GARTEN- KULTURPFAD - Kurpark Klinik Überlingen
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GARTEN- KULTURPFAD - Kurpark Klinik Überlingen
DIE… ENTDECKEN SIE BERLINGEN Ü n o v rten ä …g GARTENKULTURPFAD 1 Impressum: Herausgeber: Kur und Touristik Überlingen GmbH Texte: Thomas Hirthe, hirthe_SERVICES Agentur für Kultur und Text Gestaltung: Vollmer KommunikationsDesign UG Fotos: Archiv der Kur und Touristik Überlingen GmbH, Achim Mende, Ingo Rack, vergissmeinnicht Werbeagentur, Fouad Vollmer Werbeagentur, Lokale Agenda 21 Überlingen, 26519549 © Dote – fotolia.com, 47993021 © Michael Tieck – fotolia.com Stand: Auflage 5, April 2015 Ein Projekt der Stadt Überlingen und der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. Mit freundlicher Unterstützung von Thomas Vogler, Bernadette Siemensmeyer und dem Verschönerungsverein Überlingen e.V. 2 Einführung 4 Badgarten 6 Uferpark mit Arboretum 7 Stadtgarten 8 Unterer Stadtgarten: westlicher Teil 9 Rosengarten 10 Unterer Stadtgarten: östlicher Teil 11 Fuchsienweg / Gallergraben 12 Oberer Stadtgarten 13 Scheerengraben 14 Wagsautergraben mit Kesselbach 15 Friedhof 16 Rosenobel / Nellenbachgraben 17 Garten St. Franziskus 18 Museumsgarten 19 Pfeifenlöters Ruh‘ / Menzingerhausgärten 20 Uferpromenade 21 Karte Gartenkulturpfad 22 3 DER GARTENKULTURPFAD IN ÜBERLINGEN Auf dem rund vier Kilometer langen und vollständig ausgeschilderten Gartenkulturpfad lernen Sie die schönsten Parks, Gärten und Grünflächen Überlingens kennen. Sie schlendern durch romantische Straßen und Wege und genießen wunderbare Ausblicke über den See und die Altstadt. Mit Badgarten, Uferpark und Stadtgarten besitzt Überlingen ein Ensemble von Parkanlagen, das einzigartig in der Vierländerregion Bodensee ist. Es entstand im Verlauf des 19. Jahrhunderts, als Überlingen zu einer weithin bekannten und beliebten Kur- und Bäderstadt wurde. Der Erholung von Kur- und Badegästen sollten die bequemen Spazierwege in den in ihrer Art einmaligen Stadtgräben dienen. Auch heute tragen die Grünflächen ganz wesentlich zur Erholung und Lebensqualität der Bürger und Gäste Überlingens bei. FÜHRUNGEN ZU DEN SCHÖNSTEN GÄRTEN DER STADT Im Jahr 2020 ist Überlingen Austragungsort der ersten Landesgartenschau am Bodensee. Vor allem am westlichen Stadteingang werden dadurch weitere grüne Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden. Besuchen Sie die Überlinger Gärten im Rahmen eines geführten Rundgangs und erfahren Sie von den kundigen Führerinnen Wissenswertes zur Entstehung der Gärten, zur Überlinger Stadtgeschichte und zu den botanischen Besonderheiten der Region. Führung auf dem Gartenkulturpfad oder Führung durch den Stadtgarten Mai – Oktober, Donnerstag um 15.00 Uhr im 14-tägigen Wechsel Treffpunkte Führung auf dem Gartenkulturpfad: Am Eingang des Badgartens in der Grabenstraße Führung durch den Stadtgarten: Am Stadtgarteneingang neben dem Parkhaus West gegenüber des Bad-Hotels. Kosten: Erwachsene, Kinder ab 16 Jahre: 7,- € Mit Gästekarte, Schwerbehinderte: 5,- € Kinder bis 15 Jahre und Gäste mit der BodenseeErlebniskarte: kostenlos Alle Termine unter www.ueberlingen-bodensee.de 4 5 1 BADGARTEN Der Garten des ehemaligen Kapuzinerklosters, dessen Kirche erhalten ist, geht dem Badgarten zeitlich voran. Zum Kurpark wurde er ab 1868, nachdem das Bad-Hotel eröffnet und die seeseitige Stadtmauer abgerissen war. Eine Neugestaltung nach Errichtung des Kursaals prägt seit 1953 das heutige Aussehen. Imponierend ist der alte, zum Teil als Naturdenkmal geschützte Baumbestand mit der Platane, der mächtigen Buche und dem sie begleitenden Riesenmammutbaum. Die Rasenflächen werden im Frühling zu Teppichen aus Tulpen, Narzissen und Blausternchen. In Beeten erfreuen im jahreszeitlichen Wechsel blühende Pflanzen das Auge. Zur Promenade hin blühen Stauden zwischen Gräsern, Hibiskus und Rosen. Von den Bänken am See aus können Sie das Treiben auf dem Wasser und auf der Promenade beobachten. 