informationen rund um den bambus
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informationen rund um den bambus
Dezember 2003 Nummer 4 14. Jahrgang I N F O R M AT I O N E N R U N D U M D E N B A M B U S European Bamboo Society Sektion Deutschland e.V. · ISSN 0942-4679 www.bambus-deutschland.de Inhalt Editorial ....................................................................... Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigenseitenbambus .. Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit ................ Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in den Verkaufskatalogen .. Klone von Vivax aureocaulis .......................................... Bambusfreunde unterwegs – Schottland ......................... Gunnera ...................................................................... Monet – der Vater des Impressionismus .......................... Es blüht – In eigener Sache ........................................... Neue Bambus-Produkte in China ................................... Beitrag aus Bamboe (NL) .............................................. 3 4 6 6 7 8 10 11 12 12 13 Fotowettbewerb 2003 .................................................. Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock ............. Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien .................. Treffen der European Bamboo-Society am Comer See .... Bambusausstellung in Zürich .......................................... 2003: War das ein Sommer! ......................................... Bambus und Kunst ....................................................... Herbst-Messe in Bad-König / Zell ................................... Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick .................... Bücherkiste / Dekorative Kalender für 2004 ................... Termine ....................................................................... 13 17 18 20 21 22 23 23 25 26 27 Autoren Bethke, Hans Peter, Hauptstraße 5, 04895 Saxdorf Dillmann, Wolfgang, Von-Kiene-Straße 14, 88085 Langenargen Eberts, Wolfgang, Saarstraße 3-5, 76532 Baden-Baden Ehrlich, Holger, Kellereibergstraße 16, 64720 Michelstadt Esser, Joachim, Kiefernweg 7a, 51503 Rösrath Gohlke, Heinz, Kalch 27, A-8385 Neuhaus Heemskerk, Theo, Essenberger Straße 80a, 47443 Moers Hoag, Bill, Goethestraße 8, 76477 Elchesheim Liese, Walter, Bernhard-Ihnen-Straße 2f, 21465 Reinbek Milz, Andreas, Kranichstraße 14, 17192 Waren (Müritz) Münst, Alois, Richard-Strauß-Straße 8, 88276 Berg Nied, Frank, Langstraße 87, 65620 Waldbrunn Schmitz, Jürgen, Partijerweg 18, NL-6286 Wittem Sieber, Gerhard, Schloßstraße 10, 65439 Flörsheim-Weilbach Weiß, Albrecht, Im Mundklingen 1, 64342 Seeheim-Jugenheim Neumann, Udo, Else-Jahn-Straße 6, 13088 Berlin Impressum Herausgeber: EBS Deutschland e.V. (www.bambus-deutschland.de) Geschäftsstelle · Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn. Telefon (0172) 6 64 42 90 · E-Mail: [email protected] Herausgeberin. Die Auffassung der Autoren und die Inhalte derer Beiträge müssen nicht mit der Meinung der EBS übereinstimmen. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu ändern oder zu kürzen. Die Herausgeberin EBS Deutschland e.V. Anzeigenleitung und Versand: Edeltraud Weber (Kontaktdaten entsprechend Herausgeber) Druck und Technische Gesamtherstellung: KMdruck · Roland Eitel · Ludwigstraße 6 · 63150 Heusenstamm Telefon (0 61 04) 64 33-10 · Fax (0 61 04) 64 33-29 · E-Mail: [email protected] Redaktion und V.i.S.d.P.: Wolfgang Riede · Wilhelm-Pitt-Weg 17 · 07749 Jena Telefon (0 36 41) 21 48 00 · Telefax (0 36 41) 60 69 35 · E-Mail [email protected] Mitglieder des Redaktionsteams: Roland Eitel · Tel. (0 61 04) 64 33-10 · Fax (0 61 04) 64 33-29 · [email protected] Holger Ehrlich · Tel. (01 79) 9 46 19 39 · Fax (0 60 61) 6 88 29 · [email protected] ...ist eine gemeinnützige Gesellschaft, eingetragen beim Amtsgericht Hofheim am Taunus. Die EBS-Deutschland hat sich folgende Ziele gesetzt: · Förderung der Kultur des Bambus in Deutschland · Austausch und Verbreitung der Erfahrungen und des Wissens über die Eignung des Bambus als Zier- und Nutzpflanze · Vermittlung der - kulturellen Bedeutung des Bambus in seinen Heimatländern - wirtschaftlichen Nutzung des Bambus als Baumaterial und Nahrung - Rolle des Bambus als Motiv und Material in Kunst und Kunsthandwerk sowie als Musikinstrument Der Verein pflegt zur Förderung dieser Zwecke Kontakte und den Austausch mit Personen und Institutionen im In- und Ausland. Jahresbeitrag inkl. Bezugspreis der Zeitschrift „Bambus-Journal“: Alois Münst · Telefon (07 51) 4 19 36 · [email protected] Einzelmitglieder . . . . . . . . . ” 35,00 Ehepaare . . . . . . . . . . . . . . ” 50,00 Studenten für 3 Jahre . . . . . je ” 20,00 Hans Pleister · Telefon (04 21) 40 58 17 · [email protected] Titelgestaltung: Franz Josef Steinhage Bankverbindung für Überweisungen aus dem Inland: Kreissparkasse Gelnhausen · Konto: 27 001 068 · BLZ: 507 500 94 Titelfoto: Thomas Froese: Winterimpression aus dem Piemont Bankverbindung für Überweisungen aus dem Ausland: Das Bambus-Journal ...erscheint viermal im Jahr. Für die Mitglieder der EBS-D ist der Bezug der Zeitschrift im Mitgliedsbeitrag enthalten. Alle Rechte sind vorbehalten; Nachdruck, Vervielfältigung, Übersetzung und Übernahme in andere Medien nur mit schriftlicher Genehmigung der IBAN: DE 74 50 75 00 94 00 27 00 10 68 · BIC: HELADEF1GEL Vorstand 1. Vorsitzender: Internet-Redaktion: Gerhard Sieber · Schloßstraße 10 · 65439 Flörsheim Stephan Rodmann · Trebergasse 1 · 65830 Kriftel Telefon (0 63 45) 31 40 60 · E-Mail [email protected] Geschäftsführerin: Telefon (01 72) 6 54 17 90 · E-Mail [email protected] Wissenschaftliche Angelegenheiten: Edeltraud Weber · John-Wesley-Straße 4 · 63584 Gründau / Rbn. Albrecht Weiß · Im Mundklingen 1 · 64342 Seeheim-Jugenheim Telefon (0172) 6 64 42 90 · E-Mail: [email protected] Telefon (0 62 57) 8 16 42 2. 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Können Sie, wenn Sie sich angenehm zurücklehnen, sich an ein besonderes Erlebnis in diesem, fast vergangenen Jahr erinnern? An etwas, das für Sie eine echte Bereicherung, ja sogar unvergesslich war? Die meisten Menschen, die mit Pflanzen und Gärten zu tun haben, können es fast immer. Ich denke noch gerne an die verschiedenen Treffs mit Gartenfreunden in diesem Jahr, an die Besuche in fremden Gärten, unsere Reise nach Frankreich an die Loire, das Arboretum von Michel Davo, unser Sommerfest bei Fam. Busemann, man kann so weitermachen. Da ist das neue Auto im Sommer, es ist halt wieder rot, die Tochter hat doch noch eine Lehrstelle bekommen und die Schildkröten haben dieses Jahr für Nachwuchs gesorgt. Der vivax „Aureocaulis“ hat erstmals die 8-Meter-Marke übersprungen, die Fenster am Haus müssten auch mal wieder gestrichen werden. Man erinnert sich fast nur an schöne Dinge, das graue und schlechte wird schnell vergessen, abgehakt. Was bringt das nächste Jahr? Die Bambusfreunde fahren nach Schottland, ins Land von Nessi, der Kilt tragenden Männer, in den rauhen, so geschichtsträchtigen Norden Großbritanniens. Wir werden einen Tag länger unterwegs sein. Haben also noch mehr Zeit für Land, Leute, gutes Essen, Kultur und seltene Pflanzen. Merken Sie sich den Termin vor, 14. bis 19. Mai 2004, die Anmeldekarte liegt in diesem Journal. Wie wird es mit der Blüte unserer Fargesien weitergehen? Wer trägt letzten Endes die Schuld an diesem Fiasko? Sind es die Labors, die das schnelle Geld verdienen wollen, ohne sich auf langjährige und kostspielige Sichtungen einzulassen? Sind es unsere Bambusbetriebe, die als erster neue Klone im Katalog anbieten wollen? Eines ist sicher, egal wer die Schuld trägt, zweimal kurz hintereinander Totalausfall im Garten, wer pflanzt da noch freiwillig Bambus? Es wird in Zukunft sehr viel Überredungskunst kosten, Bambus wieder an den Mann (Frau) zu bringen. Autos, Waschmaschinen oder der Fön haben eine Herstellergaran- tie, für Bambus weiten wir das ganze dann schriftlich auf sechzig Jahre aus. Die EBS-D macht da jedenfalls nicht mit, wir distanzieren uns bis auf weiteres von jeglicher Sortenempfehlung bei Fargesia murielae und nitida. Was schenken Sie sich eigentlich zu Weihnachten? Auf dem Markt sind zwei neue Bambusbücher, in Taschenformat, erhältlich. „Bambus auswählen und pflegen“ von S.Crouzet, „Bambus einfach & exotisch“ von Wolfgang Eberts. Sie können sie auch Ihrem Nachbarn schenken, er versteht Sie dann sicher besser. Es ist wunderbar, wenn es im Sommer rote Rosen regnet – aber jetzt freue ich mich auf die ersten Schneeflocken im Gesicht und Eisblumen auf der Fensterscheibe. Diese filigranen Meisterwerke der Natur offenbaren erst bei näherem Hinsehen ihre eigene Schönheit. Ganz so wie winterliche Gartenlandschaften spannende Strukturen betonen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen eine gesegnete und geruhsame Weihnachtszeit, kommen Sie gesund ins Jahr 2004. Ihr Gerhard Sieber Für das bevorstehende Weihnachtsfest und den Rutsch ins neue Jahr wünschen wir Ihnen Besinnlichkeit, Zufriedenheit und ein glückliches Gartenjahr 2004. I h r e EBS-Deutschland 3 Albrecht Weiss Der Bambus des Jahres 2004 gekürt: Geigensaitenbambus Bambusporträt: Phyllostachys vivax f. aureocaulis N.X. Ma Name: Geigensaitenbambus (aus dem chinesischen übersetzt) Kurzform: „Geigi“, weil die Halme mit einer streifenförmigen Zeichnung kontrastiert sind, vergleichbar wie die Saiten einer Geige. Vorkommen/Herkunft: China, Provinz Henan, kultiviert in Zhejiang z.B. im Bambusversuchsgarten in Anjii. Er wurde von Dr. H. Simon (Marktheidenfeld) 1993 nach Deutschland zuerst in seinen Gartenbau- und Sichtungsbetrieb mit Schwerpunkt Bambus eingeführt. Danach wurde dieser Bambus von U. Willumeit, Darmstadt, und W. Eberts, Baden-Baden sehr rasch weiterverbreitet. Von Letzterem wurde die Pflanze ca. 1994 auch an die Amerikanische Bambusgesellschaft weitergegeben. Wuchsform: Stark ausläufertreibend bei günstigem Standort. Die Halme sind ausgeprochen lichtwendig, daher bei einseitigem Seitenlicht am Rande von Gruppen oder ganzen Hainen schräg nach außen wachsend. Höhe/Stärke: 4-8 Meter. Am Boden auffallend dicke Triebe, die mit der Höhe verhältnismäßig rasch sich verschlanken. An der Basis 30-60 mm Durchmesser. Bei der extrem vitalen grünen Ausgangsform Ph. vivax werden für die Heimat China Höhen bis zu 15 oder 20 Meter angegeben, bei Halmquerschnitten bis zu 13 cm im Extremfall; gewöhnlich bis 8 cm. Diese Dimensionen kann der deutlich schwachwüchsigere „Geigi“ Geigensaitenbambus nicht in seiner Heimat erreichen, um so weniger bei uns. Er ist aber bei uns trotzdem in die oberste Größenklasse einzuordnen. Halme/Halmscheiden: Bereits an Jungpflanzen werden sehr rasch mächtige Halme gebildet. Die Farbe ist hellgelb bis ockerfarben; kurze dicke Internodien an der Halmbasis. An den unteren und mittleren Internodien sind oft scharf kontrastierte Zeichnungen in Form verschieden dicker grüner Streifen zu finden, die von einem Internodium zum benachbarten über den Knoten hinweg springen können (wie Geigensaiten über einen Steg). Gelegentlich finden sich sogar Halme, die eine chimärenhafte Zeichnung aufweisen. Die 4 eine Seite eines solchen Halmes ist dann bsp. schwefelgelb, die andere in diesem besonderen Fall leuchtend grün von der Basis bis in die Spitze durchgehend. Eine solche Pflanze, die aus ganz deutlich unterschiedlichen Hälften zusammengesetzt ist, bezeichnet man in der Botanik als Chimäre – nach alten griechischen Sagenvorstellungen mit zweiköpfigen Lebewesen (Menschen, Götter, Tiere). Die Halmscheiden von „Geigi“ sind kaum anders als bei der rein grünen Stammform gefärbt. Bräunliche bis schwärzliche Flecken und Streifen auf hellbraunem Grund, also stark getigert, also sehr dekorativ gezeichnet, aber ebenso wie bei anderen Phyllostachysarten und -formen in wenigen Tagen verblassend und zu Boden fallend. Blatt: Groß und breit, auf günstigen Standorten bis 20 cm lang und 15-25 mm breit. Die Stellung der Blätter ist auffallend schräg nach unten. Dadurch wirkt das Laub sehr dekorativ. Winterhärte: Der Ph. Vivax f. aureocaulis zählt zu den nur mittelharten Sorten unter unseren Gartenbambus. Standort: Voll sonnig, soweit möglich, trotzdem geschützt. Gartenpraxis / Pflegeanforderung: Sehr attraktive Gartenform. Wie ein tatsächlich südländischer Bambus, aber bei uns nördlich der Alpen ein Bambus mit knapper Frosthärte. Um gelegentliche Winterschäden zu minimieren entweder nur im Vorzugsklima verwenden, oder im anderen Falle vorsorglich Bodenschutz durch