David Byrne - Detlef Kinsler

Transcrição

David Byrne - Detlef Kinsler
Rock Pop Jazz
|
DETLEF
KINSLER
Musikredakteur
[email protected]
Schmerz
Oliver Augsts vorherige
Konzertreihe hieß „Frequenzen“. Und dass die hohen Schmerz auslösen können, ist bekannt. Nun darf
man dem Frankfurter Komponisten, Sänger und Produzenten nicht unterstellen, er lege es darauf an,
seinem Publikum Schmerzen zuzufügen. Es zu fordern gehört aber ganz sicher zu seinem Credo. Den
Mainstream bedient er
nicht. Auch nicht in der
neuen, von ihm kuratierten
Reihe What Is Music?, die er
am 11.3. zum ersten Mal
im Raum für Kultur (www.
raum-fuer-kultur.de) im
Dresdner Bank-Hochhaus
präsentiert. Und das ist
auch gut so. Maßgebliche
Figuren mit einem übergreifenden Verständnis für
Musik/Performance/Kunst
jenseits aller Gattungskategorisierungen und einem
erweiterten Musikbegriff
wird man hier erleben dürfen. Niobe, in Frankfurt geboren und zurzeit wichtigster weiblicher Export für
elektronische Musik aus
Köln, macht den Anfang.
Als „bizarr eigenweltlich“
werden ihre Songs zwischen Exotika und Schellack-Jazz bezeichnet. Und
wie es der Zufall so will,
war ihr letztes Album
„White Heads“ die absolute
Lieblingsplatte des Jahres
von David Byrne.
54 | 55
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David
Byrne
Lange zurück aus dem
Busch, schaut sich
Ex-Talking Head David
Byrne nun vor der
eigenen Haustür um.
1981 überraschten David
Byrne und Brian Eno die
PRÄSENTIERT
Popwelt mit ihrem ersten
gemeinsamen Album „My Life In
The Bush Of Ghosts“. Zuvor schon
hatte Eno, der ehemalige Paradiesvogel bei Roxy Music und AmbientMusic-Erfinder, die CDs „More
Songs About Buildings And Food“,
„Fear Of Music“ und „Remain In
Light“ mit Byrnes New Yorker Band
Talking Heads aufgenommen. Mit
ihnen trieb Eno, gerade wieder als
Produzent des aktuellen U2-Albums
„No Line On The Horizon“ in den
Schlagzeilen, die musikalische
Entwicklung von Post Punk und
New Wave zu einem eigenwilligen,
von Country bis Afro Beat inspirierten Funk voran. „My Life In
The Bush Of Ghosts“ wurde als
musikalische Umsetzung eines
globalen Dorfes begriffen und als
Hightech-Ethno-Pop, in dessen
innovativer Grenzenlosigkeit zum
Beispiel algerische Muslimgesänge
auf Zitate eines amerikanischen
Evangelisten treffen konnten. „Ein
spirituelles Album“, kommentierte
Byrne einmal, „auch geheimnisvoll
und rätselhaft.“
2008 realisierten die Freunde –
nicht minder überraschend – eine
neue Kollaboration: „Everything
That Happens Will Happen Today“. Die Idee wurde bei einer
„dinner conversation“ geboren.
Eno, der es hasst, Songtexte zu
Mein Leben im Großstadtdschungel
schreiben, hatte viele instrumentale Songfragmente. Byrne sollte
die Lyrics schreiben und die Rolle des Sängers ausfüllen. Anders
als bei ihrem multiethnischen
Verständigungsalbum vor 27 Jahren war der Fokus diesmal eher
auf einen Gospel-Folk-ElectronicMix gerichtet. „Es sollte Musik
sein, die einladend wirkt und dem
Zuhörer einen Platz darin anbietet“, erklärte Eno die Intention.
Und Byrne ergänzt: „Einfache,
von Herzen kommende, aber klischeefreie Songs, die – obwohl
durchaus sophisticated – moralisch
JOURNAL VERLOST
10 x 2 Karten
www.journalportal.de/gewinnspiel
Teilnahmeschluss: 11.3.
