Leitfaden für Managed IT Services

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Leitfaden für Managed IT Services
Leitfaden für
Managed IT Services
Für ein erfolgreiches Managed-Services-Geschäft sind ein solides
Unternehmens- und Leistungserbringungskonzept ebenso
wichtig wie die passende technische Lösung.
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Inhalt
Einführung: Was bringt es mir, diesen Leitfaden zu lesen?
Teil 1: Die Rolle des MSP
Teil 2: So entwickeln Sie die richtige Strategie
Teil 3: So finden Sie das richtige Tool
Teil 4: Profitable Preisgestaltung
Teil 5: Hüten Sie sich vor diesen Gefahren
Teil 6: Das können Sie als erfolgreicher MSP erreichen
Teil 7: „Safe Systems“: Wie man ein Geschäft erfolgreich ausbauen kann
Fazit: Was wir mitnehmen
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Einführung: Was bringt es mir, diesen Leitfaden zu lesen?
Dieser Leitfaden
wird Ihnen helfen:
Sehr geehrter IT-Service-Provider,
■
ein solides Geschäftsmodell für ein
Managed-Services-Unternehmen zu
entwickeln und umzusetzen
■
die richtige IT-Systemmanagementlösung
zu finden, mit der Ihre Vision Realität wird
■
eine faire, wettbewerbsfähige und
rentable Preisgestaltung für Ihre
Managed Services abzuleiten
■
die Preis- und Rendite-Szenarien für
MSP zu verstehen einschließlich Kosten,
Gewinnen sowie monatlich
wiederkehrende Erlöse,
Projekt-/Breakfix-Kalkulation und Analyse
■
typische Stolpersteine zu umgehen
■
die Vorteile zu verstehen, die Sie mit
richtig implementierten Managed Services
erreichen können
■
zu verstehen, wie ein IT-Service-Provider
es geschafft hat Managed Services
erfolgreich für seine Kunden auszurollen
und sich zu einem der größten MSP in
den USA entwickelt hat
vor einigen Tagen habe ich ein interessantes Gespräch mit einem unserer Managed-Services-Kunden geführt. Wir sprachen über
die Entwicklung seines IT-Service-Unternehmens von einem Ein-Mann-Betrieb zu einem Managed-Services-Provider (MSP) mit 18
Mitarbeitern und einem Umsatz von 3 Millionen Euro in nur wenigen Jahren. Er sagte, dass es eine schwierige Phase war, aber
dass sich die Mühen gelohnt haben. Was mir jedoch besonders im Gedächtnis geblieben ist, waren die Gründe, die er für die
Entwicklung seines Geschäfts anführte.
Er sagte in etwa: “Ich hatte einige Jahre auf Basis eines Breakfix-Modells gearbeitet und hatte mein gutes Auskommen. Aber auf
einmal erkannte ich, dass ich selbst wohl einen guten Job hatte, aber von einem Unternehmen weit entfernt war. Und das war
doch das, was ich eigentlich wollte. Ich wollte ein Unternehmen aufbauen, und ich wusste in diesem Moment, dass der Weg dahin
nur über Managed Services führen konnte.”
Es war ein echtes Aha-Erlebnis. Er hatte einen guten Job, aber er wollte ein Unternehmen aufbauen.
Um dieses Thema geht es in unserem „Leitfaden für Managed IT Services”. Kaseya arbeitet mit Hunderten von Firmen zusammen,
die ihren Ein-Mann-Betrieb zu erfolgreichen Managed-Services-Unternehmen mit Tausenden von verwalteten Endgeräten
entwickelt haben. Diese Kunden haben es geschafft, auf der Basis der Kaseya IT-Systemmanagementlösung eine ManagedServices-Strategie zu entwickeln, mit der sie Tausende von Systemen zuverlässig und sicher mit nur wenigen Technikern
verwalten können.
Lassen Sie uns den Weg gemeinsam gehen. Lesen Sie diesen Leitfaden. Machen Sie aus Ihrem Job ein Unternehmen.
Alles Gute und freundliche Grüße
David Castro
Marketingleiter
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Teil 1: Die Rolle des MSP
Kennen Sie den folgenden Witz?
Was ist der Unterschied zwischen einem klassischen IT-Service-Provider und einem Managed-Services-Provider?
Der Wille zum Erfolg und das Wissen darum.
Zugegeben, das ist nicht wirklich witzig. Aber es stimmt. Das einzige Hindernis auf dem Weg von einem
Breakfix-Provider zu einem MSP sind Sie selbst. Sie müssen es selbst wollen und Sie müssen wissen, wie man
ein Unternehmen führt.
Ein Managed-Services-Provider hat die Aufgabe, seinen Kunden IT-Services schnell und effizient zu vernünftigen,
günstigen Preisen zu bieten. Aber es gibt noch einen anderen Aspekt. Ein MSP muss auch gewinnbringend arbeiten. Vergessen Sie
nicht, dass Sie nicht nur einen Job für sich selbst aufbauen. Sie bauen ein Unternehmen auf und ein
Unternehmen muss rentabel arbeiten.
Die richtige Technologie zu finden, ist gar nicht schwer; IT-Lösungen sind schließlich nur die Werkzeuge. MSP müssen Ihr Augenmerk jedoch auf die unternehmerischen Aspekte von Managed Services richten. Sie müssen eine solide Geschäftsstrategie mit
dem richtigen Tool verbinden, mit dem Sie ihre Vision umsetzen können.
Es lohnt sich ein
MSP zu sein
■
MSP erzielen um 200 bis 400 Prozent
bessere Ergebnisse als reaktiv arbeitende
Service-Provider
■
Reine MSP arbeiten durchschnittlich zu
25 bis 50 Prozent rentabler als
Mischformen
■
Die Geschäfte von MSP werden 3 bis 10
Mal so hoch bewertet wie klassische VAR
Quelle: Internationale Kundenumfrage von Kaseya, 2012
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Teil 2: So entwickeln Sie die richtige Strategie
Zum Aufbau eines erfolgreichen Geschäfts braucht man mehr als nur eine technische Lösung. Erfolgreiche Unternehmen verstehen
es, ein Geschäft aus der Leistungserbringung zu machen. Wichtig ist, dass das Unternehmen auf den richtigen Beinen steht. Erst
müssen die kaufmännischen Grundlagen stimmen – dann kommen die technischen Aspekte.