winterliche Mulchdecke geben; evtl. zusätzlichen Schutz durch Folienzelt oder Rohrmatten bei schweren Wintereinbrüchen geben. Andernfalls sind Schäden nicht vermeidbar, welche allerdings durch die Raschwüchsigkeit in wenigen Jahren wieder wettgemacht werden. Der "Geigi“ als ein attraktiver Vertreter der höchsten Phyllostachys-Typen braucht bei uns einen vollsonnigen und bodenwarmen Standort. Trockene Böden und lufttrockene Standorte lassen sich durch häufige Wassergaben aufwerten. Wegen der starken Wüchsigkeit auf günstigen Standorten ist der Einbau einer Rhizomsperre angezeigt. Topfkultur/Raumbegrünung: Bei raschem Wachstum dieser Gartenform ist Topfkultur weniger empfehlenswert. Gärtnerische Verwendung: Faszinierender goldhalmiger Bambus in Form hoher Haine zu erziehen, oder bei eingeschränkten räumlichen Möglichkeiten als prägnante Solitärpflanze einzusetzen. Der „Geigi“ hat einen attraktiven, herausgehobenen Standort verdient, um das Spiel der expressionistisch gestreiften Zeichnungen seiner Halme herauszustellen. Beim „Geigi“ gibt es eine erblich vorgeprägte Besonderheit, die auf die Verwendung und Pflege im Garten Auswirkung hat. Den „Geigi“ könnte man auch gut „Wandelbambus“ nennen – eine Laune der Natur zeigt sich bei verschiedenen panaschierten Phyllostachys dann und wann. Bei keinem uns bekannten Phyllo tritt das aber so häufig auf wie beim „Geigi“. An irgendeinem Maitag nach vielen normalen Jahren zeigt er sich plötzlich verrückt. Wie ein farbwechselndes Chamäleon treibt unser Bambus andersfarbige Halme und auch die Dimensionen der Pflanze verändern sich erheblich. Die Grundfarbe der Halme ist dann nicht mehr gelb, sondern sattgrün. Oberhalb jeder Verzweigung in jeder Halmrinne (Sulcus) färbt sie sich gelb. Nachdem sich unser ursprünglicher „Geigi“ auf diese Weise in seine Umkehrform verwandelt hat, erhält er auch einen neuen wissenschaftlichen Namen: Ph. vivax f. huangwenzhu. Der chinesische Name zu deutsch: Huang-Wen-Bambus. In dieser Umkehrform wirkt er dann zwar nicht so attraktiv, nicht so spektakulär, weil weniger farblich kontrastiert. Er zeigt sich jedoch vitaler, d.h. er wächst auf gleichen Standorten stärker und auch höher, aber in den Proportionen, besonders im Durchmesser, schlanker. Merkliche Vorteile des Huang-Wen-Bambus sind, dass er größere Frosthärte zeigt als „Geigi“ und auch zugleich standfester gegen Stürme und Nassschnee ist. Wenn sich eine Verwandlung des „Geigi“ im eigenen Garten abspielt, ist es ratsam, gestalterisch einzugreifen. Der verwandel- te einzelne Halm, oder nach einigen Jahren die ganze Gruppe, sind mittelfristig samt den dazugehörigen Rhizomen herauszunehmen, und können an einer anderen Stelle für einen neuen Hain verwendet werden. Belässt man beide Spielformen an ihrem Platz, so wird sich zunehmend der vitalere Huang-Wen-Bambus durchsetzen und der schwächerwüchsige „Geigi“ zurückgehen. Verschiedene Experimente sind denkbar. Bambus des Jahres 2004 Im heißen Sommer beim Bambusfest 2003 unserer Gesellschaft in Mönchengladbach-Venn wurde medienwirksam der Bambus 2004 gekürt. Von den 5 Favoriten schaffte unser „Geigi“ mit geringem Abstand vor Fargesia robusta das Rennen. Er steht jetzt seit ca. 10 Jahren in Sichtung, wurde dementsprechend geprüft und hat sich über diesen Zeitraum bewährt. 1994 erschien ein faszinierendes chinesischsprachiges Fachbuch, das zugleich auch auf englisch herauskam: A Compendium of Chinese Bamboo. Die Autorenschaft, ein chinesisches Fachkomitee von ca. zwanzig Mitarbeitern, vergibt in diesem großartig bebilderten Buch unserem Bambus des Jahres folgendes Prädikat: „An excellent ornamental species“ – Eine herausragende ornamentale Form! Im selben chinesischen Werk wird bereits die grüne Ursprungsart, aus welcher der „Geigi“ entstanden sein muss, eingeschätzt und bewertet: „Quiet attractive“. In der deutschsprachigen Fachliteratur finden sich ganze Lobesreden über unseren Favoriten bereits seit 1996. Jetzt nach ca. 10-jährigen Erfahrungen und Austausch in Deutschland gelangt der „Geigi“ zu seinen Ehren. Er hat es tatsächlich verdient, bei der ersten Wahl eines Bambus des Jahres, für das Jahr 2004 in den Medien hervorgehoben zu werden. Der „Geigi“ mit seiner Wirkung macht nicht nur Bambus-Masse, sondern auch Bambus-Klasse! Bereits kleine Pflanzen von kaum 3 m Höhe zeigen alle ihre herausragenden Eigenschaften. Der „Geigi“ gewinnt laufend noch mehr an Beliebtheit – gerade bei neuen Bambusfreaks. Allen neuen und alten Bambusfreunden wünschen wir zum Jahresende und für das neue Jahr viel Glück und Freude. Foto rechts: Austrieb bei Phyllostachys vivax ‘Aureocaulis’. Foto: Reinhard Trautmann 5 Theo Heemskerk Bambus des Jahres 2004 – auch mein Favorit Im letzten Bambus Journal regte unser Vorsitzender Gerd Sieber an, eigene Beobachtungen und Erfahrungen über „Ph. Vivax Aureocaulis“ zu berichten, was ich hiermit versuche. 1999 kaufte ich bei einer Krefelder Baumschule einen schönen, kräftigen Ph. Vivax Aureocaulis. Ich suchte für ihn eine kleine, sonnige, windgeschützte Ecke in unserem Garten, wo vorher noch nie ein anderer Bambus stand. Ich pflanzte ihn in einen Betonring, Durchmesser 1 m, in ein 50 cm hohes, gut durchmischtes Bodensubstrat aus je 1/3 sandigem Mutterboden, Kompost vom Kompostwerk und verrottetem Pferdemist – angereichert mit einer Mischung aus Bentonit, Lavasteinmehl, Algenkalk, Klimagnesia und Rhizinusschrot. Diese Mischung tat ihm gut, denn im glei- chen Jahr schob er fünf kräftige Halme. Im darauf folgenden Jahr trieb er zwölf neue Halme bis zu einem Durchmesser von 4 cm und einer Länge von 5-6 m. Von eventuellen Frostschäden keine Spur. Mir wurde im Sommer klar, dass er, wenn seine Triebkraft so weiter geht, in seiner „kleinen Ecke“ nicht mehr lange zu halten ist. Im Jahr 2001 kam „er“ mit Gewalt und trieb 26 neue Halme bis zu 5 cm Durchmesser und über 6 m Länge. Ein Riesenrhizom schob sich unter meine Lebensbaumhecke. Da stand für mich fest: wenn die neuen Halme ausgewachsen sind, muss er „raus aus seinem Betongefängnis“ (Ausgabe 3/2001). Die Hauptpflanze wurde samt Betonring mit Hilfe eines Baggers umgesetzt. Zwölf abwandernde Halme wurden an anderer Stelle mit Rhizomsperre (alter Transport- bandgummi) in einer Bodenmischung wie vor eingepflanzt. Daraus ist jetzt nach zwei Jahren ein schöner Horst geworden und ich muss mir wohl bald wieder Gedanken über eine nächste Teilung machen. An der Hauptpflanze habe ich dieses Jahr eine merkwürdige Beobachtung gemacht. An einer Seite der Pflanze schoben sich zwei kräftige, dunkelgrüne Halme mit einem Durchmesser von 3 cm und einer Länge von 4 m heraus. Es folgten noch drei weitere kleine Halme. Auf der anderen Seite schob sich ebenfalls ein dunkelgrüner Halm gleicher Stärke und Länge aus dem Boden. Aber dieser Halm hat einen kräftigen gelben Sulcus, ein kleiner nachwachsender Halm zeigte das gleiche Bild. So weit meine Erfahrungen mit meinem Favoriten. Alois Münst Phyllostachys vivax „aureocaulis“ in den Verkaufskatalogen Nicht uninteressant finde ich, wie ein und dieselbe Pflanze angeboten wird. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht und nachgesehen, wie diese Art bei unseren führenden Anbietern in ihren Katalogen und Preislisten angepriesen wird, was Wuchshöhe und vor allem die Winterhärte betrifft. Im neuen Buch „Bambus“ von Crouzet und Colin aus dem Verlag Ulmer (erschienen 2003) wird Ph. vivax -22° C zugetraut und sehr gewissenhaft auf eine weitere Schwachstelle der Art verwiesen: die dünnwandigen Halme sind empfindlich gegen Wind und Schneebruch gefährdet! Anbieter Größe winterhart bis Bambuscentrum Eberts Bambusinsel Janssen Oprins / Belgien Bambus-Informationszentrum (Katalog) Bambus-Informationszentrum (Preisliste) Bambuscentrum Niederbayern vor dem Jahr 2000 Bambuscentrum Niederbayern seit dem Jahr 2000 4 bis 6m 5 bis 9m 10m 4 bis 8m 4 bis 8m 6 bis 8m 6 bis 8m -20° C -21 bis -24° C -35° C -18 bis -22° C -18 bis -25° C -28° C -20° C 6 Ergänzend darf ich auf meine Erfahrung mit diesem so wunderschönen Bambus verweisen: Seit sieben bzw. fünf Jahren stehen bei mir in Oberschwaben zwei unterschiedliche Herkünfte, die jedes Jahr beinahe total zurückfrieren. Dabei lagen die Minima nie über -20° C. Dies zeigt deutlich, dass die Katalogangaben teilweise völlig an der Realität vorbeigehen. Diesbezüglich darf auch noch einmal auf die EBS-Winterhärte-Aktion 1996 / 97 verwiesen werden. Wolfgang Dillmann Klone von Vivax aureocaulis Wohl noch nie wurden so viele Bambusse in so kurzer Zeit eingeführt wie von Vivax aureocaulis. Vor allem aus sehr unterschiedlichen Quellen. So konnte man schon im Bambusbrevier der EBS von 1996 von Vivax aureocaulis Klon B lesen. Im neuen Bambusbuch des Verlages Ulmer wird angegeben, dass der gelbe Vivax zum ersten Mal 1989 nach Belgien eingeführt worden ist. Den Fachleuten nach soll es sich um eine natürliche Form handeln, die im Distrikt Yongchen in Ost-China entdeckt wurde. Aber wie alle eifrigen Bambusbrief-Leser aus der Sortenbeschreibung in Heft Nr. 4/96 wissen, wurde Phyllostachys Vivax aureocaulis aus dem Bambusversuchsgarten in Anjii, Provinz Zhejiang, 1993 nach Deutschland eingeführt. In einem anderen Bambusbrief konnte man lesen, dass der Ph. Vivax aureocaulis aus Niederbayern sehr viel winterhärter sein soll, als der holländische Klon. Nach dem, was ich alles las und hörte, wurden drei verschiedene Klone in Deutschland verkauft. Zum ersten der holländische Klon, der mit dem Belgischen identisch ist und weniger winterhart sein soll. Zum zweiten der Klon aus Niederbayern, der eine besondere Winterhärte haben soll. Zuletzt der Klon aus Südwestdeutschland, der Baden-Baden-Klon, der gute dicke Halme schiebt. Als ich 1997 meinen ersten Ph. Vivax aureocaulis in Baden-Baden kaufte, war ich sehr froh, das letzte Exemplar ergattert zu haben, obwohl die Pflanze viel zu mickrig und zu teuer war. Zu Hause ausgepflanzt, fand unter meinen anderen Bambussen plötzlich eine Inflation statt: Die grünhalmigen Bambusse waren für mich jetzt nur noch die Hälfte wert. Der gelbe Vivax entwickelte sich am Anfang sehr langsam, danach aber überraschend schnell, wie in meinem Bericht im Bambusjournal März 2002 nachzulesen ist. In diesem Jahr hat mein gelber Vivax die ersten beiden Halme geschoben, die bis zu 6 cm Durchmesser haben. Auch konnte ich in diesem Sommer erleben, dass die Halme nicht mehr so hoch wuchsen, wie im Jahr zuvor; selbst die neu getriebenen Blätter waren um einiges kleiner. Dies lag zum einen am Abstechen meines zehnten Ablegers, zum anderen am extrem trockenen Sommer, den ich mit meiner Gießkanne alleine nicht bekämpfen konnte. Auffallend sind bei diesem Baden-Baden- Klon – außer den dicken Halmen – die großen schwarzen Flecken, die in manchen Wintern entstehen. Solche Flecken gibt es aber auch bei anderen Bambusarten, wie z.B. bei Phyllostachys viridi glaucescens. Sie entstehen häufig im Februar, wenn die Nächte noch sehr kalt sind, am Tage die Sonne aber schon sehr stark auf die Halme brennt. Damit wird der Saftstrom auf der Sonnenseite stark angeregt. Der Saft steigt auf und staut sich unterhalb des Knotens. In der folgenden Nacht gefriert der gestaute Saft, dadurch wird die äußerste Halmschicht zerstört. Es bildet sich eine Kältebrücke von außen nach innen. Man erkennt sie am Morgen am Raureif, der sich an dieser Stelle gebildet hat. Die schwarzen Flecken hängen aber nicht alleine vom Winter ab, sondern in starkem Maße auch von der Düngung. So gibt es bei sehr viel Mineraldüngereinsatz besonders große schwarze Flecken. Nach meinen Erfahrungen kann man die Fleckenbildung weitgehend verhindern, indem man nur mit Hornspänen düngt. Andererseits bereichern die schwarzen Flecken das Farbenspiel der Halme ungemein. Was mich bei meinem Vivax aureocaulis zwischen Häusern besonders beeindruckte, waren nicht alleine die 6 cm dicken Halme, sondern auch das schnelle Wachstum nach Süden. So bildete sich neben den alten Halmen im Norden ein neuer Bambuswald mit neun dicken Halmen im trockneren Süden. Während die früheren Halme nur etwa 1,30 m nach Süden auswanderten, so befindet sich der neue Bambuswald etwa zwischen 2 und 5,60 m von der ursprünglichen Pflanzstelle entfernt. Interessant ist auch, dass sich im feuchteren Norden der Pflanzstelle in diesem Jahr kein einziger Spross blicken ließ. Durch die stärkere Bodenerwärmung im Süden des Bambushorstes treiben die Sprossen dort zwei Wochen früher aus, als zum Beispiel letztes Jahr im Norden. Dadurch bekommen die Sonnensprossen als erstes die volle Energie zur Verfügung gestellt, die in den