Akkreditierungsbericht Hochschule Mannheim „Mechatronik“ (B.Sc

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Akkreditierungsbericht Hochschule Mannheim „Mechatronik“ (B.Sc
Akkreditierungsbericht
Akkreditierungsverfahren an der
Hochschule Mannheim
„Mechatronik“ (B.Sc.)
I
Ablauf des Akkreditierungsverfahrens
Vertragsschluss am: 12.09.2011
Eingang der Selbstdokumentation: 13.10.2011
Datum der Vor-Ort-Begehung: 08./09.12.2011
Fachausschuss: Ingenieurwissenschaften
Begleitung durch die Geschäftsstelle von ACQUIN: Johannes Pretzsch
Beschlussfassung der Akkreditierungskommission am: 28. März 2012, 29. März 2013
Mitglieder der Gutachtergruppe:
• Herr Marc Bergener, Masterstudiengang „Mechatronik“ an der Fachhochschule Jena
• Professor Dr.-Ing. Reiner Dudziak, Hochschule Bochum, Fachbereich Mechatronik und Maschinenbau
• Professor Dr.-Ing. Hendrike Raßbach, Fachhochschule Schmalkalden, Fachbereich Maschinenbau
• Professor Dr.-Ing. Oliver Sawodny, Universität Stuttgart, Leiter Institut für Systemdynamik
• Herr Dr.-Ing. Sebastian Villwock, Hamm AG, Tirschenreuth
Datum der Veröffentlichung: 14. Oktober 2014
Bewertungsgrundlage der Gutachtergruppe sind die Selbstdokumentation der Hochschule
sowie die intensiven Gespräche mit Programmverantwortlichen und Lehrenden, Studierenden
und Absolventen sowie Vertretern der Hochschulleitung während der Begehung vor Ort.
Als Prüfungsgrundlage dienen die „Kriterien des Akkreditierungsrates für die Akkreditierung
von Studiengängen“ in der zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses gültigen Fassung.
Im vorliegenden Bericht sind Frauen und Männer mit allen Funktionsbezeichnungen in gleicher
Weise gemeint und die männliche und weibliche Schreibweise daher nicht nebeneinander aufgeführt. Personenbezogene Aussagen, Amts-, Status-, Funktions- und Berufsbezeichnungen
gelten gleichermaßen für Frauen und Männer. Eine sprachliche Differenzierung wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nicht vorgenommen.
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II
Ausgangslage
Kurzportrait der Hochschule und Einbettung des Studiengangs
Die Hochschule Mannheim wurde 1989 als private, städtisch subventionierte Mannheimer Ingenieurschule mit den Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbau gegründet. Im Jahr 1962
wurde die Hochschule vom Land Baden-Württemberg übernommen. Ab Anfang der 1990er
Jahre erfolgte ein umfangreicher Ausbau der Hochschule sowie eine qualitativ und quantitativ
nachhaltige Stärkung des Fachhochschulbereiches in Mannheim durch die Eingliederung der
Städtischen Hochschule für Gestaltung im Jahr 1995 und der Zusammenführung mit der bis
dahin selbstständigen Hochschule für Sozialwesen 2006.
Mit ihrem breiten Fächerspektrum im Bereich der Ingenieur- und Naturwissenschaften, Sozialwissenschaften und Gestaltung kommt der Hochschule in der Metropolregion Rhein-Neckar eine
große Bedeutung zu. Insbesondere als einzig primär technisch orientierte Hochschule der Region
hat die Hochschule einen wichtigen Anteil an der Attraktivität des Standtortes Mannheim.
An der Hochschule sind 4421 Studierende eingeschrieben (WS 2010/11), welche von 160 Professoren betreut werden. In den 9 Fakultäten werden zurzeit 24 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge angeboten. Das Haushaltsvolumen beträgt 25,2 Millionen Euro (2010), das Drittmittelaukommen lag 2010 bei 3,3 Millionen Euro.
Das studiengangsübergreifende Ziel der Hochschule ist es, überdurchschnittlich gut ausgebildete, anwendungsorientierte Absolventen für den Einsatz in der Industrie, Wirtschaft und Behörden auf den Arbeitsmarkt zu entlassen. Um dies zu ermöglichen wird durch die Hochschule ein
im Turnus von fünf Jahren aktualisierter Struktur- und Entwicklungsplan erstellt, der primär die
Stärkung der Qualität der Lehre und der angewandten Forschung im Auge hat.
Der Bachelorstudiengang Mechatronik wurde im Wintersemester 2009/10 an der Hochschule
Mannheim eingeführt. Es stehen jährlich 30 Studienplätze zur Verfügung, die Regelstudienzeit
beträgt 7 Semester.
Die Fakultäten für Elektrotechnik, für Informatik, für Informationstechnik sowie für Maschinenbau tragen und organisieren den Studiengang gemeinsam und bieten damit den Studieninteressierten die Möglichkeit, neben den klassischen Fächern der Fakultäten auch das interdisziplinäre
Fach Mechatronik zu studieren, in dem integrierte anwendungsorientierte Kombinationen von
Lehrinhalten aus den Bereichen der vier Fakultäten angeboten werden. Somit werden die vorhandenen Ressourcen und Fachkompetenzen der Fakultäten gemeinsam genutzt.
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III
Darstellung und Bewertung
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Ziele
Zielsetzung des Studiengangs
Die Zielsetzung des Bachelorstudienganges „Mechatronik“ orientiert sich stark am Bedarf der
Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar. Mit der Einführung des Studiengangs soll
insbesondere die Versorgung des regionalen und überregionalen Arbeitsmarktes mit hochqualifizierten Absolventen schwerpunktmäßig in Unternehmen des Maschinenbaus an der Schnittstelle zwischen der elektrischen und der mechanischen Konstruktion sichergestellt werden. Darüber hinaus soll die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule Mannheim im internationalen und nationalen Bildungsmarkt durch einen weiteren Bachelorabschluss im ingenieurwissenschaftlichen Bereich verbessert, die partnerschaftliche Beziehung der Hochschule und
der Fakultäten zu den Unternehmen der Region ausgebaut und das Profil der Hochschule weiter
geschärft werden.
Der Studiengang grenzt sich klar von anderen Mechatronikstudiengängen ab, welche schwerpunktmäßig die mechanische Komponentenentwicklung zum Ziel haben. Häufig wird die Mechatronik nur als eine Vertiefungsrichtung des Studienganges Maschinenbau angeboten. Demgegenüber ist der Bachelorstudiengang „Mechatronik“ in Mannheim ein eigenständiger Studiengang, dessen Absolventen in Unternehmen des Maschinenbaus an der Schnittstelle zwischen
der elektrischen und der mechanischen Konstruktion tätig werden sollen.
Grundsätzlich zielt der Studiengang auf zwei Tätigkeitsfelder von Mechatronik-Ingenieuren in
der Industrie:
-
Projektierung und im weiteren beruflichen Werdegang die Leitung von MechatronikProjekten,
-
Tätigkeit als Entwicklungsingenieur für mechatronische Systeme.
Für die Erreichung der beschriebenen Zielsetzung des Studiengangs erfolgt im Grundstudium
zunächst eine solide Grundlagenausbildung, welche sehr positiv zu bewerten ist. Hier erhalten
die Studierenden eine umfassende Basisausbildung, bei der auch fachübergreifende Kompetenzen vermittelt werden. An diese schließt sich die Wahl eines Studienschwerpunkts aus den vier
gleichwertig nebeneinanderstehenden Optionen an, in welchen die fachspezifische Anwendung
im Mittelpunkt steht:
-
Informatik
-
Automatisierungstechnik
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-
Elektronik
-
Maschinenbau
Die Aufgliederung soll die Studierenden in die Lage versetzen, mit dem Bachelorabschluss in der
Industrie unmittelbar als Ingenieur arbeiten zu können, weshalb der Studiengang sehr anwendungsorientiert ausgelegt ist.
