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einblickE WiSe 2010 Journal der Hochschule 2 Inhalt Querblick Soziale Gesundheit stärken: Das verkannte Potential sozialen Wohlbefindens / sozialer Unterstützung / sozialer Sicherheit 4 EINblick Studentische Identität und gutes Studium 10 »Ach wie gut, dass niemand weiß ...« Ein Interview mit Ingrid Lutz 12 Weiterbildung Pflegeberatung – ein neues Angebot 13 Neue Koordinationsstelle »Männer in Kitas« 14 Promotionskolleg »Soziale Professionen und Menschenrechte« 15 Rückblick Forschungsprojekt »Älter werdende Eltern und erwachsene Familienmitglieder mit Behinderung« 16 Auf der Baustelle mit der Startwerkstatt 17 Bachelorpreis der Hamburger Caritasstiftung geht an Studierende der KHSB 17 Das Gute im Blick 18 Abschlussbericht der »Kundenstudie« zum unterstützten Wohnen in Berlin 18 Abschluss des europäischen Projekts UNIQ 19 Start des Projektes »Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen« 20 Alternative Lehrveranstaltungen an der KHSB 20 Zusammenarbeit über Grenzen hinweg 21 Fachgespräch: »Qualitätsanforderungen und Qualitätssicherung internationaler Praktika und Hospitationen« 21 Religiöse Praxis – die KHSB beteiligt sich am interreligiösen Dialog 22 Ehemaliger Student der KHSB erhält den Johannes-Stelling-Preis 22 Augenblick Prof. Dr. Leo J. Penta 23 Prof. Dr. Birgit Bertram 30 Gott und die Welt Reise nach Oswiecim 24 Die KHSB auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München 25 Fernblick Wie machen es die anderen? 26 Kleine Schritte, die die Welt verändern… 27 Sattelt die Hühner, wir reiten nach Texas! 27 Ausblick Internationaler Tag an der KHSB 28 Sport und Behinderung 28 Gerechte Finanzierung der Pflege 29 Veranstaltungen des ForumFamilie 29 Case-Management in der Sozialen Arbeit 29 3 Vorausblick Liebe Leserin, lieber Leser, ich freue mich, Ihnen die vierte Ausgabe unserer Hochschulzeitung Einblicke vorzulegen. Zu Beginn des Wintersemesters 2010 / 11 geben wir Ihnen einen Einblick in neue Entwicklungen in der Hochschule und blicken auf eine Vielzahl von Projekten des Sommersemesters zurück. Vorangestellt ist der neuen Ausgabe als QUERBLICK ein Beitrag von Prof. Dr. Dieter Röh mit dem programmatischen Titel »Soziale Gesundheit stärken«. Gesundheit braucht mehr als medizinische Versorgung. Gesundheit ist abhängig von sozialen Bedingungen. Diesen Zusammenhang zu reflektieren, durch Forschung auszuleuchten und Handlungsmethoden für gesundheitsorientierte Soziale Arbeit im Studium zu vermitteln, ist das Anliegen der Instituts für Soziale Gesundheit und der katholischen Hochschule insgesamt. Soziale Gesundheit ist ein Profilelement der katholischen Hochschule. Wir ermöglichen den Studierenden bereits im Bachelorstudium, sich in einem entsprechenden Studienschwerpunkt mit Anforderungen an eine gesundheitsorientierte Soziale Arbeit zu befassen. Der Weiterbildungsmasterstudiengang »Klinische Soziale Arbeit« leistet eine Vertiefung und Ausdifferenzierung der sozialarbeiterischen Konzepte für die Bearbeitung komplexer psychosozialer Problemlagen. Ich freue mich, dass wir in den letzten Tagen die Nachricht erhielten, dass dieser Weiterbildungsstudiengang gerade erfolgreich reakkreditiert wurde. Der Beitrag von Prof. Dr. Röh steckt den Rahmen und die Aufgaben einer gesundheitsbezogenen klinischen Sozialen Arbeit ab. Wie denken Studierende über das Studium an der KHSB? Was ist gutes Studium? Einen kleinen EINBLICK gibt das Forschungsprojekt »Studentische Identität und gutes Studium«. Es verweist auf die Notwendigkeit der kontinuierlichen Arbeit an der Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung von Lehre, Forschen und Administration im Hochschulalltag. Darauf haben sich Lehrende, Studierende und Verwaltungsmitarbeiterinnen während eines Hochschultags im Mai dieses Jahres verständigt. Eine hochschulübergreifende Konsultation zum Thema Qualität in Praktika und Hospitationen im Ausland führte in der KHSB Studierende und Lehrende der drei Berliner Fachhochschulen des Sozialwesens und Vertreterinnen der Akademie Jabok in Prag zusammen. Im RÜCKBLICK berichten wir über eine Reihe von Forschungsprojekten, die in jüngster Zeit Ihre Arbeit erfolgreich beendet oder gerade aufgenommen haben. Ihrer besonderen Aufmerksamkeit empfehle ich die beiden Praxisforschungsprojekte »Älter werdende Eltern und erwachsene Familienmitglieder mit Behinderung« und das Projekt »Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen«. Beide Praxisforschungsprojekte haben im Sommersemester ihre Arbeit aufgenommen. Sie greifen Fragen auf, die mit der demographischen Veränderung unserer Gesellschaft verbunden sind und Herausforderungen für die sozialen Professionen bergen. Ich empfehle die vielfältigen Einblicke in das Leben der KHSB Ihrer Aufmerksamkeit. 4 Querblick Soziale Gesundheit stärken: Das verkannte Potential sozialen Wohlbefindens/sozialer Unterstützung/sozialer Sicherheit 1. Einleitung: Was macht uns eigentlich krank? Die Top-Ten der Health Risks der WHO Soziales und Gesundheit, das scheinen auf den ersten Blick zwei verschiedene Dimensionen und Kategorien zu sein. Soziales – das hat scheinbar etwas mit Abweichung, Randgruppen, Kriminalität, Jugendhilfe, Arbeitslosigkeit, Sozialamt zu tun, also mit etwas, dass es nur bestimmte, marginalisierte, an den Rand gedrängte Bevölkerungsgruppen betrifft. Gesundheit dagegen – das hat etwas mit uns allen zu tun: Jeder und jede, ob jung oder alt, ob Frau oder Mann, ob mit oder ohne Migrationshintergrund, ob arm oder reich, wir alle hegen und pflegen unsere Gesundheit und vermeiden oder erleiden Krankheit. Doch ist der augenscheinliche Gegensatz auch ein tatsächlicher, d.h. hält er wissenschaftlichen Kriterien und Ansprüchen stand? Schon die Hinführung zur Frage lässt erkennen, dass dies gewiss nicht so ist bzw. sein kann und der genauere Blick, den ich im Folgenden einnehmen möchte, zeigt uns, dass es keineswegs so ist. Lediglich die öffentliche Meinung, die laienhafte Betrachtung und auch die medial transportieren Bilder über Gesundheit und Krankheit lassen so etwas vermuten. In diesem Beitrag soll es um die Darstellung der sozialen Grundlagen von Gesundheit ebenso wie um die Frage nach der Herstellung sozialer Gesundheit gehen. Ein prominenter Platz wird dabei der Sozialen Arbeit als Expertise für die Zusammenhänge zwischen individueller Lebensführung und externen, kollektiven Umwelten mit Risiken und Ressourcen zuerkannt. Soziale Arbeit verfügt wie keine andere Profession bzw. Disziplin über genügend Kontext- und Anwendungswissen, um soziale Gesundheit herzustellen. Dass sie dies nicht allein aus wissenschaftlicher Begründung und professioneller Tätigkeit heraus kann, werden die Hinweise auf gesellschaftliche Zusammenhänge zwischen sozialer Lage und Gesundheit zeigen. Trotzdem soll versucht werden, die Handlungsbeiträge der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit in Form von Gesundheitsförderung, Gesundheitsberichterstattung, Klinischer Sozialarbeit und Krankenhaussozialarbeit aufzuzeigen und damit das Potential eines konsequenten Einbezugs der sozialen Seite der Gesundheit zu verdeutlichen. Für einen ersten Zugriff auf das Thema lohnt sich ein Blick auf die Top-Ten der Gesundheitsrisiken, die die Weltgesundheitsorganisation (2009, 9) für die menschliche Gesundheit erkennt: »More than one third of the world’s deaths can be attributed to a small number of risk factors. The 24 risk factors described in this report are responsible for 44% of global deaths and 34% of DALYs; the 10 leading risk factors account for 33% of deaths. […] The five leading global risks for mortality in the world are high blood pressure, tobacco use, high blood glucose, physical inactivity, and overweight and obesity. […] The leading global risks for burden of disease in the world are underweight and unsafe sex, followed by alcohol use and unsafe water, sanitation and hygiene.« 5 Die Aufzählung verrät uns also zunächst, dass bestimmte Gesundheitsrisiken, wie z.B. Bluthochdruck, Tabakkonsum, hoher Blutzucker, Bewegungsmangel und Übergewicht, für einen Großteil tödlicher Krankheiten verantwortlich sind. Diese sind, wie sich unschwer erkennen lässt, alle mit sogenannten Zivilisationskrankheiten, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Krebs, verbunden und damit dem Lebensstil moderner Menschen in den industriell entwickelten Staaten dieser Welt geschuldet. Die Aufzählung zeigt uns aber auch, dass sich daneben nach wie vor auch genügend Gesundheitsrisiken im Bereich von Untergewicht, ungeschütztem Geschlechtsverkehr, Alkoholmissbrauch und unsauberem Wasser bzw. mangelnder Hygiene und dies vor allem in den Entwicklungs- und Schwellenländern finden lassen. Zerfällt die Welt also in zwei Teile, deren Gesundheitsrisiken recht unterschiedlich sind? Die einen gefährden durch ihren Lebensstil ihre Gesundheit und die anderen leiden unter den mangelhaften Umständen im Bereich Ernährung, Versorgung und Gesundheitsverhalten? Sicherlich spricht einiges für diese Polarität im Bereich der Gesundheitsstörungen bzw. des Gesundheitsverhaltens, jedoch gibt es auch hierzulande genügend Hinweise für eine soziale Verursachung von Krankheiten bzw. eine Mitverursachung respektive Verschlechterung derselben. Denn wie Abbildung 1 zeigt, ist, weltweit gesehen, die Ausstattung und der Zugriff auf ökonomische Mittel, hier ausgedrückt durch das Einkommen der Bevölkerung, ein wesentlicher Faktor, der das Krankheitsrisiko zum Teil erheblich potenziert. Menschen mit geringem Einkommen sind beispielsweise sowohl im Bereich des Gesundheitsverhaltens (siehe hierzu die ernährungsrelevanten Faktoren, wie z.B. hoher Blutzucker oder hohes Cholesterin) als auch im Bereich der Umweltfaktoren (siehe hierzu Untergewicht bei Kindern oder unsauberes Wasser) größeren Risiken ausgesetzt. Figure 7: Percentage of disability-adjusted life years (DALYs) attributed to 19 leading risk factors, by country income level, 2004. Childhood underweight Unsafe sex Alcohol use Unsafe water, sanitation, hygiene High blood pressure Tobacco use Suboptimal breastfeeding High blood glucose Indoor smoke from solid fuels Overweight and obesity Physical inactivity High cholesterol Occupational risks Vitamin A deficiency Iron deficiency Low fruit and vegetable intake Zinc deficiency Illicit drugs Unmet contraceptive need High income Middle income Low income er rekurriert, sondern die gesunden bzw. kranken Lebensjahre wiedergibt: In Abb. 2 ist klar zu sehen, dass sich hier die Einkommensverteilung erheblich negativer auswirkt als noch bei den Risiken selbst, d.h. die Folgen von beispielsweise schlechter Ernährung oder Alkohol- und Tabakkonsum wirken sich negativer bei geringem Einkommen aus als bei mittleren oder höheren Einkommen. Figure 6: Deaths attributed to 19 leading risk factors, by country income level, 2004. High blood pressure Tobacco use High blood glucose Physical inactivity Overweight and obesity High cholesterol Unsafe sex Alcohol use High income Middle income Low income Childhood underweight Indoor smoke from solid fuels Unsafe water, sanitation, hygiene Low fruit and vegetable intake Suboptimal breastfeeding Urban outdoor air pollution Occupational risks Vitamin A deficiency Zinc deficiency Unsafe health-care injections Iron deficiency 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 Mortality in thousands (total: 58.8 million) Abb. 2: Anteile an »disability-adjusted life years (DALYs)« bezüglich der 19 führenden Risikofaktoren, in Verbindung mit dem Einkommensniveau (WHO 2009, 10) Liegt also in der sozialen Lage der Menschen selbst ein gesundheitliches Risiko? Die genannten sozialepidemiologischen Daten deuten darauf hin und geben somit Anlass für eine verknüpfende Betrachtung beider Dimensionen: des Sozialen und der Gesundheit. Zur Erklärung des augenfälligen Zusammenhangs bieten sich zwei Modelle an: Zum einen wird in der sog. Verursachungshypothese davon ausgegangen, dass sich ein schlechter sozio-ökonomischer Status negativ auf die Gesundheit auswirkt, zum anderen erklärt die sog. Drift-Hypothese, warum kranke Menschen (insbesondere chronisch kranke Menschen) häufiger von Armut oder einem schlechten sozio-ökonomischen Status betroffen sind als gesunde (vgl. Mielck 2000). 2. Warum machen uns soziale Faktoren krank? Theoretische Grundlagen und Erklärungsmodelle 0 1 2 3 4 5 6 7 Percent of global DALYs (total: 1.53 billion) Abb. 1: Todesfälle mit verursachenden Gesundheitsrisiken in Verbindung mit dem Einkommensniveau (WHO 2009, 104) Noch stärker schlägt diese Ungleicheit zu Buche, wenn man sich die Lebensjahre mit schlechter Gesundheit (disability-adjusted life years) anschaut, eine Maßzahl, die nicht auf die Lebensdau- Die oben erwähnten Hypothesen lassen sich bislang vor allem über ein transitives Modell erklären, das annimmt, dass bestimmte soziale Ungleichheiten für ein bestimmtes Risikoniveau verantwortlich sind, das dann wiederum auf die Gesundheit Einfluss nimmt. So entstehen durch die jeweilige soziale Lage zum einen Unterschiede in den gesundheitlichen Belastungen selbst, zum anderen aber auch im Bereich der Inanspruchnahme gesundheitlicher Versorgung. Schließlich spielt auch das gesundheitsbezogene Verhalten selbst, also z. B. die Einstellung zur eigenen Gesundheit und das daraus resultierende Maß an ge- 6 Querblick sundheitsbewusstem Verhalten, eine entsprechende Rolle: Neben den oben referierten Erkenntnissen und Erklärungen stehen der Sozialen Arbeit im Bereich von Gesundheit und Krankheit weitere Theorien zur Verfügung. Mit der Sozialökologie oder ökosozialen Theorie verfügt sie über ein Grundverständnis, das das Verhalten von Menschen in einem transaktionalen Zusammenhang mit ihren Verhältnissen sieht. Menschen agieren in einer sie umgebenden natürlichen, kulturellen und sozialen Umwelt, aus der sowohl Risiken wie auch Ressourcen für die Erhaltung von Gesundheit oder die Vermeidung von Krankheit resultieren. Soziale Ungleichheit (Unterschiede in Wissen, Macht, Geld und Prestige) Unterschiede in den gesundheitlichen Belastungen (z. B. psychische und physische Belastung am Arbeitsplatz) Unterschiede in den Bewältigungsressourcen, Erholungsmöglichkeiten (z. B. soziale Unterstützung, Grünfläche in der Wohnumgebung) Unterschiede in der gesundheitlichen Versorgung (z. B. Zahnersatz, ArztPatient-Kommunikation) Unterschiede im Gesundheitsverhalten (z. B. Ernährung, Rauchen, Compliance) Gesundheitliche Ungleichheit (Unterschiede in Morbidität und Mortalität) Abb. 3: Erklärungsmodell zur gesundheitlichen Ungleichheit, Mielck 2000, S. 