Hoher Besuch am Mühlenbrink

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Hoher Besuch am Mühlenbrink
Westfalen-Blatt Nr. 166
SPORT BIELEFELD
Bs12
Mittwoch, 20. Juli 2011
Mieke Kröger
dreht am
großen Rad
Bielefelderin träumt von London 2012
Von Arndt W i e n b ö k e r
B i e l e f e l d (WB). Mieke
Kröger ist nicht aufzuhalten.
Das Radsport-Ass des RV Teutoburg Brackwede eilt von
Erfolg zu Erfolg. In dieser
Saison stehen bereits drei deutsche Meistertitel bei den Juniorinnen in ihrer sagenhaften
Bilanz. Träumen ist also erlaubt:
von einer WM-Medaille und
Olympia 2012 in London.
Dieses Bild wird in die Annalen des TuS Dornberg eingehen:
Ex-Nationalspieler David Odonkor trainiert bis auf weiteres beim
NRW-Liga-Aufsteiger mit. Der 27-Jährige arbeitet auf ein Comeback im
Profi-Geschäft hin.
Foto: Hans-Werner Büscher
Hoher Besuch am Mühlenbrink
Ex-Nationalspieler David Odonkor hält sich beim TuS Dornberg fit
Von Arndt W i e n b ö k e r
B i e l e f e l d (WB). Ein ExNationalspieler in Dornberg:
Das wird die Fußball-Gemeinde im Bielefelder Westen wohl
so schnell nicht wieder erleben. Gestern Abend war es
soweit: David Odonkor trainierte gut gelaunt beim NRWLiga-Aufsteiger mit und sorgte
für einige staunende Gesichter
auf und neben dem Sportplatz
am Mühlenbrink.
Der 27-jährige gebürtige Bünder
präsentierte sich in der für ihn
ungewohnten Umgebung locker
und umgänglich. Odonkor erfüllte
alle Wünsche, ehe er sich ins
Mannschaftstraining begab. Ein
Comeback im Dornberger Trikot in
Liga fünf kommt für ihn aber
zunächst einmal nicht in Frage.
»Ich möchte mich hier einfach fit
halten und wieder Spaß am Fußball haben«, sagt Odonkor.
Den Kontakt zum TuS hat neben
Manager Hans-Werner Freese
Dornbergs neuer Co-Trainer Nurettin Barka, der Bruder von
Odonkors Schwiegervater Turan
Barka, hergestellt. »Ich habe Da-
Sport in Kürze
Fichte startet auswärts
Der VfB Fichte, Absteiger in die
Fußball-Landesliga, startet am 21.
August mit einem Auswärtsspiel
beim SC Bad Salzuflen in die neue
Saison. Im ersten Heimspiel empfängt die Mannschaft von Trainer
Olaf Sieweke eine Woche später
(28. August) die Spvg. Brakel an
der Rußheide. Danach geht es für
den VfB nach Maaslingen. Gegen
Ligakrösus und Topfavorit SV Rödinghausen tritt Fichte am Freitag,
23. September, um 19 Uhr an der
Rußheide an.
Hobby-Kleinfeldturnier
Die SV Heepen richtet am 3.
September im Rahmen der Sportwerbewoche ein Fußball-Kleinfeldturnier für Hobbymannschaften aus. Meldungen an Jürgen
Niemann (Telefon: 0521/335672
oder 0521/5821227).
SC Bosporus legt los
Traningsauftakt der 1. FußballMannschaft des SC Bosporus ist
am kommenden Freitag, 22. Juli,
um 19 Uhr.
mir hier und ich kenne auch ein
vid angeboten, dass er bei uns
paar Spieler wie Ferhat Kurtulus.
mittrainieren kann, bis er einen
Außerdem bin ich froh, dass mir
neuen Verein gefunden hat. Für
der Verein die Möglichkeit gibt,
ihn ist es wichtig, wieder in ein
wieder richtig fit zu werden. Im
geregeltes
Mannschaftstraining
Kraft- und Ausdauerbereich fehlt
einzusteigen«, berichtet Nurettin
mir noch etwas. Außerdem muss
Barka.
ich wieder meinen Rhythmus finHoch erfreut über den promiden.« Odonkor will das ganz nornenten Trainingsgast zeigt sich
male Trainingspensum am MühlFrederic Kollmeier. »Er kann sich
enbrink absolvieren. An eine Gastbei uns so lange fit halten, wie er
spielerlaubnis ist vorwill«, betont der TuSTrainer. An mehr
»Ich möchte mich erst nicht gedacht.
