MediClin Albert Schweitzer Klinik
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MediClin Albert Schweitzer Klinik
QUALITÄTSBERICHT REHA 2007 MediClin Albert Schweitzer Klinik, Königsfeld Prävention | Akut | Reha | Pflege qualitäts-zertifikate Wir planen und optimieren unsere Patientenversorgung nach anerkannten Qualitäts standards, um nachhaltig und mit Erfolg bestmögliche Behandlungsergebnisse für unsere Patientinnen und Patienten zu erzielen. Die MediClin Albert Schweitzer Klinik hat ihr Qualitätsmanagementsystem nach den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2000 und den Kriterien des Integrierten QualitätsmanagementProgramms - Reha (IQMP-Reha) zertifiziert. Zertifiziertes QM-System DIN EN ISO 9001:2000-12 Excellente Qualität in der Rehabilitation Vorwort Vorwort Helmut Netzer Dr. med. Rolf H. Heitmann Dr. med. Thomas Witt Kaufmännischer Direktor Chefarzt Fachklinik für Chefarzt Fachklinik für Herz-, Atemwegserkrankungen Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, die Leitung der MediClin Albert Schweitzer Klinik möchte Ihnen mit der nachfolgenden Präsentation einen strukturierten Qualitätsbericht für das Jahr 2007 vorlegen. Sie finden hier einen Überblick über das Leistungsspektrum unserer Klinik sowie über die verschiedenartigen Aktivitäten zur Sicherstellung und Weiterentwicklung unserer Versorgungsqualität. Die MediClin Albert Schweitzer Klinik gehört zur MediClin, einem der großen Anbieter von stationären Leistungen zur medizinischen Rehabilitation in Deutschland. Zur MediClin gehören 33 Klinikbetriebe (Akutkliniken und Fachkliniken für medizinische Rehabilitation), acht Pflegeeinrichtungen, drei Medizinische Versorgungszentren und ein Zentrum für Gesundheit und Prävention. Die MediClin Albert Schweitzer Klinik ist eine Fachklinik für Rehabilitation von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. Dieser kardiologische und pneumologische Schwerpunkt wird jetzt ergänzt durch die seit dem Jahr 2007 am selben Ort befindliche MediClin Baar Klinik, eine Fachklinik für Psychosomatik. Durch enge Fachkooperation beider Kliniken ergeben sich damit sinnvolle Erweiterungen unseres Behandlungsspektrums. Das Jahr 2007 war somit charakterisiert durch gemeinsame Anstrengungen einer verstärkten interdisziplinären Zusammenarbeit und organisatorischen Koordination beider MediClin Kliniken. Die Klinikzusammenlegung ist das Resultat der strategischen Ausrichtung von MediClin, die zum Ziel hat, sinnvolle Angebote aus einer Hand zu schaffen. Wir wollen unseren Patienten nicht nur unnötige Wege und nachteilige Verzögerungen ersparen, sondern durch enge Kooperation und Integration das Ergebnis der Behandlung verbessern. Auch unsere Abteilungen sind bestrebt, Behandlungskonzepte weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse setzen wir zeitnah um: In der pneumologischen Rehabilitation haben wir das Behandlungskonzept der COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) um das Inspirationsmuskeltraining (IMT) für geeignete Patienten ergänzt, nachdem die Wirksamkeit in einer wissenschaftlichen Studie nachgewiesen wurde. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie in Kapitel S4. Unsere Mitarbeiter aus allen Abteilungen der internistischen Klinik haben sich engagiert am Aufbau und an der Umsetzung eines internen Qualitätsmanagementsystems beteiligt. Im August 2007 erhielten wir die Zertifikate nach DIN EN ISO und EQR (Excellente Qualität im Gesundheitswesen). Gemeinsam mit unseren Mitarbeitern sind wir stolz auf dieses Ergebnis. Für die Strukturierung unseres Qualitätsberichts haben wir uns an den ersten bundesweit einheitlichen Vorgaben zur Qualitätsberichterstellung für Rehabilitationskliniken orientiert, die das Institut für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (IQMG) im Auftrag des Bundesverbandes der Privatkliniken e.V., herausgegeben hat. Damit stellen wir uns in der Qualitätsberichterstattung zukünftig auch dem bundesweiten Vergleich. Der Bericht ist in einen Basis- und einen Systemteil gegliedert. Der Basisteil enthält allgemeine und fachspezifische Informationen zum Leistungsspektrum der Klinik. Im Systemteil stellen wir die vielfältigen Aktivitäten im Qualitätsmanagement dar. Wir möchten mit diesem Bericht darüber hinaus allen Mitarbeitern und Kooperationspartnern für die gute Zusammenarbeit, zum Wohle unserer Patienten, herzlich danken. Helmut Netzer Kaufmännischer Direktor Dr. med. Rolf H. Heitmann Chefarzt Fachklinik für Atemwegserkrankungen Dr. med. Thomas Witt Chefarzt Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Anmerkung: Für eine bessere Lesbarkeit des Qualitätsberichts verwenden wir nur eine Geschlechtsform – wir bitten um Ihr Verständnis. MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 INHALT Vorwort 3 MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT 7 B1 Allgemeine Klinikmerkmale 8 B 1-1 Anschrift der Klinik 8 B 1-2 Institutionskennzeichen 8 B 1-3 Träger 8 B 1-4 Kaufmännische Leitung 8 B 1-5 Ärztliche Leitung 8 B 1-6 Weitere Ansprechpartner 9 B 1-7 Patientendisposition 9 B 1-8 Fachkliniken 10 B 1-9 Kooperationen 10 BASISTEIL B 1-10 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten 10 B 1-11 Leistungsformen 11 B2 Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken 12 B 2-1 Fachklinik für Atemwegserkrankungen 12 B 2-2 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen 14 B3 Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik 18 B 3-1 Medizinisch-therapeutisches Personal 18 B 3-2 Weiteres Personal 19 B 3-3 Anteil der examinierten Pflegefachkräfte 20 B4 Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik 20 B 4-1 Medizinisch-technische Ausstattung und diagnostische Möglichkeiten 20 B5 Therapeutische Ausstattungsmerkmale der Klinik 21 B 5-1 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte 21 B 5-2 Therapeutisches Leistungsspektrum der Fachkliniken 22 B6 Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik 24 B 6-1 Funktionsräume 24 B 6-2 Patientenaufenthaltsräume 25 B 6-3 Patientenzimmer 26 5 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 SYSTEMTEIL QUALITÄTSMANAGEMENT 6 27 S1 Qualitätspolitik und Qualitätsziele 28 S 1-1 Qualitätspolitik 28 S 1-2 Qualitätsziele 29 S2 Konzept des Qualitätsmanagements 31 S 2-1 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements 31 S 2-2 Patientenorientierung 33 S 2-3 Mitarbeiterorientierung 34 S3 Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse 34 S 3-1 Verfahren zur Qualitätsbewertung 34 S 3-2 Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung 35 S 3-3 Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung 39 S4 Qualitätsmanagementprojekte 41 GLOSSAR 43 MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT B merkmale der Struktur- und leistungsqualität Basisteil BASISTEIL MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 B MERKMALE DER STRUKTUR- UND LEISTUNGSQUALITÄT B1 Allgemeine Klinikmerkmale Die MediClin Albert Schweitzer Klinik ist eine Fachklinik für Innere Medizin, die sich auf die Fachgebiete Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen und auf die Erkrankungen der Atemwege spezialisiert hat. B 1-1 Anschrift der Klinik Name der Klinik Straße PLZ / Ort Telefon E-Mail Internet MediClin Albert Schweitzer Klinik Parkstraße 10 78126 Königsfeld 07725/96-0 [email protected] www.albert-schweitzer-klinik.de Im Frühjahr 2007 hat unsere Klinik den Namen geändert. Mit dem Zusatz des Namens MediClin soll die Zugehörigkeit zur MediClin-Gruppe unterstrichen werden. Alle übrigen Kontaktdaten blieben dabei unverändert. B 1-2 Institutionskennzeichen Institutionskennzeichen 510834360 B 1-3 Träger Klinikträger MediClin GmbH & Co. KG Zweigniederlassung Königsfeld B 1-4 Kaufmännische Leitung Name Position Telefon Telefax E-Mail Helmut Netzer Kaufmännischer Direktor 07725/96-2234 07725/96-2297 [email protected] B 1-5 Ärztliche Leitung Klinik/Fachbereich Name Facharztbezeichnung 8 Telefon Telefax E-Mail Fachklinik für Atemwegserkrankungen Chefarzt Dr. med. Rolf H. Heitmann Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin, Rehabilitationswesen 07725/96-2214 07725/96-2298 [email protected] Klinik/Fachbereich Name Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Chefarzt Dr. med. Thomas Witt MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Facharztbezeichnung Telefon Telefax E-Mail Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Sozialmedizin 07725/96-2304 07725/96-2306 [email protected] B 1-6 Weitere Ansprechpartner Name Position Telefon Telefax E-Mail Iris Klingert Qualitätsmanagement 07725/96-2270 07725/96-2435 [email protected] Name Position Telefon E-Mail Ursula Pallmert-Okafor Pflegedienstleitung 07725/96-2260 [email protected] Name Position Telefon Telefax E-Mail Verena Scherr Beschwerdemanagement/Sekretariat Kaufmännischer Direktor 07725/96-2234 07725/96-2297 [email protected] Name Position Telefon E-Mail Dr. Ralf Bürgy Leiter Qualität, Organisation & Revision, MediClin 0781/488-198 [email protected] Name Position Telefon Telefax E-Mail Gabriele Eberle Leiterin Public Relations, MediClin 0781/488-180 0781/488-184 [email protected] B 1-7 Patientendisposition Name Position Telefon Telefax E-Mail Erreichbarkeit Alexandra Russo Patientenaufnahme 07725/96-2235 07725/96-2345 [email protected] Mo.-Fr. 08:00-16:30 Uhr Name Position Telefon Telefax E-Mail Erreichbarkeit Beate Mayer Patientenaufnahme 07725/96-2411 07725/96-2403 [email protected] Mo.-Fr. 08:00-16:30 Uhr 9 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Name Telefon Erreichbarkeit MediClin Zentrales Serviceteam 0800/44 55 888 Mo.