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Transcrição

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HOLLYWOOD FOREVER CEMETERY
3 Hamburger Frauen
Das Trio „3 Hamburger Frauen“ blickt seit der gemeinsamen Studienzeit an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg auf sieben Jahre Freundschaft und künstlerische
Zusammenarbeit zurück. Es sind zahlreiche ortspezifische, temporäre, Wandmalereien und Rauminstallationen entstanden. Die Künstlerinnen treten stets als Protagonistinnen ihrer narrativen Werke auf. Diese Selbst-Inszenierung in klischeehaften Posen
bekannter Figuren aus Pop- und Kunstgeschichte bringt auch Bezüge zu Fotografie,
Film und Literatur mit sich und wirft augenzwinkernd die „Gender-Frage“ jeweils erneut auf.
„In den Räumen der ES gallery in Meran und im öffentlichen Raum iwachsen Wandbilder in den Raum hinein und verdichten sich zu einem dreidimensionalen „3 Hamburger Frauen“- Kosmos.
Mittels transparenter Leichtigkeit und düsterer Raumtiefe setzten wir der zehnjährigen
künstlerischen Kollaboration ein Denkmal und laden die Besucher zu einer Reise in
unserer Bilderwelten aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ein.“
Zu sehen waren diese Gesamtkompositionen bisher unter anderem in der Sammlung
Falckenberg/ Harburg, auf der Art Cologne/ Köln, bei der Liste/ Art Basel, im Kunsthaus Baselland und im Friedericianum/Kassel.
contemporary art gallery
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es-gallery.net
mi_fr / me_ve 16 - 19h / sa 10 - 13h by appointment +39 0473 42 69 84 laubengasse / portici 75 meran(o) - I
HOLLYWOOD FOREVER CEMETERY
3 Hamburger Frauen
Le „3 Hamburger Frauen“ ripercorrono sette anni della loro amicizia e della loro collaborazione artistica, nate durante il periodo degli studi presso l’Accademia di Belle
Arti di Amburgo. Le tre artiste hanno realizzato insieme numerosi dipinti murali e installazioni temporanee site specific, presentandosi sempre come protagoniste delle loro
opere narrative. Questa autorappresentazione in pose stereotipate di noti personaggi della cultura pop e della storia dell’arte rivela anche dei riferimenti alla fotografia,
al cinema e alla letteratura e ripropone, ammiccando, la tematica del gender.
«Nelle sale della ES gallery di Merano e nello spazio pubblico i dipinti murali acquistano corposità, dando vita all’universo tridimensionale delle „3 Hamburger Frauen“.
Con trasparente leggerezza e cupa profondità spaziale abbiamo creato un monumento alla nostra decennale collaborazione artistica e invitiamo i visitatori a compiere un viaggio nel nostro mondo di immagini che trasportano nel passato, nel presente
e nel futuro.»
Le opere di queste artiste sono state presentate tra l’altro presso la Sammlung Falckenberg di Harburg, alla Art Cologne di Colonia, alla Liste /Art Basel, al Kunsthaus
Baselland e al Friedericianum di Kassel.
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Chick Habit
3 Hamburger Frauen
Klänge, Töne, Sound und erst recht Melodien wirken wie die Kraftverstärker unserer
Gefühle und Stimmungen. Ein Song ist in der Lage aus einem melancholischen Tag
einen energievoll beschwingten Tag zu zaubern. Klänge, Töne können uns in eine
andere Welt tragen, in der wir genau so sind, wir es schon immer wollten. Musik entfaltet eine ungeheure Manipulationskraft, sie uns direkt ein und wir werden Teil von
ihr. Bilder dagegen bleiben meist distanziert, sie wollen enträtselt werden und lassen
uns außen vor.
Als wenn die „3 Hamburger Frauen“ genau diese Distanz zum Bild aufheben wollten,
integrieren sie sich selbst in ihre Wandbilder und werden Teil dichter Allegorien der
Selbstdarstellung. So werden sie im Wandbild „The Girls are Pretty“, 2006 zu den Protagonisten von Manets „Dejeuner sur l’herbe“, 1862/63 und baden in einem Meer aus
Bildfragmenten, die eine klare Verortung in Himmel oder Hölle nur schwer zulassen.
