m a g a z i n Tarifrunde 2007

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m a g a z i n Tarifrunde 2007
Ausgabe Nr. 84 / März 2007
Brennpunkt
m a g a z i n
Informationen für die Beschäftigten der DaimlerChrysler AG am Standort Sindelfingen
Tarifrunde 2007
Mehr dazu: www.igmetall.de
Auszahlung Ende April
Isabelle Barthel, 19
Verfahrensmechanikerin für
Beschichtungstechnik:
„Ich halte die Rente mit 67 für Blödsinn,
weil die Kollegen schon heute nicht bis
zur Rente an den Bändern stehen
können. Viele haben zum Beispiel
Rückenprobleme. Es ist außerdem
wichtig, dass die Älteren weiterhin die
Möglichkeit haben, in Vorruhestand zu
gehen und wir Jungen auch in Zukunft
eine reelle Chance haben, übernommen
zu werden.“
Neues zu Chrysler
NMM
Rente mit 67
ERA-Reklamationen (Sonderteil)
editorial
zum Thema
Chrysler
Die IG-Metall-Arbeitnehmervertreter im
Seit diesem Tag wird in den Medien und
Aufsichtsrat hatten bereits im Herbst
in der Belegschaft frei spekuliert, wohin
2006, als deutlich wurde, dass Chrysler
die Reise für Chrysler und das Unter-
erneut in Schwierigkeiten steckte, vom
nehmen insgesamt geht.
Vorstand einen "Plan B" verlangt. Er sollte ein Konzept vorlegen, das einerseits
A
Wichtig sind für uns Interessenvertreter
den Gesamtkonzern voran bringt und
zwei Punkte:
zugleich Alternativen für eine nachhaltig
1.
Das Gesamtunternehmen muss
positive Entwicklung bei Chrysler auf-
gestärkt werden.
zeigt. Alle
m 14. Februar 2007 hat der
Vorstand auf der Jahresbilanz-Presse-
zwei
Jahre
ein
neues
Personalabbauprogramm durchzuführen,
2.
Die Belegschaften auf beiden
ist auf jeden Fall keine Lösung.
konferenz in Detroit verkündet, dass
Seiten des Atlantiks dürfen nicht
im Rahmen eines erneuten Restruk-
Opfer phantasieloser Arbeits-
Die Entscheidung des Vorstands, alle
turierungsprogramms bei Chrysler
platzvernichtung werden.
Optionen zu prüfen, ist deshalb folgerich-
13.000 Stellen abgebaut werden. Die
tig. Alternative Lösungen, z.B. mit strate-
Börsen- und Medienwelt erschütterte
Die Arbeitnehmervertreter der IG Metall
gischen Partnern, müssen eine Wachs-
aber vor allem eine Ankündigung, die
im Aufsichtsrat haben in zwei gemeinsa-
tumsstrategie für Chrysler und eine lang-
bereits vorab verbreitet wurde: der
men Erklärungen mit der amerikanischen
fristige echte Chance für die Beschäftig-
Vorstand beabsichtige "auch weitere,
und der kanadischen Automobilarbeiter-
ten von Chrysler bieten.
darüber hinausgehende strategische
gewerkschaft (UAW und CAW) das
Optionen mit Partnern zu prüfen". Um
Unternehmen aufgefordert:
die Maßnahmen zu beschleunigen und
Uns geht es um die Sicherheit der
Arbeitsplätze auf beiden Seiten des
die beste Lösung für die Chrysler
1. den Restrukturierungsplan für die
Group und DaimlerChrysler zu finden,
Chrysler Group in Nordamerika sozialver-
werde "keine Option ausgeschlos-
träglich umzusetzen.
Atlantiks.
sen". Auf der Pressekonferenz wurden
vom Vorstand außerdem die Ergebnis-
2. bei der Prüfung der Optionen für
zahlen präsentiert: die Mercedes Car
Chrysler die Sicherheit der Arbeitsplätze
Group verzeichnete im Jahr 2006
vorrangig im Blick zu haben.
einen Operating Profit in Höhe von 2,4
(Text der gemeinsamen Erklärungen:
Mrd Euro, die Chrysler Group einen
siehe Seiten 3 und 4)
Verlust von 1,1 Mrd Euro. Der Konzern
verzeichnete ein Plus von 5,5 Mrd
Erich Klemm, Gesamtbetriebsratsvorsitzender
Euro.
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chrysler
UAW: United Auto Workers (US-amerikanische Automobilarbeiter-Gewerkschaft)
CAW: Canadian Auto Workers
Labor Committee: Gremium aus IG Metall, UAW- und CAW-Vertretern zur Vorbereitung von Aufsichtsratssitzungen
Gemeinsame Erklärung von UAW, CAW und Arbeitnehmervertretern der IG Metall im
Labor Committee von DaimlerChrysler zum Chrysler-Restrukturierungsprogramm
Der Vorstand von DaimlerChrysler hat beschlossen, die Beschäftigung
bei der Chrysler Group in Nordamerika erheblich zu reduzieren.
Wir fordern, dass der Personalabbau mit einem sozialverträglichen
Ausscheidensprogramm unter Einhaltung der geltenden Tarifvereinbarungen durchgeführt wird und die Bedürfnisse der Beschäftigten und
Dies geschieht in einer Situation, in der die amerikanische Automobil-
ihrer Familien berücksichtigt werden.
industrie unter erheblichem Druck unter anderem durch fehlende
Handelsabkommen und -politiken in den USA und Kanada steht.
