AV Heft 3/2010 - Österreichischer Alpenverein
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AV Heft 3/2010 - Österreichischer Alpenverein
Erscheinungsort Villach Verlagspostamt 9500 Villach / GZ 02Z032447M Wenn unzustellbar, bitte zurück an 9500 ÖAV Villach P. b. b. GZ 02Z032447M JUGEND | September bis November 2010 Ende September / Anfang Oktober | Wanderung auf den 2. November | Tabor Klettermaxi 2 | Spiele an der Boulderwand | für Kinder von 5-10 Jahren Natur und Berge in Slowenien Alpininformation Klettern mit Daniela | [email protected] 25. November | Erlebnis Waldrutsche | für Kinder von 5-8 Jahren | mit Daniela [email protected] Jänner 2011 | Kinderschikurs (5-10Jahre) | Anfänger und Fortgeschrittene | mit Daniela [email protected] Termine „Alpenverein next Generation“ ab 14 Jahre | 9./10. Oktober: Alpines Klettern --- Kletterkurse -- Die Termine der aktiven Gruppen werden via Facebook ausgeschrieben. Kletterprogramm Kletterkurse in der Boulderhalle jeden Donnerstag vom 23.9. bis 25.11. (10 x 1 Stunde) | 4-5 Jahre: 15:00 bis 16:00 Uhr | Anmeldung bei Barbara Brandstätter | [email protected] | 6-8 Jahre: 16:30 bis 17:30 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | Bernhard.Kuttin@ edu.fh-kaernten.ac.at | 9-11 Jahre: 18:00 bis 19:00 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | [email protected] Wo? ÖAV Boulderhalle Korak, Udinestraße 9, 9500 Villach | Kosten: 50 € Ab Schulbeginn gibt es auch wieder die von Paul Steinkellner betreuten Klettertermine für Kinder und Jugendliche: jeweils montags (17:30 – 19:30) und samstags (15:00 – 17:00) in der Mehrzweckhalle Villach. Vorraussetzung für die Teilnahme ist ein absolvierter Anfängerkurs. Weiters gibt es das Wettkletterteam für Kinder und Jugendliche, das von unseren Trainern Hannes Hausherr und Robert Zaghloul betreut wird. In dieses Team werden die talentierten Kinder aus den einzelnen Kursen aufgenommen, die dann bis zu viermal in der Woche nach indiNähere Infos bei Bernhard Töscher | [email protected] Impressum | Medieninhaber / Herausgeber: ÖAV Zweig Villach | Redaktion: ÖAV Villach, Schanzgasse 3, 9500 Villach | Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Karl Pallasmann und DI Wolfgang Gabriel, beide Villach. | Foto Titelseite: Rita Pleschberger. Timy am Jungfernsprung / Döbriach. Gestaltung, Layout + DTP: WerbeGrafikDesign Margret Arendt – www.arendt.at | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Druck: Kärntner Druckerei, Klagenfurt. | Offenlegung: Medieninhaber ausschließlich Österreichischer Alpenverein Zweig Villach. Unternehmensgegenstand: Information der Mitglieder des ÖAV über alpines Geschehen. 5.9. Familientag mit CAI Tarvis 18.9. Kärnten bewegt Jahrgang 31 viduellen Übungsplänen trainieren. 2 Alpenverein Villach 3/2010 Liebe Bergsteigerfamilie! Diese 3. Ausgabe der Villacher Mit der Umrundung Kärntens auf Alpenvereinnachrichten ist unserem dem Kärntner Grenzweg haben sich slowenischen Nachbarn gewidmet. unsere Landesjugendleiterin Barbara Leider haben wir von den Freunden Rieder und unsere 2. Vorsitzende DI aus Slowenien dazu keine Beiträge Angelika Ressler ein ehrgeiziges, bekommen. So griffen Björn, Helmut aber wunderschönes Ziel für eine und Rosi zur Feder, um unseren Jugend-Aktion gesetzt. Wir freuen uns Lesern die Schönheiten des südöstschon auf die Umsetzung am 18./19. lichen Nachbarlandes nahe zu brinSeptember. gen. Wirklich gute Beziehungen und Für die etwas ältere Generation Freundschaften über Grenzen hinweg werden wir versuchen, unser „altersaufzubauen und zu pflegen ist mühgerechtes“ Tourenprogramm zu ersam und schwierig. Aber wir geben Dr. Karl Pallasmann weitern. Karl Lagger und Walter 1. Vorsitzender nicht auf! Lackner konnten wir dafür schon Wer im Internet auf unserer Homegewinnen. Für die Bereitschaft, in page nachschaut, kann den Baufortschritt des unserer großen Alpenvereinsfamilie Tätigkeiten zu Ludwig-Walter-Hauses am Dobratsch sozusagen übernehmen, möchten wir uns herzlichst bedanlaufend verfolgen. ken. Die Spatenstichfeier – mit einer Vielzahl an poliSo wünsche ich uns mit der Verwirklichung vietischen Größen – wurde am 10. Juli absolviert und ler Bergziele einen schönen Herbst. seither geht es – wetterabhängig – schrittweise Ihr weiter. Ob sich die Vorstellung unsererseits mit der heuer gewünschten Fertigstellung erfüllen wird, werden wir sehen. Dass die Bewirtschaftung dieser Hütte eine bodenständige Kärntner Küche bieten wird – mit Produkten aus unseren Naturparkgemeinden –, ist Dr. Karl Pallasmann neben dem ÖAV-Gütesiegel Ziel unseres Projek1. Vorsitzender tes. 25. Familientag und 23. Freundschaftstreffen Inhalt 04 _Schwerpunkt Slowenien 09 _Klettern und Klettertermine 13 _Friuli speciale 15 _Tourenvorschau 18 _Reisebericht Albanien 20 _Berichte 22 _Ludwig-Walter-Haus 24 _140 Jahre AV Villach 28 _Bücherei 30 _Jugend AV-Kanzlei: Schanzgasse 3, 9500 Villach Tel. und Fax 04242 / 28 95 84 E-Mail: [email protected] ZVR 650 900 871 Der CAI Tarvis und der Alpenverein Villach laden zur traditionellen gemeinsamen Bergfahrt auf die Zottenköpfe/Cima dei Mughi ein. Anmeldung in AV Kanzlei bis 2.9.2010 8.00 | Abfahrt Parkplatz Westbahnhof | 8.30 Treffpunkt Raibler See, Chalet al Lago. Auf alten Militärpfaden, vorbei an Stellungen auf den Zottenkopf (ca. 2 Std.) | anschließend „merenda tradizionale“ bei der Baita Kassian in Fusine Valromana/Weißenfels. So 5.9. Kanzleistunden: Di, Do – jeweils von 16.30 bis 19.30 Uhr Homepage: www.alpenverein.at/villach Bankverbindung: Bank Austria BLZ 12000 Kto. 422570705 BIC: BKAUATWW IBAN: AT581200000422570705 Alpenverein Villach 3/2010 Kärntner Grenzweg Tourendaten Klettern und Klettersteige Route Arnoldstein – Dreiländereck – Wurzenpass | die Tour mit dem Mountainbike | Leitung: Georg Unterlechner (im August nicht erreichbar) | anspruchsvolle Biketour (1500 Hm), findet nur bei Schönwetter statt | Details, Anmeldung (bis 1 Woche davor) und Info unter: duesendaggl@ gmx.at | Achtung: begrenzte Teilnehmerzahl unser innovatives Angebot siehe Seite 11 Route Wurzenpass – Baumgartner | die Tour für die Schnellen: es ist geplant, die Etappe in der kürzest möglichen Zeit zu bewältigen | Leitung: Jürgen Vospernik | anspruchsvolle und lange Wanderung/Berglauf (1700 Hm, 20 km) | Details, Anmeldung und Info unter: [email protected] Route Baumgartner – Bertahütte – Maria Elend | die Tour für Freunde des Mittagskogels | Leitung: Bernhard Kuttin | anspruchsvolle und lange Wanderung (1500 Hm, 20 km) | Details, Anmeldung und Info unter [email protected] Route Maria Elend – Klagenfurter Hütte | die Tour für Karawankenfreunde | Leitung: Lukas Ofner | anspruchsvolle und lange Wanderung (1700 Hm, 18,5 km) | Details, Anmeldung und Info unter: [email protected] Route – Reichenfels – St. Martin am Silberberg | Leitung: Paul Steinkellner | Ausgangspunkt ist mein Geburtsort Reichenfels | Wanderung in einer lieblichen, sanften Landschaft | ca. 20 Kilometer (1200 Hm) | Details, Anmeldung und Info unter: [email protected] www.kaernten-bewegt.at Sa 18.9. 21. Karstfahrt: Monte Korada (812 m) Dieses Jahr wandern wir mit unseren italienischen Freunden des CAI Gorizia an den Hängen der Korada nördlich von Görz im slowenischen Karst zum Gipfel (ca. 3 ½ bis 4 Stunden). Anmeldungen ab 1.10.2010 Unkostenbeitrag: € 30,00 Bei Anmeldung bitte die Einstiegsstelle bekannt geben. Alte Bücher, guter Wein und schöne Bilder 6.00 Uhr - Abfahrt Kowatsch, Seebacher Allee Alpinliteratur, Jahrbücher, Landkarten, alte Socken(?), diverses Informationsmaterial aus den letzten 140 Jahren suchen einen Abnehmer. 6.30 Uhr - Abfahrt Parkplatz Westbahnhof 6.15 Uhr - Busbahnhof beim Hauptbahnhof 9.00 Uhr - Eintreffen in Görz beim Grenzübergang Piazzale Casa Rossa und Anfahrt nach Norden über das Socatal oder über die Goriška Brda zum Ausgangspunkt der Wanderung. v Schau vorbei zum Schmökern und Plaudern, die Kanzlei ist ganztägig besetzt und Maria, unsere Bücherseele, freut sich darauf, dich zu beraten. Und damit das nicht zu trocken wird, gibt es eine Weinverkostung von „Gianni Piazza“ mit Weinen aus dem Friaul sowie eine Ausstellung mit Bildern von German Pader. 10.00 bis 18.00 Uhr Fr 24.9. Wir beschließen den Tag in fröhlicher Stimmung in einem typischen Lokal in der Umgebung. So 7.11. 