Der Titel beschreibt dabei weniger die Künstlerinnen, sondern zitiert „Paradise City“,
die Hymne zur Flucht aus den Abgründen der Gegenwart von Guns n’ Roses: „Take
me down to the paradise city, wherethe grass is green and the girls are pretty“. Für
Kathrin Wolf, Henrieke Ribbe und Ergül Cengiz ist die gemeinsame Arbeit auch eine
Form der Flucht - eine Flucht aus der eindimensionalen Darstellung des Selbst im Porträt. Es wirkt wie eine Transformation in die multiple Persönlichkeit der Träume, Wünsche, Gefühle und Stimmungen. Bereits der Name der Künstlergruppe ist mehr als ein
Hinweis auf den gemeinsamen Ort ihrer Ausbildung. „3 Hamburger Frauen“ steht für
ein Gruppengefühl und könnte auch der Name einer Band sein. Parallel zu ihrer jeweiligen künstlerischen Tätigkeit schlüpfen die drei Künstlerinnen zeitweise in eine andere
Rolle. Ebenso wie eine Band nicht in ihre Bandmitglieder auseinander dividiert werden kann, sind sie als „3 Hamburger Frauen“ etwas anderes. Wenn wir in der Terminologie des Pop und Rock bleiben, so ist jeder Auftritt der drei, jedes Wandbild oder jede
Ausstellung ein Song, oder gleich ein ganze Platte oder Konzert. Dunkel barocke Orchestrierungen, melodiöse Liebeslieder, flirrend elektronische Klänge, plakativ eingängige Punksongs aber auch konzeptuelle Arrangements gehören zum Programm
von Cengiz, Ribbe und Wolf. Jeder Auftritt, jede Platte ist unterschiedlich, aber in sich
stimmig, komplex und vielschichtig. In den Texten, Inhalten geht es meist um sie selbst.
Erinnerungen, Erfahrungen, Erlebnisse, Einflüsse und Träumereien verdichten sich und
bringen immer wieder neue Bilder zu Stande. So greift die visuelle Coverversion von
„In A Gadda Da Vida“ der Rockklassiker Iron Butterfly aus den 60er Jahren dessen psychedelische Grundstimmung auf und überführt es 2009 im Kasseler Kunstverein in ein
schillerndes kaleidoskopartiges Stück Malerei. Das Grundmotiv aller Auftritte der „3
Hamburger Frauen“, die variantenreiche Selbstporträtierung, bricht sich in „In A Gadda Da Vida“ dreifach und wird Teil der psychedelisch flirrenden Gesamtkomposition.
Die ursprüngliche Düsterheit des Originals von Iron Butterfly wird durch die leuchtenden Farben weggewischt und erscheint nur mehr als Referenz durch einzelne Toten
köpfe, die Teil des Gesamtornamentes werden.
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Zu den Klassikern des Trios gehören vielleicht „Lassie Come Home“, 2005, „Memento“, 2007 oder „3HFbdVfdAS2008fbKdFuHHIK“, 2007. Während sie mit „Lassie Come
Home“ noch die metaphernreiche Ironie der Lassie Singers aufgreifen, so erscheint
die selbstbewusste, geradlinige Darstellung von „Memento“ wie die Reinkarnation
der fast vergessenen Frauenband L7 Anfang der 1990er Jahre. Die überdimensionale Selbstdarstellung in „Memento“ erschien im gleich Jahr wie Quentin Tarantinos
„Death Proof“, dessen drei Stuntfrauen mit dem Song „Chick Habit“ von April March
im Hintergrund einen brutalen Triumph über die Männlichkeit feiern. Mit ihrer Selbstdarstellung bei „3HFbdVfdAS2008fbKdFuHHIK“ orientieren sie sich vielleicht eher an
der Neuverfilmung von „Drei Engel für Charlie“: futuristisch, glamourös und unbezwingbar. Die visuelle Sprache der Wandbilder haben ebenso wenig mit der Realität
zu tun, wie die Texte der Songs der Pop- und Rockgeschichte. Es sind aber genauso
treffende Vermittlungen eines Lebensgefühls mit allen seinen Widersprüchen und verführerischen Lebenslügen. Das erklärt auch romantisierende Arbeiten wie das Wandbild „Marriage of Heaven and Hell“, ein visuelles Kontrastprogramm zum dem im selben Jahr entstandenen „Memento“. Einzig die zentrale Hochzeitsszene in Tarantinos
Zweiteiler Kill Bill, könnte „Marriage of Heaven and Hell“ und „Memento“ miteinander
verbinden. Es wäre sicherlich eindimensional, die komplexen Bildverflechtungen „Der
3 Hamburger Frauen“ einzig in die Tradition (post-) feministischer und Musikgeschichte zu stellen. Nicht nur, weil sie keine Musikerinnen, sondern bildende Künstlerinnen si
nd, sondern weil gerade jüngere Kompositionen wie „Pamphile Show“, 2009 und „Tafelbild“ 2010 ihre Versiertheit im Spielfeld der Kunstgeschichte beweisen. So erscheint
der Tanz mit dem Bären in „Pamphile Show“ als pointillistische Variante von James
Ensors Maskeraden und bei „Tafelbild“ verbindet sich Oskar Schlemmers „Triadisches
Ballett“ mit Leonardo da Vincis Aufzeichnungen als Erfinder. Die Arbeiten der „3 Hamburger Frauen“ in der Galerie Françoise Heitsch in München in 2011, sowie in dieser Ausstellung der HypoVereinsbank im Kunsthaus Hamburg beschränken sich nicht
auf die zweidimensionale Wandfläche, sondern greifen in den Raum hinein. Die drei
Künstlerinnen schlagen hier leisere Töne an. Die visuellen Versatzstücke, die bisher
einen dichten Bildteppich ergaben, fallen nun vor- und hintereinander auf transparenter Folie. Die visuellen Empfindungsteppiche überlagern sich, und werden durch
ornamentale Strukturen visuell zusammengehalten. Es ist eine A-capella Version der
vorherigen Auftritte: reduzierter, zerbrechlicher und vielschichtiger.
