Mich interessiert die Veränderung!
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Mich interessiert die Veränderung!
06| LIVING SMALLTALK Oscar-Filmheld Karl Markovics: „Mich interessiert die Veränderung!“ Im Theater in der Josefstadt ist Österreichs derzeit wohl bekanntester Schauspieler Karl Markovics in dem Stück „Mein Kampf“ von George Tabori zu sehen. Nur wenige Minuten vor einem Auftritt nahm sich der Oscar-Held Zeit für ein Gespräch mit Living Culture. Unser Wiener Redakteur Michael Lippitsch traf Karl Markovics backstage Il nostro collaboratore viennese Michael Lippitsch ha incontrato Karl Markovics dietro le quinte Was bewegt Sie, Herr Mag. Heinz Zefferer? Wir fragten den sympathischen Geschäftsführer der Ramsauer Verkehrsbetriebe (deren Motto ist „rundum viel bewegen“) nach >>dem Bewegenden<< in seinem Leben. Leben, wenn der Schmäh rennt. Nachdenklich bin ich natürlich auch hin und wieder. Da denke ich dann nach, wie ich die Welt verbessern könnte. Die Idee zum Durchbruch gabs - Gott sei Dank - noch nicht. Was lesen Sie gerade? Ich lese den Thriller „Diabolus“ von Dan Brown. Leichte Lektüre vorm Schlafengehen. Ist es für Sie wichtig, sich zwischen der Metropole Wien und Ramsau hin und her zu bewegen? Ich habe in Wien studiert, und da pendle ich immer wieder gern nach Wien. Lieber bin ich aber in der Ramsau, sonst wäre ich ja nicht hier. Im Winter das Skifahren und einfach immer wieder die Natur, das brauche ich. Bei Ihrem „bewegten Leben“ - Wo fühlen Sie sich zu Hause? Ich bin daheim zwischen Dachstein und Tauern. Was bewegt Sie persönlich? Das Leben bewegt, wenn sich etwas ändert. In kleinen Dingen bringt es mich zum Lachen. Mit Freunden und Bekannten im täglichen Text: Monika Wogrolly, Foto: Living Culture Gibt es für Sie noch so etwas wie Lampenfieber auf der Bühne? Bei der Premiere hat man klarerweise Lampenfieber, die Premiere ist immer etwas ganz Eigenes. Vor den normalen Vorstellungen bin ich eigentlich nicht aufgeregt, bis auf die eine Minute unmittelbar davor. Aber das wirklich auch erst im Augenblick, bevor man raus auf die Bühne geht. In „Mein Kampf“ gibt es ausgiebige Nacktszenen der Schauspielerin Hilde Dalik. Welchen inhaltlichen Sinn haben diese? Keine Ahnung. Ich bin Darsteller. Ich habe zwar früher immer wieder Stücke interpretiert, aber das tue ich nicht mehr. Das könnte ich als Zuschauer machen, aber nicht, wenn Sie mich als Darsteller fragen. Meine Aufgabe ist darzustellen, nicht zu interpretieren. Die Nacktszenen haben aber nichts mit der Inszenierung zu tun, das steht dezidiert so im Stück. Sie waren als Zuschauer bei Spielen der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft. Wie ist Ihr Resümee der Heim-Europameisterschaft? Es hätte für das Team sicher mehr rausschauen können, aber die Möglichkeiten die man hatte, lassen für die Zukunft hoffen. Also es ist nicht so, dass man nur verzweifelt die Hände vor die Augen schlägt. Sie haben in einem Interview einmal Córdoba mit dem Oscar-Gewinn verglichen… Damit meinte ich, dass es nach dem Oscar nicht dabei bleiben darf, dass man in Österreich sagt: "Es geht eh". Zu hoffen ist, dass sich die Anfangseuphorie auch tatsächlich in eine länger anhaltende Kraft umlenkt, die da auch die notwendigen Mittel zur Verfügung stellt. Gibt es schon erste Anzeichen dafür, dass dies gelingt? Es gibt einige kleinere Anzeichen, dass sich doch etwas tut. Man darf jetzt vorschnell weder zu optimistisch noch zu pessimistisch sein. Ich denke, das nächste Jahr wird es dann auch wirklich zeigen, inwieweit alle Versprechungen auch eingehalten werden und sich in einer weiteren Förderung niederschlagen. Man kann bereits jetzt eine gewisse Ernsthaftigkeit bemerken, dass Film – gerade im Bildungsministerium – als eigenständige Kunstform wahrgenommen wird. Glauben Sie für sich persönlich, dass die Wiederholung eines derartigen Erfolges, wie es ihn mit dem Film „Die Fälscher“ gab, möglich ist? Keine Ahnung. Weder ich noch Stefan Ruzowitzky planen so etwas. Wenn es ein Rezept gäbe, wie man einen Oscar-Film macht, dann gäbe es nur noch Oscar-Filme. In einem anderen Interview haben Sie einmal gesagt, Sie möchten auf keinen Fall eine Ikone werden. Warum? Eine Ikone ist unveränderlich, und alles, was unveränderlich ist, finde ich uninteressant. Unveränderbarkeit ist ja das Sinnbild der Ikone. Sie ist starr, sie ist tatsächlich leblos. Sie hat zwar einen ganz bestimmten Ausdruck, aber der ist unveränderlich. Und das was mich interessiert, ist genau das Gegenteil: Veränderung. Interessiert Sie, was einmal die Nachwelt über Sie denken wird? Gar nicht. Mich interessiert auch nicht, was die Gegenwart über mich denkt. Text: Michael Lippitsch Fotos: Jan Zischka Karl Markovics, l'eroe premiato con un oscar: “Ciò che mi interessa è il cambiamento!” Al teatro viennese Theater in der Josefstadt si può vedere attualmente l'attore austriaco probabilmente più noto al giorno d’oggi. Si tratta di Karl Markovics che recita nel lavoro teatrale “Mein Kampf” (“La mia lotta”) di George Tabori. A soltanto pochissimi minuti prima dell’entrata in scena, l’eroe premiato con un Oscar si è preso un po’ di tempo per parlare con LIVING CULTURE. Per Lei, sul palco esiste ancora qualcosa come la febbre della ribalta, qualcosa del genere? Durante la prima sicuramente c'è la febbre della ribalta, anche da parte mia, perché ogni prima è un evento molto particolare. Prima delle rappresentazioni normali di solito non sono mai agitato, tranne l'ultimo minuto. Ma ciò davvero soltanto nell'istante poco prima dell'entrata in scena. Secondo Lei, secondo le Sue credenze personali, è possibile ripetere un successo come l’ha avuto il film “Die Fälscher” (“I falsari”)? Non so assolutamente. Né io né Stefan Ruzo- witzky progettiamo qualcosa del genere. Se ci fosse una ricetta di come fare un film da oscar, ci sarebbero soltanto film oscar. In un’altra intervista Lei una volta ha detto che non vuole diventare un’icona in nessun caso. Perché? Un’icona è immutabile e tutto quello che è immutabile secondo me è disinteressante. L’immutabilità è, come sappiamo, il simbolo dell’icona. L’icona è rigida, è veramente priva di vita. Sicuramente ha un’espressione molto particolare, ma quell’espressione è immutabile. E ciò che interessa me, è proprio il contrario: il cambiamento.