DUisburg INFORMation

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DUisburg INFORMation
DUisburg
INFORMation
Ausgabe 03/2008
Kostenlos (für Mitglieder) - Erscheinungsweise vierteljährlich
Mitteilungsblatt
Bezirksgruppe Duisburg
der
Westdeutschen Gesellschaft
für Familienkunde e.V.
- Sitz Köln -
__________________________________________________________
Dinslaken
Duisburg
Emmerich
Mülheim/
Ruhr
Oberhausen
Rees
Voerde
Wesel
-2DUisburg INFORMation Ausgabe III/08
Impressum:
Vorstand der Bezirksgruppe
Leiter:
Stellvertretende Leiterin:
Stellvertretender Leiter:
Internetbeauftragter:
Kassenführer:
Schriftführer:
Verwaltung
elektronischer Medien
Mitgliederverwaltung:
Bibliotheksverwaltung:
Bankverbindung:
Horst Warthun, Biesenwiese 34, 47167 Duisburg
E-Mail: [email protected]
Barbara Püschel, Tannengrund 27, 46539 Dinslaken
E-Mail: [email protected]
Hans Pettelkau, Hochstr. 77, 41379 Brüggen
E-Mail: [email protected]
Michael Rüweller, Nikolaus-Groß-Str. 2, 46119 Oberhausen
E-Mail: [email protected]
Daniel Panne, Straßburger Str. 142, 46047 Oberhausen
E-Mail: [email protected]
Michael Hartmann, Augustaplatz 3, 46537 Dinslaken
E-Mail: [email protected]
Christiane Hermann, Kremerstr. 59, 47051 Duisburg
E-Mail: [email protected]
Karen Feldbusch, Münchener Str. 126, 47249 Duisburg
E-Mail: [email protected]
Konto-Nr. 10257384 bei der Stadtsparkasse Oberhausen,
BLZ 365 500 00 (Kontoinhaber: M. Rüweller)
DU INFORM
Redaktion:
Barbara Püschel, Hans Pettelkau
Layout:
Barbara Püschel und Hans Pettelkau
Druck:
Hans Pettelkau
Versand:
Christiane Hermann
Unser Mitteilungsblatt erscheint vierteljährlich und ist für die Mitglieder der Bezirksgruppe
kostenlos. Nichtmitglieder zahlen jährlich den Selbstkostenpreis von € 5,00.
Die Bezirksgruppe im Internet:
Die Bezirksgruppe im Internet:
http://www.wgffbzgduisburg.de.ms
E-Mail-Adresse der Bezirksgruppe:
E-Mail: [email protected]
Die Bezirksgruppe:
Termine:
01.07.08 Bücher im Bestand der BZG, kurze Vorstellung des Inhaltes durch Karen
Feldbusch
05.08.08 Familienkundlicher Abend
02.09.08 Ahnenreihen und Ahnenlisten Referent: Peter Schmitter
13.09.08 Besichtigung des Kölner Doms (Anmeldung bei Horst Warthun erforderlich)
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†
Die Bezirksgruppe Duisburg trauert um ihr langjähriges Mitglied
Herrn Manfred Ewich
der am 23. Mai 2008
im Alter von 75 Jahren verstorben ist.
Wir alle haben Manfred Ewich stets als freundlichen und
hilfsbereiten Forscherkollegen schätzen
gelernt.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Für die Bezirksgruppe Duisburg:
Horst Warthun
-Leiter der Bezirksgruppe-
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Links
Gefunden von Karen Feldbusch
http://www.hamborn.net/
...
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Vorstellung eines neuen Mitgliedes
Mein Name: Gerhard Bell, bin 60 Jahre alt, Rentner, wohne seit 2 Jahren in Voerde.
Meine Internet-Adresse lautet: [email protected]
Meine Forschungen betreffen folgende Orte und Personen:
In den Duisburger Stadtteilen Huckingen, Mündelheim, Serm, Rahm und Buchholz
(früher Amt Angermund) sowie Bockum/Wittlaer (gehört heute zu Düsseldorf) suche
ich folgende Namen: Espey, Leuchten, Füßer, Hilgers, Flügel, Stop(p)s, Koths,
Brockerhoff, Angerhausen, Hallmann, Asem, Bünten, Belting (Rees), Reinerts
(Klosterkamp), Roskothen, von der Warth.
