energieeffizienz und erneu

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energieeffizienz und erneu
ENERGIEEFFIZIENZ UND ERNEUERBARE ENERGIEN IM GEBÄUDESEKTOR IN INDONESIEN 2016
Zielmarktanalyse mit Profilen der Marktakteure
www.german-energy-solutions.de
www.efficiency-from-germany.info
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Stand
März 2016
Druck
EKONID
Gestaltung und Produktion
EKONID
Bildnachweis
Iwan S. Nasution
Redaktion / Autor/en
Mike Neuber, Arnold Steven Parlaungan Napitupulu,
Giovanny Tutupoly, Maximilian Vollmer
Die Zielmarktanalyse wurde im Rahmen der BMWi-Exportinitiative Energie erstellt und aufgrund eines Beschlusses des
Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
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INHALT
INHALT ......................................................................................................................................................................................... 1
1
EINLEITUNG ....................................................................................................................................................................... 3
2
ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................................................................................................5
3
ZIELMARKT ALLGEMEIN ................................................................................................................................................. 6
3.1
3.1.1
Politischer Hintergrund .......................................................................................................................................... 7
3.1.2
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .................................................................................................................. 8
3.2
4
Energieerzeugung und Verbrauch ........................................................................................................................ 16
3.2.2
Energiepreise (inkl. Strom) ................................................................................................................................. 20
3.2.3
Energiepolitische Rahmenbedingungen .............................................................................................................. 21
3.2.4
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz ...................................................................................... 23
3.2.5
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt ...................................................................................................... 26
ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN ...........................................................................................................................27
Energieeffizienz im Bauwesen ................................................................................................................................. 29
4.1.1
Allgemeiner Überblick ......................................................................................................................................... 29
4.1.2
Klimatische Verhältnisse ...................................................................................................................................... 31
4.1.3
Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren ........................................................................... 32
4.1.4
Infrastrukturbau................................................................................................................................................... 34
4.1.5
Gewerblicher Bau ................................................................................................................................................. 36
4.1.6
Wohnungsbau....................................................................................................................................................... 40
4.1.7
Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten ......................................................................... 42
4.1.8
Baumaterialien ..................................................................................................................................................... 43
4.1.9
Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz .................................................................................................. 44
4.1.10
Ausblick für die Bauindustrie ...............................................................................................................................47
4.2
1
Energiemarkt ............................................................................................................................................................. 16
3.2.1
4.1
5
Länderprofil ................................................................................................................................................................ 6
Regulatorischer Rahmen für Energieeffizienz in Gebäuden .................................................................................. 48
4.2.1
Standards, Normen und Zertifizierung ............................................................................................................... 49
4.2.2
Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ....................................................................................... 52
4.2.3
Finanzierungsmöglichkeiten ............................................................................................................................... 54
4.2.4
Fördermaßnahmen ............................................................................................................................................... 57
MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN ............................................................................................... 58
5.1
Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz .............. 58
5.2
Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich ......................................................................................................... 59
5.3
Wettbewerbssituation .............................................................................................................................................. 60
5.4
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen ..................................................................................... 62
6
5.5
Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ................................................. 65
5.6
Vertriebs- und Projektvergabestrukturen ............................................................................................................... 66
5.7
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ................................................... 66
5.7.1
Vertriebsagenten und Händler .............................................................................................................................67
5.7.2
Einrichtung einer eigenen Niederlassung in Indonesien ....................................................................................67
5.7.3
Die „Negativ-Liste“ für geschützte Sektoren ....................................................................................................... 68
ZIELGRUPPENANALYSE ................................................................................................................................................. 70
6.1
Profile der Marktakteure .......................................................................................................................................... 70
6.2
Sonstiges ................................................................................................................................................................... 96
6.2.1
Wichtige Messen im Zielland............................................................................................................................... 96
6.2.2
Wichtige sonstige Adressen und Webseiten ....................................................................................................... 98
7
SCHLUSSBETRACHTUNG .............................................................................................................................................. 101
8
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ........................................................................................................................................103
9
TABELLENVERZEICHNIS............................................................................................................................................... 105
10 BILDVERZEICHNIS .........................................................................................................................................................106
11
2
QUELLENVERZEICHNIS ................................................................................................................................................ 107
EI NLEI TUNG
1 EINLEITUNG
Bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 fand zum ersten Mal der Buildings Day statt, der darauf abzielt, eine globale
Allianz zur Senkung der Treibhausgasemissionen von Gebäuden zu formieren. Auf der Veranstaltung wurde erklärt, dass
mehr als 30 Prozent der weltweiten Treibhausgase im Zusammenhang mit Gebäuden entstehen. Dieser Anteil kann sich
bis zum Jahr 2050 verdoppeln, wenn keine gravierenden Veränderungen in der Praxis des Bauens und Betriebs von
Gebäuden vorgenommen werden („business as usual“). Schnell voranschreitende Urbanisierung könnte das Ansteigen
der Emissionen und deren Auswirkungen sogar noch beschleunigen.
Doch die gute Nachricht ist, dass der Gebäudesektor einen der kostengünstigsten und wirtschaftlich vorteilhaftesten
Wege bietet, den Energiekonsum und die damit verbundenen Emissionen zu reduzieren. Häufig sind bereits einfache und
kostengünstige Maßnahmen ausreichend, um spürbare Einsparungen beim Energieverbrauch zu realisieren. Darüber
hinaus existiert bereits eine Vielzahl von Technologien, Politiken und Finanzierungsinstrumenten, die sich bei den
Bemühungen, den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren, bewährt haben.
Die Lebensdauer von Gebäuden liegt bei durchschnittlich 50 Jahren, in Industrieländern kann diese sogar 100 Jahre
betragen. Als Folge dieser langen Lebensdauer liegt der Ausstoß von Treibhausgasen bei nicht nachhaltig gebauten
Gebäuden über die gesamte Lebensdauer auf einem hohen Niveau. Das heißt, heute konventionell gebaute Objekte
belasten die Umwelt noch 50 bis 100 Jahre in die Zukunft und treiben den Energiebedarf nach oben. Um dem
wachsenden Energiebedarf zu begegnen, müssen immer neue Kraftwerke gebaut werden. Energieeffizienz stellt eine
ökonomische Alternative zu diesem Model dar, denn eine Ersparnis von 1 kWh Strom ist kostengünstiger zu erzielen, als
die Produktion von 1 kWh.1 Die partielle bzw. vollständige Substitution fossiler Energie durch erneuerbare Energien ist
darüber hinaus eine weitere Möglichkeit, um eine Senkung der klimaschädlichen Emissionen durch Gebäude
herbeizuführen.
In diesem Zusammenhang beabsichtigt die vorliegende Zielmarktanalyse, die Entwicklung von Energieeffizienz sowie die
Nutzung erneuerbarer Energien in Gebäuden in Indonesien und sich daraus ergebende Geschäftsmöglichkeiten für
deutsche Unternehmen zu untersuchen. Im größten Land Südostasiens wächst der Energiebedarf rasant und die
inländische Energieproduktion kann diesen Bedarf nur mit Mühe decken. Es ist daher notwendig, neben der Erhöhung
und Diversifizierung der Energieproduktion, Energieeinsparungen und eine produktivere Energienutzung zu fördern. Die
indonesische Regierung hat diese Alternativen erkannt und sowohl erneuerbare Energien, als auch Energieeffizienz zu
Prioritäten der Energiepolitik erhoben. Da Energieeffizienz in der Vergangenheit keine große Relevanz in Indonesien
hatte, besteht auf diesem Gebiet großer Nachholbedarf. Daraus ergeben sich potenziell gute Möglichkeiten für
ausländische Unternehmen, die mit ihrem Know-how und innovativer Technologie einen Beitrag zu einer nachhaltigen
Zukunft in Indonesien leisten können. Deutsche Unternehmen profitieren dabei von ihren Erfahrungen mit den hohen
Bau- und Energieeffizienzstandards und der Energiewende in Deutschland.
Im Rahmen dieser Analyse wird zunächst auf den allgemeinen Hintergrund und die wirtschaftliche Entwicklung in
Indonesien eingegangen. Daraufhin folgt eine genauere Betrachtung des Energiemarktes und der gesetzlichen
Rahmenbedingungen für Energieeffizienz. Das anschließende Kapitel setzt sich eingehend mit Energieeffizienz in
Indonesien auseinander. Auf eine Untersuchung des Bausektors folgt eine Erläuterung des regulatorischen Gerüsts für
Energieeffizienz in Gebäuden. Im abschließenden Kapitel werden die Marktchancen für deutsche Unternehmen
aufgegriffen und in Form einer SWOT-Analyse den Risiken eines Markteintritts gegenübergestellt.
Für die Erstellung der Studie wurden sowohl eigens erhobene Daten als auch Sekundärquellen bemüht. Primärdaten
wurden in Gesprächen mit Experten und beim Besuch des Bali Clean Energy Forums 2016 erhoben. Als Sekundärquellen
wurden wissenschaftliche Artikel, Geschäftsberichte, Meldungen vertrauenswürdiger Zeitungen, Präsentationen,
Webseiten sowie Statistiken und Gesetzesblätter der Regierung herangezogen. Insbesondere dienten aktuelle Berichte
von Germany Trade & Investment Indonesia als Grundlage für weitere Ausarbeitungen. Aktuelle Daten sind in
1
3
(Khalil 2015)
EI NLEI TUNG
Indonesien nicht regelmäßig verfügbar. Daher müssen immer wieder auch Daten der Vergangenheit als Grundlage
aktueller Studien dienen. Auch für die aktuelle Studie wurden daher neben hochaktuellen Quellen ältere Daten
verwendet. Für einige wenige Informationen lagen zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie keine Daten vor.
4
ZUSAM M ENFASSUNG
2 ZUSAMMENFASSUNG
Die vorliegende Zielmarktanalyse untersucht den Status von Energieeffizienz in Gebäuden in Indonesien und die sich
daraus ergebenden Marktchancen für kleine und mittelständische deutsche Unternehmen.
Indonesiens Wirtschaft bleibt, trotz einer leichten Eintrübung innerhalb der zurückliegenden drei Jahre, weiterhin auf
Wachstumskurs. Sinkende Nachfrage nach Rohstoffen und politische Neuordnungen haben das Wirtschaftswachstum
innerhalb weniger Jahre von vormals rund 6 Prozent auf nur noch 4,7 Prozent in 2015 sinken lassen. Als Resultat
erhöhter Investitionen in die Infrastruktur und wachsendem Interesse des Privatsektors am indonesischen Markt, wird
für die kommenden Jahre wieder ein beschleunigtes Wachstum prognostiziert.
Über lange Jahre hinweg war Erdöl der wichtigste Energieträger im nationalen Energiemix, doch mit abnehmenden
Fördermengen seit Beginn der 2000er Jahre hat die Suche nach alternativen Energien an Stellenwert gewonnen. In der
Stromproduktion soll der Anteil von Erdöl und -gas zugunsten der Anteile von Kohle und erneuerbaren Energien
drastisch gesenkt werden. Ein drittes essentielles Standbein der indonesischen Energiepolitik, welche die zukünftige
Energieversorgung der Nation sichern soll, ist Energieeffizienz.
Das Thema Energieeffizienz wurde im nationalen Masterplan für Energieeinsparungen als eine strategische Priorität der
indonesischen Energiepolitik festgehalten. Der Plan identifiziert Energiesparpotenziale für verschiedene Sektoren und
legt Zielvorgaben für die einzelnen Bereiche fest. Auf nationaler Ebene existiert eine Vielzahl von Regularien, welche der
Umsetzung der Vorgaben des Masterplans für Energieeinsparungen dienen. Häufig mangelt es auf den untergeordneten
Verwaltungsebenen an der Umsetzung und Durchsetzung nationaler Vorgaben. Diesen steht es frei nationale
Vorschriften zu adaptieren oder eigene Richtlinien zu entwickeln. Unter diesen Voraussetzungen hat die Verwaltung der
Hauptstadt 2012 die erste verbindliche Vorschrift für Energieeffizienz in Gebäuden eingeführt.
Indonesiens Potenzial für Energieeffizienz und die Anwendung erneuerbarer Energien in Gebäuden ist enorm. Daten und
Informationen sind nur beschränkt verfügbar, doch Schätzungen zufolge sind rund 80 Prozent aller bestehenden
Gebäude in Indonesien nicht energieeffizient. Hinzu kommt jährlich eine große Anzahl neuer Gebäude, bei deren Bau
Energieeffizienzkriterien keine Beachtung finden bzw. nur eine untergeordnete Rolle spielen. Dies ist u. a. eine Folge
unzureichender Regulierung des Bausektors und des Fehlens einer landesweit verbindlichen „grünen“ Bauordnung. Die
Bauindustrie hat sich in der jüngeren Vergangenheit zu einer der Stützen des indonesischen Wirtschaftswachstums
entwickelt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass sich dieses dynamische Wachstum in absehbarer Zukunft weiter
fortsetzen wird. Der Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor befindet sich noch in den Kinderschuhen.
Der Green Building Council Indonesia hat 2010 ein auf Indonesien zugeschnittenes Zertifikat für „grünes“ Bauen
eingeführt und fördert, in Kooperation mit Behörden, Unternehmen und internationalen Organisationen,
Energieeffizienz und nachhaltige Bauweisen. Die indonesische Regierung betreibt Aufklärungskampagnen, stellt
Standards und Kennzeichnungspflichten für elektrische Verbraucher auf und fördert Energieeffizienz durch kostenlose
Energieaudits. Eine „grüne“ Bauordnung einschließlich Energieeffizienzvorgaben ist derzeit in Entwicklung.
Mangelndem Kapitalzugang soll durch eine Regulierung der indonesischen Finanzaufsichtsbehörde, die sich ebenfalls
derzeit in der Entstehung befindet, entgegengewirkt werden.
Energieeffiziente Technologie muss nahezu vollständig importiert werden. Asiatische Unternehmen sind bereits stark im
indonesischen Markt vertreten und bieten häufig preisgünstige, jedoch weniger energieeffiziente Produkte. Durch die
voranschreitende Standardisierung wird eine Konsolidierung des Marktes erwartet. Deutsche Unternehmen sollten sich
daher frühzeitig mit hochwertigen innovativen und an den Markt angepassten Technologien positionieren. In der Regel
benötigen ausländische Unternehmen einen lokalen Partner für die Markterschließung. Die Auswahl eines erfahrenen
und gut vernetzten Partners kann ein entscheidender Faktor für den Geschäftserfolg sein. Deutsche Unternehmen sollten
daher die Ausdauer und Flexibilität mitbringen, die für den Aufbau solcher persönlicher Beziehungen notwendig sind,
um langfristig von der Entwicklung im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden in Indonesien profitieren zu können.
5
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
3 ZIELMARKT ALLGEMEIN
3.1
Länderprofil
Die Republik Indonesien besteht aus mehr als 17.000 Inseln, deren Landfläche sich über 2,02 Millionen km2 erstreckt.
Die größte Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 1.870 km, während zwischen dem westlichen und dem östlichen Ende des
Inselreiches 5.100 km liegen. Infolge der immensen Ost-West-Ausdehnung wird das Land von drei Zeitzonen
durchzogen. Mit mehr als 250 Millionen Einwohnern ist Indonesien das viertgrößte Land der Welt. Gleichzeitig ist der
Archipel das größte Land Südostasiens, und hinter den USA und Indien, die drittgrößte Demokratie der Welt. Die
Hauptinseln bilden Java, Sumatra, Borneo/Kalimantan, Sulawesi, Bali und Westpapua.2
Abbildung 1: Übersichtskarte Indonesien (Fitzgerald 2016)
Mit rund 143 Millionen Einwohnern leben mehr als 50 Prozent der indonesischen Bevölkerung auf der Insel Java, die in
etwa 6,6 Prozent der Gesamtfläche des Landes ausmacht. Alleine die Hauptstadtregion Jakarta beherbergt 30 Millionen
Menschen. Die indonesische Bevölkerung besteht aus einer Vielzahl ethnischer Gruppen, wobei der weitaus größte Teil zu
den malaiischen Völkern zählt. Darüber hinaus finden sich etwa vier Millionen Indonesier mit chinesischen Wurzeln und
weitere mit indischer, arabischer und melanesischer Abstammung. Eine freie Religionswahl wird in Indonesien
respektiert. Es gibt fünf staatlich anerkannte Religionen, wobei der Islam am weitesten verbreitet ist. Rund 220 Mio., d.
h. 87 Prozent der Indonesier, sind gläubige Muslime. Das macht Indonesien zu dem Land mit der größten muslimischen
Bevölkerung der Welt. Der weitaus größte Teil indonesischer Muslime praktiziert eine gemäßigte Form des Islam und
hängt der sunnitischen Glaubensrichtung an. Daneben folgen rund 9 Prozent der Bevölkerung den Lehren des
Christentums (6 Prozent evangelisch und 3 Prozent katholisch), 2 Prozent bekennen sich zum Hinduismus, 1 Prozent
sind Buddhisten, Taoisten oder Anhänger der Lehren des Konfuzius und 1 Prozent der Bevölkerung praktiziert
traditionelle Naturreligionen.3
2
3
6
(Auswärtiges Amt 2015-a)
Ebd.
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Tabelle 1: Basisdaten Indonesien
Hauptstadt
Jakarta
Fläche in km2
2,02 Millionen
Bevölkerung
255,5 Millionen Einwohner*
Bevölkerungsdichte
134,2 Einwohner/km2*
Bevölkerungswachstum in %
0,9
Geschäftssprachen
Bahasa Indonesia, Englisch
Wechselkurs
(Jahresdurchschnitt 2015)
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in
Mrd. USD
BIP je Einwohner in USD
Indonesische Rupiah (IDR) (=100 Sen)
Wechselkurs: 1 Euro = 14.869,09 IDR
2014: 888,6 | 2015: 872,6* | 2016: 875,8*
Wirtschaftswachstum in %
+ 5,0 (2014) | +5,1 (2015)* | +5,5 (2016)*
Inflationsrate in %
+ 6,4 (2014) | +6,8 (2015)* | +5,4 (2016)*
Mitgliedschaft in regionalen
Organisationen
ASEAN, AFTA, APEC, ASEM, ILO, IMF, Unctad, UNIDO, WTO
2014: 3.524,1 | 2015: 3.415,8* | 2016: 3.383,9*
* Prognose bzw. Schätzung
Quelle: (Auswärtiges Amt 2015-a) & (GTAI - Germany Trade & Invest 2015-e) & (Bank Indonesia 2016)
3.1.1
Politischer Hintergrund
Indonesien ist eine Mehrparteien-Präsidialdemokratie, geführt von einem Präsidenten und einem Vizepräsidenten, die
für einen fünfjährigen Regierungszeitraum mehrheitlich und direkt gewählt werden. Der Präsident und Vizepräsident
regieren unter Mitwirkung eines berufenen Kabinetts. Indonesiens Parlament (692 Abgeordnete) besteht aus einem
Repräsentantenhaus (DPR) und einer Regionalversammlung (DPD). Dem DPR gehören 560 Abgeordnete an. Seine
Hauptfunktionen sind Gesetzgebung, Haushaltsplanung und die Überwachung der Umsetzung der Gesetze durch das
Kabinett. Die DPD hat eine Beratungsfunktion und besteht aus 136 Abgeordneten mit jeweils bis zu vier Abgeordneten
der 34 indonesischen Provinzen. Derzeit setzt sich das Parlament aus zehn Parteien zusammen, wobei die säkularen
Parteien PDI-P (Partai Demokrasi Indonesia), Golkar (Partai Golongan Karya) Gerindra (Partai Gerakan Indonesia Raya)
und PD (Partai Demokrat) 56 Prozent der 560 Sitze innehaben. Parteien mit islamischer Ausrichtung besetzen rund 25
Prozent der Sitze.4
Nach 32 Jahren unter der autoritären Herrschaft Suhartos, des zweiten Präsidenten nach der Unabhängigkeitserklärung,
wurde Indonesien 1998 eine Demokratie. Die darauf folgende politisch turbulente Zeit war stark von den Auswirkungen
der Asienkrise geprägt. Sie fand erst 2004, mit der Wahl von Susilo Bambang Yudhoyono (SBY) zum neuen Präsidenten
des Landes, ein Ende. Unter der Regierung SBYs gelang es, die noch junge Demokratie, gestützt von einer besseren
wirtschaftlichen Entwicklung, zu festigen. Die im Jahr 2007 erlassenen Investitionsschutzgesetze verbesserten die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend, so dass die durch die Krise grassierende Armut drastisch reduziert
werden konnte. Der gleichzeitig konsequent verfolgte, strikte Kurs im Kampf gegen Korruption brachte SBY die
Sympathien der indonesischen Bevölkerung ein und war ein entscheidender Grund für seine unumstrittene Wiederwahl.
Nach zwei Amtszeiten endete die Regierungszeit SBYs im Jahr 2014 mit der Wahl des aktuellen Präsidenten Joko
Widodo.
Der von seinen Anhängern „Jokowi“ genannte, ehemalige Gouverneur der Hauptstadt setzte sich in einem engen Rennen
gegen den Ex-General und ehemaligen Schwiegersohn Suhartos Prabowo Subianto bei den Präsidentschaftswahlen 2014
durch. Mit ihm besetzt erstmals ein „Mann des Volkes“, der weder dem Militär noch der politischen bzw. wirtschaftlichen
4
7
(Auswärtiges Amt 2015-a)
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Elite angehört, das wichtigste Amt des südostasiatischen Staates. Mit seiner Präsidentschaft wurden sowohl seitens der
Bevölkerung, als auch im Ausland sehr hohe Erwartungen an die weitere Entwicklung des Landes geweckt.5
Trotz einer anfänglich schwachen Machtbasis innerhalb der eigenen Partei (PDI-P) und einer Minderheit im Parlament,
wurde die Handlungsfähigkeit der Regierung „Jokowis“ nicht entscheidend beeinträchtigt. Als eine seiner ersten
Amtshandlungen wurden im Januar 2015 Kraftstoffsubventionen abgeschafft, welche den Haushalt bereits seit den 80er
Jahren stark belasteten. Dies brachte “Jokowi” internationales Lob und Anerkennung. Die dadurch frei gewordenen
Mittel fließen vorrangig in die Verbesserung einer vielerorts noch unzureichenden Infrastruktur sowie den
Gesundheitssektor. Ganz weit oben auf der politischen Agenda steht zudem der Ausbau des Energiesektors.6 Eine weitere
Priorität des Präsidenten ist es, die Anstrengungen der Vorgängerregierung im Kampf gegen Korruption und Kollusion
fortzuführen. Daneben waren die Anfänge seiner Regierungszeit jedoch von einer vielfach widersprüchlichen
Gesetzgebung sowie nationalistischer und populistischer Rhetorik gekennzeichnet, was auch die wirtschaftliche
Entwicklung negativ beeinflusste. Im Angesicht schwacher Konjunkturdaten erfolgte daher bereits nach zehn Monaten
im Amt (August 2015) eine Neubesetzung der wirtschaftsrelevanten Ministerien. Im Gegensatz zur vorangegangenen
Kabinettsbildung verhinderte der Präsident bei der Umstrukturierung offenbar einen substanziellen Einfluss der Partei. 7
Als Folge wurden einige der zuvor erlassenen restriktiven und protektionistischen Regelungen zurückgenommen, die
insbesondere von ausländischen Unternehmen und Investoren als abschreckend wahrgenommen worden waren.
Die große Euphorie, welche die Präsidentschaft „Jokowis“ ausgelöst hatte, wurde vorerst von politischen Realitäten
eingeholt. Dennoch hat sich wiederholt gezeigt, dass der neue Präsident ein Mann der Tat ist und zu seinem Wort steht.
Mittlerweile konnte “Jokowi” auch Teile der politischen Opposition für sich gewinnen und verfügt über eine Mehrheit im
Parlament.8 Die Entwicklung der Infrastruktur sowie die Verbesserung der Energiesituation, und dabei insbesondere der
Ausbau der erneuerbaren Energien (EE), sind extrem wichtig für die weitere Entwicklung des Landes. Es wird sich
zeigen, wie die neu zusammengestellte Regierung mit bestehenden und kommenden Herausforderungen umgehen wird
und ob sie ihre ehrgeizigen Pläne für das Land umsetzen kann. Stabiles Wirtschaftswachstum und wachsender
Wohlstand auf breiter Ebene werden auch weiterhin die Grundlage für die Festigung der drittgrößten Demokratie der
Welt bilden.
3.1.2
Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Mit einem realen Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 5 bis 6 Prozent pro Jahr in den vergangenen zehn
Jahren gilt Indonesien als die größte regionale Volkswirtschaft. Da es darüber hinaus, dank einer wachsenden und
konsumfreudigen Mittelschicht, über ein attraktives lokales Marktpotential verfügt, wird Indonesien zu den weltweit
aufstrebenden Märkten gezählt. Das Land verfügt über einen großen Reichtum an mineralischen Rohstoffen und gehört
zu den weltweit führenden Exporteuren von Kohle, Zinn, Nickel, Kupfer, Bauxit und Gold. Während Indonesien bei Gas
und Kohle eine positive Exportbilanz aufweist, muss Erdöl infolge zurückgehender Fördermengen seit 2004 mehrheitlich
importiert werden. Bei den agrarischen Rohstoffen nehmen vor allem Holz, Gewürze, Kaffee, Palmöl, Tabak und
Kautschuk eine wichtige Rolle ein. Grundnahrungsmittel wie Reis, Mais, Soja und Zucker müssen zum Teil eingeführt
werden.9 Ressourcenreichtum und eine günstige Demografie sowie politische Stabilität verleihen dem Land ein viel
versprechendes Entwicklungspotenzial. Bezieht man zudem die Nähe zu den übrigen ASEAN-Märkten ein, wird deutlich,
dass diese Faktoren zusammen genommen ein hochattraktives Umfeld für ausländische Investoren bilden.
5
(Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-a)
(Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b)
7
(Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-a)
8
Ebd.
9
(Auswärtiges Amt 2015-b)
6
8
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Bruttoinlandsprodukt
Bei Regierungsantritt strebte “Jokowi” danach, das Wirtschaftswachstum auf mindestens 7 Prozent zu beschleunigen.
Dieses Potenzialwachstum wird dem südostasiatischen Staat von einer Reihe von Wirtschaftsexperten bescheinigt. 10
In den Jahren zuvor wuchs die indonesische Wirtschaft mit durchschnittlich rund 6 Prozent. Lediglich 2009 erfuhr das
Wirtschaftswachstum infolge der globalen Finanzkrise einen leichten Rückgang auf 4,5 Prozent. Dank eines stabilen
Finanzsektors und einer vergleichsweise geringen Einbettung in das globale Wirtschaftsgeflecht war Indonesien eines der
wenigen Länder, welche auch während der Krise mit stabilen Wachstumsraten aufwarten konnten.
6.5
Nachdem die Konjunktur sich wieder erholt
7
6.2
5.7
5.3
hatte, wurde 2011 sogar ein Wachstum von 6.5
6
4.7
5
Prozent erreicht. Anschließend ging das
4
Wachstum jedoch langsam aber stetig zurück.
3
Als Grund hierfür wird unter anderem eine
2
protektionistischere Politik der Regierung SBY
1
angeführt, welche eine zunehmend zögerliche
0
Haltung von ausländischen Investoren zur
2011
2012
2013
2014
2015
Folge hatte. Gleichzeitig sinkende
Bruttoinlandsprodukt in %
Rohstoffpreise infolge einer abnehmenden
Nachfrage aus China, Indien und den
Abbildung 2: Entwicklung des BIP, eigene Darstellung nach (Deutsche Gesellschaft
südostasiatischen Nachbarländern sowie
für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b)
Signale der US-Notenbank, die bis dahin
lockere Geldpolitik zu beenden, übten
weiteren Druck auf die indonesische Wirtschaft aus. Die darauf folgende Wahlperiode sorgte für weitere Zurückhaltung
bei Investoren. Die Regierung “Jokowi” führte den zuletzt nach innen gewandten Kurs der Vorgängerregierung weiter mit
dem Ziel, den Anteil der industriellen Produktion im Land zu erhöhen. In 2015 verlangsamte sich das
Wirtschaftswachstum nicht zuletzt infolge der zunehmend restriktiven Politik auf 4,7 Prozent. Als Reaktion erfolgte nach
wenigen Monaten im Herbst 2015 die Wende mit der Neubesetzung der für die Wirtschaft wichtigsten Ministerien und
einer Aufweichung des Arbeits- und Einwanderungsrechts. Für 2016 wird ein erneutes Anziehen der Konjunktur auf über
5 Prozent erwartet. Mittelfristig sollen die von der Regierung angestoßenen Infrastrukturprogramme ihre Wirkung zeigen
und ein mögliches Wachstum von 7 Prozent ausgeschöpft werden. 11
Industrielle Fertigung
11%
Handel, Hotels und Restaurants
22%
8%
Land-, Forstwirtschaft und
Fischerei
Bergbau
8%
18%
10%
Bauwirtschaft
Transport und Kommunikation
10%
13%
Finanz-, Immobilien und
Geschäftsdienstleistungen
sonstige Dienstleistunegn
Abbildung 3: Zusammensetzung des indonesischen BIP nach Anteilen einzelner Wirtschaftsbereiche, eigene Darstellung
nach (MoI - Ministry of Industry 2015)
10
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-d)
(Auswärtiges Amt 2015-b) & (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2015-b) & (GTAI - Germany Trade &
Invest GmbH 2015-d)
11
9
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Die prozentualen Anteile einzelner Wirtschaftssektoren am indonesischen BIP 2014: Industrielle Fertigung rd.
21 Prozent, Handel, Hotels und Restaurants 17 Prozent, Land-, Forstwirtschaft und Fischerei 13 Prozent,
Bergbau/Steinbruch sowie Bauwirtschaft jeweils knapp 10 Prozent, Transport und Kommunikation rd. 8 Prozent,
Finanz-, Immobilien und Geschäftsdienstleistungen 8 Prozent, sonstige Dienstleistungen 11 Prozent.12 Der Konsum der
privaten Haushalte zeichnete sich im Jahr 2014 für über die Hälfte der BIP-Verwendung (56 Prozent) verantwortlich und
wächst bereits seit Jahren relativ unabhängig von der Konjunktur mit jährlich rund 5 Prozent. Exporte machen nur rund
20 Prozent des BIP aus. Dieser niedrige Wert hat eine geringe Einbindung in das globale Wirtschaftssystem und
vergleichsweise marginale Auswirkungen schwankender Weltmarktpreise auf die indonesische Wirtschaft zur Folge.13
Außenhandel und Handel mit Deutschland
Der Wert der indonesischen Exporte ist in der Zeit zwischen 2011 und 2014 um 13 Prozent auf 176 Milliarden US-Dollar
(USD) zurückgegangen. 2015 verzeichneten die Ausfuhren einen weiteren Rückgang um rund 15 Prozent auf 150
Milliarden USD. Der erneut starke Rückgang erklärt sich durch anhaltend sinkende Rohstoffpreise, einen niedrigen
Ölpreis sowie stagnierende bzw. sinkende Nachfrage von wichtigen Handelspartnern. Trotz des Rückgangs stand nach
ebenfalls gesunkenen Importen am Ende ein Rekordhandelsüberschuss seit 2011 von 7,5 Milliarden USD in den Büchern.
Der Rückgang der Importe dürfte vorrangig der Währungsschwäche gegenüber dem USD geschuldet sein, welche die
Einfuhr von Kapitalgütern teurer werden lässt. Gleichzeitig fielen bei den anhaltend niedrigen (Energie-)Rohstoffpreisen
die Einfuhren von Erdöl und von für die industrielle Produktion benötigten Vorprodukten weniger ins Gewicht. 14
Wichtigste Handelspartner Indonesiens waren Stand 2014 die Volksrepublik China, Japan, Singapur, die USA, Indien,
Malaysia, Thailand sowie die Republik Korea. Deutschland rangiert bei den Exporten (2,8 Mrd. USD) aus indonesischer
Sicht auf dem 14. und bei den Importen (4,1 Mrd. USD) auf dem 11. Rang. 15
Tabelle 2: Handelsbilanz Indonesien 2012-2015 in Milliarden USD
2012
%
2013
%
2014
%
Import
191,7
8,0
186,6
-2,6
178,2
-4,5
Export
190,0
-6,6
182,6
-3,9
176,3
-3,6
-1,7
-4,0
-1,9
2015*
142,7
150,3
+7,5
%*
-19,9
-14,6
* Prognose bzw. Schätzung
Quelle: (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-a)
Das Handelsvolumen mit Deutschland verzeichnete laut Daten des indonesischen Handelsministeriums im Zeitraum von
Januar-Dezember 2015 einen Rückgang von -11,5 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Damit schrumpfte der
bilaterale Handel zum zweiten Mal in Folge. Die Importe deutscher Waren und Güter schrumpften im gleichen Zeitraum
um etwa -15 Prozent.16 Ein Grund dürfte die schwächelnde Rupiah gewesen sein, denn der Löwenanteil der Einfuhren aus
Deutschland besteht aus kapitalintensiven Maschinen und Anlagen. Weitere wichtige deutsche Importgüter sind
Kunststoffe, Gebäudetechnik, medizinische, pharmazeutische und optische Erzeugnisse sowie Kraftfahrzeuge und
Komponenten für den Automobilsektor.
12
(MoI - Ministry of Industry 2015)
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-d)
(Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-a) & (Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-c)
15
(United Nations 2016)
16
(Ministry of Trade Republic Indonesia 2016-b)
13
14
10
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Maschinen und Anlagen
Chemische Erzeugnisse
29.5%
Elektrotechnik
39.5%
Elektronik
3.4%
3.8%
4.1%
4.4%
Mess-/Regeltechnik
Kfz und -Teile
15.3%
Sonstiges
Abbildung 4: Anteil deutscher Einfuhren nach Produktgruppen in Prozent der Gesamtausfuhr(nach SITC), eigene
Darstellung nach (GTAI - Germany Trade & Invest 2015-e)
Investitionen, Investitionsklima und -förderung
Trotz einer schwachen Rupiah und einer allgemeinen Zurückhaltung der Investoren stiegen die Investitionen auch in
2015 signifikant an. In den Jahren 2011 und 2012 waren Investitionen mit jeweils 9 Prozent realem Zuwachs bei
inländischen und ausländischen Direktanlagen noch die wesentlichen Impulsgeber für das Wirtschaftswachstum. In den
beiden darauf folgenden Jahren sank die Zuwachsrate infolge der anstehenden Präsidentschaftswahlen und der
verlangsamten globalen Konjunktur auf 5 bzw. 4 Prozent. In 2015 zogen die Investitionen erneut an. Sie stiegen laut der
Indonesischen Investitionskoordinierungsbehörde (BKPM) um rund 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf
545,4 Billionen IDR (40,7 Mrd. USD*) und übertrafen damit die Zielsetzung der Behörde um mehr als 25 Billionen IDR
(1,9 Mrd. USD). Die inländischen Direktinvestitionen wuchsen mit 15 Prozent, während die ausländischen
Direktinvestitionen sogar um 19,2 Prozent zunahmen. Der Anteil der ausländischen Anlagen betrug knappe 70 Prozent. 17
160.0
140.0
Billionen IDR
120.0
100.0
80.0
60.0
40.0
20.0
0.0
QI
Q II Q III Q IV
2010
QI
Q II Q III Q IV
QI
2011
Q II Q III Q IV
2012
QI
Q II Q III Q IV
2013
QI
Q II Q III Q IV
2014
QI
Q II Q III Q IV
2015
DDI
6.7 15.2 16.6 22.0 14.1 18.9 19.0 24.0 19.7 20.8 25.2 26.5 27.5 33.1 33.5 34.1 34.6 38.2 41.6 41.7 42.5 42.9 47.8 46.2
FDI
35.4 35.6 40.1 36.9 39.5 43.1 46.5 46.2 51.5 56.1 56.6 56.8 65.5 66.7 67.0 71.2 72.0 78.0 78.3 78.7 82.1 92.2 92.5 99.2
Total 42.1 50.8 56.7 58.9 53.6 62.0 65.5 70.2 71.2 76.9 81.8 83.3 93.0 99.8 100. 105. 106. 116. 119. 120. 124. 135. 140. 145.
Abbildung 5: Entwicklung der Direktinvestitionen zwischen 2010 und 2015 in Billionen IDR, eigene Darstellung nach (BKPM - Indonesia Investment
Coordination Board 2016), DDI = Einheimische Direktinvestitionen; FDI = Ausländische Direktinvestitionen
17
(BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016)
11
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Die wichtigsten Sektoren für Geldgeber waren in
absteigender Reihenfolge die Bereiche
„Transport, Lagerung und Telekommunikation“,
„Elektrizität, Gas und Wasserversorgung“ sowie
„Bergbau“. Investitionen aus dem Ausland flossen
dabei überwiegend in den Bergbau, den
Transport- und Kommunikationssektor, in den
Bereich Elektrizität und Versorgung sowie in den
Bereich Metall, Maschinen und Elektronik. Für
die inländischen Anleger waren vor allem der
Nahrungsmittelsektor sowie der Bereich
Elektrizität und Versorgung von Bedeutung. Die
größten Anteile an den ausländischen
Investorengeldern hatten Singapur (~6 Mrd.
USD), Malaysia (~3 Mrd. USD), Japan (~2,9 Mrd.
USD) und die Niederlande (~1,3 Mrd. USD). Der
Anteil deutscher Direktinvestitionen belief sich
auf lediglich ~57 Millionen USD. Damit lag
Deutschland an 20ster Stelle der ausländischen
Geldgeber.18
5.9 Mrd.
(20%)
Singapur
Malaysia
3.0 Mrd.
(10%)
14.9 Mrd.
(51%)
2.9 Mrd.
(10%)
1.2 Mrd.
(4%)
Japan
Niederlande
Republik
Korea
1.3 Mrd.
(5%)
Abbildung 6: Ausländische Direktinvestitionen 2015 in USD und Prozent nach
Herkunft, eigene Darstellung nach (BKPM - Indonesia Investment
Coordination Board 2016)
Die nationalistisch-protektionistisch geprägte Politik der “Jokowi”-Administration in der ersten Jahreshälfte 2015 hat
laut den neuesten Zahlen von BKPM keine gravierenden Auswirkungen auf das Verhalten der Investoren ausgeübt.
Andererseits können die stark angestiegenen Investitionen auf Verbesserungen des regulatorischen Umfelds
zurückgeführt werden, die innerhalb der vergangenen Jahre vorgenommen wurden. So konnte sich Indonesien im viel
beachteten Ease of Doing Business Ranking der Weltbank innerhalb der vergangenen Jahre vom 128. Rang (2013) auf
den 109. Platz (2016) verbessern. Damit konnte Indonesien innerhalb von nur drei Jahren 19 Plätze gut machen (siehe
Tabelle 3). Das Global Competitiveness Index (CGI) Ranking des Weltwirtschaftsforums sieht Indonesien indessen auf
dem 37. Rang von 140 untersuchten Volkswirtschaften. 19 Diese kontinuierlichen Erfolge sind Ausdruck der
Regierungsbestrebungen, Indonesien für Investoren attraktiver zu machen. Die Einführung von Online-Services,
Vereinfachung von Registrierungs- und Lizenzierungsprozessen sowie Steuererleichterungen sind einige der in der
jüngeren Vergangenheit vorgenommenen Maßnahmen. Das Vorhaben, BKPM zu einer One-Stop-Servicestelle
auszubauen, befindet sich derzeit in der Umsetzung.20 So können bspw. seit Oktober 2015 die prinzipielle Genehmigung
für Investitionen (Izin Prinsip), ein Unternehmenszertifikat und eine Steuernummer, innerhalb von drei Stunden erteilt
werden. Diese Neuerung richtet sich an besonders große Investitionen, während für reguläre Projekte eine
Bearbeitungszeit von drei Tagen gilt. In der Vergangenheit nahm die Beschaffung dieser notwendigen Dokumente jedoch
erheblich mehr Zeit in Anspruch.21 Kontinuierliche Erfolge im Kampf gegen Korruption dürften ebenfalls dazu
beigetragen haben, das Vertrauen von Investoren zu stärken. Indonesien konnte sich im Corruption Perception Index
von Transparency International zwischen 2013 und 2015 um vier Indexpunkte von Platz 114 auf Platz 88 verbessern.22
18
Ebd.
* Wechselkurs (Jahresdurchschnitt 2015) 1 USD = 13.391,72 IDR
19
(World Economic Forum 2015)
20
(BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016) & (The Jakarta Globe 2016)
21
(Antara News 2015)
22
(Transparency International 2015) & (Transparency International 2014-b) & (Transparency International 2014-a)
12
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Tabelle 3: Ease of Doing Business Vergleich ausgewählter Länder
„Doing Business“ allgemein
Nation
2014
2015
Indonesien
120
114
Malaysia
6
18
Philippinen
108
95
Thailand
18
26
Vietnam
99
78
Indien
134
142
China
96
90
2016
109
18
103
49
90
130
84
Quelle: (The World Bank 2013) & (The World Bank 2014) & (The World Bank 2016)
Tabelle 4: GCI-Vergleich Indonesiens mit asiatischen Nachbarn und BRIC-Staaten 2015/16
Indikator
GCI
Gesamtrating
Indonesien Malaysia Thailand Philippinen Vietnam Brasilien Russland
37
18
32
47
56
75
45
Indien
China
55
28
Quelle: (World Economic Forum 2015)
Gleichzeitig findet ein massiver Ausbau der landesweiten Infrastruktur statt, der als Grundlage der zukünftigen
wirtschaftlichen Entwicklung dienen soll. Zu diesem Zweck erhöhte der Präsident das Budget um zwei Drittel gegenüber
dem unter der Vorgängerregierung beschlossenen Haushalt. Die finanziellen Mittel für die radikalen Infrastrukturpläne
stammen einerseits aus dem Abbau der Treibstoffsubventionen, andererseits sollen private Investoren rund die Hälfte
der benötigten Gelder beisteuern. Doch bekanntermaßen braucht es Zeit, bis die positiven Effekte von
Infrastrukturmaßnahmen greifen. Im vergangenen Jahr erwies es sich zudem als schwierig, die zugewiesenen Mittel den
geplanten Vorhaben zuzuführen. Infolge der Komplexität geplanter Projekte und einer wenig effizienten Verwaltung,
gelang es den zuständigen Behörden bis Ende Juli 2015 nur 14 Prozent der verplanten Mittel auszugeben. Bis zum Ende
des Jahres stieg die Quote jedoch noch auf etwa 90.0 Prozent an.23 Der kürzlich bekannt gemachte Haushaltsentwurf für
2016 enthält 24 Milliarden USD an Infrastrukturausgaben, u. a. für 376 km Straßennetz, 110 km Schienennetz und elf neu
zu errichtende Flughäfen. Dies entspricht einer Erhöhung des Budgets von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.24
Kernpunkte im Investitionssektor sind unter anderem das Investitionsgesetz (UU25/2007) und die Negativliste (DNI),
eine Aufstellung der einzelnen Bereiche und deren Beschränkungen für ausländische Investoren,
Präsidentenverordnungen Nr. 77/2007 und 111/2007, zunächst ersetzt durch die Präsidentenverordnung Nr. 36/2010
und derzeit aktuell durch die Präsidentenverordnung 39/2014, und die Präsidentenanweisung 5/2008.25
Die 2014 neu herausgegebene und modifizierte Negativliste (DNI), geregelt in Präsidentenverordnung Nr. 39/2014,
bestimmt weiterhin, welche Bereiche für ausländische Investoren offen zugänglich, beschränkt zugänglich oder
verschlossen sind. Die DNI sieht prinzipiell vor, dass Geschäftstätigkeiten außerhalb ihrer Beschränkungen zugelassen
sind, in der Realität hat hier jedoch die BKPM die Entscheidungsgewalt. Ein Unsicherheitsfaktor für potenzielle
Investoren ist die Beschränkung der Negativliste auf drei Jahre. Erst Anfang Februar 2016 fand eine Revision der DNI
statt, in deren Rahmen 35 Bereiche für ausländisches Kapital geöffnet wurden. Gleichzeitig wurden 20 andere Bereiche
stärker reguliert.26
Geldpolitik
Die indonesische Rupiah geriet zu Ende des Jahres 2013 unter Druck und verlor etwa 20 Prozent an Wert gegenüber dem
US-Dollar und dem Euro (EUR). Einerseits reagierten die Märkte damit auf die durch den Subventionsabbau deutlich
23
(Thomson Reuters 2015-b) & (MoF - Ministry of Finance Republic of Indonesia 2016)
(Indonesia Investments 2015-a)
25 Diese Regulierungen können unter http://jdih.esdm.go.id/?page=peraturan&act=search in indonesischer Sprache abgerufen werden.
26
(The Jakarta Post 2016-b)
24
13
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
angestiegene Inflationsrate, andererseits kündigte die US-Notenbank das Ende ihrer bis dahin lockeren Geldpolitik an.
Die Befürchtung eines Kapitalexodus aus Schwellenländern ließ den Wert des US-Dollars gegenüber den Währungen
besagter „emerging markets“ anschwellen und erhöhte den Druck auf die indonesische Rupiah weiter.27 Um die Inflation
einzudämmen und den Kurs der Rupiah gegenüber dem US-Dollar zu schützen, erhöhte die Indonesische Zentralbank
den Leitzins Anfang 2014 auf 7,5 Prozent. Zusätzlich wurde Anfang Juli 2015 festgelegt, dass sämtliche
Finanztransaktionen nur noch in Rupiah erfolgen dürfen. Mittlerweile haben diese Maßnahmen der Zentralbank ihre
Wirkung entfaltet. Nachdem die Inflationsrate Ende 2014 auf mehr als 8 Prozent angestiegen war, befand sie sich ein
Jahr später bei nur noch rund 3,5 Prozent. Gleichzeitig konnte sich der Wert der Rupiah stabilisieren. Als Reaktion
senkte die Zentralbank den Leitzins Anfang Januar 2016 wieder leicht auf 7,25 Prozent. Kenner der indonesischen
Wirtschaft rechnen damit, dass der Leitzins in den kommenden Monaten weiter schrittweise auf ein niedrigeres Niveau
gesetzt wird.28
Das indonesische Bankensystem hat aus den Fehlern im Vorlauf der Asienkrise 1997/98 gelernt und gilt heute als stabil.
Besonders die großen indonesischen Banken verfügen über ausreichend Liquidität. Aufgrund einer relativ hohen
Risikoaversion der Finanzinstitute befindet sich der Anteil von Kreditausfällen auf einem sehr niedrigen Niveau.
Freihandelszonen und Sonderwirtschaftszonen
Zurzeit existieren in Indonesien vier Freihandelszonen sowie acht Sonderwirtschaftszonen mit jeweiliger Fokussierung
auf bestimmte Wirtschaftszweige. Auf diese Art und Weise sollen Investoren auf den Außeninseln angesiedelt und
außerhalb der Wirtschaftszentren auf Java Arbeitsplätze geschaffen werden. In Abhängigkeit der Industrie und des
Investitionsvolumens können innerhalb der designierten Gebiete Steuernachlässe und Steuerbefreiungen zwischen 20
und 100 Prozent mit einer Dauer von bis zu 25 Jahren geltend gemacht werden. Darüber hinaus können Rohstoffe
umsatzsteuerfrei eingeführt und vor Ort produzierte Güter, die im Inland abgesetzt werden, mehrwertsteuerfrei
vermarktet werden.
Drei von Indonesiens Freihandelszonen liegen auf den zu den Riau-Inseln gehörigen Inseln Batam, Bintan und Karimun.
Durch die unmittelbare Nähe zu Singapur und Malaysia wurden ein beschleunigter Technologietransfer und verstärktes
Interesse ausländischer Investoren angestrebt. Die ursprünglich als Sonderwirtschaftszonen gestarteten Inseln haben
sich seit 2006, mit der Ansiedlung von mehr als 150 größeren Branchenvertretern, zum landesweiten Zentrum des
Schiffbaus entwickelt. Unterstützt wird der Sektor von einer Vielzahl Zulieferer, Logistikunternehmen und anderen
Dienstleistungsanbietern. Diese wiederum ziehen auch andere Branchen (u. a. die Elektroindustrie) an, so dass Batam,
Bintan und Karimun zu einer der größten Wirtschaftsregionen des Landes angewachsen sind. Eine weitere
Freihandelszone in Sabang, im äußersten Westen Sumatras, befindet sich momentan im Entstehungsprozess. 29
Die acht Sonderwirtschaftszonen verteilen sich über das gesamte Inselreich. Sie wurden überwiegend auf den
Außeninseln eingerichtet, um die Entstehung von verarbeitenden Industrien im Umfeld der Rohstoffabbaugebiete zu
fördern. Tabelle 5 zeigt die Lage und die Spezialisierung der acht einzelnen Sonderwirtschaftszonen.
Im Verlauf des Jahres 2015 kündigte Präsident “Jokowi” die Einrichtung von 17 weiteren Sonderwirtschaftszonen bis
2019 an. Zehn der geplanten Wirtschaftsstandorte sollen sich auf Tourismus fokussieren, die übrigen sollen dem Abbau
von Rohstoffen, der Fischerei und diversen anderen Branchen gewidmet sein. 30
27
(Auswärtiges Amt 2015-b)
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a)
29
(Indonesia Investments 2015-c) & (ASEAN Briefing 2015)
30
(ASEAN Briefing 2015)
28
14
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Tabelle 5: Indonesiens Sonderwirtschaftszonen (Stand Januar 2016)
Name und Lage
Spezialisierung(-en)
Sei Mangkei (Nord-Sumatra)