Seit dem 30. Juni
wagt auch Manager
hier einfach fit
ist der WM-Dritte von
Freese nicht zu denhalten und wieder 2006 – seine Vorlage
ken: »Ich spinne ja
zum
1:0-Siegtor
ganz gerne mal rum,
Spaß am Fußball
durch Oliver Neuville
aber ich kann mir
haben.«
beim
WM-Vorrunmomentan nicht vorstellen, dass David
David O d o n k o r denspiel in Dortmund
gegen Polen bleibt
Odonkor für den TuS
unvergessen – verDornberg
in
der
einslos. An diesem Tag endete sein
NRW-Liga aufläuft. Er soll ganz
Vertrag beim spanischen Erstligaeinfach Spaß mit unseren Jungs
Rückkehrer Betis Sevilla, bei dem
haben. David möchte wieder in
Odonkor im August 2006 einen
den bezahlten Fußball, wo er
Fünfjahresvertrag unterschrieben
hingehört. Wenn wir ihm dabei
hatte. Borussia Dortmund erhielt
helfen können, machen wir das
damals eine Ablösesumme von 6,5
sehr gerne. Er ist ein super Typ.«
Millionen Euro.
Odonkor betont, dass er auch
Doch die Zeit in Spanien war
»viele andere Möglichkeiten« gegeprägt von Verletzungen – andauhabt hätte, um nach einer fast
ernde Knieprobleme warfen den
schon unglaublichen »Verletzungspfeilschnellen Außenstürmer imOdyssee« wieder die nötige Fitness
mer wieder aus der Bahn. Sein
zu erlangen. »Ich habe mir das in
letztes Meisterschaftsspiel liegt beDornberg angeschaut. Es gefällt
reits mehr als ein Jahr zurück.
Zuletzt machte eine Infektion im
rechten Knie eine Rückkehr auf
den Rasen unmöglich. »Seit einigen Monaten befinde ich mich zur
Reha in Herford. Ich habe keine
Schmerzen mehr, sonst könnte ich
ja auch nicht trainieren«, gibt der
in Halle-Künsebeck mit Ehefrau
Suzan und Töchterchen Adriana
beheimatete Odonkor bekannt.
Nun hofft er, dass seine sportliche
Leidenszeit in Kürze der Vergangenheit angehört. »Ich will wieder
Fußball spielen und stehe mit zwei
ausländischen Vereinen in konkreten Verhandlungen.«
Auch mit dem DSC Arminia hat
Odonkor in den vergangenen Monaten immer mal wieder Gespräche geführt, Anfang dieser Woche
gab es den letzten Termin. »Das
Thema Arminia ist für mich aber
endgültig abgehakt«, betont der
Vize-Europameister von 2008:
»Dort sind einfach zu viele Leute
unterwegs, die von Fußball keine
Ahnung haben.«
Einen Transfer zum Zweitligisten Karlsruher SC hätte er sich
dagegen durchaus vorstellen können: »Das hat aber leider nicht
geklappt.« Und so dreht David
Odonkor zunächst einmal seine
Runden am Dornberger Mühlenbrink...