Die IG-Metall-Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat von DaimlerChrysler
verlangen gemeinsam mit der UAW und der CAW eine langfristige
Der Personalabbau bringt für die Beschäftigten von Chrysler, ihre
Wachstumsstrategie für Chrysler, die auf die Sicherheit der Arbeitsplätze
Familien, für die Gemeinden und alle direkt oder indirekt Betroffenen
und nicht auf Personalabbau setzt.
große Belastungen mit sich.
Unter diesen Voraussetzungen stimmten die Arbeitnehmervertreter im
Gemeinsam mit der UAW und der CAW fordern die IG-Metall-Arbeit-
Aufsichtsrat dem notwendigen finanziellen Rahmen zur Umsetzung die-
nehmervertreter im Aufsichtsrat eine nachhaltige Wachstumsstrategie
ser Programme zu.
für die Chrysler Group, die auf die Sicherung der Arbeitsplätze und nicht
auf Personalabbau abzielt.
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chrysler
Gemeinsame Erklärung des
DaimlerChrysler Labor Committee, der UAW, der CAW und der IG Metall
zur Aussage des Vorstands für Chrysler sei “keine Option ausgeschlossen”
Das Labor Committee verfolgt Berichte über
die Zukunft der Chrysler Group und ihre
künftigen Beziehungen innerhalb von
DaimlerChrysler.
Das DaimlerChrysler Management muss die
dadurch ausgelösten erheblichen Befürchtungen und Ängste bei den Beschäftigten von
Chrysler in den USA und Kanada ernst nehmen.
Das Labor Committee fordert das Unternehmen auf:
sen der Beschäftigten, ihrer Familien und
der Gemeinden zu berücksichtigen,
weiterhin eng mit den Gewerkschaften
zusammen zu arbeiten und sie voll umfänglich in alle Angelegenheiten einzubeziehen,
die die Zukunft der Beschäftigten, Betriebsrentnerinnen und Betriebsrentner und ihrer
Gemeinden betreffen,
Wir haben die klare Erwartung und Forderung,
dass, egal welche Lösung gefunden wird, sie
zu einer sicheren und nachhaltigen Zukunft für
die Chrysler Group und insbesondere der
Beschäftigten, ihrer Familien und der
Gemeinden beitragen muss. Diesem Ziel sind
Labor Committee, UAW, CAW und IG Metall in
allen ihren Anstrengungen und Handlungen
verpflichtet.
bei seinen Erwägungen und bei allen
Optionen, die verfolgt werden, die Interes-
Beschlossen vom DaimlerChrysler Labor Committee, der CAW, der UAW und der IG Metall am 26. Februar 2007
NEIN
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat lehnen Pläne der Chrysler Group zu einer Kooperation mit Chery ab
Gegen die Stimmen der Arbeitnehmer-
zu verkaufen anstatt sie zu entwickeln und
Arbeitnehmerrechte verlangen. Es besteht
vertreter hat der Aufsichtsrat der Daimler-
herzustellen. Wie das Beispiel anderer
die Sorge, dass DaimlerChrysler keinen
Chrysler AG den Plänen des Vorstands zu
Industriezweige - wie etwa der Elektronik-
Einfluss auf die Einhaltung des Rechts auf
einer Partnerschaft mit dem chinesischen
branche - zeigt, kann dies der Marke des
Tarifverhandlungen und die Koalitions-
Autohersteller Chery zugestimmt. Die
Herstellers schaden.
freiheit nehmen kann.
stimmrecht des Aufsichtsratsvorsitzenden
In China produzierte Fahrzeuge unter
Angesichts der gegenwärtigen Qualitäts-
nach dem deutschen Mitbestimmungs-
einer Chrysler-Marke anzubieten, eröffnet
und Sicherheitsstandards chinesischer
gesetz ermöglicht. Die Chrysler Group
den chinesischen Herstellern weitere
Fahrzeuge sehen sie ein erhebliches Ri-
kann nun eine Partnerschaft mit Chery
Zugänge zum Weltmarkt und verhilft ihnen
siko für Chrysler bezüglich des Ansehens
abschließen, die die Entwicklung und
zu einer Verbesserung ihres Ansehens.
oder finanzieller Belastungen im Fall auf-
Entscheidung wurde durch das Doppel-
Produktion von B-Segment-Fahrzeugen
tretender Qualitäts-
oder Sicherheits-
vorsieht. Die Fahrzeuge sollen in China
Die beabsichtigte Kooperation wirft ernste
hergestellt, in die USA und andere Länder
Besorgnisse bezüglich der Grundsätze
importiert und unter einem Markennamen
Sozialer Verantwortung auf, die auch von
Trotz dieser ernsten Einwände der Arbeitneh-
der Chrysler Group vertrieben werden.
den Geschäftspartnern von Daimler-
mervertreter im Aufsichtsrat hat der Aufsichts-
Chrysler die Einhaltung grundlegender
rat den Plänen von Chrysler zugestimmt.
Die Arbeitnehmervertreter nennen mehrere
Gründe für ihre Ablehnung:
mängel.
Sollten sie chinesisch können, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf die Hauptseite
http://www.cheryglobal.com/qq.htm Hier finden Sie die gesamte Produktpalette in Landessprache.
