Jahresprogramm - Philharmonischer Chor der Stadt Bonn eV

Transcrição

Jahresprogramm - Philharmonischer Chor der Stadt Bonn eV
2015 – 2016
Jahresprogramm
S
ing God a simple song:
Lauda, laude …
Make it up as you go along:
Lauda, laude …
Sing like you like to sing.
God loves all simple things,
For God is the simplest of all.
I
will sing the Lord a new song
to praise Him, to bless
Him, to bless the Lord.
I will sing His praises while I live
all of my days.
aus: Mass von Leonard Bernstein
2
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Förderer des
Philharmonischen Chores der Stadt Bonn,
im Mai 2016 wird unser Chordirektor,
Thomas Neuhoff, nach über 30-jähriger
höchst erfolgreicher musikalischer Leitung
den Philharmonischen Chor verlassen.
Er hat den Chor musikalisch nachhaltig
geprägt. Dank seiner hohen künstlerischen
Kompetenz hat der Chor das Niveau eines
semiprofessionellen Ensembles erlangt,
dessen Auftritte sich im In- und Ausland
großer Beliebtheit erfreuen. Er hat eine
Vielfalt von Projekten durchgeführt und so
ein breites Repertoire mit uns erarbeitet. Der
Philharmonische Chor in seiner heutigen
Ausprägung ist sein Verdienst. Dafür danken
wir ihm sehr herzlich. Thomas Neuhoff wird
mit dem herausragenden Werk Mass von
Leonard Bernstein am 10. Mai 2016 in der
Kölner Philharmonie sein Abschieds­konzert
geben.
Großes Glück hat der Philharmonische
Chor mit der Wahl seines zukünftigen
Chordirektors. Paul Krämer, der bereits
seit 2014 an der Probenarbeit des Chores
teilnimmt, hat sich durch seine musikalische
Kompetenz sowie seine Fähigkeit, ein großes
Ensemble zu führen, als bestens qualifizierter
Nachfolger erwiesen. Am 5. Dezember 2015
werden Sie erstmals Gelegenheit haben,
das Weihnachtsoratorium von Johann
Sebastian Bach mit dem Philharmonischen
Chor unter dem Dirigat von Paul Krämer in
St. Marien, Bonn zu hören.
Unser musikalisches Programm für die
Saison 2015/2016 enthält wieder eine
Reihe kammermusikalischer Aufführungen
von besonderem Reiz. Besonders möchte
ich auf die Konzerte in der Kapelle des
Alten Friedhofs Bonn zu Ehren von Robert
und Clara Schumann sowie Ella Adaïewsky
hinweisen. Weitere Highlights sind die
gemeinsamen Aufführungen der Sinfonie
Nr. 9 von Ludwig van Beethoven am
9. und 13. September 2015 an der Seite
des Philharmonia Orchestra London im
Konzerthaus Dortmund und in der Kölner
Philharmonie unter der Leitung von
Christoph von Dohnányi. Mit zwei weiteren
heraus­gehobenen Konzerten am 25. März
2016, mit dem Requiem von Gabriel Fauré
sowie am 8. Juli 2016 mit dem Werk Von
deutscher Seele, op. 28 von Hans Pfitzner,
setzen wir als Philharmonischer Chor der
Stadt Bonn unsere erfolgreiche musikalische
Zusammenarbeit mit dem Beethoven
Orchester Bonn fort.
Näheres bitte ich Sie, den nachfolgenden
Programmseiten zu entnehmen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie auch in
dieser Saison mit dem Philharmonischen
Chor der Stadt Bonn die Freude an der
Musik teilen würden, und heiße Sie als
Gäste bei unseren Konzerten herzlich
willkommen.
Ihr
Georg Hilpert,
Vorsitzender Philharmonischer Chor Bonn
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Konzertübersicht 2015/2016
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Sonntag, 16. August 2015, 11 Uhr
Clara Schumann, Ella Adaïewsky
Zwei verkannte Komponistinnen der Romantik
Sonntag, 16. August 2015, 18 Uhr
Robert Schumann
Liebesglück und Requiem
Mittwoch, 9. September & Sonntag, 13. September 2015, 20 Uhr
Ludwig van Beethoven
Ode an die Freude
Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr
11. Kölner Musiknacht
Sing-in mit dem Netzwerk Kölner Chöre
Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 Uhr
Komitas Vardapet
Zum 80. Todestag des „Vaters der ­armenischen Musik“
Samstag 5. Dezember 2015, 19 Uhr
Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium Teil I–III
Freitag, 25. März 2016, 19 Uhr
Maurice Ravel, Francis Poulenc, Gabriel Fauré
5. Freitagskonzert: Gnadenlicht
Sonntag 17. April 2016, 11 Uhr
Leonard Bernstein
„I hate music, but I like to sing” – Ein Komponistenporträt
Dienstag, 10. Mai 2016, 20 Uhr
Leonard Bernstein
Mass – A Theatre Piece for Singers, Players and Dancers
Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr
Robert und Clara Schumann
Geburtstagskonzert für Robert Schumann
Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr
Hans Pfitzner
Von deutscher Seele
Notizen, Berichte, Repertoire
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Sagen Sie jetzt nichts
Thomas Neuhoff im Interview
Neuer Chorleiter ab 2016
Paul Krämer
Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn
Vita und Mitglieder des Chores
Schülerprojekte
Rückblick auf Saint Nicolas-Kantate & Vorschau auf Mass
Pressespiegel
Saisonrückblick 2014/2015
Repertoire
Aufführungen während der letzten 25 Jahre
Impressum
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Sonntag, 16. August 2015, 11 Uhr
Kapelle des Alten Friedhofs Bonn
Clara Schumann und Ella Adaïewsky
Zwei verkannte Komponistinnen der Romantik
Clara Schumann
Ave Maria (Abendfeier in Venedig) für gemischten Chor
Lieder nach verschiedenen Dichtern für Singstimme und Klavier
Variationen für Klavier über ein Thema von Robert Schumann
Romanze für Violine und Klavier
Ella Adaïewsky
Vater unser für gemischten Chor
Griechische Sonate für Klarinette und Klavier
Präludien für Singstimme und Klavier
Air rococo für Klavier
Horazische Ode für Sopran, Bariton und Klavier
Constanze Haubrich, Hannah Kirrinnis,
Susanne König Sopran
Frederik Schauhoff Bariton
Luisa Gehlen Klarinette
Leh-Qiao Liao Violine und Klavier
Georg Razumovskij Klavier
Susanne und Ludwig Egener Rezitation
Kammerchor des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn
Thomas Neuhoff Leitung
Benefizkonzert zugunsten der
Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit der
GESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER
DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V.
Karten zu 15 Euro erhältlich online
unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle
(siehe Seite 47)
Benefizkonzertreihe
„Alter Friedhof Bonn“
Auch im Jubiläumsjahr 2015, anlässlich des dreihundert­jährigen
Bestehens des Alten Friedhofs, trägt der Philharmonische Chor mit
Benefizkonzerten zum Erhalt der alten Gräber bei.
Kompositionen und Texte erinnern an prominente ­Verstorbene:
an Robert und Clara Schumann sowie an die Virtuosin und Musik­
wissenschaftlerin Ella Adaïewsky. Sie alle fanden ihre letzte Ruhestätte
auf dem Alten Friedhof.
Clara Schumann war als Klaviervirtuosin ein Star. Doch dass sie auch
komponierte, wurde lange kaum wahrgenommen. Clara schrieb
Musik zu einer Zeit, als man dies bei einer Frau als ungewöhnlich,
ja ungehörig empfand. Robert äußerte sich zwar anerkennend, etwa
über ihren Liederzyklus op. 13. Doch wenig später meinte er: „Clara
hat eine Reihe von kleineren Stücken geschrieben, in der Erfindung
so zart und musikreich, wie es ihr früher noch nicht gelungen. Aber
Kinder haben und einen immer fantasierenden Mann und komponieren, geht nicht zusammen.“
Ella Adaïewsky war einer der Künstlernamen von Elisabeth von
Schultz, geboren 1846 in St. Petersburg als Tochter deutsch-­baltischer
Eltern. Ihr erfolgreiches Konzertieren schon in jungen Jahren erregte
Auf­sehen in der russischen Hauptstadt. Als sie 1864 nach fast zwei­
jähriger Abwesenheit nach St. Petersburg zurückkehrte, gewann
das dort soeben gegründete Konservatorium sie als renommierte
­Schülerin. Dort erhielt sie Klavier- und Kompositionsunterricht.
