Modellplanung Indianer
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Modellplanung Indianer
Universität zu Köln Humanwissenschaftliche Fakultät Department für Heilpädagogik und Rehabilitation Lehrstuhl Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung Unter besonderer Berücksichtigung der Didaktik SDK 2.3: Didaktische Modelle, Konzepte und Methoden Prof. Dr. Kerstin Ziemen Sommersemester 2010 Modellplanung einer Unterrichtseinheit zum Thema „Indianer“ Vorgelegt von: Christina Tups, 6. Studiensemester an der Universität zu Köln Janna Büthe, 6. Studiensemester an der Universität zu Köln Dominik Stahnke, 6. Studiensemester an der Universität zu Köln 17 Gliederung 1. Thema: Indianer 2. Die Klasse 3. Verbindung von Thema und Klasse 4. Bedeutung des Themas 5. Ziele des Themas 6. Didaktisches Konzept und dessen Handlungsund Tätigkeitsmöglichkeiten 7. Ablauf der Projektwoche in Rasterformat 18 1. Das Thema „Indianer“ Die Lernsequenz „Das Leben der Indianer“ ist Teil einer Projektwoche, die an einer integrativen Schule mit gemeinsamem Unterricht durchgeführt werden soll. Neben dem Thema „Indianer“ werden weitere Völker bzw. Volksgruppen aus anderen Bereichen der Welt bearbeitet und präsentiert. Bei der Erarbeitung des „Lebens der Indianer“ sollen die Schülerinnen und Schüler die Lebensweise der Indianer kennenlernen. Darüber hinaus können die Schülerinnen und Schüler (im weiteren Verlauf der Arbeit *SuS genannt) ihre neu erworbenen Kenntnisse mit der eigenen Lebenswelt abgleichen. Unterschiede können festgestellt werden und das eigene Lebensumfeld kann „bewertet“ werden. Da das Projekt an einer integrativen Schule mit gemeinsamem Unterricht stattfinden soll, spielt das Thema „Heterogenität“ eine besondere Rolle. Besonders in der Projektwoche sollen die SuS in verschieden besetzten Gruppen, gemeinsame Ergebnisse erarbeiten und ihr soziales „Handeln“ bewusst wahrnehmen und gegebenenfalls überdenken. Das gemeinsame Lehren und Lernen ist das Leitmotiv der Schule und soll den SuS vermittelt werden. Viele Klassen erarbeiten die Besonderheiten einzelner Völker bzw. Volksgruppen. Am Ende der Projektwoche, wenn jedes Volk ein eigenes Fest mit Einladung der Eltern gefeiert hat, soll ein großes Volksfest mit allen Volksgruppen stattfinden. Somit kann jede Klasse innerhalb des Klassenverbandes ein „Fest“ feiern. Das große gemeinsame Fest wird am Ende der Projektwoche gefeiert und dient als Abschluss. 2. Die Klasse im Detail Bei der Klasse handelt es sich um die Jahrgangsstufe 5 einer integrativen Schule, die dem Konzept des „gemeinsamem Unterrichts“ folgt. In diesem Schuljahr besteht die Klasse aus 20 Schülerinnen und Schülern, von denen 11 weiblich und 9 männlich sind. Der Anteil, der Kinder mit Migrationshintergrund liegt bei 30 %. Durch das Konzept des „gemeinsamen Unterrichts“ werden verschiedene sonderpädagogische Fördermaßnahmen benötigt, die gezielt auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes eingehen. In der vorgestellten Klasse sind die Förderschwerpunkte Lernen, Geistige Entwicklung, Körperliche und motorische Entwicklung vertreten. Der Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung ist nicht ausgewiesen, jedoch schließen die sonderpädagogischen Lehrkräfte den Förderschwerpunkt für die Klasse nicht aus. Die Klasse wird von einer Regelschulkraft und einer Sonderschulkraft geleitet, die sowohl in allen Fächern im Team zusammenarbeiten. Die Fachlehrer werden von der Sonderschulkraft auch im Fachunterricht unterstützt. Durch die verschiedenen Förderschwerpunkte und durch die Anzahl individueller Schülerinnen und Schüler ist das Klassenleben sehr heterogen geprägt. Im Allgemeinen gehen die Schülerinnen und Schüler gut miteinander um und gegenseitige Hilfe, sowohl für Schüler mit Förderbedarf, wie auch für andere, ist selbstverständlich. Doch in der schulischen „Freizeit“ oder bei „Zuteilungen“ für Gruppenarbeiten gibt es klare Tendenzen der SuS untereinander. Die Klasse spaltet sich hier in kleinste „Grüppchen“ und die Schüler mit Förderbedarf stehen zumeist außen vor. Die Lernvoraussetzungen der Klasse sind sehr unterschiedlich, welches die Individualisierung von Lernmaterialien voraussetzt. 19 Die Lernvoraussetzungen sollen in den folgenden Tabellen dargestellt werden: Lernvoraussetzunge Fabian Karl n/Name .. C. D. E. F. G. Kann selbstständig +++ arbeiten +++ +++ +++ ++ ++ +++ +++ + + Kann selbstständig +++ Arbeitsplatz einrichten +++ ++ +++ +++ ++ + ++ Fragt Unverständnis bei +++ ++ ++ ++ + ++ +++ +++ ++ Nimmt Hilfe an + ++ +++ +++ ++ +++ +++ +++ +++ +++ ++ +++ ++ ++ ++ ++ Kann auf Bekanntes +++ zurückgreifen +++ ++ ++ ++ +++ +++ +++ + +++ Aufgabenstellungen +++ verstehen und behalten +++ +++ +++ +++ ++ ++ Genau zuhören ++ +++ ++ ++ +++ +++ ++ +++ ++ ++ Verstandenes mitteilen +++ +++ ++ +++ ++ ++ ++ +++ ++ +++ Kann andere Reize +++ ausschalten +++ +++ ++ ++ ++ +++ ++ Kann mit anderen + zusammenarbeiten + +++ +++ ++ +++ ++ Kann sich organisieren selbst +++ Tri21.* Osteo.