Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum

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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
HELMUT TIEFENTHALER
Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
sich im Bodenseeraum je länger je mehr sehr verschiedene Pilgerwege.
Wallfahrtsziele und Routen im Mittelalter
Wallfahrten entwickelten sich im Christentum verhältnismäßig spät durch gelegentliche Reisen ins Heilige
Land. Im Frühmittelalter wurde auch anderswo das
Interesse für die Gräber bekannter Glaubenszeugen
und für Reliquien bestimmend, wobei nun die Anziehung von Rom auffällig zunahm. Eine stark anwachsende Breitenwirkung bekam das Wallfahrtswesen im
Hochmittelalter durch die Kreuzzüge und Neuerungen
der kirchlichen Buß- und Ablasspraxis. Mit dem Rückzug der Kreuzritter aus dem Heiligen Land gab Papst
Bonifaz VIII. durch die Ausrufung des Jahres 1300 zum
„Jubeljahr“ und mit der Ankündigung eines „vollkommenen Ablasses“ die entscheidende Weichenstellung,
um die erste Massenwallfahrt nach Rom in Bewegung
zu bringen. Fortan folgten „Heilige Jahre“ in 50-jährigem, später auch 25-jährigem Rhythmus. Nach römischem Vorbild entwickelte sich bald auch Santiago de
Compostela zu einem Hauptanziehungspunkt der
Fernpilger, wobei eine Urkundenfälschung dort sogar
ein größeres Angebot an Ablässen möglich machte.
Im deutschsprachigen Europa gewann im Spätmittelalter Einsiedeln so an Bedeutung, dass oft auch Fernpilger in Richtung Jerusalem, Rom und Santiago einen
Umweg über Einsiedeln machten. Die im Spätmittelalter aufkommende Marienfrömmigkeit begünstigte
zugleich das Entstehen regionaler Pilgerziele, von denen im südlichen Bodenseegebiet anfangs St. Gallen
und Rankweil bevorzugt wurden. Hinzu kamen immer
mehr Wallfahrtsorte von kleinräumiger Bedeutung.
Zufolge der vermehrten Ziele verbanden und kreuzten
Wer ins Heilige Land zog, wählte zumeist ab Venedig
den Seeweg. Dorthin führte aus dem süddeutschen
Raum und der Nordostschweiz ein Hauptzugang vom
Bodensee über Feldkirch, Arlberg und Reschen durch
Südtirol. An dieser Route entstanden bis zum 14. Jahrhundert mit maßgeblicher Beteiligung der Ritterorden
mehr Pilgerunterkünfte als bei anderen Alpenübergängen.
Die Route über den Arlberg und Reschen wurde oft
auch in Richtung Rom benützt, der zentrale Romweg
führte zwischen Brenner und Großem St. Bernhard
aber durch Graubünden nach Oberitalien. Bis ins 15.
Jahrhundert war der Septimer der wichtigste Bündner
Alpenübergang, nach der Öffnung der Via Mala im
Jahre 1473 wurde hingegen der Splügen zum Hauptpass. Daneben benützten Italienreisende in den Rätischen Alpen auch andere Übergänge, wie etwa über
den Julier, Berninapass, San Bernardino und Lukmanier.
Das Reaktivieren der alten Römerstraßen war im
Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zwar
ohnehin eine Grundvoraussetzung der Italienpolitik
und der vermehrten Handelsbeziehungen, die Rompilger waren aber in hohem Maße auch auf Etappenorte mit günstigen Unterkünften angewiesen. Dafür
eigneten sich bereits die im 8. Jahrhundert entstandenen Benediktinerklöster, wie zum Beispiel in Kempten,
Ottobeuren und auf der Reichenau, an den zentralen
Alpenübergängen in Pfäfers und Disentis. Im 9. Jahr43
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„Das ist der Rom-Weg . . .“, um 1500 von Erhard Etzlaub in Nürnberg herausgegebene Pilgerkarte
Ausschnitt, Original Bayerische Staatsbibliothek, München
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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
hundert kamen zwischen dem Bodensee und dem
Comer See weitere Pilgerunterkünfte hinzu. Solche
bestanden bei dem in Lindau gegründeten Frauenkloster1, beim Konvent iroschottischer Mönche in
Viktorsberg bei Rankweil2 und als xenodochium Sancti
Petri beim Frauenkloster in Mistail bei Tiefenkastel.3
Der Churer Bischof Wido ließ um 1100 auf der Septimer-Passhöhe ein weiteres Hospiz bauen, nachdem
kurz vorher auf dem Großen St. Bernhard ein solches
eingerichtet worden war.4 Auch am Italienweg über
den Reschen waren im 12. Jahrhundert Pilgerunterkünfte vorhanden, von denen damals das 1140 in St.
