Nationale und Internationale Erbschaftssteuer
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Nationale und Internationale Erbschaftssteuer
Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle Universität Zürich Rechtswissenschaftliche Fakultät Modul: Nachlassplanung 18./25. April 2013 Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle Zürich Inhaltsübersicht › › › › › › › › › › › › › 1. Was sind Nachlass-/Erbschafts- und Schenkungssteuern 2. Was wird besteuert? 3. Rechtsgrundlagen 4. Schranken 5. Erscheinungsformen 6. Steuerobjekt der Schenkungssteuer 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 8. Steuer-Subjekt 9. Steuer-Befreiung 10. Haftung 11. Steuerbemessung 12. Steuerveranlagung 13. Sonderfall: Nacherbeinsetzung Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 2 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle Inhaltsübersicht › › › › › › › › › › › › › 14. Sonderfall: Nutzniessung 15. Gerichtsentscheide 16. Praktisches Beispiel 17. Interkantonale Verhältnisse 18. Internationale Verhältnisse: CH-Sicht 19. Internationale Verhältnisse: Andere Staaten 20. Doppelbesteuerungsfälle 21. DBA der Schweiz 22. Methoden zur Beseitigung einer Doppelbesteuerung 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 25. Erbschaftssteuer-Reformen 26. Literatur Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 3 1. Was sind Nachlass-/Erbschafts- und Schenkungssteuern? › › › › Steuern für einen einmaligen Vermögenszufluss In der Regel: direkte Steuer (Erbschaftssteuer) Ausnahme: indirekte Steuer (Nachlasssteuer) Transaktionssteuer, Substanzsteuer - + Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 4 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 2. Was wird besteuert? › Unentgeltlicher Vermögensübergang (Transfer) _ zu Lebzeiten _ von Todes wegen › Gegenstand der Erbschafts- und Schenkungssteuer (ESS) ist der Rechtsübergang vom Erblasser auf den/die Erben/Vermächtnisnehmer/Bedachten resp. vom Schenker auf den Beschenkten. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 5 3. Rechtsgrundlagen › Anwendbares Recht: Das Zivilrecht ist grundsätzlich auch für die Steuern massgebend: _ Güterrechtliche Auseinandersetzung (Art. 192 ff. ZGB …) _ Erbteilung (Art. 602 ff. ZGB) _ Erbstatut (Art. 90 ff. IPRG) › Kantonale ESS-Gesetzgebung. › Steuerharmonisierung: Die ESS ist nicht Gegenstand des Steuerharmonisierungsgesetzes (StHG). › Partizipation der Gemeinden gemäss kantonalem Recht in wenigen Kantonen (LU, GR). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 6 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 4. Schranken › Abschliessende Steuerkompetenz des Bundes in der Verfassung (Art. 126-135 BV). Bisher keine ESS auf Bundesebene. › Initiativen: 1. Initiativkomitee Eidgenössische Volksinitiative 'Erbschaftssteuerreform' schlägt eine eidgenössische Erbschaftssteuer vor (Text vgl. Folie 10-11). Vorprüfung: 02.08.2011 / Sammelbeginn: 16.08.2011 Ablauf der Sammelfrist: 16.02.2013 / 14.03.2013: Bundeskanzlei meldet Zustandekommen der Initiative / Rückwirkung per 1.1.2012. 2. PI Norbert Hochreutener 11.3191 vom 17.03.2011: Eckwerte für eine nationale Erbschaftssteuer (abgeschrieben wegen Ausscheidens aus dem NR). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 7 4. Schranken › Initiativen: 3. Amtl. Bull. 2009 NR 552 - PI Ursula Wyss 08.439 vom 19.03.09: ESS ab 1 Mio. (vom NR abgelehnt). 4. Amtl. Bull. 2006 NR 994 – PI Hans-Jürg Fehr 05.416 vom 17.06.2005 zur Erbschaftssteuer für Pflegekosten (abgelehnt). 5. BBl. 2003, 5627 f. Botschaft zum Entlastungsprogramm 2003 für den Bundeshaushalt: Der Bundesrat beschloss Ende 2003, die eidgenössische Erbschaftssteuer angesichts der geschlossenen Ablehnung durch die Kantone nicht weiter zu verfolgen. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 8 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 4. Schranken › Initiativen: 6. Amtl. Bull 2003 NR 1715 – Entlastungsprogramm 2003 für den Bundeshaushalt: Bundesbeschluss über eine eidgenössische Erbschafts- und Schenkungssteuer (Minderheitsantrag abgelehnt). 7. Amtl. Bull. NR 1998, 1352 ff. - Motion Ursula Hafner für eine Eidgenössische Erbschafts- und Schenkungssteuer als Finanzierungsbeitrag für die AHV (abgelehnt). 8. Amtl. Bull. SR 1997, 1120 ff. und 1232 ff. - Interpellation Paul Gemperli für eine bundesrechtliche Harmonisierung der kantonalen Erbschafts- und Schenkungssteuer (abgelehnt). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 9 4. Schranken › Art. 129a (neu) Erbschafts- und Schenkungssteuer 1 Der Bund erhebt eine Erbschafts- und Schenkungssteuer. Die Steuer wird von den Kantonen veranlagt und eingezogen. Zwei Drittel des Ertrages erhält der Ausgleichsfonds der Alters- und Hinterlassenenversicherung, ein Drittel verbleibt den Kantonen. 2 Die Erbschaftssteuer wird auf dem Nachlass von natürlichen Personen erhoben, die ihren Wohnsitz im Zeitpunkt des Todes in der Schweiz hatten oder bei denen der Erbgang in der Schweiz eröffnet worden ist. Die Schenkungssteuer wird beim Schenker oder bei der Schenkerin erhoben. 3 Der Steuersatz beträgt 20 Prozent. Nicht besteuert werden: a. ein einmaliger Freibetrag von 2 Millionen Franken auf der Summe des Nachlasses und aller steuerpflichtigen Schenkungen; Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 10 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 4. Schranken › Art. 129a (neu) Erbschafts- und Schenkungssteuer … b. die Teile des Nachlasses und die Schenkungen, die dem Ehegatten, der Ehegattin, dem registrierten Partner oder der registrierten Partnerin zugewendet werden; c. die Teile des Nachlasses und die Schenkungen, die einer von der Steuer befreiten juristischen Person zugewendet werden; d. Geschenke von höchstens 20 000 Franken pro Jahr und beschenkte Person. 