* +++ + ++ ++ ++ + + + +++ +++ HP. ++ R. S. T. Kann selbstständig +++ arbeiten ++ +++ +++ +++ ++ +++ +++ ++ +++ Kann selbstständig +++ Arbeitsplatz einrichten ++ + ++ +++ ++ ++ ++ ++ +++ Fragt Unverständnis bei ++ ++ ++ + ++ + ++ + ++ + Nimmt Hilfe an ++ ++ ++ + + ++ ++ ++ +++ +++ +++ ++ ++ ++ ++ ++ + + selbst +++ X. ++ Q. + W. + ++ Lernvoraussetzunge P. n/Name Kann sich organisieren U. H. Susanne * 20 Kann auf Bekanntes +++ zurückgreifen +++ +++ +++ ++ ++ ++ ++ Aufgabenstellungen +++ verstehen und behalten ++ ++ ++ ++ ++ + +++ +++ ++ Genau zuhören ++ +++ +++ ++ + ++ ++ ++ + Verstandenes mitteilen +++ +++ ++ + +++ +++ ++ ++ ++ ++ Kann andere Reize ++ ausschalten +++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ Kann mit anderen ++ zusammenarbeiten +++ ++ ++ ++ +++ +++ ++ + + • += hoher Förderbedarf • ++= mittlerer Förderbedarf • +++= kein Förderbedarf + ++ ++ ++ In den Lernvoraussetzungstabellen wird deutlich, dass das „arbeiten miteinander“ nicht sehr gut ausgeprägt ist und in diesem Bereich „Förderbedarf“ besteht. Darüber hinaus sind die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf mit einem * markiert. Im Folgenden werden die SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf kurz charakterisiert. Tri21.* ist ein Junge mit Trisomie-21. Er ist integriert im Klassenverband, fällt jedoch durch sein sehr emotionales Verhalten regelmäßig auf. Es sind Probleme vorhanden, sein individuelles Erleben gemäßigt zu kontrollieren. Durch dieses Kontrolldefizit, schwanken seine Stimmungen sehr stark und die Kontinuität in seinem Verhalten fehlt. Weiterhin weist er Probleme/ Störungen bei der Konzentrationsfähigkeit auf. Er benötigt viele besser visualisierte Lernmaterialien und Aufgabentypen. Sein Kommunikationsverhalten kann mit „lebhaft“ bis „engagiert“ bezeichnet werden, manchmal kommt es zu Verständigungsproblemen im Klassenverband, auf die er beleidigt reagiert. Die Förderziele werden hier nicht dargestellt.Tri21.* wird unter dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung beschult. Ein Behindertenausweis ist vorhanden. Osteo.* ist ebenfalls ein Junge mit Osteogenesis Imperfecta. Er ist integriert im Klassenverband und sitzt im elektronischen Rollstuhl. Seine kognitiven Fähigkeiten unterscheiden sich nicht maßgeblich vom Rest der Klasse und er ist in der Klassengemeinschaft, als stellvertretender Klassensprecher, gut angesehen. In der Klasse hat Osteo.* eine Patin, die unterstützend mit ihm arbeiten kann. F. ist weiblich. Susanne* ist eine sehr ruhige Mitschülerin. Sie wirkt sehr schüchtern und ihre Beteiligung im Unterricht ist sehr gering. Die Klasseleitung ordnet ihre kognitiven Fähigkeiten dem Förderschwerpunkt Lernen zu. Besonders in Mathematik sind ihre Leistungen nicht gut. Sie ist sehr introvertiert, sie soll bald Testverfahren durchlaufen um ihre Fähigkeiten bzw. Defizite festzustellen. 21 Fabian hat keine sonderpädagogischen Förderbedarf wird jedoch kurz charakterisiert, weil er in der Klasse und besonders im Unterrichtsgeschehen eine wichtige Rolle spielt. Fabian ist der Klassensprecher und verbringt jede freie Minute mit seinem Freund Karl. Fabian stört oft den Unterricht, seine Schulleistungen sind allerdings überdurchschnittlich gut. Vor kurzem wurde ein überdurchschnittlicher Intelligenzquotient festgestellt. Die Klassenleitung denkt darüber nach, Fabian eine Klasse „überspringen“ zu lassen, jedoch weist er Mängel im Sozialverhalten auf. Er ist nur vereinzelt fähig mit anderen, meist mit seinem Freund Karl, zusammenzuarbeiten. Zu den SuS mit sonderpädagogischen Förderbedarf hat er keinen guten Kontakt, da er das Arbeiten mit ihnen verweigert. 3. Verbindung des Thema und Lebensweltbezug Die Schülerinnen und Schüler begegnen jeden Tag anderen Menschen, Menschen die nicht genau so sind wie sie, Menschen die einfach anders aussehen, doch mit denen sie z.B. die gleiche Heimatstadt teilen. Heterogenität spielt in den modernen Gesellschaften, eine immer wichtigere Rolle, sodass sich die Frage nach dem „Umgang mit Heterogenität“ stellt. Das Thema „Das Leben der Indianer“ ist ein besonderes Thema, dass den Schülerinnen und Schüler schon oft begegnet ist z.B. als Kostüm beim Karneval in Köln, als Festivalaufführung bei den Festspielen in Elspe, im Fernsehen als Film mit „Old Shatterhand und Winnetou“, als Videospiel auf einer Spielkonsole oder einfach im Internet. Die Möglichkeiten mit dem Themenbereich in Kontakt zu kommen sind nahezu unbegrenzt Auch wenn die Schülerinnen und Schüler denken sie wissen was ein Indianer ist, ermöglicht das intensive Arbeiten mit dem Thema die Chance, einen ganzen neuen Blickwinkel einzunehmen. Die Kinder beschäftigen sich mit etwas, was aus der Lebenswelt kommt und jeder der SuS hat seine einen individuellen Bezug zum Thema Indianer. Die Kultur soll erlebt werden, es soll ein Gefühl für den „Lebensstil Indianer“ vermittelt werden. Jeder der Schülerinnen und Schüler setzt sich mit dem Thema individuell auseinander, jedoch arbeiten sie gemeinsam an dem Ganzen. Zum Themenpunkt „Heterogenität“ – die Indianer stehen nur für eine Volksgruppe von vielen und somit kann dieses Erleben einer anderen Kulturgruppe, als Modellkonzept für weitere Kulturgruppen gelten. Andere Kulturgruppen werden in anderen Klassen thematisiert, sodass ganz am Ende jeder der SuS sein Denken erweitern konnte – Eindrücke sammeln konnte. Somit ist eine Verbindung zwischen „schon Bekanntem“ und „komplett Neuem“ entstanden 4. Bedeutung des Themas Das Thema „Indianer“ ist ein sehr vielschichtiges Thema. Mit diesem Thema können viele verschiedene Lernbereiche abgedeckt werden, die somit miteinander verzahnt werden können. Die Kultur der Indianer ist faszinierend und neben Historikern, beschäftigen sich auch Archäologen, Geographen, Anthropologen, Linguisten und Ethnologen mit dem Themenkomplex. Die ersten Aufzeichnungen über Indianer stammen aus dem 18 Jahrhundert und bis heute geht von der indianischen Kultur Faszination aus, die das Interesse der Wissenschaftler weckt. Selbst in der heutigen Zeit entdeckt man unbekannte Indianerstämme, die fernab von jeder Zivilisation nach alter Tradition leben. Im 18 Jahrhundert beschäftigten sich Missionare mit der Kultur 22 und Sprache der Indianer. Ohne diese Kenntnisse war es für die Missionare nicht möglich die Indianer von ihrem Glauben zu überzeugen. Anschließend wurde die Kultur der Indianer mit der, der Europäer verglichen. Langsam entwickelte sich der Begriff der Ethnologie. Immer mehr Forscher und Wissenschaftler begleiteten die Expeditionen zu den Indianerstämmen, um die Kultur, Sprache und Geschichte zu erforschen. Mit der Zeit entstanden viele renommierte wissenschaftliche Gesellschaften, die sich mit der Kultur der Indianer beschäftigten. Auch Museen wurden eröffnet, die die Indianer der Öffentlichkeit näher brachten. Besonders die Universität of Columbia, California und Michigan beschäftigten sich mit den Indianern, sodass sich die Völkerkunde bald an den Universitäten etablierte. Somit ist das Thema „Indianer“ besonders für den schulischen Kontext geeignet. Verschiedene Länder und deren Kulturen und Menschen verstehen zu können, ist besonders in Zeiten der Globalisierung unabdinglich. Dank moderner Medien entstehen globale Netzwerke und die Welt „wächst“ immer weiter zusammen. Der Umgang mit Kulturen und Menschen anderer Länder wird somit zur Normalität. Deswegen sollte ein Bewusstsein geschaffen werden für verschiedene Kulturen und auch für kulturelle Minderheiten. Da die verschiedenen Kulturen der Indianer so vielfältig sind, wie die Unseren kann das Leben der Indianer nicht nur im geschichtlichen Kontext aufgearbeitet werden. Auch musikalische, hauswirtschaftliche, medizinische und pädagogische Aspekte können im schulischen Kontext erarbeitet werden und in den Unterricht miteinbezogen werden. Durch die Erarbeitung dieser Aspekte sollen die SuS Traditionen und Lebensweisen der Indianer kennen lernen, sodass sie die Indianerkultur verstehen, akzeptieren und tolerieren. In diesem Zusammenhang kann auch das Thema Migration angesprochen werden und die Stellung von kulturellen Minderheiten. Die Geschichte der Indianer reicht weit zurück. Als erste, menschliche Bewohner des amerikanischen und asiatischen Raumes sind die Indianer Teil der Weltgeschichte. Somit sollten SuS über ein gewisses Grundwissen über die Kultur und Geschichte der Indianer verfügen. Geschichtlich sollen die SuS etwas über den Konflikt der Indianer mit den Europäern erfahren. Zusätzlich kann ein interkultureller, pädagogischer Transfer gezogen werden. Man kann so die Kultur der Indianer mit der Unseren vergleichen und somit Gleiches und Verschiedenes herausarbeiten. Die indianische Musik ist sehr charakteristisch und kann im Unterricht aufgearbeitet werden. Die SuS können typische Instrumente kennenlernen wie z.B. Regenmacher, Trommeln und Rasseln. Sie können einen Großteil der Instrumente selbst herstellen, sodass sie einen Bezug zu den Instrumenten bekommen und sie erfahren können. Auch das gemeinsame Musizieren und Tanzen hat einen großen, meist religiösen Stellenwert in der indianischen Kultur. Diese sehr intensive Erfahrung kann auch von den SuS gemacht werden und das gemeinsame Erlernen eines Tanzes schafft ein Gemeinschaftsgefühl. Durch das Erstellen von indianischem Schmuck und indianischen Kleidungsstücken und Federschmuck kann nicht nur das handwerkliche Geschick der SuS gestärkt werden, sondern es kommt auch zu einer ästhetischen Förderung durch taktile und visuelle Erfahrungen. Medizinische Aspekte sind schwierig in den Unterricht mit einzubinden, können aber in einer Projektwoche als Workshop angeboten werden. SuS sind in unserer Lebenswelt gewohnt chemische Medikamente zu sich zu nehmen. Durch die Lebensweise der Indianer können ihnen Methoden aufgezeigt werden, die Kraft der Natur zu nutzen und natürliche Medikamente herzustellen. Dies kann man mit dem Biologieunterricht verknüpfen, indem man den SuS verschiedene Pflanzen mit heilender Wirkung vorstellt. Auch könnte man im Chemieunterricht nach der indianischen Vorgabe Salben herstellen, die aus Pflanzen gewonnen werden. 