3 4 Alpenverein Villach 3/2010 D ie B e S N E I S lt LOW EN rgwe Alpenverein Villach 3/2010 vrh Höhen von 1543 m. Den Südwesten Sloweniens nehmen die stark verkarsteten und daher dünn besiedelten Ausläufer der Dinarischen Gebirge ein. Der von weiten Wäldern umgebene Krainer Schneeberg/Sneznik (1795 m) ist dort der bekannteste und auch aus großer Entfernung sichtbare Berg. Zu erwähnen wären auch der südöstlich von Triest gelegene, schöne Aussichtsberg Slavnik (1028 m) und der Nanos (1313 m, bei Adelsberg/Postojna), den wir ja schon von einer Karstwanderung und von einem Ausflug der naturkundlichen Gruppe kennen. Zum Schluss sei noch der Hinweis angebracht, dass es gegen die kroatische Grenze, zu beiden Seiten des Savetales östlich von Laibach/Ljubljana und rund um die Gottschee/Kocevje ein stark gegliedertes, weites Hügelland gibt, in dem zahlreiche Erhebungen die 1000 m-Marke übersteigen. Diese eher trockene Übersicht sei durch einen Hinweis ergänzt, dass es in Slowenien rund 10.000 km markierte Wege gibt, darunter viele gesicherte Klettersteige, vor allem in den Julischen Alpen und in den Steiner Alpen. Mehrere Weitwanderwege durchziehen das slowenische Berg- und Hügelland; der älteste und bekannteste dieser Wege ist der mit der Nummer „1“ bezeichnete Slowenische Alpenweg/Slovenska planinska pot (früher auch Slowenische Alpentransversale genannt), der von Marburg/Maribor über rund 500 km durch das Bachergebirge/Pohorje, die Steiner Alpen/ Kamniško-Savinjske Alpe, die Karawanken/ Karavanke und die Julischen Alpen/Julijske Alpe bis nach Ankaran an der Adria führt. Neu ist die Via Alpina mit Teilstrecken des Roten Weges (von Krvavi Potok bei Triest über 14 Etappen bis zum Wurzenpass/Korensko sedlo) und des Violetten Weges (von der DolicHütte/Koca na Dolicu in sieben Etappen bis zum Seebergsattel/Jezerski vrh). Weiters gibt es in Slowenien noch einen Voralpenweg/ Predalpska pot und Teilstrecken der Europäischen Fernwanderwege E6 und E7. Für die wichtigsten Berggruppen hat der Slowenische Alpenverband/Planinska zveza Slovenije ausgezeichnete Wanderkarten/ Planinske karte in den Maßstäben 1:25.000 und 1:50.000 herausgegeben. Das gesamte Staatsgebiet deckt die Serie „kod&kam“ der Freizeitkarten des Slowenischen Landesvermessungsamtes/Izletniške karte Geodetskega zavoda Slovenije im Maßstab 1:50.000 ab. 5 v v v Helmut Lang v v v v v v großes Bild: Begunjscica von der Wertatscha (H. Lang) mitte: Martuljek-Gruppe von Mitterberg/Srednji vrh (H. Lang) | unten: Logar-Tal, Steiner Alpen Unser südöstlicher Nachbar Slowenien ist mit rund 20.000 km² mehr als doppelt so groß wie Kärnten. Blickt man auf ein Satellitenbild, so erkennt man, dass Slowenien überwiegend Gebirgsland ist: Im Nordwesten bilden die zu den Südlichen Kalkalpen gehörigen Karawanken/Karavanke, die Julischen Alpen/Julijske Alpe und die Steiner Alpen/Kamniško-Savinjske Alpe die drei Hochgebirgsgruppen Sloweniens. Ihre höchsten Berge sind der Hochstuhl/Stol (2236 m), der Triglav (2864 m) und der Grintouc/Grintovec (2558 m). Nach Süden folgen eher sanfte Mittelgebirge rund um Idria/Idrija, Kirchheim/Cerkno, Bischoflack/ Škofja Loka und Polhov Gradec. Die wichtigsten Gipfel sind der Veliki Golak (1495 m, im Ternovaner Wald/Trnovski gozd), der Porzen (1630 m, nördlich von Kirchheim/Cerkno), der Blegoš (1560 m, westlich von Bischoflack/ Škofja Loka) und der Tosc (1020 m, gleich westlich von Laibach/Ljubljana). Manche Geographen bezeichnen das südlich der Drau gelegene Bachergebirge (auch Bachern)/Pohorje und die nach Osten anschließenden Windischen Bühel/Slovenske Gorice als das Ende des Alpenbogens, weil sie aus Gesteinen der Zentralalpen bestehen. Das Bachergebirge/ Pohorje erreicht in der Velika Kopa und im Crni (H. Ludescher) v Alpenverein Villach 3/2010 Naturschutz in Slowenien In Sachen Naturschutz zählt unser südlicher Nachbar zu den Musterschülern in der EU. Unter dem Begriff Natura 2000 hat die EU, verpflichtend für alle Mitgliedsstaaten, ein Netzwerk von Schutzgebieten verordnet. Inhaltlich geht es dabei um die Erhaltung seltener und wertvoller Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sowie um Vogelschutzgebiete. Vergleich Natura 2000 in Slowenien, Österreich *) , Kärnten Land Slowenien Österreich Kärnten Landesfläche 20.273 km² 83.870 km² 9.533 km² EU-Beitritt 2004 1995 1995 Anzahl Nat.2000 286 222 33 % der Landesfläche 35% 17% 6% *) Auf Grund der Rechtslage nominieren in Österreich die Bundesländer Natura 2000-Gebiete. Kärnten hat Nachholbedarf. Teilweise mit den Natura 2000-Gebieten überschneidend gibt es 44 Schutzgebiete, davon 40 sog. Landschaftsparks, 3 Regionalparks und den Triglav Nationalpark. Sloweniens Landschaften reichen von der Adria bis zu den Alpen. Sie sinken im Osten bis in die Pannonische Tiefebene hinab. Entsprechend vielfältig sind die Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Herausragend sind die verschiedensten Karstformationen und Höhlensysteme. 60% der Landesfläche sind bewaldet, das bedeutet die dritte Stelle im EU-Vergleich. Mit dem Kocevski Rog in der Gottschee ist auch ein beachtlicher europäischer Urwald erhalten geblieben. Sehr bunt gestaltet sich die Pflanzenwelt mit vielen Orchideen, darunter der Frauenschuh. Dazu kommen zahlreiche lokale Arten des südostalpiv nen Raumes, wie Zois Veilchen, Zois Glockenblume, Triglav Enzian oder Krainer Distel und Krainer Lilie, manche von ihnen blühen auch in Kärnten. Sloweniens Wappentier ist wohl der Braunbär, von dem noch rund 700 durch die Wälder streifen, neben Wildkatze, Luchs und einzelnen Wölfen. Sloweniens Natur kann kreuz und quer erwandert werden. 10.000 km Wanderwege laden dazu ein. Am besten beginnen wir im Natura 2000Gebiet Karavanke, östlich von Jesenice und gehen vom Valvazorjev dom auf den Stol/ Björn Zedrosser Hochstuhl, 2237 m. großes Bild: Bled mit Blejsko jezero | oben: Frauenschuh (B. Zedrosser) 6 Alpenverein Villach 3/2010 großes Bild: Zirknitzer See (Cerkniško jezero) | links: Rakov Škocjan (B. Zedrosser) Steter Tropfen höhlt den Stein Ein steter Tropfen höhlt den Stein, auch wenn es tausende von Jahren braucht. Der Karst (il carso ital., kras kroat. = dünner Boden), ist eine durch Erosion und Korrosion leichtlöslicher Gesteine entstandene, geologische Erscheinung, vorwiegend in Kalk, Dolomit und Gipsschichten. Seine Formen sind vielfältig, Karren, Rinnen oder Furchen, Dolinen, Poljen. Eine Legende erzählt, dass dem Gott ein Sack mit Steinen zerriss, diese bedecken nun den Boden. Der Prozess der Verwitterung läuft auch unterirdisch ab. Die Flüsse bilden Höhlensysteme, fließen ab, tauchen wieder auf. Das Flüsschen Rak hat auf diese Art sieben verschiedene Namen und kommt als Timavo bei Triest an die Oberfläche und mündet schließlich in die Adria. Karstphänomene waren der Schwerpunkt einer Exkursion der Naturkundlichen Gruppe. Die Höhle, eigentlich eine Einsturzdoline, von St. Kanzian, wurde 1823 entdeckt und im Jahre 1884 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht, und ist seit 1986 Weltkultur- und Naturwelterbe. Das Höhlensystem wurde vom Flüsschen Rak gebildet. Es beginnt seinen unterirdischen Lauf nahe dem Dorf Skocjan in einer großen Doline, verschwindet in einer 90 m hohen und 60 m breiten Galerie, sein weiterer Verlauf ist weitgehend unbekannt. Wo der Rak aus dem Untergrund aufv taucht, steht die Kleine Naturbrücke, der Rest einer ehemaligen Höhlendecke. Der Abstieg in dieses „Loch“ war doch etwas abenteuerlich. Bei einer Überschwemmung im Jahre 1826 reichte das Wasser bis zur Decke, das sind immerhin 70 m. Der Lehrpfad führt auch an der Großen Naturbrücke vorbei. Der Karst hat seine eigene Vegetation, angepasst an relativ hohe Temperaturen und keine Wasserspeicherung im Boden. Bei einer Wanderung durch den Karstwald konnten viele illyrische Pflanzen, wie die reich blühende Mannaesche, die Hopfenbuche, der Perückenstrauch und die Schaftdolde, die in den Karawanken die nördlichste Verbreitung hat, und vieles mehr betrachtet werden. Nur wenige Kilometer entfernt liegt eine weitere Karsterscheinung, der Zirknitzer See, er ist der größte Sickersee weltweit. Der ungewöhnliche periodische See versickert gleich zweimal im Jahr. Er wird von den Bächen und Flüssen der umliegenden Berge gespeist und weist bei totaler Füllung 36 – 38 km ² Oberfläche auf. Im Lauf der folgenden Wochen verschwindet sein Wasser mit seinem Fischbestand in den unzähligen Spalten und Ponoren (Schlucklöcher oder Flussschwinden). Ein Modell des Sees mit seiner Umgebung in einem kleinen privaten Museum zeigt das Entstehen und Vergehen dieses Naturwunders. Die Eindrücke dieser Besonderheiten der Natur begleiteten uns noch tagelang. Rosi Strafner 7 8 Alpenverein Villach 3/2010 Sommer/Herbst im Dreiländereck – die 1O wichtigsten Wörter Seil aus! cord a fin ita! vrvi je ko nec! deutsch italienisch slowenisch Gewitter Gletscher Gletscherspalte Haken Landkarte, Wanderkarte Pickel Seil Seil ein! Steigeisen Zug! (beim Seil) temporale ghiacciaio crepaccio (del ghiacciaio) chiodo carta topografica piccozza corda ricuperare la corda! ramponi tira! nevihta ledenik ledinška razpoka klin zemljevid cepin vrv povzeti vrv! dereze napni! Fleißaufgabe Gletscherfloh Schwarzbeere pulce dei ghiacciai mirtillo ledinška bolha borovnica Zur Aussprache des Slowenischen: c wie deutsches z c wie deutsches tsch | h wie deutsches ch | s wie deutsches sch v wie deutsches w | z wie stimmhaftes deutsches s | z wie j in Journal v v v Helmut Lang Wissenswertes über Ernährung am Berg Man isst und trinkt am Berg, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die zugeführte Nahrung sollte aus Mischkost bestehen und vielseitig sein. Kohlehydrate sind die wichtigsten Energielieferanten, daher sollten 60 bis 70 % daraus bestehen. Diese sogenannten „Fitmacher“ sind: Brot, Nudeln, Reis, Müsli, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Für die Verbrennung