M`era Luna Festival 2011 - 13. und 14. August
Transcrição
M`era Luna Festival 2011 - 13. und 14. August
M’era Luna Festival 2011 - 13. und 14. August Hildesheim Traditionell öffnete auch in diesem Jahr wieder das beliebte M’era Luna Festival in Hildesheim seine Pforten, oder besser gesagt die Check-in Schalter, reden wir hier ja schließlich von einem Flugplatz. Das Line-up der mittlerweile zwölften Festivalauflage bot, wie bereits die Jahre zuvor, wieder einmal eine abwechselungsreiche musikalische Schnittmenge schwarz getränkter Szeneklänge und schürte somit die Freude auf dieses ganz besondere Wochenende schon weit vor dem eigentlichen Termin. Neben den „Hardcore M’era Luna Gängern“ in unserem Redaktionsteam fieberten besonders wir, die das Event zum ersten Mal besuchten, unserer Ankunft am Gelände entgegen. Freitag 12.08.2011 Nach einigen Stunden Autofahrt waren wir auch ganz froh dieses gegen Freitagabend endlich zu erreichen, auch wenn es Vorort erstmal „Autopolonaise“ hieß, um auf einen der großflächigen Parklätze zu kommen. Unser Vehikel endlich abgestellt auf einem der weitläufigen Rollfelder machten wir uns erstmal auf, unsere Bändchen holen, welche uns auch problemlos ausgehändigt wurden. Lediglich am nächsten Tag sollten wir dann am Tower unsere richtigen Presseausweise abholen da diese, laut Info der netten Dame am Schalter personalisiert seien. Der Weg vom Auto zum Hangar, wo bekanntlich einen Abend vor dem eigentlichen Festival schon zahlreiche Szene DJs die früh angereisten schon mal auf ein kultiges Wochenende einstimmten erschien uns endlos lang. Vorbei an zahlreichen Zelten, wo trotz des feuchten Wetters gut gelaunte Szenefreunde von nah und fern aus Bierdosen die abstraktesten Skulpturen bastelten, bahnten wir uns den Weg und orientierten uns an den wummernden Bässen, die aus dem Hanger übers Gelände schallten. Dort angekommen entschieden wir uns dann aber unser Quartier für die Nacht dingfest zu machen, welches wir im Vorfeld von hilfsbereiten Hildesheimern zugesichert bekommen hatten, während die andere Hälfte unseres Teams sich auf zur Hangarparty machte. Samstag 13.08.2011 „Die Faust war schneller als der Wecker“. Denn diesen müssen wir wohl am frühen Samstagmorgen unsanft getroffen haben, sodas sich unsere Äuglein erst zur Mittagszeit öffneten. Ein Blick aufs Handy offenbarte zahlreiche SMS-Nachrichten unserer Teamkollegen, die schon ungeduldig fragten, wo wir denn bleiben würden und ob wir die letzte Nacht durchgezecht hätten. Eiliges rütteln und schütteln ging durch die Mindestverzehr webZine Seite: 1/7 Gartenlaube, in der wir untergekommen waren, fix angezogen, Katzenwäsche und mit flinker Sohle ging es erst einmal auf zum verspäteten Frühstück, wenn schon verschlafen dann wenigstens mit vollem Bauch in den Tag starten. Nach dem leiblichen Wohl steuerten wir direkt das Fluggelände an und konnten dank der freundlichen Securyties den Weg zum Tower stark abkürzen, um dort unsere Presseausweise zu holen. Nun endlich gab es auch für uns die ersten Klänge von der Mainstage zu hören. Diese avantgardistischen mystischen Klänge stammten von der Band QNTAL deren Sound sich stark an die moderne Klassik und mittelalterlicher Klangkunst anlehnt, gepaart mit einigen elektronischen Elementen. Zugegeben, wenn man nicht sich nicht gerade Fan dieses Genres nennt, könnte man meinen, man macht eine Zeitreise und zwar zu jenen Tagen, wo Jesus übers Wasser laufen konnte. Der Traube vor der Bühne gefiel es jedenfalls und während der sechs dargebotenen Songs wurde geschunkelt, sich beim Nachbarn eingeharkt und sich im Kreise gedreht. Nach diesem für uns