Unternehmen, die den kaufmännischen Teil gut hinkriegen, aber weniger technische Überlegungen treffen, werden kaum schnell
wachsen, sich aber irgendwie durchschlagen und über Wasser halten können. Auf der anderen Seite werden Service-Provider, die
zwar die richtige Technik einsetzen, aber weder wachsende Kundezahlen, noch tägliche Anforderungen bewältigen können, aller
Wahrscheinlichkeit nach scheitern. Es liegt auf der Hand, dass Unternehmen, die kaufmännisch alles im Griff haben und die für Ihre
Anforderungen richtige IT-Managementlösung einsetzen, enorm erfolgreich sein können. Es geht also in erster Linie darum das
Unternehmen richtig zu führen.
Mit den folgenden sechs Tipps können Sie ein rentables Geschäftsmodell entwickeln:
1. Entscheiden Sie sich für eine proaktive, präventive Arbeitsweise
Jeder Zahnarzt wird Ihnen bestätigen, dass es viel leichter – und weniger schmerzhaft – ist, ein Loch im Zahn zu vermeiden, als
einen kaputten Zahn ziehen zu lassen. Das Geschäftsmodell ist auch erfolgversprechender für den Zahnarzt, denn viele halbjährliche
Untersuchungen bringen ihm wahrscheinlich mehr ein als eine einmalige Zahnextraktion. Genau so verhält es sich mit dem
IT-Systemmanagement. Wenn Sie kleinere Probleme feststellen und beseitigen, bevor sie größere Schäden verursachen, können
Sie die Verfügbarkeit und Leistung der IT-Umgebungen ihrer Kunden effizienter und besser sicherstellen.
Das Zauberwort lautet Automatisierung. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, Fehler zu erkennen und zu beseitigen, bevor Anwender
überhaupt etwas davon merken. Legen Sie Schwellenwerte für Kapazität und Speicherleistung fest, die die Kundensysteme einhalten
müssen. Wenn Werte kritische Grenzen erreichen oder überschreiten, haben Sie automatische und manuelle Abläufe etabliert, die
Fehler direkt beheben.
Eine proaktive Arbeitsweise verringert Ausfallzeiten und beschleunigt die Fehlerbehebung. So ist sichergestellt, dass den Anwendern
bei Ihren Kunden die Tools und die Daten zur Verfügung stehen, die sie für ihre Arbeit benötigen. Gleichzeitig vermeiden Sie damit
Notfalleinsätze. Ihre Mitarbeiter müssen dann nicht alles stehen und liegen lassen, damit Verfügbarkeits- und Leistungsstandards
eingehalten werden. Wenn Ihre Mitarbeiter nicht ständig Notfälle beheben müssen, können sie sich auf strategisch wichtigere,
sprich gewinnbringende Projekte konzentrieren oder der Kundenpflege widmen.
Die Top 10
IT-Aufgaben, die
Sie automatisieren
können
1. Patch-Management und
Software-Verteilung
2. Benutzer- und Gruppenpflege
3. Suchvorgänge zur Netzwerksicherheit
4. Scans zur Datenträgerverwendung
5. Überwachung von Geräte- und
Netzwerkleistung
6. Datentransfers
7. Code-Wechsel (von Bereitstellung
bis Produktion)
8. Standardverwaltungsaufgaben auf
hohem Niveau
9. Neustarts
10. Malware-Scans
Quelle: Beiträge der Kaseya Community & ScriptAuswertung-Statistik, 2012
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2. Hören Sie auf, einzelne Geräte zu verwalten und konzentrieren Sie sich lieber
auf Richtlinien und Rechnergruppen
Die Zeiten sind vorbei, in denen man einen Rechner nach dem anderen verwaltet hat. Erfolgreiche MSP erstellen, aktualisieren und
nutzen Richtlinien, die für ganze Rechnergruppen gelten. Ausnahmen werden dabei natürlich auch bearbeitet, sodass die Systeme
immer im Einklang mit vorher festgelegten Bedingungen sind. Sie erstellen und bearbeiten Basis-Images für jeden Rechnertyp in
der IT-Umgebung Ihrer Kunden, zum Beispiel für Windows 7 Desktops, Exchange Server, iPads oder Rechner in der Finanzabteilung
und müssen dann nur noch sicherstellen, dass die Images stabil sind und konsequent angewendet werden. Bündeln Sie Ihre
Verwaltungsaufgaben und denken Sie darüber nach, wie Sie Änderungen nach Rechnergruppen (z.B. Exchange Server) über Ihre
gesamte Kundenbasis ausrollen können. Wenn Sie sich nur noch um Ausnahmen und nicht mehr um jeden Rechner einzeln
kümmern müssen, verringern Sie den Aufwand für Ihr IT-Systemmanagement, vermeiden unrentable Wiederholungsarbeiten und
bieten Ihren Kunden gleichzeitig einheitliche IT-Services über ihre gesamten Umgebungen.
3. Sprechen Sie über Geld
Moneten, Scheine, Kies. Die Sprache des Geldes ist universal. Jedes Gespräch, das Sie mit einem Kunden führen, muss sich darum
drehen, dass Sie mit Ihren Services für den Kunden Kosten reduzieren oder zusätzliche Erlöse generieren können. Ein Kunde benötigt
ein Upgrade auf Windows 7? Argumentieren Sie, dass der Kunde damit die Produktivität seiner Mitarbeiter verbessern und
Lizenzkosten optimieren kann. Ein Backup-Verfahren soll effizienter gemacht werden? Erklären Sie dem Kunden, was eine
klassische Datensicherung kostet und halten Sie die Einsparungen bei der Nutzung von weniger Bandbreite dagegen.
Wenn Sie neue Aufträge akquirieren, kalkulieren Sie, wie viel der Kunde für seine IT-Verwaltung ausgibt und zeigen Sie dann auf,
welches Einsparungspotenzial darin liegt, die Services an Sie auszusourcen. Betonen Sie, dass sich der Kunde mit voller Energie
seinem Kerngeschäft widmen kann, wenn Sie den Bereich IT abdecken. Versuchen Sie IT-Mitarbeiter des Kunden für sich zu
gewinnen, indem Sie mit Zahlen belegen, wie sich ihre Arbeit durch Ihre Services verbessert, effektiver wird und ihnen das Leben
sehr viel leichter machen kann.