Rhizomen gespeichert ist. Im Schatten des Nordens können nur in feuchten Jahren einige wenige Halme zur Sonne durchbrechen. Die meisten SchattenSprossen werden mangels gespeicherter Energie von der Bambuspflanze einfach aufgegeben. Das trockene Jahr machte sich auch dadurch bemerkbar, dass die 6 cm dicken Halme nur wenig über 6 m hoch wurden, während im Jahr zuvor der 5,5 cm dicke Halm locker die 8 m Höhe schaffte. Bei dem überfallartigen Wachstum meines gelben Vivax nach Süden habe ich mich nicht gewundert, als mein nord-westlicher Nachbar mich ganz überrascht gefragt hat, wo denn die vielen dicken Bambushalme herkommen. Er war wohl der Meinung, ich hätte die bis zu 6 cm dicken Halme bei Nacht und Nebel einfach eingepflanzt, um ihn vor vollendete Tatsachen zu stellen. Auf meine Erklärung, der Bambus sei von ganz alleine dorthin gewachsen, reagierte er nur mit ungläubigem Staunen. Damit mein Nachbar nicht eines Tages auf der Schattenseite des Lebens steht, muss ich in Zukunft wohl die bis zu 8 m hohen Halme einkürzen und die Halme an der Grenze entfernen. Den zweiten Vivax aureocaulis Klon bekam ich 1998 mit der Post aus Niederbayern. Als ich ihn auspackte, kamen mir die Tränen. Die Pflanze hatte nur einen 5 mm dicken Halm mit sieben Blättern. Trotz allem schob er im gleichen Jahr noch einen dünnen Halm. Aber erst 2000 wuchs er sortentypisch weiter. Was mir bei diesem Bayern-Klon besonders auffällt: er hat in meinem Garten noch keinen einzigen schwarzen Fleck bekommen, trotz der zum Teil kalten Winter, was für seine Winterhärte spricht. Insgesamt hat dieser Klon den Wuchscharakter eines Bergbambusses. Dazu passt auch die „Faulheit“, viele Sprossen zu schieben. Es bildet sich gegenüber der Blattmasse ein Überhang an Rhizomen aus. So können im Winter die vielen Wurzeln die wenigen Blätter viel besser mit Saft versorgen. Auffallend ist auch, dass dieser Bayern-Klon im Verhältnis zum Baden-Baden-Klon kleinere Blätter hat. Durch die geringere Verdunstung der kleineren Blätter ist die Wasserversorgung im Winter besser ausreichend. Meinen dritten Klon aus Holland erwarb ich 2001 im Baumarkt. Der gelbe Vivax stand gut durchwurzelt in einem 30-LiterTopf, hatte aber wenige Halme. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb ich ihn so preisgünstig im Baumarkt erstehen konnte. Seine geringere Winterhärte zeigte er im kalten Winter 2001 / 2002. Ich hatte ihn samt Topf im Sonnen- und Windschatten eingegraben. Der daneben eingegrabene Baden-Baden-Klon kam sehr viel wintergrüner durch die Frostperioden, als der stärker durchwurzelte HollandKlon. 7 Gerhard Sieber Bambusfreunde unterwegs – Schottland „Herbe Schönheit mit Charakter“ oder „Das Alaska Großbritanniens“ Die Landschaft Schottlands gehört zu den vielgestaltigsten und dramatischsten Regionen der britischen Insel mit mächtigen Bergketten, Mooren, “Lochs“ und bezaubernden Buchten. Die abwechslungsreiche Geschichte dieser sagenumwobenen Gegend wird lebendig in malerischen Städten, mystischen Burgen und prunkvollen Schlössern. Fahren Sie mit uns vom 14. bis 19. Mai 2004 in das Land von Maria Stuart und Bonnie Prince Charlie. Schottland, knapp 79 000 qkm groß hat nur 5,5 Mio. Bewohner. Der Nordwesten des Landes ist mit 2,6 Bewohnern pro qkm die am dünnsten besiedelte Region Europas. Die meisten Schotten in dieser trotz alledem modernen Region freut es bis auf den heutigen Tag, dass sie sich durch ihre gälischen Sprachwurzeln und die katholische Religion von den Engländern, den ungeliebten Nachbarn im Süden, unterscheiden. Auch halten sich noch immer hartnäckig Klischeevorstellungen, der Besucher hätte es in Schottland mit Kilt tragenden, unermüdlich Dudelsack spielenden, Whisky trinkenden und Haferfladen essenden, geizigen Schotten zu tun, die das ganze Jahr über Baumstämme durch die Luft schleudern und Steine mit mehr oder weniger mystischer Vergangenheit in die Höhe stemmen. Aber sehen wir selbst. 1. Tag: Freitag, 14. Mai: Anreisetag, ca. 550 km Abfahren werden wir am Freitag, dem 14. Mai 2004, morgens um 5:30 Uhr vom Parkplatz der Fa. Stewa in Alzenau. Es geht über Köln zur Niederländischen Grenze. Wenn nötig, werden wir einen Zwischeneinstieg im Großraum Köln (Ruhrgebiet) anbieten. Während der Fahrt wird, wie in den Jahren zuvor, ein Begrüßungsfrühstücksbuffet gereicht. Bevor wir in Rotterdam/Zeebrügge einschiffen, reicht die Zeit noch aus, das Arboretum Trompenburg (Rotterdam) zu besichtigen. Schwerpunkte des im Jahre 1820 gegründeten Arboretums werden die Zedernsammlung und das reichhaltige Hosta-Sortiment sein. Unser erstes gemeinsames Abendessen wird an Bord der Fähre gereicht. Die Überfahrt Rotterdam–Hull verschlafen wir in einer geräumigen Zwei-Bett-Innenkabine. 8 2. Tag: Samstag, der 15. Mai: ca. 420 km Ausgeschlafen und guter Dinge erwartet uns ein ausgiebiges Buffet-Frühstück an Bord der Fähre. Danach Ausschiffung in Hull und Begrüßung unserer Reiseleitung, die uns die nächsten Tage begleitet. Die Fahrt führt uns nordwärts über das mittelalterliche Städtchen York Richtung Lake District Nationalpark. Begleitet werden wir von wunderschönen Tälern, Bergen und Seen. An der englisch-schottischen Grenze (The Borders) treffen wir auf das legendäre „Dorf der Liebespaare“, Gretna Green. Seit dem 18. Jh. konnten sich dort Jugendliche schon mit 16 Jahren ohne Einverständnis der Eltern vom Dorfschmied trauen lassen. Weiter geht es nach Dumfries. Hier befindet sich das Garden Wise Plant & Garden Centre, und es bietet sich die erste Möglichkeit des Pflanzenkaufs. Die letzte Etappe des Tages ist die Fahrt ins Hotel nach Glasgow. Dort Abendessen und Übernachtung. Hotel-Adresse : Holiday Inn Glasgow City West Bothwell Street GB-Glasgow G2 7EN Telefon 00 44 / 8 70 / 4 00 90 32 3. Tag: Sonntag, 16. Mai: ca. 230 km Nach dem Frühstücksbuffet fahren wir nach Stirling. „Heart of Scotland“ wird Stirling oft genannt. Das auf einem 80 m hohen Felskegel gelegene Stirling Castle kann von vielen erfolgreichen Schlachten gegen die verfeindeten Engländer zwischen 1297 bis 1766 erzählen. Danach fahren wir weiter nordwärts und erreichen im Tal des River Tummel den 3.000 Einwohner zählenden Luftkurort Pitlochry. Dort werden wir in der Edradour Distillery unseren ersten schottischen Whisky verkosten. Sie ist Schottlands kleinste Brennerei und besteht schon seit 250 Jahren. Der berühmte schottische Whisky geht auf frühchristliche irische Mönche zurück, sie nannten ihn „Uisge Beathad“, was gälisch ist und soviel wie Lebenswasser heißt. Schottischer Whisky schreibt sich ohne „e“, irischer Whiskey mit „e“. An den Seen, Wäldern und Bergen der Perthshire Highlands vorbei geht es weiter durch die Grampian Mountains zum modernen Wintersportzentrum Aviemore. Hier befindet sich die alpine Staudengärtnerei Inshriach Alpine Plant Nursery, die zu einem Besuch einlädt. Es gibt die Möglichkeit des Pflanzenkaufs. Weiterfahrt zu unserem Hotel, Abendessen und Übernachtung. Hotel Adresse: Aviemore Inn Aviemore Centre GB-Aviemore PH22 1PF Telefon 00 44 / 14 79 / 81 02 61 4. Tag: Montag, 17. Mai: ca. 250 km Nessie wartet auf uns. Nach dem Frühstück geht es zu dem wohl bekanntesten See Schottlands, “Loch Ness“. Urquhart Castle, am Ufer gelegen, lohnt für einen Fotostopp. Und unaufhörlich rollen die Räder Richtung Tomintoul und weiter zum Balmoral Castle, dem Sommersitz der Königin. Dort befindet sich eine Ausstellung mit Gemälden, Silber, Porzellan und Royal Tartans. Wer dann noch nicht genug hat, den laden die Gärten zur Besichtigung ein. Es geht weiter über Perth und die bekannte Forth Bridge nach Edinburgh. Die schottische Hauptstadt empfiehlt sich für eine Besichtigung, z.B.die Royal Mile, die den Palace of Holyroodhouse mit dem imposanten Edinburgh Castle verbindet. Ein besonderes Highlight der Reise erleben wir bei einem typisch schottischen Abend im Prestonfield House mit Dinner & Show. Die Nacht verbringen wir in einem Hotel in Edinburgh. Hotel Adresse: Learmonth Ramada Jarvis 18-20 Learmonth Terrace GB-Edinburgh EH4 1PW Telefon 00 44 / 1 31 / 3 43 26 71 5. Tag: Dienstag, 18. Mai: ca. 350 km So langsam müssen wir Abschied nehmen von Schottland, aber nicht ohne vorher noch den Royal Botanic Garden in Edinburgh besichtigt zu haben. Durch die historisch geprägte Borderlandschaft mit den berühmten Orten Melrose und Jedburgh führt uns die Route zurück nach Hull. Melrose ist bekannt durch Sir Walter Scott, dem glühenden Nationalisten und begnadeten Schreiber, “Und willst Du des Zaubers sicher sein/So besuche Melrose bei Mondenschein“. In Melrose befinden sich die Ruinen der einstigen großen Abtei. Immer noch beeindruckend ist die Abteikirche von Jedburgh. Sie liegt seit 450 Jahren in Trümmern. Abbotsfort House, „Die Romanze in Stein und Mörtel“, wie Sir Walter Scott sein Traumhaus einst nannte, zeugt von seiner ungewöhnlichen Sammelleidenschaft. Neben über 10.000 Büchern und vielen Waffen findet man dort unter anderem eine Locke von Bonnie Prince Charlie, das mit Perlen verzierte Kruzifix der Maria Stuart, ein Kleiderverschluss von Napoleon I. und vieles mehr. Wenn es die Zeit noch zulässt, werden wir in dem mittelalterlichen Städtchen York auf der 4 km langen Stadtmauer spazieren gehen. Weiterfahrt nach Hull, Einschiffung, Abendessen und Übernachtung auf der Fähre. deck sowie heckseitig montiertem Skiträger für erworbene Pflanzen. Preis pro Person Einzelzimmerzuschlag 1 Begrüßungsfrühstücksbuffet im Bus am 1.Tag, wird von Stewa-Touristik kostenlos gestellt. Aufpreise Fähre (pro Person): 2-Bett-Kabine außen: 1-Bett-Kabine innen: 1-Bett-Kabine außen: 6. Tag: Mittwoch, der 19. Mai: Heimreise, ca. 550 km Nach dem Frühstücksbuffet an Bord der Fähre erfolgt die Heimreise nach Alzenau. Schottischer Abend im Prestonfield House inkl. Abendessen und Show Fährüberfahrt Rotterdam-Hull, Hull-Rotterdam incl. 2 Übernachtungen in 2 Bett Innenkabinen mit jeweils Abendessen und Buffet-Frühstück an Bord. 3 Übernachtungen mit schottischem Frühstück in Hotels der guten Mittelklasse, alle Zimmer sind ausgestattet mit Bad oder DU/WC. 2mal ein 3-Gang-Abendmenü. Besichtigung einer Whisky-Destillerie. Schottisches Hochlanddiplom für jeden Gast. Programmänderungen vorbehalten! Deutschsprachige Reiseleitung während der gesamten Reise vom 2. bis 5.Tag. Reiseveranstalter: Stewa-Touristik Bezirksstraße 1 63755 Alzenau Sämtliche Rundfahrten wie im Text beschrieben. Informationsmappe über Schottland. Folgende Leistungen sind im Preis enthalten: Fahrt im ****Stewa Bistro-Bus mit Bordservice, 56 Fahrgastplätzen (Schlafsessel) im Oberdeck, 16 Bistroplätzen im Unter- m si u n OP H B e su chen I N TERN S ie ET -S Alle Eintritts- und Besichtigungsgelder sind im Preis enthalten. 595 Euro 90 Euro 35 Euro 40 Euro 75 Euro Es beseteht die Möglichkeit einer Reiserücktrittsversicherung. Pro Person 15 Euro. Bitte mit Reisepreis überweisen. Zur freundlichen Beachtung: Liebe Bambusfreunde, das Organisationsteam mit Edeltraud Weber und Gerhard Sieber hat es sich mit der Planung und Ausarbeitung des von Ihnen ausgewählten Reiseziels nicht leicht gemacht. Es soll für uns alle wieder eine unvergessliche Reise werden. Kultur und Pflanzen stehen im Mittelpunkt. Der Reisepreis ist etwas höher als die letzten Jahre, bedenken Sie aber, wir sind einen Tag länger unterwegs, die sehr weite Entfernung zwischen Rotterdam und dem Nordosten Englands verbringen wir schlafend, in einer Zwei-Bett-Innenkabine, d.h.wir kommen ausgeschlafen auf der Insel an. Die angegebenen Tages-Kilometer halten sich in einem erträglichen Rahmen. Alle Eintrittsgelder in Höhe von 40 Euro pro Person sind im Reisepreis enthalten. Melden Sie sich bitte rechtzeitig auf der beiliegenden Anmeldekarte an, Freunde und Bekannte unserer Mitglieder sind, wie immer, stets willkommen. Wir wünschen Ihnen schon jetzt eine angenehme und erholsame Reise. N i c h t s w a s nicht a u s Bambus w ä r e Fritz-Erler-Straße 7, 76133 Karlsruhe Mo.