In der Eifel, im Kreis Ahrweiler, in der Nähe des Laacher Sees suche ich in
folgenden Orten: Bermel, Brenk, Burgbrohl, Füßhölle, Glees, Gönnerdorf, Hain,
Kruft, Meckenheim, Niederbreisig, Niederweiler, Niederzissen, Oberlützingen,
Oberweiler, Oberzissen, Rieden, Rodder, Wehr, Wassenach, Weibern Weiler, Well,
nach folgenden Namen: Arnold, Bell, Degen, Dietz, Doll, Esten, Hinze, Felten,
Hillesheim, Jox, Kerigs, Keuler, Kirrig, Klaes, Kreuer, Lenz, Lücker, Ott, Schlich(g),
Schmitt, Schmitz, Schwarz, Ulmen, Wolf.
In den Niederlanden, in den Provinzen Gelderland und Oberijssel suche ich in
folgenden Orten: Apeldoorn, Epe, Ermelo, Heerde, Loohuisen (Epe), Nijbroek,
Vaasen, Wijhe, Zwolle, Zwollerkerspel nach folgenden Namen: Bossenbroek, Bijl,
Ever(t)s, de Haan, van Laar, van`t Spijker, Tromp, Willempje, Willems, Wijnen, van
der Worp.
++++++++++++++++++++++++++++
Jetzt hat es mich gepackt, seit ich Familienforschung betreibe, habe für nichts
Anderes mehr Zeit. Mein Rennrad verstaubt im Keller. Ich träume nachts bereits
davon, wie ich in irgendwelchen Archiven nach den Daten der Altvorderen suche.
Meine Frau glaubt, ich rede nur noch über meine Vorfahren und wenn sie nach mir
sucht, sitze ich vor dem Bildschirm und surfe im Internet. Die Ahnenforschung ist
bereits nach kurzer Zeit zu einer leidenschaftlichen Beschäftigung geworden.
Neue Horizonte haben sich mir eröffnet. Ich habe Biografien berühmter Männer,
Diplomaten, Politiker und Geistliche mit dem gleichen Familiennamen gefunden. Die
halbe Stadtverwaltung von Niederzissen trägt meinen Namen. In der reichhaltigen
Bücherei der Bezirksgruppe gibt es ein Ortsfamilienbuch, in dem ich die Heiraten,
Geburten und Taufen von Namensvettern gefunden habe.
Irgendwann habe ich über Wikipedia den Weg zu diversen Mailinglisten gefunden.
Und wieder habe ich neue Eindrücke gewinnen können. Nach einigen Wochen der
Beobachtung habe ich meine erste Anfrage in die Eifelliste gestellt und von einem
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erfahrenen Forscher ergänzende Angaben zu meinen Niederzissener Urgroßeltern
bekommen.
Beim meinem Versuch die Daten der Schwester und der Brüder meines Großvaters
zu bekommen, sie sind einschließlich ihrer Eltern aus der Eifel zugewandert und
haben fast 2 Jahrzehnte in Duisburg gelebt, bin ich im Duisburger Standesamt nicht
weitergekommen. Das hat mich nicht entmutigt, ich hatte ja noch die Angaben des
Genealogen aus der Eifel und so habe ich mich an das dortige Standesamt gewandt,
wo man sehr freundlich und entgegenkommend meiner per E-Mail gesendeten Bitte
nach Heirats- und Geburtsurkunden nachgekommen ist. Sogar die
handgeschriebene Arbeitsunterlage der Person, welche die zu kopierenden
Urkunden gesucht hat, hat man mir überlassen, und so bin ich an einige Duisburger
Daten heran gekommen.
Es ist sehr schön zu erfahren, wie hilfsbereit Familienforscher miteinander umgehen.
So hat ein holländischer Forscher, von einer Forscherin aus Neuseeland aufgefordert
(so klein ist die Welt geworden), mir die Zivilstandsdaten meiner Urgroßmutter aus
Zwollerkerspel (die Gegend um Zwolle herum) in der Provinz Overijssel genannt.
Später, nach einigen vergeblichen Versuchen in Genlias, eine niederländische
Datenbank in der die Zivilstandsdaten aus allen holländischen Provinzen gespeichert
sind, habe ich es geschafft, mir einige Geburtsurkunden und Heiratsurkunden zu
bestellen. Das nicht einfach, denn leider spreche ich nicht holländisch und bis man
die Systematik des Systems begriffen hat, dauert es eine Weile.