23 Auch können hauswirtschaftliche Aspekte aufgegriffen werden, indem die SuS die Kultur durch den Geschmack kennen lernen. Sie können die wichtigsten Nahrungsmittel der Indianer kennenlernen und bekannte indianische Gerichte nachkochen. Es gibt viele Möglichkeiten mit den SuS aufzuarbeiten, wie die Indianer leben und lebten. Allein die Fülle an Lehrbüchern zeigt, das Interesse an dem Thema und die vielseitige Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand. 5. Ziele des Themas Laut des Lehrplanes der 5. Klasse Hauptschule in NRW sollen die SuS Sprachen kennenlernen. Deutsch wird in erster Linie als Sprachunterricht gesehen und besonders durch das Erlernen verschiedener Sprachen sollen die Sprachkompetenzen und das Sprachbewusstsein geübt werden.1 Somit kann das Erlernen der indianischen Gebärdensprache zum Sprachverständnis beitragen. Für Schüler mit Förderbedarf ist es ein Richtziel Beziehung zu ihrer Umwelt aufzunehmen und sich zurechtzufinden.2 Durch die vielen Gruppenarbeiten und Interaktionen in Partnerarbeit soll dieses Ziel erreicht werden. Dies ist auch ein Ziel für die gesamte Gruppe und nicht nur für die SuS mit Förderbedarf. Auch die Fähigkeit die Gemeinschaft mit zu gestalten und sich in ihr zu behaupten, lässt sich durch die Differenzierung der Aufgaben realisieren.3 Nur in der Gruppe ist es möglich Aufgaben, wie das Bauen eines Tipis zu bewältigen. Das Lernziel sich Materialien anzunehmen und sich mit diesen zu beschäftigen, ist durch die verschiedenen Materialien, die während der Projektwoche verwendet werden gegeben und alle SuS machen Erfahrung mit Materialien, die sie nicht alltäglich benutzen. Neben den zwischenmenschlichen Erfahrungen, sollen die SuS auch fachliche Erfahrungen machen, die in die Gruppenarbeiten integriert werden. Die SuS sollen eine neue Kultur kennenlernen und Toleranz ihr gegenüber entwickeln. Anschließend an das Thema Indianer könnte das Thema Toleranz behandelt werden. Dies könnte als aktiver Einstieg genommen werden. Sie sollen grundlegende, geschichtliche Daten erlernen und sich mit der Eroberung Amerikas durch die Europäer beschäftigen. Außerdem sollen die SuS lernen durch praktische Arbeiten, das Leben der Indianer kennenlernen und sich mit musikalischen, hauswirtschaftlichen, medizinischen und künstlerischen Aspekten des indianischen Lebens auseinandersetzen. Die SuS sollen so die Inhalte selbst erfahren und verschiedene indianische Produkte selbst herstellen. Somit soll das Bewusstsein von Alltagsprozessen gefördert werden und anschaulicher gemacht werden. Handwerk und Handarbeit verliert im Schulalltag ebenfalls immer mehr an Bedeutung. Durch das Herstellen von indianischen Instrumenten, Schmuck und Kleidung können praktische Erfahrungen gesammelt werden und die Lehrinhalte bekommen einen neuen „lebendigeren“ Charakter. Das Thema „Indianer“ soll den SuS ein Verständnis von verschiedenen Kulturen und kulturellen und Minderheiten vermitteln. Die Akzeptanz dieser Minderheiten und der Verschiedenheit von Menschen ist die Grundvoraussetzung für eine Schule für alle. Sie ist somit die Grundlage für gemeinsamen Unterricht. Auch soll das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt in der Klasse gefördert werden. Dies wird durch das gemeinsame Singen und Tanzen gefördert, dass anschließend auf 1 2 3 Vgl. Lehrplan NRW Deutsch Sek. 1 Hauptschule Vgl. Lehrplan NRW Förderschule Vgl. Lehrplan NRW Förderschule 24 dem Indianerfest vorgestellt wird. Die SuS treten als Gruppe auf, die die gelernten Inhalte vorführen muss. Die SuS müssen sich somit gegenseitig helfen, um ein umfassendes Ergebnis zu erreichen. Auch das gemeinsame Herstellen von Instrumenten schafft ein Erfolgs und Gemeinschaftsgefühl. Besonders der Bau der Tipis fördert die Gemeinschaftsarbeit. Nur zusammen können die SuS das Tipi errichten. Durch innere Differenzierung findet jeder SuS eine passende Aufgabe und ist somit unabdinglich für den Bau des Tipis. Das Indianerfest ist für das Vorstellen der gelernten Inhalte gedacht. Die SuS sollen das Gelernte und Hergestellte präsentieren. Die SuS schlüpfen somit in die Rolle der Indianer, indem sie deren Kleidung und Bräuche präsentieren. Somit soll das die Verbundenheit und Toleranz gefördert werden. Durch das Kochen von indianischen Gerichten, das Herstellen von indianischem Schmuck, Kleidung und Federschmuck und Instrumente, werden die handwerklichen Fähigkeiten gefördert. Zudem erfahren die SuS viel über die Lebensweise der Indianer und tauchen in deren Lebenswelt ein. Nachhaltig soll das Thema Indianer nach der Projektwoche wieder aufgegriffen werden, indem das Unterthema Kleidung der Indianer weiter im Unterricht behandelt wird. Es soll eine Brücke geschlagen werden von den Kleidern der Indianer und ihrer Bedeutung zu der heutigen Kleidersprache. Die Bedeutung von Kleidung war bei den Indianern essentiell, über Kleidung wurde ausgedrückt zu welchem Stamm und welchen Stand man innerhalb des Stammes hatte. Dabei spielten Farben und Accessoires (Federn, Perlen, Waffen…) von Kleidung eine ausschlaggebende Rolle, sie waren Zeichen für die Zugehörigkeit und gleichzeitig Zeichen für Individualität. Dies lässt sich im Unterricht gut auf die Lebenswelt der SuS beziehen, denn gerade im Jugendalter spielt Kleidung eine wichtige Rolle. Sie ist ein Zeichen für Gruppenzugehörigkeit, Jugendliche wollen sie jedoch gleichzeitig zum Ausdruck ihrer Individualität nutzen. Dabei geht es um soziale Prozesse in der Klassengemeinschaft, um Ausgrenzung und Peergroups. Dies ist vor allem zu Anfang der Pubertät, also im Alter unserer SuS, wichtig um von Anfang an die Wichtigkeit dieses Themas hervorzuheben. Ein weiteres Ziel ist, dass das Grundgerüst des Tipis (Heidezweige, jedoch nicht der