von Fett wird dreimal mehr Sauerstoff zur Energiegewinnung verbraucht als bei Kohlehydraten. Fruchtsäfte sollten nur verdünnt (maximal 8 % Kohlehydrate) verwendet werden, da sonst im Darm verdünnt werden muss. Offene Fragen – Trugschlüsse Sind bei ausgewogener kohlehydratreicher Mischkost zusätzliche Nährstoffpräparate notwendig? Nein Schnellere Fettverbrennung durch L-Carnithin? Nein. L-Carnithin wird genügend im Körper produziert, zugeführte Präparate erhöhen weder den Gehalt noch steigern sie die Geschwindigkeit der Fettverbrennung Was passiert bei vermehrter Phosphorzufuhr? Es droht die Gefahr der Kalziumunterversorgung. Energy Drinks: sind stark gezuckert, haben hohen Koffeingehalt. Die Folge ist verstärkte Kalziumausscheidung im Harn. Das heißt, auf Dauer kann Kalziummangel – Osteoporose entstehen. Soft Drinks: sind Kalorienbomber, aber keine Durstlöscher. Durch die Blutzuckererhöhung kommt vermehrt Hungergefühl auf. Auf Dauer kann die Kohlensäure Zahnschmelzdefekte verursachen. Functional Drinks: sind z. B. mit Kalzium oder Vitaminen oder speziellen Bakterienkulturen angereichert (ACE Drinks können z.B. eine AHypervitaminose verursachen). Dr. Karl Pallasmann Alpenverein Villach 3/2010 9 Ist Klettern gleich Klettern? Die boomendste alpine Sportart ist im Moment sicher das Klettern. Klettergärten werden eingebohrt, alpine Kletterrouten erschlossen, Kletter-Boulderhallen gebaut, Boulderfelsen erstbestiegen und Klettersteige eingerichtet. Ob Jung oder Alt, jeden verschlägt es irgendwann einmal an einen dieser Plätze. Um auch mit der richtigen Ausrüstung und den richtigen Vorstellungen beim Sportklettern, Plaisirklettern, alpinen Klettern, Bouldern und beim Klettersteiggehen dabei zu sein, werden im folgenden Bericht die gebräuchlichsten Kletterarten erläutert und gegebenenfalls Klettermöglichkeiten im Raum Villach erwähnt. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Möglichkeiten der vertikalen Fortbewegung: Freiklettern und technisches Klettern. Unter Freiklettern versteht man das Klettern an Felsen oder künstlichen Wänden, bei dem nur Hände und Füße verwendet werden und keine künstlichen Hilfsmittel zur Fortbewegung erlaubt sind. Technisches Klettern bezeichnet hingegen das Klettern an Felsen mit Hilfe von Haken und Schlingen, Seilen und Klemmgeräten, Strickleitern usw., die zur Fortbewegung genutzt werden. Um die Schwierigkeit unterschiedlicher Freikletterrouten zu beschreiben, werden in Mitteleuropa die UIAA-Skala (1 bis 12) und die französische Bewertung (1 bis 9b) verwendet. Die Bewertung von technischen Routen reicht von A0 bis A5. Diese Bewertungen (aufsteigend immer schwieriger werdend) sollten die Schwierigkeit einer Route ziemlich objektiv beschreiben und dem Kletterer dabei helfen, das passende Klettergebiet und die richtige Route zu wählen. Kletterart Beschreibung Klettermöglichkeiten Sportklettern Sportklettern erstreckt sich oft nur über einzelne Felsen, die meistens zwischen 10-30 m hoch sind (öfters auch bis 100 m) und dessen Routen mit fixen in kurzen Abständen angebrachten Bohrhaken abgesichert sind. Kanzianiberg; Breitwand und Jungfernsprung (Döbriach), Töschling, Klettergarten Arnoldstein, Val Romana (Tarvis), … Plaisirklettern Plaisirklettern (oder auch Genussklettern) ist in den unteren Schwierigkeitsgraden angesiedelt (bis max. 7+) und erstreckt sich über eine Kletterhöhe von 10 bis zu mehreren hundert Metern. In unseren Kreisen hat sich der Begriff Plaisirklettern teilweise als bohrhakengesichertes Mehrseillängenklettern (= alpines Sportklettern) durchgesetzt. Plaisirrouten sind immer mit fixen Sicherungsmitteln (meistens Bohrhaken) gesichert. Nassfeld, Plöckenpass, Breitwand (Döbriach), Maltatal, Koschuta, Julische Alpen, … Alpines Klettern Beim Alpinklettern werden in der Regel mehrere Seillängen, hohe Felsen oder Pfeiler überwunden. Häufig müssen zur Absicherung der Route neben den bereits bestehenden Haken zusätzliche mobile Sicherungen (Friends, Klemmkeile, Tricams, …) gelegt werden. Bei alpinen Kletterouten steht meistens auch das Erreichen eines Gipfels im Vordergrund. Karnische Alpen, Karawanken, Hohe Tauern, Julische Alpen, Dolomiten, … 4 10 Alpenverein Villach 3/2010 4 Kletterart Beschreibung Klettermöglichkeiten Bouldern Bouldern ist Sportklettern in Absprunghöhe (max. 3-4m). Man benötigt hierzu nur ein paar Kletterschuhe, einen Magnesiabeutel und eine Bouldermatte (crashpad), um Stürze abzufangen und Fußverletzungen zu vermeiden kein Sicherungsseil, keine Sicherungsmittel und kein Klettergurt. Konditionell ist beim Bouldern ein hoher Krafteinsatz (Maximalkraft) notwendig. Kanzianiberg, Radenthein, Maltatal, … Klettersteig Klettersteig gehen ist Klettern entlang einer vorgegebenen Linie, die durch ein durchgehendes Stahlseil, Eisenstifte, Eisenleitern und Klammern bestimmt und gesichert wird. Beim Klettersteig gehen sichert man sich am Stahlseil mit einem Klettersteigset und einem Kombigurt. Klettersteighöhen bewegen sich zwischen 50 und mehreren hundert Metern. Breitwand (Döbriach), Maltatal, Hohe Tauern, Karnische Alpen, Karawanken, Julische Alpen, … In den Jahreszeiten, in denen es nicht möglich ist, im Freien zu klettern, kann man in diverse Kletterhallen (Villach, Klagenfurt, Tarvis, Hermagor, St. Jakob) bzw. in Boulderhallen (Villach, Klagenfurt) ausweichen. Betreffend Klettersicherheit und Sicherungstechniken bietet der Alpenverein Villach alle Jahre Kletterkurse (vom Sportklettern übers Plaisirklettern zum alpinen Klettern), Hallenkletterkurse (Erwachsene, Jugend, Kinder), Boulderkurse und Kletterausflüge (Dolomiten, Gardasee, …) an Termine stehen im Internet (http://www.alpenverein.at/villach) bzw. im Tourenplan dieser Zeitschrift. Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß beim Klettern, in welcher Kletterart auch immer, und freue mich, den einen oder anderen auch einmal bei einer unserer ausgeschriebenen Touren zu Volkmar Pirkopf | Leiter Alpinteam treffen. Hofersteig Der Verbindungsweg 1661 vom Hinteren Wöllaner Almstadl zur Trangonihütte wurde gemeinsam mit den Gemeinden Afritz und Arriach und den Naturfreunden Radenthein saniert. Die Wegbetreuung übernimmt die AVGruppe um Christian Plattner in Arriach. Foto: Peter Polak Alpenverein Villach 3/2010 11 Kletterprogramm Allgemeine Klettertermine Jeden Mittwoch (17:00) betreutes Klettern am Kanzianiberg-Märchengrund. Jeden 1. Mittwoch (17:00) im Monat Frauenklettern am Kanzianiberg-Märchengrund 18.-19.9. Klettern in Begleitung (Dolomiten) H. Wieser (Details im Tourenplan) 1.-3.10. Sportklettern und Bouldern im Zillertal Voraussetzung: Sichern und Vorstiegsklettern VB am 23.9. um 18:00 im AV Turm Anmeldung bei Bernhard Töscher [email protected] weitere Details werden auf Facebook ausgeschrieben 22.-26.10. Kletterausklang in Italien/Kroatien H. Wieser (Details im Tourenplan) ERWACHSENE | Anfängerkurse vom 9. bis 10.10. und vom 13. bis 14.11. jeweils von 9:00 bis 14:00 Uhr in der Kletterhalle Hermagor Vorbesprechung: Donnerstag davor, 18:00 Uhr AV Turm Villach, Kosten: 80 € Anmeldung bei: Bernhard Töscher ([email protected]) Fortgeschrittenen Kurse vom 23. bis 24.10. und vom 27. bis 28.11. jeweils von 9:00 bis 14:00 Uhr in der Kletterhalle Hermagor Vorbesprechung: Donnerstag davor, 18:00 Uhr AV Turm Villach, Kosten: 80 € Anmeldung bei: Bernhard Töscher ([email protected]) Freie Klettersteig-Tage mit Alois Goller Die Idee bei diesen „freien“ Klettersteig-Tagen ist, dass die Teilnehmer – besonders jene vom Klettersteigkurs – in die Lage versetzt werden, auch selbst Touren zu planen und zu gehen. Max. vier Teilnehmer pro Führer. Die Gruppe bestimmt bei der Vorbesprechung selbst das Ziel (mit Vetomöglichkeit des Führers, versteht sich), bespricht alles Nötige und geht diese Tour dann auch „selbst“. Der Führer ist dabei und gibt Tipps bzw. achtet darauf, dass Entscheidungen nicht falsch getroffen werden. Vorbesprechung dazu ist am 26.8. ab 18:00 und am 7.10. ab 18:00 12 Alpenverein Villach 3/2010 Unsere Kleinen ganz groß bei der Petzen-Climbing-Trophy 2010 Beim heurigen Schulschlusswettbewerb, der Petzen-Climbing-Trophy, einem internationalen Jugendbewerb auf Südkärntner Boden, konnten unsere jüngsten Nachwuchstalente hervorragende Ergebnisse erzielen und sich mit Kletterern aus 14 Nationen messen. Allen voran Tamy Moritz (Klasse Kinder 1), die sich mit ihren Ergebnissen sogar den Sieg in der Kärntner Klettercup-Wertung ihrer Altersgruppe sicherte. Ausgezeichnete Leistungen boten auch Sabina Huber, Robert Babin, Markus Weissensteiner und Mattea Pötzi, die für das kommende Jahr in den Kärntner Nachwuchskader aufgenommen wurde. Foto: G. Karnel Leider war die Villacher Mannschaft durch viele Ausfälle geschwächt – so setzte eine Sommergrippe die beiden Zugpferde Pia Meschik und Matthias Karnel außer Gefecht, und Moritz Weber sowie Paolo Parth durften die wohlersehnten Ferien mit Knochenbrüchen beginnen. Trotz alledem konnten die Villacher Kletterer zwar nicht den Pokal für die beste Mannschaft wie im Vorjahr, aber immerhin den ausgezeichneten 3. Mannschaftsrang erkämpfen, dank