AV Heft 3/2010 - Österreichischer Alpenverein

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AV Heft 3/2010 - Österreichischer Alpenverein
Erscheinungsort Villach
Verlagspostamt 9500 Villach / GZ 02Z032447M
Wenn unzustellbar, bitte zurück
an 9500 ÖAV Villach
P. b. b. GZ 02Z032447M
JUGEND | September bis November 2010
Ende September / Anfang Oktober | Wanderung auf den
2. November |
Tabor
Klettermaxi 2 | Spiele an der Boulderwand | für Kinder von 5-10 Jahren
Natur und Berge in Slowenien
Alpininformation Klettern
mit Daniela | [email protected]
25. November | Erlebnis
Waldrutsche | für Kinder von 5-8 Jahren | mit Daniela
[email protected]
Jänner 2011 |
Kinderschikurs (5-10Jahre) | Anfänger und Fortgeschrittene | mit Daniela
[email protected]
Termine
„Alpenverein next Generation“
ab 14 Jahre | 9./10. Oktober: Alpines Klettern --- Kletterkurse -- Die Termine der aktiven Gruppen werden via Facebook ausgeschrieben.
Kletterprogramm
Kletterkurse in der Boulderhalle
jeden Donnerstag vom 23.9. bis 25.11. (10 x 1 Stunde) | 4-5 Jahre: 15:00 bis 16:00 Uhr | Anmeldung bei Barbara Brandstätter | [email protected] | 6-8 Jahre: 16:30 bis 17:30
Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | Bernhard.Kuttin@ edu.fh-kaernten.ac.at | 9-11 Jahre:
18:00 bis 19:00 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | [email protected]
Wo? ÖAV Boulderhalle Korak, Udinestraße 9, 9500 Villach | Kosten: 50 €
Ab Schulbeginn gibt es auch wieder die von Paul Steinkellner betreuten Klettertermine für
Kinder und Jugendliche: jeweils montags (17:30 – 19:30) und samstags (15:00 – 17:00) in der
Mehrzweckhalle Villach. Vorraussetzung für die Teilnahme ist ein absolvierter Anfängerkurs.
Weiters gibt es das Wettkletterteam für Kinder und Jugendliche, das von unseren Trainern
Hannes Hausherr und Robert Zaghloul betreut wird. In dieses Team werden die talentierten
Kinder aus den einzelnen Kursen aufgenommen, die dann bis zu viermal in der Woche nach indiNähere Infos bei Bernhard Töscher | [email protected]
Impressum | Medieninhaber / Herausgeber: ÖAV Zweig Villach | Redaktion: ÖAV Villach, Schanzgasse 3, 9500 Villach | Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Karl Pallasmann und DI Wolfgang Gabriel, beide Villach. | Foto Titelseite: Rita Pleschberger. Timy am Jungfernsprung / Döbriach.
Gestaltung, Layout + DTP: WerbeGrafikDesign Margret Arendt – www.arendt.at | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Druck: Kärntner Druckerei,
Klagenfurt. | Offenlegung: Medieninhaber ausschließlich Österreichischer Alpenverein Zweig Villach. Unternehmensgegenstand: Information der Mitglieder des ÖAV über
alpines Geschehen.
5.9. Familientag mit CAI Tarvis
18.9. Kärnten bewegt
Jahrgang 31
viduellen Übungsplänen trainieren.
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Alpenverein Villach 3/2010
Liebe Bergsteigerfamilie!
Diese 3. Ausgabe der Villacher
Mit der Umrundung Kärntens auf
Alpenvereinnachrichten ist unserem
dem Kärntner Grenzweg haben sich
slowenischen Nachbarn gewidmet.
unsere Landesjugendleiterin Barbara
Leider haben wir von den Freunden
Rieder und unsere 2. Vorsitzende DI
aus Slowenien dazu keine Beiträge
Angelika Ressler ein ehrgeiziges,
bekommen. So griffen Björn, Helmut
aber wunderschönes Ziel für eine
und Rosi zur Feder, um unseren
Jugend-Aktion gesetzt. Wir freuen uns
Lesern die Schönheiten des südöstschon auf die Umsetzung am 18./19.
lichen Nachbarlandes nahe zu brinSeptember.
gen. Wirklich gute Beziehungen und
Für die etwas ältere Generation
Freundschaften über Grenzen hinweg
werden wir versuchen, unser „altersaufzubauen und zu pflegen ist mühgerechtes“ Tourenprogramm zu ersam und schwierig. Aber wir geben Dr. Karl Pallasmann
weitern. Karl Lagger und Walter
1. Vorsitzender
nicht auf!
Lackner konnten wir dafür schon
Wer im Internet auf unserer Homegewinnen. Für die Bereitschaft, in
page nachschaut, kann den Baufortschritt des unserer großen Alpenvereinsfamilie Tätigkeiten zu
Ludwig-Walter-Hauses am Dobratsch sozusagen übernehmen, möchten wir uns herzlichst bedanlaufend verfolgen.
ken.
Die Spatenstichfeier – mit einer Vielzahl an poliSo wünsche ich uns mit der Verwirklichung vietischen Größen – wurde am 10. Juli absolviert und ler Bergziele einen schönen Herbst.
seither geht es – wetterabhängig – schrittweise
Ihr
weiter. Ob sich die Vorstellung unsererseits mit der
heuer gewünschten Fertigstellung erfüllen wird,
werden wir sehen.
Dass die Bewirtschaftung dieser Hütte eine
bodenständige Kärntner Küche bieten wird – mit
Produkten aus unseren Naturparkgemeinden –, ist
Dr. Karl Pallasmann
neben dem ÖAV-Gütesiegel Ziel unseres Projek1. Vorsitzender
tes.
25. Familientag und 23. Freundschaftstreffen
Inhalt
04 _Schwerpunkt Slowenien
09 _Klettern und Klettertermine
13 _Friuli speciale
15 _Tourenvorschau
18 _Reisebericht Albanien
20 _Berichte
22 _Ludwig-Walter-Haus
24 _140 Jahre AV Villach
28 _Bücherei
30 _Jugend
AV-Kanzlei:
Schanzgasse 3, 9500 Villach
Tel. und Fax 04242 / 28 95 84
E-Mail: [email protected]
ZVR 650 900 871
Der CAI Tarvis und der Alpenverein Villach laden zur traditionellen
gemeinsamen Bergfahrt auf die Zottenköpfe/Cima dei Mughi ein.
Anmeldung in AV Kanzlei bis 2.9.2010
8.00 | Abfahrt Parkplatz Westbahnhof | 8.30 Treffpunkt Raibler
See, Chalet al Lago.
Auf alten Militärpfaden, vorbei
an Stellungen auf den Zottenkopf (ca. 2 Std.) | anschließend
„merenda tradizionale“ bei der
Baita Kassian in Fusine
Valromana/Weißenfels.
So 5.9.
Kanzleistunden:
Di, Do – jeweils von
16.30 bis 19.30 Uhr
Homepage:
www.alpenverein.at/villach
Bankverbindung:
Bank Austria BLZ 12000
Kto. 422570705
BIC: BKAUATWW
IBAN: AT581200000422570705
Alpenverein Villach 3/2010
Kärntner Grenzweg
Tourendaten
Klettern und
Klettersteige
Route Arnoldstein – Dreiländereck – Wurzenpass | die Tour
mit dem Mountainbike | Leitung:
Georg Unterlechner (im August
nicht erreichbar) | anspruchsvolle
Biketour (1500 Hm), findet nur bei Schönwetter statt | Details,
Anmeldung (bis 1 Woche davor) und Info unter: duesendaggl@
gmx.at | Achtung: begrenzte Teilnehmerzahl
unser innovatives
Angebot siehe
Seite 11
Route Wurzenpass – Baumgartner | die Tour für die Schnellen:
es ist geplant, die Etappe in der kürzest möglichen Zeit zu
bewältigen | Leitung: Jürgen Vospernik | anspruchsvolle und
lange Wanderung/Berglauf (1700 Hm, 20 km) | Details, Anmeldung und Info unter: [email protected]
Route Baumgartner – Bertahütte – Maria Elend | die Tour für
Freunde des Mittagskogels | Leitung: Bernhard Kuttin | anspruchsvolle und lange Wanderung (1500 Hm, 20 km) | Details,
Anmeldung und Info unter [email protected]
Route Maria Elend – Klagenfurter Hütte | die Tour für Karawankenfreunde | Leitung: Lukas Ofner | anspruchsvolle und
lange Wanderung (1700 Hm, 18,5 km) | Details, Anmeldung und
Info unter: [email protected]
Route – Reichenfels – St. Martin am Silberberg | Leitung:
Paul Steinkellner | Ausgangspunkt ist mein Geburtsort Reichenfels | Wanderung in einer lieblichen, sanften Landschaft | ca. 20
Kilometer (1200 Hm) | Details, Anmeldung und Info unter:
[email protected]
www.kaernten-bewegt.at
Sa 18.9.
21. Karstfahrt: Monte
Korada (812 m)
Dieses Jahr wandern wir mit
unseren italienischen Freunden des CAI Gorizia an den
Hängen der Korada nördlich
von Görz im slowenischen
Karst zum Gipfel (ca. 3 ½ bis 4
Stunden).
Anmeldungen ab 1.10.2010
Unkostenbeitrag: € 30,00
Bei Anmeldung bitte die Einstiegsstelle bekannt geben.
Alte Bücher, guter
Wein und schöne
Bilder
6.00 Uhr - Abfahrt Kowatsch,
Seebacher Allee
Alpinliteratur, Jahrbücher, Landkarten, alte Socken(?), diverses
Informationsmaterial aus den
letzten 140 Jahren suchen einen
Abnehmer.
6.30 Uhr - Abfahrt Parkplatz
Westbahnhof
6.15 Uhr - Busbahnhof beim
Hauptbahnhof
9.00 Uhr - Eintreffen in Görz
beim Grenzübergang Piazzale
Casa Rossa und Anfahrt nach
Norden über das Socatal oder
über die Goriška Brda zum
Ausgangspunkt der Wanderung.
v
Schau vorbei zum Schmökern
und Plaudern, die Kanzlei ist
ganztägig besetzt und Maria,
unsere Bücherseele, freut sich darauf, dich zu beraten.
Und damit das nicht zu trocken wird, gibt es eine Weinverkostung von „Gianni Piazza“ mit Weinen aus dem Friaul sowie eine
Ausstellung mit Bildern von German Pader.
10.00 bis 18.00 Uhr
Fr 24.9.
Wir beschließen den Tag in
fröhlicher Stimmung in einem
typischen Lokal in der Umgebung.
So 7.11.
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Alpenverein Villach 3/2010
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Alpenverein Villach 3/2010
vrh Höhen von 1543 m. Den Südwesten Sloweniens nehmen die stark verkarsteten und daher
dünn besiedelten Ausläufer der Dinarischen
Gebirge ein. Der von weiten Wäldern umgebene Krainer Schneeberg/Sneznik (1795 m) ist
dort der bekannteste und auch aus großer
Entfernung sichtbare Berg. Zu erwähnen wären
auch der südöstlich von Triest gelegene, schöne Aussichtsberg Slavnik (1028 m) und der
Nanos (1313 m, bei Adelsberg/Postojna), den
wir ja schon von einer Karstwanderung und von
einem Ausflug der naturkundlichen Gruppe kennen. Zum Schluss sei noch der Hinweis angebracht, dass es gegen die kroatische Grenze,
zu beiden Seiten des Savetales östlich von
Laibach/Ljubljana
und
rund
um
die
Gottschee/Kocevje ein stark gegliedertes, weites Hügelland gibt, in dem zahlreiche
Erhebungen die 1000 m-Marke übersteigen.
