Mehr Platz für Golfer am Schloss

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Mehr Platz für Golfer am Schloss
http://www.abendblatt.de/region/lueneburg/article2058088/Mehr-Platz-fuer-Golfer-amSchloss.html
13.10.11 FREIZEIT
Mehr Platz für Golfer am Schloss
Die Samtgemeinde Scharnebeck stellt die Weichen für die
Erweiterung der Anlage in Lüdersburg. Es kommen einige
Bahnen hinzu.
Von Stefan Bohlmann
Foto: Golfanlage Schloss Lüdersburg
Das imposante ehemalige Herrenhaus in der Gemeinde Lüdersburg beherbergt heute ein VierSterne-Hotel und gehört zu einer Golfanlage
Lüdersburg. Die Samtgemeinde Scharnebeck stellt die Weichen für die
Erweiterung der Golfanlage in Lüdersburg. Der Bauausschuss hat die dafür
nötige Veränderung im Flächennutzungsplan jetzt auf den Weg gebracht.
Der Entwurf liegt öffentlich aus, die sogenannten Träger öffentlicher
Belange nehmen zurzeit Stellung zur Fortschreibung der Leitplanung.
Mit der Änderung des Flächennutzungsplanes für das Gebiet der Gemeinde
Lüdersburg wird die Grundlage für eine östliche Erweiterung der Anlage
geschaffen. Dabei wird auch ein Teilbereich einbezogen, der bereits vor
etwa 15 Jahren in einen Golfplatz umgewandelt wurde. Bürgermeister Karl
Tödter sagt, die künftig dazugehörenden Flächen schließen sich dem
bisherigen Golfplatz links in der Ortsdurchfahrt Lüdersburg in Richtung
Hittbergen an. "Damit kann die Anlage um einige Bahnen erweitert
werden", so Tödter. Er könne sich vorstellen, dass der Bedarf dafür da sei,
die Schloss Lüdersburg GmbH expandieren möchte.
Herzstück der Anlage mit zwei 18-Loch-Championship-Plätzen und einem
öffentlichen 4-Loch-Kurzplatz ist das imposante, 1776 auf den
Grundmauern einer ehemaligen Burg erbaute Herrenhaus, das heute als
Hotel genutzt wird. Das 4-Sterne-Haus Schloss Lüdersburg mit seinen rund
72 Zimmern, Appartements und Suiten umfasst verschiedene Gebäude auf
dem gesamten Schlossgelände.
Konkrete Pläne für die Erweiterung der Golfanlage gibt es zurzeit aber noch
nicht. Das sagte Rolf Haug. Der 50-Jährige ist seit kurzem neuer
Hoteldirektor und Geschäftsführer in dem Golf-Resort. Er war zuvor 16
Jahre lang Direktor des Steigenberger Hotel Treudelberg in Hamburg. "Mit
Rolf Haug haben wir einen exzellenten Fachmann in Sachen Hotel und Golf
für diese wichtige Aufgabe gewinnen können", sagt Alexander Freiherr von
Spoercken, Vorstandsvorsitzender der Clubhaus AG, zu der auch Schloss
Lüdersburg gehört. "Von seinem Wissen, seiner Kreativität und seinen
Kontakten werden wir enorm profitieren."
Haug verfügt über Erfahrungen in Spitzenhotels. Nach seinem Jurastudium
begann der Schwabe 1982 im Hotel Stuttgart International seine
Ausbildung zum Restaurantfachmann. Es folgten Stationen in deutschen
und internationalen Spitzenhotels, etwa dem Normandy Hotel in Deauville,
dem Lieblingshotel Pariser Prominenz wie Alain Delon oder Jean-Paul
Belmondo, dem Paris Hotel de Crillon oder dem Hamburger Hotel Prem. In
dem Haus an der Alster arbeitete Haug als Assistent des Eigentümers.
Seit 1994 wirkte Haug im Steigenberger Hotel Treudelberg. Unter seiner
Leitung wurde das Haus um 90 Zimmer und einen exklusiven
Wellnessbereich erweitert. Auch die Golfanlage wurde 2008 unter seiner
Leitung von 18 auf 27 Löcher ausgebaut.
Das Regionale Raumordnungsprogramm des Landkreises Lüneburg hebt
die Golfanlage als bedeutsame Sportanlage für die Region hervor. Der
gesamte Änderungsbereich in der Flächennutzungsplanung für Lüdersburg
war bisher für die Landwirtschaft reserviert, das überwiegende nördlich
gelegene Areal als Vorranggebiet für Natur und Landschaft dargestellt. Die
Änderung der landwirtschaftlichen Nutzung in eine als Golfanlage auf einer
Fläche von rund 2,8 Hektar führt zu keiner erheblichen Beschränkung der
landwirtschaftlichen Flächen, heißt es in der Begründung für die
Fortschreibung des Flächennutzungsplanes. In der Umgebung von
Lüdersburg dehnten sich nämlich umfangreiche Vorsorgegebiete für die
Landwirtschaft mit für sie nutzbare Flächen aus. Auch die Eignung der
Kreisstraße als regional bedeutsamer Radwanderweg werde durch die
Änderung nicht beeinträchtigt.
Weiter wird begründet, dass der überwiegende Teil des
Änderungsbereiches als Grünfläche mit der Zweckbestimmung Golfplatz
dargestellt wird. Der nördliche Teil dient der Erweiterung der angrenzenden
Golfanlage. Im Nordosten steht eine Fläche für den Schutz von Natur und
Landschaft zur Verfügung. Bürgermeister Tödter sagt, auch der
Schutzgedanke für das Biosphärenreservat Elbtalaue werde durch eine
Erweiterung nicht gestört.