KENNWORT: BIG APPLE
aufbauend, hoffnungsvoll und
positiv rüberkommen sollte, auch
wenn in den Texten Autos explo-
1
David Byrne, Pop/Rock, Ffm:
Alte Oper, Opernplatz 1,
14.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 36,50–59,50
dieren oder auch düstere Szenarios
entworfen werden.“
Mit dem Programm „Songs of David Byrne and Brian Eno“, aber
ohne Eno, ist Byrne nun auch auf
Deutschlandtournee. Die Liveshows
versuchen, so der Sänger und Gitarrist, eine Brücke zu schlagen,
„vom neuen Material zu den alten
Stücken, die wir vor 30 Jahren gemeinsam erarbeitet haben“.
>> Frisch und innovativ: David Byrne – the same as he ever
Detlef Kinsler
was.
Foto: Chris Buck
KOLUMNE
|
JOURNAL FRANKFURT NR.06|09
26.02.2009 18:58:32 Uhr
TOP 5 KONZERTE
ROCK POP
|
Fotos: Matthia Zoppellaro, Judith Burrows
6.–19.MÄRZ
Vom Dunkel ins Licht
Killing Me Softly
Dem Tod von der Schippe gesprungen
Kosmopolitisches Amerika
Françoiz Breut/
Marianne Dissard
The Kills –
obsessiv
Marc Almond –
blumig
Rupa &
The April Fishes
Wer Marianne Dissard im November
im Bett gesehen hat, wünschte sich,
ihre „Americana trifft französische
Poesie“ bald wieder live zu hören.
Jetzt kommt die in Tucson lebende
Französin mit der Le-Pop-Tour zurück nach Frankfurt und dann
gleich im Doppelpack mit Françoiz
Breut. Auch die leistet – stilistisch
Sie nennen sich VV und Hotel, heißen
eigentlich Alison und Jamie, stammen von dies- und jenseits des Atlantiks, wo sie – ohne sich zu kennen
– gelangweilt vom Pop-Punk ihrer
jeweiligen Bands nach Alternativen
suchten. Wie die eigenen Obsessionen, Velvet Underground und 70sPunk von der Themse und vom
Der Mann aus Lancashire, zusammen
mit Dave Ball als Soft Cell in den
Achtzigern mit Synthiepop-Hits wie
„Tainted Love“ überaus erfolgreich,
wurde als Solist schon mit den blumigsten Bezeichnungen konfrontiert. Britische Piaf, Garbage-Garland, Acid-House-Aznavour, NewWave-Sinatra, ein Kind der Liebe
Es gab schon immer das „andere Amerika“, eine zweite Realität fernab
von KKK und engstirnigen Rednecks. Rupa ist eine US-Inderin,
aufgewachsen in Indien, dann in
Südfrankreich und zurück nach
San Francisco, wo sie neben dem
Studium mit Gitarre und lieblichem
Gesang durch die Clubs tingelte.
2
3
4
Françoiz Breut et Marianne Dissard,
ChanSong, Ffm: Nachtleben, KurtSchumacher-Straße 45, 11.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 15,– /AK 18,–
anders als Dissard – Pionierarbeit
für die junge französische Szene.
Das neue Album „À l’aveuglette“
ist ein homogenes Bandprojekt mit
erstmals selbst geschriebenen Lyrics,
twanging guitars, schepperndem
Schlagzeug, Vibraphon, Peggy Lee,
Orchesterarrangements und dezenter Elektronik. Mal sehen, wie
sie das auf der Bühne umsetzt.
Spannend, hoffentlich!
>> Von Klischees keine Spur –
Frankreich, dem Nouvelle Chanson entwachsen.
dk
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The Kills, Rock, Ffm:
Mousonturm, Waldschmidtstraße 4, 17.3., 21 Uhr,
Eintritt: VVK 17,–/AK 22,–
Hudson, in neue Formen gießen?