ersten musikalischen Einstieg in den Tag wollten wir die Zeit bis zum Auftritt von Leave´s Eyes mit flanieren verbringen, schließlich galt es angesichts der Größe des Geländes sich zu sputen, den die Umbaupausen auf der Mainstage sollten recht kurz ausfallen. Doch bereits die ersten paar Meter über die große Händlermeile versetzte einen vom Schritttempo in einen unweigerlichen Entenmarsch. Zu viele tolle Stände und vor allem viele nette gesprächsbereite Leute bremsten einen immer mal wieder aus. Angekommen an den Waschmöglichkeiten für Camper, waren wir sehr erstaunt über den gegenüberliegenden kleinen aber feinen Supermarkt, der mit einem ganzen Warensortiment zu günstigen Preisen aufwartete und auch dankend in Beschlag genommen wurde. Für uns ab sofort zentrales Ziel, wenn es um die Versorgung mit Flüssignahrung ging, zwar konnte man direkt an der Mainstage Bier und Co bekommen, musste dann aber etwas tiefer in die Tasche greifen, somit waren wir ganz froh über diese Alternative. Von Weitem hörten wir schon die ersten Gitarrensalven der Symphonic-Metaller LEAVE´S EYES, die ihr Set mit den Nummern „Veritas“ und „Velvet Heart“ eröffneten. Von einem musikalischen Kampf zwischen gut und böse kann man sprechen, denn hier trifft die engelsgleiche Stimme von Frontfrau Liv Kristine, auf den dunklen rauen Gegenpart oder besser gesagt, auf die tiefen Growls ihres Mannes Alexander Krull. Im Laufe ihrer Show kamen auch der bandeigene Klassiker „My Destiny“ sowie das lautstark umjubelte Maggie Reilly & Mike Oldfield Cover „To France“ zum Einsatz. Ein tolles Set und den abschließenden Applaus hat sich die Deutsch-Norwegische Kapelle wirklich verdient. Während die anderen aus unserem Redaktionsteam ehr den elektronischen Klangwelten frönen wollte, die parallel im Hangar dargebracht wurden, konnten wir uns erfolgreich davor drücken, sind wir doch ehr Freunde von gitarrenlastiger Musik (ausnahmen bestätigen jedoch die Regel). Da sich nun nachfolgend Mesh, Julien-K sowie Nachtmahr an den Reglern und Tasten in Ehre gaben suchten wir bis zum Auftritt der Epic Metaller von Equilibrium erst einmal das weite, oder besser gesagt was zu beißen denn unsere Mägen knurrten schon wieder. Natürlich lockten auf dem Festivalgelände zahlreiche kulinarische Genüsse die Festivalbesucher, doch wenn man mit weniger Budget angereist war stand man sich besser bei angrenzenden Ständen rund um das Gelände zu gastieren, denn diese lieferten sich eine erbitterte Preisdumpingschlacht, sehr zum Wohlgefallen der Festivalbesucher. Pünktlich mit dem Ertönen des ersten EQUILIBRIUM-Songs „In Heiligen Hallen“ erreichten wir wieder die Mainstage. Für viele wohl die extravaganteste Band an diesem Tag, ließ man seinen Blick nochmals über das Programmheft bzw. die Running Order schweifen. Knallharter Metal stand nun auf der Tagesordnung, versehen mit Folk und heidnischen Elementen. Mit einem stiltypischen und druckvollen Set holte die Truppe um Frontmann Robert "Robse" Dahn zum Rundumschlag aus, präsentierte dabei Songs wie „Blut Im Auge “, „Wingthors Hammer“ und stieß mit dem Song „Met“ symbolisch mit den Fans an. Ganz bis zum Schluss konnten wir jedoch nicht bleiben, da wir uns mit dem übrigen Team im Hangar verabredet hatten, um uns gemeinsam die Show von FUNKER VOGT anzusehen. Und da wären wir wieder Mindestverzehr webZine Seite: 2/7 beim bereits oben erwähnten Satz angelangt (ausnahmen bestätigen die Regel) denn im Falle Funker Vogt, frönen auch wir gerne mal elektronischer Musik entgegen. Bei unserem Eintreffen war der Hangar bereits gut gefüllt und kaum hatten wir ein gutes Plätzchen in der Halle