Factsheet "Die beliebtesten Berufe von Mädchen und Jungen"

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Factsheet "Die beliebtesten Berufe von Mädchen und Jungen"
Factsheet
Die beliebtesten Berufe
von Mädchen und Jungen
Kanton Zürich 2013
Die Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten für
Jugendliche sind sehr vielseitig und für alle
gleichermassen zugänglich. Nur: häufig richten
sich junge Menschen bei der Wahl des Berufes
nach traditionellen Vorstellungen. Die elterlichfamiliäre und gesellschaftliche Einstellung
zur beruflichen Ausbildung beeinflusst die Wahl
der Kinder noch immer sehr stark.
Frauen wählen mehrheitlich Berufe im kaufmännischen und im Gesundheitsbereich,
während Männer überwiegend industrielle
und technische Berufe ausüben.
Wenn junge Frauen und Männer eine für ihr
Geschlecht «untypische» Ausbildung wählen,
müssen sie dafür überdurchschnittliche Fähigkeiten und Stärken mitbringen, um Vorurteile
überwinden zu können. Die jungen Menschen
brauchen Ausdauer, Mut und Zuversicht, um so
gegen den Strom zu schwimmen und in einem
«exotischen», anderen Berufsbereich erfolgreich sein zu können.
Mit unserem Factsheet möchten wir Ihren Blick
auf die Berufswahl der Jugendlichen und auf
die Vielfalt der Berufe lenken. Wir möchten
Sie motivieren, das Interesse der Jugendlichen
an einer «untypischen» Berufs- und Studienwahl
zu fördern und mit positiver Anerkennung Jugendliche Schritt für Schritt in die weniger bekannte,
aber ungemein vielseitige Berufswelt zu begleiten.
Damit leisten Sie einen Beitrag, um Ungleichheiten zu verringern, wie beispielsweise das
Vorurteil, Männer müssten trotz Vaterschaft Vollzeit arbeiten, die tieferen Löhne in klassischen
Frauentätigkeiten oder die ungleichen Chancen
für beruflichen Aufstieg für beide Geschlechter.
Dies dient den Jugendlichen, der Volkswirtschaft,
den Arbeitgebenden – und letztlich uns allen.
Eingeschränkte Berufswahl junger Frauen
Kauffrau
Fachfrau Betreuung
Detailhandelsfachfrau
Fachfrau Gesundheit
Coif­feu­se
Dentalassistentin
Detailhandelsassistentin
Medizinische Praxisassistentin
Pharma-Assistentin
Assistentin Gesundheit & Soziales
Köchin
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Neue Lehrverträge, Lehrbeginn 2013
Das Berufswahlspektrum junger Frauen bleibt weiterhin eingeschränkt: 75 % der Frauen berücksichtigen bei der
Lehrstellensuche nur die ersten 11 der meistgewählten Berufe; die restlichen 25% verteilen sich auf 112 weitere
Berufe. Die Ausbildung zur Kauffrau wird dabei am häufigsten gewählt. Ebenfalls sehr beliebt sind Lehrstellen in
den Bereichen Betreuung, Gesundheit und Detailhandel.
Breit gefächerte Berufswahl junger Männer
Kaufmann
Detailhandelsfachmann
Elektroinstallateur
Informatiker
Logistiker
Koch
Polymechaniker
Fachmann Betriebsunterhalt
Automobil-Fachmann
Zeichner
Automobil-Mechatroniker
Maurer
Gärtner
Schreiner
Detailhandelsassistent
Montage-Elektriker
Sanitärinstallateur
Automatiker
Zimmermann
Konstrukteur
Fachmann Betreuung
Gebäudetechnikplaner
Maler
Fachmann Gesundheit
Landwirt
Produktionsmechaniker
0%
5%
10%
15%
20%
25%
Neue Lehrverträge, Lehrbeginn 2013
Das Berufswahlspektrum junger Männer ist breit: Von der Hitliste der meistgewählten Berufen berücksichtigen
75% der Männer bei der Lehrstellensuche 26 unterschiedliche Ausbildungsmöglichkeiten. Die restlichen 25% verteilen sich auf 155 weitere Berufe. Für die Mehrheit der Männer bleibt die Lehre zum Kaufmann weiterhin attraktiv.
Darüber hinaus werden technische Lehrstellen oder Lehrstellen im Bauwesen bevorzugt gewählt.
Quelle: Bildungsstatistik Kanton Zürich
Die Daten zu den Berufslehren stammen aus der Statistik der neuen Lehrverträge, Lehrbeginn 2013, Stand Ende August 2013.
