Milch-Gigant sucht Fachleute
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Milch-Gigant sucht Fachleute
WIRTSCHAFT Sonnabend / Sonntag, 5./6. April 2014 Seite 7 die Chance, mit Auszubildenden und erfahrenen Experten ins Gespräch zu kommen. Die DNN präsentieren die Industrienacht und stellen im Vorfeld die beteiligten Firmen vor. Heute stellen wir das Unternehmen Sachsenmilch vor, das händeringend nach Fachkräften sucht. m 24. Juni öffnen 20 Industriebetriebe in und um Dresden erneut ihre Werktore für eine ganz besondere Leistungsschau: Die Unternehmen bieten zur „Langen Nacht der Industrie“ angemeldeten Besuchern einen unterhaltsamen Einblick in ihre Produktionsprozesse und Lehrwerkstätten, aber auch A Milch-Gigant sucht Fachleute Müllermilch-Standort in Leppersdorf wächst und wächst „Alles Müller ... oder was?“ Den Spruch kennen in Deutschland fast alle. Und für den Müllermilch-Standort Leppersdorf kann man darauf sogar antworten: Nicht nur, wo Müller draufsteht, ist Müller drin. Auch Loose-Käse, Harzbube und Du-darfstProdukte kommen aus Leppersdorf. Am Müllermilch-Standort An den Breiten in unmittelbarer Nähe zur Autobahn A 4 sind rund 2215 Mitarbeiter beschäftigt. Von BERND LICHTENBERGER Zu Sachsenmilch? Wer nicht schon aus der Ferne die metallisch glänzenden Milchtürme und das große Gebäude mit der Aufschrift Müller gesehen hat, hinter dessen Fassade die Molkenveredlung steckt, der braucht nur einem der großen Milch-Tanker nachzufahren, die von der A4 kommend an der Abfahrt Pulsnitz in Richtung Radeberg abbiegen und dann kurz vor dem Eingangsschild von Leppersdorf links ins Gewebegebiet An den Breiten fahren. Oft in Abständen von nur wenigen Minuten. 200 Rohmilch-Lkw in 24 Stunden. Sie kommen aus einem Umkreis von bis zu 200 Kilometern. Tag und Nacht. Auszeichnung für Ausbildung „Bewerber um einen Ausbildungsplatz sollten je nach favorisiertem Berufsbild einen Schulabschluss von der Hauptschule bis zum Abitur vorweisen können“, erklärt Unternehmenssprecher Alexander Truhlar. Aktuell habe das Werk 85 Azubis und Studenten in elf Ausbildungsberufen und vier Studiengängen der Berufsakademie. Bei diesen Studiengängen handelt es sich um Betriebswirtschaftslehre, Lebensmittelsicherheit, Vermögensverwaltung und Personalmanagement. Die Chancen, nach der Ausbildung auch übernommen zu werden, stehen seit Jahren bei über 90 Prozent, versichert Truhlar. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH selbst Wert auf eine gute betriebliche Ausbildung legt. Im Oktober vergangenen Jahres erntete sie dafür vom Milchindustrie-Verband und dem Zentralverband Deutscher Milchwirtschaftler die Auszeichnung „Ausbildungsbetrieb 2013“. Heiner Kamps, Sprecher der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Theo Müller, kommentierte die Auszeichnung seinerzeit mit den Worten: „Herausragende Mitarbeiter sind einer der Eckpfeiler unseres dynamischen Wachstums als Unternehmen. Die zukunftsorientierte In diesem riesigen Lager reift der Käse bei Sachsenmilch. Ausbildung junger Menschen und die Förderung des Nachwuchses sind dabei sehr wichtige Bausteine.“ In Folge dessen kann sich auch die Ausbildungsbilanz der Sachsenmilch sehen lassen. So wurden seit 2007 alleine im Molkereibereich 28 Milchwirtschaftliche Laboranten, 56 Molkereifachleute bzw. Milchtechnologen aus- und 33 interne Mitarbeiter zum Molkereifachmann bzw. Milchtechnologen weitergebildet. Doch das Ausbildungsangebot von Sachsenmilch geht weit über die eigentliche Milchverarbeitung hinaus. Sie umfasst auch Industriemechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Kraftfahrzeug-Mechatroniker, Industriekaufmann und Industriekauffrau, Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik, Fachinformatiker, Kaufmann für Speditions- und