Steinhart gegen ausbeuterische Kinderarbeit im Steinbruch
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Steinhart gegen ausbeuterische Kinderarbeit im Steinbruch
Steinhart gegen ausbeuterische Kinderarbeit Was wir gegen ausbeuterische Kinderarbeit tun können: 1. Bei uns selbst anfangen: Alternativen bei der Beschaffung von Steinen: Fragen Sie nach Steinen, die ohne Kinderarbeit gefertigt werden. Bestehen Sie darauf, dass die Steine entweder www.xertifix.de www.fairstone.win--win.de von Xertifix oder Fair Stone WiN=WiN zertifiziert sind. Zertifikate der UNESCO oder von UNICEF vor. Beide Organisationen vergeben keine Siegel! Je mehr Menschen nach zertifizierten Steinen fragen, desto eher sind Händlerinnen und Händler bereit, auf fair produzierte Produkte umzusteigen. Oder Sie suchen Steine aus einem Steinbruch in Ihrer Nähe. Da stimmt auch die Ökobilanz, weil die Transportwege kurz sind. Weitere Beratung und Informationen erhalten Sie von: Dr. Ute I. Greifenstein, Frankfurt gleich ein Geschäft auf, das Steine vertreibt, die ohne Beauftragte für Brot für die Welt ausbeuterische Kinderarbeit entstanden sind. Auf den im Zentrum Ökumene der EKHN Internetseiten von Fair Stone WiN=WiN und Xertifix fin- T.: 069 - 976518-35, den Sie entsprechende Adressen. Eine gute Alternative E-mail: [email protected] zu indischen oder chinesischen Steinen sind solche aus Boris Slamka, Dietzenbach heimischen Steinbrüchen in Ihrer Nähe. Referent für Gesellschaftliche Verantwortung Fotos: Jörg Böthling / Brot für die Welt Vorsicht Fälschung: Einige Steinbruchbesitzer weisen in den Ev. Dekanaten Dreieich und Rodgau Ortsgemeinde engagieren: E-mail: [email protected] Setzen Sie sich in Ihrer Kirchengemeinde dafür ein, dass Pfr. Martin Franke, Seligenstadt dort fair eingekauft wird. Waren aus fairem Handel sind Beauftragter für Ökumene im Ev. Dekanat Rodgau garantiert ohne Kinderarbeit entstanden. Sollte der Platz T.: 06182 - 9607626, vor der Kirche gepflastert werden, mahnen Sie an, dass Wege aus der Kinderarbeit im Steinbruch T.: 06074 - 4846122, E-mail: [email protected] dies nur mit gesiegelten Steinen geschieht. Das gleiche Pfr. Jochen Mühl, Langen gilt für die Ortsgemeinde. T.: 06103 - 981748, E-mail: [email protected] Gedruckt auf 100% ökologischem Papier 2. Sich in der Kirchengemeinde und in der Der scheinbare Vorteil: Eine große Auswahl Dabei ist die Entlohnung denkbar gering. Kinder und von hochwertigen Waren Frauen bekommen den geringsten Lohn. Für einen Acht- zu billigen Preisen Grabsteine, Arbeitsplatten für Küchen, Pflastersteine, Ra- stundentag erhalten sie 0,93-1,3 US-Dollar. Der Verdienst für das Behauen von 100 Steinen (12 x 12 x 8 cm) beträgt 2 US-Dollar. Das ist in acht Stunden kaum zu schaffen. batten und Einfassungen aus Granit, Sandstein, Schiefer Die Arbeit in den Steinbrüchen raubt den Kindern nicht oder Marmor – nie waren Natursteinprodukte so billig wie nur das Recht auf eine unbeschwerte Kindheit, sie ist auch heute. Nach Schätzungen stammen beispielsweise 40 bis extrem gesundheitsgefährdend. Neben den vielen Ver- 50 Prozent der bei uns angebotenen Grabsteine aus Indien. letzungen an Händen, Beinen und Füßen führt die hohe Staubkonzentration mit der Zeit zu Silikose, einer schweren Lungenerkrankung, die mit dem Tod endet. Je länger jemand den Staub einatmet, desto höher ist die Gefahr einer Erkrankung. Die Lebenserwartung der Menschen, die in den Steinbrüchen arbeiten, beträgt 40 bis 50 Jahre und Der tatsächliche Nachteil: liegt damit erheblich unter dem indischen Durchschnitt von 65 Jahren. Der Verlust der Kindheit Karmi Kumari, das Mädchen auf dem Foto, war erst acht für mindestens 150.000 Kinder- Jahre alt, als sie begann, im Steinbruch zu arbeiten. „Wir arbeiterinnen und Kinderarbeiter in indischen Steinbrüchen arbeiteten zwölf Stunden am Tag“, erzählt sie. Eines Ta- Schön ist es, wenn Sie für dieses Projekt spenden: Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, unter dem Stichwort: ges standen plötzlich Mitarbeiter der „Bewegung zur Brot für die Welt/Bewegung Rettung der Kindheit“ (Bachpan Bachao Andolan) im zur Rettung der Kindheit, Steinbruch. Sie brachten Karmi in eine Einrichtung der OrIn Indien arbeiten mehr als eine Million Menschen in der ganisation, in der sie endlich Kind sein darf. Sie geht zur Kontonummer 4100 000, Schule, erhält eine Ausbildung und nimmt an den zahlrei- Evangelische Kreditgenossenschaft chen Freizeitaktivitäten teil. Kassel Dabei sind Atemschutzmasken, Helme, Ohrenschützer, Ar- Die „Bewegung zur Rettung der Kindheit“ ist seit langem BLZ 520 604 10. beitsschuhe oder Handschuhe in der Regel nicht vorhan- eine wichtige Partnerin von „Brot für die Welt“. Die Orga- den. Sie arbeiten häufig zwölf Stunden und mehr pro Tag nisation hat sich durch die Befreiung vieler Kinder aus Tep- – notfalls im Dunkeln, wenn Aufträge fertig werden sollen, pichfabriken einen Namen gemacht. Zurzeit setzt sie sich Noch besser ist es, wenn Sie außerdem aktiv was die Verletzungsgefahr erhöht. besonders für Kinder in Steinbrüchen ein. Sie holt die Min- etwas gegen die Kinderarbeit unternehmen, derjährigen aus den Steinbrüchen und sorgt für eine Schul- indem sie auf Produkte verzichten, die mit hoher und Berufsausbildung. Wahrscheinlichkeit aus Kinderarbeit stammen. Steinindustrie. Darunter sind mindestens 15 Prozent Kinder, die in den Steinbrüchen gefährliche Schwerstarbeit leisten. Bis auf Sprengungen erledigen sie alle sonstigen Arbeiten.