-Fr. 08:00-18:00 Uhr B 1-8 Fachkliniken Wir behandelten im Jahr 2007 insgesamt 2316 Patienten in der stationären Rehabilitation. Fachabteilung Anzahl der Betten Behandelte Patienten Fachklinik für Atemwegserkrankungen 75 1063 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen 90 1253 B 1-9 Kooperationen Die MediClin Albert Schweitzer Klinik ist wichtiger Kooperationspartner der Krankenhäuser in VillingenSchwenningen sowie der angrenzenden Landkreise. Durch eine starke Vernetzung zwischen den einzelnen Leistungserbringern sowie einer qualitativ hochwertigen Vernetzung von akutmedizinischer und rehabilitativer Versorgung der Patienten, möchten wir zur Steigerung der Versorgungsqualität beitragen. Ausgewählte Kooperationspartner sind nachfolgend genannt. Kooperationspartner Ort Schwarzwald-Baar Klinikum Villingen Klinikum der Eberhard Karls Universität Tübingen Klinik Schillerhöhe Gerlingen MediClin Herzzentrum Lahr/Baden Lahr Universitätsklinik Freiburg Freiburg Robert Bosch Krankenhaus Stuttgart Stuttgart Klinikverbund Südwest Sindelfingen Zollernalb Klinikum gGmbH Albstadt St. Vincentius Krankenhäuser Karlsruhe Herzzentrum Bad Krozingen Bad Krozingen B 1-10 Ambulante Behandlungsmöglichkeiten Neben der stationären Rehabilitation besteht in den neu eingerichteten Räumen auch die Möglichkeit der ganztägigen ambulanten Rehabilitation. Auf Grund der häufig im pneumologischen Bereich sehr schwer erkrankten Patienten und der geographisch etwas ungünstigen Lage der MediClin Albert Schweitzer Klinik im Hinblick auf die Transportfähigkeit der schwer erkrankten Patienten, ist die Anzahl der pneumologischen ambulanten Patienten eher niedrig. Großen Anklang hingegen findet im kardiologischen Bereich die ganztägige ambulante Rehabilitation. 10 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Ambulanz Angebotene Leistung Ganztägige ambulante Rehabilitation Pneumologie - Erkrankungsspezifische Rehabilitationsdiagnostik Ganztägige ambulante Rehabilitation Kardiologie/Angiologie Behandelte Patienten 3 - Erstellen eines Rehabilitationsplanes mit Festlegung der Rehabilitationsziele - Ambulante Diagnostik und Therapie - Notfallmedizinische Versorgung - Konsiliardiagnostik - Integration in ambulante Betreuungskette/Selbsthilfegruppen - Schulung/Management bei Heim- und Langzeitbeatmung: Anleitung zur Selbstversorgung durch Anleitung von Angehörigen - Erkrankungsspezifische Rehabilitationsdiagnostik 27 - Erstellen eines Rehabilitationsplanes mit Festlegung der Rehabilitationsziele - Ambulante Diagnostik und Therapie - Notfallmedizinische Versorgung - Konsiliardiagnostik - Regelmäßige Vorträge zu kardiologischen Themen B 1-11 Leistungsformen Die MediClin Albert Schweitzer Klinik ist eine von allen Kostenträgern anerkannte Rehabilitationseinrichtung für stationäre und ambulante Rehabilitation. Für die Indikationen Herz-Kreislauferkrankungen und Krankheiten der Atmungsorgane besteht ein Versorgungsvertrag gemäß § 111 SGB V. Die Rentenversicherungsträger belegen die Klink sowohl im Rahmen der Anschlussheilbehandlung als auch im Heilverfahren. Stoffwechselerkrankungen werden abteilungsübergreifend nach interdisziplinärem Konzept behandelt. Die MediClin Albert Schweitzer Klinik bietet folgende Leistungsarten und Behandlungsformen an: Ambulante Rehabilitation Beihilfe Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) Private Krankenversicherung (PKV) Selbstzahler Sozialhilfe Anschlussheilbehandlung (AHB)/AR Beihilfe Deutsche Rentenversicherung (DRV) Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) Private Krankenversicherung (PKV) Selbstzahler Sozialhilfe Beihilfefähige stationäre Behandlungsverfahren Beihilfe 11 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Ganztägig ambulante Rehabilitation Deutsche Rentenversicherung (DRV) Heilverfahren (HV) Beihilfe Deutsche Rentenversicherung (DRV) Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Gesetzliche Unfallversicherung (GUV) Private Krankenversicherung (PKV) Selbstzahler Sozialhilfe Intensivierte Rehabilitationsnachsorge (IRENA) Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV) Für Selbstzahler gibt es Pauschalarrangements, Gesundheitswochen und die modular gestaltbaren PlusProgramme der MediClin. Dies sind insbesondere: n KardioPlus - Gesundheitsprogramm für Herz und Kreislauf n Urlaub mit Sauerstoff - Angebot für Patienten mit Langzeit-Sauerstoff-Therapie n UrlaubPlus - Gesundheitsurlaub für Junggebliebene B2 Medizinisches Leistungsspektrum der Fachkliniken B 2-1 Fachklinik für Atemwegserkrankungen Chefarzt: Dr. med. Rolf H. Heitmann B 2-1.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte Wir betreuen Patienten mit Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen und Emphysem (Lungenüberblähung), ferner Patienten mit restriktiven Lungenerkrankungen wie Fibrosen und nach Lungenentzündungen. Außerdem sind wir auf die Behandlung von Patienten nach Lungen- und Brustkorboperationen sowie nach Strahlen- und Chemotherapie eingerichtet. Auch bei chronischer Atemschwäche und Langzeit-Sauerstofftherapie können wir auf langjährige Erfahrung zurückgreifen. Wir verfügen über ein modernes akkreditiertes Schlaflabor (DGSM) mit einer Therapieeinheit für noninvasive Beatmung. Hier werden Atmungsstörungen im Schlaf, Störungen der Atempumpfunktion und der Lungenventilation behandelt. Allgemeine Indikationen n Krankheiten und Zustand nach Operationen an den Atmungsorganen n Respiratorische/ventilatorische Insuffizienz 12 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Spezielle Indikationen n Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) n Asthma bronchiale n Tumorerkrankungen der Atemwege n Chronische Bronchitis n Lungenemphysem n Chronische Ateminsuffizienz: Sauerstofflangzeit-Therapie n Zustand nach Pneumonie jedweder Genese n Schlafbezogene Atemstörungen n Chronische Ventilationsstörungen/intermittierende Beatmung n Bronchiektasie n Chronische Rhinopathie n Lungenfibrosen n Zystische Fibrose n Interstitielle Lungenerkrankungen/Sarkoidosen n Pneumokoniosen n Prä- und postoperative Zustände nach Thoraxoperationen n Neuromuskuläre Thoraxwanderkrankungen n Allergien der Atemwege n Umweltbedingte pneumologische Erkrankungen B 2-1.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2007 Einen Überblick über das Behandlungsspektrum der Fachklinik für Atemwegserkrankungen geben die folgenden Tabellen. Dort sind jeweils die 10 häufigsten Haupt- und Nebendiagnosen nach der ICDKlassifikation mit Kurzbeschreibung angegeben. Hauptdiagnosen ICD-10 Beschreibung der Diagnose Anzahl J44 Sonstige anhaltende (chronische) Lungenkrankheit mit Verengung der Atemwege - COPD 307 J18 Lungenentzündung, Krankheitserreger vom Arzt nicht näher bezeichnet 143 J45 Asthma 129 C34 Bronchialkrebs bzw. Lungenkrebs 129 I26 Verschluss eines Blutgefäßes in der Lunge durch ein Blutgerinnsel Lungenembolie 45 J84 Sonstige Krankheit des Bindegewebes in der Lunge 22 13 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Hauptdiagnosen ICD-10 Beschreibung der Diagnose G47 Schlafstörung Anzahl 21 J93 Luftansammlung zwischen Lunge und Rippen - Pneumothorax 17 J86 Eiteransammlung im Brustkorb 15 C78 Absiedlung (Metastase) einer Krebskrankheit in Atmungs- bzw. Verdauungsorganen 14 Stoffwechselprobleme bedingen oder komplizieren viele Atemwegserkrankungen: über 80% der Patienten mit Schlafapnoe sind übergewichtig, und die Adipositastherapie ist wichtiger Bestandteil der Behandlungspläne. Asthma bronchiale wird durch Adipositas verschlimmert. Zu unserer täglichen klinischen Erfahrung gehört, dass sich der Zellstoffwechsel unter entzündungshemmender Therapie mit Cortison bei COPD und Asthma verschlechtert. Differenzialdiagnostisch ist häufig ein Obesitashypoventilationssyndrom abzuklären. Nebendiagnosen ICD-10 Beschreibung der Diagnose I10 Bluthochdruck ohne bekannte Ursache Anzahl 177 E78 Störung des Fettstoffwechsels bzw. sonstige Erhöhung der Blutfettwerte 95 E66 Fettleibigkeit, schweres Übergewicht 89 F17 Psychische bzw. Verhaltensstörung durch Tabak 78 J44 Sonstige anhaltende (chronische) Lungenkrankheit mit Verengung der Atemwege - COPD 52 E11 Zuckerkrankheit, die nicht zwingend mit Insulin behandelt werden muss - Diabetes Typ-2 51 I25 Herzkrankheit durch anhaltende (chronische) Durchblutungsstörungen des Herzens 50 C34 Bronchialkrebs bzw. Lungenkrebs 36 G47 Schlafstörung 36 J96 Störung der Atmung mit ungenügender Aufnahme von Sauerstoff ins Blut 33 B 2-2 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Chefarzt: Dr. med. Thomas Witt B 2-2.1 Medizinische Behandlungsschwerpunkte Unser Leistungsspektrum ist auf Patienten aus dem gesamten Gebiet der Kardiologie und Angiologie ausgerichtet. Es werden unter anderem Patienten mit koronarer Herzkrankheit und Herzinfarkt, Herzklappenerkrankungen, Kardiomyopathien und Herzschwäche, Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen ebenso wie Patienten mit Blutgefäßerkrankungen z. B. Erkrankungen der Schlagadern der Beine des Bauch- und Brustraums sowie des Halses behandelt. Die Klinik ist besonders auch auf die Versorgung von Patienten nach Herz- und Blutgefäßoperationen ausgerichtet. Patienten, die nach einer Herzoperation (Bypass, Klappenfehler) noch nicht belastbar sind, versorgen wir in unserer speziell ausgestatteten Frühaufnahmestation. 