1 2014/15 - Liechtenstein

Transcrição

1 2014/15 - Liechtenstein
oho
Das Magazin des
Fürstentums Liechtenstein
#1 2014/15
Staat/Fürstenhaus
Natur/Freizeit
Kultur/Genuss
Wirtschaft/Bildung
25 Jahre
Thronjubiläum
So weit,
so klein
Kultur mit
Grossstadtflair
Kleines Land,
grosse Ideen
Helfen zu wachsen.
„ Der Sämann sagt dem Samen nicht, was er zu werden hat.
Er gibt ihm durch sein Tun die Möglichkeit zu wachsen, das zu werden,
was bereits in ihm ist.“
www.handinhand.li
oho?!
Liebe Leserin, lieber Leser
Liechtenstein hat viel zu bieten
«oho» ist gemäss Duden ein Ausruf des Erstaunens. Und genau das ist es, was wir mit dem neuen Liechtenstein-Magazin
erreichen möchten. Wir möchten Sie zum Staunen bringen.
Liechtenstein – das ist Grösse auf kleinstem Raum. Oder, um
es mit den Worten eines Reisejournalisten auszudrücken:
«Geniessen Sie ein Glas Wein und einen Teller Käseknöpfle,
und dieser Ort fühlt sich alles andere als klein an.»
Liechtenstein ist wie ein Buch. Wer anfängt darin zu lesen,
hält bis zum letzten Wort den Atem an. Denn Liechtenstein
ist traditionell und modern, überschaubar und weltoffen,
sportlich und sinnlich. Liechtenstein verströmt Atmosphäre.
Es sind die kleinen Dinge, die Sie staunen lassen.
Das Liechtenstein-Magazin «oho» nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch 160 Quadratkilometer. Die kleinen und
grossen Geschichten gewähren Ihnen einen Einblick in den
Mikrokosmos Liechtenstein.
Zugegeben, das Land ist nicht gross. Erweitern Sie Ihr Bild
von Liechtenstein, denn Liechtenstein ist mehr. Es ist klein
und oho – und hat viel zu bieten!
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.
Wer in Liechtenstein lebt und arbeitet, schätzt die Überschaubarkeit, die Verlässlichkeit, die Lebensqualität. Ein Garant für
das Wohlergehen von Land und Leuten ist Liechtensteins florierende Wirtschaft.
Im Buch der Wirtschaftsförderung wurde kürzlich ein neues
Kapitel aufgeschlagen: Die Standortförderung wurde ins
Blickfeld gerückt. Liechtenstein will sich als attraktive Destination für innovative Unternehmen und als ideales Reiseziel
positionieren.
Denn Liechtenstein hat viel zu bieten, seinen Gästen ebenso
wie seinen Unternehmen. Die Gäste finden Ruhe und Erholung, aber auch Spass und Unterhaltung. Die Unternehmen
schätzen die liberale Wirtschaftspolitik, das Steuerklima und
die unbürokratisch kurzen Wege.
Es lohnt sich, nach Liechtenstein zu kommen!
Ernst Risch
Geschäftsführer Liechtenstein Marketing
Herausgeber
P.S. Über Ihr Feedback freuen wir uns.
www.liechtenstein.li/feedback
Dr. Thomas Zwiefelhofer
Regierungschef-Stellvertreter
Minister für Inneres, Justiz und Wirtschaft
oho#1
Staat/Fürstenhaus
Natur/Freizeit
25 Jahre
Thronjubiläum
So weit,
so klein
20
4
Das Interview
6
Sport- und Freizeitparadies
24
Erlebbare Zeitreise
10
Wild und schön
28
Moderner Kleinstaat
14
Urafrika in Liechtenstein
32
Ein Land – 11 Gemeinden
16
Fürstliche Winteridylle Malbun
36
Der Blick aus Washington
18
Mein kleines Paradies
38
2
Kultur/Genuss
Wirtschaft/Bildung
Kultur mit
Grossstadtflair
Kleines Land,
grosse Ideen
42
66
Sarahs Bühne
46
Top-Wirtschaftsstandort
68
Der gesellige Liechtensteiner
50
Tradition & Innovation
70
Kulturmeile Vaduz
52
Von der Spinnerei zur Universität
72
Weingenuss
54
Finanzplatz 2.0
77
Demeter-Wein in Sicht
56
Mit internationaler Stimme
79
Die Kunst des Geniessens
58
Fürstlich tagen
83
Made in Liechtenstein
64
3
4
oho#1
Staat/Fürstenhaus
25 Jahre
Thronjubiläum
Liechtenstein ist eine Erbmonarchie, die im Jahr
2014 ein besonderes Jubiläum feiert: Das 25-jährige
Thronjubiläum des Landesfürsten Hans-Adam II.
von und zu Liechtenstein. Interview: Johannes Kaiser
Fotos: Roland Korner
5
Staat/Fürstenhaus
Am 1. Juli 1983 kündigte Fürst Franz Josef II. anlässlich seines 45. Regierungsjubiläums an, dass er im
Frühjahr 1984 seinen Sohn Erbprinz Hans-Adam II.
mit den Regierungsgeschäften betrauen werde. «Ich
bin sicher, dass er die Zuneigung und Mitarbeit aller
so erfahren wird, wie ich dies in all den vergangenen
Jahren erlebte. Die Einheit von Fürst, Fürstenhaus
und Volk ist der wichtigste Garant für eine hoffungsvolle Zukunft des Landes.» Nach dem Tod von Fürst
Franz Josef II. am 13. November 1989 erfolgte die Regierungsübernahme durch Fürst Hans-Adam II.
So begeht Liechtenstein am 13. November 2014 die grosse Feier des
25-jährigen Thronjubiläums seines Landesfürsten Hans-Adam II.
Erbprinz Alois wurde von seinem Vater am 15. August 2004 als Stellvertreter mit der Wahrnehmung der nationalen und internationalen
Aufgaben des Staatsoberhauptes des Fürstentums Liechtenstein betraut. Das 25-jährige Thronjubiläum von Landesfürst Hans-Adam II.
und das 10-jährige Jubiläum von Erbprinz Alois sind Anlass, um
mit den drei Generationen der Fürstenfamilie – Landesfürst HansAdam II., Erbprinz Alois und dem 19-jährigen Prinz Wenzel – dieses
Interview zu führen.
Durchlaucht, ist ein Kleinstaat wie Liechtenstein im Konzert der
grossen Staatengemeinschaft ein Erfolgsrezept?
S.D. Fürst Hans-Adam II.: Nicht nur der Erfolg, sondern auch das
Überleben eines Kleinstaates in Europa hängt massgeblich vom politischen Umfeld in Europa ab sowie von der politischen Führung im
Kleinstaat. Seit dem Ende des Mittelalters bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war das politische Umfeld für Kleinstaaten in Europa ungünstig. In dieser Zeit sind fast alle Kleinstaaten des Mittelalters verschwunden. Dass das Fürstentum Liechtenstein überlebt hat, verdankt
es im Wesentlichen der starken Stellung des Fürstenhauses in Europa
– sei es in der Politik, der Wirtschaft oder im militärischen Bereich. Erst
die politische Konsolidierung in Europa nach dem zweiten Weltkrieg,
der Untergang des expansiven sowjetischen Imperiums und die Errichtung von Freihandelszonen hat die Bedingungen für Kleinstaaten,
6
S.D. Erbprinz Alois
von Liechtenstein
oho#1
S.D. Fürst Hans-Adam II.
von Liechtenstein
S.D. Prinz Wenzel
von Liechtenstein
7
Staat/Fürstenhaus
zumindest in Europa, entscheidend verbessert. Allerdings
braucht es dann immer noch eine politische Führung, die
willens und in der Lage ist, die Möglichkeiten zu nutzen, die
sich aus den verbesserten Rahmenbedingungen ergeben.
S.D. Erbprinz Alois: Ein KIeinstaat ist nicht per se ein Erfolgsrezept. Ein Kleinstaat hat im Vergleich zu grossen Staaten Vor- und Nachteile. Zu den Nachteilen gehören vor allem
die fehlende wirtschaftliche und militärische Macht, der
kleine Heimmarkt sowie die fehlenden «economies of scale». Diese wirken unterschiedlich stark, je nachdem welchen
politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der
Kleinstaat regional und international ausgesetzt ist. Zu den
Vorteilen gehören insbesondere die kurzen Wege zwischen
Politik und Bevölkerung, die sich daraus ergebende grosse
Transparenz über die Abläufe im Staat und die Tatsache,
dass sich ein Kleinstaat eine grosse Bürokratie sowie eine
problematische Wirtschaftspolitik mit hohen Subventionen
gar nicht leisten kann. Vor allem die Vorteile, die sich aus
den kurzen Wegen ergeben können, müssen aber auch genutzt werden. Dazu zähle ich ein schnelles Reagieren auf
sich ändernde Rahmenbedingungen, eine breite Abstützung
der Entscheidungsfindung in der Bevölkerung und ein Nutzen der Synergien, die eine weniger komplexe Verwaltung
bietet.
Rechts der antike Empfangsraum,
unten der Innenhof auf Schloss Vaduz
8
Liechtenstein befindet sich in einem Strukturwandel.
Wo sehen Sie Risiken? Wo Chancen?
S.D. Fürst Hans-Adam II.: Jeder moderne Staat befindet
sich in einem ständigen Strukturwandel. Branchen
schrumpfen, andere wachsen. Das Schrumpfen in einer
Branche oder in einem Betrieb, der nicht mehr konkurrenzfähig ist, können Sie auf Dauer nicht verhindern. Entscheidend ist, dass ein Staat möglichst günstige Bedingungen
bietet für neue Unternehmen oder veränderte Strukturen in
Unternehmen, damit die Gesamtwirtschaft weiter wächst
und dadurch Arbeitsplatzverluste ausgeglichen werden. Zu
den günstigen Bedingungen gehören u.a. niedrige Steuern,
eine gute Infrastruktur – nicht zuletzt im Bereich Kommunikation – und eine gut ausgebildete Bevölkerung. Liechtenstein bietet diesbezüglich hervorragende Rahmenbedingungen, aber die Konkurrenz schläft nicht, und deshalb
müssen wir ständig daran arbeiten, unser System weiter zu
verbessern.
oho#1
Ich glaube aber nicht, dass es Aufgabe des Staates ist, mit
Subventionen oder anderen Massnahmen gewisse Branchen
zu fördern oder andere zu behindern.
S.D. Erbprinz Alois: Ich teile diese Sicht über den Strukturwandel. Die Risiken beim Strukturwandel liegen vor allem
darin, dass man versucht, ihn aufzuhalten, anstatt, dass
man die Chancen nutzt, die der Strukturwandel bietet.
Wohin, glauben Sie, wird sich Liechtenstein entwickeln?
S.D. Fürst Hans-Adam II.: Für Liechtenstein ist das politische und wirtschaftliche Umfeld in Europa entscheidend.
Dieses hat sich im politischen Bereich nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Imperiums einigermassen
stabilisiert, wobei die Entwicklung in der Ukraine ein Unsicherheitsfaktor ist. Im wirtschaftlichen Bereich ist die hohe
Verschuldung der europäischen Staaten ein Unsicherheitsfaktor. Ich glaube, dass selbst wenn es in der Ukraine zu
einem Bürgerkrieg kommt oder einige europäische Staaten
zahlungsunfähig werden, dies nur eine begrenzte Auswirkung auf Liechtenstein haben wird. Die liechtensteinische
Industrie und unser Dienstleistungssektor sind auch ausserhalb Europas konkurrenzfähig und können dadurch
Rückschläge in Europa einigermassen abfangen.
S.D. Erbprinz Alois: Liechtenstein wird in den nächsten Jahren weiterhin mit einem Umfeld rechnen müssen, das
schwieriger ist als die 30 Jahre vor 2008. Liechtenstein hat
aber im internationalen Vergleich immer noch eine sehr
gute Position und sollte sich weiterhin gut entwickeln können, wenn es in den nächsten Monaten die richtigen Reformschritte setzt.
S.D. Prinz Wenzel: Ich bin zuversichtlich, dass auch meine
Generation zu einer positiven Entwicklung Liechtensteins
beitragen wird.
Fakten
Das viel beachtete Buch «Der Staat
im dritten Jahrtausend» von S.D.
Fürst Hans-Adam II. wurde bereits
in 12 Sprachen übersetzt.
www.fuerstenhaus.li
Erbprinz Alois, wie bereiten Sie Ihren Sohn auf seine wichtige Aufgabe des künftigen Fürsten vor?
S.D. Erbprinz Alois: Neben der üblichen Erziehung, die
man seinen Kindern mitzugeben versucht, erzähle ich ihm
von den Aufgaben des Staatsoberhauptes und berate ihn,
wie er sich am besten darauf vorbereiten kann. Dabei geht
es auch darum, welche Fächer in der Schule, welche Praktika, welche Studien und Berufserfahrung ihm helfen können.
Das Schloss: Warum darf es nicht besichtigt werden?
Könnten Sie sich eine Öffnung vorstellen?
S.D. Fürst Hans-Adam II.: Ein Museumsbetrieb des Schlosses wäre nur möglich, wenn wir aus dem Schloss ausziehen. Als mein Vater 1938 nach Liechtenstein zog, war es der
allgemeine Wunsch der Bevölkerung, dass er im Schloss
wohnt. Vor rund 40 Jahren habe ich den Vorschlag gemacht,
dass wir aus dem Schloss ausziehen und dieses wieder zu
einem Museum machen, um Kosten zu sparen. Mein Vorschlag stiess damals auf erheblichen Widerstand und ich
glaube, daran hat sich auch heute nichts geändert.
One Princely House –
three generations
Liechtenstein is a hereditary monarchy and this
year is celebrating two special anniversaries:
the 25th anniversary of Prince Hans-Adam II
von und zu Liechtenstein acceding to the throne and the 10th anniversary of Hereditary
Prince Alois being named his representative.
Following the death of Prince Franz Josef II on
13 November 1989, Prince Hans-Adam II became Reigning Prince of the Principality of Liechtenstein. On 15 August 2004 he appointed his
son, Hereditary Prince Alois, as his representative and entrusted to him all national and international duties inherent to the head of state.
Since then Hereditary Prince Alois has exercised all sovereign rights. The next in line to
the throne is his son, Prince Wenzel. For more
information visit www.fuerstenhaus.li
9
Staat/Fürstenhaus
Erlebbare Zeitreise
Liechtenstein ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratischer und
parlamentarischer Grundlage – eine Staatsform, die in dieser Art weltweit einzigartig ist: Das duale Zusammenwirken von Fürst und Volk. Die Zeitreise in
die politische Geschichte Liechtensteins ist mit Leander Schädler ein Erlebnis –
originell und informativ. Anhand der historischen Gebäude von Vaduz erklärt er
unterhaltsam die geschichtlichen Hintergründe und Meilensteine des Landes.
Text: Rebecca Testi-Marogg · Fotos: Paul Trummer
Das Landtagsgebäude auf dem Peter-Kaiser-Platz
und oben Schloss Vaduz. In Liechtenstein ist
die Staatsgewalt auf Fürst und Volk aufgeteilt.
10
oho#1
Nachdem Fürst Johann Adam Andreas
1699 die Grafschaft Schellenberg
erwarb, erfolgte 1712 der Kauf der
Grafschaft Vaduz. 1719 wurde
das Gebiet zum Reichsfürstentum
Liechtenstein erhoben.
Das Landesmuseum ist für den Start der Zeitreise ideal: Ein Teil
dieses geschichtsträchtigen Gebäudes bildete das ehemalige «Verweserhaus», in dem der verlängerte Arm des Fürsten, der zu dieser
Zeit in Wien residierte, die Geschicke des Landes in dessen Sinne
lenkte. Heute legen dort die historischen Sammlungen Zeugnis der
bewegten Geschichte Liechtensteins ab. Sowohl das Gebäude wie
auch die Ausstellungen mit ihren faszinierenden Exponaten, u.a.
Bilder, Urkunden und Münzen, sind einen Besuch wert.
Fürstlicher Erwerb der Herrschaft Schellenberg
und Grafschaft Vaduz
Das Rathaus von Vaduz ist die nächste Station: Majestätisch, mit
künstlicher Lockenpracht und fürstlichen Orden ausgestattet, blicken die Adeligen im rustikalen Saal den Betrachtern entgegen.
Das Geschlecht der Liechtensteiner wurde mit Hugo von Liechtenstein erstmals ab 1130 urkundlich erwähnt. Vor dem Porträt eines
Mannes, der die Geschichte Liechtensteins besonders nachhaltig geprägt hat, bleibt Leander Schädler stehen: Johann Adam Andreas I.
Von den früheren Eigentümern, den Grafen von Hohenems, erwarb
er 1699 die Herrschaft Schellenberg und 1712 die Grafschaft Vaduz. So rühmen sich die Unterländer heute noch damit, die UrLiechtensteiner zu sein, was sie anlässlich der 300-Jahrfeier im
Jahre 1999 mit einer Reihe von Feierlichkeiten zelebrierten.
«Weshalb erwarb die Familie von Liechtenstein diese Ländereien,
dessen Bevölkerung arm und keine prosperierenden wirtschaftli-
he
tip
chen Anreize vorhanden waren?» Die rhetorische Frage stellt Leander Schädler gern. Die Antwort: Die Grafen von Hohenems brauchten Geld. Für Johann Adam Andreas war ein strategischer Grund
entscheidend: Die Reichsunmittelbarkeit der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz ermöglichten dem Hause Liechtenstein den Einzug in den Reichstag und damit Sitz und Stimme im
Reichsfürstenrat.
Je näher dem Landtagsgebäude, desto mehr Demokratie
Nächste Station: Das Regierungsgebäude und der Peter-KaiserPlatz. Das erste landständische Parlament wurde 1818 ins Leben
gerufen, weil die Mitgliedschaft im deutschen Bund dies vorschrieb. 1842 war Fürst Alois II. der erste Regent, der sein Land
besuchte. Zu dieser Zeit war Liechtenstein bereits ein souveräner
Staat. Demokratische Strukturen wurden von Peter Kaiser, dem
Namensgeber des Platzes, ab 1849 eingefordert. In dieser Zeit deuteten die Zeichen in Europa auf Umbruch. Diese Entwicklung ging
auch an Liechtenstein nicht spurlos vorbei.
«Ab 1862 entwickelte sich unter Fürst Johann II. die Demokratisierung. Ein Parteiwesen – im heutigen Sinne – gab es noch nicht.
Erst ab Anfang des 20. Jahrhundert wurde dieses eingeführt. Die
Christlich-Soziale Volkspartei und die Fortschrittliche Bürgerpartei wurden 1918 aus der Taufe gehoben, 1921 entstand die neue
Verfassung und so gewann das Parlament an Bedeutung», so Lean-
11
Staat/Fürstenhaus
der Schädler. Auf dem Weg in den Landtag erklärt er:
«Rund eine Million Ziegelsteine zählt das Hohe Haus und
das Lange Haus inklusive dem Peter-Kaiser-Platz mit dem
idyllischen Baumgarten.» Betritt man das Landtagsgebäude, so geht es zuerst an der Säulenhalle vorbei und eine
Stiege empor in den eindrucksvollen Plenumssaal, in dem
heute 25 Parlamentarier in kreisförmig angeordneter Sitzordnung die Volksvertretung bilden.
Franz Josef II. – der erste Fürst mit Wohnsitz im
Schloss Vaduz
Der erste Regent, der in Liechtenstein auf Schloss Vaduz
seinen Wohnsitz nahm, war Fürst Franz Josef II. 1938 zog
er nach Liechtenstein. Das düstere Kapitel des Nationalsozialismus griff um sich, Österreich wurde kampflos an
Deutschland angeschlossen und so gab es auch in Liechtenstein nationalsozialistische Bewegungen. Die Anwesenheit des Fürsten ermöglichte eine gewisse Sicherheit und
förderte die innenpolitische Stabilität. «Während der
Kriegszeit lenkte der junge Fürst Franz Josef II. die aussenpolitischen Geschäfte sehr umsichtig. Auch die Regierung,
der Landtag und die Parteien trugen dazu bei, dass Liechtenstein selbstständig blieb», erklärt Leander Schädler an
dieser Stelle.
Fürst und Volk
Gern stellt Leander Schädler die Frage: «In welchem Land
hat das gesamte Parlament in einem runden Plenum
Platz?» Natürlich in Liechtenstein. Anfangs tagte die
Volksvertretung übrigens an verschiedenen Orten – volksnah sogar im Gasthaus Kirchthaler, wo heute der Vaduzerhof steht. 2012 wurde das 150-jährige Jubiläum «Liechtensteiner Landtag» gefeiert und erst seit 2008 besitzt die
Legislative ein eigenes Haus. Bis dahin war es ein langer
Weg, auf dem viel geschah – was genau, verrät Leander
Schädler während der Führung... Die Staatsgewalt liegt
gleichermassen in den Händen von Fürst und Volk. Inspiriert von der Atmosphäre des Hohen Hauses hält Leander
Schädler am Ende seiner Zeitreise inne und meint: «Dieses
duale System ist das Erfolgsrezept, das das Fürstentum
Liechtenstein prägt und den Menschen diese Heimat gibt,
auf die sie stolz sind.»