4. Stecken Sie Ihren Kopf in die Wolke
Erfolgreiche MSP erbringen eine Reihe von IT-Services für ihre Kunden über Cloudlösungen. Dadurch können Sie die jeweils beste
Lösung auswählen und Ihren Kunden IT-Services auf effiziente Weise anbieten. Ihre Kunden haben es verdient, dass Sie immer auf
die Lösung setzen, die Ihnen die meisten Vorteile bietet und sie nicht auf das einschränken, was ihr Technologie-Anbieter gerade
im Programm hat.
Für den MSP bedeutet die Einbeziehung von Cloudlösungen bei der Serviceerbringung, dass er seiner Management-Aufgabe
wirklich gerecht wird und sich nicht nur als Techniker versteht. MSP können sich mit hochrangigen Strategien auseinandersetzen
und ihren Kunden bei der Verwaltung ihrer Kontakte helfen, wenn sie wesentliche Aufgaben an Cloud-Provider aussourcen und
mit ihnen zusammenarbeiten.
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5. Bleiben Sie dran an Mustermann
Es ist wichtig, dass Sie mit der Entwicklung in der IT-Branche Schritt halten, Ihre Services kontinuierlich verbessern und immer
neue Möglichkeiten finden, wie Sie Ihren Kunden Nutzen bieten können. Lassen Sie Ihr Unternehmen zertifizieren. Besuchen Sie
Schulungen. Werden Sie Mitglied in den entsprechenden Communitys und beteiligen Sie sich an Foren und Diskussionsplattformen.
Suchen Sie den Kontakt zu den Gurus Ihrer Branche, sodass Sie deren Erkenntnisse an Ihre Kunden weitergeben können. Entwickeln
Sie Kreativität bei der Selbstvermarktung.
Es mag viele kleinere Unternehmen geben, die von Managed Services profitieren können, sich aber noch nicht damit auseinandergesetzt haben. Investieren Sie jetzt in die Qualifizierung potenzieller Kunden – der Einsatz wird sich später bezahlt machen.
Setzen Sie sich das Ziel eine Community gleichgesinnter Geschäftsleute aufzubauen, die Best Practices austauschen und den
Nutzen aller im Auge haben. Außerdem sollten Sie prüfen, ob sich der hohe Wartungsaufwand bei einzelnen Kunden lohnt und
die Zusammenarbeit nicht um jeden Preis fortsetzen, denn Ihre besser aufgestellten Kunden könnten sonst darunter leiden.
Wenn Sie immer auf dem neuesten Stand des Brachenwissens sind und aktuelle Trends verfolgen, sind Sie so wendig und flexibel,
dass Sie die Chancen, die der Markt bietet, voll ausschöpfen können. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Sie so eng mit den
Bedürfnissen Ihrer Kunden verbunden bleiben, dass sie keine Gefahr laufen einen anderen Anbieter zu suchen.
6. Ihre Zielgruppe sind nicht nur Techniker
Viele MSP haben ein gutes Verhältnis zum technischen Personal ihrer Kunden, also den Mitarbeitern, die IT-Strategien planen und
umsetzen. Das ist auch gut so, vergessen Sie aber nicht, auch die Anwender und die Geschäftsführung ins Boot zu holen. Sprechen
Sie mit den Anwendern über deren IT-Anforderungen, damit Sie ein Gefühl für das Unternehmen bekommen und Ihrem Kunden
wirklich dabei helfen können seine Unternehmensziele zu erreichen. Ihre Rolle sollte die eines Technologiepartners für die
Unternehmensführung sein; Sie sind mehr als der von der IT-Abteilung eingesetzte Service-Provider. Wichtig ist auch, dass Sie
monatliche und vierteljährliche Besprechungen ansetzen, damit sichergestellt ist, dass alle Beteiligten den gleichen Stand und
die gleichen Erwartungen hinsichtlich IT- und Kapazitätsplanung haben. Diese regelmäßigen Besprechungen leisten viel im Hinblick
darauf, dass die Unternehmensführung die gute Arbeit Ihres Teams auch sieht und Ihre Hilfe bei der weiteren Entwicklung
des Unternehmens weiter in Anspruch nimmt.
Wenn Sie das richtig angehen, nehmen die Anwender Ihnen ein Stück weit Ihre Arbeit ab, indem sie einfache Wartungsarbeiten
an verteilten Rechner vornehmen und Sie damit entlasten. Legen Sie Richtlinien fest, die Anwender autorisieren Konfigurationsänderungen, Downloads und Patches vorzunehmen und Anwendungen zu starten (und stellen Sie gleichzeitig sicher, dass nicht
autorisierte Änderungen geblockt werden). Wenn Anwender sich ein Stück weit selbst betreuen, sparen Sie und die Anwender
selbst viel Zeit. Die Anwender haben auch ein stärkeres Interesse an der Stabilität ihres Systems und gleichzeitig können Sie
einheitliche IT-Services im gesamten Unternehmen gewährleisten.
Wichtigste Ziele
von IT-Anwendern
■
Durchgehender Schutz aller Geräte
■
Garantierte Service-Levels
■
Minimale Unterbrechung der
Produktivität von Benutzern und
Kerngeschäft
Wichtigste Ziele
von MSP
■
Hohe Kundenzufriedenheit
■
Niedrige Verwaltungskosten
■
Hohe Rendite
■
Glaubwürdigkeit innerhalb der Branche
■
Skalierbare Basis für langfristiges
Wachstum
Quelle: Internationale Kundenumfrage von Kaseya, 2012
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Teil 3: So finden Sie das richtige Tool
Das Geschäftsmodell für Ihre Managed Services basiert auf den technischen Grundlagen, die Sie zur Erbringung von IT-Services für
Ihre Kunden nutzen. Es gibt allerdings Dutzende von Lösungen. Woher wollen Sie wissen, welche Lösung die richtige für Ihre
Bedürfnisse ist?
Es gibt IT-Systemmanagementlösungen in verschiedenen Ausprägungen, je nachdem, auf
welcher Softwarearchitektur sie basieren.
Einzelprodukte
Einzelprodukte, die jeweils nur ein Feature abdecken, zum Beispiel Einzellösungen für Anlagenverwaltung, Helpdesk oder
eine Monitoring-Software, werden häufig für kleinere Netzwerkeinrichtungen oder von IT-Fachleuten, die viel Geduld haben
unterschiedliche Lösungen miteinander in Einklang zu bringen, eingesetzt. Sie decken den Funktionsbereich, für den sie entwickelt
wurden, gut ab, sind aber keine Option für einen IT-Dienstleister, der ein MSP-Geschäft auf die Beine stellen will. Die geringeren
Anfangskosten mögen verlockend sein. Bedenken Sie dabei aber auch die indirekten Kosten, die Ihnen für die Implementierung,
Schulung und Wartung unterschiedlicher Tools auf lange Sicht entstehen.