Logistik- dienstleistung und nicht zuletzt Berufskraftfahrer. Denn zur Unternehmensgruppe gehören neben den Milch verarbeitenden Töchtern auch das Verpackungsunternehmen Optipack GmbH, das firmeneigene Logistikunternehmen Culina und die Fahrzeugtechnik Aretsried GmbH. 50 Millionen Euro für Heizwerk Der Beruf des Heizers fehlt in dieser Auflistung, obwohl das Unternehmen in absehbarer Zeit auch für das Heizen eigene Fachleute brauchen wird. Allerdings werden sie nicht die Aufgabe haben, Heizkessel mit Briketts zu füttern. Vielmehr geht es dann darum, ein hochmodernes Gas und Dampf-Heizkraftwerk zu steuern. Das rund 50 Millionen Euro teure Kraftwerk soll in die- Foto: Unternehmen sem Jahr übergeben werden und am Standort die eigene Energieerzeugung sichern. Allerdings verbindet Sachsenmilch an die Übernahme seiner Azubis und Berufsakademie-Absolventen auch einige Erwartungen. Man freue sich bei Müllermilch über jeden, der offen für Neues ist und Interesse an Innovationen und Spaß an der Herstellung von Lebensmitteln hat, so Truhlar. Dass Angst vor Technik bei Sachsenmilch keine Empfehlung ist, lässt sich angesichts der hochmodernen technologischen Abläufe denken. Außerdem sollte man sich bei einer Bewerbung von dem Gedanken an ein stets freies Wochenende verabschieden. „Wir bekommen 365 Tage im Jahr Milch angeliefert und müssen unsere betrieblichen Abläufe darauf ausrichten, so dass wir rund um die Uhr und natürlich auch nachts arbeiten. Dies bedeutet, dass wir unsere Produktion in rollierenden Schichtsystemen mit Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit organisieren“, betont Truhlar. Nachtschicht, das heißt: Die Schicht beginnt 22 und endet 6 Uhr. Am Wochenende wird in einigen Bereichen schon ab 18 Uhr gearbeitet. „Wir bezahlen den gesetzlichen Nachtschichtzuschlag von 25 Prozent auf den Stundenlohn und gewähren darüber hinaus den Mitarbeitern drei Tage Zusatzurlaub pro Jahr“, erklärt der Kommunikationschef. Die meisten Sachsenmilch-Mitarbeiter kommen aus den umliegenden Landkreisen und dem Großraum Dresden nach Leppersdorf. Manche nehmen sogar einen Weg von über 50 Kilometer in Kauf. ZAHLEN & FAKTEN Dresden (DNN). Nach der Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die Future Business KG aA (FuBus) sowie weitere Firmen des auch als Infinus-Gruppe bekannten Dresdner Finanzkonzerns hat Insolvenzverwalter Bruno M. Kübler auf der FuBus-Homepage Informationen für Gläubiger aktualisiert. Anleger, die von der Insolvenz betroffen sind, weil sie zum Beispiel in Orderschuldverschreibungen, Genussrechte oder Nachrangdarlehen der FuBus investiert hatten, finden im Internet in Frage-AntwortForm Aussagen zum Stand des Verfahrens, zum Ablauf der Forderungsanmeldung sowie zu weiteren Verfahrensschritten. Die Finanzgruppe, zu der mehr als 20 Unternehmen gehörten, war nach der Beschlagnahme von Vermögenswerten durch die Staatsanwaltschaft zusammengebrochen. Die Ermittler werfen den Managern unter anderem Betrug sowie das Unterhalten eines Schneeballsystems vor. Von zehn Beschuldigten sitzen fünf in Untersuchungshaft. Die Forderungen von mehr als 40 000 Anlegern der vor allem der drei Emissionshäuser FuBus, Prosavus AG und ecoConsort AG summieren sich auf rund eine Milliarde Euro (DNN berichteten). Laut Insolvenzverwalter können viele der geschädigten Anleger darauf hoffen, bis zu einem Fünftel ihres Geldes zurückzubekommen. Das könne jedoch Jahre dauern. Mit ersten Abschlagszahlungen sei frühestens im Jahr 2015 zu rechnen. Modekette Zara zahlt Tariflohn verbindlich Sachsenmilch L1994 hat die Unternehmensgruppe Theo Müller den Leppersdorfer Standort von der Sachsenmilch AG übernommen. LSeit 1994 sind rund 820 Millionen Euro in die Erweiterung und den Neubau des Standortes