Stoffüberwurf) auch nach dem Indianerfest auf dem Schulgelände bleibt. So bleibt auch nach dem Projekt ein selbstgebautes Stück der SuS bestehen, dass weiterhin genutzt werden kann. Das Tipi kann dann als Rückzugsort oder Treffpunkt in der Schule dienen. Die SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf haben neben dem oben genannten Richtziel weitere individuelle Lernziele, die im Laufe der Projektwoche erreicht werden sollen. Die Projektwoche ist eine geschaffene Situation, in der das Lernen im vielen bereichen leichter gemacht werden soll. Die Projektwoche soll zudem Anknüpfungspunkte für die SuS mit Förderbedarf schaffen, um Situationen in den Schulalltag zu transportieren. Die SuS sollen sich leicht erinnern und vergleichen können, um in später folgenden Handlungen im Klassenverband „richtig“ zu entscheiden. Im Folgenden soll exemplarisch dargestellt werden, was der Schüler Tri21 im Laufe der Projektwoche lernen soll. Da Tri21 viele Probleme in der Konzentrationsfähigkeit hat, soll zum Einen durch den „Lerngegenstand Indianer“ Interesse geweckt werden, zum Anderen durch das praktische Arbeiten an realen Gegenständen wie Federschmuck, Musikinstrumenten, Pfeil und Bogen, etc., Chancen ermöglicht werden, viele spannenden Gegenstände zu bearbeiten. Durch ein kontinuierliches Arbeiten, kann Tri21 lernen, längerfristig zu arbeiten und Arbeiten auch fertig zu stellen. Tri21 soll durch das Arbeiten an 25 gemeinsamen Projekten aufgezeigt werden, dass jede Hilfe benötigt wird und dass in der Gemeinschaft vieles geschafft werden kann. Der Lerngegenstand „Indianer“ soll hauptsächlich die „motivationale Ebene“ ansprechen. Wenn Tri21 beispielsweise wieder traurig ist, muss er kurz „aussetzen“, damit die anderen SuS konzentriert weiter arbeiten können. Der motivationale Punkt ist hierbei, dass Tri21 bewusst wird, dass er durch „auftretende Verhaltensweisen“ teilweise die anderen SuS stört, die konzentriert arbeiten möchten. Tri21 möchte doch am Arbeiten teilnehmen und er bekommt darüber möglicherweise die Chance, sein Verhalten zu reflektieren. Susanne ist äußerst introvertiert in ihrem Verhalten. Ein Förderbedarf steht zu dem Zeitpunkt noch nicht fest, doch ihre Leistungen werden von den Lehrkräften dem Förderschwerpunkt Lernen zugeordnet. In der Projektwoche hat sie die Möglichkeit, aus sich herauszukommen, da diese Situation nicht vergleichbar mit dem Schulalltag ist. Hier liegt der Hauptgesichtspunkt wieder auf dem „praktischen Arbeiten an realen Gegenständen“, meist ganz anders als im Schulalltag. Ein Lernziel für Susanne soll es sein, dass sie ihre eigenen Fähigkeiten erkannt und in diese vertraut. Es gilt für Susanne Erfolgserlebnisse zu schaffen und diese wenn möglich auf die Schule, den Unterricht zu beziehen. Lebensnahe Unterrichtsinhalte, oder Inhalte über die jeder der SuS etwas weiß, vereinfachen den Zugang und sollen neuen „Mut“ für das Arbeiten im Schulkontext schaffen. Speziell bei Susannes Schwächen in Unterrichtsfach Mathematik, sollte sie mit stärkeren SuS beispielsweise beim Tipibau zusammenarbeiten. Sie wird mit anderen SuS den Bau des Tipis schaffen und ein Erfolgserlebnis haben. Die Lehrkräfte können dann im Unterricht an diese Erfahrung anknüpfen und möglicherweise Motivation gewinnen. Darüber hinaus steht das Ziel, dass das Verhältnis in der Klasse verbessert werden soll. Hierfür können schon wichtige Anreize, durch „verbessertes“ Verhalten jedes einzelnen Schülers geschaffen werden. 6.Didaktisches Konzept und dessen Handlungs- und Tätigkeitsmöglichkeiten In unserem Projekt lehnen wir uns an das didaktische Konzept Klafkis an. Klafki beschreibt den Bildungsinhalt eines Themas, als etwas welches für die SuS zum jetzigen Zeitpunkt und in der Zukunft Relevanz zeigt. Die Auseinandersetzung mit einem Thema steht dabei stellvertretend für einen Inhalt. Das Thema Indianer zählt wie bereits erwähnt zu einem Schulprojekt. Indianer stehen hier stellvertretend für andere Kulturen, genau wie in den anderen Klassen Aboriginies oder Inuit (früher Eskimos). Das Allgemeine wird also im Besonderen erfahren. Es ist allein durch den Aufbau ein Thema der Gegenwart, denn es betrifft die ganze Schule, welche im Kindes- und Jugendalter einer der wichtigsten und prägensten sozialen Orte darstellt. Das Thema Indianer im Rahmen von interkultureller Pädagogik stellt einen wichtigen Beitrag zu verschiedenen Kulturen dar. In dem sich mit allen Sinnen das Thema Indianer erforschen lässt, wird das Thema erfahren. Es kann Verständnis und damit Toleranz für andere Kulturen erzeugen und leistet somit einen wichtigen Beitrag für das alltägliche Leben der SuS in Gegenwart und Zukunft. Das Thema ist allseitig, weil es nicht nur den Intellekt fordert, sondern zum Beispiel auch die Hände und den Rhythmus. Die didaktischen Prinzipien Klafkis sind: Exemplarität, methodenorientiertes Lernen, handlungsorientierter Unterricht und Verbindung von sozialem Lernen und Sachlernen. Diese didaktischen Prinzipien werden in unserem Projekt aufgegriffen. Exemplarität ist dadurch gegeben, dass Indianer als Beispiel für andere Kulturen steht. Handlungsorientiert ist der Unterricht durch seine zahlreichen praktischen Unterrichtssequenzen in denen beispielsweise