gefunden, erschallte auch schon das Intro und im direkten Anschluss der Hit „Arising Hero“. Innerhalb kürzester Zeit hatte die aus Hameln stammende Formation die Masse auf Tanztemperatur gebracht und euphorisch wurden im weiteren Verlauf Nummern wie „White Trash“, „Fire & Forget“,“ Maschine Zeit“,“ Krieger“ und „Tragic Hero“ umjubelt und gefeiert. Sichtlich imponiert witzelte Sänger Jens während der Show mit dem Publikum herum „schön das ihr hier seit und nicht dort“ er zeigte Richtung Mainstage, auf der gerade Blutengel performten. Ein energiegeladenes Set, zu dessen Abschluss man gut gelaunt den Hangar wieder verließ. Nachdem wir durch die brachialen elektronischen Beats auf einen guten Stimmungspegel gebracht wurden, zog es uns erst einmal wieder Richtung Mainstage, um sich dort der Flüssigkeitsaufnahme zu widmen. BLUTENGEL performten noch in vollen Zügen und der Platz vor der großen Bühne war gut gefüllt, überwiegend durch weibliche Fans der Band und textsicher wurde neben uns mitgesungen und Frontmann Chris Pohl angeschmachtet. Gut zwanzig Minuten bekamen wir von der vampiristischen Show noch mit, die sich aus zweierlei Elementen zusammensetzt. Im Fokus stehen eine musicalorientierte Performance nebst dazugehörigen Requisiten, zum anderen eine musikalische düster/romantisch gestimmte Untermalung die so müssen wir uns leider eingestehen, sich durch den Aufbau der Songs, deren Rhythmik bzw. Tempo und Melodienverlauf doch stark ähnelt. Soll heißen, dass die Songs nach einer Weile recht langweilig werden, fühlt man sich nicht zu der Materie hingezogen, aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich Streiten. Wir verweilten auf jeden Fall noch ein bisschen länger am Bierstand, denn nach einer kurzen Umbaupause sollten die finnischen Fiedler von APOKALYPTICA die Bühnenbretter erklimmen. Cello Rock vom feinsten stand jetzt auf dem Programmplan und da wir noch keiner Show der Saitenakrobaten bewohnen durften, waren wir sehr gespannt auf deren Interpretation bekannter Metal-Klassiker und natürlich auch eigener Stücke. Und bereits mit den ersten Klängen des Metallica-Covers „Master of Puppets“ versank man in diese gebotene Darbietung und den tiefen Tönen der Cellos. Man starrte gespannt zur Bühne und genoss weitere Umsetzungen wie „I'm Not Jesus“ mit Gastsänger Tipe Johnson, der an diesem Abend übrigens noch weiteren Stücken wie „Bring Them To Light“ oder „I Don't Care“ seine Stimme leihte. Neben weiteren Metallica Huldigungen wie „Nothing Else Matters“ und „Seek & Destroy“ bekam man noch Sepultura´s „ Inquisition Symphony“ auf die Ohren, ehr sich die Finnen nach zehn großartigen Stücken mit dem Song „ Hall Of The Mountain King“ pompös verabschiedeten. Eine tolle Show, die auch uns sichtlich begeisterte. Gegen 21 Uhr kündigte sich dann unser persönliches Highlight des ersten Festivaltages an. Schon die Ankündigung im Vorfeld, man habe sich extra fürs M’era Luna eine Überraschung einfallen lassen, in Form einer nie Live dargebotenen Premiere schürte unsere Vorfreude auf den Meister der schwarzen Schmetterlinge. Das Set von ASP wurde durch „Sanctuary“ eingeleitet und vor der Bühne rückte man zusammen, denn immer mehr Besucher eilten nun Richtung Mainstage. Der Anblick glich einem schwarzen Teppich, der sich vor der Bühne weit fächerte. Es folgte eine Show, die man wohl so schnell nicht mehr vergessen wird und eine Setlist die keine Wünsche offen lies und die neben altbewährten auch Platz für die neue Single „Wechselbalg“ lies. Alexander “Asp” Spreng und Band zeigten sich an diesem Tag in Bestform, ein guter Sound, eine tolle Interaktion mit dem Publikum und