Nach Abschluss ihrer Ausbildung mit dem Diplom „Freie ­Künstlerin“
ließ sie sich in Venedig nieder, wo sie musizierte, komponierte und
musikwissenschaftliche Forschungen betrieb. In einem Salon in
­Venedig freundete sie sich mit Freifrau Franziska von Loë an und folgte
deren Einladung nach Bonn. Von 1911 an hatte sie ihren Wohnsitz in
Neuwied, hofiert von einem Freundeskreis, der sich für die Veröffentlichung ihrer Werke einsetzte. 1926 starb sie in Bonn und wurde auf
dem Alten Friedhof beigesetzt.
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Sonntag, 16. August 2015, 18 Uhr
Kapelle des Alten Friedhofs Bonn
Liebesglück und Requiem
Robert Schumann
Liederzyklus nach Heinrich Heine, op. 24
Requiem, op. 148
Andreas Post Tenor
Kammerchor des
Philharmonischen Chores der Stadt Bonn
Thomas Neuhoff Klavier
Benefizkonzert zugunsten der
Gräber-Restaurierung in Zusammenarbeit mit der
GESELLSCHAFT DER FREUNDE UND FÖRDERER
DES ALTEN FRIEDHOFS IN BONN e.V.
Karten zu 15 Euro erhältlich online
unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle
(siehe Seite 47)
Benefizkonzertreihe
„Alter Friedhof Bonn“
Das Jahr 1840 wird häufig als Robert Schumanns
„Liederjahr“ bezeichnet, denn mehr als die Hälfte seines
gesamten Liedschaffens entstand in dieser Zeit, darunter die
herausragenden Zyklen Dichterliebe, Frauenliebe und -Leben
sowie der Eichendorff-Liederkreis, op. 39. Während der
Vertonung von neun Heine-Gedichten aus dem Buch der Lieder
schrieb Schumann an seine Verlobte: „Ach, Klara, was das für
eine Seligkeit ist, für Gesang zu schreiben.“
Schumanns Requiem entstand 1852 während seiner Zeit
als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf. Im Vergleich
zu Vorbildern wie Mozart oder Berlioz, deren RequiemVertonungen er kannte, entschied Schumann sich für eine stark
geraffte Anlage. Die Worte „Requiem aeternam“ erklingen nur
zu Beginn als Introitus. Wie in Oper und Oratorium vermeidet
Schumann die Gliederung des Werkes in einzelne Nummern
und bemüht sich um größere Zusammenhänge.
Die Rahmentonart des Requiems, Des-Dur, ist bei Schumann
häufig mit der Gedankensphäre von Tod und Religion, aber
auch mit Versöhnung und Frieden verknüpft. In dieser Tonart
endet Schumanns Dichterliebe op. 48, in Genoveva op. 81
erklingt sie zu Golos „Frieden, zieh’ in meine Brust“ und in
Der Rose Pilgerfahrt op. 112 zu „Tod im Morgenrot“.
Schumanns romantische Deutung der lateinischen Textvorlage
fand bei den Zeitgenossen nicht nur Zustimmung. So hieß
es 1864 in einem Beitrag der – seinerzeit von Schumann
selbst gegründeten – Neuen Zeitschrift für Musik: „Schumanns
Melodien wie Harmonien drücken kein Flehen, noch weniger
Demut aus, vielmehr eine beseeligende, träumerische Ruhe [...].
Vom dichterischen Standpuncte aus ist eine solche Auffassung
wahr, aber dem orthodox katholischen Begriffe – um so mehr,
als der lateinische Ritualtext beibehalten – widerspricht sie.“
9
Mittwoch, 9. September 2015, 20 Uhr
Konzerthaus Dortmund
Sonntag, 13. September 2015, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Ode an die Freude
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 9 d-Moll, op. 125 (1822–24)
für vier Solostimmen, Chor und Orchester
mit Schlusschor über Schillers „Ode an die Freude“
Charlotta Larsson Sopran
Ruxandra Donose Mezzosopran
Robert Dean Smith Tenor
James Rutherford Bass
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Philharmonia Orchestra London
Christoph von Dohnányi Dirigent
Die Kölner Aufführung wird gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
Mit der Veranstaltung in Dortmund eröffnet das
Konzerthaus Dortmund seine Spielzeit 2015/16.
Kartenverkauf über Konzerthaus Dortmund
Tel. 0231 - 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de
bzw. über KölnTicket
Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de
Ludwig van Beethoven, 1820
2013 war die Premiere: An der Seite des ­Philharmonia Orchestra
London stand der Philharmonische Chor Bonn im ­September 2013
– sowohl in der Kölner Philharmonie als auch beim ­Schweizer
Lucerne-Festival – auf der Bühne bei den Auf­führungen von
Hector Berlioz’ Roméo et Juliette unter der Leitung von ­Esa-Pekka
Salonen, dem Chefdirigenten und künstlerischen Berater des welt­
berühmten Ensembles. Jetzt wurde der ­Philharmonische Chor Bonn
für 2015 vom London ­Philharmonia erneut engagiert – diesmal für
die Auf­führung der ­Neunten ­Sinfonie von Ludwig van Beethoven,
unter der Leitung von Christoph von Dohnányi. Beim diesjährigen
­Beethovenfest Bonn wird das Werk nicht zu hören sein; empfiehlt
sich da vielleicht ein Besuch in Köln oder ­Dortmund?
Wohl zu Recht wurde die Neunte Sinfonie zu Beethovens
­ opulärstem Werk. In jeder seiner neun Symphonien experimenp
tierte der Bonner – später Wiener – Meister, lotete er ­musikalische
Aspekte neu aus: Aufbau und Struktur, thematische Arbeit,
­Rhythmus und Klang. Was ist es hier? Viele Orchesterwerke der
damaligen Zeit beginnen – um das Publikum in den Saal zu rufen
– mit einem Fortissimo des vollen Orchesters. (In der Bonner
­Beethovenhalle wird heute ein Thema aus dem Schlusssatz der
Fünften Sinfonie von Beethoven dazu benutzt.)
Der erste Satz der Neunten beginnt zögernd, suchend, bis das Thema
gefunden ist. Ähnlich im vierten Satz: Er hebt an mit einem Dialog
zwischen Bassgruppe und Orchester. Dieses macht „Vorschläge“
aus thematischem Material der anderen Sätze, die rezitativisch von
den Bässen „abgelehnt“ werden. Sie finden schließlich selbst das
Thema für die Zeilen „Freude, schöner Götterfunken“, das durch
die Orchesterstimmen wandert. Durch rhythmisch-motivische
Arbeit wird die Musik wilder, bis der Vokalbass Einhalt gebietet
und die „Ode an die Freude“ beginnt.
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Samstag, 19. September 2015, 19 Uhr
Großer Sendesaal des WDR Köln
11. Kölner Musiknacht
First Night Of The Choral Season
„Sing-in“ mit dem Netzwerk Kölner Chöre
Das Publikum ist eingeladen, Ausschnitte aus Chorwerken mitzusingen, die für die Spielzeit 2015/16 im
­Abonnement des Netzwerks Kölner Chöre geplant sind:
Felix Mendelssohn Bartholdy, Paulus
Wolfgang Amadeus Mozart, Requiem
Johann Sebastian Bach, Johannes-Passion
Joseph Haydn, Nelson-Messe
Leonard Bernstein, Mass
Kartäuserkantorei Köln
KölnChor
Rodenkirchener Kammerchor
Chor des Bach-Vereins Köln
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Neues Rheinisches Kammerorchester
Paul Krämer, Walter Mik, Thomas Neuhoff,
Wolfgang Siegenbrink Dirigenten
Tickets für die gesamte Musiknacht bei KölnTicket
Tel. 0221 - 2801, www.koelnticket.de
Im Rahmen der beliebten „Kölner Musiknacht“ wird dem
Publikum in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit geboten,
selbst mitzusingen: Vier bekannte Chorstücke, von Mendelssohn
(„Allein Gott in der Höh’ sei Ehr“ aus Paulus), Mozart („Dies
irae“ aus Requiem), Haydn („Dona nobis pacem“ aus NelsonMesse) und Johann Sebastian Bach (Choräle aus JohannesPassion) sowie ein weithin unbekanntes Chorstück von Bernstein
(„Agnus Dei“ aus Mass) werden in einer knapp einstündigen
Probe um 18 Uhr erarbeitet. Um 19 Uhr werden die gemeinsam
einstudierten Stücke dann als Konzert aufgeführt, das auf
WDR 3 live übertragen wird.