Tanjung Api-Api (Süd-Sumatra)
Tanjung Lesung (West-Java)
Maloy Batuta Trans Kalimantan
(Ost-Kalimantan)
Palu (Zentral-Sulawesi)
Mandalika (Lombok)
Bitung (Nord-Sulawesi)
Morotai (Molukken)










Palmölindustrie
Kautschukverarbeitung
Dünger und sonst. Industrien
Logistik
Tourismus
Kautschukverarbeitung
Ölindustrie
Petrochemische Industrie
Tourismus
Palmölindustrie
Logistik
Landwirtschaft und Verarbeitung von
Agrarprodukten (Kokosnuss, Kautschuk, Seetang
/ Algen, Rattan)
Verarbeitung von Nickel, Eisenerz und Gold
Logistik
Tourismus
Fischerei und verarbeitende Industrie
Kokos-basierte Industrie- und Heilpflanzen
Diverse Industrien
Logistik
Tourismus
Fischerei und verarbeitende Industrie
Logistik
Quelle: (National Council for Special Economic Zones 2016)
Ausblick
Wirtschaftsexperten und Landeskenner prognostizieren, dass es ab 2016 mit der indonesischen Wirtschaft wieder
aufwärts gehen wird. Es herrscht Einigkeit darüber, dass die seit Regierungsantritt „Jokowis“ angestoßenen
Infrastrukturprogramme das Wirtschaftswachstum wieder über die 5-Prozent-Marke drücken werden. Mittelfristig soll
das Potenzialwachstum von 7 Prozent ausgeschöpft werden.31 Als eine Folge der Konjunkturmaßnahmen wird außerdem
erwartet, dass der Außenhandel wieder an Fahrt gewinnt. Der Ausbau der Infrastruktur soll die Nachfrage nach
Maschinen und Komponenten aus dem Ausland ansteigen lassen. Der Export der einheimischen Industrien soll vor allem
von der schwächeren Rupiah profitieren. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich der positive Effekt einer
geschwächten Landeswährung auf die Ausfuhr von Waren und Gütern gezeigt. So konnte die Schuhbranche ihre
Ausfuhren zwischen 2010 und 2015 um 80 Prozent auf 4,5 Mrd. USD steigern und sich im Wettbewerb mit China besser
behaupten. Andere Industriezweige wie die Holzindustrie , die Nahrungsmittelbranche und der Automobilsektor
verzeichneten ebenfalls signifikante Steigerungen ihrer Exporte. Eine ähnliche Entwicklung wird für das aktuelle Jahr
vorhergesagt. Das Konjunkturpaket der Regierung wird mehr Investitionen und einen wachsenden Bedarf an
ausländischer Technik nach sich ziehen.32 Ebenfalls positive Auswirkungen auf die Investitionen und die allgemeine
Wirtschaftsentwicklung dürfte das Herabsetzen des Leitzinses mit sich bringen. Der erste Schritt wurde zu Beginn des
Jahres vorgenommen, weitere Zinssenkungen sollen in den kommenden Monaten folgen. 33
Ende Dezember 2015 nahm der Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN), mit dem Inkrafttreten der ASEAN
Economic Community (AEC), einen wichtigen Schritt für das Zusammenwachsen der zehn ASEAN-Mitgliedsstaaten vor.
31
32
33
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a)
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-e)
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-a)
15
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Seit dem 31.12.2015 gilt innerhalb der ASEAN freier Verkehr von Gütern, Dienstleistungen, Investitionen, Fachkräften
und Kapital. Mit der AEC entsteht ein gemeinsamer Wirtschaftsraum, der mit einer Bevölkerung von mehr als
620 Millionen Menschen, nach China und Indien, in Zukunft den drittgrößten Markt weltweit bilden wird. Gemessen am
Bruttoinlandsprodukt (2014: 2,6 Billionen USD), steht die AEC im weltweiten Vergleich an siebter Stelle und soll
Prognosen zufolge bis 2030 auf Platz vier aufsteigen. Doch bis es soweit ist, müssen zunächst weiterhin bestehende nichttarifäre Handelshemmnisse sowie nationale Regelungen, die den freien Verkehr einschränken, Schritt für Schritt beseitigt
werden. Erschwert wird das Vorhaben durch einen Mangel an politischer und sozialer Integration, welcher der ASEANPhilosophie des Konsensprinzips und der angestrebten Aufrechterhaltung staatlicher Souveränität der Mitglieder
geschuldet ist. Eine Herausforderung stellt zudem die starke Heterogenität der Mitgliedsstaaten dar.34 Dennoch ist
absehbar, dass der Intra-ASEAN-Handel weiter zunehmen wird und Investitionen in der ASEAN-Region signifikante
Zuwächse erfahren werden. Die ASEAN profitiert von einer zurückgehenden Nachfrage in anderen aufstrebenden
Märkten (z. B. Brasilien, Türkei, Russland) und einer vorteilhaften Demografie. Prognosen zufolge soll die Zahl der
Menschen im arbeitsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) bis zum Jahr 2030 etwa 70 Prozent von dann 280 Millionen
Einwohnern erreichen. Die Erschließung dieses Potenzials setzt jedoch die Erhöhung der Anzahl gut ausgebildeter
Fachkräfte voraus.
Als rohstoffreiches Land mit einem großen einheimischen Markt dürfte Indonesien sich für Unternehmen als Basis für
die Bearbeitung der ASEAN-Region anbieten und auf diese Weise von der wachsenden Integration profitieren. Darüber
hinaus strebt Indonesiens Präsident eine Mitgliedschaft in der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), in der Regional
Comprehensive Economic Partnership (RCEP) zwischen ASEAN und sechs weiteren Ländern sowie ein bilaterales
Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union (EU) mit dem Titel Indonesia-EU Comprehensive Economic
Partnership Agreement (CEPA) an.35 Die Implementierung dieser Bestrebungen dürfte Indonesiens Wirtschaft einen
weiteren Schub verleihen. Entscheidende Prämissen für die anhaltende Expansion der indonesischen Wirtschaft sind die
konsequente Umsetzung und Fortführung der Infrastrukturplanungen sowie eine geographische Dezentralisierung der
Wirtschaftsaktivitäten. Die vielerorts noch unzureichende Infrastruktur ist bislang eine der Hauptbremsen für das
Wachstum der indonesischen Wirtschaft. Dies betrifft sowohl die Verkehrsinfrastruktur, als auch den Versorgungssektor.
Bedeutende Verbesserungen der Infrastrukturausstattung werden daher maßgeblich für die Entwicklung der Wirtschaft
sein. Die Regierung setzt die Schwerpunkte dabei auf Wasserversorgung und den Energiesektor.
3.2
3.2.1
Energiemarkt
Energieerzeugung und Verbrauch
Indonesiens dynamische Wirtschaftsentwicklung lässt den Energiebedarf rasant ansteigen. Die Angaben zur genauen
Höhe dieses Wachstums variieren stark. Nach Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) wuchs der
Primärenergieverbrauch (TPES) zwischen den Jahren 2002 und 2011 von 165 Megatonnen Öleinheiten (Mtoe) auf
211 Mtoe. Dies entspricht einer Gesamtzunahme des Energieverbrauchs um etwa 27 Prozent. Das jährliche Wachstum
gibt das Institut mit rund 7 Prozent an.36 Statista beziffert das Wachstum des Energiekonsums im gleichen Zeitraum
sogar auf 50 Prozent (von 107 auf 169 Mtoe).37 Zahlen des indonesischen Ministry of Energy and Mineral Resources
(MoEMR) zufolge lag der Anstieg bei 42 Prozent, von rund 1.070 Millionen Barrel of Oil Equivalent (BOE) bzw. 150 Mtoe
auf etwa 1.519 Million BOE bzw. 213 Mtoe. Im Jahr 2013 belief sich der Verbrauch laut MoEMR dann auf 226 Mtoe.38*
Laut dem Indonesia Energy Outlook 2015 der Agency for the Assessment and Application of Technology (BPPT) und des
Center for Energy Resources Development Technology (PTPSE) lag der Primärenergieverbrauch im Jahr 2013 bei knapp
200 Mtoe.39
34
(Asian Development Bank 2015) & (The Straits Times 2015) & (The Diplomat 2016)
(The Jakarta Post 2016-a)
36
(IEA - International Energy Agency 2014-b)
* 1 BOE = 1.4⋅10-7 Mtoe
37
(Statista 2016)
38
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2014)
39
(Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015)
* Erneuerbare Energien: Geothermie, Wasserkraft, Bioenergie, Solarenergie, Windenergie, Meeresenergie
35
16
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Trotz der stark voneinander abweichenden Angaben wird die starke Zunahme des Energieverbrauchs deutlich, welche in
den vergangenen Jahren parallel zur voranschreitenden wirtschaftlichen Entwicklung stattgefunden hat. Der Indonesia
Energy Outlook prognostiziert zukünftig ein durchschnittliches jährliches Wachstum von ~5,7 Prozent und ein Ansteigen
des TPES um mehr als das Sechsfache bis zum Jahr 2050. Der Primärenergieverbrauch soll dann mehr als 1.300 Mtoe
betragen (siehe Abbildung 7).
Abbildung 7: Prognose des Primärenergieverbrauchs bis zum Jahr 2050, (Center for Energy Resources Development /
Agency for the Assessment and Application of Technology 2015),
Im Jahr 2013 setzte sich der Primärenergieverbrauch zu mehr als 90 Prozent aus fossilen Energieträgern zusammen. Mit
36 Prozent dominiert Öl die Zusammensetzung des Primärenergieverbrauchs gefolgt von Kohle (34 Prozent) und Gas
(23 Prozent). Die übrigen rund acht Prozent stammen aus neuen und erneuerbaren Energien (NRE).* Seit 2003 werden
die erneuerbaren Energien in Indonesien in kommerziell entwickelte (Geothermie, Wasserkraft und Bioenergie),
beschränkt entwickelte (Sonnenenergie und Windkraft) und sich im Forschungsstadium befindliche (Meeresenergie)
Technologien unterschieden. Neue Energien sind bislang nicht von Bedeutung für den Energieverbrauch.
Indonesien verfügt über erhebliche Vorräte an fossilen Energieträgern. Bei Aufrechterhaltung der derzeitigen
Produktionskapazitäten liegt die Reichweite von Kohle und Gas bei 72 respektive 34 Jahren. Derzeit ist Indonesien der
größte Exporteur von Kohle und in den „Top Ten“ der größten Gasexporteure. Die Förderraten von Erdöl hingegen
nehmen bereits seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich ab. Seit 2004 ist Indonesien daher Nettoölimporteur. Einzig
Japan importiert derzeit mehr Öl als Indonesien. Bei Ausbleiben neuer Erdölfunde werden sich die bekannten Reserven
laut Indonesia Energy Outlook 2015 innerhalb der kommenden 13 Jahre erschöpfen. Der Bericht prognostiziert darüber
hinaus, dass Kohle ab 2016 die Position von Erdöl als wichtigstem Energieträger im nationalen Energiemix einnehmen
wird. Fossile Energieträger und im Besonderen Kohle sollen erst im Jahr 2050 von alternativen Energieträgern als
dominante Energielieferanten abgelöst werden. Bis dahin soll der Anteil der erneuerbaren Energien mindestens
12 Prozent betragen.40 Dieser verhältnismäßig geringe Anteil resultiert aus einer derzeitigen starken Fokussierung auf
den raschen Ausbau der Kohleenergie. Die Nutzung erneuerbarer Energieträger erfolgt dagegen zumeist noch im kleinen
Maßstab und netzunabhängig. Dabei verfügt Indonesien über ein sehr großes Potenzial für den Ausbau erneuerbarer
Energien. Besonders hoch ist das Potenzial bei der Nutzung von Wasserenergie. Das MoEMR geht hier von mehr als 75
GW Gesamtpotenzial aus, von denen etwa 11 Prozent genutzt werden. Mit rund 29 GW besitzt Indonesien das weltweit
größte Potenzial im Bereich Geothermie. Weitere 50 GW liegen bei Bioenergie vor. Die Nutzung von Windkraft weist
aufgrund der geographischen Gegebenheiten in Indonesien, im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern,
geringe Potenziale auf. Hingegen besteht infolge einer hohen Intensität der Sonneneinstrahlung, von durchschnittlich
4,80 kWh/m2/Tag, ein enormes Potenzial bei Solarenergie. Meeresenergie wird ein Erzeugungspotenzial von 61 GW
Neue Energien: Verflüssigte Kohle, Kohlenflözmethan, Kohlegas, Nuklearkraft, Wasserstoff
(Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015)
40
17
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
zugeschrieben. Insgesamt soll sich das energetische Potenzial Indonesiens erneuerbarer Ressourcen dem MoEMR zufolge
auf rund 810 GW belaufen. Die bislang erreichte Realisierung dieser Reserven beläuft sich auf lediglich rund 1 Prozent.41
Strommarkt
Ausgelöst durch das verlangsamte Wirtschaftswachstum und gestiegene Strompreise nahm der Stromverbrauch im Jahr
2014 nur um 6 Prozent zu. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei knapp 8 Prozent. 42 Insgesamt hat der Stromverbrauch
dem MoEMR zufolge zwischen 2005 und 2013 um mehr als 75 Prozent zugenommen. 43 Der staatliche Stromversorger
PT. Perusahaan Listrik Negara (PLN) nimmt für die kommenden zehn Jahre (2015-2024) ein durchschnittliches jährlich
Ansteigen der Stromnachfrage von mindestens 8,7 Prozent an.44 Bis zum Jahr 2030 soll sich der Stromverbrauch
ausgehend vom gegenwärtigen Verbrauch verdreifachen.
Tabelle 6: Installierte Kapazitäten neuer und erneuerbarer Energien (Stand 2015)
NRE
Ressourcenpotenzial Installierte Kapazität
Realisiertes Potenzial in %
Wasserkraft
75.000 MW
8.111,00 MW
10,81%
Erdwärme
29.475 MW
1.403,50 MW
4,8%
Biomasse
32.000 MW
1.740,40 MW
5,4%
Solarenergie
4,80 kWh/m2/Tag
71,02 MW
Windkraft und Hybrid
3-6 m/s
3,07 MW
Meeresenergie
61.000 MW
0,01 MW*
Nuklearkraft
3.000 MW
30,00 MW**
* Prototyp des BPPT; ** in Form einer Forschungsanlage
Quelle: eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-b)
Geothermie
4.4%
Wasserkraft
6.5%
Sonstige
0.4%
Öl
11.7%
Kohle
52.8%
Gas
24.2%
Abbildung 8: Stromerzeugung nach Energieträgern 2014, eigene
Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral
Resources 2015-a)
Ende 2014 lag die landesweit installierte Leistung bei
53.585 MW. Im Jahr 2014 erreichte die Stromproduktion
228 Terrawattstunden (TWh), der Verbrauch lag bei
199 TWh. Knapp 90 Prozent des Stroms werden mit Hilfe
fossiler Energieträger erzeugt. Der Anteil von Kohle ist mit
52,8 Prozent am höchsten, gefolgt von Gas und
Diesel/Heizöl mit jeweils 24,2 Prozent bzw. 11,7 Prozent. Die
Angaben zum Anteil von NRE schwanken zwischen 11 und
21 Prozent (siehe Abbildung 8 und Tabelle 6*). Wie die
Daten des MoEMR zeigen, ist bei der Stromerzeugung die
Nutzung von Wasserkraft und Geothermie am weitesten
fortgeschritten. Biomasse trägt bereits mit knapp 1,8 GW zur
Erzeugungskapazität bei, während die Anteile von Solarund Windkraft noch verschwindend gering sind. Deren
Nutzung erfolgt überwiegend netzunabhängig.
Das Wachstum des Stromverbrauchs ist überwiegend auf
eine kontinuierlich gestiegene Nachfrage der privaten
Haushalte zurückzuführen. Anhaltendes Wirtschaftswachstum und eine damit einhergehende Verbesserung der
Lebensumstände vieler Indonesier führten zu einem Zuwachs um 90 Prozent zwischen 2005 und 2013. Im Jahr 2014
zeichneten sich Privathaushalte für etwa 43 Prozent des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. Der Rest verteilte
41
(Agustinus 2016)
(PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) Report 2014)
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2014)
44
(PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-a)
* Die kumulierte installierte Kapazität von NRE beläuft sich auf rund 11 GW, was etwa 21 Prozent der Gesamtkapazität von 53 GW entspricht.
** Im Rahmen eines Forschungsprojekts.
42
43
18
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
sich auf Industrie (33 Prozent), Gewerbe und Handel (18 Prozent) sowie den öffentlichen Sektor (6 Prozent). Es ist zu
erwarten, dass die forcierte verstärkte Industrialisierung des Archipels den Stromverbrauch des Industriesektors
signifikant anheben wird. Gleichermaßen wird mit einem erneuten Anziehen der Konjunktur die Nachfrage der privaten
Haushalte weiter ansteigen.
Öffentlicher
Der Bereich der Stromerzeugung wird vom
Sektor
staatlichen Stromversorger PLN dominiert.
6.0%
Stand 2014 wurden 70 Prozent (37,3 GW) der
installierten Leistung von PLN gestellt. Der
Gewerbe
18.0%
Beitrag unabhängiger Stromproduzenten
Privathausbetrug 20 Prozent (11 GW), während
halte
Stromproduzenten für den Eigenbedarf (PPU)
43.0%
und sonstige Stromerzeuger mit einer
Betriebslizenz für nicht mit Diesel betriebene
Industrie
Anlagen (IO non-BBM) jeweils rund 2,6 GW zur
33.0%
installierten Kapazität beisteuerten. Der
Bereich der Stromerzeugung ist bereits seit den
1980er Jahren für private Stromerzeuger
geöffnet, Stromübertragung und -verteilung
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Sektoren im Jahr 2014, eigene Darstellung nach
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a)
unterliegen jedoch weitestgehend einem
Monopol von PLN. Private Erzeuger müssen in
der Regel an das staatliche Stromunternehmen
verkaufen. Einzig für abgelegene Gebiete, in denen kein Zugang zum PLN-Netz vorhanden ist, sind Ausnahmeregelungen
möglich. Abnahmeverträge mit PLN haben in Abhängigkeit der eingesetzten Ressourcen und Technologien Laufzeiten
von bis zu 30 Jahren.
Stromnetz und Versorgung mit Elektrizität
Die Elektrifizierungsrate konnte in der jüngeren
Vergangenheit signifikant erhöht werden. Im
73.70
80
67.70
Zeitraum von 2010 bis Ende 2014 wuchs der
60
Grad der Stromversorgung laut PLN um
40
insgesamt 16,6 Prozent auf 84,3 Prozent an.
Neueste Zahlen des MoEMR sprechen von rund
20
87 Prozent landesweiter Elektrifizierung. Die
0
hier aufgeführten Daten umfassen sowohl an das
2010
2011
2012
2013
2014
PLN-Netz angeschlossene Verbraucher, als auch
Elektrifizierungsrate in %
Selbstversorger. Gemessen an der Bevölkerung
von mehr als 250 Millionen bedeutet dies
Abbildung 10: Nationale Elektrifizierungsrate zwischen 2010 und 2014,
Quelle: (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) Report 2014)
jedoch, dass immer noch rund 40 Millionen
Indonesier über keinen Zugang zu moderner
Energie in Form von elektrischem Strom verfügen. Der Vergleich mit benachbarten aufstrebenden ASEAN-Staaten
offenbart deutliche Unterschiede beim Stand der Stromversorgung. Sowohl Singapur und Brunei (je 100 Prozent), als
auch Malaysia, Thailand und Vietnam (je 99 Prozent) sind Indonesien in diesem Bereich voraus. Eine der Hauptursachen
für diese Entwicklung dürfte die fragmentierte Geografie des Inselstaates sein. Im aktuellen Plan zur nationalen
Stromversorgung (RUPTL 2015-2024) beabsichtigt die indonesische Regierung gemeinsam mit PLN bis zum Jahr 2024
eine Elektrifizierungsrate von 99,4 Prozent zu realisieren. Diese ehrgeizige Zielsetzung erfordert ein Anheben der
installierten Leistung auf 70 GW bzw. ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 7 GW. 45
100
76.85
45
80.38
(PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-a)
19
84.30
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Neben einem Anheben der landesweiten Erzeugungskapazitäten erfordert das Vorhaben auch eine generelle
Modernisierung des bestehenden Stromnetzes sowie einen umfassenden Ausbau der energietechnischen
Versorgungsinfrastruktur. Das bestehende Stromnetz besteht aus 24 Systemen, von denen Stand 2015 lediglich fünf
ordnungsgemäß (Reserven >20 Prozent) funktionierten. 14 wurden mit Status Stand-by (Reserven <1 Prozent der
größten Anlage) geführt und mindestens fünf galten als defizitär (partielle Stromausfälle). Das größte
zusammenhängende Netz erstreckt sich über die Inseln Java, Madura und Bali. Es ist das größte von insgesamt drei
Verbundsystemen und wird durch zahlreiche große Kraftwerke und Lastzentren unterstützt. Die übrigen
zusammenhängenden Systeme befinden sich auf Sumatra: zum einen in den Provinzen Riau, West-Sumatra, Südsumatra
und Jambi, zum anderen in Nord-Sumatra und Aceh. Die Folge sind starke regionale Differenzen in der Qualität der
Stromversorgung. Insbesondere in den abgelegenen Regionen im Osten des Landes sind die Menschen aufgrund der
unzureichenden Netzanbindung bzw. -qualität auf alternative Stromquellen angewiesen. Deshalb ist indonesienweit eine
große Anzahl von Dieselgeneratoren im Einsatz, mit denen sich Unternehmen und Privathaushalte ihre eigene
Versorgung sichern. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH geht in einer Studie aus
dem Jahr 2013 von insgesamt rund 10 GW installierter Leistung durch die Nutzung von Diesel aus. 46
Abbildung 11: Status des indonesischen Stromnetzes (Stand März 2015),
Quelle: (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a)
Die rapide wachsende Stromnachfrage und das in vielen Bereichen unzureichende Stromnetz stellen eine enorme
Herausforderung für die Energieversorgung des Landes dar. Nicht zuletzt deshalb strebt die indonesische Regierung an,
den Anteil erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung wesentlich zu erhöhen, und forciert eine effiziente Nutzung der
vorhandenen Elektrizität.
3.2.2
Energiepreise (inkl. Strom)
Strompreise unterliegen monatlichen Tarifanpassungen, die in Abhängigkeit von Inflationsrate, Wechselkurs der IDR
zum USD und jeweils aktuellem Ölpreis vorgenommen werden. Die gesetzliche Basis für die Strompreisentstehung bildet
die Ministerialverordnung 31/2014 des Energieministeriums. Sie unterscheidet zwischen verschiedenen
46
(Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 2013)
20
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Verbrauchergruppen, innerhalb deren unterschiedliche Grundpreise gelten. Tabelle 7 zeigt die Entwicklung der
durchschnittlichen Strompreise im Zeitraum von 2006 bis 2014 für die sechs wichtigsten Verbrauchergruppen.
Tabelle 7: Entwicklung der durchschnittlichen Stromtarife nach Verbrauchergruppen in EUR/kWh (2006 - 2014)*
Gewerbe
Soziale
Regierungsgebäude
Jahr Haushalte Industrie
Straßenbeleuchtung
und Handel Einrichtungen
und öffentlicher Sektor
2006
0,038
0,042
0,051
0,040
0,051
0,043
2007
0,039
0,042
0,052
0,039
0,050
0,044
2008
0,040
0,042
0,058
0,039
0,057
0,045
2009
0,040
0,043
0,060
0,039
0,059
0,045
2010
0,041
0,044
0,063
0,042
0,064
0,050
2011
0,042
0,047
0,064
0,044
0,063
0,053
2012
0,043
0,048
0,065
0,046
0,065
0,054
2013
0,047
0,054
0,075
0,051
0,074
0,061
2014
0,050
0,066
0,085
0,054
0,085
0,074
Quelle: (PLN - PT. Perusahaan Listrik Negara (Persero) 2015-b)
* zum Jahresdurchschnitt 2015 von 1 EUR = 14.869,09 IDR
Die Tabelle zeigt das kontinuierliche Ansteigen der Strompreise seit 2006 mit den größten Veränderungen in der
jüngsten Vergangenheit. Diese sind auf einen graduellen Abbau von staatlichen Stromsubventionen zurückzuführen.
Trotzdem subventioniert Indonesien das staatliche Stromunternehmen PLN weiterhin, um den Ausbau des
Versorgungsnetzes voranzutreiben, die Erzeugungskapazitäten zu erhöhen, die Entwicklung neuer und erneuerbarer
Energien in abgelegenen Regionen zu beschleunigen und ökonomisch schlechter gestellten Haushalten den Zugang zu
moderner Energie zu ermöglichen. Eine weitere Zielsetzung, die verfolgt wird, ist eine Verbesserung der Effizienz der
Stromversorgung durch die Optimierung von Gas- und Kohlekraftwerken sowie die Reduktion des Treibstoffverbrauchs
in bestehenden Dieselkraftwerken. Zu diesem Zweck sind für das Jahr 2016 Haushaltsmittel in Höhe von
50 Billionen IDR (~3,7 Mrd. USD) vorgesehen. In den Jahren zuvor waren die jährlichen Subventionen jedoch noch
deutlich höher. 2013 betrug die Höhe der Stromsubventionen noch mehr als 73 Billionen IDR (~5,5 Mrd. USD), ein Jahr
später waren es sogar 100 Billionen IDR (~7,5 Mrd. USD).47 Infolge weiterer Strompreisanpassungen für nicht
subventionierte Verbrauchergruppen lag die Preisspanne für Haushalte* in 2015 bei 0,028-0,075 EUR/kWh und für die
Industrie bei 0,034-0,092 EUR/kWh. Mit dem voranschreitenden Abbau der Subventionen ist mit weiterhin steigenden
Stromkosten zu rechnen. Dies lässt darauf schließen, dass der Bedarf an energieeffizienten Lösungen in Zukunft stark
anwachsen wird.
3.2.3
Energiepolitische Rahmenbedingungen
Der stetig wachsende Strombedarf stellt eine starke Belastung für vorhandene Erzeugungskapazitäten und
Versorgungsnetze dar. Deshalb bedarf es eines raschen Ausbaus der existierenden Strominfrastruktur, einschließlich
Erzeugungskapazitäten und Stromnetz. Dabei fördert die indonesische Regierung neben Kohleenergie insbesondere neue
und erneuerbare Energien und nimmt Energieeffizienz verstärkt in den Fokus ihrer Aktivitäten. Diese Schwerpunkte
spiegeln sich in der Regierungsverordnung 79/2014 zur Nationalen Energiepolitik (KEN) wieder.
KEN setzt verbindliche Ziele für den Anteil neuer und erneuerbarer Energien am nationalen Primärenergiemix bis zum
Jahr 2050. Demnach soll dieser Anteil im Jahr 2025 mindestens 23 Prozent und 31 Prozent im Jahr 2050 betragen. Auf
diesem Weg soll die Nutzung von NRE optimal entwickelt und gleichzeitig mithilfe nachhaltiger Energien die Versorgung
isolierter und abgelegener Regionen innerhalb des Landes flankiert werden. KEN basiert auf der Annahme, dass die
47
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-a) & (The Jakarta Globe 2015)
* ab Kapazitäten von >1.300 Voltampere (VA); Strompreise für Haushalte mit <1.300 VA sind subventioniert und unterliegen bisher keinen
marktgebundenen Tarifanpassungen
21
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Elektrifizierungsrate bis 2025 knapp 100 Prozent erreicht. Bis dahin soll die landesweit installierte Leistung 115 GW
betragen und bis 2050 auf 430 GW anwachsen. Gleichzeitig soll sich der Primärenergieverbrauch pro Kopf zwischen
2013 (0,64 toe) und 2050 (3,2 toe) verfünffachen und der Pro-Kopf-Stromverbrauch um nahezu das Zehnfache ansteigen
(siehe Abbildung 11).
Abbildung 12: Zielsetzungen der Nationalen Energiepolitik (KEN), Quelle: (Center for Energy Resources
Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015)
Mittels KEN beabsichtig die indonesische Führung, die nationale Energieversorgungssicherheit zu gewährleisten, indem
die Nutzung lokal vorhandener Energieträger gestärkt und die Importe von Öl und Gas schrittweise reduziert werden.
Daraus leiten sich die Priorisierung von Kohle als Hauptenergieträger der indonesischen „Energiewende“ und die
Fokussierung auf die Entwicklung von NRE ab. In absoluten Zahlen bedeuten diese Zahlen eine Verdreifachung des
Binnenkonsums von Kohle sowie einen Anstieg des Inlandsverbrauchs von NRE um das Elffache bis 2025. Langfristig
sollen Exporte von Kohle und Erdgas daher nach und nach verringert und letztendlich komplett eingestellt werden.
Des Weiteren verfolgt KEN das Ziel, den Primärenergieeinsatz, der für ein Wachstum des BIP um ein Prozent
erforderlich ist, zu verringern. Bis 2025 soll eine Veränderung des Energieaufwandes von < 1 Prozent ausreichen, um ein
BIP-Wachstum von einem Prozent zu erzielen. Dies soll durch eine Förderung effizienter Energienutzung erreicht
werden. Ziel ist es, die Energieintensität um mindestens 1 Prozent jährlich zu senken. Ausdruck der Umsetzung von KEN
sind ein Regierungsprogramm zur Neuschaffung von 35.000 MW installierter Leistung bis 2019 und die Diversifizierung
der eingesetzten Energieträger. Eine verbesserte Energieeffizienz soll u. a. durch Schaffung nationaler Effizienzstandards,
Einführung von Energieeffizienzlabels und Energieeffizienzprüfungen, Verpflichtung der größten Energieverbraucher zu
Energiemanagement sowie Schaffung von Bewusstsein für ein energiesparendes Verhalten im Alltag innerhalb der
Bevölkerung gefördert werden.
Im Rahmen des 35.000 MW Programms sollen innerhalb von fünf Jahren 109 Kraftwerke neu entstehen. Davon sollen
74 mit einer Gesamtkapazität von 25 GW gemeinsam mit dem Privatsektor in Form von öffentlich-privaten
Partnerschaften (ÖPP) gebaut werden. Die übrigen 35 Projekte mit einer Gesamterzeugungskapazität von 10 GW fallen in
den Verantwortungsbereich von PLN. Schätzungen der Investitionskosten für dieses Mammutprogramm reichen von
22
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
etwa 400 Trillionen IDR (~30 Mrd. USD) bis zu 1.127 Trillionen IDR (~84 Mrd. USD). Diese sollen den Planungen
zufolge zu mehr als 50 Prozent vom privaten Sektor getragen werden. 48
Wie Abbildung 13 illustriert, sollen 50 Prozent der anvisierten zusätzlich installierten Kapazität auf traditioneller
Kohleenergie basieren, der Rest zu je 25 Prozent auf Gas und NRE. Die Regierung unterstützt das Programm mit
Regulierungen, welche den Fortschritt der Umsetzung beschleunigen sollen. Darunter fallen Regelungen, die den
Landerwerb erleichtern und die Preisstrukturen für unabhängige Stromproduzenten attraktiver werden lassen sollen.
Ein wichtiger Schritt für die verstärkte Einbindung des Privatsektors war das Anheben der im Jahr 2009 eingeführten
Einspeisetarife für eine Reihe erneuerbarer Energien. Aktuell existieren Einspeisetarife für Erdwärme, Wasserkraft,
Biogas- und Biomasseenergie, Photovoltaik sowie Waste-to-Energy. Die Höhe und Dauer der von PLN bezahlten
Vergütungen fallen je nach Technologie und Region unterschiedlich aus.
Gas
25%
Bioenergie
3%
Solar, Wind,
Meeresenergie, sonstige
10%
NRE
25%
Erdwärme
5%
Kohle
50%
Wasserkraft
7%
Kohle
Gas
Wasserkraft
Erdwärme
Bioenergie
Solar, Wind, Meeresenergie, Sonstige
Abbildung 13: Der Energiemix des 35.000 MW Programms, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015a)
3.2.4
Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz
Die indonesische Gesetzgebung zu Energieeffizienz beruht vor allem auf Gesetzen der Ministerialebene und weniger auf
höherrangigen Gesetzen des Parlaments.49 Rechtliche Grundlage für energiepolitische Entscheidungen, einschließlich der
Umsetzung von Energieeffizienz, bildet das Gesetz Nr. 30/2007 zu Energie. Es schreibt die Priorisierung erneuerbarer
Energien und effizienter Energienutzung durch nationale und regionale Verwaltungseinheiten vor. Darüber hinaus
beauftragt es die Regierung zur Schaffung einer nationalen Energiebehörde (Dewan Energi Nasional-DEN), deren
Aufgabe es ist, einen Nationalen Masterplan für Energie (Rencana Umum Energi Nasional – RUEN) aufzustellen. Dieser
wiederum bildet das Fundament für den Nationalen Masterplan für Energieeinsparungen (Rencana Induk Konservasi
Energi – RIKEN). Ferner setzt es positive und negative Anreize für den Einsatz von Energieeffizienz und erneuerbarer
Energien. Das Gesetz schreibt die Regelung des Energiepreises über Marktmechanismen vor, nimmt aber durch gezielte
Subventionen Rücksicht auf sozial schwächere Einkommensschichten. Eine Vielzahl von Regulierungen mit Bezug zu
Energieeffizienz fußt auf dem Energiegesetz (siehe Abbildung 14). Die Wichtigsten werden im Folgenden in Kürze
erläutert.
48
(Center for Energy Resources Development / Agency for the Assessment and Application of Technology 2015) & (MoEMR - Ministry of
Energy and Mineral Resources 2015-a)
49
(Nachmany et al. 2015)
23
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Abbildung 14: Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz in Indonesien, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry
of Energy and Mineral Resources 2012-b) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c)
Die Regierungsverordnung Nr. 70/2009 zu Energieeinsparungen legt basierend auf dem Energiegesetz positive und
negative Anreize zur Energieeinsparung für Regierung, Gemeinden, Unternehmer und Gesellschaft fest. Überdies regelt
die Verordnung Pflichten für diese. Die Regierung ist verpflichtet, Regelungen zu formulieren und Kompetenzen im
Bereich der Energieeinsparung aufzubauen. Pflicht der Wirtschaft ist es, Energiesparmaßnahmen umzusetzen und
energieeffiziente Technologien einzusetzen, während die Öffentlichkeit dazu angehalten wird, energiesparende
Maßnahmen in allen Bereichen zu ergreifen. Der Großteil der Regulierungen betrifft Energieeinsparungen im
Allgemeinen. Spezielle Regelungen zur Nutzung energieeffizienter Technologien finden nur am Rand Erwähnung. Die
Verordnung bildet die Grundlage für Regulierungen steuerlicher Anreize zur Förderung von Energieeffizienz von
Industrieverbrauchern, die zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt wurden. Ferner skizziert die Verordnung Prüfungen
und Berichtspflichten zu Energieeffizienz, welche sich an internationalen Best-Practice-Beispielen anlehnen und
zwischenzeitlich im Rahmen von Energiemanagement-Verfahren umgesetzt werden. Die entsprechenden Verfahren
gelten verpflichtend für Großverbraucher (>6.000 toe oder 70 GWh pro Jahr) und sind in der zu einem späteren
Zeitpunkt verabschiedeten Ministerialverordnung Nr. 14/2012 geregelt. Die Entwicklung von Minimum Energie
Performance Standards (MEPS) und deren Anpassung an international geltende Normen befindet sich derzeit im Gange.
Seit 2005 ist RIKEN die nationale Rahmenplanung für die Umsetzung von Energieeinsparungen und Energieeffizienz. Er
wird periodisch aktualisiert und beschreibt Strategien und Aktivitäten mit denen die Energiepolitik der Regierung
implementiert wird. Diese beinhalten u. a. Informationssammlung und -verbreitung, Anreize (z. B. Steuernachlässe und
zinsgünstige Kredite), Regulierungen und Preisgestaltung sowie Trainings und Schulungsprogramme. Tabelle 8 zeigt die
Potenziale und Ziele für Energieeinsparungen, welche im aktuellen Entwurf des RIKEN identifiziert und festgelegt sind.
24
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Tabelle 8: Energiesparziele nach dem Entwurf des Nationalen Masterplans für Energieeinsparungen (RIKEN)
Energieverbrauch je
Energieverbrauch
Zielsetzung für
Bereich im Jahr
Potenzial für
Bereich
je Bereich im
Energieeinsparungen
2013 in Millionen
Energieeinsparungen
Jahr 2013 in Mtoe
je Bereich bis 2025
BOE
Industrie
355 (42%)
49,70 (42%)
10-30%
17%
Transportsektor
324 (39%)
45,36 (39%)
15-35%
20%
Haushalte
100 (12%)
14,00 (12%)
15-30%
15%
Gewerbe und
36 (4%)
5,04 (4%)
10-30%
15%
Handel
Sonstige
(Landwirtschaft,
23 (3%)
3,22 (3%)
25%
Bausektor,
Bergbausektor)
Quelle: Draft National Energy Conservation Master Plan (RIKEN) 2013
Insgesamt sieht der neue RIKEN bei einem Business-as-usual-Szenario, mit einem jährlichen Wachstum des
Energieverbrauchs von rund 7 Prozent, Einsparungen von 17 Prozent über alle Sektoren hinweg vor. Zusätzlich wird
angestrebt, die Energieintensität bis 2025 um jährlich ein Prozent zu senken und die im KEN beschriebene Verbesserung
des Verhältnisses zwischen Primärenergieeinsatz und BIP-Wachstum zu realisieren.
Die Präsidentenanweisung Nr. 13/2011 schreibt Regierungsbeamten sowohl auf nationaler, als auch auf regionaler Ebene
vor, innerhalb ihres institutionellen Umfeldes Wasser- und Energieeinsparungen (20 Prozent Strom, 10 Prozent
Treibstoffverbrauch, 10% Wasserverbrauch) umzusetzen. Ein Jahr später erweiterte die Ministerialverordnung
Nr. 13/2012 den Geltungsbereich dieser Regulierung, beschränkte sich jedoch auf Vorgaben zum Stromverbrauch. Sie
sieht Einsparungen beim Stromverbrauch in Höhe von 20 Prozent bei Regierungseinrichtungen, Gebäuden staatlicher
Betriebe, Dienstwohnungen und Amtssitzen von Regierungsbeamten sowie bei der Straßenbeleuchtung vor.
Energiesektor
30 Mt
(4%)
Abfälle
48 Mt
(6%)
Industrie und
Transportsektor
9 Mt
(1%)
Die Green Energy Policy der
Ministerialverfügung (Ministerial Decree)
Nr. 2/2004 beschreibt Indonesiens Strategie
die Nutzung erneuerbarer Energien
auszuweiten und das öffentliche Bewusstsein
für Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz zu erhöhen.
Seit Jahren weist Indonesien eine der
höchsten Ausstoßraten von Treibhausgasen
weltweit auf. Dies ist insbesondere auf
jährlich auftretende Brände der Torfwälder
auf Sumatra und Kalimantan
zurückzuführen. Indonesien hat sich daher
im Jahr 2009 auf dem Treffen der
Abbildung 15: Angestrebte Reduktion von Treibhausgasemissionen nach Sektoren,
eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c),
wichtigsten Industrie- und Schwellenländer
*Mt = Megatonne
(G20) in Pittsburgh und auf der UNKlimakonferenz in Kopenhagen (UNFCCC)
dazu verpflichtet, seine
Treibhausgasemissionen bis 2020 um 26 Prozent zu senken. Mit Unterstützung der internationalen Gemeinschaft sagte
der ehemalige Präsident Susilo Bambang Yudhoyono sogar eine Reduktion der Klimagase um bis zu 41 Prozent zu. Das
Vorhaben wurde per Präsidentenverordnungen Nr. 61/2011 und Nr. 71/2011 gesetzlich verankert und bindend wirksam.
Land- und
Forstwirtschaft
680 Mt*
(89%)
25
ZI ELM ARKT ALLGEM EI N
Abbildung 15 zeigt die angestrebten Emissionssenkungen in unterschiedlichen Bereichen, mit denen die Vorgaben
realisiert werden sollen. Mittel zur Zielerreichung sollen u. a. verstärkter Einsatz von NRE und verbesserte
Energieeffizienz sein.
3.2.5
Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Im Einklang mit den Plänen der Regierung entstehen derzeit landesweit zahlreiche neue Kraftwerke bzw. befinden sich in
der Planung. Dabei handelt es sich bei der Mehrzahl um Kohle- und Gaskraftwerke, welche mit modernster Abgas- und
Verbrennungstechnik ausgestattet werden, um Auswirkungen auf Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten.
Zusätzlich zu den vorgesehenen 35.000 MW neu installierter Leistung befinden sich derzeit Kraftwerke mit 7.500 MW
Leistung im Bau. Somit beläuft sich die bis zum Jahr 2019 zusätzlich entstehende Kapazität auf knapp 43 GW.
Eine Reihe von Unternehmen hat bereits konkrete Absichten und Pläne für große Investitionsvorhaben im Energiesektor
kundgetan. So plant die Adaro Group bis 2032 neue Kraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 20.000 MW zu errichten.
Ein noch größeres Vorhaben ist der angestrebte Bau einer der größten Energieanlagen der Welt in Zentral-Java. Dabei
handelt es sich um einen Kohlekraftwerkkomplex mit einer Leistung von 5.000 MW, welcher durch PT. Jawa Energi in
Kooperation mit chinesischen Investoren etappenweise gebaut werden soll. Geplant ist, den kommerziellen Betrieb der
Anlage erstmals im Jahr 2018 aufzunehmen. Die Fertigstellung des Gesamtkomplexes soll sich über sieben Jahre
erstrecken. Bis 2030 soll zudem das erste Kernkraftwerk Indonesiens entstehen. Experten warnen jedoch vor der Gefahr
durch Erdbeben und Tsunamis.50
Im Bereich der erneuerbaren Energien tut sich ebenfalls viel. Im Dezember 2015 eröffnete Präsident “Jokowi” feierlich
das mit einer Leistung von 5 MWp größte Solarkraftwerk Indonesiens. Die in Kupang im äußersten Osten des Landes
gelegene Anlage wurde durch das staatliche Unternehmen PT. LEN Industri (Persero) gebaut und speist die generierte
Elektrizität in das Netz von PLN ein. Etwas weiter im Westen des Archipels wurde die Insel Sumba zu einem
Vorzeigeprojekt für die Entwicklung erneuerbarer Energien auserkoren. Initiiert von den Entwicklungsorganisationen
Hivos International und Winrock International befindet sich dort ein Projekt in der Umsetzung, bei dessen Beendung die
Energieversorgung der Insel zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energieträgern beruhen soll. Insbesondere Solarenergie
aber auch Wind- und Wasserkraft sollen die Energiequellen der zukünftigen Entwicklung Sumbas sein. Unterstützung
hat die Initiative mittlerweile bei PLN, dem indonesischen Energieministerium, der Asian Development Bank und der
norwegischen Botschaft gefunden. Daneben gibt es landesweit eine große Anzahl von Projekten aus allen Bereichen der
NRE, welche sich in der Planung oder Umsetzung befinden.
Noch etwas weiter westlich fand vom 11-12 Februar 2016 auf Bali das erste internationale Clean Energy Forum statt. Die
Veranstaltung ist als Plattform des Austauschs zwischen Entscheidungsträgern und Experten aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Vertretern der Zivilgesellschaft konzipiert, mit dem Ziel, die Entwicklung sauberer und nachhaltiger
Energie auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu fördern. Anlass dafür, dass die Wahl auf Bali als
Veranstaltungsort fiel, war u. a. die Gründung eines indonesischen Exzellenzzentrums für saubere Energie (Center of
Excellence on Clean Energy - CoE). Als hochmodernes Forschungs- und Entwicklungszentrum soll es sich zu einer der
weltweit führenden Institutionen im Bereich der Förderung von NRE entwickeln und Informationen zur nationalen und
internationalen Entwicklung im Energiebereich generieren. Auf diese Weise soll es zur Klarheit und Sicherheit von
Investitionen, zu Austausch und Verbreitung von NRE-Technologien sowie zur Stärkung der internationalen
Zusammenarbeit beitragen. Der Startschuss des CoE kennzeichnet aus Sicht von Experten einen Paradigmenwechsel für
Indonesien in seinen Bemühungen einen strukturellen Wandel, von einem auf konventionellen Energieträgern
beruhenden System zur Nutzung nachhaltiger Energie, herbeizuführen. Die dafür notwendigen sektorübergreifenden
nationalen Kapazitäten sollen mithilfe des CoE aufgebaut werden.
50
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-c)
26
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
4 ENERGIEEFFIZIENZ IN INDONESIEN
Laut dem Energy Efficiency Market Report der IEA aus dem Jahr 2014, weist Indonesien mehr als die Hälfte (57 Prozent)
des gesamten Investitionspotenzials im Bereich Energieeffizienz innerhalb der ASEAN bis 2020 auf. 51 Die im RIKEN
festgehaltenen Zielsetzungen für die Reduzierung des Energieverbrauchs spiegeln die Bedeutung wieder, die
Energieeffizienz in Indonesien beigemessen wird. Neben der Diversifikation der eingesetzten Energieträger, ist die
Verbesserung der Energieeffizienz oberste Priorität innerhalb der indonesischen Energiepolitik. Dennoch befindet sich
die Entwicklung im Bereich der Energieeffizienz noch am Anfang. Infolge jahrelang subventionierter Energiepreise ist
das Bewusstsein für effiziente Energienutzung innerhalb der Gesellschaft bislang gering ausgeprägt. Daher fallen
Indonesiens Energieeffizienzindikatoren im internationalen Vergleich schlechter aus als in benachbarten ASEANLändern.
Abbildung 16: Die für ein Prozent Wachstum des BIP erforderliche Steigerung des Energieverbrauchs in Prozent,
(Indonesia Eximbank 2015)
Abbildung 17: Vergleich der Energieintensität ausgewählter Länder, (Indonesia Eximbank 2015)
Im Industriesektor sind insbesondere die Eisen-, Stahl, Zement-, Keramik-, Glas- und Textilindustrie große
Energieverbraucher, die ein großes Potenzial für eine Verbesserung der Energieeffizienz aufweisen. Während der
Haushaltssektor der größte Stromverbraucher ist, konsumiert der Industriesektor nahezu die Hälfte (44 Prozent) der
gesamten produzierten Energie. Ein internationaler Vergleich der wichtigsten Industriebereiche deckt die Ineffizienz auf,
mit der indonesische Industriebetriebe Energie verbrauchen.
Tabelle 9: Energieverbrauch diverser Industriesektoren ausgewählter Länder52
Industriebereich
Eisen- und Stahlindustrie
Zementindustrie
Keramikindustrie
Glasindustrie
Textilindustrie
Ländervergleich
Indonesien
650 kWh/t
Indonesien
800 Kcal*/kg Klinker
Indonesien
16,6 GJ**/t
Indonesien
12 MJ***/t
Indonesien (Spinnen)
9,59 GJ/t
Indien
600 kWh/t
Japan
350 kWh/t
Japan
773 Kcal/kg Klinker
Vietnam
12,9 GJ/t
Republik Korea
10 MJ/t
Indien (Spinnen)
3,2 GJ/t
Quelle: eigene Darstellung nach (Indonesia Eximbank 2015), *Kcal = Kilokalorien, **GJ = Gigajoule, ***MJ = Megajoule
51
(IEA - International Energy Agency 2014-a)
Aus einer Präsentation der Indonesia Eximbank: Die Auswahl der Länder basiert auf ihrer Bedeutung in den jeweiligen Branchen und deren
Vergleichbarkeit mit den entsprechenden indonesischen Industrien.
52
27
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Mit Unterstützung der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und der Globalen
Umweltfazilität, arbeitet das MoEMR gemeinsam mit dem Industrieministerium (MoI) und der Nationalen
Standardisierungsbehörde (BSNI) daran, Energiemanagement- und Systemoptimierungsstandards basierend auf
ISO 50001 für die Umsetzung in industriellen Betrieben zu adaptieren. Zudem bieten diverse Regierungsinstitutionen
Ausbildungsprogramme und Kapazitätsaufbaumaßnahmen zu Energieeffizienz für Unternehmen.
Mit dem Wachstum der indonesischen Wirtschaft und zunehmender Bevölkerungszahl steigt die Anzahl motorisierter
Fahrzeuge und der Bedarf an öffentlichen Transportmitteln. Die Folge sind wachsende Verkehrs- und
Umweltbelastungen, insbesondere durch die steigende Zahl motorisierter Zweiräder. Bislang existieren keine
Beschränkungen für Treibstoffverbrauch und Höhe der Abgasemissionen von Zweirädern. Nicht nur deshalb birgt der
Transportsektor ein großes Potenzial zur Erhöhung der Energieeffizienz. Die indonesische Regierung hat fünf Bereiche
festgelegt, in bzw. mit denen die Energieeffizienz verbessert werden soll: Ausbau öffentlicher Transportsysteme,
Management der Verkehrsnachfrage, nicht motorisierter Transport, Verkehrssteuerung und Verringerung der
Luftverschmutzung. Die Regulierung des Transportministeriums Nr. 201/2013 fördert die Substitution von
erdölbasierten Treibstoffen durch Gas, autofreie Tage an Wochenenden, transitorientierte Entwicklungsplanung und
verstärkte Nutzung nicht motorisierter Fahrzeuge. Andererseits werden Parkraumbewirtschaftung und Vergütung für
Straßenbenutzung noch nicht aktiv und weiträumig praktiziert. In den Ballungszentren, und dabei insbesondere im
Großraum Jakarta, finden derzeit massive Infrastrukturprojekte statt, die zu Effizienzsteigerungen führen sollen; u. a. der
Bau von modernen U-Bahn- und Bahnstrecken, Neubau und Modernisierung von Flug- und Seehäfen sowie die
Erweiterung und Verbesserung bestehender Stadtbussysteme. 53
In allen Bereichen und Sektoren ist das Bewusstsein für Energieeffizienz noch verhältnismäßig gering ausgeprägt. Daher
hat die Regierung im September 2015 eine Offensive gestartet, die über die kommenden fünf Jahre bis 2019 das
Bewusstsein der Bevölkerung für Energieeffizienz schärfen und zu einer Senkung des Energieverbrauchs von 10 Prozent
führen soll. Die Inhalte der Kampagne werden über Massenmedien und Social Media verbreitet. Gleichzeitig soll eine
mehr als 1.000 Mann starke Energie-Brigade als Energiebotschafter fungieren und ihr Wissen an die Bevölkerung
weitergeben.
Die nebenstehende Abbildung illustriert das
umfassende Konzept der indonesischen
Energieeffizienzoffensive. Neben der Verbreitung
von Informationen und Know-how umfasst die
Kampagne u. a. themenspezifische Ausstellungen,
Wettbewerbe, die Integration von Energieeffizienz
in Schullehrpläne, positive und negative Anreize
sowie die Schaffung von Minimum Energie
Performance Standards und Labelsystemen.
Eine weitere sektorübergreifende Maßnahme im
Bereich Energieeffizienz ist die Umrüstung der
Straßenbeleuchtung von konventionellen
Abbildung 18: Konzept der indonesischen Energieeffizienzkampagne, (MoEMR Leuchtmitteln auf intelligente
Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c)
Straßenbeleuchtungssysteme auf LED-Basis mit
Unterstützung der deutschen GIZ. Darüber hinaus
ist Indonesien bestrebt, die Gründung von
Energiedienstleistungsunternehmen (ESCO) durch unterstützende Regulierungen zu fördern. Bislang existieren nur
wenige ESCOs, deren Tätigkeit bislang zumeist auf Pilotprojekte bei staatseigenen Unternehmen und
Regierungsgebäuden begrenzt ist. Zukünftig sollen ESCOs jedoch auch eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von
Energieeffizienz einnehmen.54
53
54
(IEA - International Energy Agency 2015)
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-d)
28
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4.1
4.1.1
Energieeffizienz im Bauwesen
Allgemeiner Überblick
Indonesien weist im Gebäudebereich ein substanzielles Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz auf, sowohl im
Bereich „Wohnen“, als auch im kommerziellen Sektor. Laut Aussage eines Repräsentanten des Green Building Council
Indonesia (GBCI) beim Bali Clean Energy Forum 2016, wird der Energieverbrauch im Gebäudebereich mit 18-25 Prozent
des gesamten Endenergieverbrauchs vermutlich sogar unterschätzt. Obwohl der Anteil am Endenergieverbrauch damit
verhältnismäßig gering ausfällt, bietet der Gebäudesektor aufgrund ausgereifter Technologien und eines hohen Grades
der einfachen Wiederholbarkeit, gute Möglichkeiten zur Umsetzung von Energieeffizienz. Von der IEA wird er daher auch
als „low hanging fruits“, die es zu pflücken gilt, betrachtet. Die dadurch erzielbaren Energieeinsparungen in Indonesiens
Gebäudesektor bezifferte der Vertreter des Green Building Council Indonesia auf bis zu 40 Prozent.
400.00
350.00
300.00
250.00
200.00
150.00
100.00
50.00
0.00
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Industrie
192.91 196.97 192.80 225.14 216.38 218.77 233.51 258.57 255.30 252.75 312.10 316.09 336.95 355.31
Haushalte
87.96 89.02 86.57 88.67 90.69 89.07 84.53 87.72 84.56 80.83 81.63 85.43 92.49 99.69
Gewerbe und Handel 19.22 20.01 20.32 20.97 23.99 24.82 24.79 26.49 27.88 29.46 31.74 33.85 34.02 35.97
Transportsektor
139.18 148.26 151.50 156.23 178.37 178.45 170.13 179.14 196.94 224.88 255.57 277.40 310.41 323.61
Sonstige
29.21 30.59 30.00 28.45 31.69 29.10 25.94 24.91 25.86 27.19 28.74 24.82 26.07 23.55
Abbildung 19: Endenergieverbrauch nach Sektoren in BOE, eigene Darstellung nach (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-c)
Abbildung 19 offenbart, dass sich der Energieverbrauch in Gebäuden seit dem Jahr 2000 kaum verändert hat. Im
Gegensatz dazu, nimmt der Energiekonsum in Industrie und Transportsektor bereits seit Jahren kontinuierlich zu. Die
Ursachen für diesen relativ stabilen Energieverbrauch sind vielfältig, jedoch überwiegend im Bereich „Wohnen“ zu
finden. Einerseits beginnen die Anstrengungen der Regierung den Energieverbrauch zu senken erste Früchte zu tragen,
andererseits substituieren moderne und effizientere Energieformen die traditionelle Nutzung von Biomasse als wichtigste
Energiequelle von Haushalten. Infolge gewachsener Infrastrukturausstattung, zunehmender Urbanisierung und einem
damit einhergehenden Anstieg der Nachfrage nach elektrischen Geräten wird erwartet, dass der Stromverbrauch in
Gebäuden von vormals 18 Prozent (2011) auf rund 50 Prozent (2035) zunehmen soll.
Ein Vergleich des Energiekonsums von Gebäuden in Japan mit Indonesien in Abbildung 20 zeigt eine deutlich bessere
Performance im Land der aufgehenden Sonne. In Japan herrscht jedoch ein kühleres Klima, was einen Dauerbetrieb von
Klimaanlagen, wie in Indonesien weit verbreitet, nicht erforderlich macht. Darüber hinaus profitieren Gebäude in Japan
aber auch von standardisierten Baumaterialien und besser durchgesetzten Bauvorschriften, die zu energieeffizientem
Bauen verpflichten. In Indonesien befinden sich derartige Regularien derzeit noch in Entwicklung. Bislang sind
Bauvorgaben nicht landesweit verbindlich und Zertifizierungen auf freiwilliger Basis angesiedelt. Die bisherigen
Initiativen der Regierung zur Förderung von Energieeffizienz zielen überwiegend auf Gebäudemanagement und
Standardisierung von Elektrogeräten ab. Instrumente und Maßnahmen, welche im Gebäudesektor zur Erzielung von
Energieeinsparungen zur Anwendung kommen, werden in den folgenden Kapiteln und Abschnitten näher erläutert.
29
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Abbildung 20: Vergleich der Energieintensität in Gebäuden zwischen Indonesien und Japan in kWh/m2/a,
(JICA - Japan International Cooperation Agency 2009)
Genaue Daten zum Energieverbrauch von Gebäuden in Indonesien sind rar. Im Bereich der Datenerhebung und -analyse
besteht daher noch ein großer Nachholbedarf. Dennoch ist davon auszugehen, dass der Großteil der bestehenden
Gebäude nicht energieeffizient ist. Derartige Überlegungen waren in der Vergangenheit aufgrund subventionierter
Energiepreise für Bauherren und Energieverbraucher nur von geringer Relevanz.
Bürogebäude
47%
Regierungsgebäude
25%
22%
55%
Einkaufszentrum
57%
Krankenhaus
57%
Hotel
27%
22%
10%
Klimaanlage
20%
30%
5%
16%
65%
0%
4%
14%
15%
40%
50%
Beleuchtung + Steckdosen
60%
Aufzug
70%
3%
80%
6%
14%
16%
13%
17%
90%
100%
Sonstige
Abbildung 21: Energieverbrauch nach elektrischen Verbrauchern in indonesischen Gebäuden, eigene
Darstellung nach (JICA - Japan International Cooperation Agency 2009)
Eine Untersuchung der japanischen Entwicklungsagentur JICA deckt auf, dass mehr als 50 Prozent des Stromverbrauchs
in kommerziellen Gebäuden durch Klimatisierung verursacht werden. Für den Wohnsektor liegen keine entsprechenden
Informationen vor, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Situation sehr ähnlich präsentiert. In
Haushalten, in denen keine Klimaanlagen installiert sind, dürften Ventilatoren die Aufgabe der Klimatisierung
innehaben. Trotz dessen, dass die Temperaturen in Indonesien nicht extrem heiß sind, sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit für
einen hohen Bedarf an Kühlung. Deshalb ist es neben der Anwendung effizienter Kühltechnologie Imperativ, die
Gesamtwärmeübertragung (OTTV) durch an das Klima angepasste Gebäudehüllen, energieeffizientes Gebäudedesign,
Baumaterialien etc. zu verringern. Die folgende Tabelle zeigt die im Zuge der Entwicklung nationaler „grüner“
Bauvorschriften ermittelten Einsparpotenziale bei Gebäuden mit unterschiedlichen Funktionen.
30
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Tabelle 10: Energiesparpotenziale in Gebäuden in Indonesien
Maßnahmen
Büro Einzelhandel
Photoelektr. Steuerung
18%
11%
Sonnenschutz
17%
11%
Hochleistungsglas
15%
6%
Effiziente Kühlung
11.4%
8%
Regelbare Pumpenantriebe
9%
3%
Reduziertes Fenster-Wand-Verhältnis
8%
4%
Energiesparbeleuchtung
7%
8%
Begrenzung der Minimaltemperatur
2%
3%
Wärmerückgewinnung
2%
5%
Hotel
18%
16%
6%
3%
9%
7%
3%
3%
Krankenhaus
17%
18%
14%
7%
5%
7%
16%
7%
7%
Apartment
8%
11%
9%
0,0%
2%
6%
6%
0,0%
Schule
10%
2%
5%
12%
0,0%
0,0%
5%
11%
0,0%
Quelle: (Kapoor 2011) & (Institute for Building Efficiency 2012)
4.1.2
Klimatische Verhältnisse
Durch seine Lage auf dem Äquator weist Indonesien trotz seiner Größe ein relativ konstant heißes Klima auf. Nahezu
über den gesamten Archipel herrscht ein tropisches Klima. Während der Regenzeit (Oktober bis April) ist es feucht-heiß,
in der Trockenzeit (Mai bis September) heiß und trocken. Die Durchschnittstemperaturen reichen von 28 °C in den
Küstenebenen, über 26 °C im Inland und den niederen Bergregionen, bis zu 23 °C in den höher gelegenen Bergregionen.
Die Luftfeuchtigkeit liegt, mit durchschnittlich 70-90 Prozent, auf einem sehr hohen Niveau.
Der Norden des Landes (Sumatra,
Kalimantan, Papua, West-Java, Sulawesi
und Molukken) hat ein tropischimmerfeuchtes Klima, mit jährlichen
Niederschlagsmengen von 3.000-6.000
Millimetern und nahezu keinen
Temperaturschwankungen. Unter diesen
klimatischen Voraussetzungen ist hier
eine der weltweit größten Ausdehnungen
von tropischem Regenwald entstanden.
Der trockenere Süden (Zentra-Java, OstJava, Kleine Sundainseln, Aru-Inseln)
wird von tropischem wechselfeuchtem
Monsunklimabestimmt. Hier schwanken
die hohen Durchschnittstemperaturen
Abbildung 22: Vergleich der klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Indonesien,
zeitweise um 6-12 °C. Mit
(sunda-islands.com OHG 2016)
durchschnittlich 2.000-.3000 Millimeter
fallen die jährlichen Niederschläge
geringer aus als im Norden des Landes. Der überwiegende Teil davon fällt zwischen Dezember und März. Die
vorstehende Abbildung zeigt einen Vergleich der Klimas in Deutschland und Indonesien. Es geht deutlich daraus hervor,
dass die jährliche Niederschlagsmenge in Indonesien deutlich höher ausfällt als in Deutschland. Gleichzeitig übersteigen
auch die Sonnenstunden und die Temperaturen in Indonesien die in Deutschland.
In Jakarta, Hauptstadt und Wirtschaftszentrum Indonesiens, sinkt die Temperatur nur selten unter 25 °C. Temperaturen
von 28-30 °C sind das ganze Jahr über die Regel, die Luftfeuchtigkeit reicht von 75 Prozent während August und
September bis 85 Prozent zwischen Dezember und Februar. Während der Regensaison kann es im Monat an bis zu 20
Tagen stark regnen. Dabei fallen große Niederschlagsmengen, die in Kombination mit unzureichender Infrastruktur am
31
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Jahresanfang und Jahresende regelmäßig Überschwemmungen im Stadtgebiet auslösen. In der Trockensaison regnet es
hingegen nur an fünf bis sechs Tagen monatlich.
Das ganzjährig feucht-heiße Klima bedingt, dass
Klimaanlagen in indonesischen Gebäuden rund
um die Uhr auf Hochtouren laufen. In diesem
Zusammenhang sind insbesondere Maßnahmen,
die zur Reduzierung von Kühllasten beitragen von
großer Bedeutung für die Reduzierung des
Energieverbrauchs. Infolge der hohen
Sonnenintensität eignet sich Solartechnologie
ebenfalls gut, um Energieeinsparungen zu
erzielen. Die extreme Feuchtigkeit der Luft stellt
hohe Ansprüche an die eingesetzten
Abbildung 23: Klimaübersicht für Jakarta, (WetterKontor GmbH kein Datum)
Baumaterialien und Technologien. Es ist daher
bei einer Vielzahl von
Energieeffizienzmaßnahmen erforderlich entsprechende Anpassungen an die vorherrschenden Klimaverhältnisse
vorzunehmen, um die gewünschten Effekte dauerhaft zu erzielen.
4.1.3
Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
Indonesiens Bausektor hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer fundamentalen Stütze der indonesischen
Konjunktur entwickelt. Das Wachstum der Branche überstieg in den vergangenen Jahren regelmäßig das Wachstum der
Gesamtwirtschaft (siehe Abbildung 24).
7.4
Während der Sektor 2003 noch 125,3 Billionen IDR
7.1
7.0
8.0
6.6
6.3
6.2
6.1 6.5
5.8
(~9 Milliarden USD) erwirtschaftete, war diese Zahl
6.0
4.6
zehn Jahre später um nahezu das Siebenfache, auf
4.0
907,3 Billionen IDR (~68 Milliarden USD),
2.0
angewachsen. Der Anteil des Sektors am nationalen BIP
0.0
beträgt mittlerweile rund 10 Prozent und die Anzeichen
2009
2010
2011
2012
2013
sprechen für einen mittelfristig anhaltenden Trend.
Angetrieben durch zahlreiche, von der Regierung
Bausektor
BIP
Abbildung 24: Wachstum des BIP und des Bausektors in Prozent, (Global
angestoßene Infrastrukturprojekte und einer
Business Guide Indonesia 2015)
wachsenden Zahl privater Investitionen im Hochbau,
wächst die Branche auch weiterhin zügig. Sowohl
Hochbau, als auch Tiefbau befinden sich im Aufschwung und zahlreiche Projekte befinden sich in der Entwicklung oder
bereits im Stadium der Durchführung. Daher wird basierend auf der Annahme einer fortschreitenden Urbanisierung,
weiterhin steigender Einkommen und der Umsetzung der umfassenden Infrastrukturpläne der indonesischen Regierung,
zwischen 2015 und 2019 ein Wachstum der Bauwirtschaft von rund 8 Prozent prognostiziert. Parallel mit der
Entwicklung des Bausektors wächst auch der Bedarf an Baumaterialien. Indonesiens Bausektor gilt daher bei vielen
Experten trotz diverser Einschränkungen, die eine allgemeine Bewertung des Marktes trüben, als einer der
interessantesten seiner Art weltweit.
Durch vergleichsweise niedrige Lohnkosten und wachsende inländische Herstellung von Zement und anderen
Baumaterialien befindet sich Indonesien zunehmend im Fokus der globalen Bauindustrie. Eine starke Zunahme von
staatlichen und privaten Investitionen beschert dem Sektor eine beachtliche Entwicklung.55 Laut AECOM`s „Asia
Construction Outlook 2014“ ist die indonesische Bauindustrie in 2013 schneller gewachsen als die von Ländern wie
55
(Global Business Guide Indonesia 2015)
32
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
China, Indien oder Malaysia. Zudem wurde die Rentabilität des indonesischen Bausektors in Asien nur von China
übertroffen (siehe Abbildung 25).
Abbildung 25: Die am schnellsten wachsenden Bausektoren Asiens (links); Die rentabelsten Bausektoren Asiens (rechts), (AECOM 2014)
Ein ähnliches Bild wie in Abbildung 25 zeigt sich auch beim Vergleich asiatischer Städte aus Sicht der Baubranche.
Indonesiens Hauptstadt Jakarta gilt auf mittlere Sicht als am schnellsten wachsender und zweitprofitabelster Markt für
Unternehmen des Sektors. Landesweit, jedoch insbesondere in der Hauptstadtregion, ging mit dem starken
Wirtschaftswachstum in der jüngeren Vergangenheit ein starkes Ansteigen der Löhne einher. Daraus wiederum
resultieren ein erhöhtes Verlangen nach Verbesserung der zur Verfügung stehenden Wohnmöglichkeiten bzw. der
generellen Wohnsituation und gestiegene Konsumbedürfnisse der Bevölkerung. Eine Vielzahl einfacher Behausungen
wird durch neu gebaute Gebäude aus Stein und Beton ersetzt und die Anzahl der Einkaufszentren in den Städten wächst,
um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden.
Gleichzeitig sind die Ansprüche und der Bedarf hiesiger als auch ausländischer Wirtschaftsakteure an Büro- und
Produktionsgebäuden mit der wirtschaftlichen Entwicklung in die Höhe geschnellt. Im zentralen Geschäftsviertel der
Hauptstadt Jakarta ging die Auslastung infolge der verlangsamten Konjunktur zwar von 97 Prozent (2014) auf 94 Prozent
(2015) leicht zurück. Dennoch werden weiterhin neue Bürotürme errichtet, um dem Zustrom neuer Unternehmen Stand
zu halten. Derweil treibt das Wirtschaftswachstum auch die Infrastrukturentwicklung innerhalb des Landes voran und
lässt auch den Anspruch an bestehende und neu gebaute Infrastruktureinrichtungen steigen.
Während der Hochbau überwiegend von privaten Investitionen getragen wird, kommen die Impulse für den
Tiefbausektor vor allem von Initiativen des Staates. Der mittelfristige Entwicklungsplan für die nationale Entwicklung
(RPJMN 2015-2019) der indonesischen Regierung erfasst verschiedenste Aspekte des Infrastruktursektors und listet eine
Vielzahl von Projekten auf, welche bis 2019 umgesetzt werden sollen. Darunter befinden sich auch einige Großprojekte,
welche Signalwirkungen entwickeln und sich auf angrenzende Regionen auswirken sollen.
Daraus ergeben sich auch für ausländische Unternehmen zahlreiche Geschäftsmöglichkeiten. Dabei handelt es sich
jedoch zumeist um japanische, chinesische oder koreanische Bauunternehmen und auch diese sind häufig bei der
Durchführung von Projekten auf ein Mitwirken als Subunternehmer bzw. Zulieferer limitiert. Für Unternehmen anderer
Herkunft ergeben sich jedoch immer noch vielseitige Geschäftschancen, denn die notwendige Gebäude- und
Verkehrstechnik muss zu großen Teilen importiert werden. Dies betrifft insbesondere auch „grüne“ Technologien, für die
eine einheimische Industrie im Grunde nicht vorhanden ist.
33
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
4.1.4
Infrastrukturbau
Der Tiefbausektor ist der Motor der Baubranche. Angetrieben von staatlichen Investitionen entfielen 2013 rund
54 Prozent aller Bauleistungen auf Infrastrukturvorhaben. Um das zuletzt langsamer werdende Wachstum wieder auf
Kurs zu bringen, ist der Ausbau der Infrastruktur zwingend notwendig. In der Vergangenheit lagen die staatlichen
Investitionen in den Sektor bei lediglich rund 2,5 Prozent des BIP. Die aktuelle Administration hat erkannt, dass dies
nicht ausreichend ist, um mit der dynamischen Entwicklung innerhalb des Landes und der Region Schritt zu halten. Die
unzureichend ausgebaute Infrastruktur bremst vielmehr noch die Ausschöpfung des wirtschaftlichen Potenzials
Indonesiens. Daher ist man bestrebt, den Anteil auf rund 4 Prozent des BIP anzuheben. Im Zeitraum von 2015-2019
werden daher erhebliche Summen in den Infrastrukturbau fließen. Nachdem der „Masterplan zur Stärkung und
Beschleunigung der wirtschaftlichen Entwicklung“ (MP3EI) der Vorgängerregierung zwar nicht annulliert, jedoch bereits
in einer Reihe von Aspekten durch die derzeitige Regierung aufgehoben wurde, dient der aktuelle mittelfristige Plan zur
nationalen Entwicklung (RPJMN 2015-2019) als Referenz für staatliche Investitionen. Bei einer Quote von rund 4
Prozent des BIP beliefen sich die Infrastrukturausgaben im Planungszeitraum demzufolge auf nahezu 320 Milliarden
USD. Sollte der Wert der indonesischen Rupiah wieder deutlich ansteigen, könnten die notwendigen Ausgaben sogar
mehr als 400 Milliarden USD betragen. Während in den Vorgängerplänen der Energiesektor mit deutlichem Abstand
priorisiert wurde, werden im aktuellen Plan der Wasser- und der Energiesektor mit nahezu gleichgroßen Anteilen
bedacht.
Tabelle 11: Vorgesehene Infrastrukturausgaben nach RPJMN 2015-2019 in Mrd. USD*
Bereich
Szenario 1: 3,75% des BIP
Szenario 2: 2,5% des BIP
Wasserver- und -entsorgung
86,3
65,0
Energieerzeugung und -verteilung
78,8
65,5
Straßenbau
56,7
42,3
Seeverkehr
33,6
22,8
Öffentlicher Wohnungsbau
16,5
12,0
Schienenverkehr
14,8
9,3
IKT-Infrastruktur
13,3
8,7
Luftverkehr
11,0
6,7
Personennahverkehr in Städten
7,7
5,0
Insgesamt
318,7
237,4
Quelle: (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-b), *Umrechnung zum Kurs 1 USD = 15.000 IDR
Gleichzeitig bemüht man sich das Engagement privater Unternehmen bei der Finanzierung und Umsetzung von
Infrastrukturvorhaben zu steigern. Insbesondere ist die vermehrte Anwendung von ÖPP eine Zielsetzung der Regierung.
Im vergangenen Jahr waren 38 Projekte im Wert von 23,5 Milliarden USD für die Umsetzung mit privaten Partnern
vorgesehen. Bislang haben indonesische Behörden jedoch nur wenig Erfahrung mit der Ausschreibung und
Implementierung von ÖPP, so dass es häufig zu Verzögerungen kommt. Dass hier mittlerweile Verbesserungen erzielt
wurden, kann man gut am Beispiel Jakarta sehen. Die Stadt gleicht derzeit einer großen Baustelle. Der Bau des ersten
Teilabschnittes einer Schnellbahnstrecke, die für Entlastung von Jakartas Straßen sorgen soll, befindet sich derzeit im
Gang. Das Projekt ist eine Kooperation mit japanischen Investoren. Bei Fertigstellung, die für das Jahr 2027 geplant ist,
soll die Länge der Gesamtstrecke mehr als 100 Kilometer betragen. Der Betrieb auf den ersten Streckenabschnitten soll
jedoch bereits ab 2018 beginnen.56
Der Bau einer Bahnlinie von der Innenstadt Jakartas zum internationalen Flughafen wird ebenfalls eine Entspannung für
die Verkehrssituation in der Hauptstadt bringen. Der derzeit stattfindende Bau eines neuen Terminals und einer weiteren
Start- und Landebahn soll mehr Flugverkehr von und nach Indonesien ermöglichen. Ein weiteres Großprojekt innerhalb
der Hauptstadt ist der Ausbau des unterdimensionierten Hafens. So soll es in Zukunft auch für große und hochmoderne
56
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-b)
34
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Containerschiffe möglich sein, Jakarta direkt anzufahren und ihre Fracht zu entladen. Der Ausbau des Hafens ist Teil der
maritimen Achse, die von der Regierung geplant ist. Insgesamt 24 Häfen sollen im ganzen Land neu gebaut bzw.
modernisiert werden, um die Logistikkosten innerhalb des Inselreiches drastisch zu senken. Richtet man den Blick über
die Grenzen der Hauptstadt hinaus wird auch in anderen Städten und Regionen eifrig Infrastruktur gebaut. Zwischen
Jakarta und der nahe gelegenen viertgrößten Stadt Bandung baut ein Konsortium aus indonesischen und chinesischen
Unternehmen eine Hochgeschwindigkeitsbahn (LRT). Diese soll ein Ende der chronischen Staus auf der viel befahrenen
Pendlerstrecke bedeuten. Die Liste der sich im Bau und in der Planung befindlichen Projekte ist lang. Eine Auswahl der
größten Bauprojekte bietet Tabelle 12.
Tabelle 12: Auswahl großer Infrastrukturvorhaben in Millionen USD
Projekt
Investitionssumme Fortschritt
Baubeginn 1. Teilabschnitt
Trans-Sumatra
bis 11.000
2014 erfolgt; Fertigstellung
Gesamtprojekt 2025
U-Bahn Jakarta
Baubeginn 1. Teilabschnitt
7.000
(MRT)
2013 erfolgt
Baubeginn 2013 erfolgt;
Kalibaru-Projekt
4.000
Fertigstellung 1. Phase
2017/18, 2. Phase 2023
Batang Power Plant
Sechs Mautstrecken in
Jakarta
Tanjung Enim Tanjung Api Api
Bahnlinie
Pulau Baai - Muara
Enim Bahnlinie
Halim - SoekarnoHatta Railway /
Manggarai Bahnlinie
Soekarno Hatta
Flughafen
Details
bis zu 2.700 km lange Autobahn auf der
Insel Sumatra
japanisches Konsortium realisiert und
finanziert 1. Teilabschnitt
Ausbau des Hauptstadthafens auf
Jahreskapazität von 18 Mio. TEU
4.000
Baustart Ende 2015 erfolgt;
Inbetriebnahme vor 2020
2.000-MW-Kohlekraftwerk in WestJava; japanisches Konsortium baut,
finanziert und betreibt das Projekt
3.500
Baubeginn 2015/16;
Inbetriebnahme 2018/19
sechs Mautstraßen; Gesamtlänge 70km
2.975
in Planung
2.300
in Planung; Baustart
voraussichtlich 2016/17
2.570
Projektstart 2015/16;
Inbetriebnahme 2018/19
2.200
Baustart Terminal 2013
375 km lange Strecke für den
Kohletransport in Sumatra; als ÖPPVorhaben geplant
230 km Strecke für den Kohletransport
in Sumatra; als ÖPP-Vorhaben geplant
Verbindung des Hauptstadtflughafens
mit der Innenstadt; als ÖPP-Vorhaben
geplant
Ausbau Hauptstadtflughafen
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-c)
Auch bei öffentlichen Projekten nimmt Effizienz neben den Projektkosten mittlerweile einen höheren Stellenwert ein als
das in der Vergangenheit der Fall war. Öffentliche Institutionen und staatliche Unternehmen gehen mit gutem Beispiel
voran. So wurde die Beleuchtung am Hauptstadtflughafen von konventionellen auf energiesparende Leuchtmittel
umgerüstet. Damit können bis zu 70 Prozent der Kosten für die Beleuchtung gespart werden. Ein weiteres Beispiel für
verbesserte Energieeffizienz im Infrastrukturbereich ist die Smart Street Lighting Initiative (SSLI) des
Energieministeriums in Zusammenarbeit mit der GIZ und unterstützt vom indonesischen Finanzministerium sowie dem
Indonesian Climate Change Trust Fund. SSLI ist eine national angepasste Minderungsmaßnahme (NAMA), wie sie bei
der UN-Klimakonferenz auf Bali 2007 für Entwicklungs- und Schwellenländer beschlossen wurden. Im Zuge der SSLI
soll in bis zu 22 Städten die konventionelle Straßenbeleuchtung durch LED-Leuchtsysteme ersetzt werden. Die
Umsetzung des Projektes erfolgt in drei Phasen und wird von umfassenden Kapazitätsbildungsmaßnahmen begleitet.