6 UFERPARK MIT ARBORETUM 2 Kurz nachdem Sie die kleine Brücke am Gondele-Hafen passiert haben, bilden eine Rotbuche und eine Linde das eindrucksvolle „Tor“ zum Uferpark. Bei Ihrem Weg durch das Arboretum können Sie unter den mehr als 60 Jahre alten Bäumen u. a. einen Götter- baum, Tulpenbaum und Mammutbaum sowie eine Flügelnuss entdecken. Das malerische Badehäuschen ist einer der wenigen Reste, die von der Überlinger Badekultur des 19. Jahrhunderts zeugen. Bis zur Gestaltung des naturnahen Flachufers 1976 stand es direkt am Seeufer. Nun führt der Weg am Ufer und dem kleinen Wasserspielplatz entlang bis zur Bodensee-Therme mit ihrem einladenden Saunagarten. Hier biegen Sie nach rechts ab und überqueren die Bahnhofstraße. Der Weg rechts neben dem Hotel führt in den Stadtgarten. 7 3 STADTGARTEN Der Überlinger Stadtgarten zählt durch die Artenvielfalt und die harmonische Verbindung von ungestalteter und gestalteter Natur zu den bedeutendsten botanischen Gärten der Vierländerregion Bodensee. Die klimatisch begünstigte Lage am Fuße der Molassefelsen lässt auf engem Raum mediterrane und exotische Pflanzen gedeihen. Seine Entstehung verdankt er dem Wunsch der Stadt, den im Lauf des 19. Jahrhunderts zahlreicher werdenden Kur- und Badegästen auch einen attraktiven Park bieten zu können. 1875 erhielt der Schlossgärtner von Heiligenberg den Auftrag, auf dem westlich der Stadt gelegenen Reb- und Gemüseland einen Garten anzulegen. Die ersten Pflanzen kamen von der Insel Mainau, wo es seit 1855 einen großherzoglichen Park gab. Schon gewusst? Überlingen verdankt die wichtigsten Teile des Stadtgartens und der wertvollen Kakteensammlung Hermann Hoch (1866-1955). Der seit 1894 als Stadtgärtner in Überlingen tätige Hoch war nach seiner Lehrzeit in einer Konstanzer Handelsgärtnerei für viele Jahre auf Wanderschaft gegangen und hatte in mehreren Schlossparkgärtnereien gearbeitet. 8 UNTERER STADTGARTEN: WESTLICHER TEIL 4 Von der Bahnhofstraße kommend sehen Sie geradeaus die steile „Teufelstreppe“. Ihr Name rührt von dem Wirt Anton Teufel her, dessen Gasthaus sich einst hier befand. Die heutige Treppe wurde übrigens 1999 vom damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel eingeweiht. Sie aber biegen vor der Treppe in den westlichen Bereich des Stadtgartens ab. Die Gestaltung dieses Teils geht auf die 1950er Jahre zurück. Im Arboretum finden Sie eine Reihe von Besonderheiten, wie z. B. Atlaszeder, Araucaria, Urweltmammutbaum, Judasbaum und Taschentuchbaum. Kurz vor dem Rosengarten können Sie linkerhand einen schön gewachsenen Ginkgobaum bestaunen – ein Geschenk der sächsischen Stadt Bad Schandau zum zehnjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Überlingen. Schon gewusst? Der Ginkgo ist zweihäusig, d. h. es gibt männliche und weibliche Bäume. Erst im Alter von 20 bis 25 Jahren beginnen sie sich fortzupflanzen. Merkwürdigerweise ist hierzu die unmittelbare Nachbarschaft der beiden Geschlechter eher hinderlich. Vielmehr verlässt sich der Ginkgo auf den Wind. 9 5 ROSENGARTEN UNTERER STADTGARTEN: ÖSTLICHER TEIL 6 Der Rosengarten liegt im neueren Teil des Stadtgartens. Er wurde 1939 im französischen Stil mit geometrischen Beeten und Wegen sowie zwei Bassins mit belebendem Wasser angelegt. Den Weg zum östlichen Teil des Stadtgartens und das Rondell um den