Valentin auf der Heide eröffnete Passhospiz am bekanntesten war.5
Im Laufe des Mittelalters entstanden in fast allen
Städten „Spitäler“, in denen auch mittellose Pilger
Nachtquartier bekamen. In Lindau wurde neben dem
Heilig-Geist-Spital 1457 von der Patrizierfamilie Nidegg
ein als „Seelhaus“ bezeichnetes Hospiz gegründet, damit die Pilger nicht länger in den gleichen Räumlichkeiten wie die Kranken und Pflegebedürftigen übernachten mussten.6 In Bregenz fanden Pilger sowohl im
1097 gegründeten Benediktinerkloster Mehrerau als
auch in einem 1491 gestifteten Selhus für arm und elend
Lüten und Bilgrin Unterkunft.7 Einer der wichtigsten
Etappenorte war Feldkirch als Kreuzungspunkt von
Wegen ins Heilige Land, nach Rom, Einsiedeln und
Santiago de Compostela. Hier hatte Graf Hugo I. von
Montfort zur Unterbringung der Durchreisenden 1218
eine Niederlassung des Johanniterordens gegründet,
dem ein Fünftel des ummauerten Stadtgebietes gewidmet war.8 Dazu gehörte eine Außenstelle auf der Westseite des Arlbergs, aus der das Dorf Klösterle hervorging. In Chur standen verschiedene kirchliche Pilgerquartiere zur Verfügung, von denen das 1368 eingerichtete „Spital zum heiligen Geist“ am bekanntesten war.9
Zwischendrin, wie auch auf der westlichen Rheintal-
Einsiedeln nach einem Holzschnitt von 1509
Ausschnitt, Stiftsarchiv Einsiedeln
seite, fanden die Reisenden in annehmbaren Abständen ebenfalls kirchliche oder zumindest private Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
Die Italienreisenden profitierten bei der Ausstattung
der Etappenorte und den besser werdenden Wegverhältnissen davon, dass der zentrale Italienweg durch
das Alpenrheintal durch vielerlei zunehmende Verkehrsbeziehungen immer stärker frequentiert wurde.
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Im Zusammenhang mit dem Handels- und Reiseverkehr zwischen Oberschwaben und Oberitalien
konnte sich am Bodensee vor allem Lindau profilieren,
wo wichtige Straßenverbindungen der Reichsstädte
Ulm, Ravensburg, Augsburg, Memmingen und Kempten zusammenkamen. Dieser Bedeutungsgewinn ist
auch in alten Straßenkarten des Bodenseeraums dokumentiert. In der zum Heiligen Jahr 1500 vom Nürnberger Kartografen Erhard Etzlaub herausgegebenen
„Romweg-Karte“ ist der zentrale Alpenübergang Bodensee–Comer See deutlich hervorgehoben. Zwischen der
Oberen Donau und dem Po sind als Etappenorte Ulm
– Biberach – Ravensburg – Lindau – Bregenz – Feldkirch – Chur – Chiavenna – Mailand – Pavia und Piacenza eingetragen, wobei Punkte über die Distanzen
informierten.10 Dieser Italienweg gibt sich ebenso in
anderen Straßenkarten des 16. und 17. Jahrhunderts als
Hauptroute zu erkennen, wie zum Beispiel in Etzlaubs
mitteleuropäischer Landstraßenkarte (1501), in der
Schweizkarte von Martin Waldseemüller (um 1520)11,
der Schweizer Karte von Matal und Eitzing (um 1580)12
und der Alemannienkarte von Christoph Hurter (um
1625).13
Für Pilger nach Einsiedeln und in der Fortsetzung bis
Santiago de Compostela vermittelten am Bodensee die
Seewege Lindau – Rorschach und Meersburg – Konstanz zwei ebenfalls viel benützte Verbindungen. Während die als „Schwabenweg“ von Ulm her den See erreichende Route von Konstanz über Fischingen nach
Rapperswil zielte, führte die Route von Rorschach über
St. Gallen – Herisau – Wattwil dorthin. Lindau und
Rorschach sind als Wegstationen schon in einem um
1300 verfassten Itinerar erwähnt. Dort heißt es: Swer
will gien ze den ainsiedel, der solle Richtung Schwaben
und Bayern ziehen, nach Kempten und Isny und weiter
gen Lindaw und sol denn faren uber den sew gen
Roschach, dann weiter über St. Gallen, Rosenberg (bei
Herisau), Langenetschwil (bei Flawil), Lichtensteig,
Wattwil und Rapperswil.14 Bei beiden Routen waren
einzelne Etappenziele zugleich Wallfahrtsorte, besonders das Marienmünster in Konstanz und das Gnadenbild Unsere Liebe Frau im Gatter in St. Gallen. In
Lindau war die frühere Jakobskirche auf der so genannten Burginsel ebenfalls ein Wallfahrtsziel. Von diesem
wird in einer Chronik des 17. Jahrhunderts berichtet:
zur Zeit des Pabstthums soll eine grosse Wallfahrt der
Pilgerim, Jacobiten genannt, zu dieser Capell gewesen
seyn, wie dan auch noch viele gemahlte Täfelin pro voto
darinn zu sehen sind und ist also noch ein schönes
Monumentum des Alterthums der Stadt.15
Pilger, die von Tirol her nach Einsiedeln zogen, wählten normalerweise den Weg über den Arlberg nach
Feldkirch, danach die Übergänge über Wildhaus und
den Ricken.16 Bei dieser Route lag der seit dem 14. Jahrhundert bekannte Wallfahrtsort Rankweil nahe am
Weg.
