Das grüneHerz Italiens 3-4
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Das grüneHerz Italiens 3-4
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W Fortsetzung von Seite 57 aus dem 13. Jahrhundert wurde von Rosso Padellaio gegossen. Assisi ist der wichtigste Wallfahrtsort Italiens. Die imposante, in den Berghang gebaute Basilica di San Francesco enthält das Grab des heiligen Franziskus, der hier im 13. Jahrhundert lebte und wirkte. Armut war die Braut des Franziskus, dennoch sind es gerade die prachtvollen Fresken in der Unterund Oberkirche, die den Gläubigen und Kunstinteressierten aus aller Welt einen Zugang zum Leben des Heiligen verschaffen und seine Botschaft übermitteln. Zahlreiche Künstler waren an der Ausschmückung beteiligt, allen voran die großen italienischen Meister Cimabue und Giotto. Beim Erdbeben von 1997 wurde vor allem die Oberkirche schwer beschädigt, zwei Gewölbedecken stürzten ein und rissen vier Menschen, an die eine Gedenktafel erinnert, in den Tod. Wie in einem Riesenpuzzle wurden die Meisterwerke wieder zusammengesetzt. Unbedingt zu empfehlen ist eine Führerin wie unsere Anna-Maria, die uns die Fresken in leidenschaftlichen Erklärungen nahebringt und uns auf viele Einzelheiten aufmerksam macht. Ein Musterstück der perfekten Proportionen ist die Kirche Santa Maria della Consolazione in Todi; kaum sonst wo kam die Renaissance ihrem Ideal so nahe. Ein Dom und drei Kommunalpaläste prägen die Piazza del Popolo in der Kleinstadt, die amerikanische Wissenschafter in den 90er-Jahren zum Modell einer idealen nachhaltigen Stadt erklärt haben. Foto: mauritius images Assisi, einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Italiens. Die Fresken in der Basilika zeigen Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus – hier die Vogelpredigt von Giotto in der Oberkirche. Ein absoluter Höhepunkt einer Umbrien-Reise ist Orvieto mit einem Dom, der Hans Dichand zu einem Film über die Signorelli-Fresken („Vom Ende der Zeiten“) inspirierte. Die schwarz-weiß gestreifte Kathedrale bietet einen überwältigenden Anblick, ist ein Meisterwerk der Gotik. Die Hauptattraktion ist die Cappella di San Brizio mit Gewölbefresken. Lucca Signorelli schuf hier ab 1499 einen Zyklus, der – beeinflusst von Dantes „Göttlicher Komödie“ – vom „Jüngsten Gericht“ erzählt; ein schockierendes Himmels- und Höllenspektakel, in einer Zeit, als die meisten Menschen ja nicht lesen konnten und Informationen durch die Fresken vermittelt wurden. Wer nach Orvieto kommt, sollte auf keinen Fall den Rundgang durch das unterirdische Labyrinth der Etruskerstadt verpassen. 1200 Höhlen, Brunnen, Zisternen, Taubenställe, Weinkeller usw. finden sich in dem weichen Tuffgestein und lassen einen kleinen Einblick in die Vergangenheit zu. Marken er hat je von den Marken gehört? Italien-Kenner wissen schon längst, was in dieser Region an Schätzen zu entdecken ist. Zum Beispiel die Universitätsstadt Macerata, mit einer Freilichtbühne, die jährlich im Juli/August Tausende Opernfans anlockt. Auf dem Weg zum Meer zahlt sich ein Stopp in Loreto aus, einem 12.000-Einwohner-Ort, der Wallfahrern sehr bekannt ist – etwa drei Millionen Menschen kommen jährlich, um das „Haus der Maria“ zu besuchen. Die Legende erzählt, dass Engel das Verkündigungshaus von Nazareth über Dalmatien nach Italien brachten. Die Steine der Santa Casa, um die ein prächtiger „Marmorkasten“ und eine nicht minder prächtige Basilika gebaut wurden, sollen tatsächlich aus der Felsgrotte in Nazareth stammen und wahrscheinlich über Kreuzfahrer hierher gelangt sein. An der Küste der Marken gibt es zauberhafte Strände, vielfältig und feinsandig. 172 Kilometer langer Badespaß, unwiderstehlich für alle, die die Adria lieben – und nicht alle Strände sind breit und bevölkert, zwischen den Kalkfelsen des Monte Conero verstecken sich auch stille Buchten. Fano bietet Dolce Vita am Strand und alte Geschichte. Durch den Arco d’Augusto, das antike Stadttor, betreten wir die entzückende Stadt, genießen nicht nur den Rundgang durch die bezaubernden Gassen, sondern ebenso Gelato, Aperol und Crescia di Pasqua, ein pikantes Käsegebäck. Auch in Pesaro, der Geburtsstadt von Gioacchino Rossini, zahlt es sich aus, nicht nur das Strandleben zu genießen. Das Prunkstück der Marken ist die Renaissancestadt Urbino, 2