Instrumente oder Kleider der Indianer hergestellt werden. Soziales Lernen ist grundlegend, da während des ganzen Projekts auf das Miteinander und deshalb auf Gruppenarbeiten gesteigerten 26 Wert gelegt wird. Dies wird verbunden mit dem Sachlernen, in dem beispielsweise gelernt wird, wie Tipis gebaut werden. In der Unterrichtsreihe wird die Entwicklung und das Interesse jedes einzelnen Kindes berücksichtigt, in dem es verschiedenste Aufgaben gibt, zwischen denen die SuS wählen können, beispielsweise Trommel oder Regenmacher basteln. Da auf Gruppendynamik gesteigerten Wert gelegt wird werden nicht Aufgaben verteilt, sondern die SuS haben freie Wahl und können sich auswählen, was ihnen beliebt. So wird beispielsweise bei dem Bau des Tipis jede Hilfe benötigt und darauf, mit Unterstützung, geachtet das jeder eine Aufgabe hat. Die Entwicklung wird so mit einbezogen, aber gleichzeitig wird vermieden einzelne SuS aus dem Klassen/Gruppenverband mit Extraaufgaben zu ziehen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Eine Differenzierung findet durch unterschiedlichste Methoden, wie beispielsweise das Gruppengespräch oder die Gruppenarbeit statt. Ebenfalls durch die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten, die einige Aufgaben beinhalten ist ein differenziertes Angebot geschaffen, welches ermöglicht auf unterschiedliche Möglichkeiten der SuS einzugehen. Im Folgenden werden die Handlungs- und Tätigkeitsmöglichkeiten der SuS in Bezug auf die geplante Projektwoche beschrieben. Tätigkeiten die die Wahrnehmung fördern und ein sinnliches und sensorisches Angebot bieten sind die zahlreichen Angebote im Fach Musik, wie beispielsweise Instrumente bauen und ein Indianerlied wiederholt singen. Mit konkreten Dingen handeln und Handlungsabfolgen begreifen wird beim Bau des Tipis gefördert, in dem nach vorgegebener Anleitung ein Tipi gebaut wird. So lernen die SuS die Wohnung der Indianer kennen indem sie diese selbst bauen, sie handeln mit konkreten Dingen und können Handlungsabläufe nachvollziehen. Der Tanz der im Laufe der Projektwoche einstudiert wird ist eine Ausdrucksform der Indianer. Die Tänze der Indianer stehen für Rituale und symbolische Handlungen. Die SuS können deshalb beim Lernen der Tänze die Symbolik dieser Handlung nachvollziehen. Eine ganz besondere Art der sprachlichen Handlungen stellt die Indianersprache dar. Sie wird mit den Händen gesprochen, genau wie die Gebärdensprache. So wird nicht nur die Sprache gefördert, sondern auch das Verständnis für Menschen die sich nicht verbal ausdrücken können. So leistet dieser Punkt auch einen Beitrag für gegenseitige Toleranz und fördert die Integration. Abstraktes Denken, vergleichen und beurteilen wird durch das gesamte Projekt gefördert. Die SuS können sich durch die vielseitigen Unterthemen gut in das Leben des Indianers einfühlen. Sie erhalten dadurch einen Vergleich zu ihrem Leben und können das Leben und die Welt der Indianer beurteilen. Durch basteln, singen und informieren wird das abstrakte Denken gefördert. Durch den gemeinsamen Tipibau und das Einstudieren des Tanzes und des Liedes wird ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt. Es entstehen gruppenorientierte Begegnungen, auf die der Schwerpunkt des Projekts liegt. Einzelarbeiten sollen im Projekt vermieden werden, damit der Zusammenhalt in der integrativen Klasse gestärkt wird. 27 7. Ablauf der Projektwoche in Unterrichtsverlaufsskizzen Abkürzungen: LP: Lehrperson SuS: Schülerinnen und Schüler Tag 1 (Montag): Musik und Geschichte der Indianer (Montag) Phase/Zeit Einführung 10 Min. Geschichtliches und Heute 20 Min. Präsentation 45 Min. Pause Einführung 10 Min. Lehrer/SuS Interaktion Begrüßung, LP stellt Thema vor und sammelt Infos mit SuS LP teilt Gruppen ein und verteilt Arbeitsblätter LP kündigt Gruppen an SuS stellen Gruppenarbeit vor LP zeigt Instrumente, SuS ordnen sich Instrumenten zu und gehen zu vorbereiteten Tischen Sozialform Medien Plenum/ Tafel Unterrichtsgespräch Gruppenarbeit 7 verschiedene Arbeitsblätter zu einzelnen historischen Abschnitten Plenum Plakat Methodisch/ didaktischer Kommentar Wissen der SuS nutzen/ an Vorwissen anknüpfen. Gruppenarbeit Für Trommeln: Leere Dosen bunte Plastikbändchen, Schere, Perlen, festes Transparentpapier, bunte Federn, Lederbändchen, Farbe Handlungsabläufe kennenlernen Selbstständige Auseinandersetzung mit dem Thema -> Ursprung und Heute kennenlernen -> Allgemeinbildung Ergebnisse präsentieren lernen Überblick über Geschichte der Indianer erhalten Für Regenmacher: Farbe, Luftballons, Federn, Pappröhren, Klebeband, Nägel, Reis oder Kieselsteine, Hammer Gruppenarbeit SuS arbeiten an Einzelarbeit Kreative Arbeiten 17 45 Min. Musikinstrumenten Aufräumen 5 Min. Pause Lied einstudieren 60 Min. SuS räumen Bastelutensilien auf Lied wird weiter geübt, dann Abschluss ggf. Partnerarbeit Plenum Plenum SuS erhalten die Möglichkeit ihre Hände zu benutzen Liedtext und Instrumente Tag 2 (Dienstag): Kleider, Spiel und Tanz der Indianer (Dienstag) Phase/Zeit Lied 30 Min. Tanz 10 Min. 45 Min. Pause Einführung 20 Min. Durchführung Lehrer/SuS Interaktion Begrüßung, LP und SuS studieren Lied ein LP und SuS schauen Film mit verschiedenen Tänzen von