Für alle, die wissen wollen, was uns erwartet, empfehlen wir die Seite
durch diese Entscheidung werden in Asien
paultan.org/archives/2006/02/18/chery-qq-crash-test/. Chery-Fahrzeuge im Crashtest. (in engl. Sprache)
Arbeitsplätze geschaffen, während gleichzeitig in Nordamerika 13.000 Stellen abgebaut werden sollen.
es entspricht nicht dem Geschäftsmodell
von Chrysler lediglich Autos zu kaufen und
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Prag
Neues Management Modell
muss vom Tisch
Die
Thomas Spohr
Interessenausgleichsverhandlungen
der Vorstand anstrebt, sind bereits 32 % realisiert
BRENNPUNKT: Wie sieht es denn mit der
über die Zukunft des Bereichs CC/AF haben
worden. Unserer Auffassung nach ist das genug.
ursprünglichen Zielsetzung von NMM aus,
Anfang Februar begonnen. Der Vorstand
Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen zur
Doppelarbeiten und andere unsinnige Tätigkei-
beabsichtigt, die gesamte Buchhaltung im
Kosteneinsparung. Wir haben uns mal ange-
ten in der Verwaltung zu vermeiden?
Unternehmen
Shared
schaut, welche Arbeiten im Werk 50 und 59 ent-
Service Centern (SSC) an drei Standorten zu
fallen sollen. Dahinter stehen natürlich immer
Thomas Spohr: Dagegen haben wir uns ja nie
konzentrieren: Stuttgart (für die PKW-Werke
AK-Zahlen. So soll z.B. nicht mehr jeder Lieferant
gewehrt. Aber jetzt zeigt sich, dass nicht in erster
und Zentralfunktionen), Wörth (für den Nutz-
seine Rechnung direkt an das Unternehmen
Linie Geschäft sondern Köpfe abgebaut werden.
fahrzeugbereich)
Prag/Tschechien
schicken, sondern zu einem externen Dienst-
Die Arbeit muss weiter erledigt werden - nur eben
(Rechnungsprüfung für nicht-produktives
leister. Der soll die Rechnungen erfassen und sie
von weniger Menschen. Der Streit um die Über-
Material
Die
DV-technisch aufbereitet an uns senden. Auch
stunden in der Zentrale hat das ja sehr eindring-
Kosten in diesem Bereich sollen damit um
die Inventarisierung soll automatisiert werden. In
lich gezeigt. Hier ging es nicht nur um die saison-
37 % sinken. Der Betriebsrat will vor allem die
der Summe über das ganze Unternehmen erge-
bedingt anfallenden Überstunden im Zusammen-
betroffenen Beschäftigten schützen. In der
ben diese Maßnahmen eine Kostensenkung von
hang mit dem Jahresabschluss. Das Unterneh-
Verhandlungskommission
Gesamt-
32 %. Das Unternehmen besteht aber auf weite-
men wollte über die Einigungsstelle auch in ganz
betriebsrats sitzt für den Sindelfinger Be-
re 5 % und verbindet das mit dem Lohnkosten-
erheblichem Umfang Mehrarbeit für andere
triebsrat Thomas Spohr. Der BRENNPUNKT
vorteil in Prag. Von einer solchen Verlagerung
Projekte durchsetzen. Offensichtlich fehlt schon
hat ihn zum Stand der Verhandlungen befragt.
wären unternehmensweit 86 Stellen betroffen.
jetzt an allen Ecken und Enden Personal.
BRENNPUNKT: Wie ist die erste Verhandlungs-
BRENNPUNKT: Wie geht´s jetzt weiter?
und
in
so
genannten
und
Frachtenabrechnung).
des
runde gelaufen?
Thomas Spohr: Am 5.2. war die erste und bisThomas Spohr: Im Prinzip hat uns das
lang letzte Verhandlung. Am 6.3. war ursprüng-
Unternehmen eingelullt mit Zahlen, die zeigen
lich ein weiterer Termin anberaumt - dieser wurde
sollen, dass man im Verwaltungsbereich die
auf 19.3. verschoben, weil noch nicht an allen
Kosten einsparen muss. In dem Zusammenhang
Standorten Klarheit
haben sie die Shared Service Center ausführlich
über die geplanten
BRENNPUNKT: Mit welcher genauen Ziel-
begründet. Die Verhandlungskommission, die
Einsparmaßnahmen
setzung geht die Arbeitnehmerseite in die
uns am Tisch gegenüber sitzt, weicht keinen
bestand.
Verhandlungen zum Interessenausgleich für die
Millimeter von den - 37 % ab. Wir haben vehe-
jetzt sehr gespannt,
Buchhaltung?
ment darauf bestanden, dass 32 % genug sind.
ob dies am 19.3. klar
Wir
sind
Wir haben geschildert, dass die Menschen in den
auf dem Tisch liegt
Thomas Spohr: Unser Anspruch ist, dass mög-
betroffenen Bereichen sehr verunsichert und fru-
und wir einschätzen
lichst viele Arbeitsplätze an den Standorten in so
striert sind. Außerdem haben wir bemängelt,
können, was auf die
genannten "Front Offices" erhalten bleiben. Und
dass das Unternehmen keine Struktur vorlegen
Menschen
ganz wichtig: Prag als dritter Standort muss vom
und auch nicht formulieren konnte, wer wo künf-
zukommen soll.
Tisch. Von den 37 % Kosteneinsparungen, die
tig das Geschäft macht.
wirklich
5
nmm
Abdruck mit
freundlicher Genehmigung des
S
eit einem Jahr ist klar, dass in der
Staatsanzeiger für
Baden-Württemberg GmbH
Breitscheidstraße 69
70176 Stuttgart
www.bwHEUTE.de
Verwaltung von DaimlerChrysler 6000
Stellen gekürzt werden – für manchen
Mitarbeiter war es ein Jahr in Angst
VON MARTINA SCHÄFER
D
raußen auf den grau asphaltierten Straßen des Firmengeländes
dreht ein silberfarbenes E-Klasse-Auto einige Runden. Es sind Testrunden, wie sie jeder Neuwagen dreht, der im DaimlerChrysler- Werk in
Sindelfingen produziert wird. Drinnen in den Büroräumen eines rot-weißen Backsteinbaus hat Teoman Ün eine Runde überstanden. Eine
Stellenkürzungsrunde. Doch anders als bei der E-Klasse ist es für ihn
damit nicht getan. Es gibt noch eine weitere Runde, und er hat Angst
davor.
