Bipolare Transistoren
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Bipolare Transistoren
7. Bipolare Transistoren 7.1 Arbeitsweise von Transistoren Die Arbeitsweise von bipolaren Transistoren beruht auf der Wirkung von zwei PN-Übergängen innerhalb eines Germanium- oder Silizium-Einkristalls. Transistoren aus Mischkristallen (z.B. Galliumarsenid) sind in der Entwicklung und Erprobung. An den inneren Leitungsvorgängen sind Ladungsträger beider Polarität beteiligt (bipolar). NPN-Transistor Das Kristall eines NPN-Transistors besteht aus zwei N-leitenden Zonen, zwischen denen sich eine sehr schmale, niedrigdotierte P-leitende Zone (Basis) befindet. Die eine hochdotierte N-Zone wird Emitter genannt, die andere N-Zone heißt Kollektor. Wird an die Basis gegenüber dem N P N Emitter eine kleine positive Spannung (0,6 V ≤ UBE ≤ 0,8 V) angelegt, dann E C wird die Sperrschicht abgebaut und Ladungsträger (Elektronen) in die Basis injiziert. B Emitterschicht in Durchlassrichtung UF -IF vorgespannt (Elektronenstrom -IF) N P N E C B UR Bei spannungslosem Emitter und ohne injizierte Ladungsträger in der P-Zone fließt über die Sperrschicht (KollektorBasis) nur ein sehr kleiner Sperrstrom, der überwiegend thermisch bedingt ist. PN-Übergang (Kollektor-Basis) in Sperrrichtung vorgespannt Wird der PN-Übergang (Emitter-Basis) mit einer kleinen Spannung geöffnet, gelangen über die Emitterschicht Elektronen in die sehr schmale mittlere P-Zone. Das starke positive Feld des in Sperrrichtung vorgespannten PN-Überganges (Kollektor-Basis) zieht die injizierten Elektronen an. Auf diese Weise gelangt der größte Teil der vom Emitter ausgesandten negativen Ladungsträger in die Kollektorzone. Hier entsteht folglich ein von der Sperrspannung getriebener Elektronenstrom. Nur ein sehr kleiner Anteil, der aus der Emitterschicht injizierten Ladungsträger, fließt unmittelbar über die Basis zur Emitterspannungsquelle zurück. N P N Der Anteil der vom Emitter über die Basis bis zum E C Kollektor gelangenden Ladungsträger ist rd. 20-... 300-mal größer als der unmittelbare ElektronenB -IC -IE strom der Basis. -IB Elektronenströme eines NPN-Transistors G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 72 Der in den Emitter hineinfließende Elektronenstrom wird als Emitterstrom -IE bezeichnet. Der Elektronenstrom, der aus dem Kollektor herausfließt, heißt Kollektorstrom -IC. Aus der Basis heraus und unmittelbar zum Emitter zurück fließt der Basisstrom -IB als Elektronenstrom. UCE IE IC E UBE C B UCB IB NPN-Transistor mit genormten Schaltzeichen Die an Emitter und Basis in Durchlassrichtung liegende Spannung wird als Emitter-BasisSpannung UBE bezeichnet. Die über den Kollektor gelegte Spannung in Sperrrichtung heißt Kollektor-Basis-Spannung UCB. Die Spannung UCE ist vom Kollektor auf den Emitter bezogen. Es gilt: U CE = U CB + U BE (7.1) Der Emitterstrom IE setzt sich zusammen aus dem Kollektorstrom IC und dem Basisstrom IB. I E = IC + IB (7.2) Verstärkereigenschaften des Transistors Die Ladungsträgerinjektion vom Emitter in den Basisraum erfordert nur einen kleinen Spannungsbetrag UBE. Der größte Anteil des injizierten Stromes IE wird von der Kollektorelektrode aufgenommen. Der jetzt genannte Strom IC lässt sich vom wesentlich kleineren Basisstrom IB steuern. Mit dem Transistor ist demnach eine Stromverstärkung erreichbar. Der Strom IC lässt sich gegen die relativ hohe Spannung UCB durch den Lastwiderstand treiben. Da zur Steuerung die kleine Spannung UBE dient, ist eine gewisse Spannungsverstärkung mit dem Transistor möglich. Kleine Basisstromänderungen gehören zu großen Kollektorstromänderungen. Kleine Basisspannungsänderungen führen zu großen Kollektorspannungsänderungen (bez. auf den Emitter). PNP-Transistor Wird ein Kristall in der Folge PNP dotiert, ist die Emitterzone P-leitend, die Basis N-leitend und die Kollektorzone P-leitend. Um den Emitter-PN-Übergang zu öffnen, muss eine positive Spannung -UBE an den Emitteranschluss gelegt werden. Der Emitter injiziert daraufhin positive Ladungsträger (Löcher bzw. Defektelektronen) in die Basiszone, die bei anliegender Spannung -UCB durch die hohe Feldstärke in der Basis-Kollektor-Sperrschicht in die Kollektorzone gelangen. Spannungen und Ströme beim PNP-Transistor haben gegenüber dem NPN-Transistor umgekehrte Vorzeichen und Richtungspfeile. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 73 -UCE IE IC E C B -UBE -UCB PNP-Transistor mit genormten Schaltzeichen IB 7.2 Aufbau und Bauformen bipolarer Transistoren Legierungstransistoren Zwei kleine Tropfen eines dreiwertigen Metalls werden auf beiden Seiten des Kristalls in Nleitendes Gebiet eingeschmolzen. Es bildet sich eine dünne Legierungsschicht aus Halbleitermaterial und Dotierungselement. E PNP-Legierungstransistor im Schnitt P N P B Lötung Anwendung: NF-Verstärker, Impedanzwandler, Grenzfrequenz rd. 500 kHz C und Gehäuse Drift-Field-Transistor Der Drift-Field-Transistor ist eine Weiterentwicklung des Legierungstransistors. Das Basismaterial besteht aus Schichten verschiedener Dotierung. Anwendung: Schneller Schalttransistor, Grenzfrequenz rd. 100 MHz Diffusionstransistoren Die Dotierungsstoffe werden bei hoher Temperatur in gasförmigem Zustand dem Halbleiterkristall zugeführt. Dabei diffundieren die Dotierungsstoffe langsam in den Kristall. Beim einfach diffundierten Transistor (MESA) wird der Kristall beidseitig den Dotierungsstoffen ausgesetzt. Diese dringen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in den Kristall. Dabei entsteht ein Dotierungsgefälle. E B P N P PNP-Diffusions-MESATransistor Anwendung: HF-Verstärker, Oszillatoren, Chopper, Grenzfrequenz rd. 40 MHz C und Gehäuse G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 74 Beim doppelt diffundierten Transistor erhält die Kollektorzone eine schwächere Dotierung. Anwendung: Schalter in schnellen Digitalschaltungen Planar-Transistoren werden unter Zuhilfenahme fotolithografischer Verfahren hergestellt. Nach dem Planar-Verfahren werden auf der Oberfläche des Halbleiterplättchens Masken erzeugt. Mit Hilfe dieser abdeckenden Masken aus Siliziumdioxid erfolgt nur eine Dotierung an bestimmten vorgesehenen Punkten. Zur Herstellung sind mehrere Masken und Dotierungen erforderlich. Planartransistoren werden doppelt oder dreifach - Kollektorzone erhält hier zwei verschieden starke Dotierungen - diffundiert hergestellt. Die Planartechnik ist zur Zeit das bedeutendste Herstellungsverfahren für Silizium-Halbleiterelemente. Sie ermöglicht es, eine große Anzahl gleicher oder individueller Bauelemente auf einem Siliziumblättchen unterzubringen (monolithische Technik). E Siliziumdioxid B N P N C und Gehäuse NPN-Planartransistor im Schnitt Fingerstruktur von Emitter und Basis beim Planartransistor Durch die Fingerstruktur von Emitter und Basis wird der Bahnwiderstand verkleinert, die BasisEmitterkapazität klein und das Schaltverhalten von Leistungstransistoren verbessert. Anwendung: Schalttransistor in Digitalrechnern, Leistungs-Schalttransistoren Grenzfrequenz rd. 300 MHz, hohe Kollektorspannung Epitaxialtransistoren Bei der Herstellung von Epitaxialtransistoren wachsen auf der Oberfläche des Halbleitermaterials Epitaxialschichten in einer Hochtemperatur-Reaktionskammer. Der Wachstumsprozess erfolgt Atom auf Atom, so dass der regelmäßige Atomaufbau des Grundkristalls erhalten bleibt. Auf einen hochdotierten Kollektor wird eine gering dotierte Basisschicht aufgebracht. Die Emitterzone entsteht durch Diffusion in der Basiszone nach dem Planarverfahren. Durch gut kontrollierbare HerstelSiliziumdioxid B E eindiffundierte lung werden eingeengte TransistorEmitterschicht Kennwerte mit kleinem Kollektorwiderstand erzielt. EpitaxialN schicht Beim Epitaxial-Zweischichttyp P liegt über der hochdotierten Kollektorzone eine niedrigdotierte GrundN kristall Kollektor-Epitaxialschicht. Darüber