ein optisches Feuerwerk aus Pyroeffekten, Feuerwänden und Nebelfontänen formten diese Best-of-Show, machten diese zu einem besonderen Erlebnis. Auch die angesagte Überraschung zündete schon mit den ersten Gitarrenklängen. So performten ASP den Klassiker der Sisters of Mercy „Temple Of Love“ auf ihre ganz eigene Weise und die Fans dankten es der Band lautstark. Nun galt es diese grandiose Show zu toppen und allmählich nährte man sich auch dem Finale des ersten Festivaltages. Mit WITHIN TEMTATION konnte die wohl beliebteste Europäische Symphonic Rockband als Headliner für das M’era Luna verpflichtet werden und unsere Erwartungshaltung war auch dementsprechend groß. Schon die Live-DVD „Black Symphony“ die 2008 in Zusammenarbeit, mit dem -Metropole Orchestraentstand, schindete bei uns mächtig Eindruck und gespannt blickten wir Richtung Bühne wo nun die ersten Mindestverzehr webZine Seite: 3/7 Klänge des Songs „Our Solemn Hour“ durch die Riesen Boxen hallten. Recht leise erschien uns die sonst sanft kraftvoll klingende hohe Stimmlage der Frontfrau Sharon den Adel, dies besserte sich jedoch nach Wechseln unserer Position und dem Abflachen des Windes, der so langsam kalt über das Gelände fegte. Optisch gestalteten die Niederländer ihre Show sehr lichteffektstark, eine große Videoleinwand im hinteren Teil der Bühne zeigte mal aktuelle Livebilder, dann wieder Ausschnitte aus den jeweiligen Videos der Band, passend zu den gerade angespielten Songs. Ein guter Querschnitt aus alten und neuen Hits zog die Fans in ihren Bann. Gerade so bekannte Nummern wie „Stand My Ground“, „Mother Earth“ und zuguterletzt „Ice Queen“ brachten die Stimmung auf den Siedepunkt und rundeten dieses ausgewählte Livepackage und somit den ersten erlebnisreichen Festivaltag gekonnt ab. TAG 2 >>> Sonntag 14.08.2011 „Raindrops falling on the Gartenlaube“ Noch völlig benommen vom Abschluss des ersten Festivaltages, den wir bis in die frühen Morgenstunden mit unseren sehr freundlichen Gastgebern und einigen weiteren Hildesheimern in dem gemütlichen Kleingartenverein Hundert Morgen verbrachten und dort über die Wurzeln des M’era Luna Festivals bis hin zu bereits erlebte Musikgrößen debattierten, klickten unsere Äuglein gen Mittagsstunde auf. Geweckt wurden wir durch lautes Tröpfeln aufs Dach unserer Unterkunft und ein Blick aus der Laube kündigte einen feucht fröhlichen zweiten M’era Luna Tag an. Verpackt in stilvollen schwarzen Regenjacken duckten wir uns durch das nasse Etwas von oben, schnappten uns unterwegs noch schnell einen Kaffee und eilten schnellen Schrittes weiter zum Festivalgelände. Dort angekommen erblickten wir ein Meer aus Regenschirmen. Unter einem trafen wir übrigens Steve Nagavi (AND ONE), der sich wohl am Morgen den Auftritt seiner kürzlich abhandengekommenen Musiker Chris Ruiz und Gio van Oli ansehen wollte, die an diesem zweiten Festivaltag mit ihrem kürzlich gegründeten Elektroprojekt PAKT auf der Mainstage den Auftackt machten. Nun gut, aufgrund unserer besagten Elektrophobie und unserem Durchzechen in der ersten Festivalnacht sollte unser Tag erst einmal mit Klängen der Band A LIFE DIVIDED starten. Und das die Jungs um Frontmann Jürgen Plangger auf der Bühne richtig Druck machen können stand für uns außer Frage, schließlich haben wir die Münchner Elektrorocker schon mehr als einmal Live erleben können. Jürgen, der sonst die Saiten bei Eisbrecher zupft, überzeugt mit seiner eigenen Band durch seinen wechselbaren Gesang und Songs, die mal druckvoll melodiös, dann aber auch midtempohaft und textlich emotional daherkommen und so einfach authentisch klingen. Auf der Hangar-Stage