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Ergül Cengiz
1975 in Moosburg a.d. Isar geboren, lebt und arbeitet in München und Istanbul
2004 Diplom, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Henrieke Ribbe
1979 in Hannover geboren, lebt in Berlin
2005 Diplom, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
Kathrin Wolf
1974 in Ruit geboren, lebt in Hamburg
2004 Diplom, Hochschule für Bildende Künste Hamburg
FÖRDERUNGEN/ STIPENDIEN
- Kunst im öffentlichen Raum, Behörde für Kultur und Medien Hamburg, 2012
- Ausstellungs- und Katalogförderung durch die Kulturstiftung der Hypo Vereinsbank
und Cafe Royal, 2011
- Kurzstipendium Künstlerhäuser Worpswede, 2006
- Teilnahme an „New Talents“ Förderkoje art cologne, 2005
AUSSTELLUNGEN UND PROJEKTE
2014 „Female Intervention“, Kleine Humboldt Galerie, Berlin
„Notausgang am Horizont“, 8. Bremer Kunstfrühling 2014, Gleishalle Bremen
2013 „Another Day in Paradise“, Wandbild im öffentlichenRaum, Hämelerwald 2012
„Zeit ist Honig“, Malerei-Skulptur, Kunst im öffentlichen Raum, Hamburg/
Neuwiedenthal
„Time Mine“, Ausstellungsraum Glockengasse No 9, Wien 2011
„Papercut Shanghai- Hamburg“, Creative Center of Shanghai Artists Association, Shanghai
„Mach Schau“, Kunsthaus Hamburg
„Diaphanie“, Galerie Françoise Heitsch, München
„Kaptän Pamphile Show“, Sammlung Harald Falckenberg, Harburg
2010 „Alles/Nichts/Oder“, Galerie Koal, Berlin
„Kapitän Pamphile“ Kunstverein Wald Kraiburg 2009
„Hamburg-Stipendium-Auswahlausstellung, Kunsthaus Hamburg
„Kapitän Pamphile“, Jet Ausstellungsraum, Berlin
„Gemeinsames Sache“, Fridericianum, Kunstverein Kassel
2008 „Wir nennen es Hamburg“, Kunstverein Hamburg
„Hamburg- Stipendium- Auswahlausstellung, Kunsthaus Hamburg
2007 „Wir sind Paula“, Künstlerhäuser Worpswede, Worpswede
„Columbina“, Performance, Liste/ Art Fair Basel, Basel, (CH)
„Houseparty“, Galerie Ölfrüh, Hamburg
„Wir sind wieder wer“ Kunstverein Harburg, Hamburg
„Wir trauen uns“, Kunstverein Neuhausen, Neuhausen auf den Fildern
„Ophelia`s World“, arge- Kunst Museum Galerie, Bozen (I)
2006 „Himmel und Hölle“, Kunstverein Weiden, Weiden in der Oberpfalz
“Cooling out – Paradoxien des Feminismus“:
-Kunsthaus Baselland, Basel (CH)/
-Lewis Glucksmann Gallery, Cork ( Irland)
- Halle für Kunst, Lüneburg
“Summer Destruction Show“, National Academy of Fine Art, Oslo
2005 „Diamonds are forever“ ART COLOGNE, New Talents, Förderkoje
„Wenn diese Wände sprechen könnten“, Ausstellungsraum Plan b, Hamburg
„Lassie come home“ SKAM, Hamburg
„Lassie@ AtelierFrankfurt, Frankfurt
2004 „twinkle, twinkle“ Galerie Hauff, Stuttgart
„3 Hamburger Frauen“, Lassie- Ausstellungsraum, Wien (A)
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