Veränderungen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert
In den Auswüchsen des Ablasswesens erkannten die
Reformatoren triftige Gründe, die damit verbundenen
Wallfahrten abzulehnen. Mitunter ließ der Bildersturm
aber auch bisher verehrte „Gnadenbilder“ völlig verschwinden. So wurde zum Beispiel die im Münster von
St. Gallen aufgestellte und durch ein Gitter („Gatter“)
vor Beschädigungen geschützte Marienstatue Unsere
Liebe Frau im Gatter im Jahre 1529 schedlichst umbracht und zerschlagen.17
In den protestantisch gewordenen Orten wurden
auch die als karitative Einrichtungen geführten Pilgerhospize aufgelassen. Davon war in Lindau nach der
Annahme der Reformation im Jahre 1528 auch das dortige Seelhaus betroffen, das danach als „Kindshaus“
diente.18
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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
tion interessant, als sich in Südbayern neue Wallfahrtsorte mit sehenswerten Barockkirchen präsentierten. Zwischen Oberösterreich und Einsiedeln bot sich
Klerikern auch die Chance, dass sie jeden Tag in einem
anderen Kloster gastliche Aufnahme finden konnten.
Ein Reisebericht des Benediktinerpaters Beda Plank von
1779 nennt zum Beispiel zwischen Tegernsee und
Bregenz-Mehrerau die Klöster Benediktbeuern, Polling,
Wessobrunn, Landsberg, Kaufbeuren, Kempten und
Isny als Etappenorte.19 Im Alpenvorland und am nördlichen Gebirgsrand war das Reisen zudem durch bessere Straßen erleichtert. Wer von Tirol in Richtung Ostschweiz unterwegs war, wählte neben der relativ kurzen Route über den Arlberg oft auch den Umweg auf
der seit dem 16. Jahrhundert besser ausgebauten Salzstraße über das Außerfern und durch das Westallgäu.
In Richtung Rom gingen die traditionellen Wallfahrten nach der Reformation zwar allgemein stark zurück,
dafür erfreuten sich Kultur- und Bildungsreisen zuneh-
Pilgerkritzeleien in der St. Michael-Kapelle bei der
Pfarrkirche St. Gallus in Bregenz Foto: H. Tiefenthaler
Am auffälligsten war der Wandel der Pilgerströme,
die in vielen Ländern versiegten. Oft wurden Wallfahrtsrouten in katholisch gebliebene Gebiete verlegt.
Diese Möglichkeit bot sich im südöstlichen Bodenseeraum zum Beispiel in Richtung Einsiedeln, indem in
Weiler im Allgäu auf die Verbindung über Bregenz–
Altstätten–Appenzell–St. Peterzell ausgewichen wurde.
In Bregenz verraten die verschiedenen Symbole von
Kritzeleien in der St. Michael-Kapelle unter der Stadtpfarrkirche St. Gallus, dass sich dort Pilger ins Heilige
Land, nach Rom und Santiago aufgehalten haben. Zwischen Weiler und Bregenz war die Wallfahrtskapelle St.
Leonhard in Sulzberg vor und nach der Reformation
ein beliebtes Zwischenziel. Darauf deutet eine Vielzahl
von Pilgerkritzeleien aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts hin, die dort anlässlich der in den Jahren 2003
bis 2006 durchgeführten Restaurierung freigelegt werden konnten.
Manche Wege durch das Alpenvorland und das
Allgäu wurden besonders zur Zeit der Gegenreforma-
Pilgerkritzeleien in der Wallfahrtskapelle St. Leonhard
in Sulzberg Foto: H. Tiefenthaler
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In der Alemannienkarte von Christoph Hurter (Augsburg um 1625) ist der Weg des Lindauer Boten als Hauptroute
in Richtung Italien hervorgehoben. Ausschnitt nach Original im Staatsarchiv St. Gallen
mender Beliebtheit, wobei mit dem erhöhten Anteil
zahlungskräftiger Gäste zugleich die Ansprüche stiegen. Nun wurde von den Italienreisenden am Bodensee
besonders Lindau als Etappenort geschätzt, zumal hier
anscheinend auch eine überdurchschnittliche Kultur
der Gastlichkeit anzutreffen war.20 Die Stadt erlangte
vor allem durch den regelmäßigen Verkehr auf der
Splügenroute Lindau–Mailand an Bedeutung.