Diese eher trockene Übersicht sei durch
einen Hinweis ergänzt, dass es in Slowenien
rund 10.000 km markierte Wege gibt, darunter
viele gesicherte Klettersteige, vor allem in den
Julischen Alpen und in den Steiner Alpen.
Mehrere Weitwanderwege durchziehen das slowenische Berg- und Hügelland; der älteste und
bekannteste dieser Wege ist der mit der
Nummer „1“ bezeichnete Slowenische Alpenweg/Slovenska planinska pot (früher auch
Slowenische Alpentransversale genannt), der
von Marburg/Maribor über rund 500 km durch
das Bachergebirge/Pohorje, die Steiner Alpen/
Kamniško-Savinjske Alpe, die Karawanken/
Karavanke und die Julischen Alpen/Julijske
Alpe bis nach Ankaran an der Adria führt. Neu
ist die Via Alpina mit Teilstrecken des Roten
Weges (von Krvavi Potok bei Triest über 14
Etappen bis zum Wurzenpass/Korensko sedlo)
und des Violetten Weges (von der DolicHütte/Koca na Dolicu in sieben Etappen bis
zum Seebergsattel/Jezerski vrh). Weiters gibt
es in Slowenien noch einen Voralpenweg/
Predalpska pot und Teilstrecken der Europäischen Fernwanderwege E6 und E7.
Für die wichtigsten Berggruppen hat der
Slowenische Alpenverband/Planinska zveza
Slovenije ausgezeichnete Wanderkarten/ Planinske karte in den Maßstäben 1:25.000 und
1:50.000 herausgegeben. Das gesamte Staatsgebiet deckt die Serie „kod&kam“ der Freizeitkarten des Slowenischen Landesvermessungsamtes/Izletniške karte Geodetskega
zavoda Slovenije im Maßstab 1:50.000 ab.
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Helmut Lang
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großes Bild: Begunjscica von der Wertatscha (H. Lang)
mitte: Martuljek-Gruppe von Mitterberg/Srednji vrh (H. Lang) | unten: Logar-Tal, Steiner Alpen
Unser südöstlicher Nachbar Slowenien ist mit
rund 20.000 km² mehr als doppelt so groß wie
Kärnten. Blickt man auf ein Satellitenbild, so
erkennt man, dass Slowenien überwiegend
Gebirgsland ist: Im Nordwesten bilden die zu
den Südlichen Kalkalpen gehörigen Karawanken/Karavanke, die Julischen Alpen/Julijske
Alpe und die Steiner Alpen/Kamniško-Savinjske
Alpe die drei Hochgebirgsgruppen Sloweniens.
Ihre höchsten Berge sind der Hochstuhl/Stol
(2236 m), der Triglav (2864 m) und der
Grintouc/Grintovec (2558 m). Nach Süden folgen eher sanfte Mittelgebirge rund um
Idria/Idrija, Kirchheim/Cerkno, Bischoflack/
Škofja Loka und Polhov Gradec. Die wichtigsten Gipfel sind der Veliki Golak (1495 m, im
Ternovaner Wald/Trnovski gozd), der Porzen
(1630 m, nördlich von Kirchheim/Cerkno), der
Blegoš (1560 m, westlich von Bischoflack/
Škofja Loka) und der Tosc (1020 m, gleich westlich von Laibach/Ljubljana). Manche Geographen bezeichnen das südlich der Drau gelegene Bachergebirge (auch Bachern)/Pohorje
und die nach Osten anschließenden Windischen Bühel/Slovenske Gorice als das Ende
des Alpenbogens, weil sie aus Gesteinen der
Zentralalpen bestehen. Das Bachergebirge/
Pohorje erreicht in der Velika Kopa und im Crni
(H. Ludescher)
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Alpenverein Villach 3/2010
Naturschutz in Slowenien
In Sachen Naturschutz zählt unser südlicher
Nachbar zu den Musterschülern in der EU. Unter
dem Begriff Natura 2000 hat die EU, verpflichtend
für alle Mitgliedsstaaten, ein Netzwerk von
Schutzgebieten verordnet. Inhaltlich geht es dabei
um die Erhaltung seltener und wertvoller
Lebensräume für Tiere und Pflanzen, sowie um
Vogelschutzgebiete.
Vergleich Natura 2000 in Slowenien, Österreich *) , Kärnten
Land
Slowenien
Österreich
Kärnten
Landesfläche
20.273 km²
83.870 km²
9.533 km²
EU-Beitritt
2004
1995
1995
Anzahl Nat.2000
286
222
33
% der Landesfläche
35%
17%
6%
*) Auf Grund der Rechtslage nominieren in Österreich die Bundesländer Natura 2000-Gebiete. Kärnten hat Nachholbedarf.
Teilweise mit den Natura 2000-Gebieten überschneidend gibt es 44 Schutzgebiete, davon 40 sog.
Landschaftsparks, 3 Regionalparks und den Triglav Nationalpark.
Sloweniens Landschaften reichen von der Adria
bis zu den Alpen. Sie sinken im Osten bis in die
Pannonische Tiefebene hinab. Entsprechend vielfältig sind die Lebensräume für Tiere und
Pflanzen. Herausragend sind die verschiedensten
Karstformationen und Höhlensysteme. 60% der
Landesfläche sind bewaldet, das bedeutet die dritte Stelle im EU-Vergleich. Mit dem Kocevski Rog
in der Gottschee ist auch ein beachtlicher europäischer Urwald erhalten geblieben.
Sehr bunt gestaltet sich die Pflanzenwelt mit vielen Orchideen, darunter der Frauenschuh. Dazu
kommen zahlreiche lokale Arten des südostalpiv
nen Raumes, wie Zois Veilchen, Zois Glockenblume, Triglav Enzian oder Krainer Distel und
Krainer Lilie, manche von ihnen blühen auch in
Kärnten. Sloweniens Wappentier ist wohl der
Braunbär, von dem noch rund 700 durch die
Wälder streifen, neben Wildkatze, Luchs und einzelnen Wölfen.
Sloweniens Natur kann kreuz und quer erwandert werden. 10.000 km Wanderwege laden dazu
ein. Am besten beginnen wir im Natura 2000Gebiet Karavanke, östlich von Jesenice und
gehen vom Valvazorjev dom auf den Stol/
Björn Zedrosser
Hochstuhl, 2237 m.
großes Bild: Bled mit Blejsko jezero | oben: Frauenschuh (B. Zedrosser)
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Alpenverein Villach 3/2010
großes Bild: Zirknitzer See (Cerkniško jezero) | links: Rakov Škocjan
(B. Zedrosser)
Steter Tropfen höhlt den Stein
Ein steter Tropfen höhlt den Stein, auch wenn es
tausende von Jahren braucht.
Der Karst (il carso ital., kras kroat. = dünner
Boden), ist eine durch Erosion und Korrosion
leichtlöslicher Gesteine entstandene, geologische
Erscheinung, vorwiegend in Kalk, Dolomit und
Gipsschichten. Seine Formen sind vielfältig,
Karren, Rinnen oder Furchen, Dolinen, Poljen.
Eine Legende erzählt, dass dem Gott ein Sack mit
Steinen zerriss, diese bedecken nun den Boden.
Der Prozess der Verwitterung läuft auch unterirdisch ab. Die Flüsse bilden Höhlensysteme, fließen ab, tauchen wieder auf. Das Flüsschen Rak
hat auf diese Art sieben verschiedene Namen und
kommt als Timavo bei Triest an die Oberfläche und
mündet schließlich in die Adria.
Karstphänomene waren der Schwerpunkt einer
Exkursion der Naturkundlichen Gruppe.
Die Höhle, eigentlich eine Einsturzdoline, von
St. Kanzian, wurde 1823 entdeckt und im Jahre
1884 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht,
und ist seit 1986 Weltkultur- und Naturwelterbe.
Das Höhlensystem wurde vom Flüsschen Rak
gebildet. Es beginnt seinen unterirdischen Lauf
nahe dem Dorf Skocjan in einer großen Doline,
verschwindet in einer 90 m hohen und 60 m breiten Galerie, sein weiterer Verlauf ist weitgehend
unbekannt. Wo der Rak aus dem Untergrund aufv
taucht, steht die Kleine Naturbrücke, der Rest
einer ehemaligen Höhlendecke. Der Abstieg in
dieses „Loch“ war doch etwas abenteuerlich. Bei
einer Überschwemmung im Jahre 1826 reichte
das Wasser bis zur Decke, das sind immerhin 70
m.
Der Lehrpfad führt auch an der Großen
Naturbrücke vorbei.
Der Karst hat seine eigene Vegetation, angepasst an relativ hohe Temperaturen und keine
Wasserspeicherung im Boden. Bei einer
Wanderung durch den Karstwald konnten viele
illyrische Pflanzen, wie die reich blühende
Mannaesche, die Hopfenbuche, der Perückenstrauch und die Schaftdolde, die in den
Karawanken die nördlichste Verbreitung hat, und
vieles mehr betrachtet werden.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt eine weitere
Karsterscheinung, der Zirknitzer See, er ist der
größte Sickersee weltweit. Der ungewöhnliche
periodische See versickert gleich zweimal im Jahr.
Er wird von den Bächen und Flüssen der umliegenden Berge gespeist und weist bei totaler
Füllung 36 – 38 km ² Oberfläche auf. Im Lauf der
folgenden Wochen verschwindet sein Wasser mit
seinem Fischbestand in den unzähligen Spalten
und Ponoren (Schlucklöcher oder Flussschwinden). Ein Modell des Sees mit seiner
Umgebung in einem kleinen privaten Museum
zeigt das Entstehen und Vergehen dieses
Naturwunders.
Die Eindrücke dieser Besonderheiten der Natur
begleiteten uns noch tagelang.
Rosi Strafner
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Alpenverein Villach 3/2010
Sommer/Herbst im Dreiländereck – die 1O wichtigsten Wörter
Seil
aus!
cord
a fin
ita!
vrvi
je ko
nec!
deutsch
italienisch
slowenisch
Gewitter
Gletscher
Gletscherspalte
Haken
Landkarte, Wanderkarte
Pickel
Seil
Seil ein!
Steigeisen
Zug! (beim Seil)
temporale
ghiacciaio
crepaccio (del ghiacciaio)
chiodo
carta topografica
piccozza
corda
ricuperare la corda!
ramponi
tira!
nevihta
ledenik
ledinška razpoka
klin
zemljevid
cepin
vrv
povzeti vrv!
dereze
napni!
Fleißaufgabe
Gletscherfloh
Schwarzbeere
pulce dei ghiacciai
mirtillo
ledinška bolha
borovnica
Zur Aussprache des Slowenischen: c wie deutsches z
c wie deutsches tsch | h wie deutsches ch | s wie deutsches sch
v wie deutsches w | z wie stimmhaftes deutsches s | z wie j in Journal
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Helmut Lang
Wissenswertes über
Ernährung am Berg
Man isst und trinkt am Berg, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten. Die zugeführte Nahrung sollte aus Mischkost bestehen und vielseitig sein.
Kohlehydrate sind die wichtigsten Energielieferanten, daher sollten 60 bis 70 % daraus
bestehen. Diese sogenannten „Fitmacher“ sind:
Brot, Nudeln, Reis, Müsli, Kartoffeln und Hülsenfrüchte.
Für die Verbrennung von Fett wird dreimal mehr
Sauerstoff zur Energiegewinnung verbraucht als
bei Kohlehydraten.
Fruchtsäfte sollten nur verdünnt (maximal 8 %
Kohlehydrate) verwendet werden, da sonst im
Darm verdünnt werden muss.