Teoman Ün ist 32, seit zwölf Jahren beim Konzern mit dem Stern, er hat
Karriere gemacht. Erst eine Ausbildung zur Fachkraft für Logistikwirtschaft,
dann ein Job als Staplerfahrer, nun einer in der Rechnungsprüfungsabteilung. Es ist ein kleiner Aufstieg, was eben möglich ist mit etwas Ehrgeiz
und der nebenberuflichen Weiterbildung zum Industriefachwirt. Teoman Ün
trägt ein hellblaues Hemd, eine dunkelblaue Krawatte, seine schwarzen
Haare sind nach hinten gegelt, um das Grübchen am Kinn sprießt ein
Dreitagebart. Er sieht aus wie einer, den nichts so schnell umwirft. Doch was
er sagt, klingt anders: „Die Situation geht an niemandem spurlos vorbei. Das
laugt aus.”
Es ist der Stellenabbau, von demTeoman Ün spricht. Erst waren es 8500
Mitarbeiter in der Mercedes Car Group, die gehen sollten. „Aus Wettbewerbsgründen“, hatte der Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche erklärt. Nun
sind 6000 aus der Verwaltung an der Reihe, weil diese zentralisiert werden
soll. Für die Buchhaltung sind drei Standorte im Gespräch: Stuttgart, Wörth
und Prag. Doch der Gesamtbetriebsrat möchte von einer Verlagerung nach
Tschechien nichts wissen. Vergangene Woche spitzte sich die Situation zu,
die Arbeitnehmervertreter wollten nicht Überstunden genehmigen und gleichzeitig einen Stellenabbau hinnehmen. „Wir fordern, an allen Standorten
Verwaltungsfunktionen zu erhalten“, sagt Betriebsratssprecherin Silke Ernst,
„damit beispielsweise die Buchhalter aus Bremen nicht nach Stuttgart müssen.“ Oder die aus Ludwigsfelde nach Wörth. Oder Teoman Ün nach Prag.
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nmm
Vom Himmel gefallen
„Ins Ausland zu gehen, kommt für mich nicht
nicht allein in der Produktion, alle Mitarbeiter tun
und Jahr für Jahr. Dennoch, wenn er die Wahl
infrage“, sagt er. Es ist ein Kratzen in seiner
ihr Bestes dafür“, ein anderer. Acht Autos mit
hätte, er würde sich für die früheren Zeiten ent-
sonst so ruhigen Stimme, das sich erst legt, als
Stern hat er bereits besessen, Limousine,
scheiden. Weil er sich weniger Sorgen machen
er seine Ehefrau erwähnt und das Kind. Eine
Cabrio, Roadster. Inzwischen fährt er Golf, vier-
müsste, über eine eigene Wohnung nachdenken
Tochter, 14 Monate alt, „Papa“ war ihr erstes
te Baureihe, vier Türen. Solange sich seine
könnte oder sogar über ein Häuschen. Momen-
Wort, er hat viel mit ihr geübt, seit kurzem macht
Ehefrau zu Hause um die Tochter kümmert, ist
tan ist er mit weniger zufrieden: „Ich wünsche
sie Gehversuche. Teoman Ün ist nicht allein, da
nicht mehr drin. Und solange er nicht weiß, wie
mir, dass bald Klarheit herrscht.“ Als er das sagt,
ist seine kleine Familie, die Eltern leben in Sin-
es bei Daimler-Chrysler weitergeht.
röhrt draußen auf dem Firmengelände ein Motor
delfingen, Freunde aus der Schulzeit, Bekannte.
auf. Es ist ein starker Motor, einer, den Teoman
Sie geben ihm Kraft, gleichzeitig binden sie ihn
Klar ist lediglich, dass niemand entlassen wird.
auch. Sie sagen nicht, dass er bleiben soll. Aber
Bis zum Ende des Jahres 2011 gilt ein Beschäf-
er möchte das gern. Die 60 000-Einwohner-
tigungspakt, betriebsbedingte Kündigungen sind
Stadt, die lange wegen der marmornen Zebra-
ausgeschlossen, Aufforderungen unter Kollegen
streifen bekannt war, ist seine Heimat. Sie ist
nicht. Teoman Ün hat mitbekommen, wie Ältere
auch eine Heimat von DaimlerChrysler, die
von Jüngeren gebeten wurden, in den Vorruhe-
gesamte Region Stuttgart ist das, und sie wird es
stand zu gehen. Es gibt noch mehr Möglich-
Gekündigt zu werden, ist nicht schön. Doch auch
bleiben. Dieter Zetsche hat das vorigen Montag
keiten: Abfindungen, Teilzeit, Versetzungen und
zu kündigen, ist kein Vergnügen. Zum einen,
betont, als er beim Neujahrsempfang der SPD
Sabbaticals – was die Palette der sogenannten
weil es für die freizusetzenden Arbeitnehmer um
Stuttgart war. „Wo der historische Ursprung des
sozialverträglichen Maßnahmen so hergibt.
existenzielle Bedrohungen geht. Zum anderen
Automobils liegt, da ist auch seine Zukunft“, las
Jeder betroffene Mitarbeiter bekommt eine Liste,
sind Arbeitgeber meist unsicher, wie sie
er von seinem Redemanuskript ab, und die
ein Abfindungsbetrag steht auch darauf. „Um die
Kündigungen vermitteln sollen. Zudem treibt sie
Zuhörer im großen Saal des Rathauses applau-
85 000 Euro“ habe er bei ihm gelegen, erzählt
die Sorge vor juristischen Schritten der Gekün-
dierten.