173 Sozialökologisch gedacht wird dabei Lebensführung als fortlaufender Bewältigungsprozess verstanden, der eine dynamische und auf eine gelingende Lebensführung abzielende, beständige Auseinandersetzung mit den individuellen Lebenszielen und –möglichkeiten sowie den in der Umwelt vorfindlichen Ressourcen und Begrenzungen der eigenen Lebensführung umfasst. In Abwandlung eines bekannten Satzes von Karl Marx (aus: »Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte«) könnte man sagen: Die Menschen machen ihre eigene Gesundheit, aber sie machen sie nicht nur aus freien Stücken, nicht nur unter selbstgewählten, sondern auch unter unmittelbar vorgefundenen und gegebenen Umständen. Bei dem medizinsoziologischen Stressforscher Aaron Antonovsky finden wir ein ähnliches Gesundheitsverständnis, das wiederum für den Zusammenhang von sozialer Lage und Gesundheit entscheidende Hinweise liefert. Antonovsky (1997) beschrieb in seinem Modell der »Salutogenese« das Zusammenwirken einer individuellen, psychologischen Variable, die er »Kohärenzgefühl« nannte, und sozialen Variablen, die er unter dem Terminus »Generalisierte Widerstandsressourcen« zusammenfasste. Das Kohärenzgefühl als ein Persönlichkeitsfaktor spiegelt nach Ansicht Antonovskys eine psychische Disposition wider, die allerdings durch Erfahrungen erworben wird und nach der Menschen in unterschiedlichem Maße davon überzeugt sind, dass sie etwas an ihrer Lage, auch ihrer Gesundheit, verändern können oder nicht. Das Kohärenzgefühl besteht aus drei Teilkomponenten: erstens durch die Fähigkeit zum Verstehen der jeweiligen Anforderungen (sense of comprehensibility), die mich in die Lage versetzt, Informationen in einem Bewertungsprozess als relevant, irrelevant, herausfordernd oder gefährlich und auch deren Herkunft, voraussichtlicher Dauer und Dringlichkeit einschätzen zu können. Zweitens zählt zum Kohärenzgefühl auch die Fähigkeit zum adäquaten Umgang mit diesen Erkenntnissen und der Bewältigung im engeren handlungszentrierten Sinne (sense of manageability). Diese Fähigkeit zeichnet sich dadurch aus, dass ich zur Lösung einer erkannten Herausforderung bzw. eines Problems die nötigen praktischen Fähigkeiten besitzen muss, um es anzugehen. Hierzu gehören also wiederum Kenntnisse über Lösungswege und Bewältigungsressourcen wie auch Fertigkeiten zu deren Umsetzung. Drittens gehört zum Kohärenzgefühl nach Ansicht Antonovskys eine motivationale Komponente (sense of meaningfulness), die anzeigt, wie viel Energie jemand zur Bewältigung des Problems aufbringen kann. Wesentlich hierbei ist, wie viel »Sinn« in dem Problem selbst gesehen wird und vor allem, wie stark die Überzeugung ist, das durch das eigene Handeln etwas zu verändern bzw. zu bewirken ist. Neben dieser individuellen Konstitution setzt das Modell der Salutogenese auch auf die sog. »Generalisierten Widerstandsressourcen«, die Antonovsky in individuellen (z.B. körperlichen Faktoren, Intelligenz, Bewältigungsstrategien) als auch in sozialen und kulturellen Faktoren (z.B. soziale Unterstützung, finanzielle Möglichkeiten, kulturelle Stabilität) sah. Unterm Strich wird deutlich, dass sich auch mithilfe dieses Modells die Zusammenhänge zwischen individueller Konstitution (Verhalten) und sozialer Verfasstheit (Verhältnisse) verstehen lassen. Zuletzt hat die Weltgesundheitsorganisation im Jahre 2001 mit ihrer International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) diesem bipolaren, aber komplementären Verständnis Rechnung getragen und die Entstehung von Behinderung als negative Wechselwirkung zwischen einer Gesundheitsstörung und Umweltfaktoren sowie personenbezogenen Faktoren definiert (Deutsche Übersetzung unter www.dimdi. de). Überhaupt setzt die Weltgesundheitsorganisation schon seit ihrem Bestehen auf ein multidimensionales Gesundheitsverständnis und proklamierte schon 1948, dass Gesundheit ein Zustand vollständigen physischen, geistigen und sozialen Wohlbefindens sei und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit oder Behinderung. Diese biopsychosoziale Sichtweise setzte sich auch in der o.g. ICF sowie in der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung (1986) durch und sollte als unumstrittener Maßstab für jedwedes Handeln im Bereich der Gesundheitsversorgung gelten. Umgesetzt finden wir es jedoch bislang hauptsächlich in der Rehabilitation, dort vor allem in psychosomatischen, psychotherapeutischen oder psychiatrischen Einrichtungen und wesentlich seltener in rein somatischen Fächern der Medizin. Lediglich die sog. »Integrierte Medizin« (v. Uexküll/Wesiack, 2003) leitet ihr Handlungskonzept konsequent aus einem solchen biopsychosozialen Modell ab, ebenso wie die Klinische Soziale Arbeit (Pauls 2004, Ortmann/Röh 2008). 7 3. Formen von gesundheitsbezogener Sozialer Arbeit Soziale Arbeit kann auf den oben beschriebenen Zusammenhang durch ihre Expertise für die Zusammenhänge zwischen Individuum und Gesellschaft oder zwischen dem »Psychosomatischen« (Leib, Geist, Handeln) und dem »Sozialen« (Beziehungen, Normen, materielle Umgebung) in vielerlei Weise Einfluss nehmen. Traditionell ist die Soziale Arbeit als Beruf schon in ihren Pionierjahren (um 1900) als Fürsorgearbeit im Gesundheitswesen bzw. Gesundheitssektor tätig gewesen. Alice Salomon (1872-1948), die 1908 die erste soziale Frauenschule mit dem Anspruch der Professionalisierung des bisherigen, häufig ehrenamtlichen Helfens aufbaute, berichtet in ihrem Werk »Sociale Diagnose« von 1926 von einer Aussage des amerikanischen Arztes Richard Cabot und schrieb hierzu: »Noch enger wurde das Zusammenwirken von Arzt und Fürsorgerin in der sozialen Krankenhausfürsorge, für die uns die ersten Anregungen aus Amerika gekommen sind. Hierbei sind die sozialen Ermittlungen oft geradezu als Unterlagen für die ärztliche Diagnose zu verwenden. Dr. Richard Cabot aus Boston, Begründer einer der ersten sozialen Krankenhausfürsorge-Stellen, wollte durch Anstellung geschulter Sozialbeamtinnen nicht eine Vermischung von ärztlicher und sozialer Arbeit, sondern eine chemische Verbindung von beiden herbeiführen. Er sagt: »Wenn wir zusammenfassend über unsere Fälle in der sozialen Krankenhausfürsorge berichten, legen wir uns vier Fragen vor: 1. Wie ist der Gesundheitszustand des Patienten? 2. Wie ist sein Charakter, sein geistig-moralischer Zustand? 3. Wie sind die äußeren Verhältnisse beschaffen, unter denen er aufgewachsen ist und lebt? 4. Wie sind die geistigseelischen Einflüsse beschaffen, unter denen er aufgewachsen ist und lebt? Der Arzt weiß in der Regel viel über den ersten Punkt, etwas über den zweiten – über die beiden anderen so gut wie nichts auszusagen.« (S. 5 f.) Das hier in Andeutungen ersichtliche hierarchische Unterstellungsverhältnis, dass nämlich die sozialen Ermittlungen als Unterlagen für die ärztliche Diagnose zu verwenden seien, finden wir auch heute häufig wieder, wenn sich beispielsweise Soziale Arbeit im Krankenhaus als sozialadministrative Tätigkeit darstellt, die sich parallel neben der medizinischen Behandlung hauptsächlich als Sozialberatung sowie Organisation von Anschlussheilbehandlungen oder Nachsorge (etwa Unterbringung in Pflegeheimen bei älteren Patienten) manifestiert. Dass aber durch die Soziale Arbeit selbst ein Behandlungseffekt erzielt werden kann, und sei es auch nur, dass die medizinischen Behandlungen dadurch besser vom Patienten angenommen oder im häuslichen Alltag umgesetzt werden können oder der behandelnde Arzt gleich auf die lebensweltlichen Zusammenhänge hingewiesen wird, liegt auf der Hand. Hierzu noch einmal Richard Cabot, zitiert nach Alice Salomon: »Die soziale Arbeit hat nicht einen besonderen Gesichtswinkel, sondern ist auf den gesamten Menschen eingestellt, und das kann der soziale Arbeiter den Ärzten nahe bringen, die durch ihre Ausbildung oft dazu verführt werden, das Blickfeld zu verengen.« (S. 6). In dieser Zeit manifestierte sich die Gesundheitsfürsorge als Tätigkeit in den Bereichen der psychiatrischen Anstalten und sonsti- gen Rehabilitationsstätten ebenso wie in der Trinkerfürsorge, in den Gesundheitsämtern (dort v.a. als Tuberkulose-Fürsorge und Hygiene-Beratung) und in der Schulgesundheitspflege. Ziel dieser Bemühungen war es, neben der Verhinderung der Ausbreitung von ansteckenden Krankheiten, wie etwa der Tuberkulose, auch die Lebens- und Wohnbedingungen der Menschen insgesamt, und zuvorderst in den Großstädten mit ihrer engen Bebauung und den dunklen, unhygienischen, stickigen Mietwohnungen, zu verbessern. Auch war mit dieser Gesundheitsfürsorge ein gewisser Erziehungsanspruch verbunden, der die Menschen in ihrem Lebensstil zu Mäßigung, Sauberkeit und Ordnung anhalten sollte. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter beteiligten sich aber auch an den ersten Untersuchungen über gesundheitliche Missstände im Rahmen der sog. Sozial-Enquêten, die hauptsächlich von den gerade erst entstandenen Krankenkassen oder auch von Wohnungsbaugenossenschaften durchgeführt wurden. Soziale Arbeit hat also sehr früh einen Bezug zur gesundheitlichen Lage und Versorgung gehabt und diesen in den letzten 100 Jahren auch ausbauen können. So beschreiben Ortmann/Waller (2005) immerhin elf verschiedene Handlungsfelder, in denen gesundheitsbezogene Soziale Arbeit stattfindet. Dabei kann man zwischen Tätigkeiten im Gesundheitswesen (im Krankenhaus, im Öffentlichen Gesundheitswesen, in der gesetzlichen Krankenversicherung, in der Sozialpsychiatrie, in der Suchtkrankenhilfe und in der Rehabilitation) und solchen im Sozialwesen (Kindergärten, Jugendhilfe, Schulen, Stadtteil, Wohnungslosenhilfe) unterscheiden. Sting/Zurhorst (2000) gehen von fünf großen Bereichen aus: Gesundheits-Selbsthilfe, Jugendarbeit, Gemeinwesenarbeit, Suchtkrankenhilfe, Klinische Sozialarbeit. 4. Vier Tätigkeitsfelder einer gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit An dieser Stelle möchte ich vor allem vier Ansätze bzw. Tätigkeitsbereiche unterscheiden, nämlich die Gesundheitsförderung und die Gesundheitsberichterstattung als allgemeine und die Krankenhaussozialarbeit und die Klinische Sozialarbeit als besondere Formen der Sozialen Arbeit im Bereich von Gesundheit und Krankheit. Die Darstellung wird notwendigerweise auf Skizzen der jeweiligen Bereiche reduziert bleiben müssen. Gesundheitsförderung Mit der Entdeckung von bakteriellen und viralen Übertragungswegen durch Robert Koch Ende des 19. Jahrhunderts erreichte die Medizin einen neuen Zugang zu Krankheiten, die sie nicht länger nur behandeln, sondern denen sie auch in weiten Teilen vorbeugen konnte. Aufklärung und Information über notwendige Hygienemaßnahmen sowie weitere Maßnahmen, wie etwa der Bau von Kanalisationen und einer Frischwasserversorgung in den Städten, führten dazu, dass Übertragungskrankheiten wie Tuberkulose oder auch Typhus erheblich zurückgingen und gleichzeitig die weiteren Fortschritte in der Behandlung (und v.a. die neuen Hygiene-Standards in der Geburtshilfe) für eine 8 Querblick steigende Lebenserwartung der Menschen sorgten. Gegenüber der Krankheitsvorbeugung, zu der man ein unbedingtes Wissen über die kausalen Zusammenhänge von Risikofaktoren und Krankheitsfolgen benötigt, geht die Gesundheitsförderung von einem anderen Prinzip aus. Sie wird als Prozess verstanden, der Menschen befähigen soll, durch individuelle und soziale Maßnahmen mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen. Gesundheitsförderung setzt also neben der individuellen Ansprache an das Gesundheitsverhalten unbedingt auch an den sozialen Strukturen und sozialen Faktoren an, die die gesundheitliche Lage von Menschen beeinflussen (siehe den oben beschriebenen Zusammenhang von sozialer Lage und Gesundheit). Zudem wird eine andere Philosophie mit Gesundheitsförderung verbunden, denn anders als im Bereich Prävention wo nach einem pathogenetischen Muster gedacht und gehandelt wird (»Wie entstehen Krankheiten?«), wird im Bereich der Gesundheitsförderung eine salutogenetische Perspektive eingenommen (»Wie entsteht Gesundheit?«). So werden vor allem die Ressourcen zum gesund bleiben, statt die Risiken zum krank werden in den Blick genommen. Gesundheitsförderungsmaßnahmen wirken damit zwar auf eine Art ebenfalls präventiv, fokussieren aber nicht die Verhütung einer bestimmten Krankheit, sondern wollen die Gesundheit der Menschen im Allgemeinen stärken und verbessern. Ein zentrales Dokument der Gesundheitsförderung ist die bereits erwähnte Ottawa-Charta der Vereinten Nationen, die 1986 auf einer der ersten Konferenzen zum Thema veröffentlicht wurde. Sie definiert verschiedene Handlungsfelder (Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik, gesundheitsfördernde Lebenswelten schaffen, gesundheitsbezogene Gemeinschaftsaktionen, persönliche Kompetenzen entwickeln, Gesundheitsdienste neu orientieren), in denen mit den Handlungsstrategien Vernetzung, Anwaltschaft und Befähigung die gesundheitliche Lage der Bevölkerung insgesamt verbessert werden soll. Zentral ist dabei der sog. Setting-Ansatz: Maßnahmen zur Gesundheitsförderung sollen nicht künstlich angelegt sein, sondern grundlegend in die Lebenswelt der Menschen integriert werden, z.B. durch entsprechende Maßnahmen in Schulen, an Arbeitsplätzen, in Städten usw. Damit gewinnt dieser Ansatz eine deutliche Nähe zur lebensweltorientierten Sozialen Arbeit und ist deshalb gerade für viele Bereiche der Sozialen Arbeit von Bedeutung. Gesundheitsberichterstattung Eine eher indirekte Maßnahme zur Stärkung der sozialen Seite der Gesundheit ist die seit den 1990'er Jahre entstandene und in vielen Bereich mittlerweile etablierte Gesundheitsberichterstattung, die neben den klassischen Berichten über die soziale Lage der Bevölkerung wesentliche Daten über die gesundheitliche Lage und die gesundheitliche Versorgung sowie die Häufigkeit von gesundheitlichen Belastungen liefern kann. Neben den eingangs zitierten Berichten der WHO werden auch in Deutschland auf Bundes- (www.gbe-bund.de) als auch auf Länderebene und vereinzelt auch in den Kommunen in regelmäßigen Abständen Reporte erstellt, die entweder allgemeine Indikatoren und Maß- nahmen beschreiben oder spezifische Schwerpunkte setzen, z.B. zur Kindergesundheit. Zielgruppe der Gesundheitsberichte sind in erster Linie jene Instanzen, die politische oder strukturelle Entscheidungen über Maßnahmen oder Veränderungen herbeiführen können, also Politiker, Arbeitgeber, Verbände, Krankenkassen und andere Organisationen. Klinische Sozialarbeit Neben einer pädagogischen Ausrichtung hat die Einzelfallhilfe in der Sozialen Arbeit auch eine therapeutische, behandelnde