- Fr. 11.00 - 18.30 · Sa.11.00 - 14.00 Unter Fax 07 21 / 3 84 23 46 oder Tel. 07 21 / 3 84 23 45 · www.erlebniswelt-bambus.de 9 Udo Neumann Gunnera Liebe Leser, sicher haben Sie schon von anderen Pflanzenfreunden Hinweise für die Gunnera bekommen. Trotzdem möchte ich Ihnen meine Erfahrungen mitteilen, auch wenn ich seit diesem Sommeranfang keine Pflanze dieser Art mehr besitze, aber zwanzig Jahre eine gepflegt habe. In Verbreitung ist oft G. manicata (syn. G. brasiliensis). Sie ist ähnlich der G. tinctoria (chilensis), aber in allen Teilen größer. Um die Pflanze genau bestimmen zu können, müsste man beide Arten direkt vergleichen können. Sogar die Botaniker sind sich da nicht immer einig. G.tinctoria besitzt große, geschlitzte Blätter. Der Blattstiel ist stark, fleischig, etwas rötlich, zylindrisch bis 2 m lang, mit harten hakenförmigen Stacheln versehen. Das Blatt, 1 bis 2 m im Durchmesser, handförmig gelappt und eingeschnitten, runzlig und rau mit Stacheln auf den Rippen. Der Blütenstand ist 40 bis 50 cm hoch. Die Äste des Blütenstandes sind walzenförmig und 3 bis 7 cm lang. Die Blüten sind klein, rötlich und zweihäusig. Blütezeit VI bis VIII. G. manicata ist ähnlich, in allen Teilen größer. Die Blätter sind viel größer, rundlich, weniger tief gelappt und weniger rau. Der Blattstiel ist stärker bestachelt und grün. Blütenstand bis 1 m lang, relativ dick, ca. 20 cm aufrecht, welcher sich später schräg stellt. Bei G.manicata erscheint der Blütenkolben im zeitigen Frühjahr mit den Blättern. G.tinctoria treibt die Blüte etwas später aus und blüht somit etwas später. Am Heimatstandort wird G.manicata 3 bis 4 m hoch. Bis 3 m Höhe und 1,60 m Blattdurchmesser habe ich es auch geschafft. Mit gutem Winterschutz ist die Sumpfpflanze zu überwintern. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden aus sehr feuchtem nährstoffreichen Humus bestehen. Zur Pflanzung ist eine Grube, ca. 75 cm bis 1 m tief und 1,5 m breit auszuheben. Diese mit gut verrottetem Kompost (kalkarm), Buchenlauberde, ein Jahr altem Kuhmist und Torf zu füllen, etwas toter Lehm ist auch gut. Man kann sagen, Erde ähnlich dem Rhododendron. Im Sommer reichlich wässern. Für Dung- Gunnera manicata Carwinion. Aufgenommen in Hinterweidental / Pfälzerwald, 2001. 10 güsse ist die Pflanze stets dankbar (Dünger wie für Rhododendron, Heidelbeere usw.). Die Pflanze etwas tiefer, ca. 20 cm, setzen, da diese mit den Jahren etwas hinauswächst. Aufgefülltes Pflanzloch mit Gefälle zur Mitte, Pflanze jedoch nicht tiefer setzen als sie vorher stand. Gepflanzt wird Mitte / Ende Mai nach den Spätfrösten, aber auch nicht später als August, sonst erfolgt keine genügende Neubewurzelung. Schlechte Winterüberlebenschance. Wenn der erste Bodenfrost die Blätter zerstört hat, diese entfernen, dann beginnt das Eindecken, damit kein Frost den Wurzelstock zerstören kann. Nachstehend zeichne ich Ihnen meine Abdeckung auf, mit welcher ich die besten Erfahrungen gesammelt habe, da ich dafür nicht so viel Blattwerk benötige: Über die leicht frostgeschädigte Gunnera kommt erst Düngetorf, man kann auch trockenes Laub nehmen, ca. 40 cm. Darüber mit ca. 10 cm Luft ein Eisengestell, welches mit einer Folie abgedeckt wird. Darüber dann das restlos trockene Laub von allen Seiten etwa 60 cm und mehr. Die 60 cm sind ein Mindestmaß, Foto: Bill Hoag wenn der äußere Verschlag aus Brettern besteht. Sollte die Umhausung aus einem Drahtgeflecht bestehen oder vier Zaunfeldern 2 m x 1,5 m, sind 1,5 m Laubumhüllung erforderlich. Blätter von Eiche, Kastanie, Birke, Pappel und Robinie besitzen Gerbsäure und bilden einen sauren Kompost. Also Kalk oder Gesteinsmehl unbedingt zufügen, wenn das genannte Blattwerk auf den Kompost kommen sollte. Über das Ganze kommt dann eine wasserdichte Plane. Diese so befestigen bzw. beschweren, dass der Wind sie nicht fortweht. In der Mitte darf sich keine Wassermulde bilden. Die Plane muss leicht überwölbt sein. Eindringendes Wasser und Frost dazu kann zum Pflanzentod führen, bzw. diese im Wachstum um zwei bis drei Jahre zurückwerfen. Der Wurzelstock ist dann von oben her weich und angefault und muss von unten neu austreiben, was bis zum späten Sommer dauern kann. Wenn die Sonne im April schon wärmt, den äußeren Schutz abnehmen und lüften, denn die Pflanze fängt schon an zu treiben. Bei Nachtfrostgefahr wieder abdecken! Sollte im Mai noch einmal Spätfrost kommen und die Blätter wurden schon kompostiert, dann stellen Sie eine brennende Kerze entsprechender Größe unter die Abdeckung und lassen die Kerze von ca. 22 Uhr bis 7 Uhr brennen. Die abgestrahlte Wärme reicht für den Schutz. Die neuen Blätter treiben schon im zeiti- gen Frühjahr im Blattwerk der Winterabdeckung. Diese sind jetzt empfindlich wie Glas. Also mit großer Vorsicht den Winterschutz entfernen. Abgebrochene Blätter oder Stiele sind verloren. Vermehrt wird durch Abtrennen von Rhizomköpfen, welche im größeren Topf weiter kultiviert werden. Noch besser ist, den dicken fleischigen Wurzelstock auf der Seite mit einem vorhandenen Neutrieb freilegen und mittels eines scharfen Spatens abtrennen. Eine Vermehrung mittels Samen ist für uns nicht aktuell, da dieses lange dauert und schwierig ist. Viel Erfolg und eine riesengroße Gunnera wünscht Ihnen Ihr Pflanzenfreund. Hans Peter Bethke Monet – der Vater des Impressionismus Gedanken nach dem Besuch in Giverny In einer Ausstellung in den Räumen des berühmten Pariser Fotografen Nadar stellte eine Gruppe junger Maler und Bildhauer ihre Werke aus. Wir schreiben das Jahr 1874. Darunter befindet sich eine Flußlandschaft mit aufgehender Sonne des jungen Monet. Von dem längeren Titel behielt sich der schreibende Journalist nur das Wort: Impression. Es war ein wütender Bericht über die ausgestellten unakademischen Werke und das Schimpfwort „Impression“ wurde zum Stilbegriff einer ganzen Epoche. Von den ersten Stilleben von 1864 und ersten erhaltenen Skizzen von 1857 bis zu den letztlich großen Seerosenbildern, die in Giverny (und Paris) entstehen, war es ein langer weiter Weg, ein wunderbarer Schaffensprozess – bis in die Moderne der 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts. Was hat er nicht alles an künstlerischen Neuerungen geschaffen. Wasserlandschaften zu allen Tages- und Jahreszeiten, Serien von Kathedralbildern (Rounen 1894) in verschiedenen Tagesbeleuchtungen, Landschaften mit und ohne Wasser mit Personen in Mohnfeldern und Bilder der eigenen Familie und Freunden. Herrlichste Stilleben mit saftigen Früchten, Porträts und Städtebilder von London und Paris, die Bretonische Küste und das Meer, Venedig und die berühmten Heuhaufen und Heuschober, die er um 1890 in verschiedenen Varianten schuf. Es war die Zeit, als er Giverny erworben hatte. Das Haus mit dem Meer von Blumen, dem Wasser und den Seerosen und der berühmten japanischen Holzbrücke von Glyzinien umrankt. Wie herrlich muss damals der Garten und das Anwesen gestaltet gewesen sein. Das Haus praktisch und für die damalige Zeit modern, aber keineswegs ein Protzbau, wie es heute viel zu viele gibt und angefüllt mit den heute noch zu sehenden wundervollen japanischen Farbholzschnitten, die eine ganze Generation von Malern von Toulouse-Lautrec bis Degas beeinflußten. Monet aber war bei den Wegbereitern der Impressionisten der Erste. Ein Zitat von Monet: „Ich habe Theorien immer verabscheut. Mein einziges Verdienst bestand darin, inmitten der Natur gearbeitet zu haben, wobei ich stets versuchte, unsere Eindrücke in ihren allerflüchtigsten Formen festzuhalten.“ Es war für ihn immer wieder das Licht, das ihn fesselte und ihn zu ganzen Serien desselben Gegenstandes inspirierte – ob Venedig mit seinem Nebeldunst oder des flirrenden Sommerlichts, die ihn die Heuhaufen auf dem Feld 1893 malen ließ. Im Frühling 1893 entdeckte er den Ort Giverny, der den damals 43-jährigen faszinierte und sein langes Malerleben nicht mehr losließ. Die vielen Schwierigkeiten mit den Normannischen Dorfbewohnern lassen sich erahnen. Gern gesehen haben die den Künstler und seine Freunde auf keinen Fall. Kein Getreide oder Gemüse baut er an, ein Städter mit vielen Fremden und einer großen Familie unterminiert den Dorffrieden – es sind sogenannte Künstler. Steht man heute im Anwesen von Giverny, muss man weite Fantasieschritte gehen, um von den jetzigen modernen MixBordern, die für mehr als eine halbe Million Touristen ständiges Blühen gewährleisten und vortäuschen müssen, die eigentlichen Intensionen des Garten Künstlers Monet noch zu entdecken. Zu Zeiten Monets gab es riesige Flächen Iris und Dahlien, Lilien, Nelken und Canna, Pelargonien und vor allem Rosen und Clematis. Alles wurde der Saison entsprechend liebevoll von etlichen Gärtnern bereitet. Die gemalten Blumenbilder des Meisters zeigen die oppulenten Farbflächen. Heute ist alles nur noch ein Abglanz des einmaligen Ehemaligen, aber die Bilder in ihrer unverwechselbaren Farbfülle bleiben uns. Ein letztes Foto aus dem Jahre 1926 zeigt Monet vor seinem Seerosenteich auf einer Bank sitzend. Bis 1925 hat er immer wieder an den riesigen Seerosenbildern seiner letzten Jahre gemalt. Die größten haben die überdimensionalen Ausmaße von 8 m Länge! Für 15.000 qm Gartengelände existiert eine Pflanzenliste von 75 Pflanzenarten, von denen er einige für große Flächen besonders bevorzugte. Es war auch damals ein fast ganzjähriges Blühen beabsichtigt, der große gärtnerische Pflegeaufwand also vorprogrammiert! 11 Gerhard Sieber Es blüht – In eigener Sache Auf seiner letzten Vorstandssitzung am 15. November 2003 hat der Vorstand der EBS-D unter anderem über das Thema der neueren Bambusblüte diskutiert. Man kam zu dem Schluß, sich bis auf weiteres von Sortenempfehlungen unserer Fargesia murielea zu distanzieren. Solange keine einwandfreie und stichhaltige Auskunft über die Herkünfte bzw. Garantien über eine Blühsicherheit gegeben werden können, ist alles mehr als suspekt. Da in letzter Zeit auch schon die ersten Nachkommen von Fargesia nitida auf dem Markt sind und angeboten werden, gilt die Empfehlung auch in diesem Fall. Es ist unmöglich innerhalb einer so kurzen Zeit von der ersten Blüte bis heute etwas über Sorteneigenschaften und eine Blühsicherheit auszusagen. Die Zeit ist einfach zu kurz um eine ausreichende Sichtung zu betreiben. Die EBS-D vermutet, dass das Problem der neuerlichen Bambusblüte durch nicht sachgemäße Vermehrung in Meristemlabors entstanden ist. Nicht jede Pflanzengattung läßt sich auf diesem Wege problemlos vermehren. Sind Sie auch bitte vorsichtig bei der Bezeichnung „wurde vegetativ vermehrt“, auch eine Meristemvermehrung ist vegetativ. Der erste Betrieb der Bambus im Labor vermehrt weist alle Schuld von sich, weitere werden sicherlich folgen, aber sind wir doch ehrlich, innerhalb so kurzer Zeit lassen sich diese riesigen Mengen auf herkömmliche Art und Weise nicht vermehren. Wo kommen sie her, wer hat sie vermehrt? Vor ca. zehn Jahren wurden die ersten meristemvermehrten Bambus auf den Markt gebracht, bis heute mangelt es den meisten an einem Art-typischen Habitus. Liebe Bambusfreunde, das Sortiment an weiterem pachymorphen Bambus, welches auf dem Markt ist, läßt uns die momentane Situation überbrücken. Wir möchten mit dieser Aussage keinen Endverkäufer schädigen, sondern sie vor übereilten Käufen schützen. Sobald sich die Lage geklärt hat, vor Gericht sind die ersten Klagen anhängig, werden wir Sie informieren. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude mit Bambus, denken sie daran: Auf eine Mahlzeit kann man verzichten, aber ein Haus muss Bambus haben. Ohne Essen und Trinken werden wir dünn, aber ohne Bambus verlieren wir die heitere Gelassenheit. Zitat aus „Die Gärten Chinas“ Marianne Beuchert Jinhe Fu / Walter Liese (Übersetzung) Neue Bambus-Produkte in China Die Bambusindustrie in China entwickelt sich kräftig. Der jährliche Produktionswert übersteigt 40 Milliarden US-Dollar mit einem Exportwert von über 600 Millionen US-Dollar. Zunehmend kommen neue Produkte auf den Markt, wie Extraktstoffe für Bier, Erfrischungsgetränke, Medizin und Kosmetika. Nachstehend sollen einige neue Entwicklungen der letzten Jahre vorgestellt werden: Bambus Furnier, feuerresistente Dachverkleidung sowie Bambusfasern und ihre Produkte. Bambus Furnier Prinzipiell gibt es zwei Arten der Herstellung von Bambus-Furnier: Schälfurnier geschält von einem drehenden Abschnitt eines starkwandigen Halmes sowie Messerfurnier geschnitten von einem rechteckig verleimten Bambusblock. Aus geschältem Furnier werden Schachteln und Tabletts für Verpackung und Transport gefertigt, um die aus Weichplastik oder Styropor gefertigten zu ersetzen. Hierdurch kann die verbreitete „weiße Verschmutzung durch Plastik“ verringert wer12 den. In Japan werden zunehmend die beliebten „ Sushi“- Häppchen (gekochter Reis umhüllt mit Algen und garniert mit Scheiben von Fisch, Ei oder Gemüse) in Bambusschachteln angeboten, die nach Gebrauch verrotten können. Messerfurniere sind weit verbreitet für Möbel und Dekorationszwecke. Der Halm wird quergeschnitten, längs gespalten, geglättet, gedämpft, getrocknet und zu Blöcken verleimt. Dünne Furniere von 0,2 bis 1,5 mm werden mit großer Präzision geschnitten und als Oberflächenfurnier vielseitig verwendet. Diese Technologie eröffnet neue Weg zur Verarbeitung und Nutzung von Bambus. Feuerresistente Dachbedeckung Mehrschichtiges Bambusfurnier wird oft als Wand- und Deckenverkleidung eingesetzt und kann hierzu feuerfest imprägniert werden. Für den Internationalen Flughafen von Madrid wurden über 23.000 qm feuerfeste Dachverkleidung Bambus verwendet. Sie besteht aus fünf Furnier Schichten und erfüllt den höchsten europäischen Stan- dard M1 für feuerfestes Material. Die Entwicklung von feuerfesten Bambusmatten eröffnet neue Anwendungsgebiete. Bambusfasern und ihre Produkte Faserprodukte entstehen aus BambusZellulose durch verschiedene chemische und technologische Verfahrensschritte. Die Fasern erscheinen glänzend, enthalten keinen chemischen Zusatz und sind ein besonders umweltfreundliches Produkt. Da die gebrochenen Fasern durch ihr Lumen Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, sind die Produkte besonders hautfreundlich und werden als atmungsaktiv bezeichnet. Zugleich erscheinen sie weich, anschmiegsam und sind gut drapierbar. Derart modifizierte Bambusfasern in einer breiten Farbpalette werden u.a. zu gestrickter Unterwäsche, T-Shirts, maschinengewebter Bettwäsche und zu Dekorationsstoffen verarbeitet. Fotos auf Seite 24 in dieser Ausgabe! Dr. Jinhe Fu ([email protected]) ist Mitglied des International Network for Bamboo and Rattan in Beijing. Peter Meeuwws / Bill Hoag (Übersetzung) Beitrag aus Bamboe (NL) Aus der holländischen Zeitschrift BAMBOE, Ausgabe Winter 2002: Eine Buchbesprechung von Peter Meeuwws, EBS-NL. The Craft & Art of Bamboo von Carol Stangler, Lark Books, Sterling Publishing Co. Inc., New York, ISBN 1579901913, 160 Seiten, 44,25 Euro Dreißig elegante Projekte aus Bambus für Haus und Garten mit Beschreibung und Bauweise. Diese Neuerscheinung in englischer Sprache beschreibt in leicht verständlicher Weise, wie man selbst schöne Objekte und Gegenstände aus Bambus bauen kann. Die wichtigen und leider oft nicht erwähnten Vorbereitungsarbeiten, wie das Lagern von Bambusholz, die Selektierung der verschiedenen Bambushalme für den angestrebten Zweck, die Oberflächenbehandlung usw. werden im ersten Teil umfassend beschrieben. Wie verhindert man das Reißen des Holzes? Welche Werkzeuge erforderlich sind und welche Arbeitstechniken anzuwenden sind – alles ausführlich beschrieben. Zum Beispiel, wie Bambus gebogen werden kann – Erwärmung des Materials und dann eine schnelle Abkühlung. Dies ist nur eine Methode. Man lernt auch, wie Bambusstreifen gemacht werden – für Flechtarbeiten zum Beispiel, für die Herstellung von speziellen Verbindungen und das Zusammenfügen. Die vorgestellten Projekte reichen von Zäunen und Körben bis hin zu Schirmen, Pflanzschildern, Tafeln, Flechtarbeiten und Möbeln. Immer mit Beschreibung aller Arbeitsgänge. Wie in vielen amerikanischen Bücher werden die Maße in Zoll-Einheiten angegeben (inches), es liegt aber immer eine Umrechnungstabelle bei. Man findet auch eine Liste von Quellen für Bambusmaterial für einige Länder. Negativ ist nur aufgefallen, dass kein Index existiert: er soll laut Einführung auf Seite 160 beginnen, aber das Buch endet mit der Seite 159. Davon einmal abgesehen ist es eine gelungene Einführung in die Welt des Bambushandwerks und für alle geeignet, die mit anfallenden Bambushalmen experimentieren möchten. Andreas Milz Fotowettbewerb 2003 Nun ist es doch etwas später mit dem Bericht zum Fotowettbewerb geworden, als ich es eigentlich vorhatte. Aber wie heißt es doch so schön: „Was lange währt wird endlich gut.“ So hoffe ich doch dann auch, dass mein Bericht ansprechend ist. Leider war der Aufruf zum Fotowettbewerb in diesem Jahr mit dem zweiten Journal erst etwas spät. Aber leider hat das Internet mal wieder seine Tücken offenbart. Mein kleiner Aufruf war in den ewigen Jagdgründen meiner E-Mail-Box untergegangen, ohne dass ich es bemerkt hatte. So hatte ich schon die Befürchtung, dass ich in nur einem Monat wohl nicht viel mehr als eine Handvoll Bilder bekommen würde. Anfangs sah es auch so aus. Bis 10 Tage vor Einsendeschluss, hatte ich gerade erst 7 Bilder in meinem Briefkasten. Doch nach mehrmaligen Aufrufen in unserem Forum trudelten täglich neue Bilder ein und so kamen immerhin noch über 30 Fotos zusammen. Die Motive waren wie im letzten Jahr auch sehr vielfältig. Da gab es das BambusMeerschwein Wuschina, oder aber auch schöne Bambusanlagen bis hin zu den immer wieder faszinierenden Nahaufnahmen von Bambushalmen. Das Bambusfest fand ja in den wunderschönen Mustergartenanlagen von Herrn Busemann statt und da musste ich mich dann auch erst mal fragen, wo wir denn die Bilder aufhängen könnten. Aber auch daran wurde schon gedacht. Im Anzuchtund Verkaufsgewächshaus waren schon Zaunelemente aufgestellt die mit Bambus dekoriert waren. Wirklich ein sehr schöner Rahmen für die Bilder, die dadurch noch besser zu Geltung kamen. Einziges Problem an diesem Standort war das schöne Wetter, so paradox es klingen mag. Aber bei Temperaturen von über 30°C im Schatten, glich das Gewächshaus doch einem kleinen Backofen. Dennoch fanden viele Besucher den Weg in die Ausstellung und gaben ihre Stimmen ab. Wie in jedem Jahr konnten auch dieses mal alle Besucher ihr Lieblingsbild heraussuchen und abstimmen. Nachdem am Sonntag die Stimmen ausgezählt wurden, standen die drei Sieger fest. Der dritte Platz entschied sich mit einer Stimme und bekommen hat ihn das Bild von Jürgen Harlos. Eine wirklich glückliche Aufnahme, welche eine grüne Blattwanze auf einen Bambushalm darstellt und mit „Just Another Green“ benannt ist. Der zweite Platz war dann schon wesentlich eindeutiger. Mit drei weiteren Stimmen Vorsprung ging der zweite Rang an Silvia Sieber. Der Gewinner war wirklich der eindeutige Publikumsliebling. Mit einem Vorsprung von acht Stimmen gewann das Bild von Ilse Rauch. Es stellt eine wunderschöne Nahaufnahme eines Halmes von Phyllostachys bambusa „Alphonse Kar“ dar und war im übrigen auch einer meiner Favoriten. Als ersten Preis gab es einen Gutschein im Wert von 100 Euro für die nächste Fahrt der Bambusgesellschaft. Der zweite Preis war eine sehr kräftige Trachycarpus fortunei, die von Norbert Pohl gesponsert wurde. Als dritten Preis gab es eine einjährige Befreiung vom Mitgliedsbeitrag. Auch in diesem Jahr wurde unter allen, die ihre Stimme abgegeben hatten, ein Sonderpreis verlost. Dabei handelte es sich um eine sehr große weißpanaschierte Hosta. Diese wurde von der Firma Busemann zur Verfügung gestellt, und der Gewinner hatte sichtlich seine Freude daran. Alles in allem war es also wieder ein sehr gelungener Fotowettbewerb, und ich freue mich schon darauf, auch im nächsten Jahr selbigen wieder ausrichten zu können. Deshalb möchte ich auch schon an dieser Stelle auf den nächsten Fotowettbewerb hinweisen und alle aufrufen, doch mal im eigenen Fotoarchiv zu stöbern. Sicher findet sich dort auch noch ein Bild für das nächste Jahr. 13 1. Platz: Bambusa multiplex ‘Alphonse Karr’, aufgenommen in Prafrance. 14 Foto: Ilse Rauch 2. Platz: Phyllostachys aureosulcata-aureocaulis. Foto: Silvia Sieber 15 3. Platz: Phyllostachys vivax f. aureocaulis, Palomena prasina 16 Foto: Jürgen G. Harlos Andreas Milz Internationale Gartenbau-Ausstellung in Rostock In diesem Jahr fand in Mecklenburg-Vorpommern die erste Internationale Gartenbau-Ausstellung in den neuen Bundesländern statt und sie stand unter dem Motto „Gärten am Meer“. So war auch der Standort gewählt. Der Park wurde direkt am Warnowufer angelegt, so dass man neben den Pflanzen auch die vielen Schiffe, die den Rostocker Hafen ansteuern, beobachten konnte. Für mich lag die IGA ja quasi vor der Haustür. Dennoch habe ich es erst Ende September, kurz vor der Schlies-sung, geschafft, selbige zu besuchen. Ich muss sagen, dass ich es im nachhinein auch bereue mir nicht vorher einmal Zeit genommen zu haben, um sie zu besuchen. Aber nachher ist man ja immer schlauer. Zunächst muss gesagt werden, dass Bambus auch auf dieser Ausstellung mal wieder eine Nebenrolle gespielt hat, aber diese hat er doch sehr gut ausgefüllt. Der Eingangsbereich war vor allem darauf ausgerichtet, große Besucherströme zu lenken – mit großen Freiflächen und nur wenigen Großbäumen. Zunächst führte der Weg zur großen Halle mit ihren wechselnden Ausstellungen. Im September war natürlich das Thema Herbstgestaltung angesagt. Aber auch hier fanden sich schon die ersten Bambusse als dominierende Pflanzung in einem Heidegarten. Zu meiner Überraschung handelte es sich nicht um den sonst bei derartigen Veranstaltungen üblichen Phyllostachys aurea, sondern um den für unsere Breiten wesentlich empfehlenswerteren Phyllostachys aureosulcta „Spectabilis“. Im übrigen war auch die Beschilderung, zumindest bei den Bambussen fast ausnahmslos richtig, so dass auch der Laie gleich sehen konnte um welche Pflanzen es sich handelt. Da ich auch an diesem Tag nur den Nachmittag für meine Besichtigung Zeit hatte, musste ich den Rosen- und den riesigen Staudengarten links liegen lassen und bin gleich zu den Nationengärten gegangen. Als erstes präsentierte sich die chinesische Volksrepublik. Und hier gab es dann auch gleich die größte Auswahl an Bambussen. Sehr überrascht war ich von einem Exemplar der Qiongzhouea tumidinoda. Ich hätte nie erwartet diese Art auf einer solchen Ausstellung zu sehen. Leider war die Pflanze in einem sehr schlechten Zustand, was wohl vor allem dem starken Besucheransturm und der direkten Pflanzung an einem der Haupteingänge geschuldet war. So musste ich selber beobachten wie die Besucher gleich dutzendweise gegen die Pflanze liefen. Aber auch sonst gab es im chinesischen Garten einige schöne Bambusarten, so z.B. Phyllostachys vivax „Aureocaulis“, Phyllostachys aureosulcata „Harbin“, Phyllostachys iridescens und noch einige andere. Es war allerdings ein wenig merkwürdig, dass neben der Beschilderung auch noch teilweise die Preisschilder vorhanden waren. Wer als Besucher dann nicht weiß um was es sich bei einer Qiong zhouea handelt, der könnte angesichts des Preisschildes doch vom Bambus als zukünftigen Gartengast abgeschreckt werden. Auch die anderen Nationengärten hatten teilweise wirklich schöne Bepflanzungen. Vor allem der Garten der Vereinigten Arabischen Emirate beeindruckte durch die riesigen frei ausgepflanzten Dattelpalmen und Ölbäume. Wobei ich doch sehr bezweifele, dass sich diese beiden Arten auf Dauer halten werden. Zwar sind die Winter in Rostock im Vergleich zu vielen anderen Städten sehr mild, aber für diese Pflanzen dürfte es dann doch um einiges zu kalt werden. Als letzten Nationengarten möchte ich noch den japanischen Garten erwähnen, ein zwar kleiner, aber doch auch einer der schönsten Gärten. Sehr gut durchgestaltet und mit sehr schönen Einzelexemplaren bepflanzt, bot er das Bild einer schon über mehrere Jahre gepflegten Anlage. Auch hier fand sich wieder Bambus. Stilecht natürlich Phyllostachys nigra „Punctata“ und Simonobambusa tootsik. Einen kleinen Bambus fand ich neben einem Nigra, der sich bei näherem Hinsehen als Bambusa vulgaris „Striata“ entpuppte. Ich denke, dass dieser Bambus den nächsten Winter wohl nicht überleben wird. Neben den Nationengärten hatte es mir vor allem die große Fuchsienausstellung angetan. Hier fanden sich viele neue Züchtungen mit zum Teil wirklich beeindruckenden Blüten. Gleich nebenan schloss sich die Wildrhododendrensammlung an. Besonders auffallend war ein über 3 m hohes Exemplar eines Rhododendron calophytum mit seinen etwa 30 cm langen Blättern. Natürlich gab es auch noch vieles mehr zu sehen, wie die schwimmenden Gärten auf der Warnow oder die Mustergrabanpflanzungen, oder... Aber hier möchte ich meinem Bericht beenden um ihn nicht zu umfangreich werden zu lassen. Ich war auf jeden Fall begeistert und hoffe, dass zumindest ein Teil der Pflanzungen Bestand haben wird. Dies scheint auch der Fall zu sein, denn ab dem nächsten Jahr ist der Park gegen ein kleines Entgelt zu besichtigen. 