35
Demonstrationsphase Januar 2014 - Juni 2015 in zwei bis vier Städten
Erweiterungsphase Juli 2015 - Dezember 2016 in weiteren zwei bis acht Städten
Transformationsphase Januar 2017 - Dezember 2019 in weiteren fünf bis 10 Städten
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Durch die Umrüstung der Beleuchtungssysteme auf LED sollen 50-80 Prozent Energieeinsparungen und bis 2020 eine
Reduzierung der Treibhausgasemissionen von 400.000 Tonnen CO 2-Äquivalent erzielt werden.57
4.1.5
Gewerblicher Bau*
Bürofläche
Die gegenwärtige Situation im kommerziellen Sektor zeigt ein zweigeteiltes Bild. Während die Nachfrage nach
Einkaufszentren, Hotels und Krankenhäusern weiterhin ungebremst wächst, ist die Dynamik im Bürobereich infolge der
zurückgegangenen Wirtschaftsleistung etwas zum Erliegen gekommen. Doch derzeit ist immer noch eine Vielzahl von
Projekten im Bau und in Planung. Laut der Germany Trade & Invest GmbH sprechen die Anzeichen dafür, dass
Unternehmen, anstatt ihr Engagement zurückzuschrauben, viel eher die derzeitige Flaute nutzen und ihre
Geschäftstätigkeiten von weniger attraktiven Standorten in das zentrale Geschäftsviertel der Hauptstadt verlegen werden.
Jährlich werden dort etwa 500.000 m2 an neuer Bürofläche hinzugefügt. In den außerhalb des Zentrums gelegenen
Geschäftsbezirken ist die Belegung von vormals mehr als 90 Prozent auf 84 Prozent gesunken. Dennoch nimmt der
Flächenbestand auch dort jährlich um 300.000 m2 zu. Insgesamt soll das Angebot an Bürofläche bis 2019 von derzeit 7
auf 11,5 Millionen Quadratmeter ansteigen.
Tabelle 13: Auswahl von Projekten im Bürosektor (>50.000 m2) in Jakarta (2016-2019)
Gepl. Fertigstellung Projektname
Ort
Fläche in m2
2016
International Finance Center 2
Rasuna Said
50.000
2016
Capital Palace (Office Tower @ ST Regis) Gatot Subroto
90.511
2016
Menara Palma 2
Rasuna Said
50.000
2016
Centennial Tower
Gatot Subroto
100.000
2016
Ciputra World Jakarta 2
Satrio
70.000
2016
The Tower
Gatot Subroto
56.492
2016
Cibis Tower
TB Simatupang
60.800
2017
Mangkuluhur Tower
Gatoto Subroto
53.000
2017
Sequis Life Tower 2
Sudirman
80.000
2017
Prosperity Tower @ District 8
Sudirman
71.545
2017
Treasury Tower @ District 8
Sudirman
139.000
2017
Soppo Del Tower A
Kuningan
80.000
2017
The Sima
TB Simatupang
60.000
2018
Sudirman 7.8
Sudirman
52.000
2018
Tower Two at The City Center
Sudirman
101.260
2018
World Trade Center III
Sudirman
70.000
2018
Tower 2 @ Ciputra World Jakarta 1
Satrio
70.000
2018
Thamrin Nine
Thamrin
97.500
2018
Kota Kasablanka Office Tower 2
Casablanca
90.000
2019
Office Tower Lot. 10 SCBD (PCPD Tower) Sudirman
96.000
Stand
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Im Bau
Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)
Tabelle 13 zeigt eine Auswahl von Projekten in Jakarta, die innerhalb der kommenden drei Jahre fertig gestellt werden.
Die aufgeführten Vorhaben fallen unter die Green Building Regulierung Nr. 38/2012 und müssen somit auch
Energieeffizienzkriterien erfüllen. Daneben existiert eine große Anzahl kleiner Projekte, die zum Teil nur knapp unter die
Flächengrenze fallen. Doch auch bei Projekten, welche nicht durch die Green Building Regulierung Nr. 38/2012 dazu
verpflichtet sind, gewinnen Umwelt- und Effizienzkriterien an Bedeutung. Laut Ranidia Leeman von PT. Holcim
57
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources kein Datum)
* Verlässliche Immobilienmarktdaten sind lediglich für Jakarta und Surabaya verfügbar.
36
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Indonesia Tbk., einem der führenden Zementhersteller Indonesiens, wird das Angebot von der Nachfrage nach
„grüneren“ Gebäuden bestimmt. Einerseits sei dies ein Trend, der von ausländischen Unternehmen mitgebracht wurde,
die sich um ein besseres Wohnumfeld für ihre Mitarbeiter bemühen. Andererseits werde diese Fürsorge auch von jungen
indonesischen Unternehmen adaptiert, denn mit einem besseren Lebensumfeld werden vielseitige Vorteile für das
Unternehmen verbunden; z. B. höhere Motivation und bessere gesundheitliche Verfassung etc., die in gesteigerter
Produktivität resultieren.58 Auch von Seiten der Bevölkerung steigen mit wachsendem wirtschaftlichem Wohlstand die
Ansprüche an die Lebensqualität. Das Ansteigen des Ölpreises und die damit einhergehende Verteuerung der
Strompreise werden zukünftig weitere Impulse für Energieeffizienz bei nicht regulierten Gebäuden sein.
Zwischen Surabaya, der zweitgrößten Stadt des Landes, und Jakarta besteht noch eine große Kluft im Hinblick auf die
wirtschaftliche Entwicklung. Dies zeigt sich auch daran, dass der Bestand an Bürofläche Ende 2014 laut Colliers
International Indonesia nur 300.000 m2 betrug. Dies entsprach etwa vier Prozent des Flächenangebots in der
Hauptstadt. Eine wesentliche Änderung dieses Zustandes soll erst ab 2017 eintreten. Dann soll eine Reihe sich derzeit im
Bau befindlicher Projekte fertig gestellt sein und das Gesamtangebot an Bürofläche knapp 800.000 m 2 erreichen. Wie die
folgende Auflistung zeigt, fallen die Projekte in Surabayas Bürosektor nicht unter die bisher regulierten Gebäudegrößen.
Tabelle 14: Auswahl von Projekten im Bürosektor in Surabaya (2016-2019)
Gepl.Fertigstellung Projektname
Ort
2016
MNC Tower
Ade Irma Suryani
2016
The Samator
Kedung Baruk
2016
Pakuwon Center
Basuki Rahmat
2016
AMG Tower
Dukuh Menanggal
2017
The Frontage
Ahmad Yani
2017
Praxis Office
Panglima Sudirman
2017
Tunjangan Planza VI
Basuki Rahmat
2017
Capital Square
HR Muhammad
2017
Voza Office Tower
HR Muhammad
2017
Grand Sungkono lagoon
Abdul Wahab Siamin
2017
Spazio Tower
Bukit Darmo Boulevard
2018
Marvel City
Ngagel
2018
Puncak Dharmahusada
MERR, Mulyorejo
2018
One Galaxy
Dharmahusada
2018
Puncak CBD Jajar Tunggal Jajar Tunggal
2018
Puncak Bukit Golf Square
Bukit Dharmo Boulevard
2019
Signature Gallery
Gubeng
Fläche in m2
7.000
25.000
20.260
12.000
30.000
25.000
39.740
30.000
32.833
45.000
20.000
12.000
40.000
40.000
30.000
30.000
40.000
Quelle: (Colliers International Indonesia 2014)
Trotz des stetig wachsenden heimischen Konsumsektors, verzeichneten die Einzelhandelsflächen in der jüngeren
Vergangenheit kaum Zuwächse. Für 2016 wird jedoch von Marktexperten eine Trendwende erwartet. Seit Ende 2014 gab
es keine nennenswerten Neueröffnungen, doch für den Zeitraum von 2016-2018 sind alleine für Jakartas Zentrum
mindestens zehn Neueröffnungen geplant. Knapp die Hälfte befindet sich schon im Bau. In der Peripherie der Hauptstadt
übersteigt die Anzahl der geplanten Einkaufszentren sogar noch die Entwicklung im Zentrum. Unter den Projekten
finden sich auch einige Großprojekte mit Flächen von >50.000 m2. Die vorhandene Einzelhandelsfläche in Jakarta
umfasst bislang rund 4,5 Millionen m2, in den Satellitenstädten belegen Einzelhändler weitere 2,3 Millionen m 2. Collier
International zufolge soll sich der Flächenzuwachs bis 2018 auf knapp 1,1 Millionen m 2 belaufen. Neben klassischen
Einkaufszentren befinden sich auch einige große Multifunktionsprojekte, so genannte Super-Blocks bestehend aus
Büroräumen, Geschäften, Apartments und Restaurants, in Planung. In Bogor beispielsweise plant die Gesellschaft
Megapolitan Development bis 2017 die Fertigstellung eines solchen Komplexes für mehr als 400 Millionen USD. Das
58
(Asia Green Buildings 2014-c)
37
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Unternehmen PT. Agung Podomoro hat in Medan, Sumatra, gar ein Großprojekt über eine halbe Milliarde USD in der
Pipeline.
Tabelle 15: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte im Großraum Jakarta (2016-2018)
Gepl.Fertigstellung Projektname
Ort
Fläche in m2
2016
Bekasi Trade Center 2
Bulak Kapal
56.000
2016
Neo SOHO Mall (Podomoro City)
Slipi
40.000
2017
New Harco Plaza
Glodok
60.000
2017
Pondok Indah Mall
Pondok Indah
60.000
2017
Holland Village mall
Cempaka Putih
40.000
2017
Shopping Mall at Green Pramuka City Nord-Jakarta
30.000
2018
Mal Puri Indah 2
Puri Indah
50.000
2018
Shopping Mall at Podomoro Park
Buaran
40.000
2018
AEON Mall Garden City
Cakung
90.000
2018
AEON Mall Deltamas
Deltamas
90.000
2018
Lippo Grand Mall
Karawaci
120.000
2018
Kota Harapan Indah
Bekasi
51.000
Stand
Im Bau
Im Bau
Im Bau
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)
Während zwischen 2012 und 2014 in Surabaya keine neuen Einzelhandelsflächen auf den Markt gelangten, sollten bis
Ende 2015 knapp 1 Million m2 hinzukommen. Danach sagt Colliers International Indonesia bis 2018 ein jährliches
Wachstum von 31 Prozent bei den Einzelhandelsflächen voraus. Bis dahin sollen 14 neue Einkaufszentren mit knapp
400.000 m2 ihre Pforten öffnen.
Tabelle 16: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte in Surabaya
Gepl.Fertigstellung Projektname
Ort
2016
Tunjangan Plaza V
Zentrum
2016
Supermal Pakuwon 2
West-Surabaya
2017
Tunjangan Plaza VI
Zentrum
2017
The Frontage
Süd-Surabaya
2017
Ciputra World Surabaya 2
Zentrum
2017
Maspion Square 2
Süd-Surabaya
2017
One Galaxy Mall Galaxy Mall 3 Ost-Surabaya
2018
Mall Pasar Atum 2
Nord-Surabaya
2018
Puncak CBD Jajar
West-Surabaya
Fläche in m2
19.000
40.000
33.000
30.000
34.000
30.000
60.000
40.000
30.000
Stand
Im Bau
Im Bau
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
In Planung
Quelle: (Colliers International Indonesia 2014)
Überwiegend handelt es sich bei den aufgeführten Projekten um Prestigevorhaben, bei welchen hochmoderne Technik
und fortschrittliches Design zur Anwendung kommen. Angefangen von der Beleuchtung über Gebäudeisolierung und
Shading hin zu Sensortechnik und effizienter Kühltechnik bestehen vielfältige Möglichkeiten für ausländische
Technologielieferanten bei derartigen Projekten mitzuwirken. In der Planungsphase sind Experten gefragt, die
energieeffiziente Designlösungen präsentieren können. Nach Fertigstellung dient moderne Mess- und Steuertechnik der
Kontrolle und Steuerung des Energieverbrauchs.
38
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Hotels
Indonesien hat im vergangenen Jahr seine Einreisebestimmungen für Touristen wesentlich erleichtert. Stand Ende 2015
war es Besuchern aus 90 Ländern möglich mit einem kostenfreien „Visa on Arrival“ nach Indonesien einzureisen. Für
2016 ist vorgesehen weitere 84 Länder zu dieser Liste hinzuzufügen. Nicht zuletzt deshalb wird mit stark ansteigenden
Besucherzahlen aus dem Ausland gerechnet. Doch auch der inländische Tourismus ist angesichts steigender Einkommen
in den vergangenen fünf Jahren konstant gewachsen. Folgerichtig rüstet sich die Tourismusindustrie mit dem Bau
zahlreicher neuer Hotels für den Ansturm. Marktbeobachter schätzen daher, dass bis 2022 landesweit 600-800 neue
Hotels eröffnet werden. PT. Lippo Karawaci Tbk, einer der größten lokalen Immobilienentwickler, plant mit 50
Neueröffnungen im Luxus- und Oberklassesegment bis 2020. Die namhafte Swiss-Belhotel International
Hotelmanagementkette beabsichtigt ihre zurzeit mehr als 50 Hotels in Indonesien innerhalb der kommenden Jahre auf
97 aufzustocken. Auch Accor beabsichtigt seine Präsenz zu verstärken und seine Position als Marktführer zu verteidigen.
Die derzeit 85 Häuser in 24 Städten sollen bis 2020 auf 200 Häuser mehr als verdoppelt werden. Bei den beabsichtigten
Projekten handelt es sich überwiegend um Vier- bis Fünfsternehäuser mit moderner technischer Ausstattung.
Tabelle 17: Ausgewählte Hotelprojekte im Vier- und Fünfsternesegment in Jakarta (2016-2018)
Gepl.Fertigstellung Sterne Projektname
Ort
2016
4
SwissBelhotel – Kirana Commercial Avenue
Boulevard Kelapa Gading
2016
4
Holiday Inn Hotel & Suites Jakarta Gajah Mada Gajah Mada
2016
4
Santika
Yos Sudarso
2017
4
Aloft
Wahid Hasyim
2017
4
Hotel @ Perintis South Tower
Mega Kuningan
2016
5
St. Regis
Gatot Subroto
2016
5
Ammi Hotel
Kebayoran Baru
2017
5
The Langham
SCBD
2017
5
Rosewood
Satrio
2018
5
W Hotel @ Ciputra World 2
Satrio
2018
5
Regent
Gatot Subroto
2018
5
Sofitel
Mega Kuningan
2018
5
Waldorf Astoria
Thamrin
Zimmer
300
447
150
170
112
124
180
200
200
250
126
212
200
Quelle: (Colliers International Indonesia 2015)
Die Hauptstadt absorbiert einen großen Teil der geplanten Hotels, der größte Zuwachs wird jedoch in anderen Städten
und Tourismusdestinationen erwartet. An diesen Standorten ist der Bestand an modernen und gut ausgestatteten
Unterkünften häufig nicht ausreichend und die Nachfrage wächst.
Tabelle 18: Ausgewählte Hotelprojekte in Tourismusdestinationen (2016-2017)
Gepl. Fertigstellung
Projektname
Ort
Zimmer
2016
Parkroyal Pecatu
Bali
445
2016
Aston Condotel
Lombok
411
2016
Shangri-La
Bali
310
2016
Novotel
Seminyak, Bali
294
2016
Renaissaince Resort Gili Inseln, Lombok
200
2017
Club Med Mandalika Lombok
250
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-b)
39
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Krankenhäuser
Der Bau von Krankenhäusern zeigt landesweit eine dynamische Entwicklung, nachdem Anfang 2014 erstmals eine
allgemeine und universell gültige Krankenversicherung eingeführt wurde. Mittelfristiges Ziel ist es, die gesundheitliche
Grundversorgung der gesamten Bevölkerung zu sichern. Zu diesem Zweck muss eine große Anzahl neuer Krankenhäuser
errichtet werden. Bereits vor Einführung der Krankenversicherung wuchs die Gesamtanzahl der Hospitäler zwischen
2010 und 2014 um nahezu 50%, während die Anzahl der Betten sogar um 70% zulegte. Stand 2014 waren somit 2.400
Krankenhäuser über den Archipel verteilt. Im Angesicht der aktuellen Entwicklungen dürfte sich an diesem
Wachstumstrend mittelfristig nichts ändern. Insbesondere soll die Zahl privater Anbieter stark zunehmen. So
prognostiziert Frost & Sullivan bis 2018 einen Zuwachs von knapp 190 privaten Krankenhäusern, während im selben
Zeitraum lediglich zehn staatliche Gesundheitseinrichtungen geplant sind. Auf der privaten Seite stechen insbesondere
die Aktivitäten der Lippo Karawaci Gruppe hervor, die bis 2018 den Betrieb von insgesamt 45 Krankenhäusern anvisiert.
Aktuell sind es landesweit 20 Gesundheitseinrichtungen, die unter der Lippo Karawaci Gruppe operieren.
4.1.6
Wohnungsbau
Im Wohnungsbau ist im vergangenen Jahr eine leichte Flaute eingetreten. Als Resultat des langsameren
Wirtschaftswachstums in den vergangenen drei Jahren ist die Nachfrage nach neuen Immobilien in diesem Bereich
zurückgegangen. Die Währungsschwäche der Rupiah hat die Baukosten in die Höhe getrieben, gleichzeitig sorgte die
Erhöhung des Leitzinses für eine Verteuerung von Krediten. Die seit 2013 vorgeschriebene Anzahlung von 40 bis 50
Prozent des Kaufbetrages für Zweit- und Drittimmobilien war infolge dessen für viele Interessenten nicht aufzubringen.
Dennoch kam auch 2015 wieder eine große Anzahl an neuen Wohnungen auf den Markt. Colliers International beziffert
die Anzahl der Apartments, die für die Fertigstellung vorgesehen waren, auf 30.000. Nachdem der Markt in den
Vorjahren boomte, hat sich die Situation abgekühlt und es besteht mittlerweile ein Angebotsüberhang. Dies betrifft
jedoch überwiegend den oberen Mittelklassebereich und darüber liegende Segmente. In den darunter liegenden
Marktsegmenten besteht laut Marktbeobachtern hingegen ein enormer Rückstand. Indonesia Investments beziffert die
Zahl der fehlenden Eigenheime in diesem Bereich auf 13,5 Millionen. Im Rahmen eines Regierungsprogramms sollen
daher zwischen 2015 und 2019 zehn Millionen neuer Wohnungen und Häuser im unteren und mittleren Marktsegment
gebaut werden. Dies kündigte Präsident “Jokowi” beim Startschuss des so genannten „One Million Houses Programm“
an.59
Die Regierung und die Zentralbank haben indes weitere Schritte unternommen, um der Entwicklung entgegenzuwirken.
Neben der Senkung des Leitzinses am Jahresanfang 2016, hat die Zentralbank die Beleihungsquote für Erstkäufer von
vormals 70 auf 80 Prozent angehoben. Bei Zweitkäufen und Drittkäufern stellten sich ebenfalls 10-prozentige
Erhöhungen auf 70 bzw. 60 Prozent ein. In einem weiteren Schritt erhöhte die Regierung die Schwelle für die
Luxussteuer von 2 Milliarden IDR auf 10 Milliarden IDR. Darüber hinaus gestattet die indonesische Regierung
Ausländern mit Wohnsitz in Indonesien seit 2015 den Besitz von Luxusapartments (>750.000 USD) und, für die Dauer
von bis zu 80 Jahren, von bebauten Grundstücken (landed houses). Zu guter Letzt wurde im Januar 2016 die Schwelle für
staatlich geförderte Hypotheken bei Erstkäufen von 4,5 Millionen IDR monatlichem Einkommen auf 7 Millionen
heraufgesetzt. Dies bedeutet, dass mehr Erstkäufer im unteren und mittleren Marktsegment von günstigeren Zinsen
profitieren.
Inzwischen strömen in den Jahren bis 2019 weiterhin neue Apartments auf den Markt, die noch in den Boomjahren
geplant wurden. Viele der Projekte befinden sich bereits im Bau und werden trotz der Abkühlung des Marktes nicht
gestoppt. Immerhin erreichte der Absatz der fertig gestellten Wohnungen im dritten Quartal 2015 86 Prozent und lag
damit nur geringfügig unter dem Vorjahreswert. Im zentralen Geschäftsviertel belief sich die Quote sogar auf knapp 97
Prozent. Colliers International listet für den Zeitraum von 2016-2019 insgesamt 133 Vorhaben mit mehr als 70.000
Wohneinheiten auf. Damit steigt der jetzige Bestand von rund 160.000 Einheiten auf knapp 250.000 Einheiten an. Die
nachfolgende Tabelle zeigt eine Auswahl der Projekte.
59
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-f) & (Indonesia Investments 2016-b)
40
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Tabelle 19: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Jakarta
Gepl. Fertigstellung
Projektname
Ort
2016
The Green Pramuka (1-3)
Zentral-Jakarta
2016
The H Residence Kemayoran Amethyst
Zentral-Jakarta
2016
Sentosa Residence
Zentral-Jakarta
2016
Signature Park Grande
Ost-Jakarta
2016
Bassura City (2 Türme)
Ost-Jakarta
2016
Pluit Seaview (3 Türme)
Nord-Jakarta
2016
District 8 (2 Türme)
Süd-Jakarta
2016
Green Park View Tower
West-Jakarta
2016
Madison Park
West-Jakarta
2017
Anandamaya Residences (3 Türme)
Zentral-Jakarta
2017
The Green Pramuka (Tower Nerine)
Zentral-Jakarta
2017
Menteng Park
Zentral-Jakarta
2017
Green Signature Apartment
Ost-Jakarta
2017
Podomoro Park
Ost-Jakarta
2017
Bassura City (3 Türme)
Ost-Jakarta
2017
Puri Orchad (3 Türme)
West-Jakarta
2017
Vittoria Residence (3 Türme)
West-Jakarta
2017
Taman Anggrek Residence (6 Türme)
West-Jakarta
2018
Sedayu City (Tower Berlin)
Nord-Jakarta
2018
Gold Coast Apartment (3 Türme)
Nord-Jakarta
2018
Casa Grande Residence 2 (3 Türme)
Süd-Jakarta
2018
45 Antasari Tower
Süd-Jakarta
2018
Synthesis Residence Kemang
Süd-Jakarta
2018
West Vista (2 Türme)
West-Jakarta
2019
Menara Jakarta (2 Türme)
Zentral-Jakarta
2019
Fatmawati City Center
Süd-Jakarta
2019
The Linq
Zentral Jakarta
Zimmer
3.000
800
687
1.100
1.200
1.450
680
1.200
1.200
500
1.000
756
800
3.000
2.700
3.000
1.100
3.000
912
1.800
1.050
1.924
1.100
2.840
1.256
900
922
Quelle: (Colliers International 2015)
Während in Jakarta eine Vielzahl von Projekten geplant ist und regelmäßig neue Apartmentgebäude gebaut werden,
waren es in Surabaya im Jahr 2014 nur zwei Neueröffnungen mit etwa 1.800 Wohnungen. Damit betrug der
Gesamtbestand an Wohneinheiten Ende 2014 etwa 18.000. Bis 2019 befinden sich zehn weitere Vorhaben in Planung, die
zusammen fast 8.000 Apartments umfassen. Überwiegend handelt es sich dabei um große Projekte mit mehr als 1.000
Wohneinheiten.
Tabelle 20: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Surabaya
Gepl. Fertigstellung
Projektname
Ort
2017
Gunawangsa Tidar (zwei Türme)
Surabaya
2017
Apartemen Taman Melati
Surabaya
2017
Puri City Tower (Tower C)
Surabaya
2017
The Capital Square
Surabaya
2018
Supermall Mansion (Anderson Tower)
Surabaya
2018
Pavillion Permata (Tower II)
Surabaya
2018
The City Square (Tower II)
Surabaya
2019
Puncak MERR
Surabaya
Quelle: (GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-c)
41
Einheiten
1.200
1.053
550
453
1.130
507
400
2.200
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
4.1.7
Instandhaltungen – Modernisierungen – An- und Umbauten
Im Jahr 2005 wurden erstmals national gültige Bauvorschriften
Tabelle 21: Regulierung Nr. 38/2012 im Detail
erlassen, mit denen verpflichtende Standards für Gebäude und die
Gebäudetyp
Fläche
Bauwirtschaft geschaffen werden sollten. Diese wirken neben
Büro-, Apartmentgebäude,
Gesetz Nr. 28/2002, welches u. a. die Anforderungen an Gebäude
Einkaufszentren,
>50.000 m2
sowie deren Funktion festlegt. Regierungsverordnung Nr.
Multifunktionsgebäude
36/2005 ist eine übergeordnete nationale Vorschrift für Grünes
Hotels und Krankenhäuser
>20.000 m2
Bauen. Sie enthält u. a. Regulierungen zu verpflichtenden
Bildungseinrichtungen
>10.000 m2
Energieeffizienzmaßnahmen für bestimmte Gebäudetypen. Die
Quelle: eigene Darstellung (Hutapea 2014)
Inhalte und Vorgaben dieser Vorschriften konnten jedoch bis
heute nicht ausreichend durchgesetzt werden. Ein wesentlicher
Grund hierfür ist, dass die Adaption in der Verantwortung der regionalen Verwaltungen liegt, die zudem das Recht haben
eigene regionale Standards aufzustellen. Untersuchungen haben gezeigt, dass 70 Prozent der unteren Verwaltungsebenen
eigene Bauregulierungen verwenden. Diese dienen jedoch vorrangig als Einkommensquellen, während nahezu keine
technischen Spezifikationen enthalten sind.60
Während im restlichen Indonesien verbindliche Vorgaben für energieeffizientes Bauen also faktisch noch nicht existieren,
hat der jetzige Präsident Joko „Jokowi“ Widodo bereits während seiner Zeit als Gouverneur von Jakarta, im April 2012
verpflichtende Green-Building-Standards für die Hauptstadt aufgestellt. Die Gouverneurs-Verordnung Nr. 38/2012
verpflichtet Neubauten und bestehende Gebäude in Jakarta ab einer bestimmten Fläche (siehe Tabelle 21) zur Einhaltung
einer Reihe von Green-Building-Kriterien (u. a. Energieeffizienz, Wassereffizienz, Luftqualität etc.). Durchgesetzt wird
die Vorschrift mit der Erteilung oder Verweigerung von Bau- und Betriebsgenehmigungen. Zusätzlich können die
Gebäude auf freiwilliger Basis nach „grünen“ Kriterien zertifiziert werden (siehe Kapitel 4.2.1). Anfang 2015 wurde mit
der Regulierung Nr. 02/2015 des Ministeriums für öffentliche Bauarbeiten ein erster Schritt getan, um „grüne“
Bauvorschriften auch für andere Städte zu geltend zu machen.
Genaue Angaben über den Gebäudebestand in Indonesien sind nicht verfügbar. Ebenso wenig existieren Statistiken und
Analysen zur Qualität von Gebäuden. Der Green Building Council Indonesia geht davon aus, dass etwa 80 Prozent aller
Objekte nicht energieeffizient sind. Obwohl bereits in den 1980er Jahren erste Bestrebungen auf dem Gebiet des
Energiesparens von Seiten der Regierung stattfanden, gab es in der Vergangenheit keine Anreize entsprechende
Weisungen umzusetzen. Als Bürger eines ölreichen Landes mit stark subventionierter Energie war die Notwendigkeit
Energie zu sparen nur bedingt gegeben. Die Nachwirkungen dieser Zeit sind auch heute noch an dem gering
ausgeprägten Energiesparbewusstsein der Bevölkerung zu erkennen. Hohe Zerstörungsraten bei Erdbeben in der
Vergangenheit haben zudem gezeigt, dass viele Gebäudestrukturen als Folge fehlender Bauregulierungen eine
mangelhafte Qualität aufweisen.61
Der Bedarf an Instandhaltungen, Modernisierungen sowie An- und Umbauten und das Potenzial für Nachrüstung
energieeffizienter Technologien dürfte daher sehr hoch sein. Eine Realisierung dieses Potenzials erscheint infolge bislang
fehlender Anreize und verpflichtender Regelungen zum jetzigen Zeitpunkt nur bedingt möglich zu sein. Eine Ausnahme
bildet jedoch die Hauptstadt Jakarta, wo bestimmte Gebäudetypen Energieeffizienzmaßnahmen umsetzen müssen.
Angesichts der Größe und Bedeutung von Jakarta dürfte es sich dabei um ein nicht zu unterschätzendes Potenzial
handeln. Studien haben zudem gezeigt, dass auch bei Gebäudetypen, für die derzeit keine Verpflichtung zu
Energieeffizienzmaßnahmen besteht, diesen im Rahmen von Modernisierungen etc. zunehmend Beachtung geschenkt
wird.62
60
61
62
(Nathan Associates Inc. 2013)
(Gunawan 2009) & (PropertiData 2015)
(USAID Indonesia 2015)
42
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4.1.8
Baumaterialien
Die Verwendung und Qualität von Baumaterialien ist in indonesischen Bauvorschriften praktisch nicht geregelt. Es
existieren nur wenige national gültige Standards für Baumaterialien. Bewertung und Kennzeichnung erfolgt derzeit nur
für Beleuchtungs- und Klimaanlagen (siehe Kapitel 4.2.1). Zudem sind Material- und Testlabore nur in geringer Anzahl
vorhanden und diese verfügen über stark begrenzte Kapazitäten. In einer Untersuchung der BCI Media Group in 2014,
bei der 523 Vertreter der Bausektoren Südostasiens befragt wurden, gaben indonesische Vertreter als wichtigstes
Argument gegen Green Building die höheren Materialpreise an.63
Zement64
Obwohl Indonesiens Zementkonsum im ersten Halbjahr 2015 zum ersten Mal seit 2009 einen leichten Rückgang
verzeichnete, befindet sich die Branche derzeit wieder im Aufwind. Lokale Branchenvertreter investieren in neue
Produktionsanlagen und bauen ihre Kapazitäten stark aus. Alleine im laufenden Jahr sollen vier neue Zementfabriken
den Betrieb aufnehmen. Noch kann die inländische Nachfrage durch die einheimische Zementproduktion befriedigt
werden, doch der Verbrauch soll bis 2018 jährlich um rund 8-9 Prozent ansteigen. In den vergangenen Jahren ist der
Pro-Kopf-Zementkonsum innerhalb weniger Jahre von 166 kg (2009) auf etwa 250 kg (2014) dynamisch angestiegen.
Aktuell liegt der Pro-Kopf-Zementverbrauch mit rund 250 kg noch weit unter dem Niveau asiatischer Nachbarn.
Angetrieben vom Ausbau der Infrastruktur ist mittelfristig mit anhaltendem Wachstum der Nachfrage und der Branche
zu erwarten.
Der Markt ist unter sieben Unternehmen aufgeteilt, von denen drei rund 85 Prozent des Marktes beherrschen. Infolge
des großen Marktpotenzials strömen jedoch in der jüngeren Zeit mehr ausländische Zementhersteller auf den Markt. Es
wird erwartet, dass der verstärkte Wettbewerb zu sinkenden Zementpreisen führen wird. Die führenden Zementhersteller
engagieren sich aktiv in den Bereichen Green Building und Energieeffizienz und bemühen sich ihre Produkte
umweltfreundlicher zu machen. Laut einem lokalen Sektorexperten werden lokal überwiegend die umweltfreundlichen
Zementvarianten PPC (Portland Pozzolanic Cement) und PCC (Portland Composite Cement) hergestellt. Ein weiteres
Beispiel für diese Bestrebungen ist der Holcim Award für nachhaltiges Bauen, der von der PT. Holcim Indonesia Tbk,
dem drittgrößten Zementproduzenten, vergeben wird. Holcim-Zement der Marke Serba Guna führt zudem seit Mitte
2015 das Green Label des Singapore Environment Council. Derweil setzt der Branchenprimus PT. Semen Indonesia
(Persero) Tbk in einigen seiner Produktionsstätten Wärmerückgewinnungsanlagen zur Stromerzeugung ein und baut
eine „grüne“ Zementfabrik in Zentral-Java.
Eisen, Stahl und Aluminium65
Ebenso wie die Zementindustrie werden die Hersteller von Stahl, Aluminium und Eisen von den weit reichenden
Infrastrukturplänen der Regierung profitieren. In diesem Industriefeld ist jedoch die ausländische Konkurrenz stärker
vertreten, als dies in der Zementproduktion der Fall ist. Rund 60 Prozent der indonesischen Stahlnachfrage werden mit
Importen, insbesondere aus China, gedeckt. Die globalen Überkapazitäten im Stahlsektor und insbesondere in China
haben die Preise soweit nach unten gedrückt, dass der Preis von importiertem Stahl unter dem der lokalen Produktion
liegt. Darüber hinaus genießt im Ausland produzierter Stahl einen besseren Ruf. Doch das Industrieministerium hat der
Industrie seine Unterstützung zugesagt, um die Position der einheimischen Stahlindustrie nicht weiter zu schwächen.
Während China angekündigt hat seine Stahlproduktion zurückfahren zu wollen, rüstet sich Indonesiens Stahlsektor für
eine verstärkte Nachfrage. Krakatau Steel, Indonesiens führender Stahlproduzent baut im Rahmen eines Joint Ventures
mit dem koreanischen Stahlgiganten Posco in zwei Phasen ein integriertes Stahlwerk in West-Java. Die erste Phase mit
einer Kapazität von 3 Millionen Tonnen jährlich wurde 2013 abgeschlossen. Bei dem Projekt kommt hochmoderne und
effiziente Technik zum Einsatz. Wie Tabelle 9 jedoch aufzeigt, besteht innerhalb des Sektors noch großer Nachholbedarf
auf dem Gebiet der Energieeffizienz.
63
64
65
(BCI Media Group PTY Ltd. 2014)
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2016-d) & (Indonesia Investments 2016-d) & (Asia Green Buildings 2014-b)
(Indonesia Investments 2016-c)
43
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Keramik, Glas, Plastik und Farben66
Neben Zement- und Stahlherstellern profitieren die Glas, Keramik, Plastik- und Farbenindustrie von dem anhaltenden
Bauboom. Große einheimische Rohstoffvorkommen ermöglichen es den Herstellern, die lokale Nachfrage aus eigener
Kraft zu befriedigen. Stand 2012 war Indonesien das sechstgrößte Keramik produzierende Land weltweit. Seitdem ist die
Produktion mit durchschnittlich mehr als 10 Prozent im Jahr gewachsen und die Branche erlebte regelmäßig
Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich. Im vergangenen Jahr durchlebte die Branche infolge der Flaute im
Hochbaugeschäft einen Einbruch, doch mit der Erholung des Hochbausektors und massivem Zuwachs der Nachfrage aus
der Tiefbausparte dürfte sich das Wachstum in diesem Jahr wieder stabilisieren. Ähnliches gilt für die Glas-, Plastik- und
Farbenindustrie.
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation
Hochwertige und moderne Gebäudetechnik muss grundsätzlich aus dem Ausland eingeführt werden. Indonesische
Hersteller verfügen nicht über das notwendige Know-how und entsprechende Kapazitäten, um den hohen Bedarf zu
decken. Am größten ist klimabedingt die Nachfrage nach Klimaanlagen. Während in kleinen Gebäuden und
Apartmenthäusern vor allem einfache Split-Anlagen eingebaut werden, kommen in den Bürotürmen und
Multifunktionsgebäuden der Metropolen in der Regel zentral gesteuerte Anlagen zum Einsatz. Der Markt für Klimageräte
wird von asiatischen Herstellern dominiert. Weit mehr als die Hälfte aller Klimasysteme werden aus den ASEANNachbarn Malaysia und Thailand importiert.
Ein weiterer großer Markt liegt im Bereich der Sicherheitstechnik. Die schrecklichen Ereignisse der Terroranschläge zu
Beginn der 2000er Jahre haben das Sicherheitsbewusstsein stark ansteigen lassen. Heutzutage gehören elektronische
Zugangssysteme, Alarmanlagen und Videoüberwachungsanlagen bereits zum Standard bei Mittelklassebauprojekten.
Metalldetektoren, Durchleuchtungsgeräte und Gebäudeautomation sind hingegen häufig den höherwertigen Bauten
vorbehalten. Dort gehören diese jedoch mittlerweile auch zum Standard. Sicherheitstechnik wird überwiegend aus der
Volksrepublik China eingeführt.
Aufzüge und Fahrsteige werden ebenfalls fast zu 100 Prozent importiert. Die Produktionsaktivitäten der lokalen Branche
beschränken sich auf die Montage importierter Komponenten. Die Mehrzahl der Importe stammt abermals aus China.
Dies ist jedoch darauf zurückzuführen, dass ihre Produktionsstätten von Herstellern aus anderen Ländern in China
lokalisiert sind. Denn sieht man sich den Markt an sind es vorwiegend japanische, koreanische und europäische
Unternehmen, die anzutreffen sind.
Im August des vergangenen Jahres wurde der Green Product Council Indonesia ins Leben gerufen. Die Organisation
beabsichtigt die Entwicklung und Vermarktung umweltfreundlicher und energieeffizienter Produkte zu fördern. Darüber
hinaus ist geplant eine unabhängige „grüne“ Produktzertifizierung zu entwickeln. 67
4.1.9
Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
BSD City
Im Südwesten Jakartas gelegen, wächst mit BSD City bereits seit knapp 20 Jahre eine auf nachhaltigen Prinzipien
gebaute Stadt heran. Die Stadtentwicklung befindet sich derzeit in der zweiten Phase, welche bis 2020 abgeschlossen
werden soll. Den Plänen zufolge sollen Bau und Entwicklung, der bis dahin 6.000 Hektar umfassenden Stadt, nach einer
dritten Phase, bis zum Jahr 2035 abgeschlossen sein. Dabei setzt das Projekt neue Standards für modernes und
nachhaltiges Wohnen und Leben. In den kommenden zehn Jahren sollen in BSD 150.000 neue Häuser errichtet werden.
Wichtige Themenfelder, die im Rahmen des Gesamtprojektes Beachtung finden sind u. a. Wasser und Energie. BSD City
strebt mithilfe von Wassermanagement und umfangreichen Grünanlagen nach einer nahezu autarken Wasserversorgung.
Die Filterung von Abwasser für die Wiederverwendung in diversen Bereichen hat sich bislang als sehr effektiv erwiesen.
Durch angepasste Orientierung und reflektierende Dachoberflächen wird die Wärmeentwicklung im Inneren von
66
67
(GTAI - Germany Trade & Invest GmbH 2015-a) & (Indonesia Investments 2016-a)
(Greeners.co 2015)
44
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Gebäuden möglichst gering gehalten. Kreatives Design dient dazu natürliche Ventilation und Beleuchtung zu optimieren.
Darüber hinaus kommen energieeffiziente Baumaterialien und Solartechnologie zum Einsatz, mit denen weitere
Energieeinsparungen erzielt werden können. Unter http://www.bsdcity.com/site/ sind weitere Informationen zu dem
ambitionierten Projekt zugänglich.
Signature Tower
Der Signature Tower ist ein Multifunktionskomplex, der im Herzen Jakartas als zukünftiges Wahrzeichen der Stadt
entstehen soll. Mit einer Höhe von 638 m und 111 Stockwerken soll die Anlage das höchste Gebäude Indonesiens sein.
Nachdem es lange Zeit still geworden war um das Megaprojekt, wurde im September 2015 der Baubeginn für Ende 2016
angekündigt. Die erst kurz zuvor genehmigten Planungen der integrierten Anlage umfassen neben einem Apartment- und
Bürokomplex auch ein Hotel und ein Einkaufszentrum. Der Gebäudekomplex soll nach modernsten Standards errichtet
werden und dabei insbesondere eine effiziente und nachhaltige Bauweise umsetzen. Das Design ist so konzipiert, dass es
Themen wie Energieverbrauch und Umweltverträglichkeit berücksichtigt. Im Zuge der Baumaßnahmen soll der Einsatz
von recycelten Materialien maximiert werden und nachhaltige Baustoffe zur Verwendung kommen. Bei der Innen- und
Außenbeleuchtung dieses Prestigebauwerks werden hocheffiziente LED-Leuchtsysteme für die Illumination sorgen. Die
Webseite http://signature-tower.com/site/ hält weitere Informationen zu dem zukünftigen Aushängeschild der
Hauptstadt bereit.
Peruri 88
Fast noch spektakulärer ist der Bau einer „vertikalen Stadt“, dessen Grundsteinlegung für das erste Quartal 2016 geplant
ist. Das mit Peruri 88 bezeichnete Projekt bezieht sich auf den Bau eines spektakulären Gebäudekomplexes mit 88
Etagen, welcher 389 m in die Höhe ragen soll. Auch zum Entwicklungsstand dieses Projektes war lange Zeit nichts zu
vernehmen, doch im September 2015 kündigte der Direktor der indonesischen Gelddruckerei Perum Percetakan Uang
Republik Indonesia (Peruri) die Realisierung des Vorhabens an. In dem Bauwerk werden u. a. ein Amphitheater, ein
Luxushotel, eine Moschee, Büro- und Wohnflächen sowie Einzelhändler untergebracht sein. Der Bau soll nach
nachhaltigen Prinzipien erfolgen. Ein Video sowie weitere Informationen zum innovativen und nachhaltigen Design des
Vorhabens finden Sie hier http://archpapers.com/peruri-88-a-vertical-city-for-jakarta-by-mvrdv/.
Abbildung 26: 3D-Modell-Entwürfe des Peruri 88-Gebäudekomplexes, (Archpapers.com 2015)
Thamrin Nine Tower 1
Beim Thamrin Nine Tower 1 handelt es sich um einen Wolkenkratzer, der zukünftiger Bestandteil des Thamrin 9
Mehrzweckkomplexes ist. Mit 71 Stockwerken und 330 m Höhe wird er bis zur Fertigstellung des Signature Towers oder
des Peruri 88 Projekts das höchste Gebäude Indonesiens sein. Bei diesem Projekt werden effizientes und kreatives Design
sowie State-of-the-Art-Technik wie bei den bereits vorhandenen Gebäuden des Komplexes fortgeführt. Ein Beispiel ist
der Einsatz intelligenter und energieeffizienter Aufzugstechnik der Schweizer Schindler AG. Der Bau hat bereits
begonnen, Zeitpunkt der Fertigstellung soll 2018 sein. Im vergangenen Jahr ereignete sich ein Brand, der Verzögerungen
der geplanten Baubeendigung zur Folge haben könnte. Die Webseite des Thamrin Nine Projekts
45
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
(http://www.thamrinnine.com/) enthält leider kaum Informationen zum Baufortschritt. Detailinformationen zu dem
geplanten Projekt finden sich unter http://skyscrapercenter.com/building/thamrin-nine-tower-1/15505.
Abbildung 27: 3D-Modell des Thamrin Nine Tower 1 und Baufortschritt, (Schindler Group 2015) & (Skyscrapercity.com 2015)
Citra Towers
Bei dem Projekt Citra Towers handelt es sich um einen
integrierten, energieeffizienten Bürokomplex, der bis
zum Jahr 2018 in Kemayoran, Jakarta, fertiggestellt
werden soll. Der Bau setzt sich aus zwei 24-stöckigen
Bürotürmen und einem 5-stöckigen Gebäudeteil, der
für den Einzelhandel konzipiert ist, zusammen. Das
Vorhaben verbindet die Anwendung smarter und
energieeffizienter Technologien mit
richtungsweisendem Design. Dadurch sollen bis zu 27
Prozent höhere Energieeffizienz und bis zu 65 Prozent
höhere Wassereffizienz erzielt werden. Technologien,
die dabei genutzt werden sind u. a. ein reduziertes
Verhältnis von Fensterflächen zu Wandflächen,
Hochleistungsglas, energiesparende Leucht- und
Kühlsysteme sowie wassersparende Armaturen und
Abbildung 28: Entwurf der Citra Towers, (JKTProperty.com 2014)
Toilettenspülungen. Der Einsatz von bis zu 37 Prozent
weniger energieintensiven Baumaterialien ist eine
weitere Maßnahme, die Teil der grünen Philosophie
des Projekts ist. Das Citra Towers Projekt wurde im November 2014 als erstes Gebäude im südostasiatischen Raum mit
dem EDGE-Zertifikat (Excellence in Design for Greater Efficiencies) der International Finance Corporation (IFC)
ausgezeichnet. Informationen zu dem Projekt sind über die Projektseite http://citratowers.com/ sowie auf der EDGEWebseite http://www.ifc.org/wps/wcm/connect/2a7ef6004887cf2d9072f5299ede9589/Snapshot++PT+Ciputra.pdf?MOD=AJPERES zugänglich. Die Webseite der Entwicklungsgesellschaft des Projektes
http://ciputraresidence.com/projects/ informiert darüber hinaus über weitere grüne Vorhaben.
Pertamina Energy Tower
Das Flaggschiff-Projekt im Bereich Green Building und Energieeffizienz ist der neue Hauptsitz des staatlichen Öl- und
Gasunternehmens PT. Pertamina (Persero). Dem Design des Pertamina Tower liegen Energieeinsparungen und
Energieeffizienz als primäre Motive zugrunde. Der Bau ist als der erste Nullenergie-Wolkenkratzer der Welt konzipiert.
Die konisch geformte Spitze des Gebäudes soll einen Trichter bilden, der die Energie von Höhenwinden einfangen kann.
Durch Shading der Gebäudefassade soll die Wärmeübertragung durch Sonnenstrahlung reduziert werden, während das
46
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Design gleichzeitig lichtdurchlässig ist und eine natürliche Beleuchtung ermöglicht. Die Anlage soll ein autarkes
Erdwärmekraftwerk besitzen, welches durch in der näheren Umgebung und am Gebäude positionierte
Photovoltaikanlagen ergänzt wird. Im Inneren des Pertamina Energy Tower sollen mithilfe von modernster Technik,
nachhaltigem Design und Recycling weitere Energieeinsparungen bzw. -gewinne erzielt werden. Das Gebäude
beabsichtigt ein Modell für nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz zu sein. Der Spatenstich für den Bau fand bereits im
Jahr 2014 statt, die Fertigstellung war für 2020 geplant. Infolge des gesunkenen Ölpreises wurde der Bau jedoch Ende
2015 zunächst auf unbestimmte Zeit verschoben. Dennoch hat Pertamina angekündigt das Bauwerk vollenden zu wollen.
Allerdings sollen die Ausmaße des ursprünglich mit 99 Stockwerken und 530 m Höhe geplanten Gebäudes reduziert
werden.
Abbildung 29: Entwürfe des Pertamina Energy Towers, (ArchDaily 2013)
Bei den hier aufgeführten Vorhaben handelt es sich lediglich um eine Auswahl einer Vielzahl von prestigeträchtigen
Projekten im Bereich Energieeffizienz. Darüber hinaus existiert eine große Anzahl weiterer Projekte, sowohl neue als
auch bereits existierende Gebäude, bei denen Energieeffizienz eine tragende Rolle spielt. Die Recherche hat jedoch
gezeigt, dass es schwierig ist einen Überblick dieser Projekte zu gewinnen, da bislang keine Informationsplattform zum
Thema vorhanden ist.
4.1.10
Ausblick für die Bauindustrie
Wie in den vorangegangenen Kapiteln bereits mehrmals angeschnitten befindet sich der indonesische Bausektor seit
Jahren in einer Boomphase. Prognosen sehen mittelfristig ein Anhalten dieses Trends voraus. Die wichtigsten treibenden
Kräfte für dieses Wachstum sind Wirtschaftswachstum, Infrastrukturbau, Industrialisierung und Urbanisierung. Die
leichte Schwächephase der Bauwirtschaft im vergangenen Jahr verdeutlicht den Zusammenhang zwischen
Wirtschaftswachstum und der Nachfrage im Bausektor. Infrastrukturmaßnahmen zeigen ihre Wirkung auf die Wirtschaft
in der Regel mit zeitlichen Verzögerungen. Die seit Regierungswechsel angestoßenen Infrastrukturmaßnahmen sollen
Marktbeobachtern zufolge ihre positive Wirkung im laufenden Jahr entfalten und der Bauindustrie weiteren Auftrieb
verleihen. Infolge voranschreitender Urbanisierung wird der Anteil der Menschen in den Städten laut namhaften
Beratungsgesellschaften von mehr als 50 Prozent bis 2030 auf über 70 Prozent ansteigen.68 Dieser Zuwachs wird sich zu
einem großen Teil in den städtischen Zentren außerhalb Javas vollziehen. In absoluten Zahlen bedeutet dies, dass
zusätzliche Unterkünfte für rund 50 Millionen Menschen gebraucht werden. Zudem wächst die Nachfrage aus dem
Tourismus- und dem Gesundheitssektor rapide. Die Regierung hat zudem zuletzt gezeigt, dass sie gewillt ist den
Bausektor mit geeigneten Maßnahmen zu unterstützen. Das „One Million Houses Programm“, die Senkung des Leitzinses
etc. werden dem zuletzt langsamer wachsenden Hochbausegment zu Gute kommen. Im Angesicht dieser Fakten sind die
68
(McKinsey Global Institute 2012) & (Metrotvnews.com 2015)
47
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Aussichten für den Bausektor sehr gut, vorausgesetzt, dass die Regierung das Wirtschaftswachstum aufrechterhalten bzw.
beschleunigen kann.
IHS Technology prognostiziert, dass der
indonesische Bausektor unter den Baubranchen
Südostasiens zwischen 2014 und 2019 das höchste
Wachstum aufweisen wird. In diesem Zeitraum
sollen die Investitionen in den indonesischen
Bausektor ein durchschnittliches jährliches
Wachstum von 10,2 Prozent aufweisen. Im Hochbau
sollen Nichtwohngebäude die treibende Kraft des
Wachstums der Branche sein, allem voran der Bau
von Bürofläche. Diese Aussichten werden weiterhin
ausländische Unternehmen und Investoren
anziehen, welche die Entwicklung der
indonesischen Baubranche weiter stimulieren
werden.
Wohngebäude
12%
Infrastruktur
49%
Nichtwohngebäude
39%
Abbildung 30: Prognose der indonesischen Baubranche in 2016 nach Sektoren, (IHS
Technology 2016)
4.2
Regulatorischer Rahmen für Energieeffizienz in Gebäuden
Wie bereits in Kapitel 4.1.7 beschrieben, hat Indonesien faktisch keine landesweit gültige Bauordnung. Die Umsetzung
der nationalen Bauordnung für „grünes“ Bauen (Regierungsverordnung Nr. 36/2005) ist den Verwaltungen auf den
unteren Ebenen größtenteils freigestellt. Ebenso wenig liegen mit Ausnahme der für Jakarta geltenden Regulierungen Nr.
38/2012 und Nr. 02/2015 keine Vorschriften zu Energieeffizienz in Gebäuden vor. Gesetz Nr. 28/2002 geht auf
Vorschriften zur Vergabe von Baugenehmigungen ein, diese werden jedoch von der Mehrzahl lokal geltender
Regulierungen ignoriert. Während die nationale Bauordnung Gebäudefunktionen, Anforderungen an Gebäude,
Bauprozesse, Sanktionen etc. adressiert wird auf den unteren Ebenen häufig lediglich der monetäre Teil für den Erhalt
von Baugenehmigungen berücksichtigt. Dies geht soweit, dass nicht für alle Gebäude eine Baugenehmigung vorliegen
muss bzw. dass sich Gebäude, für welche eine Genehmigung erforderlich ist, nicht an die gestellten Anforderungen halten
müssen. Trotz dessen, dass Indonesiens Bauordnung sich bemüht umfassende Vorschriften, Baunormen und Richtlinien
in das Regelwerk einzuarbeiten, mangelt es an der Durchsetzung der Regularien. Daraus resultiert ein Mangel an
Bauvorgaben, Sicherheitsstandards und Designregulierungen. Die Mehrzahl der in der Bauordnung aufgeführten
Standards wird von den Vorgaben der Nationalen Standardisierungsbehörde (BSNI) adaptiert.69
69
(APEC - Asia-Pacific Economic Cooperation 2013)
48
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Tabelle 22: Systematik der existierenden „grünen“ Bauordnung
Geltungsbereich (national,
Schwellenwert der Gebäudegröße
regional, local, etc.)
Wohngebäude
Neue Gebäude
National (Gesetz Nr. 36/2005;
≥ 500 m2 mit bestimmter Komplexität, mehr als 8
Regierungsverordnung Nr.
Stockwerke und mit Keller
36/2005)
< 500 m2 und/oder maximal 2 Stockwerke
Nachrüstungen bei
bestehenden
Gebäuden*
Kommerziell
genutzte Gebäude
Neue Gebäude
National (Gesetz Nr. 36/2005;
Regierungsverordnung Nr.
36/2005)
Nachrüstungen bei
bestehenden
Gebäuden*
-
Der Standard adressiert Gebäude mit hoher Komplexität
einschließlich Gebäude mittlerer Höhe und Hochhäuser
oder Gebäude > 5.000 m2 und maximal 2 Stockwerken
-
Quelle: (Global Buildings Performance Network 2013), *bei bestehenden Gebäuden ist die Umsetzung von „grünen“ Bauvorschriften und
Prüfmaßnahmen nur erforderlich sofern machbar
Eine „grüne“ Bauordnung befindet sich derzeit im Entwicklungsprozess. Das Ministerium für Öffentliche Bauarbeiten hat
die folgenden Schwerpunkte vorgeschlagen:



4.2.1
Senkung der CO2-Emissionen von Gebäuden bis 2020
„Grüne“ Zertifizierung für 50 Prozent aller Gebäude im Staatsbesitz
Verbesserung von Energieeffizienz, Wassereffizienz um je 20 Prozent sowie Reduktion der Abfälle in Low-CostHäusern um 20 Prozent70
Standards, Normen und Zertifizierung
Standards für Gebäude und elektrische Verbraucher
BSNI entwickelt verpflichtende und national gültige Standards (SNI) für den Bausektor. Die Mehrzahl ist von britischen,
australischen, singapurischen und von internationalen (ASTM International) Standards abgeleitet. Für Gebäude sind
derzeit mindestens 40 verbindliche Standards festgelegt. Deutlichen Bezug zu Energieeffizienz weisen den verfügbaren
Quellen nach lediglich vier Standards auf. Die bisher etablierten Energieeffizienzstandards betreffen und regeln
Gebäudehülle, Beleuchtung, Klimatisierung und Energieprüfungen. Die nachfolgende Tabelle zeigt Indonesiens nationale
Standards für Energieeffizienz in Gebäuden.
70
(Global Buildings Performance Network 2013)
49
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Tabelle 23: Energieeffiziensstandards für Gebäude
Beschreibung
Energieeinsparungen bei der Gebäudehülle (OTTV &
RTTV* ≤ 35 W/m2
Energieeinsparungen bei Klimaanlagen in Gebäuden
(Temperatur: 24°C - 27°C und Luftfeuchtigkeit 60% ±5%
Energieeinsparungen bei Beleuchtungssystemen in
Gebäuden (Standard für Beleuchtungsstärke in Büros,
Industrie, Krankenhäusern, Einkaufszentren, im
Wohnbereich, etc.)
Energieprüfungsverfahren bei Gebäuden
SNI-Bezeichnung
SNI 03-6389-2011
SNI 03-6390-2011
SNI 03-6497-2011
SNI 03-6196-2011
Quelle: (Global Buildings Performance Network 2013), *RTTV=Roof Thermal Transfer Value/Wärmeübertragung am Dach
Basierend auf Regierungsverordnung Nr. 70/2009 zu Energieeinsparungen hat Indonesien mit dem „Standard and
Labeling Plan“ ein Kennzeichnungs- und Standardisierungsverfahren für die Energieeffizienz von elektrischen
Verbrauchern eingeführt. Der Plan sah eine schrittweise Standardisierung von Elektrogeräten zwischen 2011 und 2015
vor.
Tabelle 24: „Standard and Labeling Plan“ 2011-2015
Art des elektrischen Verbrauchers
2011
Kompaktleuchtstofflampen
Kühlschränke und Klimageräte
Elektr. Vorschaltgeräte, Ventilatoren und TV-Geräte
Reiskocher und Elektromotoren
Elektr. Bügeleisen und Waschmaschinen
2012
Jahr
2013
2014
2015
Quelle: (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2012-a)
Mit der Einführung des Verfahrens verfolgt die indonesische Regierung zwei unterschiedliche Zielsetzungen. Einerseits
sollen Konsumenten über die Energieeffizienz von Elektrogeräten informiert werden, andererseits sollen Hersteller von
Elektrogeräten dazu angehalten werden, die Energieeffizienz der für den indonesischen Markt bestimmten Geräte zu
verbessern. Wie aus Tabelle 24 hervorgeht, umfasst das Kennzeichnungsprogramm Kompaktleuchtstofflampen,
Klimageräte, Kühl- und Gefrierschränke, Reiskocher, Waschmaschinen, Bügeleisen, Vorschaltgeräte, Fernseher und
Ventilatoren. Kennzeichnungspflicht besteht bislang jedoch lediglich für Kompaktleuchtstofflampen und Klimageräte.
Für Kühl- und Gefrierschränke ist die Kennzeichnung auf freiwilliger Basis. Für die übrigen aufgeführten Verbraucher
werden entsprechende Vorgaben derzeit entwickelt.
Das Kennzeichnungsverfahren ist durch den nationalen
Standard SNI 04-6958-2003 geregelt und verwendet ein
Bewertungssystem mit Vergabe von bis zu vier Sternen für die
Energieeffizienz eines Produktes. Die jeweilige Anzahl der
Sterne zeigt die Energieeffizienz eines Produktes im Verhältnis
zu ähnlichen Produkten. Die Bewertung wird von einer
akkreditierten und unabhängigen Testeinrichtung durchgeführt.
Inzwischen wurde der Standard von acht Herstellern für
Hausgeräte umgesetzt. Mindestnormen für Energieeffizienz
(MEPS) sind zurzeit durch Ministerialverordnung Nr. 07/2015
nur für Klimageräte in gegeben.71
71
Abbildung 31: Das indonesische Energieeffizienzlabel, (MoEMR Ministry of Energy and Mineral Resources 2016)
(MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2016) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2015-d)
50
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Zertifizierung
Verbindliche Normen und Standards für Gebäude bieten nur wenig Anreiz danach zu streben, diese zu übertreffen.
Zertifizierungssysteme auf freiwilliger Basis ermöglichen dies, indem sie hervorheben, welche Gebäude mehr leisten als
nur die Mindestanforderungen zu erfüllen und den Gebäuden damit einen Mehrwert verleihen. Die in Indonesien
gängigsten Zertifizierungen für „grüne“ Gebäude sind GREENSHIP (Indonesien), GREENMARK (Singapur) und LEED
(USA).
GREENSHIP wird seit 2010 vom Green Building Council Indonesia (GBCI) vergeben und bewertet neue und existierende
Gebäude nach insgesamt 46 Kriterien in folgenden Kategorien: Energieeffizienz und -einsparung, Raumluftqualität,
angemessene Standorterschließung, Materialien und Recycling, Wassereinsparungen und Gebäudemanagement, wobei
Energieeffizienz und -einsparung am stärksten gewichtet wird. Je nach Grad der Erfüllung der vorgegebenen Kriterien
werden Gebäude in vier Klassen (Bronze, Silber, Gold, Platin) unterteilt zertifiziert.
Abbildung 32: Kriterien für die GREENSHIP-Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia,
(Sulaiman 2016)
Der GBCI ist eine unabhängige Organisation, die von Sektorexperten und Fachleuten gegründet wurde, arbeitet aber eng
mit Regierungsinstitutionen zusammen. Das GREENSHIP-Zertifikat ist im Gegensatz zu anderen Zertifizierungen an die
besonderen Gegebenheiten in Indonesien angepasst. So bezieht es im Gegensatz zu LEED den Grad der Innovation nicht
in seine Kriterien ein, gewichtet jedoch Wassereinsparungen deutlich höher, da sich die Versorgung der Bevölkerung mit
sauberem Wasser zunehmend schwierig gestaltet.
Bislang hat der GBCI Bewertungsverfahren für neue und existierende Gebäude sowie für Innenräume entwickelt. Weitere
Bewertungsverfahren für u. a. Hotels und Datenzentren werden derzeit erstellt. Seit seiner Einführung hat GREENSHIP
beträchtlichen Zuwachs erfahren. Eine Untersuchung der BCI Media Group im Jahr 2014 hat gezeigt, dass 80% aller
Befragten in Indonesien GREENSHIP gegenüber anderen Zertifikaten vorziehen. Gegen Ende 2014 waren lediglich 8
Gebäude mit einem GREENSHIP-Zertifikat ausgezeichnet. Bis Dezember 2015 war die Anzahl der mit GREENSHIP
zertifizierten Gebäude auf 39 gestiegen. Weitere 136 Objekte hatten sich für die Zertifizierung registriert oder befanden
sich bereits im Zertifizierungsprozess. Die nachfolgende Tabelle zeigt Art und Anzahl der jeweils registrierten bzw. bereits
zertifizierten Objekte.72
72
(BCI Media Group PTY Ltd. 2014) & (Asia Green Buildings 2014-a)
51
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Tabelle 25: Status der GREENSHIP-Zertifizierung (Stand Dezember 2015)
Gebäude im Zertifizierungsprozess
Registrierungsstatus
Anfrage
Registrierungsprozess
Projektanfangsphase
Projektendphase
Gesamt
Anzahl
49
29
51
7
136
Zertifizierte Gebäude
GREENSHIP
Neue Gebäude
Existierende Gebäude
Innenräume
Anerkennung des Designs
Gesamt
Anzahl
9
6
1
23
39
Quelle: eigene Darstellung nach (Sulaiman 2016)
Der GBCI ist bemüht das Bewusstsein für Energieeffizienz und „grünes“ Bauen im öffentlichen und privaten Sektor zu
stärken und erstellt Zertifizierungsrichtlinien für Projektentwickler und Eigentümer von Gebäuden. Die Resultate der
BCI Untersuchung weisen darauf hin, dass dies dringend erforderlich ist. Auf die Frage warum eine Zertifizierung nicht
angestrebt wird, gaben knapp 60 Prozent der Befragten aus Indonesien Informationsmangel zu den Voraussetzungen der
Zertifizierung als Hauptursache an. Damit wurde Informationsmangel noch vor den Kosten des Zertifizierungsprozess als
wichtigster Grund genannt.73 Die Internetseite des GBCI bietet umfangreiche Informationen zu den Anforderungen von
GREENSHIP. Darüber hinaus findet sich eine Liste aller Projekte im Prozess bzw. mit GREENSHIP-Zertifikat.
Neben den mit GREENSHIP ausgezeichneten Objekten führen laut Green Building Information Gateway mindestens 12
Gebäude ein LEED-Zertifikat, weitere 15 sind für die LEED-Zertifizierung registriert. Lediglich 4 Objekte wurden bisher
mit GREENMARK zertifiziert.74
Im Juni 2015 wurde das Zertifizierungssystem EDGE des IFC unter Mitwirkung des GBCI in Indonesien eingeführt.
EDGE ist eine kostenlose und anwenderfreundliche Software, welche Bauherren und Gebäudeeigentümer dabei
unterstützt, höhere Energieeffizienz, geringeren Wasserkonsum und eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zu
erzielen. Gleichzeitig gibt das Tool Auskunft über den ökonomischen Nutzen der realisierten Einsparungen. Anwender
können mittels einer Software online die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit eines Objektes prüfen. Anschließend steht
es Ihnen frei sich von einem autorisierten Prüfer zertifizieren zu lassen. EDGE wurde speziell für die Anwendung in
Schwellenländern konzipiert. Durch geringere Kosten sollen mehr Bauunternehmer und Gebäudeinhaber dazu angeregt
werden ihr Gebäude nach „grünen“ Kriterien zu bauen und zu zertifizieren. Im Januar 2016 waren bereits 19 Objekte in
Indonesien für die Zertifizierung registriert.75
4.2.2
Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen
Die Auftragsvergabe für ein Mitwirken in öffentlichen Projekten erfolgt in der Regel über öffentliche Ausschreibungen.
Nur in Ausnahmefällen werden Projekte und Aufträge direkt an ein Unternehmen vergeben. Die Teilnahme an
öffentlichen Ausschreibungen ist indonesischen Unternehmen vorbehalten, d. h. ausländische Unternehmen können nur
auf indirektem Weg an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen. Für ein Engagement in öffentlichen Projekten ist es für
ausländische Unternehmen Voraussetzung, mit einem indonesischen Partnerunternehmen zu kooperieren. Eine solche
Zusammenarbeit kann entweder in Form eines Joint Ventures durch die Gründung einer Projektgesellschaft oder als
Subunternehmer eines indonesischen Unternehmens erfolgen.
Grundvoraussetzung für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist die Gründung einer Gesellschaft mit
begrenzter Haftung (Perseroan Terbatas/PT). Da die Gesellschaftsanteile einer ausländischen Firma im Bausektor durch
die Negativliste reguliert sind, ist dies nur in Form eines Zusammenschlusses mit einem lokalen Unternehmen möglich.
Die Negativliste beschränkt die zulässigen Anteile von ausländischen Unternehmen im Bausektor auf 67 Prozent für
73
74
75
(BCI Media Group PTY Ltd. 2014)
(GBIG - Green Building Information Gateway 2016)
(World Business Council for Sustainable Development 2016)
52
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Bauleistungen und 55 Prozent für Baudienstleistungen (Beratung, Design, Architektur-, Ingenieursdienstleistungen,
etc.).76 Alternativ können ausländische Unternehmen eine ausländische Baurepräsentanz gründen. Diese ist jedoch nicht
zur Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen berechtigt. Infolge der Komplexität beim Erwerb einer Geschäftslizenz
für die Bereitstellung von Bau(dienst)leistungen, entscheidet sich die Mehrzahl ausländischer Unternehmen für die
Einrichtung einer ausländischen Baurepräsentanz und anschließender Kooperation auf Projektbasis mit einem lokalen
Unternehmen.77
Ausschreibungen werden in der Regel durch die jeweilige Instanz veröffentlicht. Dabei kann es sich um Institutionen aller
Verwaltungsebenen, staatliche Unternehmen oder sonstige staatliche Einrichtungen handeln. Die Veröffentlichung
erfolgt in der Regel auf elektronischem Weg. Die Teilnahme an Ausschreibungen erfordert die Registrierung des
teilnehmenden Unternehmens im jeweiligen Zuständigkeitsbereich der ausschreibenden Instanz. Im Folgenden werden
die wichtigsten Plattformen und Instanzen genannt und in Kürze vorgestellt.

Elektronischer Beschaffungsdienst - Layanan Pengadaan Secara Elektronik (LPSE)
https://lpse.lkpp.go.id/eproc4
LPSE ist eine Untereinheit von Ministerien, Behörden, regionalen Arbeitseinheiten, Institutionen und weiteren
Nutzern, welche für die Organisation von elektronischen Ausschreibungen zuständig ist. Das System soll den für
die Beschaffung zuständigen Stellen die Suche nach geeigneten Lieferanten erleichtern. Zudem soll die
Transparenz der Beschaffungsprozesse verbessert und Verantwortlichkeiten innerhalb der Prozesse klarer
definiert werden. Die elektronische Organisation der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen strebt
danach, den Informationszugang zu erleichtern, einen fairen Wettbewerb zu fördern, die Effizienz von
Beschaffungsvorgängen und Projekten zu steigern, Monitoring- und Auditprozesse zu unterstützen sowie durch
Echtzeit-Informationszugang die Qualität der Regierungsarbeit zu fördern.

INAPROC (National Procurement Portal)
https://inaproc.lkpp.go.id/v3/
INAPROC ist die nationale Suchmaschine für öffentliche Ausschreibungen von Gütern und Dienstleistungen für
öffentliche Projekte. Die Plattform wird von der Beschaffungseinheit für Güter und Dienstleistungen der
indonesischen Regierung (Lembaga Kebijakan Pengadaan Barang/Jasa Pemerintah - LKPP) betrieben und
sammelt Informationen zu landesweiten Ausschreibungen des öffentlichen Sektors
Das Informationsportal hält Informationen zu Beschaffungsplanungen und aktuelle Ankündigungen von
Ministerien, Regierungsinstitutionen, Lokalregierungen und Behörden bereit. Darüber hinaus bietet INAPROC
Zugang zu allen elektronischen Beschaffungsdiensten (LPSE), Güterkatalogen für die elektronische Beschaffung
sowie zu einer schwarzen Liste von gesperrten Lieferanten.
Der General Procurement Data Plan (RUP) enthält grundlegende Informationen und Daten zu den
Beschaffungsplänen der nationalen Beschaffungseinheit für Güter und Dienstleistungen der indonesischen
Regierung
(http://sirup.lkpp.go.id/sirup).

Eproc Indonesia
https://www.eproc.id/##
Eproc Indonesia ist die größte privat betriebene Plattform für die Bekanntgabe elektronischer Ausschreibungen
in Indonesien. Über eine Suchmaschine können Unternehmen mithilfe relevanter Stichwörter nach passenden
76
77
(Yudhoyono 2014)
(Thomson Reuters 2015-a)
53
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
öffentlichen Projekten suchen. Die Seite verlinkt dann zu den jeweiligen ausschreibenden Instanzen (LPSE).
Neben öffentlichen Ausschreibungen kann auch nach Ausschreibungen des Privatsektors gesucht werden.

Indo Tender
http://www.indotender.com/en/home.html
Wie Eproc Indonesia ist Indotender ein privater Informationsdienstleister, welcher umfassende
Marktforschungsaktivitäten betreibt, um täglich aktualisierte Informationen zu Ausschreibungen in Indonesien
bereitzustellen. Die Nutzung der angebotenen Informationsdienstleistungen ist kostenpflichtig und erfordert den
Abschluss eines Abonnements.

Tender Indonesia
http://www.tender-indonesia.com/tender_home/aboutus.php
http://tender-indonesia.com/Project_room/category_form.php?option=tend&CAT=CT0003
Tender Indonesia ist eine kostenpflichtige Webseite, die geschaffen wurde, um Lieferanten und
Bauunternehmen bei der Suche nach Projektausschreibungen zu unterstützen, insbesondere nach Projekten in
den Bereichen Öl & Gas, Bergbau, Elektrizität, Telekommunikation und Infrastruktur. Die Webseite enthält
täglich aktualisierte Informationen zu mehr als 1.000 Projekten in Indonesien.

Tender Indonesia Org (Free)
http://tenderindonesia.org/
Frei zugängliche Informationen zu Ausschreibungen für die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen. Nach
Registrierung erhält der Nutzer Zugang zu Informationen über die neuesten Ausschreibungen innerhalb
Indonesiens sowie zu Analysen der Ausschreibungen.