Harmonie schon
auf der Hinfahrt
Silber für
Milena Groß
Dornberg und DSC II beim NRW-Liga-Staffeltag
Bielefeld (WB/wie). Der NRW-Liga-Staffeltag in Duisburg brachte
am Montagabend keine Neuigkeiten ans Tageslicht. »Harmonisch
und unspektakulär«, urteilte Dornbergs
Manager
Hans-Werner
Freese über die 90-minütige Veranstaltung. Hannes Scholz, Teamleiter von Arminias U 23, schloss
sich dieser Meinung an: »Es gab
nichts Aufregendes.« Viele hätten
sich gefreut, ihn wiederzusehen,
fügte Scholz an. »Ich mich aber
nicht«, schmunzelte er mit Blick
auf den Regionalliga-Abstieg.
Die beste Stimmung habe auf
der gemeinsamen Fahrt nach
Duisburg geherrscht. Freese, Thomas Nottebrock (beide Dornberg),
Scholz und Karl-Gerd Büttemeier
(beide Arminia) bildeten eine Bielefelder Fahrgemeinschaft, die
scheinbar von großer Harmonie
geprägt war. »Wir unterstützen
gerne den Bielefelder Weg«, kommentierte Freese. Scholz nahm
den Ball auf: »Miteinander ist
besser als Gegeneinander.« Spätestens im Derby am 11. Septem-
ber dürfte dann Schluss sein mit
der sportlichen »Nächstenliebe«.
Staffelleiter Reinhold Spohn
(Herne) und der Fußballausschuss-Vorsitzende Heinz-Leopold
Schneider (Bochum) wiesen während des Staffeltages noch einmal
auf die wegen der Strukturreform
außergewöhnliche Auf- und Abstiegsregelung in der kommenden
Saison hin. »Null Absteiger und
bis zu sieben Aufsteiger wird es
wohl nie wieder geben«, sind sich
Freese und Scholz einig. Arminias
U 23 ist übrigens die einzige
Mannschaft, die weder auf-, noch
absteigen kann. Eine Rückkehr in
die Regionalliga wäre für die
DSC-Reserve nur dann möglich,
wenn die Profis in die 2. Liga
aufsteigen würden, da Reservemannschaften von Drittligisten ab
der Saison 2012/2013 nicht mehr
in der Regionalliga spielen dürfen.
쎲 Der TuS Dornberg trifft heute
Abend (19.30 Uhr, Mühlenbrink)
in einem nächsten Testspiel auf
den Westfalenligisten Hövelhofer
SV.
Bielefeld (WB). Bei den Westfälischen
Voltigier-Meisterschaften
der Junioren in Büren waren drei
Einzelvoltigiererinnen des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Hollen
erfolgreich. Das Turnier war
gleichzeitig die finale Sichtung zur
Deutschen Juniorenmeisterschaft
vom 9. bis zum 11. September in
Krumke, für die die drei in Bielefeld-Ummeln wohnhaften Voltigiererinnen nominiert wurden. Milena Groß gewann mit einer Endnote von 7,138 die Silbermedaille.
Lisa Ottensmeier wurde Vierte,
Laureen Groß Neunte.
Am Montag hatte das Multitalent
aus dem Bielefelder Süden einen
ganz besonderen Grund zum Feiern. Mieke Kröger wurde 18 Jahre
jung. Wo sie ihren Ehrentag verbrachte? »Auf dem Fahrrad natürlich«, schmunzelt die Gymnasiastin. Während des Prologs der 24.
Internationalen Thüringen-Rundfahrt machte sich
Kröger mit dem Nationalteam vom Bund
Deutscher Radfahrer
(BDR)
im
Mannschaftszeitfahren auf
die Jagd nach Sekunden. Das von Bundestrainer Thomas Liese
geführte, junge BDRTeam mit drei Juniorinnen belegte zum
Auftakt einen guten
siebten Platz.
Zeit, um ihre Volljährigkeit angemessen zu feiern, hatte Mieke
Kröger nicht, schließlich stand
gestern in Gera die 1. Etappe der
Thüringen-Rundfahrt auf dem
Programm. Der nun 18-Jährigen
macht das aber nichts aus. Sie
ordnet ihrem Sport alles andere
gerne unter. »Hauptsache, der
Spaß geht nicht verloren«, sagt
sie.
