Herunterladen
Transcrição
Herunterladen
Aktualisierte Umwelterklärung 2013 der Aurubis AG Standorte Hamburg und Lünen Unternehmensporträt Aurubis Unser Geschäft, unsere Unternehmenssegmente Unternehmensporträt Die Aurubis AG ist ein international führender integrierter Kupferkonzern mit einer starken Basis in Europa. Unser Portfolio umfasst die Produktion von Kupfer, das Recycling von Metallen sowie die Herstellung von Kupferprodukten. Damit sind wir in zentralen Bereichen der Wertschöpfungskette des Industriemetalls Kupfer vertreten. Die Erzeugung von Edelmetallen und Spezialprodukten ergänzt das Leistungsspektrum. Aurubis produziert an Standorten in Europa und den USA und verfügt über ein weitgespanntes Service- und Vertriebssystem, das den Produktabsatz in Europa, Asien und Nordamerika unterstützt. Rund 6.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Aurubis weltweit tätig. Wir sind auf nachhaltiges Wachstum und Wertsteigerung ausgerichtet: Die wesentlichen Inhalte unserer Strategie sind die Stärkung des Geschäfts, die Nutzung von Wachstumschancen und der verantwortliche Umgang mit Menschen, Ressourcen und Umwelt. Die Aurubis-Aktie gehört dem Prime-Standard-Segment der Deutschen Börse an und ist im MDAX, dem Europäischen Stoxx 600 und dem Global Challenges Index gelistet. Unser Geschäftsmodell Unser Geschäftsmodell vereint Erzeugung, Recycling und Verarbeitung von Metallen unter einem Dach. Dadurch verfügen wir über ein hohes Maß an Flexibilität in der Steuerung von Rohstoffbeschaffung und Produk tion. Unsere Produkt- und Leistungspalette ist stark an den Bedürfnissen des Marktes ausgerichtet. Angeboten werden sowohl Standard- als auch Spezialproduktlösungen sowie umfassende Dienstleistungen. Wir produzieren Kupfer vor allem aus Kupferkonzentraten, aber auch aus Zwischenprodukten anderer Metallerzeuger, Altkupfer und anderen Recyclingmaterialien, zu denen auch Reststoffe aus der Metallproduktion und Elektronikschrotte gehören. Dabei wird eine ganze Reihe von Begleitelementen extrahiert und zu Produkten wie Edelmetallen, Nebenmetallen wie Blei, Zinn und Selen sowie Schwefelsäure und Eisensilikat verarbeitet. Die an unseren Standorten Hamburg, Lünen, Olen und Pirdop hergestellten Kupferkathoden sind von heraus ragender Qualität, die die Anforderungen der Metall börsen noch übertrifft. Die Kathoden werden von uns größtenteils zu Kupferprodukten verarbeitet, können aber auch an der Londoner Metallbörse sowie an Handel und Industrie verkauft werden. Historie Aurubis wurde 1866 als »Norddeutsche Affinerie Aktiengesellschaft« in Hamburg gegründet. Nach verschie denen Änderungen in der Eigentümerstruktur erfolgte 1998 der Gang an die Börse. Zum Konzern gehören mehrere Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie der 2008 erworbene belgische Hersteller von Kupfergießwalzdraht und Halbzeugfabrikaten Cumerio. Die Umbenennung in Aurubis erfolgte 2009. Am 1. September 2011 wurde mit dem Erwerb der Rolled Products Division von Luvata das Produktgeschäft nochmals gestärkt und internationalisiert. Mit der Übernahme verfügt Aurubis über weitere Produktionsstandorte in Buffalo (USA), Finspång (Schweden), Pori (Finnland) und Zutphen (Niederlande) sowie über Dienstleistungs zentren in Zutphen, Mortara (Italien) und Schanghai (China) und Vertriebsbüros in den USA, Europa und mehreren asiatischen Ländern. Die vorliegende Umwelterklärung umfasst die Aurubis AG mit den Standorten Hamburg und Lünen. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 1 Unsere Unternehmenssegmente Der Aurubis-Konzern wird vom Unternehmens- und Verwaltungssitz in Hamburg aus geführt, an dem auch wesent liche Produktionsanlagen konzentriert sind. Die Konzernstruktur ist an der Wertschöpfungskette von Kupfer aus gerichtet. Drei operative Business Units (BUs) bilden das organisatorische Grundgerüst des Konzerns und stellen auch die Basis für die Berichterstattung dar. Außerdem unterstützen mehrere konzernübergreifend arbeitende Abteilungen, die in »Corporate Functions« zusammengefasst sind, die operativen Einheiten mit ihren Dienstleistungen und Verwaltungsfunktionen. Primärkupfer In der Business Unit Primärkupfer sind sämtliche Aktivitäten zusammengefasst, die sich mit der Gewinnung von hochreinem Qualitätskupfer in Form börsenfähiger Kupferkathoden aus dem Primärrohstoff Kupferkonzentrat befassen. Dazu gehören die Schmelz- und Raffinieraktivitäten an den Standorten Hamburg, Olen (Belgien) und Pirdop (Bulgarien). Hinzu kommt die Vermarktung der als Koppelprodukte hergestellten Schwefelsäure und Eisensilikatprodukte. Der BU sind auch die Tochterunternehmen Peute Baustoff GmbH und die Retorte GmbH Selenium Chemicals & Metals, der weltweit führende Selenproduzent, zugeordnet. Recycling / Edelmetalle Die Kernaktivität der Business Unit Rec ycling / Edelmetalle ist die Produktion von hochreinen Kupferkathoden aus einer sehr großen Bandbreite von Recycling rohstoffen. Recyclingaktivitäten sind im Konzern an verschiedenen Standorten zu finden, die bedeutendsten davon im Recyclingzentrum des Konzerns im westfälischen Lünen sowie in der Hamburger Sekundärhütte. Umweltfreundlich und mit innovativer Technologie werden Altkupfer und zunehmend komplexere Recyclingrohstoffe ver arbeitet, beispielsweise Elektronikschrotte. In der BU Recycling / Edelmetalle erzeugen wir auch die in den Kupferrohstoffen enthaltenen Edelmetalle und sonstigen Begleitmetalle sowie Koppelprodukte. Kupferprodukte Die Weiterverarbeitung von eigenen und fremden Kupferkathoden erfolgt in der Business Unit Kupferprodukte. Kupfer-Gießwalzdraht, der an die Kabel- und Draht industrie geliefert wird, ist hier von herausragender Bedeutung. Zudem produzieren wir Stranggussformate für den Markt und zur internen Weiterverarbeitung sowie Vorwalzbänder, Walz- und Spezialprodukte. Die wichtigsten Produktionsstandorte sind in Europa angesiedelt, darunter Hamburg, Stolberg und Emmerich (Deutschland), Olen (Belgien), Zutphen (Niederlande), Finspång (Schweden), Pori (Finnland) und Avellino (Italien). Außerhalb Europas produziert Aurubis in Buffalo (USA) Bänder aus Kupfer und Kupferlegierungen. Dienstleistungszentren in Großbritannien, der Slowakei, Italien, den Niederlanden und China sowie ein weltweites Vertriebsnetz runden das Leistungsprofil der BU Kupferprodukte ab. Zu den Endverwendungsbranchen des Zukunftswerkstoffs Kupfer zählen unter anderem die elektrischen und elektronischen Anwendungen (u. a. Telekommunikation), das Bauwesen, industrielle Maschinen und Anlagen, das Verkehrs- und Transportwesen sowie Konsumgüter. 2 Für die Kupfererzeugung in beiden BUs gilt, dass unsere Erträge zum größten Teil durch Schmelzund Raffinierlöhne bestimmt sind, die mit den Rohstofflieferanten als Verarbeitungsentgelte vereinbart werden. Unsere Kupferkathoden erfüllen grundsätzlich die sehr hohen Qualitätsanforderungen der Metallbörsen. Unsere Erträge in der Kupferverarbeitung sind durch Prämien und For mataufpreise bestimmt, die die Weiterverarbeitung des reinen Kupfers zu Produkten decken und die Wertschöpfung widerspiegeln sollen. Unternehmensleitlinie und Konzernrichtlinie Umweltschutz Die im Jahr 2011 neu dazugekommenen ehemaligen Luvata-Standorte wurden in den Konzernumweltschutz integriert. Nach den guten Erfahrungen der Integration der ehemaligen Cumerio-Standorte im Jahr 2008 heißt es nun auch hier, genau zu prüfen, wie die Umweltschutzsituation an den neuen Standorten weiterentwickelt werden kann. Folgende Grundsätze sind in unseren Unternehmensleitlinien festgelegt: »» Die kontinuierliche Verbesserung des Gewässer schutzes, Bodenschutzes und Immissionsschutzes ist Kernziel des Bereichs Umweltschutz. »» Aus eigener Verantwortung sollen Umweltschutz und Klimaschutz so fortentwickelt werden, dass natürliche Ressourcen geschont und Belastungen für die Umwelt und unsere Mitarbeiter vermieden bzw. auf ein Mindestmaß reduziert werden. »» Bei der Planung und Entwicklung neuer Produkte und Produktionsverfahren sind die Belange des Umweltschutzes gleichrangig zu berücksichtigen. »» Die verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte sind möglichst vollständig dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen, nicht vermeidbare Abfälle sollen ordnungsgemäß verwertet bzw. schadlos entsorgt werden. Rohstofflieferanten werden bei Bedarf bezüglich des Umweltschutzes beraten. »» Durch das Treffen notwendiger Vorkehrungen gegen Störfälle und Betriebsstörungen sollen Umwelt gefahren für unsere Mitarbeiter und Nachbarn sowie Auswirkungen auf die Umwelt vermieden bzw. so gering wie möglich gehalten werden. »» Das Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiter im Umweltschutz soll gestärkt und mit ihnen sowie mit den zuständigen Behörden und der Öffent lichkeit ein sachlicher, offener und vertrauensvoller Dialog geführt werden. »» Unsere Kunden werden über die Eigenschaften unserer Produkte und notwendige Sicherheitsmaßnahmen auf geeignete Weise informiert sowie bei Fragen bezüglich der Entsorgung der Produkte beraten. »» Für uns arbeitende Fremdfirmen sind so auszuwählen, zu informieren und zu beraten, dass die Einhaltung rechtlicher Vorschriften und unserer Standards im Umweltschutz gewährleistet ist. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ist die Grundlage und der Mindeststandard unserer Tätigkeiten. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 3 Aurubis übernimmt Verantwortung für den Umwelt- und den Klimaschutz, die beide zu den Kernthemen der Strategie des Unternehmens gehören. Metalle sind die Voraussetzung für technischen Fortschritt und einen hohen Lebensstandard. Der weltweit steigenden Nachfrage stehen aber nur begrenzte Ressourcen gegenüber. Das Recycling von Metallen ist deshalb – insbesondere für rohstoffarme Länder wie Deutschland – eine be deutende Rohstoffquelle. Es leistet so einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, zur Nachhaltigkeit und zum Ressourcenschutz. Aurubis bezieht Rohstoffe weltweit aus mehr als 50 Ländern; bei den Sekundärrohstoffen liegt der Schwerpunkt in Europa. Eine Vielzahl an Recyclingrohstoffen, beispielsweise Leiterplatten, Kupferrohre und Elektronikschrott, wird im Rahmen des Aurubis Multi-MetalRecyclings gekauft und verarbeitet. Auch am Standort Hamburg werden Recyclingrohstoffe zur Erzeugung von Kathodenkupfer und Edelmetallen in erheblichem Umfang verarbeitet. Da die Verarbeitung von Kupferkonzentraten ein exothermer Prozess ist, können Recyclingstoffe in Hamburg praktisch ohne zusätzliche Energie bei der Verarbeitung der Primärrohstoffe mit eingeschmolzen werden. Wir übernehmen die Verantwortung für eine umweltfreundliche Produktion mit höchstem Energieeffizienzstandard zum Klimaschutz und haben diese Ziele in unseren Unternehmensleitlinien verankert. Die un mittelbare Orientierung am Markt, die Ausrichtung auf Wachstum, das klare Bekenntnis zu Effizienz und kontinuierlichen Verbesserungsprozessen, ein hohes Qualitätsbewusstsein in allen Bereichen sowie die Übernahme ökologischer und sozialer Verantwortung: All das gehört für uns zur Zukunftssicherung des Konzerns. Abb. 1.0: Organigramm 4 Vorstandsvorsitzender Peter Willbrandt Business Unit Primärkupfer Konzernumweltschutz Werkleiter/Geschäftsführer an den Standorten Dr. Karin Hinrichs-Petersen Leiterin Konzernumweltschutz und Umweltschutz Hamburg Umweltbeauftragte an den Standorten Mit modernster Technologie verfolgen wir eine ziel erreichungsorientierte Umweltvorsorge. Der Ausbau des Recyclings im Konzern hilft, Stoffkreisläufe umweltfreundlich zu schließen, und ist damit ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Über die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen hinaus stellen Selbstverpflichtungen wie die Initiative »Responsible Care« der chemischen Industrie für Aurubis wichtige Instrumente zur stetigen Verbesserung der Leistungen im Umwelt- und Gesundheitsschutz dar. Der Konzernumweltschutz ist für die strategische Ausrichtung des Umweltschutzes verantwortlich und dem Vorstands vorsitzenden Peter Willbrandt direkt unterstellt. Die Umweltschutzaufgaben an den Standorten werden von den jeweiligen Umweltschutzverantwortlichen wahr genommen (siehe Abb. 1.0). Die für den Konzern einheitlichen Umweltschutz-Schlüsselfaktoren werden jährlich geprüft und zertifiziert. Konzernweit findet ein Austausch im Umweltschutzbereich statt und die Mitarbeiter werden regelmäßig zu umweltrelevanten Themen geschult. Für Notfallsituationen und Unfälle wurden Notfallpläne bzw. Alarm- und Gefahrenabwehrpläne festgelegt. Hierdurch wird sichergestellt, dass Umweltauswirkungen wirksam vermieden sowie die Mitarbeiter und die Bevölkerung geschützt werden. Wir führen regelmäßig Schulungen und Notfallübungen durch, deren Ablauf dokumentiert und ausgewertet wird. Die Störfall- und Notfallplanung erfolgt in Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Die Konzernrichtlinie Umweltschutz umfasst auch die Aufgaben zur Umsetzung der europäischen Chemikalienverordnung REACH. Unter Beteiligung der Mitarbeiter, der Werkleitungen bzw. Geschäftsführer und des Vorstands wurde für den Aurubis-Konzern ein einheitlicher Umweltschutzstandard geschaffen, durch eine Konzernrichtlinie festgeschrieben und im Rahmen der Umweltmanagementsysteme (ISO 14001 bzw. EMAS) konzernweit implementiert. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 5 Aktualisierte Umwelterklärung 2013 der Aurubis AG Standort Hamburg Nur ca. 4 Kilometer Luftlinie vom Hamburger Rathaus entfernt, auf der Elbinsel Peute, befinden sich der größte Produktionsstandort der Aurubis AG und die Konzernzentrale. Das Werk wurde im Jahr 1908 auf einem ca. 870.000 m² großen Gelände auf der Peute errichtet, einem gewerblich genutzten Binnenhafenareal im Stadtteil Veddel. Nach dem Wiederaufbau am Ende des 2. Weltkrieges wurden die Produktionsanlagen kontinuierlich aus gebaut und stetig modernisiert. Heute ist der Standort Hamburg der Aurubis AG weltweit eine der modernsten Primär- und Sekundärkupferhütten und hat eine genehmigte Produktionskapazität von 450.000 t Kupferkathoden pro Jahr. Am Standort Hamburg sind rund 2.280 Mitarbeiter, darunter 151 Auszubildende, beschäftigt. Die einzelnen Produktionsbereiche der Aurubis AG in Hamburg gliedern sich in drei Werksbereiche (siehe auch Abb. 1.7, S. 17): Das Werk Nord (Rohhütte Werk Nord / RWN) umfasst im Wesentlichen die Verwaltung, die Werkstätten, die sekundäre Kupfer- und Hütten produktion (Sekundärkupferhütte) sowie die Edelmetallproduktion. Im Werk Süd (WS) befinden sich insbesondere die Spaltanlage, die Spaltsäurereinigungsanlage, die Abwasserbehandlungsanlage, die Anlagen zur Konzentratanlieferung, die Chemischen Betriebe und die Stranggussanlagen. Zum Werk Ost gehören die Kern anlagen zur Primärkupferproduktion: die Rohhütte Werk Ost (RWO), die Schwefelsäureproduktionsanlagen und die Elektrolyse. Außerdem befindet sich in diesem Werksteil die Drahtanlage. Aurubis ist ein integrierter Kupfererzeuger und betreibt am Standort Hamburg Anlagen zur Kupfererzeugung und -verarbeitung (siehe Abb. 1.1). Abb. 1.1: Aurubis, ein integrierter Kupferproduzent Minen und Recyclingmärkte Kupfererzeugung Kupferverarbeitung BU Primärkupfer Weiter- und Endverarbeiter BU Kupferprodukte Elektrische und elektronische Anwendungen Konzentrat Schwefelsäure Flachwalzprodukte Eisensilikat Automobilbau Formate Kathoden Energiebranche Profildrähte BU Recycling/Edelmetalle Bauwesen/ Architektur Gießwalzdraht Recyclingmaterialien Edelmetalle Andere Metalle Telekommunikation Spezialprofile aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 7 Abb. 1.2: Vom Kupferkonzentrat zur Kathode Schwebeschmelzofen Kupferkonzentrat SO₂ Konverter Abgasreinigung Kupferstein (64 % Cu) Altkupfer Schwefelsäureanlage Schwefelsäure SO₂ Blisterkupfer (98 % Cu) In der Rohhütte Werk Ost werden in einem pyrometallurgischen Prozess aus Kupfererzkonzentraten und Rec yclingmaterialien Kupferanoden mit einem Reinheitsgrad von 99,2 % hergestellt. Das im Kupferkonzentrat enthaltene Eisen wird aus dem Prozess gewonnen und als Eisensilikatgestein oder -granulat vermarktet. Der im Rohstoff enthaltene Schwefel fällt zunächst als gas förmiges Schwefeldioxid (SO₂) im Prozessabgas an und wird in der sogenannten Kontaktanlage in hochreine Schwefelsäure umgewandelt, die in der Düngemittelund chemischen Industrie ihre Hauptabnehmer hat (siehe Abb. 1.1, S. 7). Die Hauptrohstoffe der Kupferproduktion sind Kupferkonzentrate (aufbereitete Kupfererze) und Recycling materialien (u. a. Altkupfer, Elektro- und Elektronikschrotte). Aus den unterschiedlichen Rohstoffen entsteht nach dem Verhüttungsprozess in der Elektrolyse reines Kupfer, das an den weltweiten Metallbörsen gehandelt werden kann. Aurubis verkauft jedoch lediglich einen sehr kleinen Teil der Kupferkathoden über die Börse. Der Großteil wird konzernintern an den unterschiedlichen Standorten zu Kupferprodukten wie Gieß walzdraht, Stranggussformaten, Bändern, Blechen, Folien, Drähten und Profilen weiterverarbeitet. Im Rahmen der Multi-Metal-Gewinnung werden aus den teilweise sehr komplexen Eingangsmaterialien zusätzlich Edelmetalle, Nickel, Blei und Zink sowie Eisensilikatprodukte und Schwefelsäure gewonnen. Aurubis nutzt die Eigenschaften von Kupfer und anderen Metallen, um ein Recycling ohne Qualitätsverlust zu ermög lichen (siehe Abb 1.2). 