Eine interessante neue Erfahrung war auch die Suche nach den
Einbürgerungsurkunden meiner Holländer im Hauptstaatsarchiv in Düsseldorf. Mein
Bossenbroek ist vermutlich in den 1890er Jahren nach Krefeld zugezogen. Durch
den Krieg sind ca. 1½ Jahrzehnte der Krefelder Daten verloren gegangen. Hier habe
ich leider nichts finden können. Die Sterbeurkunde der Urgroßmutter konnte im
Uerdinger Standesamt nicht gefunden werden.
In der Hoffnung Kontakt mit den Kindern und Enkeln meiner Eifeler Bell zu
bekommen, habe ich fast 30 Briefe nach Niederzissen und in die Umgebung
geschickt. Das war kurz vor Karneval. Die Resonanz war überwältigend. Das Telefon
stand einige Abende nicht still. Kaum saß ich wieder am Esstisch, schrillte das
Telefon schon wieder. Die angebotene und angekündigte Hilfe und die Erzählungen
waren zahlreich, wurden aber für die Zeit nach Karneval versprochen. Die
Niederzissener feiern ihren Karneval wohl sehr ausgiebig und sehr eifrig. In einem
Brief verabschiedete sich der Vorsitzende des Heimatvereins, zu dem ich jetzt auch
Kontakt habe, mit „Zesse knastch jeck“, was bedeutet Zissen ganz verrückt. Mit der
Verwandtschaft habe ich bereits telefoniert und ich werde in nächster Zeit die
versprochenen Fotos und Dokumente erhalten. Vielleicht entwickelt sich mehr aus
diesem Kontakt und wir werden einander besuchen und uns näher kennen lernen.
Um eine Vorstellung von der Größe und der Lage der relativ kleinen Eifeldörfer in der
Umgebung von Niederzissen zu bekommen, manche haben nicht einmal 200
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Einwohner, habe ich mir eine Tourenbeschreibung des ADAC gedruckt. Man sieht,
alles hat sich in der Nähe des Laacher Sees abgespielt.
Inzwischen konnte ich mich für die mir gegebene Hilfe revanchieren und für die
Freundin einer Familienforscherin aus Brenk bei Niederzissen ihre Ahnen in den
Duisburger Adressbüchern ausfindig machen.
Was meine Huckinger betrifft, so kann ich mit Glück sagen: Gut das es die
verkarteten Kirchenbücher im Stadtarchiv gibt. Im Original, in St. Peter und Paul,
schrieb man zu jener Zeit noch in Sütterlinschrift. Diese zu lernen habe ich mir für die
Zukunft vorgenommen. Es gibt noch viel zu tun….. schieben wir`s auf. Zu
Weihnachten hatte das Christkind eine Digitalkamera für mich in Voerde
zurückgelassen. Die könnte in Zukunft sehr nützlich sein.
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Im Heft des „Verein der Freunde Heimatmuseum Grieth e.V.“ zum 750 Stadtjubiläum
habe ich einen Artikel gefunden, der sehr schön beschreibt wie sich traditionelles,
dörfliches Leben vor nicht allzu langer Zeit abgespielt hat. Mit der Erlaubnis des
Vereinsvorsitzenden, Herrn Willi Lümmen, welche ich eingeholt habe, ist es gestattet
den Artikel in DU-Inform zu veröffentlichen.
Nachbarschaftsbrauchtum
Der Pflege der Nachbarschaft kam in Grieth schon immer große Bedeutung zu. Die
damit verbundenen Pflichten wurden von jeher den nachwachsenden Generationen
vermittelt, so dass auch heute noch viel vom alten Brauchtum zur
„Nachbarschaftspflicht“ gehört.
Früher gehörten zur Nachbarschaft nur Hauseigentümer und keine Mieter. Da diese
ihren Wohnsitz ja hin und wieder wechselten. Zur Hausnachbarschaft gehörten in der
Regel sieben Familien, die in nächster Nähe zusammen wohnten. Die Anzahl der
Nachbarn ergab sich daraus, dass bei einem Sterbefall sechs Sargträger benötigt
wurden und einer als Ersatz zur Verfügung stehen musste. Den jeweils ersten
rechten und linken Nachbarn, die neben einem Trauerhaus wohnten, kam die
besondere Aufgabe zu, bei den Hinterbliebenen nachzufragen, welche Besorgungen
und Vorkehrungen von den Nachbarn übernommen werden könnten, um die
Trauerfamilie zu entlasten.