In der „Kölner Musiknacht“ werden ab 19 Uhr zu jeder vollen
Stunde Simultankonzerte von maximal 40 Minuten Dauer
angeboten. Dadurch erhält das Publikum die Möglichkeit,
im Laufe der Nacht von einer Spielstätte zur nächsten zu
wechseln.
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Mittwoch, 21. Oktober 2015, 20 Uhr
Schumannhaus Bonn-Endenich
Hommage A Komitas
Zum 80. Todestag des
„Vaters der ­armenischen Musik“
Komitas Vardapet
Weltliche und geistliche Werke, Briefe, Dokumente
Banu Böke Sopran
Sofia von Freydorf Violoncello
Mariam Tonoyan Klavier
Vokalsolisten des P
­ hilharmonischen ­Chores der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln
Susanne und Ludwig Egener Rezitation
Thomas Neuhoff Leitung
Eintritt frei
Komitas, 1902
Soghomon Soghomonian, 1869 im damaligen Osmanischen Reich
als Angehöriger der armenischen Minderheit geboren, wurde mit elf
Jahren Vollwaise. Wegen seiner musikalischen Begabung erhielt er
eine Ausbildung im Kloster Etchmiadzin (20 Kilometer westlich von
Jerewan, der heutigen Hauptstadt Armeniens) und nahm bei seiner
Ernennung zum „Vardapet“ (geistlicher Doktortitel) den Namen
Komitas an. Nachdem er die traditionelle Musik der Armenischen Kirche
– erstmals in der Geschichte – in moderne Notenschrift übertragen
hatte, begann er, die bis dahin nur mündlich überlieferten Lieder
seines Volkes aufzuschreiben und in Notendruck zu veröffentlichen
– ein „armenischer Bartók“. Dabei profitierte er von seiner profunden
Kenntnis westlicher klassischer Musik, die er bei Studienaufenthalten
in Berlin und Paris erworben hatte. Als Musikwissenschaftler, Chorleiter
und Komponist erwarb er sich internationale Anerkennung.
Der Armenier-Genozid im Jahr 1915 brachte eine dramatische Wende
in sein Leben: Komitas überlebte zwar die türkischen Todeslager
dank einer Intervention westlicher Fürsprecher, blieb jedoch von
einer posttraumatischen Belastungsstörung gekennzeichnet, sodass
ihm das Komponieren nicht mehr möglich war. Fast zwanzig Jahre,
bis zu seinem Tod im Oktober 1935, musste er in psychiatrischen
Einrichtungen verbringen.
„Hommage à Komitas“ ist ein dreiteiliges Konzertprojekt von Thomas
Neuhoff zum 80. Todestag des Komponisten. Es beginnt am 21.
Oktober 2015 im Bonner Schumannhaus – vormals eine psychiatrische
Anstalt, in der Schumann seine letzten Lebensjahre verbrachte; es wird
fortgesetzt am 23. Oktober in Köln mit „Kirchentöne“ (Antoniterkirche,
18:15 Uhr) und endet am 24. Oktober 2015 in Berlin mit „Bach und
Komitas“ (Luisenkirche Charlottenburg, 19:15 Uhr).
Im Mittelpunkt des von Thomas Neuhoff dirigierten und moderierten
Programms stehen die türkisch-deutsche Sopranistin Banu Böke und
die armenische Pianistin und Cembalistin Mariam Tonoyan.
15
Samstag 5. Dezember 2015, 19 Uhr
St. Marien, Adolfstraße 28, Bonn
Weihnachtsoratorium
Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium
Teil I–III
Annika Boos Sopran
Ruth Volpert Alt
Tobias Hunger Tenor
Erik Sohn Bass
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Concerto con Anima
Ingeborg Scheerer Konzertmeisterin
Paul Krämer Dirigent
Karten zu 25 Euro (ermäßigt 18 Euro) erhältlich online
unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle
(siehe Seite 47)
Gerrit van Honthorst
„Anbetung der Hirten“, 1622
Weihnachten ohne Weihnachtsoratorium? Der Philharmonische
Chor Bonn setzt das beliebte Werk des Thomaskantors wieder
einmal aufs Programm, in diesem Jahr dirigiert von Paul Krämer,
der im Sommer 2016 Nachfolger von Chorleiter Thomas
Neuhoff werden soll (siehe S. 29 & 30).
Bachs Oratorium umfasst insgesamt sechs Kantaten, in denen
die Weihnachtsgeschichte von der Geburt Jesu bis zum Besuch
der drei Weisen erzählt wird. Bach hatte sie für die Gottesdienste
an den drei Weihnachtstagen, Neujahr, dem Sonntag nach
Neujahr und Epiphanias (Dreikönigstag) vorgesehen. In den
Teilen I bis III wird das Geschehen in der Christnacht geschildert;
sie erscheinen dadurch in sich abgeschlossen, und es bietet sich
an, sie zusammen in einem Konzert aufzuführen.
Bachs Weihnachtsoratorium wurde vor allem durch die
feierlichen Eingangschöre populär. Neben den Arien sind sie
zweifelsohne die musikalischen Höhepunkte in dem Werk. Mit
reicher instrumentaler Besetzung und vierstimmigem Chor
verleihen sie der Freude über die Geburt Christi Ausdruck.
Sie sind als repräsentative Festmusik angelegt, stehen alle in
Dur-Tonarten und beschwingtem Dreier-Takt. Trompeten
und Pauken symbolisieren die göttliche Sphäre, Streicher und
Flöten die himmlische der Engel und die Oboen die der Hirten,
stellvertretend für alle Menschen.
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Freitag, 25. März 2016, 19 Uhr
Beethovenhalle Bonn
5. Freitagskonzert
Gnadenlicht
Maurice Ravel
Pavane pour une infante défunte (1899/1910)
Francis Poulenc
Stabat Mater (1950)
Gabriel Fauré
Requiem, op. 48 (1885–87)
Katharina Persicke Sopran
Björn Bürger Bariton
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Marc Soustrot Dirigent
Konzerteinführung um 18:25 Uhr
Im Anschluss: NachKlang mit Marc Soustrot
im Nordfoyer der Beethovenhalle
Karten erhältlich über BonnTicket
Tel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Marc Soustrot, 1995 bis 2003 Generalmusikdirektor in Bonn, hatte
seinerzeit viele Werke französischer Komponisten im Gepäck. Noch
in lebhafter Erinnerung ist die Aufführung von Francis Poulencs
Dialogues des Carmélites, die der Philharmonische Chor unter
seiner Leitung dem Publikum bot. Zum Karfreitagskonzert ist der
international gefragte Dirigent wieder einmal in Bonn und dirigiert
den Philharmonischen Chor bei Poulencs Stabat Mater und dem
Requiem von Gabriel Fauré.
Francis Poulenc wandte sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der
„Groupe des Six“ gegen die Tonsprache der Impressionisten, die
ihr tonales Zentrum oft verschleiert, sowie gegen die als schwülstig
empfundene wagnerische Musik. Ähnlich wie Strawinsky sah er sich
in der Tradition des Neoklassizismus, der sich auf Konzertformen des
18. Jahrhunderts berief. Mitte der 1930er Jahre wandte sich Poulenc
nach dem Unfalltod eines Freundes dem katholischen Glauben zu.