17 Walter Liese Der Bambus-Pavillon in Vergiate, Norditalien Im Anschlusss an das Treffen der European Bamboo Society (siehe hierzu den Artikel auf Seite 20 in dieser Ausgabe) fuhren am Nachmittag des 7. Septembers zahlreiche Teilnehmer nach Vergiate, Bezirk Varese bei Mailand, um den dort errichten BambusPavillon zu bestaunen. Eingebettet in einen lichten Bestand von Esskastanien ist dieser Pavillon das größte Gebäude aus Bambus – zumindest in Europa. Als dauerhafte Einrichtung soll es öffentlichen Zwecken der Gemeinde dienen. Angeregt durch Ideen und Aktivitäten von ZERI ( Zero Emission Research and Initiatives) von Gunter Pauli, wie dem ZERI-Pavillon auf der EXPO 2001 in Hannover wurde in Italien durch Signora Valeria Chioetto die Organisation „emissionizero“ ([email protected]) begründet und mit dem Projekt „Bauen mit Bambus“ begonnen. Mit dem jetzt vollendeten Bambus Pavillon in Vergiate wurde ein beeindruckendes Dokument für die Nutzung von Bambus als Konstruktionsmaterial gesetzt. Der ZERIPavillon hatte eine Höhe von 14 m mit einem Durchmesser von 40 m, er musste am Ende der EXPO aus administrativen Gründen abgerissen werden, so dass keine Erkenntnisse über das längerfristige Verhalten einer solchen Bambuskonstruktion zu erhalten waren. Dies wird der Vergiate Pavillon ermöglichen. Die Konstruktion ist von beeindruckender Eleganz und zeigt die gestalterischen Möglichkeiten von Bambus in vielfältiger Weise. Der Bau wurde im September 2002 begonnen und im Juni 2003 fertiggestellt. Die Arbeiten erfolgten unter der Technischen Leitung von Architekt Neri Braulin durch anfangs ungelernte und mit Bambus unvertraute Kräfte. Teilziel des Projektes war auch ein „learning by doing“. Der bekannte kolumbianische Bambusarchitekt Simon Velez beriet die Planung des Projektes. Am 24. Mai fand dort ein ganztätiger Workshop statt über „ Bamboo, properties and uses“ (W. Liese), um im internationalen Kreis die Möglichkeiten und Schwierigkeiten eingehend zu diskutieren. Die Nachmittagsveranstaltung am 7. September bot einem größeren Kreis von Einheimischen und Gästen aus Italien und zahlreichen Ländern in mehreren Vorträgen Material- und konstruktionstechnische Einzelheiten zur Planung und Errichtung des Pavillons, gab Möglichkeiten für intensive Diskussionen am Objekt und erfrischte die Teilnehmer am Ende mit einem italienischen Buffet. Der Veranstaltung folgten zwei jeweils einwöchige Workshops, in denen der ko18 lumbianische Architekt Jaime Botero Medina und italienische Experten die Prinzipien für Bambuskonstruktionen vorführten. Der Pavillon hat eine Größe von 32 x 16 m mit einer Grundfläche von rund 500 qm. Verwendet wurden 400 Halme von Guadua angustifolia, die in Pereira, Kolumbien, zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit mit dem „smoking process“ (Räucherverfahren) behandelt und im Containertransport nach Genua verschifft wurden. Das Gebäude besteht aus drei Einheiten verschiedener Höhe, wobei der Mittelteil fast 7 m hoch ist, die beiden Seiten jeweils um einen Meter abgesenkt liegen. Hierdurch entsteht ein transparenter Eindruck und die Durchlüftung wird gefördert. Die seitlichen Stützen im Abstand von 10 m stehen in einem Metallfuß und sind in einem Zementsockel verankert. Dies verhindert, dass in den Halm Feuchtigkeit aufsteigt. Die Eckverbindungen wurden durch in die Internodien eingefüllten Zement verstärkt. Das Dach besteht aus Ziegeln auf einer Holzunterlage. Die Kosten für Material und Geräte betrugen 95 Euro / qm und liegen damit erheblich unter denen einer vergleichbaren Holzkonstruktion. Technische Einzelheiten der Konstruktion enthält die Webseite www.emissionizero.net. Fast zeitgleich entstand ein weiterer Bambus Pavillon, der auf der Internationalen Gartenbau Ausstellung in Rostock 2003 von der Volksrepublik China der Stadt als dauerhafte Einrichtung geschenkt wurde. Bei einer Grundfläche von 40 qm bestehen die Wände und Eckpfosten aus gespaltenen, das Dach aus runden Halmen von Phyllostachys edulis. Zur Haltbarmachung wurden in China die Halme einige Tage im Wasser gekocht und die Konstruktion mit einem transparenten Anstrich behandelt. Als weiteres Beispiel einer Bambuskonstruktion, die bei freier Bewitterung längerfristig genutzt werden soll, sei eine bereits 1999 bei Amsterdam gefertigte Bambusbrücke von 175 m Länge und 2 m Breite erwähnt. Sie besteht aus Halmen von Guadua angustifolia von zumeist 10 cm Durchmesser, die zuvor in Costa Rica mit einem borhaltigen Schutzmittel im Saftverdrängungsverfahren geschützt wurden. Ein Austausch von aufgespaltenen oder befallenen Teilen war bislang noch erforderlich ( Mitt. Ir Pablo van der Lugt, November 2003). Bambus ist ein vorzügliches Material für vielfältige Konstruktionen, dessen Eigenschaften auch außerhalb der Ursprungsländer ge- nutzt werden. In Europa ist Bambus bislang vor allem als Parkett, für Möbel und als Dekoration im Innenausbau bekannt und beliebt. Zunehmend wird dieses interessante und technologisch vorzügliche Material jedoch auch für längerfristige Konstruktionen geplant und verwendet, die der Witterung ausgesetzt sind. Zu beachten sind hierbei einige Problemfelder: · Für Konstruktionen, besonders außerhalb natürlicher Verbreitung oder Anpflanzung, muss eine rechtzeitig Planung der erforderlichen Mengen erfolgen. Einschlag, Landtransport, Lagerung, Trocknung und Verschiffung erfordern ein hohes Maß logistischer Vorbereitung mit entsprechenden Kapazitäten. Beispielsweise werden für das Parkhaus eines Zoo’s innerhalb eines halben Jahres getrocknete 8.000 Halme zu 2,6 m Länge benötigt. Entsprechende Vorräte und Lagerkapazitäten gibt es nicht. · Bambus kann von Insekten und Pilzen befallen werden, die die gesamte Biomasse wieder in ihre Ursprungssubstanzen umwandeln, ein vorzügliches Recycling. Bauwerke von Bambus können gegen Pilze weitgehend durch bautechnische Maßnahmen geschützt werden, um Feuchtigkeit besonders von den Halmenden fernzuhalten. Dennoch gibt es Ecken mit Feuchteansammlung. Gegen Insekten hilft zumeist nur ein chemischer Schutz. Feuersgefahr kann durch die Konstruktion verringert werden, ein chemischer Schutz ist kaum möglich. Bambushalme haben die natürliche Eigenschaft des Aufreißens, das kaum zu verhindern ist. Hierdurch öffnet sich der Hohlraum für zerstörende Organismen. Mit Bewitterung und Alter wird die ursprüngliche Farbe des Halmes vergrauen. Ein entsprechender Schutzanstrich kann den Prozess verlangsamen. Wird eine Bambuskonstruktion zum Schutz mit Chemikalien behandelt oder zur lokalen Verstärkung mit Zement verfüllt, gilt er für die spätere Entsorgung als kostenintensiver Sondermüll. · Be- und Verarbeitung von Bambus sind arbeitsintensiv und daher in westlichen Ländern besonders lohnbelastet. · Für Bambuskonstruktionen gibt es bislang keine allgemein anerkannten Vorschriften und Normen, sodass für die jeweilige Konstruktion oft spezielle Abnahmen erforderlich sind. So musste für die behördliche Genehmigung des ZERI Pavillons zunächst ein Prototyp in Kolumbien errichtet werden, der von deutschen Prüfingenieuren abgenommen wurde. Foto zum Artikel „Treffen der European Bamboo Society am Foto: Wolfgang Eberts Comer See“ auf Seite 20. Der Bambus-Pavillon in Vergiate. Die Stützen stehen in einem Metallfuß und sind in einem Zementsockel verankert. Foto: Walter Liese Foto: Walter Liese Die Konstruktion ist von beeindruckender Eleganz. Foto: Walter Liese Zur Haltbarmachung wurden die Halme in Wasser gekocht und die Konstruktion mit einem transparenten Anstrich behandelt. Foto: Walter Liese 19 Wolfgang Eberts Treffen der European Bamboo Society am Comer See Diesmal fand das europäische Treffen, welches alle zwei Jahre in einem anderen Land abgehalten wird, Ende September in Menaggio statt. Menaggio liegt am Comer See, am Westufer in Richtung der Alpen. Der Tagungsort hätte schöner nicht gewählt werden können. Menaggio, im hinteren Teil des Lago, ist idyllisch, die Parks voller ehrwürdiger Bäume, riesige Magnolia grandiflora, die Lagerstroemien blühten als wir dort waren. Man kann Bootsausflüge zum gegenüberliegenden Ufer machen oder bis vor nach Como fahren. und das Preis-Leistungsverhältnis der Hotels stimmt auch. So richtige Urlaubsidylle für Leute, die Zeit haben. Abends, wenn wir uns auf dem Platz trafen, mutete die Umgebung wie eine Theaterkulisse an. Die Bauten in diesem warmen Ockerton sind dann dezent angestrahlt. Das Bambustreffen wurde von der EBS"Italia" ausgerichtet. Eigentlich ist diese Gruppe ziemlich zusammengeschmolzen, so dass es lange fraglich war, ob es überhaupt dazu kommen würde. Die Rettung kam vor drei Jahren aus Amerika. Einen jungen Italiener, der zehn Jahre lang in den USA lebte und sein Studium der Forstwissenschaften an der Davis University abgeschlossen hat, zog es wieder in die alte Heimat. Die Verbindung zum früheren Präsidenten der EBS"I" war rasch hergestellt und die Männer wollten sich nicht davon abbringen lassen. Thomas Froese, der uns in der Vergangenheit schon des öfteren mit tollen Bambusfotos versorgte, war der Dritte im Bunde. Also gut, dann macht mal, war mein Kommentar. Es waren an die 100 Teilnehmer. Ein gutes Dutzend waren aus den USA angereist. Das haben wir Susan Lucas, der früheren Präsidentin der ABS zu verdanken. Doch noch rasch ein Vorspann. Am Donnerstag, ein Tag vor dem eigentlichen Tagungsbeginn, waren wir, eine kleine Gruppe von überwiegend Amerikanern, Gast bei den Smithers in Vico Morcothe. Lady Smithers hatte uns sogar zum Mittagessen eingeladen. Wer jemals das Glück hatte dort empfangen zu werden wird diese Herzlichkeit und die einzigartige Atmosphäre für immer in Erinnerung behalten. Sir Peter musste an diesem Tag wegen Unwohlseins leider das Bett hüten, sodass wir die Gartentour alleine unternahmen. Klar, im September wird nicht das große Blütenfeuerwerk abgebrannt, aber dieser Garten ist immer ein Besuch wert. Ohne, 20 dass die Smithers es wussten, wurde ihr Garten in den Kreis der "World Best Gardens" aufgenommen. Zwei dicke Farbbände zeugen davon. Wer eine derartige Auszeichnung erhält, darf auch ein bissel stolz sein. Anschließend fuhren wir zur Baumschule Eisenhut. Ein Muss für den Pflanzenfreund, der in den Tessin fährt. Es folgte mir ein Fahrzeugkonvoi. Aus versehen hatte ich meiner "Betty" eingetippt: kürzeste Route. Das wurde dann recht abenteuerlich und wurde von den erstaunten Kühen eher als störend empfunden. Doch Betty brachte uns schliesslich ans Ziel. Viele seiner seltenen Pflanzen hat Otto Eisenhut ursprünglich von Sir Peter erhalten. Der Seniorchef führte uns durch das Arboretum, sein Lebenswerk, und beantwortete die vielen Fragen. Zum Schluss kam Aconitum junior, Räto zu der Gruppe. Zur eigentlichen Tagung: Nach der offiziellen Begrüßung durch Marco Piazza und Lorenzo Bar, haben die Vertreter der einzelnen Länder einen kleinen Tätigkeitsbericht abgegeben. Die notwendigen Übersetzungen liefen wie am Schnürchen. Wobei man sagen muss, dass Kenntnisse der englischen Sprache heutzutage bei derlei Veranstaltungen das Leben wesentlich erleichtern. Lorenzo zeigte Dias der Gärten, die er in den letzten Jahren realisiert hat. Einen davon, den Bambusgarten der Villa Carlotta haben wir am Samstag gemeinsam besichtigt. Dabei wurden wir von Comtessa Bianchini, der Vorsitzenden des Stiftungsrates empfangen und mit der Geschichte der Villa und des Parkes vertraut gemacht. Danach begann die Gartentour bei der auch Eliseo, der Obergärtner, und einige seiner Mitarbeiter zugegen waren. Die geschnittenen japanischen Azaleen, die Citrusbäume, die sagenhafte Palme, die sich wie ein dicker Elefantenfuss darstellt (Jubea chilensis), das Farntal, das Museum mit den alten Gartengeräten und mit der Bambusstruktur im Vordergrund, dies alles erfreut das Gärtnerherz. Doch das große Finale, der Bambusgarten, wird aufgespart bis zum Schluss, ihn muss man sich erst ergehen, er liegt im oberen Teil des Parkes, wohl gut einhundert Höhenmeter oberhalb des Parkplatzes. Dieser Bambusgarten, nach einer Planung von Lorenzo Bar und Lieferung durch das CentroBambu Italia, ist kaum fünf Jahre alt. In dieser kurzen Zeit haben sich die Bambusse prächtig ent- wickelt. Einige Arten und Sorten bleiben natürlich für all jene die nördlich der Alpen zuhause sind ein Wunschtraum. Dies gilt unter anderem für Phyllostachys pubescens,(Moso), für P. pubescens bicolor, die gelbe Variante mit der grünen Streifung, für P. pubescens heterocycla (Schildkrötenbambus) und für Sinobambusa tootsik variegata. Auf der oberen Ebene hatte man, und das war eine besondere Ehre, ein Getränkebuffet für uns aufgebaut. Die Comtessa war so zufrieden mit der Planung und Realisierung von Lorenzo Bar, dass sie ihm jetzt einen weiteren Gartenteil anvertraut. Die Vorträge waren vielseitig und interessant. Unser Ehrenmitglied Prof. Walter Liese war mit seiner Frau Katrin angereist. Er geniesst einen internationalen Ruf wie kein anderer. Sein Vortrag, in englischer Sprache, wurde mit Spannung verfolgt. Wir wurden in die Kunst des Angelrutenbaus eingewiesen, es gab sehr gelungene Musikvorführungen auf Bambusinstrumenten. Fritz Nagel und seine Eve waren angereist. Ein Verleger aus der Nähe von Padua möchte einen