Düsteres Solar-Umfeld

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Düsteres Solar-Umfeld
1. 9. 2010 | Nr. 18
ZERTIFIKATENEWS
Aussichtsreiche Märkte, unabhängige Analysen, ausgewählte Anlagezertifikate
Tophema
Düsteres Solar-Umfeld .......................1
Strategie
Golf-Wirtschaft wieder in Fahrt .....10
Partnerangebot
Beste Anleihen auf Dax-Werte ....15
Strategie
Große Werte sind gefragt ................6
Strategie
Inflation kehrt zurück ..........................12
Produkte
Carmignac-Fonds als Basiswert ..17
Strategie
Aufholjagd von Dell zahlt sich aus ..8
Wiedervorlage
Ausnahme-Alpha überzeugt ...........14
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handelsblatt.com/zertifikatenews
Illustration: Adja Schwietring
Liebe
Leserinnen
und Leser,
Düsteres Solar-Umfeld
Gekürzte Förderungen, Margenverfall und längere Laufzeiten der Atommeiler – für die Solarbranche sind die Zukunftsaussichten alles andere als sonnig. Nur wenige Unternehmen haben eine überzeugende Strategie.
Wird Köln zur heimlichen Solar-Hauptstadt? Die Chancen stehen gut, seitdem
der Hersteller von Solarmodulen Solarworld Fußball-Nationalstürmer Lukas Podolski aus der Domstadt als Werbeträger
entdeckt hat. Statt „Wichtig ist auf'm
Platz“ soll es jetzt „Wichtig ist auf'm
Dach“ heißen. Denn dort installieren die
meisten Hausbesitzer die Solaranlagen,
mit denen mithilfe der Sonnen Strom oder
Wärme erzeugt wird; entweder mit Photovoltaik- (Strom) oder mit Solarthermieanlagen (Wärme).
Das war gerade in der letzten Zeit ein
lohnendes Geschäft – für die Hausbesitzer
wie auch für die Solarbranche selbst.
Denn das im März 2000 verabschiedetet
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert Besitzern von Solaranlagen, den
damit erzeugten Strom zu einem festen,
äußerst attraktiven Preis für die nächsten
20 Jahre ins Stromnetz einspeisen zu dürften. Das und die in den letzten Monaten
stark gefallenen Preise für Solaranlagen
haben zu einem regelrechten Boom geführt. Scheint die Sonne wie erwartet,
die Großbank Société
Générale hat kürzlich
eine Neuentwicklung
ihrer recht erfolgreichen Memory-Express-Zertifikate vorgestellt, bei denen ein Kupon gezahlt wird, falls der Basiswert
an einem Stichtag oberhalb eines gewissen Wertes notiert. Memory heißt
in dem Zusammenhang: Ausgefallene Kuponzahlungen werden nachgeholt, falls sich der Basiswert während der Laufzeit entsprechend erholt hat. Die neuen heißen Duo-Memory-Express – der Kupon hängt
von zwei Basiswerten ab. Unwillkürlich muss man an die Multi-BonusProdukte denken, von denen viele
wenige Monate vor dem Börsencrash
2008 auf den Markt kamen und anschließend nur noch einen Bruchteil
wert waren. Wir hatten die Bonuszertifikate damals mit „Multiple Risiken“
getittelt. Damit kein Missverständnis
aufkommt: Die Duo-Memory-Express-Zertifikate sind konservativer
und mit vielen „Multi-Bonüssen“ von
früher nicht zu vergleichen. Aber die
Emission zeigt offenbar auch: Anleger wollen angesichts des niedrigen
Zinsniveaus und der Schaukelbörse
seit Jahresanfang mehr Rendite.
Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg
bei Ihren Börsengeschäften
Jürgen Röder
ZERTIFIKATENEWS
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TOPTHEMA
1. 9. 2010 | Nr. 18
sind jährliche Renditen zwischen fünf und
sieben Prozent (nach Steuern) durchaus
möglich – eine attraktive „Verzinsung“ in
Zeiten niedriger Renditen für Sparbücher
oder Bundesanleihen.
Zusätzlichen Schwung brachten die
Pläne der Bundesregierung, den festgeschriebenen Preis für den gelieferten
Strom deutlich zu reduzieren. „Das hat zu
Vorzieheffekten geführt, viele Hausbesitzer haben noch schnell eine Solaranlage
bestellt und montieren lassen, um von der
alten Regelung zu profitieren“, schildert
Karin Meibeyer, Branchenanalystin der
NordLB.
Die Folge: Solarfirmen verdienten im ersten Halbjahr 2010 wieder besser. Solarworld, Aleo Solar oder Colexon – die deutschen Unternehmen haben die Erwarten
im ersten Halbjahr 2010 übertroffen. „Wir
haben ganz klar von der Sonderkonjunktur
in Deutschland profitiert“, sagte Andreas
Hänel, Vorstandschef von Phoenix Solar,
dem Handelsblatt. Das bayerische Unternehmen, das mit Solarmodulen handelt
und Solarkraftwerke baut, steigerte seinen
Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 138,7
Prozent auf 364 Mio. Euro. Beim deutschen Branchenprimus Solarworld etwa
stieg der Umsatz im ersten Halbjahr um
gut 50 Prozent auf rund 608 Mio. Euro.
Erwartungen erfüllt – mehr nicht
Müsste in der Branche nicht eigentlich eitel Sonnenschein herrschen? „Die Börse
hat sich über die schönen Zahlen gefreut,
aber diese wurden erwartet. Deshalb gab
es keine großen Kurssprünge nach oben“,
so Meibeyer. „Trotz der guten Ergebnisse
haben sich die Aktienkurse eher nach unten entwickelt, weil die unsicheren Marktaussichten 2011 wieder mehr in den Focus
gerückt sind.“ Das hat auch die Entwicklung der Solar-Zertifikate gebremst. Zwar
haben viele von ihnen in den vergangenen
drei Monaten mit einem Plus abgeschlossen. Über einen längeren Zeitraum war die
Performance allerdings enttäuschend. Beispiel Solex-Indexzertifikat der Société Générale (WKN: SG0SUN). Der Kurszuwachs
in den letzten drei Monaten lag bei knapp
sieben Prozent, wobei die Kursgewinne
der im Solex vertretenen Zertifikate in den
meisten Fällen noch aus der Zeit vor der
Veröffentlichung der Halbjahreszahlen
stammt. Doch im Ein- und im Drei-Jahres-
Wertschöpfungskette der Solarenergiebranche
Die vertikale Integration schreitet bei einigen Anbietern voran.
Siliziumproduzent
>
Wacker Chemie
Solarworld
© Handelsblatt
Solarwaferproduzent
>
Solarworld
LDK Solar
Renewable Energy
Yingli
Solarzellenhersteller
>
Q-Cells
Solarworld
Sunways
Sun Tech Power
Yingli
Solarmodulhersteller
Solon
Aleo Solar
Solarworld
Yingli
First Solar
>
Systemdienstleister
Roth & Rau
Manz
Centrotherm
Phoenix Solar
Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Bundesverband Solarwirtschaft e.V., eigene Recherche
Vergleich ist das Vorzeichen negativ: Minus elf beziehungsweise 69 Prozent beträgt die Performance. Insgesamt sind die
Aktien von zehn Unternehmen in dem internationalen Solarindex vertreten. Mit
gut 26 Prozent hat First Solar das höchste
Gewicht. „Viele der im Solex enthaltenen
Unternehmen konnten zuletzt deutliche
Kurszuwächse verbuchen. Da die Aktien
aber hauptsächlich in ausländischer Währung notieren, konnten Euro-Anleger davon nicht eins zu eins profitieren“, schildert Sebastian Bleser von der Société Génerale. Eine ähnliche Entwicklung gilt für
andere Solar-Zertifikate. Ähnliche Ent-
wicklungen zeigen beispielsweise auch
das RBS Solar Energy TR Indexzertifikat
(WKN: ABN43J) oder das Solactive Global Solar TR Indexzertifikat von der Deutschen Bank (WKN: DB1SUN). Kein Wunder, sind die Unterschiede bei der Zusammensetzung der Basiswerte gering: Das
Zertifikat der Royal Bank of Scotland
(RBS) umfasst ebenfalls zehn Werte –
acht davon sind im Solex vertreten. Breiter aufgestellt ist das Papier der Deutschen Bank; von den 20 Aktien sind neun
im Solex enthalten.
Erfreulicher verlief hingegen der Kurs
des LBBW Solar-Basket (WKN:
GOLD, SILBER, PLATIN, PALLADIUM:
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ZERTIFIKATENEWS
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1. 9. 2010 | Nr. 18
LBW3AC). Hier stehen zumindest auch
für den Sechs-Monats- und den Ein-Jahres-Zeitraum positive Vorzeichen – sieben und 5,5 Prozent Kursplus. Insbesondere Centrotherm, Q-Cells und Solarworld haben dazu beigetragen. „Die zeitweise Über- oder Untergewichtung einzelner Titel im Basket hat die Wertentwicklung des Zertifikats positiv beeinflusst. Da alle Aktien in Euro notieren, haben Währungsschwankungen keine Rolle
gespielt“, erläutert Volker Honold von der
Landesbank Baden-Württemberg.
STAATEN KÜRZEN DIE SOLARFÖRDERUNG
Margenverfall belastet Ergebnis
Spanien: Experten erwarten eine Senkung in Höhe von 45 Prozent für neue Freiflächenanlagen; für andere Solaranlagen soll die Förderung zwischen fünf und 25 Prozent reduziert werden. Daneben können sogar rückwirkende Senkungen für bestimmte Anlagen, die in einem festgelegten Zeitraum errichtet wurden, drohen.
Nun machen sich die sinkenden Margen
für die deutschen Hersteller durch die zunehmende ausländische Konkurrenz bemerkbar. Beispielsweise konnte bei Solarworld das Ergebnis nach Zinsen und
Steuern (Ebit) dem Umsatzsprung nicht
mithalten. Es sank sogar noch geringfügig auf 81 Mio. Euro. Die Ebit-Marge fiel
so im Vergleich zum Vorjahr von 20,7 auf
nur noch 13,3 Prozent. Im Jahr 2009 sanken die Preise für Solarmodule um 30 bis
50 Prozent. Insbesondere der Einbruch
des spanischen Photovoltaikmarktes
und das wachsende Überangebot an Solarmodulen verursachten den Preisverfall. Aus dem Verkäufermarkt wurde ein
Käufermarkt, beschreibt die Bank Sarasin in ihrer aktuellen Studie zu erneuerbaren Energien die veränderte Marktsituation.
Außerdem dürfte die Lust vieler Europäer, Solaranlagen entweder auf den Hausdächern oder als sogenannte Freiflächenanlagen auf Wiesen oder Äckern aufzubauen, deutlich abnehmen. Der Grund dafür ist, dass vielen Staaten die Solarförderung schlichtweg zu teuer geworden ist
und sie deshalb die Fördermaßnahmen teil-
Viele Staaten senken oder begrenzen die Einspeisevergütung, die die Besitzer von
Solaranlagen für den gelieferten Strom bekommen. Ein aktueller Überblick:
Deutschland: Zum 1.7.2010 wurde die bisherige Einspeisevergütung für Solarstrom
für Aufdachanlagen um 13 Prozent gekürzt, zum 1.10.2010 erfolgt eine weitere Absenkung um drei Prozent. Wie stark die Einspeisevergütung ab 2011 gesenkt wird,
hängt vom Zubau im Jahr 2010. Der erwartete Rückgang der Förderung liegt zwischen elf und 13 Prozent.
Frankreich: Kurzfristig zum 1.9.2010 wird die Förderung um durchschnittlich zwölf
Prozent für Solaranlagen, die mehr als 30 Quadratmeter umfassen, gesenkt. Außerdem ist eine Höchstgrenze für den Zubau von Solaranlagen im Gespräch.
Italien: Es wird diskutiert, dass die Einspeisevergütung ab Jahresbeginn
2011 alle vier Monate um sechs Prozent und ab 2012 jährlich um sechs Prozent gekürzt wird.
Tschechien: Derzeit wird über eine Höchstgrenze für die Förderung diskutiert, ab
2011 gibt es neue, reduzierte Tarife für die Einspeisevergütung.
weise drastisch senken (siehe Kasten).