Global Tender
http://www.globaltenders.com/
Global Tenders verfügt über eine der größten Datenbanken für internationale und nationale Ausschreibungen,
Beschaffungsnachrichten und weltweite Projektinformationen. Auf der Webseite können aktuelle
Ausschreibungen nach Land und Sektor gesucht werden. Der Zugang zu detaillierten Projektinformationen ist
kostenpflichtig.
Einige der aufgeführten Plattformen veröffentlichen Ausschreibungen des Privatsektors. Für gewöhnlich werden Aufträge
im Privatsektor jedoch direkt vergeben. Daher sind ein weit reichendes Netzwerk und gute Kontakte unerlässlich für eine
erfolgreiche Geschäftstätigkeit in Indonesien.
4.2.3
Finanzierungsmöglichkeiten
Seit des Zusammenbruchs des indonesischen Finanzsektors während der Asienkrise Ende der 90er Jahre, verhalten sich
indonesische Finanzinstitute sehr zurückhaltend bei der Vergabe von Krediten. Banken vergeben überwiegend
kurzfristige Kredite mit hohen Sicherheitsanforderungen. Die Finanzierung von Energieeffizienzprojekten bzw. von
Investitionen in erneuerbaren Energien wird von indonesischen Kreditinstituten als Geschäft mit hohen Risiken und
langen Amortisationszeiten wahrgenommen. Generell sind Finanzinstitute nicht mit den Kosten und Nutzen von
Energieeffizienzprojekten vertraut, sodass sie sich gegenüber diesen Projekten eher zögerlich verhalten. Mangel an
Regulierungen sowie deren Durchsetzung bedingen ein noch wenig förderliches Umfeld für Projekte in diesem Bereich.
54
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
Grundsätzliche Finanzierungsmöglichkeiten, die sich anbieten sind kommerzielle Finanzierungen, öffentlich-private
Finanzierungen und Finanzierung durch Mittel aus nationalen Entwicklungsprogrammen bzw. Programmen
internationaler Geberorganisationen.
Infolge der Anhebung des Leitzinses und der Anzahlungsregelung für Immobiliengeschäfte aus dem Jahr 2013 hat die
private Finanzierung von Immobilien einen leichten Dämpfer erhalten. Dies hat sich insbesondere durch die geschwächte
Währung negativ auf die Nachfrage nach neuen Immobilien ausgewirkt. Wie in Kapitel 4.1.6 beschrieben, haben die
verantwortlichen Institutionen jedoch bereits Maßnahmen eingeleitet, mit denen Immobilienfinanzierung wieder
attraktiver werden soll. Im Bereich der kommerziellen Finanzierung kommt in Indonesien überwiegend traditionelle
Unternehmensfinanzierung (corporate financing) als Finanzierungsschema zur Anwendung. Projektfinanzierung, wie sie
in Europa weit verbreitet ist, steckt in Indonesien, aufgrund von fehlendem Know-how und starker Risikoaversion der
Banken, noch in den Kinderschuhen.
Innovative Finanzierungsmethoden durch
Energiedienstleister (ESCO) sind in Indonesien bislang
faktisch nicht existent. Dies liegt zum einen daran, dass die
Anzahl der vorhandenen ESCOs im Verhältnis zur Größe
des Marktes sehr gering ist. Obwohl Indonesien im
regionalen Vergleich das höchste Investitionspotenzial im
Bereich Energieeffizienz aufweist, ist das Verhältnis von
der Anzahl der ESCOs zur Landesgröße das geringste im
gesamten ASEAN-Raum. Andererseits ist dieser Zustand
auf Energiesubventionen zurückzuführen, welche die
Amortisationszeiträume von Investitionen in
Abbildung 33: Vergleich der Energiedienstleistungssektoren innerhalb
Energieeffizienz verlängern. In der Folge sind Banken nicht
der ASEAN, (ReExCapitalAsia 2011)
gewillt ESCOs bzw. Investitionen in Energieeffizienz zu
finanzieren. Darüber hinaus sind Energieleistungsverträge,
bei denen die durch Energieeffizienzmaßnahmen erzielten
Einsparungen als Sicherheiten dienen, noch ein weitgehend fremdes Konzept für indonesische Banken. Gleichzeitig
verliert der Markt an Attraktivität für ESCOs.78 Der kontinuierliche Abbau bzw. die Reduktion der Energiesubventionen
wird den ESCO Markt zukünftig weiter an Attraktivität gewinnen lassen.
Im Gegensatz zum Tiefbau wird die Hochbausparte primär durch den Privatsektor dominiert. ÖPP spielen als Folge im
Bereich der Finanzierung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien bei Gebäuden nur eine untergeordnete Rolle.
Daher wird im Rahmen dieser Studie nicht näher auf diese Option der Finanzierung eingegangen.
Die Entwicklung von Instrumenten für die Finanzierung von Energieeffizienzprojekten befindet sich laut einer Studie des
European Commission Joint Research Centre noch in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Dennoch gibt es erste
interessante Ansätze entsprechende Instrumente in den indonesischen Markt einzuführen. In der Regel sind die
treibenden Kräfte Entwicklungsorganisationen sowie multilaterale Geberorganisationen bzw. bilaterale und multilaterale
Kooperationen mit Energieeffizienzinstitutionen anderer Länder (z. B. Deutschland, Dänemark, Niederlande, Japan etc.).
Ein Beispiel ist ein Programm der Asian Development Bank (ADB) und der Indonesia Exim Bank zur Finanzierung von
Energieeffizienzprojekten. Allerdings richtet sich das Programm speziell an Industriebetriebe.79
Allgemeiner sind die Ziele, die mithilfe des Clean Technology Fund erreicht werden sollen. Dabei handelt es sich um
einen Mitteltopf, der 72 Entwicklungs- und Schwellenländer bei der Bewältigung kommender Herausforderungen des
Klimawandels unterstützen soll. Indonesien erhält insgesamt 400 Millionen USD aus dem Fond zur Förderung gezielter
Programme in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. 300 Millionen USD sind für die Förderung
erneuerbarer Energien und 100 Millionen USD für Energieeffizienzprojekte bestimmt. Es wird angestrebt, dass mithilfe
dieser Mittel weitere Gelder in Höhe von bis zu 2,7 Milliarden USD mobilisiert werden können. Durch die Finanzierung
78
79
(European Commission Joint Research Centre 2013) & (ReExCapitalAsia 2011)
(European Commission Joint Research Centre 2013)
55
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
von Energieeffizienz soll die Rentabilität der Projekte demonstriert werden. Gleichzeitig stattfindende technische
Zusammenarbeit bei der Bewertung von Projekten und Entwicklung von Finanzinstrumenten sollen in einem
verbesserten Kapitalzugang resultieren.80
Ein weiterer Fond mit Fokussierung auf Energieeffizienz ist der vom Deutschen Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) initiierte Global Climate
Partnership Fund (GCPF). Weitere Mitwirkende sind die IFC und die dänische Agentur für internationale
Entwicklungszusammenarbeit (DANIDA). GCPF ist eine ÖPP, die sich der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in
Entwicklungs- und Schwellenländern widmet. Dabei konzentriert sich der Fond auf die Finanzierung von
Energieeffizienz- und NRE-Projekten in Zusammenarbeit mit lokalen Finanzinstituten. Die finanziellen Mittel gelangen
entweder in Form von indirekten (via lokalen Banken) oder direkten vergünstigten Krediten zu den Kreditnehmern und
sind an kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Privathaushalte und kleine Projekte auf dem Gebiet der erneuerbaren
Energien gerichtet. Die Finanzierungen werden ebenfalls von Kapazitätsbildungsmaßnahmen in den Zielländern
begleitet. Indonesien ist eines der Schwerpunktländer unter den Adressaten des Fonds. Ein Beispielprojekt ist das
Emission Reduction Investment Programme (ERI), welches Kredite an KMU für Investitionen in umweltfreundliche
Technologien vergibt.81
Der Verband indonesischer ESCOs Apkenindo überprüft derzeit die Möglichkeit der Schaffung eines Garantieprogramms
unter Mitwirkung der IFC und der Globalen Umweltfazilität als Zuschussgeber für die Finanzierung von ESCOs. Neben
den genannten Programmen bietet noch eine Reihe von Entwicklungshilfe- und Finanzinstitutionen weitere
Finanzierungskonzepte an.
Als einer der größten und wachstumsstärksten Märkte Südostasiens besitzt Indonesien auch einen der höchsten
Kohlendioxid-Ausstöße der Region. Mehr als 30 Prozent der globalen CO2-Emissionen entstehen in Zusammenhang mit
Gebäuden und dieses Niveau könnte sich bis 2050 verzwei- oder gar verdreifachen. Energieeffiziente Gebäude können
einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion dieser Emissionen beitragen. Daher ist der als „Clean Development
Mechanism“ bekannte Emissionshandel des Kyoto-Protokolls als Finanzierungsmöglichkeit in Betracht zu ziehen. Dabei
kaufen Industrienationen Emissionsrechte von Entwicklungs- und Schwellenländern, da diese dort meist kostengünstiger
eingespart werden können. Erworben werden die Emissionsrechte durch die Umsetzung von emissionssenkenden
Projekten in den Zielländern. Ende 2014 waren in Indonesien 146 Projekte im Rahmen des Clean Development
Mechanisms registriert. Voraussetzung ist die erfolgreiche Anerkennung eines Projekts durch den Clean Development
Mechanism. Grundlegendes Kriterium ist die „Zusätzlichkeit“ des Projekts: Hierbei muss glaubwürdig nachgewiesen
werden, dass das Vorhaben ohne den Anreiz des Clean Development Mechanism nicht umgesetzt würde.
Die indonesische Regierung bietet bislang keine direkte finanzielle Förderung für Energieeffizienzprojekte. Ebenso
existieren weder Steueranreize noch Subventionen oder Zuschüsse für die Umsetzung von Energieeffizienz. Staatliche
Finanzinstitute bieten keine auf Energieeffizienz zugeschnittenen Finanzierungsmöglichkeiten an. Zudem gibt es keine
Ausnahmeregelungen hinsichtlich vergünstigter Kredite oder einer Reduzierung der benötigten Sicherheiten. Im
November 2015 kündigte die indonesische Finanzaufsichtsbehörde an bis 2018 die Finanzierung von nicht nachhaltigen
Investitionen zu untersagen. Die Behörde beabsichtigt im laufenden Jahr die notwendigen Regulierungen zu entwickeln.
Dies dürfte zukünftig für Banken ein starker Anreiz sein „grüne“ Finanzierungen in ihr Portfolio aufzunehmen. 82
Indonesiens Staatsfond Pusat Investasi Pemerintah (PIP) hat eine Katalysatorfunktion für die Beschleunigung der
Infrastrukturentwicklung inne. Das Betätigungsfeld des PIP ist jedoch nicht auf Infrastrukturinvestitionen beschränkt,
obgleich der Infrastrukturbereich priorisiert wird, sondern erfasst Investitionen mit abschätzbaren Risiken in allen
strategischen Sektoren, welche das nationale Wirtschaftswachstum stimulieren können. Ein wichtiges Aufgabenfeld ist
die Unterstützung der Entwicklung bei der Nutzung erneuerbarer Energien und die effiziente Energienutzung. Seit 2013
hat die Einrichtung den Fokus ihres Wirkens auf die Handlungsfelder Biomasse und Energieeffizienz ausgerichtet.
80
81
82
(Clean Technology Fund 2012)
(Volz et al 2015)
(RenewableEnergyWorld.com 2015)
56
ENERGI EEFFI ZI ENZ I N I NDO NESI EN
4.2.4
Fördermaßnahmen
Neben zuvor erläuterten Fördermaßnahmen wie Kampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung, der Aufstellung von
Standards und der Verpflichtung der größten Energieverbraucher sowie von Regierungseinrichtungen zu
Energiemanagement fördert die indonesische Regierung Energieeffizienz vorrangig im Rahmen eines ÖPP-Programmes.
Das Partnership Programme on Energy Conservation offeriert kostenlose Energieuntersuchungen für Industriebetriebe
und Gebäude, die anstreben ihren Energiekonsum durch effizientere Energienutzung zu senken. Im Zeitraum von 20032014 wurden insgesamt 1.274 Objekte untersucht. Dabei wurde ein Einsparungspotenzial von 4.852 GWh, 210 Millionen
USD und 4,25 Millionen Tonnen CO2 identifiziert. Die tatsächlichen Einsparungen fielen geringer aus, da aus
Kostengründen mehrheitlich lediglich No-Cost- und Low-Cost-Effizienzmaßnahmen realisiert wurden.83
Abbildung 34: Erzielte Resultate des Partnership Programme on Energy Conservation (2003-2013), (Hutapea 2014)
Im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Konsumenten mit einem Verbrauch von ≥ 6.000 toe zu
Energiemanagement wurden die Voraussetzungen für eine Zertifizierung von Energiemanagern und Energieprüfern
geschaffen. Die Zertifizierung wird von einer Expertenvereinigung (LSP HAKE) aufgrund von neu geschaffenen
Standards durchgeführt. In diesem Zusammenhang wurde seit 2013 auch ein Trainingsprogramm für Energiemanager in
Form einer ÖPP und unter Mitwirkung von u. a. dem TÜV Nord Indonesia und der Deutsch-Indonesischen Industrieund Handelskammer (EKONID) durchgeführt. Stand Anfang 2014 waren laut der Zertifizierungsinstitution
106 Energiemanager und 66 Energieprüfer zertifiziert.8485
Als zentrale Anlaufstelle wurde gemeinsam mit der dänischen Entwicklungsagentur DANIDA im Energieministerium das
Energy Efficiency and Conservation Clearing House Indonesia (EECCHI) eingerichtet. Es soll Energieeffizienz in der
Öffentlichkeit bewerben und Informationen über das Thema verbreiten. Unter anderem wurden Richtlinien zur
energieeffizienten Planung von Gebäuden entwickelt, die sich an Gebäudeeigentümer und Bauunternehmer richten.
Allerdings sind diese Richtlinien nicht einfach über die Webseite des Ministeriums abrufbar. Darüber hinaus wurden im
Rahmen eines Pilotprojektes für energieeffiziente Gebäude die Büroräumlichkeiten des EECCHI nach
Energieeffizienzkriterien nachgerüstet. Die erzielte Senkung des Energieverbrauchs erreichen 40 Prozent. Das EECCHI
dient als Demonstrationsobjekt für Energieeffizienzmaßnahmen.86
83
(Yunanto 2016)
(HAKE - Himpunan Ahli Konservasi Energi 2015) & (Uplift 2013)
85
http://www.upliftindonesia.com/home.html
86
(Hutapea 2014) & (MoEMR - Ministry of Energy and Mineral Resources 2011)
84
57
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
5 MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE
UNTERNEHMEN
5.1
Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich
Gebäudeeffizienz
Der Markt für Energieeffizienz befindet sich in Indonesien noch in einer frühen Entwicklungsphase. Obwohl erste
Bemühungen in diesem Bereich bereits seit den 1980er Jahren stattfanden, wurden wichtige Weichenstellungen für das
Wachstum des Marktes erst in der jüngsten Vergangenheit vorgenommen. Innerhalb weniger Jahre konnte Indonesien
bereits erste Erfolge vorweisen, wie die Etablierung eines „grünen“ Zertifikats für Gebäude und eine stetig wachsende
Anzahl an Energieeffizienzprojekten und -initiativen. Bei neuen Gebäuden nimmt Energieeffizienz eine immer
bedeutendere Rolle ein. Wie die Analyse des Bausektors gezeigt hat, ist die Branche auf Expansionskurs. Jedes Jahr
kommt eine große Anzahl neuer Gebäude auf den Markt und während bis vor wenigen Jahren bei der Planung nur in
Ausnahmefällen Energieeffizienzkriterien bedacht wurden, ist es heute zunehmend gängige Praxis neue Objekte unter
Einbeziehung von Energieeffizienz zu bauen. Dies gilt insbesondere für Hochhäuser, Mehrzweckkomplexe,
Einkaufszentren, Hotels und öffentliche Einrichtungen. Die Attraktivität dieses Marktsegments erfuhr mit der
Einführung der für Jakarta geltenden Verpflichtung von bestimmten Gebäudetypen zum Energiesparen einen
beträchtlichen Schub. Denn diese zielt nicht nur auf Neubauten, sondern adressiert ebenfalls existierende Gebäude. Hier
besteht infolge der jahrelangen Vernachlässigung des Themas ein sehr großer Nachholbedarf. Die intensiven Kampagnen,
mit denen ein verstärktes Bewusstsein für Energieeffizienz innerhalb der indonesischen Gesellschaft geschaffen werden
soll, und steigende Energiepreise werden für eine wachsende intrinsische Nachfrage sorgen. Derzeit sich in der
Entwicklung befindliche steuertechnische und finanzielle Anreize könnten die entscheidenden Impulse für eine rasch
voranschreitende Expansion des Marktes setzen.
Der Markt für energieeffiziente Technologien wird von ausländischen Unternehmen dominiert. Vor allem asiatische
Hersteller aus China, Japan, Malaysia, Thailand und Korea sind in den Bereichen Klimatechnik, Automation,
Beleuchtung sowie Sicherheits- und Brandschutztechnik stark vertreten. Kostengünstige asiatische Technik wird
überwiegend dort eingesetzt, wo die Anforderungen und Ansprüche eher niedrig sind. Bei modernen
Mehrzweckkomplexen, Hochhäusern und Luxushotels werden in der Regel Technologien nach dem neuesten Stand der
Entwicklung verwendet. Dieses Marktsegment bietet zahlreiche Geschäftschancen für ausländische Anbieter von hoch
entwickelter Gebäudetechnik. Deutsche Technik genießt einen sehr guten Ruf in Indonesien, weshalb die Chancen
deutscher Technologieanbieter für erfolgreiche Geschäfte in Indonesien gut sind.
Der Markt für Energiedienstleistungen ist derzeit noch unterentwickelt. Es existieren nur wenige Unternehmen, die
Energiedienstleistungen anbieten. Der indonesische Verband der ESCOs Apkenindo zählt lediglich 16 Mitglieder, wovon
4 dem staatlichen und 12 dem privaten Sektor angehören. Einige der Mitglieder sind internationale Unternehmen, die
eher aus strategischen Überlegungen heraus im indonesischen Markt präsent sind, als infolge der Nachfrage nach
Energiedienstleistungen. Allgemein kann festgehalten werden, dass der indonesische ESCO Sektor nur über begrenztes
Know-how und beschränkte Kapazitäten verfügt. Die häufigsten Aktivitäten von ESCOs in Indonesien bestehen aus
einfachen Installationen von energieeffizienten Technologien, nicht aber in der Bereitstellung von
Energiedienstleistungen im eigentlichen Sinne. In diesem Bereich bedarf es staatlicher Regulierungen, welche die
Qualität von ESCOs standardisieren und die Entwicklung des Marktes für Energiedienstleistungen fördern. 87
87
(European Commission Joint Research Centre 2013) & (Eang, Lee Siew 2015)
58
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
5.2
Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich88
Einige der Missstände, die einer schnelleren Entwicklung des Marktes für Energieeffizienz in Gebäuden entgegenstehen,
wurden in den vorangegangenen Kapiteln bereits angeschnitten. Manche werden bereits von den zuständigen Behörden
und Institutionen angegangen, andere wiederum finden noch zu wenig Beachtung. Im Folgenden werden die wichtigsten
Barrieren im Bereich Energieeffizienz erläutert.
Stromsubventionen und niedrige Energiepreise
Während Anfang des Jahres 2015 die langjährigen Benzinsubventionen abgeschafft und Dieselsubventionen auf ein
Fixum von 1.000 IDR/Liter festgesetzt wurden, gab es bei Stromsubventionen zunächst keine einschneidenden
Veränderungen. Zwar wurden auch diese beschnitten, insbesondere für Großverbraucher, trotzdem belief sich das Budget
für Stromsubventionen im vergangenen Jahr noch auf 66,2 Billionen IDR (~ 5 Milliarden USD). Zudem ruderte die
Regierung infolge des langsamen Wirtschaftswachstums wieder etwas zurück und senkte den Stromtarif für die Industrie
sowie die Preise einer Reihe von Treibstoffen. Im ASEAN-Vergleich weist Indonesien obgleich der Subventionskürzungen
immer noch einen der niedrigsten Strompreise auf. Für das laufende Jahr ist eine weitere Senkung des Budgets für
Stromsubventionen auf nur noch 38,4 Billionen IDR (~2,9 Milliarden USD) geplant. 89
Mangelndes Bewusstsein für Energieeffizienz
Als Resultat der niedrigen Energiepreise ist das Bewusstsein für Energiesparen und Energieeffizienz nur in geringem
Ausmaß vorhanden. Die Regierung ist bestrebt durch die Durchführung umfassender Kampagnen und
Sensibilisierungsmaßnahmen diesen Zustand zu ändern. Steigende Energiepreise werden ebenfalls maßgeblich zur
Bewusstseinsschaffung beitragen.
Mangelndes Know-how im Bausektor
Energieeffizient ist noch ein relativ neues Konzept innerhalb der Bauindustrie. Als Resultat fehlender Regulierung bzw.
mangelnder Durchsetzung existierender Vorgaben, hat sich in der Vergangenheit nur wenig Know-how auf diesem
Fachgebiet angesammelt. Zudem sind Erfahrungswerte und Daten zu Gebäudebestand, Energieverbrauch, etc. nur in
beschränktem Ausmaß verfügbar. Der GBCI hat es sich zur Aufgabe gemacht Wissen zu „grünem“ Bauen zu verbreiten
und übernimmt eine Schlüsselrolle in der Bildung der indonesischen Baubranche. Die Etablierung verpflichtender
Vorschriften auch außerhalb Jakartas kann die Grundlage eines landesweiten Schubes für die Wissensbildung im Bereich
„grünes“ Bauen sein.
Hohe Investitionskosten
Generell werden mit Energieeffizienzmaßnahmen bzw. mit energieeffizienten Bauweisen höhere Kosten verbunden. Die
erforderlichen Investitionen werden als höher wahrgenommen, als bei herkömmlicher Bauweise. Hier zeigt sich eine
Kurzsichtigkeit im Denken, die darüber hinwegsieht, dass energieeffiziente Gebäude über die Lebensdauer gerechnet
niedrigere Kosten aufweisen. Dennoch werden die notwendigen Anfangsinvestitionen häufig gescheut. Sowohl die
indonesische Regierung, diverse internationale Organisationen, als auch der GBCI verbreiten Wissen und demonstrieren
Best-Practice-Beispiele, um eine Änderung dieses Denkens herbeizuführen.
Mangelndes Know-how indonesischer Banken und fehlender Kapitalzugang
Indonesische Banken sind mit der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen nicht vertraut und generell sehr
risikoscheu. Darlehen sind für Interessenten nur gegen sehr hohe Sicherheiten erhältlich. Innovative
Finanzierungskonzepte wie Energieleistungsverträge werden bei indonesischen Finanzinstitutionen nicht akzeptiert, da
das Verständnis für die Vorteile dieser Finanzierungsvariante fehlt. Generell mangelt es an Finanzierungsinstrumenten,
die auf Energieeffizienz zugeschnitten sind. Diverse Banken einschließlich KfW, ADB und Weltbank führen
Kapazitätsbildungsmaßnahmen durch, um zur Entwicklung „grüner“ Finanzierungsinstrumente bei indonesischen
Banken beizutragen und springen in die Bresche bei der Finanzierung von Energieeffizienzprojekten.
88
89
(Eang, Lee Siew 2015) & (European Commission Joint Research Centre 2013) & (Hutapea 2014)
(Indonesia Investments 2015-b)
59
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
Mangel an Anreizen
Derzeit existieren keine Anreize für Energieeffizienz und nachhaltiges Bauen neben dem Angebot kostenloser
Energieprüfungen. Branchenvertreter fordern vor allem die Einführung von Steueranreizen oder finanzieller Förderung
in Form von Zuschüssen für Bauherren und Eigentümer. Infolge wahrgenommener höherer Anfangsinvestitionen und
langer Amortisationszeiten scheuen sowohl Bauherren, als auch Eigentümer existierender Gebäude häufig ein
Engagement im Bereich Energieeffizienz. Eine Hauptursache für das Nichtvorhandensein von weiteren Anreizen ist ein
Mangel an Koordination zwischen den zuständigen Stellen. Neben der Einführung finanzieller Anreize, können
insbesondere Aufklärungsmaßnahmen zum ökonomischen Nutzen von Energieeffizienz bewirken, dass die Nachfrage
weiter ansteigt.
Unverbindliche Regulierung von Energieeffizienz in Gebäuden
Bis zur Verabschiedung der Gouverneursverordnung Nr. 38/2012 gab es in Indonesien keine verbindlichen Vorschriften
mit Bezug zu Energieeffizienz in Gebäuden. Bei den bereits bestehenden Vorgaben mangelte es an Durchsetzung. Die
Verordnung war daher ein wichtiger erster Schritt für die weitere Entwicklung des Sektors. Durch die Einschränkung des
Geltungsbereichs auf die Hauptstadt Jakarta und auf große Gebäude, ist der Effekt auf die Entwicklung des nationalen
Marktes für Energieeffizienz jedoch stark limitiert. Regulierung Nr. 02/2015 des Ministeriums für öffentliche
Bauarbeiten erweitert den Geltungsbereich der Verordnung auf weitere Gebäudetypen und strebt danach die
Verpflichtung zum „grünen“ Bauen und Energieeffizienz auf weitere Städte und Regionen auszudehnen.
Daneben waren zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Studie keine weiteren verbindlichen Regulierungen in Kraft. 90
Fehlende Unterstützung für die Entwicklung eines ESCO-Marktes
Die zuvor beschriebenen Stromsubventionen haben einen erheblichen Einfluss auf das Wachstum der ESCO-Branche.
Der ESCO-Markt ist noch sehr jung und es mangelt noch an einer geeigneten Regulierung des Sektors. Bislang gibt es
zudem keine Zertifizierung und Akkreditierung von ESCOs und somit keine Qualitätskontrolle innerhalb der Branche.
Der Finanzsektor zeigt sich gegenüber der Finanzierung von ESCOs bisher wenig aufgeschlossen. ESCOs werden aller
Voraussicht nach von steigenden Energiepreisen und wachsendem Bewusstsein der Bevölkerung für Energieeffizienz
profitieren. Die Gründung eines Energieeffizienz-Treuhandfonds und/oder die Einrichtung eines Garantieprogramms
mithilfe des IFC und der Globalen Umweltfazilität können ebenfalls entscheidende Impulse für das Wachstum der
Branche sein. Darüber hinaus betreibt das Energieministerium Werbung für Energiedienstleistungsverträge und ESCOs.
Für April 2016 hat es die Veröffentlichung einer Rahmenregulierung für ESCOs angekündigt, die mit der Unterstützung
des US ESCO-Verbandes (NAESCO) entwickelt wurde.
5.3
Wettbewerbssituation
Das Potenzial des indonesischen Marktes im Bereich Energieeffizienz ist enorm, dessen sind sich Unternehmen des
Sektors bewusst. In Indonesien werden nahezu keine energieeffizienten Technologien für den Einsatz in Gebäuden
entwickelt oder produziert. Daher finden sich die führenden ausländischen Unternehmen der jeweiligen Marktsegmente
auf dem Markt. Der Markt für relativ einfache Technologien in den Bereichen Klimatechnik, Beleuchtung, Sicherheitsund Brandschutztechnik wird von asiatischen Marktteilnehmern beherrscht. Im High-End-Spektrum sind eine Reihe
europäischer und amerikanischer Hersteller vertreten, aber auch japanische und koreanische Unternehmen. Auch wenn
der Wettbewerb vor Ort bereits stark vertreten ist, eröffnen das frühe Entwicklungsstadium und die Größe des
indonesischen Energieeffizienzmarktes mannigfaltige Geschäftschancen für weitere Marktteilnehmer, insbesondere für
Anbieter von Technologien mit hoher Komplexität und individualisierten Lösungen.
HVAC (Heating, Ventilation, and Air Conditioning)
Prognosen besagen, dass der indonesische HVAC-Markt bis 2018 ein jährliches Wachstum im zweistelligen Bereich von
rund 13 Prozent erfahren wird. Die bisherige Penetrationsrate von Klimageräten ist noch sehr gering, doch dank einer
stetig wachsenden Mittelschicht wächst der Bedarf. Der Großteil der in Indonesien abgesetzten Klimatechnik muss
importiert werden, davon stammt die Mehrheit aus der ASEAN-Region. Asiatische Hersteller sind besonders stark
90
(Kompas.com 2015)
60
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
vertreten. Die wichtigsten Vertreter sind LG Electronics Indonesia (Marktführer), PT. Sharp Electronics Indonesia,
Toshiba Corporation, PT. Panasonic Gobel Indonesia, PT. Hitachi Modern Sales Indonesia, PT. Samsung Electronics
Indonesia, PT. Hartono Istana Teknologi (Indonesien) und Changhong Indonesia. Seit 2012 sind auch Mitsubishi und
Daikin im indonesischen Markt aktiv. Die wichtigsten Vertreter nicht-asiatischer Herkunft schließen u. a. Carrier (United
Technologies), Honeywell, Schneider Electric, Trane, Siemens, Bosch, Rehau, Johnson Controls und Voltas ein.
Split-Systeme sind die am häufigsten vorkommenden Varianten. In diesem Bereich sind asiatische Hersteller besonders
stark vertreten. Dabei dominieren koreanische und chinesische Fabrikate. Bei zentral gesteuerten Anlagen und dort wo
hohe Ansprüche an Energieeffizienz und Luftqualität gestellt werden, kommen Hersteller anderer Herkunft zum Zug.
Einer Studie des Marktforschungsunternehmens SciTech zufolge wird erwartet, dass mit dem wachsenden Bewusstsein
für Energiesparen die Nachfrage nach energieeffizienter Klimatechnik zunehmen wird. Diese Annahme einer wachsenden
Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen wird durch die neu eingeführten Energiesparlabel und MEPS für
Klimaanlagen gestützt.91
Auf dem indonesischen HVAC-Markt herrscht ein intensiver Wettbewerb mit einer großen Anzahl von Anbietern. Doch
in Zukunft werden zunehmend energieeffiziente Geräte nachgefragt werden. Daraus ergeben sich für deutsche Anbieter
von energieeffizienter Technik und innovativen, individuellen Lösungen sehr gute Geschäftsmöglichkeiten. Die Nachfrage
nach einfachen Standardlösungen wird wohl auch weiterhin von asiatischen Herstellern bedient werden.
Energieeffiziente Beleuchtung
Im Jahr 2011 wurden mit Leuchtmitteln (General Lighting) Umsätze in Höhe von rund 55 Milliarden Euro erzielt. Bis
2020 soll der Wert der jährlichen Umsätze auf 83 Milliarden Euro ansteigen. Der Anteil von LED-Leuchtmitteln betrug
laut Informationen des Verbandes der indonesischen Beleuchtungsindustrie APERLINDO im Jahr 2015 lediglich
10 Prozent. Im laufenden Jahr sollte sich laut einem Vertreter des indonesischen Verbandes der Leuchten- und
Elektrogerätehersteller (AILKI) das Marktvolumen für LED-Leuchten in 2016 auf 37 Milliarden Euro belaufen und bis
2020 auf 64 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Die Verkäufe von Kompaktleuchtstofflampen beliefen sich auf 320
Millionen Einheiten, wobei 80 Prozent importiert wurden. Hauptsächlich werden Leuchtmittel aus China, Korea und
Taiwan eingeführt, darunter eine Vielzahl von Produkten mit minderwertiger Qualität. 92 Im Markt sind darüber hinaus
die global führenden Unternehmen Philips, General Electrics und Osram stark vertreten. Des Weiteren sind u. a.
Panasonic, LG, Megaman, Pierlite (Gerard Lighting), Toshiba, Mitsubishi, Cree, Artolite (Indonesien) und Ligman vor
Ort.
Auch dieser Markt ist hart umkämpft. Noch dominieren ältere energiesparende Technologien wie
Kompaktleuchtstoffleuchten, doch ein rapides Wachsen des LED-Marktes ist nur eine Frage der Zeit. Die
Kennzeichnungspflicht für Leuchtmittel und die derzeit entwickelten Mindeststandards werden für eine Konsolidierung
des Marktes sorgen. Indonesische Verbraucher werden erstmals zwischen billigen, wenig energieeffizienten und
qualitativ hochwertigen Produkten unterscheiden können. Dies wird Anbieter minderer Qualität voraussichtlich mit der
Zeit vom Markt verdrängen und Anbietern hochwertiger Produkte einen großen Absatzmarkt eröffnen. Deutsche
Hersteller können sich vor allem im Bereich von SMART-Lighting oder mit anderen innovativen und energieeffizienten
Leuchtsystemen positionieren.
Gebäudeautomation
Die Automationsindustrie in Indonesien wächst mit jährlich rund 10-15 Prozent. In 2013 betrug das Marktvolumen
Schätzungen zufolge 158 Millionen USD. Die Nachfrage stammte überwiegend aus dem expandierenden Industriesektor.
Aber auch in immer mehr Gebäuden werden hoch entwickelte Building Automation Systems (BAS) eingesetzt. Das größte
Wachstum der Nachfrage findet vorrangig in der Hauptstadt Jakarta statt, wo Platzmangel und zunehmender
Wettbewerb die Modernisierung antreiben. Zukünftig ist dank der fortschreitenden Urbanisierung außerhalb Jakartas
auch in weiteren aufstrebenden Städten Indonesiens mit ansteigender Nachfrage zu rechnen. Frost & Sullivan sagt
voraus, dass der indonesische Markt für Automation und elektronische Steuerung bis 2018 knapp 240 Millionen USD
91
92
(TechSci Research 2014)
(LEDinside 2015) & (Moeharyoso 2014) & (Moeharyoso, Lighting Industry Development in Indonesia 2013)
61
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
umfassen soll. Der Markt ist fest in der Hand von europäischen und japanischen Unternehmen, die sich gemeinsam rund
80 Prozent der Marktanteile teilen.93 Die wichtigsten Vertreter der Industrie sind Azbil, Honeywell, Johnson Controls,
LSIS, Omron, Rockwell, Schneider Electric, Siemens, United Technologies und Yokogawa. Infolge der Größe des Marktes
und der erwarteten Nachfragesteigerungen bestehen auch für neue Marktakteure gute Chancen auf erfolgreiche
Geschäfte in Indonesien.
Baumaterialien
Die inländischen Direktinvestitionen in die nicht-metallische Mineralindustrie (welche zu großen Teilen die Herstellung
von Baumaterialien repräsentiert) haben sich seit 2012 fast verdoppelt. Im Basisjahr beliefen sie sich laut BKPM noch auf
10,7 Billionen IDR, Ende 2015 waren es 20,5 Billionen IDR. Zusätzlich strömten ausländische Mittel in Höhe von 1,6
Milliarden USD in die Industrie.94 Dieser enorme Zuwachs deutet auch unter der Berücksichtigung von
Währungsschwankungen während dieses Zeitraums auf den Expansionskurs in den zugehörigen Branchen hin. Der
Markt für Baumaterialien ist durch das Vorhandensein von großen lokalen Unternehmen charakterisiert. Bei einigen der
größten Marktakteure handelt es sich zudem um Unternehmen im Staatsbesitz. Einige dieser Unternehmen engagieren
sich aktiv im Bereich Energieeffizienz, indem sie Produktionsprozesse energieeffizient gestalten und innovative
Material(kombination)en entwickeln. Besonders stark sind staatliche Unternehmen in der Zement- und der
Stahlindustrie vertreten. Doch auch internationale Schwergewichte, wie Heidelberg Cement oder LafargeHolcim gehören
zu den führenden Marktakteuren.
Energieeffiziente Türen und Fenster werden bislang nur bei vergleichsweise wenigen Projekten verwendet. Potenzielle
Abnehmer sind Luxusimmobilien und Projekte mit Pilotfunktion. Daher finden sich in diesem Bereich nur
vergleichsweise wenige Hersteller auf dem indonesischen Markt, z. B. Rehau und AGC. Ähnliches gilt für energieeffiziente
Beschichtungen und Farben. Diese werden auch nur bei wenigen Projekten eingesetzt. Ein bekannter Hersteller, der sich
in Indonesien engagiert, ist AkzoNobel.
Bei energieeffizienten Baumaterialien liegen die Chancen für deutsche Unternehmen vorrangig in den Bereichen, welche
nicht durch indonesische und internationale Großunternehmen abgedeckt sind. Noch handelt es sich dabei um
Nischenmärkte, doch mit steigenden Energiepreisen und wachsendem Bewusstsein für Energieeffizienz werden sich auch
hier mannigfaltige Geschäftsmöglichkeiten auftun.
ESCOs
Wie bereits in Kapitel 5.1 erläutert, ist der ESCO-Markt in Indonesien noch stark unterentwickelt. Es gibt nur wenige
„echte“ ESCOs und die Kapazitäten des Sektors sind begrenzt. Daher besteht ein enormes Potenzial für erfahrene
Unternehmen auf diesem Gebiet.
5.4
Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen
In den vorangegangenen Kapiteln wurde gezeigt, dass der indonesische Bausektor sich in einer anhaltenden
Wachstumsphase befindet. Dies gilt auf mittelfristige Sicht für alle Bereiche der Baubranche. Gleichzeitig wird danach
gestrebt den Stellenwert von Energieeffizienz innerhalb der Gesellschaft und der Bauindustrie aufzuwerten. Schrittweise
werden entsprechende Regulierungen entwickelt und die Standardisierung von Energieeffizienzkriterien vorangetrieben.
Trotz immer noch unzureichender Regulierung, verzeichnet die Nachfrage nach Energieeffizienz beim Bauen, infolge von
Aufklärungsmaßnahmen und steigenden Energiepreisen, kontinuierliche Anstiege. Für deutsche Unternehmen ergeben
sich daraus gute Möglichkeiten als Subunternehmer oder Technologielieferanten in Erscheinung zu treten. Nachfolgend
werden die Marktchancen für deutsche mittelständische Unternehmen in ausgewählten Technologiebereichen erläutert.
9393
94
(LS Holdings 2013) & (PR Newswire 2015) & (PT. Cekindo Bisnis Grup kein Datum)
(BKPM - Indonesia Investment Coordination Board 2016)
62
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
HVAC (Heating, Ventilation, and Air Conditioning)
Die hohe Luftfeuchtigkeit in Indonesien macht die Nutzung künstlicher Kühlsysteme für eine angenehme Lebensweise
unverzichtbar. Daher werden in nahezu allen Gebäudetypen Klimaanlagen installiert. Je nach Anwendung unterscheiden
sich die dabei zur Anwendung kommenden Systeme und Technologien. Im Bereich „Wohnen“ wird in der Regel auf
einfache dezentrale Technik gesetzt. Vorwiegend sind die Technologien der Wahl aus Kostengründen einfache und wenig
effiziente Split-Systeme. In Apartmenthäusern wird jede Wohnung mit einer bestimmten Anzahl von Klimaanlagen
ausgestattet, welche die Bewohner selber steuern und warten können. Bei solchen Geräten für den Hausgebrauch handelt
es sich oft um koreanische, chinesische oder japanische Produkte. Hier können sich durch die eingeführten
Mindeststandards neue Geschäftsmöglichkeiten für Hersteller hochwertiger dezentraler Anlagen eröffnen.
In modernen Einkaufszentren, Bürogebäuden, Multifunktionskomplexen und hochklassigen Hotels werden jedoch
zentral gesteuerte Anlagen verbaut, die hohe Anforderungen an Planung, Anbau und Wartung stellen. Lokalen
Unternehmen fehlen die Kapazitäten, um dies zu leisten, so dass hier ausländische Unternehmen mit ihrer Technologie
und Expertise in die Bresche springen. Während bei neuen Gebäuden, insbesondere in Jakarta, mittlerweile
energieeffiziente Anlagen verbaut werden, wurden in der Vergangenheit, aufgrund mangelnder Anreize, fast
ausschließlich ineffiziente Kühltechnologien installiert. Häufig sind die Anlagen zudem überdimensioniert und schlecht
gemanagt. Schätzungen besagen, dass der Energiekonsum durch Kühlgeräte in Indonesien mit moderner Technologie um
15-20 Prozent gesenkt werden kann. In diesem Bereich offenbaren sich gute Geschäftsmöglichkeiten für Anbieter solcher
Technologielösungen. Moderne Strahlungskühlungssysteme können in diesem Segment ebenfalls Abnehmer finden.
Energieeffiziente Beleuchtung
Im Bestreben Energieeinsparungen auf nationaler Ebene zu erzielen, werden landesweit in mindestens 22 Städten smarte
LED-Leuchtsysteme konventionelle Leuchten ersetzen. Auch in Gebäuden werden zunehmend energiesparende
Leuchtsysteme eingesetzt. Kompaktleuchtstofflampen sind weit verbreitet und werden bereits bei allen Gebäudetypen
eingesetzt. Der Markt für LED liegt insbesondere im kommerziellen Gebäudesektor und bei Gebäuden, die Eigentum der
öffentlichen Hand sind und zu Energieeffizienz angehalten sind. Die teilweise riesigen Einkaufzentren verlangen enorme
Mengen an Leuchtmitteln für die Illumination der Innenräume und der Fassaden. Die Stromkosten bei derartigen
Objekten sind dementsprechend hoch. Energiesparende LED-Leuchtsysteme können hier in großen Zahlen abgesetzt
werden. Gleiches gilt für Hotels der Mittelklasse und aufwärts. Generell gilt, je höherwertiger das Gebäude und je höher
das Prestige, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass LED-Leuchtsysteme eingesetzt werden. Generell besteht ein
hohes Potential für Leuchtmittel im kommerziellen Sektor, insbesondere wenn den Verbrauchern und Investoren
bewusst wird, dass die Stromkosten mit energiesparenden Lampen signifikant gesenkt werden können. Das Potenzial für
LED im Bereich „Wohnen“ ist ebenfalls sehr groß. Bislang werden jedoch noch die kostengünstigeren
Kompaktleuchtstofflampen von privaten Verbrauchern bevorzugt. Mit der Einführung von Mindeststandards und der
Kennzeichnungspflicht für Leuchtmittel werden sich die Möglichkeiten der Erschließung dieses Segments voraussichtlich
stark verbessern. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass Unternehmen in diesem Markt mit chinesischen und
anderen asiatischen Herstellern konkurrieren, deren Produkte häufig erheblich kostengünstiger angeboten werden.
Gebäudeautomation
Die Absatzpotenziale für Automationstechnologie lassen sich klar auf Neubauten im High-End-Bereich des
kommerziellen Sektors und neue Apartmentgebäude der Oberklasse eingrenzen. Beispiele für Technologien, welche
häufig bei derartigen Projekten bedacht werden, sind automatische Zugangskontrollen und intelligente Schalt- und
Regeltechnik für Klimaanlagen, Leuchtsysteme, Verschattungsvorrichtungen, Aufzugsysteme, etc.. Der Markt für
Automationstechnologie ist vorrangig in Jakarta lokalisiert, wo die Anzahl von Projekten der Oberklasse am höchsten ist,
aber auch aufstrebende Metropolen, wie Surabaya, Bandung, Medan und Makassar bergen große Absatzpotenziale. Neue
Marktteilnehmer können mit Innovationen und individualisierten Lösungen punkten.
ESCOs
Der ESCO-Markt ist noch weitestgehend unerschlossen. Neben internationalen Technologieanbietern finden sich
lediglich einige lokale und ausländische Pioniere. Der Markt bietet deutschen Unternehmen daher ein relativ unberührtes
Terrain. Allerdings ist der regulatorische Rahmen noch nicht gesteckt und es mangelt an Bewusstsein und Verständnis
63
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
für Energiedienstleistungen bei Gebäudeeigentümern, Bauunternehmern und Banken. Wie bereits erläutert ergreifen die
zuständigen Behörden die notwendigen Schritte, um eine Entwicklung des Marktes zu orchestrieren. Auch wenn der
Markt noch in den Kinderschuhen steckt, ist ein frühes Engagement zu empfehlen. Auf diese Weise können zwingend
erforderliche Kontakte aufgebaut und das eigene Unternehmen bereits in einer frühen Phase der Marktentwicklung
bekannt gemacht werden.
Erneuerbare Energien
Der Einsatz erneuerbarer Energien in Gebäuden ist bisher größtenteils auf Solartechnologie limitiert. Zwar verfügt
Indonesien über das größte Erdwärmepotenzial weltweit, eine Nutzung im Gebäudebereich findet jedoch nahezu
ausschließlich bei Pilotprojekten und Demonstrationsobjekten statt. Dasselbe lässt sich für Bioenergie sagen, obwohl
insbesondere Hotels mit einem großen Anfall von Lebensmittelabfällen oder Apartmentgebäude, wo menschliche
Exkremente in großen Mengen anfallen, sicherlich potenzielle Nutzer sein könnten. Solartechnologie hingegen ist bereits
weiter verbreitet. Solarthermie-Anlagen zur Warmwasseraufbereitung finden sich vorwiegend bei Wohnhäusern der
Mittel- und Oberklasse. Großes Marktpotenzial besteht auch für die solare Klimatisierung, bei der Sonnenenergie zur
Kühlung eingesetzt wird. Sowohl für Gebäudeklimatisierung mit Solarstrom, als auch mit Solarwärme besteht ein großes
Marktpotenzial.
Aufdach- und Fassaden-Photovoltaik-Anlagen sind weitere Anwendungsmöglichkeiten erneuerbarer Energien, welche
sich für den indonesischen Markt eignen. Angesichts dessen, dass derzeit keine Einspeiseregelung für PV-Strom in Kraft
ist, ist das Interesse an solchen Anlagen jedoch bislang noch verhalten. Für Anlagenbesitzer besteht jedoch die
Möglichkeit, ihren eingespeisten Strom mit dem von PLN gelieferten Strom über ein Guthabenkonto zu „verrechnen“.
Gut situierte Privathaushalte und Tourismuseinrichtungen in den abgelegenen Regionen des Landes stellen bislang das
Gros der Absatzmöglichkeiten für PV-Technologien an Gebäuden dar. Eine Einspeiseregelung für Aufdachanlagen ist
zurzeit im Entwicklungsprozess. Die indonesische Regierung geht zudem mit gutem Beispiel voran und errichtet seit dem
vergangenen Jahr PV-Anlagen auf Regierungsgebäuden und an Flughäfen im sonnenreichen Osten Indonesiens. Zudem
soll die Verbreitung von PV-Aufdachanlagen durch ein geplantes PV-Rooftop-Programm weiter gefördert werden. Zum
aktuellen Stand des Programms waren zum Zeitpunkt der Studienerstellung keine Informationen verfügbar.
64
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
5.5
Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz
Stärken










Stabile politische Situation, freie
Marktwirtschaft mit leicht protektionistischen
Zügen
Konstantes Wirtschaftswachstum von rund 6%
in den vergangenen zehn Jahren, gut
aufgestellte Finanzwirtschaft
Größe des Marktes mit mehr als 250 Millionen
potenziellen Nutzern
Indonesien eignet sich als Hub, um andere
südostasiatische Märkte zu bedienen
Enormes Potenzial für die Nutzung
erneuerbarer Energien, insbesondere
Erdwärme, Bioenergie, Solarenergie und
Wasserkraft
Hohes Ansehen deutscher Technologie und
Expertise
National angepasstes Zertifizierungssystem für
„grüne Gebäude“, welches stetigen Zuwachs
verzeichnen kann
Jährlich hoher Gebäudezuwachs
Heißes Klima bedingt den Einsatz von
Klimatechnik und ermöglicht die Nutzung von
Solarenergie
Stetige Verbesserungen des Geschäftsumfeldes
Schwächen












Chancen











65
Know-how und Kapazitäten indonesischer
Unternehmen gering ausgeprägt, daher vom
Import von Technologie und Expertise abhängig
Voranschreitende Urbanisierung
Schnell wachsende Anzahl von Gebäuden
Hoher Nachholbedarf in so genannten SecondTier-Cities
Infrastrukturprogramme der Politik fördern die
Entwicklung des Bausektors
Starke Konsumneigung der Bevölkerung,
welche den Bau von Einkaufszentren fördert
Expandierende Tourismusindustrie und
allgemeine Krankenversicherung, die den Bau
von Hospitälern fördert
Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind
Prioritäten der Energieagenda der Regierung
Schaffung einer grünen Bauordnung
Einführung einer Einspeiseregelung für PVStrom
Wachsendes Bewusstsein für Energieeffizienz
Relativ langwierige und komplexe Prozesse beim
Markteintritt (Doing Business)
Mangel an Regulierungen zu Energieeffizienz bei
Gebäuden
Bestehende Förderung und Anreize nicht
ausreichend
Geringer Organisationsgrad der Branche
Mangel an Datenverfügbarkeit und zugänglichen
Informationen
Abhängigkeit der Branche von Importen
Derzeit noch unterentwickelte Infrastruktur in
weiten Teilen des Landes
Mangelnde Rechtssicherheit
Fachkräftemangel
Keine kommerziellen Finanzierungskonzepte für
Energieeffizienz
Energiesubventionen
Keine Einspeiseregelung für Solar-PV
Risiken







Wertverluste der indonesischen Währung, welche
zu einer Verteuerung von Importen führen
Restriktive Politik (z.B. Importzölle, Local
Content Vorgaben)
Ausländische Konkurrenz fokussiert den
indonesischen Markt stärker
Asiatische Produkte mit erheblich niedrigerem
Preisniveau
Bürokratie und Korruption
Inflationsrisiko
Schwache Konjunktur
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN






5.6
Verabschiedung landesweit verbindlicher
Vorgaben für Energieeffizienz
Voranschreitende Standardisierung und
Kennzeichnungspflicht von elektrischen
Verbrauchern
ESCO-Markt noch relativ unerschlossen
Vollständiger Abbau von Energiesubventionen
und daraus wachsender Bedarf an
energieeffizienten Lösungen
Frühe Positionierung im Markt in einem jungen
Markt ermöglicht Imagebildung und
Mitwirkung bei der Marktgestaltung
Aktivitäten des GBCI und internationaler
Organisationen beschleunigen die Entwicklung
Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
Je nach Auftraggeber unterscheiden sich die Verfahren der Auftragsvergabe. Staatliche Projekte werden in der Regel über
öffentliche Ausschreibungsverfahren vergeben. Präsidentenerlass (Presidential Decree) Nr. 70/2012 reguliert alle
Ausschreibungen von Regierungsinstitutionen und regierungsnahen Einrichtungen, einschließlich Staatsbetrieben,
Militär und Polizei. Ausschreibungen sind auf den in Kapitel 4.2.2 beschriebenen Informationsportalen einsehbar.
Hauptvoraussetzung für die Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen ist die Kooperation mit einem lokalen
Unternehmen. Dies ist unter anderem auch deshalb erforderlich, weil die Auftragsvergabe auf dem Nachweis von bereits
erfolgreich durchgeführten Projekten beruht. Häufig entscheidet auch die Qualität der Beziehungen zwischen der
Regierungseinrichtung und dem indonesischen Partner über den Zuschlag für ein Projekt. Nur in Ausnahmefällen erfolgt
die Vergabe staatlicher Aufträge auf direktem Weg.
Im Privatsektor werden Projekte nur selten öffentlich ausgeschrieben. Hier ist ein gutes Beziehungsnetzwerk ein
entscheidender Faktor. Daher wird auch bei privaten Projekten dringend zur Zusammenarbeit mit einem erfahrenen
lokalen Distributor oder Agenten geraten. Für neue Unternehmen ist es ohne lokale Unterstützung schwer an
Informationen zu aktuellen Geschäftsmöglichkeiten zu gelangen.
5.7
Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg
Indonesiens Kultur ist stark beziehungsorientiert. Diese Beziehungsorientierung drückt sich sowohl im Alltagsleben als
auch in Geschäftsgepflogenheiten aus. Gute Beziehungen und ein weit reichendes Netzwerk sind nahezu immer der
ausschlaggebende Faktor für erfolgreiche Geschäfte in Indonesien. Diese Beziehungen müssen zunächst aufgebaut und
anschließend gepflegt werden. Diese Voraussetzungen implizieren, dass in Indonesien Geschäfte nur in den seltensten
Fällen von heute auf morgen zum Abschluss kommen. Vielmehr benötigt ein Engagement in Indonesien Zeit und
Ausdauer. Häufig entstehen zwischen Geschäftspartnern freundschaftliche Verhältnisse, die weit über das rein
Geschäftliche hinausgehen. Doch wenn ein solches Beziehungsnetzwerk einmal aufgebaut wurde, profitieren beide Seiten
auf langfristige Sicht davon.
66
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
5.7.1
Vertriebsagenten und Händler
Die Zusammenarbeit mit Agenten und Händlern ist die am weitesten verbreitete und einfachste Möglichkeit für einen
direkten Einstieg in den indonesischen Markt. In diesem Fall muss das ausländische Unternehmen einen einheimischen
Importeur für den Vertrieb seiner Produkte autorisieren. Bei dieser Art der Zusammenarbeit profitiert das exportierende
Unternehmen vom Netzwerk und dem Know-how des lokalen Partners. Gleichzeitig sinken das Marktrisiko, der
Zeitaufwand und die Kosten, die mit dem Eintritt in den Markt verbunden sind. Ein erfolgreicher Markteintritt wird
daher entscheidend durch die Auswahl des lokalen Vertriebspartners beeinflusst. Dieser muss über die korrekte, dem
Importgut entsprechende Importlizenz verfügen (API). Für gewöhnlich vertreten die lokalen Vertriebspartner mehr als
ein ausländisches Unternehmen. Ein lokaler Distributor sollte sowohl über gute Kontakte zu den lokalen Industrien und
zu staatlichen Behörden verfügen, als auch aktuelle Marktentwicklungen und Konsumtrends kennen.
5.7.2
Einrichtung einer eigenen Niederlassung in Indonesien
Ausländische Produzenten können den Markteintritt auch ohne die Dienste eines lokalen Agenten durch die Einrichtung
einer eigenen Auslandsvertretung bewerkstelligen. Durch die Neudefinierung der Rolle der indonesischen
Investitionsbehörde BKPM als One-Stop-Service soll der Prozess der Unternehmensgründung in Indonesien
entscheidend vereinfacht und beschleunigt werden. Folgende Möglichkeiten existieren für die Einrichtung einer
Auslandsvertretung in Indonesien:

Repräsentanz (Representative Office)
Ausländische Unternehmen der Sektoren Handel, Dienstleistungen, Öl und Gas, Bergbau und Bankwesen dürfen in
Indonesien eine Repräsentanz eröffnen. Im Vergleich zu einer Gesellschaft mit begrenzter Haftung (PT. PMA) unterliegt
eine Repräsentanz diversen Einschränkungen. So darf Marketing betrieben, jedoch keine Gewinne erzielt werden. Eine
Ausnahme gilt für die Baubranche.
Außer im Bankwesen sind Zweigstellen ausländischer Unternehmen in Indonesien grundsätzlich nicht erlaubt.
Das indonesische Recht kennt drei Arten von Repräsentanzen:
-
Nationale Repräsentanz (geeignet als einfache Vertriebslösung bei Direktimporten) 95
Regionale Repräsentanz96
Baurepräsentanz zur Umsetzung von Bauprojekten.
Die Abgrenzungen zwischen den drei Varianten verwischen zunehmend. Sie unterscheiden sich jedoch beispielsweise bei
den Voraussetzungen und Genehmigungsprozessen.