Appliances
Appliances werden in der Werbung als einfach zu installieren, einfach zu konfigurieren und einfach in der Anwendung beschrieben.
Damit stellen sie eine verlockende Anfangslösung dar, mit der Service-Provider die Komplexität einer IT-Systemmanagementeinrichtung zu umgehen hoffen. Aber die leichte Anwendung und die geringeren Kosten gehen zu Lasten von Funktionalität und
Flexibilität. Die angebotenen Feature-Sets sind tendenziell nicht so umfangreich wie die vergleichbarer Toolsets. Hier können
Lücken in Ihrem Service entstehen, wenn Sie darauf hinarbeiten, eine umfassende und proaktiv arbeitende IT-Systemmanagementstrategie zu implementieren.
Agentlose Software
Agentlose IT-Verwaltungslösungen bieten üblicherweise ein umfangreicheres Feature-Set als Appliances und setzten nicht voraus,
dass Software auf jedem System verteilt wird. Verwaltungsfunktionen und Services werden stattdessen über das Netzwerk (oder
sogar über das Internet) bereitgestellt. Sie müssen jedoch wissen, dass agentlose Software komplett von den Netzwerkbedingungen
abhängig ist. Wenn das Netzwerk ausfällt, fällt auch Ihre Managementlösung aus. Dieser Unsicherheitsfaktor beeinträchtigt die
Sicht auf Ihr Netzwerk und schränkt Ihre Möglichkeiten der Systemverwaltung gerade dann ein, wenn Sie sie am meisten benötigen.
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Agentbasierte Software
Agentbasierte Softwarelösungen können die Feature-Sets, Zuverlässigkeit und Stabilität bieten, wie sie Unternehmen praktisch
jeder Größe – von kleinen KMU hin zu Großkonzernen - benötigen. Nachdem systemintern beschriebene Agents auf jedem
verwalteten Gerät platziert wurden, haben MSP umfangreichste Steuerungsmöglichkeiten und können jede erforderliche Aufgabe
ausführen. Einige der führenden Lösungsanbieter in diesem Bereich bieten Agents an, die nur wenig Speicherplatz benötigen
(< 2 MB) und rühmen sich damit 99 Prozent der Geräte schnell einrichten zu können. Agentbasierte Software ist vor äußeren
Einflüssen geschützt und kann auch dann weiterbetrieben werden, wenn agentlose Software durch Netzwerk-, Authentifizierungsoder Konfigurationsfehler beeinträchtigt ist.
Cloud-Services
Viele MSP beschäftigen sich heute mit Cloudlösungen zur Erbringung von IT-Services für ihre Kunden. Die Möglichkeit
unterschiedliche Bestlösungen in einem einzigen Managed-Services-Paket unter ihrem Unternehmenslogo zu verpacken, ist ein
kostengünstiger Weg zur effizienten Überwachung, Wartung, Aktualisierung, Sicherung und Speicherung verteilter Systeme.
Eine wirkliche Wunderwaffe gibt es unter den verschiedenen Architekturen nicht. Die Verbindung verschiedener Lösungen kann
jedoch einen hohen Grad an Funktionalität, Skalierbarkeit und Steuerungsmöglichkeiten bieten und gleichzeitig die
Serviceerbringung auf hohem Niveau ermöglichen. Die richtige IT-Systemmanagementlösung sollte jederzeit mit Einsatz agentloser
Technologie auskommen (mit vielleicht eingeschränkter Funktionalität) und mit Einsatz von Agents volle Funktionalität bieten
(wobei einige Services über die Cloud erbracht werden). Diese duale Architektur gewährleistet Stabilität und Konsistenz über alle
Kundenumgebungen hinweg, unabhängig davon, welche Probleme auf Sie zukommen. Dabei ist es entscheidend sowohl den
Kontext zu haben (Sicht auf alle Systeme), als auch bei Bedarf schnell und sofort handeln zu können (Kontrolle aller Systeme).
Transaktionskosten
Kosten über die gesamte
Lebensdauer
Open Source
0
€€
Einzellösung
€
€
Appliance
€
€€
€€
€€
€
€€€
€€€
€€€
IT Management Tool
KMU, On-Premise-Lösung
KMU, Cloud-Lösung
Enterprise-Lösung
Legende: niedrige Kosten (€), hohe Kosten (€€€)
Quelle: Internationale Kundenumfrage von Kaseya, 2012
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So finden Sie das richtige Tool
Feature
Nutzen
Wirkung
Automatisiert
Keine unnötige, arbeitsintensive Verwaltung
Reduziert Fehler durch menschliches Versagen;
bietet bessere Services und effiziente
Leistungserbringung; höhere Margen
Remote
Bietet Sichtbarkeit und
Steuerungsmöglichkeiten
Effiziente Leistungserbringung; höhere Margen
Vollständig
Standardisierte Leistungserbringung über
das gesamte Spektrum
Nichts wird übersehen; alles aus einer Hand
Leichter Zugang
Rechner können über eine Internetverbindung
von überall verwaltet werden
Services werden pünktlich ausgeführt; höhere
Sicherheit
Schnelle Auflösung
Verbesserte Betriebszeiten
Verbesserte Anwenderfreundlichkeit; Mitarbeiter
sind produktiver
Skalierbar
Erlaubt weitere Systeme zu verwalten, ohne
dass bestehende Services langsamer werden
Wächst mit den Marktanforderungen; keine
Kapazitätsprobleme oder Einbußen bei den Features
Systemressourcen
Benötigt nur wenig Speicherplatz auf
verwaltetem Rechner und im Netzwerk
Keine Leistungseinbußen
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Teil 4: Profitable Preisgestaltung
Ein wichtiger Teil eines Geschäftsmodells für Managed Services besteht darin, nur einen (niedrigen) Preis pro verwalteten
Rechner anzusetzen. Alternativ kann auch ein Pauschalpreis pro Nutzer oder für jeden angebotenen Service berechnet werden.
Wenn Sie rentabel arbeiten wollen, müssen Sie diese Preise wohlüberlegt festlegen. Je weniger Sie selbst für die Wartung und
Aktualisierung der Rechner ausgeben müssen, umso attraktiver wird Ihre Marge. Auch Ihre Kunden können mit einem
einheitlichen und kalkulierbaren Kostenrahmen viel besser planen (und geben in der Regel auch noch weniger Geld aus, als
wenn sie die Services selbst erbringen würden).