wird die Basisschicht aufgebracht. C und Gehäuse NPN-Epitaxialtransistor G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 75 Der Overlay-Transistor ist wie der doppelt diffundierte Epitaxialtyp aufgebaut, jedoch mit einer großen Zahl parallel geschalteter Emitter. Die Umschaltzeiten werden weiter verkürzt. Die Grenzfrequenz liegt bei rd. 1 GHz (Transistor für sehr schnelle Schaltfunktionen). MIS-Transistoren (metal-insulator-silicon-junction-type) werden nach dem Epitaxial-Planarverfahren hergestellt und zum Schutz gegen eindringende Fremdionen zusätzlich mit SiliconNitrid geschützt. Diese Transistoren haben eine sehr große Langzeitkonstanz. In integrierten Schaltungen müssen die einzelnen Transistoren untereinander und gegen die anderen Bauelemente isoliert werden. Emitter Kollektor Basis n+-Kollektor+ p n kontaktzone Integrierter Transistor mit p+ n-Epi p+ vergrabener n+-vergrabene Schicht Schicht zur Isolationszone Verminderung des Kollektorp-Substrat bahnwiderstandes Bauformen Es gibt eine Vielzahl genormter Transistorgehäuse. Bei Leistungstransistoren erfolgt die Wärmeübergabe über den Gehäuseboden, der gleichzeitig der Kollektoranschluss ist oder mit dem Kollektor leitend verbunden ist. E B C 2,5 0,45 EBC 0,4 · 0,4 14,1 5,2 2,5 13,5 5,2 TO-92 m = 0,25 g Maße in mm 5,2 1,25 C E B 8,4 5,0 E C B 0,8 · 0,5 9,2 3,0 7,6 16,2 6,6 2,54 TO-18 m = 0,3 g Maße in mm 0,5 13,5 5,5 4,75 4,2 10,7 3,7 TO-39 m = 1,5 g Maße in mm TO-126 m = 0,5 g Maße in mm Standard- und Kleinleistungsgehäuse für Transistoren Das Kunststoffgehäuse TO-92 (oben links, z.B. BC 547) und das Metallgehäuse TO-18 (oben rechts, z.B. BC 107, Kollektor mit dem Gehäuse verbunden) finden Anwendung für Transistoren zur Verwendung in NF-Vor- und Treiberstufen. Das Metallgehäuse TO-39 (unten links, z.B. BC 141, Kollektor mit dem Gehäuse verbunden).findet Anwendung für Transistoren für NFSchalter-Anwendungen bis 1 A Das Kunststoffgehäuse TO-126 (unten rechts, z.B. BD 140) findet Anwendung für NF-Treiber- und Endstufen mittlerer Leistung. Der Kollektor ist mit der G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 76 metallischen Montagefläche des Transistors verbunden. Die Gehäuse TO-18, TO-39 und TO-126 können mit Kühlkörper betrieben werden. BC 547 (TO-92), BC 107 (TO-18), BC141 (TO-39), BD 141 (TO-126) und 2N 3055 (TO-3) Für HF-Transistoren sind induktivitäts- und kapazitätsarme Anschlüsse wichtig. Die Gehäuse sind den in der HF-Technik üblichen Aufbautechniken angepasst (z.B. Gehäuse mit Streifenleitungsanschlüssen). Transistoren für Oberflächenmontage erfordern sehr kleine Abmessungen. Gehäuse aus Epoxydharz sind preiswert; Metall-Keramik-Gehäuse sind hermetisch dicht, allerdings wesentlich teurer. C 0,8 0,8 1,2 E B Länge 3,0 mm Breite 2,6 mm Tiefe 1,1 mm 1,1 0,9 0,9 SMD-Transistorgehäuse SOT-23 mit Abmessungen und Lötflächen Auslegung 7.3 Kennlinienfelder und Kennwerte Die drei Grundschaltungen, in denen sich ein Transistor betreiben lässt, sind die Basisschaltung (Basis an Masse), die Emitterschaltung (Emitter an Masse) und die Kollektorschaltung (Kollektor an Masse). Die häufigste Schaltung ist die Emitterschaltung, mit der sich gleichzeitig eine Stromund Spannungsverstärkung erzielen lässt. Der Emitter liegt am gemeinsamen Pol des Eingangsund Ausgangskreises. Die Basis dient dabei als Eingangs-, der Kollektor als Ausgangselektrode. Da Transistorschaltungen üblicherweise mit der Vierpoltheorie berechnet werden, benötigt man für diese Berechnungen die sogenannten Vierpolparameter, die das Signalverhalten eines Transistors kennzeichnen. Die folgenden Kennwerte und Kennlinien beziehen sich grundsätzlich auf die Emitterschaltung. Eingangskennlinie Die Eingangskennlinie zeigt den Zusammenhang zwischen der BasisEmitter-Spannung UBE und dem Basisstrom IB. Die Emitter-BasisStrecke ist praktisch vergleichbar mit einer in Durchlassrichtung betriebenen Diode. Zum Abführen der injizierten