Dies schlug sich in einer Reihe geistlicher Werke nieder, die oft als
seine wichtigsten Arbeiten gesehen werden, auch wenn er selbst
seinen Schwerpunkt in der Oper sah.
Mit dem Stabat Mater von 1950 knüpfte er vor allem an
spätromantische Klangwelten an. Das von gespannter Harmonik
geprägte Werk ist groß besetzt und weist einen anspruchsvollen
A-cappella-Satz auf, der bisweilen an Musiktraditionen der russischorthodoxen Kirche erinnert. Typisch für alle Kompositionen Poulencs
– in Zeiten zunehmender Abstraktion – ist die Beibehaltung des
melodischen Elements.
Dies hat er gemein mit Fauré, der der französischen Komponisten­
generation vor ihm angehörte. Auffallend in Faurés Requiem: das
fehlende „Dies irae“. Von den darin geschilderten Schrecken
des Jüngsten Gerichts sahen andere Komponisten sich oft zu
klangmächtigen Vertonungen veranlasst. Nicht so Fauré: Sein
Requiem klingt selig, sanft mit „In paradisum“ aus, das gleichfalls aus
dem liturgischen Text stammt, aber nur selten vertont wurde.
19
Sonntag 17. April 2016, 11 Uhr
Kammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn
„I hate music, but I like to sing”
Porträt des Komponisten Leonard Bernstein
Mit Musikbeispielen aus West Side Story,
Chichester Psalms, Candide, Mass u.a.
Elena Harsányi Sopran
Rabih Lahoud Bariton
Erik Sohn Bariton
Sofia von Freydorf Violoncello
Leh-Quiao Liao Klavier
Georg Razumovskij Klavier
Schlagzeugensemble Ansgar Buchholz und Schüler
Mitglieder des Philharmonischen Chores
der Stadt Bonn und des Bach-Vereins Köln
Thomas Neuhoff Leitung und Moderation
Karten zu 20 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online
unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle
(siehe Seite 47)
Leonard Bernstein, 1971
Zur Einstimmung auf Bernsteins Mass am 10. Mai 2016 in
Köln veranstaltet der Philharmonische Chor zuvor wieder eine
Matinee, bei der in Text und Musik ein Porträt des Komponisten
gezeichnet werden soll. Charakteristisch für Mass ist das
kunstvolle Ineinander und der ständige Wechsel zwischen
klassischer Sinfonik und Elementen von Rock, Blues und Jazz.
Um mit seiner Musiksprache vertraut zu machen, erklingen in
der Matinee Beispiele aus anderen Vokalwerken Bernsteins.
Weltberühmtheit erlangte Bernstein mit dem Musical West
Side Story, das 1957 uraufgeführt wurde. Titel wie „Maria“,
„Tonight“ oder „I feel pretty“ sind Beispiele eher konventioneller
melodischer Erfindung. Die gibt es auch in Mass. Doch Stücke
wie „I like to be in America“ mit seinem mitreißenden Wechsel
von 6/8- und 3/4-Takt oder „Cool“ weisen schon deutlicher auf
den Stil von Mass hin, eine Auftragskomposition von 1971.
Auch in den 1965 entstandenen Chichester Psalms, die der
Philharmonische Chor schon mehrfach in Bonn aufgeführt hat,
herrschen ungewohnte Taktarten und Rhythmen vor, die dem
hebräischen Text geschuldet sind. Stark rhythmische Abschnitte
kontrastieren mit melodisch-lieblichen. Wie in seinem gesamten
Œvre verwendet Bernstein auch in den Chichester Psalms eine
gespannte, mit Dissonanzen angereicherte Harmonik, zwischen
tonaler und atonaler Tonsprache changierend. Bernstein selbst
erklärte seinen Kompositionsstil so: „Sucht man in meiner
Musik nach dem Gegensatz von Optimismus und Pessimismus,
so wird man ihn am ehesten im Spannungsfeld von Tonalität
und Atonalität finden.“
21
Dienstag, 10. Mai 2016, 20 Uhr
Kölner Philharmonie
Kölner Chorkonzerte
Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit
„Acht Brücken. Musik für Köln“
Leonard Bernstein
Mass – A Theatre Piece
for Singers, Players and Dancers (1971)
Kölner Erstaufführung der ­vollständigen Fassung
halbszenische Version
Jubilant Sykes Bariton (Celebrant)
Musical-Studierende der
Musikhochschulen in NRW (Street Chorus)
Chor des Bach-Vereins Köln
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Jugendprojektchor mit Schülerinnen
und Schülern aus der Region Köln/Bonn
Matt Herskowitz Trio New York
Gürzenich-Orchester Köln
Martin Füg Regie
Thomas Neuhoff Dirigent
Karten erhältlich über KölnTicket
Tel. 0221 - 28 01, www.koelnticket.de
Mass war ein Auftragswerk für die Eröffnung des „John F.
Kennedy-Center for the Performing Arts“ in Washington 1971.
Jacqueline Kennedy-Onassis, die Witwe des 1963 ermordeten
Präsidenten, hatte Bernstein, der seine Symphonie Kaddish dem
Andenken Kennedys gewidmet hatte, den Auftrag erteilt.
Das Thema von Mass ist die Frage nach der Bedeutung von
Religion und ihren überlieferten Ritualen für den Menschen
von heute. Die vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs
entstandene Komposition, in der verschiedene musikalische
Stile des 20. Jahrhunderts wie Jazz, Rock, Blues und BroadwayMusical neben klassisch-expressionistischer Chorsinfonik und
Zwölftontechnik stehen, schildert eine katholische Messe,
in deren Verlauf den Teilnehmern und schließlich auch dem
Priester, der die Feier leitet, starke Glaubenszweifel kommen.
Dem jüdischen Komponisten Leonard Bernstein wurde nach
der Uraufführung Provokation und Blasphemie vorgeworfen,
doch die bezwingende Kraft seiner Crossover-Musik war und ist
bis heute unumstritten.
Der vollständige Titel des Werkes – Mass. A Theatre Piece
Singers, Players and Dancers – nennt zwei scheinbar
unvereinbare Aufführungsorte und Gattungen: Kirche und
Theater. Bernstein selbst sagte, er habe weder eine lateinische
Messe noch ein streng religiöses Werk schreiben wollen. Mass
sei ebenso religiös wie seine Kaddish-Symphonie. Beide Stücke
seien als religiöse Aussage zu verstehen, doch sollten sie nicht
im Zusammenhang mit „organisierter Religion“ aufgeführt
werden.
for
Mass war von Anfang an szenisch konzipiert. Die Partitur enthält
genaue Anweisungen zur Choreografie und den Aktionen von
Sängern und Schauspielern. In Köln soll das Werk in einer
halbszenischen Version zur Aufführung kommen.
23
Sonntag, 5. Juni 2016, 11 Uhr
Kammermusiksaal Beethoven-Haus Bonn
Geburtstagskonzert für Robert Schumann
Robert und Clara Schumann
Zwölf Gedichte aus Friedrich Rückerts
‚Liebesfrühling‘, op. 37
Robert Schumann
Ausgewählte Duette für Sopran, Tenor und Klavier
Mojca Erdmann Sopran
Andreas Post Tenor
Thomas Neuhoff Klavier
In Zusammenarbeit mit dem Bonner
­Schumannfest und dem Bach-Verein Köln
Karten zu 25 Euro (ermäßigt 15 Euro) erhältlich online
unter www.philchor.de oder über die Geschäftsstelle
(siehe Seite 47)
Robert Schumann, 1839
Mit diesem Programm verabschiedet sich Thomas Neuhoff als
Leiter des Philharmonischen Chores Bonn – Klavier spielend. Am
Klavier begann 1982 bei Mendelssohns Elias seine Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Chor; und die Vokalmusik der
Romantik ist immer Neuhoffs heimliche Liebe geblieben – was
die beliebte Komponistenporträt-Reihe im Kammermusiksaal
belegt: Lieder und Chorwerke von Mendelssohn, Brahms,
Mahler oder Wolf standen immer wieder auf dem Spielplan.