malerischen Springbrunnen säumen Ruhebänke, die zur Rast einladen. Zur Blütezeit betören Edelrosen wie „Gloria Dei“, „Duftwolke“ oder „Sutter‘s Gold“ mit ihrem Duft die Sinne. Lauschige Nischen rund um die Rosenbeete laden zum Verweilen und Genießen ein. Beim Plätschern des Brunnenwassers können Sie die berühmte Kakteengruppe mit teilweise mehr als 100 Jahre alten, bis 6 m hohen Exemplaren, hellgrüne Magnolien und Bananenstauden vor ausladenden Buchen bewundern. Neben den Rosen finden sich hier auch seltene Blütensträucher wie die Radspiere und der chinesische Flieder sowie zahlreiche Kletterpflanzen. Im Frühling, wenn es von Fröschen und Molchen bevölkert wird, ist das rechteckige Bassin ein besonderer Anziehungspunkt für Jung und Alt. Dann blühen auch auf dem Wiesenhang oberhalb des Rosengartens zahllose Narzissen. 10 Einige Schritte weiter in Richtung Stadtmauer überraschen Sie imposante Baumriesen und botanische Raritäten wie Riesenlebensbaum, Flußzeder, japanische Schirmtanne, Scheinzypresse, Sumpfzypresse und der echte Feigenbaum. Schon gewusst? Die Überlinger Stadtgärtner müssen die frostempfindlichen Kakteen jedes Jahr vor dem Wintereinbruch auspflanzen und im Gewächshaus überwintern. Bei rund 5.000 Pflanzen mit einem Gewicht von bis zu 250 kg braucht es hier ein paar starke Helfer. Im Frühjahr werden die Pflanzen dann wieder in ihr großes Freibeet gepflanzt. Im Zuge der Landesgartenschau 2020 wird ein Pflanzenhaus entstehen, in dem die Kakteen ganzjährig zu besichtigen sind. 11 7 FUCHSIENWEG GALLERGRABEN Zwischen Parkhaus und dem hoch aufragenden Gallerturm (1502/03) schlängelt sich der Fuchsienweg am Fuß der mächtigen Stadtmauer. Den Weg säumen unterschiedliche Fuchsienarten in Form von Sträuchern und Bäumchen. Vor der Abzweigung des Wegs zum oberen Stadtgarten können Sie einen Blick in den zurzeit aus Sicherheitsgründen gesperrten Gallergraben werfen. Der Bau dieses Teils der Stadtbefestigung begann im frühen 16. Jahrhundert. Wie die meisten Überlinger Stadtgräben ist auch der Gallergraben von Menschenhand geschaffen. Durch das an verschiedenen Stellen austretende Wasser, das sich in einem Bächlein sammelt, verwandeln sich im Winter die bis zu 20 m hohen senkrechten Felsen in bizarre Eiswände. OBERER STADTGARTEN 8 Der Aufstieg ist vergessen, wenn Sie den herrlichen Blick aus dem mehr als 120 Jahre alten gusseisernen Pavillon genießen. Ihre Augen schweifen geradewegs über den Überlinger See zum Bodanrück und nach links über die Überlinger Altstadt mit dem markanten Turm des Nikolaus-Münsters zum Obersee und zur Kette der Alpengipfel. Wenn Sie nach unten schauen, erkennen Sie die Anlage des Stadtgartens und entdecken den Springbrunnen mit der Kakteengruppe. Linker Hand erheben sich mächtig die Stadtmauer und der Gallerturm. In unmittelbarer Nähe des Pavillons lässt das so genannte „Hexenhäusle“ – eine Einsiedelei im norwegischen Stil aus dem Jahr 1905 – und das weiter im Waldinnern gelegene Rehgehege nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Schon gewusst? Die Felsvorsprünge im Stadtgraben bieten ideale Lebens- und Nistbedingungen für den streng geschützten Uhu, der größten europäischen Eulenart. Im Juni 2010 verließ der erste Überlinger Jungvogel seinen Horstplatz im Gallergraben. Seitdem geht hier jedes Jahr ein Uhupaar seiner Brutpflege erfolgreich nach – trotz der Nähe zum Menschen. 