8 Engagement für die Umwelt Aurubis ist Umweltpartner der Stadt Hamburg und ist als umweltfreundliches Unternehmen im Rahmen von »Hamburg Umwelthauptstadt Europas« anerkannt worden. Diese Umweltpartnerschaft wurde im April 2013 für weitere fünf Jahre verlängert. Schwerpunkte des gemeinsamen Arbeitsprogramms im Rahmen der Umweltpartnerschaft in dieser Periode sind die Themen »Rohstoffeffizienz«, »Kreislaufwirtschaft«, »Luftrein haltung« und »Klimaschutz«. Darüber hinaus wurde im September 2012 die »Partnerschaft für Luftgüte und schadstoffarme Mobilität«, initiiert von der Freien und Hansestadt Hamburg, von Aurubis und elf weiteren Unternehmen verschiedener Branchen und Größen unterzeichnet. Ziel dieser Partner schaft ist die Reduktion der Stickstoffdioxidemissionen, die insbesondere durch den Verkehr verursacht werden. Um Ideen zur Umsetzung der Ziele der Luft gütepartnerschaft zu entwickeln, wurden im Mai 2013 gemeinsam mit dem Innovationsmanagement für alle Mitarbeiter offene Workshops durchgeführt. Hierbei standen die Themen »Mitarbeitermobilität« und »effizienter Fuhrpark« im Fokus. Unter dem Motto »Unser Werk soll grüner werden« führte Aurubis zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald eine Baumpflanzaktion durch. Daran beteiligte sich auch die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt Jutta Blankau. Von ca. 250 Mitarbeitern und ihren Familien, Kindern und Gästen wurden 50 Bäume und 3.000 Stecklinge gepflanzt, u. a. die Baumarten Eberesche, Esche, Eiche, Buche, Pappel und Erle. Bei den gesetzten Strauchstecklingen handelt es sich um Haselnuss, Holunder, Ölweide, Hainbuche, Heckenkirsche und Kreuzdorn. Durch die gemeinsame Baumpflanzaktion wird das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter und ihrer Anodenofen Anodengießanlage Kupferelektrolyse Rohstoffe Kupferprodukte Begleitprodukte Kupfer (99,5 % Cu) Anode Nickelsulfat Kathode (> 9 9,995 % Cu) Anodenschlamm Edelmetallgewinnung Familien gestärkt sowie ein Beitrag zum Schutz der Natur geleistet. Darüber hinaus leistet die Bepflanzung einen Beitrag zur Senkung der Emissionen. Aurubis beteiligt sich auch an der Freiwilligen Selbst verpflichtung der Hamburger Industrie-Unternehmen zur Umsetzung betrieblicher CO₂-Minderungen in den Jahren 2013 bis 2018. Ziel ist eine Einsparung von insgesamt mindestens 150.000 Tonnen CO₂ pro Jahr durch die unterzeichnenden 15 Unternehmen. Hierbei hat sich Aurubis zur Umsetzung eines Leitprojektes zur weiteren Abwärmenutzung in der Primärkupfererzeugung bekannt. Aurubis wird durch die Umsetzung aller geplanten Projekte eine Einsparung von 12.000 Tonnen CO₂ pro Jahr erreichen. Die kontinuierliche Verbesserung in den Bereichen Gewässerschutz, Bodenschutz, Emissionen und Energie effizienz sowie die Schonung natürlicher Ressourcen für zukünftige Generationen gehören zu den wesentlichen Aufgaben des Managements bei Aurubis. So wurde im Durchschnitt der vergangenen Jahre circa ein Drittel der Gesamtinvestitionen für Umweltschutzmaßnahmen aufgewendet. Seit dem Jahr 1981 betrugen die Gesamtinvestitionen am Standort Hamburg 1.118 Mio. Euro – hiervon waren 384 Mio. Euro Umweltschutzinvestitionen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und den Betrieb modern ster, innovativer Anlagentechnologien nimmt die Aurubis AG eine Spitzenposition im Klima- und Umweltschutz im Bereich der Primär- und Sekundärkupfer erzeugung bzw. der Herstellung von Draht- und Stranggussmaterial (Weiterverarbeitung) ein. Die am Standort Hamburg betriebenen Anlagen haben insbesondere auf europäischer Ebene Vorbildcharakter und sind als »Beste Verfügbare Technik« im BVT-Dokument »Nichteisen metalle« genannt. Seit dem Jahr 1990 konnte Aurubis die spezifischen Emissionen um bis zu 90 % senken. Bei Aurubis erfolgt die möglichst nachhaltige Produktion von Kupfer und Nebenprodukten unter Verwendung modernster, energieeffizienter Anlagentechniken mit sehr hohen Umweltschutzstandards, um natürliche Ressourcen zu schonen und eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Rohstoffe und Recyclingprodukte (wie Altkupfer und Computerschrott) werden nahezu vollständig in verkaufsfähige Produkte überführt. Aus den unterschiedlichen Recyclingrohstoffen entsteht am Ende der Verarbeitungsprozesse in der Elektrolyse ein börsennotiertes Kathodenkupfer, das sich qualitativ nicht von Kupfer aus primären Rohstoffen unterscheidet. Aurubis leistet jedoch mehr: Im Rahmen des MultiMetal-Recyclings werden aus teilweise sehr komplexen Eingangsmaterialien zusätzlich Edelmetalle, Nickel-, Zinn-, Blei- und Zinkprodukte sowie Eisensilikatprodukte hergestellt. Aurubis nutzt die Eigenschaften von Kupfer und anderen Metallen, um ein Recycling ohne Qualitätsverlust zu ermöglichen. Aurubis entwickelt im Werk Hamburg innovative Anlagentechniken, die einen Multiplikatorencharakter haben. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz einer neuen Membranfilterpresse zur energieeffizienten Trocknung von Schlämmen. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 9 Das Gebäude der Anodenschlammverarbeitung Die mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums geförderte Membranfilterpresse ist Teil eines Gesamtkonzepts zur Anodenschlammaufbereitung mit dem Ziel der energetischen Optimierung, der Rückgewinnung von Ressourcen und der Emissionsminderung. Allein mit diesem Teilvorhaben ist bei einer maximalen Auslastung der Produktionsanlage pro Jahr eine CO₂-Einsparung von 460 Tonnen möglich. Innovationen wie diese tragen dazu bei, unser umweltfreundliches Multi-Metal-Recycling weiter zu verbessern. Für eine zukunftsfähige und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft ist dieses grundlegend. Mit der Umsetzung dieses Projektes wird das umweltfreundliche Multi-Metal-Recycling am Standort Hamburg stabilisiert und erweitert. Dies schafft die Grundlage für eine zukunftsfähige, nachhaltige und ressourcen schonende Kreislaufwirtschaft. Die nachhaltige Kupferproduktion bei Aurubis dient dem Umwelt- und Klimaschutz und trägt zur Erhaltung der Ressourcen für zukünftige Generationen bei. Für den Hamburger Standort sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung im Umwelt- und Klimaschutz geplant, die im Umweltprogramm dieser Umwelterklärung beschrieben sind (ab S. 31). Das Umweltmanagementsystem Aurubis verfügt am Standort Hamburg seit dem Jahr 2002 über ein Umweltmanagementsystem, das nach ISO 14001 und nach EMAS zertifiziert ist. Die jährliche TÜV-Überprüfung ist eine gute Gelegenheit für Aurubis, die erfolgreiche Implementierung des Umweltschutzes sowie die dadurch erzielten Erfolge durch externe Dritte prüfen und verifizieren zu lassen. Das Energiemanagementsystem des Standorts Hamburg wurde bereits 2005 implementiert. Die Prüfung erfolgte bisher im Rahmen des Umweltmanagements. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des zertifizierten Energiemanagementsystems sowie der derzeitigen energie politischen Rahmenbedingungen ist im Mai 2013 erfolgreich eine einzelne Zertifizierung erfolgt. Ziele und Aufgaben des Umweltmanagementsystems Das Umweltmanagementsystem hilft uns, Produktionsprozesse sicher zu steuern. Insbesondere werden Ziele und Maßnahmen definiert und deren Umsetzung kontrolliert. Zu den Systemen des Umweltmanagements ge hören unter anderem die Dokumentation betrieblicher Abläufe sowie externe Umweltbetriebsprüfungen, interne Audits, regelmäßige Messungen und Betriebsbegehungen. Bestandsaufnahmen schaffen für uns die Basis für Entscheidungen über Art, Umfang, Angemessenheit und Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen. Unser Umweltmanagementsystem soll sicherstellen, dass die geltenden rechtlichen Anforderungen des Umweltschutzes erfüllt werden. Es soll außerdem die kon tinuierliche Verbesserung unseres Umweltschutzes durch ökonomisch vertretbare, umwelt- und arbeits sicherheitsgerechte Produkt- und Prozessgestaltung unterstützen. Für uns ist auch der sparsame Umgang mit Energie Teil des Umweltschutzes. Daher haben wir auch 10 Abb. 1.3: Organisation des Umweltschutzes am Standort Hamburg Vorstand Werkleiter Gesundheitsschutz Umweltschutz Strahlenschutzbeauftragte/r Allgemeine Dienste Technische Dienste Arbeitsmedizin Immisionsschutzbeauftragte/r Strahlenschutz bevollmächtigte/r Gefahrgutbeauftragte/r Energiemanagementbeauftragte/r Arbeitssicherheit Gewässerschutz beauftragte/r Arbeitssicherheitsfachkraft Abfallbeauftragte/r Umweltmanagementbeauftragte/r Störfallbeauftragte/r Beauftragte/r für Fachbetriebe nach § 62 WHG unser Energiemanagementsystem nach EMAS zertifizieren lassen. Die Energieströme werden transparent dargestellt und Optimierungspotenziale dokumentiert. Die Systeme und die Organisation von Umweltmanagement und Gesundheitsschutz sind ausführlich und verständlich in einem den Mitarbeitern zugänglichen Handbuch beschrieben. Dieses Managementhandbuch gewährleistet, dass alle Tätigkeiten, die Umweltaspekte und Fragen der Arbeitssicherheit betreffen, unter Beachtung der gesetzlichen Anforderungen geplant, gesteuert, überwacht und kontinuierlich verbessert werden. Organisation des Umweltmanagements Für die Einhaltung der Umweltschutz- und Strahlenschutzvorschriften ist der Vorstand beziehungsweise das benannte Mitglied des Vorstandes der Aurubis AG als Betreiber der genehmigungsbedürftigen Anlagen nach § 52a Bundes-Immissionsschutzgesetz und § 53 Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz verantwortlich. Die Funk tion des Umweltmanagementbeauftragten nimmt die Leiterin der Abteilung Umweltschutz wahr. Diese berichtet an den Vorstand. Im Rahmen des Umweltmanagementsystems verfolgt die Abteilung Umweltschutz die Änderungen rechtlicher Anforderungen, prüft ihre Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche unseres Unternehmens und kontrolliert den rechtskonformen Betrieb unserer Anlagen. Sie sorgt außerdem für die Aktualisierung der Rechtsverzeichnisse und die Informa tion und Schulung der Mitarbeiter. Zur Erfüllung der unternehmerischen Pflichten hat die Unternehmensleitung für folgende Aufgabengebiete Betriebsbeauftragte bestellt bzw. für die einzelnen Auf gabengebiete Verantwortliche festgelegt (siehe Abb. 1.3): »» Immissionsschutz »» Gewässerschutz »» Abfallwirtschaft »» Strahlenschutz »» Gefahrgut »» Umweltmanagement »» Beauftragter für Fachbetriebe nach Wasserhaushaltsgesetz »» Fachkräfte für Arbeitssicherheit »» Werkärztliche Abteilung »» Energiemanagementbeauftragter aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 11 Zur Unterstützung der Geschäftsbereiche werden in der Abteilung Umweltschutz (UMW) alle Belange des Umweltschutzes koordiniert, organisiert und überwacht. Sie dient auch als Ansprechpartner für den betrieblichen Umweltschutz. Zusätzlich obliegen der Abteilung UMW die Umsetzung der Anforderungen der neuen Verordnung (EG) Nr. 1907 / 2006 (REACH) für die Standorte der Aurubis AG in Hamburg und Lünen sowie die Beratung für den Aurubis-Konzern. Überwachung und interne Auditierung des Umweltmanagements Die Wirksamkeit des Umwelt- und Energiemanagementsystems wird durch interne Audits gemäß EMAS-Ver ordnung und ISO 14001 bzw. ISO 50001 überprüft. Die Vorgehensweise für die internen Audits ist in spezifischen Verfahrensanweisungen festgelegt. Entsprechend den Anforderungen von EMAS bzw. ISO 14001 bzw. ISO 50001 erfolgen jährlich interne sowie externe Audits. Die externe Prüfung beinhaltet die Verifizierung der Beschreibung betrieblicher Abläufe und die Prüfung der bereitgestellten Umweltdaten. Die Ergebnisse der Umweltbetriebsprüfungen und der internen Audits werden in einem Bericht zusammengefasst und dem Vorstand zur Bewertung vorgelegt (Management Review). Der Vorstand bewertet, inwieweit das Managementsystem geeignet, angemessen und wirksam ist und ob unsere Grundsätze für Umweltschutz, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit erfolgreich umsetzt werden. Auch das Energiemanagementsystem wird im Rahmen eines Management Reviews durch den Vorstand bewertet. 12 Notfallmaßnahmen und Krisenmanagement Aufgrund der Art und Menge der gehandhabten Stoffe unterliegt der Produktionsstandort Hamburg den Pflichten der Störfallverordnung. Für das Gesamtwerk der Aurubis AG in Hamburg wurde 2010 / 2011 der bestehende Rahmen-Sicherheitsbericht nach § 9 Störfallverordnung fortgeschrieben. Die Untersuchungen im Sicherheitsbericht basieren insbesondere auf den relevanten technischen Anlagendaten sowie der Zusammensetzung der gehandhabten Stoffe. Gemäß diesem Sicherheitsbericht ist anlagen bedingt eine ernste Gefahr im Sinne der Störfallverordnung auszuschließen. Zudem werden größere Schäden durch die vorgesehenen Maßnahmen zum Schutz der Allgemeinheit und der Nachbarschaft vor sonstigen Gefahren, erheblichen Nachteilen und erheblichen Beläs tigungen gemäß § 4b Abs. 1 Nr. 2 der 9. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) verhindert bzw. begrenzt. Alle weiteren Teilsicherheitsberichte wurden bis zum Jahr 2012 aktualisiert und fortgeschrieben. Für Notfallsituationen und Unfälle sind Notfallpläne festgelegt. Sie beschreiben, wie jeweils zu reagieren ist, damit Umweltauswirkungen verhindert bzw. begrenzt werden können. Wir führen regelmäßig Notfallübungen durch, deren Ablauf dokumentiert und ausgewertet wird. Darüber hinaus haben wir in Abstimmung mit den zuständigen Behörden einen übergeordneten Alarmund Gefahrenabwehrplan erstellt, in dem Notfallmaßnahmen für unser Werksgelände beschrieben sind. Zusätzlich existieren Alarm- und Gefahrenabwehrpläne für die einzelnen Betriebe. Diese Dokumente werden von der Werkfeuerwehr beziehungsweise den Betrieben Abb. 1.4: Menge ausgelieferter Gefahrgüter an den Standorten Hamburg und Lünen Transportmittel in t / Jahr GJ 06/ 0 7 GJ 07/ 0 8 GJ 08/ 0 9 GJ 09/ 1 0 GJ 10/ 1 1 GJ 11/ 1 2 Straße 64.73695.925 57.31169.14587.96097.280 Schiene 164.329126.420 83.170102.016198.323197.155 Binnenschiff 949.338904.636 Seeschiff Flugzeug Summe 1.081.870839.815780.897816.896 7.334 7.05510.465 5.924 5.7817.573 0,00,10,20,10,1 <1 1.185.7371.134.0361.232.816 in Zusammenarbeit mit der Abteilung Umweltschutz erstellt und sind für alle im Notfall involvierten Parteien einsehbar. Unsere Werkfeuerwehr in Hamburg ist rund um die Uhr einsatzbereit. Zusätzlich sind für jeden Betrieb und für alle relevanten Abteilungen Diensthabende für die Rufbereitschaft eingeteilt. Die Koordination gegebenenfalls erforderlicher Maßnahmen wird im wöchentlichen Wechsel durch einen Ingenieur vom Dienst übernommen, der ebenfalls jederzeit erreichbar ist. Aus dem Kreis der im Notfallplan genannten Personen wird im Notfall die »Einsatzleitung betrieblicher Notstand« gebildet, deren Aufgabe auch die Weitergabe von Informationen an die Öffentlichkeit ist. 1.016.9001.072.9611.118.904 Indirekte Umweltauswirkungen Indirekte Umweltauswirkungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht unmittelbar durch unsere Produktionsprozesse am Standort hervorgerufen werden. Sie sind daher nicht direkt von Aurubis beeinflussbar. Hierzu zählen beispielsweise unsere Produkte in den vorgelagerten und nachfolgenden Wertschöpfungs stufen. Auch von uns beauftragte Gefahrguttransporte sind nicht unmittelbar von uns beeinflussbar. Transport von Gefahrgut Für die Standorte Hamburg und Lünen wurde ein gemeinsamer interner Gefahrgutbeauftragter bestellt und gegenüber den zuständigen Behörden benannt. Daher wird dieser Punkt hier für die Standorte Hamburg und Lünen gemeinsam behandelt. Im Geschäftsjahr (GJ) 2011 / 12 wurden an den Stand orten Hamburg und Lünen insgesamt 1.118.900 Tonnen Gefahrgut zur Beförderung übergeben. Dies waren zu 97 % unterschiedliche Schwefelsäureprodukte (UN 1830 und UN 1831) der Gefahrgutklasse 8, »Ätzende Stoffe«, vom Standort Hamburg (siehe Abb. 1.4). Während des Berichtszeitraumes hat sich kein Unfall mit Gefahrgutaustritt ereignet. Vereinzelt aufgetretene Unregelmäßigkeiten konnten unverzüglich vor Transportbeginn entsprechend den relevanten Gefahrgut vorschriften behoben werden. Um diesen hohen Sicherheitsstandard zu halten, wurden wiederholt interne Beratungen, Überwachungen und Schulungen durchgeführt. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 13 Abb. 1.5: Herkunft der Kupferkonzentrate für den Standort Hamburg in Prozent, Geschäftsjahr 2011 / 1 2 Andere Länder 7 Kanada 9 Australien 5 Indonesien 4 Brasilien 13 23 Peru Konzentrat durchsatz Aurubis Hamburg > 1.000.000 t 21 Chile 18 Argentinien Herkunft des Rohstoffes Kupfererzkonzentrat Die Gewinnung unseres Rohstoffes Kupferkonzentrat für die Primärkupfererzeugung erfolgt weitestgehend bei den Minen vor Ort, wo die Erze von ca. 0,5 bis 4 % Kupfergehalt auf durchschnittlich 30 % Kupfergehalt aufkonzentriert werden, um die Transportmengen zu reduzieren. Unsere wichtigsten Erzkonzentratlieferanten sind die Minengesellschaften Xstrata, BHP Billiton, Rio Tinto, Vale, Teck und Newmont. Diese global agierenden Minengesellschaften haben sich zu einer nachhaltigen Unternehmenspolitik und zur Veröffentlichung von Umweltberichten verpflichtet, die auf den Internet seiten der Unternehmen eingesehen werden können. Aurubis entwickelt derzeit ein Business-Partner- Screening. In diesem Zusammenhang werden Möglichkeiten zur Integration von Umweltschutz- und sozialen Aspekten in das Screening geprüft. Das Kupferkonzentrat beziehen wir zum größten Teil aus Südamerika (75 %), zu 4 % aus Asien, zu 9 % aus Kanada, zu 5 % aus Australien und zu geringen Teilen aus anderen Ländern (siehe Abb. 1.5). Der Transport des Konzen trates erfolgt fast ausschließlich auf dem Seeweg in Massengutfrachtern über Brunsbüttel. Zur Anlieferung der Konzentratmischungen werden binnenwasserfähige Spezialschiffe eingesetzt, deren Ladung im Müggenburger Kanal mit einem Kran gelöscht wird. Im Geschäftsjahr 2011 / 12 wurden so über 1,1 Mio. Tonnen Kupfererzkonzentrate in unserem Werk angeliefert. 14 Indirekte CO₂-Emissionen Die Kupferproduktion ist ein energieintensiver Prozess, für den insbesondere die zuverlässige Lieferung von Strom von großer Wichtigkeit ist. Aurubis beteiligt sich daher durch eine virtuelle Kraftwerksscheibe langfristig an einem Steinkohlekraftwerk, das die Vattenfall Europe AG in Hamburg-Moorburg errichtet. Dieses ist das modernste und effizienteste Kraftwerk seiner Art. Die Stromerzeugung in diesem Kraftwerk verursacht CO₂-Emissionen. CO₂-Emissionen dieser Art zählen bei Aurubis zu den indirekten Umweltauswirkungen. Im Jahr 2012 betrugen diese indirekten CO₂-Emissionen insgesamt 476.600 Tonnen. Um auch die indirekten CO₂-Emissionen weiter zu reduzieren, werden derzeit einige Projekte umgesetzt. Strom aus regenerativen Energiequellen wird derzeit in den Produktionsprozessen nicht genutzt. Ein wich tiges Projekt in diesem Zusammenhang ist die weitere Abwärmenutzung zur Stromerzeugung in der Primär kupfererzeugung. Allein durch dieses Projekt werden 5.000 Tonnen indirekte CO₂-Emissionen eingespart. Die Gesamtmenge des aus Abwärme erzeugten Stroms im Kalenderjahr 2012 betrug 9.955 MWh, was einem Anteil von 1,5 % am gesamten Stromverbrauch entspricht. Des Weiteren wurde in den Produktionsprozessen Deponie- statt Erdgas eingesetzt (2012: 3.870 MWh). Für die Produktionsprozesse in der Kupferherstellung wird Dampf benötigt. Dieser wird zu einem großen Anteil aus Abwärme erzeugt; in 2012 wurden 79 % des benötigten Dampfes aus Abwärme und nur 21 % wurden aus fossilen Brennstoffen erzeugt. Umwelt- und Klimaschutz – Daten und Fakten Die in Hamburg betriebenen Produktionsanlagen sind immissionsschutzrechtlich genehmigt. Im Gewässerschutzbereich werden gereinigtes Niederschlags- und Abwasser sowie Kühlwasser entsprechend der bestehenden wasserrechtlichen Erlaubnisse eingeleitet. Die Datenerhebung im Werk Hamburg erfolgt auf Grund lage von Daten im SAP-System, des PI-Systems, von betrieblichen Aufzeichnungen sowie von den Ergebnissen umfangreicher Messprogramme. Rechenwege und Datenerhebung werden dokumentiert, so dass die Datenermittlung jederzeit nachvollziehbar und belegbar ist. Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkel, Managementgespräche und Audits werden Umweltaspekte sowie Daten geprüft, analysiert und bewertet. Hierdurch konnten Schwerpunkte im Umweltschutz gesetzt und die Umweltziele festgelegt werden. Auch die nach EMAS III geforderten Kernindikatoren werden in diesem Prozess jährlich neu bestimmt. Im Rahmen der internen Audits wurde geprüft, ob die für das Jahr 2012 vereinbarten betrieblichen Umwelt ziele erfüllt worden sind. Dies konnte für alle relevanten Umweltziele mit direktem Einfluss auf Umweltauswirkungen bestätigt werden, einige weitere Ziele wurden fortgeschrieben, neue Ziele wurden definiert und dokumentiert. Der Schwerpunkt des neuen Umweltprogramms wurde im Bereich der weiteren Verbesserung der Emissionsminderung und des Klimaschutzes gesetzt. Zur Stärkung des Umweltbewusstseins und zur Implementierung der Umweltschutzziele wurden Umweltqualitätszirkel und weitergehende Schulungen von Mitarbeitern vereinbart. Für die jeweiligen Betriebsbereiche wurden im Jahr 2012 Betriebsbereichsziele festgelegt, deren Umsetzung geprüft und dokumentiert wird. Im Rahmen eines von Aurubis im Jahr 2010 freiwillig beantragten Genehmigungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung wurde erstmalig eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung für den gesamten Standort durchgeführt. Die Erteilung des Genehmigungsbescheides mit Umweltverträglichkeitsprüfung sichert die bestehenden Anlagen am Standort und bildet die Grundlage für alle folgenden Genehmigungsverfahren. Der von Aurubis 2011 unterzeichnete öffentlich-recht liche Vertrag mit der Stadt Hamburg betrifft das Thema »Luftreinhaltung«. Dieser sieht weitergehende Emis sionsminderungen der staubförmigen Emissionen um 9 Tonnen pro Jahr auf Basis der Emissionserklärung des Jahres 2008 vor. Die im Vertrag vereinbarten Maßnahmen wurden in das neue Umweltprogramm mit aufgenommen. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 15 Abb. 1.6: Hohe Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen führen zu einer Erhöhung der Betriebskosten Investitionen am Standort Hamburg in Mio. € 67 43 99/00 20 01/02 Technologie 16 12 03/04 18 24 41 42 05/06 07/08 Betriebskosten für den Umweltschutz in Hamburg in Mio. € 29 93 09/10 50 591 69 71 81 81 84 85 87 97 102 101 119 77 771 46 592 13 192 11/12 Umweltschutz 99/00 01/02 03/04 Gutschrift für Produkte 05/06 07/08 09/10 11/12 Netto-Betriebskosten 1 Aufgrund einer Umstellung der Kostenrechnung weichen die Angaben ab 2010/11 deutlich von denen der Vorjahre ab. 2 Gutschrift für Produkte ohne Rundung: 58,5 Mio. €, Netto-Betriebskosten ohne Rundung: 18,8 Mio. € Die wesentlichen Maßnahmen sind folgende: »» Im Bereich der Sekundärkupfererzeugung erfolgt die Anbindung der neuen Brecheranlage an die neu errichtete Lagerhalle Werk Nord. »» Im Bereich der Primärkupfererzeugung wird eine Turbine zur Stromerzeugung aus Abwärme gebaut (CO₂-Minderung von 5.000 Tonnen pro Jahr). »» Eine Machbarkeitsstudie wird zeigen, inwieweit eine Schließung der Dachreiter der Primärkupfererzeugung möglich ist und wie sinnvoll eine Bereichsabsaugung installiert werden kann. Die neue Vereinbarung umfasst Umweltschutzmaß nahmen mit einer Investition von insgesamt ca. 20 Mio. Euro; die Vereinbarung hat eine Laufzeit bis zum Jahr 2016. Zusätzlich beteiligte sich Aurubis erfolgreich am ersten Hamburger Klimaschutzprogramm 2007 bis 2012. Die CO₂-Emissionen konnten dauerhaft um 32.000 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Hierzu sind zahlreiche Einzelmaßnahmen mit einem Investitionsvolumen von ca. 22 Mio. Euro umgesetzt worden. Investitionen in den Umweltschutz Bei Aurubis erfolgt die möglichst nachhaltige Produktion von Kupfer und Nebenprodukten unter Verwendung modernster Anlagentechniken mit sehr hohen Umweltschutzstandards, um natürliche Ressourcen zu schonen und eine saubere Umwelt für zukünftige Generationen zu erhalten. Daher investieren wir kontinuierlich in modernste Anlagen- und Umweltschutztechnologie. Die kontinuierliche Verbesserung in den Bereichen Luft qualität, Energieeffizienz und Gewässerschutz sowie 16 die Schonung natürlicher Ressourcen für zukünftige Generationen gehören zu unseren wesentlichen Aufgaben. So wurde im langjährigen Durchschnitt ca. ein Drittel der Gesamtinvestitionen für Umweltschutzmaßnahmen aufgewendet. Seit dem Jahr 1981 betrugen die Gesamt investitionen über 1,1 Mrd. Euro, davon entfielen auf die Umweltschutzinvestitionen 384 Mio. Euro. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen und den Betrieb modernster, innovativer Anlagentechnologien nimmt die Aurubis AG im Klima- und Umweltschutz eine Spitzen position im Bereich der Primär- und Sekundärkupfererzeugung bzw. der Herstellung von Draht- und Stranggussmaterial (Vorstufen der Weiterverarbeitung) ein. Heute sind bei weiterhin hohen Investitionen in den Umweltschutz vergleichsweise geringe Verbesserungen zu erzielen, weil bereits ein weltweit führender Umweltschutzstandard erreicht worden ist und der Emissionsminderung technologische Grenzen gesetzt sind. Durch eine Umstellung der Kostenrechnung sind die dargestellten Daten der Betriebskosten des Umweltschutzes ab dem Geschäftsjahr 2010 / 11 nicht direkt mit den Daten der Vorjahre vergleichbar. Dies wird durch die gestrichelte Linie verdeutlicht (siehe Abb. 1.6). Grundsätzlich führen Investitionen in den Umweltschutz zu erhöhten Betriebskosten. Die Reduzierung der Nettobetriebskosten des Umweltschutzes in den Jahren 2011 und 2012 resultiert aus sehr guten Erlösen aus dem Verkauf von Schwefelsäureprodukten. Abb. 1.7: Ortslage des Werksgeländes der Aurubis AG Elbinsel Kaltehofe 1 2 3 Hauptwindrichtung 1 Werk Nord 2 Werk Süd 3 Werk Ost Messstation Veddel Abb. 1.8: Drastische Reduktion der Immissionswerte (Schwebstaub) auf der Elbinsel Kaltehofe¹ Entwicklung der As-Belastung am Messort Kaltehofe in ng/m³ Entwicklung der Cd-Belastung am Messort Kaltehofe in ng/m³ 16,1 14,08,36,65,43,45,05,03,53,1 17,7 14,35,09,25,41,71,20,80,90,8 98000203040506070809 98000203040506070809 EU-Zielwert: 6 ng /m³ EU-Zielwert: 5 ng /m³ 1 Gramm (g) = 1 Mrd. Nanogramm (ng) »» Schwermetall-Immissionen deutlich unter EU-Zielwert 1 Die Schwebstaubmessung auf Kaltehofe wurden eingestellt aufgrund der Umgestaltung zur Wasserschutz-Insel. Die neue Messstelle befindet sich im Wohngebiet Veddel. Der Messwert für Arsen betrug dort im Jahr 2012 3,4 ng/m³ und für Cadmium 1,1 ng/m³. Quelle: Institut für Hygiene und Umwelt der Stadt Hamburg aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 17 Abb. 1.9: Weitere Verminderung der Emissionen an Staub und Staubinhaltsstoffen im Bereich der Sekundärkupfererzeugung Erwartete Emissionsminderung in kg / Jahr Staub 6.000 Lagerplatz 1.050 3.270 –72 % Kupfer 305 1.680 2008 2011 Brecher Bandanlage 150 625 –73 % 170 2008 2011 Durch die neue Brecher- und Bandanlage und Anbindung an die Schüttgutlagerhalle werden die diffusen Emissionen aus diesem Bereich um mehr als 70 % vermindert. Abschätzung der Daten auf Grundlage der Emissionserklärung des Jahres 2008. Insbesondere die Projekte zur Minderung diffuser Emis sionen sind Meilensteine im Umweltschutz. Für Aurubis als führendes Unternehmen im Bereich der Kupfer erzeugung ist es wichtig, im Bereich des Umweltschutzes innovative Techniken zu entwickeln und dabei auch technisches Neuland zu betreten. Projekte hierzu sind das Haus-in-Haus-Projekt in der Sekundärhütte (Investition ca. 7 Mio. Euro) und das Projekt zur Kapselung und Absaugung diffuser Emissionen im Bereich der Anodenöfen und der Gießmaschine in der Rohhütte Werk Ost (Primärhütte) mit einem Investitionsvolumen von ca. 7 Mio. Euro. Der Erfolg der Minderungsmaßnahmen zur Reduktion diffuser Emissionen zeigt sich daran, dass die von der Hamburger Umweltbehörde durchgeführten Schweb staubmessungen auf der in Hauptwindrichtung liegenden Elbinsel Kaltehofe seit Jahren auf einem konstant niedrigen Niveau gehalten werden konnten. Für Arsen lag der Immissionswert bereits im Jahr 2006 bei 5 ng / m3, für Cadmium bei 1,0 ng / m3. Von Aurubis beauftragte Messungen bestätigen die Unterschreitung der europäischen Richtwerte der 4. Tochterrichtlinie zur Luftqualitätsrahmenrichtlinie. Die ab 2013 geltenden EU-Zielwerte für Arsen (6 ng / m3) und Cadmium (5 ng / m3) werden bereits seit Jahren sicher eingehalten. Aufgrund der Umgestaltung der Elbinsel Kaltehofe zur Wasserschutz-Insel wurden dort keine weiteren Messungen durchgeführt. Die Messwerte an der Messstation Veddel liegen jedoch ebenfalls deutlich unterhalb der EU-Zielwerte (siehe Abb. 1.7 und 1.8). 