Als sie sich dann in einem Londoner
Hotel kennenlernten, einigten sie
sich schnell auf „something stripped-down“. Sexy sollte es sein,
sinnlich und alles andere als schüchtern. „The Kills sind eine Art Roadmovie. Sehr romantisch und sehr
idealistisch, wie Bonnie und Clyde
in einer Band“, sagen die zwei ehemaligen Kunststudenten.
>> The Kills sind eine echte
Alternative zu den White
Stripes.
dk
Marc Almond, Entertainment,
Ffm: Batschkapp, Maybachstraße 24, 8.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 35,–
zwischen Marc Bolan und Juliette
Greco. Was uns das sagen will? Dass
Almond den Glamour liebt, ob im
Rock’n’Roll- oder EntertainmentGewand, und für ihn Jacques Brel,
Lou Reed, Scott Walker und Nico
Geistesverwandte sind. Dem Tod
2004 nach einem Motorradunfall
von der Schippe gesprungen, kann
man diese grandiose Stimme nun
wieder live erleben.
>> Almond steht für ChansonPop-Cabaret-Songs höchst unterschiedlicher Couleur.
dk
5
Rupa & The April Fishes, Chanson
française, Darmstadt: Centralstation, Im Carree, 18.3., 19.30 Uhr,
Eintritt: VVK 20,–/AK 24,–
Schnell tat sie sich mit weiteren
Musikern zusammen und entwickelte ein Programm, das nicht
nur in Chanson- und Gypsy-SwingGefilden wildert, sondern auch
noch Tex-Mex-, Tango- und FolkElemente einbaut. In ihrer Stimmfärbung erinnert sie an ihre „Tippelschwester“ Lhasa, die einen
ähnlich kosmopolitischen Stil entwickelt hat.
>> Très charmant! Musique française de San Francisco mit liebjt
lichem Gesang.
26.02.2009 18:58:43 Uhr
Rock | Pop | Jazz
TOP 3 KONZERTE
JAZZ ETHNO
|
6.–19.MÄRZ
Tingvall Trio: Jazz zwischen McCoy Tyner und Nirvana
The Life of Miles
Lebendige Griot-Tradition
Brotfabrik Festival
Ron Carter
Quartet
Trio Frey –
Kheder – Kuyateh
Seit über 45 Jahren steht Ron Carter
mit seinem Kontrabass auf der
Bühne. Miles Davis, Eric Dolphy,
Herbie Hancock, Wayne Shorter,
McCoy Tyner, Joe Henderson, Stan
Getz – die Liste der Jazzlegenden,
bei denen er als Sideman spielte,
ist schier endlos. Ebenso die Zahl
der Platteneinspielungen, an denen
Im Oktober 2007 spielten Pianist
Matthias Frey und Kora-Virtuose
Aziz Kuyateh erstmals ein gemeinsames Programm. Dabei betrat der
Jazzer und Filmkomponist Frey
relativ vertrautes Terrain, denn in
seiner langen Karriere tourte er
bereits in Westafrika und arbeitete
mit Global Players wie Trilok Gur-
2
3
Gleich dreimal individuellen
Piano-Jazz beim Festival,
PRÄSENTIERT
dabei wird der Osloer
Bugge Wesseltoft – mit Dea Li als
Support – vermutlich die leisesten
und humorvollsten Töne anschlagen, eine subtile Verbindung von
Flügel und ein wenig Live-Sampling. Expressives Gegenmodell dazu
ist das Contrast Quartet aus Frankfurt um den Klaviervirtuosen Yuri
Sych. Das Trio um den schwe-
JOURNAL VERLOST
5 x 2 Karten für den 12.3.
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Teilnahmeschluss: 10.3.
KENNWORT: BROTFABRIK
56
JOURNAL FRANKFURT NR.06|09
06_Rock_2.indd 56
dischen Pianisten Martin Tingvall
(mit deutschem Drummer und
kubanischem Bassisten) vereint
Jazz mit Rock- und Folk-Anklängen.