Marktkenner erwarten für Deutschland
beispielsweise einen Rückgang der neu
installierten Module von fünf statt von sieben Gigawatt. Ein Gigawatt entspricht einer Milliarde Watt. „Mit einem Gigawatt
Photovoltaik-Strom kann man in
Deutschland etwa 300 000 Haushalte
versorgen. Im sonnigen Südbayern etwas mehr, im nebligen norddeutschen
Flachland etwas weniger“, erklärt Prof.
Rolf Wüstenhagen, Inhaber des Lehrstuhls für Management erneuerbarer
Energien an der Universität St. Gallen. Da
auch der Kampf um die Verlängerung der
Laufzeiten von Atomkraftwerken entbrannt ist, ist derzeit nicht absehbar, wie
hoch der Anteil von Strom aus erneu-
Wertentwicklung im Vergleich
Basis: 01.09.2007 = 100
140
120
MSCI World
100
Solactive Global Solar
Indexzertifikat
80
60
40
LBBW SolarBasketzertifikat
20
Sep.'07
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 27.08.2010
Quelle: Thomson Reuters
© Handelsblatt
Index- und Basketzertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert
Stand: 31.08.2010
Solactive Alternative
Energien Sektor Solar
SOLEX (World Solar
Energy TR Index)
RBS Solar Energy
TR Index
Solactive Global
Solar TR Index
LBBW
Solar-Index
Solarthermie
Basket
WKN
RCB5HX
SG0SUN
ABN43J
DB1SUN
LBW3AC
WLB4UQ
Emittent
RCB
Société Générale
RBS
Deutsche Bank
LBBW
WestLB
Laufzeit
open end
open end
open end
open end
open end
open end
Briefkurs /
Geldkurs /
Spread
9,44 € /
9,24 € /
2,16%
38,57 € /
38,50 € /
0,18%
30,11 € /
29,66 € /
1,52%
4,73 € /
4,63 € /
2,16%
31,07 € /
30,07 € /
3,33%
98,35 € /
96,90 € /
1,50%
Mgmt.-geb. p.a.
-
0,85%
0,80%
1,50%
1,00%
1,00&
Dividenden
ja
ja
ja
ja
ja
75%
Bezugsverhältnis
0,1
0,1
1
0,1
1
1
Währungsgesichert
eurobasiert
nein
nein
nein
eurobasiert
nein
ZERTIFIKATENEWS
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1. 9. 2010 | Nr. 18
erbaren Energien im Jahr 2020 tatsächlich sein wird. Die zukünftige Energiepolitik wird entscheidend für den Erfolg der
Solarbranche sein.
Maschinenbauer überzeugen
Experten sehen eine deutlich schwächere zweite Jahreshälfte 2010. Die gleiche Einschätzung gilt für das Folgejahr.
„Wir müssen in der Solarbranche aber
differenzieren“, wendet Lars Dannenberg, Analyst für Solarunternehmen bei
der Berenberg Bank, ein. „Die Produzenten werden sich schwertun, sich im Spannungsfeld zwischen fallenden Preisen
und zunehmender Konkurrenz zu behaupten. Ich gehe hier von weiterhin fallenden Margen aus.“ Positiv sieht er dagegen Zulieferer sowie Unternehmen,
die Maschinen für die Herstellung zum
Beispiel von Solarzellen oder Modulen
bauen. Hier sind seiner Meinung nach
deutsche Unternehmen wie Manz Automation oder Centrotherm Photovoltaics
die erste Wahl, wenn es um Qualität und
Zuverlässigkeit geht. Auch Roth & Rau
gehört zu diesen sogenannten Systemdienstleistern.
Auch die Produzenten von Silizium,
dem Grundstoff für die Solarzellen und
späteren -module, konnten von dem
Boom profitieren. Beispiel Spezialchemieanbieter Wacker Chemie: Das Siliziumgeschäft macht jetzt schon gut ein
Viertel des Konzernumsatzes aus, der
2009 auf 3,72 Mrd. Euro schrumpfte.
Capped Bonuszertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert (WKN) / Kurs
Stand: 31.08.2010
Centrotherm (A0JMMN) /
33,00 €
Wacker Chemie (WCH888) /
118,10 €
WKN
CM4P2D
BN6E61
BN6E71
Emittent
Commerzbank
BNP Paribas
BNP Paribas
TB8PR3
HSBC Trinkaus
Laufzeit
23.06.2011
17.06.2011
18.03.2011
24.06.2011
120,17 €
Briefkurs
34,51 €
31,15 €
121,47 €
Bonuslevel
42,00 €
38,00 €
145,00 €
152,00 €
Cap
42,00 €
38,00 €
145,00 €
152,00 €
Absicherungsniveau
24,00 €
26,00 €
105,00 €
104,00 €
Aufgeld
5,69% p.a.
-1,88% p.a.
4,98% p.a.
2,16% p.a.
Sicherheitspuffer
27,26%
21,20%
11,16%
11,93%
Bonusrendite /
Bonusrendite p.a.
21,70% /
27,41%
22,11% /
27,93%
19,37% /
37,06%
26,49% /
33,48%
Während die Erträge des Konzerns
2009 um 16 Prozent einbrachen, legte
das Geschäftsfeld Polysilizium um 35
Prozent zu. Lediglich die Produktion von
Silikonstoffen, die vor allem für die Bauindustrie genutzt werden, ist noch größer
– vorläufig. Denn die neuen Kapazitäten
dürften schon sehr bald dazu führen,
dass polykristallines Silizium mit Abstand der wichtigste Umsatz- und Ertragsträger von Wacker wird. Für Wacker Chemie ist es daher nicht unbedingt
von Nachteil, wenn ausländische Anbieter von Solarmodulen ihre Geschäftstätigkeit ausweiten.
Aktuell (27.08.) geben beim Handelsblatt-Analystencheck 13 Analysten für
Wacker Chemie eine Kaufempfehlung
ab, acht haben eine neutrale Einschätzung und vier raten zum Verkauf. Der
Spezialchemiekonzern könnte von steigenden Polysiliziumpreisen in China pro-
Wertentwicklung im Vergleich
Basis: 21.09.2009 = 100
130
120
TechDax
110
Manz
100
90
80
Roth & Rau
70
Sep.'09
Jan.'10
Apr.'10
Jul.'10
Stand: 27.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
fitieren, erwartet unter anderem Kepler
Equities-Analyst Ingo Queiser.
Wacker Chemie ist nach Angaben der
Raiffeisen Centrobank (RCB) auch
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Es besteht im ungünstigen Fall ein Verlustrisiko bis hin zu einem Totalverlustrisiko des eingesetzten Kapitals. Der Anleger trägt das Risiko des Geldverlusts wegen Zahlungsverzugs oder Zahlungsunfähigkeit sowohl der Garantin und Treugeberin als auch der
Emittentin. Rechtsverbindlich und maßgeblich sind allein die Angaben des bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hinterlegten und veröffentlichten Basisprospekts einschließlich eventueller Nachträge samt endgültiger Bedingungen gemäß dem
Wertpapierprospektgesetz. Die rechtlichen Dokumente werden bei der Société Générale, Zweigniederlassung, Neue Mainzer Straße 46-50, 60311 Frankfurt am Main, zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten und sind unter www.sg-zertifikate.de abrufbar.
ZERTIFIKATENEWS
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TOPTHEMA
1. 9. 2010 | Nr. 18
für die vergleichsweise gute Performance des RCB Silizium Basketzertifikats (WKN: RCB4S6) im vergangenen
halber Jahr verantwortlich; um fast ein
Drittel stieg der Aktienkurs des Spezialchemieanbieters in diesem Zeitraum.
Der Silizum-Basket besteht aus den Aktien von sechs Unternehmen, wobei Wacker inzwischen einen Anteil von 45 Prozent ausmacht. Ebenso gehören Solarworld, MEMC Electronic und Tokuyama
dazu, alle vier Konzerne gehören auch
zum Portfolio des RBS Silizium Producers Basket (WKN: AA0QLB), das insgesamt zehn Unternehmen ausmacht.
Vielen deutschen Solarherstellern wird
nichts anderen übrig bleiben, als auf die
Konkurrenz von Yingli und Co. mit einem
Strategiewechsel zu reagieren. Die Solarbranche gerät immer stärker in Bewegung. Wüstenhagen erwartet insgesamt
eine weitere Konsolidierung unter den
Herstellern von Solaranlagen und ihrer
Komponenten. „Wir sehen eine Analogie
zur Windkraftbranche vor etwa acht Jahren, als mit General Electric und zwei
Jahre später Siemens zwei Goliaths in
den vorher von Davids dominierten Markt
eingestiegen sind“, so Wüstenhagen. „In
naher Zukunft könnten durchaus auch
große Unternehmen, die sich bislang
noch zurückgehalten haben, in den Markt
einsteigen.“ Das sieht die Bank Sarasin
ähnlich: Der wachsende Wirtschaftssektor werde sich zu einer reiferen und etablierten Industrie entwickeln – die Photovoltaik verstärkt in Richtung Elektronikindustrie. Das könnte dem Aktienkurs einiger Solarmodulhersteller im Zuge von
Übernahmephantasien wieder auf die
Sprünge helfen.
„Es gibt eigentlich nur zwei erfolgversprechende Strategien für die Zukunft
von Solarunternehmen: Qualitäts- oder
Kostenführer“, meint Lars Dannenberg.
„Firmen wie Solarworld haben dies rechtzeitig erkannt und setzen dies seit Jahren
erfolgreich um. Der Markt der Kostenführer wird ganz klar dominiert von den asiatischen Firmen, insbesondere den Chinesen wie Yingli, Suntech, Solarfun oder JA
Solar. Hier haben deutsche Solarunternehmen auf mittlere Sicht keine Chance mitzuhalten.“
NordLB-Analystin Meibeyer hält eine
Verlagerung der Produktion nach Asien
Index- und Basketzertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert (WKN) / Kurs
Stand: 31.08.2010
Silizium Basket /
58,55 €
Silizium Producers TR Basket /
46,00 €
WKN
RCB4S6
AA0QLB
Emittent
RCB
RBS
Laufzeit
open end
open end
Briefkurs /
Geldkurs /
Spread
6,04 € /
5,74 € /
5,23%
46,01 € /
45,09 € /
2,04%
Managementgebühr p.a.
-
0,75%
Dividenden
nein
ja
Bezugsverhältnis
0,1
1
Währungsgesichert
nein
nein
für sinnvoll, um Kosten zu sparen. „Die
Kürzung der Förderung ist gefährlich.
Das Beispiel Japan zeigt, dass eine solche Senkung schnell die Technologieführerschaft kosten kann“, so Meibeyer. Einige Unternehmen konzentrierten ihre
Produktion bereits auf Märkte, für die in
den kommenden Jahren mit einem hohen Wachstum beim Absatz von Solarzellen und -modulen gerechnet wird. So
zum Beispiel in Asien oder den Vereinigten Staaten, wo der Solarmarkt bislang
eine langsamere Entwicklung vollzogen
hat, als ursprünglich mit dem politischen
Programm von Präsident Barack Obama
erwartet wurde. Solarworld hat den
Schritt Richtung Amerika schon gemacht: Larry Hagman alias J.R Ewing aus
der Fernsehserie „Dallas“ wirbt für das
Bonner Unternehmen.
Nur wenige neue Zertifikate
Auch die Zertifikatebranche hat zuletzt
Zurückhaltung bei den Solar-Produkten
geübt. Gab es vor Jahren noch viele Neuemissionen, wurden 2009 und 2010 nur
wenige neue Solarzertifikate auf den
Markt gebracht. Im März hat die WestLB
mit einem Solarthermie-Basketzertifikat
(WKN: WLB4UQ) eines der wenigen
neuen Solar-Zertifikate in diesem Jahr
emittiert. Die Kursentwicklung soll von
zehn Unternehmen abhängen, deren Geschäftserfolg maßgeblich von der Solarthermie-Technologie abhängt – so weit
der Plan. Die Umsetzung in die Praxis hat
aber Tücken: Für das Geld, das Anleger
in das Zertifikat investieren, werden die
Aktien aus dem Korb nachgekauft. Deshalb ist ein bestimmter Mindestbörsenwert nötig, da ansonsten ein Nachkauf
die Aktienkurse beeinflussen könnte. Aktuell sind acht Unternehmen in dem Aktienkorb vertreten, davon stammen nur
vier aus dem Bereich Solarthermie. Die
übrigen vier Firmen sind Zulieferer von
Photovoltaikherstellern.