Drei Kategorien von Unternehmen, welche in der Region stark vertreten sind, bilden diese mechatronischen Tätigkeitsbereiche ab und sind damit die potentiellen Arbeitgeber der Absolventen des Studienganges:
-
Unternehmen des Maschinenbaus: Hier sollen die Absolventen an der Schnittstelle zwischen der elektrischen und mechanischen Konstruktion tätig werden.
-
Produzierende Unternehmen mit eigener Fertigungstechnik oder Unternehmen, die Fertigungstechnik entwickeln und vertreiben: Hier sind die Absolventen an der Schnittstelle
zwischen der Fertigungsplanung sowie der elektrischen und der mechanischen Konstruktion tätig.
-
Unternehmen, die Produkte entwickeln, herstellen und vertreiben, die in den beiden vorangegangenen Kategorien von Unternehmen eingesetzt werden: Die Absolventen des
Studienganges sind hier in der Anwendungsberatung, der Auslegung, der Inbetriebnahme und dem Service dieser Produkte aktiv.
Neben der Einmündung in den Arbeitsmarkt ist es eine weitere Zielsetzung, dass die Absolventen ihre Ausbildung durch den Anschluss eines Masterstudiengangs ergänzen. Hierzu stehen vier
Masterstudiengänge an der Hochschule zur Verfügung, welche von den einzelnen Fakultäten
angeboten werden, jedoch nicht direkt auf den Bachelorstudiengang „Mechatronik“ aufbauen,
sondern sich an mehrere angebotene Bachelorstudiengänge richten.
Berufsbefähigung
Speziell in den Unternehmen des Maschinenbaus kam es zu einem Paradigmenwechsel bei der
Entwicklung und Konstruktion. Während früher die Entwicklung neuer Maschinen hauptsächlich
mechanisch war, ist heute die enge Vernetzung mehrerer Disziplinen für den Erfolg von Unternehmen entscheidend. In der Folge dieser Entwicklung ist es heute nicht möglich, die elektrotechnischen und die mechanischen Systeme einer Maschine getrennt zu betrachten, weswegen
eine enge Abstimmung an den Schnittstellen der Elektrotechnik, Informationstechnik und des
Maschinenbaus erfolgen muss. Die hier fehlenden Fachleute müssen sich in allen diesen Gebieten hinreichend auskennen um angemessene Entscheidungen treffen zu können, weswegen die
Hochschule ihre Absolventen des Bachelorstudiengangs „Mechatronik“ eben an dieser Schnittstelle sieht. Je nach Schwerpunktsetzung der Studierenden im Hauptstudium ergibt sich die Spe-
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zialisierung auf eine bestimmte Schnittstelle. Angesichts des Bedarfs der Industrie sind für die
Absolventen des Studienganges gute Berufsaussichten zu erwarten.
Persönlichkeitsentwicklung/Zivilgesellschaftliches Engagement
Die Persönlichkeitsentwicklung der Studierenden ist nach Meinung der Gutachtergruppe ausreichend im Studium berücksichtigt. Im Bachelorstudiengang „Mechatronik“ sollen die Studierenden durch die studienbegleitenden Praktika in den Laboren Fähigkeiten wie Teamarbeit, Eigeninitiative, Übernahme von Verantwortung usw. erlernen. Im Zentrum der Persönlichkeitsentwicklung stehen 50 Unterrichtseinheiten, in denen nichttechnische Schlüsselkompetenzen (u.a. Arbeitssicherheit, Rhetorik und Präsentation sowie Bewerbungstrainings) vermittelt werden, welche die Persönlichkeitsbildung fördern. Die Fakultät Maschinenbau bietet mit der Fakultät für
Wirtschaftsingenieurwesen die Schlüsselkompetenzen selbst an. Die anderen drei Fakultäten
nutzen gemeinsam die Angebote des hochschuleigenen Career-Centers, welches von der Hochschule in einer Public-Private-Partnership gegründet wurde. Es wird darauf geachtet, dass trotz
dieser Public-Private-Partnership die Unabhängigkeit und Neutralität dieser Institution bewahrt
bleibt und die eingebetteten Unterrichtseinheiten klar von weiteren Angeboten der unterstützenden Firma getrennt werden.
Da die Studierenden sich am Ende des dritten Semesters für eine der angebotenen Vertiefungsrichtungen entscheiden, kann die Wahl der Schlüsselkompetenzen erst anschließend geschehen,
da diese durch die Fakultäten bestimmt werden. Teilweise werden die zu wählenden Veranstaltungen zu den Schüsselkompetenzen von den Dozenten vorgegeben. Bei der Befragung der
Studierenden kristallisierte sich eine Mehrbelastung der Studenten durch die separaten Veranstaltungen für die Schlüsselkompetenzen heraus, diese sollen teilweise noch vor dem Praxissemester abgeleistet sein. Die Gutachtergruppe empfiehlt daher eine fakultätsübergreifende Regelung des Zeitpunktes der Belegung der Schlüsselkompetenz-Veranstaltungen und ein einheitliches Angebot der Seminare ohne Vorgabe durch Dozenten. Somit könnte eine frühere Wahl
von Schlüsselkompetenzen und damit eine Verteilung der Belastung auf die ersten vier Semester
erfolgen.
In den Diskussionen mit den Studierenden wurde deutlich, dass die Hochschule das zivilgesellschaftliche Engagement der Studierenden fördert. So wird die Beteiligung der Studierenden in
den Gremien unterstützt und die Mitwirkung als studentischer Tutor gefördert. Ebenso wird die
Einbeziehung der Studierenden in die Konzeption/Weiterentwicklung des Studiengangs gewünscht.
Zielgruppe und Zulassungsvoraussetzung
Die Zulassungsvoraussetzungen des Studiengangs sind in den allgemeinen Vorschriften der Zulassungs- und Immatrikulationsordnung der Hochschule Mannheim aufgeführt. Es wird ein
hochschuleigenes Auswahlverfahren angewendet, welches die Vergabe von vorhandenen Stu6
dienplätzen nach einer Rangliste ermöglicht. Sowohl die Zulassungsordnung der Hochschule
Mannheim als auch die Auswahlsatzung des Studiengangs liegen den Gutachtern in verabschiedeter Form vor.
Die Zielgruppe des Studiengangs sind zum einen Abiturienten mit technischem Interesse, zum
anderen stehen Absolventen der Ausbildung zum Mechatroniker mit anschließend erworbener
Fachhochschulreife im Fokus. Die definierten Zielgruppen werden nach Aussage der Hochschule
auch erreicht.
Der Start des Studiums erfolgt im jährlichen Turnus, wobei 30 Studienplätze zur Verfügung stehen. Bisher wurde aufgrund der hohen Nachfrage die Studierendenzahl jedes Jahr erreicht und
sogar überschritten. Im Wintersemester 2011/12 wurden 51 Studienanfänger immatrikuliert,
was zeigt, dass der Studiengang gut angenommen wird. Über die Drop-Out-Quote kann auf
Grundlage der bisherigen zwei Startsemester noch keine Aussage gemacht werden. Nach Einschätzung der Lehrenden ist jedoch zu beobachten, dass die Abbrecherquote sehr gering ist.
Unter der Einbeziehung der oben aufgeführten Anmerkungen stellt die Gutachtergruppe zusammenfassend fest, dass die Zielsetzung des Bachelorstudienganges „Mechatronik“ angemessen ist und nach seinen definierten Zielen auch den Anforderungen des Qualifikationsrahmens
der deutschen Hochschulabschlüsse entspricht.