Aber wie legen Sie den Preis fest? Wir haben unsere erfolgreichsten Managed-Services-Kunden für Sie befragt, und sie halten ein
flexibles aber einheitliches Preismodell für MSP für am besten. Schauen Sie sich die folgende Tabelle mit einigen Preisbeispielen
verschiedener Service-Provider unterschiedlicher MSP-Stufen einmal an: Sie sehen, dass die Arbeit der Service-Provider immer
rentabler und immer wertvoller wird, je mehr sie sich einem reinen Managed-Services-Modell nähern.
Kenngröße /
Status
Durchschn.
Auftragsvolumen
Rohgewinn
Nutzung
Unternehmensbewertung
Breakfix
Reaktiv
Proaktiv
Managed
Services
Breakfix
80€/Std.
150€ bis 2.300€
60€/PC 200€/Server
<10%
50%
70%
>75%
<50%/tech
<50%/tech
70%/tech
90%/tech
<0.2
0.3
1.25
>2.0
Quelle: Internationale Kundenumfrage von Kaseya, 2012
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Schön, aber wie gehe ich jetzt konkret meine Preisgestaltung für Managed-Services an?
Die schnelle Antwort lautet: “Das ist ganz allein Ihre Sache.” Und wie auch immer Sie diese Frage für sich beantworten, die
Antwort sollte mit Ihrer MSP-Geschäftsstrategie übereinstimmen, wie zum Beispiel “Ich bin reiner MSP” oder “Ich arbeite nach
einem Hybridmodell.” Nachdem Sie sich über Ihre Wachstumsziele Klarheit verschafft haben, können Sie sich für eine der
häufigsten Preisstrategien von MSP entscheiden:
■
■
■
Gerätebezogen, z.B. Preis pro Desktop, pro Mobilgerät oder pro Server
Anwenderbezogen, z.B. Preis pro Sachbearbeiter, technischem Direktor oder Netzwerkadministrator
Standortbezogen, z.B. Preis pro Hauptniederlassung oder Filiale
Andere Strategien zur Preisgestaltung sind:
■ Pro “erreichtem Ergebnis”, z.B. für ein SLA mit einer Antwortzeit von 5 Minuten oder für Silver-Level-SLA
■ Pro “Anwendungsfall” oder “wertorientiert,” z.B. für ein Services-Bundle „Sicherheit“ oder „Unternehmenskontinuität“
Unabhängig davon, für welche Preisstrategie Sie sich entscheiden, können Sie als MSP nur erfolgreich sein, wenn Sie die Preise für
Ihre Services wertorientiert festlegen. Sie müssen mit Ihren Kunden und möglichen Neukunden sprechen und herausfinden, wie
wichtig optimierte Systeme und geschützte Netzwerke für sie sind. Ein Beispiel: Ein Retail-Kunde, der 10.000 Dollar pro Stunde
über Online Verkäufe einnimmt, bewertet Services zur Überwachung und Unternehmenskontinuität sowie SLA mit kurzer
Antwortzeit anders als eine Niederlassung mit ein paar Teilzeitmitarbeitern, die Quartalsberichte erstellen, die ohne strategische
Bedeutung für die Hauptniederlassung des Unternehmens sind.
Wenn Sie Ihr Preismodell wertorientiert ausrichten, können Sie Ihre Rendite maximieren…aber Sie müssen zuerst einmal wissen,
was Sie die Serviceerbringung selbst kostet.
Wie kalkulieren Sie also Ihre Kosten für die Serviceerbringung?
Die Kosten für Ihre Serviceerbringung setzen sich zusammen aus den zurechenbaren Kosten Ihrer Mitarbeiter plus der Kosten für
Ihre Infrastruktur (Gemeinkosten). Diese beiden Kostenblöcke können heruntergebrochen werden auf einen Basisstundensatz.
Jetzt wissen Sie, was Sie die Serviceerbringung kostet und Sie können eine für Sie optimale Preisstrategie mit maximalen
Gewinnen für Ihre Managed Services festlegen.
Was fließt alles in zurechenbare Personalkosten ein?
Zurechenbare Personalkosten beziehen sich auf die Mitarbeiter, deren Arbeitszeit Projekten direkt zugerechnet wird, und umfassen
alle Positionen, die auf der jährlichen Lohnsteuerbescheinigung eines Mitarbeiters aufgeführt sind, wie Bruttojahresgehalt und
Sozialversicherungsabgaben, aber auch Beiträge zur Absicherung einer Berufsunfähigkeit, Arbeitsunfallversicherung, Gesundheitsvorsorge, Krankengeld, bezahlter Urlaub und bezahlte Feiertage, Gewinnbeteiligung, Altersvorsorge, Pensionsleistungen und
andere zusätzliche Bonuszahlungen.
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Wie setzen sich Gemeinkosten zusammen?
Gemeinkosten umfassen alle anderen Geschäftsausgaben einschließlich aller nicht zurechenbaren Personalkosten. Dazu gehören
Vergütungen, Versicherungen, Werkzeuge, Schulung und Weiterbildung, Telefon- und Internetdienste, Fuhrpark, Energie- und
Wasserversorgung, Mieten und Pachten, Ausrüstung und Wartung, Betriebsmittel, Darlehen, Bankgebühren, Lohnnebenkosten
und Steuern.
Zur Ermittlung Ihres Gesamtstundensatzes, der allgemein für IT-Services als Grundlage herangezogen wird, addieren Sie Ihre
zurechenbaren Personalkosten und Gemeinkosten, dividieren die Summe durch die Anzahl Ihrer zurechenbaren Mitarbeiter und
dividieren das Ergebnis noch einmal durch 2080 (bezahlte Arbeitsstunden pro Jahr).
In unserem Beispiel (nehmen wir an, Sie haben drei zurechenbare Mitarbeiter) belaufen sich Ihre zurechenbaren Personalkosten
auf 175.000,00€ pro Jahr und Gemeinkosten auf 230.000,00€ pro Jahr. Daraus ergeben sich Kosten für drei zurechenbare
Mitarbeiter wie folgt:
■
■
■
Jährliche Kosten (Mitarbeiterkosten = 175.000,00€) + (Gemeinkosten = 230.000,00€) = 405.000,00€
405.000,00€ / 3 (zurechenbare Mitarbeiter) = 135.000,00€
135.000,00€ / 2080 (bezahlte Arbeitsstunden/Jahr) = 64,90€
In diesem Beispiel beläuft sich Ihr Kostensatz für einen Mitarbeiter auf 64,90€ pro Stunde.