14 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Die speziellen Behandlungsziele unserer Fachklinik sind: n Behebung oder Verminderung der Schädigung des Herzens oder der Gefäße n Aufhalten eines Fortschreitens der Erkrankung n Wiederherstellung gestörter Fähigkeiten oder Verminderung des Schweregrades n Verbesserung der Lebensqualität und der Lebenserwartung n Kompensation, Ersatzstrategien n Adaptation/Krankheitsverarbeitung n Patient als Spezialist seiner Erkrankung n Angemessene Lebensgestaltung in Familie, Beruf und Gesellschaft Allgemeine Indikationen n Koronare Herzkrankheit n Herzrhythmusstörungen n Herzinsuffizienz n Funktionelle Störungen im Herz-Kreislaufsystem n Prävention bei Risikofaktoren n Arterielle Hypertonie n Erkrankungen der Arterien n Lungenembolie Spezielle Indikationen n Zustand nach perkutaner transluminaler koronarer Angioplastie (PTCA) n Zustand nach koronarer Bypassoperation n Zustand nach Herzklappenoperation oder operativer Korrektur anderer Herzfehler n Zustand nach sonstigen Herzoperationen, z.B. Aneurysmektomie und großen herznahen Gefäßoperationen n Zustand nach Herztransplantation n Zustand nach Implantation von Herzschrittmachern und automatischen Defibrillatoren n Kardiomyopathien n Entzündliche Herzerkrankungen n Arterielle Verschlusskrankheit Stadium II n Zustand nach Operationen am Gefäßsystem 15 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Besondere Versorgungsschwerpunkte: Stoffwechselerkrankungen Stoffwechselerkrankungen, besonders Übergewicht und Diabetes, spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung und Verschlechterung vieler Krankheiten. Die in unserer Klinik am häufigsten behandelte Stoffwechselerkrankung ist der Diabetes mit seinen spezifischen Begleit- und Folgeerkrankungen, insbesondere Gefäßerkrankungen. Patienten mit Diabetes erhalten ein umfassendes Behandlungsprogramm, durch das sie ein erfolgreiches Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung für den Alltag erlernen können. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Management gesundheitlicher Risiken bei Übergewicht oder deren Folgen. Des Weiteren betreuen wir in Kooperation mit den anderen beiden Fachabteilungen Stoffwechselprobleme, die bei den anderen hier behandelten Indikationen, z.B. Asthma oder HerzKreislauf-Erkrankungen auftreten. Die besonderen Zielsetzungen in der Behandlung sind: n Erhöhung des Informationsstandes und Erlernen von Strategien zur Verbesserung des Selbstmanagements der Stoffwechselerkrankung im Alltag und Berufsleben n Vermeidung von akuten Stoffwechselentgleisungen (besonders Hypoglykämien) n Verminderung vaskulärer Komplikationen durch Optimierung des kardiovaskulären Risikomanagements n Verminderung der komplikationsspezifischen Beschwerden (PNP, DFS) n der individuellen Lebenssituation angepasste optimierte Stoffwechseleinstellung mit Erhalt oder Verbesserung der Selbstversorgung/Haushaltsführung, ggf. unter Einbeziehung von Angehörigen und Kontaktpersonen n Soziale/berufliche Reintegration n „Leben lernen mit einer chronischen Erkrankung“ n Verbesserung der Lebensqualität n Verbesserung der Lebenserwartung n Kompensation, Erlernen von Ersatzstrategien Allgemeine Indikationen n Metabolisches Syndrom n Stoffwechseleinstellung bei Diabetes mellitus n Stoffwechsel(neu)einstellung bei diabetesassoziierten Gefäßerkrankungen n Stoffwechsel(neu)einstellung bei diabetesspezifischen Folgeerkrankungen n Adipositas 16 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Spezielle Indikationen n Metabolisches Syndrom mit Begleiterkrankungen der beiden anderen Indikationen, z.B. Asthma, COPD, Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom, Herz-Kreislauferkrankungen n Behandlung diabetesspezifischer Folgeerkrankungen (besonders bei vaskulären Komplikationen, Polyneuropathie, Nephropathie und Diabetisches Fuß-Syndrom) n Optimierung der BZ-Kontrolle ggf. durch Einsatz der subkutanen kontinuierlichen Glukose-Messung (CGMS) n Einleitung oder Optimierung einer Intensivierten Insulintherapie n Vaskuläres Risikomanagement bei Adipositas B 2-2.2 Die häufigsten Diagnosen im Jahr 2007 Einen Überblick über das Behandlungsspektrum der Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen geben die folgenden Tabellen. Dort sind jeweils die zehn häufigsten Haupt- und Nebendiagnosen nach der ICD-Klassifikation mit Kurzbeschreibung angegeben. Hauptdiagnosen ICD-10 Beschreibung der Diagnose Anzahl I25 Herzinfarkt 732 I35 Herzklappenerkrankungen 164 I73 Periphere arterielle Verschlusskrankheit 54 I42 Kardiomyopathie ohne andere Ursache 47 I71 Aneurysmata 42 I26 Lungenembolie 33 Z95 Vorhandensein von künstlichen Fremdteilen oder verpflanztem Gewebe im Herz- und Blutgefäßsystem 23 I10 Bluthochdruck ohne bekannte Ursache 18 I50 Herzschwäche 15 I48 Herzrhythmusstörung, ausgehend von den Vorhöfen des Herzens 14 Viele Herz-Kreislaufpatienten haben Stoffwechselprobleme: Störungen im Zuckerstoffwechsel werden oft erst im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt erkannt. Der Diabetes mellitus ist eine wichtige Ursache für Gefäßerkrankungen. Chronische Herzinsuffizienz geht mit Stoffwechselstörungen einher. Das immer häufigere Übergewicht sowie Fettstoffwechselstörungen sind wichtige Risikofaktoren für HerzKreislauferkrankungen. Andererseits erfordern die oft schmerzlosen Durchblutungsstörungen bei Diabetikern kardiologisch-angiologische Kompetenz. Ein bislang wenig bearbeitetes Feld sind die metabolisch bedingten autonomen Neuropathien mit Kreislaufregulationsstörungen. Große Überlappungen bestehen auch zwischen Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen: Herzmedikamente können die Lungenfunktion verschlechtern oder Asthma auslösen, die diagnostische Abklärung der Atemnot umfasst sowohl pneumologische als auch kardiologische Krankheitsbilder. Die COPD teilt mit den Gefäßerkrankungen den gleichen Risikofaktor, das Rauchen. Atemwegserkrankungen 17 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 führen über die Entwicklung eines Cor pulmonale zur Herzschwäche. Eine Lungenembolie betrifft gleichermaßen die Atmung und das Gefäßsystem. Nebendiagnosen ICD-10 Beschreibung der Diagnose I10 Bluthochdruck ohne bekannte Ursache 332 E78 Störung des Fettstoffwechsels bzw. sonstige Erhöhung der Blutfettwerte 303 I25 Herzkrankheit durch anhaltende (chronische) Durchblutungsstörungen des Herzens 240 E66 Adipositas, schweres Übergewicht 136 F17 Psychische bzw. Verhaltensstörung durch Tabak 104 E11 Zuckerkrankheit, die nicht zwingend mit Insulin behandelt werden muss - Diabetes Typ-2 86 G47 Schlafstörung 46 I48 Herzrhythmusstörung, ausgehend von den Vorhöfen des Herzens 44 I21 Akuter Herzinfarkt 31 J44 Sonstige anhaltende (chronische) Lungenkrankheit mit Verengung der Atemwege - COPD 28 B3 Anzahl Personelle Ausstattungsmerkmale der Klinik Der nachfolgende Abschnitt gibt Auskunft über die Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Dienst zum 31.12.2007. B 3-1 Medizinisch-therapeutisches Personal Fachklinik für Atemwegserkrankungen Ärzte und psychologisches Personal Anzahl Qualifikationen Chefarzt/-ärztin 1 Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie, Allergologie, Schlafmedizin, Rehabilitationswesen Oberarzt/-ärztin 1 Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Allergologie Assistenzarzt/-ärztin 5 Lungen- und Bronchialheilkunde, FA Physikalische und Rehabilitative Medizin Psychologische/r Psychotherapeut/in 1 Psychologischer Psychotherapeut, Klinischer Psychotherapeut Wir bieten dem ärztlichen Personal in unserer Klinik die Möglichkeit, sich in folgenden Fachbereichen weiterzubilden: Weiterbildungsermächtigungen Fachbereich Innere Medizin Pneumologie Allergologie 18 Dauer 3 Jahre 1 Jahr 1 Jahr Person Chefarzt Dr. Rolf H. Heitmann Chefarzt Dr. Rolf H. Heitmann Chefarzt Dr. Rolf H. Heitmann MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Ärzte und psychologisches Personal Anzahl Qualifikationen Chefarzt/-ärztin 1 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Sozialmedizin Oberarzt/-ärztin 1 Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie Assistenzarzt/-ärztin 6 Psychologische/r Psychotherapeut/in 1 Trainer Autogenes Training, Trainer Tiefenmuskelentspannung Wir bieten dem ärztlichen Personal in unserer Klinik die Möglichkeit, sich in folgenden Fachbereichen weiterzubilden: Weiterbildungsermächtigungen Fachbereich Innere Medizin Kardiologie Dauer 3 Jahre 1 Jahr Person Chefarzt Dr. Thomas Witt Chefarzt Dr. Thomas Witt B 3-2 Weiteres Personal Therapiebereiche Personal Anzahl Spezielle Qualifikationen Physiotherapeut/–in 2 Bobath-Konzept, Herzsportgruppenleiter, Manuelle Lymphdrainage, Manuelle Therapie Masseur/–in und med. Bademeister/–in 6 Atemtherapeut, Fußreflexzonenmassage, Herzsportgruppenleiter, Manuelle Lymphdrainage, Medizinische Trainingstherapie (MTT), Übungsleiter Sportlehrer/–in 2 Atemtherapeut, Medizinische Trainingstherapie (MTT), Nordic Walking Instructor, Sportphysiotherapeut, Übungsleiter Pflege Personal Anzahl Gesundheits– und Krankenpfleger/–in 23 Pflegedienstleitung 1 Spezielle Qualifikationen Wundmanagement, Heimbeatmung Sonstige Bereiche Personal Arzthelfer/–in Anzahl 6 Spezielle Qualifikationen Pneumologische Fachassistenten 19 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 B 3-3 Anteil der examinierten Pflegefachkräfte Ausbildung Anteil (%) Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung 84,4 Pflegefachkräfte mit dreijähriger Ausbildung und Fachweiterbildung 16,6 B4 Diagnostische Ausstattungsmerkmale der Klinik B 4-1 Medizinisch-technische Ausstattung und diagnostische Möglichkeiten In unserer Klinik haben wir neben der allgemeinen Ausstattung die nachfolgenden Geräte zur Diagnostik und Therapie zur Verfügung. Verschiedene Geräte nutzen wir im Rahmen von Kooperationen mit anderen Einrichtungen. n 24-h-pH-Metrie (in Kooperation) n Allergologisches Testlabor n Angiographie (in Kooperation) n Bodyplethysmographie n Bronchiale Provokationstests n Bronchoskopie