präsentierte die Band nun insgesamt sieben Songs vom aktuellen Werk „Passenger“. Darunter natürlich auch die gelungene Interpretation des Alphaville-Klassikers „Sounds Like A Melody“ die an diesem Tag genauso umjubelt wurde, wie die restlichen Nummern des Sets. Zum letzten Song „Heart On Fire“ verlies Jürgen die Bühne, um vom Fotograben aus Lebkuchenherzen an die Fans zu verteilen. Eine solide Show, die A Life Divided da ablieferten, ein gut gefüllter Hanger spricht da sicherlich Bände. Wieder im Freien angelangt begrüßte uns auch sogleich wieder der Regen, der sich alle Mühe gab, den Rasen vor der Mainstage in ein riesiges Matschgelage zu verwandeln. Doch ein bekennender Festivalbesucher lässt sich auch davon nicht abschrecken, schließlich gibt es ja zu jedem Anlass die passende Bekleidung. Von der großen Bühne schallten nun Cello, Klavier, Kontrabass und Pauke ins Gehör. COPPELIUS aus Berlin standen für die etwas andere Rockmusik, erzeugt durch eben genannte klassische Instrumente. Gehüllt in Kostümen, die an das Ende des 18. Jahrhunderts erinnerten, war die Truppe gerade bei der Hälfte ihres Sets angelangt und versuchte akribisch die überschaubare Meute vor der Bühne mit dem Song „Coppelius Hilft“ vom himmelsströmenden Laster abzulenken. Wir mussten uns nach kurzem Mindestverzehr webZine Seite: 4/7 Lauschen jedoch eingestehen, dass wir mit der Darbietung der außergewöhnlichen Truppe rein gar nichts anfangen konnten und entschieden uns dazu erst einmal die restlichen uns noch unbekannten ecken des Geländes zu begutachten. Auf unseren Streifzug übers Gelände, vorbei an Gauklern, Feuerspukern und mittelalterlichen Betätigungen wie z. B. Axtwerfen und anderen kuriosen Dingen, Modenschauen und brüderliches Trinkgelage der verschiedensten schwarzen Subkulturen, die sich ausnahmsweise Mal gemeinsam friedlich unter Pavillons quetschten, um Schutz vor der Nässe zu suchen, stellten wir fest das trotz der Größenordnung des M’era Luna Festivals die Szene auch mal klein wirken kann, denn nirgends sonst trafen wir so viele bekannte Gesichter wie hier und das aus aller Herren Ländern. Für einige kurze Gespräche und späteres Verabreden reichte die Zeit noch, dann marschierten wir aber eilig zur Mainstage um MONO INC. nicht zu verpassen, denn darauf hatten wir uns schon gefreut. Die Hamburger Goth-Rocker konnten gerade mit ihren letzten beiden Alben „Voices Of Doom“ und dem aktuellen Werk „ Viva Hades“ eine Menge Zuspruch seitens der Medien und der Fangemeinde ernten. Von Tour zu Tour vergrößerte sich ihre Popularität und bescherte der Truppe um den charismatischen Frontmann Martin Engler letztendlich zahlreiche ausverkaufte Hallen und Clubshows. Dieser Erfolg zeigte sich auch in den Deutschen Charts, auch dort biss sich das Gespann auf Rang 50 fest und pendelte immer wieder mal zwischen den Platzierungen hin und her. Energiegeladen schoss Irokesenträger Martin Engler zum Opener „ This Is The Day“ über die Bühne und sorgte mit viel Charm sofort für rege Begeisterung im Publikum. Weiter ging es mit „Symphony Of Pain“ und dem Titelsong des gleichnamigen neuen Albums zu dem die Fans ihre Pommesgabeln gen Himmel streckten und lautstark „Viva hell, Viva Hades“ mitsangen. Ein weiteres Mono Inc. Phänomen lies den Regen plötzlich verstummen oder wie Sänger Martin kommentierte „Das ist typisch für uns, immer wenn wir auf der Bühne stehen, hört es auf zu regnen“. Zur Setmitte gab es dann das Iggy Pop Cover „The Passenger“ in einer Akustikversion auf die Ohren und getrennt nach Männlein und Weiblein lies Martin die Schaar vor der Bühne laut das „Lalalala“ mitsingen, um zu schauen, wer