Teoman Ün. So genau weiß er das nicht. Er will
digten um. Es gilt, Arbeitsgerichtsprozesse zu
sich nicht von dem Geld blenden lassen. Es gab
vermeiden und dafür zu sorgen, dass das Image
Als der schmale Mann mit dem mächtigen grau-
während der ersten Kürzungsrunde viele, die
des Unternehmens nicht beschädigt wird.
en Schnauzbart im Herbst 2005 während einer
sich über das Angebot freuten. Die auswandern
Der Wirtschaftspsychologe Ralf Brinkmann rät
Betriebsversammlung die erste Stellenabbau-
wollten, eine Tanzschule eröffnen, sich eine
daher, Gekündigte bei der Suche nach einer
runde rechtfertigte, als er die Lagerarbeiter, die
Auszeit gönnen. Es wurden Zeitungsartikel über
neuen Arbeitsstelle professionell zu begleiten.
Frauen und Männer vom Band als „liebe
diese Menschen geschrieben, auf den Bildern
Vor allem in großen Firmen würden zu diesem
Kolleginnen und Kollegen“ bezeichnete, da sol-
strahlen sie glücklich in die Kamera. Gut ein Jahr
Zweck sogenannte Outplacement-Berater enga-
len auch sie geklatscht haben. Silke Ernst ist
später will niemand von ihnen ein Interview
giert, die mit den Betroffenen Bewerbungs-
überzeugt, dass das kein Zeichen ihrer
geben. Im Werk Sindelfingen erzählen sich die
strategien entwickeln. Auf diese Weise werde
Zustimmung war. Sie hätten vielmehr in dem
verbliebenen DaimlerChrysler-Mitarbeiter Ge-
der Trennung die Dramatik genommen und den
Moment nicht wahrgenommen, dass es um die
schichten über die Ex-Kollegen. Es sind Ge-
ausscheidenden Mitarbeitern eine Zukunfts-
eigenen Arbeitsplätze ging. Dieter Zetsche ist ein
schichten von geplatzten Träumen, von leeren
perspektive eröffnet. Der Professor an der
guter Redner, witzig und charmant, mit glänzen-
Konten und von Hartz IV. Teoman Ün weiß nicht,
Fachhochschule Heidelberg hält das für wichtig:
den Augen schwärmt er von neuen Auto-
ob die Erzählungen wahr sind. Trotzdem macht
„Selbst wenn klar ist, dass nicht jeder leicht ver-
modellen, wie es auch DaimlerChrysler-Ange-
er sich Sorgen.
mittelbar ist.“
stellte tun, die sehnsüchtig auf die neuen Jah-
Ün sich in nächster Zeit nicht leisten kann.
info
Darüber hinaus plädiert er dafür, sich um diejeni-
reswagen warten. Als „Magier des Wortes“ ist er
„Verlass dein Brot nicht, solange dich dein Brot
gen zu kümmern, die im Unternehmen verblei-
deshalb schon bezeichnet worden.
nicht verlässt.“ Diesen Satz hat der Großvater
ben. Brinkmann nennt sie Survivor, „Überleben-
von Teoman Ün einmal gesagt, der Enkel nimmt
de“. Deren „psychologischer Arbeitsvertrag“ mit
Hinter dem silberfarbenen E-Klasse-Wagen fährt
ihn sich zu Herzen. Er will bei DaimlerChrysler
dem Arbeitgeber, in dem unausgesprochene
eine C-Klasse-Limousine übers Firmengelände.
bleiben, am liebsten bis zur Rente, wie es schon
Erwartungen wie Fürsorge, Förderung und
Die beiden Autos sind nicht schnell, 30 Stunden-
sein Vater getan hat. Es gab Zeiten, da kam eine
Arbeitsplatzssicherheit enthalten sind, sei gebro-
kilometer, vielleicht 40, Teoman Ün blickt ihnen
Anstellung bei dem Automobilhersteller einem
chen worden. Um Konsequenzen wie zum
hinterher, lächelnd. Mercedes ist seine liebste
Beamtenverhältnis gleich. Doch sie sind vorbei
Beispiel Leistungszurückhaltung zu vermeiden,
Automarke. Er sagt Sätze, die aus einer Werbe-
und Teoman Ün hat Verständnis dafür. Vor-
empfiehlt Brinkmann Arbeitgebern eine Politik
kampagne stammen könnten: „Ich weiß, mit wie
standsvorsitzende müssten nun einmal schnelle
der offenen Kommunikation zu betreiben und der
viel Liebe und Umsicht die Wagen gebaut wer-
Erfolge vorweisen, sagt er und tippt mit dem
Belegschaft eine neue, nicht angstbesetzte
den“, ist einer davon. „Die Fahrzeuge entstehen
Finger auf die Tischplatte: Quartal für Quartal
Basis der Zusammenarbeit anzubieten.
7
spezial era
Zum Stand
der Dinge
Auftakt zu Protesten
schon im Dezember
Bereits auf der letzten Betriebsversammlung
im Dezember 2006 machten die Kolleginnen
und Kollegen der Sitzfertigung darauf aufmerksam, was sie von ihrer ERA- Einstufung
halten. Viele weitere Aktionen folgten. Wir
zeigen Ihnen die beeindruckendsten.