WestLB-Experte Frank Haak ist sich der Schwächen
bewusst. „Wir erwarten, dass in Zukunft
mehr Unternehmen aus dem Bereich Solarthermie an die Börse kommen und
sich für die Aufnahme in unseren Basket
qualifizieren. Dann werden wir zunächst
die Zahl der Gesellschaften auf zehn erhöhen und anschließend die Photovoltaik-Zulieferer durch Solarthermie-Firmen ersetzen.“
Stefan Schneider
Speziell für Leser von ZertifikateNews
„Zwischen Deflation und Inflation: Die Weltwirtschaft nach der
Finanzkrise von 2008 - 2009“ lautet am Mittwoch, den 29. September
2010, ein Vortrag von Dr. Thomas Mayer, Chefvolkswirt der Deutsche
Bank AG. Am Lunchtime-Forum der Deutschen Börse Commodities
GmbH können maximal 30 ZertifikateNews-Leser teilnehmen - inklusive
Diskussion und anschließendem Mittagessen. Dr. Thomas Mayer gibt
Antworten auf die Fragen: Müssen wir mittelfristig mit einer Deflation
rechnen? Oder stehen die Zeichen in den nächsten Monaten eher auf
Inflation? Für die Teilnahme einfach bis zum 15. September eine Mail an
[email protected] schicken. Bei mehr Anmeldungen
entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 6
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
In wackeligen Börsenzeiten
kommt es auf die Größe an
Unsicher wie lange nicht mehr präsentiert sich dieser Tage
die Börse. Auf lange Sicht raten die Experten deshalb zu
Papieren der Branchenriesen.
Die Phase des Innehaltens und Neuorientierens ist unter Anlegern in vollem
Gange. Der Deutsche Aktienindex (Dax)
sank wieder unter die Marke von 6 000
Punkten – wie bereits sieben Mal vorher
in diesem Jahr. Trotzdem sind Deutschlands Privatanleger so optimistisch wie
seit zweieinhalb Jahren nicht mehr, wie
eine aktuelle Umfrage der DZ Bank zeigt.
Das deckt sich mit den Aussagen führender Banken, die ebenfalls weiter vorsichtig optimistisch sind.
Einzige Schwierigkeit nun: Wie findet
der Anleger nach der größten Wirtschafts- und Finanzkrise seit Jahrzehnten, der unerwartet schnellen Rückkehr
und der sich im Moment abzeichnenden
Konsolidierung die Aktien, die auch in Zukunft Potenzial bieten? „Dazu zählen in
erster Linie die großen kapitalstarken
Konzerne wie Siemens, Dupont oder
BASF“, sagt Michael Harms, der bei der
Privatbank Delbrück Bethmann Maffei
die Anlagestrategie für die überwiegend
vermögende Kundschaft vorgibt.
Diese Aktien haben sich nach der Krise
zwar im vergangenen Jahr rasch erholt.
Seit Januar sind sie jedoch vielmals nur
moderat gestiegen und bieten so gerade
langfristig orientierten Anlegern nach
den jüngsten Abschlägen Potenzial.
Titel mit Übergröße waren lange
keine gute Idee
Die wesentliche Bedeutung liegt dabei
auf dem Begriff „groß“. „Das Jahrzehnt, in
dem der Kauf von Titeln mit Übergröße
keine gute Idee war, ist wohl vorüber“,
sagt Ad van Tiggelen, Chefstratege von
ING Investment Managers.
Nach jeder Krise verschieben sich innerhalb von einzelnen Branchen die Gewichte. Unternehmen, die lange Zeit nur
eine Nebenrolle gespielt haben, gewinnen
deutlich an Einfluss, andere verschwinden, teilweise sogar komplett. Allerdings
werden die Marktführer in der Regel noch
größer als sie vorher schon waren. Als Paradebeispiel gilt dabei gerade die Finanzindustrie als Hauptverursacher der Krise
in den vergangenen Jahren.
Fast stärker als vor der Krise
Institute wie beispielsweise BNP Paribas,
Santander, Bank of America/Merrill
Lynch oder die Deutsche Bank präsentie-
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Im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken
Wertentwicklung im Vergleich
Basis: 01.09.2007 = 100
120
100
MSCI World
DJ Global Titans 50
80
60
Euro Stoxx 50
40
Sep.'07
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 30.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
ren sich nach der Krise inzwischen fast
schon stärker als vorher. Seit ihrem Kurstief im Frühjahr 2009 haben sich deren
Aktien zwar schon mehr als verdoppelt, einen soliden Aufwärtstrend sollte es indes
auch in den kommenden Jahren geben.
„Es gab selten so viele Möglichkeiten für
die starken Institute, Marktanteile und Geschäftsfelder zu übernehmen wie im Gefolge der aktuellen Krise“, sagt Mi-
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 7
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Pharma-Konzerne wachsen mit
kleinen Biotech-Unternehmen
Beispiel Pharmaindustrie: Hier gab es bis
vor kurzem viele kleine innovative Biotechnologie-Unternehmen. Die großen
Konzerne wie Bayer, Roche oder Glaxosmithkline haben sich das eine Weile angesehen und dann selbst einen Riesen-Etat
für Innovationen auf den Tisch gelegt.
Viele Biotech-Unternehmen von einst
hängen heute am Band der Konzerne.
Erst am Mittwoch hat der Schweizer
Pharma-Riese Roche das US-Unternehmens Biolmagene übernommen. Es bietet Laborlösungen für die Pathologie an.
Im Sog der Finanzkrise haben sich
Pharma-Aktien relativ stabil gezeigt,
beim anschließenden Wiedererstarken
der Märkte haben deren Kurse aber nicht
überzogen. Auch jetzt stehen sie nicht
übermäßig im Interesse der Börse, weil
dort eher die kurzfristigen Aspekte des
Sektors dominieren. Bayer beispielsweise ist gerade erst mit seiner PharmaSparte unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Diese wenden sich dennoch nicht von der Aktie ab. Karl-Heinz
Koch vom Schweizer Handelshaus Helvea hat sein Kursziel für die Aktie lediglich von 60 auf 58 Euro zurück genommen. Gestern notierten Bayer-Aktien
knapp über 49 Euro.
Bei einer Branche hat die starke Rückkehr nach einer Krise indes schon Tradition. Aktien der Informationstechnologie
profitieren in jeder Aufschwungphase,
weil nach jeder Krise an der Effektivität
der Prozesse gearbeitet wird. Beim Branchenprimus SAP macht sich das laut
Stacy Pollard von J.P. Morgan Cazenove
mit einem zweistelligen Wachstum in
den kommenden zehn Jahren bemerkbar.
Christian Schnell
Indexzertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert
Stand: 30.08.2010
Stoxx
Large 200 TR
Euro Stoxx
Large Return
DJ Global Titans
WKN
HV5AAK
CB6JAV
GS6A5Y
CB75XQ
Emittent
HVB
Commerzbank
Goldman Sachs
Commerzbank
Emissionsdatum
28.05.2010
03.07.2007
03.11.2006
30.07.2008
Briefkurs /
Spread
44,90 € /
0,40 %
42,75 € /
0,23 %
12,25 € /
1,63 %
15,52 € /
0,97 %
Mgmt.-geb. p.a.
-
-
-
-
Dividenden
ja
ja
nein
nein
währungsgesichert
nein
nein
nein
ja
6-Monats-Perf.
4,44 %
1,02 %
-1,23 %
-7,01 %
12-Monats-Perf.
8,18 %
-0,51 %
7,31 %
-4,17 %
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genau das
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für Sie.
M ini Fu
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chael Harms.
Aber auch in anderen Branchen, die
nicht direkt im Umfeld der Finanzkrise
angesiedelt waren, ergeben sich neue
Chancen. Beste Beispiele dafür sind die
Bereiche Pharma und Chemie, Industrie
und Informationstechnologie. Überall
dort haben sich die Schwergewichte in
den vergangenen Jahren unter Ausnutzung ihrer Position enorm weiterentwickelt.
Starke Mini-Futures auf
18 FX-Paare von Bmarkets.
Indexzertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert
Stand: 30.08.2010
DJ Sector Titans Banks
DJ Health Care Titans
WKN
635152
CM5FEF
635164
Emittent
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Emissionsdatum
23.05.2001
06.08.2008
23.05.2011
18.08.2008
Briefkurs /
Spread
5,36 € /
3,73 %
6,74 € /
1,34 %
21,02 € /
0,95 %
26,69 € /
0,37%
Mgmt.-geb. p.a.
-
-
-
-
Dividenden
nein
nein
nein
nein
währungsgesichert
nein
ja
nein
ja
6-Monats-Perf.
2,34 %
-5,54 %
-1,97 %
-8,69 %
12-Monats-Perf.
-0,38 %
-13,64 %
9,65 %
-2,03 %
CB78YT
Bmarkets ist eine Marke von Barclays Bank PLC.
Barclays Bank PLC ist zugelassen und wird
beaufsichtigt von der UK Financial Services
Authority (“FSA”).
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 8
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Aufholjagd von Dell
zahlt sich langsam aus
Der amerikanische Computerproduzent nimmt viel Geld in
die Hand, um das Geschäft auf eine breitere Basis zu stellen.
Der Abstand zum Erzrivalen Hewlett-Packard schrumpft.
Einst war er das Wunderkind der Computerbranche. In den vergangenen Jahren
ist Michael Dell, 45, aber mehr und mehr
zum Prügelknaben geworden. Die Margen
des von ihm gegründeten Computerherstellers waren dürftig, das Wachstum
ebenso. Doch jetzt sieht es so aus, als
könne der Selfmade-Milliardär aus Texas
das Steuer noch einmal herum reißen.
Im abgelaufenen zweiten Quartal des
Geschäftsjahres (Ende Juli) ist es Dell endlich gelungen, den Abstand zum scheinbar
übermächtigen
Konkurrenten
Hewlett-Packard (HP) zu verkürzen. Der
Konzern ist mit einem Umsatzplus von
22 Prozent nicht nur wesentlich stärker
gewachsen als der Rivale aus dem Silicon
Valley, der nur elf Prozent zulegen
konnte. Dell, der drittgrößte PC-Produzent der Erde, ist auch wesentlich profitabler geworden.
Die operative Marge hat Michael Dell
von vier Prozent im Vorquartal auf fast
fünf Prozent gesteigert. HP hingegen ist
von 9,3 Prozent auf 7,6 Prozent gefallen.
Dell profitiert einerseits davon, dass die
Unternehmen weltweit ihre veralteten
PCs und Notebooks durch neue Rechner
ersetzen. In der Krise hatten viele Firmen
kaum noch Geld für Hardware ausgegeben, deshalb besteht jetzt Nachholbedarf.
Betriebe sind die mit Abstand wichtigsten
Kunden von Dell.
Andererseits zahlen sich auch langsam
die Akquisitionen der vergangenen Jahre
aus, durch die Dell nun weniger abhängig
ist vom margenschwachen PC-Geschäft.
So hat die Firma im vergangenen Jahr für
mehr als drei Mrd. Dollar den IT-Dienstleister Perot gekauft.
Übernahmekampf in heißer Phase
Auch das milliardenschwere Übernahmeduell um den Datenspeicher-Spezialisten 3PAR ist in die nächste Runde gegangen: Der US-Computerriese Dell prüft,
ob der Konzern das erneut aufgestockte
Angebot des Rivalen Hewlett-Packard
Wertentwicklung im Vergleich
Kennzahlenvergleich
Basis: 01.09.2007 = 100
der beiden IT-Konzerne für das Quartal
zum 31.7.’10
Dell
Änderung *
in %
HP
120
Änderung *
in %
15 534
21,7
30 729
11,4
Operatives Ergebnis in Mio. $
745
11,0
Nasdaq
100
Umsatz in Mio. $
S&P 500
80
2 323
5,0
1 773
6,1
60
7,6 %
-0,4 PP
40
Nettoergebnis in Mio. $
545
15,5
Umsatzrendite **
4,8 %
-0,5 PP
Dell
* zum Vorjahresquartal
** bezogen auf das operative Ergebnis
PP=Prozentpunkte
Handelsblatt
Quelle: Unternehmensangaben
abermals überbieten wird.