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Konzept
Aufbau und Struktur des Studienganges
Der Bachelorstudiengang „Mechatronik“ umfasst eine Regelstudienzeit von sieben Semestern.
Studienbeginn ist im jährlichen Turnus das Wintersemester. In der Studienzeit sind sowohl ein
praktisches Semester als auch die Bachelorarbeit integriert.
Das Studium unterteilt teilt sich in ein Grundstudium von zwei Semestern, welches mit einer
Bachelorvorprüfung abschließt, und ein Hauptstudium, welches vier theoretische sowie das Praxissemester umfasst.
In den ersten dreieinhalb Semestern des Studiums werden die ingenieurwissenschaftlichen
Grundlagen in den Bereichen Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau
fachübergreifend vermittelt. Diese Studienphase wird von den Gutachtern als sehr gelungen
bewertet. Hier wird deutlich, dass der Zusammenschluss von vier Fakultäten mit großen Erfahrungen in der Ingenieurausbildung einen sehr guten Effekt erzielen kann. Im Grundstudium sind
die Studierenden der Mechatronik ein organisatorisch eigenständig geführter Zug, was sich insbesondere positiv auf die Gruppengröße in den Lehrveranstaltungen auswirkt.
In der zweiten Hälfte des Studiums wird durch die Studierenden einer von vier Schwerpunkten
gewählt: „Mechatronik im Maschinenbau“, „Mechatronik in der Automatisierungstechnik“,
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„Mechatronik in der Informatik“ und „Mechatronik in der Elektronik“. Die große Bandbreite an
Übergangsmöglichkeiten soll Studierenden, die nach ihrer Studienwahl noch unsicher sind, eine
Umorientierungsmöglichkeit ohne erforderlichen Studiengangswechsel bieten.
Zudem ist vorgesehen, dass die Studierenden Lehrveranstaltungen auch aus dem nicht gewählten Schwerpunkt im Umfang von 5 ECTS-Punkten wählen müssen. Somit können aus dem Pool
der vorhandenen Lehrmodule die für die Mechatroniker geeigneten Module ohne zusätzlichen
Aufwand angeboten werden. Die Studierenden werden damit in die anderen Studiengänge integriert. Angesichts des sehr breiten Fächer-Spektrums wäre es hier wichtig sicherzustellen, dass
nur vernünftige Kombinationen gewählt werden können. Gegenwärtig stellt sich die Situation
so dar, dass auch als wenig sinnvoll zu erachtende Kombinationen möglich sind. Deshalb erachten es die Gutachter als sinnvoll, diesen Studienabschnitt auch im Hinblick auf die Studierbarkeit
immer wieder zu analysieren und die Kommunikation zwischen den am Studiengang beteiligten
Fakultäten zu verbessern. Nur so kann verhindert werden, dass z.B. Inhalte, die im MechatronikGrundstudium nicht vermittelt wurden, im späteren Studienverlauf, wenn die Studierenden an
Veranstaltungen der einzelnen Fakultäten teilnehmen, als selbstverständlich vorausgesetzt werden. So besuchen Studierende des Mechatronikgrundstudiums Veranstaltungen im Hauptstudium, die ursprünglich aus anderen Studiengängen stammen. Hier kommt es bei zahlreichen Veranstaltungen zu Problemen, da Vorkenntnisse für die Vorlesung fehlen. Beispielsweise wird die
Vorlesung „Grundlagen der Elektrotechnik“ von der Fakultät Elektrotechnik gelesen, während
die Pflichtvorlesungen für die Mechatronik im dritten und vierten Semester „Elektronische Schaltungen/Digital- und Mikrocomputertechnik“ sowie „Messtechnik“ von der Fakultät Informationstechnik angeboten wird. Hier wurden beispielhaft Abstimmungsprobleme beim Inhalt festgestellt. Dementsprechend sind intensivere Abstimmungen zwischen den Dozenten der unterschiedlichen Fakultäten anzuraten, um zu vermeiden, dass Studierende der Mechatronik sich im
Selbststudium Teile zusätzlich erarbeiten müssen, um einer weiterführenden Vorlesung folgen zu
können.
Die Verflechtung mit anderen Studiengängen ist aufgrund des Charakters der vier kooperierenden Fakultäten sehr stark. Dies hat neben den bereits beschrieben Vorteilen auch Nachteile, da
von einem Absolventen eines Mechatronik-Studiengangs einer Fachhochschule ein klar definiertes Profil erwartet wird und hier die zu große Breite, vor allem in den Bereichen der Elektrotechnik, Informatik und Informationstechnik, dazu führen kann, dass der eigentliche Kern der
Kenntnisse in der Mechatronik unterrepräsentiert bleibt.
Die Gleichberechtigung der vier Studienschwerpunkte im Hauptstudium wird nicht unkritisch
bewertet. Im weiteren Sinne können die Schwerpunkte 1 bis 3 (Informatik, Automatisierungstechnik, Elektronik) unter Elektrotechnik zusammengefasst werden, wodurch sich ein Gesamtschwerpunkt von 75 % zu Gunsten der elektrotechnischen Ausbildung gegenüber 25 % Ma-
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schinenbau ergibt. Die Gutachtergruppe sieht diese Verteilung angesichts der Zielsetzung des
Studiengangs problematisch. Diesbezüglich haben die Gutachter festgestellt, dass der Maschinenbau ein deutliches Untergewicht im Vergleich zu den anderen Fakultäten hat. Hier wird vorgeschlagen, die Stellung des Maschinenbaus durch eine zweite Konstruktionstechnik- und Maschinenelemente-Vorlesung in den Semestern 3 oder 4 zu stärken. Bei entsprechender Schwerpunktsetzung wird die Mechatronik, deren Kernbereiche der Maschinenbau und Automatisierungstechnik sind, nicht ausreichend abgebildet. Aus diesem Grund muss in die Schwerpunkte
„Mechatronik in der Informatik“ und „Mechatronik in der Elektronik“ ein angemessener Anteil
von Maschinenbau und Automatisierung aufgenommen werden, um das Erreichen der definierten Ziele des Studiengangs zu gewährleisten. Im Gegenzug ist der Anteil der Informatik und
Elektrotechnik in diesen Schwerpunkten zu reduzieren. Hier wird vorgeschlagen, die Gliederung
in Untergruppierungen innerhalb der Schwerpunkte aufzulösen und die Wahlpflichtfächer innerhalb der Wahlmodule freizulassen. Die Belegung der Vertiefungsrichtungen Informatik und
Elektronik kann zurzeit dazu führen, dass den Absolventen bestimmte Kernkompetenzen fehlen
werden, die seitens der Industrie vorausgesetzt werden. Diese Defizite in den Kerngebieten werden nicht durch andere Kenntnisse in den Randbereichen Elektronik und Informatik aufgewogen
und stehen der soliden Grundausbildung entgegen. Des Weiteren sollte in den Schwerpunkten
Informatik und Elektronik vorgeschrieben werden, dass mindestens zehn ECTS-Punkte aus den
Schwerpunkten Maschinenbau und Automatisierungstechnik gewählt werden müssen, da diese
für die Mechatronik die Kerngebiete darstellen.
Auffällig ist zudem ein inhaltliches Defizit in den Bereichen Maschinenelemente, Konstruktionslehre und Hydraulik, die einen höheren Anteil im Studium ausmachen müssen. Der Bereich Maschinenbau muss insbesondere im Bereich Konstruktionstechnik verstärkt werden. Im Curriculum
ist ein höherer Anteil an Konstruktionstechnik verbindlich zu verankern. Im Grundstudium wäre
es im Gegenzug möglich, beispielsweise die Lehrgebiete Elektronik und Messtechnik zusammen
zu fassen.