Interventionsform herausgebildet, die in Anlehnung an den anglo-amerikanischen Terminus »Clinical Socialwork« auch in Deutschland als Klinische Sozialarbeit verbreitet ist. Die »klinische« Ausrichtung ist jedoch nicht auf »krankenhausbezogen« zu reduzieren, vielmehr besteht der besondere Ansatz in der Behandlung von sozio-psycho-somatisch zu verstehenden Störungen, Erkrankungen und Behinderungen im Allgemeinen, wobei das »Klinische« weit über eine rein individuelle Betrachtung von Störungen hinausgeht und sich gerade durch den Einbezug sozialer Umweltbedingungen auszeichnet. Denn immer ist im Fall des sozialarbeiterischen Handelns das in Rechnung zu stellen, was bereits eine Pionierin der Sozialen Arbeit, Jane Addams (1860-1935) als »vortex causation« bezeichnete: das »kumulative Feld persönlicher Schwierigkeiten, verwirrenden gesetzlichen Regelungen, multiplen Krankheiten und konfliktiven Kulturen« (Addams zitiert nach: Staub-Bernasconi 1995, 49). Krankheiten, Störungen und Behinderungen entstehen in der Analyse Klinischer Sozialarbeit in einem Gefüge von bio-psycho-sozialen Einflüssen und ziehen immer auch entsprechende Folgen in diesen Bereichen nach sich. Der Wert der gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit, und damit auch der Klinischen Sozialarbeit als behandlungskompetenter Professionalität innerhalb der Krankenversorgung bemisst sich daher am Ziel der Verringerung von sozialen Gradienten sowohl im Zugang zu Gesundheits- und Sozialleistungen wie auch in der Bewältigung von gesundheitlichen und sozialen Problemen. Klinische Sozialarbeit findet in therapeutischen Kontexten der psychiatrischen, neurologischen aber auch in somatischen Bereichen der Krankenversorgung statt und liefert dort wertvolle Beiträge zu einer ganzheitlichen Betrachtung und Behandlung von Krankheiten. Sie bedient sich dazu moderner Methoden Sozialer Diagnostik (vgl. Pantucek 2010, Pantucek/ Röh 2009, Heiner 2004) und Sozialer Therapie, um bestmögliche Interventionen zur Verbesserung der gesundheitlichen Lage von Einzelnen, Familien und Gruppen leisten zu können (vgl. Schaub 2008). Krankenhaussozialarbeit In einer besonderen Form findet Klinische Sozialarbeit auch als Krankenhaussozialarbeit statt. Diese schon 1905 als soziale Krankenhausfürsorge vom bereits erwähnten Bostoner Arzt Richard Cabot gegründete Institution hat sich mittlerweile auch in Deutschland zur Standardversorgung entwickelt. Jedes Krankenhaus verfügt über einen Sozialdienst, der sich laut § 112, Abs. 2 9 Nr. 4 des Vierten Sozialgesetzbuches um die soziale Betreuung und Beratung von Versicherten kümmern soll, wobei entsprechende Landeskrankenhausgesetze die Tätigkeitsfelder mitunter näher spezifizieren. Nicht immer sind in diesen Sozialdiensten Fachkräfte der Sozialen Arbeit tätig, da mitunter auch Pflegepersonal oder andere Berufsgruppen eingesetzt werden. Zu den Aufgabenfeldern bzw. Tätigkeitsbereichen gehören neben der sozialen Beratung von Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen auch das Case Management (häufig als Entlassungsmanagement) sowie soziale Gruppenarbeit und vereinzelt auch Sozio- oder Sozialtherapie. Die Sozialdienste arbeiten dabei eng mit dem medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Personal des Krankenhauses zusammen. Entscheidend für den Erfolg der Krankenhaussozialarbeit ist der Zeitpunkt der Einbeziehung in die Behandlung (früh oder erst kurz vor der Entlassung), die damit verbundene Dauer und Intensität des Kontaktes zu den Patientinnen und Patienten sowie die personelle und organisatorische Ausstattung und Einbindung in die Organisationsstruktur des Krankenhauses. Klinische Sozialarbeit als Arbeit im Krankenhaussozialdienst unterstützt die Bewältigungsprozesse bei akuten, schweren oder chronischen Erkrankungen, insoweit die soziale Situation der Patienten betroffen ist. Sie diagnostiziert die die Krankheit beeinflussenden soziale Faktoren, wie beispielsweise das Vorhandensein einer ausreichenden materiellen, häuslichen Versorgung oder auch von Angehörigen, Freunden, Nachbarn, die den Patienten im Sinne sozialer Unterstützung nach Rückkehr in ihre häusliche Umgebung entsprechend helfen können. So nennen denn auch 63% der in einer Studie der Deutschen Vereinigung für den Sozialdienst im Krankenhaus (heute Deutsche Vereinigung für Sozialarbeit im Gesundheitswesen, DVSG) befragten Nutzerinnen und Nutzer eines Krankenhaussozialdienstes, dass Gegenstand der Beratung die Hilfe durch die Familie war. 20% gaben an, dass es um nachbarschaftliche Hilfe in den Beratungen ging und für 37% war die Hilfe im Haushalt von entscheidender Bedeutung. Daneben sind Informationen über Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, Sozialstationen und anderweitige Betreuung von Interesse (Layer/Mühlum 2003, S. 35). 5. Ausblick Soziale Arbeit und Gesundheit stehen in einem engen Zusammenhang, wie oben gezeigt werden konnte. Soziale Einflüsse, wie z.B. die soziale Lage oder auch das Maß an sozialer Integration, wirken auf die Gesundheit von Menschen ein und Gesundheit selbst wiederum ist eine starke Ressource zur Bewältigung von Lebensaufgaben und alltäglichen Anforderungen. Aus diesem Grunde sollte die soziale Gesundheit der Bevölkerung viel stärker in den Blickpunkt gerückt werden, hier sind enorme Potentiale für mehr Gesundheit und auch effektivere Behandlung, insbesondere von schwerwiegenden oder chronischen Erkrankungen, zu erwarten. Statt immer mehr Geld in die Medikotherapie oder die Apparatemedizin zu stecken, sollte sich einerseits die Medizin selbst wieder zu einer »sprechenden Medizin« entwickeln und andererseits die sozialen Einflüsse auf Gesundheit ernsthaft und vollständig in die Versorgung integriert werden. Hierzu bedarf es auch entsprechender Umsteuerungen im Versorgungssystem, von denen die Integrierte Versorgung nach § 140 SGB V eine solche moderne, integrierende Versorgungsform darstellen könnte. Soll das kooperative Zusammenwirken von Ärzten, Sozialdiensten, Pflege- und Krankenkassen, stationären, wie teilstationären und ambulanten Hilfen und vieler anderer Gesundheits- und Krankheitsinstitutionen erfolgreich verlaufen, bedarf es schließlich auch einer professionell ausgeführten und anerkannten Klinischen Sozialen Arbeit bzw. gesundheitsbezogenen Sozialen Arbeit, die ihre Expertise für die Zusammenhänge zwischen individuell feststellbarer Krankheit und lebensweltlichen, sozialen Einflüssen in den notwendigerweise multiprofessionellen Behandlungsprozess einfließen lassen kann. Sollte dies geschehen, so ist die soziale Seite der Gesundheit berücksichtigt und sind die verkannten Potentiale sozialer Ressourcen angemessen genutzt. Prof. Dr. Dieter Röh ist Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Soziale Arbeit. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Theorien und Methoden der Sozialen Arbeit, insb. im Bereich der Behindertenhilfe, Psychiatrie und Klinischen Sozialarbeit Die Literaturliste zum Artikel kann auf Anfrage gern zugeschickt werden. E-Mail: kaplow [at] khsb-berlin.de 10 EINblick Studentische Identität und gutes Studium Einblick in die Ergebnisse eines Forschungsprojektes Prof. Dr. Ralf Quindel Der Bolognaprozess, die Rahmenbedingungen der Hochschulbildung in Deutschland und die konkrete Gestaltung von Bachelor- und Masterstudiengänge werden vielerorts kritisch diskutiert. Studierende klagen über die Verschulung durch Anwesenheitspflicht und hohe Prüfungsbelastung, Hochschullehrer/innen über die mangelnde Motivation der Studierenden. Diese Situation war Ausgangspunkt eines Forschungsprojekts, das die Perspektive der Studierenden beschreiben und verstehen möchte. Die qualitative Studie wurde im Bachelor Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin im Wintersemester 2009/2010 von Prof. Dr. Ralf Quindel unter Mitarbeit der Studierenden André Kremer und Daniela Stegemann durchgeführt. Nach einer Datenerhebung in Form von drei Gruppendiskussionen mit Studierenden der Sozialen Arbeit aus dem ersten und siebten Semester, wurde die Auswertung mit Hilfe eines inhaltsanalytischen Verfahrens vorgenommen. Aus den Ergebnissen der Studie werden hier exemplarisch zwei Aspekte ausgewählt und mit Zitaten aus den Gruppendiskussionen mit Studierenden aus dem siebten Semester illustriert. Die Bedeutung der Noten im Studium Durch die Bolognareform sind in die Organisation des Studiums der Sozialen Arbeit mit Modulen, workloads und credits quantifizierbare Steuergrößen eingeführt worden, die für die Studierenden die Benotung weit bedeutsamer machen als im Diplomstudiengang. Dies liegt unter anderem daran, dass von Beginn an alle Noten in die Endnote einfließen, sowie an der Reglementierung des Zugangs zum Masterstudium. Diese Rahmenbedingungen verstärken die Konkurrenzorientierung der Studierenden: Noten werden nicht als individuelle Bewertung der eigenen Leistung, sondern primär im Vergleich gesehen. Es entsteht ein starker Druck mit guten Noten abzuschließen, um sich nicht »abgehängt« zu fühlen. D: Aber wenn ich dann so in der Klausur sehe, da ist jetzt nicht die Mehrheit, die da jetzt kurz vorm Durchfallen ist, sondern eigentlich ist das meiste mit Eins ... Zwei. C: Aber ich find auch grade das setzt einen nochmal unter Druck. A: Ja. C: Dass man irgendwie das Gefühl hat: Man muss jetzt mit Eins abschließen. So ungefähr, weil alle schließen ja mit Eins oder Zwei ab. Es kann ein Widerspruch entstehen zwischen dem Anspruch, etwas zu lernen, und dem, eine gute Note zu erreichen: Seminare und Lehrende mit hohem Anspruch zu wählen, heißt auch, mehr leisten zu müssen und doch potentiell schlechtere Noten in Kauf zu nehmen. »Wenn du dann wirklich was lernen willst, dann dahin gehst, wo du denkst okay, von diesem Prof könnt ich wirklich profitieren, dann ist es schwer!« Für die Studierenden gilt es also, eine Balance zu finden zwischen ihren inhaltlichen Interessen auf der einen und der Orientierung an den Rahmenbedinungen im Sinne eines angepassten, ökonomisch 11 effizienten Studiums auf der anderen Sei te. Inwiefern diese Balance gelingt, hängt unter anderem von den strukturellen Rahmenbedingungen des Studiums ab. Strukturelle Bedingungen für ein aktives, interessiertes und (selbst-) kritisches Studieren an der KHSB Als wichtige Bedingung wird eine möglichst große inhaltliche Wahlfreiheit in der Studiumsgestaltung gesehen, die die Bildung eigener Interessen ermöglicht. Die Realität sieht jedoch momentan anders aus: Der Umfang des verpflichtend zu bearbeitenden »Stoffes« ist so groß, dass kaum Zeit bliebt, eigene Interessen und Neigungen auszubilden. »So viel … einfach so viel Stoff hat und ich finde wenig. kaum [?] herauszufinden was einen wirklich interessiert und sich da auch mehr zu spezialisieren und dazu mehr zu machen … sondern man hat halt einfach so viel zu machen.« Die mangelnde Wahlfreiheit im Studium wird kritisiert, das »Ausprobieren« von Themen und Lehrenden als studentisches Privileg ist in dem engen Korsett des BASystems nicht mehr möglich. »Und vielleicht liegt das tatsächlich dann an diesem Bachelorsystem, dass das da nicht, oder kaum unterstützt wird (...) Die Möglichkeit zwei Seminare parallel zu belegen und dann festzustellen, dass einem das eine schmeckt und das andere nicht.« Als gute Studienbedingungen haben die Studierenden die semesterübergreifenden und projektorientierten Lehrveranstaltungen START-Werkstatt und Studienschwerpunkt hervorgehoben. Die Eigenverantwortung und die Prozessorientierung wird hier betont, ebenso, dass in diesen Veranstaltungen Freiräume vorhanden seien zu bearbeiten, was wirklich interessiert. Es sind die längeren Phasen über zwei Semester hinweg, die auch ein anderes Erleben von Prozessen erlauben: »Startwerkstatt ist da schon ein Ansatz. Wo ein größerer Freiraum ist, wie man auch mit, auch vom zeitlichen Ablauf her mit anderen Rhythmen arbeiten kann, als jetzt so eine Seminarsitzung, die 90 Minuten dauert. Die Studienschwerpunkte genauso. Was über zwei Semester geht, was man erst langsam gären lassen kann so, bis sich Gruppen finden, bis sich Themen finden. Bis man so dran ist an der Thematik und das man das über zwei Semester entwickeln kann find ich (...) vom zeitlichen Ablauf her ein wichtiges Strukturelement.« Fazit Soweit der kurze Einblick in die Ergebnisse des Forschungsprojektes. Statt einer Zusammenfassung soll zum Abschluss eine These zur »Studentischen Identität« stehen, die beschreibt, wie sich die ge- sellschaftlichen Widersprüche im Studium der Sozialen Arbeit spiegeln: Es besteht eine starke Diskrepanz zwischen dem durch die Bolognareform etablierten neoliberalen Studiumsethos (individueller Leistungswille, Durchsetzungsvermögen, Konkurrenz, Wettbewerb) und dem von den Studierenden der Sozialen Arbeit antizipierten Berufsethos (Reflexionsfähigkeit, Mitgefühl, Gerechtigkeit, Gleichheit, Einsetzen für Schwächere, Akzeptanz von Eigensinn). Prof. Dr. Ralf Quindel ist Professor für Psychologische Grundlagen der Sozialen Arbeit und der Heilpädagogik an der KHSB. Der ausführliche Forschungsbericht ist auf der KHSB-Homepage von Prof. Dr. Ralf Quindel als pdf-Datei veröffentlicht. 12 EINblick »Ach wie gut, dass niemand weiß ...