Offene Fragen – Trugschlüsse
Sind bei ausgewogener kohlehydratreicher
Mischkost zusätzliche Nährstoffpräparate notwendig? Nein
Schnellere Fettverbrennung durch L-Carnithin?
Nein. L-Carnithin wird genügend im Körper produziert, zugeführte Präparate erhöhen weder den
Gehalt noch steigern sie die Geschwindigkeit der
Fettverbrennung
Was passiert bei vermehrter Phosphorzufuhr? Es
droht die Gefahr der Kalziumunterversorgung.
Energy Drinks: sind stark gezuckert, haben
hohen Koffeingehalt. Die Folge ist verstärkte
Kalziumausscheidung im Harn. Das heißt, auf
Dauer kann Kalziummangel – Osteoporose entstehen.
Soft Drinks: sind Kalorienbomber, aber keine
Durstlöscher. Durch die Blutzuckererhöhung
kommt vermehrt Hungergefühl auf. Auf Dauer
kann die Kohlensäure Zahnschmelzdefekte verursachen.
Functional Drinks: sind z. B. mit Kalzium oder
Vitaminen oder speziellen Bakterienkulturen angereichert (ACE Drinks können z.B. eine AHypervitaminose verursachen).
Dr. Karl Pallasmann
Alpenverein Villach 3/2010
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Ist Klettern gleich Klettern?
Die boomendste alpine
Sportart ist im Moment
sicher das Klettern.
Klettergärten werden
eingebohrt, alpine Kletterrouten erschlossen,
Kletter-Boulderhallen gebaut, Boulderfelsen erstbestiegen und Klettersteige eingerichtet. Ob Jung oder Alt, jeden
verschlägt es irgendwann einmal
an einen dieser Plätze.
Um auch mit der richtigen Ausrüstung und den
richtigen Vorstellungen beim Sportklettern, Plaisirklettern, alpinen Klettern, Bouldern und beim
Klettersteiggehen dabei zu sein, werden im folgenden Bericht die gebräuchlichsten Kletterarten
erläutert und gegebenenfalls Klettermöglichkeiten
im Raum Villach erwähnt.
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei
Möglichkeiten der vertikalen Fortbewegung:
Freiklettern und technisches Klettern. Unter
Freiklettern versteht man das Klettern an Felsen
oder künstlichen Wänden, bei dem nur Hände und
Füße verwendet werden und keine künstlichen
Hilfsmittel zur Fortbewegung erlaubt sind.
Technisches Klettern bezeichnet hingegen das
Klettern an Felsen mit Hilfe von Haken und
Schlingen, Seilen und Klemmgeräten, Strickleitern
usw., die zur Fortbewegung genutzt werden.
Um die Schwierigkeit unterschiedlicher Freikletterrouten zu beschreiben, werden in Mitteleuropa die UIAA-Skala (1 bis 12) und die französische Bewertung (1 bis 9b) verwendet. Die
Bewertung von technischen Routen reicht von A0
bis A5. Diese Bewertungen (aufsteigend immer
schwieriger werdend) sollten die Schwierigkeit
einer Route ziemlich objektiv beschreiben und
dem Kletterer dabei helfen, das passende
Klettergebiet und die richtige Route zu wählen.
Kletterart
Beschreibung
Klettermöglichkeiten
Sportklettern
Sportklettern erstreckt sich oft nur über
einzelne Felsen, die meistens zwischen
10-30 m hoch sind (öfters auch bis 100 m)
und dessen Routen mit fixen in kurzen
Abständen angebrachten Bohrhaken abgesichert sind.
Kanzianiberg; Breitwand und
Jungfernsprung (Döbriach),
Töschling, Klettergarten
Arnoldstein, Val Romana
(Tarvis), …
Plaisirklettern
Plaisirklettern (oder auch Genussklettern) ist
in den unteren Schwierigkeitsgraden angesiedelt (bis max. 7+) und erstreckt sich über
eine Kletterhöhe von 10 bis zu mehreren
hundert Metern. In unseren Kreisen hat sich
der Begriff Plaisirklettern teilweise als bohrhakengesichertes Mehrseillängenklettern
(= alpines Sportklettern) durchgesetzt.
Plaisirrouten sind immer mit fixen Sicherungsmitteln (meistens Bohrhaken) gesichert.
Nassfeld, Plöckenpass,
Breitwand (Döbriach), Maltatal,
Koschuta, Julische Alpen, …
Alpines Klettern
Beim Alpinklettern werden in der Regel mehrere Seillängen, hohe Felsen oder Pfeiler
überwunden. Häufig müssen zur Absicherung der Route neben den bereits bestehenden Haken zusätzliche mobile Sicherungen
(Friends, Klemmkeile, Tricams, …) gelegt
werden. Bei alpinen Kletterouten steht meistens auch das Erreichen eines Gipfels im
Vordergrund.
Karnische Alpen, Karawanken,
Hohe Tauern, Julische Alpen,
Dolomiten, …
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Alpenverein Villach 3/2010
4 Kletterart
Beschreibung
Klettermöglichkeiten
Bouldern
Bouldern ist Sportklettern in Absprunghöhe
(max. 3-4m). Man benötigt hierzu nur ein
paar Kletterschuhe, einen Magnesiabeutel
und eine Bouldermatte (crashpad), um
Stürze abzufangen und Fußverletzungen zu
vermeiden kein Sicherungsseil, keine
Sicherungsmittel und kein Klettergurt.
Konditionell ist beim Bouldern ein hoher
Krafteinsatz (Maximalkraft) notwendig.
Kanzianiberg, Radenthein,
Maltatal, …
Klettersteig
Klettersteig gehen ist Klettern entlang einer
vorgegebenen Linie, die durch ein durchgehendes Stahlseil, Eisenstifte, Eisenleitern
und Klammern bestimmt und gesichert wird.
Beim Klettersteig gehen sichert man sich am
Stahlseil mit einem Klettersteigset und einem
Kombigurt. Klettersteighöhen bewegen sich
zwischen 50 und mehreren hundert Metern.
Breitwand (Döbriach), Maltatal,
Hohe Tauern, Karnische Alpen,
Karawanken, Julische Alpen, …
In den Jahreszeiten, in denen es nicht möglich
ist, im Freien zu klettern, kann man in diverse
Kletterhallen (Villach, Klagenfurt, Tarvis, Hermagor, St. Jakob) bzw. in Boulderhallen (Villach,
Klagenfurt) ausweichen. Betreffend Klettersicherheit und Sicherungstechniken bietet der
Alpenverein Villach alle Jahre Kletterkurse (vom
Sportklettern übers Plaisirklettern zum alpinen
Klettern),
Hallenkletterkurse
(Erwachsene,
Jugend, Kinder), Boulderkurse und Kletterausflüge (Dolomiten, Gardasee, …) an Termine
stehen im Internet (http://www.alpenverein.at/villach) bzw. im Tourenplan dieser Zeitschrift.
Ich wünsche euch weiterhin viel Spaß beim
Klettern, in welcher Kletterart auch immer, und
freue mich, den einen oder anderen auch einmal
bei einer unserer ausgeschriebenen Touren zu
Volkmar Pirkopf | Leiter Alpinteam
treffen.
Hofersteig
Der Verbindungsweg
1661 vom Hinteren
Wöllaner Almstadl
zur Trangonihütte
wurde gemeinsam
mit den Gemeinden
Afritz und Arriach und
den Naturfreunden
Radenthein saniert.
Die Wegbetreuung
übernimmt die AVGruppe um Christian
Plattner in Arriach.
Foto: Peter Polak
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Kletterprogramm
Allgemeine Klettertermine
Jeden Mittwoch (17:00) betreutes Klettern am
Kanzianiberg-Märchengrund.
Jeden 1. Mittwoch (17:00) im Monat
Frauenklettern am Kanzianiberg-Märchengrund
18.-19.9. Klettern in Begleitung (Dolomiten)
H. Wieser (Details im Tourenplan)
1.-3.10. Sportklettern und Bouldern im Zillertal
Voraussetzung: Sichern und Vorstiegsklettern
VB am 23.9. um 18:00 im AV Turm
Anmeldung bei Bernhard Töscher
[email protected]
weitere Details werden auf Facebook ausgeschrieben
22.-26.10. Kletterausklang in Italien/Kroatien
H. Wieser (Details im Tourenplan)
ERWACHSENE | Anfängerkurse
vom 9. bis 10.10. und vom 13. bis 14.11.
jeweils von 9:00 bis 14:00 Uhr
in der Kletterhalle Hermagor
Vorbesprechung: Donnerstag davor, 18:00 Uhr
AV Turm Villach, Kosten: 80 €
Anmeldung bei:
Bernhard Töscher ([email protected])
Fortgeschrittenen Kurse
vom 23. bis 24.10. und
vom 27. bis 28.11.
jeweils von 9:00 bis 14:00 Uhr
in der Kletterhalle Hermagor
Vorbesprechung: Donnerstag davor, 18:00 Uhr
AV Turm Villach, Kosten: 80 €
Anmeldung bei:
Bernhard Töscher ([email protected])
Freie Klettersteig-Tage
mit Alois Goller
Die Idee bei diesen „freien“ Klettersteig-Tagen
ist, dass die Teilnehmer – besonders jene vom
Klettersteigkurs – in die Lage versetzt werden,
auch selbst Touren zu planen und zu gehen.
Max. vier Teilnehmer pro Führer. Die Gruppe
bestimmt bei der Vorbesprechung selbst das Ziel
(mit Vetomöglichkeit des Führers, versteht sich),
bespricht alles Nötige und geht diese Tour dann
auch „selbst“. Der Führer ist dabei und gibt Tipps
bzw. achtet darauf, dass Entscheidungen nicht
falsch getroffen werden.
Vorbesprechung dazu ist am 26.8. ab 18:00 und
am 7.10. ab 18:00
12
Alpenverein Villach 3/2010
Unsere Kleinen ganz groß
bei der Petzen-Climbing-Trophy 2010
Beim heurigen Schulschlusswettbewerb, der Petzen-Climbing-Trophy, einem internationalen Jugendbewerb auf Südkärntner Boden, konnten unsere
jüngsten Nachwuchstalente hervorragende Ergebnisse erzielen
und sich mit Kletterern aus 14
Nationen messen. Allen voran
Tamy Moritz (Klasse Kinder 1),
die sich mit ihren Ergebnissen
sogar den Sieg in der Kärntner
Klettercup-Wertung ihrer Altersgruppe sicherte.
Ausgezeichnete Leistungen
boten auch Sabina Huber,
Robert Babin, Markus Weissensteiner und Mattea Pötzi, die für
das kommende Jahr in den
Kärntner Nachwuchskader aufgenommen wurde.
Foto: G. Karnel
Leider war die Villacher Mannschaft durch viele Ausfälle
geschwächt – so setzte eine
Sommergrippe die beiden Zugpferde Pia Meschik und Matthias
Karnel außer Gefecht, und
Moritz Weber sowie Paolo Parth
durften
die
wohlersehnten
Ferien mit Knochenbrüchen
beginnen.
Trotz alledem konnten die
Villacher Kletterer zwar nicht
den Pokal für die beste Mannschaft wie im Vorjahr, aber
immerhin den ausgezeichneten
3. Mannschaftsrang erkämpfen,
dank unserer „Mädchentruppe“
mit einigen Stockerlplätzen,
allen voran Jaquie Sabutsch mit
zwei Bronzemedaillen. Sie wird
wohl auch im nächsten Jahr ein
heißes Eisen für die Villacher
Mannschaft sein.
