Definition Zugehörigkeit - Wiki der Universität Wien
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Motiv Motiv Deutsch Motiv Leitgedanke musikalisches Thema Englisch theme motif subject Französisch motif thème Drehort Definition Das Motiv ist ein leitender Faden oder Gedanke, der durch ein Werk führt. Es kann etwas fassbares oder unfassbares (beispielsweise ein Konzept) sein. Es taucht immer wieder in einem Werk in der einen oder anderen Form auf. Ebenso kann der Begriff Motiv einfach die vor der (Film)Kamera befindliche Umgebung und Objekte bezeichnen. Definition nach James Monaco 1. Allgemein stellt es etwas dar, was aufgenommen wird. So wählen Regisseur, Kameramann und/oder ein damit speziell beauftragter Assistent bei der Motivsuche einen Drehort aus. 2. Künstlerisch gesehen wurde der Begriff aus der Musik übernommen und bezeichnet eine dramaturgische Technik mit wiederholt auftretenden Elementen. (Monaco 162) Definition nach Hans Jürgen Wulff "In formalistischen Textkonzepten ist ein Motiv jedes signifikant wiederholte Element in einem Film. Ein Motiv in diesem Sinne kann ein Objekt, eine Farbe, ein Ort, ein Geräusch oder auch eine Charaktereigenschaft sein. Die Motivstruktur der Texte ist in mehreren Bestimmungsstücken beschrieben: (1) Motive sind gekoppelt an die Tatsache der Wiederholung. (2) Motive beziehen sich auf den gesamten Text, durchziehen ihn als eine suprasegmentale Schicht. (3) Sie stehen in Verbindung mit dem Prinzip der Signifikanz – nur solche Elemente können als „Motive“ verstanden werden, die in einem Film mit dem Bedeutungsverhältnis zu tun haben. (4) Motivan alyse ist sinnlos ohne die Bestimmung der Rolle, die Motive im Kontext eines Films spielen." (Wulff) Zugehörigkeit Übergeordnete Begriffe Dramaturgie Film Handlung Narration Technik Verwandte Begriffe Beweggrund Drehort Leitmotiv Motivanalyse musikalisches Thema Schauplatz Untergeordnete Begriffe Musik Raum Wiederholung Herkunft - Etymologische Ableitung Das Motiv als "Beweggrund, Thema" wurde im 16. Jahrhundert aus dem mittellateinischen Wort "motivum" (Beweggrund, Antrieb) entlehnt, einer Substantivierung des lateinischen Wortes "movere" (bewegen). Die künstlerische Bedeutung Thema (usw.) kommt vom französischen "motif", das denselben Ursprung hat. (Kluge 489-490) Erstnennung AutorIn Jahr Publikationstitel Publikationsart Beispiele Titanic (1997) Film: Titanic. Reg. James Cameron. Paramount Pictures, 1997. Film. Filmstelle: Das erste Motiv taucht schon bei den Opening Credits auf und lässt sich als „unison by a flute and human voice“ (Smith 56) beschreiben, das an keltische Seemannslieder erinnern soll. Hierbei eröffnen sich schon einmal zwei Bedeutungsebenen: zum einen wird das Motiv thematisch mit der See in Verbindung gebracht, zum anderen werden die Klassenunterschiede unterstrichen, die im Film behandelt werden und sich zwischen einer irischen Arbeitergruppe und der amerikanischen Oberschicht abspielen. Ein Beispiel findet sich in der musikalischen Untermalung am Abend des großen Dinners, zu dem Jack aufgrund Roses Rettung eingeladen wird. Beim Betreten des prunkvollen Innenraums erklingt der Wiener Walzer, der für Etikette und Regelwerk steht, während später bei der Feier der Dritten Klasse Irische Volksmusik zu hören ist, bei der wild und ausgelassen getanzt wird. Timecode: 54:42-66:60 Quelle: "Titanic" Movie2k, 2012. Web. 6. Nov. 2012. <http://www.movie2k.to/movie.php?id=267114&part=1>. Weiterführende Literatur Aster, Christian von. Horror-Lexikon: von Addams Family bis Zombieworld: die Motive des Schreckens in Film, Literatur und Wirklichkeit. Berlin: Lexikon Imprint, 2002. Print. Frenzel, Elisabeth. Motive der Weltliteratur: ein Lexikon dichtungsgeschichtlicher Langsschnitte. 4. Aufl. Stuttgart: A. Kroner, 1992. Print. Kluge, Friedrich. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Unter Mithilfe von Max Bürgisser und Bernd Gregor völlig neu bearb. von Elmar Seebold. Berlin: de Gruyter, 1989. Print. Monaco, James, Hans-Michael Bock. "Motiv." Film verstehen. Das Lexikon. Hrsg. James Monaco, Hans-Michael Bock. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 2011. Print. Smith, Jeff. "Selling My Heart: Music and Cross-Promotion in Titanic." Titanic: Anatomy of a Blockbuster. Hrsg. Kevi n S. Sandler and Gaylyn Studlar. New Brunswick, NJ: Rutgers UP, 1999. 46-63. Print. Wulff, Hans J. "Lexikon Der Filmbegriffe." Lexikon Der Filmbegriffe. Universität Kiel, 8 Feb. 2012. Web. 8 Nov. 2012. <http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=263>.