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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
gemacht wurden. Nach der Eröffnung der Eisenbahnverbindungen zum Bodensee um die Mitte des 19. Jahrhunderts, der Brennerbahn (1867), Gotthardbahn (1882)
und Arlbergbahn (1884), schien es, als gehe die Zeit des
Pilgerns auf Wanderwegen für immer zu Ende.
Italienreisende, die mit den Gefahren einer Alpenüberquerung nicht vertraut waren, nahmen bei dieser
Verbindung oft gerne die Dienste des Lindauer Boten
in Anspruch. Bei dieser frühen Form von „All-inclusiveReiseservice“ war man zwischen Lindau und Mailand
sechs Tage nach festem Reiseplan unterwegs. Dazwischen erfolgten die Übernachtungen normalerweise in
Feldkirch, Chur, Splügen, Chiavenna und Gera. Nachdem sich Lindau zur Reformation bekannt hatte, traten
zum Vermeiden unnötiger Konflikte mit den katholischen Mailändern dort oft mehr die katholischen
Fußacher Partner in Erscheinung. So war es in Mailand
im Grunde gleichbedeutend, wenn sowohl vom corriere di Lindò als auch von der corrieria di Fussaco21 die
Rede war.
Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es bei Wallfahrten wie bei anderen Reisen üblich, die Alpen entweder zu Fuß oder zu Pferd zu überqueren. Das änderte sich ab den 1820er-Jahren, als die wichtigsten Bündner Pässe und andere Gebirgsübergänge befahrbar
Wiederentdecktes Pilgern auf Weitwanderwegen
Die Annehmlichkeiten des Fahrens ließen lange Zeit
vergessen, wie bedeutsam für das Pilgern ein besinnlich
langsames Unterwegssein ist. Es hatte jedoch eine weitreichende Signalwirkung, als 1987 der Europarat den
spanischen Pilgerweg nach Santiago de Compostela zur
ersten europäischen Kulturstraße erklärte. Das weckte
in kurzer Zeit ein so starkes Interesse für das Fußpilgern, dass in ganz Mitteleuropa versucht wurde,
„Jakobswege“ und andere Pilgerrouten auszuweisen.
Für den Bodenseeraum war impulsgebend, dass es in
der Schweiz bereits 1998 gelang, vom Bodensee bis
zum Genfer See durchgehend markierte „Jakobswege“
anzubieten.22 In den folgenden Jahren konnte ebenso
ein „Münchner Jakobsweg“ bis zum Bodensee konzipiert werden.23 Mit diesem verbanden sich in Südbayern inzwischen weitere Pilgerwege, wie vor allem
von Augsburg24, von Prag über Regensburg, Eichstätt
und Donauwörth25, sowie von Passau und Salzburg
her.26 Die Routen durch das bayerische Alpenvorland
vereinigen sich spätestens zwischen Kempten und
Weiler im Allgäu, wo die Fortsetzung über Lindau oder
Bregenz zur Wahl gestellt wird.
Schon vor der Propagierung von Fernpilgerwegen in
Richtung Santiago de Compostela gab es Initiativen für
eine zeitgemäße Renaissance von mehrtägigen Fußwallfahrten. An diese Tradition hat auch die Katholische Landvolkbewegung (KLB) Deutschlands angeknüpft. So begann die KLB der Diözese Augsburg
bereits 1978 mit Bruder-Klaus-Wallfahrten, die seither
Teilnehmer einer KLB-Fußwallfahrt unterwegs im
vorderen Bregenzerwald Foto: KLB Augsburg
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jährlich in Gruppen von 80 bis 120 Personen durchgeführt werden. Ausgangspunkt dieser Fußwallfahrt ist
die Bruder-Klaus-Kapelle in Hagspiel bei Aach zwischen Oberstaufen und Riefensberg an der Südgrenze
der Diözese Augsburg. Von dort führt die insgesamt
etwa 240 Kilometer lange Route nach Dornbirn, durch
das Rheintal, über Appenzell und Wattwil nach Einsiedeln, zuletzt über Beckenried und Stans nach Sachseln
und Flüeli-Ranft.27
Pilgerrouten zwischen Westallgäu und
Einsiedeln
Für Pilger, die auf dem „Schwabenweg“ von Ulm her
zum Bodensee kommen, ist nach der Überfahrt mit
dem Schiff die Route in Richtung Einsiedeln ab Konstanz als Schweizer Via Jacobi über Märstätten, Fischingen und Rapperswil vorgegeben.28 Dasselbe gilt ab
Rorschach nach der Fahrt mit dem Schiff ab Lindau.