unserer „Mädchentruppe“ mit einigen Stockerlplätzen, allen voran Jaquie Sabutsch mit zwei Bronzemedaillen. Sie wird wohl auch im nächsten Jahr ein heißes Eisen für die Villacher Mannschaft sein. Unermüdlich war auch Anna Karnel, die nach dem Praktikum auf der Petzen mit ihren erst 14 Jahren schon das Kärntner Schiedsrichterdekret überreicht bekam. Doch nicht nur für die Jugend ist Weiterbildung wichtig, auch unsere Erwachsenen haben sich als nationale Schiedsrichter ausbilden lassen – die Ausbildung abgeschlossen haben ebenfalls auf der Petzen Corinna Katzler und Gerald Karnel. Ein weiterer Höhepunkt des Kletterjahres war aus Villacher Sicht vor allem auch der Bundesjuniorcup, die österreichischen Meisterschaften für Jugendliche in Imst. Matthias Karnel wurde bester Kärntner und zugleich Vizestaatsmeister, Melina Wassertheurer und Katja Plasounig konnten sich ebenfalls ins Halbfinale vorkämpfen. Zuletzt möchten wir uns bei allen Kletterern und deren Eltern und natürlich auch bei unseren Trainern Heinz, Robert und Hannes für ein sehr intensives Kletterjahr bedanken und hoffen, dass im Herbst auch wieder neue Talente zu uns stoßen. Gerald Karnel Alpenverein Villach 3/2010 13 Wenn weiße Wadln radln Die Natur in Friaul, alles nur nicht Fensterputzen, der Rotwein, da ist es wärmer, unterwegs sein mit Nicola – die Motivation zur Teilnahme war sehr unterschiedlich. Die Herausforderung war bei einer unbekannten Anzahl von Teilnehmern, zuerst die Fahrräder und dann die Radler zu verstauen. Am Arrcher Radexpress von Heinz blieb nur ein Reserveplatz frei. Nachdem in Ragogna die Fahrräder mit dem zugehörigen Radlern vereint waren, ergab die Zählung 20 Personen, die Nicola zusammenhalten musste. Zuerst fuhren wir über Nebenstraßen nach Cornino mit einem Abstecher zum See und weiter die Asphaltstrasse Richtung Osoppo. Das Natura 2000Gebiet bot karibisches Flair – blaues Wasser, wiegende Bäume im Wind und unendlicher Sand, in dem Elmar stecken blieb. Die Bergwertung auf das Forte di Osoppo wurde bravourös gemeistert und mit einem Rundgang und anschließender schattiger Pause belohnt. Nicola hat zwischendurch immer wieder auf Besonderheiten in Geologie, Flora und Fauna hingewiesen. Zurück ging es auf Schotterstrassen und Feldwegen durch den Parco Tagliamento direkt in die Bar zum Prosciutto, Frico, Pasta und Wein. Selbst der „Patschen“ bei Andreas Rad konnte ihre Entscheidung, Rad zu fahren statt die Fenster zu putzen, nicht revidieren und bei allen wurden die Wadln rosa und die Wangen rot von Sonne und Wein. Foto: H. Sternig Ein Geier legt ein Ei am Monte Prat „Ein Geier legt ein Ei“ – Sigi hockt sich brütend nieder – „wie lange dauert das?“ Auf diese Art wurde mit unseren Naturführern Nicola und Fulvio kommuniziert. Trocken ging es beim Auto weg, aber bald hat es sich eingeregnet und nach zwei Stunden – leider noch vor der ultimativen Blumenwiese – kehrten wir um, knapp vor den Autos kam wieder die trocknende Foto: W. Gabriel Friuli speciale secondo Sonne. In der Trattoria da glicini hat Nicola ein hervorragendes Essen organisiert – wie er sagt, die schwierigste Aufgabe des Tages. Den Blick vom Wein gestärkt, sieht Christl am Himmel vier Geier fliegen, laut Ulli waren es aber nur zwei mit Rotwein-Verdoppelungseffekt. Im Besucherzentrum erklärte uns Fulvio (ein renommierter Ornithologe Italiens) alles über Geier, Milane und Eulen und warum Italien der Geier holen soll. Anschließend gab es noch eine kurze Wanderung zum Karstsee und einen Aussichtspunkt mit Blick über den Tagliamento. Als sich über uns 15 bis 20 Geier in der Luft versammeln, meint Fulvio, das ist sehr ungewöhnlich. Laut Willi hatten sie auch Servietten für das Nachtmahl umgebunden – ein Zeichen, um wieder nach Hause aufzubrechen. Wolfgang Gabriel Epilog | Vor zwei Jahren kam ein junger San Danieler in die AV-Kanzlei. „Ich will zum Alpenverein, denn ich liebe Österreich!“ Nachdem er bei einigen Schitouren und Wanderungen bei uns mitgemacht hat, kam der Vorschlag, für uns etwas in Friaul zu machen. So ist „friuli speciale“ und die Freundschaft zu Nicola entstanden. 14 Alpenverein Villach 3/2010 Alpenverein Villach 3/2010 15 Tourenvorschau August/September 2010 Datum Tourenziel Führer Anmeldung | Info Art | Schwierigkeit Anm. So 29.8. Prisank 1. und 2. Fenster A. Goller VB 26.8. | 19:00 KSt schwer 1) So 29.8. Cellon Klettersteig (2241 m) A. Feichter VB 26.8. | 19:00 KSt schwer 1) So 29.8. Raibler Seekopf (2126 m) B. Drabosenig I. Schönfelder 0680 2194976 W mittel 2) VB 26.8. | 19:00 Hochtour 1) 3) Mi 1.So 5.9. Hochtouren Adamello-Presanella Gruppe V. Pirkopf Voraussetzung Besuch Hochtourenkurs am 23.-25.07 Mi 1.9. Barbarossa Schlucht 04242 347794 oder 0664 6444858 W leicht (Mühldorf) S. Petschar Sa 4.9. Gerlitzen (1909 m) R. und D. Rauter 0664 73881909 W mittel 2) So 5.9. Familientag und Freundschaftstreffen K. Pallasmann W leicht 1) Sa 11.So 12.9. Klettersteige Sa 11.Wischberg (2666 m) So 12.9. Stützpunkt Corsi Hütte 2) S.Temel VB 9.9. | 18:30 KSt schwer 1) 3) M. Ibovnik A. Kröpfl I. Schönfelder VB 9.9. | 19:00 W schwer 1) So 12.So 19.9. Harz Busreise R. und D. Rauter 0664 73881909 Wanderausflug 2) So 12.9. Wanderung S. Bacher W mittel 1) Do 16.9. Stileck (2179 m) G. u. E. Radauer bis 14.9. W leicht 1) Sa 18.9. Kärnten bewegt Rund um Kärnten an einem Tag A. Ressler B. Rieder siehe Seite 3 W mittel 2) Sa 18.- Klettern mit Begleitung So 19.9. Dolomiten H. Wieser VB 16.9. | 19:00 K schwer 1) 3) So 19.9. Trogkofel (2297 m) P. Kirchmaier VB 16.9. | 18:30 KSt mittel 1) Sa 25.- Preimlspitze (3133 m) So 26.9. über Villacherhütte V. Pirkopf VB 23.9. | 19:00 Hochtour 1) 3) So 26.9. Sleme (1911 m) I. Schönfelder 0680 2194976 W mittel 2) VB 9.9. | 19:00 Schwierigkeit: Anmerkung: leicht: Tour ohne Schwierigkeiten, meist Wanderungen auf gut begehbaren Wegen. 1) mittel: Tour mit etwa 1000 Höhenmetern, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. 2) schwer: lange, anstrengende Tour über 1000 Höhenmeter, bei Klettertouren sicheres Klettern im Fels nötig, bei Klettersteigen selbständiger Umgang mit dem Klettersteigset, hohe Anforderungen an Kraft und Ausdauer! U.U. Umgang mit Steigeisen und Pickel notwendig. 3) Anmeldung und Vorbesprechung (VB) in der AV-Kanzlei Anmeldung beim Tourenführer Beschränkte Teilnehmerzahl – rechtzeitige, verbindliche Anmeldung erforderlich 16 Alpenverein Villach 3/2010 Oktober 2010 Datum Tourenziel Führer Anmeldung | Info Art | Schwierigkeit Anm. Fr 1.Sportklettern / Bouldern So 3.10. im Zillertal B. Töscher VB 23.9. | 18:00 K Sa 2.10. Clap Forat (1562 m) von Dogna aus M. Unterlechner VB 30.9. | 18:30 W mittel 1) Sa 2.10. Mirnock R. und D. Rauter 0664 73881909 W mittel 2) [email protected] So 3.10. Klettersteig in den Dolomiten E. Grabner VB 30.9. | 19:00 KSt mittel 1) So 3.10. Gailtaler Polinik (2331 m) P. Kirchmaier 0676 6127058 W mittel 2) Mi 6.10. S. Petschar 04242 347794 oder 0664 6444858 W leicht 2) 18:00 KSt 1) VB 7.10. | 18:00 FB 80 € Kletterkurs 2) Schönfeld / Innerkrems Do 7.10. Vorbesprechung Klettersteig Trainingstag A. Goller und Team Sa 9.Anfänger Kletterkurs So 10.10. Halle Hermagor B. Töscher [email protected] Sa 9.10. Kosiak D. Herrmann VB 7.10. | 19:00 W mittel 1) So 10.10. Hochstuhl Klettersteig (2237 m) A. Goller VB 7.10. | 19:00 KSt mittel 1) So 10.10. Ederplan (2062 m) Loneskopf (2245 m) I. Schönfelder 0680 2194976 W leicht 2) Do 14.10. Monticello Scharte (950 m) G. u. E. Radauer bis 12.10. W leicht 1) G. Unterlechner VB 14.10. | 19:00 W mittel 1) M. Ibovnik A. Kröpfl 0650 3923835 W mittel 2) Sa 16.10. Wanderung in den Karnischen Voralpen So 17.10. Chiavals (2098 m) Fr 22.10. Bilderabend Wanderjahr 2010 R. und D. Rauter 0664 73881909 Veranstaltung 2) Fr 22.Kletterausklang Alpinteam Di 26.10. in Italien od. Kroatien H. Wieser K schwer 1) 3) VB 21.10. | 18:00 FB 80 € Kletterkurs 2) 0680 2194976 W mittel 2) W mittel 1) W leicht 2) Sa 23.- Fortgeschrittenen Kletterkurs B. Töscher So 24.10. Halle Hermagor So 24.10. Auernig (2130 m) Törlköpfe (2446 m) I. Schönfelder Di 26.10. Tour zum Nationalfeiertag W. Lackner So 31.10. Wanderung in Kärnten/Friaul B. Drabosenig VB 14.10. | 19:00 [email protected] 0664 9166545 ExtremSportFilmNacht Mittwoch, 20. Oktober | 20:00 Uhr Villach CCV | Gottfried von Einem-Saal | Informationen und Kartenvorverkauf auf www.esfn.at oder unter 0512 370325. Alpenverein Villach 3/2010 17 November 2010 Datum So 7.11. Tourenziel Führer K. Cernic Karstfahrt Mi 10.11. Hofwanderung Art | Schwierigkeit Anm. W mittel 1) 3) Anm. ab 1.10. FB 30 € S. Petschar 04242 347794 oder 0664 6444858 W leicht B. Töscher [email protected] Hochwiditsch Sa 13.- Anfänger Kletterkurs So14.11. Halle Hermagor Anmeldung | Info 2) VB 11.11.