12 13 9 SCHEERENGRABEN Beim Aufkircher Tor, dem nördlichen Stadttor, betreten Sie den äußeren Grabenring Überlingens. Das mittelalterlich anmutende, malerische Türmchen am Beginn des Grabens wurde 1901 als Entlüftung des Eisenbahntunnels gebaut, der in weitem Bogen die Stadt unterquert. Tor und Graben entstanden im 14. und 15. Jahrhundert, als das von Rebleuten und Bauern bewohnte „Dorf“ in die Stadtbefestigung einbezogen wurde. Dieser naturnahe Grabenabschnitt besitzt eine waldige Atmosphäre. Unter Bäumen duftet im Frühling der Bärlauch. Am Hang entspringt eine Quelle, deren Wasser durch den Graben- grund rinnt und den Kesselbach speist. Schon gewusst? Der Militärhistoriker Wilhelm Telle hat 1924 errechnet, dass das Gesamtvolumen aller Überlinger Stadtgräben etwa 450.000 m³ beträgt. 14 WAGSAUTERGRABEN MIT KESSELBACH 10 Hoch über dem Knick zwischen Scheeren- und Wagsautergraben erhebt sich an der höchsten Stelle der Überlinger Altstadt der Wagsauterturm. Heute sehen Sie eine 1958/60 errichtete Rekonstruktion des spätmittelalterlichen Bauwerks. Im Scheeren- und Wagsautergraben sind seit 2013 die Klang-, Tast- und Fühlstationen eines „Sinnespfads“ installiert. Der Pfad geht auf eine Aktion katholischer Jugendgruppen zurück. Ihren Weg durch den waldigen Wagsautergraben begleitet der Kesselbach, der schließlich in den Nellenbach mündet. Diesem begegnen Sie später, wenn Sie im inneren Graben um den Stadtkern spazieren. Schon gewusst? Die Öffnung der Stadtgräben und die Anlage bequemer Spazierwege erfolgten im 19. Jahrhundert für die zahlreicher werdenden Kur- und Badegäste. 15 11 FRIEDHOF Sie betreten den Friedhof an der Grenze zwischen dem sich hangabwärts erstreckenden älteren und dem neueren Teil. Seit 1530 bestattete man die Überlinger nicht mehr beim Münster, sondern auf diesem vor den Mauern gelegenen Friedhof. Den Grund erwarb die Stadt von dem „Frauenklösterlein auf der Wiese“. Der in Längsrichtung angelegte Hauptweg durchzieht als Achse das Gräberfeld. Prägende Bäume sind alte Eiben, die zum Teil in strenge Form geschnitten sind, und große Linden, die um 1940 gepflanzt wurden. ROSENOBEL NELLENBACHGRABEN 12 Beim so genannten Rosenobel, der mächtigen Rundbastion unmittelbar neben dem heutigen „Bahnhof Überlingen“, gehen Sie in den ältesten Grabenzug der Stadtbefestigung hinunter. Nachdem Überlingen um 1180 das Marktrecht erhalten hatte und im frühen 13. Jahrhundert Stadt geworden war, umgab es den Stadtkern mit Mauern, Gräben, Türmen und Toren. Bereits nach wenigen Metern spüren Sie die charakteristische Ausstrahlung dieses Grabenzugs: Stille, Grün und Frische. Der Weg verläuft parallel zum Nellenbach entlang moosbedeckter Sandsteinmauern und der historischen Stadtmauer. Vor kurzem wurde der Bach renaturiert und der Weg sowie die Zugänge in den Graben neu gestaltet. Bevor Sie den Friedhof durch den Haupteingang in Richtung Bahnhof verlassen, gehen Sie an der „Gottesackerkapelle“ vorbei. Nachdem die alte Kapelle im 30-jährigen Krieg schwer beschädigt worden war, ließ der Überlinger Rat Johann Heinrich von Pflummern 1662/64 das heutige Barockkirchlein errichten. 16 17 13 GARTEN ST. FRANZISKUS Sie erreichen den Garten von der Spitalgasse aus durch den Eingang zum Altenheim St. Franziskus. Mit Blick auf das Münster können Sie sich hier mitten in der quirligen Altstadt auf einer Bank im Grünen entspannen. Zwei alte Linden spenden Schatten. Ein Kranz von Kugelahornen rund um den Chor der Franziskanerkirche ergänzt den Baumbe- stand. Geometrisch angelegte Buchshecken und Staudenrabatten nehmen die Gestaltung alter Klostergärten auf. Im Mai sind die Rasenflächen mit Margeriten übersät, im Juni duften die Linden. Ein Spaziergang durch die romantische Krummebergstraße, die dem Verlauf der Stadtbefestigung des 13. Jahrhunderts folgt und von historischen Mauern und üppigem Grün begleitet ist, bringt Sie zur nächsten Station. MUSEUMSGARTEN 