Von dort ist die Route über St. Gallen, Herisau, Wattwil
und Rapperswil ebenfalls als Via Jacobi markiert. In
Südbayern ist die Kennzeichnung von Pilgerwegen mit
dem Muschelsymbol zwar bereits weit gediehen, doch
ist die Wegweisung nicht immer hinreichend klar. Dies
gilt im Westallgäu besonders für die Siedlungsgebiete
von Lindenberg und Lindau. Hingegen erlaubt die
Verbindung Weiler – Bregenz über Scheidegg und den
Pfänder-Höhenweg eine leichtere Orientierung bei
gleichzeitiger Verkürzung des Zugangs zum Bodensee.
Inzwischen wird auch in neueren Routenbeschreibungen für die ab München und Augsburg zum Bodensee führenden Jakobswege ab Weiler das Zwischenziel Bregenz bevorzugt.29 Die auf Vorarlberger Seite als
Jakobsweg gekennzeichnete Verbindung wurde 2005
eingeweiht und wird von Fußpilgern zunehmend frequentiert. Für die Verknüpfung mit dem nächsten
Schweizer Jakobsweg wird in der bisherigen Literatur
Als „Jakobswege“ bezeichnete Pilgerrouten durch Südbayern zum Bodensee (Amt der Vorarlberger Landesregierung)
auf die Fortsetzungsmöglichkeit ab Rorschach aufmerksam gemacht.30 Da zwischen Bregenz und Rorschach aber keine Linienschiffe verkehren, ist es naheliegend, eine Landverbindung durch das untere Rheintal zu suchen, die traditionell aber nicht über Rorschach führt.
Im Rahmen der Konkretisierung des Vorarlberger
Wanderwegekonzeptes31 wurde im Auftrag des Amtes
der Vorarlberger Landesregierung bereits 2001 mit der
Untersuchung geeigneter Verbindungen begonnen.
Ausgehend von den historischen Pilgerwegen nach
Einsiedeln konnten in den folgenden Jahren durchgehende Wanderwege über Bregenz und Rankweil durch
das Appenzellerland sowie von Feldkirch über Wildhaus erkundet werden.32 Die Studie für den Bregenzer
Weg nach Einsiedeln sieht eine Routenführung über
Lustenau –Widnau – Altstätten– Stoss – Appenzell – Urnäsch mit Einmündung in die Rorschacher Via Jacobi
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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
in St. Peterzell vor.33 Die Verbindung ist auf Vorarlberger Seite bereits bis zur Rheingrenze, auf Schweizer
Seite im Zusammenhang mit dem Rankweiler Zugang
ab Appenzell als Via Jacobi markiert. Zwischen der
Rheingrenze und Appenzell ist ein durchgehender
Wanderweg bereits vorhanden und markiert, bislang
jedoch ohne Zusatzinformationen betafelt.
Der zuvor erwähnte Wallfahrtsweg der KLB Augsburg führt zwar ebenfalls durch das Appenzellerland,
jedoch vom vorderen Bregenzerwald über Dornbirn
und Eggerstanden nach Appenzell. Bei der Augsburger
Routenkonzeption bestand von Anfang an nicht die
Absicht, diese mit einer speziellen Markierung allgemein anzubieten.
Daneben können vom Allgäu aus durch Vorarlberg
noch weitere Zugänge nach Einsiedeln gewählt werden. Sehr attraktiv ist die Route von Oberstdorf durch
das Kleinwalsertal über das Starzeljoch, durch den hinteren Bregenzerwald über das Furkajoch und durch das
Laternsertal nach Rankweil mit Fortsetzung auf dem
offiziellen Appenzellerweg. Eine weitere Möglichkeit
bietet der internationale Weitwanderweg Via Alpina,
der aus dem Oberallgäu eine Verbindung über die
Mindelheimer Hütte und den Hochtannbergpass sowie
durch das Große Walsertal und den Walgau nach
Feldkirch herstellt, von wo ebenfalls eine Anknüpfung
an den Weg nach Einsiedeln besteht.34
Wiederhergestellter historischer Weg über den Splügenpass (Foto H. Tiefenthaler)
fahrtsorte Einsiedeln, Flüeli-Ranft oder Taizé als Hauptziele verstanden werden. Außerdem stehen manche
weniger bekannte, aber ebenfalls empfehlenswerte
Routen zur Verfügung, auf die zum Teil bereits hingewiesen wurde. Unter spirituellen Akzentsetzungen entstanden in jüngster Zeit auch unabhängig von traditionellen Wallfahrtsorten neue Pilgerrouten für mehrtägige Wanderungen.35 Ein beachtenswertes Beispiel ist
seit 2003 der 88 Kilometer lange Crescentia-Pilgerweg,
welcher Kaufbeuren mit Ottobeuren und Mindelheim
verbindet.36 Bei manchen neuen Routen treten neben
dem gewohnten Wallfahrtsverständnis der katholischen Kirche auch Aspekte der Ökumene in den Vordergrund.37
Wo immer neue Varianten angeboten werden, gehören eine sorgsame Routenwahl mit ausgesuchten Zwischenzielen sowie eine ausreichende Orientierung im