Fakten
Das Parlament, der «Landtag»,
besteht aus 25 Abgeordneten.
Politisch gliedert sich Liechtenstein in die zwei Wahlkreise
Oberland und Unterland.
www.landtag.li
«Das duale System ist das
Erfolgsrezept», erklärt
Leander Schädler auf seiner
Führung durch Vaduz.
12
oho#1
Geschichte im Überblick
Das Gebiet des heutigen Fürstentums ist seit der Jungsteinzeit besiedelt. 15 v. Chr. eroberten die Römer die Region und gliederten sie in die römische Provinz Raetia ein. Nach der
römischen Herrschaft wurde das rätoromanische Gebiet unter fränkischer Verwaltung
und die Zuwanderung von Alemannen germanisiert. Der heutige Staat wurde von den
Fürsten von Liechtenstein durch den Kauf der Grafschaft Vaduz (1712) und der Herrschaft
Schellenberg (1699) gegründet. 1719 wurden die beiden Gebiete vereint und zum Reichsfürstentum erhoben. Seitdem ist es ein souveränes Land und einer der wenigen Staaten,
der als Kleinstaat bis heute erfolgreich besteht. Aufgrund der historischen Zweiteilung in
Oberland (Süden) und Unterland (Norden) ist das Land noch heute in zwei politische Wahlkreise geteilt.
1342
Die Grafschaft Vaduz entsteht
1396
Die Grafschaft Vaduz wird reichsunmittelbar
1699
Fürst Johann Adam Andreas kauft die Herrschaft Schellenberg
1712
Fürst Johann Adam Andreas kauft die Grafschaft Vaduz
1719
Erhebung zum Reichsfürstentum Liechtenstein
1806
Souveränität durch Aufnahme in den Rheinbund
1815
Beitritt zum Deutschen Bund
1852
Zollvertrag mit Österreich
1862
Die konstitutionelle Verfassung tritt in Kraft
1868
Aufhebung des liechtensteinischen Militärs
1919
Auflösung des Zollvertrags mit Österreich
1921
Die neue Verfassung tritt in Kraft
1924
Zollvertrag mit der Schweiz, Einführung des Schweizer Frankens
1950
Mitglied beim Internationalen Gerichtshof in Den Haag
1978
Mitglied des Europarates
1990
Liechtenstein wird 160. Mitglied der UNO
1991
Mitglied der EFTA
1995
Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)
1995
Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO)
1997
Errichtung der Erzdiözese Vaduz
1999
300 Jahre Liechtensteiner Unterland
2003
Neue Verfassung tritt in Kraft
2004
Erbprinz Alois wird Stellvertreter von Fürst Hans-Adam II.
2006
200 Jahre Souveränität
2012
300 Jahre Liechtensteiner Oberland
2014
25-jähriges Thronjubiläum von Fürst Hans-Adam II.
13
Staat/Fürstenhaus
Moderner Kleinstaat
Klein zu sein birgt Chancen, aber auch Gefahren. Wenn «klein» mit
dynamisch, entscheidungsfreudig, individuell, innovativ und verlässlich verbunden wird, dann sind es die Vorteile, die das Fürstentum
Liechtenstein ausspielen kann. Was heisst es «klein und oho» zu sein,
Herr Regierungschef? Interview: Johannes Kaiser · Foto: Martin Walser
Ist ein Kleinstaat wie Liechtenstein ein Erfolgsrezept?
Regierungschef Adrian Hasler: Liechtenstein existiert seit
über 300 Jahren erfolgreich. Ein Kleinstaat zu sein, führt
jedoch nicht per se zum Erfolg. Ich denke, es hängt davon
ab, was man aus dieser besonderen Ausganglage macht.
Nach einem enormen Aufschwung in den vergangenen
Jahrzehnten stehen jetzt grosse Strukturveränderungen
an. Aufgrund der Kleinheit sind die Wege kürzer und die
Entscheidungen oft schneller als in grossen Staaten. Wenn
wir diese Vorteile auch künftig nutzen, dann sind wir im
Wettbewerb der Regionen erfolgreich.
Wenn Sie in Liechtenstein eine Sache auf der Stelle verändern könnten – was würden Sie ändern?
Die Sanierung des Staatshaushaltes steht ganz oben auf
meiner Liste. Denn damit würden sich einige weitere
Punkte in der Folge auch gleich erledigen.
Liechtenstein befindet sich in einem Strukturwandel.
Wo sehen Sie die Risiken – wo die Chancen?
Wir sind aufgrund unserer Grösse in der Lage, uns schnell
auf neue Begebenheiten einzustellen und Nischen zu besetzen. Die kurzen Wege sind dabei sehr hilfreich. Als Risiko im Wege stehen könnte uns da nur die Angst vor dem
eigenen Mut.
Was ist ihr oberstes Ziel?
Liechtenstein muss auch in Zukunft aus einer starken Position heraus handeln können. Dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit ist daher ein wesentliches Ziel.
14
Liechtenstein grenzt an drei Wirtschaftsräume. Ist diese Grenzlage ein Vor- oder Nachteil?
Die EWR-Mitgliedschaft – unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung des Zollvertrags mit der Schweiz – ist für uns ein
wesentlicher Faktor unserer Erfolgsgeschichte. Über das
EWR-Abkommen haben wir den Zugang zum EU-Binnenmarkt und dieser Zugang ist für unsere exportorientierte
Wirtschaft entscheidend.
Welche «Geheimtipps» empfehlen Sie einem Besucher,
der erstmals nach Liechtenstein kommt?
Einen Besuch unserer wunderschönen Alpenregion. Nach
einer kurzen Fahrt ist man in einer völlig anderen Welt
und kann das herrliche Bergpanorama, saubere Luft, kristallklares Wasser und herzhafte Speisen geniessen. Das ist
Lebensqualität pur.
Sind Sie stolz, der Regierungschef von Liechtenstein zu
sein?
Selbstverständlich. Würde ich diese Frage nicht mehr mit
JA beantworten können, würde ich mein Amt niederlegen.
Liechtenstein hat als so kleines Land im Konzert der grossen viele Höhepunkte. An welche denken Sie spontan?
Spontan denke ich an unsere wunderschöne Landschaft,
aber auch an die vielen Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen oder die vielfältige Kultur zu geniessen. Ich lade
die Leser dieses Magazins herzlich dazu ein, die Einzigartigkeit Liechtensteins vor Ort zu entdecken.
oho#1
Modern small state
Being a small state brings with it both opportunities and risks. Through dynamism,
decisiveness, individuality, innovation and
reliability, Liechtenstein is able to reap the
benefits. The Principality has existed and
flourished for over 300 years. Its small surface area makes for simpler and quicker
decision-making than in many larger countries. Providing Liechtenstein continues to
use the advantage its size and location
bring, the Principality will continue to
compete successfully. For more information
visit www.liechtenstein.li
Fakten
Der Regierungschef und vier
Regierungsräte bilden das
oberste Exekutivorgan. Die Regierung ist sowohl dem Landtag
als auch dem Landesfürsten
verantwortlich.
www.regierung.li
Welchen Wert hat für Sie...?
Freiheit: Lebe deinen Traum
Geld: Mittel zum Zweck
Privatheit: Raum zum Aufladen
Ehrlichkeit: Grundlage für Vertrauen
Familie: Quelle des Antriebes
Politik: Einsatz für alle
Ernährung: Vorstufe zum Genuss
Sport: Opfer des Terminplans
Lebensqualität: Ziel allen Bestrebens
Liechtenstein: Meine Heimat
«Aufgrund der Kleinheit
sind die Wege kürzer und die
Entscheidungen oft schneller
als in grossen Staaten», so
Regierungschef Adrian Hasler.
15
Staat/Fürstenhaus
Ein Land – 11 Gemeinden
1
Ruggell (2’092 Einwohner)
Blaues Blütenmeer: Einzigartig ist die Blütezeit der Schwertlilien im Ruggeller Riet
im Frühsommer. Das Naturschutzgebiet ist
gleichzeitig Heimat von Störchen, Reihern,
Bibern u.v.m. www.ruggell.li
1
5
9
Zeitreise: Wandern am historischen Höhenweg am Eschner Berg – ein Ausflug in die
Vergangenheit mit faszinierenden Ein- und
Ausblicken. Tipp: Die älteste Gerichtsstätte
befindet sich bei der Kapelle Rofenburg,
heute ein idyllischer Ort mit einzigartiger
Panoramaaussicht. www.eschen.li
Triesenberg (2’621 Einwohner)
Die Einwohner der Walser Gemeinde unterscheiden sich nicht nur in ihrem Dialekt.
Das Museum zeigt die Herkunft und Lebensweise der Walser. Am WalserSagenWeg
werden Gespenster, Hexen und Ungeheuer
wieder lebendig.
www.triesenberg.li
Malbun
Bergort und Familienparadies (1’600
m.ü.M.): Im Sommer ein exzellentes Wandergebiet mit einer im Alpenraum einzigartigen Flora und Fauna. Im Winter ein Eldorado für Skifahrer, Snowboarder,
Schneeschuhläufer, Eiskletterer und Spaziergänger. Ortsteil von Triesenberg.
www.malbun.li
Eschen (4’295 Einwohner)
5
6
8
Planken (421 Einwohner)
7
Startort für Wanderungen: Von Planken
geht es auf die Gafadura mit einer Top-Aussicht. Die «Drei Schwestern» laden zur
hochalpinen Wanderung ein.
www.planken.li
Steg
Ebenfalls Ortsteil von Triesenberg (1’200
m.ü.M.): Langlaufparadies, 15 km gespurte
Loipen, davon sind 3 km beleuchtet.
Balzers (4’592 Einwohner)
11
Wein und Wirtschaft: Inmitten von Balzers
ragt die Burg Gutenberg empor, umgeben
von Weinbergen. Bedeutender Gewerbestandort. www.balzers.li
16
3
10
11
oho#1
3
Gamprin (1’649 Einwohner)
Der Schwurplatz auf dem Kirchhügel in Bendern symbolisiert den Beginn des heutigen
Liechtensteins (1699 Huldigung). Die Freizeitanlage mit dem Naturbadesee «Grossabünt»
ist ein Magnet im Sommer. www.gamprin.li
2
4
Schellenberg (1’032 Einwohner)
2
Wie im Dornröschenschlaf: Die Burgruine
Schellenberg. Jeden September erwacht sie
beim «Princely Liechtenstein Tattoo» mit
dem faszinierenden Musik-Show-Event
zum Leben... Informativ und unterhaltsam:
Der neu ausgeschilderte Höhenweg.
www.schellenberg.li
Mauren (4’142 Einwohner)
Ausflugsziel: Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Freizeitanlage mit Beachvolleyball, Boccia, Bewegungspark, Vogelparadies u.v.m. www.mauren.li
4
Schaan (5’927 Einwohner)
7
8
6
Vaduz (5’372 Einwohner)
Hauptstadt und kulturelles Zentrum des
Fürstentums. Kunst, Kultur, Briefmarken,
Schloss, Fürstliche Hofkellerei und Shopping laden zum Verweilen und Relaxen ein.
Jedes Jahr am 15. August: Staatsfeiertag
mit Feuerwerk und rauschendem Volksfest.
www.vaduz.li
Auf Expansion: In der grössten Gemeinde
des Landes ist mit Theater, Strassencafés
und Events immer etwas los. Starker Wirtschaftsstandort. www.schaan.li
Triesen (4’989 Einwohner)
9
10
Spoerry und Gasometer: Der Gasometer als
Kultur- und das Spoerryareal als Bildungs-,
Kommunikations- und Freizeitzentrum
prägen die Gemeinde. Einziger Campingplatz des Landes. Besondere Augenblicke und Erlebnisse bietet der Hochseilpark im Forst. www.triesen.li
www.liechtenstein.li
Liechtenstein in Kürze
Fläche: 160 km2
Einwohnerzahl: 37’132
Staatsform: Konstitutionelle Erbmonarchie auf
demokratischer und parlamentarischer Grundlage
Gemeinden: 11
Topografie: Tiefster Punkt: Ruggeller Riet
430 m.ü.M., höchste Erhebung: Grauspitz
2’599 m.ü.M., Grösste Ausdehnung: 24.6 km
lang und 12.4 km breit
Hauptstadt: Vaduz
Staatsfeiertag: 15. August
www.staatsfeiertag.li
Telefon-Vorwahl: +423
Religion: 79 % römisch-katholisch, 8 % protestantisch, 13 % andere
Währung: Die in Liechtenstein gültige Währung
ist der Schweizer Franken (CHF). Euros werden
an den meisten Orten akzeptiert.
Einwohnerzahlen gemäss Bevölkerungsstatistik 31.12.2013
17
Staat/Fürstenhaus
Der Blick
aus Washington
Seit 1997 bestehen direkte diplomatische Beziehungen zwischen Liechtenstein und den
Vereinigten Staaten von Amerika. Die USA sind für Liechtenstein einer der wichtigsten
Handelspartner, der Markt birgt grosses Entwicklungspotential. Verschiedene liechtensteinische Unternehmen sind in amerikanischen Bundesstaaten angesiedelt. Die Bekanntmachung und Förderung Liechtensteins als attraktiver Wirtschaftsstandort hat
demzufolge hohe Priorität. Kulturaustausch, die Zusammenarbeit im akademischen Bereich und Tourismus sind weitere Prioritäten. Interview: Johannes Kaiser · Fotos: Meridian Center
Claudia Fritsche vertritt Liechtenstein seit 24 Jahren in den
USA. Von 1990 bis 2002 war sie liechtensteinische UNOBotschafterin in New York. Seither ist sie residierende Botschafterin Liechtensteins in Washington. Ein kleines Land
inmitten einer riesigen Nation: Wie erlebt Botschafterin
Claudia Fritsche diese sehr spezielle Situation? Das Interview mit Botschafterin Claudia Fritsche für «oho» führte
Johannes Kaiser.
Wie sehen Sie das Fürstentum Liechtenstein aus Ihrer
Distanz von 6’700 km Luftlinie?
Botschafterin Claudia Fritsche: Liechtenstein hat sich
sehr verändert. Ich bin ein Produkt jener Zeit, in der sich
das Land zum Industriestandort und Finanzzentrum entwickelte, kann mich also noch sehr gut an die Zeit «vorher»
erinnern. Die wirtschaftliche Entwicklung hat uns sehr
nach aussen exponiert. Diese Veränderungen verlangen
uns einiges ab.
Die Grössenunterschiede sind enorm – wie erklären Sie
das Fürstentum Liechtenstein in den USA?
Liechtenstein ist nicht unbekannt, aber oft nur als Alpenland und Monarchie. Unsere Geschichte beeindruckt immer
wieder, auch die Tatsache, dass wir nicht von Tourismus und
Briefmarken leben. Es gilt also immer wieder, das Liechtenstein-Image entweder zu schaffen oder zu korrigieren.
Ihre Mission in Washington?
Hauptaufgabe ist es, die liechtensteinischen Interessen
wirkungsvoll zu vertreten, die Zusammenarbeit mit den
USA auf möglichst vielen Gebieten zu stärken, neue Bereiche zu erschliessen und ein optimales Netzwerk zu unterhalten.
18
oho#1
Botschafterin Claudia Fritsche
pflegt das Netzwerk Liechtensteins in den USA. Hier bei
einem Besuch im Weissen Haus
mit Präsident Barack Obama
und First Lady Michelle Obama.
Liechtenstein befindet sich in einem Strukturwandel.
Wo sehen Sie die Risiken, wo die Chancen?
Weiterentwicklung und Prosperität mit ihren Konsequenzen stehen der Ablehnung einer weiteren Öffnung gegenüber. Wollen wir Stagnation? Dies wird eine sehr
schwierige politische Entscheidung sein.
Welche Tipps würden Sie einem erstmaligen Besucher
geben?
Nebst den bekannten Sehenswürdigkeiten schlage ich immer eine Wanderung in den Liechtensteiner Alpen vor, des
Weiteren einen Besuch im Unterland, Käsknöpfle gehören
dazu.
Was bedeutet es für Sie persönlich, Liechtenstein als
Botschafterin in den USA zu vertreten?
Ich bin in der glücklichen Lage, meinen Beruf als Berufung
zu empfinden. Was man gerne tut, fühlt sich nicht wie Arbeit an. So geht es mir. Es ist ein grosses Privileg, dass ich
zwei unserer acht Aussenvertretungen aufbauen durfte.
Welchen Wert hat für Sie...?
Freiheit: Kann nicht hoch genug eingestuft werden
Geld: Man kann damit nicht alles kaufen
Privatheit: Wichtig, aber mehr Transparenz ist auch o.k.
Ehrlichkeit: Bitte immer!
Familie: Wichtige Zelle der Gesellschaft
Politik: Aussenpolitik ist Innenpolitik und umgekehrt
Ernährung: Lieber ausgewogene Ernährung als Vitamintabletten
Sport: Ich betreibe regelmässig Fitness
Lebensqualität: Beeinflusst mein Wohlbefinden sehr
Liechtenstein: Klein und oho
The view from Washington: small
but strong
The Principality of Liechtenstein and its population
of around 37’000 is represented by embassies in cities including Berlin, Brussels, Vienna, Berne, Washington and the United Nations in New York. Claudia Fritsche has been Liechtenstein’s Representative
in the United States for 24 years. From 1990 until
2002 she acted as Liechtenstein’s Ambassador to
the United Nations in New York; since 2002 she has
been Residing Ambassador of the Principality of
Liechtenstein in Washington. Closer cooperation
between the US and Liechtenstein in recent years,
particularly in the field of financial services, has led
to a series of important bilateral agreements. So
what is it like representing a small country at an
international level?
For the interview with Ambassador Claudia Fritsche
and more information visit www.liechtenstein.li
19
20
oho#1
Natur/Freizeit
So weit,
so klein
Angeschmiegt an die Berge und den blauen
Himmel als Dach – das ist Liechtenstein. Es ist
die natürliche Schönheit, die das Fürstentum
prägt. Diese vollkommene Kombination aus
Ruhe, erfrischender Höhenluft, saftig-grünen
Wiesen, kristallklarem Wasser und der Magie
ästhetischer Landschaften. Hier wird echte
Lebensqualität spürbar ...
Text: Verena Cortés · Fotos: Martin Walser und Franz J. Meier
21
Natur/Freizeit
Ob Berg oder Tal, ob Unter- oder Oberland – überall gibt
es Kleinode zu entdecken, die alle in kurzen Distanzen
erreichbar sind. Egal, wo man sich in Liechtenstein befindet – die natürlichen Erholungsoasen sind nah. Wer Orte
der Ruhe sucht, der fährt in die nahen Berge oder sucht
sich einen kraftspendenden Platz direkt am Alpenrhein.
Die Freizeitmöglichkeiten sind unerschöpflich – und das
zu jeder Jahreszeit.
«Hoi» in luftigen Höhen
Wenn man an lauen Sommerabenden nur wenige Liechtensteiner durch die Orte flanieren sieht, dann ist man
als Besucher am falschen Fleck. Denn wer sportlich aktiv
ist, der ist am frühen Abend auf dem Weg nach Gaflei
oder zum spektakulären Fürstensteig. Dort zeigt sich
Liechtenstein von seiner schönsten Seite. Wenn die Sonne
die majestätischen Felswände gelb-rot erleuchtet, dann
ist der Alltag vergessen und Ruhe und Gelassenheit
stellen sich bald ein. Die Panoramaaussicht lässt den
Blick ruhen und Probleme werden ganz klein.
Kreuzen sich die Wege der Wanderer, so hört man schon
bald ein grüssendes, sympathisches «Hoi» oder auch ein
«Gell, schö do?». Teilweise kommt das typische Grusswort
auch aus der Luft, denn die Liechtensteiner nutzen ihre
Berge auch gerne als Ausgangspunkt für einen abendlichen Höhenflug mit dem Gleitschirm. Dabei sind die warmen Aufwinde entlang des Fürstensteigs ein Paradies für
Paragleiter. Auch Mountainbiker schwärmen von den exzellenten Routen und einzigartigen Touren.
Von Brätelpausen und Hirschgesängen
Liechtensteins Alpengebiet ist nicht nur ein Natur- und
Erlebnisparadies, es verleiht dem kleinen Land auch eine
An die Grenze zwischen Liechtenstein und Österreich gebaut und ein beliebtes Ziel für Wanderer und Mountainbiker:
Die Pfälzerhütte (2’108 m.ü.M.)