Der Bieterkampf
Nach der jüngsten HP-Offerte über zwei
Milliarden Dollar hat Dell bis Mittwoch
Zeit, um erneut nachzuziehen. Mitte August hatte Dell den Bieterkampf um
3PAR mit einer Offerte von 1,2 Milliarden
Dollar eröffnet. Zunächst sah allesnach
einem reibungslosen Zukauf im Geschäft
mit Internet-Computer- und Datendiensten aus. Die 3PAR-Führung stimmte
dem Angebot zu. Dann trat überraschend HP auf den Plan. Die beiden Rivalen wollen mit 3PAR ihre „Cloud Computing“-Dienste ausbauen. Die Branche wittert in der neuen Technologie das Geschäft der kommenden Jahre. Daten, Programme und die Prozessorleistung der
Schreibtisch-PCs sollen in vernetzte Rechenzentren verlegt werden. Die eigentli-
20
Sep.'07
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 30.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
che Computerleistung bei den Nutzern
wird unwichtiger.
Neue Geschäftsfelder
Zugegeben, HP ist noch immer besser für
die Zukunft gerüstet als Konkurrent Dell.
Der Traditionskonzern hat schon lange
vor dem Wettbewerber aus Austin erkannt, dass es sich auszahlt, Geschäftsfelder abseits der Computer zu erschließen.
In der Softwaresparte erreicht HP eine
Marge von mehr als 20 Prozent, im Servicebereich sind es 16 Prozent.
Dazu kommt das Druckergeschäft mit
dem lukrativen Verkauf von Verbrauchsmaterialien wie Tinte und Toner. Diese
Sparte ist seit eh und je eine Gelddruckmaschine und erzielte zuletzt eine Rendite
von 17 Prozent. Im größten Konzern-
ANALYSTENMEINUNG ZU DELL
Die UBS hat Dell nach Quartalszahlen auf „Buy“ mit einem Kursziel von 15,50 US-Dollar belassen. Die unter den Erwartungen liegenden Margen hätten die an sich solide
Entwicklung überschattet, schrieb Analyst Maynard Um in einer Studie . Der Umsatz
habe dank einer guten Geschäftskundennachfrage die Erwartungen übertroffen. In
der zweiten Jahreshälfte sollten die Margen wieder steigen. Das Material-Preisumfeld dürfte besser werden. Zudem sollte der Computer-Hersteller von einem günstigeren Umsatzmix profitieren.
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 9
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Dell-Kennzahlen
Gewinn je
Aktie (€)
Discountzertifikate für risikobewusste Anleger
2009
2010
2011*
Basiswert (ISIN) / Kurs
Stand: 30.08.2010
Dell (US24702R1014) /
12,09 $ / 9,55 €
1,35
1,05
1,28
WKN
CM48W1
Commerzbank
Commerzbank
CM48VY
Dividende (€)
0,00
0,00
0,00
Emittent
KGV
8,8
11,3
9,3
Laufzeit
28.12.2011
28.06.2011
KCFV**
6,0
5,8
5,7
Cap
8,00 $
10,00 $
Outperformance bis
13,32 $
13,27 $
Briefkurs
7,29 €
9,15 €
Discount
39,95 %
24,62 %
Seitwärtsrendite /
Seitwärtsrendite p.a.
9,74 %/
7,25 %
9,28 % /
11,32 %
Max. Rendite /
Max. Rendite p.a.
9,74 %/
7,25 %
9,28 % /
11,32 %
Währungsgesichert
ja
ja
Dividendenrendite (%)
0,0
0,0
0,0
* Schätzungen von IBES; Basis der Berechnung der
KGV‘s und der Dividendenrenditen sind die Kurse
vom 27.08.2010.
** Kurs-Cash-Flow-Verhältnis
Quelle: Thomson Reuters
bereich hingegen, den PCs und Notebooks, wirtschaftet HP nicht besser als
Dell und kommt auf eine operative Rendite von 4,7 Prozent. Hier ist der Preisdruck enorm.
Allerdings leidet der größte Computerproduzent der Erde momentan unter dem unerwarteten Rauswurf seines Vorstandschefs
Mark Hurd vor etwa zwei Wochen. Der erfolgreiche CEO musste wegen einer Liaison
mit einer Dienstleisterin und falscher Spesenabrechnungen gehen. Noch ist völlig offen, wer den Posten übernehmen wird.
Druck der Investoren
Michael Dell, der gut zehn Prozent der Aktien der Firma hält, treibt derweil die Neuausrichtung des Unternehmens voran.
Denn klar ist: Er muss so schnell wie möglich so profitabel wie HP werden. Daran
messen ihn die Investoren.
Doch auch HP steht nicht still und wird
Vontobel verbessert
mit einem großem Angebot an
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Chancen-/Risiko-Profile
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10%
30%
50%
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adidas AG
BASF SE
Aktie
Aktie
Aktie
Defensive Anleger, die
innerhalb der Laufzeit
des Zertifikats eine
Seitwärtsbewegung von
Dell und wenn, dann
nur moderat steigende
Kurse erwarten, können in
diese Discountzertifikate
investieren. Selbst wenn
die Dell-Aktie bis auf 8
bzw. 10 US-Dollar fallen
sollte, wird die maximale
jährliche Rendite von 7,25
bzw. 11,32 Prozent erreicht.
Discountzertifikate für chancenorientierte Anleger
Basiswert (ISIN) / Kurs
Stand: 30.08.2010
Dell (US24702R1014) /
12,09 $ / 9,55 €
WKN
CM48VZ
CM48W4
Emittent
Commerzbank
Commerzbank
Laufzeit
28.06.2011
28.12.2011
Cap
12,00 $
15,00 $
Outperformance bis
13,99 $
16,51 $
Briefkurs
10,36 €
11,03 €
Discount
14,23 %
9,14 %
Seitwärtsrendite /
Seitwärtsrendite p.a.
15,83 % /
19,44 %
10,06 % /
7,49 %
Max. Rendite /
Max. Rendite p.a.
15,83 % /
19,44 %
35,99 % /
26,05 %
Währungsgesichert
ja
ja
alles daran setzen, die Marge nach oben
zu treiben. Denn das Aushängeschild der
amerikanischen IT-Branche, IBM, ist noch
wesentlich profitabler. Der Grund dafür:
„Big Blue“ hat eine riesige Softwaresparte. Dort werden traditionell die höchs-
Im Gegenzug zu einem
niedrigeren Discount auf
den aktuellen Basiswertkurs,
bieten diese beiden Zertifkate
eine höhere Seitwärts- bzw,
maximal erreichbare Rendite:
Während das erste Zertifkat
selbst bei einem stagnierenden
Kurs der Dell-Aktie eine hohe
Seitwärtsrendite von 19,44
Prozent erreicht, glänzt das
zweite Produkt mit einer hohen
Maximalrendite von fast 36
Prozent. Diese wird allerdings
erst erreicht, wenn auch der
Basiswert zulegt.
ten Renditen erzielt.
Für Michael Dell ist derzeit vor allem eines wichtig: Es geht aufwärts mit seiner
Firma - und zwar stärker als bei der Konkurrenz.
Joachim Hofer
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ZERTIFIKATENEWS
SEITE 10
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Die Wirtschaft am Golf
kommt wieder in Fahrt
Mit Millarden-Summen wird im Nahen Osten die Konjunktur
angekurbelt. Sogar im krisengeschüttelten Glitzer-Emirat
Dubai werden unterbrochene Projekte jetzt angeschoben.
Die Golf-Staaten boomen wieder. Seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise waren aus
den erfolgsverwöhnten Ölländer der arabischen Halbinsel keine guten Nachrichten zu
hören, sie wurden von der Krise sogar
schwerer getroffen als der Rest der Welt.
Das Glitzer-Emirat Dubai etwa konnte nur
mit Milliarden-Finanzspritzen des großen
Bruders Abu Dhabi einen Kollaps abwenden. Nun aber geht es wieder aufwärts.
Der Immobilien-Riese Nakheel, Tochter
der schwer angeschlagenen Staatsholding Dubai World, hat bekannt gegeben,
dass er 2,5 der vier Mrd. Dirham (1,1 Mrd.
Dollar) an Verbindlichkeiten gegenüber
Lieferanten und Auftragnehmern zurückgezahlt hat. Dubai World verhandelt parallel über die Umschuldung von Verbindlichkeiten in Höhe von 10,5 Mrd. Dollar mit seinen internationalen Gläubigern.
Nach der Rückzahlung wird nun
wieder gebaut in Dubai
Der erste Rückzahlungsschritt eröffnet
nach Aussage von Nakheels Chairman Ali
Lootah den Weg in die Zukunft: So würden bereits im Oktober sechs der mehr als
ein Dutzend in der Finanzkrise eingemot-
teten Projekte wiederaufgenommen und
dann zügig fertiggestellt. „Alle Projekte,
die Dubai begonnen hat, werden auch vollendet“, hatte Dubais Herrscher, Scheich
Mohammad Bin Rashid Al Maktoum, zuvor angekündigt.
In Abu Dhabi hat die bayerische Baufirma
Bauer Spezialtiefbau gerade 4 536 Pfeiler
mit einer Gesamtlänge von über 70 Kilometern in den Wüstensand getrieben und so
die Gründungsarbeiten für eine künstliche
Insel vor dem Emirat und die dort entstehende Dependance des Pariser Louvre beendet. „Das ist ein wichtiger Schritt gewesen, und wir erwarten die Fertigstellung
jetzt 2013“, sagte Lee Tabler, Chef der Abu
Dhabi Tourism & Investment Company.
Am Golf wird also wieder gebaut und geplant. Und deutsche Firmen sind voller
Hoffnung auf neue Großaufträge: „Es geht
wieder aufwärts mit den Wirtschaftsbeziehungen in die arabischen Länder insgesamt. Die deutschen Exporte sind in der
ersten Hälfte dieses Jahres, verglichen mit
dem Minusjahr 2009, um 10,9 Prozent auf
über 13,4 Milliarden Euro gestiegen“, sagte
Abdulaziz Al-Mikhlafi, Generalsekretär der
Arabisch-Deutschen Industrie- und Han-
Das
Trader 2010
Börsenspiel
Wertentwicklung im Vergleich
Basis: 01.09.2007 = 100
120
100
Euro Stoxx 50
RBS Middle East Index
80
60
MSCI World
40
Sep.'07
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 30.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
delskammer (Ghorfa). Schneller hatten die
deutschen Ausfuhren in die Staaten Arabiens nur im Boomjahr 2008 zugelegt.
Angetrieben werden die deutschen Export-Hoffnungen von guten Wachstumsperspektiven der Golf-Staaten: Der Internationale Währungsfonds (IWF) prognostiziert für die Region in diesem Jahr ein
Wachstum von 4,9 Prozent und für 2011
ein Plus von 5,2 Prozent des Bruttoin-
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ZERTIFIKATENEWS
SEITE 11
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Indexzertifikate für chancenorientierte Anleger
RBS
Basiswert
Stand: 30.08.2010 Middle East TR
Middle-EastTop-Select
ML
Gulf Investible
MSCI GCC 50
ex SA TR
LLB Islamic Top
20 Middle East TR
DWS
Middle East TR
UBS
Middle East TR
WKN
ABN9LJ
DB1MEA
ML0C54
AA0ZZZ
AA0EQ1
DWS0JC
UB6RDP
Emittent
RBS
Deutsche Bank
Merrill Lynch
RBS
RBS
DWS Go
UBS
Emissionsdatum
23.08.2006
16.05.2007
11.03.2008
03.06.2008
05.04.2007
11.12.2007
25.01.2008
Briefkurs /
Spread
66,46 € /
3,19 %
5,35 € /
3,74 %
51,43 € /
2,94 %
57,95 € /
2,95 %
67,11 € /
3,73 %
29,68 € /
2,49 %
41,90 € /
1,26 %
Mgmt.-geb. p.a.
1,25 %
-
1,00 %
1,00 %
1,25 %
1,75 %
0,50 %
Dividenden
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
währungsgesichert
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
6-Monats-Perf.
13,35 %
5,10 %
10,30 %
12,17 %
7,02 %
5,68 %
-2,11 %
12-Monats-Perf.