Erweiterte Angebote für Pilgerziele und Routen
Die Fußwallfahrten in Richtung Santiago de Compostela haben in den vergangenen Jahren in einem Maße
zugenommen, dass die zeitweise Überfrequentierung
des spanischen Camino immer mehr zur Ausschau
nach anderen Zielen und Wegen anregt. Dazu können
bereits die durch den Bodenseeraum führenden „Jakobswege“ dienen, indem von den Fußpilgern die Wall51
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auch über den Splügen sehr attraktive Verbindungen
hergestellt werden. Bei beiden Übergängen über die
Rätischen Alpen erfolgten bereits umfangreiche Vorarbeiten mit Wiederherstellung langer Strecken der
historischen Passwege. Am aufwändigsten war das
Projekt Via Spluga, das im Rahmen des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) vorbereitet
und im Jahre 2001 von Thusis bis Chiavenna als 65
Kilometer langer Kulturweg eröffnet werden konnte.40
Nach der Verwirklichung dieser Passverbindung wäre
es in grenzübergreifender Zusammenarbeit ohne besondere Schwierigkeiten möglich, gewissermaßen auf
den Spuren des Lindauer Boten einen attraktiven
Zugang vom Bodensee durch das Vorarlberger, Liechtensteiner und Graubündner Rheintal herzustellen. Für
einen solchen Drei-Länder-Weg konnte inzwischen
bereits eine Vorstudie zur Diskussion gestellt werden.41
Bei dieser ist neben der Möglichkeit einer Verwendung
als Romweg ebenso an andere natur- und kulturbezogene Akzentsetzungen, wie auch an Verbindungsfunktionen in verschiedene Richtungen gedacht. Bei einer
Konzeption für eine Verbindung Bodensee–Comer See
wären darüber hinaus die bestgeeigneten Anknüpfungsverbindungen im nördlichen und südlichen
Alpenvorland mit einzubeziehen.42
Dasselbe gilt für den ebenfalls in Betracht zu ziehenden Alpenübergang über den Arlberg und den Reschen. Zur Reaktivierung dieser historischen Route
konnten bereits Vorarbeiten durchgeführt werden,
durch die zwischen dem Bodensee und dem Tiroler
Inntal zusammenhängende regionale Hauptrouten
schon fertiggestellt wurden und das Konzept Via
Claudia Augusta die Weiterführung nach Süden erleichtert.43
Gelände zu den Grundvoraussetzungen. Wo diesen
Anforderungen nicht hinlänglich entsprochen werden
kann, müsste bei der touristischen und publizistischen
Propagierung mehr als bisher Zurückhaltung geübt
werden. Es kann sich allerdings auch lohnen, mit umsichtigen Vorarbeiten historische Fernpilgerwege mit
attraktiven neuen Weitwanderrouten zu reaktivieren.
Bestrebungen in dieser Richtung bestehen bereits in
Richtung Rom.
Ansätze zur Reaktivierung von Romwegen
Nach der Realisierung des spanischen Jakobswegs verstärkte sich auch das Interesse an geeigneten Weitwanderwegen in Richtung Rom. Hiezu erfolgte bereits
eine bedeutsame Weichenstellung im Jahre 1994, als
der Europarat die von Canterbury über Calais durch
Frankreich und über den Großen St. Bernhard nach
Italien führende Route unter dem Namen Via Francigena („Frankenstraße“) zur europäischen Kulturstraße
erklärt hat.38 Mit diesem vor allem für Großbritannien,
Frankreich und die Westschweiz interessanten Zugang
konnte aber der Nachfrage nach einem historisch
begründeten Romweg zwischen dem süddeutschen
Raum und Oberitalien noch nicht hinreichend entsprochen werden. Der bereits früher ausgewiesene
europäische Fernwanderweg E 1 tangiert zwischen
Skandinavien und Süditalien in Konstanz zwar den
westlichen Bodenseeraum, lässt aber sowohl in Bezug
auf die historische Begründung als auch in seiner
Eignung als Weitwanderweg zu viele Wünsche offen.39
Für die Herstellung eines zentralen Weitwanderwegs
bestehen immerhin vorzügliche Möglichkeiten zwischen dem Bodensee und dem Comer See durch die
Reaktivierung der einstigen Verbindungen über die
Rätischen Alpen. Durch die Verknüpfung vorhandener
Wanderwege könnten sowohl über den Septimer als
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Fernpilgerwege im südlichen Bodenseeraum
In: Anzeiger f. schweiz. Gesch., n. F. Bd. 8, Bern 1900,
S. 843–845.
15 Zit nach Chronik im Stadtarchiv Lindau bei Peter WITSCHI: Wandern auf dem Jakobsweg. Herisau, 2004?,
S. 15.
16 Odilo RINGHOLZ: Wallfahrtsgeschichte Unserer Lieben
Frau von Einsiedeln. Freiburg i. Br. 1896, S. 242.