Unermüdlich war auch Anna
Karnel, die nach dem Praktikum
auf der Petzen mit ihren erst 14
Jahren schon das Kärntner
Schiedsrichterdekret überreicht
bekam. Doch nicht nur für die
Jugend ist Weiterbildung wichtig, auch unsere Erwachsenen
haben sich als nationale
Schiedsrichter ausbilden lassen
– die Ausbildung abgeschlossen
haben ebenfalls auf der Petzen
Corinna Katzler und Gerald
Karnel.
Ein weiterer Höhepunkt des
Kletterjahres war aus Villacher
Sicht vor allem auch der
Bundesjuniorcup, die österreichischen Meisterschaften für
Jugendliche in Imst. Matthias
Karnel wurde bester Kärntner
und zugleich Vizestaatsmeister,
Melina Wassertheurer und Katja
Plasounig konnten sich ebenfalls ins Halbfinale vorkämpfen.
Zuletzt möchten wir uns bei
allen Kletterern und deren Eltern
und natürlich auch bei unseren
Trainern Heinz, Robert und
Hannes für ein sehr intensives
Kletterjahr bedanken und hoffen,
dass im Herbst auch wieder
neue Talente zu uns stoßen.
Gerald Karnel
Alpenverein Villach 3/2010
13
Wenn weiße Wadln
radln
Die Natur in Friaul, alles nur
nicht
Fensterputzen,
der
Rotwein, da ist es wärmer,
unterwegs sein mit Nicola – die
Motivation zur Teilnahme war
sehr unterschiedlich.
Die Herausforderung war bei
einer unbekannten Anzahl von
Teilnehmern, zuerst die Fahrräder und dann die Radler zu
verstauen. Am Arrcher Radexpress von Heinz blieb nur ein
Reserveplatz frei. Nachdem in
Ragogna die Fahrräder mit dem
zugehörigen Radlern vereint
waren, ergab die Zählung 20
Personen, die Nicola zusammenhalten musste.
Zuerst fuhren wir über
Nebenstraßen nach Cornino mit
einem Abstecher zum See und
weiter die Asphaltstrasse Richtung Osoppo. Das Natura 2000Gebiet bot karibisches Flair –
blaues
Wasser,
wiegende
Bäume im Wind und unendlicher
Sand, in dem Elmar stecken
blieb. Die Bergwertung auf das
Forte di Osoppo wurde bravourös gemeistert und mit einem
Rundgang und anschließender
schattiger Pause belohnt. Nicola hat zwischendurch immer wieder auf Besonderheiten in
Geologie, Flora und Fauna hingewiesen.
Zurück ging es auf Schotterstrassen und Feldwegen durch
den Parco Tagliamento direkt in
die Bar zum Prosciutto, Frico,
Pasta und Wein.
Selbst der „Patschen“ bei
Andreas Rad konnte ihre
Entscheidung, Rad zu fahren
statt die Fenster zu putzen, nicht
revidieren und bei allen wurden
die Wadln rosa und die Wangen
rot von Sonne und Wein.
Foto: H. Sternig
Ein Geier legt ein Ei am
Monte Prat
„Ein Geier legt ein Ei“ – Sigi
hockt sich brütend nieder – „wie
lange dauert das?“ Auf diese Art
wurde mit unseren Naturführern
Nicola und Fulvio kommuniziert.
Trocken ging es beim Auto
weg, aber bald hat es sich eingeregnet und nach zwei
Stunden – leider noch vor der
ultimativen Blumenwiese – kehrten wir um, knapp vor den Autos
kam wieder die trocknende
Foto: W. Gabriel
Friuli speciale secondo
Sonne. In der Trattoria da glicini
hat Nicola ein hervorragendes
Essen organisiert – wie er sagt,
die schwierigste Aufgabe des
Tages. Den Blick vom Wein
gestärkt, sieht Christl am
Himmel vier Geier fliegen, laut
Ulli waren es aber nur zwei mit
Rotwein-Verdoppelungseffekt.
Im Besucherzentrum erklärte
uns Fulvio (ein renommierter
Ornithologe Italiens) alles über
Geier, Milane und Eulen und
warum Italien der Geier holen
soll. Anschließend gab es noch
eine kurze Wanderung zum
Karstsee und einen Aussichtspunkt mit Blick über den
Tagliamento.
Als sich über uns 15 bis 20
Geier in der Luft versammeln,
meint Fulvio, das ist sehr ungewöhnlich. Laut Willi hatten sie
auch Servietten für das Nachtmahl umgebunden – ein
Zeichen, um wieder nach Hause
aufzubrechen.
Wolfgang Gabriel
Epilog | Vor zwei Jahren kam
ein junger San Danieler in die
AV-Kanzlei. „Ich will zum
Alpenverein, denn ich liebe
Österreich!“ Nachdem er bei
einigen
Schitouren
und
Wanderungen bei uns mitgemacht hat, kam der Vorschlag,
für uns etwas in Friaul zu
machen. So ist „friuli speciale“
und die Freundschaft zu Nicola
entstanden.
14
Alpenverein Villach 3/2010
Alpenverein Villach 3/2010
15
Tourenvorschau
August/September 2010
Datum
Tourenziel
Führer
Anmeldung | Info
Art | Schwierigkeit
Anm.
So 29.8. Prisank 1. und 2. Fenster
A. Goller
VB 26.8. | 19:00
KSt schwer
1)
So 29.8. Cellon Klettersteig (2241 m)
A. Feichter
VB 26.8. | 19:00
KSt schwer
1)
So 29.8. Raibler Seekopf (2126 m)
B. Drabosenig
I. Schönfelder
0680 2194976
W mittel
2)
VB 26.8. | 19:00
Hochtour
1) 3)
Mi 1.So 5.9.
Hochtouren
Adamello-Presanella Gruppe V. Pirkopf
Voraussetzung Besuch
Hochtourenkurs am 23.-25.07
Mi 1.9.
Barbarossa Schlucht
04242 347794 oder
0664 6444858
W leicht
(Mühldorf)
S. Petschar
Sa 4.9.
Gerlitzen (1909 m)
R. und D. Rauter 0664 73881909
W mittel
2)
So 5.9.
Familientag und
Freundschaftstreffen
K. Pallasmann
W leicht
1)
Sa 11.So 12.9. Klettersteige
Sa 11.Wischberg (2666 m)
So 12.9. Stützpunkt Corsi Hütte
2)
S.Temel
VB 9.9. | 18:30
KSt schwer
1) 3)
M. Ibovnik
A. Kröpfl
I. Schönfelder
VB 9.9. | 19:00
W schwer
1)
So 12.So 19.9. Harz Busreise
R. und D. Rauter 0664 73881909
Wanderausflug
2)
So 12.9. Wanderung
S. Bacher
W mittel
1)
Do 16.9. Stileck (2179 m)
G. u. E. Radauer bis 14.9.
W leicht
1)
Sa 18.9. Kärnten bewegt Rund um
Kärnten an einem Tag
A. Ressler
B. Rieder
siehe Seite 3
W mittel
2)
Sa 18.- Klettern mit Begleitung
So 19.9. Dolomiten
H. Wieser
VB 16.9. | 19:00
K schwer
1) 3)
So 19.9. Trogkofel (2297 m)
P. Kirchmaier
VB 16.9. | 18:30
KSt mittel
1)
Sa 25.- Preimlspitze (3133 m)
So 26.9. über Villacherhütte
V. Pirkopf
VB 23.9. | 19:00
Hochtour
1) 3)
So 26.9. Sleme (1911 m)
I. Schönfelder
0680 2194976
W mittel
2)
VB 9.9. | 19:00
Schwierigkeit:
Anmerkung:
leicht: Tour ohne Schwierigkeiten, meist Wanderungen auf gut
begehbaren Wegen.
1)
mittel: Tour mit etwa 1000 Höhenmetern, Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit nötig.
2)
schwer: lange, anstrengende Tour über 1000 Höhenmeter, bei
Klettertouren sicheres Klettern im Fels nötig, bei Klettersteigen
selbständiger Umgang mit dem Klettersteigset, hohe
Anforderungen an Kraft und Ausdauer! U.U. Umgang mit
Steigeisen und Pickel notwendig.
3)
Anmeldung und Vorbesprechung (VB) in
der AV-Kanzlei
Anmeldung beim Tourenführer
Beschränkte Teilnehmerzahl – rechtzeitige, verbindliche Anmeldung erforderlich
16
Alpenverein Villach 3/2010
Oktober 2010
Datum
Tourenziel
Führer
Anmeldung | Info
Art | Schwierigkeit
Anm.
Fr 1.Sportklettern / Bouldern
So 3.10. im Zillertal
B. Töscher
VB 23.9. | 18:00
K
Sa 2.10. Clap Forat (1562 m)
von Dogna aus
M. Unterlechner
VB 30.9. | 18:30
W mittel
1)
Sa 2.10. Mirnock
R. und D. Rauter 0664 73881909
W mittel
2)
[email protected]
So 3.10. Klettersteig in den Dolomiten E. Grabner
VB 30.9. | 19:00
KSt mittel
1)
So 3.10. Gailtaler Polinik (2331 m)
P. Kirchmaier
0676 6127058
W mittel
2)
Mi 6.10.
S. Petschar
04242 347794 oder
0664 6444858
W leicht
2)
18:00
KSt
1)
VB 7.10. | 18:00
FB 80 €
Kletterkurs
2)
Schönfeld / Innerkrems
Do 7.10. Vorbesprechung
Klettersteig Trainingstag
A. Goller
und Team
Sa 9.Anfänger Kletterkurs
So 10.10. Halle Hermagor
B. Töscher
[email protected]
Sa 9.10. Kosiak
D. Herrmann
VB 7.10. | 19:00
W mittel
1)
So 10.10. Hochstuhl
Klettersteig (2237 m)
A. Goller
VB 7.10. | 19:00
KSt mittel
1)
So 10.10. Ederplan (2062 m)
Loneskopf (2245 m)
I. Schönfelder
0680 2194976
W leicht
2)
Do 14.10. Monticello Scharte
(950 m)
G. u. E. Radauer bis 12.10.
W leicht
1)
G. Unterlechner
VB 14.10. | 19:00
W mittel
1)
M. Ibovnik
A. Kröpfl
0650 3923835
W mittel
2)
Sa 16.10. Wanderung in den
Karnischen Voralpen
So 17.10. Chiavals (2098 m)
Fr 22.10. Bilderabend
Wanderjahr 2010
R. und D. Rauter 0664 73881909
Veranstaltung
2)
Fr 22.Kletterausklang Alpinteam
Di 26.10. in Italien od. Kroatien
H. Wieser
K schwer
1) 3)
VB 21.10. | 18:00
FB 80 €
Kletterkurs
2)
0680 2194976
W mittel
2)
W mittel
1)
W leicht
2)
Sa 23.- Fortgeschrittenen Kletterkurs B. Töscher
So 24.10. Halle Hermagor
So 24.10. Auernig (2130 m)
Törlköpfe (2446 m)
I. Schönfelder
Di 26.10. Tour zum Nationalfeiertag
W. Lackner
So 31.10. Wanderung in
Kärnten/Friaul
B. Drabosenig
VB 14.10. | 19:00
[email protected]
0664 9166545
ExtremSportFilmNacht Mittwoch, 20. Oktober | 20:00 Uhr
Villach CCV | Gottfried von Einem-Saal | Informationen und Kartenvorverkauf auf
www.esfn.at oder unter 0512 370325.
Alpenverein Villach 3/2010
17
November 2010
Datum
So 7.11.
Tourenziel
Führer
K. Cernic
Karstfahrt
Mi 10.11. Hofwanderung
Art | Schwierigkeit
Anm.
W mittel
1) 3)
Anm. ab 1.10.