22
oho#1
ungeahnte Grösse: 32 Gipfel (bis zu 2’600 Meter hoch)
und 400 km Wanderwege sprechen für sich. Aber auch in
tieferen Lagen kommen Flora- und Fauna-Liebhaber auf
ihre Kosten. Zahlreiche Burgruinen, beispielsweise in
Schellenberg, sind wunderbare Ausflugsziele für Familien. Alle sind gut zu Fuss oder mit dem Fahrrad zu erreichen und bieten eine zauberhafte Kulisse für eine
«Wurst-Brätel-Pause». Wer noch einen kurzen Schwenk
durch das Naturschutzgebiet «Ruggeller Riet» (tiefster
Punkt Liechtensteins mit 430 m.ü.M.) einplant, den erwarten überraschende Perspektiven und magische Lichtspiele am Abend. Üppige Wälder, naturbelassene Rietgebiete und ein grosses Alpengebiet prägen den kleinen
Alpenstaat und seine intakte Tierwelt. Mit etwas Glück
sind Biber, Störche, Weissrückenspechte, der vom Aussterben bedrohte Wachtelkönig und im alpinen Gebiet
Gämsen, Murmeltiere und Steinböcke zu beobachten. Eindrucksvolle «Wildlife»-Erlebnisse ermöglicht am Ende des
Sommers das Valorschtal, wenn die brünftigen Hirsche
bis zur Erschöpfung röhren. Die Hirschgesänge lassen
sich zur vorgerückten Stunde auch im Ortsteil Steg erleben. Diese Augenblicke sind einzigartig und ein echtes
Erlebnis, das man nie vergisst.
Fakten
Ein grosses Land für Wanderer:
Über 400 km beschilderte Wanderwege auf 160 km2 von der
Talebene bis ins alpine Gelände.
www.wanderbar.li
Übrigens: Liechtenstein steht für einen sanften, nachhaltigen Tourismus. Naturexkursionen, Hüttenwanderungen,
Winterwandern, Naturrodelstrecken u.v.m. erwarten die
Besucher. Der legendäre Fürstensteig, der blumige FürstinGina-Weg und das idyllische Valünatal sind nur einige der
einzigartigen Erlebnis-Touren, die hier möglich sind. Fürstliche Momente inklusive.
So small, so good
Das idyllische Valünatal ermöglicht den Blick
auf die höchsten Berge Liechtensteins
There are few places where just a ten-minute journey can transport you to a whole
new world. From the high mountains to the
valley floor, the Oberland in the south to
the Unterland in the north – wherever you
go in Liechtenstein you will discover natural gems that are hidden away yet easy to
reach. The Principality is an oasis of relaxation. Those looking for a little peace and
quiet can simply head for the nearby mountains or find a quiet spot on the banks of
the Rhine, while sports enthusiasts can enjoy countless activities throughout the
year. Popular sports include inline-skating,
cycling, riding, swimming, paragliding
and archery in summer as well as skiing,
snowboarding, ice climbing, tobogganing,
winter hiking, cross-country skiing and
ski touring in winter. For more information
visit www.tourismus.li
23
Natur/Freizeit
Sport- und Freizeitparadies
Im Sommer wandern, biken, paragleiten, reiten, klettern und vieles mehr.
32 Gipfel (bis zu 2’600 Meter hoch) und 400 km Wanderwege sprechen
für sich. Im Winter skifahren, snowboarden, tourengehen, winterwandern
oder rodeln. Neben den Outdooraktivitäten ermöglichen Kraftorte am
Rhein und zahlreiche Freizeitanlagen vielfältige Entspannung. Das Besondere: Egal in welcher Gemeinde man sich im Fürstentum befindet – in
zehn Minuten ist man in der faszinierenden, erholsamen Natur...
Text: Barbara Schneider · Fotos: Liechtenstein Marketing
24
oho#1
In der Mittagpause joggen in den Bergen oder entlang des Alpenrheins, abends mit dem Mountainbike eine Tour auf Gaflei, das
Sareiser Joch oder ins Ruggeller Riet – stets hat man hier die beeindruckende Kulisse der Alpen vor Augen. Doch das Schönste ist
danach der gesellige «Hock» in einer der rustikalen Hütten oder
Restaurants.
Eingebettet und umringt von viel Natur – Liechtenstein ist mittendrin. Wasser, Tal und Berge bieten unzählige Möglichkeiten, sich
sportlich zu betätigen. Und der Freizeitsport hat in Liechtenstein
einen hohen Stellenwert: Denn diese Lebensqualität und Lebensfreude sind wesentliche Säulen der Gesellschaft. Talentierte werden bereits von Jugend auf in der Sportschule und in den Sportverbänden gefördert. Freude an der Bewegung und an der Fitness
sind oft die Triebfedern und so ist die Grenze zwischen Sport, Freizeit und Geselligkeit fliessend. Gemütliche Bergbeizen wie die Lawena, die Pfälzer Hütte oder die Gafadura Hütte laden unterwegs
auf feine «Plättli» und kühle Getränke ein.
Bike erklimmen oder den LGT Alpin Marathon vom Tal ins Malbun
in grösster Eile bewältigen. Es ist viel Raum, sich auszutoben,
Grenzen kennenzulernen – oder sich einfach nur zu erholen, zu
geniessen und den Blick schweifen zu lassen.
Gleitschirm- und Drachenfliegen, Klettern im alpinen Gelände
oder am Eisturm – die Möglichkeiten, einen Per­spektivwechsel
vorzunehmen, sind hier an vielen Stellen schier unerschöpflich.
Auch Wanderungen – beispielsweise über den legendären Fürstensteig oder den blumigen Fürstin-Gina-Weg – bringen Gelassenheit
und vielfältige Erholung. Bei sommerlichen Temperaturen oder
wenn das Tal dem Berg vorgezogen wird, gibt es verschiedene
Möglichkeiten der Abkühlung: Baden im Alpenrhein, in einem der
Vom Wasser über die Berge bis hoch in die Lüfte
Es gibt natürlich auch die Wilden, die von Alp zu Alp, von Gipfel
zu Gipfel wandern, Berge bis ganz nach oben mit dem Mountain-
25
Natur/Freizeit
Freibäder oder dem beliebten Badesee «Grossabünt» inklusive
herrlichem Bergpanorama. Alle Bade- und Freizeitanlagen bieten
weitere Sportarten an, beispielsweise Beachvolleyball.
Ausgefallenes und Abenteuerliches
Inlineskaten auf dem Rheindamm – auf feinem Strassenbelag und
mit Panoramablick auf die Alpen – ist Kino für die Seele und körperliches Training zugleich. Flache, exzellente Radwege verbinden
das Dreiländereck Liechtenstein, Österreich und die Schweiz – und
natürlich den Bodensee. Vom Hochseilpark im Forst über Abenteuerspielplätze und «Ridamm City» – einer Erlebnis-Ranch mit Büffeln,
Maislabyrinth und Fussballgolf – bis hin zu zahlreichen Fussballplätzen, Minigolfanlage und Driving-Range reicht das Angebot. Neu
ist übrigens die Polo-Schule in Vaduz.
Fakten
25 Attraktionen, 1 Preis:
Entdecken Sie das Fürstentum
mit dem Erlebnispass
«Liechtenstein all inclusive».
www.erlebnispass.li
26
Liechtenstein – a haven for
leisure and sports
Liechtenstein’s stunning natural landscape
is the country’s greatest asset and the
backdrop for many leisure and sports activities throughout the year. In summer it
offers hiking, biking, paragliding, horse
riding, rock climbing and much more besides. With a total of 32 summits (up to
2’600 m altitude) and 400 km of marked hiking trails, outdoor enthusiasts have plenty
to explore. During the winter months there
is skiing, snowboarding, ski touring, winter hiking, tobogganing and plenty of other
outdoor activities available. Those looking
to relax can stroll down to the Rhine or pay
a visit to one of the many indoor leisure facilities. What’s so special about Liechtenstein is that whichever municipality you
are in, within the space of just ten minutes
you can be in untouched nature. For more
information visit www.tourismus.li
Liechtenstein ist ein sportverrücktes Land.
Das beweisen auch die zahlreichen Sportveranstaltungen. Zwei Highlights in jedem Jahr sind das
Beachvolleyball-Turnier in Vaduz (links) und der LGT
Alpin Marathon (unten), bei dem man nahezu das
gesamte Land durchläuft.
oho#1
Atemberaubende Aussichten: Für erfahrene
und schwindelfreie Wanderer ist die Tour über
die Drei Schwestern ein Genuss.
Dynamisch und faszinierend – der Sport hoch zu
Ross. Alle Informationen
zur ersten Poloschule
Liechtensteins:
T +41 79 433 64 53
www.polo.li
Foto: Daniel Ospelt
27
Natur/Freizeit
28
oho#1
Wild und schön
Rau, wild, mystisch – das Lawenatal gilt als
Geheimtipp in der Vierländerregion: Steil
fallen seine Hänge ab, dunkel ist der Wald
und geheimnisvoll erhebt sich der Falknis
hinter der Alp Lawena. Wer den engen Weg
hinein beschreitet, der versteht schnell, warum sich viele Geschichten um dieses Tobel
ranken: Die Wanderung ist ein ganz besonderes Erlebnis; manchmal fühlt es sich an,
als würde man in das Bergmassiv hinein
schreiten. Schroff und faszinierend zugleich
– eine ganz eigene Atmosphäre herrscht in
diesem Tal. In Tuass angekommen, empfängt ein idyllisches Bergdorf die Wanderer.
Text: Rebecca Testi-Marogg · Fotos: Franz J. Meier,
Werner Legler und Paul Trummer
«Seit 34 Sommern bin ich hier in der Lawena. Das ist noch
ursprüngliche, echte Natur für mich», sagt Giusep Dermon,
Alpwirt in der Lawena. Wir treffen ihn auf dem Weg hinein
ins Tal, als er dabei ist, den Weg zum Hang zu sichern. Wir
begleiten ihn ein Stück und als wir die «Wegmacherhütte»
erreichen, zeigt er uns einen Felsbrocken, der bizarr zwischen den Stämmen einer Buche gelandet ist und dort festhängt. «Für mich ist das hier Liechtensteins inoffizieller Nationalpark. So natürlich und unentdeckt. Wanderer, die von
unten nur heraufschauen, sehen gar nicht, was hier noch
kommt.» Dabei lohnt sich der Weg ins atemberaubende
«Zwergendörfchen» oben am Berg: Die intakte Natur, die
manchmal an einen Zauberwald erinnert, die blühenden
Bergwiesen und das ferne Läuten der Kuhglocken lassen
eine besondere Romantik aufkommen. Rund 30 Hütten umfasst das Dorf. Übrigens richten sich ein Mal pro Jahr alle
Blicke auf die Triesner Heuberge: Am Staatsfeiertag wird
hier die weit über die Grenzen hinaus sichtbare Krone entzündet.
Das Lawental bietet Ausblicke in
eine unberührte Natur.
29
Natur/Freizeit
Die ehemaligen Heuhütten auf «Tuass»
werden heute von den Besitzern als
Freizeit-Domizile genutzt. An den
steilen Berghängen wird am Staatsfeiertag eine Krone entzündet, die von
Vaduz aus sichtbar ist.
www.formen-der-natur.ch
Der Weg in die Heuberge
Das Lawenatal hat eine lange Tradition als Kulturlandschaft: Anton Frommelt (1895–1975), der ehemalige Pfarrer der Gemeinde
Triesen, beschrieb den Weg einst als «guten Fahrweg» zu den
wichtigen Bergwiesen. Die Triesner stiegen im Sommer für einige
Wochen hinauf, um die «Heuberge» auf Tuass zu erreichen und das
wertvolle Wildheu einzubringen. Im Winter holten sie es dann mit
Schlitten – in oft halsbrecherischen Aktionen – aus den Hütten ins
Tal. Kreuze am Wegrand bezeugen, dass das nicht immer unfallfrei geschah...
Alpwirt Giusep Dermon: «Für
mich ist das hier Liechtensteins
inoffizieller Nationalpark. So natürlich und unentdeckt. Wanderer, die von unten nur heraufschauen, sehen gar nicht, was
hier noch kommt.»
30
Die Liechtensteiner
Hüttentour
In vier Tagen alle Berghütten im Alpengebiet des Fürs­
tentums Liechtenstein erleben: Die geführte Tour auf
dem «Dach des Fürstentums» ermöglicht einzigartige
Einblicke in die alpine Kulturlandschaft Liechtensteins
– mit vielen Hintergrundinformationen. Mit ein wenig
Glück können wilde Gämse, Steinböcke, Murmeltiere
und Steinadler bei dieser Tour beobachtet werden. Die
Hütten sind urig, einzigartig und einen Besuch wert.
Endstation für die «Tobelhocker»
Das schluchtartige Tal mit seiner besonderen Atmos­
phäre bot schon früher viel Stoff für Legenden: Hierher wurden die «Tobelhocker» verbannt. Es waren
die Mitglieder der Familien, die zur Zeit der Hexenverbrennungen für den Tod von Mitmenschen verantwortlich waren. In der Regel hatten sie Unschuldige vorher der Hexerei beschuldigt. Ihre Familien
sollen – der Sage nach – verflucht sein und nach
dem Tod weder in den Himmel noch in die Hölle
kommen. Als Strafe haben sie im Lawenatobel versteinert an Tischen zu sitzen und können sich weder
rühren noch sprechen.
Die Sagenwelt Liechtensteins
In Liechtenstein gibt es in Bezug auf die Sagen eine
lange Erzähltradition. Literarisch fassbar sind sie
seit der Mitte des 19. Jahrhundert. Die Themen der
Sagen gehören zur Tradition des Alpengebiets.
Einige Sagen gehen auf die Zeit der Hexenverbrennungen zurück. Weitere Informationen zu den
Sagen unter www.tourismus.li
Auge in Auge
mit dem Steinadler
Weltweit einzigartig: Eine informative Wanderung der
besonderen Art für Gruppen bietet der Falkner Norman
Vögeli. Los geht es mit einer Sesselbahnfahrt auf den
Malbuner «Hausberg», das Sareiserjoch, von wo die
Teilnehmer hinunter nach Malbun wandern. Dabei stets
begleitet von einem Steinadler, der mal hoch über den
Wanderern seine Kreise zieht oder ganz
nah auf die Faust des Falkners fliegt.
Tipp: Neu im Angebot ist
«Pfeil und Falke»!
@
.li/huettentour
w w w.tour ismus
31ur ismus .li/
w w w.to
ng
rw
adle anderu
Natur/Freizeit
Urafrika in Liechtenstein
Ostalpine Schichten aus dem südlichen,
urafrikanischen Küstenbereich (vor rund
240 Mio. Jahren)
Helvetikum
Flysch-Ablagerungen – vor rund 70 Mio.
Jahren in der Tiefsee (Urmittelmeer Tethys) sedimentiert – gelangten während
der Deckenüberschiebung zwischen die
ostalpinen und helvetischen Decken
Hangrutschungen und vom Rhein seit
der letzten Gletscherzeit (10’000 Jahre)
geschaffene Talauffüllungen
Helvetikum – entstanden vor rund 120
Mio. Jahren im ureuropäischen Küstenbereich der Tethys
Drei Schwestern-Massiv
Blick vom Eschner Berg in Richtung Drei Schwestern-Massiv
Quelle:
32 Geologie Liechtensteins, Daniel Miescher, 2014
oho#1
Wer vom Eschner Berg über den Maurerberg zu den Dolomittürmen der Drei Schwestern wandert,
überschreitet in wenigen Stunden Meeressedimente aus Ureuropa und Urafrika. Sie entstanden vor
100 bis 250 Millionen Jahren im Urmittelmeer Tethys. Durch die Kontinentalverschiebung und die
Alpenfaltung wurden alle Hauptelemente der damaligen Meeresablagerungen in den Aufbau der
Liechtensteiner Berge eingebaut. Weitere, bis zu 500 Millionen Jahre alte Elemente der Erdkruste des
Erdaltertums, sind in Liechtenstein als Absplitterungen ebenfalls zu finden. Diese geologische Vielfalt
auf so kleinem Raum ist einzigartig in den Alpen. Sie ist die Ursache für die grosse landschaftliche
und biologische Vielfalt des Landes. Text: Michael Fasel · Fotos: Paul Trummer, Michael Fasel und Martin Walser
Wo der geologische Untergrund vielfältig ist, bilden sich unterschiedliche Geländeformen. Das führt zu einer Vielzahl von unterschiedlichen Biotoptypen, die eine entsprechende Menge von
verschiedenen Pflanzenarten und Kleinlebewesen beherbergen.
Diese ernähren zahlreiche Insektenarten oder bilden eine vielfältige
Nahrung für grössere Tierarten. Neben der geologischen und landschaftlichen Vielfältigkeit fördert das milde, wechselhafte Klima und
das stark strukturierte Höhenrelief (430 bis 2’600 Meter über Meer)
die biologische Vielfalt Liechtensteins auf kleinstem Raum. Das Land
ist naturkundlich einer der am dichtesten erforschten Landstriche
Europas. Unter anderem wurden 410 wildlebende Bienen- und Wespenarten, knapp 1’600 Gefässpflanzenarten, 136 Brutvogelarten
und 70 Säugetierarten nachgewiesen.
Der älteste Waldtyp in Liechtenstein
Die Vielfalt ist zum Beispiel bei einer Wanderung über den Eschner
Berg zu bewundern. Der Eichen-Föhren-Mischwald hier ist einer der
ältesten Waldtypen in Liechtenstein. Es handelt sich grösstenteils
um trockene, flachgründige Waldstandorte, die vor allem wärmeliebende Pflanzen beherbergen. Seine Besonderheit liegt darin, dass
die Baumkronen viel Licht auf den Boden durchlassen und sich so
eine vielfältige Kraut- und Strauchvegetation entwickeln kann. Die
geringe Wuchskraft macht diese Wälder für die Holzproduktion uninteressant. Dafür stehen bei der Bewirtschaftung dieses Waldtyps
vor allem Naturschutzaspekte im Vordergrund. Charakterpflanzen
sind die Eibe und die Stechpalme oder die Pimpernuss, eine wärmeliebende Strauchart, die in Liechtenstein nur am Eschner Berg vorkommt und unter Naturschutz steht. Der Name stammt von ihren
Fruchtkapseln, in denen nach der Reife zwei bis drei erbsengrosse
Nüsse klappern. Der Gantenstein, einer der beliebtesten Wanderwege am östlichen Rand des Eschner Bergs, beherbergt zudem besonders seltene Gefässpflanzen-Arten wie die Knöllchentragende Zahnwurz. Der Echte Fichtenspargel ist eine parasitisch lebende Pflanze
unter Fichten. Statt Blättern trägt sie Schuppen am Stengel, da sie
als Parasit kein Blattgrün benötigt. Der Flurname «Gantenstein»
stammt vom Wort Ganda ab, welches alemannischen Ursprungs ist
und Steinhaufen oder Geröllhalde bedeutet.
ist. Er muss wie viele andere Gneis- und Granitfindlinge in Graubünden auf einen Gletscher gefallen und mit dem sich bewegenden
Eis in unser Gebiet transportiert worden sein. Nach dem Abschmelzen der Gletscher blieb er hier vor rund 14’000 Jahren liegen. Solche
«erratische Blöcke» geben wichtige Hinweise auf das Herkunftsgebiet und die Fliesswege der Gletscher.
Rund eintausend Meter hoch überdeckte der Eiszeitgletscher den
Eschner Berg und hinterliess hier seine Spuren. So am Kirchhügel
bei Bendern, wo er den Kalkfelsen, eine Gesteinsabfolge der AubrigKnollenschichten, gut sichtbar in Fliessrichtung abgeschliffen hat.
Von hier aus wird ein traumhafter Blick Richtung Süden auf das
Rheintal frei, das in seiner Ausdehnung und mit den hohen umrandenden Bergketten eines der einzigartigsten Quertäler des Alpenbogens bildet. Vor rund 10’000 Jahren hatte sich der Gletscher bis an
den südlichsten Rand Liechtensteins zurückgezogen. Er hinterliess
eine Sumpf- und Seelandschaft. Der Bodensee war mit dem Walensee und dem Zürichsee verbunden. Hangrutschungen, Moränenablagerungen und die Geschiebefrachten des Rheins füllten den See
allmählich auf und ebneten den heutigen Talboden aus. Der Felsuntergrund des Tals liegt etwa 450 bis 500 Meter unter der heutigen
Taloberfläche, wie Bodenbohrungen im Rheintal gezeigt haben.
Imposanter geologischer Zeuge: Der
15-Tonnen-Findling am Eschner Berg.
Auf dem Rücken des Eisgletschers
Ein riesiger Gesteinsblock mitten im Wald zeugt von der Zeit der
Eiszeitgletscher. Es handelt sich um einen «Hellglimmergneis» der
rund 15 Tonnen wiegt und der grösste bekannte Findling des Landes
33
Natur/Freizeit
Drei Reste des Rheintalsees blieben übrig und verlandeten mit der Zeit zu Flachmooren.