17 Zit. bei Paul STAERKLE: Vorarlberger Pilger zum Gnadenbild im Münster zu St. Gallen. In: Montfort, 1946, S. 170.
18 Heinrich WIPPER (wie Anm. 6), S. 50.
19 Altmann KELLNER: Ein Besuch in süddeutschen
Abteien im Jahre 1779. In: Studien und Mitteilungen zur
Geschichte des Benediktinerordens, Bd. 81, 1970, H. I/II,
S. 219–249. Hildebrand DUSSLER (Hg.): Reiseberichte
aus Bayerisch-Schwaben und seinen Randgebieten in
Oberbayern, Franken, Württemberg, Vorarlberg und
Tirol. Weißenborn 1974, S. 218–231.
20 Besondere Anerkennung für die Lindauer Gastlichkeit
findet sich zum Beispiel bei Michel de MONTAIGNE:
Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und
Deutschland von 1580 bis 1581. Frankfurt/Main 2002,
S. 61–64.
21 Klaudia HELBOK: Der Weg durch die Jahrhunderte. In:
Das Weissbuch. Die internationale Spedition Gebrüder
Weiss. Bregenz 1975, S. 85–86.
22 Peter WITSCHI: Wandern auf dem Jakobsweg. Vom
Bodensee zum Vierwaldstättersee. Herisau 1998. Jolanda
BLUM: Jakobswege durch die Schweiz. Thun 1998.
23 Monika HANNA. Der Münchner Jakobsweg. Wandern
auf dem Pilgerweg von München zum Bodensee.
München 2004.
24 Christiane HAUPT: Deutschland Österreich: Jakobsweg
Augsburg – Bregenz. Welver 2007.
25 Hans J. KOLBINGER: Auf dem Jakobsweg von Prag über
Regensburg und Eichstätt bis Donauwörth.
Innsbruck–Wien 2006.
26 Maximilian BOGNER: Auf dem Jakobsweg durch SüdostBayern. Innsbruck–Wien 2004.
27 Bruder Klaus Rundbrief, hg. vom Bruder-Klausen-Bund
Sachseln, September 2007, S. 3.
Anmerkungen
1
Bernhard ZELLER: Das Heilig-Geist-Spital zu Lindau im
Bodensee von seinen Anfängen bis zum Ausgang des
16. Jahrhunderts. Lindau 1952, S. 110–113.
2 Karl Heinz BURMEISTER: Der st. gallische Hof in Röthis.
In: Röthis – Geschichte und Gegenwart, hg. von
Gemeinde Röthis 1982, S. 52–55. Georg KECKEIS: Topographisch-historische Beschreibung der Ortschaften Rötis
und Viktorsberg (1908). Neudruck Röthis 1991, S. 267.
3 Ingrid Heike RINGEL: Der Septimer. Zur verkehrsgerechten Erschließung einer Paßstraße im Mittelalter. In: Die
Erschließung des Alpenraums für den Verkehr, hg. von
Erwin Riedenauer, Bozen 1996, S. 265–269.
4 Ingrid Heike RINGEL (wie Anm. 3).
5 Josef RAMPOLD: Vinschgau, Bozen 1980, S. 147.
6 Heinrich WIPPER: Der neue Jakobsweg durch den Landkreis Lindau. In: Jahrbuch des Landkreises Lindau 2004, S.
49–50.
7 Stadtarchiv Bregenz, Orig. Perg. 311. Emmerich GMEINER: Bemerkungen zur Entwicklung der Bregenzer
Krankenanstalten. In: für die Gesundheit bauen /
Krankenhaus der Landeshauptstadt Bregenz, hg. vom Amt
der Landeshauptstadt Bregenz, 1975, S. 64–70.
8 Alois NIEDERSTÄTTER: Das Benediktinerpriorat
St. Johann in Feldkirch. In: Maria Einsiedeln, H. 4, 1996,
S. 104.
9 Friedrich PIETH: Bündnergeschichte. Chur 1945, S. 53.
10 Ivan KUPCIK: Karten der Pilgerstrassen im Bereich der
heutigen Schweiz und des angrenzenden Auslandes vom
13. bis zum 16. Jahrhundert. In: Cartographica Helvetica,
6/1992, S. 17–18.
11 Ivan KUPCIK (wie Anm. 10), S. 20–21.
12 Helvetia – Svissa – Schweitz/Svisse. Kupferstich von Jean
MATAL und Michael von EITZING, Köln 1579/80.
Original Österr. Nationalbibliothek, Wien.
13 Alemannia sive Svevia superior. A Christophoro
HURTERO. Kupferstich, Augsburg um 1625. Staatsarchiv St. Gallen.; KPG/da 9.