14 Sie erreichen den Garten, der auf einem teilweise künstlichen Plateau hoch über der Stadt angelegt ist, durch den Eingang des Städtischen Museums. Seit 1913 hat es seinen Sitz im Reichlinvon-Meldegg-Haus, einem Patrizierpalast an der Schwelle von der Spätgotik zur Renaissance (1462). Der kostenfreie Besuch des Gartens ist zu den Museumsöffnungszeiten möglich (Anfang April bis Weihnachten Dienstag – Samstag 9 –12.30 und 14 –17 Uhr, Anfang April bis Ende Oktober auch Sonn- und Feiertag 10 –15 Uhr) Den Reiz des Gartens macht das Miteinander von Natur, Kunst und Kultur aus. Bemerkenswert sind die Kastanien, die ihre mächtigen Kronen über die Rasenflächen breiten. Beim Rundgang begegnen Sie u. a. Skulpturen vom 16. bis zum 19. Jahr- hundert und einem mächtigen Torkel (Weinpresse). Besondere Beachtung verdienen die jüdischen Grabsteine, die zu den ältesten in Baden-Württemberg zählen. Von der Brüstung des Gartens aus genießen Sie einen Ausblick auf Stadt und See, der seinesgleichen sucht. 18 19 15 PFEIFENLÖTERS RUH’ MENZINGERHAUSGÄRTEN Der von Mauern und Grün gesäumte Sandbergweg führt vom St. Johann-Turm zum Mantelhafen. Nach einer Weile öffnet sich rechterhand die Mauer. Hier betreten Sie eine kleine Terrasse, die „Pfeifenlöters Ruh‘” heißt. Von diesem versteckten Plätzchen aus blicken Sie hinunter auf die Menzingerhausgärten. Die Fläche der heutigen Kolonie städtischer Kleingärten inmitten der Altstadt diente bereits im Mittelalter zur Versorgung der Bevölkerung. Die Grenzen zwischen den 15, vor allem mit vielfältigen Blumen bepflanzten Parzellen bilden einheitliche Buchshecken. Schon gewusst? Das lauschige Plätzchen ist nach dem Lieblingsort eines Romanhelden benannt: In der 1949 erschienenen Geschichte „Der Pfeifenlöter“ von Theodor Walter Elbertzhagen arbeitet Hans Heiling in einer Orgelwerkstatt als Pfeifenlöter. 20 UFERPROMENADE 16 Jenseits des denkmalgeschützten Mantelhafens, der als „Höllgraben“ einst Teil der Stadtbefestigung war, überragen mächtige Laubbäume die ehemalige Mantelschanze. Der Seepromenade zwischen Mantelhafen und Badgarten geben eine jahreszeitlich wechselnde Bepflanzung und Palmen in großzügigen Beeten ihren einzigartigen mediterranen Charakter. Eindrucksvoll ist die große Platane auf der Seeseite des Landungs- platzes. Sie wurde im Zug der Platzneugestaltung in den 1970er Jahren gepflanzt und durch weitere Laubbäume ergänzt, die den Platzraum definieren. Seit 2000 setzt der von Peter Lenk geschaffene Brunnen „Der Reiter vom Bodensee“ einen künstlerischen Akzent. Ein Stückchen weiter steht bei den Anlegern privater Schiffsbetriebe eine Gruppe von Trompetenbäumen. Schon gewusst? Der Trompetenbaum wird scherzhaft auch „Beamtenbaum“ genannt, weil er sehr spät austreibt und sehr früh das Laub verliert, also spät kommt, früh geht und anderen die Arbeit hinterlässt. Zudem entwickeln sehr alte Bäume manchmal schleppenartige Äste, die selbst Wurzeln schlagen und neue Stämme ausbilden. Diese Form erinnert manche wohl an einen schlafenden Beamten, der seine Ellbogen auf dem Schreibtisch aufstützt. 21 DER GARTENKULTURPFAD IN ÜBERLINGEN i 22 1 Badgarten 2 Uferpark und Arboretum 3 Stadtgarten 10 Wagsautergraben mit Kesselbach 4 Unterer Stadtgarten (W) 11 Friedhof 5 Rosengarten 12 Rosenobel/Nellenbachgraben 6 Unterer Stadtgarten (O) 13 Garten St. Franziskus 7 Fuchsienweg/Gallergraben 14 Museumsgarten 8 Oberer Stadtgarten 15 Pfeifenlöters Ruh‘/Menzingerhausgärten 9 Scheerengraben 16 Uferpromenade 23 GmbH berlingen Ü Kur und Touristik 535 x 0 75 51 / 94 71 / 94 71 522 · Fa Telefon 0 75 51 n-bodensee.de www.ueberlinge en-bodensee.de info@ueberling