Ladungsträger wird der Kollektor mit einer konstanten Spannung UCE ≥ 1 V vorgespannt. Ri IB A V UCE V UBE stellbare Gleichspannungsquelle Ri ~ 0 Schaltung zur Aufnahme der Eingangskennlinie G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 77 0,4 UCE = 1 V GermaniumTransistor SiliziumTransistor 0,3 IB/mA 0,2 ∆ IB A Eingangskennlinien von Transistoren 0,1 0 Der Anstieg der IB-UBEKennlinie in einem bestimmten Kennlinienpunkt A ergibt den differentiellen Eingangswiderstand rBE in diesem Kennlinienpunkt. ∆ UBE 0 0,2 0,4 0,6 0,8 UBE/V 1,0 Aus der Basis-Emitter-Spannungsänderung ∆UBE und der Basisstromänderung ∆IB lässt sich der differentielle Eingangswiderstand rBE berechnen, der dem Vierpolparameter h11e entspricht. h 11e = rBE = ∆U BE ∆I B (7.3) (für U CE = konstant) Ausgangskennlinie Die Ausgangskennlinie zeigt den Zusammenhang zwischen Kollektorstrom IC und Kollektorspannung UCE. Der Basisstrom IB ist hierbei der Parameter. A IC Ri Ri IB A V UCE UBE Schaltung zur Aufnahme der Ausgangskennlinie stellbare Gleichstromquelle Ri >> rbe stellbare Gleichspannungsquelle Ri ~ 0 Der Anstieg der IC-UCE-Kennlinie in einem bestimmten Arbeitspunkt A ergibt den differentiellen Ausgangswiderstand rCE in diesem Arbeitspunkt. Aus der Kollektor-Emitter-Spannungsänderung ∆UCE und der Kollektorstromänderung ∆IC lässt sich der differentielle Ausgangswiderstand rCE berechnen, dessen Kehrwert dem Vierpolparameter h22e (differentieller Ausgangsleitwert) entspricht. ∆I C 1 (für I B = konstant) (7.4) = h 22e = ∆U CE rCE Folgende Kennwerte lassen sich den Ausgangskennlinien entnehmen: Der differentielle Ausgangswiderstand rCE oder der Ausgangsleitwert h22e in einem bestimmten Kennlinienpunkt. Die Sättigungs- oder Restspannung UCEsat. Diese Restspannung zwischen Emitter und Kollektor hat einen Einfluss bei der Verstärkung großer Signale und im Anwendungsfall als Schaltverstärker. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 78 - Der Zusammenhang von dem Basisstrom IB und dem Kollektorstrom IC (StromSteuerkennlinie). 100 0,40 0,45 0,35 0,30 80 0,25 0,20 60 IC/mA 0,15 40 0,10 Ausgangskennlinie des NPNTransistors BCY 59 20 IB = 0,05 mA 0 0 10 20 30 UCE/V 40 50 Stromsteuerungskennlinienfeld Stromsteuerkennlinien IC = f{IB} UCE = Parameter Ausgangskennlinienfeld IC = f{UCE} IB = Parameter 100 0,5 UCE = 5 V 0,4 IC/mA 0,3 0,2 50 UCE = 1 V 0,5 0,4 IB = 0,1 mA 0,3 0,2 IB/mA 0,1 0 1 2 3 UCE/V 4 5 Stromsteuerungskennlinienfeld mit zugehörigem Ausgangskennlinienfeld Die für einen bestimmten Arbeitspunkt A geltende Gleichstromverstärkung B, auch KollektorBasis-Gleichstromverhältnis genannt, kann dem Stromsteuerungskennlinienfeld entnommen werden. Die Gleichstromverstärkung B gibt an, wie groß der Kollektorstrom IC bei einem bestimmten Basisstrom IB ist. I (7.5) B = C IB G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 79 In einem bestimmten Arbeitspunkt A lässt sich aus der Kollektorstromänderung ∆IC und der Basisstromänderung ∆IB der differentielle Stromverstärkungsfaktor β berechnen, der dem Vierpolparameter h21e entspricht. ∆I C (für U CE = konstant) (7.6) h 21e = β = ∆I B Rückwirkungskennlinienfeld Eine Vergrößerung der Kollektor-Emitter-Spannung UCE führt zur Vergrößerung der Spannungen UCB und UBE. Die Rückwirkung vom Ausgang auf den Eingang ist sehr unerwünscht und sollte deshalb sehr gering sein. Das Maß für die Rückwirkung ist der differentielle Rückwirkungsfaktor D. Aus der Basis-Emitter-Spannungsänderung ∆UBE und der Kollektor-Emitter-Spannungsänderung ∆UCE lässt sich der differentielle Rückwirkungsfaktor D berechnen, der dem Vierpolparameter h12e entspricht. ∆U BE (für I B = konstant) (7.7) h 12e = D = ∆U CE 200 20 IC = f{UCE} IB = 150 µA IB Parameter 15 IC/mA h21 ∆ IC 10 ∆ IC ∆UCE UCE = 6 V ∆ IB IC = f{IB} UCE Parameter 200 IB = 100 µA h22 IB/µA IB = 50 µA 5 100 0,2 2 4 8 6 10 UCE/V 0,4 h11 ∆ IB UCE = 6 V UBE = f{IB} UCE Parameter h12 0,6 ∆UBE 0,8 UBE/V ∆UBE 1,0 IB = 100 µA ∆UCE UBE = f{UCE} IB Parameter Vierquadrantenkennlinienfeld zur Bestimmung der Vierpolparameter h11e, h12e, h21e und h22e Transistorarbeitspunkt Ein Transistor benötigt zum Betrieb bestimmte Spannungswerte für UCE und UBE und bestimmte Stromwerte für IC und IB. Diese Werte können unter Berücksichtigung ihrer gegenseitigen Abhängigkeit in einem gewissen Bereich frei gewählt werden. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 80 Zwei der vier Größen UCE, UBE, IC und IB bestimmen den Arbeitspunkt des Transistors. Üblich legt man mit UCE und IB den Arbeitspunkt fest. Die Betriebsspannung Ub liegt meist fest. Jetzt wird der Lastwiderstand RC so gewählt, dass sich bei dem gewünschten Basisstrom IB die gewählte Kollektor-Emitter-Spannung UCE einstellt. RC RV IC IB Ub UCE UBE Basisvorspannungseinstellung mit Vorwiderstand Beispiel: Ub = 12 V, IB = 100 µA, UCE = 6 V. Im Vierquadrantenkennlinienfeld wird aus den Vorgaben IB und UCE der Kollektorstrom IC = 10 mA bestimmt. Der Lastwiderstand RC wird nach Gl. 7.8 berechnet. U − U CE (7.8) RC = b IC Bei der Basisvorspannungseinstellung mit Vorwiderstand RV wird dieser für den gewünschten Basisstrom IB aus Ub und UBE berechnet. U − U BE (7.9) RV = b IB Beispiel: RC = 600 Ω, RV = 113 kΩ. Bei der Basisvorspannungseinstellung mit Spannungsteiler soll der Strom durch R2 das 2 bis 10fache des Basisstromes betragen. U BE (7.10) R2 = (2... 10) ⋅ I B Basisvorspannungseinstellung mit Spannungsteiler RC R1 IC Ub Durch R1 fließt der Basisstrom und der Strom durch R2. IB UCE R2 G. Schenke, 1.2008 UBE U b − U BE U I B + BE R2 Beispiel: R2 = 3,3 kΩ gewählt, R1 = 36,2 kΩ. R1 = Bauelemente der Elektrotechnik (7.11) FB Technik, Abt. E+I 81 Steuerung des Transistors Nach Einstellung des Arbeitspunktes kann der Transistor gesteuert werden. Die Gleichspannungsund Gleichstromwerte des Arbeitspunktes werden gekennzeichnet. Für das Beispiel gilt: UCE = 6 V, IC = 10 mA, UBE = 0,68 V, IB = 100 µA. Die Basis erhält nun beispielhaft zum Gleichstrom IB einen sinusförmigen Wechselstrom mit einem Scheitelwert von îB = 50 µA. Im Kennlinienfeld wird die Widerstandsgerade für RC mit Ub (UCE-Achse) und Ub/RC (IC-Achse) festgelegt. Der Gesamtbasisstrom schwankt zwischen einem Kleinstwert von 50 µA und einem Größtwert von 150 µA. Die Änderung des Basisstromes hat eine Änderung des Kollektorstromes zur Folge. Der Gesamtkollektorstrom schwankt jetzt zwischen einem Kleinstwert von 5 mA und einem Größtwert von 15 mA. Der Wechselstrom ist nahezu sinusförmig; er hat einen Scheitelwert von îC = 5 mA. Der Kollektorstrom erzeugt am Lastwiderstand RC einen entsprechenden Spannungsfall. Die Gesamtkollektorspannung des Transistors schwankt zwischen 9 V und 3 V. Die KollektorWechselspannung hat einen Scheitelwert von ûCE = 3 V. Zum Basisstrom gehört immer eine Basisspannung. Diese kann aus dem UBE-IB-Kennlinienfeld entnommen werden (ûBE = 0,1 V, nicht sinusförmig). Ub/RC IB = 150 µA IC/mA 15 A i2(t) A 10 IB = 100 µA IB = 50 µA 5 i1(t) 200 IB/µA 100 0,2 4 2 6 8 10 UCE/V Ub 0,4 A u2(t) 0,6 0,8 1,0 u1(t) UBE/V Eingangsgrößen u1(t), i1(t) Ausgangsgrößen u2(t), i2(t) Steuerung des Transistors im Vierquadrantenkennlinienfeld Für die Emitterschaltung können die Spannungsverstärkung Vu, die Stromverstärkung Vi und die Leistungsverstärkung Vp angegeben werden. û î (7.12) Vi = C Vu = CE Vp = Vu ⋅ Vi û BE î B G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 82 Bei der Emitterschaltung ist die Ausgangswechselspannung U2 gegenüber der Eingangsspannung U1 um 180° phasenverschoben. Will man eine möglichst verzerrungsarme Signalverstärkung, so muss man darauf achten, dass der zeitliche Verlauf des Basisstromes dem zeitlichen Verlauf des zu verstärkenden Signals entspricht (Stromsteuerung). Der Innenwiderstand der steuernden Spannungsquelle muss groß gegenüber dem Transistoreingangswiderstand sein. Kollektorwechselstrom und Kollektorwechselspannung haben angenähert den