18 Bei Aurubis werden die bestverfügbaren Anlagentech niken auf sehr hohem Umweltschutzniveau betrieben. Weitere Emissionsminderungsmaßnahmen erfordern daher überproportional hohe Investitionen. Gleichzeitig verursacht der Betrieb von Anlagen, die dem Umweltschutz dienen (z. B. Filteranlagen), beträchtliche Kosten. Verstärkt wurde dieser Trend in den letzten Jahren durch den Anstieg der Energiepreise, da Umweltschutzmaßnahmen (z. B. der Betrieb von Filteranlagen mit Ventilatoren) sehr energieintensiv sind. Umweltmedium Luft Einer der wichtigsten Meilensteine im Umweltschutz war in den 90er Jahren der Einsatz modernster Filtertechniken für alle gerichteten Emissionsquellen, also Schornsteine. Eine Schlüsselposition nehmen heute die Projekte zur Minderung diffuser Emissionen ein. Für Aurubis ist es daher entscheidend, im Bereich des Umweltschutzes innovative Techniken zu entwickeln und hierbei auch technisches Neuland zu betreten. Hierzu konnte im September 2011 die neue, 5.000 m2 große Schüttgutlagerhalle im Werk Nord (Lagerhalle Werk Nord) in Betrieb genommen werden. Im Jahr 2012 erfolgte die Integration der Brecher- und Bandanlagen. Durch das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 7,5 Mio. Euro wird eine Reduzierung der diffusen Emissionen aus diesem Bereich um mehr als 70 % erwartet. Abgeschiedene Flugstäube können innerhalb der Hütte zur Gewinnung der darin enthaltenen Metalle verarbeitet werden, es entsteht somit kein zusätzlicher Abfall (siehe Abb. 1.9). Abb. 1.10: Entwicklung der Staubemissionen am Standort Hamburg Staub in g / t erzeugten Kupfers 540458435359325187168143159147133146148131103100 89 90 93 94 93 101105 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 Abb. 1.11: Entwicklung der Kupferemissionen am Standort Hamburg Kupfer in g / t erzeugten Kupfers 62,453,4 51,944,841,931,228,723,626,421,418,421,221,618,215,0 13,912,315,014,715,315,7 15,014,6 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 Abb. 1.12: Entwicklung der Bleiemissionen am Standort Hamburg Blei in g / t erzeugten Kupfers 33,6 30,8 30,8 22,8 23,5 11,06,95,85,56,15,86,55,76,24,2 3,12,93,74,14,54,44,14,9 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 Die spezifischen Emissionen im Luftbereich konnten seit 1990 erheblich vermindert werden. Dies wird in den Grafiken 1.10 bis 1.15 verdeutlicht. Auf Basis des Jahres 1990 konnten die Staubemissionen um gut 80 % reduziert werden. Der leichte nominale Anstieg der Staubemissionen ab dem Jahr 2011 hat kalkulatorische Gründe; er ist auf neue, bundesweit geltende Berechnungsvorgaben der zuständigen Behörde für Daten kontinuierlicher Messeinrichtungen zurückzuführen (keine Berücksichtigung des sog. Validierungswertes). Eine tatsächliche Erhöhung der Staubemissionen fand nicht statt (siehe Abb. 1.10). Kupfer ist der metallische Hauptinhaltsstoff der Stäube in Hamburg. Die spezifischen Kupferemissionen konnten seit 1990 um 77 % reduziert werden. Das erreichte niedrige Niveau konnte gehalten werden, die Veränderungen zum Vorjahr liegen im zu erwartenden Schwankungsbereich (siehe Abb. 1.11). Mehr als 70 % der noch verbliebenen Metallemissionen des Produktionsstandortes Hamburg stammen heute nur noch aus diffusen Quellen, der überwiegende Anteil davon aus Hallenentlüftungen. Die spezifischen Bleiemissionen konnten im Vergleich zum Bezugsjahr 1990 deutlich reduziert werden (um 85 %) und liegen damit weiterhin auf niedrigem Emissions niveau (siehe Abb. 1.12). aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 19 Abb. 1.13: Entwicklung der Arsenemissionen am Standort Hamburg Arsen in g / t erzeugten Kupfers 9,06,6 6,05,1 4,82,4 2,52,01,91,71,51,31,21,2 1,00,90,81,1 1,11,1 1,11,11,0 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 Abb. 1.14: Entwicklung der SO₂-Emissionen am Standort Hamburg SO ₂ in kg/t erzeugten Kupfers 10,4 11,67,75,76,95,8 5,54,85,4 5,74,34,24,7 4,14,04,33,84,44,15,14,34,34,5 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 Abb. 1.15: Höchster Umweltschutzstandard weltweit SO₂-Emissionen der Kupferhütten in kg SO₂/t erzeugten Kupfers Ø Kupferhütten Welt: 232 kg SO ₂ / t Cu Ø Kupferhütten Europa: 49 kg SO ₂ / t Cu Aurubis Hamburg: 4 kg SO₂/t Cu Aurubis Pirdop: 7 kg SO₂/t Cu Quelle: Brook Hunt 2012 / zertifizierte Daten Der genannte Wert der spezifischen Bleiemissionen liegt im üblichen Schwankungsbereich der letzten Jahre. Die leichte Erhöhung basiert auf aktuellen Messungen diffuser Emissionen an den Dachreitern der Bleiproduktion, was zu einem optimierten Erfassungsgrad bei den Messungen führt. Eine tatsächliche Erhöhung der Bleiemissionen im Jahr 2012 liegt nicht vor. Arsen ist ein natürlicher Inhaltstoff der Kupfererzkonzentrate. Bei den verschiedenen Prozessschritten der Kupferraffination konnten die spezifischen Arsenemissionen seit 1990 um nahezu 90 % reduziert werden (siehe Abb. 1.13). 20 Neben Kupfer ist Schwefel einer der Hauptbestandteile des Kupfererzkonzentrates. Das bei der Verhüttung des Erzes erzeugte gasförmige Schwefeldioxid wird in der Schwefelsäureproduktionsanlage nach dem modernen Doppelkatalyseverfahren zu Schwefelsäurequalitäten umgesetzt, die ihre Hauptanwendung in der chemischen Industrie finden. Die spezifischen Schwefeldioxidemissionen konnten seit 1990 um nahezu 60 % reduziert werden. Die Schwefeldioxidemissionen werden im Wesentlichen durch die Eingangsmaterialien der Rohhütte Werk Ost und den Umsetzungsgrad der Kontaktanlage beeinflusst. Ansicht der neuen Lagerhalle Werk Nord Die spezifischen Schwefeldioxidemissionen variieren auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre (siehe Abb. 1.14). Im internationalen Vergleich nimmt Aurubis am Standort Hamburg eine Spitzenposition bei der Verminderung der spezifischen Schwefeldioxidemissionen ein (siehe Abb. 1.15). Bei einer Jahresproduktion von 456.800 Tonnen erzeugten Kupfers ergeben sich die folgenden spezifischen Emissionen für das Jahr 2012: Emissionen spezifische Emission bezogen auf: Einsatzmaterial erzeugtes Kupfer SO₂kg/t Staubg/t 1,3 4,5 30,2 105 Kupferg/t 4,2 14,6 Bleig/t 1,4 Arseng/t 0,31,0 4,9 Die in den Genehmigungsbescheiden festgelegten Emissionsgrenzen für gefasste Emissionsquellen wurden sehr sicher eingehalten. Die genehmigten Frachtbegrenzungen* für diffuse Emissionen** wurden lediglich bis ca. zur Hälfte ausgeschöpft. Lärm Die Belastung durch Lärm, die von unserem Betriebsgelände ausgeht, messen wir regelmäßig. An den Werksgrenzen werden die bestehenden Richtwerte unterschritten. Im Jahr 2010 wurden detaillierte Lärmmessungen durchgeführt und ein Lärmkataster erstellt. Diese Messungen wurden im Jahr 2011 weiter fortgeführt, um die Wirksamkeit getroffener Maßnahmen zu evaluieren. Weitere Messungen sind für das Jahr 2013 geplant, um die Wirksamkeit der 2012 umgesetzten Schallminderungsmaßnahmen zu evaluieren. Umweltmedium Wasser Das Abwasser des Gesamtwerkes Hamburg der Aurubis AG setzt sich aus Niederschlagswasser, indirektem und direktem Kühlwasser, Kondensat, Prozessabwasser und Abschlämmwasser zusammen. Das gesamte Niederschlagswasser des Werkes (406.000 m3 im Jahr 2012) wird erfasst und zusammen mit anderen Abwässern (z. B. aus der Anodengießmaschine der Rohhütte Werk Ost) gereinigt und in die Elbe eingeleitet. Das Niederschlagswasser wird teilweise als Kühlwasser genutzt. * F rachtbegrenzung: max. erlaubter Massenstrom einer Emission über einen definierten Zeitraum ** »Gefasste Emissionen« werden aus gerichteten Emissionsquellen (z. B. Abluftrohr) in die Umgebungsluft abgegeben. Im Gegensatz dazu werden »diffuse Emissionen« aus nicht-gerichteten Emissions quellen wie z. B. von Lagerplätzen abgegeben. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 21 Abb. 1.16: Entwicklung der Metallemissionen in Gewässer am Standort Hamburg Metallemissionen in g / t erzeugten Kupfers 6,67,86,84,3 4,23,93,51,51,81,62,11,81,91,91,51,61,31,61,3 1,31,51,51,5 1 99019952000200520102012 Anfallende Prozesswässer werden dem Stand der Technik entsprechend in einer eigenen Abwasserbehandlungs anlage gereinigt. Für das Werk Hamburg liegen bestehende wasserrechtliche Erlaubnisse vor, deren Anforderungen eingehalten werden. Das Sanitärwasser (insbesondere Abwasser aus Küchen, Kantinen und Sanitär- sowie Sozialräumen) wird in die städtische Kanalisation eingeleitet und zur Behandlung den städtischen Kläranlagen zugeführt (siehe Abb. 1.16). Der Anteil der von Aurubis eingeleiteten Schwermetalle an der Gesamtfracht der Elbe beträgt weniger als 0,1 %. Aurubis hat die Schwermetallfracht, die insgesamt mit dem Abwasser in die Elbe eingeleitet wird, seit 1990 um 60 % vermindert. Der heute mit 1,5 g / t Kupferprodukt erreichte Emissionswert belegt die Spitzenposition von Aurubis im Umweltschutz, da hiermit die Grenzwerte der Abwasserverordnung deutlich unterschritten werden. Die spezifischen, auf die Menge Einsatzmaterial bzw. die Kupferproduktion bezogenen Abwassermengen sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Spezifische Daten zu den Metallemissionen im Wasserbereich am Standort Hamburg Jahr Spez. Metallemissionen in Gewässer bezogen auf: Einsatzmaterial in g / t erzeugtes Kupfer in g / t 2007 0,58 1,6 2008 0,46 1,3 2009 0,41 1,3 2010 0,49 1,5 2011 0,47 1,5 2012 0,42 1,5 Diese Anlage zur Erzeugung von Reinstwasser bedient in erster Linie den steigenden Wasserbedarf der Kesselanlagen und der Säureproduktion und ist technisches Benchmark. Durch sie werden dem Reservoir Hamburgs bis zu 400.000m³ Trinkwasser weniger pro Jahr entnommen. 22 Bezüglich der Kühlwassereinleitungen betreibt Aurubis ein umfangreiches Monitoring-Messnetz. Dabei werden Einleittemperatur, Aufwärmspanne und Kühlwasser menge an allen Einleitstellen gemessen und aufgezeichnet. Des Weiteren sollen mengenmäßig relevante Ein leitungen mit einer kontinuierlichen Messung der Sauerstoffkonzentration ausgerüstet werden. Im Jahr 2011 wurde ein Auswertungssystem in Betrieb genommen, durch das sich die ermittelten kühlwasserrelevanten Größen statistisch auswerten und dokumentieren lassen. Diese Überwachung der Wärmeemissionen durch das Kühlwasser stellt eine weitere Maßnahme zur Verbesserung des Gewässerschutzes dar. Der Bezug von Trinkwasser von den Hamburger Wasserwerken konnte im Jahr 2012 am Standort Hamburg auf ähnlich niedrigem Niveau wie in den vorangegangenen Jahren gehalten werden. Durch die Aufbereitung von Elbwasser zur betrieblichen Nutzung konnte der Trinkwasserverbrauch von Aurubis um bis zu 400.000 m3 pro Jahr gesenkt werden (siehe Abb. 1.17). Abb. 1.17: Auch die Schonung der TrinkwasserRessourcen gehört zu den langfristigen Zielen von Aurubis. Trinkwasserverbrauch Werk Hamburg in 1.000 m³ / Jahr Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen Die Sachverständigenprüfung der relevanten Anlagen durch den TÜV Nord gemäß der Landesverordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) wurde entsprechend den vorgegebenen Prüf zyklen durchgeführt. Die Fachbetriebsprüfungen nach § 19, l WHG wurden ebenfalls vom TÜV Nord abgenommen. Neuanlagen und Umbauten in den Anlagen wurden ebenfalls gemäß der geltenden Landesverordnung errichtet bzw. geprüft. Abfall Am Standort Hamburg wurden im vergangenen Kalenderjahr 310.095 Tonnen Abfälle angenommen und verwertet. 24.491 Tonnen davon waren als gefährlich eingestufte Abfälle. Von diesen kamen 1.716 Tonnen aus dem Ausland und wurden behördlich notifiziert. Die Steigerung der Menge der zur Verwertung angenommenen Abfälle resultiert aus einem erhöhten Einsatz von Kupferschrotten in der Sekundärhütte (RWO). Die angenommenen Abfälle wurden zu 64 % als Schlackenbildner (Aschen aus Klärschlamm- und sonstigen Verbrennungsanlagen, gebrauchte Strahlmittel, Sand und Bodenaushub sowie Ofenausbruch aus Lünen) und zu 36 % für die Metallrückgewinnung (Stäube, Schlämme, Schlacken und edelmetallhaltiges Gekrätz) eingesetzt. 750 500 Senkung um ca. 60 % 250 2000 2005 20102012 aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 23 Abb. 1.18: Abfallerzeugung Aurubis Hamburg in t/Jahr Arsenhaltige Abfälle / Untertagedeponierung UTD Recycling Hofmüll / Abfälle zur Übertagedeponierung Verbrennung ÜTD (Baumaßnahmen) 8 .444 10.085 4.564 5.745 27.33215.39012.51615.39312.76120.06916.72429.68338.812 38.911 1 992199419961998200020022004200620072008200920102011 2012 Im vergangenen Kalenderjahr wurden am Standort Hamburg 38.911 Tonnen Abfälle erzeugt und einer Entsorgung zugeführt. Davon waren 20.278 Tonnen (52 %) als gefährlich eingestufte Abfälle. Der Gesamtanfall fiel erneut um ca. 30 % höher aus als im Jahr 2010. Dies ist, wie bereits im Jahr 2011, insbesondere auf ein höheres Aufkommen von Bauabfällen (29.619 t) zurückzuführen. Der Anteil der Bauabfälle an der Gesamtmenge Abfall beträgt 76 %. Produktionsbedingt wurden nur 9.292 Tonnen Abfälle erzeugt. Davon wurden 2.861 Tonnen einer Beseitigung und 6.431 Tonnen einer Verwertung extern zugeführt. Das Verhältnis von produktionsbedingten Abfällen und denjenigen, die einer Verwertung zugeführt wurden, ist vergleichbar mit dem des Jahres 2011. Grund für den mit 2011 vergleichbaren Anstieg der Gesamtabfallmenge ist auch im Jahr 2012 der vermehrte Anfall von Bauabfällen aufgrund der Umsetzung verschiedener (Neubau-)Projekte (siehe Abb. 1.18). 24 Die Menge der Abfälle zur Beseitigung besteht hauptsächlich aus den Schlämmen der Abgasreinigungen. Diese konnte im Jahr 2012 deutlich verringert werden. Grund hierfür ist eine veränderte Zusammensetzung des Vorlaufmaterials. Des Weiteren wurden Schlämme aus den Wasch- und Kühlanlagen Ost und Süd intern in der Primärhütte verarbeitet und nicht entsorgt. Darüber hinaus wurde der Prozess der Schlammabtrennung optimiert sowie weniger Kalk zur Neutralisation zugesetzt, was die Schlammmenge deutlich reduzierte. Bei einer Jahresproduktion von 456.800 Tonnen erzeugten Kupfers liegt die spezifische Abfallmenge bei 85 kg je Tonne Produkt (zum Vergleich: 2011 79 kg / t, 2010 63 kg / t). Bezogen auf den Materialeinsatz von 1,6 Mio. Tonnen im Jahr 2011 konnten 99,4 % der Einsatzstoffe in Produkte überführt werden. 38.459 Tonnen Olivin-Pyroxengestein der Rohhütte Werk Nord und 68.062 Tonnen Schlackenmaterial aus der Rohhütte Werk Ost konnten nicht als Ersatzbaustoff vermarktet werden und wurden als Deponiebaustoff einer Verwertung zugeführt. Abb. 1.19 a: Spezifischer Energieverbrauch Aurubis Hamburg in MWh / t erzeugten Kupfers 4,64,23,63,02,62,52,42,01,82,0 2,42,5 –46 % 1990 1995 2000 2005 2010 2012 Abb. 1.19 b: Spezifische brennstoffbezogene CO₂-Emissionen Aurubis Hamburg in t CO₂ /t erzeugten Kupfers 0,830,600,470,310,280,270,220,190,180,190,250,24 –71 % 1 990 1995 2000 2005 2010 2012 »» Einsparungen beim Energieverbrauch sichern unsere Wettbewerbsfähigkeit … »» … und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Energie und Klimaschutz Durch den sparsamen Einsatz von Rohstoffen und Energie praktizieren wir verantwortliches Handeln gegenüber zukünftigen Generationen. Unsere Hauptenergieträger sind elektrischer Strom und Erdgas. Insgesamt verbraucht die Aurubis AG am Standort Hamburg rund 1,1 Mrd. kWh Energie jährlich. Bei einer Jahresproduktion von 456.800 Tonnen Kupfer bedeutet dies einen spezifischen Energieverbrauch von 2,5 MWh je Tonne erzeugten Kupfers (zum Vergleich: 2011 2,3 MWh / t, 2010 2,4 MWh / t). Bei einem Materialeinsatz von 1,6 Mio. Tonnen im Jahr 2012 entspricht dies einem Energieverbrauch von ca. 0,71 MWh pro Tonne Einsatzmaterial. In den vergangenen Jahren stagnierte der spezifische Energieverbrauch am Standort Hamburg. Ein wichtiger Grund hierfür ist der gestiegene Anteil der Anlagen an Multi-Metal-Recycling. Dies führt zu einem höheren Gesamtenergieverbrauch. Damit steigt der auf die Kupferproduktion bezogene Energieverbrauch, ohne dass eine signifikante Erhöhung der Kupfermenge vorlag. Damit steigt auch der Energieverbrauch pro Menge erzeugten Kupfers. Wird ausschließlich der Bereich der Primärkupfererzeugung vom Erzkonzentrat zu Kupfer formaten bzw. Draht betrachtet, so ist der spezifische Energieverbrauch in diesem Bereich in den letzten Jahren konstant geblieben. Bei längerfristiger Betrachtung konnte der spezifische Energieverbrauch, der Maßstab energieeffizienter Produktion ist, am Produktionsstandort Hamburg in den letzten Jahren deutlich reduziert werden, im Vergleich zum Jahr 1990 um 46 %. Durch den sparsamen und effizienten Umgang mit Energie konnte der brennstoff bedingte spezifische CO₂-Ausstoß seit 1990 um 71 % verringert werden. Bei einer Kalenderjahresproduktion von 456.800 Tonnen erzeugten Kupfers lagen die spezi fischen CO₂-Emissionen aus Brennstoffen bei 0,24 t CO₂ je Tonne Produkt (zum Vergleich: 2011 0,24 t CO₂ / t, 2010 0,25 CO₂ / t) (siehe Abb. 1.19a und 1.19b). aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 25 Abb. 1. 