Und wie beeinflusst der Grad der Auslastung die Kosten?
Die Auslastung Ihrer zurechenbaren Mitarbeiter hat direkten Einfluss auf die tatsächlichen Kosten für Ihre Serviceerbringung.
Im Beispiel gehen wir bei 100 Prozent Auslastung davon aus, dass weder Urlaubs- noch Krankheitstage, Feiertage,
Weiterbildungszeiten, Fahrzeiten usw. zu berücksichtigen sind. Sehen Sie in der Tabelle, wie sich der Grad der Auslastung
direkt auf die Kosten eines Mitarbeiters pro Stunde auswirkt:
Auslastung
@ 50%
@ 75%
@ 85%
@ 100%
Kosten pro Mitarbeiter pro Stunde
129,43€
86,28€
76,13€
64,72€
Wie muss ich meine Preise für Managed Services gestalten, damit ich Gewinne
erzielen kann?
Um Ihnen zu zeigen, wie Preise und Kosten die Rentabilität eines MSP beeinflussen, sehen wir uns ein typisches MSP-Szenario
an. Wir gehen davon aus, dass Sie 15 Aufträge zu durchschnittlich 3.000,00€ erhalten haben (wertbasierte Preisgestaltung) und
damit einen Bruttoumsatz von 45.000,00€ im Monat erzielen.
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Nehmen wir weiter an, dass Sie drei Servicedesk-Mitarbeiter beschäftigen, die zusammengenommen bei 100-prozentiger
Auslastung Kosten von 64,90€ pro Stunde verursachen.
Jetzt gehen wir davon aus, dass Ihre Servicedesk-Mitarbeiter im letzten Abrechnungsmonat 150 Stunden für die Verwaltung von
Servicedesk-Anfragen sowie proaktives Patching, Aktualisierungen und Optimierung von Kundengeräten aufgewandt haben.
Wir nehmen weiter an, dass ihre Gesamtauslastung in diesem Monat bei 75 Prozent lag (sodass die Kosten pro Stunde in diesem
Szenario bei 86,28€ liegen).
Mit diesen Eckdaten können Sie die Kosten berechnen, die Ihnen für die Erfüllung dieser Serviceaufträge im Monat entstanden
sind und die Marge ermitteln:
Metrik
Berechnung
Ergebnis
Umsatz
5 Verträge x 3.000€ pro Vertrag
45.000€
Kosten
150 zurechenbare Stunden x 86,28€ (@75 % Auslastung)
12.942€
Gewinn
Umsatz - Kosten
32.058€
Marge
(Gewinn / Umsatz) x 100
71,24%
Sie erzielen eine Marge von 71,24 %. Managed Services sind in diesem Szenario hochprofitabel, oder?
Aber was ist mit dem Rest der zurechenbaren Stunden im Monat?
In diesem Szenario haben wir nur 150 Stunden von möglichen 480 Stunden (40 Stunden x 4 Wochen x 3 zurechenbare Mitarbeiter) im Monat zugrunde gelegt, sodass wir noch 330 Stunden offen haben. Nehmen wir an, dass wir diese Stunden Arbeiten
und Projekten auf Zeit- und Materialbasis zurechnen. Setzen wir auch hier wieder einen Auslastungsgrad von 75 Prozent an,
kommen wir auf 247 Stunden, die wir in diesem Beispiel gleichmäßig auf die beiden Positionen verteilen (123 Stunden für Arbeit
auf Zeit- und Materialbasis und 124 Stunden für Projektarbeit.)
Wenn wir einen Stundensatz von 115,00€ für Arbeit auf Zeit- und Materialbasis und 155,00€ für Projektarbeit ansetzen, legen
wir ein Hybridmodell zugrunde, das reine Managed Services mit anderen Beratungsleistungen verknüpft.
Jetzt sehen wir uns die gemischten Umsätze, Kosten, Gewinne und Margen in der Übersicht für diesen Monat einmal an.
Zunächst die Umsätze:
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Metrik
Berechnung
Ergebnis
Umsatz aus Managed Services
15 Aufträge x 3.000,00€ pro Auftrag
45.000,00€
Umsatz aus Arbeit auf Zeit- und Kostenbasis
123 zurechenbare Stunden x 115,00€ pro Stunde
14.145,00€
Umsatz aus Projektarbeit
124 zurechenbare Stunden x 155,00€ pro Stunde
19.220,00€
Monatlicher Gesamtumsatz
78.365,00€
Und jetzt auch die Kostenseite:
Metrik
Berechnung
Kosten der Managed Services
150 zurechenbare Stunden x 86,25€ (@75 % Auslastung) 12.937,50€
Kosten der Arbeit auf Zeit- und Kostenbasis
123 zurechenbare Stunden x 86,25€ pro Stunde
10.608,50€
Kosten der Projektarbeit
124 zurechenbare Stunden x 86,25€ pro Stunde
10.695,00€
Monatliche Gesamtkosten
Ergebnis
34.241,00€
Er ergibt sich also für das Hybridmodell ein Gewinn von 44.124.00€ (Umsatz je Monat – Kosten je Monat) mit einer Marge
von 57 % (Gewinn der Mischbetrachtung / Umsatz der Mischbetrachtung).
Dieses Beispiel zeigt Ihnen, wie der Anteil von Tätigkeiten außerhalb von Managed Services die Rentabilität eines MSP
beeinträchtigen kann (71 % bei reinen Managed Services gegenüber 57 % bei der Mischform!)
Darüber hinaus kann der MSP in diesem Hybrid-Szenario ablesen, dass er 58 Prozent seiner Umsätze über Serviceaufträge
erzielt. Das Unternehmen kann jetzt entscheiden, ob es sinnvoll ist mehr Serviceaufträge zu akquirieren oder ob es dieses
Verhältnis beibehalten möchte (um, zum Beispiel, ein umfangreiches Hardware-Rollout mit einem Hauptkunden abzuwickeln).
Zusammenfassend stellen wir fest, dass dies eine sehr primitive Analyse für einen MSP zur Berechnung seiner Marge ist, wenn er
die gleiche Gruppe zurechenbarer Mitarbeiter nutzt um unterschiedlich kalkulierte Services (pauschal, auf Zeit- und Kostenbasis
und auf Projektbasis) zu erbringen. Mit solchen Szenarien können Sie Kosten- und Preisstrukturen berechnen und so die
Tragbarkeit Ihrer Managed Services analysieren. Darüber hinaus können Sie auf dieser Grundlage bei Bedarf Ihr ServicesPortfolio anpassen und so Ihre langfristigen Unternehmensziele als MSP erreichen.