FB 30 €
S. Petschar
04242 347794 oder
0664 6444858
W leicht
B. Töscher
[email protected]
Hochwiditsch
Sa 13.- Anfänger Kletterkurs
So14.11. Halle Hermagor
Anmeldung | Info
2)
VB 11.11.| 18:00
FB 80 €
Kletterkurs
2)
So 14.11. Singerberg (1580 m)
I. Schönfelder
0680 2194976
W leicht
2)
So 21.11. Wanderung in
Kärnten/Friaul
U. Fastner
0650 3278637
W leicht
2)
Mo 22.11. Herbstwanderung (Bus)
R. und D. Rauter 0664 73881909
W leicht
2)
VB 25.11. | 18.00
FB 80 €
Kletterkurs
2)
0650 3923835
W leicht
2)
Sa 27.28.11.
Fortgeschrittenen Kletterkurs B. Töscher
Halle Hermagor
So 28.11. Wanderung in Friaul
M. Ibovnik
Gruppen
[email protected]
6
Allgemeine Führungstour | AF
Enzian-Seniorentourengruppe | EN
Power Card-Wanderungen | PC
Seniorengruppe Markart | SG
Tourengruppe | TG
Abkürzungen 6
FB = Führungsbeitrag
K
= Klettern
KSt = Klettersteig
VB = Vorbesprechung
W = Wanderung
Newsletter
>>> Der ÖAV Villach beabsichtigt,
alle ein bis zwei Monate einen E-Mail-Newsletter an alle
interessierten Mitglieder zu versenden. Inhalt sollen
Highlights des aktuellen Programms, kurzfristige
Unternehmungen, Berichte von Aktivitäten und sonstige
interessante News der Sektion sein. Um euch anzumelden und immer am neuesten Stand zu sein, bitte ich
euch, vorerst einmal eine E-Mail an die Kanzlei zu senden ([email protected]). In weiterer Folge erfolgt die
An- und Abmeldung über die Homepage der Sektion:
http://www.alpenverein.at/villach
Ortsgruppe Unteres Drautal
Datum
Tourenziel
Führer
Info
Schwierigkeit
4.9.
11.9.
18./19.8.
25.9.
Torkofel
Mte. Cimone
Klettersteig-Wochenende
Eckkopf
Udo Jester
Josef Muchitsch
Bruno Rauter
Jakob Steiner
0676 6068970
0676 5968429
04245 3461
0650 9583276
leicht
mittel
schwer
mittel
9.10.
16.10.
26.10.
Marlborgether Mittagskofel
Planina Korosica – Veliki vrh
Tour zum Nationalfeiertag
Josef Muchitsch
Hubert Scharf
Udo Jester
0676 5968429
0660 5290597
0676 6068970
mittel
mittel
mittel
6.11.
Spätherbsttour in den
Östlichen Karawanken
Hubert Scharf
0660 5290597
mittel
v
Regelmäßige Bergsteiger-Stammtische der Ortsgruppe werden jeden 1. Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr im
Gasthof Tell abgehalten. Ausführliche Besprechungen zu den angeführten Touren finden jeweils donnerstags vor der
angekündigten Tour im Gasthof Tell in Paternion um 20.00 Uhr statt. Telefonische Anfragen und Anmeldungen unter
der Telefonnummer 04245 2865 (0667 6068970) oder 04245 2931 bzw. beim (bei der) Tourenführer(in). Auskünfte
aus dem Internet unter der Hompage www.alpenverein.at/villach oder www.alpenverein.at/spittal
18
Alpenverein Villach 3/2010
Foto: Die Schöne von Butrint
(alle: K. Pallasmann)
Albanien – Von Bergen, Burgen und Bunkern
BU-ME-LA
charakterisiert
unser albanischer Führer Kliti
sein Land. In der Normalsprache bedeuten die Kürzel:
Bunker, Mercedes und Lavaggio. Die Erklärung dafür: In
Albanien
stehen
700.000
Bunker (BU), die der ehemalige, paranoide, kommunistische
Machthaber Enver Hodscha in
Fronarbeit hatte errichten lassen.
Jeder Albaner strebt den
Besitz eines Mercedes (ME)
an, dementsprechend sieht
man unzählbare Exemplare
dieser Marke auf den „qualitativ“ sehr unterschiedlichen
Straßen.
Wenngleich der Staat auch in
Unrat
fast
unterzugehen
scheint, werden die Autos
ununterbrochen und buchstäblich überall gewaschen (LA).
Diese
Lavaggioeinrichtung
wurde wie vieles von Italien
übernommen.
Aber dieses nur 28.000 qkm
große Land auf diese Kürzel zu
reduzieren, wäre falsch! Wir
konnten uns auf einer 17-tägigen
Reise durch die Geschichte und
Natur dieses Landes von den
vielfältigen Qualitäten dieses
abgeschlossenen, vergessenen,
aber hochinteressanten Fleckens
Erde überzeugen.
Natürlich wurden die illyrischen
Städte (vornehmlich griechisch/
römischen Gründungen) wie z.B.
Antigonea, Apollonia, Byllis,
Buthrotum und Dyrrachium auf-
gesucht. Manche davon perfekt zur Besichtigung präsentiert, viele
fast nicht zu finden und noch in totaler Ursprünglichkeit.
Auch dem Lokalhero Skanderbeg, dem Türkenjäger, statteten wir
einen Besuch in seiner Burg in Kruja ab. Ebenso der Statue der
Nationalheiligen Mutter Teresa neben der Universität in Tirana.
Nicht vergessen wurden der Top-Ikonenmaler Onufri in Berat und
das Haus des größten albanischen Literaten Ismail Kadare in
Gijrokaster.
Nahezu überwältigt waren wir von Nordalbanien, das bis auf einen
kleinen Bereich des Sees von Skhodra aus einer grandiosen zerklüfteten, nahezu weglosen Bergwelt besteht, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde. Was heißt, dass die Touren, die wir
absolvierten, nur mit Führer möglich waren, denn die unbegrenzte
Zeit, um quer durch die Botanik einen Gipfel weglos zu erklimmen,
hatten wird nicht. Die Ausgangsorte für die Besteigungen sind auf –
allerdings schlechten – Straßen gerade noch erreichbar. Einige
Guesthouses mit Hüttencharakter stehen vor Ort den „Bergsuchenden“ zur Verfügung. Die Verköstigung in diesen Häusern ist
außerordentlich qualitätvoll, kommen doch alle Produkte aus der
Region. Vom selbstgebackenen Brot über die Gurken und Tomaten
aus dem Garten bis zu den Milchprodukten vom Hof. Geschmacklich
ein Vergnügen! Für uns Chemieverseuchte ein Paradies.
Orientierungsmäßig problemlos sind – da markiert – die
Herzlich willkommen ...
... nicht nur zum ÜBERNACHTEN, URLAUBEN, TAGEN ...
täglich ab 6.30 Uhr: Frühstücksbuffett – es wird Sie begeistern!
Hotel City
Karin Strickner GmbH | Bahnhofplatz 3 | A-9500 Villach | www.hotelcity.at | [email protected]
Tel. 0043 (0) 4242 27896 | Fax 0043 (0) 4242 27896 110
Manch mühsamer Weg
Ein Albanisches Lilienmeer über dem Tal von
Valbona
Passübergänge zu den Zielorten in diesen
Hochtälern. Auch sind Tragtiere für das Gepäck
mietbar und es ist bewunderswert, wie diese Tiere
steile Fels- und Geröllpassagen meistern. Als
Besteigungsziele bieten sich eine Vielfalt von
Gipfeln an, allerdings keiner unter 1000 Hm, die
meisten im 1.500er Bereich. Lohn dieser langen
und mühsamen Anstiege: ein nicht beschreibbares
Naturerlebnis. Begleitet von Vogelgezwitscher
durchwanderten wir die komplette Bandbreite der
mediterranen Flora mit der Albanischen Lilie und
der seltenen Schachblume als Draufgaben. Herz
was willst du mehr!
Die Fauna lässt – bis auf die Singvögel – in diesem Land der „Allesjäger“ allerdings zu wünschen
übrig. Aber man erfreut sich schon der den Weg
kreuzenden Kreuzottern und Vipern. Der Blick von
den Gipfeln in die Bergwelt des Kosovo und
Montenegros ist berauschend. Unbegrenzt sind
die Besteigungsmöglichkeiten vom Klettern bis
zum Wandern.
Auf Grund fehlender Hinweisschilder und der
doch eher unorthodoxen Fahrweise der meisten
Albaner ist man mit geführten Arrangements durch
Agenturen derzeit gut beraten. Individualreisende
benötigen gute Nerven und ein endloses
Zeitrepertoir. Wer halbasketischem Reisen was
Villach –
Telefon
FAX
Italienerstraße 56
04242 / 23 3 59
0676 / 84 82 30 10
04242 / 23 3 59-20
Die berühmte Albanische Lilie
Geschützbunker am Meer
abgewinnen kann, wird sich in Albanien, von der
Bergwelt bis zu den kunsthistorischen Stätten,
Dr. Karl Pallasmann
wohlfühlen.
20
Alpenverein Villach 3/2010
Hochtourenkurs auf der
Oberwalderhütte
23.-25.7.2010 | 18 wackere Hochtouristen fanden sich am Freitagabend komplett durchnässt auf
der Oberwalderhütte ein. Die herannahende
Kaltfront hatte sie im Aufstieg voll erwischt!
Doch verglichen mit dem Wetter am Samstag
waren diese Verhältnisse regelrecht „sommerlich“:
der Samstag empfing uns mit Sturm, Schneefall
und grimmiger Kälte. Also wurde das Kursprogramm kurzerhand im Stiegenhaus abgehalten: da wurde geprusikt, per Münchhausen über
den „Spaltenrand“ gerettet oder per loser Rolle
aus der Spalte geborgen.
Ein paar Hartgesottene verlegten die Übungseinheiten trotz widrigster Umstände ins Freie –
Knoten bei Sturm und mit Handschuhen sind doch
etwas anderes als im warmen Hüttenraum!
Am Abend wurde noch ein wenig über der Karte
gebrütet und die Veränderung der Gletscher in der
Glocknergruppe bestaunt.
Die „Alte Post“ in Feistritz im Gailtal: ein kleines Hotel
und ein kleiner Gasthof mitten im Dorf, unweit der
Nachbarländer Italien und Slowenien.
Ein idealer Platz zum Stehenbleiben, Ausrasten und
Genießen.
Herzlich willkommen zu jeder Jahreszeit, liebe Wanderer, Bergsteiger, Radlfahrer, Schifahrer, Schispringer, Langläufer usw.
Aber auch zum Feiern, zum Urlaubmachen, für klein
oder groß, für alle ist Platz genug!
Üben im Sommersturm
(L. Ofner)
Auch der Sonntag präsentierte sich hochwinterlich und aufgrund der latenten Lawinengefahr
zogen wir den verschneiten, teils felsigen
Sommerweg durch die Burgstall Ostwand dem
Weg über den Gletscher vor. Wir fanden einen
Bereich oberhalb des Gamsgrupenweges, wo wir
windgeschützt den Umgang mit Pickel und
Steigeisen, das Halten eines Sturzes sowie
Verankerungen in Firn und Eis üben konnten.
Sogar ein wenig Sonne kam zum Vorschein, bevor
wir uns am Nachmittag zum Auto begaben.
Besonders hervorzuheben ist der Umstand,
dass sehr viele jüngere Mitglieder diesen Kurs
nutzten! Ein besonderer Dank gilt dem Ausbildungsteam Michael, Pepe und Lukas rund um
Lukas Ofner
Kursleiter Harry.