Sie befinden sich rund um den Eschner Berg im Ruggeller, im Maurer und im Schaaner
Riet. 1978 stellte die Regierung des Fürstentums dort eine Fläche von 94 Hektaren des
Ruggeller Rietes unter Naturschutz. Es ist das grösste von insgesamt zehn liechtensteinischen Naturschutzgebieten. Das Flachmoor mit seinen über 400 Pflanzenarten weist eine
maximale Torfmächtigkeit von rund neun Metern auf. Die offenen Pfeifengraswiesen und
Kopfbinsenrieder beherbergen seltene Pflanzenarten wie Wohlriechender Lauch, Kammfarn, Sumpfgladiole und die Sibirische Schwertlilie. Die Geschichte und die natürlichen
Besonderheiten des Naturschutzgebietes liegen in einer Naturmonographie zusammengefasst vor.
Journey back in time:
Ancient Africa in
Liechtenstein
Within the space of just a few hours, hikers
walking from Eschnerberg via Maurerberg
to the dolomite towers of the Three Sisters
will pass through areas of ocean sediment
from Ancient Europe and Ancient Africa.
These sediments were created 100 to 250
million years ago in the Tethys Ocean. As
the continents drifted and the tectonic plates pushed together to form the Alps, the
different sediments were trapped in the
rocks that today make up Liechtenstein’s
mountains. This geological diversity is
matched by the diversity of flora and fauna
found in the country. The Historic Eschnerberg Trail gives walkers the chance to embark on a journey back in time through
this fascinating landscape. For more information visit www.tourismus.li
Die Schwertlilien verwandeln das Ruggeller
Riet im Frühsommer in
ein blaues Blütenmeer.
4’000 Jahre alte Getreidekörner
In einer Talmulde des Eschner Bergs liegt das «Rietle». In prähistorischer Zeit war hier ein
See. Den früheren Siedlern (seit 4500 v. Chr.) und den Bewohnern der nahe liegenden
«Oberen Burg» diente er vermutlich für die Wasserversorgung. In den letzten Jahrhunderten verlandete das Seelein und wird heute als Landwirtschaftsfläche genutzt. Schwertlilie,
Trollblume und Igelkolben sind Pflanzenarten, die auf den ehemaligen See hinweisen. Das
«Rietle» wurde nie von einem Bach durchflossen und damit die Bodenablagerungen auch
nicht von Überschwemmungen beeinflusst. Die ungestörte Verlandung hat Zeugen früherer Vegetationsepochen konserviert. Pflanzenpollen, die 1995 aus Bodenbohrungen gewonnen wurden, zeigen in einer Tiefe von zehn bis acht Metern eine Lehmschicht, auf der
eine bewaldete Landschaft mit Kiefer, Birke und Hasel stand. Zwischen acht und sieben
Metern Tiefe wurde Torf mit Pollen von Ulmen und Linden gefunden. Ein Röhricht mit Erlenwald auf sechs Metern Tiefe zeigt, dass der Wald damals gerodet wurde. 4’000 Jahre
alte Getreidekörner belegen die damalige ackerbauliche Tätigkeit.
Entlang des neugestalteten und mit Informationstafeln versehenen «Historischen Höhenwegs» entdecken Wanderer die typische Natur des Liechtensteiner Talraums und erhalten
in allen Himmelsrichtungen Ausblick auf die Rheintallandschaft. Zahlreiche historische
Objekte zeugen von der menschlichen Besiedelung des Gebietes seit rund 4’500 Jahren.
34
Fakten
Der Historische Höhenweg gibt
interessante Einblicke in die Geschichte und führt an prähistorischen Stätten vorbei, die von
einer rund 7’000-jährigen
Besiedlung zeugen.
www.hoehenweg.li
Dafür arbeiten wir.
Exzellente Qualität zu fairen Konditionen. Ob Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Finanz­
planung oder Online­ und Mobile­Banking­Services, wir bieten Ihnen mehr als individuelle und
innovative Lösungen. Denn nur mit Höchstleistung und Engagement gewinnen wir Ihr Vertrauen.
www.llb.li
35
walder, werber
oho#1
Natur/Freizeit
Fürstliche Winteridylle
Malbun
Schneesicher, familiär, idyllisch – der kleine Bergort Malbun lädt auf rund 1’600
Metern ü.M. zum fürstlichen Urlauben ein. Das höchste Dorf des Fürstentums
Liechtenstein liegt in einem überschaubaren Talkessel, bietet 23 km exzellente
Pisten und gilt als Schneeparadies. Text: Eric Thiel · Fotos: Martin Walser
Von einfach bis anspruchsvoll: Carven, Wedeln oder einfach nur Geniessen – diese perfekt präparierten Pisten laden dazu ein. Ohne Warteschlangen, Skibusse oder Schlepperei. Und die Wege sind kurz: Im verkehrsberuhigten
Malbun liegen die Hotels direkt an der Piste.
Idyllische Täler, majestätische Berge: Die atemberaubende
Winterlandschaft lässt sich ideal beim Wandern, bei Skitouren oder beim Langlauf erleben. Rund 15 Kilometer
Loipen (davon drei beleuchtet) erwarten den Besucher,
beispielsweise im Langlaufmekka Steg. Und wer gerne ro36
delt, dem stehen rasante Schlittenabfahrten zur Verfügung.
Beim erstmals organisierten «Princess Day» stehen die Damen im Mittelpunkt: Morgens ein Skikurs unter fachkundiger Leitung, am Mittag unter der Anleitung von Ex-Skirennfahrerin Martha Bühler Käsknöpfle kochen und
geniessen. Danach am Nachmittag den Skitag individuell
auf der Skipiste oder an der geselligen Schneebar ausklingen lassen. Neu ist übrigens auch die Möglichkeit, abends
an einer Fahrt mit der Pistenraupe teilzunehmen. Ein wei-
oho#1
teres Erlebnis sind die Schnuppertage für Wiedereinsteiger: Wer lange nicht Ski gefahren ist, hat zu einem Spezialpreis die Möglichkeit, seine «angerosteten» Fähigkeiten mit
einem Skilehrer und einem Skipass an einem Vormittag in
aller Ruhe aufzufrischen. Die Übungshänge sind dafür
perfekt.
Familien willkommen
Der neue, grosse Eislaufplatz lädt zum Schlittschuhlaufen
mit der Familie ein. Die Skischule und die Infrastruktur
(malbi-park mit Skikarussel, Zauberteppich etc.) sind ideal
auf Kinder eingestellt. Schweiz Tourismus hat daher Malbun mit dem Qualitätssiegel «Familien willkommen» ausgezeichnet. Insgesamt ist das Winterprogramm u.a. mit Fackelabfahrten, Eisklettern, Rodeln, Schneeschuhwandern,
geführten Skitouren u.v.m. abwechslungsreich für alle, die
im Winter mehr als Skifahren erleben möchten. Gemütliche Restaurants – in der Regel mit Sonnenterrassen –
erwarten die Gäste, von der urigen Hütte bis zum gepflegten Gasthof. Von herzhaft bis edel-kreativ reicht das
Angebot der heimischen Küche.
Die Kombination aus familiärer Atmosphäre, erholsamer
Ruhe, kristallklarer Luft, tief verschneiter Winterlandschaft und gemeinsamen Outdoor-Aktivitäten macht Malbun so liebenswert. Vor Ort verfliegt die Hektik des Allta-
ges und erholsame Momente des Glücks stellen sich ein.
Das ist sanfter Winterurlaub im Fürstentum Liechtenstein.
Ideal für eine erholsame Auszeit mit der Familie oder
auch für Wiedereinsteiger: Malbun ist ein echtes, winterliches Juwel. Einfach ankommen, durchatmen und sich
fürstlich gut erholen.
Tipp: Gleich zwei neue Filme gibt es für die neue Saison.
Einmal steht das Familienangebot im Vordergrund, einmal
die «Schnuppertage für Wiedereinsteiger». Lust auf den
Winter? Dann einfach anklicken www.tourismus.li,
www.bergbahnen.li oder www.malbun.li.
37
Natur/Freizeit
Mein kleines Paradies
Als Bub brachte ich meine Eltern hin
und wieder an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Mein Energiespeicher war immer randvoll und drohte jederzeit überzulaufen. Ein Ventil musste
her, um diese ganze Energie loszuwerden. Playstation war noch nicht erfunden und unser Fernsehapparat war mit
seinen fünf Sendern auch keine Alternative. Text: Marco «Büxi» Büchel · Foto: ZDF
In meiner Heimatgemeinde Balzers trat ich daher zunächst jedem Sportverein bei, verliess aber einen nach
dem anderen wieder, weil mich die jeweilige Sportart bald
doch zu wenig faszinierte. Bis ich eines Tages den Skiclub
für mich entdeckte. Und mit ihm das dazugehörige Trainingsgebiet: Malbun. So oft wie möglich fuhr ich fortan
mit dem Postauto in dieses kleine Skigebiet, das mir die
Welt eröffnete. Malbun bedeutete für mich vom ersten
Moment Freiheit, Kameradschaft, Bewegung und Spass.
Es gab so viel zu entdecken: Perfekte Pisten, kleine versteckte Schluchten, Steilhänge, Wellen, Schanzen. Malbun
war mein eigenes kleines Paradies, mein unbegrenzter
Spielplatz.
Von der Piste aufs Podest
In Malbun legte ich in den folgenden Jahren den Grundstein meiner Karriere. Die Pisten am Sareishang sowie bei
der Hochegg wurden zu meinen Trainingsgebieten. Ich
fuhr unzählige Tore und verbrachte endlose Stunden mit
Technikübungen und wurde immer erfolgreicher. Von hier
aus bin ich dann auf die Siegerpodeste der gesamten Welt
gefahren. Seit meinem Rücktritt vom aktiven Skirennsport habe ich Malbun auf neue Weise wiederentdeckt.
Heute trifft man mich nicht mehr allzu oft auf den perfekt
präparierten Kunstschneepisten an. Dafür erkunde ich mit
den Tourenski die Hügel und Berge rund um diesen wunderschönen Talkessel und geniesse im Sommer die Bergwelt bei ausgiebigen Wanderungen oder mit den Laufschuhen. Egal, auf welcher Bergspitze ich stehe, egal, zu
welcher Jahreszeit, mein Blick schweift immer zurück in
diese wohlbehaltene Skistation Malbun, die in vergangenen Jahren kontinuierlich erneuert wurde.
38
Einkehrschwung und Genuss
Es gibt für mich nichts Schöneres, als den Einkehrschwung nach einer Skitour oder Wanderung. Mich
mit Freunden in der heimeligen Bergstation Sareis zu treffen oder das Abendessen in einem der vielen ausgezeichneten Restaurants zu geniessen, das ist für mich der wahre Luxus. Auch meine Frau Doris hat sich längst in
Malbun verliebt und so lag es für uns auf der Hand, dass
wir für unsere Hochzeit vor etwas mehr als zwölf Jahren
die kleine Kappelle in Malbun aussuchten. Durch meinen
Beruf als Skirennfahrer durfte ich viele grosse und kleine
Skistationen auf der ganzen Welt kennenlernen. Einige
davon zählen gar zu den schönsten der Welt. Doch mein
Malbun ist und bleibt mein kleines Paradies, mein ganz
spezielles Stück Heimat.
Zur Person
Marco Büchel (43) war von 1991 bis 2010 aktiver Rennläufer im Ski-Weltcup. Den grössten Erfolg seiner Karriere
landete er bei der alpinen Skiweltmeisterschaft 1999 in
Vail/Beaver Creek, als er im Riesenslalom hinter dem Norweger Lasse Kjus Vizeweltmeister wurde. Er gewann vier
Weltcuprennen. In der Saison 2002/03 erreichte Büchel
den zweiten Platz im Super-G-Weltcup. 2006/07 wurde er
Zweiter im Abfahrts-Weltcup und erreichte als Siebter sein
bestes Ergebnis im Gesamtweltcup. Seit der Saison 2010/11
ist er beim ZDF als Rennanalyst und Co-Kommentator tätig.
Zudem ist er seit 2012 Goodwill-Botschafter Liechtensteins.
www.marco-buechel.com
oho#1
Alles begann in Malbun...
Das derzeitige Aushängeschild Liechtensteins im SkiWeltcup ist die 25-jährige Tina Weirather. Sie ist die
Tochter der beiden ehemaligen Skirennläufer Harti Weirather und Hanni Wenzel. Im Alter von zwei Jahren
machte Tina Weirather ihre ersten Gehversuche auf Skiern im Skigebiet Malbun. Bereits zwei Jahre später gab
es für die kleine Tina die ersten Renneinsätze auf der
Piste Hochegg…
Mittlerweile sind die Rennpisten auf der ganzen Welt
ihr Zuhause. 2003 konnte sie im Super-G in GarmischPartenkirchen ihren ersten Weltcupsieg feiern. Damit
konnte Tina Weirather als erste Tochter einer ehemaligen Weltcupsiegerin ebenfalls einen Weltcupsieg feiern.
Zwischenzeitlich hat sie 16 Podestplatzierungen im SkiWeltcup, davon drei Siege, in ihrer Biografie stehen.
Das nächste grosse Ziel von Tina Weirather sind die
Weltmeisterschaften im Februar 2015 in Vail/Beaver
Creek (USA). Dann wird ihr wieder ganz Liechtenstein
die Daumen drücken.
@
w w w.tina- weira
39
ther.c om
Ihre Medienagentur in Liechtenstein.
Unser Know-How in der Medienbranche. Ihre Ressourceneinsparung in der Medienplanung.
PRINT I ONLINE I PLAKATE I ADSCREENS I VERKEHRSMITTEL I HR RECRUITING I RADIO I KINO
40
www.allmedia.li
oho#1
Drei Generationen – ein
Traditionsunternehmen
Bergbahnen Malbun
Einsteigen, abheben und geniessen: Schweben Sie mit der
Vierersesselbahn Malbun-Sareis in sieben Minuten vom
Zentrum Malbun 400 Meter hinauf auf das 2’000 m.ü.M.
gelegene Sareis.
Oben auf dem Berggrat erwartet Sie ein herrliches Panorama
mit Blick weit über Liechtensteins Landesgrenzen hinaus in
die benachbarten Schweizer und Österreicher Alpen. Zum
Verweilen oder als Ausgangspunkt für genussvolle Wanderungen lädt das gemütliche Bergrestaurant «Sareis» mit seiner Sonnenterrasse und der heimeligen Gaststube ein. Ein
echtes Naturerlebnis im Sommer und im Winter.
www.bergbahnen.li
Langlaufparadies Steg-Valüna
Auf 1’300 Metern Höhe, auf der Zufahrtsstrecke ins beliebte Alpin-Skigebiet Malbun, liegt das Langlaufparadies Steg-Valüna. Es bietet 15 Kilometer gespurte Loipen und das auch bei Dunkelheit: Denn drei Kilometer der
Loipenstrecke sind am Abend beleuchtet. www.valuenalopp.li
Familienunternehmen haben in Liechtenstein eine
lange Tradition: Das Alpenhotel in Malbun, auf
1’600 Metern ü.M. gelegen, blickt beispielsweise
auf eine über hundertjährige, erfolgreiche Geschichte zurück und fasziniert bis heute seine Gäste. Es ist die Symbiose aus dem Bewährten und
dem Modernen. Der Familienbetrieb besteht aus
dem ursprünglichen Alpenhotel, dem Haus Ochsenkopf und dem modernen Haus Schönberg. Die
Familie Vögeli führt das Hotel seit vier Generationen und zelebriert die Gastlichkeit. Drei Generationen arbeiten bis heute im Betrieb: Elsi und Jakob
(«Köbi») Vögeli, eigentlich bereits beide in Pension,
sind regelmässig im Alpenhotel anzutreffen und
übernehmen die Vertretung, wenn ihr Sohn und
ihre Schwiegertochter unterwegs sind.
Karlheinz Vögeli und seine Frau Vibeke führen heute das Hotel und das Restaurant – er als Küchenchef, sie «an der Front», d.h. im Empfang, der Gästebetreuung, der Buchhaltung und im Marketing.
Martin und Simon, die Söhne, bereiten sich bereits
jetzt auf die Übernahme in ein paar Jahren vor:
Während Martin seine Lehre als Hotelfachmann
im Alpenhotel absolviert, ist Simon dabei, seine
Kochlehre in Vaduz zu beenden. Bevor die beiden
den heimischen Betrieb übernehmen, sollen sie
eigene Erfahrungen in der weiten Welt der Gastronomie sammeln. «Das Geheimnis unseres Familienunternehmens liegt darin, dass wir immer auf
sanfte Übergänge geachtet haben und dass die
Verantwortung Schritt für Schritt an die nächste
Generation übergeben wird. So werden Konflikte
vermieden und vor allem können wir uns alle
gewiss sein, dass das wichtigste Element unserer Arbeit, echtes Herzblut, mit dabei ist», so «Köbi»
Vögeli.
@
Text: Verena Cortés
w w w.alpenhot
41
el .li
42
oho#1
Kultur/Genuss
Kultur
mit Grossstadtflair
Kultur in Liechtenstein ist die fruchtbare Kombination aus
Kleinheit und innovativer Kunstszene. Sie berührt, entspannt, überrascht, erfindet sich neu und hinterlässt eindeutige Spuren. Text: Barbara Schneider · Fotos: Liechtenstein Marketing
und Kunstmuseum Liechtenstein
43
Kultur/Genuss
Klein und oho: Das Fürstentum beherbergt unter anderem ein
Dutzend Museen, drei Theater, zwei Operetten- und Musicalbühnen, zwei Kultur-Kinos, zwei Symphonieorchester, den
Jazzclub «Tangente», mehrere Galerien und zahlreiche temporäre Kulturveranstaltungen wie das Filmfest Vaduz, die Musikfestivals «Life», «Jazz und Blues im Hof» oder die Liechtensteiner Gitarrentage und die Internationalen Meisterkurse,
die hochkarätige Musiker aus der ganzen Welt zusammenbringen. So liegt oft ein gewisses Grossstadtflair in der Luft.
Es ist die Mischung aus lokalen, regionalen und internationalen Künstlern und Veranstaltungen, die fasziniert.
Modern und zeitgenössisch
Kulturelle Grossstadtluft kann vor allem im Theater am
Kirchplatz (TAK) oder im Kunstmuseum geschnuppert werden. Von Shakespeare bis Russisches Staatsballett, von Mo-
net bis Picasso gibt es hier regelmässig internationale Aufführungen und Werke zu sehen. Das TAK widmet sich
neben dem Bühnenspiel auch dem Tanz und der Musik. Produktionen und Orchester von Weltrang sowie künstlerisch
anspruchsvolle Stücke aus Eigenregie werden dort gezeigt.
«Selber denken» heisst das Spielzeitmotto des TAK für die
Saison 2014/15, das ein erstklassiges Programm aus den
Bereichen Schauspiel, klassische Konzerte, Comedy, Kabarett, Literatur, Tanz und Weltmusik beinhaltet.
Das junge Museum für moderne und zeitgenössische Kunst
mit seinem unverkennbaren schwarzen Kubus steht im Zentrum von Vaduz. Mit seinem Ausstellungsprogramm, das in
engem Bezug zur eigenen Sammlung steht, hat sich das
Kunstmuseum Liechtenstein international einen Namen gemacht. Durch die Doppelrolle als Nationalgalerie und Bildungseinrichtung werden neue inhaltliche Perspektiven
entwickelt, die Bekanntes und Unbekanntes, Altes und Neues, Regionales und Internationales kombinieren und in
einem neuen Licht erscheinen lassen. Und das Liechtensteinische Landesmuseum überrascht die internationale Szene
– neben den Dauerausstellungen – regelmässig mit aussergewöhnlichen Sonderausstellungen.
Vital und charmant
Ergänzend zu den grösseren Kultureinrichtungen und Veranstaltungen lebt eine vitale Szene: Die ausgeprägte, bunte
Vereinslandschaft, die in Liechtenstein zum Alltag gehört.
Trachtengruppen, Harmoniemusiken aber auch moderne,
alternative Kunst- und Kulturvereine sowie Galerien bereichern das kulturelle Angebot mit viel Farbe und Passion.
Geburtstag und Jubiläum
Übrigens wird dieses Jahr der 175. Geburtstag von Josef Gabriel Rheinberger gefeiert, der als musikalisches Wunderkind galt. Der liechtensteinische Komponist, Pädagoge sowie
Hofkapellmeister des Bayernkönigs Ludwig II. wurde 1839
in Vaduz geboren. Mit zwölf Jahren ging er zur Ausbildung
an das Münchner Konservatorium. Bis zu seinem Tod schuf
er rund 200 Werke für Klavier, Orgel sowie Kammermusik
und Sinfonien. Übrigens gibt es eine spannende, geführte
Tour zu diesem Thema, die zum Schluss mit einem kleinen
Orgelkonzert gekrönt wird. Mehr Informationen unter
www.tourismus.li
Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt internationale
moderne und zeitgenössische Kunst.