Die Musik Robert Schumanns spielte für Neuhoff dabei
stets eine herausragende Rolle, nicht nur 2010, als er zum
200. Geburtstag des Komponisten eine sieben Stunden
lange „­Schumann-Nacht“ organisierte. Das diesjährige
­Geburtstagskonzert ist auch ein Hinweis darauf, dass der langjährige Chorleiter sich künftig wieder mehr der Liedbegleitung
und der Kammermusik zuwenden wird.
25
Freitag, 8. Juli 2016, 20 Uhr
Beethovenhalle Bonn
8. Freitagskonzert
Hans Pfitzner
Von deutscher Seele, op. 28
Maria Bengtsson Sopran
Michaela Schuster Alt
Thomas Mohr Tenor
Albert Pesendorfer Bass
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn
Beethoven Orchester Bonn
Stefan Blunier Dirigent
Konzerteinführung mit Stefan Blunier
„Abschiedsstimmungen“ um 19:25 Uhr
Karten erhältlich über BonnTicket
Tel. 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de
Hans Pfitzner, geboren 1869, widmete sich zu Beginn seiner
Tätigkeit als Komponist insbesondere der Vertonung von
Gedichten deutscher Romantiker. Es war sein künstlerisches Ziel,
das lyrische Ich, das aus diesen Texten sprach, zu seiner entzwei
gegangenen Welt in Beziehung zu setzen. Sein berühmtestes
Werk, die musikalische Legende Palestrina, entstand während
der Jahre des Ersten Weltkriegs.
Pfitzners Opus 28 Von deutscher Seele, im Untertitel als
„Romantische Kantate“ bezeichnet, datiert von 1921. Die
Gedichte, die er dem Werk zugrunde legte, stammen von Josef
von Eichendorff. Unter der Überschrift „Mensch und Natur“
versammelt Pfitzner im ersten Teil der Kantate Texte, in denen
es um menschliche Unzulänglichkeit, Todesgewissheit und
Ziellosigkeit geht. Dem werden im zweiten Teil „Leben und
Singen“ die Sphären von Nacht, Traum und Kunst – Begriffe
von zentraler Bedeutung im Denken Pfitzners wie auch der
deutschen Romantik – gegenübergesetzt.
Pfitzner verstand sich als deutsch-nationaler Romantiker.
Seiner spätromantischen Tonsprache treu bleibend, kam er in
expressiven Passagen gleichwohl der Neuen Musik von Arnold
Schönberg oder Ferruccio Busoni nahe – gegen die er jedoch in
seinen musiktheoretischen Schriften heftig polemisierte.
Von deutscher Seele erinnert vielfach an Gustav Mahler, der in
seinen Symphonien ebenfalls die Grenzen der Musiktradition
auslotete. Das groß dimensionierte Werk entzieht sich allen
gängigen Mustern: Es vereint Elemente von Kantate, Lied
und Symphonie. Die Musik bleibt fast immer verhalten,
kammermusikalisch, selbst in den ausgedehnten instrumentalen
Zwischensätzen. Nur jeweils gegen Ende wird in den beiden
Teilen ein dreifaches Forte erreicht; dann klingen sie im Piano
aus.
27
Sagen Sie jetzt nichts
Thomas Neuhoff über seine Zeit vor, während und
nach dem Philharmonischen Chor Bonn
Geboren 12. Januar 1957
Beruf Musiker
Ausbildung Wangenheim, Gardiner, Rilling
Status Im Bernstein-Fieber
Nach über 30 Jahren wirst Du den Taktstock an Paul Krämer ­weitergeben.
Wie werden in Zukunft dann Deine Dienstagabende aussehen?
28
Thomas Neuhoff stammt aus einer Familie, in der von jeher Kirchenmusik eine
große Rolle spielte. Der Enkel des Kirchen­
musikdirektors Kurt Freitag, 2005 selbst zum
KMD ernannt, hatte bereits als 14-Jähriger
eine Organistenstelle inne. Stilistische
Vielfalt, Neugier auf Unbekanntes und die
Vermittlung von Musik nicht nur an Kenner,
sondern vor allem auch an neue, junge
Hörerschaften – das sind die Markenzeichen des Chorleiters Thomas Neuhoff. Seit
Fünf Minuten vor Konzertbeginn: Was sehen wir?
Manchmal klingt der
Bass wie ein „Kalker
Gedeck“. Was heißt das?
1983 ist Neuhoff künstlerischer Leiter des
Philharmonischen Chores der Stadt Bonn.
Höhepunkt der Konzertsaison 2015/16 wird
Leonard Bernsteins Mass. Mit der Auf­führung
dieses spektakulären Crossover-Werkes geht
für Neuhoff ein lang gehegter Traum in
Erfüllung. Und zugleich setzt er damit ein
Ausrufezeichen zum Ende seiner Tätigkeit
als Leiter des Philharmonischen Chores, die
im Sommer 2016 der junge Dirigent Paul
Krämer übernehmen soll.
Was tust Du nach
einem Konzert?
Für jeden falschen Einsatz aus
dem Chor forderst Du einen
Piccolo. Hast Du noch Platz?
Was ist Dein Ausgleich
zur Musik?
Wie hat der Philchor
Dich geprägt?
29
Neuer Chorleiter ab 2016
Paul Krämer, geboren 1990, wuchs in „Caleidon“ zusammen, mit dem er neben
Oberhausen auf und erhielt dort mit sechs Neuer Chormusik Die Schöpfung von Joseph
Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Haydn und das ­Weihnachtsoratorium von
Später folgte Unterricht in Klarinette, Orgel, Johann Sebastian Bach aufführte.
Gesang und Musiktheorie. Noch während
seiner Schulzeit absolvierte er eine kirchen- Seit Mitte 2013 ist Paul Krämer ­künstlerischer
musikalische Ausbildung (C-Abschluss). Im Leiter der Kartäuser­kantorei Köln, mit der
Rahmen seines anschließenden Studiums er bereits in der Kölner P
­ hilharmonie sowie
der Mathematik und der Schulmusik erhielt in der Stettiner ­Philharmonie zu hören war.
er Dirigierunterricht bei Prof. Eberhard 2015 erhielt die Kartäuserkantorei Köln
Metternich. 2012 nahm Paul Krämer ein unter seiner Leitung die Auszeichnung
Dirigierstudium bei Prof. Marcus Creed an „Gold“ beim International Passion Music
der Hochschule für Musik und Tanz Köln Festival Szczecin.
(HfMT) auf. Weitere Anregungen erhielt er
auf Musikakademien im In- und Ausland Der Philharmonische Chor der Stadt
von Dirigenten wie Morten Schuldt-Jensen, Bonn wählte Paul Krämer zum neuen
Timothy Brown, Neville Creed und Martin Chor­direktor ab dem Jahr 2016. Bereits
Berger sowie in der Zusammenarbeit mit jetzt ist er intensiv in die Probenarbeit
Markus Stenz und Andreas Spering.
ein­gebunden. Unter seiner Leitung wird
der ­Philharmonische Chor im ­Dezember
2010 gründete Paul Krämer den Kölner 2015 das Weihnachtsoratorium von
Studienstiftungschor, mit dem er unter Johann Sebastian Bach aufführen.
anderem im Kölner Dom und im Kölner
Gürzenich auftrat. Außerdem arbeitet er Paul Krämer ist Stipendiat der Begabten­
regelmäßig mit dem Vokalensemble der förderorganisation „Studienstiftung des
HfMT Köln und dem Projekt­ensemble deutschen Volkes“ (SddV).
30
Meine Herren,
darf ich bitten?
Beethoven Ode an die Freude
Bach Weihnachtsoratorium
Fauré Requiem
Bernstein Mass
Auswahl unserer nächsten großen Projekte
Wir suchen junge Männer­stimmen mit Chor­
erfahrung für unsere nächsten Chorprojekte.