20 a: Energieeffizienzvergleich der Kupferindustrie in MJ/ t Kathode 17,5 12,7 9,2 5,9 21,512,411,5 9,9 n li e n ra Au st Ja ie As es ns t ig pa n a Aurubis nutzt die in Prozessen entstehende Abwärme weitestgehend zur Gebäudeheizung sowie für die Produktionsprozesse. So werden die Gebäude am Standort Hamburg zu ca. 80 % durch Abwärmenutzung beheizt. Ein Beispiel für eine wirksame Maßnahme zur Energieeinsparung im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes ist das von Aurubis entwickelte und installierte Energieverbundkonzept: die Installation eines neuen Abwärme kessels und einer Dampfturbine. Dieses neue Energie verbundkonzept mindert die Emissionen dauerhaft um 12.500 Tonnen CO₂ pro Jahr. Die Kupferproduktion aus Erzkonzentraten beginnt in einem Schwebeschmelzofen. Dessen Abgase haben eine Temperatur von 1.400 °C und enthalten rund 35 % Schwefeldioxid, das in einer sogenannten Kontaktanlage zu flüssiger Schwefelsäure verarbeitet wird. Die heißen Abgase des Schwebeschmelzofens werden zunächst in einem Abhitzekessel gekühlt; dabei wird wertvoller Dampf erzeugt, der während der Heizperiode teilweise zur Beheizung des Werks und der Bürogebäude dient. Zusätzlich wird der Dampf als Prozessdampf für verschiedene metallurgische Prozesse verwendet. Der Wärme inhalt der heißen Abluft der Säureanlagen sollte auch vollständig und ganzjährig genutzt werden – so entstand die Idee, die überschüssige Wärme in Strom umzuwandeln. Das geschieht durch die Druckreduzierung des Dampfes in einer Turbine. Dieses sogenannte Verbundsystem besteht aus der zweistufigen Turbine und einem Abwärmekessel, die zusammenwirken und sich gegen seitig ergänzen. Dabei erzeugt der neue Abhitzekessel rund 60.000 Tonnen Dampf pro Jahr aus Abwärme und 26 produktion ist weltweit in der Energieeffizienz führend … so rg r ik Af -15 bi ru Au bu am EU sH ik er am in or te La Brook Hunt 2006 N Quelle: da m er ik a a »» Die Europäische Kupfer- reduziert so die Entstehung von CO₂ um 4.500 Tonnen pro Jahr. Die Dampfturbine bringt es auf eine jährliche Leistung von rund zwölf Millionen Kilowattstunden bei der Erzeugung von Strom aus Abwärme und reduziert so die Entstehung von CO₂ um ca. 8.000 Tonnen pro Jahr. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Umwelt wird durch eine Reduzierung des Erdgaseinsatzes um etwa 1.500.000 Kubikmeter pro Jahr entlastet, indem Strom aus Abwärme erzeugt wird und nicht mehr im Kraftwerk. Insgesamt führt das Verbundkonzept zuverlässig zu einer Umweltentlastung in Höhe von rund 12.500 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr (siehe Abb. 1.20a, 1.20b und 1.21). Dieser Energieeffizienzvergleich basiert auf dem Bilanzkreis der Kupfererzeugung. Dieser umfasst ausschließlich die Produktionsschritte der Kupfererzeugung bis zur Kathode. Der Bilanzkreis wurde gewählt, um eine Vergleichbarkeit der Kupfererzeuger zu gewährleisten. Die darüber hinaus in diesem Kapitel berichteten Daten des spezifischen Energieverbrauchs hingegen beziehen sich auf den kompletten Standort Hamburg (einschließlich aller Produktions-, Hilfs- und weiterverarbeitenden Anlagen). Abb. 1. 20 b: Vergleich der Industrie-Strompreise in € / MWh inkl. Netz 60 40 a ik er m Sü da n SA U li e It a en a ed n in hw Sc Ch ie Sp Fr a an ic n re nk ar lg D eu ts ch an ie d ungleiche Kostenlast verteilung zu Wett bewerbsverzerrungen führen. h 20 Bu »» … jedoch kann eine Quelle: Industrieverband Hamburg e. V. 2009 CO₂-Emissionshandel Ab dem Jahr 2013 beginnt die 3. Handelsperiode des EUEmissionshandels für Treibhausgase. In dieser Handels periode werden nun auch energieintensive Unternehmen des produzierenden Gewerbes wie Aurubis in den Emissionshandel aufgenommen, die bislang noch vom Emissions handel ausgenommen waren. Der Zuteilungsantrag für die 3. Handelsperiode 2013 bis 2020 des Zertifikatehandels wurde fristgerecht im Januar 2012 bei der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHST) eingereicht. Hierfür wurden im Jahr 2011 neue Daten erhoben. Die Emissionen wurden anhand der verbrauchten Energie träger der einzelnen Prozesse ermittelt. Hierbei gibt es verschiedene Grundlagen der Berechnung, die in einer festgelegten Rangfolge anzuwenden sind. Diese Berechnungsgrundlagen beruhen auf genutzter Abwärme (Heat Benchmark), direkter Prozesswärme (Fuel Benchmark) oder den direkten CO₂-Prozessemissionen (Process Benchmark). Des Weiteren wurde ein Überwachungsplan erstellt und bei der DEHST eingereicht. Dieser wurde im Februar 2013 genehmigt, die CO₂-Emissionen werden zukünftig dementsprechend überwacht. Heizkraftwerk Das am Standort Hamburg befindliche Heizkraftwerk nimmt seit dem Jahr 2005 am CO₂-Emissionshandels system teil, da die installierte Feuerungswärmeleistung über 20 MW liegt. Das Werk Hamburg wird zu ca. 80 % mit der Abwärme aus dem Verhüttungsprozess im Schwebeschmelzofen der RWO beheizt. Nur die teilweise witterungsbedingten Mehrmengen werden zusätzlich aus Erdgas erzeugt. Hier kommt es in kalten Wintern zu starken Schwankungen. Abb. 1.21: CO₂-Einsparpotenziale stoßen technologisch und physikalisch an Grenzen. Spezifische brennstoffbezogene CO ₂-Emissionen Aurubis Hamburg in t CO ₂ / t erzeugten Kupfers −78 % gesamt −82 % 0,8 0,6 0,4 1 Vorleistung bis 2007: 16 Mio. € 1 CO ₂-Minderung: 80.000 t CO ₂ / Jahr 0,2 2 2 Klimaschutzkonzept 2007 – 2012: 18 Mio. € CO ₂-Minderung: 32.000 t CO ₂ / Jahr 909294969800020406081012 »» Eine Einsparung von 120.000 t CO₂ entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von 100.000 Haushalten. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 27 Abb. 1.22: Projekt Interplant-Turbine: Zusätzliche Stromerzeugung aus dem Abgas der Rohhütte Werk Ost »» Installation einer Gegendruckturbine 60/20 bar in der RWO , Nutzung von überhitztem 60-bar-Dampf »» Die Entspannungsenthalpie zwischen den beiden Druckstufen 60/20 bar wird über eine Turbine/ einen Generator in elektrische Energie überführt und in das 6-kV-Werknetz eingespeist. »» Der entspannte und überhitzte 20-bar-Dampf wird ins Werksnetz eingespeist und als Heiz- und Produktionsdampf vollständig verwendet. »» Generatorleistung: 2,8 MW »» Produzierter Strom: ca. 13.000 MWh/a »» CO₂-Emissionsminderung: ca. 5.000 t/a Im Jahr 2012 lagen die CO₂-Emissionen des Heizkraftwerks bei 12.804 Tonnen CO₂ im Vergleich zu 9.210 Tonnen im Jahr 2011. Die Erhöhung ist auf den deutlich gestiegenen Dampfverbrauch zurückzuführen, welcher aus dem Zubau weiterer Produktionsanlagen resultiert. Aufgrund der fünfjährigen Handelsperiode (2008 – 2012) können die höheren Emissionen aus einem Jahr gegebenenfalls durch geringere Emissionen in den übrigen Jahren ausgeglichen werden. Klimaschutzvereinbarung mit dem Hamburger Senat Im August des Jahres 2007 beschloss der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg das Hamburger Klimaschutzkonzept 2007 – 2012 und stellte es der Öffentlichkeit vor. Ein wesentlicher Bestandteil des Konzeptes ist die Betei ligung der Hamburger Industrie. Die Aurubis AG hatte sich als eines der ersten Hamburger Unternehmen dem Klimaschutzkonzept des Ham burger Senats angeschlossen und zwischen 2007 und 2012 zahlreiche Projekte umgesetzt, durch die jährlich 32.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Aurubis hat sich auch an der neuen Folgevereinbarung beteiligt und verpflichtet, bis zum Jahr 2018 Projekte umzusetzen, durch die jährliche CO₂-Emissionen von 12.000 Tonnen eingespart werden. 28 Neue Klimaschutzmaßnahmen Der neue Wärmetauscher zur Nutzung der Abwärme der Schwebeschmelzofenabgase wurde im Geschäftsjahr 2011 / 12 bezüglich der Fahrweise optimiert. Die Minderung an CO₂-Emissionen wird nach der Optimierungsphase ca. 2.000 Tonnen CO₂ pro Jahr betragen. Dies wird im Rahmen des Energiemanagementsystems nachgewiesen. Das Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteilung und Umweltverträglichkeitsprüfung »Future RWO« konnte im Februar 2011 erfolgreich beendet werden. Durch die Installation der neuen Dampfturbine soll der Anteil des Stroms aus solchen regenerativen Quellen in Zukunft von ca. 2,4 auf ca. 5 % des gesamten Stromverbrauchs verdoppelt werden (siehe Abb. 1.22). Ein innovatives Pilotvorhaben bei der Anodenschlammaufbereitung, welches vom Bundesumweltministerium mit 328.000 Euro gefördert wurde, soll den Energie bedarf in diesem Bereich um 35 % senken. Mit dem neuen Verfahren können gleichzeitig die CO₂-Emissio nen um 460 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Geplant ist der Einsatz einer beheizbaren, evakuierbaren Membranfilterpresse zur energieeffizienten Trocknung von Schlämmen. Die Verfahrenstechnik entspricht zunächst dem Prinzip einer normalen Filterpresse mit einem Paket aus Membranplatten. Die eigentliche Trocknung des Anodenschlamms erfolgt jedoch über integrierte Heizplatten, die mit 120 °C heißem Prozessdampf durchströmt werden. Die dabei entstehende mit Wasserdampf gesättigte Luft (die sogenannten Brüden) wird durch Anlegen eines Vakuums abgesaugt und kondensiert, wodurch eine anschließende Gaswäsche nicht mehr erforderlich ist. Umweltverträglichkeitsuntersuchung Für den Standort Hamburg wurde im Rahmen eines Genehmigungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung durchgeführt und von der Behörde erfolgreich geprüft. Gemäß § 1a der 9. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) wurden in den Jahren 2010 / 2011 in einer Umweltverträglichkeitsuntersuchung folgende Schutz güter hinsichtlich der zu erwartenden Auswirkungen betrachtet: »» Klima »» Luft »» Boden »» Wasser »» Pflanzen und Tiere »» Landschaft »» Kultur- und sonstige Sachgüter »» Mensch (indirekte und direkte Auswirkungen) Es konnte zusammenfassend festgestellt werden, dass es zu keinen erheblichen nachteiligen Auswirkungen auf Menschen, Tiere und Pflanzen, Boden, Wasser, Atmosphäre oder Kultur- und sonstige Sachgüter durch den Betrieb der Produktionsanlagen von Aurubis kommt. Die Aurubis AG ist am Standort Hamburg-Veddel historisch gewachsen. Kontinuierlich sind in den letzten Jahrzehnten Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und zur Minderung der Umwelteinflüsse durchgeführt worden. Die industrielle Nutzung des Großraumes um den Standort sowie die Nutzung am Standort selbst wirken sich auf einzelne Schutzgüter aus. Diese Auswirkungen des Aurubis-Gesamtwerks wurden in der durchgeführten Umweltverträglichkeitsuntersuchung betrachtet. Altlasten Durch die langjährige industrielle Nutzung sind im Werk Hamburg für Industriegebiete typische Bodenverunreinigungen vorhanden. Die Schwermetallbelastungswerte sind so gering, dass aus behördlicher Sicht keine Sanierung erforderlich ist. Das Werksgelände ist überwiegend befestigt, so dass keine Mobilisierungen von Bodenverunreinigungen auftreten. Darüber hinaus ist das Grundwasser durch eine wasserundurchlässige Kleischicht vor Bodenverunreinigungen geschützt. Zusätzlich ist im Werk Ost eine Spundwand errichtet worden, die ein Austreten von Stauwasser über das Werksgelände hinaus wirksam verhindert. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 29 REACH: Die neue EU-Chemikalienverordnung Die neue EU-Verordnung zur Registrierung, Bewertung und Zulassung chemischer Stoffe (REACH), die am 1. Juni 2007 in Kraft getreten ist, macht eine umfassende Dokumentation und Registrierung von Stoffen erforderlich, die in Mengen von mehr als einer Jahrestonne hergestellt oder in die EU importiert werden. Im Rahmen der Re gistrierung werden Daten zu physikalischen, chemischen sowie human- und ökotoxikologischen Eigenschaften zusammengestellt. Am 1. Dezember 2010 endete die erste Registrierungsfrist der REACH-Verordnung. Aurubis hat für alle Standorte die in der ersten Registrierungsphase geforderten Dos siers fristgerecht und erfolgreich an die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) übermittelt. Derzeit erfolgt die Vorbereitung auf die zweite Registrierungsfrist, welche im Juni 2013 endet. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen weitere Stoffe registriert werden, was bis Mai 2013 erfolgreich durchgeführt wurde. Insgesamt wurden in der ersten Registrierungsphase für alle Standorte 88 Registrierungsdossiers eingereicht, davon 24 Stoffdossiers mit einem kompletten, maximalen Datensatz. Derzeit werden die Sicherheitsdatenblätter mit den Daten aus dem REACH-Prozess aktualisiert und nach den aktuellen Anforderungen der CLP-Verordnung erstellt. Für die erweiterten Sicherheitsdatenblätter müssen zudem umfangreiche Expositionsszenarien erstellt und in allen Sprachen der Kunden zur Verfügung gestellt werden. Diese erweiterten Sicherheitsdatenblätter können sehr komplex und umfangreich sein und werden wie die Dossiers im Rahmen von Konsortien auf europäischer Ebene teilweise gemeinsam mit Wettbewerbern erstellt. 30 Besondere Vorkommnisse Im Berichtszeitraum sind keine Störfälle oder Betriebsstörungen mit relevanten Umweltauswirkungen aufgetreten. Im 4. Quartal 2012 wurde die Störfallinformationsbroschüre »Sicherheit für unsere Nachbarn« zur Information der Öffentlichkeit in Zusammenarbeit mit 30 anderen Störfallbetrieben aus Hamburg überarbeitet und aktualisiert. Im Februar 2013 wurde die Broschüre koordiniert von der Handelskammer Hamburg an alle betroffenen Haushalte versendet. Aurubis bietet im ersten Halbjahr 2013 zusätzlich Informationsveranstaltungen im Werk Hamburg für die direkten Nachbarbetriebe von Aurubis an. Umweltprogramm Die im Rahmen der Umwelterklärung 2012 festgelegten Ziele wurden auf die jeweilige Zielerreichung und Implementierung hin geprüft. Gespräche mit Mitarbeitern, Schulungen, Audits und Qualitätszirkel dienten als Grundlage zur Diskussion und Bewertung der Umweltschutzmaßnahmen sowie zur Entwicklung eines neuen Umweltschutzprogramms für das Jahr 2013. Die Ergebnisse sind im folgenden Umweltprogramm dargestellt: aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 31 Stärkung des Umweltbewusstseins Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Umweltqualitätszirkel Regelmäßige Gespräche und Review mit der Werk Alle zwei Monate und im Bedarfsfall leitung und den Betriebs- bzw. Produktionsleitern Schulung von Jährliche Schulungen der Mitarbeiter der Rohhütte Mitarbeitern der Werk Ost Seminar wurde wiederholt erfolgreich durchgeführt und wird im Rahmen der allgemeinen Fortbildung jährlich weitergeführt. Rohhütte Werk Ost Schulung von Jährliche Schulung der Mitarbeiter der Rohhütte Werk Mitarbeitern aller für Nord, Bleibetriebe, Edelmetallgewinnung, Strangguss den Umweltschutz anlage, Drahtanlage und Logistik Umsetzung im Jahr 2012; jährliche Wiederholung relevanten Bereiche im Werk Schulungen im Durchführung eines jährlichen Seminars für Produk Seminar wurde wiederholt erfolgreich durchgeführt, Umweltschutz tions- und Betriebsleiter zur Rechtslage und korrekten die Seminare werden auch im Jahr 2013 im Rahmen Durchführung von Bestimmungen und Aufzeigen von der allgemeinen Fortbildung weitergeführt. Konsequenzen bei Nichtbefolgen Werksrundgänge Kontrolle des Betriebsgeschehens hinsichtlich der 4–5 Rundgänge pro Monat; Information der durch Mitarbeiter Umweltauswirkungen und Einhaltung von Auflagen Werk- und Betriebsleitung durch Kurzberichte der Abteilung durch Mitarbeiter der Abteilung Umweltschutz inkl. Umsetzungscontrolling Dokumentation und Information über Umwelt- und Klimaschutz, Jährlich; die diesjährige Auditierung hat im Berichtswesen D okumentation der Umweltkennzahlen Mai 2013 stattgefunden. Stärkung des Durch das Auslegen des Umweltreports sowie durch Der jeweils aktuelle Umweltreport liegt in englischer Umweltbewusstseins das Umwelthandbuch mit den zugehörigen Anweisun und deutscher Sprache am Haupteingang aus und gen im Intranet sollen alle Mitarbeiter erreicht werden. kann von Mitarbeitern und Besuchern mitgenommen Umweltschutz werden. Des Weiteren stehen sowohl der Umwelt report als auch die Umwelterklärung als Download auf der Homepage zur Verfügung. Jährlich wiederkehrend. 