gleichen zeitlichen Verlauf wie der Basiswechselstrom. Die Spannungssteuerung mit kleinem Innenwiderstand der steuernden Spannungsquelle führt im Allgemeinen zu großen Verzerrungen. Restströme, Sperrspannungen und Durchbruchspannungen ICE0 = Kollektor-Emitter-Reststrom bei offener Basis, ICES = Kollektor-Emitter-Reststrom bei kurzgeschlossener Basis, IEB0 = Emitter-Basis-Reststrom bei offenem Kollektor, weitere Restströme werden in Datenblättern angegeben. Die bei der Messung der Restströme angelegten Spannungen nennt man Sperrspannungen. Für Sperrspannungen gibt es bestimmte Grenzwerte. Wird die höchstzulässige Sperrspannung am Transistor überschritten, so steigt der Sperrstrom stark an. Die Durchbruchspannung wird immer für einen bestimmten Stromwert angegeben. Die Kollektor-Emitter-Durchbruchspannung bei offener Basis hat also die Bezeichnung: U(BR)CEO. Übersteuerungszustand und Sättigungsspannungen Je größer der Basisstrom IB ist, desto mehr steuert ein Transistor durch. Die Spannung UCE wird immer kleiner. Bei einem bestimmten Basisstrom wird der kleinste Wert für die KollektorEmitter-Spannung, die Kollektor-Emitter-Sättigungsspannung UCEsat ≈ 0,2 V erreicht. Der Kollektorstrom IC wird nahezu ausschließlich durch den äußeren Stromkreis bestimmt. Ab einem bestimmten SteuerÜbersteuerungsbereich IC zustand gilt UCE ≤ UBE. Die Kollektordiode ist nicht mehr Ub/RC IBÜ Übersteuerungsin Sperrrichtung gepolt. Ein grenze UCB = 0 Transistor befindet sich im 5 Übersteuerungszustand, wenn aktiver Bereich 4 Kollektordiode und Emitterdiode in Durchlassrichtung Arbeitsgerade 3 betrieben werden. Im ÜberRC steuerungszustand ist das InIB nere des Transistors von LaIB < 0 dungsträgern überschwemmt. 2 IB = 0 Im Übersteuerungszustand bei Sättigungsspannung erreicht U 0 CE Sperrbereich die Kollektor-Emitter-Strecke UCE sat 1 Ub 0 I B ihren kleinsten WiderstandsUCE Rest wert. Aussteuerung eines Transistors Mit der Batteriespannung UB als Leerlaufspannung (1) und dem Kurzschlussstrom UB/RC (5) wird die Arbeitsgerade durch den Widerstand RC im Ausgangskennlinienfeld festgelegt. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 83 Sperrbereich: IB ≤ 0; aktiver Bereich: zwischen IB = 0 (2) und IB = IBÜ (3); Übersteuerungsbereich: zwischen IB = IBÜ (3) mit UCB = 0, UCEsat und IB = IBmax (4) mit UCE Rest. Bei Schalttransistoren liegt der Arbeitspunkt im Sperrbereich oder im Übersteuerungsbereich. Transistorverlustleistung In einem Transistor wird während des Betriebes elektrische Arbeit in Wärme umgesetzt. Der Transistor wird dadurch erwärmt. Grundsätzlich unterscheidet man eine Kollektor-Emitter-Verlustleistung und eine Basis-EmitterVerlustleistung. Für die Gesamtverlustleistung Ptot gilt: Ptot = U CE ⋅ I C + U BE ⋅ I B ≈ U CE ⋅ I C (7.13) Die Basis-Emitter-Verlustleistung ist vernachlässigbar klein gegenüber der Kollektor-Emitter-Verlustleistung. In den Transistordatenblättern wird eine höchstzulässige Gesamtverlustleistung bei bestimmten Kühlbedingungen angegeben. Im AusgangskennIB,A linienfeld wird Ptot ~ PCmax als sogenannte VerlustPC max IB = 0 hyperbel dargestellt. UCB = 0 IC IC max Ub/RC IC,A A 0 UCE,A Ub UCE Darstellung der Verlusthyperbel Kühlung von Transistoren Die höchstzulässige Verlustleistung Ptot, hängt einmal davon ab, welche Sperrschichttemperatur ϑj das Transistorkristall vertragen kann; zum anderen hängt sie davon ab, welche Wärmemenge pro Zeiteinheit abgeführt wird. Die Berechnung der Verlustleistung P von Transistoren und die Bestimmung des Wärmewiderstandes Rth erfolgt entsprechend den Angaben für Dioden (Kap. 6.2). Temperatureinfluss und Arbeitspunktstabilisierung Die meisten Kennwerte von Transistoren sind temperaturabhängig. Die Kennlinien verschieben sich etwas bei Temperaturerhöhung. Dies gilt besonders für die Eingangskennlinie IB = f{UBE}. Bei gleicher Basis-Emitter-Spannung ergeben sich bei höheren Temperaturen höhere Basisströme. Diese haben höhere Kollektorströme zur Folge, sodass der Arbeitspunkt „wegläuft“. Der Arbeitspunkt kann mit einem Emitter-Widerstand RE oder mit einem NTC-Widerstand, der parallel zum Basisspannungsteiler-Widerstand R2 geschaltet wird, stabilisiert werden. Der NTCWiderstand muss eng mit dem Transistorgehäuse verbunden sein. Um den Wechselspannungsfall am Widerstand RE zu vermeiden, wird ein großer Kondensator CE parallel geschaltet. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 84 Näherungsweise beträgt IC ~ IE. Der Spannungsfall an RE steuert bei einem größeren Strom IE den Transistor zu, sodass UBE und IB kleiner werden. In der Praxis beträgt der Spannungsfall am Emitterwiderstand RE · IE ≥ 1,0 V ≈ 0,1 · Ub. RC R1 IC IB UCE UBE R2 Ub IE U2 RE CE Basisvorspannungseinstellung mit Spannungsteiler und Emitterwiderstand zur Stabilisierung des Arbeitspunktes Der Arbeitspunkt wird entsprechend den Gl. 7.8, 7.10 und 7.11 festgelegt. Für RC, R2 und R1 gilt: RC = U − U CE U b − I E ⋅ R E − U CE ≈ b − RE IC IC (7.14) R2 = U BE + I E ⋅ R E (2... 10) ⋅ I B (7.15) R1 = U b − U BE − I E ⋅ R E ⋅ R2 I B ⋅ R 2 + U BE + I E ⋅ R E (7.16) Transistorrauschen Ladungsträger führen in Leitern und in Halbleiterkristallen unregelmäßige Bewegungen aus, das heißt, sie bewegen sich nicht alle gleich schnell und nicht in gleicher Richtung. Die Ladungsträgerbewegungen werden ganz wesentlich durch die Wärmeschwingungen der Atome beeinflusst. Die unregelmäßigen Ladungsträgerbewegungen führen bei allen Strömen zum sehr kleinen Wechselstromanteil, dem sogenannten Rauschstrom. An einem Widerstand entsteht so eine Rauschspannung. Die Rauschleistung Pr ist das Produkt aus dem Effektivwert der Rauschspannung Ur und dem Rauschstrom IR. Die Rauschleistung PrR eines Widerstandes R ist proportional der Temperatur T. Sie wird stets für eine interessierende Frequenz-Bandbreite b angegeben. U 2r = 4⋅k ⋅T⋅b (7.17) PrR = U r ⋅ I r = R k = 1,38 · 10-23 Ws/K (Boltzmann-Konstante) Der Transistor verstärkt die Eingangsrauschleistung PR1 zur Ausgangsrauschleistung PR2, der die Rauschleistung des Transistors PRT hinzugefügt wird. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 85 Die Rauschzahl F = PRT2/PR2 gibt das Verhältnis zwischen der tatsächlichen Rauschausgangsleistung PRT2 und der Rauschausgangsleistung bei rauschfreiem Transistor PR2 an. PRT 2 = PR1 ⋅ Vp + PRT = PR2 + PRT (7.18) 7.4 Transistordaten und Datenblätter Kennwerte geben die Betriebseigenschaften des Transistors an. Signalkennwerte für die Emitterschaltung: - differentieller Eingangswiderstand rBE = h11e - differentieller Ausgangswiderstand rCE = 1/h22e - differentieller Stromverstärkungsfaktor ß = h21e - differentieller Rückwirkungsfaktor D = h12e Gleichstromverstärkung B: Sie ist das Kollektor-Basis-Stromverhältnis B = IC/IB. B wird für verschiedene Arbeitspunkte angegeben. Transistorrestströme: Kollektor-Emitter-Reststrom (Basis mit Emitter verbunden) ICES und Kollektor-Basis-Reststrom (offener Emitter) ICB0. Durchbruchspannungen: Kollektor-Emitter-Durchbruchspannung (Basis offen) U(BR)CE0, Emitter-Basis-Durchbruchspannung (Kollektor offen) U(BR)EB0, Kollektor-Emitter-Durchbruchspannung (Emitter mit Basis verbunden) U(BR)CES. Sperrschichtkapazitäten: Die Kapazitätswerte gelten für bestimmte Sperrspannungen. - Kollektor-Basis-Kapazität CCB0 = 6 pF (UCB = 10 V) - Emitter-Basis-Kapazität CEB0 = 25 pF (UEB = 0,5 V) Grenzfrequenz fg: Bei der Frequenz fg ist der Betrag einer gemessenen Größe auf das 0,707fache seines Wertes bei niedrigen Frequenzen (1 kHz) abgesunken. Transitfrequenz fT: Die Transitfrequenz ist eine Rechengröße. Sie ist das Produkt aus einer Messfrequenz mit dem bei dieser Frequenz vorhandenen Stromverstärkungsfaktor ß. Die Messfrequenz muss nahe der Frequenz fß = 1 liegen, bei der die Stromverstärkung ß = 1 beträgt. Transistor-Schaltzeiten: Die Einschaltzeit tein ist die Zeit, die vom Anlegen des Einschalt-Basissignals an