« Ein Interview mit Ingrid Lutz, Leiterin des nächsten Durchlaufs der Weiterbildung Drama- und Theatertherapie, einem Kooperationsprojekt des Referats Weiterbildung mit der Deutschen Gesellschaft für Theatertherapie (DGfT) Das Gespräch mit Ingrid Lutz führte Mechthild Schuchert, Studienleiterin KHSB. Frau Lutz, die Hochschule hat die Kooperationsanfrage der DGfT gern aufgegriffen und wird gemeinsam mit Ihnen im nächsten Frühjahr ein zweites Mal die Weiterbildung Dramaund Theatertherapie beginnen. Für die KHSB ist diese Weiterbildung ein weiteres wichtiges Element in der Qualifizierung von Professionellen in den Feldern der Sozialen Arbeit, der Heilpädagogik und der gesundheitsorientierten Berufe mit kreativen, künstlerischen Methoden. Wir haben uns auch deshalb gern für eine Zusammenarbeit mit Ihnen entschieden, weil wir wissen, dass Sie über vielfältige Erfahrungen in der dramatherapeutischen Arbeit mit Menschen, z.B. mit Suchterkrankungen, verfügen. Wie kann die Dramatherapie hier nutzbar gemacht werden? Ich muss etwas ausholen, um Ihnen ein Beispiel zu nennen, mit dem ich Ihre Frage hoffentlich anschaulich beantworten kann. Zum Ende eines dramatherapeutischen Prozesses mit alkoholabhängigen Menschen erarbeiteten wir ein Stück mit dem Titel: »Ach wie gut, dass niemand weiß…« Dieser Satz bedeutete den Menschen viel, denn er fasste wesentliche Erfahrungen mit ihrer Suchterkrankung zusammen: die Angst, erkannt zu werden, den Druck, das Suchtverhalten verstecken zu müssen, die Einsamkeit und die soziale Isolierung – aber vorrangig die Erfahrungen im Therapieprozess, wesentliche Teile der eigenen Person nicht zeigen zu dürfen oder bagatellisieren zu müssen. Eine theatertherapeutische Methode besteht darin, dass die Gruppe die Rollen entwickelt und einander zuweist. In dieser Gruppe gab es eine Frau von etwa 50 Jahren, die sehr »unscheinbar« war und in ihrem Verhalten sehr unterordnend. In diesem Stück nun wurde ihr die Rolle einer Domina zugewiesen. Zu meiner größten Überraschung nahm sie diese Rolle sofort an und spielte sie mit Lust und Lei- denschaft. Nach der Aufführung erzählte sie mir lächelnd, dass ihr Mann sie nicht erkannt hatte und jetzt ganz begeistert sei. Er empfand offensichtlich zum ersten Mal Respekt vor ihr – und das war ein wichtiger Schritt für ihre Heilung. Frau Lutz, ich sehe an diesem Beispiel, dass diese Frau, die sich – wie Sie berichteten – immer unterordnen musste – gern eine Rolle nahm, in der sie dominieren darf, stärker noch ausgedrückt: in der sie über die ihr zugewiesene Rolle dominieren muss, also eine Antirolle übernimmt. Wie passt dieses Verhalten zur »Sucht« und was bedeutet es in einem heilenden Prozess, dass diese Frau sich zu einem dominanten Verhalten entscheiden kann? Sie hätte die Rolle ja auch so spielen können, dass z.B. ihr Mann sie erkennt … also mit weniger Überzeugungskraft, mit weniger Hingabe. Ihre Sucht drückt die Abhängigkeit von einem sehr engen Selbstverständnis aus. Nur über das Suchtmittel gelingt »im Rausch« kurzfristig der Ausbruch aus einem engen Korsett, gefolgt von noch größerer Selbstentwertung, wenn der Rausch vorbei ist. Und so, wie sie ihre Lebenswünsche verheimlichen muss, muss sie auch die Sucht verheimlichen. Im Schutz des Spiels und der Rolle findet sie den »Raum«, tabuisierte Verhaltensweisen und Lebenswünsche auszuprobieren. Im spielerischen Tun verliert sie die Angst vor Bedürfnissen, die sie in ihrer Lebensgeschichte gelernt hat zu verneinen. Und in diesem Spiel ging es ja nicht darum, Domina zu sein, sondern auszuprobieren, wie es sein kann, zu bestimmen und sich nicht mehr zu unterwerfen. Im dramaund theaterherapeutischen Handeln geht es darum, »Spiel-Räume« zu ermöglichen. Ein schönes Bild – passend zum Leitgedanken der künstlerischen und kreativen Verfahren, unbewussten, geheimen und ungenutzten Möglichkeiten Ausdruck zu verleihen. Wie gelingt es, diese Fähigkeit zu lehren? Man kann es nur »am eigenen Leib« erfahren und lernen. Wir lehren es, indem wir auch in der Ausbildung »SpielRäume« eröffnen und die Lust, sich zu entwickeln, ungenutzte Möglichkeiten zu leben. Ausbilden heißt, geschützte Räume der Bühne, geschützte Räume der Rolle und von Ritualen anzubieten und das Experimentieren zu unterstützen. Erst danach kann gelernt werden, dies weiterzugeben. Ich tue so, als ob … und ich kann ja – weil es doch nur ein Spiel ist – immer wieder zurück ... Ja, hier liegt die große Chance. Im Spiel auf der Bühne, im Theater kann ich die Angst vor einem mir fremden Verhalten 13 Weiterbildung Pflegeberatung nehmen. Ich darf es probieren. Und es mir aneignen oder auch wieder verwerfen. Und weiter spielen …, alles aus noch einem anderen Blickwinkel sehen. Welche Haltungen brauchen Sie und was kann zum Gelingen dieser therapeutischen Arbeit beitragen? Ich brauche Respekt vor den Handlungen der Menschen, mit denen ich arbeite. In der Sozialen Arbeit würde man wahrscheinlich sagen, dass ich auf die Ressourcen blicke, weg von der Defizitorientierung. Als Dramatherapeutin respektiere ich das Suchtverhalten als ein Lösungshandeln aus einem tiefen Dilemma. Zwar ein destruktives – aber ein Lösungsverhalten. Meine Aufgabe ist es, Menschen dabei zu unterstützen, in einem künstlerischen Schaffensprozess diese lebensfeindlichen Formen in lebensförderliche zu verwandeln. Woran können Sie erkennen, ob Sie mit einem Menschen auf dem »richtigen Weg« sind? Aus meiner Arbeit in einer Drogeneinrichtung in Peru habe ich einen ganz einfachen Indikator mitgebracht: Als geheilt gilt dort jemand, der den eigenen Körper und das Leben in seiner Umgebung würdigen, schätzen und pflegen kann. Dieser Respekt vor dem Leben ist gleichzeitig die Voraussetzung für ein soziales und ökologisches Miteinander. Mit diesem Konzept passt die Dramatherapie sehr gut in die neuen Ansätze der Suchttherapie. Was sagen Sie zur Nachhaltigkeit der kreativen Verfahren? Wir müssen auf einen wichtigen Punkt hinweisen, der im Übrigen für die meisten therapeutischen Verfahren gilt: Die Drama- und Theatertherapie kann ihre Wirksamkeit nur entfalten, wenn der Klient/die Klientin wirklich Veränderungen möchte. Diese kreativen Verfahren setzten eine hohe Motivation voraus – dann können sie sehr nachhaltig wirken und zu einer lebendigen und lebensförderlichen Gesellschaft beitragen. Ein neues Angebot Kooperation mit dem Institut für Innovation und Beratung der EHB Mechthild Schuchert Ab dem 1. Januar 2009 haben die ca. 2,1 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland einen Rechtsanspruch auf Pflegeberatung gegenüber ihrer Pflegekasse. Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sollen Betroffene individuell beraten und Hilfestellung bei der Inanspruchnahme von bundes- oder landesrechtlich vorgesehenen Sozialleistungen und sonstigen Hilfsangeboten, die auf Unterstützung von Menschen mit Pflege-, Versorgungs- oder Betreuungsbedarf ausgerichtet sind, anbieten. Das individuelle Fallmanagement reicht von der Feststellung und systematischen Erfassung des Hilfebedarfs über die Erstellung eines individuellen Versorgungsplans mit allen erforderlichen Leistungen bis hin zur Überwachung der Durchführung des Versorgungsplans. Diese Pflegeberatung erfordert von den Pflegeberaterinnen und Pflegeberatern zusätzliche Qualifikationen, die abhängig von den jeweils im erlernten Beruf erforderlichen Kenntnissen und Qualifikationen sind. Das Referat Weiterbildung hat in Kooperation mit dem Institut für Innovation und Beratung der Evangelischen Hochschule Berlin (INIB) eine modularisierte Weiterbildung konzipiert. Sie entspricht den Empfehlungen des GKV-Spitzenverbandes nach § 7a Abs. 3 Satz 3 SGB XI vom 29. August 2008. Die drei Module Pflege, Recht und Case Management sind getrennt belegbar, bereits erworbene Qualifikationen können nach Einzelfallprüfungen angerechnet werden. Mit dem erfolgreichen Abschluss des Moduls »Case Management« sind die Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit (DGS) und des Deutschen Berufsverbandes für Soziale Arbeit (DBSH) erfüllt und die Zertifizierung als Case ManagerIn kann beantragt werden. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Gabriele Kuhn-Zuber (KHSB) und Prof. Dr. Peter Sauer (INIB). Weitere Informationen zum Beginn und zu den Kosten entnehmen Sie bitte der Homepage. www.khsb-berlin.de Referat Weiterbildung 14 EINblick Die Türen der Kitas stehen Männern weit offen Neue Koordinationsstelle »Männer in Kitas« tungen politischer Unterstützung – und die gibt es ihrer Meinung nach bislang nicht. Familienministerin Kristina Schröder (CDU) will dies ändern und reagierte Ende Juli auf das positive Klima für mehr Männer in Kitas mit der Aufforderung an die Verantwortlichen, Modellprojekte und tätigkeitsbegleitende Qualifizierungen für Erzieher zu entwickeln. Ab dem 1. Januar 2011 stehen dafür 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Damit werden drei Jahre lang mindestens zehn Modellregionen, in denen mehr männliche Fachkräfte für Kindertagesstätten gewonnen werden, gefördert. Diese gleichstellungspolitischen Vorhaben hat die Koordinationsstelle mit entwickelt und ist nun für die fachliche Begleitung zuständig. Weltweit einmaliges Vorhaben Anfang 2010 nahm die Koordinationsstelle »Männer in Kitas« ihre Arbeit an der Katholischen Hochschule auf. Sie verfolgt das Ziel, in den kommenden Jahren gemeinsam mit Verantwortlichen aus Politik und Praxis den Anteil männlicher Fachkräfte in Kitas zu erhöhen, und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Der Einrichtung einer Koordinationsstelle ging eine vom Familienministerium beauftragte Studie mit dem Titel »Männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten« voraus, die von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und Sinus Sociovision GmbH erstellt wurde. Nur 2,4 Prozent männliche Fachkräfte in Kitas Die Studie »Männliche Fachkräfte in Kindertagesstätten« kommt zu dem Ergebnis, dass derzeit lediglich 2,4 Prozent männliche Fachkräfte in Kitas arbeiten. »Zwar steigt die absolute Anzahl der männlichen Fachkräfte tendenziell, das macht sich aber vor dem Hintergrund der insgesamt zunehmenden Anzahl von Fachkräften in Kitas kaum bemerkbar«, kommentiert Jens Krabel, einer der drei Autoren der Studie die aktuelle Situation. Die wenigen in den Kitas anwesenden männlichen Fachkräfte werden von allen Befragten als für die pädagogische Arbeit bereichernd wahrgenommen und geschätzt. Die Türen der Kitas stehen Männern weit offen. Trotz positiver Bilanz gibt es zahlreiche Hürden und Barrieren, die verhindern, dass Männer den Erzieherberuf ergreifen. »Der Facettenreichtum des Berufs und der mittlerweile hohe Bildungsanspruch an die Arbeit in Kitas sind wenig bekannt«, sagt Michael Cremers, Mitautor der Studie. Politische Unterstützung gewünscht Mehr als 80 Prozent der Eltern sind der Meinung, dass Träger von Kitas einen wesentlichen Beitrag dazu leisten sollen, den Anteil männlicher Fachkräfte in Kitas zu erhöhen. Die Erhöhung des Männeranteils in Kitas bedarf vor allem aus Sicht der Träger-Verantwortlichen und Kita-Lei- »Das im Aktionsplan der Bundesregierung eingesetzte Finanzvolumen ist weltweit einmalig. Nicht einmal die skandinavischen Länder Norwegen oder Schweden haben eine solche umfassende, von der Politik unterstütze Aktion gestartet, um männliche Fachkräfte für den Erzieherberuf zu gewinnen«, begrüßte Prof. Dr. Stephan Höyng, Projektleiter der Koordinationsstelle, das Vorhaben des Bundesministeriums. Weitere Informationen zur Koordinationsstelle, zur Studie und zum Modellprojekt unter: www.koordination-maennerinkitas.de 15 Neuerscheinung Promotionskolleg »Soziale Professionen und Menschen rechte« »Hand in Hand die Welt begreifen« Bildwörterbuch der deutschen Gebärdensprache für Personen ab 7 Jahren Viel Lust auf Spaß und Spiel, ein bisschen Neugier und zwei freie Hände – mehr braucht es nicht für dieses einzigartige Mitmach-Wörterbuch der Gebärdensprache. Von A wie Angeben über K wie Klopapier bis Z wie Zuckerwatte sind hier knapp 2000 Alltagsbegriffe versammelt. Sämtliche Themen, die Menschen ab etwa sieben Jahren umtreiben, werden in wunderbar quirligen Wimmelbildern dargestellt, umrahmt von den dazugehörenden Gebärden-Zeichnungen. Schön und gut, aber ist das nicht eher nur etwas für Gehörlose? Wer das Buch mit hörenden Kindern zusammen anschaut, weiß es sofort besser: Mit Begeisterung eignen sie sich die neue „Geheimsprache“ an. Auch wir Erwachsenen haben großen Spaß daran, diese expressive Sprache auszuprobieren und im wahrsten Wortsinn zu „begreifen“, welche Ausdrucksmöglichkeiten in uns stecken. Wer dieses Buch betrachtet, kann nicht still sitzen bleiben! Hand in Hand die Welt begreifen Bildwörterbuch der deutschen Gebärden sprache für Personen ab sieben Jahren Klett Kinderbuch Verlag 192 Seiten, gebunden EUR 19,90 [D] • EUR 20,50 [A] CHF 32,90 ISBN 978-3-941411-26-5 Als Förderprogramm für NachwuchswissenschaftlerInnen läuft seit Januar 2010 das Promotionskolleg »Soziale Professionen und Menschenrechte« an der KHSB. Das Kolleg bietet einen Rahmen für kontinuierlichen, fachlichen Diskurs und zielt darauf, Promotionen von FachhochschulabsolventInnen zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Förderung der Chancengleichheit von Frauen. Aus zahlreichen Bewerbungen wurden neun PromovendInnen in das Kolleg aufgenommen. Davon erhalten fünf Frauen ein Promotionsstipendium. Mit ihren Promotionsvorhaben sind die KollegiatInnen an verschiedenen Universitäten deutschlandweit eingebunden. ProfessorInnen der KHSB wirken in der Regel als ZweitgutachterInnen in den Promotionsverfahren mit und begleiten die KollegiatInnen fachlich. In den monatlichen Kollegstreffen wird zum einen der Austausch über die Forschungsprojekte sichergestellt. Zum anderen werden Themen entlang des Forschungsprogramms »Soziale Professionen und Menschenrechte« erarbeitet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Reflexion von Sozialer Arbeit und Heilpädagogik als Menschenrechtsprofession sowie die Grundlagen der Praxisforschung. Aktuelle Forschungsprojekte im Kolleg »Subjektive Theorien von MitarbeiterInnen in den Erstanlaufstellen für Flüchtlinge und deren Einfluss auf das frühe Erkennen von Problemlagen von Flüchtlingen mit Behinderung« von Doris Gräber (Prof. Dr. Ralf Quindel) »Begegnung, Bildung und Beratung für Familien im Stadtteil – eine exemplarisch-empirische Untersuchung« von Sarah Häseler (Prof. Dr. Jens Wurtzbacher) »Lerndienste und Machtspiele. Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst aus der Sicht der Aufnahmeorganisationen. Eine qualitativ-empirische Studie und netzwerktheoretische Reflexion« von Ute Elisabeth Hoffmann (Prof. Monika Treber) »Schule aus Sicht der Migrantenfamilien – eine systematische Darstellung von Handlungs- und Deutungsmustern von Migrantenfamilien im Verhältnis zu Bildungsmöglichkeiten und Schule in Deutschland« von Meryem Ucan (Prof. Dr. Gaby Straßburger) »Lebenslagen und Familiengeschichten von Menschen mit so genannter geistiger Behinderung« von Thomas Schmidt (Prof. Dr. Reinhard Burtscher) »Beteiligungskulturen der Jugendhilfe aus Sicht der Eltern« von Judith Schobert (Prof. Dr. Gaby Straßburger) »Zur Bedeutung sozialer Unterstützung für die Gesundheit gewaltbetroffener Frauen in Frauenzufluchtswohnungen« von Juliane Wahren (Prof. Dr. Karlheinz Ortmann) »Die gemeinnützige Arbeit als Sanktion. Arbeitslose im Konflikt von Norm und Realität« von Frank Wilde (Prof. Dr. Jens Wurtzbacher) »Ein systemischer Vergleich der Frühförderung in Schweden und Deutschland anhand der Zielsetzung der Inklusion als Menschenrecht. Möglichkeiten und Grenzen einer Optimierung der deutschen Frühfördersysteme« von Anja Wohlfahrt (Prof. Dr. Monika Schumann) Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.khsb-berlin.de Forschung Promotionskolleg 16 Rückblick Forschungsprojekt Älter werdende Eltern und erwachsene Familienmitglieder mit Behinderung zu Hause – Innovative Beratungs- und Unterstützungsangebote im Ablösungsprozess an der KHSB gestartet Auf Einladung von Prof. Dr. Burtscher trafen sich am 31.05.2010 an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen die Projektpartner für das Forschungsvorhaben »ElFamBe« zu ihrem ersten Treffen. Dies war der offizielle Startschuss für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt. Ziel des ersten Treffens war es, sich gegenseitig besser kennenzulernen, erste Forschungsaufgaben vorzustellen und zu diskutieren. Im Anschluss fand im Senatsaal der Hochschule ein Empfang zusammen mit der Hochschulleitung, Projektpartnern und Hochschulmitarbeitern statt. Die Projektfinanzierung erfolgt über die Förderline »Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter« »SILQUA-FH«, es ist neben dem Forschungsprojekt SEVERAM das zweite Forschungsvorhaben, das an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin, über diese Förderlinie finanziert wird. Das Projekt läuft von Mai 2010 bis April 2013. Das Forschungsvorhaben stellt älter werdende Eltern, die ihre erwachsenen Söhne und Töchter mit Behinderung zu Hause betreuen, in den Mittelpunkt. Im Rahmen eines partizipativen Modells werden innovative Unterstützungsarrangements entwickelt mit dem Ziel, die Lebensqualität in den beschriebenen Familien zu verbessern. Folgende Aufgaben sind im Rahmen des Projekts vorgesehen: ›› Bedarfserhebung in Berlin ›› Familienbegleitung und Infrastrukturanalyse ›› Entwicklung, Erprobung und Evaluierung niedrigschwelliger Unterstützungsangebote ›› Multiplikatorenschulung und Erarbeitung eines Praxishandbuches ›› Sicherung von Nachhaltigkeit durch Netzwerkarbeit Als Kooperationspartner sind beteiligt: ›› Eltern beraten Eltern von Kindern mit und ohne Behinderung e.V. ›› Eltern für Integration e. V. ›› Eltern helfen Eltern e.V. in Berlin-Brandenburg ›› Lebenshilfe Berlin gGmbH ›› Spastikerhilfe Berlin eG ›› IN VIA Projekte Berlin gGmbH ›› Der Paritätische Wohlfahrtsverband Landesverband Berlin e.V. ›› Humboldt-Universität zu Berlin Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Seiten im Internet: www.khsb-berlin.de Reinhard Burtscher Kontakt: reinhard.burtscher[at]khsb-berlin.de oder thomas.schmidt[at]khsb-berlin.de 17 Auf der Baustelle mit der Startwerkstatt Ulrich Binner Am 13.04.2010 fand die Startwerkstatt von Prof. Dr. Ortmann in einem besonderen Rahmen statt. Die Studierenden besuchten das Generationsübergreifende Wohnprojekt Alte Schule Karlshorst. Dies geschah aber nicht, um das Projekt zu besichtigen, sondern um tatkräftig beim Bau eines generationenübergreifenden Spielplatzes mitzuhelfen. Die Alte Schule Karlshorst steht mit der Katholischen Hochschule in einer besonderen Verbindung. Von 2006 bis 2009 wurde das Vorhaben während der Projektentwicklung, der Umsetzung und des ersten Wohnjahres durch die Katholische Hochschule wissenschaftlich begleitet. In dem Generationsübergreifenden Wohnprojekt Alte Schule Karlshorst leben Menschen in allen Lebensphasen und in unterschiedlichen Lebenslagen, mehrere Bewohner sind von Schwerbehinderungen betroffen und pflegebedürftig. Das Altersspektrum der Bewohnerschaft reicht von drei bis neunzig Jahre, insgesamt leben 29 Kinder und Jugendliche in der Alten Schule. Das ehemalige Schulhaus, das innerhalb von zwei Jahren durch die SelbstBau Genossenschaft in ein barrierefreies Wohnhaus für 20 Mitparteien umgebaut wurde, beherbergt auch eine Wohngruppe des Kinderhaus Berlin Mark Brandenburg e.V., in der zehn Kinder und Jugendliche zwischen drei und 16 Jahren, deren Eltern überfordert, alkoholkrank oder obdachlos sind. Das Wohnprojekt umfasst neben dem Haupthaus auch ein ca. 5000m² großes Außengelände für dessen Ausbau bislang sowohl das Geld als auch die benötigten Fachkräfte fehlten. ZIBB und radioBerlin 88.8 haben nun mit Hilfe ihrer Zuschauer und Zuhörer innerhalb von 96 Stunden diesen Ausbau in Angriff genommen, nachdem eine Bewohnerin der Kinderhauswohngruppe mit einem Brief um Unterstützung bei der Gestaltung des Hofs bat. Durch den Umbau konnten sowohl Spielgeräte und ein Baumhaus für die Kinder auf dem Gelände aufgebaut werden, als auch ein barrierefreier Mehrgenerationentreffpunkt und Hochbeete für die Bewohner, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, realisiert werden. Die Studierenden der Startwerkstatt beteiligten sich am ersten Tag der Bauarbeiten im Rahmen ihrer Seminarzeit (10 - 17.30 Uhr) rege und mit vollster Tatkraft an den Bauarbeiten. Das Prinzip der SelbstBau e.G., dass sich Gruppen durch gemeinsames Arbeiten finden und verfestigen, konnte so am eigenen Leib ausprobiert werden. Mit Spaten und Spitzhacke rodeten die Studierenden die ihnen zugewiesenen Teile des Geländes. Wie viele Schubkarren mit abgetragener Deckschicht und abgeschnittenem Wildwuchs an diesem Tag zusammen kamen, hat wohl keiner gezählt, der Muskelkater am nächsten Tag zeigte aber allen Beteiligten, dass sie am Dienstag viel geschafft hatten… Bachelorpreis der Hamburger Caritasstiftung geht an Studierende der KHSB Die »Caritasstiftung Hamburg – Menschen in Not« hat am 2. Juni 2010 erstmalig einen Bachelorpreis für Abschluss arbeiten in den Studiengängen Soziale Arbeit und Sozialpädagogik verliehen. Zur Verleihung in die Rathauspassage kamen u.a. die Staatsrätin der Hamburger Sozialbehörde, Frau Dr. Angelika Kempfert, Mitglieder des Stiftungsvorstandes und Stiftungsrates, Mitarbeiter des Caritasverbandes sowie weitere Kooperationspartner. Nach einer Begrüßung von Caritasdirektor Laschinski wurden die Preisträger für ihre Arbeiten mit einem Blumenstrauß, einer Urkunde und einem entsprechenden Geldbetrag ausgezeichnet und stellten ihre Abschlussarbeiten dann in zehnminütigen Vorträgen vor. Von den sieben norddeutschen Hochschulen in Hamburg, Kiel, Bremen und Berlin, mit denen die Stiftung beim Bachelorpreis kooperiert, hatten vier Hochschulen insgesamt zehn Arbeiten eingereicht. Prof. Sturzenhecker (Hamburg), Prof. Panitzsch-Wiebe (Hamburg) und Prof. Bernzen (Berlin) prüften die Arbeiten und wählten die drei Preisträger aus. Den 2. Preis erhält Doreen Schrötter von der Kath. Hochschule für Sozialwesen in Berlin. Sie schrieb eine preiswürdige Arbeit über ein Patenschaftsmodell für Kinder aus suchtbelasteten Familien. 18 Rückblick Das Gute im Blick Der Abschlussbericht der »Kundenstudie« zum Unterstützten Wohnen in Berlin liegt vor: Standortbestimmung und Strategievorschlag. Ralf Quindel und Kai Schmidt Im Rahmen eines Hochschultags diskutierten am 26. Mai 2010 Lehrende, Studierende und Verwaltungsmitarbeiterinnen Erfahrungen mit Verfahren der Qualitätssicherung und erörterten Ansätze zu deren Weiterentwicklung. Die Themen der sieben Arbeitsgruppen, die den Kern des Tages bildeten, deckten unterschiedliche Ebenen (Lehrveranstaltung, Modul, Studiengänge) der Qualitätssicherung, Kernprozesse (Studieneingangsphase, TheoriePraxis Verknüpfung, Prüfungen) der Lehre sowie das Profil der Hochschule ab. Die Weiterentwicklung der Verfahren der Qualitätssicherung an der KSHB ist nach Einschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Hochschultag insbesondere im Hinblick auf vier Bereiche sinnvoll (vgl. Bericht der Kommission für Qualitätssicherung zum Hochschultag): ›› Wiederholt wurde der Wunsch nach mehr Information und Transparenz der Verfahren geäußert. So wurde z. B. in AG 1 ausgehend von der Einschätzung, dass das Verfahren der Lehrevaluation wenig transparent ist, einige Ideen entwickelt um die Transparenz des Verfahrens zu verbessern ›› Die Frage, wie sich die Qualität der Lehre durch Vernetzung unterschiedlicher Akteure und durch Etablierung von Kommunikationsräumen verbessern ließe, nahm in den Arbeitsgruppen einen breiten Raum ein. ›› Dass der im Qualitätskreis beschriebene idealtypische Zusammenhang von Planen, Handeln, Überprüfen und Verbessern in vielen praktizierten Verfahren der Quali- tätssicherung mehr zur Geltung gebracht werden könnte, war ein weiteres zentrales Thema des Hochschultags. ›› Ein viertes Thema, das sich durch mehrere Arbeitsgruppen zog, war die Perspektive auf die Verantwortlichkeit für Verfahren der Qualitätssicherung. In mehreren Zusammenhängen äußerten Hochschulmitglieder die Einschätzung, dass Verantwortlichkeiten auszudifferenzieren und zu klären seien. Am deutlichsten wurde diese Einschätzung im Hinblick auf die Rolle der Modulverantwortlichen zum Ausdruck gebracht (AG 5). Abgeleitet von den Ergebnissen des Hochschultags hat der Akademische Senat in seiner Sitzung am 14. Juli 2010 eine aus den Säulen Qualitätskonzept, Prozessdokumentation und Entwicklung von Verfahren der Qualitätssicherung bestehende Qualitätsstrategie beschlossen und die KfQ mit der Umsetzung beauftragt. Dadurch soll die Transparenz und Information über Verfahren der Qualitätssicherung erhöht, die Vernetzung der Akteure verbessert, Qualitätskreisläufe geschlossen und Verantwortlichkeiten ausdifferenziert werden. Im April diesen Jahres hat das Forschungsprojekt »KUNDENSTUDIE« – BEDARF AN DIENSTLEISTUNGEN ZUR UNTERSTÜTZUNG DES WOHNENS VON MENSCHEN MIT BEHINDERUNG« seinen Abschlussbericht vorgelegt. Gefördert von Aktion Mensch wurde das Projekt von 2007– 2009 an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin unter Leitung von Prof. Dr. Monika Seifert und der wissenschaftlichen Mitarbeit von Dr. Birgit Steffens durchgeführt. Kooperationspartner waren der Paritätische Wohlfahrtsverband (Landesverband Berlin) und die Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Forschungsstelle »Lebenswelten behinderter Menschen«). Schwerpunkt der Studie war eine mehrperspektivische und mehrdimensionale Analyse der wohnbezogenen Unterstützungsleistungen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung im Land Berlin. Im Sinne partizipativer Forschung haben sich rund 250 Frauen und Männer mit Behinderung an Befragungen, Interviews, Workshops und stadtteilbezogenen Praxispro-jekten beteiligt. Als weitere Experten wurden Vertreter der Behindertenhilfe und der Sozialverwaltung sowie lokale Akteure sozialer Einrichtungen und Dienste in die Untersuchungen einbezogen. Die Ergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild der aktuellen Strukturen und Entwicklungen im Bereich des Wohnens sowie der Erfahrungen der behinderten Menschen mit den Unterstützungsleistungen und mit dem Zusammenleben im Wohnquartier. Ihre Veränderungswünsche zeigen, dass verlässliche soziale Beziehun- 19 Abschluss des europäischen Projekts UNIQ - Users Network to Improve Quality: Nutzerinnen und Nutzer evaluieren Angebote. Monika Seifert / Janna Harms gen und individuelle sozialraumorientierte Wohn- und Unterstützungsarrangements einen zentralen Stellenwert haben. Die Erkenntnisse der »Kundenstudie« werden zu einem Strategiekonzept verdichtet, das konkrete Maßnahmen auf dem Weg zur Inklusion benennt. Sie betreffen die Ebene des Individuums und seiner Lebenswelt sowie die Ebene des Hilfesystems und des Sozialraums, unter Einbeziehung von behinderten Menschen mit Migrationshintergrund. Durch die Vermittlung theoretischer Prämissen und Leitorientierungen der Behindertenhilfe mit den realen Versorgungsstrukturen eröffnet die Studie neue Entwicklungsperspektiven. Sie liefert einen praxisbezogenen Baustein zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, die die vollständige gesellschaftliche Partizipation von Menschen mit Behinderung in einem inklusiven Gemeinwesen einfordert und seit 2009 verbindliche Grundlage für das nationale Recht ist. Die Studie hat für die Weiterentwicklung der Strukturen und Prozesse nicht nur der Behindertenhilfe bundesweite Bedeutung. Mit dem Workshop »Qualität sicherstellen: Dienstleistungen auf der Grundlage von Rechten und Werten« fand das UNIQ-Projekt auf dem 15. Weltkongress von Inclusion International im Juni 2010 in Berlin seinen Abschluss. UNIQ ist eines von acht europäischen Projekten im Programm Progress, mit denen die EU-Kommission bewährte Methoden zur Definition, Verbesserung und Messung der Qualität sozialer Dienstleistungen in den Mitgliedsländern verbreiten möchte. Koordiniert wurde das Projekt von Atempo aus Österreich. Projektpartner in Berlin waren der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin, die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales und die Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin. Die Hochschule wurde vertreten durch Prof. Dr. Monika Seifert und Dipl.Heilpäd. (MA) Janna Harms. Im Zeitraum von 2009-2010 wurde in drei Ländern (Deutschland, Tschechien, Norwegen) getestet, wie das in Österreich entwickelte Evaluationsmodell Nueva auf die Bedingungen in anderen europäischen Ländern übertragen werden kann. Nueva evaluiert die Qualität von Diensten für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung. Das Besondere: Menschen mit Lernschwierigkeiten waren an der Entwicklung der Evaluationsinstrumente beteiligt und arbeiten als Interviewer aktiv bei der Durchführung und Auswertung mit. In Berlin wurden im Rahmen des UNIQProjekts vier Nutzerinnen und Nutzer von Wohnangeboten für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Grundlagen der nutzerorientierten Evaluation geschult. Als UNIQ-Peers führten sie Testinterviews in Wohneinrichtungen der Berliner Behindertenhilfe durch. In einem Seminar von Professor Dr. Monika Seifert haben sie über ihre Erfahrungen berichtet. Eine Teilnehmerin brachte nach Abschluss des Projekts zum Ausdruck, was die Mitarbeit für sie bedeutet: »Nueva ist eine neue, gute Möglichkeit für Menschen mit Lernschwierigkeiten, etwas auf die Beine zu stellen und im Vordergrund zu stehen. Hier sind wir. Hier bin ich. Wir haben unsere Rechte und unsere Fähigkeiten. Wir werden bei Nueva so akzeptiert wie wir sind und nicht als blöd dargestellt.« (Näheres zum Projekt: http:// www.nueva-network.eu/cms/de/UNIQ/ UNIQ_in_Deutschland/). Die Nueva-Evaluationsmethode wird in Berlin auf breiter Basis von der Fachverwaltung und von Trägern der Behindertenhilfe unterstützt. Der Beginn einer Ausbildung für Menschen mit Lernschwierigkeiten zur Nueva-Evaluatoren ist zum Ende des Jahres 2010 geplant. 