Geschlechtsspezifische Berufswahl
Dentalassistent/in
Med. Praxisassistent/in
Pharma-Assistent/in
Assistent/in Gesundheit & Soziales
Fachmann/-frau Betreuung
Fachmann/-frau Gesundheit
Coiffeur/-euse
Restaurationsfachmann/-frau
Kaufmann/Kauffrau
Detailhandelsassistent/in
Detailhandelsfachmann/-frau
Maler/in
Koch/Köchin
Zeichner/in
Gärtner/in
Logistiker/in
Schreiner/in
Informatiker/in
Fachmann/-frau Betriebsunterhalt
Automobil-Fachmann/-frau
Sanitätsinstallateur/in
Automobil-Mechatroniker/in
Elektroinstallateur/in
Polymechaniker/in
Montage-Elektriker/in
Maurer/in
Frauen
Männer
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Neue Lehrverträge, Lehrbeginn 2013
Die meisten Berufe werden weiterhin vorwiegend von Männern oder vorwiegend von Frauen gelernt. So sind die
Frauen in den medizinischen Assistenzberufen und in der Betreuung fast ausschliesslich unter sich. Andererseits
sind auf Baustellen und bei den Fahrzeugspezialist/innen fast nur männliche Lehrlinge vorzufinden.
Profilwahl an den Zürcher Mittelschulen
Musisches Profil (M)
Neusprachliches Profil (N)
Altsprachliches Profil (A)
Wirtsch.-Rechtl. Profil (WR)
Math.-Naturwissenschaftl. Profil (MN)
Fachmittelschule Basisjahr
Handelsmittelschule (HMS)
Informatikmittelschule (IMS)
Frauen
Männer
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
100%
Schülerinnen und Schüler
Mittelschülerinnen und Mittelschüler zeigen bei der Profilwahl unterschiedliche Präferenzen: Die jungen Männer
wählen vermehrt Profile, in denen Mathematik, Physik, Biologie, Chemie oder Informatik wichtig sind. Die jungen
Frauen entscheiden sich mehr für moderne Sprachen, Musik und bildnerisches Gestalten.
Quelle: Bildungsstatistik Kanton Zürich
Die Daten zu den Berufslehren stammen aus der Statistik der neuen Lehrverträge, Lehrbeginn 2013, Stand Ende August 2013.
Die Daten zu den Mittelschulen orientieren sich an der Statistik der Lernenden zum Schuljahr 2012/13
ChancenVIELfalt
Dieser Workshop greift Fragen zu Ausbildung, Beruf, Partnerschaft und Familie
auf und geht sie geschlechtersensibel an. Anhand von Fallbeispielen sollen die
jungen Frauen und Männer in Gruppen über (untypische) Berufswege diskutieren, um somit ein Gefühl für vielleicht noch unbekannte Lebensverläufe zu bekommen. Die Angebote richten sich an 5./6. Primarklassen, Sekundarstufe I und
Studierende. Der Workshop wird im Rahmen einer Doppelstunde durchgeführt.
www.gleichstellung.zh.ch/chancenvielfalt
Filmworkshop «Von Maurerinnen und Floristen»
In einem zweistündigen Workshop für die Oberstufe schauen und analysieren
Schülerinnen und Schüler historische Filmbeiträge, diskutieren traditionelle Rollenbilder im Erwerbsleben und reflektieren ihre eigenen Berufswünsche.
www.beruf-bilder.ch
Nationaler Zukunftstag
Der Nationale Zukunftstag gibt Jungen und Mädchen die Möglichkeit, geschlechtsuntypische Berufe kennenzulernen und über unterschiedliche Lebensentwürfe nachzudenken. Dies mit dem Ziel, ihr Berufsspektrum und ihre Wahlmöglichkeiten zu erweitern.
www.nationalerzukunftstag.ch
Weitere Projekten und Studien zum Thema
Berufswahl
www.nationalerzukunftstag.ch/de/weitere-projekte
www.nationalerzukunftstag.ch/de/zahlen-berichte-publikationen
Fachstelle für Gleichstellung von Frau und Mann
des Kantons Zürich (FFG)
Die FFG ist das kantonale Kompetenzzentrum für Gleichstellung. Als staatliche
Institution hat sie den Auftrag, die Gleichstellung in allen Lebensbereichen zu
fördern. Die Fachstelle ist sowohl für die breite Öffentlichkeit wie für die Verwaltung des Kantons Zürich tätig.
www.gleichstellung.zh.ch
Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
Die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung des Kantons Zürich sowie das
Laufbahnzentrum der Stadt Zürich unterstützen die Bevölkerung bei der Berufs- und Studienwahl sowie bei der Gestaltung der beruflichen Laufbahn durch
persönliche Beratungen und Informationsvermittlung über das Berufsbildungssystem und über Ausbildungsmöglichkeiten (Schulen, Weiterbildungen,
Studium, Lehrstellen).
www.berufsberatung.zh.ch
www.laufbahnzentrum.ch
Bildungsstatistik (BISTA)
Die BISTA ist eine Abteilung der Bildungsplanung und damit Teil des Generalsekretariats der Bildungsdirektion des Kantons Zürich. Sie ist mit der Durchführung
schulstatistischer Erhebungen im Kanton Zürich betraut und unterstützt mit ihrer
Arbeit die Planung und das Controlling der Bildungsdirektion.
www.bista.zh.ch