32 Verringerung der Staubemissionen um 9 t pro Jahr Öffentlich-rechtlicher Vertrag mit der Stadt Hamburg, Zeitrahmen 2011 – 2016 Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Steigerung der Bau und Betrieb einer Turbine zur Stromerzeugung Ziel wurde aus dem Jahr 2009 übernommen. Energieeffizienz aus Abwärme im Bereich der Primärkupfererzeugung Baubeginn im Dezember 2011, geplante Fertig (CO₂-Minderung von 5.000 t pro Jahr) stellung 2013, Inbetriebnahme 1. Quartal 2014 Verminderung der Verbesserung der Abgaserfassung und Abgasreinigung Umsetzung bis 2012; Nebenhaubenfilter an der diffusen Emissionen in der Rohhütte Werk Nord BigBag-Aufgabe läuft im Probebetrieb. Verminderung der Auf dem Lagerplatz Nord wird eine Schüttgutlagerhalle Der Genehmigungsbescheid wurde erteilt. diffusen Emissionen errichtet. Der Brecher soll zusätzlich in das Hallen Fertigstellung der Halle erfolgte im Herbst 2011, konzept integriert werden. Ziel der Maßnahme ist die Integration des Brechers in das Hallenkonzept Reduzierung der diffusen Emissionen aus dem Bereich S ommer 2012. des Lagerplatzes Nord. Verminderung der In der Zwischenproduktlagerhalle (RWN) soll eine Die Zwischenproduktlagerhalle wurde 2012 diffusen Emissionen Nebelanlage zur Vermeidung diffuser Emissionen fertiggestellt. installiert werden. Verminderung Programm zur Optimierung der Reinigung von Fahr diffuser Emissionen wegen, Hallen und Lagerplätzen Umsetzung bis Oktober 2013 von Plätzen und Fahrwegen Verminderung der Machbarkeitsstudie zur Schließung der Dachreiter Gutachten wird im Jahr 2013 erstellt. Hallenemissionen der Rohhütte Werk Ost und zur Installation einer Rohhütte Werk Ost Bereichsabsaugung Verminderung der Diffuse Emissionen sollen auf dem Spitztopfplatz Versuche sind im Jahr 2009 erfolgreich durchgeführt diffusen Emissionen (RWO) durch die Installation zusätzlicher optimierter worden. Installation neuer Beregnungsanlagen Bedüsungen der Fahrwege weiter verringert werden. erfolgte im Jahr 2011/12. Integration des Brechers in das Hallenkonzept erfolgte im Herbst 2012. aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 33 Luftreinhaltung und Genehmigungen Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Beteiligung am Freiwillige Selbstverpflichtung zur dauerhaften 2007 – 2012 Klimaschutzkonzept Einsparung von 40.000 t CO₂ pro Jahr; Umsetzung des Senats verschiedener Maßnahmen (z. B. Integration der Interplantturbine in der RWO) Freiwillige Selbst Umsetzung von Projekten zur Einsparung von verpflichtung der 12.000 t CO₂ 2013 – 2018 Hamburger Industrieunternehmen Verminderung von Konzepterstellung für einen neuen Dampftrockner als Emissionen Ersatz für die bisherige direkt beheizte Trockentrommel Das Projekt wurde zunächst zurückgestellt. Verminderung der Für die Chargierung der Konverter wird sog. Kupfer diffusen Emissionen stein vom Schwebeschmelzofen in Kübeln transportiert. effektive Möglichkeit zur Bedeckung des Kupfer Versuche wurden durchgeführt. Es konnte keine Während des Transports bildet sich auf der Kupferstein steins gefunden werden. Projekt wurde eingestellt. oberfläche eine feste Schicht, welche vor dem Chargie ren erst aufgebrochen werden muss. Hierbei entstehen diffuse Emissionen. Um die Bildung der Schicht zu vermeiden, soll diese mit geeignetem Material bedeckt werden. Energieoptimierung Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Steigerung der Installation eines neuen Wärmetauschers zur Nutzung Installation 2010; Optimierung erfolgte im Laufe der Abwärme der Schwebeschmelzofenabgase. Die des Jahres 2011. Energieeffizienz Minderung an CO₂-Emissionen wird mehr als 2.000 t CO₂ pro Jahr betragen. Dies soll im Rahmen des Energiemanagementsystems nachgewiesen werden. Steigerung der Innovationskampagne zur Energieeinsparung Innovationskampagne erfolgte im Jahr 2012. Energieeffizienz Steigerung der Machbarkeitsstudie zum Bau einer KWK-Gasturbine Energieeffizienz Senkung des Energie Durch das BMU gefördertes Pilotvorhaben: Einsatz bedarfs bei der einer beheizbaren, evakuierbaren Membranfilterpresse Rückgewinnung von bei der Trocknung metallurgischer Schlämme; Edelmetallen Senkung des Energiebedarfs um bis zu 35 %; Einsparung von jährlich ca. 460 t CO₂ 34 Machbarkeitsstudie wurde 2012 erstellt, Umsetzung zugunsten anderer Projekte zurückgestellt. Fertigstellung 2013 Gewässerschutz Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad/Termin Verminderung des Messtechnische Erfassung wärmerelevanter Parameter Messprogramm wird seit März 2011 umgesetzt; genehmigten Wärme inklusive eines Auswerterechners (Klassierrechner) zur kontinuierliche Weiterführung im Jahr 2013; Umset eintrags über das Aufzeichnung und Auswertung der wärmerelevanten zung der Auflagen des Wärmelastplans ab 2013 Kühlwasser Daten (Einleitmenge, Aufwärmspanne, Einleittemperatur, Mengenmessung, Wärmeeintrag und Sauerstoffgehalt bzw. Sauerstoffsättigung für die Einleitstelle Norder elbe sowie an zwei Stellen im Müggenburger Kanal) als Stundenmittelwerte bzw. 6-h-gleitende Mittelwerte Sicherheitstechnische Aspekte Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Überarbeitung bestehender Teilsicherheitsberichte für Die Überarbeitung der bestehenden Teilsicherheits Anlagen nach Störfallverordnung unter Einbeziehung berichte wurde im Jahr 2012 abgeschlossen. von Gefahrenquellenanalysen Vorsorgekonzept zur Verhinderung von Emissionen im Vorsorgekonzept wurde 2012 umgesetzt. Fall eines großflächigen Stromausfalls Umweltmanagementsystem Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Erfassung der Umweltziele für die einzelnen Betriebe Abteilungsspezifische Zieldokumentation seit und separate Terminverfolgung April 2011, weitere Optimierung im Jahr 2013 Business-Partner-Screening Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Entwicklung eines Business-Partner-Screenings auch Erarbeitung eines Konzepts im Jahr 2013 für Lieferanten von Rohstoffen aurubis ag, Hamburg – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 35 Kennzahlen der Aurubis AG, Standort Hamburg, im Kalenderjahr 2012 Eingang Rohstoffe Kupfererzkonzentrat Altkupfer / Raffiniermaterial Sonstige, Cu-haltige Rohstoffe EM -haltige Rohst. inkl. Schrott Bleischrotte und Abfälle Abfälle zur Verwertung Summe schmelzlohntragende Rohstoffe 1.118.100 t 58.600 t 117.600 t 24.500 t 14.100 t 31.900 t 1.364.800 t Hilfs- und Betriebsstoffe Sand und Zuschläge inkl. Zyklonsand Eisen als Zuschlagstoff Summe Einsatzmaterialien 204.100 t 14.100 t 1.583.100 t Einsatzmaterial je t Kupfer Energie Stromverbrauch zusätzlicher Stromverbrauch zur Sauerstofferzeugung Erdgas Koks weitere Energieträger Gesamtenergieverbrauch 3,4 t/t Cu 517.200 MWh 128.200 MWh 412.500 MWh 50.127 MWh 22.200 MWh 1.130.200 MWh Energieverbrauch je t Kupfer 2,5 MWh/t Cu Wasserentnahme/-aufkommen Flusswasser Trinkwasser Niederschlagswasser Summe Wasseraufkommen 72.650.000 m³ 277.000 m³ 406.000 m³ 73.300.000 m³ Wasserverbrauch je t Kupfer Ausgang Produkte erzeugtes Kupfer Schwefelsäureprodukte als H2SO 4 Eisensilikatgestein (inkl. Granulat) Silber und Gold, Selen Metallverbindungen (Ni, As) Blei Summe Produkte Abfall Verwertung 6.400 t Beseitigung 2.800 t Bauabfälle 29.620 t Summe Abfall 38.900 t davon gefährlicher Abfall 20.300 t Abfall pro t Kupferproduktion 85 kg/t Cu Abfall pro t Einsatzmaterial 25 kg/t Produktumsatz99,1 % Emissionen Staub Staub je t Kupfer SO₂ NOx je t Kupfer Indirekte CO₂-Emissionen CO₂ aus Brennstoffen CO₂ aus Brennstoffen je t Cu Metalleinleitung in Wasser Metalleinleitung in Wasser je t Cu Wassereinleitung Direkteinleitung Indirekteinleitung 36 48 t 105 g/t Cu 2.000 t 390 g/t Cu 476.600 t 108.000 t 0,24 t/t Cu 670 kg 1,5 g/t Cu 70.953.500 m³ 56.000 m³ 161 m3/t Cu Summe Wassereinleitung Wassereinleitung je t Kupfer Flächennutzung Werk Hamburg: Gesamtfläche des Werksgeländes Gebäude und befestigter Anteil (entspricht 84 %) 456.800 t 1.053.700 t 661.900 t 1.400 t 2.300 t 14.400 t 2.190.500 t 678.000 m² 570.000 m² 71.009.500 m³ 155 m3/t Cu Aktualisierte Umwelterklärung 2013 der Aurubis AG Standort Lünen Das Recyclingzentrum der Aurubis AG befindet sich am südlichen Rand der Stadt Lünen, in etwa einem Kilo meter Entfernung vom Rathaus. Das Werk wurde im Jahr 1916 als Zweigwerk der in Berlin ansässigen Hüttenwerke Kayser auf einem seinerzeit unbebauten Gelände zwischen der Köln-Mindener Eisen bahn und dem Datteln-Hamm-Kanal errichtet und in Betrieb genommen. Nach dem Verlust der Berliner Werke und dem Wiederaufbau am Ende des 2. Weltkrieges wurden die Produktionsanlagen kontinuierlich ausgebaut und modernisiert. Nachdem die damalige Norddeutsche Affinerie AG im Jahr 2000 die Aktienmehrheit der Hüttenwerke Kayser AG übernommen hatte, wurde das Werk zunächst in die Unternehmensstruktur integriert und zum Recyclingzentrum des Konzerns ausgebaut. Heute ist der Standort Lünen der Aurubis AG weltweit die größte Sekundärkupferhütte mit einer Produktionskapazität von 210.000 Tonnen Kupferkathoden pro Jahr. In Lünen werden in den Schmelzaggregaten in erster Linie Recyclingrohstoffe eingesetzt. Hierzu zählen neben traditionellen Recyclingrohstoffen wie Altkupfer und sonstigen Schrotten, Schlämmen und Rückständen in zunehmendem Maße auch komplexe Materialien, insbesondere Elektro- und Elektronikschrotte. Die überwiegend mit LKW angelieferten Einsatzstoffe werden zunächst beprobt, zum Teil in einer Materialvorbereitungsanlage zerkleinert und separiert und anschließend in einem mehrstufigen metallurgischen Prozess verarbeitet. Die hierbei erzeugten Kupferanoden werden dann elektrolytisch zu Kathoden raffiniert, die das Endprodukt des Standortes Lünen sind. Dabei werden in der Elektrolyse ggf. auch zusätzliche Anodenmengen anderer Aurubis-Standorte verarbeitet. Kernaggregat der metallurgischen Prozesse ist seit 2002 das Kayser Recycling System (KRS), das im Zuge des KRS-Plus-Projektes Mitte 2011 um einen TBRC (Top Blown Rotary Converter) ergänzt wurde. Das im TBRC erzeugte Konverterkupfer wird gemeinsam mit Alt kupfer im Anodenofen raffiniert und mit Hilfe einer Gießanlage zu Anoden vergossen. Diese werden in der Kupferelektrolyse elektrochemisch aufgelöst und als Kathoden abgeschieden. Als Nebenprodukte des »Multi- Metal-Recyclings« werden zinkhaltiges KRS-Oxid, Eisensilikatsand (Schlackengranulat), eine Blei-Zinn-Legierung (Mischzinn), Nickel- und Kupfersulfat sowie Anodenschlamm produziert (siehe Abb. 2.1). Letzterer wird in der Edelmetallgewinnung des Standortes Hamburg verarbeitet. Die Mitarbeiterzahl am Standort Lünen beträgt rund 590, darunter befinden sich mehr als 40 Auszubildende. Das Umweltmanagementsystem Auch am Standort Lünen existiert ein Umweltmanagementsystem, das seit geraumer Zeit nach ISO 14001 und nach EMAS zertifiziert und in Verbindung mit dem Qualitätsmanagement nach ISO 9001 in ein TQM-System (Total Quality Management) integriert ist. Dabei erfüllt das TQM-System auch die Anforderungen der Entsorgungsfachbetriebsverordnung (EfbV) und des Gesetzes über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektround Elektronikgeräten (ElektroG) für die Materialvor bereitungsanlage sowie des Energiemanagements nach § 41 EEG und der Datenerhebung gemäß Daten erhebungsverordnung 2020 (DEV 2020). Ein Energie managementsystem gemäß DIN EN ISO 50001 ist in Vorbereitung und wurde im April 2013 erfolgreich zertifiziert. aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 37 Abb. 2.1: Multi-Metal-Recycling am Standort Lünen Probenahme, Materialvorbereitung Kayser Recycling System (KRS) Badschmelzofen TBRC Legierungsschrotte Schlämme Rückstände Schwarzkupfer (80 % Cu) E-Schrott Konverterkupfer (95 % Cu) Mischzinnofen Eisensilikatsand KRS-Oxid, zinkhaltig Ziele, Aufgaben und Organisation des Umweltmanagementsystems Die Ziele und Aufgaben des Umweltmanagementsystems entsprechen denen am Standort Hamburg, während die Organisation standortspezifischen Besonderheiten Rechnung trägt. Insofern beziehen sich das Managementhandbuch und die untergeordneten Verfahrens- und Arbeitsanwei sungen etc. nicht nur auf die umweltrelevanten Frage stellungen einschließlich Störfallvorsorge und Gesundheitsschutz, sondern auch auf die Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Zinn-Blei Legierung Das TQM -Team besteht aus dem Qualitätsmanagementbeauftragten und dem Umweltmanagementbeauf tragten sowie weiteren beauftragten Personen und Mitarbeitern. Die Beauftragtenfunktionen für »» Immissionsschutz und Störfallvorsorge, »» Abfallwirtschaft, »» Strahlenschutz, »» Fachbetrieb nach Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und »» Gefahrgut werden durch die o. g. Mitarbeiter des Standortes wahrgenommen. Gleiches gilt für die Fachkraft für Arbeits sicherheit, während die darüber hinausgehenden Maßnahmen zum Gesundheitsschutz in den Händen der werksärztlichen Abteilung der Aurubis AG liegen. Auch die Beauftragtenfunktion bezüglich REACH und Classification, Labelling and Packaging of Substances and Mixtures (CLP) wird für die gesamte Aurubis AG zentral von Hamburg aus wahrgenommen. Abb. 2.2: Investitionen der Aurubis AG am Standort Lünen in Mio. €/Geschäftsjahr 9,424,2 16,51,9 3,67,75,19,515,1 36,1 24,134,7 17,1 20,4 6,8 2,6 3,8 12,2 8,5 14,9 1,6 4,8 1,1 0,8 0,5 3,1 2,3 5,4 5,0 2,8 2,3 19,0 13,3 15,6 22,5 8,4 10,3 4,5 4,9 2000200120022003 2004200520062007 200820092010 20112012 »» Seit 2000 wurden in Lünen rund 200 Mio. € in Technologie und Umweltschutz investiert, davon allein rund 100 Mio. € in den Umweltschutz. 