Stand der Beerdigungstermin fest, gingen diese Nachbarn von Tür zu Tür durch die
ganze Ortschaft und teilten so offiziell den Tod des Mitbürgers und den
Beerdigungstermin mit. Dieser Brauch „den Dood ansägge“ hielt sich bis Mitte der
sechziger Jahre. Lange war es auch üblich, dass die Nachbarn das Grab aushoben.
Am Vorabend der Beerdigung fand das Nachbarschaftsbeten in der Pfarrkirche statt,
bei dem die Nachbarn das Totengebet vorbeteten. Das wird auch heute noch so
gehalten. Nach der Beerdigung übernahmen die Nachbarn alle Arbeiten, die mit der
Versorgung der Trauergäste verbunden waren. Allerdings wurden die Hausnachbarn
nicht nur bei traurigen, sondern auch bei frohen Anlässen beansprucht. Wenn eine
Hochzeit anstand, hatte die betroffene Nachbarschaft viel zu organisieren. Es musste
der Kranz für den Hauseingang, meist das Elternhaus der Braut und die dazu
gehörenden Röschen hergestellt werden. Das war in der Vorfreude auf das
eigentliche Fest eine fröhliche Angelegenheit, bei der viel gescherzt und gelacht
wurde und der selbstaufgesetzte „Bees“ und mancher „Kloore“ die Runde machten.
Am Hochzeitstag spannte man vor dem Brauthaus, jetzt festlich geschmückt, „dat
Linnecke“, eine Leine, über die das Brautpaar und die Hochzeitsgästesteigen
konnten, wenn sie in das daran befestigte Körbchen ein Geldgeschenk gelegt hatten.
Der Inhalt des Körbchens garantierte der Nachbarschaft einen weiteren lustigen
Abend.
Einen weitere Pflicht der Nachbarn bestand darin, für einen geregelten Ablauf an den
Trinkwasseranlagen zu sorgen. Bis 1961 gehörten mehrere Schwengelpumpen, die
hervorragendes Trinkwasser lieferten zum Stadtbild. Für jede einzelne Pumpe gab
es eine Interessengemeinschaft, die sich aus mehreren Nachbarschaften
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zusammensetzte,
die
Pumpengemeinschaft
–
„Pomperott“.
Jede
Pumpengemeinschaft hatte einen “Rottmeister“. Er war für Pflege und Wartung der
Wasserstelle verantwortlich. Einmal im Jahr ging er von Haus zu Haus und kassierte
bei seiner Gruppe die Umlagegelder für die Instandhaltung der Pumpe. Nicht selten
feierte man dann ein kleines Festchen innerhalb der Gemeinschaft. Als die letzten
Schwengelpumpen auf dem Markt, in der Limmer- und in der Schloßstraße entfernt
wurden,
gehörten
die
nachbarschaftlichen
Pumpengemeinschaften
zur
Vergangenheit.
Nachbarschaften unterliegen heute zwar nicht mehr ganz den strengen alten
Bräuchen – heute werden die Hausnachbarschaften nicht unbedingt nach der Lage
ihres Hauses ausgesucht und auch die Anzahl ist sehr unterschiedlich, ihre wichtige
Bedeutung für die Menschen habe sie aber nach wie vor. Hin und wieder gestalten
Nachbarschaften in Grieth Straßen- oder Sommerfeste, eine neue Form der
Nachbarschaftspflege, die auch Neubürgern die Möglichkeit bietet, sich in das
Griether Ortsleben einzugewöhnen.
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Geburtstage unserer Mitglieder
Effenberg, Alfred
Tenoth, Hans Gerd
Proske, Birgit
Börnemann, Helmut
Genenger, Horst Otto
Linne von Berg,
Püschel, Barbara
Menzel, Hans-Jürgen
Overlack, Rudolf
Ewering, Anja Silke
Ravenstein, Hans-Dieter
08.07.
07.07.
08.07.
04.08.
04.08.
25.08.
26.08.
28.08.
21.09.
23.09.
29.09.
Wir gratulieren.