Gasthof - Trattoria - Gostilna
Hotel Alte Post
9613 Feistritz an der Gail 19
Tel. 04256 29050 + 0043 664 4244021
www.altepost.biz
Alpenverein Villach 3/2010
21
Mohar oder Muh-ar?
Zwölf wohl ausgeschlafene
„Spätaufsteher“ fanden sich am
Sonntag gut gelaunt am Parkplatz ein. Schnell waren die
Fahrgemeinschaften gebildet
und auf ging’s in die Asten.
Den ersten und steilsten
Anstieg meisterten alle bravourös. Nach einigen Höhenmetern
hatten wir eine ‘Kollision der
besonderen Art’ und so mussten
wir unser Tempo den vier Kühen
anpassen, die sich mehr oder
weniger freiwillig und entsprechend genüsslich ebenfalls auch
auf den Weg gemacht hatten.
Einfach war das allerdings nicht
wirklich – mussten wir doch
wegen der vielen frischgepflanzten Kuhfladen besondere
Vorsicht an den Tag legen.
„Was für ein bes...onderer
Weg!“ ... „Wenn die Kühe auf
den Berg gehen, dann steigt der
Luftdruck.“... „Und wenn sie auf
den Berg getrieben werden?“ …
„Dann muss der Luftdruck eben
steigen!“
Auch das Überholmanöver
erwies sich als nicht trivial, weigerten sich doch unsere mittlerweile liebgewonnenen vierbeinigen Bergkameraden beharrlich,
den Weg freizugeben und wanderten unbeirrt in der Gruppe
mit.
Vorbei an Wiesen voll mit
Enzian &Co waren das Göritzertöl und der Gipfel schnell
erklommen und wir genossen
unsere wohlverdiente Gifelrast.
„Was ist denn das für ein gei-
ler Weg da unten? Den möcht
ich einmal gehen“ „ Das ist der,
den wir gleich gehen werden...!“.
Der Abstieg erfolgte über den
Südostkamm und es wurden
uns immer wieder wunderbare
Ausblicke auf Schobergruppe,
Glockner & Co gewährt. Ein kurzer Fotostopp am Moharkreuz
forderte so manchen Teilnehmern einiges an Kletterkenntnis ab – aber was tut man
nicht alles für ein schönes
Gruppenfoto?
Weiter ging's Richtung Glocknerblick und zurück zum Ausgangspunkt, dem Sadnighaus,
wo wir eine schöne Tour gesellig
ausklingen ließen.
Ulli Fastner
22
Alpenverein Villach 3/2010
Baubeginn am Ludwig-Walter-Haus
von bis zu drei Baggern mit
Hydromeißeln zu Grobsteinmaterial aufgebrochen und mit
einer modernen und leistungsfäigen Fräse der Firma Holzer aus
Mürzzuschlag verkleinert, gegradert und mit einer Rüttelplatte verdichtet.
Die kompetente Bauleitung
dieses Nebenprojektes liegt bei
Ing. Richard De Roja von der
ABB Villach.
Der Spatenstich am 10.7. ist –
Foto: Büro LR Martinz
Der Großteil der Arbeiten
wurde schon – gemäß den Vergaberichtlinien – an die bestbietenden Firmen vergeben.
Mit den angebotenen Preisen
liegen wir bei den bisherigen
Kostenschätzungen, sodass wir
– hoffentlich – davon ausgehen
können, dass der finanzielle
Aufwand des Projektes unseren
geplanten Rahmen nicht übersteigen wird.
Etwas verzögert hat unseren
Spatenstich am Ludwig-Walter-Haus Dobratsch
Zeitplan die Sanierung des
Zufahrtsweges, da die Rechtskraft des Bescheides für die
Sanierungssarbeiten des Zufahrtsweges (AAW Dobratsch,
Obmann DI Joachim Gfreiner)
erst Anfang Juni eingetreten ist.
So konnte nur ein Provisorium
bis Ende Juni in aller Eile erstellt
werden, bei dem leider noch
nicht alle Steilstücke wie vorgesehen entschärft werden konnten. Die engsten Kehren wurden
auf LKW-Befahrbarkeit erweitert
und der auf dem Weg befindlichen Felsuntergrund wurde
Die Bautafel auf der Rosstratte
aus den vorher genannten
Gründen – daher mitten in den
Abbrucharbeiten erfolgt. Es war
eine gelungene Feier bei
Kaiserwetter mit viel Prominenz:
LR Dr. Josef Martinz, der über
seine Referate (EU, Gemeinden) den größten Anteil der
Fördermittel unterstützt hat,
Landtagspräsident DI Johann
Gallo in Vertretung des Landeshauptmannes, Bürgermeister
Mag. Gunnar Illing (Bad
Bleiberg), Bürgermeister Johann
Müller
(Nötsch)
und
in
Vertretung des Villacher Bürgermeisters Stadträtin Mag.a Hilde
Schaumberger. Für den Naturpark Dobratsch: Naturparkmanager Mag. Robert Heuberger
sowie die wichtigsten Planer:
Architekt DI Günter Weratschnig, DI Michael Konrad für das
Büro Steinbacher (Wasser und
Abwasser), Ing. Werner Kranabether
(Planung
Heizung
Sanitär)
und
ausführende
Firmenvertreter wie Mag. Josef
Willroider und BM Josef
Willroider sen.
Auch die Volksbank Kärnten,
die die umfangreiche Zwischenfinanzierung bewerkstelligen
wird, war mit Vorstand Mag.
Josef Brugger vertreten.
Alpenverein Villach 3/2010
Das fast neue Dach (Prefa)
und die Seitenverschalung des
ersten Stockes wurden abgebaut und bis zur Wiederverwendung am neuen Haus
zwischengelagert.
Der Dachstuhl und das Fassadenholz des ersten Stockes wurden an die Gemeinde Bad
Bleiberg verkauft, das Restholz
wird aufgeschnitten als Brennholz gelagert, die Wände aus
Kalkstein und das restliche
Baumaterial wurden gebrochen
und zerkleinert und werden als
Fundamentuntergrund
und
Verfüllmaterial wiederverwendet.
Die Arbeiten am Untergeschoss sind nun im Gange.
Es soll im August fertig gestellt
werden.
DI J. Gfreiner
Information über den
Baufortschritt:
http://trans-form.at/
Wegsanierung mit schwerem Gerät
Hüttenpächter
für das neue
Ludwig-Walter-Haus gesucht
Auskünfte:
Tel. 04242 289584 | [email protected]
23
24
Alpenverein Villach 3/2010
14O Jahre Alpenverein Villach – die Obmänner 1898-1919
1898-1906 Ludwig Walter.
Schon seit 1883 im Ausschuss
hauptsächlich als Schriftführer
tätig, wurde er durch die Hauptversammlung 1898 zum 1. Vorsitzenden gewählt.
In seine Amtszeit fällt der Baubeginn an der 2. Wischberghütte, die am 3.8.1902 eröffnet
wurde und über Beschluss des
Gesamtvorstandes in Erinnerung an den am 9.1.1901 verstorbenen seinerzeitigen verdienstvollen Obmann „HermannFindenegg-Hütte“ getauft wurde.
Ludwig Walter hat auch nach
dem Erwerb der Villacher Alpenhäuser den Neubau des Gipfelhauses am Dobratsch betrieben
und begann die Vorarbeiten für
den Bau schon 1903-1904.
Baubeginn war dann 1905. Die
Fertigstellung erlebte er am
28.7.1907 als Vorstand-Stellvertreter. Der nachfolgende Vorstand Josef Aichinger dankte
Ludwig Walter im Jahresbericht
1907 mit folgenden Worten: „Die
erfolgreichsten Jahre im Leben
unserer Sektion werden für alle
Zeiten mit seinem Namen verknüpft sein. Alle die neuen
Hüttenbauten in der Seisera, am
Wischberg, auf der Villacher
Alpe, die vielen Wegherstellungen in den Julischen Alpen, die
Übernahme der Bergführerkurse, alles Werke und Unternehmungen die unserer Sektion
zur Ehre gereichen, standen
unter seiner Leitung und ständigen Mitarbeiterschaft.“
Baurat Ludwig Walter starb
am 4.7.1921. Er hat 28 Jahre im
Ausschuss zum Wohle der
Sektion gewirkt. 1919 wurde das
neue Dobratsch-Haus ihm zu
Ehren in „Ludwig-Walter-Haus“
umbenannt.
1907-1919 Josef Aichinger.
War Apotheker in Mödling und
wurde sehr früh in das bergsteigerische Leben der Wiener
Kreise gezogen. Er wurde bald
einer der tüchtigsten, ausdauerndsten und unternehmendsten
Bergsteiger, der in rascher Folge
sämtliche nennenswerte Berggruppen der Ostalpen besuchte
und führerlos in die Westalpen
ging, als dies das Vorrecht ganz
Vereinzelter war.
1888 verkaufte er seine
Apotheke in Mödling und erwarb
die freigewordene Apotheke in
Bleiberg. Gleich nach der Übersiedlung stellte sich Josef
Aichinger der Sektion Villach
des D.u.OeAV zur Verfügung
und wurde 1892 Hüttenwart der
Villacher Alpenhäuser. Nach der
Übersiedelung nach Villach
1900 wurde er bereits 1901 zum
Vorstand-Stellvertreter und ab
1907 zum Vorstand der Sektion
berufen.
Seine charakterlichen Qualitäten, seine alpinistischen Fähigkeiten, sein reiches Wissen und
sein Unternehmensgeist machten ihn zum Vater der Sektion,
deren segensreiches Wirken zu
beachtlichem
Ansehen
im
Rahmen des Gesamtvereines
führte. Aichinger selbst wurde in
den
Hauptausschuss
des
Gesamtvereines berufen.
10 Führerkurse wurden von
ihm durchgeführt und das
Rettungswesen neu organisiert.
Er war der Schipionier der
Sektion und führte bereits im
Winter 1893/94 die ersten
Winterbesteigungen mit Schi am
Dobratsch, Goldeck und Gerlitze
durch. Ihm zu Ehren wurde die
Schihütte der Schiläufervereinigung auf dem Dobratsch
„Aichinger-Hütte“ benannt. Das
10. Armeekorps-Kommano hatte
Aichinger im Winter 1915/16 die
Leitung der militärischen Schikurse übertragen und er wurde
dafür mit dem Goldenen Verdienstkreuz ausgezeichnet. Von
den vielen Aktivitäten Aichingers
seien die Schriften „Die Technik
des Bergsteigens“ und „Die
Julischen und Karnischen Alpen
im Krieg“ erwähnt.
Am Anfang seiner Vorstandschaft stehen die Eröffnung des
neuen
Hauses
auf
dem
Dobratsch am 28.7.1907 und die 4
Alpenverein Villach 3/2010
Fertigstellung des „Reliefs von
Kärnten“. Zum 40-jährigen
Bestand der Sektion wurde der
Felsenweg durch die Nordwand
des Montasch errichtet – auf der
Route, die Kugy und Bolaffio
erstmals begangen haben.
25
Nach einem mehr als erfüllten
Leben ist Mag. Aichinger nach
kurzer schwerer Krankheit am
12.4.1919 gestorben und zwei
Tage später in Villach-St. Martin
begraben worden.
Manfred Ließmann
Schöne Tage für unternehmungslustige Senioren
Friaul – Grotta di Villanova – Vigant –
Ramandolo | 1. Mai 2010 | Zu dieser Fahrt
konnten nicht alle Interessenten mitgenommen
werden, viele standen noch auf der Warteliste
(Teilnehmerbeschränkung für diese Fahrt!). Die 40
„glücklichen“ Mitfahrer erlebten einen schönen
Tag. Zeitgerecht anmelden soll man sich halt.