Der BRENNPUNKT hat
Erich Klemm zum aktuellen
Stand der ERA-Umsetzung befragt
BRENNPUNKT: Die Beschäftigten haben sich in
Erich Klemm: Nun, die Entgelte sind durch die
den vergangenen Wochen zum Teil heftig gegen
Zusi 2012 abgesichert. Der TiB wird auch in
ihre ERA-Zuordnung zur Wehr gesetzt. Haben
Zukunft nicht angefasst - im Gegenteil: das
die Aktionen was gebracht?
Entgelt steigt bei jeder Tarifrunde. Besonders bei
den Facharbeitern wird es sehr viele ERA-
Erich Klemm: Ja, natürlich. Wir haben für viele
Gewinner geben. Das haben wir so gewollt, das
Bereiche durch den Druck aus der Belegschaft in
war das Ziel von ERA: die Aufwertung der
der Örtlichen Paritätischen Kommission klare
Facharbeit. Auch dass alle Stellen - gleich ob es
Verbesserungen durchsetzen können. Das
Arbeiter oder Angestelltenstellen sind -
Unternehmen hat versucht, durch die Zuordnun-
dem gleichen System und Maßstab bewertet
gen das Entgeltniveau der Zukunft deutlich nach
werden, ist ein großer Fortschritt gegenüber ver-
unten zu drücken. Wir haben auf allen Ebenen
gangenen Zeiten. Durch die garantierten, über
dagegen gehalten und viel erreicht.
Tarif liegenden Entgeltanteile werden viele
nach
Beschäftigte vom neuen Entgeltsystem profitieBRENNPUNKT: Wo stehen wir denn jetzt bei
ren, die aufgrund ihrer Zuordnung eher vermutet
den ERA-Verhandlungen auf zentraler Ebene?
haben, dass sie zu den Verlierern gehören. Aber
wie gesagt: ERA-Verlierer gibt es ohnehin nicht,
Erich Klemm: Im gesamten Unternehmen lagen
weil die Entgelte dauerhaft geschützt sind.
über 40.000 Reklamationen vor - das einspricht
ATS (Ausstattung/
Sitzfertigung)
Hulb:
1/3 der Zuordnungen. Schon daran wird deutlich,
BRENNPUNKT: Trotzdem empfinden weiterhin
welche Politik hier das Unternehmen betrieben
viele ihre Zuordnung als ein Zeichen fehlender
Das Problem:
hat. Uns ist es inzwischen gelungen, einen
Wertschätzung, nicht wahr?
Anders als in der Montage waren die
Großteil der Reklamationen in so genannten Ört-
Beschäftigten in der ATS/ Sitzfertigung mehr-
lichen Paritätischen Kommissionen zu bearbei-
Erich Klemm: Ich verstehe, dass sich einige
heitlich der Entgeltgruppe 4 zugeordnet wor-
ten. Hunderte von Kolleginnen und Kollegen
Kolleginnen und Kollegen im Vergleich unge-
den - selbst diejenigen, die den vollen Grup-
wurden dadurch einer höheren Entgeltgruppe
recht behandelt fühlen: im Vergleich zum alten
penumfang beherrschen. Bei den Kolleginnen
zugeordnet. Am 15. März werden die Entgel-
System, im Vergleich zu Kollegen und im
und Kollegen hat das zu erheblichem Unmut
tlinien festgelegt. Das heißt, es werden die über-
Vergleich zu anderen Bereichen. Dieses Emp-
geführt, der sich in zahlreichen Informations-
tariflichen Anteile an den Entgelten deutlich. Und
finden von Ungerechtigkeit können wir nicht
veranstaltungen des Betriebsrats Luft ver-
es ist der Tag der großen Abrechnung: Am Ende
völlig auflösen - dazu reichen unsere Mittel nicht
schaffte. Der Betriebsrat hat die Zuordnungen
darf die Entgeltsumme aller Beschäftigten um
aus. Aber die ERA-Umsetzung ist ja mit der
für ATS natürlich pauschal reklamiert. Nach
nicht mehr als 1,5 % steigen. Das haben wir so
ERA-Einführung noch nicht endgültig abge-
zähen Verhandlungen in der örtlichen Paritä-
in der Zukunftssicherung 2012 vereinbart.
schlossen. Da die Entgelte abgesichert sind,
tischen Kommission konnte der Betriebsrat
haben wir ja später noch jede Menge Zeit noch
nun einen Erfolg erzielen: Die Beschreibungen
BRENNPUNKT: Zeichnet sich denn schon ab,
einmal in Ruhe auf die Zuordnungen drauf
für die Entgeltgruppen 4 und 5 werden neu for-
welche Wirkung ERA auf die Entgelte der
zu schauen und offensichtliche Fehler zu korri-
muliert. Damit gibt es für die Mehrheit der
Beschäftigten haben wird?
gieren.
ATS-Beschäftigten die Chance, der Entgeltgruppe 5 zugeordnet zu werden.