4 Der Bundesrat passt die Beträge periodisch der Teuerung an. 5 Gehören Unternehmen oder Landwirtschaftsbetriebe zum Nachlass oder zur Schenkung und werden sie von den Erben, Erbinnen oder Beschenkten mindestens zehn Jahre weitergeführt, so gelten für die Besteuerung besondere Ermässigungen, damit ihr Weiterbestand nicht gefährdet wird und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 11 4. Schranken › II. Die Übergangsbestimmungen der Bundesverfassung werden wie folgt geändert: Art. 197 Ziff. 92 (neu) 9. Übergangsbestimmung zu Art. 112 Abs. 3 Bst. abis und Art. 129a (Erbschafts- und Schenkungssteuer) 1 Die Artikel 112 Absatz 3 Buchstabe abis und 129a treten am 1. Januar des zweiten Jahres nach ihrer Annahme als direkt anwendbares Recht in Kraft. Auf den gleichen Zeitpunkt werden die kantonalen Erlasse über die Erbschafts- und Schenkungssteuer aufgehoben. Schenkungen werden rückwirkend ab 1. Januar 2012 dem Nachlass zugerechnet. › Literatur: Urs Furrer/Wolfgang Maute/Martin Weder, Fragwürdige nationale Erbschaftssteuer-Initiative, StR 2012, 2-17 (Beilage 1) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 12 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 4. Schranken › › › › › Eigentumsgarantie (Art. 26 BV) Legalitätsprinzip (Art. 127 Abs. 1 BV) Rechtsgleichheit (Art. 127 Abs. 2 BV) Doppelbesteuerungsverbot (Art. 127 Abs. 3 BV) Kantonale Verfassungen Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 13 5. Erscheinungsformen (1) › Nachlasssteuer („estate duty“): Steuerobjekt ist der Übergang des gesamten Nachlasses auf die Erbengemeinschaft › Erbanfallsteuer: Steuerobjekt ist der Rechtsübergang von Teilen des Nachlasses vom Erblasser auf die einzelnen Erben/Vermächtnisnehmer/Bedachten = Besteuerung der durch den Erbfall eingetretenen Bereicherung › Schenkungssteuer: Steuerobjekt ist das Vermögen, das dem Empfänger durch unentgeltliche Zuwendung unter Lebenden zufällt Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 14 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 5. Erscheinungsformen (2) Nachlass-Steuer Erbanfallsteuer Steuerobjekt Unentgeltlicher Übergang des ganzen Nachlasses (auf alle Erben etc.) Unentgeltlicher Übergang von Teilen des Nachlasses (auf einzelne Erben etc.) Bemessungsgrundlage Höhe des ganzen Nachlasses Höhe des Erbanteils des einzelnen Erben (bzw. Vermächtnisses …) Verwandtschaftsgrad Wird nicht berücksichtigt Wird berücksichtigt Kantone SO, GR Alle Kantone (ausser SZ und GR, inkl. Gemeinden in FR, GR, LU, VD) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 15 6. Steuerobjekt der Schenkungssteuer › › › › Vermögenszuwendung Bereicherung des Beschenkten Unentgeltlichkeit = Keine Gegenleistung Schenkungswille (animus donandi): Je nach Kanton _ SG: VGE 7.3.1997* _ BE: Schenkungswille ist Voraussetzung * vom Bger. geschützter Ansatz, wonach ein objektives Missverhältnis ausreicht Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 16 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.1 Kernbereich Rechtsübergang vom Erblasser auf den Erben oder Vermächtnisnehmer, z.B. Vermögenswidmung an eine zu errichtende Stiftung Gesetzliche Erbfolge Verfügung von Todes wegen Testament Erbvertrag Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 17 7. Steuerobjekt der Erbschaftsssteuer 7.2 Weitere Fälle › Schenkung auf den Todesfall › Versicherungsbeträge die mit / nach dem Tode fällig werden, soweit sie nicht als Einkommen besteuert werden › Zuwendungen kraft Güter- und/oder Erbrecht über die gesetzlichen Ansprüche hinaus (VD, GE) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 18 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.3 Was gehört zum Nachlass? (grau) Verselbständigung des Vermögens Gesellschaften Stiftungen Trusts Rechtsgeschäfte unter Lebenden Kauf / Schenkung Lebensver(Erbvorbezug) sicherung Rente Nutzniessung Vollmacht Vermögensübertragung ausserhalb des Nachlasses Begünstigung Säule 2b Begünstigung Säule 3a Lebensversicherung Begünstigung Säule 3a Banksparen Klassische Instrumente Ehevertrag Erbvertrag Testament Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 19 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.3 Was gehört zum Nachlass? (grau) Leistungen an Erben / Zurechnung beim Erblasser Güterrechtl. Bestandteil des Auseinanders. Nachlasses (Art. (Art. 204 ff. 560 ZGB) ZGB) Herabsetzung (Art. 527 ZGB) Säule 1: AHV (Witwen und Waisen) IV/EO (keine Leistung) Nein Nein Nein Säule 1: ELG (Ergänzungsleistungen an den Erblasser) - Ev. (Rückforderung zu Unrecht bezogener Leistungen) - Säule 1: (Sozialhilfe an den Erblasser) - Rückforderung rechtmässig bezogener Leistungen - Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 20 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.3 Was gehört zum Nachlass? (grau) Leistungen an Erben / Zurechnung beim Erblasser Güterrechtl. Auseinanders. (Art. 204 ff. ZGB) Bestandteil d. Nachlasses (Art. 560 ZGB) Herabsetzung (Art. 527 ZGB) Säule 2: Patronale Stiftung Nein Nein Nein Säule 2a: Obligatorium (PK / Sammelstiftung) Nein Nein Nein Säule 2a: Obligatorium (Freizügigkeitskonto/-police) Nein Nein Nein Säule 2b: Überobligatorium (Pensionskasse/ Sammelstiftung) Nein Nein (ausnahmsweise ja, wenn indiv. vereinbart) Nein (ausnahmsweise ja, wenn indiv. vereinbart) Säule 2b: Überobligatorium (Freizügigkeitskonto/-police) Nein Nein Nein Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 21 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.3 Was gehört zum Nachlass? (grau) Leistungen an Erben / Zurechnung beim Erblasser Güterrechtliche Auseinandersetzung (Art. 204 ff. ZGB) Bestandteil des Nachlasses (Art. 560 ZGB) Herabsetzung (Art. 527 ZGB) Säule 3a: Gebundene Lebensversicherung Ja (Rückkaufswert) Nein Ja (Rückkaufswert) Säule 3a: Gebundenes Banksparen Ja Ja (Austrittsleistung) Ja (Austrittsleistung) Säule 3b: Freie Lebensversicherung Ja (Rückkaufswert) Nein (wenn direkter Forderungsanspruch eines Begünstigten) Ja (Rückkaufswert) Säule 3b: Freies Banksparen Ja Ja Ja Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 22 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 7. Steuerobjekt der Erbschaftssteuer 7.3 Was gehört zum Nachlass? (grau) Zu Einzelheiten vgl. Hans Rainer Künzle, Einleitung: in: Praxis-Kommentar Erbrecht, hrsg. v. Daniel Abt und Thomas Weibel, 2. A., Basel 2011, N 8 und N 133) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 23 8. Steuersubjekt (Erbschafts- und Schenkungssteuer) › Erbe: gesetzlicher+eingesetzter, Vorerbe+Nacherbe › Vermächtnisnehmer: inkl. Vor- und Nachvermächtnisnehmer › Beschenkter: inkl. Erbvorbezüger › Begünstigter aus (Lebens-)Versicherung › Nutzniesser / Wohnrechtsberechtigter / Rentengläubiger Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 24 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 9. Steuer-Befreiung › › › › › Bund, Kanton, Gemeinden Anstalten, Körperschaften, Zweckverbände Institutionen mit ideellen / öffentlichen Zwecken Einrichtungen der beruflichen Vorsorge Angleichung an Befreiungsgründe der Einkommenssteuergesetze Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 25 9. Steuer-Befreiung › Gegenrechtsvereinbarungen (kantonale Staatsverträge); zu einer Aufstellung vgl. KENDRIS Jahrbuch 2012/ 2013, S. 190 f. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 26 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 10. Haftung › Regel: _ Solidarische Haftung der Erben aufs Ganze bis zu ihrem Erbanteil. › Ausnahme: _ Solidarische Haftung mit dem ganzen Vermögen. _ Vermächtnisnehmer haften für Erbschaftssteuer. _ Willensvollstrecker / Erbschaftsverwalter haften (in einigen Kantonen wie TI, AG, GE, NW, AI; zu Einzelheiten vgl. BK-Künzle, Art. 517-518 ZGB N 265). › In der Regel haftet der Schenker solidarisch. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 27 11. Steuerbemessung 11.1 Zeitliche und sachliche Bemessung › Zeitliche Steuerbemessung: _ Tod des Erblassers / Vollzug der Schenkung › Sachliche Steuerbemessung: _ Grundsatz: Verkehrswert _ Abzüge: Erbschafts- und Erbgangsschulden _ Zuschläge: Zusammenrechnung wiederholter Vermögensübergänge innert einer bestimmten Frist (Schenkungen) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 28 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 11. Steuerbemessung 11.2 Einzelheiten der Kantone › Vgl. Furrer/ Maute/Weder, StR 2012, 12 › Ehegatten steuerfrei › Kinder steuerfrei (ausser AI, LU, NE, VD / GE und JU bei Pauschalbesteuerung) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 29 11. Steuerbemessung 11.2 Einzelheiten der Kantone › www.successio.ch (Gesetze / Bund / ESS) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 30 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 12. Steuerveranlagung › › › › Erbschaft: Inventarpflicht Schenkung: Anzeigepflicht Veranlagungsverfügungen Rechtsmittel › Achtung: Strafbestimmungen (teilweise sind auch Anstiftung und Versuch strafbar, vgl. Künzle/Lyk, StR 2010, 188-190) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 31 13. Sonderfall: Nacherbeneinsetzung (Art. 488 ff. ZGB) › Verfügung von Todes wegen › Erblasser verpflichtet den Vorerben, bei seinem Tod empfangene Erbschaft an den Nacherben auszuliefern › Zwei aufeinanderfolgende Erbfälle › Regel: Zwei Mal Erbschaftssteuer › Regel: Verwandtschaft zum Erblasser massgebend › Wohnsitz des Erblassers massgebend bei Wohnsitzwechsel des Vorerben › Ausnahme: Nur eine Erbschaftssteuer › Ausnahme: Vorerbe als Nutzniesser besteuert Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 32 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 14. Sonderfall: Nutzniessung › Regel: Kapitalwert der Nutzniessung wird besteuert › Abhängigkeit von Verwandtschaft zum Erblasser / Schenker › Der nutzniessungsbelastete Eigentümer versteuert das nackte Eigentum („nuda proprietas“) › Ausnahme: Aufschub, Sicherstellung, Steuerfälligkeit bei Wegfall der Nutzniessung Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 33 15. Gerichtsentscheide (1) › BGer. 07.01.2000 (2P.237/1998 = StR 2001, 681) Die letztwillige Verfügung verpflichtet den Erben zur Zahlung einer Leibrente an die Lebensgefährtin = Vermächtnis; das Rentenstammrecht unterliegt der Erbschaftssteuer, die jährliche Leibrente der Einkommenssteuer. › RKE BL, 14.04.2000 (StR 2002, 475) Reduktion der Erbschaftssteuer wegen lang andauernden Konkubinats (Härteparagraph: Reduktion um 1/3, wenn Dauer > 5 Jahre). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 34 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 15. Gerichtsentscheide (2) › VGer. BE, 26.06.2000 (BVR 2001, 97) Steuersatz für Stiefkinder = Kinder; somit gilt auch: Stiefschwiegerkinder = Schwiegerkinder und Stiefschwiegereltern = Stiefeltern › VGer. GR, 04.05.2001 (StR 2002, 169) Gemischte Schenkung? Differenz Verkaufspreis amtliche Schätzung. Ein offenbares Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung wird im Gemeindesteuergesetz nicht verlangt (aber im kantonalen Steuergesetz!) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 35 15. Gerichtsentscheide (3) › VGer. ZH, 19.12.2001 (SR.2001.00002) Ein von der letztwilligen Verfügung abweichender Erbteilungsvertrag ist keine Querschenkung (mangels Schenkungswille) › VGer. VD, 20.12.2001 (StR 2002, 475) Die Bewertungsmethode bei der güterrechtlichen Auseinandersetzung des vorverstorbenen Gatten muss die gleiche sein wie bei der Erbmasse der Gattin (Treu und Glauben, Verbot Methodendualismus) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 36 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 15. Gerichtsentscheide (4) › BGer. Vom 20.02.2006 (2P.293/2005) Wenn Leistungen der beruflichen Vorsorge vom Kanton des Erblassers mit der Erbschaftssteuer und vom Wohnsitzkanton des Empfängers mit der Einkommenssteuer erfasst werden, liegt eine (unzulässige) Doppelbesteuerung vor. › TA FR vom 23.11.2006 (RFJ 2007, 109) Eine simulierte Kettenschenkung vom Eigentümer an die Ehefrau und von dieser an deren Tochter wird als Schenkung des Eigentümers an die (Stief-)Tochter angesehen. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 37 15. Gerichtsentscheide (5) › VGer. SG vom 29.08.2007 (SGGVP 2007 Nr. 24) Entschädigungszahlungen (11.09.2001) stehen den Berechtigten direkt zu und gehören nicht zum (steuerfreien) Nachlass. › OGer. LU vom 14.02.2008 (LGVE 2008 II Nr. 24) Der Nacherbe hat die Erbschaftssteuer nach Massgabe seines Verwandtschaftsgrades zum Erblasser zu bezahlen. › TA GE vom 29.07.2008 (StR 2008, 734) Wenn ein Begünstigter bestimmt ist, unterliegt die gemischte Lebensversicherung nicht der Erbschaftssteuer. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 38 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 15. Gerichtsentscheide (6) › VGer. ZH vom 18.03.2009 (SR.2008.00013) Die Bewertung von Wohnrechten bemisst sich nach der mittleren (und nicht nach der tatsächlichen) Lebensdauer des Berechtigten. › BGE 136 II 525 (2C_17/2010) vom 29.07.2010 Regelung des Regresses des (solventen) Erben, bei welchem die Steuer eingezogen wird, gegenüber den anderen Erben und Vermächtnisnehmern (Zivilrichter). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 39 15. Gerichtsentscheide (7) › Bger. 4A_393/2010 vom 07.10.2010 Der Notar, welcher das Steuerinventar aufnimmt hat keine Pflicht, danach zu fragen, ob ein Pflegekindverhältnis vorliegt, welches zur Steuerbefeiung führen würde. › Steuergericht BL 510 11 11 vom 19.08.2011 Voraussetzung für eine Reduktion der Bemessungsgrundlage ist ein mindestens fünf Jahre dauerndes Konkubinatsverhältnis unmittelbar vor dem Tod des Erblassers. Die Praxis betreffend die Erbschaftssteuer gilt analog für die Schenkungssteuer. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 40 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 15. Gerichtsentscheide (8) › Steuerrekurskommission BS 2010-012 vom 16.06.2011 Die Unterstellung des Nachlasses unter schweizerisches Erbrecht nach Art. 87 IPRG mittels letztwilliger Verfügung durch einen Auslandschweizer bewirkt zwar die Eröffnung des Erbgangs in der Schweiz, führt aber trotz des Wortlauts von § 118 Abs. 1 lit. a StG nicht zur Anknüpfung der Erbschaftssteuerpflicht und damit nicht zur Besteuerung der Erbschaft im Heimatkanton. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 41 15. Gerichtsentscheide (9) › Steuergericht BL 510 11 72 vom 11.02.2012 Familienstiftungen sind im Kanton Basel Landschaft nicht von der Erbschafts- und Schenkungssteuern befreit, auch wenn zu ihren Destinatären die direkten Nachkommen des Erblassers und Stifters gehören. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 42 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 16. Praktisches Beispiel 16.1 Grundsachverhalt › X, 42 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder (K1: 10 Jahre alt; K2: 19 Jahre alt), verunfallt tödlich. Im Zeitpunkt des Todesfalles hinterlässt er: _ Flüssige Mittel von CHF 10‘000 _ Wertschriften im Betrag von CHF 50‘000 _ Die Eigentumswohnung, welche er im Gesamteigentum mit seiner Ehefrau hält › Es liegen kein Testament oder Ehe-/Erbvertrag vor. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 43 16. Praktisches Beispiel 16.2 Lösung Grundsachverhalt › Erstens: Eherechtliche Auseinandersetzung (Errungenschaftsbeteiligung). › Zweitens: Gesetzliche Erbfolge. › Drittens: Erbschaftssteuer. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 44 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 16. Praktisches Beispiel 16.3 Variante 1 › Das ältere Kind lebt nicht im Wohnsitzkanton der Familie, sondern arbeitet bereits und wohnt im Nachbarkanton. › Der Bruder von X erhält gemäss Testament von X einen Betrag von CHF 5‘000.- ausgerichtet. Dieser Bruder lebt im Ausland. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 45 16. Praktisches Beispiel 16.4 Lösung Variante 1 › Älteres Kind: Grundsätzlich wie Grundsachverhalt, es spielt keine Rolle, dass das ältere Kind in einem anderen Kanton lebt, weil _ bewegliches Vermögen: Wohnsitzkanton Erblasser. _ Liegenschaft: Belegenheitsort. › Bruder: Wohnsitz Ausland, Besteuerung durch Wohnsitzkanton Erblasser; Hinweis auf DBA / NichtDBA. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 46 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 16. Praktisches Beispiel 16.5 Variante 2 › Das ältere Kind lebt nicht im Wohnsitzkanton der Familie, sondern arbeitet bereits und wohnt im Nachbarkanton. › Die Familie hat seit zwei Jahren eine Ferienwohnung in einem dritten Kanton. Wohnsitzkanton der Familie (Ehemann im Zeitpunkt des Todesfalles, Ehefrau und jüngeres Kind; Einfamilienhaus der Familie Wohnsitzkanton des älteren Kindes Kanton, in welchem die Ferienwohnung liegt Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 47 16. Praktisches Beispiel 16.6 Lösung Variante 2 › Lösung: › Einbezug der Ferienwohnung: Besteuerung am Belegenheitsort für alle Erben. › Literatur: Peter Mäusli-Allenspach, Erbschafts- und Schenkungssteuer in der Schweiz – Ein Überblick (Beilage 2) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 48 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 17. Interkantonale Verhältnisse 17.1 Anknüpfung a) Bewegliches Vermögen: - Vermögensanfälle von Todes wegen (Erbfolge, Nacherbeneinsetzung, Schenkung auf Todesfall) Ort, wo der Erblasser zur Zeit seines Todes seinen Wohnsitz hatte - Zuwendungen unter Lebenden (Schenkung, Erbauskauf, Vorempfang) Wohnsitz des Schuldners im Zeitpunkt des Rechtsübergangs b) Unbewegliches Vermögen (Privat- und Geschäftsvermögen) Ort der Liegenschaft (Belegenheitsort) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 49 17. Interkantonale Verhältnisse 17.2 Problemfälle › › › › Alternierender Wohnsitz Letzter Wohnsitz im Altersheim Wohnsitz bei Bevormundung Wohnsitzverlegung kurz vor einer Schenkung Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 50 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 17. Interkantonale Verhältnisse 17.3 Steuerausscheidung › Jeder Kanton darf jeden Erben/Vermächtnisnehmer mit je einer Quote besteuern, unabhängig davon, wer was bekommt (bewegliches/unbewegliches Vermögen, Privat-/Geschäftsvermögen). › Die Quoten bestimmen sich nach dem Verhältnis des unbeweglichen Vermögens zu den Gesamtaktiven. › Schulden werden proportional verteilt (unter Ausklammerung der Direktansprüche). › Progressionsvorbehalt. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 51 18. Internationale Verhältnisse: CH-Sicht Bei unbeschränkter Steuerpflicht => gesamter weltweiter Nachlass a) Letzter steuerrechtlicher Wohnsitz b) Letzter steuerrechtlicher Aufenthalt c) Nachlasseröffnung Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 52 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 18. Internationale Verhältnisse: CH-Sicht Bei beschränkter Steuerpflicht => nur Teil des Nachlasses › Progressionsvorbehalt › Belegenheitsprinzip _ A) Unbewegliches Vermögen: steuerliche Definition weiter als Zivilrecht (Grundstücke und Rechte daran, teilw. grundpfandgesicherte Forderungen!) _ B) Bewegliches Vermögen: Betriebsstätte, Geschäftsbetrieb, einige Kantone nicht nur Sachen (z.B. Immaterialgüterrechte) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 53 19. Internationale Verhältnisse: Andere Staaten GB: Belegenheitsprinzip (Situsregeln). USA: Staatsbürgerschaft (Personalitätsprinzip). B: Hauptteil des Nachlass-Vermögens im Inland. DK: Beantragung eines Erbscheins. NL: Besatzungsmitglieder von NL-registriertem Schiff/Flugzeug. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 54 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 20. Doppelbesteuerungsfälle › › › › › › Wohnsitz Erblasser vs. Wohnsitz Erbe Wohnsitz Erblasser vs. Ort der Nachlasseröffnung Definitionen Wohnsitz ungleich (domicile) Staatsbürgerschaft vs. Wohnsitz Unbeschränkte vs. beschränkte Steuerpflicht Situs-Begriff (Belegenheitsort) unterschiedlich bei beschränkter Steuerpflicht (Bankkonto, Aktien etc.) › Unterschiedliche Steuerausscheidung Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 55 21. DBA der Schweiz › Zehn DBA: DK, D, SF, F, GB, NL, N, A, S, USA (ausser bei D nur Erbschaften, nicht Schenkungen) › Stark angelehnt an OECD MA 1966/1982 › Zuteilungs-Grundsätze: 1. Wohnsitzprinzip 2. Grundeigentum und bewegliches BetriebsstätteVermögen am Belegenheitsort › USA / GB: Situsregeln ungeachtet des Wohnsitzes auch für bewegliches Vermögen › Abzugsfähigkeit der Nachlasspassiven (z.B. Hypotheken): CH-Grundsatz quotenmässig Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 56 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 22. Methoden zur Beseitigung einer Doppelbesteuerung › CH: Steuerbefreiung, unter Progressionsvorbehalt › Andere Staaten: teilweise Steueranrechnung (z.B. D) › Bei fehlendem Abkommen: _ wenig kantonale Regeln _ interkantonale Ausscheidungsregeln des Bundesgerichts haben keine Geltung, aber _ keine Verletzung von Völkerrecht _ Aktuelle Doppelbesteuerung von ausländischen Grundstücken verboten (BGE 103 Ia 235) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 57 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.1 Wer verlangt Erbschaftssteuer? › Der Staat (Bundesebene) › Die Länder / Regionen / Kantone _ Deutschland, Spanien, Belgien, Schweiz (wie Gemeinden in den Kantonen FR, GR, LU, VD) › Aufteilung _ Österreich: Bund 30% / Bundesländer 70% › Beide _ USA: Anrechnung der Staaten-Erbschaftssteuer auf die Bundes-Erbschaftssteuer (Quelle: Wolfram Scheffler/Christoph Spengel, Erbschaftsteuer im internationalen Vergleich, Baden-Baden 2004) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 58 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.2 Wie viel Erbschaftssteuer? › Vgl. Furrer/ Maute/Weder, StR 2012, 16 Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 59 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.2 Wie viel Erbschaftssteuer? Rang Land Aufkommen (2001) 1 USA 28.338 Mrd. Euro 2 Frankreich 8.183 Mrd. Euro 3 Deutschland 3.069 Mrd. Euro 4 Dänemark 2.701 Mrd. Euro 5 Schweden 2.576 Mrd. Euro 6 UK 2.395 Mrd. Euro 10 Schweiz (GE) 1.155 Mrd. Euro 12 Österreich 0.166 Mrd. Euro 14 Luxemburg 0.024 Mrd. Euro 15 Liechtenstein 0.03 Mrd. Euro Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 60 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.2 Wie viel Erbschaftssteuer? Rang Land % der Steuereinnahmen 1 USA 1.25 2 Frankreich 1.23 3 Japan 1.22 4 Belgien 0.97 5 Schweiz (GE) 0.91 6 Niederlande 0.77 7 UK 0.65 9 Liechtenstein 0.52 12 Deutschland 0.40 15 Österreich 0.17 Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 61 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.2 Wie viel Erbschaftssteuer? Rang Land % des Bruttoinlandprodukts (BIP) 1 Frankreich 0.56 2 Belgien 0.45 3 USA 0.36 4 Japan 0.33 5 Niederlande 0.31 6 Schweiz (Genf) 0.28 7 UK 0.24 8 Spanien 0.21 10 Deutschland 0.15 14 Liechtenstein 0.08 15 Österreich 0.08 Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 62 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.3 Art der Erbschaftssteuer › Erbanfallsteuer _ Deutschland (wie meiste Kantone) › Nachlasssteuer _ England (wie Kantone GR, SO) › Beides _ Liechtenstein, Dänemark (wie Kanton SO) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 63 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.4 Unbeschränkte Steuerpflicht Land Übertragung Umfang des Vermögens Schweiz Von Inländer (Wohnsitz im Kanton) Weltvermögen (ohne ausländische Grundstücke) Deutschland Von Inländer / an Inländer (Wohnsitz, gewöhnlicher Aufenthalt, weniger als 5 Weltvermögen Jahre Wohnsitz im Ausland) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 64 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.4 Unbeschränkte Steuerpflicht Land Übertragung Umfang des Vermögens Liechtenstein Nachlasssteuer: von Inländer (Wohnsitz / Aufenthalt) Erbanfallsteuer: von In- oder Ausländer (+ keine Steuer im Ausland) Weltvermögen (Nachlassteuer: ohne ausl. Grundstücke/ Betriebe; Erbanfallsteuer: ohne ausl. Grundstücke) Spanien An Inländer Weltvermögen (gewöhnlicher Aufenthalt) Frankreich Von Inländer Weltvermögen (domicile fiscale) An Inländer (6 der letzten 10 Jahre domicile fiscale) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 65 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.4 Unbeschränkte Steuerpflicht Land Übertragung Umfang des Vermögens UK Von Inländer Weltvermögen (domicile; nicht mehr als drei Jahre domicile aufgegeben; 17 der letzten 20 Jahre domicile) USA Von Inländer (Wohnsitz [residence]) Von US-Bürger Weltvermögen (inkl. fiktiver Nachlass) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 66 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.5 Steuerobjekt Land Verf. vTw Schen- Zweck- ErbLebenskung zuwend ersatz versich. Deutschland + + Schweiz + + Österreich + + Liechtenstein + + Spanien + + Frankreich + + UK + + USA + + + Trusts Company + + + + + Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 67 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.6 Steuerbemessungsgrundlage Schweiz Umfang Nettowert Stichtag Zeitpunkt des Vermögensübergangs Grundsatz Verkehrswert Einzelunternehmen Verkehrswert Vergünstigung: keine Kapitalgesellschaft Börsenkotierte: Kurswert Übrige: Vor- oder ausserbörslicher Kurswert oder Kombination von