14 Zit. bei Odilo RINGHOLZ: Itinerarium Einsidlense.
53
Helmut Tiefenthaler
Gießen-Basel 1998.
Reinhard ZWEIDLER: Der Frankenweg – Via Francigena /
Der mittelalterliche Pilgerweg von Canterbury nach Rom.
Stuttgart 2003.
39 Verlaufsübersicht bei Robert WUST: Auf Europas großen
Wegen. Graz/Wien/Kön 1996, S. 27–38. Über konkrete
Erfahrungen z.B. bei Georg HAAS: Zu Fuß vom Bodensee
nach Rom. Ein Wander-Lesebuch. Niederkassel 2000.
40 Kurt WANNER: Via Spluga Thusis – Splügenpass –
Chiavenna. Chur 2001. Giovanni GIORGETTA und Enrico
JACOMELLA: Valchiavenna Itinerari storici / Historische
Wanderwege. Sondrio 1999.
41 Helmut TIEFENTHALER: Vom Rheinursprung zum
Bodensee. Routenstudie für einen Rheintalwanderweg.
Hg. vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz
28
Sabine BOLLIGER: Wanderland Schweiz – Via Jacobi.
Baden–München 2008, S. 82–85.
29 Christiane HAUPT: Deutschland Österreich: Jakobsweg
München–Bregenz. Welver 2007. Dieselbe: Deutschland
Österreich: Jakobsweg Augsburg–Bregenz. Welver 2007.
30 Monika HANNA (wie Anm. 23), S. 168. Christiane
HAUPT (wie Anm. 24), S. 130.
31 Amt der Vorarlberger Landesregierung: WanderwegeKonzept Vorarlberg. Bregenz 2005.
32 Helmut TIEFENTHALER: Historische und heutige
Pilgerwanderwege von Vorarlberg nach Einsiedeln.
In: Montfort, H. 2, 2002, S. 97–123.
33 Helmut TIEFENTHALER: Der Pilgerweg Bregenz –
Einsiedeln. Hg. Amt der Vorarlberger Landesregierung,
Bregenz 2005. Ders.: Der Bregenzer Pilgerweg nach
Einsiedeln. In: Vorarlberger Volkskalender 2007, S. 30–40.
34 Spirituelles Wandern auf dem Jakobsweg
Landeck–Einsiedeln. Hg. Verein Regionalentwicklung
Vorarlberg, Alberschwende 2005. Ergänzende
Informationen über Pilgerwege durch Vorarlberg stehen
im Internet unter www.vorarlberg.at/wanderwege zur
Verfügung.
35 Beispiele bei Jochen KAMINSKY: via sacra / Reisen ohne
Grenzen – durch Jahrhunderte – zur Besinnung. In:
Heilige Orte, sakrale Räume, Pilgerwege. Möglichkeiten
und Grenzen des Spirituellen Tourismus. In: TourismusStudien Sachsen-Anhalt 24. Bensberger Protokolle 102.
Magdeburg-Wittenberg-Bensberg 2006, S. 53–56.
36 Wenn Wandern zum Pilgern wird. Geistlicher Begleiter
auf dem Crescentia-Pilgerweg (mit Wanderkarte 1:50 000).
Hg. Crescentiakloster, Kaufbeuren o. J.
37 Martin KEIPER (Red.): Unterwegs zum Leben. Ökumenische Pilgerwege in Europa. Hg. Evangelisches
Missionswerk in Deutschland. Hamburg 1999. Paul Martin
CLOTZ: Unterwegs mit Gott. Ökumenische Pilgerwege.
38
2008.
42
Für die Konkretisierung im nördlichen Alpenvorland
kommen verschiedene historische Hauptrouten in
Betracht, wie etwa im Verlauf der einstigen Römerstraße
Bregenz–Augsburg. Anregungen könnten von der
Routenbeschreibung von Christiane HAUPT für den
Jakobsweg Augsburg-Bregenz (s. Anm. 30) ausgehen.
Anstöße in dieser Richtung sind ebenso zu finden bei
Rosemarie SCHWARZ: Abenteuer Römerstraßen /
Fernstraße Bregenz–Salzburg. Eching 2000.
Für Routenführungen südlich der Alpen wurden zum Teil
ebenfalls bereits Überlegungen angestellt, wie z. B. bei
Albano MARCARINI: Wandern auf der historischen
Strada Regina / Von Como nach Chiavenna. Sondrio 2000.
43 Helmut TIEFENTHALER: Weitwanderwege durch
Vorarlberg. In: Montfort, H. 4, 2005, S. 363–380.
Roland ESTERBAUER (Hg.), Fernwanderweg
Via Claudia Augusta, Rodingersdorf 2009. Homepage zur
Via Claudia Augusta: www.viaclaudia.at.
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