Der Oud-Spieler Rabih Abou-Khalil hat sich in wechselnden Ensembles über viele CDs hinweg als
passionierter Grenzgänger profi-
1
Brotfabrik Festival, Jazz/Weltmusik,
Ffm: Brotfabrik, Bachmannstraße 2–4, 12.–15.3., 20 Uhr,
Eintritt: siehe www.brotfabrik.de
liert. Auf „Em português“ vertonte
er jüngst u. a. mit dem Fado-Sänger
Ricardo Ribeiro portugiesische
Poesie. Live präsentieren sie die
Stücke als Duo. Westliche und
orientalische Traditionen verarbeitet das Quintett Papiers
d’Arménies um Dan Gharibian,
den Sänger und Gitarristen von
Bratsch, mit Gesang, Spießgeige,
Akkordeon und Duduk.
>> Grenzenlose Musik mit viel
Leidenschaft und individuellen
Ideen.
Norbert Krampf
Ron Carter Quartet, Jazz,
Rüsselsheim: Theater Rüsselsheim, Am Treff 7, 9.3., 20.30 Uhr,
Eintritt: VVK 21,–/AK 25,–
er mitwirkte: rund 2500 in unterschiedlichsten Genres. Vor ein paar
Jahren hat Carter seine Professur
am City College of New York an
John Patitucci abgegeben und nutzt
seinen „Ruhestand“ nun für Konzertreisen, vorzugsweise als Bandleader. In Rüsselsheim mit dabei:
Stephen Scott (Piano), Payton
Crossley (Schlagzeug) und Rolando Morales-Matos (Percussion).
>> Mit „Dear Miles“ setzt der
Jahrhundertbassist seinem Ziehvater ein Denkmal.
jlo
Trio Frey – Kheder – Kuyateh,
Weltmusik, Ffm: Die Fabrik, Mittlerer Hasenpfad 5, 18.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 26–29,–/AK 29–32,–
tu, Ramesh Shotham oder Enkh
Jargal. Auch der Griot Aziz Kuyateh
aus Gambia hat seine afrikanischen
Traditionen schon früher mit westlichen Ideen bereichert. Nun kommt
noch einer dazu: der Oud-Spieler
und Perkussionist Riad Kheder, der
1986 Bagdad Richtung Deutschland
verließ und in seinen Stücken arabische Stilistik mit Jazz und afrikanischen Rhythmen vereint.
>> Wie klingt die gemeinsame
Musik von Europa, Afrika und
Arabien?
kra
Foto: Steven Haberland
Vier Abende mit Jazz
und Weltmusik, Local
Heroes und internationalen Bands.
www journalportal.de/musik
26.02.2009 18:59:15 Uhr
Rock | Pop | Jazz
TOP 3 EXTRAVAGANTES
1
5€
U H R : DE
1
2
B
S E A TY-PARTY. N
DKAS
A B E N HR: 8€ I THIRS 3 0 J A H R E
AB 23 U E G E B E N A B
FREIG
Daliah Lavi
Die Musik der überaus
aparten Israelin war nie nur
Schlager. Allein ihre Altstimme war immer für eine
Gänsehaut gut, und ihre Interpretation solcher Songs
wie „Willst du mit mir
gehn?“ oder „Wer hat mein
Lied so zerstört“? hatten
auch etwas Chansonhaftes.
Jetzt ist der Star der 70er
auf Abschiedstournee.
Schlager, Ffm: Alte Oper,
Opernplatz 1, 10.3., 20 Uhr,
Eintritt: 43,35–69,80
2
The Fuzztones/
Dead City Dolls
Genauso hypnotisch, mitreißend und energiegeladen wie vor 28 Jahren sind
Konzerte der Fuzztones
auch heute noch. Garagenrock lebt, hat Soul, ist psychedelisch und findet immer wieder Nachahmer.
Support sind die Local
Heroes Dead City Dolls.