44
oho#1
Vaduzer Konzerte Weltklassik
Krystian Zimmermann (Klavier) und das Nationale
Sinfonieorchester des Polnischen Rundfunks, Leitung
Alexander Liebreich
17. September 2014, 20.00 Uhr, Vaduzer Saal, www.tak.li
Ausstellung Garry Kuehn, between Sex and Geometry
Produktion des Kunstmuseums Liechtenstein
19. September 2014–25. Januar 2015
www.kunstmuseum.li
Jazztage Eschen
Konzerte mit Kahiba, John Abercrombie Organ Trio und
Snow Owl
8. November–14. November 2014
Jeweils 20.15 Uhr, Tangente Eschen, www.tangente.li
Konzert zum 175. Geburtstag von
Josef Gabriel Rheinberger
Sinfonieorchester Liechtenstein und Madrigalchor der
Hochschule für Musik und Theater München
26. November 2014, 19.00 Uhr, SAL, Schaan
Kulturhighlights 2014/15
Schauspiel: Mein Name sei Gantenbein
Nach dem Roman von Max Frisch, Schauspielhaus Zürich
27. November 2014, 20.09 Uhr, TAK, Schaan, www.tak.li
Konzert: Balkan Grooves
Martin Grubinger (Perkussion), John Axelrod und die
Camerata Salzburg
3. Dezember 2014, 20.00 Uhr, Vaduzer Saal, www.tak.li
6. Triennale «Bad RagARTz»
Europas grösste Skulpturenausstellung unter freiem
Himmel in Bad Ragaz und Vaduz
10. Mai–3. November 2015
täglich, Vaduz und Bad Ragaz, www.badragartz.ch
Liechtenstein Festival
Das Liechtenstein Festival (Life) findet zum sechsten Mal
statt und verbindet Musik, Kultur und Kunstperformance
auf höchstem Niveau.
3. Juli–4. Juli 2015, SAL, Schaan, www.yourlife.li
23. Int. Liechtensteiner Gitarrentage
Einer der wichtigsten Events für klassische Gitarre
in Europa
4. Juli–11. Juli 2015, www.ligita.li
45
Sarahs Bühne
ist das Burgtheater
46
oho#1
Szene im Stück «Maria
Magdalena»: Sarah Viktoria
Frick gehört seit 2009
zum Ensemble des Wiener
Burgtheaters.
Die liechtensteinische Schauspielerin Sarah Viktoria Frick fühlt sich in der über
800 km entfernten Weltstadt Wien sehr wohl. Ihre Bühne ist das Burgtheater,
eine der prominentesten Schauspielbühnen in Österreich und das grösste Sprechtheater in Europa. Mehr als 430’000 Zuseher besuchen über 850 Vorstellungen
pro Spielzeit – eine die immer wieder im Fokus steht, ist Sarah Viktoria Frick.
Text: Barbara Schneider · Fotos: Reinhard Werner und Georg Soulek
Du bist gebürtige Liechtensteinerin, in
Balzers aufgewachsen, lebst nun im Ausland. Fühlst du dich noch verbunden mit
deiner Heimat?
Sarah Viktoria Frick: Wenn ich nach Liechtenstein fahre, sag ich: «I gang haam». Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die
Heimat bleibt.
Stadt oder Land?
Land, wenn ich in der Stadt bin. Stadt,
wenn ich auf dem Land bin.
Seit 2009 spielst du im Ensemble des
Burgtheaters in Wien, einer sehr bekannten und renommierten Institution. Wohin
soll deine Reise noch gehen?
Im besten Fall kann ich wahrscheinlich erst
in fünfzig Jahren sagen, wohin meine Reise
gegangen ist. Derzeit will ich das auch gar
nicht wissen. Eigentlich stehe ich ja solchen
Phrasen eher kritisch gegenüber, aber in
diesem Fall komm ich mit meiner Antwort
leider nicht über die Poesiealbum-Philosophie hinaus. Also ist der Weg, wenn man so
will, doch gewissermassen das Ziel...
Was ist/war deine absolute Lieblingsrolle?
Ich muss in jede meiner Figuren verliebt
sein. So verstehe ich meinen Beruf. Also
sind da lauter kleine Lieblinge. Manche
lieb und manche nicht so lieb, ein paar einsame und ein paar böse sind da auch. Darum gibt es für mich die Kategorie «Lieblingsrolle» nicht – weil jede Arbeit für sich
steht.
Schauspielerin – ein Traumberuf?
Gerne zur Arbeit zu gehen und sich selten
zu langweilen, kommt einem Traumberuf
schon sehr nahe. Aber wenn’s kein Theater
gäbe oder ich aus irgendeinem Grund nie
erfahren hätte, dass es Theater gibt oder
einfach, wenn der Zufall es anders gewollt
hätte, wäre ich wahrscheinlich etwas anderes geworden.
Was wärst du auf keinen Fall geworden?
Sicher keine Mathematikerin.
Schauspielerin inside: Was beschäftigt
Sarah Viktoria Frick?
Mich beschäftigt die Masslosigkeit der
Menschen. Ich habe vor kurzem im Internet meinen ökologischen Fussabdruck ausgerechnet. Obwohl ich kein Auto habe und
nur, wenn es wirklich sein muss das Flugzeug nehme, bräuchte es mehrere Welten,
wenn alle so leben würden wie ich. Das hat
mich erschreckt. Ich verzichte seither auf
Fleisch. Das macht es ein bisschen besser.
Aber im grossen Ganzen bin ich ziemlich
pessimistisch, was die Zukunft unseres
Planeten angeht.
Wie sieht dein Tagesablauf aus?
Mein Tagesablauf sieht fast jeden Tag anders aus, ausser dass ich fast immer zwischen halb sieben und sieben aufstehe und
selten vor ein Uhr nachts ins Bett gehe.
47
Kultur/Genuss
2011 wurde Sarah Viktoria
Frick mit dem Nestroy-Theaterpreis als beste Schauspielerin
ausgezeichnet.
Dazwischen liegen meine Familie, Proben, meine Familie,
Einkaufen, meine Familie, Kochen, oder beim Kochen zuschauen, meine Familie, Proben oder grad probenfrei haben, Text lernen, Rechnungen aus dem Briefkasten holen,
um sie dann irgendwo hinzulegen und hoffen, dass sie
dann von selber geöffnet und erledigt werden, Spielplatz,
Wohnung wieder mal putzen, meine Familie, Vorstellungen, ein Bier, vielleicht ein zweites Bier... dann ist dann
aber auch sicher schon ein Uhr... Schlafen.
Kulturszene Liechtensteins – was gefällt dir, was sollte
sich ändern?
Mir gefällt, dass es hier die Mittel gibt, der Bevölkerung
Kultur zu bieten. Das ist enorm wichtig. Man kann in
Deutschland beobachten, wie die wunderbare Tatsache,
dass es in jeder mittelgrossen Stadt ein Theater gibt, immer mehr in Frage gestellt wird. Das ist sehr traurig.
Hochkultur wird sich niemals finanziell auszahlen. Sie
muss subventioniert sein, damit sie nicht gezwungen ist,
in den Mainstream zu rutschen.
Welche «Geheimtipps» gibst du einem Besucher, der
noch nie in Liechtenstein war?
Milchbrötchen aus der Bäckerei Kaufmann. Schloss Gutenberg. Der Rhein. Einen Film und ein Raketen-Eis im
Schlosskino Balzers – gleichzeitig natürlich. Diverse
Schaukelbäume auf der Balzner Almend. Alp Bargella.
Was bedeutet für dich?
Lebensglück: Punkt vier
Freiheit: Selbst entscheiden zu dürfen, wie es weiter geht
Wien: Könnte ein zweites Zuhause werden
Familie: Punkt eins
Burgtheater: Ich arbeite gerne dort
Natur: Gilt es jetzt endlich mal zu beschützen
Freizeit: Punkt vier
Liechtenstein: Da geh ich hin, wenn ich «haam» will
48
Sarah Viktoria Frick (Jahrgang 1982)
ist zusammen mit ihren drei älteren Geschwistern in
Balzers aufgewachsen. Sie spielte schon früh in diversen Laientheatern mit und bewarb sich im Alter von
17 Jahren an verschiedenen Schauspielschulen. Ihre
Ausbildung absolvierte sie schliesslich an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Nach zahlreichen Engagements und Auszeichnungen in der
Schweiz und Deutschland wechselte sie 2009 als festes Mitglied des Ensembles an das renommierte Burgtheater Wien.
© 2013 SWAROVSKI AG
oho#1
Miranda Kerr
49
Kultur/Genuss
Der gesellige
Liechtensteiner
Wer kennt sie nicht, die klassischen Vereine wie Musik, Gesang, Trachten,
Funkenzunft – darüber hinaus mischen zahlreiche exotische Ideen das Vereinsleben Liechtensteins auf, beispielsweise der Heiratsmuffel-Club oder
der Presidents-Club. Das Vereinswesen geniesst eine tiefverwurzelte und
leidenschaftliche Tradition. Text: Verena Cortés · Fotos: Liechtenstein Marketing, Paul Trummer
Mit rund 500 Vereinen und insgesamt 15’000 Mitgliedern
zeigen die Liechtensteiner im Vergleich mit anderen Ländern ein überdurchschnittliches Engagement. Warum ist
das so? Ganz einfach. Weil es Freude bereitet. Vereine
schaffen eine Abwechslung zum Alltag, sie stärken das Zusammenleben und ermöglichen ein spassiges Miteinander.
Zudem ist das Vereinswesen ein wesentlicher Pfeiler im
gesellschaftlichen Leben in Liechtenstein. Die meisten
grossen Veranstaltungen sind von Vereinen geprägt: Man
denke an die wilde Fasnachtszeit, die von Umzügen und
Guggenmusikern getragen wird oder an das jährliche
Fürstenfest, wo verschiedenste Vereine für kulinarische
Abwechslung im Städtle sorgen.
An festlichen Anlässen gehören die «Trachtenfrauen» immer dazu.
50
Sportvereine an der Spitze
Besonders im Sport spielen Vereine eine wichtige Rolle,
denn seit jeher sind die Liechtensteiner ein sportbegeistertes Volk. Es gibt praktisch für jede Sportart einen Verein
und an der gebotenen Infrastruktur lässt sich gut erkennen, welchen Stellenwert die liechtensteinische Sportleidenschaft hat. Grosszügige Sportanlagen mit Fussball- und
Tennisplätzen sind in fast jeder Gemeinde zu finden. Doch
kein Verein ist so beliebt wie der Liechtensteiner Alpenverein (LAV). Er gehört zu den ältesten Vereinigungen des
Landes und ist mit über 2’600 Mitgliedern der grösste
Verein in Liechtenstein.
oho#1
Drei Generationen –
eine Leidenschaft
Musik spielt in der
Freizeit der Liechtenteiner eine grosse
Rolle.
Eine Auswahl an Exoten näher betrachtet:
Heiratsmuffel-Club: Vor 30 Jahren hatten 21 Freunde eine
Idee: Die jungen Männer schlossen sich zum «Heiratsmuffel Club» zusammen, um gemeinsam ihre Freiheit zu
geniessen. Heute sind die meisten «Muffler» verheiratet
und es besteht ein Aufnahmestopp.
Entenanstalt: Der Verein ist vor mehr als 30 Jahren aus
Jux entstanden. Die Entenanstalt schafft seit vielen Jahren
optimale Bedingungen für die Zucht «glücklicher Enten»
im Stausee in Steg.
Gaudinoggal’n: Ziel ist es, das alpenländische Brauchtum,
die Geselligkeit, die Gemeinsamkeit und die Gemütlichkeit
zu pflegen sowie Festivitäten jeglicher Art durchzuführen.
Aus Tradition begeistert: Die drei Generationen
der Familie Hasler aus Gamprin-Bendern machen
sich gemeinsam auf zu den Proben und offiziellen
Auftritten des Musikvereins Konkordia Gamprin,
musizieren leidenschaftlich und zeigen, dass Musik mehr ist als nur ein Hobby...
Grossvater Kuno ist Paukist, Sohn Norbert Fähnrich, Enkelin Julia spielt Waldhorn und Enkel Sebastian hat sich – wie sein Grossvater – für das
Schlagzeug entschieden. Gemeinsam macht man
sich auf zu Musikproben, Auftritten und Ausflügen. Ganz besonders gefällt Kuno Hasler, dass er
mit Enkel Sebastian in der gleichen Reihe steht
und ihm das eine oder andere rund um’s Schlagzeug beibringen kann. Auch sein Sohn Norbert
Hasler ist mit Begeisterung dabei: «Ein Verein bedeutet Gemeinschaft und die fördert den Zusammenhalt. Nach 25 Jahren musizieren, habe ich
mich entschieden, die Fahne zu schwenken und
ich freue mich nach wie vor, dazuzugehören.» Seine Zwillinge Julia und Sebastian unterstützen
ihn: «Wir sind stolz, dass Papa wieder als Fähnrich tätig ist. Vor allem die Auftritte und Ausflüge
mit allen drei Generationen machen riesigen
Spass! Wenn unsere Mama auch noch dabei wäre,
wäre das das Tüpfchen auf dem i!»
Musik verbindet: Generationen und Regionen. In
Liechtenstein ist sie Teil der gelebten Gemeinschaft und Geselligkeit.
Text: Marion Kranz
Die fünfte Jahreszeit wird in Liechtenstein ausgiebig zelebriert:
In Schaan findet einer der grössten Fasnachtsumzüge der Region statt.
@
r
Liechtenstei ne
d
an
rb
Blasmusik ve
51
.li
w w w.blasmusik
Kultur/Genuss
Kulturmeile Vaduz
Von schwarzen und weissen Würfeln: In der Hauptstadt Vaduz
tummeln sich die Museen beinahe Wand an Wand. Die Architektur in Liechtenstein ist eine spannende Mixtur aus Tradition und
Moderne. Text: Verena Cortés · Fotos: Kunstmuseum, Landesmuseum
Der schwarze Kubus mitten in Vaduz sticht gleich ins
Auge. Der architektonische Blickfang wurde von dem
Architektenteam Meinrad Morger, Heinrich Degelo und
Christian Kerez entworfen und beherbergt das Kunst­
museum Liechtenstein. Das junge Museum für moderne
und zeitgenössische Kunst hat sich mit seinem Ausstellungsprogramm, das in engem Bezug zur eigenen Sammlung steht, international einen Namen gemacht. Das Café
im Kunstmuseum lädt zudem zu einer Pause ein, die sich
für Sushi-Liebhaber ganz besonders lohnt.
Kulturelle Schwergewichte
Nur wenige Schritte vom schwarzen Kubus entfernt, steht
ein weiteres Schwergewicht der kulturellen Häuser. Während die Aussenhaut des Kunstmuseums mit moderner
Eleganz wirbt, besticht das Gebäude des Liechtensteinischen Landesmuseums durch seine bewegte Geschichte.
Die Grundsubstanz des Hauses geht auf das Jahr 1438 zu-
Das Kunstmuseum Liechtenstein
ist in Vaduz im «Schwarzen
Würfel» beheimatet.
52
rück. Dementsprechend vielschichtig gestaltete sich auch
sein Innenleben. Herrschaftliche Taverne, Zollstation und
dann Regierungssitz sind im Lebenslauf des Gebäudes zu
finden. Heute ist es das prachtvolle Landesmuseum, das
die wechselvolle Geschichte Liechtensteins beinhaltet und
zudem eine grosse naturkundliche Sammlung beherbergt.
Neben dem Kunst- und Landesmuseum finden sich in
Liechtenstein noch zehn weitere Kulturhäuser, beispielsweise das Walser-, oder Postmuseum. Kleinere Themenmuseen sind verstreut in den verschiedenen Gemeinden
beheimatet. Eine kulturelle Entdeckungsreise quer durch
das Land bietet sich daher an.
Spannende Aussichten
Die vorhandenen zwölf Museen bekommen 2015 Nachwuchs. Mit dem Weissen Würfel entsteht direkt neben dem
Kunstmuseum, dem Schwarzen Würfel, ein aussergewöhnlicher Ort. Am ehemaligen Standort des Huber Stammhau-
Im Landesmuseum gibt es auch für
Kinder viel Spannendes zu Liechtenstein zu entdecken.
oho#1
Kultur-Highlights 2015
ses wurde in den vergangenen Jahren intensiv an dem
weissen Kubus nach den Plänen der Architekten Morger +
Dettli gearbeitet. Ab Frühjahr 2015 werden im Weissen
Würfel wertvolle Uhren und Schmuck von Huber Watches
Jewellery sowie die Welt der Kunst mit den Sammlungen
der Hilti Art Foundation eine spannende Symbiose eingehen – europaweit einmalig.
Mit der Skulpturenausstellung in Zusammenarbeit mit Bad
Ragaz wird Vaduz 2015 zudem mit einer einzigartigen
Open-Air-Ausstellung bereichert. Ein weiteres Highlight
wird die Eröffnung der neuen Schatzkammer im Städtle
sein, deren Eröffnung zu Ostern 2015 geplant ist. Neben
dem Fürstenhut wird dort unter anderem echtes Mondgestein und das weltgrösste Fabergé-Ei zu sehen sein.
Culture in the heart of
Liechtenstein
Liechtenstein may be small in size but it is
big on culture. The Principality offers an
exciting mixture of traditional and modern
architecture, with the black cube in the
centre of Vaduz immediately catching the
attention of many visitors. Just a few metres away, a new museum is currently under
construction. This White Cube will house
the contemporary works of the Hilti Art
Foundation. Plans are also underway to
build a new Treasure Chamber, set to open
in 2015. The National Museum counts
among the more traditional buildings in
Vaduz, while the modern architecture of
the new parliament building constructed
using over one million bricks will grab the
attention of visitors crossing the Peter-Kaiser-Platz square. For more information visit
www.tourismus.li
Neu ab Ostern 2015 geplant: Die Schatzkammer
mit Fürstenhut, echtem Mondgestein, dem grössten
Fabergé-Ei der Welt u.v.m. Weitere Informationen
www.landesmuseum.li
Der Weisse Würfel ergänzt den Schwarzen Würfel
im Herzen von Vaduz. Er beherbergt ab dem Frühjahr 2015 die öffentlich zugängliche Sammlung der
Hilti Art Foundation sowie das exklusive Uhren- und
Schmuckfachgeschäft von Huber Watches Jewellery.
www.kunstmusem.li, www.huber.li
Mit der Skulpturenausstellung «BadRagartz»
kommt 2015 eine einzigartige Open-Air-Ausstellung
mit über vierzig Top-Werken internationaler Künstler
nach Vaduz. www.badragartz.ch
53
Weingenuss
im Fürstentum
54
oho#1
Edle Tropfen, die es nur im Fürstentum Liechtenstein gibt: Das kleine
Land zwischen Alpenrhein und Rätikon – nur rund 50 Kilometer vom
östlichen Bodenseeufer entfernt – ist ein viel versprechendes Gebiet
für die Jäger des gehobenen Genusses. Denn rund 100 Winzer – einschliesslich der Fürstlichen Hofkellerei – widmen sich hier seit Jahrhunderten der Kultivierung der einzigartigen Reben.
Text: Eric Thiel · Foto: Martin Walser
Im klimatisch begünstigten Rheintal, eingebettet zwischen
Österreich und der Schweiz, lässt der Föhn an den Südhängen der Berge ausgezeichnete Weine reifen. Jeweils zur
Herbstzeit präsentieren die Liechtensteiner Winzer stolz
ihre guten Tropfen, die übrigens nicht exportiert werden.
Denn einerseits ist die Anbaumenge begrenzt und andererseits trinken die Liechtensteiner ihren exzellenten Wein
am liebsten selbst...
Genussvolle Degustationen
Fürstlicher Weingenuss ist daher nur vor Ort möglich: So
bietet beispielsweise die Fürstliche Hofkellerei in Vaduz
sowohl einen guten Überblick wie auch önologische Raritäten, die verkostet und erworben werden können. Degusta­
tionen bieten darüber hinaus das Weingut Castellum in
Eschen und Harry Zechs Weinbau Cantina in Schaanwald
an. Auch viele Winzer, die im Nebenerwerb kleine Flächen
bewirtschaften und ihre eigenen Weine keltern, tragen zur
kleinen, feinen Weinkultur des Landes bei.