Die im Elektronik-Labor für den Studiengang angebotenen Themen analoge Schaltungstechnik,
Operationsverstärker, Transistorschaltungen, passive RLC-Netzwerke etc. werden als wenig zielführend eingeschätzt. Diese nehmen im Verhältnis zur allgemeinen beruflichen Bedeutung einen
zu großen Raum ein. Von größerer Bedeutung wäre es, tiefere Kenntnisse auf den Gebieten
elektrische Maschinen, Antriebe, Umrichter, Leistungselektronik, Leistungshalbleiter etc. zu vermitteln. Aus diesem Grund sind hier die Gewichtungen der Laborveranstaltungen deutlich in
Richtung Automatisierungstechnik und Maschinenbau anzupassen.
Module/Modulbeschreibungen/ECTS
Das Studienprogramm ist strukturiert und vollständig modularisiert. Der Workload ist relativ
gleichmäßig über die Semester verteilt, so dass die Studierenden fast in jedem Semester 30
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ECTS-Punkte erbringen können. Das Curriculum sollte dahingegen angepasst werden, dass die
Studierenden in jedem Semester einheitlich 30 ECTS-Punkte erzielen können, um eine einheitliche Verteilung des Workloads im Studienverlauf sicherzustellen
Es liegen den Gutachtern die Modulbeschreibungen in Form eines Modulhandbuches vor, das
formal überwiegend den Anforderungen genügt. Allerdings entsteht der Eindruck, dass auf die
einheitliche Ausführung der Modulbeschreibungen kein besonderer Wert gelegt wurde. Dies ist
sicher der Tatsache geschuldet, dass die vier beteiligten Fakultäten jeweils unterschiedlich gestaltete Modulbeschreibungen verwenden. Trotzdem sollte im Sinne einer guten Informationsmöglichkeit und Lesbarkeit für die Studierenden die inhaltliche und gestalterische Ausführung der
Modulbeschreibungen für diesen Studiengang vereinheitlicht werden. Die Modulgröße liegt
mehrheitlich bei 5 ECTS-Punkten (die Spanne liegt zwischen 3 und 7 ECTS-Punkten), was sich
positiv auf die Prüfungslast der Studierenden auswirkt. Ausnahmen bilden nur das praktische
Studiensemester sowie die Bachelorarbeit. Der vorgesehene Vorlesungs- und Übungsbetrieb
entspricht dem üblichen Verhältnis. Der Anteil der Laborarbeit im Studienverlauf wird von den
Gutachtern als gut bewertet.
Eine besondere Bedeutung innerhalb des Studiums kommt dem Schwerpunktbereich zu, welcher mit 35 ECTS-Punkten und in der Regel 7 Lehrveranstaltungen einen erheblichen Teil des
Studiums einnimmt. Innerhalb des gewählten Schwerpunktes haben die Studierenden die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Angeboten der Fakultäten zu wählen. Die Praxisphase, welche für das 5. Semester vorgesehen ist, hat einen Umfang von 30 ECTS-Punkten. Die Bachelorarbeit hat einen Umfang von 12 ECTS-Punkten und wird im 7. Semester durch ein Kolloquium
sowie eine Studienarbeit ergänzt.
Im Modulhandbuch sind die Angaben zum Workload nicht immer konsistent, daher ist das Modulhandbuch dahingehend zu überarbeiten, dass sich einheitlich in allen Modulen widerspiegelt,
dass ein ECTS-Punkt einem Workload von 30 Stunden entspricht (bspw. Modul Physik: 5 ECTS
ungleich 210 h). Wünschenswert wäre darüber hinaus, dass das Modulhandbuch hinsichtlich der
Angaben wie Modulverantwortlicher, Voraussetzungen etc., einheitlicher strukturiert wird. Während beispielsweise die Fakultät Maschinenbau den Dozenten mit Namen angibt, gibt die Fakultät Informatik als Modulverantwortlichen lediglich an „Dozenten der Informatik“.
Mit Ausnahme der beschriebenen Problemstellungen ist der inhaltliche und zeitliche Aufbau der
Module schlüssig und entspricht den Vorgaben der Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für
die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen.
Praxisbezug, Praxissemester
Die Möglichkeiten, an praxisrelevanten Themen und im Feld theoretisches Wissen und Methoden zu erproben und zu reflektieren, sind im Studiengang ausreichend gegeben. Zentral ist das
im 5. Semester vorgesehene praktische Studiensemester in einem Unternehmen, welches sich
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die Studierenden selbst wählen können. Bei der Suche nach der Praktikumsstelle erhalten die
Studierenden jedoch von den Praktikantenämtern der jeweiligen Fakultät ausreichend Unterstützung.
Neben der Praktikumsphase ergeben sich durch die Studienarbeit, welche in einem der Institute
der Hochschule Mannheim erbracht werden muss, und die Bachelorarbeit, welche in einem Unternehmen angefertigt werden kann, Einblicke in die Berufspraxis.
Diese im Studienverlauf vorgesehenen Praxisphasen sind überaus positiv hervorzuheben, da diese aus Sicht der Gutachter unbedingt für eine erste Berufsqualifikation und den Übergang in das
Erwerbsleben notwendig ist.
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Implementierung
Personelle und finanzielle Ressourcen
Was die finanziellen Ressourcen des Studiengangs betrifft, so ist anzumerken, dass vom Land
Baden-Württemberg im Zuge des Hochschulausbauprogramms „Hochschule 2012“ eine langfristige Sicherung des Studiengangs durch zusätzliche finanzielle Mittel erfolgt. Dadurch konnten
in den Fakultäten Elektrotechnik, Informatik und Maschinenbau je eine zusätzliche Professorenstelle sowie in der Fakultät Informationstechnik eine zusätzliche Assistentenstelle finanziert werden. Diese finanziellen Mittel stehen der Hochschule langfristig zur Verfügung. Die durch den
Wegfall der Studiengebühren fehlenden Gelder werden durch zusätzlich bereitgestellte Steuergelder in Höhe von ca. 280 Euro pro Studierendem kompensiert. Dieser Betrag entspricht den
durchschnittlichen Studiengebühren pro Kopf nach Abzug der Geschwisterregelung, Auslandssemester usw.
Die 30 Studierenden des Studiengangs werden in das bestehende personelle Umfeld sowie die
Infrastruktur der bestehenden Fakultäten integriert; dennoch haben sich die beteiligten Fakultäten verpflichtet, für den Studiengang Mechatronik im Grundstudium weitgehend spezifische,
auf diesen Studiengang abgestimmte Lehrveranstaltungen anzubieten. Aufbauend darauf werden dann im Hauptstudium vorzugsweise die Studierenden in den jeweiligen Veranstaltungen
der Disziplinen der einzelnen Fakultäten zusammen mit den Studierenden aus diesen Studiengängen weiter unterrichtet. Die aktuellen Teilnehmerzahlen der Veranstaltungen legen nahe,
dass die administrativen, technischen und personellen Voraussetzungen hierfür ausreichend gegeben sind. Tendenziell erscheinen die Veranstaltungen im Bereich der Elektrotechnik, Informationstechnik und Informatik zahlreiche freie Kapazitäten zur Verfügung zu haben, wenngleich
sie aufgrund der derzeitigen starken Auslastung des Maschinenbaus in diesem Bereich eher
knapp bemessen sind. Dies wird durch die Schwierigkeit bei der Besetzung von Professuren im
Maschinenbau weiter verstärkt, jedoch sind die betroffenen Stellen im Finanzplan fest eingestellt
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und werden derzeit ausgeschrieben, so dass absehbar ist, dass der Bereich des Maschinenbaus
in Kürze personelle Verstärkung erfahren wird.