vergeht, bis der Kollektorstrom 90 % seines vorgesehenen Höchstwertes erreicht hat. Die Ausschaltzeit taus ist die Zeit, die vom Anlegen des Sperrsignals an der Basis vergeht, bis der Kollektorstrom auf 10 % seines Höchstwertes zurückgegangen ist. Grenzwerte sind Werte, die nicht überschritten werden dürfen. - Höchstzulässige Sperrspannungen: Von den Herstellern werden meist die maximalen Sperrspannungen UCB0, UCE0 und UEB0 angegeben. - Höchstzulässige Ströme: höchstzulässiger Dauerkollektorstrom ICmax, kurzzeitiger (10 ms) Kollektorspitzenstrom ICM, höchstzulässiger Basisdauerstrom IBmax. - Höchstzulässige Temperaturen: höchstzulässige Sperrschichttemperatur ϑj, Grenzen des Lagerungstemperaturbereiches. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 86 Auszüge aus den Datenblättern des epitaxischen NPN-Silizium-Planar-Transistors BC 107 Der Kollektor ist elektrisch mit dem Metallgehäuse verbunden. Der Transistor eignet sich besonders für NF-Vor- und Treiberstufen. Absolute Grenzdaten (Absolute maximum ratings): - Kollektor-Emitter-Spannung (Collector-emitter voltage) UCES = 50 V - Kollektor-Emitter-Spannung (Collector-emitter voltage) UCEO = 45 V - Emitter-Basis-Spannung (Emitter-base voltage) UEBO = 6 V - Kollektorstrom (Collector current) ICmax = 100 mA - Kollektor-Spitzenstrom (Collector peak current) ICM = 200 mA - Basisstrom (Base current) IBmax = 50 mA - Gesamtverlustleistung (Total power dissipation) Ptot = 300 mW - Sperrschichttemperatur (Junction temperature) ϑj = 175°C - Lagerungstemperaturbereich (Storage temperature range) ϑstg = -55 ... +175°C Wärmewiderstand (Thermal resistance): - Kollektorsperrschicht - Umgebung (Collector-junction - ambient) - Kollektorsperrschicht - Gehäuse (Collector-junction - case) RthJA ≤ 500 K/W RthJC ≤ 200 K/W Statische Kenndaten (Static characteristics, ϑA = 25°C): - Kollektor-Emitter-Reststrom (Collector-emitter cut-off current, UCES = 50 V) ICES = 0,2 nA - Kollektor-Emitter-Reststrom (Collector-emitter cut-off current, ϑA = 125°C) ICES = 0,2 µA - Emitter-Basis-Durchbruchspannung (Emitter-base breakdown voltage) UR(BR)EBO > 6 V bei IEBO = 1 µA - Kollektor-Emitter-Durchbruchspannung (Collector-emitter breakdown voltage) UR(BR)EBO > 45 V bei IECO = 2 mA - Statische Stromverstärkung B (DC current gain) gruppiert und mit A, B, C gekennzeichnet IC = 0,1 mA Gruppe A: B = 90 B: B =150 C: B = 270 (ϑA = 125°C) Gruppe A: B = 170 B: B =290 C: B = 500 IC = 2 mA C: B = 400 IC = 100 mA Gruppe A: B = 120 B: B =200 Dynamische Kenndaten (Dynamic characteristics, ϑA = 25°C): fT = 85 MHz - Transitfrequenz (Transition frequency) bei IC = 0,5 mA, UCE = 3 V fT = 250 MHz bei IC = 10 mA, UCE = 5 V - Kollektor-Basis-Kapazität (Collector-base capacity, UCBO = 10 V, f = 1 MHz) CCBO = 3,5 pF CEBO = 8 pF - Emitter-Basis-Kapazität (Emitter-base capacity, UEBO = 0,5 V, f = 1 MHz) - Rauschzahl F (noise-figure NF) F = 2 dB bei IC = 0,2 mA, UCE = 5 V, RG = 2 kΩ, f = 1 kHz, ∆f = 200 Hz - h-Parameter (IC = 0,2 mA, UCE = 5 V, f = 1 kHz, Stromverstärkungsgruppe B) h11e = 2,7 kΩ, h12e = 1,5 · 10-4, h21e = 220, h22e = 18 µS. Das Eingangskennlinienfeld IB = f{UBE}und die Ausgangskennlinien IC = f{UCE} mit IB als Parameter sind im Folgenden im linearen Maßstab dargestellt. Weitere Datenblätter der Transistoren BC 107, BC 108, BC 109 können, wie die Hilfsblätter zur Vorlesung, unter Datenblätter der PDF-Datei „BC107-109.pdf“ eingesehen werden. G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 87 1000 IB· 0,1 800 IB· 0,01 IB/µA 600 400 200 0 0 0,2 0,4 0,6 UBE/V 0,8 Eingangskennlinienfeld IB = f{UBE} des NPN-Silizium-Planar-Transistors BC 107 bei Raumtemperatur (Emitterschaltung) 1000 4,0 3,5 800 3,0 IC/µA 600 2,5 2,0 400 1,5 1,0 200 0 IB = 0,5 µA 0 1 2 UCE/V 3 4 5 Ausgangskennlinien IC = f{UCE} des NPN-Silizium-Planar-Transistors BC 107 mit IB als Parameter (Emitterschaltung) G. Schenke, 1.2008 Bauelemente der Elektrotechnik FB Technik, Abt. E+I 88