Tauben vergiften im Park - Kulturverein Herrsching eV

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Tauben vergiften im Park - Kulturverein Herrsching eV
„Tauben vergiften im Park“
Kabarett zu Ehren von Georg Kreisler
mit
Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing
Lieder und Geschichten von Georg Kreisler,
dem Meister des schwarzen Humors
Die Presse schrieb:
Claudia Dölker und Hartmut Scheyhing interpretieren die Lieder und Texte Kreislers auf
ihre persönliche Art und zeigen damit eine große Bandbreite an schauspielerischem
Können.
Sie bieten Unterhaltung mit Tiefgang auf höchstem Niveau und das zwischen
hinreißender Komik und tiefgründiger Nachdenklichkeit.
Die beiden erweisen sich als gut aufeinander eingespieltes Team, das sich als brillante
Entertainer bestens ergänzt. Scheyhing zeigt sich obendrein als hervorragender Musiker
und Dölker ist eine temperamentvolle Chansonnette und Verwandlungskünstlerin, die die
unterschiedlichsten Charaktere und Karikaturen so aus dem Hut zaubert, dass es eine
Freude ist... Ihr konzentrierter Einsatz ist selbstverständlich und gibt Zeugnis ihres
professionellen Könnens und ihres künstlerischen Ernstes.
Georg Kreisler
Kaum einer analysierte die Nachkriegsgesellschaft wie Georg Kreisler, so hintergründig
und böse, so komisch und intelligent.
Der Kabarettist, Komponist, Sänger und Dichter wurde in den 1950-er-Jahren mit Liedern
wie „Tauben vergiften im Park“ und „Wie schön wäre Wien ohne die Wiener“ im
deutschsprachigen Raum populär. Kreisler prägte das musikalische Kabarett seiner Zeit
durch seinen tiefsinnigen, schwarzen Humor und Sprachwitz.
Lieder voller Tiefe und Beobachtungsgabe – sie kommen aus einem bewegten Leben.
Die jüdische Familie emigrierte nach dem Anschluss Österreichs 1938 in die USA. 1943
wurde Georg Kreisler amerikanischer Staatsbürger und direkt eingezogen. Im Zweiten
Weltkrieg unterhielt er am Klavier Soldaten der D-Day-Truppen. Als Dolmetscher in
Nachkriegsdeutschland verhörte er Julius Streicher, begegnete Hermann Göring und
Ernst Kaltenbrunner. In die USA zurückgekehrt arbeitete er beim Film u.a. mit Charlie
Chaplin zusammen. Es war Kreislers Klavierspiel, das man hörte, wenn man Chaplin
am Klavier sah. Nach Tourneen mit eigenen Liedern und als Alleinunterhalter in
Nachtclubs kehrte er nach Wien zurück. Doch nicht nur den Amerikanern, auch den
Wienern waren seine teils bitterbösen Texte zu Beginn zu makaber – im
Österreichischen Rundfunk durfte er eine Zeit lang nicht gesendet werden. Er lebte in
München, Berlin, Basel und Salzburg.
Von den Österreichern verbat er sich zu seinem 75. Geburtstag in einem offenen Brief
Gratulationen, da „sich die Republik Österreich in den über 40 Jahren, noch nie um mich
geschert hat.“ Sein Leben lang blieb er kritisch und politisch. Aber es gibt neben dem
messerscharfen Analysten auch einen poetisch-sensiblen Kreisler, der als Schlusssatz
seines Textes „Ein heiteres Wort“ folgende Zeile schreibt: „Wenn die Liebe durch den
Menschen ginge, das wäre schön.“
Kreisler starb 2011 im Alter von 89 Jahren in Salzburg und wurde in kleinem Kreis
beigesetzt.