geflossen. Für die Unternehmensgruppe zählt das Leppersdorfer Werk zu den größten Investitionsprojekten ihrer Geschichte. LIn Leppersdorf werden jährlich rund 1,7 Milliarden Kilogramm Milch zu Basis. Und Frischprodukten, Käse und Pulver Hamburg (dpa). Die Mitarbeiter der Modekette Zara bekommen nun verbindlich einen Tariflohn. Für die 4000 Beschäftigten sei bundesweit die Tarifbindung ausgehandelt worden, teilte Verdi gestern in Berlin mit. Das Unternehmen, das seine Hauptverwaltung in Hamburg hat, verwies darauf, dass seit jeher (1999) die Tarifverträge für den Hamburger Einzelhandel angewendet wurden. Mit dem Verhandlungsergebnis werde die Geltung dieser Tarifverträge für alle Zara-Mitarbeiter nun auch formal bestätigt. Im Hamburger Einzelhandel werden zum 1. Mai die Gehälter um 2,1 Prozent angehoben. verarbeitet. Der Jahresumsatz beträgt rund 1,3 Milliarden Euro. LZur Molkenveredelung wurde im Sommer 2011 am Standort Leppersdorf für rund 70 Millionen Euro das Großprojekt Molke IV abgeschlossen. Ein Folgeprojekt Molke V zum Ausbau der Kapazitäten wird gegenwärtig vorbereitet. LZur eigenen Energieerzeugung wird noch in diesem Jahr in Leppersdorf für rund 50 Millionen Euro ein Gas- und Dampf-Heizkraftwerk fertig gestellt. DNN Das gigantische Werk ist weithin sichtbar. Mehr als 2200 Menschen arbeiten bei Sachsenmilch in Leppersdorf. Foto: Bernd Lichtenberger Hannover Messe stellt ab Montag Industrie 4.0 vor Dank einer zunehmenden Integration tauschen Maschinen, Anlagen, Zulieferer und Werkstücke künftig untereinander Informationen aus. Doch wie weit ist die Branche bereits auf dem Weg zu dieser integrierten Industrie? Die diesjährige Hannover Messe will ab Montag mit ihrem Motto „Integrated Industry Next Steps“ Antworten darauf liefern. Am Sonntag bereits wird Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrer Eröffnungsrede gemeinsam mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte auf das Thema eingehen. Zwei Schwerpunkte der Leitmesse der Branche sind die selbstlernende Fabrik und sich wandelnde Energie- München/Stuttgart (dpa). China bleibt für die drei deutschen Nobelautobauer auch 2014 der Wachstumsgarant. BMW, Daimler sowie die VW-Tochter Audi verbuchten in den ersten drei Monaten erneut zweistellige Zuwächse, wie die Konzerne gestern mitteilten. Mit 47,6 Prozent präsentierte Daimlers Pkw-Sparte die mit Abstand höchste Wachstumsrate – allerdings haben die Stuttgarter auch einiges aufzuholen. Die Rivalen aus Bayern liegen in absoluten Zahlen weit voraus. So kam Audi im ersten Quartal mit einem Plus von gut 21 Prozent auf rund 124 500 Autos, BMW legte nach vorläufigen Zahlen um ein Viertel auf fast 108 000 Neuwagen zu. Deutlich dahinter folgt Daimler mit gut 67 000 Autos. Vergangene Woche hatten die Schwaben angekündigt, ihre Fabrik in Peking bis 2015 auf eine Kapazität von 200 000 Wagen pro Jahr auszubauen. BMW fertigte schon 2013 rund 215 000 Autos vor Ort, Audi stockte seine Kapazität jüngst auf bis zu 600 000 Wagen auf. Während die bayerischen Hersteller nur Zahlen für China veröffentlichten, verzeichnete Daimler im März auch weltweit den besten Verkaufsmonat der Unternehmensgeschichte. Die Kernmarke Mercedes-Benz legte um gut 13 Prozent auf rund 158 500 Autos zu. Weil die Nachfrage nach Smart-Kleinwagen kurz vor dem Modellwechsel aber erneut fiel, belief sich das Wachstum konzernweit nur auf knapp zwölf Prozent auf gut 168 000 Autos. www.fubus.de/glaeubigerinfo Schaufenster in die Zukunft öffnet sich Hannover/Dresden (DNN/hw/dpa. Mitdenkende Lagersysteme, kommunizierende Anlagen oder intelligente Stromnetze: Die Hannover Messe spürt ab Montag dem Zukunftstrend der vernetzten Fabrik hinterher. „Industrie 4.0“ heißt das Schlüsselwort. Rekordabsatz in China für deutsche