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Brennpunkt 84/03-2007
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spezial era-reklamationen
ERA
bleibt das beherrschende Thema im Betrieb. Rund 450 Meister
versammelten sich Anfang Februar vor dem Bau 1, um gemeinsam im ERA-Büro
ihre Reklamationen abzugeben. Zuvor hatten zahlreiche Sekretärinnen am
Standort das Gleiche getan. In vielen Bereichen gab es seit Ende letzten Jahres
ERA-Informationsveranstaltungen des Betriebsrats, zu denen die Beschäftigten
der jeweiligen Bereiche in Scharen strömten. Der BRENNPUNKT beschreibt die
Probleme, die jetzt vorliegenden Lösungen und lässt die Betroffenen zu Wort
kommen:
Meister:
Das Problem: Die Meister sind aus Sicht
die Entgeltgruppe 15 durch Meister
des Betriebsrats zu rund 80 % einer zu
belegt werden kann, ist nicht ein einziger
niedrigen Entgeltgruppe zugeordnet wor-
dieser zugeordnet worden.
den. Die Meister in der Montage, Qualität
und Fertigung haben beispielsweise alle
lediglich die Entgeltgruppe 13 erhalten. In
der ERA-Funktionsbeschreibung für E 5Leiter der Entgeltgruppe 13 heißt es:
"weitgehend standardisierte / operative
Fachaufgabe". Obwohl in den Verhandlungen zwischen Unternehmen und
Betriebsrat vereinbart wurde, dass auch
9
ERA
Wertschätzung mit Schätzwerten
Stimmen
von Meistern:
"Wir Meister in der Montage sind ohne
ERA-Gespräch alle pauschal der Entgeltgruppe 13 zugeordnet worden. Ich dachte, da muss jeder Arbeitsplatz individuell
angeschaut werden. Wir mussten doch
auch mit allen unseren Mitarbeitern ein
ERA-Gespräch führen. Da heißt es von
oben immer "die Meister führen die
Fabrik" - aber die ganze Art und Weise
wie die ERA-Umsetzung stattgefunden
hat, ist überhaupt nicht wertschätzend.
Ich selber komme zwar in die Alterssicherung, aber ich bin solidarisch mit
meinen Kollegen und reklamiere deshalb
jetzt."
"Die Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Die
hohen Herren drücken uns über Zielvereinbarungen immer neue Aufgaben
auf, aber bei der ERA-Einstufung rutschen wir noch ab. Herr Zetsche hat
immer gesagt, wir Meister seien die
Stütze des Unternehmens - und jetzt werden wir so abgewatscht. Die einzige
Begeisterung, die ich noch habe, ist auf
die Barrikaden zu gehen.
"In jedem zweiten Mail heißt es ‘verantwortlich: E 5-Leiter’ und gleichzeitig wird
am Meister nur gespart."
"Wir kommen alle wegen dem Geld zum
Schaffen in die Firma. Bei der Leistungsbeurteilung kommt aber seit Jahren nix
mehr rum. Die Motivation fehlt einfach.
Täglich wächst die Zahl der werksübergreifenden
Schnittstellen, die wir zu bewältigen haben Bei ERA interessiert das jedoch niemand!
Nur mit guten Worten kann ich meine
Familie nicht ernähren."
10
vlnr. Ralf Kieferle (QTQ/BPA), Klaus Peterson (MOS/SL), Karl Wörner (LOG/TL),
Jürgen Kollmar (RB) ,Steffen Rebmann (MOS/S2) , Hartmut Lutz (LOG/TL)
Brennpunkt 84/03-2007
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spezial era-reklamationen
Es ist eine Schande,
wie das Unternehmen mit
seinen Meistern umgeht.
Helmut Roth, 46,
Fachbeauftragter
des Betriebsrats
für die Ebene 5:
"Es ist eine Schande,
wie das Unternehmen
mit seinen Meistern
umgeht. Jede Woche werden neue Projekte, neue Ziele, neue Aufgaben definiert,
die von den Meistern umgesetzt werden
müssen. Und trotzdem werden sie bei der
ERA-Umsetzung unter Wert eingruppiert.
Das nehmen wir nicht hin und haben deshalb den Großteil der Zuordnungen reklamiert."
Wolfgang Schneider, 44,
(rechts im Bild)
Meister in MOG/ E4 und Vorsitzender der Meistervereinigung
am Standort Sindelfingen:
"Bei uns treten jeden Tag Fehler auf und wir müssen die Lösungen dafür selbst erarbeiten. Wir arbeiten nicht standardisiert. Die Teamleiter brauchen uns zum Abstellen der
Fehler. Die Aufgaben sind völlig heterogen und jeder Tag ist eine neue Herausforderung."
Anton Hermanutz, 43,
(links im Bild)
Rohbau, Stellvertretender Vorsitzender der Meistervereinigung
am Standort Sindelfingen:
"Wir im Rohbau haben hochkomplexe Anlagen mit Robotertechnik, die Prozesse sind
hoch kompliziert, wir machen die Umbauten über Weihnachten in Eigenregie und das
alles wird nicht honoriert. Die Stimmung ist ganz schlecht unter uns Meistern. Es ist
nicht in Ordnung, wenn die Instandhalter Entgeltgruppe 12 haben und die Meister mit
der ganzen Personalführung nur Entgeltgruppe 13. Wir haben doch die Verantwortung
für jeden einzelnen Mitarbeiter, auch bei Unfällen usw."
11
spezial era-reklamationen
Qualitäts
management
(QM und MCG/Q)
Das Problem:
Carsten Gießel, QM/QKT:
QM und MCG/Q sind bei der ERA-
"Wir laufen nicht nur mit Messschiebern
dass die QM hierzu einen enorm hohen
Einstufung unterhalb der Entwicklung,
bewaffnet durch die Fabrik und prüfen
Beitrag leistet und in der Vergangenheit
PP und dem Einkauf angesiedelt. Die
irgendwelche Bauteile. Wir von der QKT
schon geleistet hat.