Insgesamt kann eine fachlich fundierte Absicherung der Lehre des Studiengangs festgestellt
werden. Erfahrene Lehrkräfte aus vier Fakultäten tragen diesen Studiengang. Für die ersten 3,5
Semester liegt das Betreuungsverhältnis bei ca. einem Professor für 20 Studierende, wodurch
sich ein sehr gutes Betreuungsverhältnis ergibt. Im späteren Studienverlauf nehmen die Studierenden des Studienfaches an Veranstaltungen der einzelnen Fakultäten teil. Die Anzahl der Teilnehmer bleibt in den meisten Veranstaltungen unter 40, wodurch die Möglichkeit des seminaristischen Unterrichts gegeben ist.
Die Hochschulleitung ordnet die Professuren nach Studierendenzahl zu. Damit kann sicherlich
ein wichtiger Ausgleich erreicht werden, wenn einzelne Studiengänge sehr viele Studierende
aufnehmen müssen. Dennoch bleibt anzumerken, dass die Besetzungen von Professuren langfristige Entscheidungen sind und oftmals das kurzzeitige Auf und Ab von Studierendenzahlen
hier kein geeignetes Steuerungsinstrument für die Zuordnung von Professuren für eine erfolgreiche Strategieentwicklung einer Hochschule darstellt. Insbesondere sollten für diesen Prozess
klare Kriterien definiert werden, um eine Zuweisung transparent und nachvollziehbar vornehmen zu können.
Die Finanzierung sowie die personelle Ausstattung des Bachelorstudienganges Mechatronik
können als gesichert angesehen werden.
Räumliche und sächliche Ausstattung
Die Hörsäle der Hochschule werden zentral verwaltet und stehen in ausreichender Anzahl zur
Verfügung. Weitere Einrichtungen wie drei Computerpools des Hochschulrechenzentrums, das
Fremdsprachenzentrum und andere zentrale Einrichtungen sind vorhanden und können von
allen Studierenden der Hochschule genutzt werden.
In den vier Fakultäten stehen ausreichend Laborräume für die Studierenden zur Verfügung. Kleine Arbeiten können in Werkstätten der Fakultäten erfolgen, für größere Arbeiten steht auch die
Zentralwerkstatt der Hochschule zur Verfügung.
Die Laborbegehung zeigt, dass die Zielsetzung Mechatronik im Labor Automatisierungstechnik
sehr gut abgebildet ist und die eingesetzten Steuerungen und Tools wie beispielsweise CoDeSys,
Matlab/Simulink etc. dem Stand der Technik in der Industrie sehr gut entsprechen. Gleiches gilt
für das Maschinenbau-Labor.
Bei der Begehung der Hochschule konnte gezeigt werden, dass die Fakultäten über eine ausreichende Anzahl an Laboren und Praktikumsräumen zur Implementierung eines Studiengangs
„Mechatronik“ verfügen, die zudem für den Studiengang adäquat ausgestattet sind. Die erfor-
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derlichen Kapazitäten sind hier vollumfänglich vorhanden und erlauben eine aktuelle und moderne Ausbildung.
Kooperationen, Organisation und Entscheidungsprozesse
Die Hochschule ist nach den Vorgaben der einschlägigen gesetzlichen Grundlagen organisiert.
Änderungen in der Studien- und Prüfungsordnung sowie der Auswahlsatzung bedürfen der
Zustimmung der Fakultätsräte aller beteiligten Fakultäten. Auch die Studienkommission entscheiden über den Inhalt der jeweiligen Schwerpunktbereiche mit.
An allen für den Studiengang verantwortlichen Fakultäten gibt es Studiengangsleiter, welche
mindestens zwei Treffen pro Semester haben, in denen organisatorische Fragen zum Studiengang geklärt werden. Dieses Gremium steht in engem Kontakt mit den Studierenden, die auftretenden Probleme werden hier besprochen und gelöst. Alle Studiengangsleiter werden durch
die Gremien für Lehre und Studium an den jeweiligen Fakultäten unterstützt. Hierzu gehören
der Fakultätsvorstand, Fakultätsrat, Studienkommission, Praktikantenamt und Prüfungsausschuss.
Die studentische Vertretung der Mechatroniker ist in Gremien wie Fachschaftsrat und Studienkommission geregelt. Durch die fakultätsübergreifende Position des Vertreters der Mechatronik,
gestaltet sich die Durchsetzung gegenüber anderen jedoch schwierig. Von Seiten der Hochschule gibt es im Sommersemester zudem eine Kritikrunde zwischen Studierenden des Studiengangs
„Mechatronik“ und deren verantwortlichen Professoren. Hier können Studenten Probleme aufzeigen und Verbesserungsvorschläge einbringen.
Für die ersten drei Semester, in welchen die Studierenden gemeinsam studieren und in denen
noch keine Einteilung in Schwerpunkte durchgeführt wurde, wurde ein Prüfungsausschuss speziell für Mechatronik eingerichtet, der sich aus den vier Studiengangsleitern sowie weiteren drei
Professoren aller beteiligten Fakultäten zusammensetzt.
Bei den Schwerpunkten ist auffallend, dass sie weitgehend aus den Gegebenheiten der bestehenden Lehrveranstaltungen der Fakultäten heraus zusammengestellt wurden und die Berufsfähigkeit eines Absolventen aus diesem Bereich weniger im Fokus zu sein scheint. Hier ist zu empfehlen, für den Studiengang „Mechatronik“ einen industriellen Beirat zu bilden, der hier eine
verbesserte Abstimmung der Schwerpunkte mit der beruflichen Praxis ermöglicht.
Transparenz und Dokumentation
Der Studiengang ist klar und angemessen dokumentiert. Alle studienorganisatorischen Dokumente und Ordnungen (Studien- und Prüfungsordnung, Diploma Supplement, Auswahlsatzung,
Praktikumsordnung, Modulhandbuch, Transcript of Records) liegen den Gutachtern in verabschiedeter Form vor. Alle anderen Dokumente sind auf der Internetseite der Hochschule zugänglich.
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Bezüglich der Außendarstellung des Studiengangs könnten die Schwerpunksetzungen, welche
ein Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs sind, stärker hervorgehoben werden, um den Studiengang deutlicher von anderen Studiengängen der Mechatronik abzugrenzen. Des Weiteren
könnte in diesem Zusammenhang auch stärker kommuniziert werden, in welchem Berufsfeld
man den Mechatroniker mit seinem gewählten Schwerpunkt sieht. Dies könnte für die Studierenden eine Entscheidungshilfe bei der Schwerpunktwahl sein. Beispielsweise könnte Informationsmaterial erstellt werden, das die Schwerpunkte sowie die dahinterstehenden Berufsbilder
erläutert und mögliche typische Kombinationen von Wahlveranstaltungen innerhalb des
Schwerpunktes darstellt sowie das dahinter definierte Berufsprofil definiert. Dadurch könnte die
Strukturierung der Schwerpunkte weiter verbessert und für die Studierenden eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Wahl ihres Schwerpunktes gegeben werden.
In den Gesprächen mit den Studierenden haben sich Unsicherheiten darüber gezeigt, wie die
Schwerpunktsetzung der Absolventen deutlich für potentielle Arbeitgeber abgebildet wird, insbesondere um ihn gegenüber dem Mechatronik-Bachelor an anderen Hochschulen abzugrenzen. Diesbezüglich empfehlen die Gutachter die Aufnahme des Schwerpunktes in das Bachelorzeugnis des Studiengangs „Mechatronik“. Es sollte zudem aufgezeigt werden, für welchen Masterstudiengang die einzelnen Schwerpunkte besonders qualifizieren.