| 18:00 FB 80 € Kletterkurs 2) So 14.11. Singerberg (1580 m) I. Schönfelder 0680 2194976 W leicht 2) So 21.11. Wanderung in Kärnten/Friaul U. Fastner 0650 3278637 W leicht 2) Mo 22.11. Herbstwanderung (Bus) R. und D. Rauter 0664 73881909 W leicht 2) VB 25.11. | 18.00 FB 80 € Kletterkurs 2) 0650 3923835 W leicht 2) Sa 27.28.11. Fortgeschrittenen Kletterkurs B. Töscher Halle Hermagor So 28.11. Wanderung in Friaul M. Ibovnik Gruppen [email protected] 6 Allgemeine Führungstour | AF Enzian-Seniorentourengruppe | EN Power Card-Wanderungen | PC Seniorengruppe Markart | SG Tourengruppe | TG Abkürzungen 6 FB = Führungsbeitrag K = Klettern KSt = Klettersteig VB = Vorbesprechung W = Wanderung Newsletter >>> Der ÖAV Villach beabsichtigt, alle ein bis zwei Monate einen E-Mail-Newsletter an alle interessierten Mitglieder zu versenden. Inhalt sollen Highlights des aktuellen Programms, kurzfristige Unternehmungen, Berichte von Aktivitäten und sonstige interessante News der Sektion sein. Um euch anzumelden und immer am neuesten Stand zu sein, bitte ich euch, vorerst einmal eine E-Mail an die Kanzlei zu senden ([email protected]). In weiterer Folge erfolgt die An- und Abmeldung über die Homepage der Sektion: http://www.alpenverein.at/villach Ortsgruppe Unteres Drautal Datum Tourenziel Führer Info Schwierigkeit 4.9. 11.9. 18./19.8. 25.9. Torkofel Mte. Cimone Klettersteig-Wochenende Eckkopf Udo Jester Josef Muchitsch Bruno Rauter Jakob Steiner 0676 6068970 0676 5968429 04245 3461 0650 9583276 leicht mittel schwer mittel 9.10. 16.10. 26.10. Marlborgether Mittagskofel Planina Korosica – Veliki vrh Tour zum Nationalfeiertag Josef Muchitsch Hubert Scharf Udo Jester 0676 5968429 0660 5290597 0676 6068970 mittel mittel mittel 6.11. Spätherbsttour in den Östlichen Karawanken Hubert Scharf 0660 5290597 mittel v Regelmäßige Bergsteiger-Stammtische der Ortsgruppe werden jeden 1. Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr im Gasthof Tell abgehalten. Ausführliche Besprechungen zu den angeführten Touren finden jeweils donnerstags vor der angekündigten Tour im Gasthof Tell in Paternion um 20.00 Uhr statt. Telefonische Anfragen und Anmeldungen unter der Telefonnummer 04245 2865 (0667 6068970) oder 04245 2931 bzw. beim (bei der) Tourenführer(in). Auskünfte aus dem Internet unter der Hompage www.alpenverein.at/villach oder www.alpenverein.at/spittal 18 Alpenverein Villach 3/2010 Foto: Die Schöne von Butrint (alle: K. Pallasmann) Albanien – Von Bergen, Burgen und Bunkern BU-ME-LA charakterisiert unser albanischer Führer Kliti sein Land. In der Normalsprache bedeuten die Kürzel: Bunker, Mercedes und Lavaggio. Die Erklärung dafür: In Albanien stehen 700.000 Bunker (BU), die der ehemalige, paranoide, kommunistische Machthaber Enver Hodscha in Fronarbeit hatte errichten lassen. Jeder Albaner strebt den Besitz eines Mercedes (ME) an, dementsprechend sieht man unzählbare Exemplare dieser Marke auf den „qualitativ“ sehr unterschiedlichen Straßen. Wenngleich der Staat auch in Unrat fast unterzugehen scheint, werden die Autos ununterbrochen und buchstäblich überall gewaschen (LA). Diese Lavaggioeinrichtung wurde wie vieles von Italien übernommen. Aber dieses nur 28.000 qkm große Land auf diese Kürzel zu reduzieren, wäre falsch! Wir konnten uns auf einer 17-tägigen Reise durch die Geschichte und Natur dieses Landes von den vielfältigen Qualitäten dieses abgeschlossenen, vergessenen, aber hochinteressanten Fleckens Erde überzeugen. Natürlich wurden die illyrischen Städte (vornehmlich griechisch/ römischen Gründungen) wie z.B. Antigonea, Apollonia, Byllis, Buthrotum und Dyrrachium auf- gesucht. Manche davon perfekt zur Besichtigung präsentiert, viele fast nicht zu finden und noch in totaler Ursprünglichkeit. Auch dem Lokalhero Skanderbeg, dem Türkenjäger, statteten wir einen Besuch in seiner Burg in Kruja ab. Ebenso der Statue der Nationalheiligen Mutter Teresa neben der Universität in Tirana. Nicht vergessen wurden der Top-Ikonenmaler Onufri in Berat und das Haus des größten albanischen Literaten Ismail Kadare in Gijrokaster. Nahezu überwältigt waren wir von Nordalbanien, das bis auf einen kleinen Bereich des Sees von Skhodra aus einer grandiosen zerklüfteten, nahezu weglosen Bergwelt besteht, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Was heißt, dass die Touren, die wir absolvierten, nur mit Führer möglich waren, denn die unbegrenzte Zeit, um quer durch die Botanik einen Gipfel weglos zu erklimmen, hatten wird nicht. Die Ausgangsorte für die Besteigungen sind auf – allerdings schlechten – Straßen gerade noch erreichbar. Einige Guesthouses mit Hüttencharakter stehen vor Ort den „Bergsuchenden“ zur Verfügung. Die Verköstigung in diesen Häusern ist außerordentlich qualitätvoll, kommen doch alle Produkte aus der Region. Vom selbstgebackenen Brot über die Gurken und Tomaten aus dem Garten bis zu den Milchprodukten vom Hof. Geschmacklich ein Vergnügen! Für uns Chemieverseuchte ein Paradies. Orientierungsmäßig problemlos sind – da markiert – die Herzlich willkommen ... ... nicht nur zum ÜBERNACHTEN, URLAUBEN, TAGEN ... täglich ab 6.30 Uhr: Frühstücksbuffett – es wird Sie begeistern! Hotel City Karin Strickner GmbH | Bahnhofplatz 3 | A-9500 Villach | www.hotelcity.at | [email protected] Tel. 0043 (0) 4242 27896 | Fax 0043 (0) 4242 27896 110 Manch mühsamer Weg Ein Albanisches Lilienmeer über dem Tal von Valbona Passübergänge zu den Zielorten in diesen Hochtälern. Auch sind Tragtiere für das Gepäck mietbar und es ist bewunderswert, wie diese Tiere steile Fels- und Geröllpassagen meistern. Als Besteigungsziele bieten sich eine Vielfalt von Gipfeln an, allerdings keiner unter 1000 Hm, die meisten im 1.500er Bereich. Lohn dieser langen und mühsamen Anstiege: ein nicht beschreibbares Naturerlebnis. Begleitet von Vogelgezwitscher durchwanderten wir die komplette Bandbreite der mediterranen Flora mit der Albanischen Lilie und der seltenen Schachblume als Draufgaben. Herz was willst du mehr! Die Fauna lässt – bis auf die Singvögel – in diesem Land der „Allesjäger“ allerdings zu wünschen übrig. Aber man erfreut sich schon der den Weg kreuzenden Kreuzottern und Vipern. Der Blick von den Gipfeln in die Bergwelt des Kosovo und Montenegros ist berauschend. Unbegrenzt sind die Besteigungsmöglichkeiten vom Klettern bis zum Wandern. Auf Grund fehlender Hinweisschilder und der doch eher unorthodoxen Fahrweise der meisten Albaner ist man mit geführten Arrangements durch Agenturen derzeit gut beraten. Individualreisende benötigen gute Nerven und ein endloses Zeitrepertoir. Wer halbasketischem Reisen was Villach – Telefon FAX Italienerstraße 56 04242 / 23 3 59 0676 / 84 82 30 10 04242 / 23 3 59-20 Die berühmte Albanische Lilie Geschützbunker am Meer abgewinnen kann, wird sich in Albanien, von der Bergwelt bis zu den kunsthistorischen Stätten, Dr. Karl Pallasmann wohlfühlen. 20 Alpenverein Villach 3/2010 Hochtourenkurs auf der Oberwalderhütte 23.-25.7.2010 | 18 wackere Hochtouristen fanden sich am Freitagabend komplett durchnässt auf der Oberwalderhütte ein. Die herannahende Kaltfront hatte sie im Aufstieg voll erwischt! Doch verglichen mit dem Wetter am Samstag waren diese Verhältnisse regelrecht „sommerlich“: der Samstag empfing uns mit Sturm, Schneefall und grimmiger Kälte. Also wurde das Kursprogramm kurzerhand im Stiegenhaus abgehalten: da wurde geprusikt, per Münchhausen über den „Spaltenrand“ gerettet oder per loser Rolle aus der Spalte geborgen. Ein paar Hartgesottene verlegten die Übungseinheiten trotz widrigster Umstände ins Freie – Knoten bei Sturm und mit Handschuhen sind doch etwas anderes als im warmen Hüttenraum! Am Abend wurde noch ein wenig über der Karte gebrütet und die Veränderung der Gletscher in der Glocknergruppe bestaunt. Die „Alte Post“ in Feistritz im Gailtal: ein kleines Hotel und ein kleiner Gasthof mitten im Dorf, unweit der Nachbarländer Italien und Slowenien. Ein idealer Platz zum Stehenbleiben, Ausrasten und Genießen. Herzlich willkommen zu jeder Jahreszeit, liebe Wanderer, Bergsteiger, Radlfahrer, Schifahrer, Schispringer, Langläufer usw. Aber auch zum Feiern, zum Urlaubmachen, für klein oder groß, für alle ist Platz genug! Üben im Sommersturm (L. Ofner) Auch der Sonntag präsentierte sich hochwinterlich und aufgrund der latenten Lawinengefahr zogen wir den verschneiten, teils felsigen Sommerweg durch die Burgstall Ostwand dem Weg über den Gletscher vor. Wir fanden einen Bereich oberhalb des Gamsgrupenweges, wo wir windgeschützt den Umgang mit Pickel und Steigeisen, das Halten eines Sturzes sowie Verankerungen in Firn und Eis üben konnten. Sogar ein wenig Sonne kam zum Vorschein, bevor wir uns am Nachmittag zum Auto begaben. Besonders hervorzuheben ist der Umstand, dass sehr viele jüngere Mitglieder diesen Kurs nutzten! Ein besonderer Dank gilt dem Ausbildungsteam Michael, Pepe und Lukas rund um Lukas Ofner Kursleiter Harry. Gasthof - Trattoria - Gostilna Hotel Alte Post 9613 Feistritz an der Gail 19 Tel. 04256 29050 + 0043 664 4244021 www.altepost.biz Alpenverein Villach 3/2010 21 Mohar oder Muh-ar? Zwölf wohl ausgeschlafene „Spätaufsteher“ fanden sich am Sonntag gut gelaunt am Parkplatz ein. Schnell waren die Fahrgemeinschaften gebildet und auf ging’s in die Asten. Den ersten und steilsten Anstieg meisterten alle bravourös. Nach einigen Höhenmetern hatten wir eine ‘Kollision der besonderen Art’ und so mussten wir unser Tempo den vier Kühen anpassen, die sich mehr oder weniger freiwillig und entsprechend genüsslich ebenfalls auch auf den Weg gemacht hatten. Einfach war das allerdings nicht wirklich – mussten wir doch wegen der vielen frischgepflanzten Kuhfladen besondere Vorsicht an den Tag legen. „Was für ein bes...onderer Weg!