Garage, Ffm: Das Bett,
Klappergasse 16,
13.3., 22 Uhr,
Eintritt: VVK 13,–/AK 15,–
3
Jazz meets Dada
3
Enrico Rava &
Stefano Bollani
Dada meets Jazz, der
Club Voltaire trifft auf eine
Big Band und Michael
Quast auf reichlich Gebläse. Mit Professor Michael
Schiefel gibt es dazu noch
einen ausdrucksstarken
Vokalisten der Extraklasse,
einen echten Stimmakrobaten (auch am 19.3. in
der Jazzfabrik Rüsselsheim).
Mixed, Ffm: hr-Sendesaal,
Bertramstraße 8, 14.3.,
20 Uhr, Eintritt: 17,–
TOP 3 POESIE
1
José González
Ein Schwede argentinischer Herkunft verzaubert sein Publikum mit
minimalistischen Songs.
Eine charakteristische
Stimme, simples wie virtuoses Gitarrenspiel mit
Fingerpicking und poetisches Storytelling – ein
wirklich unwiderstehlicher Mix!
Songs, Ffm: Mousonturm,
Waldschmidtstraße 4,
9.3., 21 Uhr,
Eintritt: 26–29,–
2
Berlin
Heartbreakers
Singer/Songwriter-Meeting
der ganz besonderen Art:
Berlin präsentiert sich international, deutsch, spanisch, irisch, amerikanisch.
Mit Barbara Cuesta, Erik
Penny, Seanin und Ryan T.
Jacobs und Musik zwischen
Folk, Americana und Indie.
Die Troubadoure leben
noch!
Singer/Songwriter, Ffm:
Das Bett, Klappergasse 16,
10.3., 21 Uhr, Eintritt: 7,–
Von Chet Baker und Miles
Davis beeinflusst, zählt
Rava zu den größten Trompetern des europäischen
Jazz. Sein Ton ist pure Lust,
und mit Pianist Stefano
Bollani tendiert die schöne,
melancholische Balladenstimmung auch mal Richtung Film noir.
Jazz, Ffm: Mousonturm,
Waldschmidtstraße 4,
15.3., 21 Uhr,
Eintritt: VVK 24,–/AK 28,–
TOP 3 ROCK’N’ROLL
1
Mando Diao
Längst gelten die jungen Schweden als eine der
besten Rock’n’Roll-Bands
aller Zeiten, und ihre neue
CD „Give Me Fire“ gilt als
das „Weiße Album“ ihrer
Karriere. Was das bedeutet? Ein Höchstmaß an
Eklektizismus, ohne dabei
das Mando-Diao-Typische
vermissen zu lassen.
Rock, Offenbach: Stadthalle, Waldstraße 312,
19.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 33,90
58 | 59
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2
Mitch Ryder
General Motors in der
Krise, aber „das Nebelhorn
des Rock“, ebenfalls in Detroit zu Hause, ist auch
jenseits der 60 on the road
und singt 2-Stunden-Konzerte, in denen er mit seinem Vibrato Rock und
Blues und R’n’B beseelt –
schwitzend, schluchzend
und schreiend.
Rock’n’Roll, Ffm: Sinkkasten, Brönnerstraße 5,
15.3., 20 Uhr,
Eintritt: VVK 19,–/AK 24,–
3
Hessen rockt IV
Erbarme, zu spät, die
Hesse komme ... Bei den
beiden Halbfinals in der
Batschkapp kämpfen die
besten Coverbands Hessens um den Einzug ins
Finale, das am 28.3. in der
Unionhalle stattfinden
wird. Alle Infos, auch zu
den bands, unter www.
hessen-rockt.de
Pop/Rock, Ffm: Batschkapp, Maybachstraße 24,
6./13.3., 21 Uhr,
Eintritt: VVK 7,–/AK 9,–
JOURNAL FRANKFURT NR.06|09
26.02.2009 18:59:39 Uhr
Howard Panter for Rocky Horror Company Limited and Michael Brenner for BB Promotion GmbH present
BAD, BIZARRE AND BLOODY BRILLIANT!