Beratung und Betreuung der Studierenden
Informationen über den Studiengang erhalten Studieninteressierte unter anderem zum Tag der
offenen Tür, durch einen Flyer und durch Gespräche mit Professoren. Zudem besteht auf der
Website der Hochschule die Möglichkeit sich zu informieren. Der Zugang zum Modulhandbuch
wird ebenfalls über die Website gewährleistet.
Für die Studierenden steht auch die Lernplattform MOODLE zur Verfügung, welche vielfältig
eingesetzt wird. So werden hierüber Skripte zugänglich gemacht, Übungsaufgaben abgegeben
und bewertet oder die Veranstaltungsvor- und -nachbereitung organisiert.
Verantwortlich für diesen Studiengang ist ein Team von vier Professoren der vier beteiligten Fakultäten (Studiengangsleiter). Die Studiengangsleiter sind sehr engagiert. Die Schwerpunktsetzung und die damit zusammenhängenden Folgen für den Studienverlauf werden den Studierenden in einer Einführungsveranstaltung erklärt. Vor der Schwerpunktwahl erfolgt eine Führung
durch die einzelnen Fakultäten. Diese soll der Orientierung für den weiteren Verlauf des Studiums dienen.
Bei der Studienorganisation ist derzeit für das Grundlagenstudium der Professor für Mechatronik
der Fakultät Elektrotechnik zuständig. Dieser ist als Ansprechpartner für alle Studierenden im
ersten Studienabschnitt verantwortlich. Fachliche Unterstützung erhalten die Studierenden darüber hinaus durch angebotene Tutorien.
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Nach dem Grundlagenstudium wählen die Studierenden einen Schwerpunkt, und damit wechselt der Studiengangsleiter als Ansprechpartner für die Studierenden. Dabei besteht das Problem, dass dieser zwar auf die Mechatronik spezialisierte Studiengangsleiter der jeweiligen Fakultät die Veranstaltungen seiner Fakultät gut kennt, jedoch die Gegebenheiten bei den anderen
Fakultäten nicht ausreichend beurteilen kann. Dementsprechend wäre es zielführend, den Studiengangsleiter für das Grundstudium auch als Ansprechpartner für das Hauptstudium zu benennen und ihm je nach gewähltem Schwerpunkt einen weiteren Studienberater der jeweiligen
Fakultät zur Seite zu stellen. Durch einen Hauptverantwortlichen kann eine bessere Abstimmung
der Studieninhalte und die verbesserte Kommunikation zwischen allen beteiligten Fakultäten
erzielt werden.
Prüfungsorganisation und Prüfungssystem
Das Prüfungssystem ist in der üblichen Weise mit schriftlichen und mündlichen Prüfungen sowie
Praktika und Projektarbeiten strukturiert. Es gibt eine allgemeine Prüfungsordnung, welche den
Gutachtern in verabschiedeter Form vorliegt und die für alle angebotenen Studiengänge der
Hochschule Mannheim Gültigkeit hat. Sie wird ergänzt durch einen besonderen Teil für den
Studiengang „Mechatronik“.
Die Anrechnung von Studienzeiten sowie Studien- und Prüfungsleistungen sind ebenso wie die
Anrechnung von berufspraktischen Tätigkeiten im allgemeinen Teil der Studien und Prüfungsordnung für Bachelorstudiengänge §15 geregelt. Die hier aufgeführte Praxis zur Anrechnung
von Studienleistungen entspricht den Vorgaben der Lissabon-Konvention.
Die Prüfungsdichte wird von den Gutachtern als angemessen bewertet. Die Prüfungszeit beträgt
je nach Modul 90 bis 120 Minuten. Als Prüfungsleistungen dominieren im Grundstudium Klausuren. Im späteren Studienverlauf ist jedoch erkennbar, dass es Unterschiede zwischen den
Fachkulturen der beteiligten Fakultäten hinsichtlich der Prüfungsformen gibt. So werden je nach
betreuender Fakultät unterschiedliche Prüfungsformen präferiert. Beispielsweise sind im Schwerpunkt Informatik nach dem Modulhandbuch alle Prüfungen mündlich, während sie im Falle der
Mechatronik in der Automatisierungstechnik, im Maschinenbau und in der Elektronik alle in
Form einer Klausur oder einer Projektarbeit abzuleisten sind. Hier sollten die Verantwortlichen
nochmals entsprechend des Ziels der Lehrveranstaltung nach der adäquaten Prüfungsform suchen und ein größeres Spektrum einsetzen. Aufgrund der Verteilung auf die vier Fakultäten
wurde im Gespräch mit den Studierenden bemängelt, dass eine Prüfungskoordination fehlt.
Teilweise waren Prüfungen am gleichen Tag überschneidend angesetzt. Hier muss eine Koordinierung durch den Studiengangsleiter über alle Fakultäten hinweg für alle Studierenden der Mechatronik erfolgen. Im Prüfungszeitraum ist zu gewährleisten, dass Prüfungen, einschließlich
Wiederholungsprüfungen, überschneidungsfrei absolviert werden können. Hierfür ist ein Konzept vorzulegen. Die Gutachter hatten auch den Eindruck, dass die Studierenden erst nach ei15
nem Jahr diese Widerholungsprüfung ablegen (nach einer erneuten Teilnahme an der Lehrveranstaltung) und damit ihr Studium unnötig verlängern. Wiederholungsprüfungen sollten nach
jedem Semester angeboten werden, um den Studierenden einen Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit zu ermöglichen.
Chancen- und Geschlechtergerechtigkeit
Die Hochschule Mannheim ist seit 2007 als familiengerechte Hochschule zertifiziert. Die Maßnahmen, welche die Hochschule im Bereich der Familienfreundlichkeit und Gleichstellung durchführt, werden von den Gutachtern als gut erachtet. In der Studien und Prüfungsordnung spiegelt sich dies wieder. Auch die Belange von Studierenden in besonderen Situationen werden
angemessen beachtet. Den Studierenden werden ausreichende Beratungsangebote zur Verfügung gestellt. Die Professoren bieten Sprechstunden an, auch die Fachschaften der Fakultäten
beraten die Studierenden. Zudem kann das Studium in seinem Ablauf ausreichend flexibel gestaltet werden. Bei Bedarf vermittelt die Hochschule auch Betreuungsmöglichkeiten für Studierende mit Kind.
Gleichstellungsbeauftrage sorgen dafür, dass die Chancengleichheit an der Hochschule gewährleistet ist. Um mehr weibliche Studenten für technische Studiengänge wie Mechatronik zu begeistern werden Veranstaltungen zum Teil in Schulen wie auch in der Hochschule (Girls-Day,
Schnupperstudium für Mädchen) durchgeführt.
Studenten wird es ermöglicht, in einem Auslandssemester, unterstützt durch Professoren, interkulturelle Kompetenzen zu erwerben. Die Belange von Studierenden mit Behinderung werden
angemessen berücksichtigt, Regelungen zum Nachteilsausgleich sind in der Studien- und Prüfungsordnung festgehalten.
Zusammenfassend wird durch die Gutachter festgestellt, dass die notwendigen Ressourcen und
organisatorischen Voraussetzungen zur Durchführung des Studiengangs „Mechatronik“ gegeben sind. Insgesamt wurde der Bachelorstudiengang „Mechatronik“, abgesehen von den bereits
erwähnten Punkten, an der Hochschule Mannheim zielgerichtet implementiert.