Unser Chor ist ein semi­professionelles Ensemble, bestehend aus 120 ­aktiven Sänger­innen
und Sängern. Bereits seit ­unserer Gründung
1852 sind wir ein fester Bestandteil der ­Bonner
Kultur. ­Neben der Pflege des tradi­tionellen
­Repertoires erarbeiten wir unter der Leitung
unseres Chorleiters auch immer wieder selten
zu hörende ­große Chorwerke des 20. Jahr­
hunderts.
Wenn du deiner Stimme Gehör verschaffen
möchtest und du dabei den guten Ton triffst,
freuen wir uns, von dir zu hören. Wir proben
­jeden Dienstag ab 19:30 Uhr im Gemeindesaal
der Lukaskirche Bonn. Bei Interesse melde dich
bei unserem Chor­leiter Thomas Neuhoff:
[email protected]
31
Wir machen Stimmung
Die Mitglieder des Philharmonischen Chores Bonn
Philharmonischer Chor
der Stadt Bonn e.V.
Erfahren Sie auf den nächsten ­Seiten mehr
über unseren Chor und unsere Sänger­innen
und Sänger. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn e.V.
Der Philharmonische Chor der Stadt Bonn
ist ein semiprofessionelles Ensemble von
rund 120 aktiven Sängerinnen und Sängern.
Er ging aus dem 1852 gegründeten „Städtischen Gesangsverein“ hervor und gilt
heute als Bonns führender weltlicher Oratorienchor. Die Mitwirkung bei den städtischen Chorkonzerten, vornehmlich unter
Leitung des Bonner Generalmusikdirektors,
ist die Hauptaufgabe des Chores. Darüber
hinaus wirkt er häufig beim Internationalen
Beethovenfest mit und gestaltet – in wechselnden Besetzungen – auch kammermusikalische Konzertreihen. So etwa jeweils im
Sommer die Benefizkonzerte auf dem Alten
Friedhof in Bonn, durch dessen Flair die
Darbietungen einen ganz eigenen Charakter entwickeln.
Großer Beliebtheit erfreuen sich die
Kammerkonzerte im Kammermusiksaal des
Beethoven-Hauses, in denen meist einzelne
Komponisten porträtiert oder thematische
34
Schwerpunkte gesetzt werden. Ein besonderes Anliegen ist es dem Philharmonischen
Chor und seinem künstlerischen Leiter
Thomas Neuhoff darüber hinaus, Kinder
und Jugendliche durch abwechslungs­
reiche Schülerprojekte an Musik außerhalb
des gängigen Konsums heranzuführen.
Als musikalischer Botschafter der Beethovenstadt Bonn wird der Philharmonische Chor
gern zu Gastkonzerten im In- und Ausland
eingeladen. So führten ihn in den letzten
Jahren Konzertreisen nach Japan, England,
Frankreich, Schweden, Belgien und in die
Schweiz. Beim internationalen Lucerne Festival gab der Philharmonische Chor 2013 sein
Debüt an der Seite des London ­Philharmonia
Orchestra mit Roméo et Juliette von Hector
Berlioz unter der Leitung von Esa-Pekka
Salonen. Die Neue Zürcher Zeitung bezeichnete diese mitreißende und künstlerisch
glanzvolle Aufführung als „Sternstunde des
vierwöchigen Sommerfestivals“.
Seit 1983 ist Kirchenmusikdirektor Thomas
Neuhoff künstlerischer Leiter des Chores.
Unter seiner Führung konnte die Qualität
des Philharmonischen Chores eindrucksvoll gesteigert werden. So wurde der
„­Philchor“ zu einem gefragten Ensemble
im In- und Ausland. Neben der Pflege des
­traditionellen Repertoires erarbeitet der
Chor unter Leitung von Thomas Neuhoff
selten zu hörende große Chorwerke des
20. Jahrhunderts, darunter The Dream of
Gerontius und The Kingdom von Edward
Elgar, A Child of our Time von Michael
Tippett, In Terra Pax von Frank Martin
oder Franz Schmidts Oratorium Das Buch
mit sieben Siegeln.
Zu den Höhepunkten der musikalischen
Arbeit in der jüngeren Vergangenheit
zählen die Aufführungen von William
Waltons Belshazzar’s Feast und Arthur
­Honeggers Une Cantate de Noël in der
Kölner ­Philharmonie sowie Benjamin
­Brittens Saint ­Nicolas-Kantate als ge­lun­
gener Ab­schluss eines beeindruckenden
Schülerprojekts.
Am 10. Mai 2016 wird sich KMD Thomas
Neuhoff nach dann 33 sehr erfolgreichen
Jahren mit einer Aufführung von Leonard
Bernsteins Mass, im Rahmen des Kölner
Musikfestivals „Acht Brücken“, als künstlerischer Leiter des Philharmonischen Chores
Bonn verabschieden.
Seinen Nachfolger Paul Krämer kann das
Publikum bereits am 5. Dezember 2015
kennenlernen. Dann wird der Philharmonische Chor das ­Weihnachtsoratorium
von Johann Sebastian Bach, Teil I bis III,
unter Leitung seines künftigen Direktors
in Bonn aufführen. Paul Krämer leitet seit
2013 die Kartäuserkantorei Köln und unterstützt schon derzeit die Probenarbeit des
­Philharmonischen Chores.
35
Die Mitglieder des Philharmonischen Chores der Stadt Bonn
Sopran
Kerstin Baldauf
Catharina Balling
Christiane Baron
Sue Bailey
Johanna Bemmann
Sabine Bewerunge
Karola Block
Constanze Cremer
Gabriele Esch
Barbara von Faber
Irmgard Friedrichs
Claudia Füg
Alina Gehlen
Brigitte Half
Brigitte Hanisch-Zelle
Melanie Heckelsberg
Heike Heinen
Adrienne Herrmann
Verena Hilpert
Silvia Hoch
Stephanie Knobloch
Susanne König
Uta Lanske
Katharina Lehmann
Elisabeth Lilge
Ursula Lindenthal
Blanca Lizarraga
Erika Mager
Dr. Margarete Müller-Marsall
Dr. Ursula Nolte
Annett Reischert-Bruckmann
Marion Sassen
Gisela Schmidt
Nicole Schmidt
Dr. Barbara Schmidt-Durdiak
Jennifer Schönleiter
Dagmar Schröder-Barion
Brigitte Schwaderer
Dr. Birgit von Seggern
Nina Senger-Mertens
Neele Speck
Dr. Karla Sponar-Asiain
Anna Stercken
Silke Tiggemann
Julia Vreden
Silvia Walker
Aike Wiegner
Dr. Anna Zoporowski
Tenor
Christoph Aißlinger
Dr. Johannes Bender
Gerold Blasig
Robert Bernacik
Dr. Peter Breil
Laurens van Bussel
Joachim Franz
Dr. Michael Grewe
Dr. Georg Hilpert
Philipp Höppner
Johannes Kenkel
36
Eric Lange
Dr. Oliver Lange
Christian Leber
Oliver Müllenbach
Mark Peters
Michael Schaefers
Sven Schlesiger
Dr. Eberhard Schlicker
Raphael Schneider
Toralf Schönleiter
Alt
Dr. Urte Afflerbach-Breuer
Karin Baldingen
Doris Brinkmann
Dr. Dagmar Broemme
Lisa Jane Coppack
Laura de la Cruz
Frauke Dungs
Dr. Ursula Egyptien
Mechthild Finkelnburg
Kristina-K. Fromm
Andrea Gersch
Stefanie Hochheim
Jo Hopper
Britta Klein
Ute Kloevekorn
Christiane Kühn
Aline Kurtenacker
Susanne Lammerz
Beate Leber
Gertrud Liepelt
Karin Linden
Renate Lubitz
Ulrike Lucius
Dr. Annette Münzenberg
Dr. Monika Neumann-Justen
Beate Nikorowitsch
Annika Paulun
Dr. Ursula Pinsdorf
Ute Poschenrieder
Dr. Sonja Puttkamer-Krampe
Charlotte Schick
Pia Schievink
Charlotte Schneider
Annette Siebke
Franziska Schlué
Silke Steinke
Gabriele Teichmann
Karin Tkotz
Daria Yakovleva
Bass
Dr. Martin Asiain
Dr. Andreas Baumgärtner
Jonas Breull-Wierschem
Fabian Droste
Joachim von Eynern
David Faßbender
Wolf-Dieter Finkelnburg
Joachim Gantzsch
Joshua Gehlen
Hans-Georg Gersch
Dr. Gerhard Hautmann
Jürgen Heinen
Christoph Jansen
Martin Junghöfer
Bernhard Klein
Herbert Kracht
Winfrid Langer
Dr. Mark Lenkewitz
Stefan Lihs
Benno Meny
Dr. Iliya Nickelt
Dr. Hans-Dietrich Pallmann
Klemens Roloff
Dr. Stephan Russek
Tobias Senger
Stefan Waechter
Bernd Weber
37
Schülerprojekt – Rückblick auf
Benjamin Brittens Saint Nicolas-Kantate
Benjamin Britten war zeitlebens daran
interessiert, Kinder und Jugendlich­e an
anspruchsvolle, auch zeitgenössische
Musik heranzuführen. Diesem Bemühen
entsprang die Kantate vom Leben des
­Heiligen Nikolaus, in deren Auf­führung
neben erwachsenen Profis auch Kinder­
chöre und ein mit Jugendlichen besetztes In­strumentalensemble eingebunden
werden können.