38 Umweltschutz Technologie Anodenofen Anodengießanlage Kupferelektrolyse Rohstoffe Kupferprodukte Begleitprodukte Altkupfer Anode (~ 9 9 % Cu) Nickelsulfat Kathode (> 9 9,995 % Cu) Anodenschlamm Edelmetallgewinnung Investitionen in den Umweltschutz Die Investitionen in den Umweltschutz haben auch in Lünen eine nach wie vor herausragende Bedeutung. Dabei setzte zunächst das Kayser Recycling System (KRS) mit einem Investitionsvolumen von rund 40 Mio. Euro neue Maßstäbe. Es folgten weitere Investitionen, insbesondere zur Verminderung diffuser Emissionen im Bereich der metallurgischen Anlagen sowie bei der Lagerung und dem Umschlag von Einsatzstoffen. Das mit den Behörden für den Zeitraum 2005 bis 2009 vereinbarte Emissionsminderungskonzept war zunächst auf ca. 10 Mio. Euro veranschlagt worden, wurde dann aber um weitere Maßnahmen mit einem zusätzlichen Investitionsaufwand von 25 Mio. Euro ergänzt. Wesent liche Projekte waren hierbei die E-Schrott-Lagerhalle sowie die Lagerhalle 4 für staubende KRS-Einsatzstoffe, umfangreiche Befestigungen von Lagerflächen und das neue KRS-Filter 5. Ferner belief sich der Umweltanteil in den Investitionskosten des mittlerweile umgesetzten KRS-Plus-Projektes auf 17,5 Mio. Euro. Ergänzend hierzu wurde im Jahr 2012 die Erneuerung des Anodenofenfilters 2 abgeschlossen. Insgesamt sind in den Geschäftsjahren 1999 / 2000 bis 2011 / 12 rund 100 Mio. Euro in den Umweltschutz investiert worden. (siehe Abb. 2.2). Erneuerung des Anodenofenfilters 2 Im Herbst 2012 wurde die Erneuerung des Anodenofenfilters 2 in Verbindung mit diversen Verbesserungen des Anodenofenabgassystems abgeschlossen. Wesentliche Bestandteile des Projektes waren folgende: »» Erneuerung des mehr als 30 Jahre alten Filters durch ein hochwirksames Schlauchfilter modernster Bauart. »» Erhöhung der Gesamtkapazität der aus drei Filtern bestehenden Anodenofenfilteranlage von 150.000 m³/h auf 300.000 m³/h. »» Installation eines Abgasmischers (ähnlich dem am KRS 2010 gebauten Mischer), in dem die einzelnen Abgasteilströme zunächst zusammengeführt, durchmischt und anschließend den Filtern 1 und 2 zugeführt werden (Filter 3 fungiert wie bisher als reines Nebenhaubenfilter). »» Einbeziehung der Brüden aus der Anodengießanlage, die bislang in der Rohhüttenzusatzfilteranlage ge reinigt wurden, in das neue System. »» Installation neuer Messeinrichtungen am Kamin, wobei der Zugang zur Probenahme in 35 m Höhe über eine neue Außentreppe erfolgt. Durch verbesserte Erfassung und effizientere Entstaubung der Anodenofenabgase sind künftig auch in diesem Bereich weitere Verringerungen von Emissionen zu erwarten. aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 39 (Bild links) Neues Anodenofenfilter 2 (links), Kamin mit Außentreppe (Bild rechts) Abgasmischer Darüber hinaus schafft die Verlagerung der Brüdenentstaubung freie Kapazitäten in der bisher genutzten Rohhüttenzusatzfilteranlage, die dort zu einer Effizienzsteigerung der Dachabsaugung führt. Diese soll – wie in der Genehmigung des Projektes Anodenofenfilter 2 beschrieben – zur Erweiterung der Rohhüttendachabsaugung genutzt werden. Um diese optimal zu gestalten, wurde beschlossen, auch die Rohhüttenzusatzfilteran lage zu erneuern und die an dieser Stelle maximal mög liche Kapazität von 500.000 m³/h in vollem Umfang zu nutzen. Umweltauswirkungen Umweltmedium Luft Emissionen Die Emissionen der gerichteten Quellen (Kamine) werden durch kontinuierliche Messgeräte in Verbindung mit einer Emissionsdatenfernübertragung überwacht. Neben Staub werden je nach Relevanz auch Schwefel dioxid, Stickstoffoxide, Chlor- und Fluorwasserstoff sowie Quecksilber kontinuierlich gemessen. Weitere Abgasbestandteile sowie Staubinhaltsstoffe werden manuell gemessen. Sämtliche Grenzwerte werden eingehalten bzw. zum Teil deutlich unterschritten. Durch die Minderungsmaßnahmen der vergangenen Jahre wurden die Emissionen von Staub und Staub inhaltsstoffen (Cu, Pb, As etc.) am Standort Lünen deutlich reduziert, wobei die nachfolgend dargestellten Zahlen auch die diffusen Emissionen einschließlich Lagerung und Umschlag umfassen. Lediglich ein sehr geringer Anteil von rund 1 % der Gesamtemissionen von Staub und Staubinhaltsstoffen entstammt dem TBRC (siehe Abb. 2.3 bis Abb. 2.6). Die Staubemissionen sind 2012 nochmals gesunken, u. a. aufgrund der verbesserten Reinigung von Straßen, Wegen und sonstigen mittlerweile befestigten Flächen. Im Gegensatz zum positiven Trend der Staubemissionen sind jedoch die Emissionen von Kupfer und Blei angestiegen. Ein wesentlicher Grund hierfür sind die Emissionen der Rohhüttenzusatzentstaubung. Wie bereits erwähnt, wird diese momentan erneuert, so dass nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Filteranlage ab 2014 eine deutliche Verbesserung zu erwarten ist. Die Emission von Arsen befindet sich seit 2009 auf einem sehr niedrigen Niveau. Abb. 2.3: Entwicklung der Staubemissionen am Standort Lünen Staub in g/t erzeugten Kupfers 1.063 483479366379282307219164154 175 1990 200220032004200520062007200820092010 20112012 40 144 Blick auf den Abgaswäscher der TBRC-Anlage sowie den neu errichteten Kamin Anmerkung zur Auswahl der hier dargestellten Jahre: Die Ermittlung bzw. Berechnung insbesondere der diffusen Emissionen erfolgt seit 2004 nach der am Standort Hamburg angewandten Methode. Die Werte für 1990, 2002 und 2003 wurden in vergleichbarer Weise geschätzt, während für die fehlenden Jahre keine belastbaren Zahlen vorliegen. Abb. 2.4: Entwicklung der Kupferemissionen am Standort Lünen Kupfer in g/t erzeugten Kupfers 115,050,051,046,144,229,740,129,616,011,3 12,3 1990 200220032004200520062007200820092010 20112012 15,8 Abb. 2.5: Entwicklung der Bleiemissionen am Standort Lünen Blei in g/t erzeugten Kupfers 64,729,429,422,023,817,317,613,1 9,4 7,6 1990 200220032004200520062007200820092010 8,4 9,8 20112012 Abb. 2.6: Entwicklung der Arsenemissionen am Standort Lünen Arsen in g/t erzeugten Kupfers 4,31,91,91,61,01,11,61,10,60,4 1990 200220032004200520062007200820092010 0,5 0,5 20112012 aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 41 Abb. 2.7: Immissionen von Schwebstaub PM10 und metallischen Inhaltsstoffen an der Viktoriastraße Immission Grenzwert Zielwert2008200820092009201020102011201120122012 LANUV¹MBBM²LANUV MBBMLANUV MBBMLANUV MBBM LANUVMBBM PM 10 ⁴ in µg/m³ Blei in µg/m³ 40,00 0,50 25,00 ³ 26,00 28,00 26,00 28,00 27,000 28,00 23,0025,00 ³0,040,040,04 0,030,040,04 0,040,03 ³ 2,60 1,90 2,401,40 Cadmium in ng/m³ 5,000,70 ³0,700,700,60 0,50 0,600,600,500,50 Nickel in ng/m³ ³ 3,50 4,20 Arsen in ng/m³ 0,05 6,00 3,90 20,00 5,50 2,50 3,60 2,20 4,60 4,30 2,601,1,90 2,90 3,803,60 1 Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2 Müller-BBM 3 im Jahr 2008 noch nicht gemessen ⁴ Staub mit einer Partikelgröße <10 µm (inhalierbarer Feinstaub) Mit einer Jahresproduktion von 201.000 Tonnen Kupferkathoden und einem Materialeinsatz von 387.600 Tonnen ergeben sich für das Jahr 2012 folgende spezifische Mengen: spez. Emission Emission bezogen auf Input SO₂kg/t Staubg/t 75,0 Immission Entwicklung in % Blei − 55 Arsen − 74 5,3 Cadmium − 58 144,0 Nickel − 40 spez. Emission produktbezogen 2,8 gehend betriebenen Messstellen (1 bis 3, 5 bis 7 sowie 9 bis 11) sind folgende Reduzierungen erkennbar: Kupferg/t 9,4 18,1 Bleig/t 5,9 11,3 Anmerkung: Die Depositionswerte resultieren aus einer Vielzahl unter- schiedlicher Faktoren und sind insofern keine für den Betrieb einzelner Arseng/t0,3 0,6 Anlagen verbindlichen Grenzwerte. Dabei werden die Grenzwerte der Genehmigungen nach wie vor eingehalten und teilweise deutlich unterschritten. Gleiches gilt auch für weitere in den Genehmigungen genannte Stoffe, z. B. NOx, HCl, HF etc. Immissionen Zur Messung der Immissionen von Staubniederschlag einschließlich metallischer Inhaltsstoffe betreibt das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW) ein Netz von derzeit zwölf sogenannten »Bergerhoff«-Messstellen in der Umgebung des Lüner Werkes, das nach Inkrafttreten der TA Luft 2002 (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft 2002) eingerichtet und seither nach und nach ergänzt wurde (LÜNE 001 etc.) (siehe Abb. 2.7 und 2.8). Die Depositionswerte der TA Luft 2002 für Blei (100 µg/(m² ∙ d)), Arsen (4 µg/(m² ∙ d)), Cadmium (2 µg/(m² ∙ d)) und Nickel (15 µg/(m² ∙ d)) werden zwar an einigen Messstellen derzeit noch überschritten, aber im Mittel aller im Zeitraum 2006 bis 2012 durch 42 Für die nach 2006 hinzugekommenen Messstellen, die seitens des LANUV insbesondere an Belastungsschwerpunkten eingerichtet wurden, ist die Datenbasis für eine vergleichbare Auswertung noch nicht ausreichend. Darüber hinaus besteht an der Viktoriastraße (ca. 100 m nordöstlich LÜNE 12) seit 2008 eine Messstation des LANUV für Schwebstaub (PM10) samt Inhaltsstoffen. Die Position entspricht der des rechnerisch ermittelten Immissionsmaximums, insofern wurde in Zusammenhang mit dem KRS-Plus-Genehmigungsverfahren ab 2009 in unmittelbarer Nähe eine ergänzende Mess station der Müller-BBM GmbH eingerichtet. Im Gegensatz zu den noch nicht zufriedenstellenden Depositionswerten haben die Schwebstaubmessungen ergeben, dass sowohl die Grenzwerte für PM10 und Blei als auch die ab 2013 geltenden EU-Zielwerte für Arsen, Cadmium und Nickel eindeutig unterschritten werden. Abb. 2.8: Lage der Immissionsmessstellen in der Umgebung des Werks Aurubis Lünen 9 8 6 13 7 12 10 MP 1 Viktoriastraße (siehe Abb. 2. 7) 5 11 3 1 2 »Bergerhoff«-Messstellen Lünen: 11 Bauverein / Bauhof 7 Güterbahnhof Lünen-Süd 12 Bahnlinie / Kantstraße 2 Kleine Bergstraße 8 Kreuzung Kurt-Schumacher-Str. / Kamener Straße 13 Im Engelbrauck / Nordseite 3 Bergstraße 48 9 B 236 / Lippebrücke 5 10 Im Wiesengrund 1 Buchenberg / Stadthafen Bebelstraße / Süggelbach 6 Bahnlinie / Moschee Während der Grenzwert von Schwebstaub PM10 um etwa 30 % unterschritten ist, wird der Grenzwert von Blei um mehr als 90 % unterschritten. Aurubis-Werksgebäude Die Unterschiede zwischen den Messungen von LANUV und Müller-BBM bewegen sich im Rahmen der Mess unsicherheit, insgesamt ist bei den Metallen seit 2008 eine sinkende Tendenz zu erkennen. Besonders positiv ist die stetige Verbesserung bei rsen: Der Zielwert wurde 2008 zunächst um 35 % und A mittlerweile um mehr als 50 % unterschritten. Beim Zielwert von Cadmium beläuft sich die Unterschreitung mittlerweile auf 90 % und bei Nickel auf rund 80 %. aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 43 Abb. 2.9 a: Wasserbezug und Abwassereinleitung am Standort Lünen Wasserbezug in m³/ Jahr Abwassereinleitung in m³/ Jahr* 609.000564.000570.000621.000 638.000 137.000133.000131.500137.300140.000 2 0082009201020112012 2 0082009201020112012 * Berechnungsformel gemäß Abstimmung mit Lippeverband Umweltmedium Wasser Wasser wird im Werk Lünen für diverse Kühlzwecke verwendet, u. a. für die Anodenkühlung und die Schlackengranulation, als Speisewasser für die Dampfkessel sowie in zunehmendem Maße für den Betrieb mehrerer Kehrmaschinen und für die Berieselung von Fahrwegen sowie Betriebs- und Lagerflächen nebst Einsatzmate rialien. Insbesondere die Steigerungen des Wasserverbrauchs für die letztgenannten Maßnahmen zur Verminderung staubförmiger Emissionen haben dazu geführt, dass der Wasserbezug und die hieraus resultierende Abwassermenge 2012 nochmals angestiegen sind (siehe Abb. 2.9a). Lärm Insbesondere bei der Konzeption von Neuanlagen haben Lärmschutzmaßnahmen einen hohen Stellenwert, wobei die Zusatzbelastungen in der Umgebung im Sinne der TA Lärm irrelevant sein sollten, die Immissionsricht werte der TA Lärm also um mindestens 10 dB(A) unterschritten werden sollten. Diese Forderung wurde in den letzten Jahren bei allen Projekten erfüllt, darüber hinaus wurden auch an bestehenden Anlagen Lärmminderungsmaßnahmen durchgeführt. In dieser Hinsicht haben auch die 2012 durchgeführten Messungen den Nachweis erbracht, dass die für die jeweiligen Nutzungen relevanten Richtwerte an allen behördlich vorgegebenen Beurteilungspunkten eingehalten werden. In den als Mischgebiete eingestuften Bereichen sind das tagsüber max. 60 dB(A) und nachts max. 45 dB(A). Abb. 2.9 b: Darstellung der geplanten Regenrückhaltebecken am Standort Lünen 1 2 3 4 Lageplan (Ausschnitt von S. 43) Brauchwasserspeicher 500 m³ 1 2 Halle Aufbereitungsanlage 44 3 Regenrückhaltebecken 3.000 m³ 4 Regenrückhaltebecken 6.000 m³ Abb. 2.10: Abfallaufkommen am Standort Lünen in t / Jahr 20082009 2010 20112012 Verpackungen und sonstige Abfälle 1.084 1.189 1.318 1.5331.276 Abfälle aus Baumaßnahmen 242 19.701 44.487 41.53123.740 Ofenausbruch1.0891.2791.503 990264 Verkaufs- und Entsorgungsprodukte aus der Materialvorbereitungsanlage 7.890 7.190 4.737 5.4105.713 Summe 10.305 29.35952.04549.46430.993 davon gefährlicher Abfall 655 Zur Verminderung des Einsatzes von Stadtwasser ist geplant, Regen- bzw. Oberflächenwasser zurückzuhalten und zu nutzen. Nach Abschluss der Planungen wurde der Genehmigungsantrag im Herbst 2012 eingereicht. Der Auftrag ist bereits vergeben, der Baubeginn ist im Frühjahr 2013 erfolgt. Dabei wurde die Planung dahingehend geändert, dass nunmehr zwei Regenrückhaltebecken (6.000 m³ und 3.000 m³ groß) sowie ein 500 m³ großer Brauchwasserspeicher nordöstlich der neuen Werkszufahrt gebaut werden. Zwei weitere, jeweils 100 m³ große Brauch wasserspeicher, in denen zusätzlich zum aufbereiteten Regenwasser auch Überschusswässer aus der Dampfwirtschaft zur Verwendung kommen, werden im zentralen Werksbereich gebaut. Hauptabnehmer des Brauchwassers werden die KRS-Granulation, die Anodenkühlung und die Kehrmaschinen sein (siehe Abb. 2.9b). Abfall Die Abfälle des Werkes Lünen resultieren vor allem aus Verpackungen angelieferter Materialien, aus Baumaßnahmen sowie aus Ofenausbruch von KRS, Anodenöfen etc. Weiterhin zählen zu den Abfällen des Standorts zwangsläufig auch die extern vermarkteten Fraktionen der Materialvorbereitungsanlage, z. B. Aluminium und separierte Kunststoffe zur weiteren Verwertung, da diese durch die Aufbereitung ihre Abfalleigenschaft nicht verlieren (siehe Abb. 2.10). Verpackungs- und sonstige Abfälle liegen auf dem Niveau früherer Jahre. 801 1.420 830359 Dominant waren 2012 wie im Vorjahr die Abfälle aus Baumaßnahmen. Ofenausbruch wurde teilweise intern, also im KRS verwertet, so dass die extern entsorgte Menge 2012 geringer war als zuvor. Dementsprechend geringer war auch die Menge gefährlicher Abfälle. Das am Standort erzeugte qualitätsgeprüfte KRS-Schlackengranulat (Eisensilikatsand) konnte wiederum komplett als Produkt für diverse Bauzwecke vermarktet werden und ist daher in der Tabelle nicht enthalten. Bodenschutz Sanierungsmaßnahmen Seit der Inbetriebnahme des Werkes im Jahr 1916 wurden am Standort kontinuierlich Anlagen zur Nichteisenmetallerzeugung betrieben. Dies führte in Verbindung mit Kriegsschäden zu einer historischen Belastung des Bodens. Auf Basis umfangreicher Untersuchungen wurde ein Sanierungskonzept entwickelt, das mit den zuständigen Behörden abgestimmt und zum Teil bereits baulich umgesetzt ist. Das Sanierungskonzept beinhaltet zum einen die Ein kapselung des kontaminierten Bereichs mit Hilfe einer Dichtwand und zum anderen eine Wasserhaltung, die eine Reinigung des geförderten Wassers erfordert. Ein Teilbereich der Dichtwand sowie einige Förder brummen wurden im Vorfeld von Baumaßnahmen bereits fertiggestellt. aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 45 Abb. 2.11: Rohstoffbeschaffung: Trotz weltweiter Einkaufsaktivitäten konzentriert sich die Versorgung auf Europa. Lieferanten- und Einkaufsstruktur »» Mit etwa 550 Bezugsquellen in mehr als 60 Ländern sehr breite Lieferantenbasis »» In den letzten Jahren überwiegend Spotgeschäfte mit Einzelverträgen/Jahr, aber auch langfristige Kooperationen mit der Industrie »» Duale Einkaufsorganisation mit Zentraleinkauf in Lünen und Agenturnetz/Tochter-/Beteiligungs gesellschaften (USA, CDN, E, GB, I, Osteuropa) Die Behandlung des Sanierungswassers wurde durch ergänzende Versuche nochmals optimiert. Aufgrund des Sulfatgehaltes kann das Wasser auch nach seiner Behandlung nicht über die städtische Kanalisation abge leitet werden, so dass eine Direkteinleitung in die Lippe erforderlich ist. Die noch ausstehenden weiteren Genehmigungen werden derzeit mit dem Kreis Unna diskutiert. Vorsorgemaßnahmen Um künftige Belastungen des Bodens auszuschließen, werden bereits seit mehreren Jahrzehnten Vorsorgeund Schutzmaßnahmen getroffen. Diese beziehen sich vor allem auf die Anlagen zum Umgang mit wasser gefährdenden Stoffen, wie z. B. Elektrolyse, Öllager etc. Darüber hinaus werden auch die Lagerflächen für Einsatzmaterialien so gestaltet, dass selbst Spuren wassergefährdender Anhaftungen oder Bestandteile von Einsatzmaterialien nicht in den Boden gelangen können. Indirekte Umwelteinwirkungen Zu den indirekten Umwelteinwirkungen gehört vor allem der Lieferverkehr. Dabei sind wir bestrebt, den Lieferverkehr so weit wie möglich von der Straße auf die Schiene oder auf Wasserwege zu verlagern (siehe Abb. 2.11). Mit Hilfe der 2011 fertiggestellten Verlängerung und des doppelgleisigen Ausbaus des Werksgleises im nördlichen Werksgelände konnte der Bahnanteil angelieferter Anoden und abgelieferter Kathoden 2012 nochmals merklich gesteigert werden. 