Indonesische haftungsbeschränkte Gesellschaft ( PT. PMA)
Diese Rechtsform ist bei Investitionen beliebt. Die Gründung einer PT. PMA (Perseroan Terbatas, Penanaman Modal
Asing), einer haftungsbeschränkten Gesellschaft mit ausländischer Beteiligung, muss bei der indonesischen
Investitionsbehörde (BKPM) beantragt werden. Der Gründungsprozess kann bis zu sechs Monate beanspruchen.
Eine PT. PMA kann entweder als rechtlich unabhängiges Tochterunternehmen der ausländischen Gesellschaft oder als
Joint Venture zwischen einem ausländischen Investor und einer indonesischen natürlichen oder juristischen Person
gegründet werden. In letzterem Fall muss die indonesische Person mindestens 5% des Eigenkapitals der PT. PMA
besitzen.
95
96
Gültigkeit beschränkt auf 5 Jahre; kann gegründet werden, wenn das Unternehmen keine weiteren Repräsentanzen im Ausland betreibt.
Gültigkeit auf 4 Jahre und 2 Monate limitiert; wird gegründet, wenn das Unternehmen bereits Repräsentanzen im Ausland besitzt.
67
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN
Es muss mindestens ein Direktor und eine weitere bevollmächtige Person bestimmt werden, wobei der Direktor die
Geschäfte der PT. PMA führt und der Bevollmächtigte den Direktor kontrolliert.
Auch bei reinen Importunternehmungen ist die Gründung einer PT. PMA anzuraten, weil die Anzahl ausländischer
Mitarbeiter im Gegensatz zu einer Repräsentanz nicht limitiert ist. Ein reiner Importeur darf nicht direkt an Endkunden
verkaufen, sondern muss den Absatz über lokale Distributoren organisieren. Solche Importniederlassungen können sich
zu 100% im Besitz des ausländischen Unternehmens befinden. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit als Distributor
aufzutreten. Distributoren ist es erlaubt Direktverkäufe zu tätigen und mit anderen Distributoren zu kooperieren.
Darüber hinaus dürfen Distributoren auch After Sales Dienstleistungen des ausländischen Unternehmens durchführen.
Hier ist der zugelassene Anteil ausländischer Unternehmen seit Anfang 2014 jedoch auf 33% beschränkt.
Weiterführende Informationen zur detaillierten Vorgehensweise bei der Einrichtung einer Niederlassung in Indonesien
finden sich z.B. in den Publikationen „Investment Guide Indonesia“ (Rödl & Partner)97, „Taxation and Investment in
Indonesia 2014“ (Deloitte Touche Tohmatsu Limited 2013) „Investing in Indonesia 2013“ (KPMG 2013) und „Doing
Business in Indonesia“ (HSBC Bank & PWC 2012).
5.7.3
Die „Negativ-Liste“ für geschützte Sektoren
Die „Negativ-Liste“ bezeichnet eine Regulierung, in welcher die vor ausländischen Investoren geschützten Bereiche der
indonesischen Wirtschaft definiert werden. Die zurzeit gültige Negativ-Liste basiert auf dem präsidentiellen
Erlass 39/2014.
Die Negativ-Liste unterscheidet drei Kategorien:
1. Sektoren, die für indonesische und ausländische Unternehmen gesperrt sind.
2. Sektoren, die nur für ausländische Unternehmen gesperrt sind.
3. Sektoren, die ein Joint Venture mit einem indonesischen Partner erfordern.
Mit der Ausnahme von Investitionen in ESCOs (95 Prozent) und Unternehmen, deren primäre Geschäftstätigkeit aus
Leasing oder anderen Finanzierungsgeschäften besteht (85 Prozent), existieren keine Beschränkungen für Investitionen
in Energieeffizienz. Einfache Bauarbeiten mit dem Einsatz von Low-Cost-Technologie, geringem Risiko oder einem Wert
von < 1 Milliarde IDR sind indonesischen KMU vorbehalten. Bei Bauleistungen, mit hoch entwickelten Technologien,
hohem Risiko oder einem Wert von > 1 Milliarde IDR ist der Anteil ausländischer Unternehmen auf 67 Prozent limitiert.
Der zugelassene Anteil ausländischer Unternehmen bei Beratungsleistungen im Bauwesen beträgt 55 Prozent.
Kleinste, kleine und mittelständische Unternehmen und Genossenschaften sind in Indonesien nach Reglement 20/2008
und 25/1992 folgendermaßen definiert:
97
Abrufbar unter http://indonesien.ahk.de/fileadmin/ahk_indonesien/Netzwerk_Recht_und_Steuern/investment-guide_indonesia_Roedl-Partnereng.pdf
68
M ARKTCHAN CEN FÜ R DEU T SCHE UNTE RNE HM EN

Kleinstunternehmen (micro enterprises)
Reinvermögen pro Jahr: weniger als 50 Millionen IDR (ca. 5.000 USD)
Umsatz pro Jahr: weniger als 300 Millionen IDR (ca. 30.000 USD)

kleine Unternehmen (small enterprises)
Reinvermögen pro Jahr: 50 Mio. – 500 Mio. IDR (ca. 5000–50.000 USD)
Umsatz pro Jahr: 300 Mio. – 2,5 Mrd. IDR (ca. 50.000–250.000 USD)

Mittelständische Unternehmen (medium enterprises)
Reinvermögen pro Jahr: 500 Mio. – 10 Mrd. IDR (ca. 50.000 – 1 Mio. USD)
Umsatz pro Jahr: 2,5 Mrd. – 50 Mrd. IDR (ca. 250.000 – 5 Mio. USD)
In allen Fällen empfehlen wir die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Partner oder Berater.
69
ZI ELGRUPPENANALYSE
6 ZIELGRUPPENANALYSE
6.1
Profile der Marktakteure
Administrative Instanzen und wichtige Marktakteure
Investitionskoordinierungsbehörde (BKPM)
http://www.bkpm.go.id/
Als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Regierung ist BKPM damit beauftragt das Investitionsklima für lokale und
ausländische Direktinvestitionen zu fördern. Das Ziel der Agentur zur Investitionsförderung liegt aber nicht nur in der
Suche nach weiteren Investitionsmöglichkeiten um die Zahl der Investoren zu vergrößern, sondern auch qualitativ Felder
für Investitionen zu finden, um die soziale Ungleichheit und Arbeitslosigkeit zu verringern. Seit 2015 bietet BKPM eine
Geschäftslizenz für Stromanbieter an.
PT. Perusahaan Listrik Negara (PLN)
http://www.pln.co.id/eng/
PT. Perusahaan Listrik Negara ist das nationale Stromversorgungsunternehmen Indonesiens, welches für den
Hauptanteil der Stromerzeugung verantwortlich ist und exklusive Rechte bei der Übertragung, Verteilung und der
Versorgung der Bevölkerung mit Strom hat. PLN untersteht dem Energieministerium, dem Ministerium für staatliche
Unternehmen und dem Finanzministerium.
Ministry of Energy and Mineral Resources (MoEMR)
http://www.esdm.go.id/
Das MoEMR ist für die Durchsetzung der indonesischen Energiepolitik und die Regulierung des Energiesektors durch
das Generaldirektorat für Strom (Directorate General of Electricity) und das Generaldirektorat für erneuerbare Energien
und Energiesparen (Directorate General of New and Renewable Energy and Energy Conservation) zuständig. Das
Ministerium ist weiterhin für den nationalen Stromplan (RUKN) und für die Vorbereitung von Gesetzen und Regularien
in Bezug auf Strom und der nationalen Tarif- und Subventionspolitik verantwortlich.
Ministry of Finance (MoF)
http://www.kemenkeu.go.id/
Das MoF stellt finanzielle Ressourcen aus dem Haushalt zur Energieeinsparung bereit. Das bezieht sich auf alle Sektoren
auf regionaler- und nationaler Regierungsebene.
70
ZI ELGRUPPENANALYSE
Ministry of Industry (MoI)
http://www.kemenperin.go.id/
Das MoI verabschiedete Richtlinien zur Einführung von Energiesparmaßnahmen im industriellen Sektor. Das
Ministerium ist zuständig für die Entwicklung von Initiativen, um Energieeffizienz sowohl in der Industrie und im
Gewerbe als auch die Herstellung energieeffizienter Produkte zu fördern.
Ministry of Public Works (MPW)
http://www.pu.go.id/
Das Ministry of Public Works verabschiedet Regularien in Hinblick auf die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden und
Richtlinien zur Anwendung von Energiesparmaßnahmen in Gebäuden. Diese Standards und Maßstäbe basieren auf dem
Standar Nasional Indonesia (SNI).
Ministry of Research and Technology
http://www.ristek.go.id/
Das Ministry of Research and Technology, welchem auch die Agency for Assessment and Application of Technology
(BPPT) untersteht, ist verantwortlich für die Verbreitung von Informationen über energiesparende Technologien und für
die Entwicklung von Initiativen, die energiesparende Prozesse, Technologien und Geräte veranschaulichen.
Ministry of State Owned Companies (MoSOE)
http://www.bumn.go.id/
Das Ministerium für staatliche Unternehmen überwacht die Geschäftsführung von PLN, setzt die Umsatzziele und
bewilligt das jährliche Budget.
Ministry of Trade (MoTr)
www.kemendag.go.id
Das Ministry of Trade entwickelt Maßnahmen zur Aufsicht und Förderung von Energiesparprodukten. Es verfolgt damit
das Ziel, Anreize für die Vermarktung solcher Produkte zu schaffen.
National Energy Council (DEN)
http://www.den.go.id/
Der National Energy Council wurde im Jahr 2009 gegründet um die nationale Energiepolitik zu entwickeln, den
nationalen Energieplan festzulegen und Maßnahmen im Falle einer zukünftigen Energiekrise zu entwickeln. Den Vorsitz
im Rat haben der Präsidenten, der Vizepräsidenten und der Energieminister als Exekutivdirektor. Der Rat hat 15
Mitglieder welche sich aus Ministern, Regierungsbeamten aus den Bereichen Transport, Verteilung und Erzeugung von
Strom und anderen Interessensverbänden zusammensetzen.
71
ZI ELGRUPPENANALYSE
National Standardisation Agency (BSNI)
http://www.bsn.go.id/
Die National Standardisation Agency legt Leitlinien für die SNI Energiestandards und Kennzeichen fest.
HAKE – Fachgesellschaft für Energieeinsparung (Energy Conservation Expert Association)
HAKE zertifiziert Energieberater und Manager für Energieeinsparung.
PT. Penjaminan Infrastruktur Indonesia (PII) or
PT. Indonesian Infrastructure Guarantee Fund (IIGF)
http://www.iigf.co.id/
IIGF wurde 2009 gegründet um Garantien für die Infrastrukturprojekte anzubieten. Darüber hinaus agiert er als
strategischer Berater für die Regierung und als Transaktionsmanager/Konsortialführer für Infrastrukturprojekte.
PT. Sarana Multi Infrastruktur (IIF) or
PT. Indonesia Infrastructure Financing (IIF)
http://www.ptsmi.co.id/
PT. Sarana Multi Infrastruktur wurde 2009 gegründet um die Finanzierung der indonesischen Infrastruktur zu
unterstützen. Es ist eine kommerziell ausgerichtete Finanzintermediäre mit dem Fokus auf
Infrastrukturfinanzierungsprojekte.
Verbände
Es gibt 15 Verbände in Indonesien, welche sich mit Energieeffizienz in Gebäuden beschäftigen. Die fünf wichtigsten
Verbände sind folgende:
APITU – Indonesian Air Conditioning System Association
Die Indonesian Air Conditioning System Association ist einer der Verbundpartner der bevorstehenden Messe HVACR &
Energy Efficiency 2016. Der Verband ist mit 11 Büros in Indonesien vertreten.
Addresse
Telefon
Fax
E-Mail
Webseite
72
JL. Raya Pulogebang N0. 21 A, Cakung
Jakarta, Indonesien
[email protected]
http://apitu.org/
ZI ELGRUPPENANALYSE
APTEK – Verband indonesischer Maschinenbauer und Elektroingenieure (Mechanical and Electrical Engineering
Association of Indonesia)
Der Verband indonesischer Maschinenbauer und Elektroingenieure wurde 2003 gegründet und hat mehr als 900
Mitglieder.
Addresse
Telefon
Fax
E-Mail
Webseite
Komplek Perkantoran Majapahit Permai Blok C/107
Jl. Majapahit No.18-22
10160 Jakarta, Indonesien
+62 21 384 1122/3366
+62 21 380 8768/69
+62 21 380 8770
[email protected]
http://www.aptekindonesia.com
http://aptek.or.id/
BEA – Indonesischer Verband für Gebäudetechnik (Indonesian Building Engineering Association)
Der indonesische Verband für Gebäudetechnik bietet seinen Mitgliedern Weiterbildungen an, um die Standards der
technischen Kompetenz im Bereich des Bauingenieurwesens zu erreichen.
Addresse
Telefon
Fax
E-Mail
Webseite
Jalan Moch Khafi 2 No 16, Jagakarsa
12640 Jakarta, Indonesien
+62 21 970 03972
+62 21 788 86086
[email protected]
http://bea-indonesia.org
GAPEKSINDO – Nationaler indonesischer Verband des Baugewerbes (Indonesian National Construction
Association)
Der nationale indonesische Verband des Baugewerbes ist eine Organisation aus Unternehmen die Baudienstleistungen
anbieten. Diese beinhalten die Felder, Architektur sowie Bauwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik und Umwelttechnik.
Addresse
Telefon
Fax
E-Mail
Webseite
Jl. Minangkabau No.35F, Manggarai
12970 Jakarta, Indonesien
+62 21 837 87219
+62 21 837 87218
[email protected]
http://gapeksindo.co.id/id/
GAPENRI – Verband nationaler indonesischer Ingenieursgesellschaften (The Association of Indonesian National
Engineering Companies)
Der Verband nationaler indonesischer Ingenieursgesellschaften besteht aus Unternehmen in Indonesien, die
Baudienstleistungen anbieten und steht allen EPC (Engineering-Procurement-Construction) offen, ob nationalen oder
ausländischen Firmen. Der Verband besteht aus 35 Mitgliedern.
73
ZI ELGRUPPENANALYSE
Addresse
Telefon
Fax
E-Mail
Webseite
Kompleks Perkantoran Buncit Mas Blok B-11
Jl. Mampang Prapatan Raya No 108
12760 Jakarta, Indonesien
+62 21 794 6375
+62 21 798 0554
[email protected]
http://gapenri.or.id/2012/
Weitere Verbände sind in der folgenden Übersicht zu finden:
Name
Webseite
AILKI – Association of Indonesian Luminer and Electrical Industry
-
AKI – Verband indonesischer Bauunternehmer (Indonesian Contractors
Association)
http://www.aki.or.id
AKLI – The Association of Indonesian Electrical Contractors
http://www.akli.org/
APBI – Verband indonesischer Gebäudeinstandhalter (Indonesian Building
Maintenance Association)
-
APERLINDO – The Indonesian Electrical Lighting Industry Association
http://www.aperlindo.org/
APERSI – Association of Indonesian House and Real Estate Developer
http://apersi.or.id/
APLSI - The Independent Power Producers Association
-
APPI – Indonesian Electric Manufacturers Association
http://appi-electric.co.id/
ASHRAE Indonesia Chapter
http://www.ashrae.or.id/
INAGA – The Indonesian Geothermal Association
http://inaga.org/
GAPENSI – Nationaler Verband indonesischer Bauunternehmer (National
Construction Contractor Association of Indonesia)
http://www.gapensi.org/index.ph
p
HAKI – Gesellschaft indonesischer Bauingenieure und Statiker (Indonesian
Society of Civil and Structural Engineers)
http://haki.or.id
HAMKI – Construction Management Association of Indonesia
https://groups.yahoo.com/neo/g
roups/hamki/info
KADIN – Indonesische Industrie- und Handelskammer (Indonesian Chamber
of Commerce and Industry)
http://www.kadinindonesia.or.id/
MKI - Indonesia Electric Power Society
http://mki-online.or.id/
74
ZI ELGRUPPENANALYSE
Unternehmen die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich
Energieeffiezienz tätig sind
Bauunternehmen und Projektentwickler
PT. PP (Persero)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Plaza PP - Wisma Subiyanto
Jl. Letjend. TB. Simatupang No. 57
Pasar Rebo, Jakarta 13760 - Indonesia
Tel: +62 21 840 3883
Fax: +62 21 840 3936
www.pt-pp.com
1953
Ir. Bambang Triwibowo
PT. PP (Persero) Tbk ist tätig im Bereich der Bauwirtschaft, insbesondere im Hochbau, Straßen- und Brückenbau, sowie
der Errichtung von Wasserkraft- und Kohlekraftwerken. Das Unternehmen ist ebenfalls im Immobilienbereich tätig.
Über strategische Partnerschaften ist PT. PP am Bau, Verkauf und Vermietung von Wohngebäuden, Hotels, Büros,
Einkaufs- und Handelszentren beteiligt. Das Unternehmen ist an der Börse Jakarta gelistet, mit dem indonesischen Staat
als größtem Anteilseigner.





Das Unternehmen hat in den letzten Jahren verschiedene Auszeichnungen erhalten:
2015: "Top 10 Best Electricity Indonesia" , "The Best Listed Company Construction Sector“ , and "Top
Performing Listed Companies 2015“;
2014: "Best of The Best Award 2014", "Most Powerful and Valuable Company Award 2014", "The Best
Performance in Innovation", und “The Winner of ASEAN Best Practice Awards for Energy Efficient Building,
New and Existing Building Category". Das Unternehmen steht auf Platz 25 der 100 wertvollsten Marken in
Indonesien.
2013: ”The Best Product Innovation of Infrastructure Sector” und “The Best Innovation of Green Technology” im
"Green Building/Green Construction Award".
2012: INDOCEMENT AWARD 2012 und Indocement Contractor Award: “Big Scale The Best Innovation In
Green Development”, und weitere.
Projekte von PT. PP (Persero)
Name
Hauptgebäude des Ministry of Public Works
Ambarukmo Palace Hotel
PP Plaza
Internationaler Flughafen Cengkareng Jakarta
75
Ort
Jakarta
Yogyakarta
Jakarta
Jakarta
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Pakuwon Jati Tbk
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gandaria 8 Office Tower 32nd floor
Jl. Sultan Iskandar Muda 5 No. 8
Jakarta Selatan 12240
Tel: +62 21 29008000
Fax: +62 21 29053000
www.pakuwon.com
1986
4.000
Ir. Richard Adisastra
Pakuwon Jati ist ein diversifizierter Immobilienentwickler mit Fokus auf Jakarta und Surabaya. Das Unternehmen ist seit
1998 an der Börse in Jakarta gelistet. Das Portfolio umfasst Wohnanlagen, Einzelhandels- und Büroflächen sowie Hotels.
Das Unternehmen hat das in Indonesien inzwischen sehr erfolgreiche Konzept des „Superblock“ eingeführt. Dabei
handelt es sich um große ganzheitliche Immobilienentwicklungskonzepte, die Einkaufszentren, Wohngebäude und bspw.
Hotels unter einem Dach vereinen. Pakuwon Jati hat die Gebäude des Hotels Sheraton in Surabaya gebaut. Der
Gebäudekomplex hat in 2015 für sein Energiemanagement den „Nationalen Energieeffizienz Preis“ erhalten.
PT. ENKA Serana Internasional (Green Property Development Indonesia)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
ANZ Tower
Jl. Jendral Sudirman Kav. 33A
10220 Jakarta, Indonesia
Tel: + 6221 – 98763588
Fax: [email protected]
www.gpdi.co.id
-
Das Unternehmen spezialisiert sich in der Entwicklung nachhaltig gebauter Immobilien. In diesem Aufgabenfeld
kooperiert PT. ENKA mit international anerkannten Architekten, Designern und Partnerunternehmen, um nachhaltig
gebaute Gebäude kombiniert mit Komfort und innovativem Design zu schaffen. Das Unternehmen wirbt damit, bei
seinen Projekten indonesische Standards für „grünes“ Bauen zu übertreffen.
76
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Lippo Karawaci Tbk
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
7 Boulevard Palem Raya #22-00
Menara Matahari
Lippo Karawaci Central, Tangerang 15811
Tel: +62 21 2566 9000
Fax: +62 21 2566 9098/99
[email protected]
www.lippokarawaci.co.id
1986
4.000
Jenny Kuistono
PT. Lippo Karawaci Tbk gehört zu den größten Immobilienentwicklern in Indonesien. Durch die Zusammenführung von
acht Immobilienunternehmen in 2004 hat sich das Portfolio stark vergrößert. Zu dem Konzern gehören u.a. die
Krankenhausgruppe „Siloam“ sowie die hochwertigen Immobilienprojekte Lippo Village, Lippo Cikarang, Kemang Village
und St. Moritz Penthouses & Residences. Bei solchen Projekten arbeitet Lippo häufig mit internationalen Architekten
zusammen, um hohe Qualitätsstandards sicherstellen zu können.
Zusammen mit japanischen Investoren wurde gerade das Projekt „Orang County“ in der Industriestadt Cikarang im
Osten von Jakarta begonnen. Dabei handelt es sich ebenfalls um ein Großprojekt mir Apartments, Einkaufszentrum,
Bürogebäude und Hotel. Zielgruppe sind insbesondere ausländische Fachkräfte internationaler Investoren, die in der
Nähe der Produktionsstandorte leben möchten.
PT. Bumi Serpong Damai Tbk
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Sinar Mas Land Plaza, Wing B, 3rd floor
Jl. Grand Boulevard, BSD Green Office Park
BSD City, Tangerang 15345
Tel: +62 21 5036 8368
Fax: +62 21 537 3008
[email protected]
www.sinarmasland.com
1984
4.000
Hermawan Wijaya –
[email protected]
PT. Bumi Serpong Damai ist eine Tochter der Konzerngruppe Sinar Mas. Mit einer Marktkapitalisierung von
2,3 Mrd. USD (Oktober 2015) gehört das Unternehmen ebenfalls zu den größten Immobilienentwicklern in Indonesien.
Das Portfolio umfasst Investitionen in neuen großen Städten, darunter mehrere Großprojekte bestehend aus Wohn-,
Büro- und Einzelhandelsflächen. Im Großraum Jakarta verfügt das Unternehmen über 27 ha kommerziell nutzbare
Grundstücke. Das Unternehmen ist Eigentümer des Messegeländes Indonesia Convention Exhibition (ICE). Das ICE hat
2015 den vierten Nationalen Energieeffizienz-Preis gewonnen.
77
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Grahaniaga Tatautama
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Graha CIMB Niaga Lantai 20
Jl. Jend. Sudirman Kav. 58
Jakarta 12190
Tel: +62 21 2505 250
Fax: +62 21 2505 150
www.grahaniaga.co.id
1993
Fakky Ismail Hidayat
Das Unternehmen betreibt das Gebäude Graha CIMB Niaga, welches von der New Yorker Architekturgesellschaft Kohn
Pederson Fox Associates (KPF) entworfen wurde. Das Gebäude wurde in 2011 von BCA Green Mark aus Singapur mit
Gold und in 2015 mit Platin-Status zertifiziert. Das Platin-Zertifikat wurde erreicht nachdem umfangreiche
Verbesserungen an der Gebäudeinfrastruktur vorgenommen haben. Wichtige Elemente waren bspw. die Nutzung
alternativer Wasserreserven (Regenwasser, Kondenswasser von Klimaanlagen), verbessertes Recycling zur
Wiederverwertung der Abfälle sowie die Erneuerung der Klimatisierungstechnologie.
Summarecon Serpong
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Plaza Summarecon Serpong
Jl. Boulevard Raya Gading Serpong
Blok M5 No. 3
Tangerang 15810
Tel: +62 21 5421 0008
Fax: +62 21 2505 150
www.summaareconserpong.com
1975
-
Das Unternehmen ist bekannt geworden durch ein 10 ha Projekt, dass auf einem ursprünglich sumpfartigen Untergrund
im Norden von Jakarta gebaut wurde. Zwei Projekte der Firma haben Auszeichnungen für Energieeffizienz erhalten:
“Apartemen Scentia Recidences Sumarecon” wurde mit dem Nationalen Energiepreis 2015 für das Energiemanagement
ausgezeichnet. „Universitas Multimedia Nusantara” hat den Nationalen Energiepreis 2013 in der Kategorie “Neue
Gebäude” gewonnen.
78
ZI ELGRUPPENANALYSE
Agung Podomoro Group
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
APL Tower I 43rd - 46th Floor | Podomoro City
Jl. Let. Jen. S. Parman Kav.28
Jakarta Barat 11470
Tel: +62 21 290 - 34567
Fax: +62 21 290 - 34555
www.agungpodomoro.com
1969
-
Die Agung Podomoro Gruppe wurde 1969 als Tochter der Fa. PT. Sunter Agung gegruendet und ist heute ebenfalls einer
der grössten Immobilienentwickler des Landes und bekannt für das 22 ha Projekt „Podomoro City“ in Westjakarta, direkt
an der Autobahn zum Flughafen. Die Gruppe hat äber 500 ha Land in Wohnkomplexe, Lagerhäuser und Industrieparks
umgewandelt. Weitere bekannte Projekte sind Kalibata City, Seasons City, CBD Pluit Apartment, Thamrin City, Peak @
Sudirman.
KIimatechnik
PT. LG Electronics Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl Jend Sudirman Kav 52-53 Lot 3 & 5
One Pacific Place 11th fl, Suite 1101
Jakarta 12190
Tel: +62 21 5797 3113
Fax: +62 21 5797 3103
[email protected]
www.lg.com
1990
Ardi Kemara Pradipta
LG ist seit 2005 in Indonesien marktführend im Bereich Klimatechnik. 2012 betrug der Marktanteil des Unternehmens
knapp 28 Prozent. Dahinter folgten Panasonic mit knapp 25 Prozent, sowie Sharp und Samsung mit jeweils rund 20
Prozent. Infolge des wachsenden indonesischen Marktes für Klimatechnik, hat LG 2014 eine eigene Produktionsstätte
errichtet.
79
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT Metropolitan Bayutama
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Jembatan Tiga No. 36 FS - FT
Jakarta 14450
Tel: +62 21 661 1034
Fax: +62 21 661 1037
www.bayutama.co.id
1987
Ir. Paulus Gunawan Winata
Die Aktivitäten des Unternehmens konzentrieren sich auf Klima- und Gefriertechnik sowie verwandte Produkte, für
energieeffizientere Gebäude und Fabriken. Das Unternehmen vertreibt HITACHI Klimatechnik,
Klimatechniksteuerungssysteme diverser Hersteller sowie Plattenwärmeübertrager.
PT. RBB Alpha Energy
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gedung Nindya , 4 floor, Suite
402 Jalan MT. Haryono Kav. 22
–Cawang Jakarta Timur 13630
Tel: +62 21 809 7921
Fax: +62 21 809 7922
[email protected]
www.rbb-alpha.co.id
-
RBB-Alpha Energy agiert als Agent für die amerikanische Articmaster Inc. Und vertreibt deren energieeffiziente
Technologien in Indonesien. Die Produkte des Unternehmens haben sich vielfach bei der Reduzierung des
Energieverbrauchs von Klima- und Gefriertechnik bewährt und erreichen Effizienzverbesserungen von 20-40 Prozent.
Die Produkte können mit einer Vielzahl unterschiedlicher Klimatechniksysteme kombiniert werden und eignen sich
besonders für Klimaanlagen mit luft- bzw. wassergekühlten Kondensatoren. Zu den bisher durchgeführten Projekten
gehören Banken, Datenzentren, große Produktionshallen, große kommerziell genutzte Gebäude, Einkaufszentren,
Restaurants, Lebensmittellager, etc.
Generell eignen sich die Produkte für Klimaanlagen aller Art, mit der Ausnahme von Zentrifugal- und
Dampfabsorptionssystemen (centrifugal and vapor absorption systems). Das Portfolio des Unternehmens umfasst die
folgenden Produkte: Patented passive condenser controller product, Refrigeration Management System, Flute Valve, and
Smart Energy Controller.
80
ZI ELGRUPPENANALYSE
Beleuchtungstechnik
PT. Philips Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gedung Philips
Jl. Buncit Raya Kav. 99
Jakarta 12510
Tel: +62 21 2965 1333
Fax: +62 21 794 00 30
www.philips.co.id
1895
-
PT. Philips Indonesia betreibt bereits seit 1940 eigene Produktionsanlagen in Surabaya und ist seit 2011 einer der
Pioniere im Bereich LED-Beleuchtung in Indonesien.
Die Leuchtmittel des Unternehmens erreichen
Energieeinsparungen von bis zu 85 Prozent und eine maximale Lebensdauer von 15 Jahren.
Projekte von PT. Philips Indonesia
Name
National Monument
Suramadu Bridge
Rathaus
Mautstraße Surabaya-Mojokerto
Ort
Jakarta
Surabaya
Palembang
Surabaya
PT. OSRAM Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
KEM Tower 12th fl.
Jl. Landasan Pacu Barat B10 Kav.2, Kemayoran
Jakarta 10610
Tel: +62 21 65704100
Fax: +62 21 65704101
[email protected]
www.osram.co.id
1997
-
PT. Osram begann seine Geschäftsaktivität in Indonesien mit der Übernahme eines lokalen Unternehmens. Ende 2013
hat das Unternehmen seine Produktion von traditionellen Glühlampen von Indonesien nach China verlegt. Das
Unternehmen fokussiert im indonesischen Markt den Absatz von LED-Lampen und Leuchtstofflampen.
81
ZI ELGRUPPENANALYSE
Gebäudeautomatisierung
PT. Siemens Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Arkadia Office Park
Tower F, Level 18
Jalan T.B. Simatupang Kav. 88
Jakarta 12520, Indonesia
Tel: +62 21 27543000
Fax: +62 21 27543333
[email protected]
http://www.siemens.com/entry/id/en/
1909
Ms. Trista Prihartini Efendi
[email protected]
Das erste Büro eröffnete Siemens im Jahre 1909 in Surabaya, seitdem hat das Unternehmen mehr als 200 Millionen EUR
investiert. Siemens bietet eine große Palette von Lösungen und Dienstleistungen in den Bereichen der Elektrifizierung,
Automatisierung und Digitalisierung. Der Umsatz in Indonesien lag im Jahr 2014 insgesamt bei 258 Millionen EUR.
Ein weiterer Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf Energieeffizienz. Dabei stellt ein Meilenstein bei der Etablierung
energieeffizienter Systeme zur Gebäudeautomatisierung und Steuerung (BACS) in Indonesien der Bau des PT. Pertamina
(Persero) Hauptsitzes dar, bei dem unter Verwendung dieser Systeme, die Energieeffizienz gesteigert werden konnte.
PT. Schneider Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Ventura Building, 7th fl.
Jl. R.A. Kartini Kav.26
Cilandak, Jakarta 12430
Tel: +62 21 750 4406
Fax: +62 21 750 4415
[email protected]
www.schneider-electric.co.id
1988
4.000
Ir. Banuarli Tjiradjaja
[email protected]
PT. Schneider Indonesia betreibt drei Fabriken in Cikarang, Pulo Gadung, Batam Island, und die Neueste in Cibitung. 75
Prozent der Produktion werden exportiert.
Das Unternehmen produziert Produkte in den Bereichen Automatisierung und Steuerung, Gebäudemanagement und
Sicherheit, Elektrizitätsverteilung, Montagesystem und Steuerung, Energieautomatisierung und weitere Produkte, die zur
Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Der “Occupancy Sensor” ist dabei der einfachste Weg um Energie zu sparen, da
dieser entsprechend das Licht automatisch an/aus schaltet bzw. dimmt, wenn er Bewegung in einem definierten Bereich
feststellt.
Weitere Produkte zur Steigerung der Energieeffizienz im Portfolio des Unternehmens sind: Acti 9 and Smartstruxure.
82
ZI ELGRUPPENANALYSE
FESTO Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Tekno V Blok A/1 Sektor XI
Kawasan Industri BSD
Serpong-Tangerang 15314
Tel: +62 0804-1-2-FESTO (33786)
Fax: +62 0804-1-4-FESTO (33786)
[email protected]
www.indonesia-muda.com
1989
-
PT. Festo Indonesia verfügt seit Juli 2012 über eine eigene Fabrik und ist mit fünf Büros in Jakarta, Surabaya, Bandung,
Medan, und Semarang sowie zwei Repräsentanten in Batam und Makassar vertreten.
Energieeffizienz stellt dabei einen der Geschäftszweige dar, da die Automatisierung der Netzinfrastruktur ein großes
Einsparpotential beim Stromverbrauch bereithält.
PT. Indonesia Muda Engineering
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jln. Alu-Alu No. 08. Rawamangun
Kel. Jati, Kec. Pulogadung
Jakarta Timur 13220
Tel: +62 21 298 34166
Fax: +62 21 298 34165
[email protected]
www.indonesia-muda.com
2011
-
PT. Indonesia Muda Engineering bietet Gebäudelösungen für innovative, kosteneffiziente Ansätze ohne auf Komfort,
Sicherheit oder Energieeffizienz zu verzichten. Das Angebot umfasst: Vertrieb, Installation, Prüfung, Inbetriebnahme,
Training, Engineering, Design und Beratung nach Bedarf und Budget.
Die Produkte des Unternehmens sind: Gebäudeautomatisierungssysteme, HVAC-Systeme und Sicherheitssysteme.
Projekte von PT. Indonesia Muda Engineering
Name
Ort
Pertamina HQ
Jakarta
British Embassy
Jakarta
JW Mariott Hotel
Surabaya
Bank Indonesia Complex
Jakarta
83
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Fuji Electric Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gedung SUCACO, 2nd Floor.
Jl. Kebon Sirih No. 71
Jakarta 10340
Tel: +62 21 298 34166
Fax: +62 21 298 34165
http://www.id.fujielectric.com/
2011
Naoto Noda
Das Technologieunternehmen mit seiner führenden Leistungselektronik verfolgt das Ziel die Energietechnologie
weiterzuentwickeln. Sie bieten Verteilungs- und Steuerungsinstrumente wie magnetische Schaltvorrichtungen und
Leistungsschalter für Fertigungsmaschinen, Fabriken, Maschinen und Gebäude.
Himalaya Group
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gedung Nindya , 4 floor, Suite
402 Jalan MT. Haryono Kav. 22
–Cawang Jakarta Timur 13630
Tel: +62 21 809 7921
Fax: +62 21 809 7922
[email protected]
www.hej.co.id
≥500
-
Die Himalaya Group besteht aus in Indonesien ansässigen Firmen, die mit mehr als 500 Mitarbeitern für weltweit
bekannte Marken aus der Elektrotechnik als im Importeur, Exporteur, Händler oder Produzent agieren. Die Gruppe
besteht aus 6 Unternehmen und repräsentiert 46 Auftraggeber. Das Produktsortiment deckt unter anderem folgende
Bereiche ab: Automatisierung, Elektro- und Elektronikgeräte, Pneumatik, Pumpen und Armaturen und
Energieübertragung.
84
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Pura Mayungan
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Hayam Wuruk No. 4 E-G-I
Jakarta Pusat 10120
Tel: +62-21-386 6228
Fax: +62-21-345 6879
[email protected]
http://www.puramayungan.com
1975
350
Mr. IR. Suryono Limputra
Einer der Schwerpunkte des Unternehmens sind Lösungen im Bereich Energieeffizienz. Sie vertreiben CIRCUTOR's
Electrical Energy Efficiency Software, welche alle Instrumente beinhaltet die zur Bedienung von elektronischen
Kontrollinstrumenten notwendig sind: von Elektrizität, Gas- und Wasserzählern über Energiekompensationssystemen,
leistungsstarken Netzwerkanalysatoren bis hin zu Schutz-Parametern, Blitz-und Überspannungsschutz.
PT. Jaga Citra Inti
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
JAGA BUILDING
Jl. Tomang Raya No. 40A
Jakarta 11430
Tel: +62 21 567 1966
Fax: +62 21 567 2356
[email protected]
www.jagacitra.com
1989
8
Agus H. Ibrahim - [email protected]
PT. Jaga Citra Inti ist eines von Indonesiens führenden Unternehmen in den Bereichen Mechanik und Elektrik,
Gebäudeautomation und intelligente Gebäudesysteme.