In den Konzerten des Philharmonischen
Chores Bonn und des Kölner Bach-Vereins
am 6. und 7. Dezember 2014 standen
unter der Leitung von Thomas Neuhoff
neben einem jugendlichen Instrumental­
ensemble und dem Kinderchor der Lukaskirche Bonn auch rund einhundert achtbis zwölfjährige Schülerinnen und Schüler
aus dem Raum Köln/Bonn auf der Bühne,
38
die vorher noch niemals mit derartiger
Musik in Berührung gekommen waren.
Ein gutes Drittel der jungen Chorsänger
waren Kinder mit Migrationshintergrund,
die das Lied von der Geburt des Heiligen
nicht nur in der englischen Originalversion,
sondern auch in ihren Muttersprachen
voller Begeisterung intonierten.
Die Klasse 7c der Elisabeth-Selbert-Gesamt­
schule Bonn-Bad Godesberg erarbeitete im
Deutsch- und Kunstunterricht Materialien,
darunter deutsch/türkische Einführungstexte und Spielszenen zu markanten Episoden der Heiligenvita, die in die Konzerte
eingefügt wurden und außerdem in
einer eigenen Schülerpräsentation am 5.
Dezember zusammen mit musikalischen
Kostproben breiten Raum einnahmen.
Schülerprojekt – Vorschau auf
Leonard Bernsteins Mass
Der Philharmonische Chor wird zu Mass
von Leonard Bernstein wieder ein breit gefächertes Schülerprojekt in Bonn an­bieten.
Parallel dazu arbeitet der Bach-Verein Köln,
der ebenfalls an der Auf­führung beteiligt
sein wird, mit Schülerinnen und Schülern
der Region Köln zusammen.
Das Spektrum reicht vom aktiven Mitsingen im offenen Kinder- und Jugendchor
(8 bis 16 Jahre; Anmeldung s. u.) bis zu
thematischer Mitarbeit 16- bis 18-­Jähriger
in den Fächern Englisch, Geschichte,
Religion, Latein, Ethik, Kunst und Musik.
Partner­schule
des
Philharmonischen
Chores ist dabei die Elisabeth-SelbertGesamt­schule in Bad Godesberg.
Thema des Werkes ist die Frage nach
der Bedeutung von Religion und ihren
überlieferten Ritualen für den Menschen
von heute. Die vor dem Hintergrund des
Vietnam-­Krieges entstandene Komposition
(Uraufführung 1971) schildert die Feier
einer katholischen Messe, in deren Verlauf
den Teilnehmern und schließlich auch dem
Zelebranten ernsthafte Glaubenszweifel
kommen. Dem Juden Bernstein wurde
zwar seinerzeit Provokation und Blasphemie vorgeworfen, doch die bezwingende
Kraft seiner zwischen expressionistischmoderner Klassik, Musical und Rock changierenden Musik war und ist unumstritten,
ein Beispiel für gelungenen „Crossover“.
Für den Kinder- und Jugendchor hat
Bernstein eine dankbare, wenn auch
anspruchsvolle Partie komponiert. Bei
unserer Aufführung ergibt sich für interessierte Schulchöre, aber auch für Einzelpersonen die Möglichkeit, gemeinsam
mit anderen Jugendlichen und mit dem
Philharmonischen Chor, dem Bach-Verein
und dem Gürzenich-Orchester in der
Kölner Philharmonie aufzutreten.
Info und Anmeldung bei
[email protected]
39
Saisonrückblick 2014/2015
Beethoven, Ode an die Freude
[…] Es war eine schöne Idee von den Veranstaltern, das Bundesjugendorchester
(BSO) einzuladen, das immer noch seinen Verwaltungssitz in der Beethovenstadt
hat, wo es von dem kürzlich verstorbenen, früheren Bonner Generalmusikdirektor Volker Wangenheim mit gegründet wurde. Dass Markus Stenz, der bis zum
Ende der abgelaufenen Saison Gürzenich-Kapellmeister in Köln war, einer der
prominentesten Schüler Wangenheims gewesen ist, passte ebenso schön ins Bild
wie die Tatsache, dass auch Tabea Zimmermann in ihren frühen Jahren am Bratschenpult des BSO saß.
General-Anzeiger, 1. August 2014
[…] Als im Schlusssatz der „Neunten“, der zusätzlich zum Tournéeprogramm
gespielt wurde, Regen fiel, brach Stenz („Oh, Freunde, nicht diese Tropfen!“) mit
Rücksicht auf die Instrumente das Konzert für eine gute halbe Stunde ab. Dann
bekamen noch einmal die Solisten […] und Thomas Neuhoffs Philharmonischer
Chor Bonn die Chance, ihr Können zu zeigen. Stenz ließ den Schlusssatz von
Opus 125 erneut erklingen. Welch ein Jubel im Schiller’schen Text, welch ein
Jubel beim Publikum!
Bonner Rundschau, 1. August 2014
Brahms, Ausgewählte Lieder
Schumann, Der Rose ­Pilgerfahrt
Brahms, Ein deutsches Requiem
Bereits zum achten Mal engagiert sich der Philharmonische Chor der Stadt Bonn
unter Leitung seines Dirigenten Thomas Neuhoff für den Erhalt des Alten Friedhofs mit einer Reihe von Benefizkonzerten. […] Besonders das erste Lied, „Es
tönte ein voller Harfenklang“, ließ die virtuose Begleitung erahnen, die Brahms
vorgesehen hatte. Die nur 15 Damen des Chores zeigten sich von ihrer besten
Seite.
General-Anzeiger, 4. August 2014
Für die Mitglieder des Kammerchors des Philharmonischen Chores handelt es sich
auch um ein wohlvertrautes Stück, mit dem sie vor wenigen Wochen das Schumannfest in Zwickau beendet haben. Beeindruckend war vor allem die Besetzung
der meisten Rollen durch Chorsolisten, die allesamt eine hervorragende Leistung
erbrachten. Besonders gut gelangen auch die Ensemblestücke, in denen die
Chormitglieder im Duett oder sogar im Quartett zu hören waren.
General-Anzeiger, 5. August 2014
40
Der Kammerchor, der bei den vorigen Konzerten nur in kleinerer Besetzung zu
hören war, füllte an diesem Abend den Raum in der kleinen Kapelle gut aus. Der
Chor begeisterte durch seinen vollen Klang und seine Souveränität im Zusammenklang, denn Neuhoff dirigierte vom Klavier aus mit knappen Gesten.