13,37 %
-12,41 %
-2,52 %
11,17 %
7,29 %
-3,80 %
-8,27 %
Index- und Basketzertifikate für chancenorientierte Anleger
MSCI United Arab Emirates
Basiswert
Stand:01.09.2010 Domestic Net TR
MSCI Bahrain
Domestic Net TR
MSCI Kuwait
Domestic Net TR
MSCI Oman
Domestic Net TR
Merrill Lynch
Qatar Basket
Abu Dhabi Top
Select Basket
WKN
AA0VRY
AA0VR1
AA0VRX
AA0VR2
ML0C4D
DB4ABU
Deutsche Bank
Emittent
RBS
RBS
RBS
RBS
Merrill Lynch
Emissionsdatum
27.02.2008
27.02.2008
27.02.2008
27.02.2008
20.12.2007
19.04.2007
Briefkurs/
Spread
47,20 € /
1,01 %
7,00 € /
1,71 %
20,92 € /
0,97 %
20,50 € /
2,97 %
91,67 € /
1,98 %
7,62 € /
2,62 %
Mgmt.-geb. p.a.
0,75 %
0,75 %
0,75 %
0,75 %
-
-
Dividenden
ja
ja
ja
ja
nein
nein
währungsgesichert
nein
nein
nein
nein
nein
nein
6-Monats-Perf.
9,80 %
-4,44 %
16,19 %
5,96 %
15,32 %
-5,09 %
12-Monats-Perf.
-3,92 %
-16,91 %
9,96 %
18,67 %
19,85 %
-13,05 %
landsprodukts. Stützend wirken gewaltige
Konjunkturprogramme, etwa in Katar und
Kuwait mit jeweils 100 Mrd. Dollar oder
das 385 Mrd. Dollar schwere Programm
Saudi-Arabiens. Die Gelder flössen „vor allem in Infrastrukturprojekte, in das Bildungs- und Gesundheitswesen, in die Energiewirtschaft und die petrochemische Industrie“, so Al-Mikhlafi. Die deutschen Ausfuhren nach Saudi-Arabien, der mit Abstand größten Volkswirtschaft am Golf, waren von Januar bis Juni nach gerade veröffentlichten Berechnungen des Statisti-
schen Bundesamtes mit einem Plus von 14
Prozent auf 2,7 Mrd. Euro überdurchschnittlich groß.
Das hohe erwartete Wirtschaftswachstum belebe auch die Kreditvergabe und
den Bankensektor, heißt es in einer gerade veröffentlichten Studie der US-Beratungsfirma IHS Global Insight: „Bis Jahresende dürfte demnach die Vergabe
von Krediten an Unternehmen in der Golfregion wieder deutlich anziehen“ und
das Wachstum so zusätzlich beflügeln,
heißt es. Bisher gilt vor allem in den Verei-
nigten Arabischen Emiraten (VAE) wegen der Kreditkrise um Dubai World sowie in Saudi-Arabien wegen der Sorgen
um die Bedienung der Schulden von Konglomeraten wie der Al Saad Gruppe das
Bankwesen als labil.
Allerdings gab Dubais Regierung am
späten Sonntagabend bekannt, sie könnte
noch in diesem Jahr wieder eine Staatsanleihe begeben. Omans Geldhäuser konnten ihre Bank-Assets laut der Zentralbank
im Juni um 11,5 Prozent steigern.
Mathias Brüggmann
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 12
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Mit dem Aufschwung kehrt
die Inflation zurück
Die Teuerung in der Euro-Zone und in Deutschland nimmt
Fahrt auf. Das liegt an den Lebensmittel- und
Rohstoffpreisen. Bald könnten die Löhne dazukommen.
Die nahezu preisstabilen Zeiten sind vorbei: Für den Winter sind Inflationsraten
von über zwei Prozent für die Euro-Zone
in Sicht. Das sagt der Handelsblatt-RBS Inflation Live Index voraus, den die britische
Bank RBS für das Handelsblatt berechnet.
„Es ist durchaus möglich, dass wir in der
Euro-Zone auch im Jahresdurchschnitt
2011 Inflationsraten oberhalb von zwei Prozent haben werden“, warnt RBS-Ökonom
Nick Matthews. Die Europäische Zentralbank definiert eine Steigerung von knapp
zwei Prozent als Preisstabilität.
Kurzfristig lässt sich der Anstieg mit steigenden Rohstoffpreisen und staatlichen
Steuern und Gebühren erklären. Allein der
Anstieg der Lebensmittelpreise als Folge
verteuerter Agrarrohstoffe werde die Inflationsrate in den nächsten zwölf Monaten um 0,6 Prozentpunkte anheben, kalkuliert RBS. Mittelfristig erwarten viele Ökonomen weiter steigende Inflationsraten
als Folge höherer Löhne.
Im Zuge der globalen Rezession war die
Inflationsrate in der Euro-Zone von ihrem
Höchststand von vier Prozent im Juli
Preissteigerung
2008 auf den Minusrekord von 0,6 Prozent im Juli 2009 gesunken. Seither ist sie
langsam, aber sicher gestiegen, bis sie im
Juli 2010 den Wert von 1,7 Prozent erreichte. In Deutschland lag sie zuletzt mit
1,2 Prozent deutlich darunter.
Dass es in den kommenden Monaten
weiter aufwärtsgeht, erwartet auch die
Deutsche Bundesbank. Der Anstieg
werde aber moderat bleiben, schreibt sie
in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht. Wie sich der Druck aufbaut, zeigt
sich bei den deutschen Erzeugerpreisen:
Hier schoss die Inflationsrate im Juli von
1,7 auf 3,7 Prozent hoch.
Entwicklung und Prognose, in der Euro-Zone
in %
5
4
Harmonisierter Verbraucherpreisindex
Prognose Handelsblatt-RBS* Juli
Prognose Handelsblatt-RBS* Mai
3
2
1
0
-1
Jan. ‘97
Jan. ‘00
Jan. ‘05
Dez. ‘11
* Handelsblatt-RBS Inflation Live Index
**Harmonisierter Verbraucherpreisindex für die Euro-Zone
Quelle: RBS
Handelsblatt
Deutschland als Inflationsmotor?
Deutschland, jetzt schon Wachstumsmotor in Europa, könnte sich bald auch zum
Inflationsmotor entwickeln. „Für die Zeit
ab 2012 muss sich die deutsche Wirtschaft
auf einen stärkeren Lohnkostenschub einstellen“, sagt Eckart Tuchtfeld von der
Commerzbank. Bisher halte die niedrige
Auslastung der Industriekapazitäten die
Inflation europaweit im Zaum. Doch wenn
sich der deutsche Aufschwung fortsetze,
würden bei schrumpfender Bevölkerung
bald die Arbeitskräfte knapp. Das biete
den Gewerkschaften die Chance, nach Jahren der Zurückhaltung höhere Tarifabschlüsse durchzusetzen. Entsprechende
Forderungen werden bereits laut. „Es ist
eine Frage des Wann und nicht des Ob,
dass mittelfristig das Thema Inflation
Top 10 der meistgehandelten Anlagezertifikate vom 30.07. - 26.08.2010
WKN
Emittent
Briefkurs in €
rel. Spread
709335
DBK
59,11
0,00
Basiswert Name
Umsatz in €
ABN14R
RBS
31,21
0,16
DB3DNA
DBK
47,48
0,15
ABN3HS
RBS
22,52
0,49
DB4CAK
DBK
148,98
0,13
Dax (Performance)
SL13ZM
SOP
107,18
0,14
Dax (Performance)
DB6RGG
DBK
103,84
0,19
Dax (Performance)
30 084 402
WLZ0LX
WLB
98,45
0,91
Eon
LBB200
LBB
10,27
0,39
Bund Future Baer - Index
702979
CBK
59,08
0,03
Dax (Performance)
Trades
Zertifikatetyp
Dax (Performance)
97 277 236
1 612
Indexzertifikat
Brent Crude Oil
17 998 549
1 579
Indexzertifikat
Brent Crude Oil
14 564 649
1 105
Indexzertifikat
9 676 745
758
Indexzertifikat
12 970 931
495
Reverse Bonuszertifikat
15 668 555
466
Reverse Bonuszertifikat
400
Reverse Bonuszertifikat
Weizen
3 648 144
375
Express-Zertifikat
5 341 148
362
Derivat
19 999 769
332
Indexzertifikat
Die Top 10 Liste basiert auf Umsatzdaten aus Börsengeschäften und dem außerbörslichem Handel. Die außerbörslichen Umsätze beinhalten auch Geschäfte mit Österreich,
Schweiz und Luxemburg. Datenquelle ist hierbei die Gruppe Deutsche Börse. Aufbereitet wurden die Daten durch certox (zertifikatesuche.de).
zertifikatesuche.de
Zertifikate
Daten
Weitere Informationen zu den Daten erhalten Sie unter [email protected] oder +49 (0) 69 211-18559
Analysen
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 13
STRATEGIE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Inflationszertifikate für risikobewusste Anleger
Basiswert
Stand: 30.08.2010
HVPI ohne Tabak
Anleihenkorb
Name
Inflationsanleihe
04/10 – 04/16
MS
Inflationsanleihe
SG
Inflationsanleihe II
3xInflationsanleihe
Bondselect Inflationsanleihe
WKN
AA16ME
MS0J6V
SG9BWL
CG1KLW
VT0MMM
Emittent
RBS
Morgan Stanley
Société Générale
Citi/Allegro
Vontobel
Emissionsdatum
15.03.2010
17.08.2010
30.07.2010
20.05.2009
28.06.2010
Letzter Auszahlungstag /
Laufzeitende
28.04.2016
23.08.2016
30.07.2016
14.06.2012
13.04.2016
Briefkurs
100,16%
101,00%
102,00%
102,00%
102,70%
Auszahlungsprinzip
1. und 2. Jahr:
3,5% p.a.
fixer Kupon;
3. bis 6. Jahr
Infl .-rate,
mind. 3,0% p.a.
1. Jahr: 4,0% p.a.;
2. Jahr 4,5% p.a.;
3.-6. Jahr: Inflationsrate
zzgl. 1,0% p.a.
1. Jahr: 4,0% p.a.;
2. Jahr: 3,0% p.a.;
3.-6. Jahr: Inflationsrate x 1,3.
Der jährliche Kupon ergibt sich jeweils als 3x Stand
des Basiswertes in
Prozent
Rückzahlung orientiert
sich an der Entwicklung
von fünf inflations-indexierten deutschen und
französischen Staatsanleihen. Ausgeschüttete
Kupons fließen in die
Berechnung ein.
0,3% Mgmt.-geb. p.a.
Kapitalgarantie
ja
ja
ja
ja
ja
wieder auf die Tagesordnung kommt“,
sagt Tuchtfeld.
Für Joachim Fels, den Chefvolkswirt der
Investmentbank Morgan Stanley, ist aus
anderen Gründen klar, dass an höherer Inflation mittelfristig kein Weg vorbeiführt.
„Die Schuldenkrise geht weiter, auch
wenn die Märkte ihren Blick momentan abgewendet haben“, warnt er. „Diese Krise
ist nur mit höherer Inflation zu bewältigen.“ Um längere Zeit einen entschlossenen Sparkurs zu fahren, seien die Regierungen der großen Länder zu schwach.
Inflation entwertet Staatsschulden. Sie
sind dann über inflatorisch aufgeblähte
Staatseinnahmen leichter zurückzuzahlen. Fels erwartet deshalb mittelfristig vier
bis fünf Prozent Inflation in den USA und
drei Prozent oder mehr im Euro-Raum.
Auch der Chefvolkswirt der Deutschen
Bank Thomas Mayer wird nicht müde, darauf hinzuweisen, dass Regierungen die-
sen Weg historisch immer wieder gegangen sind. Von dem Argument, dass die
Zentralbanken heute formal unabhängig
agieren, lassen sich die Experten nur bedingt beeindrucken. „Wenn die Inflation
in Form höherer Rohstoff- und Importpreise aus den Schwellenländern importiert wird und gleichzeitig die Konjunkturlage in den Industrieländern kritisch ist,
werden die Zentralbanken ein gewisses
Überschießen ihrer Inflationsziele tolerieren“, sagt Fels. Beide haben aber keine
zweistelligen Inflationsraten im Sinn.
Andere Ökonomen fürchten, dass es die
Notenbanken im Kampf gegen eine neue
Rezession verpassen, rechtzeitig vor einem Inflationsanstieg das Zinsniveau wieder nach oben und die Geldversorgung
der Banken nach unten zu fahren. „Je länger der Aufschwung schwach bleibt,
desto schwieriger wird es für die Notenbanken, die Geldpolitik zu normalisieren.