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Teil 5: Hüten Sie sich vor diesen Gefahren
Das Geschäftsmodell für Managed Services bietet starke Anreize. Denken Sie nur an unser Szenario mit 72 Prozent Marge.
Der Übergang zu einem Managed-Services-Geschäft kann sehr komplex sein, muss aber nicht. Wenn Sie sich dazu entschließen
wollen diesen Schritt zu gehen oder wenn Sie bereits auf dem Weg dahin sind, stolpern Sie bitte nicht über die häufigsten
Fallstricke:
Bleiben Sie nicht im Techniksumpf stecken
Machen Sie einen Bogen um IT-Systemmanagementlösungen, die eine komplexe Integration erfordern und nur eingeschränkte
Sicht und Kontrolle bieten. Versuchen Sie besser nicht Kapitalkosten zu sparen, indem Sie Freeware einsetzen oder eine Lösung zum
Schnäppchenpreis erwerben. In der Regel haben Sie damit leider mehr Probleme als Erfolg. Lösungen, in die Ihre Mitarbeiter viel
Arbeitszeit investieren müssen, nehmen Ihnen die Möglichkeit sich auf das zu konzentrieren, worauf es wirklich ankommt: der
Aufbau Ihres Managed-Services-Geschäfts. Nutzen Sie Ihre Ressourcen besser, um eine Strategie für Ihre Serviceerbringung zu
entwickeln, den Gedankenaustausch mit Ihren Kunden zu vertiefen und auf voreingestellte Verfahren zu setzen.
Überholen Sie sich nicht selbst
Wachstum ist gut, aber passen Sie auf, dass Sie nicht mehr vom Kuchen nehmen, als Sie verdauen können. Effektives Wachstum
heißt, dass Sie auch eine funktionierende Infrastruktur dafür haben, sodass Services für bestehende Kunden nicht beeinträchtigt
werden.
Verfallen Sie nicht in einen Alltagstrott
Gegen Konsistenz lässt sich nichts einwenden, aber Sie und Ihre Mitarbeiter dürfen niemals den Spaß an der Arbeit verlieren.
Niemand entwickelt sich weiter, wenn er jede Nacht davon träumt Rechner zu patchen. Automatisieren Sie einen Großteil der
Routinearbeiten, die im IT-Systemmanagement typischerweise anfallen und geben Sie Ihren Mitarbeitern die Möglichkeit Projekte
zu bearbeiten, die Ihnen Spaß machen und Ideen zu entwickeln, die Ihre Kunden noch erfolgreicher machen.
Rutschen Sie nicht in die Überstundenspirale
Überstunden sind Produktivitätskiller. Sie führen dazu, dass nicht ausgelastete Techniker ihre Arbeit verlangsamen oder nachlässig
werden. Das kann Ihre Marge untergraben und Mehrkosten für Ihre Kunden nach sich ziehen. Automatisieren Sie die Aufgaben, die
über Nacht oder am Wochenende ausgeführt werden müssen und befreien Sie Ihre Mitarbeiter von der Anwesenheitspflicht mit
Remote-Access-Tools, mit denen sie Probleme schnell von zu Hause oder unterwegs lösen können.
Häufigste
Erfolgshemmer
für MSP
■
Inkonsequente Serviceerbringung
aufgrund fehlender Übersicht und
Kontrolle
■
Einsatz reaktiver technischer Verfahren
■
Nutzung arbeitsintensiver Verfahren
Quelle: ChannelPro Magazine, 2012
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Teil 6: Das können Sie als erfolgreicher MSP erreichen
Das Geschäftsmodell für Managed Services bietet Ihnen – richtige Planung und Ausführung vorausgesetzt - ...
Bessere Sicht auf alle Kundenumgebungen
"Mit der
Automatisierungslösung
von Kaseya arbeiten
unserer IT-Mitarbeiter
effizienter und können
deutlich mehr Geräte
verwalten als zuvor."
Chris Wiser
CEO, TechSquadIT
und...
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Bessere Kontrolle der verwalteten Anlagen
führt zu...
Besseren IT-Services für Anwender
und...
Geringeren Betriebskosten.
Das bedeutet wiederum...
Zusätzliches Einkommen für Ihr Unternehmen
und...
Höhere Gewinne für Ihr Managed-Services-Geschäft
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Teil 7: „Safe Systems“: Wie man ein Geschäft erfolgreich
ausbauen kann
Nachdem man schon lange den Wunsch hatte, neue Regionen für das Geschäft zu erschließen, setzte sich die Geschäftsführung
von Safe Systems 2005 das Ziel, die Kundenbasis in den kommenden vier Jahren jährlich um 25 Prozent zu erweitern und ein
Unternehmen von nationaler Bedeutung zu werden. Mit 15.000 verwalteten Geräten in den USA – fünf Mal so viel, wie die
Administratoren derzeit überwachten und warteten - setzte das Unternehmen ein wirklich anspruchsvolles Ziel.
Damit dieses ehrgeizige Ziel erreicht werden konnte, entschloss sich Safe Systems dazu, traditionelle Breakfix-Services hinter
sich zu lassen und ein Geschäftsmodell auf Managed-Services-Basis mit Festpreisen für grundlegende Überwachungs- und
Wartungsarbeiten zu entwickeln, das mehr Effizienz versprach. Aber Safe Systems gelang es nicht, das Geschäftsmodell für
Managed Services auf mehr als 3.000 verwaltete Geräte, also deutlich unter der Zielmarke, zu erweitern.
“Nachdem wir viele Monate versucht hatten Managed Services zu implementieren, erkannten wir, dass wir nicht nur die Art
und Weise ändern müssen, wie wir unsere Kundensysteme verwalten, sondern auch ein ganz neues Geschäftsmodell für unser
Unternehmen entwickeln müssen,” sagte Curt Frierson, Executive Vice President für den Bereich Technik und Ausbildung bei
Safe Systems.