dies denn nun am besten konnte. Nach „Get Some Sleep“ welches an siebter Stelle gespielt wurde hätten sich viele am liebsten noch einen Nachschlag gewünscht, doch damit sollte die Show der Nordlichter ein Ende finden. Nach kurzem verschnaufen ging es für uns mit END OF GREEN weiter die sich nun mit ihrem Song „High Hopes In Low Places“ impulsiv zu Wort meldeten. Melancholisch-düster gestimmter Goth-Rock nebst markanter Stimme von Sänger „Michelle Darkness“ dröhnte nun aus den Boxen. Ein wenig tröpfelte es nun wieder von oben doch das machte uns angesichts nachfolgender Kracher wie „Drink Myself To Sleep“, „ Goodnight Insomnia“ und unseren Favoriten „Tie Me A Rope“ gar nichts aus. Spätestens mit „Sunday Mourning“ sollte der Regen wieder passé sein und trocken konnte man dann den letzten Song „Saviour“ genießen. Eine gewohnt souveräne Show der Stuttgarter fand somit ihren Abschluss. Nachdem wir uns an diversen Köstlichkeiten gelabt hatten und somit unsere Pause genau zwischen Tying Tiffany und Tanzwut legten stand für uns gegen 17.20 Uhr GOTHMINISTER auf dem Plan. Und nicht nur wir wollten des Teufels Advokaten sehen, sondern auch die Schlange die vor dem Hangar an einem Absperrband auf Einlass wartete. Wir fanden es aber gut das vor dem Hangar durch Securitys darauf geachtet wurde das sich nicht zu viele Besucher in die Halle quetschten, sondern das alles ein wenig kontrollierter ablief. Nach kurzer Zeit durften auch wir uns dann ein gemütliches Plätzchen in der Halle sichern, wo schon die Bühnendeko auf die norwegische Gothic-Metal-Band verwies. Mit im Gepäck hatte der „Gothminister“ der im bürgerlichen Leben übrigens Bjørn Alexander Brem heißt vor allem Songs vom neuen Album „Anima Inferna“ u.a „The Beast“ , „Stonehenge“ und die starke Single „Liar“ natürlich durften aber auch die bekannten Hits wie „Dusk Till Dawn“, „Darkside“ und „Happiness In Darkness“ nicht fehlen optisch sorgten während der Show zahlreiche Pyroeffekte, fliegende Fledermäuse und ein fast zwei Meter hohes mechanisches Monster, welches über die Bühne taumelte für ein besonderes teuflisches Erlebnis. Fest verankert blieben wir nun in der Halle stehen denn direkt nach dieser tollen Show des Gothministers kündigte sich bereits der nächste hochkarätige Act an auf den wir uns persönlich schon wahnsinnig freuten, Mindestverzehr webZine Seite: 5/7 denn jedes Mal wenn wir in den letzten Jahren zu einem Konzert der Band wollten wurde uns immer ein Strich durch die Rechnung gemacht. So blieb uns bis dato nur die Erinnerungen an die legendäre „Wildhoney Tour“ und diese, so kann man sich ausrechnen, liegt schon viele Jahre zurück. Ebenfalls aus Skandinavien wenn gleich auch Sänger Johann Edlund mittlerweile seinen Wohnsitz nach Griechenland verlagert hat kündigten sich nun TIAMAT an. Nichts und niemand hätte uns nun mehr aus der Halle bekommen auch wenn wir gerne die Show von „Project Pitchfork“ gesehen hätten die zur gleichen Zeit auf der Mainstage performten. Die Setlist von Tiamat las sich wie ein persönlicher Wunschzettel eine musikalische Reise durch über 20 Jahren Bandgeschichte. Gespielt wurden vom Album „Judas Christ“ u.a „Fireflower“ als Opener und das eingängige „Vote For Love“ weiter über das 2003 veröffentlichte grandiose Album „Prey“ mit Stücken wie „Cain“ und „Divided“ gefolgt von den zwei Nummern des Meilensteinalbums „Wildhoney“ u.a „Whatever That Hurts“ und „Gaia“ und last bot not least bekam man mit „Sleeping Beauty“ noch einen echten Klassiker aus dem Jahr 1992 vom Album „Clouds“. Gerne hätten wir noch weitere Stücke der Gothic-Metal-Ikonen gehört doch, worauf man sich am meisten