n Coloskopie (in Kooperation) n Computertomographie (in Kooperation) n Diffusionsmessung n Dopplersonographie n Duplexsonographie n Duplexsonographie, farbcodiert n Echokardiographie n Echokardiographie mit Farbdoppler n Elektroenzephalographie (EEG) (in Kooperation) n Elektrokardiographie (EKG) - Langzeit n Elektrokardiographie (EKG) in Ruhe n Elektrokardiographie (EKG) unter Belastung n Elektromyographie (EMG) (in Kooperation) n Ergometrie n Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP, MEP) (in Kooperation) n Externes Schrittmachergerät n HbCO-Messung n Kernspintomographie (in Kooperation) 20 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 n Labormedizinische Diagnostik n Langzeit-Blutdruckmessung n Magnetresonanztomographie (MRT) (in Kooperation) n Nasale Provokationstests n Neuropsychologische Diagnostik (in Kooperation) n Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (in Kooperation) n Peak-Flow-Messung n Pharyngoskopie (in Kooperation) n Phlebographie (in Kooperation) n Psychologische Leistungsdiagnostik n Psychologische Testverfahren n Psychometrische Verfahren n Pulsoxymetrie n Punktion / Biopsie n Röntgen n Sämtliche Facharztuntersuchungen in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten oder in Kooperation mit Krankenhausärzten n Schlafapnoescreening n Schlaflabor Polysomnografie n Sonographie n Spezielle Atemhilfe für Patienten mit Apnoe n Spiroergometrie (in Kooperation) n Spirometrie n Szintigraphie (in Kooperation) B5 Therapeutische Ausstattungsmerkmale der Klinik B 5-1 Therapeutische Behandlungsschwerpunkte Fachklinik für Atemwegserkrankungen Behandlungsschwerpunkt Erläuterung Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) Eine stationäre Rehabilitation ist immer dann angezeigt, wenn trotz angemessener ambulanter Vorbehandlung noch beeinträchtigende körperliche oder psychosoziale Krankheitsfolgen bestehen, welche den Patienten an seiner normalen Teilhabe am Alltags- oder Berufsleben behindern. Patienten mit COPD leiden darüber hinaus an einer oft breit gefächerten CoMorbidität auf dem kardiovaskulären, metabolischen und orthopädischen Sektor. Dies verlangt ein multimodales Vorgehen mit angepasster medikamentöser und insbesondere auch nicht-medikamentöser Therapie (Rauchstopp, Atemphysiotherapie, Strategien zur Vermeidung von Exacerbationen, ggf. Ernährungs- und Langzeitsauerstofftherapie). Diese Therapiebausteine sind in der Klinik umgesetzt. 21 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Fachklinik für Atemwegserkrankungen Behandlungsschwerpunkt Erläuterung Zustand nach Lungen- und/oder Rippenfellentzündung (Pleuropneumonie) Versorgt werden Patienten aus zumeist regionalen Akutkliniken. Belastungsatemnot und muskuläre Schwäche stehen im Vordergrund bei einer oft vorliegenden schweren respiratorischen Insuffizienz. Dies erfordert eine gezielte atemphysikalische Remobilisation, Langzeitsauerstofftherapie und medikamentöse Nachbehandlung bei den zumeist vorerkrankten Patienten (Diabetes, Herzinsuffizienz, COPD etc.). Neben der intensivierten Physio- und Trainingstherapie stehen Inhalationstherapie zur Verbesserung der Reinigungsfunktion der Atemwege und Schulungsmaßnahmen (Reinfekt – Prophylaxe) im Vordergrund. Tumorerkrankungen der Atemwege Therapeutisch konnten in den letzten Jahren deutliche Fortschritte bei Tumorerkrankungen, zumeist Lungenkarzinomen, erzielt werden (operative Verfahren, Chemotherapie, Bestrahlungstechniken). Die Diagnose „Lungenkrebs“ ist jedoch für Betroffene und Angehörige von erheblicher psychosozialer Tragweite, was eine differenzierte Nachbehandlung erfordert: Physiotherapie, angepasste medikamentöse Therapie, psychologische Begleitung, Kreativtherapie, Sozialberatung, Ernährung, komplementäre Therapie. Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen Behandlungsschwerpunkt Erläuterung Patienten nach Herzinfarkt Großen Wert wird auf Information und Schulung der Patienten in Seminarveranstaltungen und Einzelgesprächen gelegt. Die Medikation wird engmaschig an die Erfordernisse der individuellen Situation unter Berücksichtigung der einschlägigen Leitlinien angepasst. Körperliches Training und Anleitung zu gesundheitsbewussten Verhaltensweisen sind essenzieller Bestandteil der Behandlung. Patienten nach Herzoperationen Schwerpunktmäßig werden Patienten aus sieben im Umkreis von 100 Kilometern liegenden herzchirurgischen Zentren behandelt. Durch enge Zusammenarbeit mit den Herzchirurgen ist auch die relativ frühe Übernahme von operierten Patienten problemlos möglich. Wichtiges Ziel ist es, den postoperativen Verlauf möglichst komplikationslos zu gestalten. Eine sachgerechte Wundversorgung hat diesbezüglich einen sehr hohen Stellwert. Kardiomyopathien/Herzinsuffizienz Die engmaschige Überwachung und leitliniengerechte Anpassung der Medikation sind von hoher Bedeutung. Durch intensive Patientenschulung können und sollen Komplikationen auch nach Entlassung aus der Rehabilitation verhindert werden. Sehr wichtig ist es den Patienten zu einem angemessenen körperlichen Training anzuleiten. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) Auch bei diesen Patienten stellt die Wundversorgung oft einen Schwerpunkt der Behandlung dar. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Sekundärprophylaxe von Blutgefäßerkrankungen nicht nur der Beine dar. Schulungen, Seminare, Raucherentwöhnung und Blutzuckereinstellung kommt eine große Bedeutung zu. B 5-2 Therapeutisches Leistungsspektrum der Fachkliniken Die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen in der MediClin Albert Schweitzer Klinik werden unabhängig vom Kostenträger über die Klassifikation therapeutischer Leistungen (KTL) beschrieben. Diese ist ein standardisiertes System der Rentenversicherungsträger zur Definition und Dokumentation therapeutischer Einheiten. In der folgenden Tabelle werden die Leistungsbereiche und ausgewählte Leistungsgruppen nach den KTL-Kapiteln dargestellt. 22 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Fachklinik für Atemwegserkrankungen KTL-Code KTL-Beschreibung Anzahl A02 Ausdauertraining ohne Monitoring: Geh- und Lauftraining mit definierter Belastung, Ergometertraining, Therapieformen im Wasser (z.B. Schwimmen, Aquajogging) 14680 K20 Inhalation, druckunterstützt (ggf. mit Medikament) 11641 B03 Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe: Atemgymnastik, Beckenbodengymnastik, Sonstige 8934 A01 Ausdauertraining mit Monitoring 6896 A05 Spielorientierte Sport- und Bewegungstherapie: in der Halle, im Freien oder im Wasser 5132 K21 Inhalation mit Düse, Ultraschall mit Medikament 3919 C03 Gespräche mit Patienten und Partner/Angehörigen 2497 F09 Durchführung des Entspannungstrainings in der Gruppe: Autogenes Training, Progressive Relaxation nach Jacobson, Sonstige Entspannungsverfahren 2472 K19 Inhalation 2428 C33 Schulung bei Asthma bronchiale 2210 F05 Problem- und störungsorientierte Gruppenarbeit: Stressbewältigung, Tabakentwöhnung, Adipositasgruppe 1628 B01 Physiotherapeutische Einzelbehandlung: Atemgymnastik, Gefäßtraining, bei Paresen, Koordinationsstörungen u. a., Sonstige 1543 K08 Wechselbad 1244 A07 Sport für Menschen mit körperlichen Behinderungen 1203 K10 Teilbad, medizinisches 1074 K23 Massage 1024 F04 Indikationsspezifische psychologische Gruppenarbeit 920 F16 Künstlerische Therapien in der Gruppe 796 A06 Sport- und Bewegungstherapie unter sportpädagogischen Gesichtspunkten 707 A03 Muskelaufbautraining 638 K34 Vibrationsmassage 623 C08 Seminar zur Gesundheitsförderung: Module „Gesunde Ernährung“ und „Bewegung und körperliches Training“ 496 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen KTL-Code KTL-Beschreibung Anzahl A05 Spielorientierte Sport- und Bewegungstherapie in der Halle, im Freien oder im Wasser 13972 A02 Ausdauertraining ohne Monitoring: Geh- und Lauftraining mit definierter Belastung, Ergometertraining, Therapieformen im Wasser (z.B. Schwimmen, Aquajogging) 12195 A01 Ausdauertraining mit EKG-Monitoring 9763 23 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Fachklinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen KTL-Code KTL-Beschreibung B03 Physiotherapeutische Behandlung in der Gruppe: Atemgymnastik, Beckenbodengymnastik, Sonstige 6566 K10 Teilbad, medizinisches 4551 C03 Gespräche mit Patienten und Partner/Angehörigen 3281 F09 Entspannungstraining in der Gruppe: Autogenes Training, Progressive Relaxation nach Jacobson 3250 K20 Inhalation, druckunterstützt (ggf. mit Medikament) 2895 C05 Vortrag: Gesundheitsinformation 2689 F05 Problem- und störungsorientierte Gruppenarbeit: Stressbewältigung, Tabakentwöhnung, Adipositasgruppe 2590 C08 Seminar zur Gesundheitsförderung: Module „Gesunde Ernährung“ und „Bewegung und körperliches Training“ 2346 C28 Schulung zur Blutdruckselbstmessung 1682 C25 Strukturierte Schulung bei Diabetes mellitus Typ 2 1479 K23 Massage 1377 K19 Inhalation, dampfgetrieben 1243 B01 Physiotherapeutische Einzelbehandlung: Atemgymnastik, Gefäßtraining, bei Paresen, Koordinationsstörungen u.a., Sonstige 1029 K21 Inhalation mit Düse, Ultraschall mit Medikament 984 A03 Muskelaufbautraining 608 K17 Infrarot, Heißluft 600 D02 Sozialrechtliche Beratung: Berufliche Perspektiven, Wohnungsfragen, Rentenfragen, Sonstige 558 K08 Wechselbad 542 C01 Ärztliche Beratung 530 C31 Schulung bei Herzklappenerkrankungen 449 F01 Psychologische Einzelberatung 326 B6 Anzahl Räumliche Ausstattungsmerkmale der Klinik B 6-1 Funktionsräume In der MediClin Albert Schweitzer Klinik stehen für die medizinisch-therapeutische Versorgung unserer Patienten folgende Funktionsräume zur Verfügung: n Räume für Entspannungstherapie