Skalierbarkeit mit einer neuen IT-Systemmanagementplattform
Safe Systems drückte also die Reset-Taste und entwickelte ein neues Rahmenwerk für Managed Services, das auf der Basis von
Automatisierung und Richtlinienverwaltung einen proaktiven Ansatz für die Erbringung von IT-Services für den wachsenden
Kundenstamm bot. Nach Prüfung unterschiedlicher Software zum Beispiel von Dell und N-Able installierte Safe Systems eine
Managed-Services-Lösung von Kaseya, die Administratoren vollständigen Zugriff und Sicht auf alle IT-Umgebungen sämtlicher
Kunden über eine einzige webbasierte Konsole bietet, unabhängig vom physischen Standort jedes Systems. Die Lösung beinhaltet
Automatisierungs- und Remote-Access-Möglichkeiten, mit denen Techniker Richtlinien für Systemgruppen festlegen und die
Einhaltung dieser Richtlinien sicherstellen können.
Entscheidend für den Erfolg der neuen Strategie war der Aufbau eines Network Operations Center (NOC) durch Safe Systems mit
engagierten Technikern, die darüber standardisierte Managed Services nahtlos und schnell über die gesamten Vereinigten Staaten
ausrollen konnten. Die Kommunikation mit Kunden wurde besser und aus Kundenbeziehungen entwickelten sich echte
Partnerschaften.
Safe Systems
im Überblick:
Profil: Als Technologiepartner und
Empfänger renommierter Auszeichnungen in
jüngster Zeit arbeitet Safe Systems schon
viele Jahre mit mehr als 600 Finanzinstituten
zusammen und verwaltet mehr als 25.000
Netzwerkgeräte in den gesamten USA.
Gründung: 1993
Sitz des Unternehmens:
Alpharetta, Georgia
URL: www.safesystems.com
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
“Wir können unsere Services mit Kaseya jetzt viel leichter erweitern und unsere Kunden einfach auf das neue Serviceerbringungsmodell migrieren, wenn sie ihre Verträge verlängern wollen. Dabei treten so gut wie keine Einschränkungen im
Tagesgeschäft und im Kundendienst auf,” so Frierson weiter.
Im Zuge der Beratung neuer Kunden hat Safe Systems früher zwei Techniker in die jeweiligen Betriebe entsandt, damit sie die
Netzwerkvoraussetzungen prüfen und Empfehlungen auf der Basis von Wachstumstrends, Optimierungsmöglichkeiten und
Unternehmenszielen machen konnten. Die Techniker blieben in der Regel einige Tage auf Kosten des Unternehmens im Betrieb,
bis sie ihre Arbeit beendet hatten. Jetzt kann Safe Systems dieselben Leistungen remote über die Kaseya Lösung in einigen
Stunden erbringen und dadurch nicht nur den Installationsprozess verkürzen, sondern auch Reisekosten sparen und weitere
Unternehmensleistungen nahtlos erweitern.
Unternehmenswachstum – schnell und pragmatisch
Safe Systems hat es letztlich geschafft seine ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen und konnte Anfang 2012 das Ziel von
25.000 verwalteten Rechnern sogar übertreffen. Noch wichtiger war aber, dass das Unternehmen dieses Wachstum ohne
zusätzliche Mitarbeiter erreicht hat, seine Gewinnmargen eindrucksvoll erhöht und damit die Grundlage für weiteres Wachstum
gelegt hat. Wenn die Wahl der richtigen Plattform auch die Entwicklung zum Managed-Services-Provider unterstützt hat, war
doch die Erkenntnis, dass sich das Unternehmen grundlegend ändern muss, maßgeblich dafür verantwortlich, dass Safe Systems
heute zu den größten IT-Service-Providern in den USA gehört.
Die fünf
wichtigsten
Aspekte im
Umgang mit
Kunden
1. Etabliertes Verfahren implementieren
2. Proaktive Lösungen und weitestgehende
Automatisierung
3. Ständige Überprüfung
4. Messbare Ergebnisse bei Kosten
und Erlösen
5. Vertrauen schaffen
Curt Frierson
Executive Vice President,
Technik und Ausbildung, Safe Systems
Kaseya | Leitfaden für Managed IT Services
Fazit: Was wir mitnehmen
Die IT-Landschaft ist übersät von Service-Providern, die auf das Geschäftsmodell Managed Services migrieren wollten und
damit gescheitert sind. In den meisten Fällen sind die Träume nicht aufgrund fehlender Visionen oder mangelnder Technik
geplatzt. Das Problem ist vielmehr, dass diese Unternehmen nicht von ihrem Breakfix-Modell abgewichen sind und sich weiter
wie Computerfreaks verhalten haben, die an Rechnern herumbasteln, anstatt sich als geschäftsorientierte Technologiepartner
zu präsentieren. Die erfolgreichsten MSP konzentrieren sich auf Wachstum und entwickeln Vertriebs- und Marketingstrategien,
um ihr Geschäft anzukurbeln, weil sie erkannt haben, dass es Tools und Verfahren gibt, die Ihnen die routinemäßigen
IT-Verwaltungsaufgaben abnehmen. Die Unternehmen, die sich durchgesetzt haben, können proaktiv arbeiten, sich mit
Anwendern und Geschäftsführung Ihrer Kunden auseinandersetzen, über IT unter dem Aspekt von Kosten und Erlösen
sprechen und Best Practices mit ihrem Kundenstamm gemeinsam nutzen.
Aber halten Sie auch fest, dass die Tools, die Sie zur Erbringung Ihrer Managed Services auswählen, nicht austauschbar sind.
Achten Sie darauf, dass Sie sich für eine IT-Systemmanagementlösung entscheiden, die Ihnen komplette Sicht auf und Kontrolle
über die IT-Anlagen Ihrer Kunden von einer zentralen Verwaltungskonsole aus bietet. Das gibt Ihnen die Sicherheit, auch für
einen wachsenden Kundenstamm effiziente IT-Services erbringen zu können. So können Sie das Geschäftsmodell Managed
Services erfolgreich umsetzen und sind auf einem guten Weg ein rentables Unternehmen aufzubauen.
Fangen Sie gleich jetzt damit an. Sie werden diesen Schritt nicht bereuen.
Über Kaseya
Kaseya ist einer der weltweit führenden Anbieter von IT-Managementsoftware. Kaseya Lösungen ermöglichen wirklich jedem Nutzer, Privatkunden ebenso
wie Großunternehmen und IT-Systemhäusern IT-Anlagen proaktiv per Fernzugriff zu überwachen, zu verwalten und zu steuern – einfach und kostengünstig
von einer integrierten webbasierten Plattform aus.
Eine kostenlose 30-Tage-Version erhalten Sie hier: www.kaseya.de/download
Kontakt: www.kaseya.de | [email protected]
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