Indianern LP und SuS suchen sich Tanzschritte aus und üben Indianertanz Sozialform Stuhlkreis Medien Liedtexte und Instrumente Plenum Laptop und Beamer LP legt Fotos von verschiedenen Indianern in die Mitte LP fragt SuS welche Kleidung Indianer tragen, Beiträge werden auf Zetteln gesammelt und an die Tafel geheftet Stuhlkreis Fotos Fotos dienen als Anregung/ visuelles Element Stuhlkreis Papier/ Zettel, Magnete oder Tesakrepp, Tafel SuS müssen Fotos genau betrachten und Kleidung analysieren LP stellt Stationsarbeit Stationsarbeit Federschmuck: SuS erhalten die Möglichkeit die Teile der Plenum Methodisch/ didaktisches Kommentar SuS wiederholen Lied, um es auswendig zu lernen Überblick über unterschiedliche Indianertänze Kreativ Tanzschritte zusammenstellen Gefühl für indianische Kultur/Tanz bekommen 18 45 Min. Pause Spiel 30 Min vor. Die Stationen sind: „Federschmuck“, „Kleider“ und „Ketten“. Hier werden einzelne IndianerAccessoires gebastelt. Die Regeln4 zum Spiel „Welcher Indianer trifft den Pfosten“ werden erklärt. Sport bunte Papierstreifen, Federn, Farben Ketten: Lederbänder, Perlen, Federn Kleider: Papiersäcke, Farbe Indianerkleidung/ des Indianerschmucks selbst herzustellen. So können sie die Handlungsabläufe der Herstellung kennenlernen und erfahren gleichzeitig welche Kleidung Indianer tragen. Draußen/Turnhalle SuS erhalten die Möglichkeit durch Sport und Spiel das Leben der Indianer kennenzulernen. 4 Regeln zu „Welcher Indianer trifft den Pfosten“: Ein hölzerner Stock wird in etwas Entfernung zur Wurflinie aufgestellt bzw. in den Boden gesteckt. In diesem Spiel geht es hauptsächlich darum, innerhalb der Mannschaft zu kooperieren. Der erste Indianer rollt einen Ball (den Leitball) recht nah zum Pfosten. Die anderen Spieler dieser Mannschaft versuchen, ihren Ball so rollen zu lassen, dass er den Leitball anstößt und dem Pfosten somit näher bringt. Die Mannschaft hat das Spiel gewonnen, wenn der Leitball den Pfosten berührt. Wird der Pfosten durch den Schuss eines Spielers umgeworfen, beginnt dieser das nächste Spiel. Spielen zwei Mannschaften gegeneinander gewinnt die Mannschaft, die die wenigsten Spielstöße benötigt, um den Pfosten zu berühren. 19 Tag 3 (Mittwoch): Indianisches Essen Phase/Zeit Lied 20 Min.. Tanz 20 Min. Tanz 40 Min. Pause Einführung Ernährung Indianer 20 Min. 15 Min. Durchführung 45 Min. Pause Lehrer/SuS Interaktion Begrüßung, LP und SuS wiederholen das einstudierte Lied LP und SuS wiederholen die indianischen Tanzschritte LP und SuS entwickeln in Kleingruppen 4x5er einen Minigruppentanz, im Anschluss „Präsentation der Ergebnisse Sozialform Stuhlkreis Medien Liedtexte und Instrumente LP gibt Input über Ernährung der Indianer, er zeigt Szene aus einem Film LP fragt die SuS was die Indianer essen? L. stellt am Ende eine Indianersuppe vor LP verteilt Maiskolben, Kartoffeln, Paprika und lässt Gemüse waschen, schneiden LP achtet nur darauf, dass richtige Zutaten reinkommen Stuhlkreis Fotos, Laptop, Beamer SuS sollen zuhören und sich Wissen aneignen Stuhlkreis Tafel SuS „Brainstorming“, ein Schüler sammelt die Begriffe an der Tafel, Lehrer zieht sich aus Moderatorenrolle zurück Kleingruppen arbeit Tafel=Rezept SuS können nach Anleitung durch L. selbstständig kochen, vermittelt Gefühl von a)Selbstständigkeit b) etwas gemeinsames schaffen Plenum Methodisch/ didaktisches Kommentar SuS wiederholen Lied um es auswendig zu lernen Anknüpfen an das zuvor gelernte, als Hilfsmittel können die SuS sich Gedächtniskarten schreiben Kreativ Tanzschritte zusammenstellen Gefühl für indianische Kultur/Tanz bekommen, in der Kleingruppe arbeiten, Gruppen wurden spontan zugeteilt, SuS müssen sich damit zurechtkommen Plenum SuS lernen über indianische .Ernährung Suppe muss kochen 20 Essen 45 Min. LP und SuS essen das Mittagessen auf dem Fußboden, real zum Indianerleben, Abschluss Plenum Draußen/Turnhalle Erlebnis der indianische Kost, Gefühl etwas selbst Hergestelltes in Gemeinschaft zu essen fördert Zusammenhalt (Ziel) Medien Liedtexte und Instrumente Methodisch/ didaktisches Kommentar SuS wiederholen Lied um es auswendig zu lernen Anknüpfen an das zuvor gelernte, als Hilfsmittel können sie die geschriebenen Gedächtniskarten nutzen Tag 4 (Donnerstag): Waffen und Wohnen Phase/Zeit Lied 15 Min.. Tanz 30Min. Lehrer/SuS Interaktion LP und SuS wiederholen das einstudierte Lied L und SuS wiederholen die indianisches Tanzschritte, Generalprobe Sozialform Stuhlkreis Waffen bauen1 40 Min. LP und SuS basteln Pfeil und Bogen aus sicherem Material, nach kurzer Einführung durch L. Partnerarbeit LP lässt einige noch weiterbauen, andere bekommen die Aufgabe ein Minireferat über Unterkünfte der Indianer zu halten (Pueblo, Langhäuser, Tipi ...) LP hat Material für Tipi überall versteckt, SuS haben nur die Anleitung und arbeiten wieder in Stuhlkreis Arbeitsblätter, Fotos, Bilder auf dem Laptop/ Beamer Dem Sprecher zuhören, Informationen aufnehmen und eigenständig präsentieren, vortragen üben, 5x 4er Teams in neuer Konstellation Plakat, Anleitung auf einem Zettel L. passiv, SuS werden daraus ein Wettbewerb machen, dadurch merken sie wie wichtig Zusammenarbeit ist Pause Waffen 2 20 Min. gleichzeitig Thema „Unterkünfte“ Tipi bauen 50 Min. Plenum Durch die Partnerarbeit, arbeiten ganz verschiedene SuS zusammen, z.B. Fabian mit Triso21., soziales Lernen und Hilfestellungen stehen im Vordergrund 21 Bemalen der Tipi-Plane 45 Min. Pause Begutachtungs phase, dann Abschluss. 