Etwas Abstand vom Radsport
nahm sie in der vergangenen
Woche. Anstatt zur Europameisterschaft nach Offida (Italien) ging
es mit der zwölften Jahrgangsstufe
der Gesamtschule Brackwede zur
Klassenfahrt nach Kroatien. So
ganz ohne Radfahren hielt sie es
aber auch dort nicht aus. »Ich
habe zweimal eine Stunde im
Sattel gesessen«, berichtet die
Blondine, der auch in der Schule
Topnoten aufweist: »Mein Zeugnisschnitt müsste so zwischen 1,9
und 2,1 liegen.«
Ihre Lockerheit und Natürlichkeit will sich Mieke Kröger auf
jeden Fall erhalten. Die Thüringen-Rundfahrt dient für sie als
Vorbereitung auf gleich zwei Weltmeisterschaften, die in Kürze anstehen. Vom 13. bis 22. August
geht es in Moskau um Medaillen
auf der Bahn, im September folgen
in Kopenhagen die Titelkämpfe auf
der Straße. »Eine schöne, glänzende WM-Medaille wäre natürlich
super«, sagt die Brackwederin.
Eine solche fehlt auch noch in
ihrer Sammlung. Platz acht im
Zeitfahren 2010 ist ihre bislang
beste WM-Platzierung – da geht
noch was. National hat Mieke
Kröger in dieser Saison bei den
Juniorinnen so ziemlich alles abgeräumt,
was geht: DM-Gold in
der Einerverfolgung,
DM-Gold im Straßenrennen, DM-Gold bei
den
Bergmeisterschaften. Krönender
Abschluss der Saison
und ihrer Zeit bei den
Juniorinnen
wäre
demnach ein WMTreppchenplatz.
Im nächsten Jahr
wechselt Mieke Kröger altersbedingt ins Frauenlager. Und wenn
sie so weitermacht, muss der
Traum von den Olympischen Spielen 2012 in London kein Traum
bleiben. »Der Sprung ins Frauenlager ist groß«, weiß das Ausnahmetalent. Doch der Bund Deutscher Radfahrer hat die Bielefelderin bereits auf dem Olympia-Zettel.
»Ich habe ein paar lockere Gespräche mit Olympiastützpunkt-Trainer Robert Pawlowsky geführt«,
berichtet Kröger, »er hat mir
versichert, dass bei gleichbleibender Tendenz ein Sprung in den
Olympiakader möglich wäre. Damit würde natürlich ein absoluter
Traum in Erfüllung gehen.«
Auf dem Sprung nach ganz oben: Mieke Kröger träumt von
WM-Medaillen und Olympia 2012.
Foto: Kai Wessel
Teutoburg-Voltigierer auf Platz vier
Bielefeld (WB). Die zweite Voltigier-Mannschaft des VFRV Teutoburg absolvierte in Sendenhorst
ihr erstes Turnier. Sie belegte mit
einer Wertnote von 5,091 den
vierten Platz beim Start in der
dritthöchsten Leistungsklasse L.
Nach dem Aufstieg konnte das
Team verletzungsbedingt nicht
komplett starten. »Rio Grande«
bewies sich aber erneut als absolut
verlässliches Pferd und zeigte eine
tolle Leistung. Die Gruppe selber
zeigte in der Pflicht noch einige
Schwächen, die auf den Trainingsrückstand der vergangenen Wochen zurückzuführen sind. Dennoch präsentierte das Team einen
ordentlichen Auftritt, der bei allen
Voltigierern ein Lächeln hervorrief. »Ich bin stolz auf die Mannschaft, dass sie trotz aller Schwie-
rigkeiten so eine gute Leistung
gezeigt hat«, sagte Trainer Sebastian Klemme.
Jetzt geht es in die Sommerpause und es wird kräftig an der
Pflicht und der Kür gearbeitet,
denn das Ziel ist klar: »Nach den
Ferien wollen wir wieder ganz
vorne mitmischen.«
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