“ ... „Wenn die Kühe auf den Berg gehen, dann steigt der Luftdruck.“... „Und wenn sie auf den Berg getrieben werden?“ … „Dann muss der Luftdruck eben steigen!“ Auch das Überholmanöver erwies sich als nicht trivial, weigerten sich doch unsere mittlerweile liebgewonnenen vierbeinigen Bergkameraden beharrlich, den Weg freizugeben und wanderten unbeirrt in der Gruppe mit. Vorbei an Wiesen voll mit Enzian &Co waren das Göritzertöl und der Gipfel schnell erklommen und wir genossen unsere wohlverdiente Gifelrast. „Was ist denn das für ein gei- ler Weg da unten? Den möcht ich einmal gehen“ „ Das ist der, den wir gleich gehen werden...!“. Der Abstieg erfolgte über den Südostkamm und es wurden uns immer wieder wunderbare Ausblicke auf Schobergruppe, Glockner & Co gewährt. Ein kurzer Fotostopp am Moharkreuz forderte so manchen Teilnehmern einiges an Kletterkenntnis ab – aber was tut man nicht alles für ein schönes Gruppenfoto? Weiter ging's Richtung Glocknerblick und zurück zum Ausgangspunkt, dem Sadnighaus, wo wir eine schöne Tour gesellig ausklingen ließen. Ulli Fastner 22 Alpenverein Villach 3/2010 Baubeginn am Ludwig-Walter-Haus von bis zu drei Baggern mit Hydromeißeln zu Grobsteinmaterial aufgebrochen und mit einer modernen und leistungsfäigen Fräse der Firma Holzer aus Mürzzuschlag verkleinert, gegradert und mit einer Rüttelplatte verdichtet. Die kompetente Bauleitung dieses Nebenprojektes liegt bei Ing. Richard De Roja von der ABB Villach. Der Spatenstich am 10.7. ist – Foto: Büro LR Martinz Der Großteil der Arbeiten wurde schon – gemäß den Vergaberichtlinien – an die bestbietenden Firmen vergeben. Mit den angebotenen Preisen liegen wir bei den bisherigen Kostenschätzungen, sodass wir – hoffentlich – davon ausgehen können, dass der finanzielle Aufwand des Projektes unseren geplanten Rahmen nicht übersteigen wird. Etwas verzögert hat unseren Spatenstich am Ludwig-Walter-Haus Dobratsch Zeitplan die Sanierung des Zufahrtsweges, da die Rechtskraft des Bescheides für die Sanierungssarbeiten des Zufahrtsweges (AAW Dobratsch, Obmann DI Joachim Gfreiner) erst Anfang Juni eingetreten ist. So konnte nur ein Provisorium bis Ende Juni in aller Eile erstellt werden, bei dem leider noch nicht alle Steilstücke wie vorgesehen entschärft werden konnten. Die engsten Kehren wurden auf LKW-Befahrbarkeit erweitert und der auf dem Weg befindlichen Felsuntergrund wurde Die Bautafel auf der Rosstratte aus den vorher genannten Gründen – daher mitten in den Abbrucharbeiten erfolgt. Es war eine gelungene Feier bei Kaiserwetter mit viel Prominenz: LR Dr. Josef Martinz, der über seine Referate (EU, Gemeinden) den größten Anteil der Fördermittel unterstützt hat, Landtagspräsident DI Johann Gallo in Vertretung des Landeshauptmannes, Bürgermeister Mag. Gunnar Illing (Bad Bleiberg), Bürgermeister Johann Müller (Nötsch) und in Vertretung des Villacher Bürgermeisters Stadträtin Mag.a Hilde Schaumberger. Für den Naturpark Dobratsch: Naturparkmanager Mag. Robert Heuberger sowie die wichtigsten Planer: Architekt DI Günter Weratschnig, DI Michael Konrad für das Büro Steinbacher (Wasser und Abwasser), Ing. Werner Kranabether (Planung Heizung Sanitär) und ausführende Firmenvertreter wie Mag. Josef Willroider und BM Josef Willroider sen. Auch die Volksbank Kärnten, die die umfangreiche Zwischenfinanzierung bewerkstelligen wird, war mit Vorstand Mag. Josef Brugger vertreten. Alpenverein Villach 3/2010 Das fast neue Dach (Prefa) und die Seitenverschalung des ersten Stockes wurden abgebaut und bis zur Wiederverwendung am neuen Haus zwischengelagert. Der Dachstuhl und das Fassadenholz des ersten Stockes wurden an die Gemeinde Bad Bleiberg verkauft, das Restholz wird aufgeschnitten als Brennholz gelagert, die Wände aus Kalkstein und das restliche Baumaterial wurden gebrochen und zerkleinert und werden als Fundamentuntergrund und Verfüllmaterial wiederverwendet. Die Arbeiten am Untergeschoss sind nun im Gange. Es soll im August fertig gestellt werden. DI J. Gfreiner Information über den Baufortschritt: http://trans-form.at/ Wegsanierung mit schwerem Gerät Hüttenpächter für das neue Ludwig-Walter-Haus gesucht Auskünfte: Tel. 04242 289584 | [email protected] 23 24 Alpenverein Villach 3/2010 14O Jahre Alpenverein Villach – die Obmänner 1898-1919 1898-1906 Ludwig Walter. Schon seit 1883 im Ausschuss hauptsächlich als Schriftführer tätig, wurde er durch die Hauptversammlung 1898 zum 1. Vorsitzenden gewählt. In seine Amtszeit fällt der Baubeginn an der 2. Wischberghütte, die am 3.8.1902 eröffnet wurde und über Beschluss des Gesamtvorstandes in Erinnerung an den am 9.1.1901 verstorbenen seinerzeitigen verdienstvollen Obmann „HermannFindenegg-Hütte“ getauft wurde. Ludwig Walter hat auch nach dem Erwerb der Villacher Alpenhäuser den Neubau des Gipfelhauses am Dobratsch betrieben und begann die Vorarbeiten für den Bau schon 1903-1904. Baubeginn war dann 1905. Die Fertigstellung erlebte er am 28.7.1907 als Vorstand-Stellvertreter. Der nachfolgende Vorstand Josef Aichinger dankte Ludwig Walter im Jahresbericht 1907 mit folgenden Worten: „Die erfolgreichsten Jahre im Leben unserer Sektion werden für alle Zeiten mit seinem Namen verknüpft sein. Alle die neuen Hüttenbauten in der Seisera, am Wischberg, auf der Villacher Alpe, die vielen Wegherstellungen in den Julischen Alpen, die Übernahme der Bergführerkurse, alles Werke und Unternehmungen die unserer Sektion zur Ehre gereichen, standen unter seiner Leitung und ständigen Mitarbeiterschaft.“ Baurat Ludwig Walter starb am 4.7.1921. Er hat 28 Jahre im Ausschuss zum Wohle der Sektion gewirkt. 1919 wurde das neue Dobratsch-Haus ihm zu Ehren in „Ludwig-Walter-Haus“ umbenannt. 1907-1919 Josef Aichinger. War Apotheker in Mödling und wurde sehr früh in das bergsteigerische Leben der Wiener Kreise gezogen. Er wurde bald einer der tüchtigsten, ausdauerndsten und unternehmendsten Bergsteiger, der in rascher Folge sämtliche nennenswerte Berggruppen der Ostalpen besuchte und führerlos in die Westalpen ging, als dies das Vorrecht ganz Vereinzelter war. 1888 verkaufte er seine Apotheke in Mödling und erwarb die freigewordene Apotheke in Bleiberg. Gleich nach der Übersiedlung stellte sich Josef Aichinger der Sektion Villach des D.u.OeAV zur Verfügung und wurde 1892 Hüttenwart der Villacher Alpenhäuser. Nach der Übersiedelung nach Villach 1900 wurde er bereits 1901 zum Vorstand-Stellvertreter und ab 1907 zum Vorstand der Sektion berufen. Seine charakterlichen Qualitäten, seine alpinistischen Fähigkeiten, sein reiches Wissen und sein Unternehmensgeist machten ihn zum Vater der Sektion, deren segensreiches Wirken zu beachtlichem Ansehen im Rahmen des Gesamtvereines führte. Aichinger selbst wurde in den Hauptausschuss des Gesamtvereines berufen. 10 Führerkurse wurden von ihm durchgeführt und das Rettungswesen neu organisiert. Er war der Schipionier der Sektion und führte bereits im Winter 1893/94 die ersten Winterbesteigungen mit Schi am Dobratsch, Goldeck und Gerlitze durch. Ihm zu Ehren wurde die Schihütte der Schiläufervereinigung auf dem Dobratsch „Aichinger-Hütte“ benannt. Das 10. Armeekorps-Kommano hatte Aichinger im Winter 1915/16 die Leitung der militärischen Schikurse übertragen und er wurde dafür mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Von den vielen Aktivitäten Aichingers seien die Schriften „Die Technik des Bergsteigens“ und „Die Julischen und Karnischen Alpen im Krieg“ erwähnt. Am Anfang seiner Vorstandschaft stehen die Eröffnung des neuen Hauses auf dem Dobratsch am 28.7.1907 und die 4 Alpenverein Villach 3/2010 Fertigstellung des „Reliefs von Kärnten“. Zum 40-jährigen Bestand der Sektion wurde der Felsenweg durch die Nordwand des Montasch errichtet – auf der Route, die Kugy und Bolaffio erstmals begangen haben. 25 Nach einem mehr als erfüllten Leben ist Mag. Aichinger nach kurzer schwerer Krankheit am 12.4.1919 gestorben und zwei Tage später in Villach-St. Martin begraben worden. Manfred Ließmann Schöne Tage für unternehmungslustige Senioren Friaul – Grotta di Villanova – Vigant – Ramandolo | 1. Mai 2010 | Zu dieser Fahrt konnten nicht alle Interessenten mitgenommen werden, viele standen noch auf der Warteliste (Teilnehmerbeschränkung für diese Fahrt!). Die 40 „glücklichen“ Mitfahrer erlebten einen schönen Tag. Zeitgerecht anmelden soll man sich halt. Nach der Besichtigung der Grotte von Villanova gab es noch eine kurze Wanderung von Villanova über Borgo Vigant nach Borgo di Mezzo. Mit dem Bus ging es weiter nach Ramandolo, wo es wieder köstliche Speisen gab. Hilbert Pirker wurde für seine 150. Teilnahme geehrt, Vittorio Aglialoro erhielt ein Geschenk zu seinem bevorstehenden 70. Geburtstag. Klopein - Sablatnigmoor | 9. Juni 2010 | Das Sablatnigmoor bei Gösselsdorf im Kärntner Unterland war heute das Ziel der 50 Senioren. Es gab hier eine geführte Wanderung mit und durch Dr. Schneditz, der uns einiges über die Entstehung und auch Besonderheiten dieses Moores vermitteln konnte. Hungrig und durstig kehrten die Teilnehmer beim GH Sablatnighof ein, wo Sigrid Themel für ihre 50. Teilnahme bei den Senioren ausgezeichnet wurde. Drei Zinnen | 14. Juli 2010 | Ursprünglich am 7. Juli geplant, musste diese Fahrt um eine Woche verschoben werden (nach einer Havarie konnte kein Ersatzbus aufgetrieben werden). Für den Ersatztermin musste leider eine Teilnehmerbeschränkung erfolgen, da nur ein kleinerer Bus bereitgestellt werden konnte. Diesmal waren nur mehr 39 Teilnehmer dabei und die Fahrt wurde für alle, nicht nur für Klopeinersee - Sablatnigmoor jene, die zum ersten Mal hier waren, ein wunderschönes Erlebnis. Die Wanderung um die Drei Zinnen machte einigen Mitwanderern doch etwas zu schaffen, während die Gruppe mit Horst von der Auronzo-Hütte zum Rif.Lavaredo und zurück Josef Petschar (Text und Bild) wanderte. 