85
BNI 46 Building
Bank Mandiri Head Office
BNI City Tower
Bank International Indonesia (BII) Complex
Bapindo Tower
Jakarta Stock Exchange Building
World Trade Center
Jamsostek Building
Taman Anggrek Complex
ZI ELGRUPPENANALYSE
Legrand Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Setiabudi Building II Lt. 6 Suite 603
Jl.H.R. Rasuna Said, Kav 62.
Jakarta 12920
Tel: +62 21 525 0608
Fax: +62 21 525 5935
[email protected]
www.legrand.co.id
1970
-
Das Unternehmen ist bekannt für elektrische und digitale Gebäudeinfrastruktur. Derzeit hat das Unternehmen
Niederlassungen in Medan, Bandung und Surabaya bietet seine Leistungen indonesienweit an. Eines der Produkte des
Unternehmens mit Bezug zu Energieeffizienz ist der Watt-Stopper: Das Produkt ermöglicht die energieeffiziente Nutzung
von Lichtsystemen im Wohnbereich und in kommerziellen Gebäuden.
Das genannte Produkt wurde bereits in einigen für Energieeffizienz ausgezeichneten Gebäuden installiert, z. B.
Hauptquartier Bank Indonesia, Bakrie Office Tower und das Grove Apartment – Rasuna Epicentrum Jakarta.
PT. Omron Electronics (OEP-ID)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Menara Bidakara 1, Lt. 22
Jl. Jend. Gatot Subroto Kav. 71-73 Pancoran
Jakarta 12870
Tel: +62 21 2949 7500
Fax: +62 21 2949 7555
[email protected]
http://www.omron.id/
1994
Mr. Yoshihito Yamada
Das Unternehmen spezialisiert sich in hoch entwickelter Automationstechnologie, Sensorik und Steuertechnik sowie
häuslicher Pflege. Produkte mit Energieeffizienzbezug sind Aufzugs- und Fahrtreppensteuerung sowie Steuertechnologie
für Klimatechnik.
86
ZI ELGRUPPENANALYSE
Zement
PT. Holcim Indonesia Tbk
Talavera Suite 15th floor
Anschrift
Talavera Office Park
Jl. TB Simatupang No.22 - 26
Jakarta 12430
Indonesia
Kontaktdaten
Tel: +62 21 4 298 61000
Fax: +62 21 298 63333
Email
Webseite
www.holcim.co.id
Gründungsjahr
1971
Mitarbeiterzahl
2.800
Ansprechpartner
Farida Helianti Sastrosatomo


Das Unternehmen unterhält drei Zementwerke in Narogong-West Java, Cilacap-Central Java, Tuban 1-East Java
und ein Mahlwerk in Ciwandan-Banten mit einer Maximalauslastung von 11 Millionen Tonnen Zement.
Der Zement der Marke Holcim „Serba Guna“ ist mit dem „Green Label” des Singapore Environment Council (SEC)
unter anderem aus folgenden Gründen ausgezeichnet worden:
a)
Holcim Serba Guna Zement hat die Vorrausetzungen sowohl für die nationalen als auch internationalen
Standards in Hinblick auf Umweltverträglichkeit und Spezialisierung innerhalb des Produktionsprozesses
erfüllt. Holcim setzt zudem auf ein Umweltmanagementsystem und Qualitätszertifizierung.
b) Durch die Verwendung von alternativen Brennstoffen und erneuerbarer Energie werden bei der Produktion
von Holcim Serba Guna Zement weniger Emissionen verursacht
c) Holcim Serba Guna bietet laut nationalem (SNI) als auch internationalen (ASTM) Standard eine gute Qualität.
Nach dem von der USEPA durchgeführten TCLP-Test wurde die Umweltverträglichkeit des Holcim Serba Guna
Zement sowie die Sicherheit für Verbraucher bestätigt
PT. Indocement Tunggal Prakarsa Tbk.
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Wisma Indocement, Level 13
Jl. Jenderal Sudirman Kav. 70-71
Jakarta 12910, Indonesia
Tel: +62 21 251 2121
Fax: +62 21 251 0066
[email protected]
www.indocement.co.id
1975
Christian Kartawijaya; Pigo Pramusakti Kusdiharjo
Im Jahre 2014 verfügte Indocement über eine Produktionskapazität von 20,5 Mt Zement, 5,0 Millionen M3 RMC, 41
Mischanlagen und 706 Mischfahrzeuge, neben einer jährlichen Gesamtproduktion von 2,8 Mt Zuschlagstoffen mit
Gesamtreserven von 80 Mt aus zwei Minen. Indocement ist das erste Unternehmen in Südostasien welches im Rahmen
der Clean Development Mechanism (CDM) das mit dem CER (Certified Emission Reduction) - Zertifikat ausgezeichnet
wurde. Zudem ist es das erste Unternehmen in Indonesien welches Hüttensand und Stahlwerksschlacke bereits einige
Jahre nach der Einführung von Mischzement verwandte. Dieses zementartige Material findet in der Zementherstellung
Anwendung, um den Anteil von Abfallprodukten (clinker) und CO2 Emissionen zu verringern.
87
ZI ELGRUPPENANALYSE
Glas & Isolierung
PT. Asahimas Flat Glass Tbk
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Ancol IX / 5 Ancol Barat
Jakarta 14430, Indonesia
Tel: +62 21 690 4041
Fax: +62 21 691 8709
[email protected]
www.amfg.co.id
1973
Mampei Chiyoda
[email protected]
Asahimas begann seine Glasherstellung im April 1973 mit der Produktion von einfachem Fensterglas nach dem
traditionellen Foucault Verfahren. Das Unternehmen ist eine gemeinsame Unternehmung zwischen der Asahi Glass Co.
Ltd und PT. Rodamas. Mit einer vorhandenen Gesamtproduktionskapazität von 570.000 t Flachglas, 4.500.000 m2
Sicherheitsglas und 2.400.000 m2 Spiegelglas ist Asahimas der größte Glashersteller Südostasiens.
Im Bereich der Energieeffizienz in Gebäuden verfügt das Unternehmen über zwei hochleistungsfähige Produkte: Stopsol
and Sunergy. Stopsol, ein Wärme und Licht reflektierendes Glas, ist von hoher Qualität und dauerhafter
Leistungsfähigkeit, welches sowohl in kommerziell- als auch in privat genutzten Gebäuden Verwendung findet. Sunergy,
ein niedrig reflektierendes Glas, zeichnet sich durch sein erstklassiges Erscheinungsbild und Sichtkomfort aus.
Im Jahr 2014 lag der Umsatz bei 3,67 Billionen IDR, was einen Anstieg um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Weiterhin konnten die Exporte um 22 Prozent gesteigert werden.
PT. Prosper Rekanda
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Biak 20A-22, Roxy
Jakarta Pusat 10150
Tel: +62 21 6385 2588
Fax: +62 21 6385 2587
[email protected]
www.pivici.com
August Halim
Das Unternehmen hat seinen Schwerpunkt in der modernen Bauindustrie. Das Unternehmen stellt PVC Fenster und
Türen unter der Marke "PIVICI - The Fenestration System“ her. Die Produktion der Systeme erfolgt unter Verwendung
von original VEKA AG uPVC-Profilen, Roto-Frank AG & Dr. Hahn Hardware-Zubehör und weiteren sehr hochwertigen
Materialen.
88
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Solartek
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Taman Pendidikan raya No. 2 Trogong Cilandak Barat,
Jakarta Selatan 12430
Tel: +62 21 751 1303
Fax: +62 21 751 1314
[email protected]
www.solartek.co.id
1995
-
Das Unternehmen ist auf den Vertrieb und die Installation von Industrieisolierung spezialisiert. Dabei finden alle Arten
von Produkten zur Isolierung wie Isogenopac, PIB, Aliclad und H&V Anwendung. Die PT. Solartek hat bereits Projekte in
Krankenhäusern, Universitäten, Schule, Lagerhäusern, Fabriken, Militärgebäuden, Wohnblöcken, Abwasseranlagen und
überall sonst, wo Heiß- und Kaltwasserverteilung benötigt wird, umgesetzt.
Das Unternehmen vertreibt Kooltherm ™, AIR-CELL Insulbreak, und Solartek Foil.
PT. Willich Isolasi Pratama
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Central Cikini Building
Jalan Cikini Raya 60 J
Jakarta 10330
Tel: +62 21 3193 8065
Fax: +62 21 3193 8070
www.willichisolasi-indonesia.com
1984
-
Das Unternehmen verfügt bereits über langjährige Erfahrung auf lokalen- und internationalen Märkten als Lieferant und
Zulieferer in den Bereichen Isolation, Flammschutzmittel, Akustik, feuerfesten Materialien und Rohrbeschichtungen.
Ihre Auftraggeber sind: F. Willich Gmbh + Co, Sam Hwa Chemicals Co.,Ltd, Rockwool Asia “Roxul” und Alta Altene
S.R.L. Ihre umfangreiche Liste von Kunden umfasst unter anderem: Indocement, JGC Indonesia, Thiess Indonesia und
PT. Adhi Karya.
89
ZI ELGRUPPENANALYSE
Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige
PT. Cita Otis Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Wisma Otis
Jl. Buncit Raya no. 36
Pasar Minggu - Jakarta 12550
Tel: +62 21 7884 0000
Fax: +62 21 7884 4000
www.otis.com/site/id/pages/default.aspx?menuId=1
1964
Dwi Himawan - [email protected]
PT. Cita Otis Indonesia ist Weltmarktführer für Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige. Die Produkte des Unternehmens
sind für ihren sparsamen Energiekonsum und eine lange Lebensdauer bekannt. Die Produktionsprozesse des
Unternehmens sind energieeffizient und umweltfreundlich gestaltet, mit Einsparungen des Energie- und
Wasserverbrauchs um 60 Prozent. Das Vorzeigeprodukt des Unternehmens im Bereich Energieeffizienz ist der GeN2Regen Aufzug, mit dem Energieeinsparungen von mehr als 50 Prozent erzielt werden können.
PT. KONE Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Website
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
KEM Tower, 7th Floor, Jl. Landasan Pacu Barat
Blok B10 Kav.2, Gunung Sahari Selatan,
Kemayoran, Jakarta Pusat 10610
Tel: +62 21 6570 3990
Fax: +62 21 6570 3950
www.kone.co.id
1995
KONE ist eines der weltweit führenden Unternehmen in der Aufzugsbranche. In Indonesien betreibt das Unternehmen
drei Niederlassungen, in Surabaya, Bali und Makassar. In einigen der größten Immobilienprojekte Indonesiens sind
Lösungen von KONE installiert, darunter im Fünf-Sterne-Hotel Mulia und im Wisma Mulia Bürogebäude.
Der KONE MonoSpace® 500 erreicht nahezu 90 Prozent höhere Energieeffizienz als KONE Aufzüge aus den 1990er
Jahren.
90
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Berca Schindler Lifts
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Menara Rajawali, 2nd fl
Jl. DR Die Anak Agung Gde Agung. Lot.5.1,
Kawasan Mega Kuningan, Jakarta 12950
Tel: +62 21 576 1476
Fax: +62 21 576 1844
[email protected]
www.schindler.com
2000
-
PT. Berca Schindler Lifts ist ein Joint Venture der Central Murdaya Group und der Jardine Schindler Group. Das
Unternehmen vertreibt Schindler Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige in Indonesien. Einige der bekanntesten und
bedeutendsten Gebäude in Indonesien haben Schindlers Technologien installiert. Darunter sind Menara BCA, Gudang
Garam Bürogebäude, Central Park Mark-APL Tower, World Trade Center 2, Ciputra World 1 und viele mehr. Kürzlich hat
Schindler den Zuschlag für die Bestückung eines zukünftigen neuen Wahrzeichens Jakartas, des Thamrin Nine Tower 1
Projekts, erhalten.
PT Superhelindo Jaya
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. KH. Moch. Mansyur 19B ( Jembatan Lima)
Jakarta- 10140
Tel: +62 21 631 8444
Fax: +62 21 632 6288
[email protected] ; [email protected]
www.superhelindo.co.id
1993
Ir. Winata Margaluhur
Das Unternehmen Vertritt als autorisierter Händler den koreanischen Hersteller Hyundai Elevator und hat mehr als
3.000 Aufzüge, Fahrtreppen und Fahrsteige in Indonesien installiert. Die Niederlassungen des Unternehmens sind in
den großen Städten des Landes lokalisiert, z. B. Bandung, Bali, Makassar, Surabaya, Batam, Medan und Semarang. Der
Aufzug LUXEN verfügt über einen getriebelosen Antrieb und realisiert hocheffiziente Steuerung und
Energieeinsparungen.
Einige sehr bekannte Gebäude in Indonesien nutzen Hyundai Fahrstuhltechnologie, darunter Grand Indonesia, Green
Bay Pluit, Gedung Pertamina, Ciputra World Surabaya, etc.
91
ZI ELGRUPPENANALYSE
Design, Beratung und Zertifizierung
PT. SGS Indonesia
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Cilandak Commercial Estate #108C
Jl. Raya Cilandak KKO
Jakarta Selatan, 12560
Tel: +62 21 781 8111
Fax: +62 21 7818222
[email protected]
http://www.sgs.co.id/
1985
>400
Bambang Indi Nugroho
SGS ist das weltweit führende Unternehmen in den Bereichen Inspektion, Verifikation, Prüfung und Zertifizierung. In
Indonesien hat das Unternehmen seinen Sitz im Süden Jakartas, mit Niederlassungen in einer Reihe indonesischer
Städte, einschließlich Medan, Balikpapan, Samarinda, Banjarmasin, Manado, Surabaya und Semarang. SGS ist eine
akkreditierte Zertifizierungsstelle für das ISO 50001 Energiemanagementsystem. SGS offeriert in diesem
Zusammenhang Zertifizierung, Leistungsbeurteilung und Trainingslösungen für seine Klienten. Die Trainings mit Bezug
zum ISO 50000 Energiemanagementsystem umfassen Sensibilisierung, Umsetzung, Schulungen für interne Prüfer und
IRCA akkreditierte Trainings für leitende Revisoren (Lead Auditor Course).
Sucofindo
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Graha Sucofindo 1st floor.
Jl. Raya Pasar Minggu Kav. 34
Jakarta 12780
Tel: +62 21 7983666 Ext. 1116, 1124
Fax: +62 21 7986473, 7983888
[email protected]
www.sucofindo.co.id
1956
2.646
Bachder Djohan Buddin
SUCOFINDO ist das erste Prüfinstitut in Indonesien. Das Unternehmen befindet sich zu 95 Prozent im Besitz des
indonesischen Staates und führt unter anderem Prüfungen von Gebäuden durch. Die Leistungen umfassen Inspektion
von Fundaments, Tragkonstruktion, Wänden, Dächern und Böden. Prüfung der Installation von Sicherheitstechnik,
Elektroinstallation, Heiz-und Klimatechnik, Baubetreuung, Vergleich technischer Daten mit nationalen und
internationalen Standards, etc.
92
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Energy Management Indonesia (Persero)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Wolter Monginsidi No.4 / 6
Kebayoran Baru, Jakarta Selatan 12160
Tel: +62 21 726 8881
Fax: +62 21 726 8880
[email protected]
www.emipersero.co.id
1987
-
PT. Energy Management Indonesia ist ein Staatsunternehmen, das im Rahmen der Umsetzung der Regierungspläne in
den Bereichen Energie- und Wassereffizienz tätig ist. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen in den Bereichen:
Energieberatung, technische Bewertung und Umsetzung, Trainings, Simulation, Konstruktion, Diversifikation,
Beschaffung von energiesparenden Technologien, Kooperation in Form von ESCO-Konzepten und Wassermanagement.
Derzeit ist die Firma zudem an der Entwicklung eines nationalen Monitoringsystems für die Erfassung des
Energieverbrauchs von Gebäuden in Indonesien beteiligt.
Synergy Efficiency Solutions (SES)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Jl. Sekuta, Denpasar Sel.
Kota Denpasar, Bali 80228
Tel: +62 361 271 292
Fax: [email protected]
http://www.synergyefficiency.solutions
1994
Mr. Steve Piro
Das Unternehmen ist auf energieeffiziente Lösungen spezialisiert. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören
Building Performance Simulation, Energieprüfungen, Green Building Certification, und ESCO Finanzierung. SES hat das
energieeffizienteste Gebäude in Südostasien entworfen und geplant. Das ist ein Inkubator für junge Unternehmen und
Teil des Kampus der Universitas Multimedia Nusantara.
Weitere Gebäude, die von SES entworfen wurden sind: Indonesia Convention Exhibition (ICE), Senopati 46, and Adi
Husada Hospital.
93
ZI ELGRUPPENANALYSE
PT. Enercon Equipment Company
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Gedung Aldevco Octagon II - 4th Floor
Jalan Warung Jati Barat Raya No. 75
Jakarta 12740
Tel: +62 21 794 1182
Fax: +62 21 7941184
[email protected]
www.enercon.co.id
-
Das Unternehmen ist Anbieter von energieeffizienten und umweltfreundlichen Lösungen und repräsentiert Hersteller
wie Integra, Donaldson Ultrafilter, AAF International, Daikin und McQuay International. Die umfassende
Dienstleistungs- und Produktpalette des Unternehmens reicht von Energiebewertung und Unterbreitung von
Vorschlägen zur Reduzierung des Energiekonsums bis zur Bereitstellung und Beschaffung in den Bereichen Clean Air,
Druckluft, Klimatechnik und Motorsteuerung.
PT. Gaya Optima Lingkar Dunia (GOLD)
Anschrift
Kontaktdaten
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Graha ARTI
Jl. Kemang Raya No. 28 B Jati Cempaka
Pondok Gede 1741
Tel: + 6221 – 98763588
Fax: [email protected]
www.gayaoptima.com
2015
-
Das Unternehmen wurde primär mit dem Ziel gegründet, die Verbreitung erneuerbarer Energien, insbesondere von
Solarenergie, zu fördern. PT. GOLD kooperiert auf dem Gebiet der Energieeffizienz mit Synergy Efficiency Solutions
(SES). Eine weitere Zusammenarbeit mit Help Link Tech aus Singapur konzentriert sich u. a. auf
Gebäudemanagementsysteme und Solar-Warmwasserbereitung.
Das Unternehmen führt Installationen und Wartung von PV- und Solar-Warmwassersystemen durch und handelt mit
energieeffizienten Technologien aus diesem Bereich. Als Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz offeriert PT. GOLD
Energieprüfungen, Nachrüstungen sowie Bauberatung für nachhaltiges Bauen.
94
ZI ELGRUPPENANALYSE
AFO Green Build
Anschrift
Grand Slipi Tower, Level 42 G-H
Jl. S. Parman, Kav. 22-23, Slipi
Jakarta Barat 11480, Indonesia
Kontaktdaten
Tel: +62 21 2949 1996
Fax: +62 21 2949 1995
[email protected]
www.afogreenbuild.com
-
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
AFO Green Build ist ein in Singapur ansässiges Unternehmen mit Niederlassung in Jakarta, Indonesien. Die Firma bietet
Beratungsleistungen für „grünes“ Bauen und zu Zertifizierung durch GREENSHIP, LEED und GREENMARK, etc. an.
Darüber hinaus gehören auch Gebäudesimulationen und -analysen sowie weitere Beratungen zur Thematik des
nachhaltigen Bauens zu den Leistungen des Unternehmens..
PT. Airkon Pratama
Anschrift
Jalan Raya Pasar Minggu KM.17, NO.5A
Komp. Ruko Wisma Makmur Jaya
Jakarta – Indonesia 12740
Kontaktdaten
Tel: +62 21 798 7374
Fax: +62 21 798 6410
[email protected]
www.airkonpratama.com
1997
-
Email
Webseite
Gründungsjahr
Mitarbeiterzahl
Ansprechpartner
Das Unternehmen hat sich auf das Anbieten von „grünen“ Komplettlösungen spezialisiert und strebt an, der bevorzugte
Anbieter für Gebäudeanwendungen und Ingenieursdienstleistungen für den Immobiliensektor und die Industrie zu
werden. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus Energieprüfungen und Bewertung von Gebäuden, Wartung und
Betrieb, Zustandserhebungen, nachhaltige und energieeffiziente Planung, Tests und Simulationen sowie Wartung und
Reparatur von Kühlsystemen.
95
ZI ELGRUPPENANALYSE
6.2
6.2.1
Sonstiges
Wichtige Messen im Zielland
INALIGHT 2016
18 – 20 May 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.inalight-exhibition.net/
INAGREENTECH 2016
18 – 20 May 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
http://www.inagreentech-exhibition.net/
IndoBuildTech 2016
25 – 29 May 2016
Indonesia Convention Exhibition (ICE)
www.indobuildtech.com
INDORENEGY 2016
20 – 22 July 2016
Grand City Convex, Surabaya
www.indorenergy.com/
Indonesia Smart City Smart Building Week 2016
27 – 29 July 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.indonesia-smartcitybuilding.com/
HVACR & Energy Efficiency 2016
27 – 29 July 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.ina-hvacrcoldchain.com/index.html
96
ZI ELGRUPPENANALYSE
2nd Indonesia Light & Building Expo 2016
27 – 29 July 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.ina-lightbuilding.com/
Refrigeration & HVAC Indonesia 2016
28 – 30 September 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.refrigeration-hvacindonesia.com/
INDO LED & LIGHTING Expo 2016
05 – 08 October 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.indoledexpo.com/
Trade Expo Indonesia 2016
12 – 16 October 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.tradexpoindonesia.com
The Big 5 Construct Indonesia
09 – 11 November 2016
Jakarta Convention Center
www.thebig5constructindonesia.com/
HVACR Indonesia 2016
23 - 25 November 2016
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.hvacrseries.com/southeastasia/
97
ZI ELGRUPPENANALYSE
Electric, Power & Renewable Energy Indonesia 2017
13 - 16 September 2017
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.electricindonesia.com/
Construction Indonesia 2017
20 – 23 September 2017
Jakarta International Expo (JIExpo)
www.constructionindo.com/
6.2.2
Wichtige sonstige Adressen und Webseiten
Asia Green Buildings (Englisch)
http://www.asiagreenbuildings.com/
„Asian Green Buildings“ ist die erste Online-Plattform, die den Fokus strategisch auf „grüne” Gebäude in Asien legt. Auf
der Webseite finden Fachleute und Interessierte, die sich mit den Märkten für „grünes“ Bauen in Asien
auseinandersetzen, umfassende Informationen zu dieser Thematik.
Automate Indonesia Magazine
http://automateindo.com/
„Automate“ ist ein auf den indonesischen Markt zugeschnittenes Magazin zu den Themen Automation, Robotik, Elektrik
und Produktionsindustrie. Das Magazin schickt sich an, Indonesier über die neuesten Trend auf dem Gebiet der
Automation zu unterrichten und wirbt mit aktuellen Nachrichten der Branche, exklusiven Interviews sowie Artikeln zu
Technologie- und Produktneuheiten.
Building Engineering Association (BEA) Magazine (Indonesisch und Englisch)
http://bea-indonesia.org
Building Indonesia Magazine (Indonesisch)
http://buildingindonesia.co.id/
Das Building Indonesia Magazin behandelt Themen wie Wohnungen, Häuser, Apartments, Einrichtung, Hotels, Villen,
Bürogebäude, Bildung, gemischte Anwendungen, Infrastruktur, Produkte, Profile, Projektinformationen und
Neuigkeiten.
98
ZI ELGRUPPENANALYSE
Colliers International Indonesia (Indonesisch und Englisch)
http://www.colliers.com/en-gb/indonesia
Colliers International Indonesia ist das größte Immobilienberatungsunternehmen in Indonesien.
FuturArc Journal | The Voice of Green Architecture in Asia
http://www.futurarc.com/
FuturArc ist auf “grüne” Architektur und “grünes” Design spezialisiert. Das Magazin berichtet über bekannte Projekte
und veröffentlicht themenspezifische Diskurse sowie Kommentare von Interesse für Architekten und andere Experten
der Branche. Bei der Erstellung und Komposition der Inhalte wird FuturArc von Marktforschern der BCI Media Group
unterstützt, die ihre Informationen aus erster Hand von Branchenkennern und Experten aus Hong Kong, Indonesien,
Malaysia, den Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam beziehen.
Green Building Council Indonesia (Indonesisch)
http://gbcindonesia.org/
Der Green Building Council Indonesia ist eine Nicht-Regierungsinstitution, welche sich der Bewusstseinsschaffung für
Energieeffizienz sowie Bildungsaufgaben im Hinblick auf umweltfreundliche und nachhaltige Baupraktiken und
Energienutzung widmet. Mit GREENSHIP hat der Green Building Council Indonesia ein auf Indonesien zugeschnittenes
Zertifizierungstool entwickelt, welches wachsenden Zuspruch findet. Darüber hinaus bewirbt und vergibt die
Organisation das EDGE-Zertifikat des IFC. Im Rahmen des Energy Efficiency in Buildings Laboratory (EEB Lab), einer
Kooperation auf internationaler Ebene, wirkt der Green Building Council Indonesia aktiv bei der Entwicklung von
Aktionsplänen zur Überwindung der wichtigsten Barrieren für Energieeffizienz in Gebäuden mit.
Housing Estate (Indonesisch)
http://www.housing-estate.com/
Housing Estate ist ein Online-Immobilienportal, welches täglich mit Neuigkeiten und Informationen zu aktuellen
Entwicklungen der Immobilienbranche aufwartet.
Jones Lang Lasalle (Indonesisch und Englisch)
http://www.jll.co.id/indonesia/en-gb/
Jones Lang Lasalle ist eine professionelle Dienstleistungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft, die u. a. spezialisierte
Dienstleistungen für den Immobiliensektor anbietet.
Majalah Energi (Indonesisch)
http://majalahenergi.com/
„Majalah Energi” ist ein monatlich erscheinendes Online-Magazin zum Thema “Nachhaltige Energie”. Das Magazin
veröffentlicht aktuelle Nachrichten zu nationalen Entwicklungen und bietet eine Platt für Diskussionen zu spezifischen
Diskussionen zum Thema „Energie“.
99
ZI ELGRUPPENANALYSE
Majalah Kontraktor (Indonesisch)
http://majalahkontraktor.com/
Majalah Kontraktor ist ein Online-Magazin und eine Informationsquelle für Unternehmen der Baubranche. Unter
anderem finden sich auf der Webseite aktuelle Informationen zu geplanten Bauprojekten.
Majalah Techno Konstruksi
www.technokonstruksi.com
Majalah Techno Konstruksi ist ein Print- und Onlinemedium für die Baubranche. Das Magazin berichtet über die
neuesten Entwicklungen im Bausektor und bietet Detailinformationen zu aktuellen und geplanten Bauprojekten.
Indonesian Energy Conservation & Efficiency Society (MASKEII)
http://maskeei.or.id/
MASKEEI ist eine Organisation, die sich aus individuellen Mitgliedern und Organisationen zusammensetzt. Gemeinsam
streben sie die Sicherung der nationalen Energieversorgung und nachhaltiges Wachstum mittels verbesserter
Energieeffizienz und verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien an. MASKEEI ist eine Plattform für die Verbreitung von
Energieeffizienz und erneuerbarer Energien durch eine Reihe von Aktivitäten unter der Mitwirkung von
Wirtschaftsrepräsentanten, politischen Entscheidern, Gelehrten, Energieexperten, Energiekonsumenten und weiteren
Interessensgruppen.
Indonesian Renewable Energy Society (METI)
http://www.meti.or.id/
Es handelt sich um ein Kommunikations-, Beratungs-, und Kooperationsforum für Experten mit dem Ziel, die Nutzung
erneuerbarer Energien zu fördern, um der nationalen Nachfrage nach Energie nachzukommen und die Umweltbelastung
durch den Einsatz fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Die Mitglieder sind Wissenschaftler, Pädagogen, Mitarbeiter der
Aufsichtsbehörde, Geschäftsleute, Organisationen, NGOs und andere Stakeholder. METI veranstaltet Workshops,
Seminare, Trainings und Diskussionen rund um das Thema erneuerbare Energien. Die Organisation arbeitet eng mit dem
MoEMR, EBTKE und weiteren Regierungsinstitutionen zusammen und übt Beratungsfunktionen bei der Entwicklung
von Regularien und Planungen für erneuerbaren Energien aus.
The World Business Council for Sustainable Development (WBCSD)
http://www.wbcsd.org/home.aspx
Der WBCSD ist eine Organisation von rund 200 zukunftsorientierten internationalen Unternehmen mit dem Ziel, die
internationale Geschäftswelt für die Schaffung einer nachhaltigen Zukunft, für Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt, zu
einen.
100
SCHLUSSBET RACH TU NG
7 SCHLUSSBETRACHTUNG
Indonesiens Wirtschaft hat seit der Einführung der Demokratie ein beeindruckendes Wachstum gezeigt. Gestützt vom
Rohstoffreichtum der größten Volkswirtschaft Südostasiens ist das Bruttoinlandsprodukt innerhalb der vergangenen
zehn Jahre mit rund 6 Prozent gewachsen. Zuletzt ist das starke Wirtschaftswachstum infolge einer gedämpften
Weltkonjunktur, schwacher Rohstoffnachfrage der Hauptabnehmerländer und einer politischen Übergangsphase etwas
abgeflaut. Für das laufende Jahr wird jedoch ein erneutes Anziehen der wirtschaftlichen Entwicklung vorhergesagt.
Hauptursache für diese optimistischen Prognosen ist der von der indonesischen Regierung initiierte massive Ausbau der
Infrastruktur, mit dem im vergangenen Jahr begonnen wurde. Anhaltende Verbesserungen des Investitionsumfeldes
sollen zudem Impulse für ein verstärktes Engagement privater Unternehmen setzen.
Die wirtschaftliche Entwicklung der jüngeren Vergangenheit hat vielfältige Verbesserungen für die indonesische
Bevölkerung gebracht und die Entstehung einer stetig wachsenden konsumfreudigen Mittelschicht gefördert. Gleichzeitig
hat sie den Energiebedarf rapide ansteigen lassen. Basierend auf der vorhergesagten ökonomischen Entwicklung sollen
Energiebedarf und Stromnachfrage auf absehbare Zeit auch weiterhin starke Anstiege verzeichnen. Trotz dessen, dass
Indonesien über große Vorkommen fossiler und erneuerbarer Energieträger verfügt, ist das Land derzeit kaum in der
Lage, den wachsenden Energiebedarf aus eigener Kraft zu decken. Nachdem die eigenen Ölvorräte sich dem Ende
zuneigen, hat in der Energiepolitik ein Umdenken stattgefunden. Neben der Ausweitung des Anteils von Kohle an der
Stromerzeugung, sollen vor allem der vermehrte Einsatz erneuerbarer Energie n und eine effiziente Energienutzung
entscheidende Faktoren für die Sicherung der Energieversorgung sein. Diese Bestrebungen finden Ausdruck in einer
Reihe von verbindlichen und nicht verbindlichen Regulierungen sowie der Entwicklung von Fördermaßnahmen für
Energieeffizienz. Ein wesentlicher Schritt ist der konsequente Abbau von Energiesubventionen, mit welchem seit Antritt
der neuen Regierung begonnen wurde. Die steigenden Energiekosten stellen starke Anreize für eine zunehmende
Bedeutung von Energiesparen und Energieeffizienz dar.
Energieeffizienz in Gebäuden gilt gemeinhin als vergleichsweise einfach und kostengünstig umsetzbar. In Indonesien
wird das Einsparpotenzial durch Energieeffizienz in neuen und existierenden Gebäuden auf bis zu 40 Prozent geschätzt.
Jährlich strömt eine große Anzahl neuer Gebäude auf den Markt, welche vielfältige Möglichkeiten für die Verbesserung
der Energieeffizienz durch „grünes“ Bauen oder die Anwendung energieeffizienter Technologien bergen. Sowohl neu
gebaute als auch existierende Wohnhäuser, Bürogebäude, Einkaufszentren, Hotels und Krankenhäuser sind potenzielle
Zielobjekte für Energieeffizienzmaßnahmen. Das Bewusstsein für Energieeffizienz ist jedoch bislang bei Bauherren,
Bauunternehmen und Hauseigentümern noch gering ausgeprägt. Bisher sind vor es allem Gebäude der Oberklasse und
Prestigeobjekte, die für eine Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia registriert werden. Doch seit der
Einführung des Zertifikats kann die Organisation eine kontinuierlich wachsende Zahl der Registrierungen verzeichnen.
Die Nachfrage nach energieeffizienten Gebäuden wächst insbesondere in den Städten, allen voran Jakarta. In der
Landeshauptstadt bestehen seit 2012 verbindliche Energieeffizienzanforderungen für große Gebäude, welche die
Nachfrage stimulieren. Doch wie im Rest des Landes, mangelt es an Daten zum Gebäudebestand und dem
Energiekonsum von Gebäuden. ESCOs, die einen wesentlichen Beitrag zur Datenerhebung leisten könnten, sind bislang
nur in geringer Anzahl vorhanden.
Das Potential für erneuerbare Energien im Gebäudesektor ist enorm. Insbesondere Solarkraft erscheint aufgrund der
hohen Sonneneinstrahlung geeignet, um den Anteil fossiler Energie im Gebäudesektor zu reduzieren. Aber auch
Erdwärme, Biomasse und Windenergie sind mögliche Alternativen, deren Nutzung den Umweltfußabdruck von
Gebäuden in Indonesien maßgeblich verbessern kann. Zurzeit befindet sich die Entwicklung in diesem Bereich jedoch
noch in einem frühen Entwicklungsstadium. Erneuerbare Energien finden bislang überwiegend Anwendung in Pilot- und
Leuchtturmprojekten. Weitere Einsatzfelder sind Bauten der Oberklasse und abgelegene Tourismuseinrichtungen. Eine
weitergehende kommerzielle Entwicklung wurde bisher durch fehlende Anreize und niedrige Energiepreise behindert.
Die Einführung attraktiver Einspeiseregelungen und die Schaffung eines förderlichen Rahmens stehen hier noch aus. Mit
101
SCHLUSSBET RACH TU NG
der Ankündigung eines PV-Rooftop-Programmes und der Installation von Aufdachanlagen bei Regierungsgebäuden geht
die Regierung mit gutem Beispiel voran und beweist den Willen erneuerbare Energien im Gebäudesektor zu fördern.
Neben der stark eingeschränkten Datenverfügbarkeit, sind mangelhafte Qualität von Bauvorschriften und deren
inkonsequente Durchsetzung wesentliche Faktoren, die eine schnellere Marktentwicklung bisher behindert haben.
Gepaart mit dem Nichtvorhandensein finanzieller Förderung, resultiert daraus ein Mangel an Anreizen zur Umsetzung
von Energieeffizienzmaßnahmen. Doch die indonesische Regierung und die zuständigen Behörden unternehmen bereits
Anstrengungen, um die Attraktivität von Energieeffizienz zu steigern. Landesweit geltende Bauvorschriften für „grünes“
Bauen sowie finanzielle Anreize werden derzeit diskutiert und voraussichtlich noch in diesem Jahr entschieden. Zudem
betreibt die Regierung eine umfassende Kampagne, mit der das Bewusstsein für Energieeffizienz innerhalb der
Gesellschaft entwickelt werden soll.
Die wichtigsten Bereiche für die Anwendung energieeffizienter Technologien in Gebäuden in Indonesien sind
Klimatechnik, Beleuchtung und Automation. Diese lassen sich im Idealfall mit erneuerbaren Energien, insbesondere
Solarenergie, kombinieren. Zurzeit entwickeln die zuständigen Behörden Mindeststandards und eine
Kennzeichnungspflichten für elektrische Verbraucher. Es ist zu erwarten, dass die Standardisierung und Kennzeichnung
mittelfristig für die Verdrängung von nicht energieeffizienten Geräten sorgen wird.
Dadurch eröffnen sich gute Marktchancen für neue Anbieter energieeffizienter Technologien. Während die asiatische
Konkurrenz überwiegend kostengünstige Standardlösungen anbietet, sind deutsche Technologien und Expertise bei
komplexen und innovativen Lösungen gefragt. Das Potenzial für deutsche Anbieter liegt insbesondere bei Gebäuden der
oberen Mittelklasse bis Oberklasse, einschließlich Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden. Deutsche Unternehmen
profitieren im Wettbewerb vom guten Ruf deutscher Technik und deutscher Expertise bei indonesischen
Entscheidungsträgern.
Noch befindet sich der Markt in einer frühen Entwicklungsphase, doch angesichts der vielseitigen Anstrengungen der
Regierung, zukünftig steigender Energiepreise und der Energieknappheit, mit der sich Indonesien konfrontiert sieht, ist
es nur eine Frage der Zeit, bis sich der Markt dynamisch entwickelt. Wer in den indonesischen Markt einsteigen will,
muss sich darüber im Klaren sein, dass ein Markteinstieg in Indonesien Zeit und Ausdauer benötigt.
Geschäftsbeziehungen bauen vielfach auf persönlichen Beziehungen auf. Mittels eines frühen Markteinstieges können die
erforderlichen Kontakte geknüpft, gepflegt und der Bekanntheitsgrad des eigenen Unternehmens im Land erhöht
werden. Die Wahl eines erfahrenen lokalen Partners, der über gute Kontakte zu Behörden und Entscheidungsträgern
verfügt, ist dabei ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche und nachhaltige Geschäftstätigkeit in Indonesien.
102
ABKÜRZU NGSVERZEI C HNI S
8 ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ADB ...........................................................................................................................................................Asian Development Bank
AEC .................................................................................................................................................... ASEAN Economic Community
APERLINDO ....................................................................................................... Verband der indonesischen Beleuchtungsindustrie
ASEAN .................................................................................................................................... Verband Südostasiatischer Nationen
BAS ..................................................................................................................................................... Building Automation System
BIP ................................................................................................................................................................. Bruttoinlandsprodukt
BKPM ..................................................... Badan Koordinasi Penanaman Modal/Indonesische Investitionskoordinierungsbehörde
BOE ..............................................................................................................................................................Barrel of Oil Equivalent
BSNI .................................................................... Badan Standardisasi Nasional Indonesia/Nationale Standardisierungsbehörde
CGI ........................................................................................................................................................... Global Competitive Index
DEN .................................................................................................................. Dewan Energi Nasional/Nationale Energiebehörde
DNI............................................................................................... Daftar Negatif Investasi/Negativliste für Auslandsinvestitionen
EE ................................................................................................................................................................... Erneuerbare Energien
EECCHI ............................................................................................................ Energy Efficiency and Conservation Clearing House
ESCO ........................................................................................................................ Energy Service Company/Energiedienstleister
EUR ........................................................................................................................................................................................... Euro
GBCI ............................................................................................................................................. Green Building Council Indonesia
GW.....................................................................................................................................................................................Gigawatt
IDR ................................................................................................................................................................... Indonesische Rupiah
IEA ................................................................................................................................................... Internationale Energieagentur
IFC .............................................................................................................................................. International Finance Corporation
INAPROC ........................................................................................................................................ Nationales Beschaffungssystem
KEN ................................................................................................................ Kebijakan Energi Nasional/Nationale Energiepolitik
KMU ............................................................................................................................................ Kleine und mittlere Unternehmen
MEPS .................................................................. Minimum Energy Performance Standards/Mindestnormen für Energieeffizienz
MoEMR ......................................................................................... Ministry of Energy and Mineral Resources/Energieministerium
MoI ................................................................................................................................ Ministry of Industry/Industrieministerium
MP3EI .....................................................Master Plan for the Acceleration and Expansion of Indonesia’s Economic Development
Mtoe .......................................................................................................................................................... Megatonne Öleinheiten
NAMA ....................................................................................................................... National angepasste Minderungsmaßnahme
ÖPP ............................................................................................................................................... Öffentlich-Private Partnerschaft
OTTV ................................................................................................. Overall Thermal Transfer Value/Gesamtwärmeübertragung
PIP......................................................................................................................................................... Pusat Investasi Pemerintah
PPP ......................................................................................................................................................... Public Private Partnership
PPU ............................................................................................... Private Power Utilities/Stromproduzenten für den Eigenbedarf
PT PMA ................................................................ Indonesische haftungsbeschränkte Gesellschaft mit ausländischer Beteiligung
ABKÜRZU NGSVERZEI C HNI S
RIKEN ...................................................................................................................Nationaler Masterplan für Energieeinsparungen
RPJMN ................................................................................................................... Mittelfristiger Plan zur nationalen Entwicklung
RUEN ........................................................................................................................................ Nationaler Masterplan für Energie
SNI ..................................................................................................................... Standar Nasional Indonesia/Nationale Standards
SSLI ................................................................................................................................................. Smart Street Lighting Initiative
TPES .......................................................................................................................................................... Primärenergieverbrauch
TWh .....................................................................................................................................................................Terrawattstunden
UNIDO ......................................................................................Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung
USD ................................................................................................................................................................................... US-Dollar
VA .................................................................................................................................................................................. Voltampere
TABELLENVERZEI C HNI S
9 TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Basisdaten Indonesien ................................................................................................................................................. 7
Tabelle 2: Handelsbilanz Indonesien 2012-2015 in Milliarden USD .......................................................................................10
Tabelle 3: Ease of Doing Business Vergleich ausgewählter Länder ......................................................................................... 13
Tabelle 4: GCI-Vergleich Indonesiens mit asiatischen Nachbarn und BRIC-Staaten 2015/16 .............................................. 13
Tabelle 5: Indonesiens Sonderwirtschaftszonen (Stand Januar 2016) .................................................................................... 15
Tabelle 6: Installierte Kapazitäten neuer und erneuerbarer Energien (Stand 2015) .............................................................. 18
Tabelle 7: Entwicklung der durchschnittlichen Stromtarife nach Verbrauchergruppen in EUR/kWh (2006 - 2014) ......... 21
Tabelle 8: Energiesparziele nach dem Entwurf des Nationalen Masterplans für Energieeinsparungen (RIKEN) .............. 25
Tabelle 9: Energieverbrauch diverser Industriesektoren ausgewählter Länder ......................................................................27
Tabelle 10: Energiesparpotenziale in Gebäuden in Indonesien ............................................................................................... 31
Tabelle 11: Vorgesehene Infrastrukturausgaben nach RPJMN 2015-2019 in Mrd. USD....................................................... 34
Tabelle 12: Auswahl großer Infrastrukturvorhaben in Millionen USD ................................................................................... 35
Tabelle 13: Auswahl von Projekten im Bürosektor (>50.000 m 2) in Jakarta (2016-2019) ................................................... 36
Tabelle 14: Auswahl von Projekten im Bürosektor in Surabaya (2016-2019) .........................................................................37
Tabelle 15: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte im Großraum Jakarta (2016-2018) ............................................................ 38
Tabelle 16: Ausgewählte Einzelhandelsprojekte in Surabaya .................................................................................................. 38
Tabelle 17: Ausgewählte Hotelprojekte im Vier- und Fünfsternesegment in Jakarta (2016-2018) ...................................... 39
Tabelle 18: Ausgewählte Hotelprojekte in Tourismusdestinationen (2016-2017) ................................................................. 39
Tabelle 19: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Jakarta ....................................................................... 41
Tabelle 20: Auswahl von Bauprojekten im privaten Wohnungsbau in Surabaya ................................................................... 41
Tabelle 21: Regulierung Nr. 38/2012 im Detail........................................................................................................................ 42
Tabelle 22: Systematik der existierenden „grünen“ Bauordnung ........................................................................................... 49
Tabelle 23: Energieeffiziensstandards für Gebäude ................................................................................................................. 50
Tabelle 24: „Standard and Labeling Plan“ 2011-2015 .............................................................................................................. 50
Tabelle 25: Status der GREENSHIP-Zertifizierung (Stand Dezember 2015) ......................................................................... 52
BI LDVERZEI CHNI S
10 BILDVERZEICHNIS
Abbildung 1: Übersichtskarte Indonesien .................................................................................................................................. 6
Abbildung 2: Entwicklung des BIP ............................................................................................................................................. 9
Abbildung 3: Zusammensetzung des indonesischen BIP nach Anteilen einzelner Wirtschaftsbereiche ................................ 9
Abbildung 4: Anteil deutscher Einfuhren nach Produktgruppen in Prozent der Gesamtausfuhr.......................................... 11
Abbildung 5: Entwicklung der Direktinvestitionen zwischen 2010 und 2015 in Billionen IDR ............................................. 11
Abbildung 6: Ausländische Direktinvestitionen 2015 in USD und Prozent nach Herkunft ................................................... 12
Abbildung 7: Prognose des Primärenergieverbrauchs bis zum Jahr 2050 .............................................................................. 17
Abbildung 8: Stromerzeugung nach Energieträgern 2014 ....................................................................................................... 18
Abbildung 9: Stromverbrauch nach Sektoren im Jahr 2014 .................................................................................................... 19
Abbildung 10: Nationale Elektrifizierungsrate zwischen 2010 und 2014 ................................................................................ 19
Abbildung 11: Status des indonesischen Stromnetzes (Stand März 2015) .............................................................................. 20
Abbildung 12: Zielsetzungen der Nationalen Energiepolitik (KEN) ....................................................................................... 22
Abbildung 13: Der Energiemix des 35.000 MW Programms .................................................................................................. 23
Abbildung 14: Gesetzliche Rahmenbedingungen für Energieeffizienz in Indonesien ........................................................... 24
Abbildung 15: Angestrebte Reduktion von Treibhausgasemissionen nach Sektoren ............................................................ 25
Abbildung 16: Die für ein Prozent Wachstum des BIP erforderliche Steigerung des Energieverbrauchs in Prozent ...........27
Abbildung 17: Vergleich der Energieintensität ausgewählter Länder ......................................................................................27
Abbildung 18: Konzept der indonesischen Energieeffizienzkampagne .................................................................................. 28
Abbildung 19: Endenergieverbrauch nach Sektoren in BOE ................................................................................................... 29
Abbildung 20: Vergleich der Energieintensität in Gebäuden zwischen Indonesien und Japan in kWh/m 2/a .................... 30
Abbildung 21: Energieverbrauch nach elektrischen Verbrauchern in indonesischen Gebäuden .......................................... 30
Abbildung 22: Vergleich der klimatischen Verhältnisse in Deutschland und Indonesien ...................................................... 31
Abbildung 23: Klimaübersicht für Jakarta ............................................................................................................................... 32
Abbildung 24: Wachstum des BIP und des Bausektors in Prozent ......................................................................................... 32
Abbildung 25: Die am schnellsten wachsenden Bausektoren Asiens; Die rentabelsten Bausektoren Asiens ...................... 33
Abbildung 26: 3D-Modell-Entwürfe des Peruri 88-Gebäudekomplexes ................................................................................ 45
Abbildung 27: 3D-Modell des Thamrin Nine Tower 1 und Baufortschritt ............................................................................. 46
Abbildung 28: Entwurf der Citra Towers ................................................................................................................................. 46
Abbildung 29: Entwürfe des Pertamina Energy Towers ...........................................................................................................47
Abbildung 30: Prognose der indonesischen Baubranche in 2016 nach Sektoren .................................................................. 48
Abbildung 31: Das indonesische Energieeffizienzlabel ............................................................................................................ 50
Abbildung 32: Kriterien für die GREENSHIP-Zertifizierung durch den Green Building Council Indonesia ........................ 51
Abbildung 33: Vergleich der Energiedienstleistungssektoren innerhalb der ASEAN .............................................................55
Abbildung 34: Erzielte Resultate des Partnership Programme on Energy Conservation (2003-2013) ................................. 57
QUELLENVERZEI C HNI S
11 QUELLENVERZEICHNIS
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Antara News. Indonesia launches three-hour investment permit issuance service. 02. Oktober 2015.
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GTAI - Germany Trade & Invest GmbH. Indonesien muss Gebäudetechnik importieren. 10. Februar 2016-d.
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GTAI - Germany Trade & Invest GmbH. Indonesiens Außenhandel soll 2016 wieder wachsen. Jakarta: GTAI - Germany
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