Nach der Besichtigung der Grotte von Villanova
gab es noch eine kurze Wanderung von Villanova
über Borgo Vigant nach Borgo di Mezzo. Mit dem
Bus ging es weiter nach Ramandolo, wo es wieder
köstliche Speisen gab. Hilbert Pirker wurde für
seine 150. Teilnahme geehrt, Vittorio Aglialoro
erhielt ein Geschenk zu seinem bevorstehenden
70. Geburtstag.
Klopein - Sablatnigmoor | 9. Juni 2010 |
Das Sablatnigmoor bei Gösselsdorf im Kärntner
Unterland war heute das Ziel der 50 Senioren.
Es gab hier eine geführte Wanderung mit und
durch Dr. Schneditz, der uns einiges über die
Entstehung und auch Besonderheiten dieses
Moores vermitteln konnte.
Hungrig und durstig kehrten
die Teilnehmer beim GH Sablatnighof ein, wo Sigrid Themel für
ihre 50. Teilnahme bei den
Senioren ausgezeichnet wurde.
Drei Zinnen | 14. Juli 2010 |
Ursprünglich am 7. Juli geplant,
musste diese Fahrt um eine
Woche verschoben werden
(nach einer Havarie konnte kein
Ersatzbus aufgetrieben werden).
Für den Ersatztermin musste leider eine Teilnehmerbeschränkung erfolgen, da nur ein kleinerer Bus bereitgestellt werden
konnte. Diesmal waren nur mehr
39 Teilnehmer dabei und die
Fahrt wurde für alle, nicht nur für
Klopeinersee - Sablatnigmoor
jene, die zum ersten Mal hier waren, ein wunderschönes Erlebnis. Die Wanderung um die Drei
Zinnen machte einigen Mitwanderern doch etwas
zu schaffen, während die Gruppe mit Horst von
der Auronzo-Hütte zum Rif.Lavaredo und zurück
Josef Petschar (Text und Bild)
wanderte.
26
Ein besonderes Erlebnis war weiters die
Besteigung der Obzova, die mit 568 m die höchste
Erhebung auf Krk ist. 16 Teilnehmer starteten in
´
Draga Bascanska
und wanderten von der Obzova
den Bergrücken entlang nach Lipica, von dort steil
hinunter nach Batomalj und zurück zum Hotel. Die
Mehrzahl entschied sich für die bequemere
Variante zur Kirche Sveta Marija und direkt nach
Baska.
Vom Hotel zur Kirche Sveti Ivan und die alte
Militärstrasse hinauf zum Plato Mjeseca haben es
alle geschafft. Eine kleine Gruppe stieg bei starkem Wind weiter auf zum Hlam (461 m) und kehrte am Schluchtweg, die Bucht von Baska im
Blickfeld, zurück zum Quartier. Ginster und Salbei
waren die Begleiter am Weg nach Jurandvor, wo
wir in der romanischen Kirche eine Kopie der Tafel
von Baska gesehen haben, das älteste kroatische
Sprachdenkmal in glagolitischer Schrift. Das
Mittagessen bei Malin war eine willkommene
Abwechslung. Am letzten Tag haben wir Vela Luka
auf drei Wegen erreicht: eine Gruppe mit dem
Bootstaxi, andere schwitzend am Normalweg und
die dritte Gruppe teilweise kletternd den Strand
entlang und durch das Kanjon Vrzenica. Die Jause
bei Marin hat allen geschmeckt.
Was wäre die Woche ohne Renate. Mt ihr und
mit stimmungsvoller Musik und gezielter
Gymnastik haben wir fast vollzählig jeden Morgen
begrüßt und bereits traditionell mit den abendlichen Gruppentänzen auf der Promenade den Tag
beendet. Einige TeilnehmerInnen haben einen
gelungenen Abschlussabend humorvoll mitgestaltet. Auf der Heimfahrt besuchten wir die sehenswerte Tropfsteinhöhle Bizerujka bei Rudine auf
Krk.
„Ob die weite Welt wirklich weit ist, das liegt an
jedem Menschen“, meinte Ilse Aichinger. Wir sind,
auch dank Horst, gesund zurückgekehrt. Unsere
Gemeinschaft hat auch deshalb funktioniert, weil
Einzelinteressen dem Gesamtwohl der Gruppe
untergeordnet wurden. Es war wieder eine außergewöhnliche Woche mit euch – danke!
Fotos: D. Rauter
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Am Weg zum Bag mit Blick auf Baska
Wandern und Wohlfühlen
in Baska
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„Jede Zeit ist umso kürzer, je glücklicher man
ist.“ (Plinius d.J.)
Wie schnell eine Woche vorbei sein kann, haben
wir einmal mehr in Baska auf Krk erfahren.
Unsere Wanderwoche in Kroatien war organisatorisch bestens vorbereitet. Erster Höhepunkt war
auf der Anreise die Stadtbesichtigung mit Weinverkostung in Vrbnik. Die Woche war diesmal zwar
geprägt durch einen Mix aus Sonne, Wolken, Wind
und Regen, was sich als günstig für unsere Touren
herausstellte. Von gemütlichen Waldwegen bis zu
steinigen und steilen Karstpfaden mit Kletterstellen wird alles geboten.
Auf unserer ersten Tour auf den Bag (185 m)
und den Gabar (285 m) konnten wir Regenmäntel
und Schirme (!?) testen. Nach Stara Baska am
nächsten Tag war zuerst der steile, 350 m hohe
Anstieg zu bewältigen, um dann mit einer tollen
Fernsicht auf Karsthochfläche, Meer, umliegende
Inseln und Festland belohnt zu werden. Die
Rückfahrt mit dem Bus haben wir in Punat für ein
feudales Mittagessen und eine Schifffahrt zur
Klosterinsel Kosljun unterbrochen.
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Diethard Rauter
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Abstieg am Schluchtweg nach Baska
Alpenverein Villach 3/2010
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Wir gratulieren
Umberto Martini zur ehrenvollen Berufung
zum Presidente generale des Club Alpino Italiano
DI(FH) Bernhard Kuttin, unserem Jugendführer mit Schwerpunkt Kinderkletterkurse, zum
erfolgreichen Abschluss seines Studiums der
Elektronik
Der Kletter-, Klettersteig und Eiskurs wurde
erfolgreich und unfallfrei durchgeführt. Besonderer Dank geht an die Kursleiter Harry Wieser und
Michi Ibovnik mit ihrem kompetenten Team.
Vizebgm. Wally Rettl und Dr. Karl
Pallasmann eröffnen die renovierte
Geschäftsstelle
Dies alles wurde möglich, weil
Architekt S. Neuwirth und Karl Pallasmann
zeitlos funktionell und doch dem Turmgeist entsprechend geplant haben
Werner Stadler unermüdlich koordiniert und
telefoniert hat
Maria Meßner „ihre“ Karten und Bücher benutzergerecht transferiert und eingeordnet hat
Karl Lagger die Altmöbel zerlegt und abtransportiert sowie den Tisch wieder zusammengebaut hat
Ingrid Kandolf
Seit Juni verstärkt Ingrid
Kandolf unser Team in der
Geschäftstelle. Sie betreut
schwerpunktmäßig unser
Jahrhundertprojekt „Generalsanierung des LudwigWalter-Hauses „sowie das
Hüttenreferat. In weiterer
Folge wird sie den neuen
Vorsitzenden des Landesverbandes Kärnten,
DI Joachim Gfreiner, unterstützen.
Brigitte Kugi, Irene Schönfelder und Maria
Meßner zentimeterweise das Archiv entstaubt
haben
Elektro Maschke die verzwickten Leitungen
im alten Gestein verlegt hat
Holz Graf auf schiefem Untergrund den Boden
doch gerade verlegt hat
Malermeister und Schitourenspezialist Georg
Brandstätter verputzt, die Wände und die Decke
gemalt hat
Möbeltischlerei Aigner die Einrichtung millimetergenau gebaut hat
Glaserei Niederdorfer die Glastüren eingepasst hat
UZ Leuchten jeden Winkel ausleuchten
Gerhard Krassnig die Kommunikation und
EDV perfekt transferiert hat
Ein herzliches Willkommen
unseren neuen Mitgliedern!
Peter Perwein das Edelweiß an der
Stadtmauer produziert und montiert hat
HR Hubmann vom Bundesdenkmalamt wohlwollend das Edelweiß genehmigt und gute Tipps
gegeben hat.
Wir danken den Geldspendern
Emma ROTHMAYR und
Arno DENGG
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Alpenverein Villach 3/2010
Aus unserer Bücherei
Ingrid Pilz,
NATURPARADIES
KÄRNTEN
Carinthia Verlag,
Klagenfurt, 2010
Die Autorin, der wir schon eine
ganze Reihe wunderschöner
Wander-Bilder-Bücher verdanken, lädt uns in ihrem neuesten
Werk ein, Kärnten auf mehr als
100 Wanderungen und Bergtouren zu entdecken. Das
Wörtchen „entdecken“ schreibe ich ganz bewusst, weil
sich viele Vorschläge auch auf mehr oder weniger unbekannte Ziele erstrecken. Als Beispiele möchte ich nur
den Dreieckkogel oberhalb des Stausees auf der
Soboth, den in der Schobergruppe an der Grenze zu
Osttirol gelegenen Schwarzkofelsee oder die Samalm
bei Maria Luggau erwähnen. Wie in ihren Büchern
üblich, ist ein herausnehmbarer Tourenführer beigegeben, der detaillierte Angaben zu den einzelnen
Wanderungen samt Kartenausschnitten mit eingetragenen Routen enthält.
Franz Hauleitner,
WANDERFÜHRER SALZKAMMERGUT OST
Bergverlag Rother,
München.
1. Auflage, 2010
Die 52 in diesem neuen Führer
enthaltenen Vorschläge für
Wanderungen reichen vom
Gosaukamm und der Nordseite
des Dachsteins über den Hallstätter See, Bad Aussee,
Bad Ischl, das Tote Gebirge und den Traunsee bis in die
Umgebung von Kirchdorf an der Krems. Es sind mit
wenigen Ausnahmen leichte oder nur mäßig schwierige
Touren im Talbereich, um die vielen Seen, zu zahlreichen
Almen und auf stolze Gipfel, die Franz Hauleitner in
Wort, Bild, Karte und Höhenprofil vorstellt. Obwohl viele
unserer Mitglieder – sei es in Gruppen oder allein –
schon oft im Salzkammergut unterwegs waren, werden
sie in dem Wanderführer zahlreiche neue, noch wenig
bekannte Ziele entdecken.
DER MILLSTÄTTER SEE
HÖHENSTEIG
Millstätter See Tourismus
GmbH, Millstatt, 2009
Zu unserer näheren Umgebung hat die Europäischen
Union ein Projekt gefördert, das
in acht Etappen, für die 13 Tage
als Zeitaufwand zu rechnen sind,
den Millstätter See umrundet.
Der Weg führt von der Pichlhütte bei Seeboden über die
Millstätter Alm, den Rosennock, den Mirnock, das
Südufer des Millstätter Sees, das Goldeck, Lendorf und
das Gmeineck zurück nach Seeboden. Alle Etappen
werden ausführlich beschrieben und durch Kartenausschnitte und Höhenprofile ergänzt.