Liechtensteiner Winzerfeste
Herbstzeit ist Winzerzeit. Die Liechtensteiner Winzer präsentieren zu verschiedenen Anlässen ihre guten Tropfen:
Beispielsweise beim Weinfest der Winzergenossenschaft
Triesen bei der historischen Kapelle St. Mamerten, am Unterländer Winzerfest mit der Krönung der Weinkönigin
und beim traditionellen Liechtensteiner Winzerfest im Vaduzer «Städtle». Die besten Weinbauer des Landes stellen
dann ihre Eigenproduktionen vor, wobei das grosse Angebot die Besucher oft überrascht. Wo sonst bietet sich eine
solche Vielzahl von roten und weissen «Einheimischen»
zur Probe an? Der Blauburgunder und der Müller-Thurgau
bilden landesweit die Hauptsorten. Zusammen machen sie
rund 75 Prozent der Erntemenge aus. Zweigelt und Blau­
fränkisch sind neben Regent, Maréchal Foch und Léon Millot weitere rote Rebsorten. Chardonnay, Sauvignon Blanc
und Weiss- und Grauburgunder bringen ausgezeichnete
sortentypische Weine hervor. Für den kleinen Hunger zwischendurch warten würzige Winzerwürste und Winzer­
käse auf die Besucher. Ebenso ein Stück Liechtensteiner
Lebensqualität: Die feinen bis würzigen Käse vom Bangshof oder der Bergkäse von den heimischen Almen. Zusammen mit einem guten Glas Wein ergibt dies einen fürstlichen Genuss, den bisher nur wenige Besucher ausserhalb
des kleinen Alpenstaats kennen…
Destillate
Edle Tropfen nochmals verfeinert: Destillate aus Liechtensteiner Obst und Getreide reichen vom Traubentresterbrand über verschiedene Obstbrände bis hin zum «fürstlichen» Whiskey. Doch das ist eine andere
Geschichte…
Fakten
Weitere Infos unter
www.weine.li
www.hofkellerei.li
www.winzer-am-eschnerberg.li
www.balzner-winzer.li
Fine wine from Liechtenstein
Liechtenstein has a long and successful
winemaking tradition. The Principality’s
position between the banks of the Rhine
and the mountains of the Rätikon Chain –
around 50 km from the eastern shores of
Lake Constance – provides excellent conditions for producing fine wines. More than
Auf dem Gebiet Liechtensteins
wird, dank den Römern, seit
über 2’000 Jahren Wein angebaut. Der «Föhn», ein warmer
Südwind, sorgt für optimale klimatische Bedingungen.
www.tourismus.li
100 winemakers, among them four professional growers including the Prince of
Liechtenstein Winery, today continue the
centuries-old tradition in the region. Hikes
and tasting sessions are an excellent way
to experience Liechtenstein’s many
vineyards. For more information visit
www.tourismus.li
55
Demeter-Wein
in Sicht
Dem Traditionellen verpflichtet und zugleich offen für Neues – diese Einstellung prägt
insbesondere die Profiwinzer in Liechtenstein. Sie sind stolz auf ihre edlen Tropfen
und die lange Weinbaukultur prägt mit ihren Weingärten an sonnigen Lagen das
Landschaftsbild bis heute. Einer der vier Berufswinzer ist Harry Zech aus dem Liechtensteiner Unterland. Interview: Verena Cortés · Fotos: Harry Zech Weinbau
Nomen est omen. Die lateinischen Worte auf den Etiketten
sind nicht nur typisch für die Weine von Harry Zech, sie
stehen auch für den Inhalt: göttlich, leidenschaftlich und
liebevoll. Der Winzer und Önologe bewirtschaftet eine Rebfläche von rund drei Hektaren, wobei sich die einzelnen
Rebberge an hervorragenden Lagen in Vaduz und Mauren
befinden. Oberstes Ziel auf dem Weingut Zech ist es, einen
persönlichen Wein mit höchster Qualität herzustellen. Und
um das zu erreichen, geht Harry Zech auch unkonventionelle Wege.
56
Sie haben schon seit Beginn Ihrer Winzerkarriere auf
naturnahe Produktionsmethoden gesetzt. Nun gehen
Sie einen Schritt weiter?
Harry Zech: Seit Beginn dieses Jahres stelle ich auf biodynamischen Weinbau nach den «Demeter»-Richtlinien um.
Das Markenzeichen «Demeter» ist noch höher qualifiziert
als die Bio-Marke. Das heisst, in der Bewirtschaftung wird
komplett auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel,
auf Herbizide und auf Kunstdünger verzichtet.
oho#1
Welche Vorzüge hat der biodynamische
Anbau für die Reben?
Mit der biodynamischen Bewirtschaftung wird ein
aktiveres Bodenleben gefördert. Die Weinbergböden
sind das gesamte Jahr begrünt, damit die Nützlinge
einen Lebensraum und ein ständiges Nahrungsangebot haben. Auch schützt die Begrünung vor Erosion
und Bodenverdichtung. Die Reben können mehr Nährstoffe aufnehmen und der Boden bleibt fruchtbarer.
Die Auswirkung dieser Umstellung auf den Wein?
Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Herbiziden werden komplett vermieden. Da die Reben mehr Nährstoffe aufnehmen können, wird
der Wein vermehrt vom Boden beeinflusst. Das
spiegelt sich im Weincharakter wider und verbessert die Qualität.
Wann präsentieren Sie Ihren ersten DemeterWein?
Sowohl Boden wie Reben müssen sich erst umstellen und dazu braucht es ungefähr drei Jahre.
Der erste Bio-Wein wird Jahrgang 2016 und der
erste Demeter-Wein wird den Jahrgang 2017 tragen.
Welche Kelterei-Geheimnisse können Sie aus
Ihrem Keller verraten?
Auch bei der Verarbeitung gilt: «Jede Behandlung ist eine
Belastung für den Wein». Deshalb verarbeiten wir die Trau-
ben sehr schonend mit möglichst geringer Einflussnahme.
Gelesen wird von Hand mit Kisten, die «Rotwein-Maische»
wird noch von Hand in den Bottichen (Standen) gestösselt,
die Maische wird mit geringem Druck ausgepresst und
die Weine werden unfiltriert abgefüllt, damit sich die Inhaltsstoffe authentisch entfalten können.
Welchen Wein von Harry Zech muss man unbedingt
kredenzen?
Alle! (lacht). Für die heissen Tage kann ich besonders
den Riesling-Sylvaner empfehlen, der ist frisch und
fruchtig. Wer es lieber kräftiger und südländisch
mag, dem stelle ich gerne meinen Neuling «Le Rendez-vous» vor. Das ist ein Cuvée aus Gamaret, Merlot und Cabernet Sauvignon, der – wie alle meine
Rotweine – im Holzfass ausgebaut ist.
Wein aus Liechtenstein ist...
...etwas ganz Besonderes, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Die Qualität unserer Weine hat sich
in den letzten Jahren enorm gesteigert und die Auswahl beschränkt sich schon lange nicht mehr nur auf
leichte Landweine.
Mehr Informationen
www.hz-weinbau.li
57
Kultur/Genuss
Die Kunst des Geniessens
Einheimischer Bergkäse, delikate Fisch- und Fleischgerichte, feine
Süssspeisen – so abwechslungsreich wie die Geographie des Landes ist auch seine Gastronomie, die eine kulinarische Brücke zwischen Tradition und Moderne schlägt. So findet man neben urigen
Gasthäusern, die die bodenständige, heimische Küche pflegen,
auch eine erstaunliche Dichte an Gourmetrestaurants, die im
Gault&Millau und im Guide Michelin ausgezeichnet wurden. Gemessen an der Einwohnerzahl hat das Fürstentum wahrscheinlich
die höchste «Genussdichte» der Welt. Text: Rebecca Testi-Marogg
Hausgemachte Liechtensteiner Spezialitäten serviert man beispielsweise in
der «Wirtschaft zum Löwen», die in einem 400 Jahre alten Bauernhaus in
Hinterschellenberg ihre Gäste empfängt. Schwartenmagen, langsam gereifter Käse, Käsknöpfle oder im Herbst Schlachtplatten mit Krautwurst,
Kesselfleisch und Sulzbraten stehen auf der Karte. Die Rezepte werden seit
sechs Generationen in der Familie vererbt. Eine ebenso gute Küche bieten
beispielsweise die Weinlaube in Schellenberg, der Landgasthof Rössle in
Ruggell oder das «Turna» in Malbun. Übrigens ideal, um Genuss und Wandern zu kombinieren...
Käsknöpfle ist das Nationalgericht der Liechtensteiner.
58
Käsknöpflekönigin
Das Nationalgericht der Liechtensteiner ist ein vegetarisches – die Käsknöpfle. Als ungekrönte Käsknöpflekönigin des Landes gilt Martha Bühler.
Die frühere, erfolgreiche Skirennfahrerin hat nach ihrer Sportkarriere eine
neue Leidenschaft entwickelt – das Käsknöpflekochen. Das Kochduell im
ZDF gewann sie im vergangenen Jahr souverän. Aufgrund der grossen
Nachfrage bietet sie übrigens neu Kochkurse an.
oho#1
Genussvolle Lebenskunst –
der Sonnenhof in Vaduz
Gaumenfreuden und Genussmomente
Echte Haute Cuisine und damit Genuss pur bieten
unter anderem die Restaurants «Schatzmann»
(17 Gault&Millau-Punkte) in Triesen und «Sonnenhof»
(16 Gault&Millau-Punkte) in Vaduz – letzteres übrigens
mit direktem Blick auf das Schloss und die majestätische Kulisse der Liechtensteiner und Schweizer Alpen.
Der «Torkel» (16 Gault&Millau-Punkte), idyllisch inmitten von Weinbergen gelegen, ist das Spezialitätenrestaurant des Fürsten und bietet eine ausgezeichnete
Küche.
Exoten
Die traditionelle Küche Liechtensteins wird durch
internationale Anbieter ergänzt. Neben den typischen
italienischen Restaurants überrascht das Angebot an
fernöstlichen Spezialitäten: Beispielsweise japanisches
Sushi im CAFE im Kunstmuseum, Indisch im Schlössle
Mahal sowie thailändische und chinesische Küche in
zahlreichen Gastronomiebetrieben – vom «Take away»
bis zum Restaurant.
Mit einem guten Wein und edlen Menü
den Abend im Alpenhotel Vögeli geniessen.
T +423 265 31 00, www.alpenhotel.li
59
Kultur/Genuss
Kaffee de Luxe
Für eine Tasse guten Kaffees lohnt es sich übrigens nach Schaan
in die preisgekrönte Gourmet-Kaffeerösterei Demmel zu fahren.
Die sortenreinen Kaffees und Kaffeespezialitäten, die man hier
probieren und kaufen kann, werden in der gläsernen Manufaktur
mehrmals wöchentlich in liebevoller Handarbeit geröstet.
Park Hotel Sonnenhof
Im gefühlten Herzen Europas vereint
eines der romantischsten BoutiqueHotels der gesamten Alpenregion alles, was man sich unter einem «Sonnigen Leben in privater Atmosphäre»
vorstellt: Den kulinarischen Hochgenuss und einen sinnlichen Kosmos
für die ungestörte Zweisamkeit.
Und ganz nebenbei bietet das von
Starkoch Hubertus Real und seiner
Familie liebevollgeführte Relais &
Châteaux Hotel mit eigenem Traumpark den besten Blick auf das Schloss
Vaduz, die Alpen und die nahe gelegenen Weinberge.
Kuchen? Kuchen!
Lust auf Kuchen? Das Alpenhotel Vögeli und das Hotel-Restaurant
Galina in Malbun sind für seine Torten weit über die Grenzen hinaus bekannt. Es lohnt sich schon alleine wegen eines Stückes der
ausgezeichneten Schwarzwälder Torte in den Ski- und Ferienort
Malbun zu fahren. Alternativ gibt es hier die Weisswälder Torte
– ein echtes, schmackhaftes Unikat. Beim gedeckten Apfelkuchen
gilt das Gasthaus Masescha als Geheimtipp. Egal, wofür man
sich entscheidet – insgesamt bieten die Cafés und Konditoreien
in Liechtenstein für Naschkatzen fürstlich gute Süssspeisen
aller Art...
Biergenuss
Das Liechtensteiner Brauhaus und PrinzenBräu sind echte Genussbringer: Kristallklares Wasser und beste Zutaten prägen diese Biere. Vom «Alt» über «Krona», «Monarch» und «Naturblond» bis zum
«Weiza» u.v.m. reicht das Angebot. Ideal, um den Abend bei einem
kühlen Bier genussvoll ausklingen zu lassen…
Weitere Informationen über alle Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten unter www.tourismus.li
T +423 239 02 02
www.sonnenhof.li
Gastlich, herzlich, urig: Das Familienhotel Turna ist für echte
Gastfreundschaft und herzhaft gesundes Essen bekannt.
Hotel Turna: T +423 265 50 40, www.turna.li
60
oho#1
Night life
Das Nachtleben in Liechtenstein ist
ein besonderes – klein, trendig und
genau deshalb cool. Insider wissen
genau, wo wann was los ist. Für alle
anderen wird es oft erst auf den
zweiten Blick sichtbar...
An warmen Sommerabenden spielt sich das
Nachtleben überwiegend im Freien ab, wenn die
Tische im Vaduzer Städtle die Fussgängerzone in
Beschlag nehmen oder in Schaan südliches Flair
zum Flanieren von einem Lokal zum nächsten
einlädt. Wo pulsiert das Nachtleben? Zum Beispiel
in den Bars «Zwei» und «Nexus» im Zentrum von
Vaduz. Clubatmosphäre gibt es u.a. auch im Soho
Supperclub in Schaan, der als Hotspot beliebt ist.
Wilde Nächte in Liechtenstein enden oft im
«Johnny’s», offiziell die «Long John Bar» genannt.
Das «Bogarts» und das «Black Pearl» in Schaan
sind zwei weitere beliebte Locations der Szene
wie auch die «Räbabar» in Mauren. Alpenländisch-zünftig geht es beispielsweise in Malbun
ab, unter anderem in der urigen «Elchbar» im Alpenhotel (insbesondere beim Aprés-Ski im Winter), der «Gitzi Höll» und der legendären kleinen
«Engelburg».
@
stalAlle Veran er
t
tungen un
us.li /events
w w w.tourism 61
Kultur/Genuss
Highlights 2014/2015
Rund 500 Veranstaltungen pro Jahr: Das Fürstentum Liechtenstein bietet das gesamte Jahr eine Vielzahl an Veranstaltungen – von hochwertigen Kulturevents
über Top-Sportveranstaltungen bis zu den kleinen, feinen «Fäschtle» der Vereine.
Neben der folgenden Auswahl der im Juli 2014 bekannten Events finden sich alle
Veranstaltungen stets aktuell unter www.tourismus.li/events.
20. LIHGA
5.–13. September 2014
Schaan, Messeplatz im alten Riet
www.lihga.li
47. Bundessängerfest
12.–13. September 2014
Eschen
www.mcn.li
The Princely Liechtenstein Tattoo
12.–14. September 2014
Schellenberg Burgruine
www.princely-tattoo.li
Beizafestival
19. September 2014
Schaan, Vaduz
www.beizafestival.li
Die letzten Romantiker
175-Jahr Rheinberger-Jubiläum
Bis 21. September 2014
Vaduz, Landesmuseum
www.landesmuseum.li
Dresdner Sinfoniker
22. Oktober 2014
Vaduz, Vaduzersaal
www.tak.li
Vaduz on Ice
11. November 2014–6. Januar 2015
Vaduz, Städtle
www.vaduz-on-ice.li
Weihnachtsmarkt Vaduz
13.–14. Dezember 2014
Vaduz, Städtle
Weitere Weihnachtsmärkte und Details
unter www.tourismus.li
Weihnachtskonzert
23. Dezember 2014
Vaduzer Saal, Vaduz
www.tak.li
Saisonstart Skigebiet Malbun
13. Dezember 2014
www.tourismus.li
www.bergbahnen.li
62
oho#1
EYOF
European Youth Olympic Festival
25.–30. Januar 2015
Vorarlberg/Liechtenstein
www.eyof2015.org
Fasnacht
Die Narren sind los – landauf, landab
12.–17. Februar 2015
Liechtenstein
www.fasnacht.li
@
Ein Sommernachtstraum
William Shakespeare und
Felix Mendelssohn
30. Juni 2015
Vaduzer Saal, Vaduz
Mit Klaus Maria Brandauer
Musik: Kammerorchester Basel
www.tak.li
ändige
Das vollst
P r og r a m m
us.li /events
w w w.tourism
Fürstenwoche
9.–16. August 2015
Liechtenstein
www.tourismus.li/fuerstenwoche
Staatsfeiertag
15. August 2015
Vaduz
www.staatsfeiertag.li
Schatzkammer Liechtenstein
Eröffnung Ostern 2015 (geplant)
«Vom Fürstentum über die Welt ins Weltall»: Gezeigt werden einzigartige Objekte,
u. a. das Apfelblütenei von Fabergé (grösstes Fabergé-Ei der Welt), Mondgestein von
den Flügen der Apollo 11 und Apollo 17 etc.
www.landesmuseum.li
Rubel, Riet & Rock’n’Roll
TAK, 21./22. April, 7./8. Mai 2015
www.tak.li
Eröffnung des Weissen Würfels
Juni 2015 (geplant)
www.hiltifoundation.org
LGT Alpin Marathon
13. Juni 2015
www.lgt-alpin-marathon.li
The Princely Liechtenstein Tattoo
4.–6. September 2015
Schellenberg Burgruine
www.princely-tattoo.li
Saisonstart Skigebiet Malbun
12. Dezember 2015
www.bergbahnen.li
63
Die Brennerei Telser
Meisterdestillate aus Tradition
Exzellente Schnäpse, Gin und Whiskey: Seit über 130 Jahren verfeinert die Brennerei Telser in Triesen – als einzige
ihrer Art – Obst, Getreide und vieles mehr in einzigartige
Genussprodukte. Über 30 Goldmedaillen bestätigen ihre
Qualität seit Jahrzehnten. Internationale Experten zeichneten den «Telsington Whisky» soeben als einen der besten
Europas aus. Das Familienunternehmen bietet ganzjährig
Degustationen und Brennerei-Führungen durch das denkmalgeschützte, über 500-Jahre alte Bauernhaus an.
Weitere Informationen
T +423 392 53 73 und www.brennerei-telser.com
Souvenirstempel
Sehenswert und dekorativ: Der Souvenir-Stempel
dokumentiert den Aufenthalt im Fürstentum
Liechtenstein. Das Tourist Office bestätigt für
3 CHF (2,50 Euro) den Besuch des Gastes in
Liechtenstein.
Weitere Informationen
T +423 239 63 63 und www.tourismus.li
Made in
Liechtenstein
Souvenirs mal anders
Wie kann man Liechtenstein als tragbare, originelle Erinnerung mitbringen? Ganz einfach: Kurz im «Hoi-Laden»
oder dem Landesmuseum-Shop einen Stop einlegen. Spezielle, fürstliche, sinnvolle oder witzige Dinge erwarten die
Besucher. Die Produkte stammen in der Regel aus der Region oder sind typisch für das Land – vom Bleistift mit
Krone über den Flachmann aus Holz und historische Postkarten bis zum Fürstenhemd reicht das Angebot. In die
Welt der edlen Düfte entführt zusätzlich das Landesmuseum, das über einen eigenen Museumsshop verfügt – einfach mal vorbei schauen…
Weitere Informationen
Hoi-Laden: T +423 230 39 39 und
www.hoi-laden.li
Landesmuseum: T +423 239 68 20 und
www.landesmuseum.li
64
Ein Stück Liechtenstein aus dem
«Hoi-Laden»: Das Holzbrett in Landesform sowie das Ribel-Set mit
Bio-Mehl aus der Mühle Balzers.
oho#1
Die kleinsten Botschafter
Klein, fein, faszinierend: Seit Briefmarken gedruckt werden, sind sie als
Sammlerobjekt begehrt. Die Philatelie Liechtenstein überrascht regelmässig mit einzigartigen Exemplaren und Serien. Und wird dafür international ausgezeichnet. Sammler aus der gesamten Welt kommen daher nach
Liechtenstein. Eine Übersicht bietet der Shop im Liechtenstein Center, dem
offiziellen Tourismus Büro.
Tipp: Das Postmuseum im Städtle 37 zeigt über 100 Jahre Briefmarkengeschichte hautnah. Kostenfreier Eintritt.
Weitere Informationen
T +423 399 44 66 und www.philatelie.li
Dolce Schokolade
Lecker, kreativ, exklusiv: Diese Schokolade verführt. Das
Dolce ist beliebt für seine köstlichen Eigenproduktionen
sowie die offene Frischschokolade aus der Schweiz. Ein Paradies für Schokoladenliebhaber und auch ideal als Geschenk. Auf den Punkt gebracht: Purer Genuss für jeden.
Weitere Informationen
T +423 232 67 00 und www.dolce.li
Ein Unikat: «Der Monarch»
Hersteller: Reinhard Servello, Bobber Anstalt
Gewinner des European BBO Champion 2012, Aufbau: 2012, Motor: 1972 Shovelhead
Rahmen: Bobber Einarm-Starrahmen, Lack: Spezial-Lackierung mit Kohle-Skizzen by
Marcus Pfeil, Gravuren: Old Style Handgravuren by Marcus Pfeil.
Weitere Informationen
T +423 392 24 90 und www.bobber.li
65
66
oho#1
Wirtschaft/Bildung
Kleines Land,
grosse Ideen
Das Fürstentum bietet Menschen mit aussergewöhnlichen Ideen einen kreativen Schaffensort.