Typisch für viele Inflationszertifikate ist ein
anfänglicher Festzins und eine anschließende Verzinsung, die von einer Verbraucherpreis-Kennziffer abhängt. Bei den hier
vorgestellten Inflationszertifikaten handelt
es sich dabei um den europäischen Harmonisierten Verbraucher-Preisindex – HVPI
ohne Tabak. Der Index spiegelt die Preisentwicklung für einen definierten Waren- und
Dienstleistungskorb – ausgenommen Tabakindustrie – in der Euro-Zone wider. Ergänzt
werden Inflations- zertifikate in der Regeln
durch eine Kapitalgarantie. Darüber hinaus
gibt es zum Teil deutliche Unterschiede bei
den Auszahlungsregeln. Ein eher ungewöhnliches Inflationsprodukt stellt die Variante
von Vontobel dar. Hier besteht der Basiswert
aus einem Korb von inflationsgeschützten
Staatsanleihen. D.h., der Anleger profitiert
hier indirekt über den Wertzuwachs dieses
Anleihenkorbes von einem Inflationsszenario. Generell lohnen sich Inflationszertifikate
normalerweise erst, wenn die Inflation sehr
deutlich anzieht.
Das kann die Saat späterer Inflation säen“,
sagt Volkswirt José Alzola.
Seit 2001, als die New-Economy-Blase
platzte, betreiben alle großen Notenbanken eine sehr expansive Geldpolitik. Für
viele Anleger ist klar, wohin das führen
muss: zu einer dramatischen Geldentwertung.
Die Anleger, die daran glauben, kaufen
als Inflationsschutz vor allem Gold. Seit
2001 hat sich der Goldpreis nahezu verfünffacht. Mit 1 240 Dollar je Feinunze
liegt er nahe seinem Allzeithoch.
Noch weisen allerdings keine Indikatoren auf dramatisch steigende Inflationsraten hin. „Solange die Löhne nicht wesentlich stärker steigen als bisher, wird es keinen nachhaltigen Inflationsauftrieb geben“, sagt Gustav Horn, Chef des Düsseldorfer IMK, Institut für Makroökonomie.
Norbert Häring
Dirk Heilmann
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 14
WIEDERVORLAGE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Ausnahme-Alpha überzeugt
dank fairer Konstruktion
In dieser Rubrik werden regelmäßig Zertifikate vorgestellt, die
schon auf dem Markt sind.
Oftmals bieten diese Produkte
aktuell ein attraktiveres ChanceRisikoprofil als bei der Emission.
Allen Unkenrufen zum Trotz: Es gibt auch Alpha-Zertifikate,
die sich bewährt haben. Zu den Lichtblicken gehört ein
Produkt, das soeben ein denkwürdiges Hoch erreicht hat.
Auf Allzeithoch notiert ein aktienmarktbasiertes Alpha-Zertifikat, das die Société
Générale vor rund dreieinhalb Jahren –
kurz vor Ausbruch der weltweiten Wirtschaftskrise – auf den Markt gebracht hat
(WKN: SG3GP7). Selbst während des Börsencrashs im Frühjahr 2009 hatte das Produkt kaum mehr als ein Fünftel seines Ausgangswertes eingebüßt (siehe Chart).
Eine bemerkenswerte Entwicklung. Zum
einen, weil die meisten Aktienindizes immer noch weit von ihren Vorkrisen-Niveaus entfernt sind – so notiert der S&P
500 rund 25 Prozent, der Euro Stoxx 50
sogar mehr als 40 Prozent unter dem jeweiligen Stand vom Sommer 2007.
Zum anderen weil Alpha-Zertifikate unter gut informierten Anlegern im Ruf stehen, zu den „Rohrkrepierern der Branche“
zu gehören. Die meisten Papiere hielten
bisher schlicht nicht das, was sie versprachen. Dabei hat die Grundidee hinter diesen Produkten durchaus ihren Reiz: Alpha-Zertifikate werden als „marktneutrale“ Produkte verkauft. Es soll also nicht
darauf ankommen, ob die Kurse eines bestimmten Basiswertes absolut steigen
oder fallen, sondern ob sie relativ im Vergleich zu einem zweiten Basiswert besser
oder schlechter abschneiden. Entwickelt
sich der Basiswert besser als die Benchmark, steigt der Wert des Zertifikats, und
zwar unabhängig davon, ob die Kurse der
beiden Vergleichswerte jeweils gestiegen
oder gefallen sind. Schneidet der Basiswert im direkten Vergleich zur Benchmark
dagegen schlechter ab, verliert das Zertifikat an Wert.
Alpha-Zertifikate in der Kritik
Die häufigste ins Rennen geschickte Kombination bestand aus einem Dividendenund einem Standardaktien-Index. Schließlich hatten in der Vergangenheit dividendenstarke Titel oft mit überdurchschnittlichen Kursanstiegen überzeugt, so dass
Anleger auf eine Outperformance hoffen
durften.
Doch im Gegensatz zu dem Ausnahme-Papier der Franzosen, das ebenfalls diese Dividenstrategie verbrieft, verloren die meisten Alpha-Zertifikate an
Wert. Zur Verwunderung vieler Anleger
sowohl bei sinkenden als auch bei steigenden Aktienkursen. Hauptgrund neben intransparenten Partizipationsmechanismen und versteckten Gebühren:
Die Dividenden-Alphas wurden oft nicht
fair konzipiert. Denn bei dem Dividenden-Index war meistens der Kursindex
der auserwählte Favorit. Der zu überbietende Referenzindex war dagegen ein
Performanceindex. Da aber im Kursindex
keine Erträge wie Dividenden einflossen,
der Performanceindex aber die Erträge
im Indexstand berücksichtigte, existierte
in einem solchen Alpha-Papier ein systematischer Nachteil.
Erfolgreiches Ausnahmeprodukt
Und genau hier liegt auch ein Großteil der
Erklärung für den Erfolg des „Global Dividend Alpha Zertifikats“ der SocGén: Die
Dividendenkomponente im Basiswert dieses Zertifikats bildet ein Total-Return-Index. Der DJ Stoxx Global Select Dividend
100 TR, in dem einhundert weltweit ausgewählte Aktien zusammengefasst sind,
die an ihren jeweiligen Heimatbörsen die
höchsten Dividendenrenditen aufweisen.
Die Benchmark bildet der ebenfalls als
Performanceindex berücksichtigte MSCI
Daily TR Gross World. Er gilt ähnlich dem
MSCI World als Gradmesser für die allgemeine Kursentwicklung globaler Aktien.
Für den Anleger nachteilige Performance-Verzerrungen sind damit ausgeschlossen.
Weiterer Pluspunkt des Zertifikats: Die
beiden Vergleichswerte werden jedes
Jahr neu justiert. Das Rennen zwischen
den beiden Indizes beginnt jedes Jahr
aufs Neue bei Null. Und zwar unabhängig
davon, wie das vorangegangene Jahr gelaufen ist. Bei den meisten vergleichbaren
Produkten ist das nicht der Fall. Der Effekt
Wertentwicklung im Vergleich
Basis: 13.04.2007 = 100
120
SG Global Dividend Alpha
100
80
S&P 500
60
Euro Stoxx 50
40
Apr.'07
Jan.'08
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 30.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
kann in solchen Fällen dramatisch sein:
Liegt der Basisindex gegenüber der
Benchmark dort einmal hinten, sind Gewinne mit dem entsprechenden AlphaZertifikat kaum noch möglich.
Die relativ hohe jährliche Managementgebühr in Höhe von 1,25 Prozent ist angesichts der insgesamt fairen Konstruktion
des Zertifikats durchaus zu verschmerzen.
Entscheidend für die weitere Kursentwicklung des Zertifikates wird vielmehr
sein, ob sich Aktien mit einer hohen Gewinnausschüttung auch in Zukunft besser
entwickeln als der Durchschnitt. Die Chancen dafür stehen aktuell nicht schlecht.
Denn die Zeit rasanter Kurszuwächse wie
im vergangenen Jahr ist nach Ansicht vieler Strategen vorbei. Gerade für konservative Investoren dürften daher defensivere
Werte wieder mehr in den Blickpunkt rücken. Als solche hätten sich Investitionen
in dividendenstarke Titel bewährt, sagt Ulrich Stephan, Global Chief Investment Officer der Deutschen Bank für Privat- und
Geschäftskunden: Regelmäßige hohe Ausschüttungen seien ein Indiz für nachhaltig
ertragreich wirtschaftende Unternehmen
und reduzierten Risiken, so der Experte.
Georgios Kokologiannis
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 15
Die attraktivsten Aktienanleihen
auf die besten Dax-Werte
PARTNERANGEBOT
1. 9. 2010 | Nr. 18
In Zusammenarbeit mit ausgewählten Emittenten veröffentlicht
ZertifikateNews regelmäßig die von Analysten aktuell am besten
bewerteten Dax-Aktien und die attraktivsten Aktienanleihen darauf.
Ein exklusives Informationsangebot hat Handelsblatt ZertifikateNews gestartet. Regelmäßig veröffentlich das führende PDF-Magazin für Zertifikate in Zusammenarbeit mit ausgewählten Emittenten die derzeit attraktivsten Aktienanleihen aus den jeweiligen Anbieter-Portfolios auf die von Analysten am besten bewerteten Dax-Werte. Ziel ist es, durch die Auswahl der „besten Produkte auf die besten Basiswerte“ den Anlageerfolg systematisch zu optimieren.
Damit trägt Handelsblatt ZertifikateNews der Entwicklung
Rechnung, dass immer mehr Geld in Aktienanleihen investiert
wird – vorzugsweise in Dax-Werte. Aktienanleihen haben seit
dem vergangenen Jahr eine einzigartige Renaissance erlebt. Bis
zum Dezember 2008 hatten die Emittenten rund 8 500 Aktienanleihen auf den Markt gebracht, heute sind es etwa doppelt so
viele. Das hat auch mit der Abgeltungsteuer zu tun. Denn die Papiere gehören zu den Profiteuren der neuen Steuerregeln. Während Anleger ihre Erträge zuvor mit dem persönlichen Grenzsatz
versteuern mussten, gilt nun wie für alle Kapitalanlagen der
Die besten Dax-Werte (Stand: 01.09.2010)
Handelsblatt Analysten-Ranking der Dax-Aktien auf Basis der Bloomberg-Premiumdatenbank
Platz
Basiswert
1
Deutsche Post
Noten- Analysteneinschätzung
Halten
trend * Kaufen
Aktienkurs
Note *
(Skala 1-5)
12,91 €
4,39

26
Verkaufen
12-MonatsKursziel
5
2
16,40 €
durchschn.
Kurspotenzial
27,08%
2
Fresenius SE
56,14 €
4,37

22
2
3
63,25 €
12,66%
3
Allianz
80,94 €
4,30

33
13
1
107,59 €
32,93%
4
Deutsche Börse
48,22 €
4,26

24
9
2
61,99 €
28,55%
5
Deutsche Lufthansa
12,46 €
4,24

28
11
2
15,11 €
21,30%
* Das Ranking der besten Dax-Werte richtet sich nach der von Bloomberg laufend berechneten Analystennote für die jeweilige Aktie. In die Note fließen alle erfassten
Analystenempfehlungen der vergangenen 12 Monate ein. Der Notentrend drückt die Veränderung der Analystennote während der vergangenen 30 Tage aus.
Die attraktivsten Aktienanleihen auf die besten Dax-Aktien − ausgewählt von Vontobel
(Stand: 01.09.2010)
Platz
Basiswert
WKN
1
Deutsche Post
VT0BEY
2
Fresenius SE
3
Allianz
4
5
Briefkurs
Fälligkeit
100,20%
15.04.2011
VT0KXH
98,20%
VT0BED
99,40%
Deutsche Börse
VT0GKN
Deutsche Lufthansa
VT0BYF
Kupon
Basispreis
Abstand Basispreis
Max. Rendite p.a.
16,35%
12,00 €
7,01%
8,12%
23.09.2011
10,85%
56,00 €
0,25%
8,30%
15.04.2011
14,90%
76,00 €
6,10%
8,22%
97,40%
23.09.2011
13,55%
45,00 €
6,68%
10,34%
100,80%
13.05.2011
14,90%
10,50 €
15,70%
6,84%
Weitere Informationen zu den einzelnen Aktienanleihen erhalten Sie, indem Sie in die entsprechende Zeile klicken.