20 Rückblick Forschungsprojekt Potenziale und Risiken in der familialen Pflege alter Menschen an der KHSB gestartet Alternative Lehrveranstaltungen an der KHSB Ulrike Poppe, Studentin an der KHSB Am 1. September 2010 fällt der Startschuss für ein neues vom Bundesfamilienministerium finanziertes praxisbezogenes Forschungsprojekt an der KHSB. Die Mittel für das Projekt mit den Standorten Siegen und Berlin wurden von Professor Dr. Suanne Zank (Universität Siegen) und Professor Dr. Claudia Schacke (KHSB) eingeworben. Das Projekt Purfam ist mit der Früherkennung, Prävention und Intervention prekärer, von Gewalt bedrohter oder betroffener familiärer Pflegebeziehungen befasst. Hintergrund und wesentliche Inhalte des Projektes Cirka 70% pflegebedürftiger älterer Menschen werden zuhause von Familienangehörigen betreut. Die Betreuung insbesondere demenzkranker Angehöriger ist mit vielfältigen Anforderungen verbunden, die zu Überlastung und schwerwiegenden physischen und psychischen Beeinträchtigungen der Pflegenden führen können. Chronische Überlastung wiederum gilt als eine Hauptursache von Aggressivität und Gewalt in der Pflege. Zwar leistet die überwältigende Mehrheit der Angehörigen eine gute, engagierte und aufopferungsvolle Pflege. Zu den Risiken der familialen Pflege zählen jedoch auch körperliche und seelische Misshandlungen sowie Vernachlässigung. Bislang existieren jedoch kaum Konzepte, die die (Früh)erkennung, Prävention und Intervention von Gewalt in der häuslichen Pflege älterer Menschen in den Blick nehmen. Vor diesem Hintergrund besteht das übergeordnete Ziel von Purfam in der Op- timierung des Praxishandelns in der Angehörigenarbeit, wobei der Schwerpunkt auf Gewaltprävention durch Früherkennung und Ressourcenstärkung liegt. Im Einzelnen beinhaltet das Projekt folgende Bausteine: 1. Analyse internationaler Best-PracticeAnsätze 2. Tagung mit internationalen Experten 3. Entwicklung von Früherkennungsmaßnahmen 4. Durchführung von Workshops mit Mitarbeitern in ambulanten Pflegediensten 5. Evaluation der Interventionsmaß nahme 6. Bundesweite Implementierung von Screeningverfahren und Interventionsangeboten 7. Erarbeitung eines Maßnahmenkatalogs für Entscheidungsträger aus Gesundheits- und Sozialpolitik, Erarbeitung eines Handbuchs / Manuals für die Praxis. Das Projekt hat eine geplante Laufzeit von 2 1/2 Jahren (Standort Berlin) und ein Gesamtvolumen von 604.705 EUR (199.830 EUR Standort Berlin). Durch die Kooperation mit Professor. Dr. Susanne Zank besteht für die beiden an der KHSB beschäftigten Wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts zu promovieren. Interessierte Studierende der KHSB sind eingeladen, das Projekt kennenzulernen und ggf. ihre Abschlussarbeit zu schreiben. Unter dem Motto »Rolle und Funktion der Professionellen im Sozialwesen« fanden im Sommersemester 2010 fünf alternative Lehrveranstaltungen an der KHSB statt. Die Idee zur Veranstaltungsreihe stammt aus dem Bildungsstreik 2009. Das Organisationsteam aus Studierenden und Lehrenden hat es sich zum Ziel gesetzt selbstorganisierte Lehrveranstaltungen sowie ein kritisches Bewusstsein und einen Blick auf gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge an die Hochschule zu bringen und zu entwickeln. Die Themen reichten vom Einblick in den Berufsalltag von Berufseinsteigern und »alten Hasen« im Sozialwesen über Einblicke in internationale Verhältnisse. In einer weiteren Veranstaltung ging es um die Entwicklungen in der Trägerlandschaft Berlins und deren Auswirkungen auf die Beschäftigungsverhältnisse von Bachelorabsolventen. Hierzu wurden Vertreter/Innen von Gewerkschaften und Trägern der Sozialen Arbeit und Heilpädagogik eingeladen. Es folgte ein Gastvortrag zum Thema »Kritische Theorie« von Dr. phil. Alexander Demirovic, bei dem man angeregt wurde einen Blick über den Tellerrand zu wagen und gedanklich neue Wege einzuschlagen. In der letzten alternativen Lehrveranstaltung stand der Austausch über die vollendete erste Lehrveranstaltungsreihen, sowie das Schaffen gemeinsamer Perspektiven an der KHSB für kommende Semester im Vordergrund. Resümierend ist zu sagen, dass ein großes Interesse an sozialpolitischen Themen herrschte, aber auch darüber hinaus. Besonders die Gespräche im Anschluss an die Veranstaltungen 21 Zusammenarbeit über Grenzen hinweg Fachgespräch: »Qualitätsanforderungen und Qualitätssicherung internationaler Praktika und Hospitationen« Bernd Streich erfreuten sich großer Beliebtheit. Alles in allem wurden die alternativen Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2010 begeistert aufgenommen und zum Anlass tiefgehender Diskussionen. Aufgrund dieser Tatsachen und der tollen neuen Ideen aus der letzten Veranstaltung wird es im Wintersemester weitergehen! Schon jetzt wird angedacht das Repertoire von Veranstaltungen um einen aktiveren Teil in Form von Workshops zu ergänzen. Natürlich sind alle eingeladen, die ihre Themen umgesetzt sehen wollen, die sich an der Organisation beteiligen möchten oder die einfach nur die Lust verspüren eine Veranstaltung zu organisieren. Informationen zu den Organisationstreffen und dem weiteren Vorgehen – oder einfach nur ein/e persönlichen Ansprechpartner/in gibt es unter folgender Adresse: internes[at]khsb.de »Qualität« ist in aller Munde. – auch in Hochschulen und hier vielleicht in den letzten Jahren in einem besonderen Maß. Dies führte verschiedene Hochschulen mit sozialer Ausrichtung zusammen. Unter dem Thema »Qualitätsanforderungen und Qualitätssicherung internationaler Praktika und Hospitationen« fand am 03./04.Mai 2010 ein interessantes Fachgespräch in Berlin statt. Tagungsort war die Evangelische Hochschule Berlin und die KHSB, also Zehlendorf und Karlshorst. Dem »Ev. Verein zur Förderung der Initiativen gegen Arbeitslosigkeit Berlin-Steglitz e. V.« – Eviga genannt – war es gelungen die Evangelischen Hochschule Berlin (EHB), die Alice-Salomon-Hochschule Berlin (ASH), die Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (KHSB) und die Akademie für Sozialpädagogik und Theologie Prag (Jabok) zusammen zu führen, um sich über internationale Praktika und Hospitationen auszutauschen und vielleicht auch Anregungen zu erarbeiten, insbesondere auch für Praktika in östlichen Nachbarländern. Ziel war es, das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und die Erfahrungen der beteiligten Fachhochschulen und von Eviga einer Fachöffentlichkeit vorzustellen und darüber ins Gespräch zu kommen. Beteiligt waren neben vielen Vertretern aus den beteiligten Institutionen auch alle drei Rektorinnen der Hochschulen. Von besonderem Interesse waren die Erfahrungen von Studierenden und Lehrenden der Jabok aus Prag. Die Jabok – Akademie für Sozialpädagogik und Theologie in Prag ist eine Einrichtung der Gemeinschaft der Salesianer Don Boscos, einer katholischen Ordensgemeinschaft, die sich insbesondere um Kinder und Jugendliche kümmert. Die Schule in Prag bietet eine CollegeAusbildung in der der christliche und der Don-Bosco- Geist im Bereich der Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Theologie seine Verankerung hat. Die Initiatoren wollten sich mit diesem Fachgespräch zu einem bildungspolitischen Thema an aktuellen Debatten beteiligen. Dies wurde auch in der abschließenden Podiumsdiskussion unter dem Thema: »Nachhaltigkeit und Effekte internationaler Praktika und Hospitationen für Studium und Lehre« mit den Rektorinnen Frau Prof. Dr. Borde (ASH), Frau Prof. Treber (KHSB), Herrn Prof. Dr. Hildebrand und Herrn Direktor Mgr. Martinek (Jabok) deutlich. Ein herzlichen Dank allen, die zum Gelingen dieses Fachgesprächs beigetragen haben. 22 Rückblick Religiöse Praxis – die KHSB beteiligt sich am interreligiösen Dialog Ehemaliger Student der KHSB erhält den Johannes-Stelling-Preis gegen Rechtsextremismus Bernd Streich Interreligiösen Dialog praktisch erlebten Studierende aus dem religionspädagogischen Bachelorstudiengang im April des Jahres. Sie nahmen zusammen mit Frau Professor Dr. Christine Funk teil an einen Vortrags- und Gesprächsabend, zu dem der Sachausschuss »Ökumene und interreligiöser Dialog« des Diözesanrates der Katholiken im Erzbistum Berlin und die islamischen Organisation DITIB (TürkischIslamische Union der Anstalt für Religion e.V.) eingeladen hatten. Das Thema »Religiöse Praxis in Christentum und Islam« stand an diesem Abend im Mittelpunkt. Und gab viel Stoff zum Austausch. Für die religiöse Praxis im Islam spielen die fünf Grundpflichten dieser Religion, auch »Pfeiler« oder »Säulen« des Islams genannt, eine maßgebende Rolle: Glaubensbekenntnis, Gebet, Unterstützung der Bedürftigen, Fasten und Pilgerfahrt. Impulsreferate zur religiösen Praxis im Islam wurden von Andry Abbas Schulz und im Christentum von Dompropst Dr. Stefan Dybowski gehalten. Sie ließen schon etliche Parallelen deutlich werden. In kleiner Runde konnten die Teilnehmenden über die Bedeutung der religiösen Praxis für das eigene Leben miteinander ins Gespräch kommen. Im Podium- und Plenumsgespräch zeigten sich einige Entsprechungen im Christentum und im Islam. Zum Gelingen des Abends trugen viele junge Muslime durch ihr engagiertes Gespräch bei, ebenso die Beteiligung von interessierten Nicht-Christen. Weitere Kooperationveranstaltung: 25.10.2010 »Sterben und Tod aus christlicher und islamischer Perspektive« (Berliner Hospizwoche) Der Leiter der Kreisgeschäftsstelle der Caritas in Anklam und ehemaliger Student der KHSB (damals KFB), Ulrich Höckner, erhielt am 22. Juni 2010 den mit 2.000 Euro dotierten Johannes-Stelling-Preis der SPD Fraktion des Landtages Mecklenburg-Vorpommern. Ulrich Höckner war in der Vergangenheit in seinem Heimatort Bargischow immer wieder offen gegen rechtsextremistische Tendenzen eingetreten. Sein Engagement gegen die zeitweilige Nutzung eines dörflichen Jugendclubs durch den sogenannten Heimatbund Pommern – eine Vorfeldorganisation der militanten Neonazikameradschaften – führte zu einer beispiellosen Verleumdungs- und Schmutzkampagne gegen ihn und seine Familie. Trotz der erheblichen Anfeindungen blieb Höckner bei seiner engagierten demokratischen Grundhaltung und trat als unabhängiger Kandidat zur Kommunalwahl an. In seiner Laudatio würdigte der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, die Leistungen von Ulrich Höckner und der weiteren Preisträgerin Jutta Bressem. Beim Kampf gegen Rechtsextremismus brauche man einen »langen Atem«, so Sellering. Wichtig sei, dass rechtsextreme Straftaten konsequent verfolgt würden. Von ganz besonderer Bedeutung sei zudem die Bekämpfung des Rechtsextremismus im gesellschaftlichen Raum: »Hier sind alle gesellschaftlichen Akteure gefragt. Das Engagement der beiden Preisträger kann dabei Vorbild für viele andere sein«, so Sellering. Der Preis, der seit 2006 verliehen wird, ist benannt nach Johannes Stelling, einem sozial- demokratischen Politiker der Weimarer Republik, der im Juni 1933 in Berlin während der sogenannten Köpenicker Blutnacht ermordet wurde. Ulrich Höckner, der neben seiner Tätigkeit für die Caritas auch Vorsitzender des Präventionsrates der Stadt Anklam ist, war von 1992 bis 1996 Student der damaligen KFB. Die gesamte Hochschule gratuliert ihm von Herzen zu diesem Preis und wünscht ihm für sein Wirken alles Gute und Gottes Segen. Augenblick 23 Neuerscheinung Traditionen der B.A. und M.A. oft liegen lässt und die Schwächen zu eigen macht. Doch die KHSB ist für mich besonders erfüllend, weil man hier Theorie und Praxis als Selbstverständlichkeit verbinden kann. Es ist eine Plattform, um Innovatives in Deutschland zu initiieren. Deshalb wollte ich an eine (Fach-)Hochschule anstatt eine Uni-Praxis zu generieren und zu reflektieren. Prof. Dr. Leo J. Penta Professor für Gemeinwesenarbeit und -ökonomie Warum möchten Sie ausgerechnet an einer katholischen Hochschule für Sozialwesen unterrichten? Weil ich Priester bin, könnte man einerseits meinen, dass es »natürlich« ist, dass ich hier bin. Die meisten Leute überrascht es jedoch, dass ich nicht Theologie , sondern Stadtteil- oder Gemeinwesenarbeit unterrichte. Für mich ist es dabei wichtig darauf hinzuweisen, dass es verschiedene Ausdrucksweisen des kirchlichen Auftrags geben kann. Was finden Sie an Ihrer Arbeit an der KHSB besonders erfüllend, herausfordernd oder änderungsbedürftig? Ich arbeite an der KHSB seit langem und habe viele Wellen der Curriculumsreform erlebt. Das war nicht immer einfach, weil ich oft das Gefühl hatte, schon die nächste »Reform« entwerfen zu müssen, bevor die alte wirklich eingespielt war. Nach wie vor schätze ich sehr die Studienschwerpunkte, bei deren Entwicklung ich in meiner Anfangszeit an der Hochschule mitwirken durfte. Auch herausfordernd war die Tatsache, dass ich früher und lange Zeit der erste und einzige Nicht-Deutsche Professor an der KHSB war; es bedurfte ein hohes Maß an kultureller Übersetzung! Ich finde es nach wie vor schade, dass die Bologna-Reform das Beste aus den anglo-amerikanischen Wenn Sie Ihren Studierenden eins vermitteln könnten, was wäre das? Die Menschen, mit denen sie arbeiten, sind nicht Kunden oder gar Klienten – wie sie leider meistens benannt werden. Sie sind Personen! »Klient« kommt aus dem Lateinischen und bedeutet »der Hörige« – der Inbegriff eines Objekts! Studierende sollten lernen, sie aber als Subjekte zu sehen und zu schätzen. Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Strömung in der Sozialen Arbeit bzw. Heilpädagogik, die mehr beachtet werden müsste? Die Sozialraumorientierung. Glauben Sie, dass es in den Sozialen Berufen Fortschritt gibt? Wessen Fortschritt? Fortschritt – aber aus welcher Sicht? In erster Linie gibt es Veränderung. Aber nicht jedwede Veränderung ist positiv, ist »Fortschritt«. Manche Änderungen sind einfach Modeerscheinungen, manche bringen keine Besserungen, manche sind gar gefährlich. In der Sozialen Arbeit liegen geschichtlich gesehen die Beispiele für einen gefährlichen »Fortschrittsglauben« auf der Hand. Haben Sie eine Person im Umfeld der Sozialen Berufe, die Sie als Vorbild sehen? Paulus und Saul Alinsky. Welche Autorin oder welchen Autor lesen Sie besonders gern? Hannah Arendt. Was würden die meisten Menschen von ihnen gar nicht erwarten? Ich fahre gern Kajak. Kundenstudie – Bedarf an Dienstleistungen zur Unterstützung des Wohnens von Menschen mit Behinderung Die UN-Behindertenrechtskonvention hat seit 2009 für die Behindertenpolitik in Deutschland programmatische Bedeutung. Unter der Zielperspektive Inklusion proklamiert sie die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben in der Gemeinde. Vor diesem Hintergrund hat die Berliner »Kundenstudie« eine Standortbestimmung der wohnbezogenen Unterstützungsleistungen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung vorgenommen und den Handlungsbedarf präzisiert. Die Erkenntnisse werden in einem Strategiekonzept verdichtet, das konkrete Maßnahmen auf dem Weg zur Inklusion benennt. Sie betreffen die Ebene des Individuums und seiner Lebenswelt sowie die Ebene des Hilfesystems und des Sozialraums. Die Forschungsarbeit weitet den Blick über das System der Behindertenhilfe hinaus auf sozialraumorientierte Ansätze der Sozialen Arbeit und der Sozialen Stadtentwicklung. Dabei wird den Unterstützungsbedarfen von behinderten Menschen mit Migrationshintergrund besondere Aufmerksamkeit zuteil. Die Studie hat für die Weiterentwicklung der Strukturen und Prozesse (nicht nur) der Behindertenhilfe bundesweite Bedeutung. Taschenbuch: 420 Seiten Rhombos-Verlag; Auflage Juli 2010 ISBN-10: 3941216287 24 Gott und die Welt Reise nach Oswiecim Fahrt zu den Gedenkstätten des Konzentrationslagers Auschwitz vom 5. bis 9. Februar 2010 Vor der Reise Dem Aushang für die Fahrt nach Auschwitz im Dezember 2009 folgte eine Phase überraschend intensiver Kommunikation: Kolleginnen und Kollegen sprachen mich an: »Ja, es ist nötig, sich mit dem Ort zu konfrontieren.