TOP 5 NEUE CDS
1
Marissa Nadler, „Little Hells“
(Kemado Records)
Sie hat den Blues, ist im Folk zu Hause, hat eine
Affinität zu Country und schafft mit Theremin und
Lapsteel zu Gitarre und Piano Ambient-ähnliche
Atmosphären. Marissa Nadler ist Singer/Songwriter im Geiste von
Hope Sandoval und Cat Power. Spooky klingen die gehauchten
Botschaften, und ihre Stimme hat eine fast ätherische Wirkung.
Wenn einem die Hölle so gefühlvoll nahegebracht wird, wer will
da noch in den Himmel? (dk)
5
2
Joachim Kühn & Michael Wollny,
„Live at Schloss Elmau“ (ACT)
Eine Sternstunde des modernen, stilübergreifenden
Piano-Jazz war am 10.9.08 in Elmau zu erleben:
obwohl eine Generation auseinander, verstanden
sich die Virtuosen Kühn und Wollny traumwandlerisch sicher. Nur
mit zwei Steinways entwickelten sie faszinierende Spannungsbögen,
fantasievolle Abstraktionen (auch über J. S. Bach) und mitreißend
dynamische Crescendi. (kra)
5
3
U2, „No Line On The Horizon“ (Universal)
4
The Whitest Boy Alive, „Rules“
(Groove Attack)
08. - 19.04.09
ALTE OPER FRANKFURT
Tickets: 069 -13 40 400 · 0180-51 52 53 0
www.rocky-horror-show.de
(0,14 EUR/Min. dt. Festnetz, ggf. andere Mobilfunkpreise)
Veranstalter Frankfurt: Birk Events
produced by
35 Jahre nach Led Zeppelin (Hendrix war noch
früher da) sind auch U2 in Marokko angekommen.
Unübersehbar auf Anton Corbijns Bookletfotos,
nicht sofort aufspürbar in den elf neuen Songs,
auch wenn einer „Fez – Being Born“ heißt. Was zunächst wie
U2-Standard-Rock (mit etwas zu hysterischem Gesang von Bono)
klingt, entfaltet erst nach mehrmaligem Hören in zumindest einigen Momenten so etwas wie eine hypnotische Wirkung. Der
Maghreb scheint durch, und die Produzenten-Troika Brian Eno
– Daniel Lanois – Steve Lillywhite sorgt für ein interessantes
Sound-Design. (dk)
4
Sehr lässig, meine Herren, diese aus dem Ärmel geschüttelten Grooves, zeitlosen Fender-Rhodes-Klänge, satten Bässe und die Tanzbarkeit dieser in Disco
und House getränkten Popmusik mit Indie-Rock-Appeal. Auch
dieser Sound kommt aus Berlin, im Moment wieder total kreativ,
auch dank der „Gastarbeiter“. Der bei The Whitest Boy Alive heißt
Erlend Øye, kommt aus Norwegen, war eine Hälfte der wunderbaren
Kings of Convenience und hat eine sanfte wie selbstbewusste
Stimme. Fragil war gestern. (dk)
4
5
Sasha, „Good News On A Bad Day“ (Warner)
Auf seinem fünften Album unter eigenem (Künstler-)Namen überrascht unser sympathischer Soester
Sangesbruder – mit fast gar nichts. Erneut gibt es
den typischen Sasha-Pop: unkompliziert, Ohrwurmbetont, aber immer auch wie schon mal da gewesen. Dazwischen
ein paar melancholische Trennungsballaden, überall solide Handarbeit (u. a. vom Offenbacher Gitarristen Olli Rüger, auch Koautor
der aktuellen Single), alles sehr hübsch, leider eher harmlos. Eins
ist sicher: So kommt man in die Charts. (aded)
3
06_Rock_2.indd 59
FR. 17.4.2009
20:00 UHR
FRANKFURT
FESTHALLE
Tickets unter: 069 - 9443660 · www.tickets-per-post.de
und bei den bekannten Vorverkaufsstellen.
Infos unter www.wizardpromotions.de
WWW.LIONELRICHIE.COM
A United Promoters AG presentation in association with
26.02.2009 18:59:47 Uhr