n Räume für Ergotherapie / Beschäftigungstherapie n Räume für Ernährungsberatung und Ernährungstherapie n Räume für Information, Motivation, Schulung n Räume für Kunst- und Musiktherapie n Räume für Physikalische Therapie n Räume für Physiotherapie n Räume für Sozial- und Berufsberatung n Räume für Sport- und Bewegungstherapie 24 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 B 6-2 Patientenaufenthaltsräume Wir möchten auch für die Privatsphäre und für das Entspannungsbedürfnis der Rehabilitanden und deren Gästen einen angenehmen Rahmen schaffen. Deswegen wurden Bereiche eingerichtet, die sowohl eine entspannte Privatsphäre als auch gesellige Stunden und die Ausführung gemeinsamer Hobbies ermöglichen. n Andachtsraum Der Andachtsraum kann von unseren Patienten zu jeder Zeit genutzt werden. n Besinnungsraum Ein Besinnungsraum („Raum der Stille“) steht unseren Patienten jederzeit zur Verfügung. n Bibliothek In unserer Patientenbibliothek stehen unseren Patienten Bücher und Fachzeitschriften zur Verfügung. Die Bibliothek ist jederzeit geöffnet. n Billardraum Neben der Kegelbahn besteht für unsere Patienten die Möglichkeit, Billiard zu spielen. n Cafeteria Die Cafeteria bietet für alle Patienten und Gäste täglich verschiedene Kaffee-, Eis- und Kuchenspezialitäten an. n Fernsehraum Für unsere Patienten besteht die Möglichkeit, in geselliger Runde Fernsehen zu schauen. In regelmäßigen Abständen finden hier auch Filmabende statt. n Gemeinschaftsraum Für gesellige Spieleabende steht der Gemeinschaftsraum allen Patienten zur Verfügung. n Kegelbahn Zum gemeinsamen Kegeln lädt die Kegelbahn der MediClin Albert Schweitzer Klinik ein. n Kiosk, Laden Täglich steht der Kiosk für Einkäufe zum Eigenbedarf offen. n Leseraum siehe Bibliothek n Sauna Außerhalb der Therapiezeiten haben alle Patienten die Möglichkeit, die Sauna zu nutzen. n Schwimmbad Außerhalb der Therapiezeit kann das Schwimmbad jederzeit von Patienten zum freien Schwimmen genutzt werden. n Sonnenterrasse Es stehen Liegen und Sonnenstühle zur Verfügung. n Speisesaal Die Patienten erwartet jeden Morgen und Abend ein reichhaltiges Frühstücks- und Abendbüfett. Zum Mittagessen werden verschiedene Menüs angeboten, die für die Patienten frei wählbar sind. Auch 25 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 fettreduzierte Mahlzeiten werden zubereitet und angeboten. Zudem steht für Fragen immer eine Diätassistentin zu den Mahlzeiten zur Verfügung. n Sporthalle Die Sporthalle steht den Patienten an therapiefreien Zeiten zur sportlichen Betätigung offen. n Vortragssaal, Aula Im Vortragssaal unserer Klinik finden Vorträge, Konzerte oder Theateraufführungen statt. n Werkraum Im Werkraum finden unter Anleitung der Therapeuten Kurse statt. An jedem zweiten Dienstag werden dort auch Bastelabende angeboten. B 6-3 Patientenzimmer Die Patientenzimmer der MediClin Albert Schweitzer Klinik sind mit Fernsehgerät und Telefon ausgestattet. Raum Anzahl Ein-Bett-Zimmer mit eigener Nasszelle (WC/Dusche) 165 davon behindertengerecht 21 26 Erläuterung Fernseher, Balkon, Telefon, allergenarm QUALITÄTSMANAGEMENT S qualitätsmanagement SYSTEMteil SYSTEMTEIL MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 S QUALITÄTSMANAGEMENT S1 Qualitätspolitik und Qualitätsziele Im Basisteil des Qualitätsberichts haben wir über das Behandlungsspektrum, die Therapiemöglichkeiten und die Ausstattungsmerkmale der MediClin Albert Schweitzer Klinik berichtet. Im nun folgenden Systemteil informieren wir über das Qualitätsverständnis der Klinik und die Qualitätsziele, die wir uns gesetzt haben. Außerdem erläutern wir den Aufbau unseres internen Qualitätsmanagementsystems, einige Ergebnisse aus der externen Qualitätssicherung sowie der laufenden Patientenbefragungen. Mit der Darstellung von Projekten zur Entwicklung und Verbesserung der Behandlungs- und Versorgungsqualität informiert die Klinik schließlich über wichtige qualitätsbezogene Maßnahmen und Projekte in den Jahren 2006 und 2007. S 1-1 Qualitätspolitik Wir stellen Qualität an oberste Stelle Internes Qualitätsmanagement ist für die Krankenhäuser und Fachkliniken der MediClin das Schlüsselinstrument zur kontinuierlichen Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der Leistungen. Dabei stellen wir den Erfolg der Behandlungen und die Zufriedenheit der Patienten und Kooperationspartner in den Fokus unserer Bemühungen. Arbeitsabläufe und Behandlungsprozesse sowie das gesamte QM-System überprüfen wir systematisch sowohl intern als auch extern. Auf diese Weise verbessern wir unsere Dienstleistungen kontinuierlich zum Wohle unserer Patienten. Beim Ausbau des internen Qualitätsmanagements orientieren wir uns an den international gültigen Qualitätsanforderungen der DIN EN ISO 9001:2000 und berücksichtigen dabei die rehaspezifischen Standards. Das Qualitätsmanagementsystem unserer Klinik ist ausgerichtet an den Unternehmenszielen der MediClin und den unternehmensweit gültigen Standards in den Bereichen Qualität, Sicherheit und Umwelt. Wir haben die Organisation des QM-Systems prozessorientiert aufgebaut und diese damit an den konkreten Arbeitsabläufen orientiert. Die Zufriedenheit unserer Patienten und Kooperationspartner steht im Mittelpunkt unseres Qualitätsverständnisses. Wir stellen den Menschen in den Vordergrund Wir planen die medizinisch-therapeutischen Behandlungsleistungen so, dass der Patient im Fokus des Behandlungsablaufs steht. Um unsere Arbeit kontinuierlich zu verbessern, erfragen wir systematisch die Zufriedenheit unserer Patienten, sowohl bezüglich der medizinischen und pflegerischen Behandlungsqualität als auch im Hinblick auf die allgemeinen Serviceleistungen. Die systematische Patientenorientierung ist deshalb auch eines unserer zentralen Qualitätsziele. Eine ganzheitliche Sicht des Menschen ist ein wesentliches Merkmal unseres Behandlungsverständnisses. Das bedeutet, dass wir uns bei der Behandlung nicht nur isoliert auf einzelne Krankheitssymptome konzentrieren, sondern vor allem die Gesamtheit seiner körperlichen, psychischen und sozialen Bedürfnisse wahrnehmen und berücksichtigen. Bei der Behandlung unserer Patienten verfolgen wir aber auch vor allem einen interdisziplinären Ansatz. Dieses Konzept ist bei der medizinischen Rehabilitation multimorbider Patienten von großem Vorteil. 28 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Moderne Rehabilitation zielt nach dem Empowerment-Ansatz auf den mündigen Patienten, das heißt auf zunehmende Autonomie im Umgang mit der Erkrankung, auf Hilfe zur Selbsthilfe und auf eine Stärkung der Eigenkompetenz in gesundheitlichen Dingen. Wir intensivieren die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen der verschiedensten Krankheitsbilder. Mehrere Selbsthilfegruppen wie die Herzsportgruppen, Atemtherapie- und Schlafapnoegruppe sind der Klinik organisatorisch angebunden. Die aktive Krankheitsbewältigung ist für die weitere Zukunft von größter Bedeutung. Das Ziel einer möglichst weitgehenden Krankheitsbewältigung ist Voraussetzung für eine bessere Reintegration in das Alltagsleben. Wir vernetzen regional Wesentlicher Bestandteil unserer Qualitätspolitik ist die Vernetzung mit regionalen Kooperationspartnern. Ziel ist eine integrierte Behandlung und Versorgung unserer Patienten. Die daraus erzielten Synergien kommen unseren Patienten zugute. Unsere Stärke ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Indikationen Pneumologie, Kardiologie und Psychosomatik. Wir bieten ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten in der Rehabilitation und in der ambulanten Versorgung. Die Leistungsfähigkeit und Qualität unserer Versorgung stellen wir gerne innerhalb regelmäßiger Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte in unserem Haus oder bei der Teilnahme an Kongressen und Tagungen, sowie durch die Bereitstellung eines umfassenden Qualitätsberichts vor. Wir fördern unsere Mitarbeiter Eine wesentliche Voraussetzung für die interne Qualitätssicherung ist es, die Mitarbeiter zu motivieren, sie vielseitig zu qualifizieren und zu aktiver Mitarbeit im Team zu befähigen. Wir fördern und fordern unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Führungskräfte sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst und fördern die Mitarbeiter auf breiter Basis. Die Klinikleitung setzt die Weiterbildungsinhalte um und unterstützt damit die Aus- und Weiterbildung. Information über den Rehabilitationssektor und die aktuelle wirtschaftliche Unternehmenslage sowie geplante unternehmensinterne Maßnahmen sind weitere Bestandteile der Mitarbeiterführung. S 1-2 Qualitätsziele Die Qualitätspolitik findet ihren Ausdruck im Berichtsjahr 2007 in den nachfolgenden Qualitätszielen: 1. Optimale medizinische Versorgung Eine hervorragende medizinische Versorgung unserer Patienten, erreichen wir durch: n Orientierung an den aktuellen wissenschaftlichen Standards n Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie n Gezielte Personalentwicklungsmaßnahmen n Förderung interpersoneller Kommunikation n Ständige Verbesserung der Organisation zur Optimierung der Patientenversorgung n Arbeiten mit definierten Pflegestandards Durch den Umzug der MediClin Baar Klinik nach Königsfeld unter ein gemeinsames Dach ist die fachübergreifende Zusammenarbeit mit dem Jahreswechsel 2006/2007 weiter ausgebaut worden. 