freut, geht leider am schnellsten vorbei. Ein bisschen Wehmut kam auf denn nun steuerte man unweigerlich dem Finale des diesjährigen M´era Luna Festivals entgegen. Auf unserem Plan standen noch die Auftritte von Vnv-Nation und Hurts, bevor wir uns noch am selben Abend wieder auf Richtung Ruhrgebiet aufmachen mussten. Diese Gedanken rückten aber wieder in weite Ferne als wir die ersten Klänge des Songs „Chrome“ hörten mit dem VNV NATION nun Einzug auf der Mainstage hielt. Die englisch-irische Future-Pop-Band um Sänger Ronan Harris und Mark Jackson am Schlagzeug zeigten sich an diesem letzten Festivalabend gut gelaunt. Allen voran Ronan der während der Show dauerhaft vom linken zum rechten Bühnenrand pilgerte, um die Fans zu animieren, was ihm auch zusehenst gelang. Angesichts packender Songs wie „Tomorrow Never Comes“, „Further“ und der zum Ende hin sehr nachdenklich stimmenden Nummer „Illusion“, die wir immer und immer wieder hören könnten, gab es auch zwei brandneue Stücke vom kommenden Album „Automatic“ zu hören. Zum einen das träumerische „Nova (Shine Your Light On Me)“ sowie das rebellische und beatorientierte „Control“ welches die Meute vor der Bühne ordentlich abstampfen lies. Den Posten als Headliner des zweiten Festivaltages, erhielt die britische Synthie-Pop-Band HURTS und schon den ganzen Tag über wurde auf dem Festivalgelände darüber debattiert warum man gerade diese Band als absolute Newcomer eben jene erhabene Position zugesichert hat. Gerade mal ein Album kann die Truppe um Sänger Theo Hutchcraft und Adam Anderson an den Tasten und der Gitarre vorweisen, doch gerade dieses schlug ein, wie eine Bombe und sicherte, sich nicht nur in den deutschen Charts eine Topplatzierung. Diese Wahl zeigt das sich die Veranstalter des M´era Luna Festivals nicht auf der Stelle bewegen wollen und den Mut beweisen für frischen Wind in der Szenelandschaft zu sorgen. Auch wenn die Songs von Hurts letztendlich ehr Richtung verpöntem Mainstream neigen mögen. Nur zögerlich versammelten sich einige Festivalbesucher neugierig vor der Bühne wo nach einem kurzen Intro der Song „ Silver Lining“ angestimmt wurde. Für eine optische Untermalung sorgten zwei Tänzerinnen, gehüllt in schwarzen Outfits, die ebenfalls schwarze Fahnen zur Musik hin und her schwangen. Nach dem wir noch drei weiteren wirklich guten Stücken beiwohnen dürften darunter „Wonderful Life“ und „Blood, Tears & Gold“ machten wir uns so langsam aufbruchbereit, schließlich mussten wir noch einige Stunden gen Heimat fahren. Noch die letzten Habseligkeiten aus unserem Quartier ins Auto gepackt und sich dankend bei unseren Hildesheimer Freunden verabschiedet, die uns diesen Schlafplatz zur Verfügung gestellt hatten da hieß es auch schon ab auf die Autobahn und Fenster runter damit man nach einem so erlebnisreichen Wochenende nicht noch am Steuer einschläft. Unser dank gilt vor allem dem Veranstalter FKP Scorpio für ein ausgewogenes und vielfältiges Programm und einen tollen Ablauf, den vielen freundlichen Mitarbeitern auf und um das Gelände, allen Szenefreunden sowie ganz besonders Andreas und Simone Bankes vom Gemeinschaftshaus Hundert Morgen in Hildesheim für ihre Gastfreundschaft und das zur Verfügungsstellen unserer Schlafmöglichkeit und die netten Gespräche. Wir hoffen auch im nächsten Jahr wieder vom M´era Luna Festival berichten zu dürfen und freuen uns schon jetzt auf die nächste Auflage. www.meraluna.de/ Mindestverzehr webZine Seite: 6/7 Für Mindestverzehr Vorort: Andre Stasius (Fotos/Bericht) Yvonne Stasius (Bericht) Geschrieben von : Schwarzseher, am 26.08.2011 00:48 Mindestverzehr webZine Seite: 7/7