Hier lohnt sich Unternehmertum. Das Staatsoberhaupt geht als gutes Vorbild und erfolgreicher Unternehmer vorweg. Zufall ist es daher
nicht, dass sich Firmen aus Liechtenstein zu
globalen Top-Nischenplayern im Weltmarkt entwickeln und behaupten. Das Land bietet attraktive Rahmenbedingungen und echte Wachstumsperspektiven. Text: Markus Kaufmann · Foto: Roland Korner
WIR BAUEN EINE
BESSERE ZUKUNFT.
21 000 Mitarbeitende begeistern weltweit unsere Kunden. Wir identifizieren die
Bedürfnisse der Bauindustrie und schaffen mit innovativen Lösungen überlegenen
Mehrwert. Wir fördern ein Klima, in dem jedes Teammitglied persönlich wachsen
kann und handeln verantwortlich gegenüber Gesellschaft und Umwelt.
Hilti Aktiengesellschaft│9494 Schaan│Liechtenstein │www.facebook.com/hiltigroup
Hilti. Mehr Leistung. Mehr Zuverlässigkeit.
68
oho#1
Top-Wirtschaftsstandort
mit Global Playern
Liechtenstein bietet Unternehmern die Möglichkeit, sich auf das
zu konzentrieren, was wirklich zählt: Die Entwicklung und den
Erfolg des eigenen Unternehmens.
Das Fürstentum überrascht mit exzellenten Standortfaktoren: Dem Zugang zu zwei Märkten (EU und der Schweiz),
der Mitgliedschaft in der EFTA und den damit verbundenen Freihandelsabkommen, der liberalen Wirtschaftsordnung mit einem attraktiven Steuersystem und den liberalen Arbeitsgesetzen. Ob Hightech-Bohrmaschinen (Hilti
Aktiengesellschaft), Pizzas für Italien (Herbert Ospelt Anstalt) oder Heizsysteme für den Buckingham Palace (Hoval
AG) – aus zahlreichen Bereichen kommen die Weltmarktführer direkt aus Liechtenstein.
Erfolgreiche Unternehmer
Leistung lohnt sich: Ein ausgeprägtes Unternehmertum
vor Ort, das aktiv gelebt wird und hervorragende Rahmenbedingungen des Kleinstaates sind die Garanten für Erfolg. Namen wie Martin Hilti, Gründer des Weltkonzerns
Hilti, Max Auwärter, Pionier in der Vakuumbeschichtungstechnik und Gründer der Balzers AG (heute Oerlikon
Balzers) zeigen, dass in einem liberalen Umfeld Unternehmertum zum Erfolg führt. Das Gleiche gilt für die Ivoclar
Vivadent AG, die von ihrem Hauptsitz in Liechtenstein aus
120 Länder mit Dentalprodukten beliefert und Marktführer ist.
Weltweit Liechtenstein
Made in Liechtenstein: Vieles, was an anderen Orten der
Welt erfolgreich umgesetzt wird, hat auch einen Teil Liechtenstein in sich. Ob dies die erste bemannte Mondlandung
1969 war, bei der Produkte der Oerlikon Balzers im Einsatz
waren (weltweit einzigartige Beschichtungen), oder ein aktuelles Konzert von Miley Cyrus, das ohne die Stecker der
Neutrik AG aus Schaan nicht stattfinden würde. Ein kleines Stück Liechtenstein ist (fast) immer dabei.
Weitere Informationen unter:
www.liechtenstein-business.li
Top business location home
to global players
Fakten
Über 4’000 Unternehmen haben
sich in Liechtenstein niedergelassen und sorgen für eine rekordverdächtige Unternehmensdichte von 1 Unternehmen pro 9
Einwohnern.
Liechtenstein is an excellent place to do
business. As well as offering direct access
to two markets (EU and Switzerland) and
being a member of the EFTA and its associated free trade agreements, the Principality pursues liberal economic and labour policies and offers an attractive fiscal system.
These conditions leave entrepreneurs free
to concentrate on what really matters – developing their business. For more information visit www.liechtenstein-business.li
69
Wirtschaft/Bildung
Tradition & Innovation
Zahlreiche Standortvorteile, eine liberale, stabile Wirtschaftspolitik, ein AAA-LänderRating, eine hohe Zentralität in Europa und als i-Tüpfelchen noch eine exzellente
Lebensqualität, die tägliche Kreativität ermöglicht: Das ist Liechtenstein. Text: Markus Kaufmann
Innovativer Fahrzeugbau
Die Kaiser AG aus Schaanwald ist Technologieführer bei
Fahrzeugen für die Kanalreinigung und industrielle Entsorgung sowie bei Mobil-Schreitbaggern. Fünf eigene
Standorte und ein Netzwerk von über 100 Vertriebs- und
Servicepartnern sorgen dafür, dass diese liechtensteinischen Spezialfahrzeuge leistungsstark und zuverlässig auf
fünf Kontinenten ihren Dienst verrichten. Kaiser Fahrzeuge sind für den Einsatz in extremen Einsatzgebieten konzipiert, absolut zuverlässig und einzigartig. www.kaiser.li
Hilti Gruppe – Tradition und Innovation
Wärmebehandlung made in Schaan
Die Bodycote Rheintal Wärmebehandlung AG ist der
Marktführer der Region auf dem Gebiet der technischen Wärmebehandlung von Stahlbauteilen, die im
Automobil-, Flugzeug- und Maschinenbau verwendet
werden. Das Dienstleistungsunternehmen ist ein regionaler Betrieb, der sich durch Innovation, Service-Denken und Verlässlichkeit auszeichnet und ein hohes
Leistungspotenzial hat. Bodycote vereint langjährige
Erfahrung, hohes Fachwissen und gilt als ein attraktiver Arbeitgeber. Aktuell sind in Schaan 50 Mitarbeitende, davon neun Auszubildende, tätig.
www.bodycote.li
70
Innovativ, dynamisch, erfolgreich: Dies verkörpert die
Hilti Gruppe aus Schaan, ein Familienunternehmen, das
1941 als mechanische Werkstatt mit fünf Mitarbeitern
gegründet wurde und heute ein Weltkonzern im Bereich
Befestigungs- und Abbautechnik mit über 21’000 Mitarbeitern ist. Die wesentlichen Treiber des Erfolgs waren
stets ein engagiertes Team und Produktentwicklungen,
die neue Standards setzen. Mit dem Innovationszentrum, das 2015 eröffnet wird, verstärkt das Unternehmen den Bereich Forschung und Entwicklung und baut
den Hauptstandort weiter zu einem Kompetenzzentrum
für Spitzentechnologie aus. www.hilti.com
Oerlikon Balzers auf Expansionskurs
Mit der Fusion von Oerlikon Balzers und Sulzer Metco
ist im Juni ein globaler Technologieführer für Oberflächenlösungen entstanden. Das neue Oerlikon-Segment
«Surface Solutions» beschäftigt weltweit rund 6’000
Mitarbeitende, betreibt 110 Beschichtungszentren und
erzielt einen Umsatz von über 1 Mrd. CHF. Die beiden
Business Units Oerlikon Balzers und Oerlikon Metco
sind seit Jahrzehnten an der Entwicklung von wegweisenden Beschichtungstechnologien beteiligt, u.a. Dünn-
oho#1
Unternehmertum
lohnt sich
Liechtenstein ist ein ausgezeichneter Ort für Firmenansiedlungen. Unternehmertum lohnt sich.
Die Vorteile des attraktiven Standorts lassen sich
nicht an einer Hand abzählen:
Ein Multitalent: Der Schreitbagger der Kaiser AG.
schichttechnik, Plasmawärmebehandlung und Laserauftragsschweissen. Ziel ist die Optimierung von Bauteilen
und Produkten. Hauptsitz des neuen Weltmarktführers
ist Balzers. www.oerlikon.com
Swarovski bringt das Funkeln in den Alltag
Wer bei Swarovski arbeitet, ist mittendrin in einem Familienbetrieb mit vielfältigen Aufgaben und Karrierechancen in einem weltweiten Netzwerk. In Triesen beschäftigt Swarovski über 600 Mitarbeiter. Dieser
Standort ist für das Supply Chain Management aller
funkelnden Swarovski Artikel weltweit zuständig und
betreibt dazu Zentrallager in Triesen und Singapur mit
einem Logistikvolumen von über 27 Millionen Stück pro
Jahr. Weitere Funktionen in Triesen sind Verkaufs- und
Betriebsplanung; Entwicklung, Produktion, Beschaffung und Qualität für verschiedene Produktbereiche;
Produktionszentren für Swarovski Figurinen in Liechtenstein und Thailand; Vertrieb von Swarovski Kristall
Produkten. Die Swarovski Gruppe erreichte 2013 mit
rund 30’000 Mitarbeitenden einen Umsatz von
3.02 Mrd. EUR. www.swarovskigroup.com
• Hohes Mass an politischer Kontinuität und
Stabilität
• Breite Diversifikation des Wirtschaftsstandorts
• Zwei Marktzugänge (Europa und Schweiz)
• Liberale Wirtschaftspolitik
• Stabile Sozial-, Rechts- und Wirtschafts­
ordnung
• Moderate Unternehmensbesteuerung,
einfaches Steuersystem (Flat-Tax)
• Liberales Gesellschaftsrecht
• Solide Finanzpolitik der öffentlichen Haushalte
• AAA-Länder-Rating
• Schweizer Franken als gesetzliches
Zahlungsmittel
• Sehr gute Infrastruktur
• Überschaubare Grösse, die Flexibilität und
kurze Entscheidungswege mit sich bringt
• Grosse Kapitalkraft der öffentlichen Hand
• Förderung von Forschungs- und
Entwicklungstätigkeiten
Ihr Ansprechpartner für Firmengründungen
Einheitlicher Ansprechpartner EAP
Besucheradresse: Haus der Wirtschaft
Poststrasse 1
9494 Schaan
T +423 236 69 96
[email protected]
@
ionen
A lle In format
st andort
ts
zu m Wir tschaf
usiness.li
-b
in
te
w w w.liechtens
71
Wirtschaft/Bildung
Studieren mit Aussicht –
der Panoramablick über die
Alpen und das Rheintal
ist faszinierend und
inspirierend zugleich.
Von der Spinnerei
zur Universität
Markant schiebt sich in leicht erhöhter
Lage über Vaduz der moderne Glasanbau vor die Industriearchitektur der
ehemaligen Baumwollspinnerei: Wo früher Maschinen ratterten, bietet heute
die Universität Liechtenstein ihren Studierenden und Forschenden Raum zum
Denken mit Leidenschaft. Bauliche Details in der «Denk-Fabrik» erinnern an
die industrielle Vergangenheit, während
der Campus einen dynamischen Bildungs- und Forschungsstandort Liechtenstein symbolisiert. Text: Herwig Dämon
Fotos: Universität Liechtenstein
Fakten
Gründung: 1961
Trägerschaft:
Staat und Wirtschaft
Motto: Studieren mit Aussicht
Ort: Vaduz
Studenten: ca. 1’200
Mitarbeiter: ca. 200
Netzwerke: IBH
www.uni.li
72
Die ehemalige Baumwollspinnerei Jenny, Spoerry & Cie. geht auf die Ursprünge der Industrialisierung Liechtensteins zurück. In der Absicht, die
Zollschutzmauern des österreichischen Kaiserreiches zu überwinden, hat
der Fabrikant Johann Jakob Spoerry 1883 in Liechtenstein ein AllmeindGrundstück erworben, um die Baumwollspinnerei aufzubauen, die bis
1992 produzierte. Nach einem internationalen Architekturwettbewerb und
dem Umbau durch das Münchner Architekturbüro Karl und Probst startete 2002 der Studienbetrieb in einer neuen «Denk-Fabrik», die sich den industriellen Charakter bewahrt hat.
Vom Abendtechnikum zur Universität
Der Wirtschaftsaufschwung nach dem Zweiten Weltkrieg verlangte nach
Fachkräften für die Industrie, die im noch stark bäuerlich-gewerblich geprägten Liechtenstein nicht zu finden waren. Um diesen Mangel zu beheben, wurde 1961 ein Abendtechnikum eröffnet. In fünf Jahrzehnten einer
dynamischen Entwicklung vollzog sich der Wandel von der Ingenieursausbildung für den lokalen Bedarf zu einer international ausgerichteten Universität mit regionaler Verankerung.
Regionale Relevanz und internationale Reputation
Heute stellt sich die Universität Liechtenstein den dringendsten Herausforderungen unserer Zeit – mit innovativen Studiengängen in der Aus- und
Weiterbildung, fokussierter Forschung, dynamischem Wissenstransfer
und besten Rahmenbedingungen für Studierende.
oho#1
Von der Textil- zur DenkFabrik: Internationales Flair an
der Universität Liechtenstein
73
Unsere Universität in Triesen
Kluge Köpfe denken weiter
Die staatlich und international anerkannte Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) hat Modellcharakter im postgradualen und berufsbegleitenden Ausbildungs- und Forschungsbereich. Bei uns haben die
Studierenden die Möglichkeit, in freundlicher, motivierender und vor allem persönlicher Atmosphäre konzentriert
und effizient zu arbeiten. Wir verfügen über hochrangige Lehrkräfte, die eine herausragende Qualität in Lehre
und Forschung garantieren.
Unser auffälligstes Merkmal ist die persönliche Betreuung der Studierenden durch die Lehrenden und das Universitätspersonal. Anstelle eines starren Lehr- und Forschungsangebotes wird an der UFL auf die jeweiligen
Bedürfnisse der Auszubildenden und Forschenden eingegangen. Die Anzahl der Studierenden ist limitiert, um
so den persönlichen Charakter der Institution beibehalten zu können.
Studieren an der UFL in Liechtenstein
• berufsbegleitende Ausbildung
• staatlich und international anerkannte Abschlüsse
• Teaching on demand – hochqualifizierte Lehrkräfte vor Ort
• familiäre Atmosphäre, intensive und persönliche Betreuung
• Internationale Kooperation und Vernetzung
Rechtswissenschaftliche Fakultät
• Doktoratsstudium Rechtswissenschaften mit Abschluss «Dr. iur.»
• CAS Gesundheitsrecht
Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät
• Doktoratsstudium Medizinische Wissenschaft mit Abschluss «Dr. scient. med.»
und «PhD»
Öffentliche Veranstaltungen
• Vortragsreihe «Health and Life Sciences»
• Rechtswissenschaftliches Symposium zum Gesundheitsrecht
74
Bei uns sind Sie immer willkommen!
www.ufl.li
oho#1
Dass die Universität aussergewöhnliche Angebote bereit hält, zeigen innovative Lehrkonzepte, das ausgezeichnete Betreuungsverhältnis und der direkte persönliche Kontakt zu Dozierenden. Die vier Institute Architektur
und Raumentwicklung, Entrepreneurship, Finanzdienstleistungen und
Wirtschaftsinformatik setzen auf eine kreative, leistungsbetonte und internationale Lernumgebung. Der Campus bietet rund 1’200 Studierenden aus
40 Nationen viel Raum, sich in anregender Atmosphäre voll zu entfalten.
Forschung mündet in Innovation
Die Forschungsthemen der Universität Liechtenstein in nachhaltigem Planen und Bauen, Entrepreneurship, Wealth Management und Business Process Management sind international gefragt und weisen einen starken Bezug zur regionalen Wirtschaft und Gesellschaft auf. Die Ergebnisse der
Forschung werden weit über die Region hinaus beachtet und fördern die
Reputation Liechtensteins als Wissenschaftsstandort. Darüber hinaus baut
die Universität ihre Leistungen im Wissens- und Technologietransfer laufend aus – und stiftet so direkten Nutzen für öffentliche sowie private Auftraggeber. Damit trägt die Universität Liechtenstein mit ihrem Campus in
einem markanten Gebäuden der Industrialisierung als offene Innovationsstätte zur Zukunftsfähigkeit des Landes bei.
Eine weitere Universität in Liechtenstein – die UFL
Mit der UFL (Private Universität im Fürstentum Liechtenstein) besteht
eine zweite grosse Bildungseinrichtung im Land mit Vorbildcharakter. Ihr
Fokus liegt im postgradualen und berufsbegleitenden Ausbildungs- und
Forschungsbereich. Weitere Informationen unter www.ufl.li
Businessplan-Wettbewerb
Wie eng an der Universität Liechtenstein Forschung, Lehre und
Transfer verzahnt sind, verdeutlicht auch das KMU-Zentrum. Es
ist Drehscheibe für Wissensvermittlung und andere Dienstleistungen für Klein- und Mittelbetriebe in der Region und führt den
Businessplan Wettbewerb Liechtenstein/Rheintal durch. Der
Wettbewerb bietet jungen Startups die Chance, einen Businessplan unter professioneller Anleitung zu erstellen und sich mit der
eigenen Geschäftsidee einem kritischen Feedback zu stellen.
www.businessplan.li
University of Liechtenstein:
from spinning cotton to forging ideas
Perched slightly above Vaduz lies an eye-catching glass building in front of a former cotton
mill. Today, however, the whizzing and whirring of machines has been replaced by the
University of Liechtenstein with 1’200 students and researchers from around 40 countries.
While some aspects of the original factory have been maintained, the modern campus is a
symbol of Liechtenstein’s position as a dynamic hub of education and research. Offering a
unique flair and breathtaking views of the Alps, the university is a centre of innovation for
architecture, spatial planning, financial services and business IT in the region comprising
Liechtenstein, Switzerland, Austria and the area around Lake Constance in southern Germany. For more information visit www.uni.li and www.liechtenstein-business.li
75
Dynamik heisst,
mit dem Rhythmus zu gehen.
Die VP Bank ist eine flexible und schnelle Spezialistin,
die immer auf dem Laufenden ist. Lassen Sie sich mitreissen.
Denn nur wer sich bewegt, kommt vom Fleck. Sicher voraus.
VP Bank AG · Aeulestrasse 6 · 9490 Vaduz · Liechtenstein
T +423 235 66 55 · F +423 235 65 00 · [email protected] · www.vpbank.com
Die VP Bank Gruppe ist vertreten in Vaduz, Zürich, Luxemburg, Moskau,
Tortola/BVI, Hongkong und Singapur.
76
oho#1
Finanzplatz 2.0
Der Finanzplatz präsentiert sich heute professionell, rechtssicher und international gut vernetzt. Er gilt als attraktiver Standort für Banken, die Versicherungswirtschaft, die Fondsindustrie und die Treuhandbranche. In den letzten Jahren
hat sich Liechtenstein für Finanzdienstleister erfolgreich neu positioniert.
Text: Markus Biedermann · Foto: Paul Trummer
Liechtenstein wird heute in internationalen Organisationen
und von interessierten Marktbeobachtern als verlässlicher,
vertrauenswürdiger und innovativer Partner wahrgenommen und respektiert. Die hiesigen Finanzdienstleister haben zwei Paradigmenwechsel etwas früher vollzogen als
andere Finanzplätze: Sowohl die internationale Steuerkonformität ausländischer Kunden als auch das Bekenntnis
zur Einführung eines automatischen Informationsaustausches mit ausländischen Steuerverwaltungen gehören zu
den neuen, grundlegenden Rahmenbedingungen. Klar
kommuniziert wurden sie durch eine Regierungserklärung im November 2013 sowie durch die so genannte
Liechtenstein-Erklärung im März 2009. Die Abkommenspolitik der Regierung zielt auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den wichtigsten Ländern der Welt ab.
Klare Kundenorientierung
Der konsequente Kundenfokus ist für die Dienstleister im
Kleinstaat Liechtenstein zu einer Chance geworden. Der
Finanzplatz ist ein auf die internationale Vermögensverwaltung spezialisierter Nischenplayer mit einer jahrzehntelangen Erfahrung. Die umfassende, professionelle Betreuung von vermögenden Kunden ist und bleibt die
Kernkompetenz der liechtensteinischen Finanzdienstleister. Anspruchsvolle, komplexe Lösungen verlangen nach
umfassendem Know-how. Kunden des Liechtensteiner Finanzplatzes können auch künftig von der grossen Erfah-
rung in den Bereichen der Vermögensstrukturierung, Vermögensverwaltung sowie der Nachfolgeplanung
profitieren. Angesichts der internationalen Entwicklungen
und der zunehmenden Komplexität bei der grenzüberschreitenden Vermögensplanung wird diese Expertise immer wichtiger, insbesonders für Familiy Offices.
Verlässlichkeit und hohe wirtschaftliche
sowie politische Stabilität
Die Kunden schätzen zudem die hohe wirtschaftliche und
politische Stabilität des Landes sowie die Solidität und
Verlässlichkeit unserer Institute, die liberalen Gesetze
und die qualitativ hochstehenden Dienstleistungen, für
die Liechtenstein international bekannt ist. In den letzten
Jahren haben sich auch einige interessante Nischenplayer
positioniert. Dazu zählt z.B. die Microfinance Initiative
Liechtenstein. Sie leistet einen effektiven und unternehmerischen Beitrag zur Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern. Die Rating Stiftung CARLO Foundation ihrerseits soll als bislang einzige Agentur dieser Art
kommerzielle und nachhaltige Finanzprodukte inte­griert
betrachten. Bereits eine längere Tradition hat auf dem Finanzplatz Liechtenstein die Philanthropie. Auch dort hat
in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Professionalisierung und Diversifizierung stattgefunden. Grundlage
dafür ist das neu formulierte, internationale Standards
setzende Stiftungsrecht.