Die attraktivsten Aktienanleihen auf die besten Dax-Aktien − ausgewählt von der LBBW
(Stand: 01.09.2010)
Platz
Basiswert
WKN
Briefkurs
1
Deutsche Post
LB0B2M
100,08%
2
Fresenius SE
LB0AR2
3
Allianz
LB0ABX
4
Deutsche Börse
5
Deutsche Lufthansa
Fälligkeit
Kupon
22.07.2011
8,00%
100,49%
22.07.2011
99,95%
24.06.2011
LB0A77
98,24%
LB0CHP
98,03%
Basispreis
Abstand Basispreis
Max. Rendite p.a.
10,89 €
15,61%
7,94%
5,00%
45,70 €
18,60%
4,44%
7,00%
63,40 €
21,67%
7,11%
26.08.2011
9,00%
43,40 €
10,00%
11,00%
23.12.2011
6,00%
10,40 €
16,50%
7,68%
Weitere Informationen zu den einzelnen Aktienanleihen erhalten Sie, indem Sie in die entsprechende Zeile klicken.
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 16
PARTNERANGEBOT
1. 9. 2010 | Nr. 18
Die attraktivsten Aktienanleihen auf die besten Dax-Aktien − ausgewählt von der WestLB
(Stand: 01.09.2010)
Platz
Basiswert
WKN
1
Deutsche Post
WLZ0SW
98,14%
23.09.2011
9,00%
12,50€
3,14%
10,88
2
Fresenius SE
WLZ0TA
98,54%
23.09.2011
5,00%
51,00€
9,16%
6,45
3
Allianz
WLZ0NA
85,82%
24.06.2011
5,00%
74,00€
8,57%
10,55
Briefkurs
Fälligkeit
Kupon
Basispreis
Abstand Basispreis
Max. Rendite p.a.
4
Deutsche Börse
WLZ0DV
99,18%
25.03.2011
8,00%
44,00€
8,75%
9,43
5
Deutsche Lufthansa
WLZ0CQ
98,11%
22.07.2011
6,00%
10,85€
12,89%
8,22
Weitere Informationen zu den einzelnen Aktienanleihen erhalten Sie, indem Sie in die entsprechende Zeile klicken.
einheitliche Satz von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag
und eventuell noch Kirchensteuer.
fünf klassischen Aktienanleihen auf diese Dax-Top-Werte vor.
Funktionsweise von Aktienanleihen
Das neue Service-Angebot im Detail
Alle 14 Tage ermittelt die Handelsblatt Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Informationsdienstleister Bloomberg die fünf DaxAktien, die von Analysten am aussichtsreichsten bewertet werden (erste Tabelle). Dazu wird, abhängig von den Kauf-, Halteund Verkaufempfehlungen, eine Durchschnittsnote ermittelt. Die
Spanne der möglichen Rating-Noten reicht von „1“ bis „5“. Je größer der Wert, desto höher steht die Aktie in der Gunst der Analysten. Jeder Emittent, der an dem Informationsangebot beteiligt ist,
stellt ergänzend in einer separaten Tabelle seine derzeit besten
Zusätzlich zu jährlichen Kupons zahlt die Emissionsbank bei Fälligkeit dem Anleger entweder den Nennwert der Anleihe oder
bucht stattdessen eine vorher festgeschriebene Anzahl von Aktien des betreffenden Basiswertes ins Depot. Als Entscheidungskriterium dafür wird zu Beginn ein Basispreis festgelegt. Ist der
Aktienkurs des Basiswertes bei Fälligkeit auf oder über das Niveau dieses Basispreises gestiegen, zahlt der Emittent wie bei einer normalen Anleihe 100 Prozent des Nennwertes zurück.
Andernfalls erhalten die Anleger das Aktienpaket oder den aktuellen Barwert ausgezahlt.
5. Handelsblatt Jahrestagung „Unternehmensrisiko Korruption”, 9. und 10. September 2010, Köln.
Ihr Jahres-Update zur Prävention
und Aufdeckung von Korruption
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Bundesgerichtshof
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Oberstaatsanwalt, Staatsanwaltschaft Stuttgart
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Tom Woodson,
Director Forensic Audit,
Siemens AG
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 17
PRODUKTE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Kapitalgarantie auf einen
bislang „sicheren“ Fonds
Der französische Mischfonds Carmignac Patrimoine A ist
ein beliebter Basiswert. Doch nicht jedes Zertifikat auf den
milliardenschweren Fonds ist eine Investition wert.
Die Beliebtheit des französischen Ausnahmefonds Carmignac Patrimoine A hinterlässt auch Spuren in der Zertifikatebranche. Mehr als 20 klassische Garantieprodukte haben die Emittenten auf den 30
Milliarden schweren Mischfonds als Basiswert auf den Markt gebracht – allen voran
Hypo-Vereinsbank, DZ Bank, Landesbank
Berlin und WestLB. (Eine Übersicht der aktuellen Emissionen finden Sie in der Tabelle auf dieser Seite).
Die Derivate sind in erster Linie für sicherheitsorientierte Anleger geeignet,
weil Kapitalgarantie auf einen außergewöhnlichen Fonds gegeben wird. Carmignac Patrimoine A hat eine jährliche Wertentwicklung von 9,6 Prozent erzielt und
konnte auch den schwierigsten Börsenphasen trotzen.
Die Zertifikate auf den Fonds haben neben dem Basiswert nur noch eines gemeinsam: eine vollständige Kapitalgarantie, Anleger erhalten also die komplette Investitionssumme - ohne Ausgabeaufschlag - zurück, falls die Bank nicht Insolvenz anmelden muss.
Einfaches WestLB-Produkt
Die einfachste Konstruktion bietet die
WestLB: 1-1-Partizipation an der FondsWertentwicklung ohne Cap bei einer Laufzeit von sechs Jahren. Allerdings kommt
bei
der
aktuellen
Neuemission
(WKN: WLB3KU), die noch bis Freitag dieser Woche gezeichnet werden kann, ein
Aufgabeaufschlag in Höhe von vier Prozent hinzu. Die anderen beiden, vorher
emittierten
WestLB-Garantieprodukte
auf den Fonds, werden entsprechend mit
einem Spread in Höhe von vier Prozent gehandelt.
Nur zwei Prozent Spread hat das neue
Produkt der DZ Bank (WKN: DZ0SPL), allerdings keine lineare 1:1-Partizipation, sondern eine vierteljährliche Durchschnittsbildung. Bei sechsjähriger Laufzeit gibt es 24
Stichtage, an denen die Wertentwicklung
addiert und durch 24 wieder geteilt. An-
Garantiezertifikate für defensive Anleger
Basiswert (WKN) /
Kurs
Stand: 31.08.2010
Carmignac Patrimoine Investmentfonds (A0DPW0) /
5 183,96 €
WKN
HV5CEF
DZ0SPL
WLB3KU
LBB5JC
Emittent
Hypo-Vereinsbank
DZ Bank
WestLB
Landesbank Berlin
Emissionsdatum
27.08.2010
23.07.2010
07.09.2010
30.09.2010
Laufzeit
04.09.2015
18.07.2016
09.09.2016
05.10.2015
Briefkurs /Spread
-/4%
103,71 € / 2%
- / 4%
-/2%
Garantie
100 %
100 %
100 %
100 %
100 % / 130 %
Partizipationsrate / Cap
125 % / -
130 % / -
100 % / -
Partizipationstyp
Durchschnittsbildung
Durchschnittsbildung
1:1-Partizipation
Durchschnittsbildung
Feststellungstage
vierteljährlich
vierteljährlich
-
vierteljährlich
Währungsgesichert
ja
ja
ja
ja
schließend wird die Wertentwicklung ist
dem Faktor 1,3 Prozent multipliziert.
Der Vorteil einer Durchschnittsbildung:
Falls der Fonds wider Erwarten zum Ende
der Laufzeit einbricht, würde dieses Minus
in der Endabrechnung geringer ausfallen
– was der Mischfonds bislang aber noch
nie getan hat. Lediglich 2001 gab es ein Minus von 3,72 Prozent. Falls der Fonds auch
in Zukunft ähnlich Ergebnisse erwirtschaftet, ist eine lineare 1:1-Partizipation von Anfang bis Ende der Laufzeit besser.
Auch die neuen Garantiezertifikate der
Hypo-Vereinsbank (WKN: HV5CEF) und
der Landesbank Berlin (WKN: LBB 5JC)
sind mit einer Durchschnittsbildung ausgestattet. Allerdings sind die Konditionen
des HVB-Produktes, das eine Laufzeit
von fünf Jahren hat, gegenüber der DZ
Bank etwas schlechter. Neben dem
Spread in Höhe von vier Prozent wird die
durchschnittlicher Wertentwicklung zum
Schluss mit dem Faktor 1,25 multipliziert.
Und das strukturierte Produkt aus der
Bundeshauptstadt bietet nur eine einfache Durchschnittsbildung. Und Anleger
können damit in den sechs Jahren maximal 30 Prozent Gewinn erzielen – in der
Höhe ist ein Cap eingezogen. Diese 30
Prozent sind deutlich weniger als die bislang durchschnittlich jährliche Wertentwicklung des Basiswertes in Höhe von
9,63 Prozent.
Jürgen Röder
AUSNAHMEFONDS CARMIGNAC PATRIMOINE A
Der französische Mischfonds wird vom 63-jährigen Fondsmanagers Edouard Carmignac geleitet. Er darf maximal 50 Prozent des Geldes in Aktien investieren, aktuell
sind es etwas weniger als 30 Prozent. Die Cashquote beträgt 20 Prozent. Von dem
50-prozentigen Anleihen-Anteil ist die Hälfte in Anleihen von Industriestaaten investiert. Der Fonds zählt stets zu den besten seiner Klasse - nicht nur wegen der Rendite, sondern auch wegen des geringes Risikos. So hat der Fonds neben der höchsten Dreijahres-Rendite in seiner Klasse (35,34 Prozent) auch die geringste Schwankungsbreite (Volatilität) gehabt (Stand Mitte 2010). Allerdings kostet dies auch einiges: Neben der jährlichen Fondsgebühr in Höhe von 1,5 Prozent gibt es noch eine variable Verwaltungsgebühr von 10 Prozent der überdurchschnittlichen Wertentwicklung des Fonds im Vergleich zu seinem Performanceindikator (50 Prozent MSCI
ACW und 50 Prozent Citigroup WGBI). Vorausgesetzt der Fondswert steigt.
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 18
PRODUKTE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Discounter bleiben trotz
Magerrenditen interessant
Auch Abschläge an den Börsen haben die Konditionen für
Neuengagements in Discounter kaum verbessert.
Dennoch bieten die Papiere vergleichsweise hohe Renditen.
Im Gleichschritt mit anderen großen Aktienindizes wie Dow, Nikkei und EuroStoxx 50 hat der Dax seit den Höchstständen von Anfang August deutliche Verluste verbucht. Allein in den vergangen
zwei Wochen beläuft sich das Minus auf
rund fünf Prozent. In den aktuellen Konditionen für Discountzertifkate auf den deutschen Leitindex schlägt sich das derzeit
aber kaum nieder. So das Ergebnis der aktuellen Auswertung zu den attraktivsten
kurzlaufenden Rabattpapieren auf den
Dax, die regelmäßig in Zusamenarbeit mit
der Ratingagentur Scope und EDG veröffentlicht wird.
Ein möglicher Grund: Die Abwärtsbewegung wurde nur allmählich und unter eng
begrenzten Schwankungen vollzogen.
Bei diesen Papieren wirkt sich zwar ein Anstieg der Volatilität meist positiv auf Konditionen und Chancen aus. Doch der Volatilitätsindex VDax ist im Betrachtungszeitraum sogar gesunken. Zum Vergleich: Mit
knapp 22 Punkten steht dieser Index momentan auf dem gleichen Niveau wie vor
dem Börsencrash Anfang 2008. Panik
sieht anders aus. Damit lassen sich weiterhin selbst mit den besten Dax-Rabattpapieren mit kurzen Restlaufzeiten zwischen sechs und zwölf Monaten kaum
noch zweistellige Seitwärtsrenditen erzielen, wenn gleichzeitig Discounts von mindestens zehn Prozent gewünscht werden.