29 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 2. Integraler Bestandteil des Gesundheitssystems Eine besondere Stärke der Klinik ist das für alle Patienten gültige Angebot eines differenzierten Leistungsspektrums moderner Rehabilitation. Konzentriert „unter einem Dach" umfasst sie die stationäre medizinische Versorgung, begleitende psychosoziale Leistungen sowie die umfassende Nachsorge. Diese Einheit wird in integrierten Versorgungsformen mit starken Partnern weiter entwickelt und gefördert. Kooperationen dieser Art möchten wir auch in Zukunft auf allen Ebenen - mit Kostenträgern, einweisenden medizinischen Einrichtungen, niedergelassenen Ärzten und Selbsthilfegruppen - noch weiter ausbauen. Das erreichen wir durch: n Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit n Intensiven Kontakt mit den Beteiligten des Gesundheitssystems n Optimales Berichtswesen n Qualitätsmanagement n Effiziente Behandlung n Moderne Kommunikationstechnologie Das Qualitätsmanagement der MediClin Albert Schweitzer Klinik wurde im Jahre 2007 durch ein externes Institut erfolgreich zertifiziert. Somit wurde uns eine gute, patientenorientierte Organisation bestätigt. 3. Engagement und Zufriedenheit der Mitarbeiter Zu den wesentlichen Voraussetzungen für die Qualitätssicherung und kontinuierliche Verbesserung der Behandlungsleistungen zählen die Motivation sowie die bedarfsgerechte Qualifikation unserer Mitarbeiter. Wir legen großen Wert auf gegenseitige Akzeptanz, Wertschätzung und ein gutes Arbeits- und Betriebsklima. Das erreichen wir durch: n Gezielte Personal- und Organisationsentwicklung n Entwicklung und Förderung der Lernfähigkeit n Transparentes Führungsverhalten n Definierte und abgestimmte Organisationsstrukturen n Verantwortungs- und Kompetenzübertragung n Mitarbeitergespräche n Leistungsgerechte Vergütung n Erkennbare Corporate Identity n Zielorientierte Stellenbeschreibungen Die Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter war auch im vergangenen Berichtszeitraum ein zentraler Baustein. Dazu haben wir zahlreiche interne und externe Fortbildungen angeboten und gefördert. 4. Hohe Dienstleistungsorientierung Im Mittelpunkt unseres täglichen Handelns steht der Patient. Es ist uns wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche unserer Patienten zu kennen, um auf diese Weise unsere Dienstleistung darauf auszurichten. Das erreichen wir durch: 30 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 n Individuelles Eingehen auf Erwartungen der Zielgruppen n Serviceorientierte Schulung der Mitarbeiter n Zielgruppengerechtes Freizeitprogramm n Definierte Kommunikationsstrukturen n Beschwerdemanagement n Vorausschauende Produktentwicklung Um auf die Wünsche und Bedürfnisse unserer Patienten noch während ihres Aufenthalts besser eingehen zu können, haben wir in unserer Klinik ein systematisches Beschwerdemanagement eingerichtet. Dadurch kann auf jeden einzelnen Patienten kurzfristig gezielter eingegangen werden. Die Qualitätsziele werden im Rahmen der jährlichen Qualitätsmanagementbewertung auf ihren Erreichungsgrad überprüft und bewertet. Sowohl die Zielsetzungen als auch die Ergebnisse werden den Mitarbeitern im Rahmen von Mitarbeiterversammlungen sowie in Abteilungsbesprechungen kommuniziert. S2 Konzept des Qualitätsmanagements S 2-1 Aufbau des einrichtungsinternen Qualitätsmanagements Internes Qualitätsmanagement Zur Sicherung und Weiterentwicklung unserer Behandlungs- und Servicequalität haben wir ein umfassendes internes Qualitätsmanagementsystem auf- und ausgebaut. Es orientiert sich an den international gültigen Qualitätsanforderungen der DIN EN ISO 9001:2000 und wird durch die rehabilitationsspezifischen Anforderungen des Integrierten Qualitätsmanagementprogramms (IQMP-Reha) des Bundesverbands der Privatkrankenanstalten ergänzt. Unser angestrebtes Ziel der Zertifizierung konnten wir im Jahr 2007 mit der Auszeichnung der „Excellenten Qualität in der Rehabilitation“ (EQR) erreichen. Die erfolgreiche Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung unserer Klinik gelingt durch einen interdisziplinären Ansatz. Dieser berücksichtigt sowohl die Einzelanforderungen der verschiedenen Professionen in unserer Klinik (medizinische, pflegerische, therapeutische) als auch deren organisationsbezogenes Zusammenspiel. Zu den Grundlagen des Qualitätsmanagements in der MediClin und damit auch in der MediClin Albert Schweitzer Klinik zählen n Darlegung und Optimierung der dienstleistungsrelevanten Arbeitsabläufe n Systematische Bewertung der Kernprozesse auf der Grundlage interner und externer Audits n Jährliche Bewertung des Qualitätsmanagementsystems n Kontinuierliche unternehmensinterne Patientenbefragungen n MediClin-internes Benchmarking u. a. im Bereich Patientenbewertungen n Teilnahme an externen Qualitätssicherungsprogrammen n Die Ermittlung und Bewertung der erzielten Behandlungsergebnisse 31 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 QUALITÄTSMANAGEMENTSYSTEM Externe Anforderungen (Patienten, Gesetzgeber, Kostenträger etc.) Klinikleitbild, Strategie und Qualitätsziele Optimierung Weiterentwicklung Mitarbeiter Behandlungsprozess Leitung Unterstützende Prozesse Bewertung des Behandlungsprozesses (Patientenzufriedenheit, Behandlungsergebnis, Wirtschaftlichkeit) Bewertung der Klinik (Management, Ergebnisse, Qualitätsziele) Mit Hilfe unserer konzerneinheitlichen Qualitätsmanagementstrategie wollen wir die Qualität unserer Strukturen und Prozesse, aber auch die Ergebnisse unserer Arbeit langfristig wirksam verbessern. Qualitätsmanagement-Strukturen Qualitätsausschuss Wir verstehen den Aufbau und die Weiterentwicklung des internen Qualitätsmanagements als Führungsaufgabe. Die Klinikleitung nimmt hier eine besondere Rolle ein, in der sie durch eine Qualitätsmanagementbeauftragte unterstützt wird. Diese Funktion ist als Stabsstelle der Klinikleitung zugeordnet. Die Klinikleitung und die Qualitätsbeauftragte treffen sich regelmäßig im so genannten Qualitätssausschuss, in denen sie die Qualitätsplanung festlegen, deren Entwicklung verfolgen und zentrale Projekte steuern. Qualitätsbeauftragte Die Qualitätsbeauftragte unterstützt die Klinikleitung bei der Weiterentwicklung des klinikinternen QMSystems, koordiniert und leitet Projekte und ist in alle relevanten Gremien der MediClin Albert Schweitzer Klinik eingebunden. In Fragen der Organisation und Koordination der Qualitätsarbeit ist sie Ansprechpartnerin für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die zentrale Abteilung „Qualität, Organisation und Revision“ der MediClin unterstützt, schult und berät die Qualitätsbeauftragte. Gemeinsam mit dieser Abteilung werden konzernweite Qualitätsprojekte entwickelt und gesteuert. Daneben finden regelmäßige Arbeitstreffen und wechselseitige Audits statt. Eine 32 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 interaktive Intranetplattform sorgt zusätzlich für den konzernweiten Know-how-Transfer im Qualitätsmanagement. Einbeziehung der Mitarbeiter Die Mitarbeiter sind vielseitig in das Qualitätsmanagement integriert. So nehmen sie an Arbeitsgruppen sowie an den internen Audits teil und übernehmen darüber hinaus in ihren Abteilungen auch die Aufgabe, ihre abteilungsinternen Ziele jährlich zu definieren, weiterzuentwickeln und auszubauen. Beauftragte Um klinikweite Standards zu gewährleisten, haben wir Beauftragte ernannt, die für bestimmte Themenbereiche verantwortlich sind, wie n Datenschutzbeauftragter, n Fachkraft für Arbeitssicherheit, n Sicherheitsbeauftragter, n Brandschutzbeauftragter, n Hygienebeauftragte, n Gefahrstoffbeauftragter, n Medizingerätebeauftragter und n Röntgen- bzw. Strahlenschutzbeauftragter. Wir veranstalten regelmäßig themenbezogene Sitzungen zu folgenden Schwerpunkten: n Hygienekommission n Arbeitssicherheitsausschuss n Arzneimittelkommission S 2-2 Patientenorientierung Patientenorientiert zu handeln heißt, im Sinne der Erwartungen, der Bedürfnisse und der Anforderungen des Patienten zu handeln. Wir messen die Zufriedenheit der Patienten unter anderem durch die Patientenbefragung (siehe Kapitel S-3) und das Beschwerdemanagement, um den Anforderungen gerecht zu werden. Beschwerdemanagement (Ihre Meinung ist uns wichtig) Um auf die Wünsche und Bedürfnisse der Patienten während ihres Aufenthaltes noch gezielter eingehen zu können, und somit ihre Zufriedenheit zu erhöhen, haben wir ein systematisches Beschwerdemanagement eingeführt. Der Patient kann durch das Ausfüllen eines Beschwerdebogens seine Wünsche, Bedürfnisse und Anregungen äußern. Wir versuchen dann, Verbesserungen noch während seines Aufenthaltes umzusetzen und Mängel gegebenenfalls zu beseitigen. Die Bögen können an einer zentralen Stelle in der Klinik in einen Briefkasten eingeworfen werden. Die Beschwerdebögen werden durch die Beschwerdemanagementbeauftragte täglich ausgewertet und zur Bearbeitung weitergegeben. Im Anschluss erhält der Patient eine Rückmeldung zu seiner Beschwerde. 33 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 „Patientensprechstunde“ Die Therapieabteilung bietet jeden Morgen (Mo.