4
Qualitätsmanagement
Evaluierung der Lehrveranstaltungen und Module
An der Hochschule Mannheim existiert ein umfangreiches und auf mehreren Ebenen wirksames
Qualitätssicherungssystem. Auf Grundlage einer Evaluationsordnung werden die Lehrenden der
Hochschule angehalten, regelmäßige Evaluationen der Lehrveranstaltungen und der Studiengänge durchzuführen. Die Evaluationsordnung liegt den Gutachtern in verabschiedeter Form vor
(Evaluationsordnung der Hochschule Mannheim vom 26.01.2006). Die Ergebnisse der Lehrveranstaltungsevaluation sollen der Optimierung der Lehrveranstaltung, die Ergebnisse der Studiengangsevaluation der Optimierung und Aktualisierung des Studienangebots dienen. Die statisti16
schen Daten liegen für die ersten drei Studienjahre vor. Sie sollen weitergeführt und zur Optimierung genutzt werden.
Problematisch stellt sich den Gutachtern die Durchführung und Rückkopplung der Lehrveranstaltungsevaluation dar. Gemäß der Evaluationsordnung der Hochschule Mannheim werten die
Lehrenden die Veranstaltungen selbst aus und sind angehalten, die Ergebnisse den Studierenden
rückzukoppeln. Anonymisierte Durchführungen von Online-Evaluationen sind möglich, werden
jedoch nicht von allen Lehrenden genutzt. In den Gesprächen mit den Studierenden wurde den
Gutachtern zudem deutlich, dass der Umgang mit den Ergebnissen durch die Lehrenden sehr
unterschiedlich gehandhabt wird bzw. die Rückkopplung zwar noch innerhalb des Semesters,
jedoch in sehr unterschiedlicher Qualität erfolgt. Es besteht zudem die Gefahr, dass bestimmte
Themen von Lehrenden nicht in den Auswertungen thematisiert werden. Hier sieht die Gutachtergruppe dringenden Handlungsbedarf. Um die Objektivität und Unabhängigkeit der Beurteilung zu gewährleisten ist im Qualitätsmanagement deshalb sicherzustellen, dass die Auswertung der Lehrveranstaltungsevaluationen nicht durch die betroffenen Lehrenden selbst vorgenommen wird.
Die Studierenden wirken beim Studiengang „Mechatronik“ in der Studienkommission mit und
können sich an Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen beteiligen. Die Gutachter haben den
Eindruck, dass im Grundstudium eine gute Rückkopplung von den Studierenden über den verantwortlichen Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs „Mechatronik“ aus der Fakultät
Elektrotechnik gegeben ist. Hier profitiert der Studiengang vor allem von den verhältnismäßig
kleinen Kohorten jedes Jahrgangs, welche eine gute persönliche Betreuung gewährleisten. Für
das Hauptstudium mit derzeit vier Studiengangsleitern haben die Studierenden vorgeschlagen,
dass für das Hauptstudium Mechatronik auch ein einzelner anstatt vier Ansprechpartner zur
Verfügung steht, was die persönlichen Rückmeldungsprozesse verbessern würde sowie identitätsbildende Maßnahme für die Bachelorstudierenden darstellen könnte.
Problematisch stellt sich der Gutachtergruppe zudem dar, dass die Studierenden im Hauptstudium fast ausschließlich nur Fächer aus dem gewählten Schwerpunkt (= Fakultät) wählen und
deshalb eine Rückmeldung nur auf Fakultätsebene stattfindet. Eine systematische Rückmeldung
für den gesamten Studiengang „Mechatronik“ (studiengangsbezogene Rückmeldungen aus vier
Fakultäten) im späteren Studienverlauf ist nicht zu erkennen. Zur Optimierung des neuen Studiengangs sollte eine zukunftssichere Regelung geschaffen werden, welche auch studiengangsbezogene Evaluationen im späteren Studienverlauf ermöglicht. Da in den vier beteiligten Fakultäten die Evaluationen unterschiedlich gehandhabt werden, wäre es anzustreben, beim gemeinsamen fakultätsübergreifenden Studiengang ein einheitliches Verfahren einzuführen und nicht
die vier verschiedenen Kulturen weiter zu pflegen.
17
Da der Studiengang „Mechatronik“ erst im Wintersemester 2009/10 gestartet ist, konnten noch
keine Befragungen von Absolventen durchgeführt werden. Es ist jedoch für den Bachelorstudiengang „Mechatronik“ angedacht, sowohl Absolventenfeiern als auch Absolventenbefragungen
durchzuführen, um Informationen über deren Verbleib zu erhalten und einen dauerhaften Kontakt zwischen der Hochschule und den Alumni zu fördern. Im Zuge der Reakkreditierung des
Studiengangs wäre zu prüfen, inwieweit hierzu von der Hochschule Aussagen gemacht werden
können.
5
Resümee und Bewertung der „Kriterien des Akkreditierungsrates für die
Akkreditierung von Studiengängen“ vom 08.12.2009 1
Insgesamt haben die Gutachter vom Studiengang „Mechatronik“ einen guten Eindruck gewonnen. Die Studierenden finden in der Hochschule Mannheim ein intaktes Umfeld flankierender
organisatorischer Einheiten, die die Studierenden bei Praktika, Auslandssemestern etc. unterstützen. Die Belange von Studierenden mit Behinderung werden berücksichtigt. Bei der Begehung
der Hochschule zeigte sich, dass die Fakultäten über eine ausreichende Anzahl adäquat ausgestatteter Labore und Praktikumsräume verfügt. Der Studiengang verfügt über eine ausreichende
personelle und sachliche Ausstattung, welche eine moderne Ausbildung erlaubt.
Der begutachtete Studiengang entspricht den Anforderungen des Qualifikationsrahmens für
deutsche Hochschulabschlüsse vom 21.04.2005, den landesspezifischen Strukturvorgaben für
die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie der verbindlichen Auslegung
und Zusammenfassung dieser Dokumente durch den Akkreditierungsrat (Kriterium 2 „Konzeptionelle Einordnung des Studiengangs in das Studiensystem“). Der Studiengang entspricht den
Anforderungen der Ländergemeinsamen Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelorund Masterstudiengängen vom 10.10.2003 i.d.F. vom 04.02.2010.
Kriterium 3 „Studiengangskonzept“ ist teilweise erfüllt: Der Bereich Maschinenbau muss insbesondere im Bereich Konstruktionstechnik verstärkt werden. Im Curriculum ist ein höherer Anteil
an Konstruktionstechnik verbindlich zu verankern. In die Schwerpunkte „Mechatronik in der
Informatik“ und „Mechatronik in der Elektronik“ muss ein angemessener Anteil von Maschinenbau und Automatisierung aufgenommen werden, um das Erreichen der definierten Ziele des
Studiengangs zu gewährleisten, da diese Fächer den Kernbereich der Mechatronik darstellen. Im
Gegenzug ist der Anteil der Informatik und Elektrotechnik zu reduzieren. Zudem sind die Inkonsistenzen in der Workload-Angabe im Modulhandbuch zu korrigieren (bspw. Modul Physik: 5
ECTS ungleich 210 h).
1
geändert am 7. Dezember 2011
18
Kriterium 4 „Studierbarkeit“ ist in Verbindung mit Kriterium 5 „Prüfugnssystem“ teilweise erfüllt: Im Prüfungszeitraum ist zu gewährleisten, dass Prüfungen, einschließlich Wiederholungsprüfungen, überschneidungsfrei absolviert werden können. Hierfür ist ein Konzept vorzulegen.
Kriterium 9 „Qualitätssicherung und Weiterentwicklung“ ist teilweise erfüllt: Um die Objektivität
und Unabhängigkeit der Beurteilung zu gewährleisten, ist das Qualitätsmanagement dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Auswertung der Lehrveranstaltungsevaluationen nicht durch
die betroffenen Lehrenden selbst vorgenommen wird.