26 Ein besonderes Erlebnis war weiters die Besteigung der Obzova, die mit 568 m die höchste Erhebung auf Krk ist. 16 Teilnehmer starteten in ´ Draga Bascanska und wanderten von der Obzova den Bergrücken entlang nach Lipica, von dort steil hinunter nach Batomalj und zurück zum Hotel. Die Mehrzahl entschied sich für die bequemere Variante zur Kirche Sveta Marija und direkt nach Baska. Vom Hotel zur Kirche Sveti Ivan und die alte Militärstrasse hinauf zum Plato Mjeseca haben es alle geschafft. Eine kleine Gruppe stieg bei starkem Wind weiter auf zum Hlam (461 m) und kehrte am Schluchtweg, die Bucht von Baska im Blickfeld, zurück zum Quartier. Ginster und Salbei waren die Begleiter am Weg nach Jurandvor, wo wir in der romanischen Kirche eine Kopie der Tafel von Baska gesehen haben, das älteste kroatische Sprachdenkmal in glagolitischer Schrift. Das Mittagessen bei Malin war eine willkommene Abwechslung. Am letzten Tag haben wir Vela Luka auf drei Wegen erreicht: eine Gruppe mit dem Bootstaxi, andere schwitzend am Normalweg und die dritte Gruppe teilweise kletternd den Strand entlang und durch das Kanjon Vrzenica. Die Jause bei Marin hat allen geschmeckt. Was wäre die Woche ohne Renate. Mt ihr und mit stimmungsvoller Musik und gezielter Gymnastik haben wir fast vollzählig jeden Morgen begrüßt und bereits traditionell mit den abendlichen Gruppentänzen auf der Promenade den Tag beendet. Einige TeilnehmerInnen haben einen gelungenen Abschlussabend humorvoll mitgestaltet. Auf der Heimfahrt besuchten wir die sehenswerte Tropfsteinhöhle Bizerujka bei Rudine auf Krk. „Ob die weite Welt wirklich weit ist, das liegt an jedem Menschen“, meinte Ilse Aichinger. Wir sind, auch dank Horst, gesund zurückgekehrt. Unsere Gemeinschaft hat auch deshalb funktioniert, weil Einzelinteressen dem Gesamtwohl der Gruppe untergeordnet wurden. Es war wieder eine außergewöhnliche Woche mit euch – danke! Fotos: D. Rauter v v v Am Weg zum Bag mit Blick auf Baska Wandern und Wohlfühlen in Baska v v v „Jede Zeit ist umso kürzer, je glücklicher man ist.“ (Plinius d.J.) Wie schnell eine Woche vorbei sein kann, haben wir einmal mehr in Baska auf Krk erfahren. Unsere Wanderwoche in Kroatien war organisatorisch bestens vorbereitet. Erster Höhepunkt war auf der Anreise die Stadtbesichtigung mit Weinverkostung in Vrbnik. Die Woche war diesmal zwar geprägt durch einen Mix aus Sonne, Wolken, Wind und Regen, was sich als günstig für unsere Touren herausstellte. Von gemütlichen Waldwegen bis zu steinigen und steilen Karstpfaden mit Kletterstellen wird alles geboten. Auf unserer ersten Tour auf den Bag (185 m) und den Gabar (285 m) konnten wir Regenmäntel und Schirme (!?) testen. Nach Stara Baska am nächsten Tag war zuerst der steile, 350 m hohe Anstieg zu bewältigen, um dann mit einer tollen Fernsicht auf Karsthochfläche, Meer, umliegende Inseln und Festland belohnt zu werden. Die Rückfahrt mit dem Bus haben wir in Punat für ein feudales Mittagessen und eine Schifffahrt zur Klosterinsel Kosljun unterbrochen. v v v Diethard Rauter v Abstieg am Schluchtweg nach Baska Alpenverein Villach 3/2010 27 Wir gratulieren Umberto Martini zur ehrenvollen Berufung zum Presidente generale des Club Alpino Italiano DI(FH) Bernhard Kuttin, unserem Jugendführer mit Schwerpunkt Kinderkletterkurse, zum erfolgreichen Abschluss seines Studiums der Elektronik Der Kletter-, Klettersteig und Eiskurs wurde erfolgreich und unfallfrei durchgeführt. Besonderer Dank geht an die Kursleiter Harry Wieser und Michi Ibovnik mit ihrem kompetenten Team. Vizebgm. Wally Rettl und Dr. Karl Pallasmann eröffnen die renovierte Geschäftsstelle Dies alles wurde möglich, weil Architekt S. Neuwirth und Karl Pallasmann zeitlos funktionell und doch dem Turmgeist entsprechend geplant haben Werner Stadler unermüdlich koordiniert und telefoniert hat Maria Meßner „ihre“ Karten und Bücher benutzergerecht transferiert und eingeordnet hat Karl Lagger die Altmöbel zerlegt und abtransportiert sowie den Tisch wieder zusammengebaut hat Ingrid Kandolf Seit Juni verstärkt Ingrid Kandolf unser Team in der Geschäftstelle. Sie betreut schwerpunktmäßig unser Jahrhundertprojekt „Generalsanierung des LudwigWalter-Hauses „sowie das Hüttenreferat. In weiterer Folge wird sie den neuen Vorsitzenden des Landesverbandes Kärnten, DI Joachim Gfreiner, unterstützen. Brigitte Kugi, Irene Schönfelder und Maria Meßner zentimeterweise das Archiv entstaubt haben Elektro Maschke die verzwickten Leitungen im alten Gestein verlegt hat Holz Graf auf schiefem Untergrund den Boden doch gerade verlegt hat Malermeister und Schitourenspezialist Georg Brandstätter verputzt, die Wände und die Decke gemalt hat Möbeltischlerei Aigner die Einrichtung millimetergenau gebaut hat Glaserei Niederdorfer die Glastüren eingepasst hat UZ Leuchten jeden Winkel ausleuchten Gerhard Krassnig die Kommunikation und EDV perfekt transferiert hat Ein herzliches Willkommen unseren neuen Mitgliedern! Peter Perwein das Edelweiß an der Stadtmauer produziert und montiert hat HR Hubmann vom Bundesdenkmalamt wohlwollend das Edelweiß genehmigt und gute Tipps gegeben hat. Wir danken den Geldspendern Emma ROTHMAYR und Arno DENGG 28 Alpenverein Villach 3/2010 Aus unserer Bücherei Ingrid Pilz, NATURPARADIES KÄRNTEN Carinthia Verlag, Klagenfurt, 2010 Die Autorin, der wir schon eine ganze Reihe wunderschöner Wander-Bilder-Bücher verdanken, lädt uns in ihrem neuesten Werk ein, Kärnten auf mehr als 100 Wanderungen und Bergtouren zu entdecken. Das Wörtchen „entdecken“ schreibe ich ganz bewusst, weil sich viele Vorschläge auch auf mehr oder weniger unbekannte Ziele erstrecken. Als Beispiele möchte ich nur den Dreieckkogel oberhalb des Stausees auf der Soboth, den in der Schobergruppe an der Grenze zu Osttirol gelegenen Schwarzkofelsee oder die Samalm bei Maria Luggau erwähnen. Wie in ihren Büchern üblich, ist ein herausnehmbarer Tourenführer beigegeben, der detaillierte Angaben zu den einzelnen Wanderungen samt Kartenausschnitten mit eingetragenen Routen enthält. Franz Hauleitner, WANDERFÜHRER SALZKAMMERGUT OST Bergverlag Rother, München. 1. Auflage, 2010 Die 52 in diesem neuen Führer enthaltenen Vorschläge für Wanderungen reichen vom Gosaukamm und der Nordseite des Dachsteins über den Hallstätter See, Bad Aussee, Bad Ischl, das Tote Gebirge und den Traunsee bis in die Umgebung von Kirchdorf an der Krems. Es sind mit wenigen Ausnahmen leichte oder nur mäßig schwierige Touren im Talbereich, um die vielen Seen, zu zahlreichen Almen und auf stolze Gipfel, die Franz Hauleitner in Wort, Bild, Karte und Höhenprofil vorstellt. Obwohl viele unserer Mitglieder – sei es in Gruppen oder allein – schon oft im Salzkammergut unterwegs waren, werden sie in dem Wanderführer zahlreiche neue, noch wenig bekannte Ziele entdecken. DER MILLSTÄTTER SEE HÖHENSTEIG Millstätter See Tourismus GmbH, Millstatt, 2009 Zu unserer näheren Umgebung hat die Europäischen Union ein Projekt gefördert, das in acht Etappen, für die 13 Tage als Zeitaufwand zu rechnen sind, den Millstätter See umrundet. Der Weg führt von der Pichlhütte bei Seeboden über die Millstätter Alm, den Rosennock, den Mirnock, das Südufer des Millstätter Sees, das Goldeck, Lendorf und das Gmeineck zurück nach Seeboden. Alle Etappen werden ausführlich beschrieben und durch Kartenausschnitte und Höhenprofile ergänzt. PER ALPES Die Alpen auf 20 Rundwanderungen entdecken Ständiges Sekretariat der Alpenkonvention, Innsbruck, 2010 Nicht nur in den Alpen sind Weitwanderungen (heute gerne als „Trekking“ bezeichnet) sehr beliebt, vor allem aber Rundwanderungen, die es ermöglichen, in mehreren Etappen ganze Gebirgsgruppen kennen zu lernen. Für die neue, handliche und sehr übersichtlich gestaltete Broschüre hat das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention 20 Routen ausgewählt, die sich „per Alpes“, also über den gesamten Alpenbogen verteilen: von den Seealpen über Alpenverein Villach 3/2010 die Massive des Gran Paradiso und des Mont Blanc bis zum Dachstein und zum Triglav. Das Buch kann und will keinen Wanderführer darstellen oder gar ersetzen, sondern dem Leser helfen, für ihn lohnende Rundwanderungen auszuwählen, auf denen er die Schönheiten von verschiedenen Gebirgsgruppen kennen lernt. Hannes Pieler/Ingo Neumann, KLETTERN AM TROGUND ROSSKOFEL Verlag Ingo Neumann, Schiefling. 