Autobauer Aktualisierte Informationen für Infinus-Gläubiger Mehr als 400 Lkw jeden Tag Ihnen entgegen rollen die Laster mit den fertigen Milchprodukten. Nach Firmenangaben täglich etwa 230. Schließlich werden am Müllermilch-Standort Leppersdorf jährlich rund 1,7 Milliarden Kilogramm Milch verarbeitet, werden in fünf Produktionsbereichen aus Milch sogenannte Basis- und Frischprodukte, Käse und Pulver gemacht, HMilch, Butter, Joghurt, Milchreis und Milchgetränke, Edamer, Gouda und Maasdamer. Das Leppersdorfer Werk ist der größte Betrieb der Unternehmensgruppe Theo Müller und nach deren Angaben die modernste Molkerei Europas. 2215 Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Und das, obwohl die Leppersdorfer Milchprodukte zum großen Teil in voll automatisierten Anlagen hergestellt werden. Dennoch ist das Unternehmen ständig auf der Suche nach neuen Fachkräften. BMW, Audi, Daimler systeme. Das Schlüsselwort heißt „Industrie 4.0“. Während die Amerikaner etwas bescheidener von „Advanced Manufacturing“ – also dem fortgeschrittenen Produzieren – sprechen, beschwören die Deutschen damit bereits die vierte industrielle Revolution herauf. Sie wird nach Dampfmaschine, Massenproduktion per Fließband und Automatisierung durch die Informationstechnologie befeuert. Deutschland will mit einer Allianz aus Forschung, Politik, Unternehmen und Verbänden bei der „Industrie 4.0“ den Ton vorgeben - die Messe zieht daher auch viele politische Schwergewichte an. Die Amerikaner, die am gleichen Thema arbeiten, schicken ebenfalls ihre wirtschaftliche Spitzenvertreter. Die Fusion von Produktion und ITWelt scheint als Thema anzukommen. Rund 5000 Aussteller sind gegenüber der jüngsten vergleichbaren Hannover Messe 2012 ein Plus von knapp drei Prozent. 51 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Nach Deutschland mit rund 2500 Teilnehmern folgen China mit gut 500, Italien mit 267 und das diesjährige Partnerland Niederlande mit 230 Teilnehmern. Die Messe steht diesmal übrigens im Zeichen der Tulpe. Aus der Landeshauptstadt wollen über 50 Institute und Unternehmen anreisen und mit einer eine Leistungsschau Hightech-Standortes Dresden werben. Die Veranstalter rechnen mit 183 000 Besuchern. Die Gäste erwarten nicht nur Maschinen, Prospekte, Werkstücke und Anlagen, sondern auch spektakuläre Demonstrationen dessen, was heute bereits machbar ist. So etwa im Bereich der Bionik, bei der die Natur mit ihren Energiespar-Tricks zum Vorbild für moderne Maschinen wird. Ein hüpfendes Roboter-Känguru soll dies den Besuchern auf der Messe eindrucksvoll demonstrieren. Siegel für Dresdner Schweißer-Prüfungen Dresden (DNN). Als erste Kammer bundesweit hat die Handwerkskammer Dresden ein Siegel für ihre SchweißerPrüfungen nach dem neuesten Stand erhalten. Damit können sich Stahl- und Metallbaubetriebe bei der Prüfstelle nach der Norm DIN EN 1090-1 zertifizieren lassen. Logistiker werben mit Jobbörse um Fachkräfte Auf der Hannover Messe wird auch am Stand der Niedersächsischen Technischen Hochschule letzte Hand angelegt, ehe es am Montag losgeht. Foto: Peter Steffen/dpa Leipzig (dpa). Auf der Suche nach Fachkräften organisieren Logistikfirmen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt am Donnerstag (10. April) eine gemeinsame Jobbörse am Flughafen Leipzig-Halle. Die mehr als 30 Unternehmen wollen am bundesweiten „Tag der Logistik“ mit Schülern, Studenten, Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden ins Gespräch kommen. „Wir rücken die Logistik ganz bewusst ins Rampenlicht, damit unsere Mitglieder nicht durch den Fachkräftemangel gebremst werden“, sagte gestern Toralf Weiße vom „Netzwerk Logistik Leipzig-Halle“. Dem 2008 gegründeten Verein gehören 137 Unternehmen mit mehr als 30 000 Beschäftigten an.