Hinsichtlich der weiteren Kriterien des Akkreditierungsrates stellen die Gutachter fest, dass die
Kriterien „Qualifikationsziele“ (Kriterium 1), „Ausstattung“ (Kriterium 7), „Transparenz und Dokumentation“ (Kriterium 8), sowie „Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit“ (Kriterium 11) erfüllt sind.
Kriterium 6 „Studiengangsbezogene Kooperationen“ sowie Kriterium 10 „Studiengänge mit
besonderem Profilanspruch“ finden in diesem Verfahren keine Anwendung.
19
IV
Beschluss/Beschlüsse der Akkreditierungskommission von ACQUIN 2
1
Akkreditierungsbeschluss
Auf der Grundlage des Gutachterberichts, der Stellungnahme der Hochschule und der Stellungnahme des Fachausschusses fasste die Akkreditierungskommission in ihrer Sitzung am 29. März
2012 folgenden Beschluss:
Der Bachelorstudiengang „Mechatronik“ (B.Sc.) wird mit folgenden Auflagen erstmalig
akkreditiert:
•
Der Bereich Maschinenbau muss insbesondere im Bereich Konstruktionstechnik
verstärkt werden. Im Curriculum ist ein höherer Anteil an Konstruktionstechnik
verbindlich zu verankern.
•
In die Schwerpunkte „Mechatronik in der Informatik“ und „Mechatronik in der
Elektronik“
muss
ein
angemessener
Anteil
von
Maschinenbau
und
Automatisierung aufgenommen werden, um das Erreichen der definierten Ziele
des Studienganges zu gewährleisten, da diese Fächer den Kernbereich der
Mechatronik darstellen. Im
Gegenzug ist der Anteil der Informatik und
Elektrotechnik zu reduzieren.
•
Die Inkonsistenzen in der Workload-Angabe im Modulhandbuch sind zu
korrigieren (Bspw. Modul Physik: 5 ECTS ungleich 210 h).
•
Im Prüfungszeitraum ist zu gewährleisten, dass Prüfungen, einschließlich
Wiederholungsprüfungen, überschneidungsfrei absolviert werden können.
Hierfür ist ein Konzept vorzulegen.
•
Um die Objektivität und Unabhängigkeit der Beurteilung zu gewährleisten, ist
das
Qualitätsmanagement
dahingehend
weiterzuentwickeln,
dass
die
Auswertung der Fragebögen der Lehrveranstaltungsevaluationen nicht durch
die betroffenen Lehrenden selbst vorgenommen wird.
2
Gemäß Ziffer 1.1.3 und Ziffer 1.1.6 der „Regeln für die Akkreditierung von Studiengängen und die
Systemakkreditierung“ des Akkreditierungsrates nimmt ausschließlich die Gutachtergruppe die Bewertung der Einhaltung der Kriterien für die Akkreditierung von Studiengängen vor und dokumentiert diese. Etwaige von den Gutachtern aufgeführte Mängel bzw. Kritikpunkte werden jedoch bisweilen durch
die Stellungnahme der Hochschule zum Gutachterbericht geheilt bzw. ausgeräumt, oder aber die Akkreditierungskommission spricht auf Grundlage ihres übergeordneten Blickwinkels bzw. aus Gründen
der Konsistenzwahrung zusätzliche Auflagen aus, weshalb der Beschluss der Akkreditierungskommission von der Akkreditierungsempfehlung der Gutachtergruppe abweichen kann.
20
•
Die
wechselseitige
Studiengangswechsel
Anerkennung
beruht
auf
von
Modulen
bei
den
erworbenen
Hochschul-
und
Kompetenzen
der
Studierenden (Lernergebnisse) entsprechend den Regelungen der LissabonKonvention (Art. III). Demzufolge ist die Anerkennung zu erteilen, sofern keine
wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der erworbenen Kompetenzen bestehen
(Art. V). Dies ist mit handhabbaren Regelungen in den Studien- und
Prüfungsordnungen zu verankern.
Die Akkreditierung ist befristet und gilt bis 30. September 2013.
Bei Feststellung der Erfüllung der Auflagen durch die Akkreditierungskommission nach
Vorlage des Nachweises bis 1. Januar 2013 wird der Studiengang bis 30. September
2017 akkreditiert. Bei mangelndem Nachweis der Auflagenerfüllung wird die
Akkreditierung nicht verlängert.
Das Akkreditierungsverfahren kann nach Stellungnahme der Hochschule für eine Frist
von höchstens 18 Monaten ausgesetzt werden, wenn zu erwarten ist, dass die
Hochschule die Mängel in dieser Frist behebt. Diese Stellungnahme ist bis 24. Mai 2012
in der Geschäftsstelle einzureichen.
Für die Weiterentwicklung des Studienprogramms werden folgende Empfehlungen ausgesprochen:
•
Es sollte für den Studiengang Mechatronik nur ein Studiengangsverantwortlicher
benannt werden, der den Studiengang innerhalb der Hochschule stärken würde.
•
Für die Abstimmung der Studieninhalte sollte die Kommunikation zwischen den am
Studiengang beteiligten Fakultäten verbessert werden.
•
Es sollte in das Zeugnis des Studiengangs auch die Schwerpunktsetzung mit
aufgenommen werden.
•
Es sollten für die einzelnen Schwerpunkte die möglichen Berufsfelder in der
Außendarstellung angegeben werden.
•
Es sollte ein fakultätsübergreifender Industriebeirat für den Studiengang eingerichtet
werden.
•
Es sollte ein größeres Spektrum an Prüfungsformen eingesetzt werden
21
Die Akkreditierungskommission weicht in ihrer Akkreditierungsentscheidung in den folgenden
Punkten von der gutachterlichen Bewertung ab:
Zusätzliche Auflage:
•
Die wechselseitige Anerkennung von Modulen bei Hochschul- und Studiengangswechsel
beruht
auf
den erworbenen
Kompetenzen der
Studierenden (Lernergebnisse)
entsprechend den Regelungen der Lissabon-Konvention (Art. III). Demzufolge ist die
Anerkennung zu erteilen, sofern keine wesentlichen Unterschiede hinsichtlich der
erworbenen Kompetenzen bestehen (Art. V). Dies ist mit handhabbaren Regelungen in
den Studien- und Prüfungsordnungen zu verankern.
Begründung:
Die Lissabon-Konvention legt die Anerkennung von im Ausland absolvierten Studienzeiten und
erworbenen Hochschulqualifikationen als Regelfall fest, von dem lediglich abgewichen werden
darf, wenn durch die Hochschule wesentliche Unterschiede nachgewiesen, also festgestellt und
begründet werden (siehe Rundschreiben des Akkreditierungsrates vom 27.09.2011). Die bisherigen Regelungen der Hochschule entsprechen noch nicht ausreichend der Lissabon-Konvention.
2
Feststellung der Auflagenerfüllung
Die Hochschule reichte fristgerecht die Unterlagen zum Nachweis der Erfüllung der Auflagen
ein. Diese wurden an den Fachausschuss mit der Bitte um Stellungnahme weitergeleitet. Der
Fachausschuss sah die Auflagen als erfüllt an. Auf Grundlage der Stellungnahme des Fachausschusses fasste die Akkreditierungskommission in ihrer Sitzung am 28. März 2013 folgenden
Beschluss:
Die Auflagen zum Bachelorstudiengang „Mechatronik“ (B.Sc.) sind erfüllt. Der
Studiengang wird bis zum 30. September 2017 erstmalig akkreditiert.
22

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