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DUISBURGER DIENSTBOTINNEN IN
NIEDERLÄNDISCHEN BEVÖLKERUNGSLISTEN
Jos Kaldenbach
Fast jedes Archiv in Holland hat tastbare Belege der Anwesenheit deutscher
Dienstbotinnen in separaten “Dienstbodenregisters” in dem jeweiligen
Bevolkingsregister. Einen Index dazu aus dem Dorf Laren, südlich von Amsterdam ,
zusammengesetzt von G. L. de Boer sr., fand ich bei der Nederlandse
...
-9DUisburg INFORMation Ausgabe III/08
Genealogische Vereniging
Bibliotheek Boeken).
zu
Weesp
(www.ngv.nl
)
Verenigingscentrum,
Darin findet man auch drei Dienstbotinnen aus Duisburg:
Lina Heller, geb. Duisbach !, 1.2.1903, ledig, evangelisch- lutherisch, am 15.12.1923
eingegangen, am 23.7.1924 nach Amsterdam, Cornelis Krusemanstraat 37
ausgegangen;
Katharina
Susanna
van
Kampen,
geb.
20.11.1898,
niederländische
Staatsbürgerschaft, christlich- reformiert, eingegangen am 13.8.1923, am 23.4.1924
umgezogen nach Hilversum, Liebergerweg 51
Johanna Schröder, geb. Duisburg, 21.2.1904, Nederlands Hervormd (reformiert),
eingegangen am 17.2.1921, am 16.6.1924 nach Gorinchem, Hugo de Groorplein 13
umgezogen.
Das Standardwerk ‘Heimat in Holland’ von Barbara Henke schildert die Tief- und
Höhepunkte dieser Welle an Dienstmädchen, (200.000 Mann/ Frau), die dringend
harte Währung für die Familie brauchte, manchmal missbraucht wurden oder gute
Arbeit und ihre Liebe fanden.
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Vornamensformen am Niederrhein - Namenskürzungen und Kosenamen
(Teil I)
Zusammengestellt von Michael Rüweller
Welcher Familienforscher hat nicht schon einmal vor dem Problem gestanden, dass
er den Eintrag seines Vorfahren im betreffenden Kirchenbuch nicht finden konnte.
Später stellte sich dann als Grund für dieses Problem heraus, dass Vornamen in
Kirchenbüchern gerne abgekürzt wurden – Papier und Tinte waren ja kostbar - und
aus einem „Johan(nes)“ wurde dann plötzlich ein „Joes“ oder aus einer „Margret“
wurde dann ein “Grietgen“.
Die nachfolgenden Beispiele beziehen sich hierbei im Wesentlichen auf den Raum
Duisburg, Mülheim und den angrenzenden Niederrhein.
Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit; für Hinweise und
Ergänzungen bin ich dankbar.
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Weibliche Vornamen
Anna: Ann, Än, Äneke, Änni, Änne, Engen
Adelgunde: Gun, Guna, Guneke
Agnes: As, Nes, Nees, Nesgen, Angnes
Anneliese: Anelis
Annemarie: Anemi
Anette: Nät
Barbara: Barb, Bärb
Erta: Bärt
Cäcilia: Zilli, Tsil, Tsili, Tserleke
Christine: Stin, Stina, Stirnes, Kristel, Kris, Kristin, Schtin, Schtiina, Schtirnes
Dorothea: Door, Tea, Tei, Doer, Duurke, Düürke, Döörke, Duur, Door(a)
Elfriede/Friederike: Frieda Fried, Friit, Friida
Elisabeth: Libb, Libbet, Lisbet, Lis, Liske, Betti, Bät, Bäche,
Eva: Eef
Franziska: Fränzi, Zissi, Tsis, Tsika
Gertrud: Tütta, Trudi, Trüi, Truude, Trüike, Drutgen
Hannelore: Löör
Helene: Leni, Leen, Leena, Leene, Leeni
Helene/Magdalene: Leen
Henrike: Henni, Dreka, Din, Diina
Hermine/Wilhelmine: Miin, Miinche
Ida: Ied, Iit
Johanna: Hanna, Hanni, Hänni, Hann, Haneke
Josefa: Seef
Josefine: Fin, Fina, Fine, Finni, Fiinche
Karoline: Kalin
Katharina: Kaat, Koot, Kaatje, Kaache, Kaatschen, Käät, Kääche, Katti, Käti, Käte,
Katrin, Trin, Trina, Trinneke
Klara: Kläre, Kläer
Laura: Löer
Lucia: Luzi, Lutsi
Luise: Luis,
Magdalene: Mat
Margarethe: Hetta, Grit, Greet, Griche, Greeche, Greta, Marga
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- 11 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08
Maria: Mi, Mia, Marie, Marike(n), Mari, Mieke, Mits, Riike
Martha: Matta
Mathilde: Tilde
Mechtilde: Til, Tilt, Tirla, Terla, Tirleke, Mächel
Paula: Pull, Päul
Petronella: Nell, Nella, Nelli, Nelleke
Regina: Regin, Gina
Rosemarie: Röös
Sofie: Sof, Soffi, Söff, Söffke(n), Feike
Sybille: Bellke, Belleken, Bil, Birla, Birleke, Sebel
Therese: Trees, Treeske, Resi
Theodora: Tea
Wilhelmine: Mernes, Miin, Miina, Mernes, Merneke, Miinche, Mine
Anna-Katharina: Ann-Katrin
Maria-Katharina: Marikatrin
(wird fortgesetzt)
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Aus dem Buch:
Beiträge zur Geschichte des Niederrheins mit besonderer Berücksichtigung der
Kirchen- und Klostergeschichte und der Geschichte einzelner Adelsgeschlechter von
Johann von Trostorff, 1. Teil, Jüchen 1898
Allgemeines aus der Geschichte unserer Vorfahren nebst Einigem über
ihre Lebensweise.