25 Min Teams, Bauplan auch auf einem Plakat gut sichtbar Mit Fingerfarbe bemalen die Teams ihre Tipis, sie sollen ihrem Tipi einen Namen geben LP fotografiert die selbst gebauten Tipis, LP erklärt noch Punkte für das Indianerfest, Organisatorisches, Abschluss Kleingruppen arbeit Tafel: Rezept Durch das gemeinsame Arbeiten wird ein Gruppengefühl erzeugt (Gruppendynamik). Durch die Namensgebung erfolgt die Identifikation mit dem Gebauten, Kreativität und Fantasie, da keiner der SuS schon einmal Indianer war. Plenum Draußen/Klasse Durch Fotografien erhalten die selbstgebauten Tipis eine extra Wertschätzung, gute Stimmung einfangen, guten Ausblick geben für die SuS, SuS loben, sie haben viel geschafft haben. Tag 5 (Freitag): Das Indianerfest Phase/Zeit Lehrer/ SuS Interaktion Sozialform Medien Methodisch/ didaktisches Kommentar Vorbereitung ca. 2 Std. Ankunft der LP und SuS. Schminkposten wird aufgebaut. Bühne und wird aufgebaut und dekoriert. Anlage für Musik wird aufgebaut. Das Lagerfeuer und Stockbrotteig werden vorbereitet. Eine Zielscheibe wird aufgestellt. Die Kostüme werden bereitgelegt. Gruppenarbeit Schminke Stühle, Tische Kostüme Schmuck Federkleidung Stockbrotzutaten Indianischer Tee Musik Bühnenutensilien, Holz Die SuS und LP. Bereiten das abschließende Indianerfest vor. Die SuS sollen Entscheidungen bei der Vorbereitung treffen und Verantwortung übernehmen. Die LP sollen deutlich machen, dass es sich bei hierbei, um das Fest der SuS handelt und sie für das Gelingen des Festes verantwortlich sind. Die Vorbereitung des Fests ist nur als Gruppenarbeit möglich und fördert somit den Zusammenhalt in der Klasse. 22 Empfang ca. 30 min Vorstellung der Inhalte ca. 20 min Vorführung ca. 20 min Pause ca. 30 min Ankunft der Eltern. Alle versammeln sich vor der Bühne. Die LP begrüßt die Eltern und gibt einen Überblick über die Idee der gesamten Projektwoche. Die LP stellt kurz das Thema der Klasse vor. Die SuS stellen die erarbeiteten Inhalte der Projektwoche kurz vor und zeigen die hergestellten Produkte. vor Plenum Bühne Mikrophon Die Eltern sollen willkommen geheißen werden und einen Überblick über die Inhalte der Projektwoche bekommen. vor Plenum Bühne Kleidung, Schmuck Pfeil & Bogen, Tipi Fotos der Zubereitung des Essens Beamer Die SuS sollen von ihren Bezugspersonen, Anerkennung für die erbrachte Arbeit erhalten. Die erfüllten Aufgaben gewinnen so an Bedeutung. Indianerkleidung Instrumente Bühne, Mikrophon Instrumente Die erarbeiteten Themen der Projektwoche werden in dieser Vorführung vereint. Die SuS schlüpfen in die Rolle der Indianer und präsentieren sie vor ihren Bezugspersonen. Dies fördert das Verständnis und die Toleranz gegenüber der anderen Kultur. Getränke Die SuS sollen die Möglichkeit bekommen mit ihren Bezugspersonen in Kontakt zu treten. Die SuS führen das vor Plenum erlernte Lied und den Tanz den Gästen vor. Ein Teil der SuS begleitet die anderen dabei auf den selbstgebauten Instrumenten. Die SuS tragen dabei die selbstgebastelten Kostüme und Utensilien. Pause nach dem Bühnenprogramm. Getränke werden bereitgestellt. 23 Workshops ca. 2-3 Std. Es werden drei Workshops angeboten. Jeder soll die Möglichkeit bekommen jeden Workshop zu besuchen. 1 Workshop: Indianerschminke Die Teilnehmer erfahren etwas über indianische Kriegsbemalung und werden anschließend nach den Vorlagen geschminkt. Gruppenarbeit Schminke Tische Stühle Pfeil und Bogen Zeichensprache Arbeitsblätter Zielscheibe Bilder von indianischer Kriegsbemalung Die Workshop-phase soll freiwillig sein, sodass jeder Teilnehmer den Workshop nach seinen Interessen aussuchen kann. Die Themen der Workshops sind sehr charakteristisch für die indianische Kultur. Es werden neue Aspekte der indianischen Lebensweise einbezogen und Neues gelernt. 2. Workshop: Pfeil & Bogen Die gebauten Pfeile und Bögen werden vorgeführt und können dann an einer Zielscheibe. (evtl. durch Unterstützung des Sportlehrers) erprobt werden 3. Workshop: Zeichensprache Die Teilnehmer lernen die indian. Zeichensprache und ihre Bedeutung. Anschließend dürfen sie die Zeichen selbst spielerisch ausprobieren. 24 Gemeinsamer Abschluss Zum Abschluss versammeln sich alle am Tipi. Davor wird ein Lagerfeuer Ca. 2 Std. entzündet. Dazu trinkt man indianischen Tee. Außerdem kann über dem Lagerfeuer Stockbrot gegrillt werden. Gemeinsames Singen und Geschichten-Erzählen rundet das Fest ab. Verabschiedung LP dankt Eltern für das Kommen und lobt SuS für Ca. 10 min das gute Gelingen des Festes. LP fragt nach Helfern, die mit aufräumen. LP verabschiedet sich von Eltern. Plenum Das Lagerfeuer ist der große Abschluss und Ausklang des Indianerfests. Hierdurch soll das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Alle Anwesenden können sich somit noch einmal in die indianische Kultur hineinversetzen. Auch soll, nach den Workshop, der gemütliche Abschluss zu einer gemeinsamen Aktivität von Eltern und SuS führen. Plenum Die Arbeit der SuS soll noch einmal anerkannt werden. 25