PER ALPES
Die Alpen auf 20 Rundwanderungen entdecken
Ständiges Sekretariat der
Alpenkonvention,
Innsbruck, 2010
Nicht nur in den Alpen sind
Weitwanderungen (heute gerne
als „Trekking“ bezeichnet) sehr
beliebt, vor allem aber Rundwanderungen, die es ermöglichen, in mehreren Etappen
ganze Gebirgsgruppen kennen zu lernen. Für die neue,
handliche und sehr übersichtlich gestaltete Broschüre
hat das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention 20
Routen ausgewählt, die sich „per Alpes“, also über den
gesamten Alpenbogen verteilen: von den Seealpen über
Alpenverein Villach 3/2010
die Massive des Gran Paradiso und des Mont Blanc bis
zum Dachstein und zum Triglav. Das Buch kann und will
keinen Wanderführer darstellen oder gar ersetzen, sondern dem Leser helfen, für ihn lohnende Rundwanderungen auszuwählen, auf denen er die Schönheiten von
verschiedenen Gebirgsgruppen kennen lernt.
Hannes Pieler/Ingo
Neumann,
KLETTERN AM TROGUND ROSSKOFEL
Verlag Ingo Neumann,
Schiefling.
1. Auflage, 2009
„Klassische und neue Routen
in alpiner Umgebung“ lautet der
Untertitel dieser Broschüre, die
80 Touren enthält, die in den vergangenen hundert (!) Jahren begangen worden sind. Die
dreisprachig (deutsch, italienisch, englisch) verfassten
Texte und die Kurzinformationen werden durch hervorragende Farbfotos mit eingetragenen Routen und durch
Topos ergänzt. Die Informationen zu jeder Route erfolgen immer nach demselben Schema durch Stichworte
wie z. B. Zahl der Seillängen, Schwierigkeit, Felsqualität,
Wandhöhe, Art der Kletterei, Zeitaufwand, Art der
Absicherung oder erforderliche Ausrüstung.
NATIONALPARK HOHE
TAUERN SÜD
Mallnitz, Obervellach,
Maltatal, Mölltal
Wander-, Rad- und
Schitourenkarte
1:50.000
KOMPASS-Karten GmbH,
Rum/Innsbruck,
Neuauflage 2010
Das völlig neu bearbeitete
Blatt zeichnet sich durch große
Übersichtlichkeit aus, obwohl es
29
unglaublich viele Details zum Verkehrs- und Wegenetz,
zum Relief und zur Vegetation sowie über Sport- und
Freizeiteinrichtungen enthält und zusätzlich zahlreiche
touristische Hinweise bringt. Die Karte selbst ist reißund wetterfest und für die Verwendung von GPSGeräten geeignet. In einem Begleitheft erfährt der Leser
unter anderem Wissenswertes über den Nationalpark
Hohe Tauern; weiters werden die größeren Orte,
Berggasthöfe, Almen und Schutzhütten, Themenwege
und Klettersteige, Höhen- und Weitwanderwege und 10
mehr oder weniger anspruchsvolle „Top-Touren“ vorgestellt.
Robert Lindner/Fulvio
Genero/Michael
Knollseisen, KÖNIGE
DER LÜFTE
Nationalpark Hohe Tauern
und Commune Forgaria
del Friuli. Mittersill, 2008
Als Ergebnis eines von der
Europäischen Union geförderten
Gemeinschaftsprojektes
„Der
König der Lüfte zwischen Hohen
Tauern und Karnischen Voralpen“ ist eine Broschüre
erschienen, in der die drei mächtigsten Vögel der Alpen
– Bartgeier, Gänsegeier und Steinadler – vorgestellt werden. Aus den vielen interessanten Beiträgen möchte ich
nur diejenigen über die außergewöhnliche Sehkraft der
Adler, über die Knochen als Nahrung der Bartgeier oder
über die erhobenen Flugrouten einzelner Geier erwähnen. Schließlich sei darauf hingewiesen, dass man sich
im Besucherzentrum des Naturschutzgebietes „Lago di
Cornino“, das ja nur etwa eine Autostunde von Villach
entfernt ist, über das Gänsegeierprojekt informieren und
die Gänsegeier beim Fressen beobachten kann
(Samstag, Sonn- und Feiertag 9.00 bis 18.00 Uhr, im
Winter nur bis 17.00 Uhr).
Helmut Lang
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Alpenverein Villach 3/2010
Arco | Die erste mehrtägige Aktivität der Facebook-Gruppe
Der Ausflug begann früh am Donnerstag Morgen. Trotz aller Vorfreude ist 3 Uhr wirklich früh. Der
Schlafmangel stand dem Klettern aber nicht lang im Weg. Der örtliche Campingplatz war als zentrale und günstige Unterkunft für die 12 Teilnehmer angedacht und konnte dank Einsatz und
Eigeninitiative schnell bezogen werden. In den vier Tagen wurden vier verschiedene
Sportklettergebiete ausprobiert und je nach Können und Ausbildungsstand auch MehrseillängenRouten begangen. Alle Teilnehmer vom ambitionierten Alpinisten bis zum Anfänger konnten eigene Interessen und Schwerpunkte einbringen, alles wurde nach Möglichkeit berücksichtigt. Das
restliche Tagesprogramm bestand aus Beach-Volleyball, Slackline Shopping und viel, viel Pizza.
Ein kleines Highlight des Ausfluges war für einige von uns sicher auch Chris Sharma, der anlässlich des Junior-Rockmaster zufällig in der Stadt war und geduldig Fragen beantwortete und
Autogramme gab.
Unser nächstes Ziel ist für Herbst geplant. Wer
Interesse hat mitzukommen oder wer an unseren
regelmäßigen Kletter- und Slackline-Treffen teilnehmen möchte, erreicht uns unter:
www.facebook.at AV-Villach oder
[email protected] oder
[email protected]
Roswitha Pleschberger
AV Villach:
Fotos: Archiv Jugendteam
The next generation
Wer kennt das nicht: blauer Himmel, die Sonne scheint und die
Playstation ist wieder mal kaputt > normalerweise Weltuntergang!!! Für solche und ähnliche Probleme gibt es
jetzt seit kurzem das neue Jugendteam des AVVillach. Statt langweiliger Nachmittage am Sofa
bieten wir Action, Adrenalin und jede Menge Fun!
Am Programm stehen Bouldern, Sport-, Alpin- und
Eisklettern. Jede/r zwischen 14 und 20 Jahren
kann hier zeigen, was in ihm/ihr steckt. Also warum
noch länger den Tag vergeuden?!
Bei Interesse einfach auf Facebook (AV Villach:
the next generation) nachschauen oder direkt
Kontakt aufnehmen:
[email protected]
Alpenverein Villach 3/2010
Wir entdecken das
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Granatium in
Radenthein
Fotos: B. Rieder
Einen Ausflug der ganz anderen Art unternahmen wir,
die Babsi-Gruppe, am Samstag, dem 3. Juli. Gemeinsam
mit den Eltern fuhren wir ins Granatium. Dort wurden wir
vom kompetenten Führer Charly bereits freundlich und
mit einem „Herzlich willkommen Villacher Alpenverein“Schild empfangen.
Die aufgeregten Kinder wurden mit einer Schutzbrille
und einem Meißel ausgerüstet und durften gleich zu
Beginn einmal auf Granatensuche gehen. Auch die Eltern
klopften mit Begeisterung an den Felsen. ;-)
Nach einer tollen Führung ging es ins angenehm kühle
Bergwerk. Nach unserem Mittagessen – wir konnten auf
dem Areal auch grillen – spazierten wir ins Gelände, wo
die Kinder nicht nur im kalten Wasser sich so richtig erfrischen und austoben konnten, sondern auch noch viele
Bachsteine mit Granaten fanden. Zurück im Granatium
konnte jeder noch seinen Granaten schleifen lassen und
Barbara Rieder
stolz mit nach Hause nehmen.
Frühlingsfest
Das heurige Frühlingsfest, veranstaltet vom Jugendteam
Villach, war trotz schlechten Wetters ein voller Erfolg. Der Ort der
Veranstaltung war die Udinestraße 9 bei Bergsport Korak, in
dem sich die Eltern derweil die Zeit mit Shoppen vertreiben
konnten. Noch einmal herzlichen Dank an Michael Ibovnik.
Die Kinder, die das Fest besuchten, hatten bei den zahlreichen
unterschiedlichen Stationen, darunter Bogenschießen, Sinnespfad, Kinderschminken, Bierkistenstapeln, Slacklinen und vieles
mehr trotz Regen ihren Spaß. Sie sammelten Stempel – und für
die fleißigsten unter ihnen mit einem vollen Pass gab es Preise.
Alles in allem war es ein sehr gelungenes Fest, das sich sicher
Corinna Katzler
wiederholen lässt.
Wasserabenteuer
in der Raggaschlucht und
auf der Möll
Foto: B. Rieder
Erscheinungsort Villach
Verlagspostamt 9500 Villach / GZ 02Z032447M
Wenn unzustellbar, bitte zurück
an 9500 ÖAV Villach
P. b. b. GZ 02Z032447M
JUGEND | September bis November 2010
Ende September / Anfang Oktober | Wanderung auf den
2. November |
Tabor
Klettermaxi 2 | Spiele an der Boulderwand | für Kinder von 5-10 Jahren
Natur und Berge in Slowenien
Alpininformation Klettern
mit Daniela | [email protected]
25. November | Erlebnis
Waldrutsche | für Kinder von 5-8 Jahren | mit Daniela
[email protected]
Jänner 2011 |
Kinderschikurs (5-10Jahre) | Anfänger und Fortgeschrittene | mit Daniela
[email protected]
Termine
„Alpenverein next Generation“
ab 14 Jahre | 9./10. Oktober: Alpines Klettern --- Kletterkurse -- Die Termine der aktiven Gruppen werden via Facebook ausgeschrieben.
Kletterprogramm
Kletterkurse in der Boulderhalle
jeden Donnerstag vom 23.9. bis 25.11. (10 x 1 Stunde) | 4-5 Jahre: 15:00 bis 16:00 Uhr | Anmeldung bei Barbara Brandstätter | [email protected] | 6-8 Jahre: 16:30 bis 17:30
Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | Bernhard.Kuttin@ edu.fh-kaernten.ac.at | 9-11 Jahre:
18:00 bis 19:00 Uhr | Anmeldung bei Bernhard Kuttin | [email protected]
Wo? ÖAV Boulderhalle Korak, Udinestraße 9, 9500 Villach | Kosten: 50 €
Ab Schulbeginn gibt es auch wieder die von Paul Steinkellner betreuten Klettertermine für
Kinder und Jugendliche: jeweils montags (17:30 – 19:30) und samstags (15:00 – 17:00) in der
Mehrzweckhalle Villach. Vorraussetzung für die Teilnahme ist ein absolvierter Anfängerkurs.
Weiters gibt es das Wettkletterteam für Kinder und Jugendliche, das von unseren Trainern
Hannes Hausherr und Robert Zaghloul betreut wird. In dieses Team werden die talentierten
Kinder aus den einzelnen Kursen aufgenommen, die dann bis zu viermal in der Woche nach indiNähere Infos bei Bernhard Töscher | [email protected]
Impressum | Medieninhaber / Herausgeber: ÖAV Zweig Villach | Redaktion: ÖAV Villach, Schanzgasse 3, 9500 Villach | Für den Inhalt verantwortlich:
Dr. Karl Pallasmann und DI Wolfgang Gabriel, beide Villach. | Foto Titelseite: Rita Pleschberger. Timy am Jungfernsprung / Döbriach.
Gestaltung, Layout + DTP: WerbeGrafikDesign Margret Arendt – www.arendt.at | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Druck: Kärntner Druckerei,
Klagenfurt. | Offenlegung: Medieninhaber ausschließlich Österreichischer Alpenverein Zweig Villach. Unternehmensgegenstand: Information der Mitglieder des ÖAV über
alpines Geschehen.
5.9. Familientag mit CAI Tarvis
18.9. Kärnten bewegt
Jahrgang 31
viduellen Übungsplänen trainieren.

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