46 Herkunft der Recyclingmaterialien GJ 2011/2012 in % (Lünen und Hamburg) Übriges Westeuropa 30 51 Deutschland Nordamerika 11 Sonstige 3 5 Osteuropa Gleichwohl lässt es sich nicht vermeiden, dass der überwiegende Teil der Einsatzmaterialien und Hilfsstoffe per LKW angeliefert wird. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die Art der Anlieferung Sache des Lieferanten ist. Dabei werden ca. 70 % des Lieferverkehrs über die neue Zufahrt »Buchenberg« abgewickelt, die sich komplett im Industriegebiet des Lüner Stadt hafens befindet und zur Wohnbebauung hin durch einen wirksamen Lärmschutzwall abgeschirmt ist. Energie und Klimaschutz Energie wird in erster Linie für die Beheizung der metal lurgischen Anlagen (vorwiegend Heizöl) sowie für die Elektrolyse (Strom) benötigt. Dampf für Laugerei und Elektrolyse wird überwiegend in den Abhitzekesseln von KRS und Anodenöfen erzeugt. Darüber hinaus existieren zwei mit Leichtöl bzw. Erdgas befeuerte Zusatzkessel. Deren Leistung liegt unter 20 MW, so dass der Standort bislang nicht den Auflagen des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (TEHG, 2. Handelsperiode) unterlag. Produktionssteigerungen von KRS und Anodenöfen konnten durch verbesserte Effizienz des Energieeintrages kompensiert werden, so dass der Verbrauch von Heizöl, Kohle und Koks sich absolut nicht wesentlich änderte. Im betrachteten Zeitraum der Jahre 2008 bis 2012 wurde der Durchsatz von Recyclingrohstoffen von rund 255.000 Tonnen um gut 40 % auf 367.000 Tonnen gesteigert. Der rohstoffbezogene Energiebedarf konnte erheblich reduziert werden (siehe Abb. 2.14). Der höhere Erdgasverbrauch ist auf den TBRC zurück zuführen und der gesteigerte Stromverbrauch resultiert aus zusätzlichen Antrieben, Filteranlagen etc. Dabei wird ein Drittel des elektrischen Energiebedarfs am Standort für Umweltschutzmaßnahmen benötigt (siehe Abb. 2.12 und 2.13). Abb. 2.12: Energieverbrauch1 am Standort Lünen in GWh / Jahr 20082009 2010 2011 2012 Heizöl329288295302 291 Kohle, Koks etc.13161010 6 Erdgas47524977 81 Strom 2 139137144151 154 Gesamt 528 493 498 540 532 1 Nach den Vorgaben der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) ermittelt 2 Derzeit ausschließlich Fremdstrom. Für die Zukunft ist eine Eigenstromerzeugung auf Basis von Abhitzedampf geplant, mit der ein Teil des Bedarfs gedeckt wird. Abb. 2.13: Der elektrische Energiebedarf am Standort Lünen wird zu 33 % für Umweltschutzmaßnahmen benötigt. Elektrolysen 75.000 MWhel 49 % Gesamtverbrauch 154.000 MWhel Produktion und Prozesse 25.900 MWhel Sonstiger Umweltschutz 19.900 MWhel Großfilteranlagen 30.700 MWhel Verwaltung, Soziales, Beleuchtung 2.500 MWhel 16,5 % 33 % 1,5 % Abb. 2.14: Senkung des spezifischen Energiebedarfs durch neue Technologien und Durchsatzerhöhung Primärenergieeintrag am Standort Lünen in GWh Spezifischer Energiebedarf am Standort Lünen in kWh / t Sekundärrohstoffeintrag 700 Start KRS-Verfahren 2.700 600 2.000 500 400 1.400 00 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 00 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 »» KRS führt zu einem deutlichen Absenken des Energieeintrages. Multi-Metal-Recycling benötigt absolut mehr Energie. »» Bezogen auf den Einsatz von Recycling-Rohstoffen sinkt der Primärenergiebedarf stetig. Abb. 2.15: CO₂-Emissionen am Standort Lünen in t / Jahr 20082009 150.027 2010 20112012 CO ₂ gesamt 140.622 152.696 166.304172.870 CO ₂ biogen CO ₂ gemäß DEV 20201 517 454 653 140.105149.573152.018 4570 165.847172.870 1 Datenerhebungsverordnung 2020 zur 3. Zuteilungsperiode Emissionshandel aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 47 Abb. 2.16: Spezifischer Energieverbrauch am Standort Lünen in MWh / t erzeugten Kupfers 5,53,72,92,52,52,62,52,42,62,65 1 990200020052006200720082009201020112012 Die Grafik (siehe Abb. 2.14) veranschaulicht auf der links angeordneten Kurve, dass der absolute Energiebedarf des Standortes seit 10 Jahren relativ konstant ist, bei geringfügig steigender Tendenz. Trägt man den Energieeintrag über den Durchsatz von Recyclingrohstoffen auf, erkennt man für denselben Zeitraum ein Absinken des spezifischen Energiebedarfs um mehr als 30 %. Diese Kennzahl verdeutlicht ganz konkret die für den Standort Lünen gewählte Strategie des Multi-Metal-Recyclings. Bei unveränderter Kathodenkupferproduktion soll die Metallerzeugung aus einem hohen und stetig steigenden Eintrag von Recyclingrohstoffen generiert werden. Der durchschnittliche Kupferinhalt in den Rohstoffen sinkt, der Anteil an Begleitmetallen wie Zinn, Nickel, Gold und Silber steigt an. Ebenso wie der Energieverbrauch wurden auch die CO₂Emissionen nach den Vorgaben der DEHSt ermittelt, wobei die Zunahme der absoluten Zahlen vor allem auf eine höhere Menge von komplexen Einsatzstoffen mit niedrigeren Kupfergehalten zurückzuführen ist. Dieser bereits seit geraumer Zeit festzustellende Trend führte 2011 durch die Umsetzung des KRS-Projektes zu einer Zunahme um mehr als 10.000 Tonnen. 2012 ist das erste vollständige Betriebsjahr für das um den TBRC erweiterte Kayser Recycling System. Die Entwicklung der CO₂-Emissionen spiegelt, wie auch schon beim Energieeintrag beschrieben, die Unternehmensstrategie wider, den Anteil an gering kupferhal tigen (sog. Low-Grade-) Rohstoffen zu erhöhen und die Menge hochkupferhaltiger Schrotte zu mindern. Projekte wie das Einblasen von Elektronikschrott in den KRSBadschmelzofen tragen dazu bei, die Energieinhalte der 48 Rohstoffe effizienter zu nutzen, bei möglichst vermindertem Eintrag an Primärenergieträgern. Für die Zukunft erwarten wir eine Stagnation bzw. stetige Minderung der CO₂-Emissionen bei weiter steigendem Anteil an Low-Grade-Recyclingrohstoffen (siehe Abb. 2.15 und 2.16). Insofern steigen seit 2009 auch die spezifischen CO₂-Emissionen (siehe Abb. 2.17). CO₂-Emissionshandel 2013 beginnt die 3. Handelsperiode des TreibhausgasEmissionshandels, die auch die Kupfersekundärproduk tion am Standort Lünen betrifft. Der Zuteilungsantrag nach § 9 TEHG und der Über wachungsplan wurden fristgemäß an die DEHSt übermittelt. Letzterer wurde im Februar 2013 genehmigt. Weitere KlimaschutzmaSSnahmen Verbesserungen bei der Nutzung der Energie stehen bereits seit Langem im Fokus der technischen Entwicklung des Standortes Lünen. Ein Meilenstein war hierbei vor rund 10 Jahren der Ersatz der koksbetriebenen Schachtöfen durch das moderne Kayser Recycling System. Im Zuge weiterer Optimierungen gelang es, den spezifischen Energieverbrauch nochmals zu vermindern. Dabei darf aber nicht übersehen werden, dass der zunehmende Einsatz von komplexen Recyclingrohstoffen mit vergleichsweise geringen Kupfergehalten zwangsläufig einen höheren Energie bedarf mit sich bringt als der herkömmlicher Schrotte. Abb. 2.17: Spezifische CO₂-Emissionen am Standort Lünen in t CO₂ / t erzeugten Kupfers 1,631,000,770,680,680,680,760,720,790,86 1 990200020052006200720082009201020112012 Insofern haben Maßnahmen zur effizienten Nutzung der in den Einsatzstoffen zwangsläufig enthaltenen Organik als Kohlenstofflieferant für die Schmelz- und Reduk tionsprozesse eine zunehmende Bedeutung. Die hierzu konzipierte Silo- und Einblasanlage wurde im März 2012 in Betrieb genommen. Ein weiteres Projekt ist die effizientere Nutzung des Abhitzedampfes. Nach Prüfung verschiedener Varianten hat sich die Verstromung mit Hilfe einer Dampfturbine als beste Lösung erwiesen. Nach Abschluss der Planung wurde im Herbst 2012 der Genehmigungsantrag ein gereicht. Mit den Bauarbeiten wurde Anfang 2013 begonnen, die Inbetriebnahme erfolgt voraussichtlich Mitte 2013. Kommunikation mit der Öffentlichkeit / Besondere Vorkommnisse Störfälle oder Betriebsstörungen mit erheblichen Umweltauswirkungen im Sinne der Störfallverordnung sind im Berichtszeitraum auch in Lünen nicht aufgetreten. Die Ergebnisse der vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, siehe auch Abschnitt »Immissionen«) durchgeführten Immissionsmessungen sowie die Untersuchungen von Blattgemüse in hiesigen Kleingärten wurden am 27. November 2012 bei einer Informationsveranstaltung der Stadt Lünen vorgestellt und diskutiert. Seitens der Experten des LANUV wurden dabei Verbesserungen der Depositionswerte an den Messpunkten hervorgehoben, die vornehmlich von Aurubis beeinflusst werden. Durch die Turbinenanlage kann künftig eine durchschnittliche Leistung von 3,8 MWel (Energiebedarf von ca. 7.500 Haushalten) erzeugt werden. Diese kann sowohl werksintern genutzt als auch extern abgegeben werden. Bau der Siloanlage 2 aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 49 Umweltprogramm Die im Rahmen der Umwelterklärung 2012 festgelegten Ziele wurden auf die jeweilige Zielerreichung und Implementierung hin geprüft. Gespräche mit Mitarbeitern, Schulungen, Audits und Qualitätszirkel dienten als Grundlage zur Diskussion und Bewertung der Umweltschutzmaßnahmen sowie zur Entwicklung eines neuen Umweltschutzprogramms für das Jahr 2013. Die Ergebnisse sind in dem folgenden Umweltprogramm dargestellt: Luftreinhaltung Ziel Geplante Maßnahme Verminderung diffuser Erneuerung des Anodenofenfilters 2 Emissionen und inkl. Abgasmischer etc. Umsetzungsgrad / Termin Nach Fertigstellung des neuen Abgasmischers sowie Veränderung der Abgasleitungen und weiterer Optimierung des Einrichtungen wurde die erneuerte Filteranlage im Abgassystems im Herbst 2012 in Betrieb genommen. Anodenofenbereich Verminderung der In Verbindung mit der RHZ-Filteranlage sowie TBRC- diffusen Emissionen Filter 7 ist die komplette Schließung des Dachreiters an die bereits fertiggestellte Verlängerung der des Mischzinnofens geplant. Absaugleitung sollen bis Ende 2013 erfolgen. Die Schließung des Dachreiters und die Anbindung um mehr als 90 % Ergänzendes neues Die als Rohhüttenzusatzfilter genutzte ehemalige Nach Prüfung verschiedener Varianten wurde ent- Ziel: Erneuerung und Schachtofenfilteranlage soll durch eine moderne neue schieden, ein neuartiges Patronen-Gewebefilter mit Erweiterung der Filteranlage ersetzt werden. einer Kapazität von 500.000 m³/h zu bauen. Mit der Errichtung wurde Anfang 2013 begonnen, die RHZ-Filteranlage Inbetriebnahme ist für Mitte 2013 geplant. Weitere Vermeidung Direkter Eintrag feiner Stäube in das KRS mit Hilfe Die Siloanlage 2 ist fertiggestellt und seit März 2012 von Verstaubungen einer Siloanlage in Betrieb. Komplette Schließung Verbindungs- und Lagerhalle 2A als Lückenschluss Aufgrund geänderter Prioritätssetzung wurde das des Lagerbereichs an zwischen den Hallen 2 und 3 Projekt auf 2017/18 verschoben. Weitere Befestigung Neue Maßnahme: Befestigung von 2012 wurden ca. 60 % der Fläche neu befestigt, von Lagerflächen Lückenschluss/Platz 24 zwischen Silo 2 die restliche Fläche wurde im Frühjahr 2013 und Werksgleis in WHG-Qualität fertiggestellt. der Westseite des Werkes 50 Gewässerschutz Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad/Termin Optimierung der Erarbeitung eines Abwasser-/Brauchwasserkonzeptes Die Regenwasserrückhaltung ist fertig konzeptio- Abwasserströme auf Basis einer Regenwasserrückhaltung niert, der Genehmigungsantrag wurde im Herbst 2012 eingereicht. Mit den Baumaßnahmen wurde im Frühjahr 2013 begonnen. Optimierung der Separate Behandlung des Sanierungswassers Abwasserströme Das Konzept liegt vor, Detailplanungen laufen, der Genehmigungsantrag soll noch im Sommer 2013 eingereicht werden. Energieoptimierung Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Steigerung der Nach Prüfung der einzelnen Varianten ist nunmehr der Der Genehmigungsantrag wurde im Herbst 2012 Energieeffizienz, Einsatz einer Dampfturbine zur Eigenstromerzeugung eingereicht, mit den Bauarbeiten wurde Anfang 2013 Nutzung des geplant. Ziel ist es, mindestens 10 % des Werksbedarfs begonnen, die Inbetriebnahme erfolgt voraussicht- KRS-Abhitzedampfes an Strom zu decken. lich Mitte 2013. Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Verbesserte Überarbeitung der betrieblichen Alarm- und Die Pläne wurden überarbeitet, eine Überarbeitung Organisation G efahrenabwehrpläne Anlagensicherheit Ziel der externen Pläne in Kooperation mit den zustän digen Behörden ist in Arbeit. Ziel ist eine Fertigstellung bis Ende 2013. Umweltmanagementsystem Ziel Geplante Maßnahme Umsetzungsgrad / Termin Verbesserte EDV-gestütztes Integriertes Managementsystem Prüfung verschiedener Systeme, Detailarbeit in Organisation 1. Schritt: Daten- und Dokumentenmanagement Zusammenarbeit mit Konzern-IT und Fachfirma, Präsentation eines Entwurfs Anfang 2013 Vorübergehende Zwischenlösung wird mit Hilfe des Konzern-Intranets anvisiert. aurubis ag, Lünen – aktualisierte umwelterkl ärung 2013 51 Kennzahlen der Aurubis AG, Standort Lünen, im Kalenderjahr 2012 Eingang Einsatz- bzw. Rohstoffe Recyclingrohstoffe Blister etc. Kupferanoden sonstiger Aurubis-Standorte Summe Einsatzstoffe Einsatzstoffe/t Cu-Kathoden Hilfs- und Betriebsstoffe Sauerstoff Reinsand Kalkstein 367.600 t 6.200 t 13.800 t 387.600 t 1,92 t 38 Mio. m³ 12.000 t 3.100 t Energie Fremdstrom 154 GWh Erdgas, Öl, Kohle 378 GWh Spezifischer Energieverbrauch/t Cu-Kathoden 2.691 kWh Wasserentnahme/-aufkommen Trinkwasser Wasserentnahme/t Cu-Kathoden Wasserentnahme/t Einsatzstoffe Wassereinleitung/t Cu-Kathoden Wassereinleitung/t Einsatzstoffe Flächennutzung Gesamtfläche des Werksgeländes (inkl. Werkszufahrt Süd) Gebäude und befestigte Flächen (entspricht 78,2 %) 52 638.000 m³ 3,17 m³ 1,64 m³ 0,70 m³ 0,36 m³ 316.000 m² 247.000 m² Ausgang Produkte Kupferkathoden KRS -Oxid Eisensilikatsand Sonstiges (Mischzinn, Nickelsulfat etc.) Summe Output Abfall Verpackungen etc. Abfälle aus Baumaßnahmen Ofenausbruch Abfall/t Cu-Kathoden Abfall/t Einsatzstoffe Gefährlicher Abfall/t Cu-Kathoden Gefährlicher Abfall/t Einsatzstoffe 201.000 t 20.000 t 161.000 t 11.000 t 393.000 t 1.276 t 23.740 t 264 t 0,13 t 0,07 t 0,002 t 0,001 t Emissionen CO₂ Staub SO₂ NOx Wassereinleitung Abwasser (Indirekteinleitung) 0,86 t/t Cu-Kathoden 144 g/t Cu-Kathoden 5,38 kg/t Cu-Kathoden 1,70 kg/t Cu-Kathoden 140.000 m³ Impressum Ihre Ansprechpartner Herausgeber Aurubis AG Hovestraße 50 20539 Hamburg Telefon: +49 40 7883-0 Telefax: +49 40 7883-2255 www.aurubis.com Umweltschutz Dr. Karin Hinrichs-Petersen Leiterin Konzernumweltschutz Telefon: +49 40 7883-3609 E-Mail: [email protected] Konzept und Gestaltung www.motum.net Lithografie Frische Grafik, Hamburg Druck gutenberg beuys feindruckerei, Hannover Redaktionsschluss Dieser Bericht beschreibt den Zeitraum des Kalenderjahres 2012. Aktuelle Ereignisse sind bis zum Redaktionsschluss Juli 2013 eingeflossen. Bildnachweise Jörg Grega Andreas Nolte PR Aurubis AG Konzernkommunikation Michaela Hessling Leiterin Konzernkommunikation Telefon: +49 40 7883-3053 E-Mail: [email protected] Matthias Trott Senior Communications Specialist Telefon: +49 40 7883-3037 E-Mail: [email protected] Kirsten Kück Telefon: +49 40 7883-3270 E-Mail: [email protected] Our Copper for your Life www.aurubis.com