Bambuspark mit einem weitläufigen Labyrinth bauen und erläuterte seine Pläne. Am Samstagabend verliessen wir den See und fuhren in die Berge, in ein Nachbardorf zu einem rustikalen Essen. Die Amerikaner und die Engländer, aber nicht nur sie, waren entzückt über die wohlschmeckenden Spezialitäten, die aufgetragen wurden. Die Karaffen mit dem Vino Rosso wurden mehrmals gefüllt und zum Schluss wurde auch gesungen. Am Sonntag fuhren wir mit einem Bus hinüber zum Lago Maggiore. Wir nahmen ein Mottoscaffo und fuhren zur Isola Madre. Dort herrscht wohl das mildeste und am besten ausgeglichene Klima Italiens. Auf dieser Insel befindet sich ein Herrenhaus und ein gepflegter Park. Giancarlo, der Obergärtner, kann seine Begeisterung für die Welt der Pflanzen nicht verheimlichen. Zum Glück sind die Eigentümer der Insel großzügig und geben ihm weitgehende Handlungsfreiheit. Allein die große blaue Konifere im oberen Teil, das riesige Exemplar der Cupressus cashmeriana lohnt den Besuch. Schräg gegenüber befindet sich ein Wäldchen von Phyllostachys pubescens. Vor knapp zehn Jahren als kleine Pflanzen im fünf Liter Container vom Centro Bambu Italia erworben und gepflanzt, sind diese jetzt fünfzehn Meter hoch und haben ofenrohrstarke Halme. Als eine schöne Geste und ein großartiges Zeugnis der internationalen Bambusgemeinschaft ist die Pflanzung des Dendrocalamus asper zu werten. Pflanze und Idee stammen von Lorenzo Bar. Lorenzo Bar ist das Urgestein in der italienischen Bambusgesellschaft. Bereits im Vorfeld wurde ein günstiger Standort für diesen höchst seltenen tropischen Bambus ausgesucht worden und das Pflanzloch für die gut drei Meter hohe Solitärpflanze, war parat als wir kamen. Jede Nation, es waren sicher zehn, schickte einzeln ihren Vertreter oder ihre Vertreterin nach vorne um beim Einpflanzen selbst Hand anzulegen. Einge- schlemmt wurde dieser wertvolle Bambus, man kann es sich denken, nicht nur mit Wasser. Das Treffen war rundum großartig. Ein bewundernswertes Zeugnis globaler Bambusfreundschaft. Den Organisatoren gebührt Dank und Anerkennung. Grazie Marco, grazie Lorenzo. Wolfgang Eberts Bambusausstellung in Zürich Im Völkerkundemuseum der Stadt Zürich findet derzeit eine Bambusausstellung statt. Ihr Titel lautet: Bambus im alten Japan. Aufrecht, biegsam, leer. Das Gebäude liegt nahezu mitten in der Stadt, nur wenige hundert Meter vom Ufer der Limmat entfernt, in einem Park mit einmaligen Baumbestand. Wen wundert`s! Hier befand sich früher der Botanische Garten der Stadt Zürich. Vor etwa zwanzig Jahren wurde er im Zuge des Neubaus der Universität auf die andere Seite der Stadt verlegt. Gleich hinter dem schmiedeeisernen Tor steht, gleichsam zur Begrüßung, ein riesiger Ginkgo biloba. Seine Blätter scheinen mir besonders klein zu sein. Etwas weiter, in Richtung zum Haupteingang des historischen Gebäudes, trifft man auf einen, nein, das kann doch nicht sein, und doch, dort steht er, der Baum mit mehr als tennisballgroßen, orangeroten Früchten. Es ist dies der Kakibaum (Diospyros kaki). Einen besseren Auftakt zu einer Bambusausstellung kann man sich wohl nicht wünschen. Vor mehr als hundert Jahren, vom 15. Juni bis zum 15. Oktober 1894 hat in Zürich schon einmal eine Bambusausstellung stattgefunden. Sie wurde damals von der Ethographischen Gesellschaft Zürich im Rahmen der kantonalen Gewerbe-Ausstellung veranstaltet. Die Einladung lautete damals so: „‘Spörry`sche Bambus-Sammlung’. Der Zweck dieser, vom Zürcher Hans Spörry in Yokohama zusammengebrachten Sammlung, ist es, die gesamte Bedeutung des Bambus für Japan darzustellen, als wildwachsendes und Kulturgewächs, als wunderbar vielseitiges Material zur Herstellung der mannigfaltigsten Gebrauchsobjekte und als dekoratives Motiv in Kunst und Kunstgewerbe.“ Wem haben wir die jetzige Ausstellung und den aus diesem Anlass erschienenen Bildband zu verdanken? Die Antwort lautet: Herrn Dr. Martin Brauen. Diese einmalige Ausstellung, die von ihm in jahrelanger Arbeit geplant und realisiert wurde, ist noch bis Ende Februar geöffnet. Das Buch, erschienen im Jahr 2003 in der Arnoldschen Verlagsanstalt GmbH in Stuttgart (ISBN 389790-190-0), ist großformatig und umfasst 288 Seiten, davon 261 in Farbe. Die Texte sind in deutsch und in englisch. Der offizielle Verkaufspreis beträgt CHF 132, der Spezialpreis im Museum selbst CHF 78. Herr Dr. Brauen hat diese Bambusobjekte wohl über die Jahrzehnte gerettet und bestimmt einige davon auch restaurieren müssen. Viele der wertvollen Gegenstände befinden sich in Glasvitrinen. Im Ober- geschoss wird ein Kurzfilm gezeigt. Dort kann man einen Einblick nehmen in Hinterhöfe der hektischen Großstädte, in die Werkstätten von Handwerkern, die noch heute kunstvoll vielfältige Gegenstände aus dem Wundergras herstellen. So z.B. kleine Rührbesen für die Teezeremonie, Fächer oder papierbespannte und bemalte Schirme aus Bambus. Wer immer Gelegenheit hat, sollte diese Ausstellung besuchen. Der Bildband, man wird diesen auch über den Buchhandel oder über Amazon.de kaufen können, ist eine echte Bereicherung für die Bibliothek des Bambusfreundes. 21 Frank Nied 2003: War das ein Sommer! Ich habe ja wirklich schon einige extreme Jahreszeiten hier in Hausen miterlebt, tagelang eingeschneit, trockene, heiße Sommer, auch solche, die so nass und kühl waren, dass das Getreide auf den Halmen keimte und die Äpfel auf den Bäumen nicht mehr reif wurden (1981). Interessant waren hier bei uns bisher nur die winterlichen Extremtemperaturen. Im Sommer dagegen waren Temperaturen über 35 °C praktisch unbekannt. Sonne! Thema des ganzen bisherigen Jahres Der Januar begann bis zum 3. noch mit reichlich Regen, dann folgte strenges, sonniges Dauerfrostwetter. Vom 26.01. bis 05.02. fiel hier reichlich Schnee, allein am 05.02. 32 cm; dann setzte sich das sonnige Wetter fort (Tiefstwert hier -21,4 °C). Auch der ohne Ende. Ende März wurde es schon richtig warm und der Schnee schmolz dahin. Mitte April gab es hier noch mal einen empfindlichen Kälterückfall mit einem Tiefstwert von -14,8 °C. Die Sonne blieb. Der Mai war recht warm und brachte einige Gewitter, doch die Niederschläge reichten nicht aus. Der Juni wieder sonnig und sehr heiß, mit einem Höchstwert hier von 34,9 °C. Einsetzende Dürre. Der Juli war insgesamt etwas kühler als der Juni, es gab mehrere Gewitter, die aber oft trocken verliefen. Die Nacht vom 21. auf den 22.07. war dann doch was Besonderes. Schon abends gab es mehrere Gewitter mit aber nur wenig Regen. Als ich eben einschlafen wollte, wurde ich durch plötzlich einsetzende, dicht aufeinander folgende Donnerschläge hochgeschreckt. Kommt der Regen endlich?!? Nach einer guten halben Stunde unermüdlicher Donnerschläge und eindrucksvollem Himmelsfeuerwerk brach der erste Wolkenbruch los, aber nur 7 Minuten. Das Gewitter dauerte die ganze Nacht, teilweise trocken, teilweise mächtiger Regen. Von 3h30 bis 4h00 Uhr kam der abschließende Höhepunkt mit Wolkenbrüchen, heftigen Blitzentladungen und sogar Hagel. Dann wurde es schnell ruhig. In Limburg fielen in dieser Nacht 91 mm, in Eppenrod im Nassauer Land 126 mm, hier in Hausen „nur“ 44 mm, die die Erde 38 cm durchfeuchteten. Vorübergehende Entspannung. Die Vegetation explodierte kurzzeitig, doch der 22.07. wurde bereits wieder sonnig. Der August brach alle Rekorde. Wohne ich nun 22 im Westerwald oder auf Sizilien? Wohl eher letzteres. Das Thermometer näherte sich den „magischen“ 35 °C – und übersprang diese! Der 08.08. brachte den absoluten Hitzerekord: 38 °C am kühlsten Fleck und 42 °C im „warmen“ Schatten (Wärmereflexion) in meinem Garten! Selbst die Wälder litten schon unter der Dürre, teilweise wurden die Fichten braun (Flachwurzler). Der August brachte 3 mm Regen – in 4 Tagen. Im September wurde es immer wieder von Norden her deutlich kühler, einige Nachtfröste gab es ebenso. Sonne und sommerliches Wetter herrschten insgesamt weiter vor, auch die Dürre hielt an. Der Oktober brachte überwiegend große Kälte. Am 03.10. morgens Gewitter (4 mm), der 4.10. brachte hier bereits die ersten Schneeschauer. Neben wenigen warmen Tagen (bis 22 °C) war der Gesamteindruck eher winterlich, immer wieder gab es auch Schnee, der teilweise bis in die Morgenstunden liegen blieb. Die Dürre aber blieb im Wesentlichen erhalten. In der Nacht zum 21.10. wurde der Kälterekord im Oktober von 1981 erreicht: -12,0 °C°! Danach leichte Schnee- und Schneeregenfälle und zurück zum Goldenen Oktober. Der November zeigte sich bis zum 18. zu mild, der 16. brachte endlich 12 mm Regen. Obwohl als trüber Monat berüchtigt, brachte auch er bisher überdurchschnittlich viel Sonne. Dieses Jahr hatte einige Auswirkungen auf die Vegetation. Nachdem der Schnee geschmolzen war, gab es kaum noch Niederschläge. Der Boden trocknete aus. Unseren Exoten gefiel das noch, auch bei den Trachycarpus hatte ich keine Herzfäule zu beklagen. Als Mitte April der strenge Frost (-14,8 °C) noch mal zuschlug, waren sogar die Neutriebe der Gehölze erfroren. Anfang Mai trockneten bei den Trachycarpus die jüngsten Wedel ein – Herzfäule! War es diesmal nicht die Nässe wie sonst, schädigte der strenge Frost im April das frisch gewachsene und weiche Gewebe derart, dass ich die Wedel herausziehen konnte. Die Bambusse konnte ich schon im April immer wieder wässern. Im Mai schoben die meisten neue Triebe, im Verlauf des Sommers konnten fast alle (bis auf Ph. aurea) die Verluste des Winters 2001/2002 wieder wettmachen. Sie fanden paradiesische Verhältnisse vor, ich muss aber auch erwähnen, dass ich nie zuvor soviel ge- wässert habe, sonst wäre es nicht möglich gewesen. Verlierer des Sommers waren eindeutig die Fargesien. Die Hitze war so groß, dass sie trotz reichlicher Wassergaben vor allem tagsüber stark eingerollt blieben, wie im tiefsten Winter. Viele Neutriebe sind bis zu 30% eingetrocknet. Auch die Trachycarpus stellten im August durch die große Hitze für 12 Tage das Wachstum ein, meine größte (mittlerweile 1,78 m groß) brachte es auf 8 neue Wedel und 18 cm Stammzuwachs. Die mediterranen Palmen im Kübel (Chamaerops und Phoenix) wuchsen derart, dass ich nun feststellen muss: Der Wintergarten ist zu klein! Auch die „Amerikaner“ sind äußerst gut gewachsen (Brahea und Sabal), auch Rhapidophyllum hystrix entwickelte sich prächtig, 3-4 neue Wedel je Trieb (Freiland). Die Begleitpflanzen der Bambusse boten ein jämmerliches Bild. Die Funkien musste ich Anfang August durch Hitze- und Dürreschäden (und das hier bei mir!) abschneiden, auch viele andere Stauden, da ich mit dem Wässern nicht mehr nachkam und das Wasser extrem knapp wurde. Bei den immergrünen Farnen sowie einheimischen und anderen Pflanzen und Bäumen kam es zu absolutem Wachstumsstillstand und Laubverlust. Auch bodendeckende Bambusse habe ich 15-20 cm über dem Boden abgeschnitten. Jetzt galt es nur noch, Bambusse, Raritäten und Immergrüne zu wässern, was schon äußerst aufwändig war. Im September erweckte ich die Funkien bei abnehmender Hitze durch Wässern oberirdisch zu neuem Leben. Der Neuaustrieb erfolgte eher spärlich. Der Oktoberfrost sorgte dafür, dass ich buchstäblich „schwarz“ sah, alle neu ausgetriebenen Stauden boten das gleiche Bild. Auch die jüngsten und schönsten Wedel der immergrünen Farne fielen dem Frost zum Opfer. Das Laub der neu ausgetriebenen bodendeckenden Bambusse ist ebenfalls erfroren (nicht ausgereift). Die Sonne und die große Hitze sorgten aber auch dafür, dass unsere Exoten gut ausreifen konnten. Dies dürfte sich sehr positiv auf die Winterhärte auswirken. Dennoch sollten wir vorsichtig mit Extremtemperaturen sein. Eine Sabal minor verträgt durchaus Temperaturen von -20 °C und mehr ohne Schaden, allerdings nur am Heimatstandort. Dort sind die Sommer, von diesem Jahr abgesehen, sehr viel heißer als bei uns. Außerdem steht die Sonne dort viel höher, was bewirkt, dass das Pflanzengewebe bei der intensiveren Sonneneinstrahlung fester und damit widerstandsfähiger ist. Solche Extremtemperaturen halten dort oft nur 1-3 Stunden an und gehen dann teilweise wieder in den positiven Bereich, so dass die Pflanzen wieder auftauen können. Außerdem sind dort die Winter ziemlich trocken, und die Pflanzen trocknen schnell wieder ab, wenn die Schneedecke abgetaut ist. Bei uns bleiben die Pflanzen oft wochenlang feucht, wenn wechselhafte Perioden kommen. Den Bambussen gefällt dies allerdings. Ich wünsche uns allen einen milden bis mäßig kalten Winter, mit ausreichenden Schneefällen, die alles frostsicher abdecken, sowie Temperaturen von über -10 °C (was ich bei mir allerdings noch nie erlebt habe). Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr, sowie ein frostschadenfreies und grünes (Bambus-) Erwachen im neuen Jahr. Heinz Gohlke Bambus und Kunst Im September des Vorjahres fand im österreichischen Burgenland in Lockenhaus das zweite Internationale Holzbildhauer-Symposium statt. Der Veranstalter ist, wie schon 1999, der erste grenzüberschreitende Naturpark Geschiebestein-Irottkö, der seit 1996 besteht. Das Thema „Wald und Holz“ wurde zum Leitthema. Nachdem Bambus auch eine verholzende Pflan- ze ist, ergab es sich, dass ich auch eingeladen wurde, um eine Bambusinstallation zu machen. Es war ein Ereignis, wie zwischen dem 6. und 15. September der spielerisch kreativ gestaltende Umgang des Menschen mit „Holz“ in den Mittelpunkt gehoben wurde. Ungarische und burgenländische Künstler/innen waren eingeladen, dreidimensionale Bildwerke zu erar- beiten, die jetzt allesamt in einem herrlichen Gelände rund um einen Burgsee präsentiert werden. Meine „Bambusgeschichte“ ragt fast 6 Meter in die Höhe und für viele Besucher war es die erste und hoffentlich nicht letzte Begegnung mit unserem Wundergras. Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe. Holger Ehrlich Herbst-Messe in Bad König / Zell Am letzten August-Wochenende fand im Bad Königer Stadtteil Zell eine Gewerbeschau vieler Odenwälder Firmen und Betriebe statt. Auf etwa 40 qm Ausstellungsfläche gestalteten die Firmen TraumGarten GmbH und Bambus und mehr... in einem Gemeinschaftsprojekt eine grüne Oase. Zu sehen war ein kleiner Bambushain, durch den die Besucher wandeln konnten, eine große Holzterrasse lud zum Ausruhen auf Bambus-Liegestuhl und Gartenmöbeln ein und ein gepflasterter Sitzplatz aus Naturstein-Mosaik unter einer Bambus-Pergola zeigte, was der Landschaftsgärtner im Hausgarten kreieren kann. Steinlaternen aus Granit, Wasserspucker aus Bronze und andere Accessoires rundeten das Bild ab. Die Resonanz auf diesen Ausstellungsbeitrag war sehr groß und inoffiziell wurde er zum schönsten Stand der Messe gekürt. Zahlreiche EBSMitglieder haben den Weg in den Odenwald gefunden – es lag vermutlich an den Bambussen, welche man schon von weitem sehen konnte. Trotz der dreitägigen Aufbauzeit hat sich der Aufwand gelohnt und es wird wahrscheinlich bei der Frühjahrsmesse 2004 eine Fortsetzung geben... Foto auf Seite 24 in dieser Ausgabe. Bambus-Informationszentrum / Bambus-Kultur ¯ ¯ Wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben ein friedvolles, sinnliches Weihnachtsfest ¯ und einen guten Start in ein gesundes – und das Wachstum unserer Lieblinge förderndes – Neues Jahr 2004! ¯ ¯ ¯ ¯ ¯ ØØØ www.bambus-info.de & [email protected] ××× ¯ K. Steckhan – F. Vaupel · 31275 Lehrte-Steinwedel · Ramhorster Straße 1 · ( 0 5 1 3 6 /5 7 42 · Fax: 0 5 1 3 6 / 23 In China werden nicht nur Schachteln und Tabletts aus geschältem Bambusfurnier für Esswaren produziert, aus modifizierten Bambusfasern werden auch Stoffe hergestellt (siehe Artikel „Neue BambusFotos: Jinhe Fu Produkte in China“ auf Seite 12). Foto zum Artikel „Bambus und Kunst“ auf Seite 23 in diesem BambusFoto: Heinz Gohlke Journal. Foto zum Artikel „Herbst-Messe in Bad König / Zell) auf Seite 23 in diesem Bambus-Journal. Foto: Holger Ehrlich 24 Foto zum Artikel „Bambusfreunde im Westen“ auf Seite 25 in diesem Foto: Jürgen Schmitz Bambus-Journal. Jürgen Schmitz & Joachim Esser Bambusfreunde im Westen: Jahresrückblick Im Bambusjournal Nr. 1/03 wurde über das erste Treffen der „Bambusfreunde im Westen“ berichtet. Darin war u.a. zu lesen, dass ein Ausflug in den Raum Darmstadt geplant war. Rückblickend hat sich der Wunsch, Bambusfreunde zusammen zu bringen und gemeinsam Ausflüge zu veranstalten erfüllt: Erstes Ziel unserer Frühjahrsreise war ein Besuch bei Albrecht Weiss – langjähriger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der EBS Deutschland. Voller Enthusiasmus zeigte uns Albrecht Weiss seine in Jahrzehnten gesammelten botanischen Kostbarkeiten, von denen jede ihre eigene Geschichte hat. Als besondere Überraschung führte uns danach Familie Weiss zum faszinierenden Garten eines befreundeten Mitglieds. Sehr beeindruckend war im Garten der Familie Stösser der Kontrast der zierlichen Bonsais zu den Riesengräsern. Die Phyllostachys Prominens mit ihren bis zu 7 cm dicken Halmen wird wohl jedem in Erinnerung bleiben. In Anbetracht der Fülle der Eindrücke des Vormittags stellten wir erst in der Mittagspause erstaunt fest, wie viele Bambusbegeisterte sich – nicht nur aus dem Westen – sich im Laufe des Vormittags zusammengefunden hatten. Nachmittags besuchten wir die Baumschule Willumeit, die schon seit über 30 Jahren auf Bambus spezialisiert ist. Die beeindruckenden, großen Bambushaine wur- den uns sachkundig von Ulrich Willumeit und Holger Ehrlich erläutert. Im umgeräumten Gewächshaus konnten wir uns bei Kaffee und Gebäck besser kennen lernen und ausgiebig fachsimpeln. Abschließend konnten wir noch diverse „Schätzchen“ aus dem reichhaltigen Sortiment der Baumschule Willumeit erwerben. Nochmals einen herzlichen Dank an alle Gastgeber für diesen geselligen und interessanten Tag. Aufgrund der großen Resonanz im Frühjahr entschlossen wir uns dazu, ein weiteres Treffen für den Herbst zu planen. Zur Vorbereitung trafen wir uns im September im japanischen Garten in Leverkusen. Hier wurden als herbstliche Reiseziele zwei interessante, bambusbetonte Gärtnereien im Norden der Niederlande ausgesucht. Wegen des kurzfristigen Termins konnten wir leider zu einer Teilnahme an dieser Reise nur über die bekannten Foren und nicht mehr im Journal einladen, so dass die Resonanz etwas geringer war als im Frühjahr. Der vor mehr als 12 Jahren angelegte Exoten-Garten von Hans Prins zeigte uns eine ganz eigene Gartengestaltung. Hier wachsen neben dem Bambus viele andere Exoten, welche Hans Prins, jedes Jahr in der Winterzeit als „Pflanzensammler und –jäger“, an wechselnden Zielen in der Welt sammelt. Außergewöhnliche Mitbringsel seiner Reisen, teilweise noch in Versuchs- pflanzungen, wurden uns von Hans geduldig und sachkundig vorgestellt. Nur 15 km entfernt von „de Groene Prins“ lag unser Ziel für den Nachmittag – „Exoterra“ von Jaap und Annelies Haagens. Bei ihnen ist der Name Programm. Hier sind die für unser Klima geeigneten Exoten in einer liebevoll gepflegten und weitläufigen Anlage um ein großzügig angelegtes Gewässer arrangiert, zu bestaunen gab es neben den Bambuspflanzen verschiedene Sorten Eukalyptus, Palmen, Bananen, Yuccas u.v.m. Auch am Ende dieses Tages fanden viele lang gesuchte Raritäten ein neues Zuhause in Gärten der Bambusfreunde im Westen. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an unsere Gastgeber. Auch im kommenden Jahr würden wir gerne wieder auf Entdeckungsreise gehen – vielleicht auch in Gärten anderer Mitglieder? Vorschläge sind immer willkommen! Anfang des Jahres soll ein vorbereitendes Treffen im Essener Grugapark stattfinden. Wer hat Lust mit uns zu planen und sich auszutauschen? Ansprechpartner: Franz Nijakowski Telefon 0 21 51 / 54 28 81 oder 0 21 51 / 83-35 36 [email protected] Ihren wüchsigen Bambus finden Sie bei uns! Venloer Straße 1491 · 50259 Pulheim Telefon 0 22 38 / 96 55 3-0 · Telefax 0 22 38 / 96 55 3-55 Kompetent in Sachen Bambus 25 Gerhard Sieber Bücherkiste Lothar Denkewitz Farngärten Ihre dekorative Wirkung und die Möglichkeit, sie optimal mit anderen Pflanzen einzusetzen. Beschreibung aller in Europa kulturwürdigen Farne mit den verschiedenen Standorten im Garten sowie eine Anleitung über Kultur und Vermehrung. 224 Seiten mit 54 Farbfotos und 117 Zeichnungen. Euro 69,90 Wolfgang Eberts Bambus – einfach & exotisch Gartenpraxis. Das 5-Stufen-Erfolgsprogramm. Kennenlernen, Auswählen, Gestalten, Pflanzen, Pflegen. Ein Buch im Taschenformat aus der bewährten SerieGU-Pflanzenratgeber. Sie erfahren hier alles Wissenswerte in Kurzform über Bambus. Schön gestalten – richtig pflanzen. 65 Seiten mit Farbbildern. Verlag Gräfe & Unzer. Euro 7,90 Caroline Holmers Gartenkunst – Die schönsten Gärten der Welt Bildband und Nachschlagewerk zugleich: Von mittelalterlichen Gärten bis zu zeitgenössischen Kreationen. 80 eindrucksvolle Gartenanlagen aus aller Welt. 176 Seiten. Prestel-Verlag. Euro 29,95 H.-D. Krausch Kaiserkron und Päonien rot... Entdeckung und Einführung unserer Gartenblumen Die erste umfassende Darstellung der Geschichte der häufigsten Gartenzierpflanzen Mitteleuropas erzählt in 250 Einzelkapiteln von mehr als 500 Arten,die in die Gärten Europas gelangten. 536 Seiten und 165 Abbildungen. Euro 49,80 Wilhem Lötschert Palmen Botanik – Kultur – Nutzung Beschreibung der Gattungen und Arten für Zimmer, Gewächshaus und Freiland. 159 Seiten, 80 Farb- und 18 SchwarzWeiß-Fotos. Euro 44,90 Fritz Köhlein Mohn und Scheinmohn Papaver-Meconopsis und andere Papaveraceae 192 Seiten und 101 Farbfotos. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. Euro 49,90 Helmut-Eberhard Paulus Paradiese der Gartenkunst in Thüringen Große Kunstführer der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. 200 Seiten mit Farbbildern. Verlag Schnell und Steiner, Regensburg. Euro 15,90 Gerhard Sieber Dekorative Kalender für 2004 Die Farben der Rose Der prächtige Rosenkalender mit eindrucksvollen Nahaufnahmen der schönsten Rosensorten ist zum Verschenken fast zu schade. Format: 45 x 35 cm. Kosmos Verlag. Euro 17,95 Köstliche Kräuter Herrliche Fotos, zahlreiche Tipps und interessante Rezepte machen Lust auf die kommende Kräuterernte. Format: 30,5 x 29 cm. Ellert & Richter Verlag Euro 11,50 Großes Sortiment winterharter Bambusarten für jede Lage Viele Fargesien Neu: Bambus-Substrat Rhizomsperre Bambus-Dünger Tel. & Fax 0 69 / 89 39 83 Öffnungszeiten: Von März bis Ende Oktober Sa. 900 – 1600 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung Waldhofstraße 300 · 63073 Offenbach-Bieber 26 Das Jahr im Garten Mondkalender und Garten-Timer in einem. Mit diesem schön bebilderten Kalender hat man alles im Griff. Neben Mondphasen, Aussaat- und Erntetagen bietet er viel Platz für Beobachtungen und Wetternotizen. Format: 30 x30 cm. Kosmos Verlag Euro 10,95 Termine bis 30. März 2004 Bambus-Ausstellung im Alten Botanischen Garten und Völkerkundemuseum Zürich (Schweiz). Weitere Infos: Telefon 00 41 / 1 / 6 34 84 61 16. bis 25. Januar 2004 Internationale Grüne Woche in Berlin. Infos: Telefon 0 30 / 30 38-0, www.gruenewoche.de 29. Januar bis 02. Februar 2004 IPM – Internationale Pflanzenmesse in Essen. Weitere Infos: Telefon 02 01 / 7 24 40 05. bis 14. März 2004 Mein Garten im Palmengarten Frankfurt am Main. Mit Raritätenbörse. Weitere Infos: Telefon 0 69 / 212-33383 14. bis 22. Februar 2004 Haus – Garten – Freizeit in Leipzig. Infos: Telefon 03 41 / 6 78-82 50, www.haus-garten-freizeit.de Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder Priem, Brigitte, Spechtstraße 15, 04600 Altenburg Baumschule Saathainer Mühle, Schenk, Marco, Reichenhainer Str. 1, 04932 Saathain Helmke, Frank, Sachau 8, 29459 Clenze Kötter, Rainer, An der Masch 40, 32312 Lübbecke Eric, Fankel, Vogelpothsweg 130b, 44227 Dortmund Schuhmacher, Wilfried, Waldheimer Straße 14, 63165 Mühlheim Sommer, Franz, Im Kimbachtal 67, 64732 Bad König Unbekannt verzogen – wer kann helfen? Neumann, Werner, Theodor-Heuss-Straße 4a, 90522 Oberasbach Liebe Bambusfreunde, der Jahreswechsel rückt näher und damit auch der neue Beitragszahlungstermin! Lassen Sie den Mitgliedsbeitrag von Ihrem Konto einziehen? Dann kontrollieren Sie bitte, ob die uns angegebene Bankverbindung noch aktuell ist. Pro Rückläufer werden 3 Euro belastet, die wir nicht der Allgemeinheit der Mitglieder anlasten können, sondern vom Verursacher fordern müssen. Bitte haben Sie hierfür Verständnis. Überweisen Sie Ihren Beitrag noch selbst? Bitte nennen Sie uns auf beiliegender Einzugsermächtigung Ihre Bankverbindung. Ich versichere Ihnen eine sorgfältige Bearbeitung. Sie ersparen mir sehr viel Arbeit. Ansonsten bitten wir, bis Ende März 35 Euro auf das Konto 27 00 10 68 (Bankleitzahl 507 500 94) zu überweisen. Überweisungen aus dem Ausland: Bitte veranlassen Sie, dass auf dem Konto der EBS 35 Euro ankommen. Auch hier gehen Bankgebühren zu Lasten des Verursachers. IBAN DE 507500940027001068, BIC: HELADEF1GEL Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest und alle guten Wünsche für das Neue Jahr. Bleiben Sie gesund und uns weiterhin gewogen. Ihre Geschäftsstelle Edeltraud Weber Vorschau Porträt: Phyllostachys prominens Koi im Naturteich Fortsetzung: Rosen als Begleitpflanzen Neues zur Fargesienblüte Beitrag zur Bambusblüte Bambus in Vietnam 27 Foto: Jürgen Gebhardt