-Fr.) eine Patientensprechstunde an. Hier hat der Patient die Möglichkeit, zeitlich nicht passende Therapietermine in Absprache mit seinem Therapeuten zu verschieben. Dem Patienten entstehen somit keine zeitlichen Engpässe und Stressphasen können so vermieden werden. S 2-3 Mitarbeiterorientierung Wir haben in unserer Klinik einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess etabliert. Die Mitarbeiter werden in die Verbesserung der Prozesse und der Umsetzung von Politik und Strategie der Klinik mit einbezogen. Deshalb wird das selbstständige Arbeiten der Mitarbeiter in allen Abteilungen gefördert, wodurch jeder Mitarbeiter die Möglichkeit hat, sich zu beteiligen. Die Klinikleitung erstellt jedes Jahr zum Ende des Jahres eine Fort- und Weiterbildungsplanung. Der Mitarbeiter hat vorab die Möglichkeit, Fort- und Weiterbildungswünsche an seinen Abteilungsleiter weiterzuleiten. Jedem Mitarbeiter steht jährlich eine feste Anzahl an Fortbildungstagen zu. Für die Einarbeitung neuer Mitarbeiter bestehen Einarbeitungskonzepte. Jeder neu eingestellte Mitarbeiter wird durch seinen Abteilungsleiter anhand der Einarbeitungskonzepte angeleitet. S3 Qualitätssicherung - Verfahren und Ergebnisse S 3-1 Verfahren zur Qualitätsbewertung Im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems überprüfen wir regelmäßig die Arbeitsabläufe und Behandlungsergebnisse. Dazu werden unterschiedliche Verfahren angewandt. Interne Verfahren Internes Auditsystem Ein wesentliches Instrument zur Bewertung unserer Qualitätsaktivitäten sind systematisch durchgeführte, klinikübergreifende Verbesserungsgespräche (Audits). Mit Hilfe eines zentralen Auditsystems koordinieren wir den Austausch von Qualitätsbeauftragten und ausgebildeten Fachkollegen. Durch diesen kollegialen Dialog können Verbesserungspotenziale genutzt werden. Patientenbefragung In regelmäßigen Abständen ermitteln wir die Zufriedenheit unserer Patienten anhand einer schriftlichen Befragung. Die Patienten erhalten vor Beendigung ihres Aufenthalts einen Fragebogen, der anonym durch die MediClin Zentrale Abteilung „Qualität, Organisation und Revision“ quartalsweise ausgewertet wird. Innerhalb der MediClin stellen wir die Ergebnisse der Kliniken einander gegenüber. Diese Möglichkeiten des internen Vergleiches stellt den Kliniken eine Plattform zur Verfügung, sich im Sinne der Patientenorientierung weiterzuentwickeln und kontinuierlich zu verbessern. Innerhalb der klinikinternen Abteilungsleitersitzungen werden die Ergebnisse der Patientenbefragung besprochen und dienen somit den Abteilungen als Orientierungshilfe, um ggf. Maßnahmen zur Verbesserung einzuleiten. 34 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 QM-Bewertung Jährlich erstellen wir in Zusammenarbeit von Qualitätsbeauftragter und Klinikleitung eine umfassende Bewertung unseres Qualitätsmanagementsystems. Hier werden angestrebte Ziele bewertet und neu definiert. Die zuvor festgelegten Ziele werden systematisch analysiert und ausgewertet. Es werden Verbesserungsaktivitäten festgelegt und nachverfolgt. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass definierte Maßnahmen auch umgesetzt werden. Klinikhygienische Begehungen Um den Klinikhygiene-Standard kontinuierlich aufrecht zu erhalten und weiter zu verbessern, führt ein externes Institut in regelmäßigen Abständen klinikhygienische Begehungen durch. Hier werden die hygienischen Standards der MediClin Albert Schweitzer Klinik geprüft und analysiert und bei Bedarf verbessert. Externe Verfahren Neben den internen Qualitätssicherungs- und Qualitätsbewertungsverfahren stellt sich die Klinik auch dem kritischen Blick von außen. Zertifizierung Im Jahre 2007 wurde die MediClin Albert Schweitzer Klinik erfolgreich nach dem IQMP-Reha Verfahren und nach den Anforderungen der DIN EN ISO 9001:2000 zertifiziert. Im Rahmen von Externen Audits durch unabhängige Dritte wurden die Prozessabläufe, Ergebnisse, Standards und die Arbeit der MediClin Albert Schweitzer Klinik unter kritischen Gesichtspunkten bewertet. Diesem kritischen Blick stellen wir uns nun kontinuierlich und gewährleisten damit die Einhaltung der vorgegebenen Standards. Teilnahme am Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen Rentenversicherung Die Deutsche Rentenversicherung hat ein umfassendes Qualitätssicherungsprogramm für die medizinische Rehabilitation entwickelt, an dem alle hauptsächlich von ihr belegten Rehabilitationseinrichtungen beteiligt sind. Das so genannte 5-Punkteprogramm wird seit 1997 umgesetzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Übergeordnetes Gesamtziel ist die Optimierung der medizinischen Rehabilitation und die Förderung eines Qualitätsdialogs in den Einrichtungen. Es wurden einheitliche Erhebungsinstrumente erarbeitet, die klinikvergleichende Auswertungen auf den Ebenen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität ermöglichen. Wir beteiligen uns mit der Indikation Kardiologie/Innere Medizin und Pneumologie/Innere Medizin an diesem Verfahren. Einige Ergebnisse stellen wir im nächsten Kapitel dar (S 3-3). Durch die Teilnahme erhalten wir wichtige Impulse für die Weiterentwicklung unserer Qualitätsarbeit. S 3-2 Ergebnisse der internen Qualitätsbewertung Verfahren zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Arbeitsabläufen und deren Verbesserung liefern wichtige Daten für das interne Qualitätsmanagement. Grundlagen für diese Bewertung sind Kennzahlen, 35 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 die sich z.B. aus Patientenbefragungen, Visitationen, Begehungen sowie dem Beschwerdemanagement ergeben. Im folgenden Abschnitt präsentieren wir einige Ergebnisse aus der internen Patientenbefragung. Bewertung durch unsere Patienten Um die medizinisch-therapeutische Versorgung auf die Bedürfnisse unserer Patienten auszurichten, ermuntern wir alle Patienten, sich an der internen Patientenbefragung zu beteiligen. Im Jahr 2007 gaben uns insgesamt 49% aller Patienten eine Rückmeldung. Wir fragen unsere Patienten nach ihrer Zufriedenheit bezüglich n der Unterbringung n der allgemeinen Betreuung und erlebten Freundlichkeit n der Verpflegung n der ärztlichen, therapeutischen und pflegerischen Betreuung n der Informations- und Beratungsleistungen sowie dem n persönlichen Therapieerfolg. Im Folgenden wollen wir einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der Patientenrückmeldungen aus dem 4. Quartal 2007 geben. Die meisten Punkte der Befragung bieten die Antwortmöglichkeiten auf einer Notenskala von 1 „sehr gut“ bis 5 „mangelhaft“. Zentraler Baustein der medizinischen Leistungen ist die ärztliche Behandlung und Betreuung während der Rehabilitationsmaßnahme. Unsere Patienten bewerteten neben der fachlichen Betreuung und dem zeitlichen Umfang, die Abstimmung der Rehabilitationsbehandlung (Verständlichkeit der Behandlungszusammenstellung und -ziele) durchschnittlich in folgender Ausprägung: Interne Patientenbefragung Bewertung der ärztlichen Betreuung Fachliche Betreuung Freundlichkeit der Ärzte Zeitlicher Umfang der Betreuung Verständlichkeit der Behandlungszusammenstellung Abstimmung der Therapieziele mit den Patienten mangelhaft 36 ausreichend befriedigend gut sehr gut MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Die Patienten schätzten die fachliche und freundliche ärztliche Betreuung und bewerteten diese durchschnittlich mit „sehr gut“ bis „gut“. Für die erfolgreiche Umsetzung der vereinbarten Rehabilitationsziele steht ein multidisziplinäres Team aus Krankengymnasten, Sporttherapeuten, Ergotherapeuten, Psychologen und Therapeuten aus anderen Disziplinen zur Verfügung. Sie gewährleisten die Umsetzung des ganzheitlichen Behandlungsansatzes. Dabei spielen die Akzeptanz und die Zufriedenheit mit den verordneten therapeutischen Leistungen eine wichtige Rolle für deren Wirksamkeit. Interne Patientenbefragung Bewertung der Behandlungen und Beratungen Krankengymnastik Sport- und Bewegungstherapie Ergometertherapie Physikalische Anwendungen Ernährungsberatung Diabetiker-Schulung mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut Bei der Einschätzung erreichter Verbesserungen im medizinisch-therapeutischen Bereich gaben über 88% der Patienten eine deutliche Verbesserung ihres körperlichen Befindens und über 86% eine deutliche Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit an. Neben den medizinisch-therapeutischen und pflegerischen Leistungen bewerten die Patienten auch Kost und Unterkunft. Im Teil „Bewertung der Unterkunft“ geht es um den Gesamteindruck des Patienten vom Haus sowie von dessen Einrichtung und der Sauberkeit der Zimmer. Die dazu ermittelten Ausprägungen für das 4. Quartal 2007 stellen sich wie folgt dar: 37 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Interne Patientenbefragung - Bewertung der Unterkunft Gesamteindruck Haus Einrichtung Zimmer Einrichtung Gemeinschaftsräume Allgemeine Sauberkeit mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut Auch die Verpflegung in der Klinik wird von den Patienten bewertet. Da im Rahmen eines umfassenden Rehabilitationskonzeptes besonders diätetische bzw. vegetarische Kost eine wichtige Rolle spielt, ist uns die positive Beurteilung unserer alternativen Kostformen besonders wichtig. Interne Patientenbefragung - Bewertung der Verpflegung Geschmack - Vollkost Abwechslung - Vollkost Menge - Vollkost Geschmack - Sonstige Kost Abwechslung - Sonstige Kost Menge - Sonstige Kost mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut Der Geschmack und die Abwechslung der sonstigen Kostformen wurden durchschnittlich von den Patienten für „gut“ befunden. Dennoch sind wir mit der aktuellen Erhebung nicht zufrieden und arbeiten intensiv mit den beteiligten Abteilungen an einer Verbesserung. 