3. Galgen und Pranger
Die Galgen und Pranger bestanden in unserer Gegend noch bis in das 19. Jahrh.
Galgen gab es mehrere im Lande. Die meisten bestanden aus einfachen
Holzgestellen. Der Galgen auf dem Derendorfer Geisten war etwa 4 Fuß hoch über
der Erde gemauert, und unter ihm befand sich eine ebenso tiefe, brunnenartig
gemauerte Grube von ca. 5 Fuß Durchmesser. Auf diesem Mauerwerk stand das
Galgengerüst, das sich wohl 25 Fuß hoch über der Brunnensohle erhob. Der Galgen
war so breit, dass wenigstens immer drei zu gleicher Zeit gehängt werden konnten.
Nach 10-20 Tagen erst schnitt der Henker die schon stark verwesten Körper los und
diese fielen alsdann in den Brunnen und wurden später an anderer Stelle wie ein Aas
...
- 12 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08
verscharrt. Im Jahre 1712 wurden hier nicht weniger als 17 Personen gehängt.
Neben dem Grundstück, das einst den Galgen trug, steht jetzt eine Kaserne.
Die Pranger, auch Cex genannt, waren meist da aufgestellt, wo ein Schöffengericht
seinen Sitz hatte. In Düsseldorf richtete man den Pranger gewöhnlich auf dem
Marktplatze auf. Im Jahre 1828 standen einmal daselbst zwei Männer zugleich zur
Schau ausgestellt. Der eine von ihnen weinte ununterbrochen, während der andere
das Publikum durch Spottreden begrüßte. Jeder hatte seine Mütze vor sich liegen,
um von den Vorübergehenden eine Gabe zu erheischen. Der erstere nun, welcher
von seiner Frau begleitet war, hatte sich die Sympathie des Volkes erworben, denn
er erhielt viel Geld zugeworfen, während dem höhnisch Lachenden nichts zuteil
wurde.
Fortsetzung folgt…
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Wie sich Straßennamen verändern
Ausschnitt der Karte von 1892
Die heutige Münchener Straße in Duisburg-Buchholz hat, obwohl dieser Stadtteil als
solcher noch sehr jung ist, schon mehrmals ihren Namen geändert.
Einst, als in Buchholz nichts als Buchenwald zu finden war, befand sich hier ein Weg,
genannt der Angermunder Grindsweg, auf dem die Angerhauser Bauern ihre
Rinder zur Viehweide nach Wedau trieben. Nachdem hier im Jahre 1868 die
„Katholische Schule Huckingen II“ eingeweiht wurde, erhielt die Straße den Namen
Schulstraße. Dass sie während der dunklen Zeit des dritten Reiches in Braunauer
...
- 13 DUisburg INFORMation Ausgabe III/08
Straße (nach der Heimatstadt des Diktators Hitler) abermals umbenannt wurde, ist
nur eine kurze Episode. Seit 1945 heißt sie Münchener Straße, wie etliche
Straßennamen in diesem Buchholzer Bereich, benannt nach alpenländischen
Regionen.
Karen Feldbusch
...