Substanz- und Ertragswert Vergünstigung: keine Grundvermögen Vermietete Grundstücke: Ertragswert Sonstige Grundstücke: Verkehrswert Übriges Vermögen Verkehrswert Vergünstigung (in den meisten Kantonen): Hausrat Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 68 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.6 Steuerbemessungsgrundlage (Muster) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 69 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.7 Freibeträge (in EURO) Land Ehegatte Kinder Übrige Deutschland 500,000 400,000 20,000-200,000 Schweiz (ZH) 0 (st.frei) 0 (st.frei) 0-166,666 (0-200,000 CHF) Schweiz (Init.) 0 (st.frei) 1,666,666 1,666,666 Spanien 15,986.87 15,986.87 0-7993.46 Frankreich 0 (st.frei) 150,000 1,500-150,000 UK (ab 6.4.2007) 0 (st.frei) 365,023 (325,000 £) 365,023 (325,000 £) USA (2013) * 0 (st.frei) 4,013,820 (5,250,000 USD) 4,013,820 (5,250,000 USD) * Vorsicht: bei beschränkter Steuerpflicht gelten andere Freibeträge ! Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 70 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.8 Steuersätze Land Ehegatte Deutschland 7-30 % (26,000,000 €) Schweiz (ZH) Schweiz (Initiative) Spanien Kinder Übrige Erben 7-30 % (26,000,000 €) 30-50 % (13,000,000 €) 0% 0% 6-36 % 0% 20 % 20 % 7,65-40.8 % = 1.0 - 1.2 x (7.65-34.0%) 7,65-40.8 % = 1.0 – 1.2 x (7.65-34.0%) 7.65-81.6% 1.5882-2.4x (7.65-34.0%) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 71 23. Erbschaftssteuer in anderen Ländern 23.8 Steuersätze Land Ehegatte Kinder Übrige Erben Frankreich 0% 5-40 % 35-60 % UK (ab 6.4.2007) 0% 40 % 40 % 45 % 45 % 10-45 % USA (2013) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 72 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.1 Deutschland › BVerfG vom 7.11.2006 (1 BvL 10/02) ZEV 2007, 76-93 = ZErb 2007, 65-91 › Die … Erbschaftssteuer … ist mit dem Grundgesetz unvereinbar, weil sie an Steuerwerte anknüpft, deren Ermittlung bei wesentlichen Gruppen von Vermögensgegenständen (Betriebsvermögen, Grundvermögen, Anteilen an Kapitalgesellschaften und land- und forstwirtschaftlichen Betrieben) den Anforderungen des Gleichheitssatzes aus Art. 3 Abs. 1 GG nicht genügt (zustimmend Landsittel, ZErb 2007, 96 ff.) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 73 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.1 Deutschland › Die Bewertung … muss … einheitlich am gemeinen Wert als dem massgebenden Bewertungsziel ausgerichtet sein. Die Bewertungsmethoden müssen gewährleisten, dass alle Vermögensgegenstände in einem Annäherungswert an den gemeinen Wert erfasst werden. › Bei den weiteren … Schritten zur Bestimmung der Steuerbelastung darf der Gesetzgeber … Lenkungszwecke, etwa in Form zielgenauer und normenklarer steuerlicher Verschonungsregeln, ausgestalten. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 74 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.1 Deutschland › Begünstigung _ Bewertungsabschläge _ Freibeträge _ Steuerstundungen _ Unterschiedliche Steuersätze › Neuregelung bis 31.12.2008 verlangt › Problem: Das BVerfG hat sich zur Verfassungsmässigkeit des geplanten Gesetzes zur Erleichterung der Unternehmensnachfolge nicht geäussert (vgl. Wachter, ZErb 2007, 120 ff.; Seer, ZEV 2007, 106 f.) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 75 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.2 Österreich › VfGH vom 7. März 2007 (G54/06 ua.) _ Immobilien mit Verkehrswert von 3,528,030.00 Euro wurden zu 6,322.52 Euro (dreifacher Einheitswert) bewertet. _ Es gibt keine verfassungsrechtlichen Bedenken gegen eine Erbschaftssteuer an sich und dagegen, für die Erbschaftsbesteuerung von Grundbesitz das System der Einheitswerte zu verwenden. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 76 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.2 Österreich _ „Die Regelung mit einer Bemessungsgrundlage des dreifachen Einheitswerts ist verfassungswidrig, weil die pauschale Vervielfachung von längst historischen Einheitswerten (… 1988 … 1973 …) die Wertentwicklung von Grundstücken nicht angemessen widerspiegelt … Dies ist gleichheitswidrig …“ Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 77 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.2 Österreich _ „Würde sich der Verfassungsgerichtshof darauf beschränken, lediglich diese Bestimmung aufzuheben, käme es dadurch zu neuen Verfassungswidrigkeiten … Angesichts der Besonderheiten von Grundbesitz (z.B. Realisierbarkeit des Vermögens) wäre dies unsachlich … Der Verfassungsgerichtshof hat daher … jene gesetzliche Bestimmung als verfassungswidrig aufgehoben, die die Steuerpflicht an sich vorschreibt …“. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 78 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.2 Österreich › VfGH vom 15. Juni 2007 (G23/07 ua.) _ Es wird auf das Urteil zur Erbschaftssteuer (G54/06 ua.) verwiesen und dieses bestätigt und die darin verwendeten Argumente auch für die Schenkungssteuer als massgebend erklärt; die Schenkungssteuer wird ebenfalls aufgehoben. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 79 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.3 Schweiz › Die Bewertungsproblematik besteht auch im schweizerischen Zivilrecht: _ BGE 120 II 259, 261 (unrentabler Kinobetrieb): „Gesamtwert … unter Einschluss von Substanzund Ertragswert“ ist massgebend, nicht der (höhere) Liquidationswert (vgl. dazu Eitel, Alte und neue Probleme der Unternehmensnachfolge, in: FS für Heinz Hausheer, Bern 2002, S. 500) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 80 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.3 Schweiz _ Bundesgericht vom 03.04.2001 (4C.363/ 2000) (Garagenbetrieb): Blosses Abstellen auf den Ertragswert (statt Einbezug des Substanzwerts im Verhältnis 10:1) ist bei starker Diskrepanz der beiden Werte ausnahmsweise zulässig, wenn Investitionen nicht ertragswirksam sind, die Fortführung des Betriebs aber dennoch ausser Frage steht (vgl. dazu Eitel, Alte und neue Probleme der Unternehmensnachfolge, in: FS für Heinz Hausheer, Bern 2002, S. 500). _ Schlussfolgerung: Die Erbschaftssteuer muss grundsätzlich in Anlehnung an die zivilrechtlichen Verhältnisse erfolgen. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 81 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.3 Schweiz › Bundesgericht vom 30.11.2004 (2P.139/2004) = AJP 14 (2005) 345-348 = ASA 75 (2006) 88-89 = StR 60 (2005) 158 = NZZ vom 6.1.2005, S. 15 (Durch Adoption die Grossmutter verloren); Vorinstanz: LGVE 2004 II Nr. 27: Die Erbschaftssteuer eines ehemaligen Enkels (2%) und heute Nicht-Verwandten (40%) verstösst nicht gegen die Eigentumsgarantie und es liegt keine Ungleichbehandlung im Vergleich zu (nicht verwandten) Pflegekindern (6%) und Lebenspartnern (6%) vor. (kritisch dazu Yvo Hangartner, AJP 14 [2005] 345-348: Entscheid in 3-er Besetzung, „schlanke“ Begründung). Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 82 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 24. Erbschaftssteuer und Verfassungsrecht 24.3 Schweiz › Ungleichbehandlung ist auch in der Schweiz eine Verletzung des Gleichheitssatzes (Art. 8 BV) (Peter Breitschmid, Die Erbschaftssteuer im verfassungsrechtlichen Schussfeld, Successio 2007, 136). › Schlussfolgerung: Die Verletzung der Eigentumsgarantie und die Ungleichbehandlung wird im Zusammenhang mit der Erbschaftssteuer vom Schweizerischen Bundesgericht nicht leichthin angenommen; die Lehre mahnt aber zu eingehenderer Auseinandersetzung mit diesen Themen und zu adäquaten Lösungen des Einzelfalles. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 83 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.1 Deutschland › Erbschaftssteuerreformgesetz (ErbStRG vom 24. Dezember 2008, in Kraft seit 01.01.2009) › Bewertung der Vermögensarten (§ 12 ErbStG) › Verschonung von Betriebsvermögen (mindestens Substanzwert/Liquidationswert, grundsätzlich Ertragswert) und Anteilen an Kapitalgesellschaften sowie land- und forstwirtschaftlichen Betrieben (§ 13a ErbStG) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 84 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.1 Deutschland › Freibeträge (§ 16 Abs. 1 ErbStG) erhöht: Ehegatte 500,000 Euro, Kinder 400,000 Euro, Enkel 200,000 Euro, Sonstige Steuerklasse I 100,000 Euro, Steuerklasse II und III 20,000 Euro, beschränkt Steuerpflichtige 2,000 Euro › Tarifstruktur (§ 19 Abs. 1 ErStG): Steuersatz der Steuerklasse I geglättet, Steuersätze der Steuerklassen II und III auf 30-50% erhöht (ab 26,000,000 Euro) › Günther Karl-Heinz: Verfassungswidrigkeit des Erbschaftsund Schenkungssteuergesetzes?, ErbStB 2012, 42 Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 85 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.2 Österreich › Erbschaftssteuer abgeschafft per 01.08.2008 (vgl. Bavenek-Weber, ZErb 2007, 380), was im Trend liegt (Abschaffung in Malta, Portugal, Schweden, Slowakei, Slowenien, Zypern, vgl. Landsittel ZErb 2007, 103) › Kündigung des Erbschaftsteuer-Doppelbesteuerungsabkommens mit Deutschland per 1.1.2008 (Fortdauer bis 31.7.2008 vereinbart, vgl. Jirousek, ÖStZ 2007, 416) › Durch Bedingungen / Befristungen im Testament kann Eintreten der Erbschaftssteuer nicht verschoben werden (vgl. Bruckner/Fröhlich, ÖStZ 2007, 318-320). › Schenkungsmeldegesetz 2008 Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 86 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.3 Italien › Abschaffung der Erbschaftssteuer mit Gesetz Nr. 383 vom 18.10.2001 › Neue Regierung suchte Einnahmen, um Staatsfinanzen „eurofit“ zu machen › Wiedereinführung mit Gesetz Nr. 262 vom 3. Oktober 2006 (G.U. Nr. 230) › Änderung mit Gesetz vom 24.11.2006 (G.U. Nr. 277 vom 28. November 2006), in Kraft seit 29.11.2006 › Im wesentlichen wurde die alte Regelung wieder in Kraft gesetzt Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 87 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.3 Italien › Ehegatten und Kinder: 4%, Freibetrag 1 Mio. Euro + Hypothekarsteuer von 2% und Katastersteuer von 1% (Ausnahme Erstwohnsitz: Steuer von 168 Euro) › Übrige Erben: 6-8%, ohne Freibetrag + Hypothekarsteuer von 2% und Katastersteuer von 1% (Ausnahme Erstwohnsitz: Steuer von 168 Euro) › Vgl. zum Ganzen Jürgen Reiss, ZErb 2007, 145-147. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 88 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.4 Frankreich › Gesetz Nr. 2007-1223 vom 21. August 2007 (Änderung des Code Générale des Impôts) › Abschaffung der Erbschaftssteuer für Ehegatten / eingetragene Partner (PACS) › Anhebung des Freibetrags für Kinder von 50,000 auf 150,000 Euro (jährlich um 1.3% angehoben, ab 1.1.2008 auf 151,950 Euro) Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 89 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.5 Spanien › In Spanien gibt es Reformen bei den Erbschaftssteuern der Regionen, welche nur auf Personen zur Anwendung kommt, welche seit längerer Zeit (5 Jahre) Wohnsitz (residencia habitual) in Spanien haben › In der Provinz Valencia (von Alicante über Calpe und Denia bis nach Valencia) zahlen Kinder und Ehegatten seit dem 1.1.2007 nur noch 1% Erbschaftssteuer und geniessen einen zusätzlichen Freibetrag von 40,000 Euro. › In anderen Regionen (z.B. Madrid, Balearen) gelten ähnliche Regeln. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 90 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.6 USA › Freibeträge: _ 2008: 2 Mio. USD _ 2009: 3.5 Mio. USD _ 2011: 5.0 Mio. USD _ 2013: 5.25 Mio. USD › Steuersätze: _ 2008 18-45% _ 2009: 18-45% _ 2010: 0% _ 2011: 35% _ 2013: 45% Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 91 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.7 EU › Vorschläge der EU-Kommission zur Beseitigung von Problemen bei der Besteuerung von grenzüberschreitenden Erbschaften › 15.12.2011: In einer Mitteilung (KOM/2011/864 – Anhang 2), einer Empfehlung (C/2011/8819) und einem Arbeitsdokument analysiert die Kommission die Probleme und schlägt am Lösungen für grenzübergreifende Erbschaftsteuerangelegenheiten in der EU vor. Weitere Informationen entnehmen Sie der Pressemitteilung (IP/11/1551), der Fragen/Antwortliste (MEMO/11/917), der Folgenabschätzung, deren Zusammenfassung), und der Bürgerinfo. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 92 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.7 EU › Vorschläge der EU-Kommission … › EU-Bürger, die ausländisches Vermögen erben, sehen sich häufig einer Besteuerung durch mehr als einen Mitgliedstaat gegenüber. In Extremfällen kann es sogar vorkommen, dass der Gesamtwert eines grenzübergreifend geerbten Vermögens in Steuern gezahlt werden muss, wenn verschiedene Mitgliedstaaten das Recht auf Besteuerung dieser Erbschaft für sich beanspruchen oder ausländische Erbschaften höher besteuern als Erbschaften im Inland. Die Bürger können unter Umständen gezwungen sein, die geerbten Vermögenswerte zu verkaufen, um die Steuern zahlen zu können. Zudem können auch Schwierigkeiten für Kleinunternehmen beim Betriebsübergang im Fall des Todes des Eigentümers entstehen. Um diese Probleme anzugehen, hat die Kommission am 15. Dezember 2011 ein umfassendes Paket zur Erbschaftsteuer angenommen. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 93 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.8 Schweiz Postulate von Peter Breitschmid (FS Juristentag, 527 ff.) › Ausgangspunkt: Steuern sollen die Privatrechtsordnung nicht beeinträchtigen. › Die kantonalen Unterschiede bei der Erbschaftssteuer sind nicht gerechtfertigt, es sollte (wenigstens) eine Harmonisierung stattfinden. Der Bund hat keine Harmonisierungskompetenz, weil die Erbschaftssteuer keine direkte Steuer ist und somit von Art. 129 Abs. 1 BV nicht erfasst wird (Bieri, StR 2007, 94). Das Mustergesetz (1983) der kantonalen Finanzdirektoren hat sich nicht durchgesetzt. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 94 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 25. Erbschaftssteuer-Reformen 25.8 Schweiz › Das zunehmende Patchworken in den Familien führt dazu, dass das blosse Abstellen auf den Todeszeitpunkt oft zu unausgewogenen Lösungen führt: Eine Annäherung – wenn nicht Gleichstellung – von Status-Beziehung und faktischer Beziehung (insbesondere Konkubinatspartner und StiefBeziehungen) ist deshalb angebracht. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 95 26. Literatur Bavenek-Weber Hedwig, Erbschafts- und Schenkungssteuer in Österreich?, ZErb 2007, 374-380. Bieri René, Abgrenzung der Erbschafts- und Schenkungssteuer von der harmonisierten Einkommenssteuer, dargestellt am Beispiel der Leistungen aus reinen Risikoversicherungen im Todesfall, StR 2007, 93-108. Breitschmid Peter, Erben und Erbschaftssteuern : Steuerdonnergrollen im Wahlherbst, successio 5 (2011) 333-338. Ders., Aktuelle Entwicklungslinien von Erbrecht und Erbschaftssteuer mit Blick auf die Nachfolge in Familienunternehmen vorab in der Schweiz, Deutschland und Italien, in: Doing succession in Europe: generational transfers in family businesses in comparative perspective, Zurich 2011, S. 173210. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 96 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 26. Literatur Ders., Eugen Huber zur Erbschaftssteuer, Successio 2007, 8285. Ders., Steuern und Erben – Statt „Steuerung des Erbens. Zivilistische Gedanken zur Erbschaftssteuer, in: Festschr. zum Juristentag 2006, Zürich 2006, S. 527-549. Bruckner Karl E., Ist die Erbschaftssteuer verfassungswidrig?, ÖStZ 2007, 6-9. Bruckner Karl E./Fröhlich Stephanie, Bedingungen und Befristungen in der Erbschaftssteuer, ÖStZ 2007, 318-320. Daragan Hanspeter, Erbschaftsteuerbeschluss des Bundesverfassungsgerichts – Anmerkungen und Folgerungen für die Praxis, ZErb 2007, 92-95. Du Pasquier-Klein, Anne-Marie / Jäggi, Daniel, Schwächen der Erbschaftssteuerinitiative, STH 86 (2012) 95-98. Eisele Dirk, Erbschaftssteuerreform 2008, ZEV 2007, 550555. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 97 26. Literatur Flämig Christian, Reform der Erbschaftssteuer (Studie), Berlin 2006. Jirousek Heinz, Deutschland bereitet Kündigung des Erbschafts-DBA mit Österreich vor, ÖStZ 2007, 416. Künzle Hans Rainer/Lyk Christian, Die Stellung des Willensvollstreckers im Steuerverfahren, StR 2010, 123-131 und 182-191. Landsittel Ralph, Geklärte Fragen und neue Probleme bei der Erbschafts- und Schenkungssteuer – Auswirkungen auf das Gesetz zur Erleichterung der Unternehmensnachfolge, ZErb 2007, 95-104. Hindermann M./Myssen M., Die Erbschafts- und Schenkungssteuern der Schweizer Kantone, 2003 (ISBN 3504-62412-4) Novacek Erich, Einheitswerte und Erbschaftssteuer, ÖStZ 2007, 4-6. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 98 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle 26. Literatur Noel Paul, Erneute Zwiefel an der Verfassungsmässigkeit, AnwZert ErbR 24/2011 Anm. 2 Reiss Jürgen, Die Wiedereinführung der Erbschafts- und Schenkungssteuer in Italien- Auswirkungen auf den Erwerb von Immobilien, ZErb 2007, 145-147. Riedel Christopher/Frhr. von Hutten Moritz, „Und so sehen wir betroffen den Vorhang zu und alle Fragen offen“?, ZErb 2007, 104-111. Felix Richner, Das internationale Erbschaftssteuerrecht der Schweiz, ASA 69, 129-173 Seer Roman, Der Beschluss des BVerfG zur Erbschaftssteuer vom 7.11.2006 – Analyse und Ausblick, ZEV 2007, 101-107. Sexauer Martin, Verteilungswirkung und Effizienz der Erbschaftssteuer, Diss. Dresden 2004. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 99 26. Literatur Steiner Anton, Planungssicherheit im Erbschaftssteuerrecht – Besteht die Gefahr einer rückwirkenden Verschärfung?, ZEV 2007, 120-122. Wachter Thomas, Übergangsfragen bei der Erbschafts- und Schenkungsteuer nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, ZErb 2007, 120-127. Wälzholz Eckhard, Verfassungswidrigkeit der Erbschaftsteuer – Kritik und Folgerungen zum BVerfG-Beschluss vom 7.11.2006, ZErb 2007, 111-120. Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 100 Modul Nachlassplanung – Nationale und Internationale Erbschaftssteuer Prof. Dr. Hans Rainer Künzle Kontakt Prof. Dr. Hans Rainer Künzle Rechtsanwalt, Partner KENDRIS AG Wengistrasse 1 Postfach 8026 Zürich Phone +41 58 450 59 59 Mobile +41 79 234 78 52 Fax +41 58 450 59 23 Mail [email protected] Internet www.kendris.com Titularprofessor für Privatrecht und Privatrechtsvergleichung an der Universität Zürich www.rwi.uzh.ch/lehreforschung/ tp/tit-kuenzle.html Universität Zürich – Modul Nachlassplanung | Nationale und Internationale Erbschaftssteuer | Prof. Dr. Hans Rainer Künzle | 18./25.04.2013 | 101