General-Anzeiger, 5. August 2014
Britten, Saint Nicolas-Kantate
Wunderbar, wunderbar, wunderbar. Man kann gar nicht oft genug betonen, wie
herausragend ein Projekt wie jenes in der Lukaskirche ist, das Thomas Neuhoff
mit Schülern, Mitgliedern seiner Chöre und einem Projektorchester auf die Beine
gestellt hat. […] Die lange, expressive Streicherkantilene am Anfang etwa – ein
Traum, rhythmische vertrackte Passagen – präzise und knackig. Hier erfüllte das
pädagogische Werk in nachgerade vollkommener Weise seinen Zweck und ließ
alle Beteiligten über sich hinauswachsen.
General-Anzeiger, 8. Dezember 2014
Eine großartige Idee, dieses Werk auszusuchen, in dem man so viele Kinder
und Jugendliche beschäftigen kann; nicht nur als Sänger und Instrumentalisten,
sondern etwa in einem Sprecherchor, der sich verschiedene Masken im Kunstunterricht geschaffen hatte, nicht zu vergessen kleinere Soli, darunter ein anrührendes Knabensopransolo.
Bonner Rundschau, 9. Dezember 2014
Auch der Schulchor der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, Mitglieder des Kölner
Bach-Vereins und des Bonner Philharmonischen Chores sowie der Kinderchor der
Lukaskirche zeigten in zum Teil schwierigen Passagen keinerlei Schwächen, Chorklang und -intonation waren stets vom Feinsten und trotz der im ganzen Raum
positionierten Ensembles immer im besten Einvernehmen mit dem Orchester. […]
Die Einbindung so vieler verschiedener Ensembles mit explizit pädagogischem
Hintergrund, darunter auch weitere Schüler der Godesberger Gesamtschule, die
Episoden aus dem Leben des Nicolaus in stilisierten Spielszenen illustrierten, ohne
auch nur einmal den pädagogischen Zeigefinder über Gebühr zu strapazieren,
war allein schon eine Kunst. Geradezu begeisternd war es jedoch zu erleben und
zu hören, mit wie viel Leidenschaft und Begeisterung sich das Engagement aller
Beteiligten zu einer überragenden Gesamtleistung verband.
General-Anzeiger, 8. Dezember 2014
41
Brahms, Ein deutsches Requiem
Dirigent Christof Prick bleibt der sorgfältig ausgehorchten Partitur keine Nuance
schuldig, wobei es ihm großartig gelingt, jene Balance zwischen Wucht und Innigkeit bei Orchester, Chor und Solisten zu schaffen, die den musikalischen Text auf
geniale Weise exemplarisch sinnfällig macht. Mit der von Thomas Neuhoff und
seinem künftigen Nachfolger Paul Krämer glänzend präparierten Hundertschaft
des Philharmonischen Chors der Stadt Bonn stand zudem ein exakt intonierender
und exzellent artikulierender Klangkörper zur Verfügung. […] Lang anhaltende,
atemlose Stille im Saal nach dem Verklingen des finalen „Selig sind die Toten“.
General-Anzeiger, 7. April 2015
Der Bogen zu Honeggers Werk umfasst Menschheitsuntergänge, Ungeheuerlichkeiten. Schwer zu fassen sind diese Spannungsbögen, die an einem solchen
Konzertabend zu bewältigen sind, ausgehend von Brahms’ Individualität und
mündend im Chaos. Prick hat dafür aber sehr Schönes aufs Podium gestellt mit
den Brahms’schen Solopartien […] bis hin zum Philharmonischen Chor samt
Orchester. Was Prick auch gelingt: Er schließt die beiden Konzertteile fabelhaft
zusammen. Es ist kaum zu bestreiten, dass alles, was hier an großen Gefühlen
und großer Trauer passiert, zusammengehört.
Bonner Rundschau, 7. April 2015
Fauré/Debussy/Ravel, La Bonne Chanson – Im Salon der Belle Époque
Das Programm vereinte drei der wichtigsten französischen Komponisten ihrer Zeit
– Gabriel Fauré, Claude Debussy und Maurice Ravel. Mit einem der populärsten
Stücke Faurés, seinem „Cantique de Jean Racine“, eröffnete der Kammerchor das
Programm. […] Mit einem sehr gut herausgearbeitetem klanglichen Aufbau in
den Chorstimmen gelang dieses erste Werk unter der Leitung Neuhoffs souverän.
[…] In Debussys „Trois Chansons de Charles d’Orleans“ traf man die Stimmung
sehr genau.
General-Anzeiger, 12. Mai 2015
42
43
Aus dem Repertoire des Philharmonischen Chores
Bach
h-Moll-Messe
Johannes-Passion
Matthäus‑Passion
Motetten
Weihnachtsoratorium
Beethoven
9. Sinfonie
C-Dur-Messe
Missa solemnis
Berlioz
Grande Messe des Morts
L’Enfance du Christ
La D
­ amnation de Faust
Grande Symphonie funèbre et triomphale
Roméo et Juliette
Bernstein
Chichester Psalms
Brahms
Altrhapsodie
Ein deutsches Requiem
Gesang der Parzen
Nänie
Warum ist das Licht gegeben
Britten
A Ceremony of Carols
Noah und die Flut
St. Nikolaus-Kantate
War Requiem
Debussy
Pelléas et Mélisande
Nocturnes
Delius
Eine Messe des Lebens
44
Denhoff
Traumbuch eines Gefangenen
Duruflé
Requiem
Dvořák
Requiem
Stabat Mater
Eisler
Deutsche Sinfonie
Elgar
The Dream of Gerontius
The Apostles
The Kingdom
Fauré
Messe basse
Requiem
Glass
CIVIL warS: Römische Section
Three Songs
Händel
Israel in Egypt
Messiah
The ways of Zion do mourn
Judas Maccabaeus
Belshazzar
Haydn
Die Jahreszeiten
Honegger
Le roi David
Totentanz
Une Cantate de Noël
Liszt
Dante-Sinfonie
Faust-Sinfonie
Looten
Bonner Messe
Mahler
2. Sinfonie
3. Sinfonie
8. Sinfonie
Das klagende Lied
Chortranskriptionen von Clytus Gottwald
Martin
In Terra Pax
Massenet
Marie-Magdeleine
Mendelssohn
Paulus
Elias
Erste Walpurgisnacht
Sinfonie Nr. 2 Lobgesang
Wie der Hirsch schreit
Hör mein Bitten
Monteverdi
Marienvesper
Mozart
c-Moll-Messe
Requiem
Orff
Carmina Burana
Poulenc
Dialogues des Carmélites
Schmidt
Das Buch mit sieben Siegeln
Schönberg
Ein Überlebender aus Warschau
Gurre-Lieder
Schubert
Rosamunde
Messe Es-Dur
Schumann
Das Paradies und die Peri
Der Rose Pilgerfahrt
Szenen aus Goethes Faust
Requiem
Strawinsky
Oedipus Rex
Psalmensymphonie
Tippett
A Child of Our Time
Verdi
Requiem
Wangenheim
Te Deum
Wolf
Christnacht
Chorlieder und -balladen
Penderecki
Psalmen Davids
45
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Impressum
Philharmonischer Chor der Stadt Bonn e.V.
Registergericht: Amtsgericht Bonn
Registernummer: Vereinsregister Nr. 5942
Layout
Tobias Senger
Verantwortlich für den Inhalt
Dr. Georg Hilpert
Bildnachweise
Steve Corey (Seite 39)
Uta Konopka (Seite 30)
Alexander Reischert (Seite 32 f., 43)
Tobias Senger (Seite 1, 6, 12, 18, 22, 26, 48)
Nina Senger-Mertens (Seite 8, 28 f., 34 f.)
Elisabeth-Selbert-Gesamtschule (Seite 38)
Redaktion
Nina Senger-Mertens
Texte
Annett Reischert-Bruckmann
Frauke Dungs
Eric Lange
Thomas Neuhoff
Klemens Roloff
Dr. Eva de Voss
Foto-Interview (Seite 28 f.) ­inspiriert
durch das SZ-Magazin.
Druck
Änderungen vorbehalten
46
Vorsitzender
Schriftführerin
und
Geschäftsstelle
Schatzmeisterin
Chordirektor
Koordination Schülerprojekte
Informationen im Internet
Kontoverbindung
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Philosophenring 80
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47
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