77
Wirtschaft/Bildung
Vorbildlich reformiert
Der Finanzplatz hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich reformiert und neu aufgestellt. Sein Zukunftspotenzial
liegt vor allem in der spezialisierten Vermögensverwaltung. In Zeiten regulatorischer Transformation sind Kleinheit und Flexibilität ein entscheidender Innovations- und
damit Wettbewerbsvorteil. Der Finanzplatz bietet seinen
Kunden diesbezüglich ein einzigartiges Zukunftspotenzial.
Verwaltete Vermögen steigen
Am meisten Gewicht auf dem Finanzplatz haben die
derzeit 17 lizenzierten Banken. Sie sind hauptsächlich
im Wealth Management tätig und haben per Ende 2013
ein Kundenvermögen von 195 Milliarden Franken verwaltet. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Darin eingeschlossen sind die Vermögen ausländischer
Gruppengesellschaften. Insgesamt arbeiten im Finanzsektor rund 5’000 hochqualifizierte Personen. Dies entspricht einem Anteil von 16 Prozent aller Erwerbstätigen. Sie erwirtschaften 27 Prozent der Bruttowertschöpfung des Landes. Damit ist die Finanzbranche hinter der Industrie der zweitgrösste Wirtschaftsfaktor.
Interesse am Wirtschaftsstandort Liechtenstein?
Alle Informationen unter www.liechtenstein-business.li
und www.bankenverband.li
Das AAA-Rating von
Standard & Poor’s
unterstreicht die Stabilität des Standortes
Liechtenstein.
Fakten
AAA-Rating:
Standard & Poor’s hat Liechtenstein erneut die Bestnote
Triple-A verliehen. Nur noch 18
Länder weltweit haben diese
Top-Bewertung.
(März 2014)
78
Liechtenstein’s financial
centre – change as a
challenge and a chance
Liechtenstein is home to a professional financial services industry with a solid legal
framework and strong international connections. This makes the Principality an
attractive location for banks, insurance
companies, funds and trusts. In recent ye-
ars, Liechtenstein has succeeded in repositioning itself within the financial services
industry. Today it is seen and respected as
a reliable, trustworthy and innovative partner by international organisations and market observers. Liechtenstein is one of the
few countries to still have an AAA credit
rating.
For more information visit
www.liechtenstein-business.li
oho#1
Mit internationaler Stimme
Liechtenstein kann seine politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Interessen nur mit einer aktiven Aussenpolitik wahren. In einer globalisierten, stark
vernetzten Welt werden immer mehr politische Entscheidungen auf internationaler Ebene gefällt. Zwischenstaatliche Verhandlungen oder Verhandlungen im
Rahmen von internationalen Organisationen gehören zur Tagesordnung.
Text: Günther Meier · Fotos: Brigitt Risch und ikr
Der UNO-Generalsekretär,
Ban Ki Moon, besuchte am
1. September 2010 Liechtenstein. Sein Aufenthalt in Liechtenstein stand im Zeichen der
Feierlichkeiten zur 20-jährigen
Mitgliedschaft Liechtensteins
bei der UNO. Dabei entstand das
Bild, das Ban Ki Moon mit den
UNO-Sicherheitsbeamten und
den Gastgebern, Aussenministerin Aurelia Frick und dem liechtensteinischen Uno-Botschafter
Christian Wenaweser, zeigt.
Solidarisch, verlässlich, engagiert
Die fortschreitende Internationalisierung stellt für Liechtenstein und seine Aussenpolitik eine Herausforderung
dar. Mit einer gezielten und fokussierten Politik ist das
Fürstentum aber trotzdem erfolgreich darin, mit begrenzten Ressourcen eine auf langfristige Ziele ausgerichtete
Aussenpolitik zu betreiben. Die Aussenpolitik des Landes
arbeitet international aktiv als solidarischer, verlässlicher
und engagierter Partner mit, um wirkungsvolle Netzwerke
aufzubauen und den Anliegen des Landes international Gehör zu verschaffen. Liechtenstein setzt sich dabei vor allem
für einheitliche und schlanke rechtliche Spielregeln und
den Erhalt nationaler Handlungsspielräume ein.
Nachbarschaft, Integration und
Aussenwirtschaftspolitik
Liechtenstein versteht seine Aussenpolitik somit in erster
Linie als Interessenwahrungspolitik und richtet die aussenpolitischen Prioritäten und Aktivitäten danach aus.
Eine zentrale Bedeutung kommt seit jeher der Nachbarschaftspolitik zu. Mit der Schweiz und Österreich ist die
rechtliche und wirtschaftliche Verflechtung besonders
eng; wichtige Partner sind auch Deutschland und die USA.
Die Pflege der Beziehungen mit diesen Staaten sowie mit
weiteren Partnerstaaten stellt ein Schwerpunkt der liechtensteinischen Aussenpolitik dar. Unser Schicksal ist zudem eng mit dem Schicksal Europas verbunden. Besondere
79
Wirtschaft/Bildung
Beachtung schenkt die Aussenpolitik daher der wirtschaftlichen Integration in Europa. Der EWR, der den ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt garantiert, erweist
sich weiterhin als die für Liechtenstein angemessene Integrationslösung. Neben dem EWR stellt der weitere Ausbau
der EFTA-Freihandelsabkommen ein zentrales Element einer aktiven Aussenpolitik dar. Als vom Export abhängiger
Standort ist Liechtenstein auf einen diskriminierungsfreien Zugang zu ausländischen Märkten angewiesen.
Engagement für Menschenrechte und Demokratie
Das Fürstentum hat ein ureigenes Interesse, dass die Demokratie weltweit gefördert wird, Menschenrechte und
rechtsstaatliche Prinzipien eingehalten werden und Armut
gelindert wird. Kriege, Konflikte, terroristische Aktivitäten
oder grosse Armut können direkte Auswirkungen auf
Liechtenstein haben. Liechtenstein wird sein Engagement
für Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit sowie
internationale Solidarität weiter aktiv betreiben und hat in
der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass es in der
Lage ist, einen wertvollen Beitrag zu leisten. Dies soll auch
in Zukunft so bleiben.
Aussenministerin Aurelia Frick bei
einer Ansprache vor der UNOVollversammlung
Diplomatische Vertretungen Liechtensteins im Ausland
Die diplomatischen Vertretungen Liechtensteins im Ausland und
das Amt für Auswärtige Angelegenheiten vertreten das Fürstentum
nach aussen. Sie setzen sich mit grossem Engagement für die Interessen Liechtensteins und seiner Bevölkerung ein und sind bestrebt,
die politischen und wirtschaftlichen Anliegen des Landes gegenüber anderen Staaten und internationalen Organisationen bestmöglich zu wahren. Die Vertretungen in der Übersicht:
• Liechtensteinische Botschaft in Bern
• Liechtensteinische Botschaft in Berlin
• Liechtensteinische Botschaft in Brüssel, Liechtensteinische
Mission bei der EU in Brüssel
• Liechtensteinische Botschaft in Washington
• Liechtensteinische Botschaft in Wien, Ständige Vertretung bei
der OSZE und bei den UNO-Organisationen in Wien
• Ständige Vertretung beim Europarat in Strassburg
• Ständige Mission bei der UNO in New York
• Ständige Mission bei der EFTA, der WTO und der UNO in Genf
80
Liechtenstein’s international voice
Liechtenstein can only defend its political, economic
and cultural interests through an active foreign policy.
In today’s globalised world, close connections between
countries mean that more and more political decisions
are taken at international level. Among the key policy
areas for Liechtenstein is its relationship with neighbouring countries. The Principality enjoys particularly
close legal and economic ties to Switzerland and Austria, while Germany and the US are also important partners. To find out how a small state makes its voice
heard on the international stage visit
www.liechtenstein.li
oho#1
Starke Leistung für anspruchvollste
Herausforderungen.
KaiSer Produkte überzeugen durch Leistung, herausragende Qualität und
hohe Wirtschaftlichkeit. Der antrieb dafür ist innovation. Zahlreiche Patente
und bestens ausgebildete Mitarbeiter machen KaiSer zum weltweiten
Technologieführer bei Fahrzeugen für die Kanalreinigung und industrielle
entsorgung sowie Mobil-Schreitbaggern. Mehr unter www.kaiser.li
Kaiser. Leistung zählt.
KAISER
81
Wirtschaft/Bildung
WO ENTPUPPT SICH
GANZ NEUES POTENZIAL?
www.entfalten.li
82
oho#1
Fürstlich tagen
Kongresse, Seminare, Tagungen oder ein besonderes Event – das Fürstentum
überrascht mit einzigartigen Lokalitäten, von grossen Sälen über modernste
Gebäude und ruhigen Hotels bis zu historische Burgen. Eine individuelle
Betreuung, ein perfekter Service vor Ort und eine fürstliche Atmosphäre
erwarten die Gäste. Text: Eric Thiel
Raus aus dem Büro, rein ins Vergnügen: Liechtenstein bietet vielfältige Möglichkeiten, den Teamgeist zu fördern, die
Gäste positiv zu überraschen und ihnen ein besonderes Erlebnis zu ermöglichen. Arbeit und Spass können durch die
vielen Outdoor-Aktivitäten optimal verbunden werden, z.B.
im Hochseilpark im Forst, beim Bogenschiessen im Alpengebiet Malbun («Pfeil und Falke», Adler-Erlebniswanderung), bei den vielfältigen Themenführungen, Landesrundfahrten oder dem Erlernen von echtem Polo in der ersten
Poloschule in der Vierländerregion.
Exzellent tagen und entspannt feiern
Die qualitativ hochwertigen Lokalitäten sind komfortabel
ausgestattet und werden zusammen mit moderner Technik
allen Ansprüchen gerecht. Vielerorts sind die Gebäude rollstuhlgängig. In der Regel stehen Parkplätze oder eine Tiefgarage in unmittelbarer Nähe zur Verfügung. Einige der
Lokalitäten bieten faszinierende Räume und Aussenbereiche, in denen es sich inspirierend arbeiten und danach entspannt feiern lässt, z.B. die Fürstliche Hofkellerei, der Kokon-Corporate Campus, das Veranstaltungshaus Boja 19,
die Stein Egerta u.v.m. Auf Wunsch wird der Aufenthalt
der Teilnehmer mit einem fürstlichen Stempel in den Tagungsunterlagen dokumentiert. Das Team von Liechtenstein Marketing entwickelt gerne ein massgeschneidertes
Angebot auf Anfrage und begleitet den Auftraggeber in allen Phasen der Durchführung.
Veranstaltungshaus Boja 19
T +423 373 79 60 oder www.boja19.li
Buchungen und Anfragen
Top-Verkehrsanbindung und Infrastruktur
Einfach, schnell und verlässlich: Vier Flughäfen (Altenrhein,
Friedrichshafen, Memmingen, Zürich) im Umkreis von rund
1.5 Stunden Autofahrt und die zentrale Lage in der Vierländerregion Deutschland, Österreich und der Schweiz machen
Liechtenstein zum optimalen Standort für regionale sowie
internationale Anlässe. Die Anbindung nach und die Infrastruktur in Liechtenstein gelten als hervorragend.
Liechtenstein Marketing
T +423 239 63 63
www.tourismus.li/mice
83
Stein Egerta
Das herrschaftliche Seminarzentrum Stein
Egerta liegt am Waldrand von Schaan und
verfügt über einen legendären Park, der
bei schönem Wetter als FreiluftseminarOrt genutzt werden kann.
SAL Schaan
Das SAL Veranstaltungszentrum ist ein
Ort der Begegnung und der Kultur für die
gesamte Region.
Kapazität: bis zu 880 Personen
Anzahl Räume: 8
Caterer: frei wählbar
Weitere Informationen
www.sal.li
Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
Das hochwertige Ambiente des imposanten
Barriquesaals und der Blick über die Reben
auf das fürstliche Schloss Vaduz bieten den
idealen Rahmen für private, geschäftliche
oder gesellschaftliche Anlässe.
Kapazität: bis zu 60 Personen
Anzahl Räume: 4
Caterer: eigene Bewirtschaftung
Kapazität: bis zu 150 Personen
Anzahl Räume: 2
Caterer: frei wählbar
Weitere Informationen
www.stein-egerta.li
Weitere Informationen
www.hofkellerei.li
Events fit for a prince
Meetings, congresses, seminars or special occasions – the
Principality of Liechtenstein has many unique locations, from
large lecture theatres and modern conference centres to quiet
hotels and ancient castles steeped in tradition. Made-to-measure packages, perfect service and a princely atmosphere will
leave your guests with memories for a lifetime. Upon request,
visitors can receive the souvenir stamp of the Principality of
Liechtenstein in their passport or on their conference documents. The stunning landscape, vibrant cultural scene and
many events and activities going on make Liechtenstein the
ideal place for a special get-together.
For more information visit www.tourismus.li/mice and
www.liechtenstein-business.li
84
Vaduzer Saal
Der Vaduzer Saal eignet sich für Ausstellungen, Grossanlässe,
Workshops und Firmenevents. Der direkte Blick auf das Schloss ist
das Besondere an diesem Saal.
Kapazität: bis zu
690 Personen
Anzahl Räume: 6
Caterer: frei wählbar
Weitere Informationen
www.vaduz.li
oho#1
wegweisend
... wenn es um Kommunikation geht.
DACHCOM steht für Kommunikation, die Ihre Produkte und
Dienstleistungen erfolgreich vermarktet. Auf allen medialen
Ebenen — von der klassischen Anzeige, übers Radio bis zum
Internet. Zielgerichtet, werbewirksam und treffsicher.
DACHCOM.LI AG Communication
FL-9494 Schaan | www.dachcom.li
DACHCOM
Communication
Schaan
Rheineck
Winterthur
Zürich
Lindau
www.dachcom.com
85
Aus Liechtenstein in
die ganze Welt.
Aus der ganzen Welt
nach Liechtenstein.
Oerlikon Balzers ist der Technologieführer bei der Beschichtung von Hartstoffen. Durch unsere innovativen und umweltfreundlichen Beschichtungslösungen erhöhen wir die
Leistungsfähigkeit von Werkzeugen und Präzisionsbauteilen
und verlängern deren Lebensdauer. Davon profitieren zum
Beispiel die Automobil- und Luftfahrtindustrie, aber auch die
Metall- und Kunststoffverarbeitung.
Als einziger Anbieter sind wir mit über 90 Beschichtungszentren in Europa, Asien und Amerika präsent. Die einheitlich
86
hohe Qualität, für die wir weltweit stehen, erzielen wir durch
standardisierte Fertigungsprozesse – auf der Basis von Forschung und Entwicklung aus Liechtenstein.
Global denken, lokal handeln: Für Oerlikon Balzers von
Anfang an eine Selbstverständlichkeit. So bringen wir unsere
Innovationskraft aus Liechtenstein in die ganze Welt.
Mehr Infos unter: www.oerlikon.com/balzers
oho#1
Zu guter Letzt ...
Wie landete das Mond­
gestein in Liechtenstein?
Original-Mondgestein, «Mondbriefe» und zwei liechtensteinische Flaggen, die bei der ersten (Apollo 11) und letzten
(Apollo 17) Mondfahrt mit dabei waren, befinden sich im
Liechtensteinischen Landesmuseum. Es ist übrigens das
einzige Museum ausserhalb der USA
mit fünf Mondsteinen. Präsident Richard Nixon bedankte sich mit dem
Mondgestein, das von den Expeditionen 1970 und 1973 stammt, bei Liechtenstein und der Balzers AG (heute Teil
der OC Oerlikon Balzers AG) für die
Unterstützung bei der bemannten
Raumfahrt. Das in der Vakuumtechnik
und dünnen Schutzbeschichtungen
weltweit führende Unternehmen hatte
wichtige Komponenten für die ApolloMission geliefert.
Nationalhymne
mit englischen Wurzeln
«Oben am jungen Rhein» ist seit 1963 die Nationalhymne
Liechtensteins, die auf dem Originaltext aus den 1850er
Jahren von Jakob Josef Jauch (1802–1859) basiert. Die Melodie ist identisch mit «God Save the Queen», der englischen
Nationalhymne. Ursprünglich als «Oben am deutschen
Rhein» benannt, wurden nach dem zweiten Weltkrieg die
mit Deutschland verbindenden und verweisenden Textstellen geändert: aus «am deutschen Rhein» wurde «am jungen
Rhein» und «im deutschen Vaterland» wurde zu «das teure
Vaterland». Die zweite Originalstrophe mit «Auf Deutschlands Wacht» ist nicht mehr in der aktuellen Hymne enthalten. Die erste nachweisbare Aufführung vor grossem
Publikum erfolgte bei der Eröffnung der Landesausstellung 1895 in Vaduz.
www.liechtenstein.li/hymne
Wussten Sie, dass...
. . . Liechtenstein mit 160 Quadratkilometern und
rund 37’000 Einwohnern der kleinste Alpenstaat,
der viertkleinste Staat Europas und der sechstkleinste weltweit ist?
. . . Liechtenstein seit 1868 ein Land ohne Militär ist?
Zuvor war es das einzige Land weltweit, dessen
Heer mit mehr Soldaten aus dem Krieg heimkehrte
als es hinein marschiert war. 81 statt 80 Soldaten –
sie hatten auf dem Schlachtfeld einen Liechtensteiner Legionär «aufgegabelt», der sich ihnen anschloss.
. . . das Fürstentum ein echtes Binnenland ohne
Flugplatz, ohne Hafen und ohne eigener Autobahn
ist?
. . . Liechtenstein keine eigene Währung besitzt
und der Schweizer Franken seit 1924 offizielle
Landeswährung ist?
. . . rund um das Regierungsviertel in Vaduz über
eine Million Klinkersteine verbaut wurden? Dies
entspricht einer Länge von über 250 Kilometern
oder dem dreifachen Umfang Liechtensteins.
?
. . . liechtensteinische Sportlerinnen und Sportler
bereits neun Olympia-Medaillen gewonnen haben?
. . . die Brennerei Telser in Triesen die einzige gewerbliche Brennerei in Europa ist, die ihre edlen
Tropfen althergebracht über dem Holzfeuer brennt?
. . . das älteste Handwerksunternehmen Liechtensteins die Keramik Werkstatt Schädler in Nendeln
ist? Besichtigungen sind möglich.
. . . rund die Hälfte des Landes mit Bergen bedeckt
ist und Liechtenstein als einziges Land vollständig im Alpenmassiv liegt?
. . . der russische Zar Alexander II. – bevor er Alaska
an die USA verkaufte – erst beim Fürst von Liechtenstein angefragt hatte? Hätte dieser zugesagt,
würde heute Alaska zu Liechtenstein gehören.
87
@
Ih re Meinu n
g ist u ns w ic
htig.
M it machen u
nd gew in nen
!
On li ne unter
w w w.liechten
stein.li/feedba
Stuttgart
270 km
Fürstentum
Liechtenstein
Deutschland
München
240 km
Bodensee
Basel
190 km
Zürich
110 km
Innsbruck
170 km
Österreich
Bern
230 km
Schweiz
Italien
Mailand
250 km
Impressum
Herausgeber: Liechtenstein Marketing, Äulestrasse 30, 9490 Vaduz · Verantwortlich für den Inhalt: Liechtenstein Marketing, Ernst Risch, Geschäftsführer · Projektleiter: Eric Thiel · Redaktionskoordination/Layout: Medienbuero Oehri & Kaiser
AG, Eschen, www.medienbuero.li · Konzept: Liechtenstein Marketing, Medienbuero Oehri & Kaiser AG · Autoren: Markus
Biedermann, Verena Cortés, Herwig Dämon, Michael Fasel, Johannes Kaiser, Markus Kaufmann, Marion Kranz, Günther Meier,
Patrik Schädler, Barbara Schneider, Eric Thiel, Rebecca Testi-Marogg · Fotos: Roland Korner, Werner Legler, Kunstmuseum
Liechtenstein, Liechtensteinisches Landesmuseum, Liechtenstein Marketing, Franz J. Meier, Daniel Ospelt, Brigitt Risch, Georg
Soulek, Paul Trummer, Martin Walser, Reinhard Werner, TAK Theater Liechtenstein, Information und Kommunikation der
Regierung · Akquise und Distribution: Allmedia AG, Schaan, www.allmedia.li · Druck: BVD Druck + Verlag AG, Schaan Auflage: 25’000 Exemplare · Erscheinung: August 2014
88
ck
«Nur wer sein Ziel kennt,
findet seinen Weg.»
Epiktet, Philosoph (50 – 125 n. Chr.)
Landstrasse 153, 9494 Schaan
Niederlassung Unterland
Haldenstrasse 5, 9487 Bendern
www.bvd.li
agenturengel.eu
Welcome to Huber
World of Watches and Fine Jewellery

Documentos relacionados