1. Auflage, 2009 „Klassische und neue Routen in alpiner Umgebung“ lautet der Untertitel dieser Broschüre, die 80 Touren enthält, die in den vergangenen hundert (!) Jahren begangen worden sind. Die dreisprachig (deutsch, italienisch, englisch) verfassten Texte und die Kurzinformationen werden durch hervorragende Farbfotos mit eingetragenen Routen und durch Topos ergänzt. Die Informationen zu jeder Route erfolgen immer nach demselben Schema durch Stichworte wie z. B. Zahl der Seillängen, Schwierigkeit, Felsqualität, Wandhöhe, Art der Kletterei, Zeitaufwand, Art der Absicherung oder erforderliche Ausrüstung. NATIONALPARK HOHE TAUERN SÜD Mallnitz, Obervellach, Maltatal, Mölltal Wander-, Rad- und Schitourenkarte 1:50.000 KOMPASS-Karten GmbH, Rum/Innsbruck, Neuauflage 2010 Das völlig neu bearbeitete Blatt zeichnet sich durch große Übersichtlichkeit aus, obwohl es 29 unglaublich viele Details zum Verkehrs- und Wegenetz, zum Relief und zur Vegetation sowie über Sport- und Freizeiteinrichtungen enthält und zusätzlich zahlreiche touristische Hinweise bringt. Die Karte selbst ist reißund wetterfest und für die Verwendung von GPSGeräten geeignet. In einem Begleitheft erfährt der Leser unter anderem Wissenswertes über den Nationalpark Hohe Tauern; weiters werden die größeren Orte, Berggasthöfe, Almen und Schutzhütten, Themenwege und Klettersteige, Höhen- und Weitwanderwege und 10 mehr oder weniger anspruchsvolle „Top-Touren“ vorgestellt. Robert Lindner/Fulvio Genero/Michael Knollseisen, KÖNIGE DER LÜFTE Nationalpark Hohe Tauern und Commune Forgaria del Friuli. Mittersill, 2008 Als Ergebnis eines von der Europäischen Union geförderten Gemeinschaftsprojektes „Der König der Lüfte zwischen Hohen Tauern und Karnischen Voralpen“ ist eine Broschüre erschienen, in der die drei mächtigsten Vögel der Alpen – Bartgeier, Gänsegeier und Steinadler – vorgestellt werden. Aus den vielen interessanten Beiträgen möchte ich nur diejenigen über die außergewöhnliche Sehkraft der Adler, über die Knochen als Nahrung der Bartgeier oder über die erhobenen Flugrouten einzelner Geier erwähnen. Schließlich sei darauf hingewiesen, dass man sich im Besucherzentrum des Naturschutzgebietes „Lago di Cornino“, das ja nur etwa eine Autostunde von Villach entfernt ist, über das Gänsegeierprojekt informieren und die Gänsegeier beim Fressen beobachten kann (Samstag, Sonn- und Feiertag 9.00 bis 18.00 Uhr, im Winter nur bis 17.00 Uhr). Helmut Lang 30 Alpenverein Villach 3/2010 Arco | Die erste mehrtägige Aktivität der Facebook-Gruppe Der Ausflug begann früh am Donnerstag Morgen. Trotz aller Vorfreude ist 3 Uhr wirklich früh. Der Schlafmangel stand dem Klettern aber nicht lang im Weg. Der örtliche Campingplatz war als zentrale und günstige Unterkunft für die 12 Teilnehmer angedacht und konnte dank Einsatz und Eigeninitiative schnell bezogen werden. In den vier Tagen wurden vier verschiedene Sportklettergebiete ausprobiert und je nach Können und Ausbildungsstand auch MehrseillängenRouten begangen. Alle Teilnehmer vom ambitionierten Alpinisten bis zum Anfänger konnten eigene Interessen und Schwerpunkte einbringen, alles wurde nach Möglichkeit berücksichtigt. Das restliche Tagesprogramm bestand aus Beach-Volleyball, Slackline Shopping und viel, viel Pizza. Ein kleines Highlight des Ausfluges war für einige von uns sicher auch Chris Sharma, der anlässlich des Junior-Rockmaster zufällig in der Stadt war und geduldig Fragen beantwortete und Autogramme gab. Unser nächstes Ziel ist für Herbst geplant. Wer Interesse hat mitzukommen oder wer an unseren regelmäßigen Kletter- und Slackline-Treffen teilnehmen möchte, erreicht uns unter: www.facebook.at AV-Villach oder [email protected] oder [email protected] Roswitha Pleschberger AV Villach: Fotos: Archiv Jugendteam The next generation Wer kennt das nicht: blauer Himmel, die Sonne scheint und die Playstation ist wieder mal kaputt > normalerweise Weltuntergang!!! Für solche und ähnliche Probleme gibt es jetzt seit kurzem das neue Jugendteam des AVVillach. Statt langweiliger Nachmittage am Sofa bieten wir Action, Adrenalin und jede Menge Fun! Am Programm stehen Bouldern, Sport-, Alpin- und Eisklettern. Jede/r zwischen 14 und 20 Jahren kann hier zeigen, was in ihm/ihr steckt. Also warum noch länger den Tag vergeuden?! Bei Interesse einfach auf Facebook (AV Villach: the next generation) nachschauen oder direkt Kontakt aufnehmen: [email protected] Alpenverein Villach 3/2010 Wir entdecken das 31 Granatium in Radenthein Fotos: B. Rieder Einen Ausflug der ganz anderen Art unternahmen wir, die Babsi-Gruppe, am Samstag, dem 3. Juli. Gemeinsam mit den Eltern fuhren wir ins Granatium. Dort wurden wir vom kompetenten Führer Charly bereits freundlich und mit einem „Herzlich willkommen Villacher Alpenverein“Schild empfangen. Die aufgeregten Kinder wurden mit einer Schutzbrille und einem Meißel ausgerüstet und durften gleich zu Beginn einmal auf Granatensuche gehen. Auch die Eltern klopften mit Begeisterung an den Felsen. ;-) Nach einer tollen Führung ging es ins angenehm kühle Bergwerk. Nach unserem Mittagessen – wir konnten auf dem Areal auch grillen – spazierten wir ins Gelände, wo die Kinder nicht nur im kalten Wasser sich so richtig erfrischen und austoben konnten, sondern auch noch viele Bachsteine mit Granaten fanden. Zurück im Granatium konnte jeder noch seinen Granaten schleifen lassen und Barbara Rieder stolz mit nach Hause nehmen. Frühlingsfest Das heurige Frühlingsfest, veranstaltet vom Jugendteam Villach, war trotz schlechten Wetters ein voller Erfolg. Der Ort der Veranstaltung war die Udinestraße 9 bei Bergsport Korak, in dem sich die Eltern derweil die Zeit mit Shoppen vertreiben konnten. Noch einmal herzlichen Dank an Michael Ibovnik. Die Kinder, die das Fest besuchten, hatten bei den zahlreichen unterschiedlichen Stationen, darunter Bogenschießen, Sinnespfad, Kinderschminken, Bierkistenstapeln, Slacklinen und vieles mehr trotz Regen ihren Spaß. Sie sammelten Stempel – und für die fleißigsten unter ihnen mit einem vollen Pass gab es Preise. Alles in allem war es ein sehr gelungenes Fest, das sich sicher Corinna Katzler wiederholen lässt. Wasserabenteuer in der Raggaschlucht und auf der Möll Foto: B. Rieder Erscheinungsort Villach Verlagspostamt 9500 Villach / GZ 02Z032447M Wenn unzustellbar, bitte zurück an 9500 ÖAV Villach P. b. b. GZ 02Z032447M JUGEND | September bis November 2010 Ende September / Anfang Oktober | Wanderung auf den 2. November | Tabor Klettermaxi 2 | Spiele an der Boulderwand | für Kinder von 5-10 Jahren Natur und Berge in Slowenien Alpininformation Klettern mit Daniela | [email protected] 25. November | Erlebnis Waldrutsche | für Kinder von 5-8 Jahren | mit Daniela [email protected] Jänner 2011 | Kinderschikurs (5-10Jahre) | Anfänger und Fortgeschrittene | mit Daniela [email protected] Termine „Alpenverein next Generation“ ab 14 Jahre | 9./10. Oktober: Alpines Klettern --- Kletterkurse -- Die Termine der aktiven Gruppen werden via Facebook ausgeschrieben. Kletterprogramm Kletterkurse in der Boulderhalle jeden Donnerstag vom 23.9. bis 25.11. (10 x 1 Stunde) | 4-5 Jahre: 15:00 bis 16:00 Uhr | Anmeldung bei Barbara Brandstätter | [email protected] | 6-8 Jahre: 16:30 bis 17:30 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | Bernhard.Kuttin@ edu.fh-kaernten.ac.at | 9-11 Jahre: 18:00 bis 19:00 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | [email protected] Wo? ÖAV Boulderhalle Korak, Udinestraße 9, 9500 Villach | Kosten: 50 € Ab Schulbeginn gibt es auch wieder die von Paul Steinkellner betreuten Klettertermine für Kinder und Jugendliche: jeweils montags (17:30 – 19:30) und samstags (15:00 – 17:00) in der Mehrzweckhalle Villach. Vorraussetzung für die Teilnahme ist ein absolvierter Anfängerkurs. Weiters gibt es das Wettkletterteam für Kinder und Jugendliche, das von unseren Trainern Hannes Hausherr und Robert Zaghloul betreut wird. In dieses Team werden die talentierten Kinder aus den einzelnen Kursen aufgenommen, die dann bis zu viermal in der Woche nach indiNähere Infos bei Bernhard Töscher | [email protected] Impressum | Medieninhaber / Herausgeber: ÖAV Zweig Villach | Redaktion: ÖAV Villach, Schanzgasse 3, 9500 Villach | Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Karl Pallasmann und DI Wolfgang Gabriel, beide Villach. | Foto Titelseite: Rita Pleschberger. Timy am Jungfernsprung / Döbriach. Gestaltung, Layout + DTP: WerbeGrafikDesign Margret Arendt – www.arendt.at | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Druck: Kärntner Druckerei, Klagenfurt. | Offenlegung: Medieninhaber ausschließlich Österreichischer Alpenverein Zweig Villach. Unternehmensgegenstand: Information der Mitglieder des ÖAV über alpines Geschehen. 5.9. Familientag mit CAI Tarvis 18.9. Kärnten bewegt Jahrgang 31 viduellen Übungsplänen trainieren.