« Einige warnten: » Einfach so? Haben Sie sich das gut überlegt?« Es gab auch Distanzierung: »Auschwitz? Nein, das reicht jetzt doch. Es gibt wichtigere Themen für mich.« Einige Kollegen erzählten mir von Vorfahren, die in Konzentrationslagern waren. Einige überlegten, ob sie Urlaub dafür investieren sollten. Auch Studierende erwogen das Für und Wider einer Reise zu den Gedenkstätten der Vernichtungslager des Nationalsozialismus Auschwitz und Auschwitz-Birkenau. »Interesse hätte ich schon, aber ich trau mich nicht.« »Für das Geld kann ich eine Woche schönen Urlaub machen.« »Ich war schon mal da. Einmal reicht mir. Aber gut, dass es die Möglichkeit gibt, hin zu fahren.« Ohne die konkrete Anbindung an ein Seminar sollte eine persönliche Erfahrung und Auseinandersetzung ermöglicht werden, mit dem, wofür der Name »Auschwitz« in der Geschichte steht. Von der »Erziehung nach Auschwitz« über die Theologie, die sich von daher in Frage gestellt sieht, bis hin zu den Auswirkungen von Selektion, die die Arbeitsbereiche der Sozialen Arbeit und Heilpädagogik betreffen. Verlauf der Reise Am 5. Februar 2010 machte sich eine Gruppe von 19 Personen mit der Bahn auf den Weg nach Oswiecim. 14 Studierende aus allen Studiengängen, 2 Professoren und 3 Mitarbeitende der Verwaltung. Am Abend erreichten wir die Begegnungsstätte »Zentrum für Dialog und Gebet«, einer Einrichtung der katholischen Kirche, in der wir komfortabel untergebracht waren. Am ersten Tag besuchten wir die Lagergebäude des sogenannten »Stammlagers Auschwitz I«. Unser Begleiter, der hauptberuflich als Geschichtslehrer arbeitet und seit zwanzig Jahren nebenamtlich Besucherinnen und Besucher durch die Gedenkstätten begleitet, erschloss uns über das unmittelbar zu Sehende hinaus eine Ahnung des »Funktionierens des Lagers«, indem er uns an vielen Zeugenberichten teilhaben ließ, die er im Laufe seiner Tätigkeit vernommen und recherchiert hatte. Nach dem Besuch der Lagergedenkstätte mit der ganzen Gruppe gab es am Nachmittag Zeit, nochmal in kleineren Gruppen oder alleine das Gelände zu begehen und auch die sog. Nationalausstellungen anzusehen. Hier dokumentieren und gestalten die einzelnen von der Shoah betroffenen Länder das Gedenken an ihre Staatsangehörigen. Am Vormittag des zweiten Tages besuchten wir mit unserem Guide die Gedenkstätte des riesigen Lagers Birkenau. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, mit Archivalien des Archivs des Lagers in Kontakt zu kommen. Lagerbücher, Transportlisten, Personalakten der Aufseher u.s.w. Hier kann man komplementär zu der Qual und dem Leiden der Gefangenen, die man erahnt, den Versuch besichtigen, alles in verwaltungsmäßiger Ordnung darzustellen. Am Vormittag des nächsten Tages hatten wir eine Begegnung mit Herrn Wilhelm Brasse. Er war als politischer Häftling im Stammlager gefangen und musste als gelernter Fotograf die neu ankommenden Häftlinge für die Akten fotografieren und später auch die Menschen, mit denen Ärzte, wie Dr. Mengele und Prof. Dr. Clauberg, ihre medizinischen Versuche machten. Nach der Befreiung des Lagers wollte er natürlich seinen Beruf weiter ausüben, war dazu aber nicht mehr in der Lage, weil er - traumatisiert von dem im Lager Erlebten - immer wieder Opfer der Experimente vor Augen hatte. Am Nachmittag unseres letzten Tages besuchten wir mit dem Zivildienstleistenden des Zentrums für Dialog und Gebet das Stadtzentrum von Auschwitz und hörten etwas von der wechselvollen Geschichte der Stadt, bevor sie durch die Einrichtung dieses Vernichtungslagers zum Synonym der Shoah wurde und seitdem kaum je als eigene wahrgenommen werden kann. An den Abenden trafen wir uns in der Gruppe und versuchten, die Eindrücke des jeweiligen Tages anzuhören. Aus dem Vielen, das zur Sprache kam: die Verstörung, die die Fotos der ausgemergelten und ausgebeuteten Menschen 25 auslösen. Die Verzweiflung, die der Block 11, der »Todesblock« hervorruft, in dem Unrechtssystem die Fiktion von rechtmäßigen Verurteilungen von Verstößen gegen Lagergesetze exekutiert wurde und Gefangene als Häftlinge zusätzlich brutal eingesperrt wurden. Die Fassungslosigkeit über Werkzeuge für die »Sonderstrafen«, denen die Häftlinge ausgesetzt waren, die der Brutalität und der Erniedrigung immer noch den Anschein von Rechtmäßigkeit geben sollten. Neben der Erschütterung über das vielfache Leiden der Häftlinge, für die es keine rechte Sprache zu geben scheint, gab es auch Reaktionen der Empörung, z.B. über die effiziente Organisation zur eigenen Bereicherung des NSStaates. Empörung darüber, dass die Juden aus Griechenland beispielsweise ihre Fahrkarten zum Vernichtungslager selbst bezahlen mussten, darüber, wie die Habe der Deportierten säuberlich desinfiziert, gelagert und magaziniert wurde, um sie ausgebombten Bewohnern im »Reich« als Ersatzgüter anbieten zu können. Empörung und Wut, wie die Menschen mit Ankunft im Lager wie Sachen behandelt und wie sorgfältig die Sachen ihres Besitzes behandelt wurden. Und Erschrecken über den »Wert von Modernität« zeigte sich angesichts der »innovativen Technik«, mit der die Massenvernichtung organisiert wurde. Nach der Reise Nachdem wir am 9. Februar 2010 wieder in Berlin angekommen waren, gingen wir in die vorlesungsfreie Zeit. Bei einem Treffen zu Beginn des Semesters stellten wir fest, dass wir mit vielen Eindrücken nicht »fertig« waren. Dass sie einerseits nicht in die erlebten Alltage zu passen scheinen, andererseits hörten wir aber auch von Alltagserfahrungen und Themen, die sich als durchsichtig erweisen für das, was wir beim Besuch der Gedenkstätten erfahren haben. Die KHSB auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München Bernd Streich Unter dem Motto »Forschung & Lehre« präsentierten sich die 17 kirchlichen Hochschulen in Deutschland auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag in München mit einem gemeinsamen Stand. Mit mehr als 20 Vorträgen, Filmvorführungen, Performances und Diskussionsrunden stellten die kirchlichen Fachhochschulen der Rektorenkonferenz kirchlicher Fachhochschulen (RKF) ihr breites Themenspektrum vor. Die Inhalte reichten von Religion und Religiosität über Soziale Arbeit, Bildung und Erziehung bis hin zu Pflege und Alter. Der Focus lag dabei auf Forschungsprojekte aus den einzelnen Hochschulen. Die KHSB war täglich am Stand vertreten: am Samstag durch die Rektorin, Frau Prof. Monika Treber und am Donnerstag durch Herrn Bernd Streich. Herr Prof. Dr. Stephan Höyng war im Dialogforum auf dem Stand beteiligt und stellte am Freitag unter dem Thema: »Männer in Kindertagesstätten – Bedarfe, Schwierigkeiten und Handlungsempfehlungen« sein Forschungsprojekt vor. Ziel des Projektes ist es, in den kommenden Jahren gemeinsam mit politisch und praktisch Verantwortlichen den Anteil männ- licher Fachkräfte spürbar zu steigern. Der gemeinsame Stand war einer der größten Stände in der Halle A6 und bot vielfältige Informationen, die Möglichkeit zum Gespräch mit Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitern der Administration. Viele Interessierte informierten sich über konkrete Studienmöglichkeiten und fragten nach Besonderheiten einzelner Hochschulen. Es gab auch viele Gäste, die sich über die kirchlichen Hochschulen informieren wollten. So war Erzbischof Marx aus München sehr interessiert und ein gefragter Gesprächspartner. Studierende der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen führten ein Umfrageprojekt zum Thema »Ökumene« durch. Sie fragten Jugendliche und junge Erwachsene nach ihren Ansichten zur Ökumene. »Damit ihr Hoffnung habt« war das Motto des 2. Ökumenischen Kirchentages. Die Zusammenarbeit der 11 evangelischen und 6 katholischen Hochschulen war gelungen und gibt Hoffnung zu weiterer guter ökumenischer Zusammenarbeit, nicht erst beim 3. Ökumenischen Kirchentag. 26 Fernblick Wie machen es die anderen? Deutsch-französischer Austausch zu Studium und Praxis im Nachbarland Wie machen es die anderen? Das ist die Leitfrage des deutsch-französischen Austauschs, den die KHSB in Zusammenarbeit mit dem Institut Universitaire de Technologie de Rennes, dem Interkulturellen Netzwerk e.V. und unterstützt durch das Deutsch-Französische Jugendwerk in diesem Jahr durchführt. Im Mittelpunkt des deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts steht der professionsbezogene Austausch und der Vergleich der deutschen Studiengänge Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Bildung und Erziehung sowie des französischen Studiengangs Animation Sociale et Socio-culturelle. Den Studierenden des jeweils anderen Landes soll gezeigt werden, welche potentiellen Berufsfelder mit der erworbenen Qualifikation angestrebt werden können. Neben diesen fachlich orientierten Zielen stehen der kulturelle Austausch und die Entdeckung der jeweils anderen Kultur im Zentrum. Die erste Austauschwoche, an der neben Professorinnen und Betreuern 8 deutsche und 10 französische Studierende teilnahmen, fand im Juni 2010 in Berlin statt. Als Highlights wurden die praxisnahen Exkursionen in die verschiedenen Einrichtungen wie z.B. Unter Druck/Kultur von der Stra- ße sowie Kontakt- und Beratungsstelle für Flüchtlinge und MigrantInnen e.V. erlebt. Da in Frankreich keine institutionell verankerte Arbeit mit Obdachlosen existiert, sondern nur eine Grundversorgung für Obdachlose geleistet wird, war insbesondere dieses Thema für die französischen Studierenden von großem Interesse. Aber auch der Unterschied zwischen den deutschen und französischen Studiengängen sowie den potentiellen Berufsfeldern erzeugte noch mehr Neugier und den Wunsch, die einzelnen Studiengangsinhalte noch besser kennen zu lernen. In binationalen Gruppen wurden verschiedene Themen so z.B. zum Thema Arbeit mit Jugendlichen, KITA und Arbeit mit Obdachlosen bearbeitet. Die binationalen Gruppen entwickelten zu diesen Themen fiktive Projekte. Trotz unterschiedlich vorhandener Fremdsprachenkenntnisse schafften es die Studierenden, gemeinsam originelle Projektideen zu entwickeln und Sprachhemmnisse sowie kulturelle Unterschiede zu überwinden. Die Gruppenmitglieder lernten hierbei gegenseitig voneinander. Die Studierenden der KHSB lernten z.B. die in Frankreich verbreitete Methode des Debatten-Cafés kennen, die themenspezifisch eingesetzt wird. Es werden hierbei Betroffene, der Bürgermeister sowie VertreterInnen von Organisationen eingeladen, um das spezifische Thema zu diskutieren. Nach der Austauschwoche waren sich die deutschen und französischen Studierenden einig, dass es eine gelungene Austauschwoche war. Die Tränen bei der Verabschiedung zeigten, dass nicht nur ein fachlicher Austausch stattgefunden hatte, sondern dass auch grenzüberschreitend neue Freundschaften geschlossen worden waren. Aber der Abschied ist ja noch kein richtiger: Im November diesen Jahres wird die Rückbegegnung in Rennes stattfinden – hier wird es für die Studierenden der KHSB dann um die Frage gehen: Wie machen es die anderen? Wege ins Auslandssemester & Auslandspraktikum …interkulturelle Erfahrungen sammeln, über den Tellerrand hinausblicken, das professionelle Spektrum erweitern, die Fremdsprachenkenntnisse verbessern, auf eigenen Beinen stehen… Es gibt gute Gründe, einen studienintegrierten Auslandsaufenthalt zu planen. Die KHSB unterstützt Studierende bei der Planung eines Auslandssemesters und Auslandspraktikums. Als anerkannte ERASMUS-Hochschule kann die KHSB jährlich Stipendien an Studierende vergeben, die an einer der 17. Partnerhochschulen studieren oder ein Praktikum an einer sozialen Einrichtung in Europa absolvieren wollen. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Marion.Mueller[at]khsb-berlin.de 27 Kleine Schritte, die die Welt verändern… Mein Praktikum auf den Philippinen Paradiesische Natur und Pazifik, Palmenund Bananenwälder sowie wunderbare Natur … das sind unsere ersten Eindrücke, als wir in Davao City auf den Philip pinen ankommen, um dort unser Praktikum bei der Kindernothilfe zu absolvieren. Schnell folgen allerdings auch andere Bilder von der Realität auf den Philippinien und den Problemen des Landes: Die Armut ist sehr groß, oft leben bis zu fünf Generationen in einer kleinen Holzhütte. Die Menschen haben Krankheiten aufgrund schlechter Hygiene und Ernährung. Kinderarbeit und Kinderprostitution sind Alltag. Es gibt viele Kinder, die auf der Straße leben. Die Mitglieder armer Familien sind kaum gebildet und selten über Menschenrechte aufgeklärt. Gewalt als Erziehungsmethode ist vorherrschende Realität. Unser Praktikum eröffnet uns die Möglichkeit, mit Straßenkindern in einem Slumgebiet zu arbeiten. Für diese Kinder veranstalten wir Kunst- und Tanzprojekte. Wir arbeiten mit den Bajaos. Die Bajaos gehören zu den ethnischen Minderheiten auf der Südhälfte der Insel Mindanao. Außerdem erhalten wir die Möglichkeit, zwei Wochen in einer Einrichtung zu arbeiten, die psychisch und körperlich misshandelte Mädchen betreut. Aus der Sicht von Sozialarbeitern gibt es auf den Philippinen sehr viel zu tun und Hilfe von Außen ist hier von großer Bedeutung. Wer helfen will, kann Partner von Pag-Ugmad (meine Organisation) werden. Schon mit 2 oder 3 Euro kann Kindern auf den Philippinen für eine Woche geholfen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, die Menschen zu unterstützen, sodass sie eine Chance haben in die Schule zu gehen, jeden Tag zu essen zu bekommen und einen sicheren Schlafplatz zu finden. Willst Du aktiv werden? Dann fordere weitere Informationen an: ninawahle[at]gmx.de Sattelt die Hühner, wir reiten nach Texas! Das vierte Semester rückt näher und die Frage des passenden Praktikums wird für viele Studierende immer drängender. Benny und Rico studieren Soziale Arbeit hier an der KHSB und wagen den Fernblick nach Austin, Texas. Rico berichtet: Austin gehört mit seinen über 750 000 Einwohnern zu den größten Städten in Texas. Hier gibt es zwei große und