In jeweils zwei Tabellen (S.19) finden Sie
die Discountzertifikate, die von Scope
bzw. EDG mit den besten Ratingergebnissen bewertet werden – jeweils unterteilt
nach Mindestdiscountklassen. In der ersten Tabelle stammen die Rabattpapiereaus der Grundmenge aller in Deutschland
gehandelten Discountzertifikate. In die
zweite Tabelle schaffen es dagegen nur
Papiere, deren Emittenten über eine überdurchschnittliche Bonität verfügen. Sie gehören zu dem Drittel der Banken mit den
niedrigsten - also besten - CDS-Werten.
CDS stellen Finanzinstrumente zur Absicherung gegen Kreditausfälle dar und gel-
UNTERSCHIEDLICHE RATINGANSÄTZE
Scope-Rating
Beim Scope-Investment-Rating werden zunächst die Auswirkungen der möglichen
Kursentwicklung des Basiswerts auf den Gewinn /Verlust des Zertifikats analysiert.
Das von dieser Analyse abhängige Rating drückt aus, wie gut das Zertifikat im Vergleich zu einem Direktinvestment in den Basiswert ist (www.scope-zertifikate.de).
EDG-Rating
Die European Derivatives Group (www.derivativesgroup.com) bewertet jedes Produkt anhand der Kriterien Kosten, Handel, Bonität und Information. Zertifikate mit
hohem Rating besitzen die beste Produktqualität im Vergleich zu ähnlich ausgestatteten Produkten. Die Prognose der Marktentwicklung bleibt Aufgabe des Anlegers.
ten als Maßstab für die Sicherheit der Emittenten.
Wenig Bewegung gibt es auch bei den
Renditen der Produkte, die einen deutlich
höheren Abschlag auf den Dax von mindestens 30 Prozent bieten. Spitzenreiter
ist hier bei den von Scope ermittelten Zertifikaten ein Discounter der Commerzbank (WKN: CM1XQ6), der 4,2 Prozent
jährliche Rendite in Aussicht stellt, solange der Index nicht unter 4100 Punkte
rutscht.
Entwicklung Dax und VDax
Basis: 01.09.2007 = 100
80
8500
7500
60
Dax
6500
5500
40
VDax
4500
20
Vermeintliche Sicherheit wird
vor Rendite gestellt
Dennoch bleiben diese defensiven Produkte interessant. Denn erstens gehen Experten davon aus, dass die Unsicherheit
an den Börsen weiter anhalten wird. Zweitens hat das auf der Gegenseite bei den
Anleihemärkten dazu geführt, dass die
Kurse immer weiter gestiegen und die
Renditen geschrumpft sind. So hat beispielsweise die zehnjährige Bundesanleihe vergangene Woche ein Allzeittief
bei 2,09 Prozent markiert und dürfte
selbst konservativen Anlegern kein vernünftiges Chance-Risikoverhältnis mehr
bieten. Umso bemerkenswerter, dass derzeit wieder mehr Privatanleger einen Bogen um strukturierte Produkte machen.
Laut den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage der Gesellschaft für Konsumfor-
3500
Sep.'07
10
Jan.'09
Jan.'10
Stand: 30.08.2010
© Handelsblatt
Quelle: Thomson Reuters
schung (GfK) hatten Im Juli 2010 nur neun
Prozent aller deutschen Haushalte Geld in
Zertifikate investiert. Bei der vorigen Erhebung im Juni 2009 waren es noch zehn
Prozent gewesen. Eine Ursache dürfte
hier die anhaltenden Unsicherheit in Sachen Emittenten-Bonität sein. Ein Faktor,
der durch die Marktturbulenzen der vergangenen Wochen auch bei institutionellen Investoren wieder in den Fokus gerückt ist. Diese sorgen sich in Europa nach
Beobachtung der Ratingagentur Fitch zunehmend um die Bonität und die Refinanzierungsmöglichkeiten vieler Banken.
Georgios Kokologiannis
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 19
PRODUKTE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Discountzertifikate auf den Dax mit Top-Scope-Rating (mindestens
)
und kurzer Restlaufzeit von 6-12 Monaten
Stand: 31.08.2010
Discount mindestens 10 %
Discount mindestens 20 %
Discount mindestens 30%
WKN
CM0CY2
MQ2060
CM1XR2
CM1XJ1
CM1XQ6
DB9QJH
Commerzbank
Macquarie
Oppenheim
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Deutsche Bank
Emittent
Laufzeit
10.03.2011
18.03.2011
18.08.2011
14.07.2011
18.08.2011
26.08.2011
Briefkurs
50,62
50,53
44,45
44,71
39,36
39,36
Cap
5300
5300
4700
4700
4100
4100
Discount
14,4%
14,5%
24,8%
24,4%
33,4%
33,4%
Seitwärtsrendite
4,7%
4,9%
5,7%
5,1%
4,2%
4,2%
Seitwärtsrendite p.a
9,2%
9,1%
6,0%
5,9%
4,3%
4,2%
Risikoklasse
2
3
2
2
2
2
Rating
CDS im oberen Drittel
Discount mindestens 10 %
Discount mindestens 20 %
Discount mindestens 30%
WKN
CM0CY2
CM1X8P
CM1XR2
CM1XJ1
CM1XQ6
Emittent
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Commerzbank
Deutsche Bank
Laufzeit
10.03.2011
14.04.2011
18.08.2011
14.07.2011
18.08.2011
26.08.2011
Briefkurs
50,62
50,25
44,45
44,71
39,36
39,36
Cap
5300
5300
4700
4700
4100
4100
Discount
14,4%
15,0%
24,8%
24,4%
33,4%
33,4%
Seitwärtsrendite
4,7%
5,5%
5,7%
5,1%
4,2%
4,2%
Seitwärtsrendite p.a
9,2%
9,0%
6,0%
5,9%
4,3%
4,2%
Risikoklasse
2
2
2
2
2
2
DB9QJH
Rating
Discountzertifikate auf den Dax mit Top-EDG-Rating (mindestens
)
und kurzer Restlaufzeit von 6-12 Monaten
Stand: 31.08.2010
Discount mindestens 10 %
Discount mindestens 20 %
WKN
DB9QKE
AA2G3B
DB9QJR
LB0AT4
Discount mindestens 30%
AA19QQ
DB8ULT
Emittent
Deutsche Bank
ABN Amro
Deutsche Bank
LBBW
ABN Amro
Deutsche Bank
Laufzeit
26.08.2011
16.06.2011
26.08.2011
19.08.2011
17.03.2011
29.04.2011
Briefkurs
53
52,09
46,03
42,68
41,17
35,41
Cap
5900
5650
4900
4480
4200
3600
Discount
10,36%
11,90%
22,15%
27,81%
30,37%
40,11%
Seitwärtsrendite
11,32%
8,47%
6,45%
4,97%
2,02%
1,67%
Seitwärtsrendite p.a
11,52%
10,85%
6,56%
5,16%
3,77%
2,54%
Risikoklasse
3
3
2
2
1
1
Rating
CDS im oberen Drittel
Discount mindestens 10 %
Discount mindestens 20 %
Discount mindestens 30%
WKN
DB9QKE
BN6EE7
DB9QJR
BN6EF7
BN5AA0
DB8ULT
Emittent
Deutsche Bank
BNP Paribas
Deutsche Bank
BNP Paribas
BNP Paribas
Deutsche Bank
Laufzeit
26.08.2011
15.04.2011
26.08.2011
20.05.2011
18.03.2011
29.04.2011
Briefkurs
53
52,42
46,03
43,41
41,19
35,41
Cap
5900
5600
4900
4500
4200
3600
Discount
10,36%
11,34%
22,15%
26,58%
30,33%
40,11%
Seitwärtsrendite
11,32%
6,83%
6,45%
3,66%
1,97%
1,67%
Seitwärtsrendite p.a
11,52%
11,26%
6,56%
5,16%
3,66%
2,54%
Risikoklasse
3
3
2
2
1
1
Rating
ZERTIFIKATENEWS
SEITE 20
PRODUKTE
1. 9. 2010 | Nr. 18
Ausgewählte Neuemissionen
Basiswert /
Anlageklasse /
Zertifikatetyp
Emittent /
WKN
Ende der
Zeichnungsfrist
S&P Bric 40 /
internationale Aktien /
Expresszertifikat
Das Expresszertifikat hat eine Laufzeit von fünf Jahren und wird am ersten
Beobachtungstermin zum Nennwert von 100 Euro plus Kupon in Höhe
von acht Euro zurückgezahlt, falls der Basiswert auf oder überhalb des
Startwertes liegt. An den weiteren drei Beobachtungsterminen erhöht
sich die mögliche Rückzahlung um jeweils acht Euro. Falls es zu keiner
Kuponzahlung kommt, erhält der Anleger zum Laufzeitende 140 Euro, falls
der Basiswert an dem Tag nicht die Schwelle von 60 Prozent unterschritten
hat. Falls doch, wird der Indexstand (negative Performance!) ausgezahlt. 1,5
Prozent Ausgabeaufschlag.
Deutsche Bank /
DB2KWL
07.09.2010
Norwegische Krone /
Währung /
Garantiezertifikat
Anleger erhalten jährlich 3,5 Prozent. Am Ende der Laufzeit in drei
Jahren erhalten sie ihr Kapital in norwegischen Kronen zurück, nicht
währungsgesichert. 0,5 Prozent Ausgabeaufschlag.
Citigroup /
A1AZUQ
10.09.2010
Euro Stoxx 50 /
europäische Aktien /
Garantiezertifikat
Anleger partizipieren bis zu einer Höhe von 150 Prozent an der Entwicklung
des Indexes. Vollständiger Kapitalschutz zum Laufzeitende in sechs Jahren.
Zwei Prozent Ausgabeaufschlag.
HVB /
HV5CHX
10.09.2010
Euro Stoxx 50 /
europäische Aktien /
Expresszertifikat
Anleger erhalten 6,5 Prozent im ersten Jahr, danach 6,5 Prozent p.a., wenn
der Index an mindestens einem beliebigen Tag des Jahres auf oder über
60 Prozent des Startwertes schloss. 40 Prozent Sicherheitspuffer am
Laufzeitende. Ausgefallenen Zahlungen können nachgeholt werden. Notiert
der Index an einem der Bewertungstage auf oder über seinem Startwert,
erfolgt die automatische vorzeitige Rückzahlung des Nennwertes plus der
Kuponzahlung.
Maximale Laufzeit: drei Jahre. Ausgabeaufschlag: zwei Prozent.
Barclays Capital /
BC2KYA
13.09.2010
CS Commodity
Benchmark Index /
Rohstoffe /
Garantiezertifikat
Anleger nehmen bis zur Obergrenze von 150 Prozent 1:1 an der positiven
Entwicklung des Indexes teil. Kapitalgarantie zum Laufzeitende in sechs
Jahren. Nominalbetrag 1000 Euro. 2,5 Prozent Ausgabeaufschlag.
Credit Suisse /
CS8ADC
17.09.2010
Euro Stoxx 50 /
europäische Aktien /
Indexzertifikat
Anleger partizipieren bis zu einer Obergrenze in Höhe von 151 Prozent an
der Entwicklung des Indexes. Zum Laufzeitende in sechs Jahren ist die
vollständige Rückzahlung des Kapitals garantiert.
Bis zu 2,5 Prozent Ausgabeaufschlag.
Macquarie
Oppenheim /
MQ22QQ
24.09.2010
Kurzbeschreibung
Erscheinungsweise: 14-täglich mittwochs
Abonnenten: 25 480
Redaktion: Jürgen Röder
(Verantwortlicher im Sinne des §55 Abs.2 RStV),
Georgios Kokologiannis, Eva Neukirchen,
Stefan Schneider
Produktion: Heide Braasch
Internet: www.handelsblatt.com/zertifikate
Kontakt: [email protected]
+49(0)211/887-0
Anzeigenverkauf:
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[email protected]
+49(0)211-887-1351
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(Verleger im Sinne des Presserechts)
Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf
Email: [email protected],
Tel.: 01805 365365 (EUR 0,14/Min.)
Geschäftsführung:
Dr. Tobias Schulz-Isenbeck, Dr. Michael Stollarz
AG Düsseldorf HRB 38183, UID: DE 812813090
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ZERTIFIKATENEWS: Die nächste Ausgabe erscheint am 15.09.2010.
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