38 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Insgesamt gaben 91% der Patienten an, dass sie gerne wieder in die Klinik kommen würden und diese auch weiterempfehlen werden. Diese Ergebnisse der internen Patientenbefragung werden MediClin-weit nicht nur klinikintern, sondern auch in einem Vergleich mit anderen Rehabilitationseinrichtungen bewertet. Darüber hinaus werden die Ergebnisse mit den Rückmeldungen aus der externen Qualitätssicherung der Rentenversicherung abgeglichen. S 3-3 Ergebnisse der externen Qualitätsbewertung Im Folgenden stellen wir einige Ergebnisse unserer Klinik im Qualitätssicherungsprogramm der Deutschen Rentenversicherung Bund vor. Dazu gehören n Ergebnisse aus der externen Patientenbefragung und die n Beurteilung des Behandlungsverlaufs durch das Peer Review-Verfahren Externe Patientenbefragung Zur Erfassung der Qualität aus Patientensicht versendet die Deutsche Rentenversicherung etwa drei Monate nach Abschluss der Rehabilitationsmaßnahme an zufällig ausgewählte Patienten einen Fragebogen. Ein Teil dieser Befragung besteht jeweils aus der Beurteilung der Zufriedenheit mit der Maßnahme. In einem weiteren Teil wird das Reha-Ergebnis erfasst - z.B. der allgemeine Gesundheitszustand und das Leistungsvermögen in Alltag und Beruf. Mit der Beurteilung der Prozess- und Ergebnisqualität aus Sicht des Rehabilitanden erhalten wir wichtige Informationen für die Optimierung der Service- und Behandlungsabläufe. Die Akzeptanz und Zufriedenheit mit den erbrachten Rehabilitationsmaßnahmen ist darüber hinaus ein wichtiger Motivationsfaktor für eine zielgerechte Zusammenarbeit. Dazu gehört u.a. auch die Einleitung einer eventuell anstehenden Wiedereingliederung in das Berufsleben. Die nachfolgende Grafik zeigt Ergebnisse der Patientenbefragung für den Behandlungszeitraum 2. Halbjahr 2006. Es lagen uns bis zu Redaktionsschluss keine aktuelleren Ergebnisse vor. Die erreichten Ergebnisse sind vergleichbar mit dem Gruppenmittel anderer Rehabilitationseinrichtungen, die hauptsächlich von der Deutschen Rentenversicherung belegt sind. 39 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Ergebnisse aus der externen Patientenbefragung - Kardiologie Gesamturteil Klinik und Unterbringung Betreuung durch Pflegekräfte Ärztliche Betreuung Rehabilitationsplan und -ziele B h dl Behandlung Psychologische Betreuung Schulungen und Vorträge Verhaltensempfehlungen Beurteilung Erwerbsfähigkeit mangelhaft ausreichend befriedigend MediClin Albert Schweitzer Klinik gut sehr gut Gruppenmittel Erfreulich ist in dieser Grafik zu sehen, dass das Gesamturteil, die ärztliche und psychologische Betreuung, das Erstellen der Rehabilitationspläne und das Erreichen der Rehabilitationsziele, Verhaltensempfehlungen und die Beurteilung der Erwerbsfähigkeit der Patienten, deutlich über dem Gesamtergebnis der Zufriedenheit innerhalb der Klinikgruppe liegt. Verbesserungen im Bereich der Schulungen, Vorträge und der Betreuung durch die Pflegekräfte wird für den kommenden Berichtszeitraum angestrebt. Peer Review Die gegenseitige kollegiale Beurteilung des Behandlungsablaufs und der Ergebnisse im so genannten Peer Review-Verfahren gibt weitere Informationen über die Qualität der medizinisch-therapeutischen Versorgung der Patienten in unserer Klinik. In diesem Verfahren wird durch erfahrene Ärzte der entsprechenden Fachrichtung (Peers) die Behandlungsqualität des individuellen Rehabilitationsprozesses bewertet. Grundlage dieser kollegialen Bewertung sind zufällig ausgewählte ärztliche Entlassungsberichte und individuelle Therapiepläne. Im Einzelnen bewertet der Peer sechs qualitätsrelevante Bereiche des Rehabilitationsprozesses: n Anamnese n Diagnostik n Therapieziele und Therapie n Klinische Epikrise n Sozialmedizinische Epikrise n Weiterführende Maßnahmen und Nachsorge Abschließend folgen zusammenfassende Darstellungen der Qualität des gesamten Reha-Prozesses. Im Rahmen des Peer Review-Verfahrens der Deutschen Rentenversicherung liegen in unserer Klinik Rückmeldungen über den Behandlungszeitraum 2005/2006 vor. 40 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 Externe Beurteilung der Prozessqualität (Peer-Review-Verfahren) - Innere Medizin Weiterführende Maßnahmen Sozialmedizinische Epikrise Klinische Epikrise Therapieziele und Therapie Diagnostik Anamnese Gesamter Rehaprozess 0% 20% 40% 60% MediClin Albert Schweitzer Klinik 80% 100% Gruppenmittel Die Rückmeldungen zum Peer Review-Verfahren zeigen für die Innere Medizin zufriedenstellende Ergebnisse. Sie liegen in vielen Bereichen über dem Durchschnitt anderer Rehabilitationseinrichtungen, die hauptsächlich von der Deutschen Rentenversicherung belegt sind. S4 Qualitätsmanagementprojekte In diesem Abschnitt folgen ausgewählte Projekte, die wir in den letzten zwei Jahren durchgeführt haben. Projekt: Konzepterweiterung zur Atemphysiotherapie bei COPD (Chronisch obstruktive Lungenerkrankung) in der Pneumologie Ausgangssituation und Zielsetzung Die Schwäche der Einatmungsmuskulatur bei COPD ist ein häufig noch unbekannter Teilfaktor der COPDtypischen Belastungsatemnot und muskulären Belastungsintoleranz, so dass ein gezieltes Training hier einen zusätzlichen Behandlungsansatz bietet. Die Funktionsstörung der Einatmungsmuskulatur verringert die Belastungstoleranz und scheint vorrangig das Resultat von geometrischen Formabweichungen von Brustkorb und Zwerchfell zu sein. Diese werden nicht zuletzt durch die chronische Hyperinflation, ferner aber auch durch systemische Faktoren und strukturelle Veränderungen der Muskeln bedingt. Ursachen liegen primär in der genannten Überblähung der Lunge mit einer ungünstigen Längen/Kraftrelation des Zwerchfells. Das erhöhe Residualvolumen führt zu einer verminderten Spannungsentwicklung durch verkürzte Inspirationsmuskeln, weiterhin bedingen Tiefstand und Abflachung des Zwerchfelles eine ungünstige mechanische Kopplung mit der Herabsetzung der inspiratorischen Druckentwicklung. 41 MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 In der pneumologischen Rehabilitation ist die COPD die häufigste Zuweisungsindikation. Neben medikamentöser Therapieoptimierung stehen nicht-medikamentöse Therapieverfahren im Vordergrund. Diese wurden durch das Inspirationsmuskeltraining (IMT) für geeignete Patienten erweitert. Ergebnis Inspirationsmuskeltraining (IMT) ist bei der COPD nur ein effektives Verfahren, wenn ein individuell angepasstes inspiratorisches Belastungstraining durchgeführt wird. Die Trainingssteuerung beim IMT führt über eine individuelle Einweisung zu einem zunächst überwachten und protokollierten Training in Kleingruppen und schließlich zum häuslich fortgesetzten Einzeltraining. Die initiale physiotherapeutische Begleitung hat sich dabei bewährt. Die Therapieeinführung wurde durch eine wissenschaftliche Untersuchung begleitet, deren Langzeitergebnisse noch nicht vorliegen. Vorauswertungen belegen jedoch, dass positive Rehabilitationseffekte abzuleiten sind. Bei laufender Umsetzung ist die Überprüfung des Konzeptes für 2008 geplant. Projekt: Ausbau der ambulanten bzw. teilstationären kardiologischen Anschlussheilbehandlungen Ausgangssituation und Zielsetzung Es ist sinnvoll, gesundheitlich ausreichend stabilen und mobilen Patienten die Möglichkeit zur ambulanten bzw. teilstationären Rehabilitation nach einer akuten Erkrankung anzubieten. Hierdurch kann die Wiedereingliederung in das soziale und berufliche Umfeld wesentlich gefördert werden. Für einzelne Patienten wird durch ein derartiges Angebot die Teilnahme an einer Rehabilitationsmaßnahme erst möglich. Unter Einbindung der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, des Schwarzwald-Baar-Klinikums in VillingenSchwenningen und der ambulanten Herzgruppen der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg besteht zusammen mit der MediClin Albert Schweitzer Klinik ein Konzept zu teilstationären AHB, welches regelmäßig umgesetzt wird. Derzeit werden entsprechende Patienten in unserer kardiologischen Fachklinik zunächst eine Woche stationär behandelt, um dann ihre Rehabilitationsmaßnahme teilstationär fortzusetzen. Auch andere Kostenträger weisen bereits Patienten zu teilstationären Rehabilitationsmaßnahmen zu. Verlauf Die Räumlichkeiten zum Aufenthalt zwischen den einzelnen Anwendungen, Seminaren, Visiten und diagnostischen Maßnahmen wurden ausgebaut. Das therapeutische Angebot und die Prozessabläufe wurden angepasst. Hierdurch konnten die Voraussetzungen zur Durchführung teilstationärer Rehabilitationsmaßnahmen in letzter Zeit wesentlich verbessert werden. Weitere diesbezügliche Optimierungen, eine noch weiterreichende Einbindung der Kostenträger, Zuweiser, nachbehandelnden Ärzte und Institutionen sind für die Zukunft geplant. 42 Glossar G MediClin Albert Schweitzer Klinik > Qualitätsbericht Reha 2007 GLOSSAR AHB Anschlussheilbehandlung AR Anschlussrehabilitation Audit Systematischer und dokumentierter Ablauf zur Ermittlung, inwieweit vorgegebene Anforderungen erfüllt sind COPD Chronic Obstructive Pulmonary Disease (Chronische obstruktive Lungenerkrankung) DIN EN ISO Deutsches Institut für Normung e.V. – Europäische Norm – International Organization for Standardization DRV Bund Deutsche Rentenversicherung Bund EQR Exzellente Qualität in der Rehabilitation ICD-10 International Classification of Diseases, eine Klassifikation der Krankheiten bei der Weltgesundheitsorganisation WHO IQMP-Reha Integriertes Qualitätsmanagement-Programm Rehabilitation IRENA Intensivierte Reha-Nachsorge KTL Klassifikation therapeutischer Leistungen, standardisiertes Klassifikationssystem des Rentenversicherungsträgers zur Definition und Dokumentation therapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabilitation Peer Review „Medical Peer Review” ist ein Verfahren zur systematischen Beschreibung einzelner Behandlungsverläufe durch qualifizierte Gutachter mit nachfolgender Beurteilung der erbrachten Leistungen. Die Gutachter sollen in demselben fachlichen Bereich wie die begutachteten Ärzte arbeiten. QM Qualitätsmanagement QMS Qualitätsmanagementsystem 44 IMPRESSUM Herausgeber MediClin Albert Schweitzer Klinik Parkstraße 10 78126 Königsfeld Projektleitung MediClin Offenburg Angela Huber Abteilung Qualität, Organisation und Revision Copyright © MediClin Version 1.0 November 2008 Software, Gestaltung & Realisation empira Software GmbH Köln Präsenz der MediClin