Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung 2015 mit Prof. Massimo Motta

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Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung 2015 mit Prof. Massimo Motta
Medienmitteilung, 12. Mai 2015
Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung 2015 mit Prof. Massimo Motta
Prof. Massimo Motta, Chefökonom der Generaldirektion für Wettbewerb der Europäischen
Kommission, hält die diesjährige Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung. Er spricht zum Thema «Competition,
and its effects». Die Vorlesung findet am Freitag, 22. Mai 2015, ab 11.15 Uhr im Raum 09-011
(Senatssaal) im Bibliotheksgebäude der Universität St.Gallen statt. Sie ist öffentlich und wird in
englischer Sprache gehalten. Der Eintritt ist frei.
Die Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung von Massimo Motta analysiert unter dem Titel «Competition, and
its effects» die aktuellen Herausforderungen der Wettbewerbspolitik in Europa.
Abstract des Vortrags
«Die meisten Menschen nehmen an, Wettbewerb sei gut, weil er die Preise senkt. Einige
argumentieren jedoch, dass sich Wettbewerb negativ auf Investitionen und Innovationen auswirken
kann. So haben sich kürzlich einige Interessengruppen für eine stärkere Konsolidierung eingesetzt. Sie
behaupten, dass weniger Wettbewerb die Unternehmensgewinne erhöhen würde, was Unternehmen
wiederum zu mehr Investition veranlassen würde. In diesem Vortrag werde ich, gestützt auf Theorie,
empirische Evidenz und Beispiele, die Auswirkungen des Wettbewerbs auf Investitionen und
Innovationen, sowie das Produktivitätswachstum erörtern. Danach werde ich erklären, welche Rolle
die Durchsetzung der Kartell-, Fusions- und Beihilfevorschriften für die Beziehung zwischen
Wettbewerb und Wachstum spielt.»
Massimo Motta
Prof. Massimo Motta wurde 1962 in Mailand geboren und studierte Ökonomie an der Universität
Luigi Bocconi in Mailand und an der Université Catholique de Louvain sowie Quantitative Ökonomie
an der London School of Economics. Nach seiner Promotion 1991 forschte er an der Université
Catholique de Louvain und an der Universität Pompeu Fabra in Barcelona. Es folgten Professuren am
European University Institute in Florenz, an der Universität Bologna und an der Universität Pompeu
Fabra. Zudem hatte er in den vergangenen Jahren zahlreiche wichtige Positionen in verschiedenen
Gremien der Wettbewerbspolitik inne.
Zurzeit ist Massimo Motta Forschungsprofessor an der Universität Pompeu Fabra und der Barcelona
Graduate School of Economics sowie Research Fellow des Centre for Economic Policy Research
(CEPR) in London und des CESifo in München. An der Barcelona Graduate School of Economics hat
er das Programm Competition and Market Regulation gegründet, in dem er weiterhin ausgewählte
Master-Vorlesungen hält. Er besitzt weitreichende Erfahrung in der Lehre von Wettbewerbspolitik
und der Betreuung von Dissertationen. Ehemalige Studierende von ihm haben bedeutende Positionen
in der Wissenschaft, in Beratungsunternehmen, und in Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden
erreicht.
Prof. Massimo Mottas Forschungsbereich liegt hauptsächlich in der Industrieökonomie, genauer in
der Wettbewerbspolitik. Seine Interessen erstrecken sich auch auf internationalen Handel und
multinationale Unternehmen. Seine Arbeit wird weltweit zitiert und ist höchst einflussreich. Sein
Buch Competition Policy: Theory and Practice (Cambridge University Press, 2004) ist ein Standardwerk
zur Ökonomie des Kartellrechts und wird von Lehrpersonen, Wissenschaftlern sowie Praktikern
anerkannt und verwendet. Dazu hat er in zahlreichen renommierten Fachzeitschriften publiziert und
war jahrelang Mitherausgeber der Zeitschriften Journal of the European Economic Association, Economica
und European Economic Review.
Als Chefökonom der Generaldirektion für Wettbewerb wirkt Prof. Massimo Motta mit bei der
Untersuchung von Wettbewerbsfällen, vor allem an solchen mit komplexen ökonomischen
Fragestellungen, und analysiert die ökonomischen Folgen dieser Entscheidungen. Dadurch trägt er
zur Entwicklung von wirtschaftspolitischen Instrumenten bei. Die Generaldirektion Wettbewerb der
Europäischen Kommission setzt die EU-Wettbewerbsvorschriften gemeinsam mit den Behörden der
jeweiligen Mitgliedsstaaten durch.
Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung
Die Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie organisiert in Gedenken an ihren Gründer
jährlich die Walter-Adolf-Jöhr-Vorlesung. Seit 1988 begrüsst die Universität St.Gallen renommierte
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler.
Walter Adolf Jöhr lehrte und forschte von 1937 bis 1977 als Professor für Volkswirtschaftslehre an der
Universität St.Gallen. Er gründete die Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie und war von
1957 bis 1963 Rektor der Universität. Als Rektor setzte er sich unter anderem für den Neubau auf dem
Rosenberg ein.