mehrere kleine Universitäten, sodass das Stadtbild von jungen Leuten und Alternativen geprägt ist, ganz nach dem Motto »Keep Austin weird«. Man merkt außerdem, dass Austin nicht zu unrecht als eine der »grünsten« Städte der USA gilt, da sich hier viele »grüne« Unternehmen angesiedelt haben und viele »Austinites« sehr umweltbewusst leben, Hybrid-Autos, Fahrräder, Busse und die Tram nutzen. Es fällt auch sofort auf, dass Austin zu Recht als die »Live Music capitol« der Welt gilt. Man kann jeden Abend in unzähligen Bars und Clubs auf der berühmten 6th Street und »SoCo« live Bands erleben. Zudem veranstaltet die Stadt jedes Jahr zwei international bekannte und geschätzte Festivals: das »South by Southwest« und »Austin City Limits«. Wir hätten uns also keinen besseren Ort aussuchen können, um uns während des Praktikums auch in der Stadt wohl zufühlen. Die Unterschiede in der Sozialen Arbeit im Vergleich zum Sozialsystem in Deutschland erscheinen uns nicht all zu groß. Wir arbeiten beide in einer NonProfit-Organisation für Menschen mit HIV / Aids. Ich selbst (Rico) bin in einem Wohnprojekt tätig und Benny arbeitet in einem Hospiz. Uns beeindruckt, wie stark die verschiedenen Einrichtungen in Austin untereinander vernetzt sind und wie offen und dennoch professionell die Kommunikationsstrukturen sind. Unsere Aufgaben sind sehr vielfältig und reichen von »Counseling« über Case Management bis hin zur Mitarbeit bei verschiedenen Projekten: Zum Beispiel einen Nachbarschaftsgarten zu organisieren, Fundraising-Aktionen wie das alljährliche Fahrradrennen der »AIDS Service Agencies« in Austin zu unterstützen oder mit einer Ressourcen Map den Dschungel an Hilfsangeboten für die Klienten verständlicher zu machen. Neben dem Praktikum haben wir zusätzlich die Chance, einen Einblick in das »Social Work«-Studium an der University of Texas in Austin zu bekommen. Wir besuchen ein Seminar zu »International Social Work« und halten dort eine Präsentation über Soziale Arbeit in Deutschland. Das Auslandspraktikum in Austin ist für uns beide ein voller Erfolg! Wir treffen hier interessante Menschen, lernen viel Neues über US-amerikanische Sozialarbeit und stellen fest, dass viele europäische Vorurteile gegenüber der USA nicht mehr sind als eben nur Vorurteile. 28 Ausblick Internationaler Tag an der KHSB 24. November 2010 13:30 Uhr – 18:00 Uhr »Sport und Behinderung – Die Herausforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention« Symposium am 22. November 2010 im Stadion von Bayer 04 Leverkusen (BayArena) »Die KHSB ist internationaler als man denkt!« Viele Studierende bringen internationale Erfahrung mit, interessieren sich für andere Länder, wollen im Studium ins Ausland oder engagieren sich über Grenzen hinweg. Auch Lehrende sind oft international aktiver als es scheint. Es gibt hier und da an der KHSB Projekte mit internationaler Ausrichtung, von denen die wenigsten wissen. Diese Internationalität soll sichtbar gemacht werden. Am 24. November gibt es hierfür einen Internationalen Tag. Geplant sind neben Diskussionsrunden, Schnupperworkshops, Vorträgen und Ideenworkshops auch Foren für den Erfahrungsaustausch zu international ausgerichteten Themen. Für ein spannendes Programm und eine Menge Spaß ist somit gesorgt. Am besten den Termin gleich in den Kalender eintragen! Das Thema »Sport und Behinderung« ist nicht neu. Neu aber sind jene Anforderungen, die die UN-Behindertenrechtskonvention an sämtliche kollektiven und individuellen Akteure des Sports stellt. Diese Konvention bedeutet für den Sport weitaus mehr als nur die Sicherstellung des Zugangs von Menschen mit Behinderungen zu Sportstätten und der Möglichkeit ihrer Teilnahme an sportlichen Aktivitäten! Welche Implikationen sie für die diversen kollektiven und individuellen Akteure des Sports mit sich bringt und wie die aus ihr hervorgehenden Grundsätze in den diversen Bereichen des Sports in konkrete Strukturen und Handlungen umgesetzt werden können, ist Gegenstand dieses Symposiums, das vom ICEP in Kooperation mit dem »Wissenschaftlichen Beirat des Arbeitskreises Kirche und Sport« und der »Arbeitsstelle Pastoral für Menschen mit Behinderung« der Deutschen Bischofskonferenz veranstaltet wird. Referent/-innen sind u.a. Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper (Deutscher Olympischer Sportbund, Vizepräsidentin für Bildung und Olympische Erziehung); Hubert Hüppe (Behindertenbeauftragter der Bundesregierung); Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl (Präsident der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt). … und wer sich im Vorfeld aktiv einbringen will, kann sich bei uns melden. Wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen! Kontakt Franziska Leers & Sara Kauer internationalertag[at]khsb-berlin.de Carolin Osterburg & Teresa Ernst ausland[at]khsb-berlin.de Marion Müller marion.mueller[at]khsb-berlin.de Information und Anmeldung: Florian Kiuppis ICEP - Berliner Institut für christliche Ethik und Politik Telefon 030 – 50 10 10 913 kiuppis[at]icep-berlin.de www.icep-berlin.de 29 »Gerechte Finanzierung der Pflege – wie muss Solidarität künftig organisiert werden?« 28. Oktober 2010, Katholische Akademie Berlin veranstaltungen des ForumFamilie im Wintersemester 2010/11 Case-Management in der Sozialen Arbeit – Chance für die Profession – Fluch oder Segen? Fachtagung am 27.11.2010 Die Ermöglichung einer menschenwürdigen Pflege ist eine der großen sozialpolitischen Herausforderungen der kommenden zwei Jahrzehnte. Die Erweiterung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs und die Dynamisierung der Beiträge durch die Pflegereform 2008 haben die Frage nach den strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen der sozialen Pflegeversicherung (SPV) nur zum Teil beantwortet. Es bleibt nach wie vor unklar, ob und wie eine solidarische und paritätisch getragene Finanzierung auch langfristig zu realisieren ist. Im Rahmen dieser Fachtagung werden Zukunftsfragen der Finanzierung der SPV und den sich daran anschließenden Herausforderungen für Politik, Ökonomie und Sozialethik diskutiert. Die Fachbeiträge aus der Wissenschaft und die politische Kontroverse sollen zur Reflexion der ethischen Dimensionen der Finanzierung von Pflege und zur Entwicklung geeigneter Lösungswege in Politik und Gesellschaft beitragen. Das ICEP veranstaltet diese nichtöffentliche Fachveranstaltung in Kooperation mit dem Verband Katholische Altenhilfe Deutschland und der Katholischen Akademie Berlin. 4.11.2010 | Das Patenprojekt: Bereichung der eigenen Lebenswelt für Kinder, Eltern und Paten. Ein Unterstützungsmodell für Kinder, die eine Erweiterung ihres familiären Netzwerkes benötigen. Andrea Rakers, Dipl.Päd, LebenLernen e.V. Kooperationsprojekt von PiK GmbH mit LebenLernen e.V. und Aktion Mensch, das Paten sucht, schult und begleitet, damit Kinder ohne stabiles soziales Netzwerk eine dauerhafte zusätzliche verlässliche Bezugsperson haben für ihre gesunde Entwicklung. Eine Fachtagung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.v. (DBSH) 18.11.2010 | Auf der Suche nach den »neuen Vätern« – Männer zwischen Familienarbeit und Brotverdienen. Johanna Possinger, Dipl.-Kulturwirt, Referemntin für Familienpolitik beim Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, Berlin Statt um »Vätermonate« und Elternzeit geht es auch um vielfältige Vereinbarkeitsdilemmata zwischen betrieblichen Hindernissen und persönlichen familiären Ansprüchen – Ergebnisse einer empirischen Studie bei einem großen Energiekonzern. 13.1.2011 | Die Begleitung von pflegenden Angehörigen demenzerkrankter Menschen durch Soziale Arbeit. Antje Doliff, cand. BA Soz.Arbeit (KHSB); Projektmitarbeiterin am Demenzzentrum Schwerin Neue Versorgungsstrukturen und niedrigschwellige Betreuungsangebote Immer donnerstags 14.00 – 15.30 Uhr in Raum 214. Jede Veranstaltung wird hochschulöffentlich angekündigt. Case Management bewegt sich in der Polarität zwischen einer von Klienten beauftragten Hilfe-(dienst)-leistung und dem Anspruch hoher fachlicher Arbeit auf der einen Seite, und der Beauftragung zur kosten- und wirksamkeitsorientierten Verknüpfung gesundheitlicher, sozialer und materieller Dienste auf der anderen Seite. Chancen und Risiken des Case Management hängen daher entscheidend von den sozialpolitischen Rahmensetzungen, aber auch den Ausbildungsstandards ab. Entsprechend können Erfordernisse, Bedeutung, Reichweite, Motive, Inhalte und Wirkung des Case Managment höchst unterschiedlich sein. Das Referat Weiterbildung wird mit dem DBSH die Positionierung von Case Management in der Sozialen Arbeit bilanzieren. Eingeladen sind Prof. Dr. Matthias Müller von der Fachhochschule Neubrandenburg, Prof. Dr. Remmel-Faßbender, Katholische Fachhochschule Mainz und Friedrich Maus, DBSH Weitere Informationen bekommen Sie bei Mechthild Schuchert, Referat Weiterbildung. Telefon 030 – 50 10 10 37 mechthild.schuchert[at]khsb-berlin.de 30 Augenblick Ich bin seit 18 Jahren hier und habe viel miterlebt – Umzüge, Reformen, Änderungen, was nicht immer einfach war. Dadurch aber ist ein Ethos entstanden, das die Menschen hier zusammenhält, trotz aller Differenzen. Prof. Dr. Birgit Bertram Professorin für Mikrosoziologie Warum möchten Sie ausgerechnet an einer katholischen Hochschule für Sozialwesen unterrichten? Es entspricht meiner Vision vom Menschen, dass jeder Mensch, ob groß oder klein und egal in welchem Kontext, immer ein ganzer Mensch ist und damit ein Ebenbild Gottes. Was finden Sie an Ihrer Arbeit an der KHSB besonders erfüllend, herausfordernd, oder änderungsbedürftig? Das hängt mit der ersten Frage zusammen. Ich mag es, wie menschenfreundliche und zugleich kompetente Lösungen gesucht und auch gefunden werden. In meinem Leben bin ich kreuz und quer durch die Republik gezogen und habe immer im Kontext der Caritas in der Kinder- und Jugendhilfe gearbeitet und dabei eine eindrückliche Kombination von Professionalität mit Herzlichkeit erlebt. Und das finde ich hier an der Hochschule fortgesetzt, nämlich eine hohe Übereinstimmung von Menschenfreundlichkeit und Herzlichkeit, gepaart mit hoher Professionalität. Das finde ich großartig. Wenn Sie Ihren Studierenden eins vermitteln könnten, was wäre das? Die Person ihres Gegenübers ganzheitlich ernst zu nehmen, weder auf den »Kopf« zu reduzieren noch auf das »Problem«, aber auch nicht auf die Interessen der Institutionen – sonst wird schnell übersehen, was wirklich hilft. Nützlich ist das Wissen, dass die kleinen Lebenskreise Stabilität und Hilfe ermöglichen. Das Schöne an der Mikrosoziologie ist, die Wirksamkeit der sozialen Netzwerkstrukturen zu erkennen – Familien, Freundschaften, Nachbarschaften – eben den Menschen in seinen Beziehungen zu seinen Mikrosystemen. Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Strömung in der Sozialen Arbeit bzw. Heilpädagogik, die mehr beachtet werden müsste? Ich lehre in den sog. Bezugswissenschaften, aber ich würde sagen: das Studium der gelebten Familienwirklichkeit aus der Perspektive ihrer Mitglieder, und dazu die empirischen Befunde ernst nehmen. Glauben Sie, dass es in den Sozialen Berufen Fortschritt gibt? Auf jeden Fall. Wir wissen jetzt viel dezidierter über die Entwicklungspotentiale von Menschen Bescheid, und das ist ein Ergebnis der Integration von verschiedenen Disziplinen: Neurologie, Medizin, Pädagogik, Psychologie, Soziologie – all das ergibt ein Mosaik, das hilft, die menschliche Entwicklung in unterschiedlichen Kontexten besser zu verstehen. Einige Entwicklungen tragen schon Früchte. Kinder werden zunehmend ganzheitlich ernst genommen, sozusagen schon als kleiner Mensch ein ganzer Mensch. Im Mittelpunkt sollte nicht stehen, wo es erst hinkommen soll, sondern wie es jetzt sein Leben mitgestalten kann. Kinder haben das Recht, dass ihre Bedürfnisse ernst genommen werden. Haben Sie eine Person im Umfeld der Sozialen Berufe, die Sie als Vorbild sehen? Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Welche Autorin oder welchen Autor lesen Sie besonders gern? Ich lese viel Belletristik und auch »gute« Krimis, und es fällt mir schwer, einzelne Namen zu nennen. Diese Lektüre brauche ich als Gegengewicht zu den wissenschaftlichen Texten. Ich habe zuerst Psychologie studiert und schwankte damals, ob ich nicht doch Kriminalistin werden könnte, denn mich fasziniert es herauszufinden, warum ein Mensch so handelt, wie er es tut. Das kann ich gut in meine Arbeit integrieren: Im Biographie-Seminar gibt es neben der wissenschaftlichen Literatur auch eine Romanliste für den »biographischen Blick«, was die Studierenden sehr schätzen. Was würden die meisten Menschen von Ihnen gar nicht erwarten? Die meisten sind völlig verblüfft – ich mache große Teppichbilder, die jeweils zwischen 3 und 5 Jahre dauern, und zwar Bilder, die ich im Kopf habe und denen ich mit Wolle und Farbe Gestalt gebe. Ich brauche etwas, was ich mit den Händen anfertige. Der letzte Teppich heißt »Californian Stranded Goods«, und gerade entsteht einer über Musik: »Hallelujah«! Personalia Impressum Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin Köpenicker Alle 39-57 10318 Berlin Herausgegeben von der Rektorin Prof. Monika Treber Im Sommersemester 2010 haben einige Kolleginnen und Kollegen die Hochschule verlassen. Ihnen gelten unser Dank und unsere guten Wünsche für die Zukunft. Tombolo Mukengechay Mitarbeiter in der Verwaltung seit 01.01.1992 Judith Schobert wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt »Aktuelle Entwicklungen in der Sozialpädagogischen Familienhilfe« seit 04.09.2009 Neu berufen bzw. angestellt wurden: Dr. Ute Fischer Gastprofessorin für Heilpädagogik Projektmitarbeit: Chefredakteur Dr. Ian Kaplow, Presse kaplow[at]khsb-berlin.de Ausgabe WiSe 2010 Astrid Homann Sachgebietsbearbeitung in der Koordinationsstelle »Männer in Kitas« Thomas Schmidt wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt »Älter werdende Eltern und erwachsene Familienmitglieder mit Behinderung zu Hause« Sandra Schulte Mitarbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit, Web-Site-Management und Tagungsplanung in der Koordinationsstelle »Männer in Kitas« Dienstjubiläum: Layout & Satz Norbert Poppe | transformhaus.de Druck: Pinguindruck Berlin Auflage: 5000 Gedruckt auf Papier mit FSC Umweltsiegel Bildnachweis S. 4 Dmitry Nikolaev - Fotolia.com S. 13 deanm1974 - Fotolia.com S. 20 Alexander Raths - Fotolia.com S. 21 willma... / photocase.com S. 24 istock.com S. 26 Kristin Werschnitzke Alle anderen Bilder KHSB Wir gratulieren Frau Annegret Schenkel zum 25-jährigen Jubiläum im kirchlichen Dienst am 01.09.2010. 31