Beschreibungen für Qualitätsingenieu-
sind weltweit im Einsatz, nehmen Pro-
Ebenso gibt es die tollsten Broschüren,
re enden mit der Entgeltgruppe 15. Nur
zesse für sämtliche Kaufteile die in unsere
Videos und sonstige Mitteilungen seitens
in seltenen Ausnahmen kann in der QM
Fahrzeuge kommen ab und das auch auf
der Unternehmensleitung bezüglich Wert-
überhaupt die Entgeltgruppe 16 verge-
Englisch; wir entscheiden, ob der Lieferant
schätzung, Motivation, Loyalität usw. Zu
ben werden.
uns
beliefern
kann
oder nicht, wir erteilen
den Themen Loyalität und Wertschät-
Wir fühlen uns massiv
benachteiligt!
Die Wut der Beschäftigten war in diesem
die Freigaben für unse-
Bereich so groß, dass die ERA-Infor-
re Einzelbauteile; wir
mationsveranstaltung des Betriebsrats am
müssen die Bauteil-
14. Dezember 2006 zeitweilig einen
technik verstehen, die
schwierigen Verlauf nahm. Einige Redner
Herstellungsprozesse nachvollziehen kön-
Unternehmensleitung gegenüber ihren
erhoben den Vorwurf, die QM sei abgewer-
nen, wir müssen ein umfassendes Wissen
Mitarbeitern wahrnehmen konnte. Zu die-
tet worden - und der Betriebsrat habe dies
mitbringen und das tun wir auch. Kurzum,
ser Zeit waren wir Mitarbeiter noch ‘das
nicht verhindert. Die anwesenden Be-
unsere Qualitätswelt hat sich seit dem
Kapital’
triebsräte hatte Mühe zu vermitteln, wie
Krieg weiter gedreht, aber das ist leider
Meinung hierüber hat sich in den letzten
weit ihr Einfluss im Bewertungsprozess
noch nicht bei allen Kollegen angekom-
Jahren sehr einseitig verlagert spätestens
faktisch reicht. Tatsächlich sind die Auf-
men. Wir fühlen uns massiv benachteiligt.
seit dem Schlagwort ‘Baden-Württem-
gabenbeschreibungen und ihre Bewer-
Es kann nicht sein, dass Ingenieure aller
bergische Krankheit’. Man hat als Mitar-
tungen Ergebnisse eines schwierigen
Orten besser eingestuft sind als im Center
beiter nicht mehr das Gefühl, Kapital des
Verhandlungsprozesses, in dem immer
QM."
Unternehmens sondern, nur noch ein
zuerst das Unternehmen dem Betriebsrat
zung kann ich nur
sagen, dass ich bis
vor ein paar Jahren
noch Loyalität der
des
Unternehmens.
Meine
Kostenfaktor bzw. Einsparpotenzial zu
seine Vorstellungen bezüglich der Stan-
Ein Mitarbeiter aus der QM
sein. Auch bei dem anscheinend so wichti-
dardaufgabenbeschreibungen und der
(Name der Red. bekannt):
gen Thema Qualität kann ich lediglich
zugehörigen Entgeltgruppe vorgelegt hat.
"Egal in welcher offiziellen Mitteilung, bei
Kosteneinsparungsmaßnahmen im Ent-
Das Unternehmen hatte gerade für die QM
den Reden von Herrn Haller auf der Be-
wicklungsbereich sowie jetzt aktuell im
zum Teil noch deutlich niedrigere Bewer-
triebsversammlung, überall ist das Thema
Zuge von ERA die Abwertung der gesam-
tungen eingebracht. Außerdem wurden die
Nummer eins die Qualität.
ten QM erkennen.
Zuordnungen der Beschäftigten - wie in
Verursacht durch diese Dinge ist ein
allen anderen Bereichen auch - allein
Ich weiß sehr gut, dass Qualität nicht
Stimmungs- bzw. Motivationstief eigentlich
durch das Unternehmen vorgenommen.
erprüft werden kann, sondern erzeugt wer-
vorprogrammiert und man kann sehr leicht
den muss, jedoch bin ich der Meinung,
zum ‘Bewohner des Werkes’ werden."
12
Brennpunkt 84/03-2007
7
spezial era-reklamationen
IT
Am gleichen Tag fand auch eine große gemeinsame
Protestveranstaltung der PP und IT statt.
WIr haben ein paar Stimmen eingefangen.
Anforderungsprofile wachsweich formuliert
Das Problem: Die IT-Beschäftigten ste-
und -Beratungsanteil den Großteil der
hen bei den Tarifgehältern nach der
Arbeit aus."
ERA-Zuordnung zum Großteil schlechter da als im alten Gehaltssystem. Sie
"Hier sind keine eindeutigen Kritierien defi-
sehen
den
niert und somit hat man hier auch keinen
Ingenieuren in der Entwicklung und
konkreten Punkt, auf dem man eine
Produktionsplanung benachteiligt.
Argumentation gegen eine Fehleinstufung
sich
auch
gegenüber
aufbauen kann, da hier jeder seine eigene
"Es kann und darf nicht sein, dass
Sichtweise haben kann."
Kollegen ‘in der Fabrik’ z.B. im Bereich
SNT höher eingestuft sind als wir. Beide
"Aus meiner Sicht wird die Komplexität
machen Projektmanagement. Hier muss
Systemen besteht, der Verbund und des-
einer IT oder Prozessentwicklung bei der
es bei der Gleichheit bleiben, die es vor
sen Beherrschung allerdings die höhere
ERA-Einstufung etwas schwächlich be-
ERA auch gegeben hat!!!"
Komplexität darstellt. Weiter wird von uns
wertet. Im Vergleich zur Einstufung von
gefordert, dass wir über die gesamte
Tätigkeiten in den "Entwicklungs-Inge-
"Aus
IT-
Systemkette die Prozesse betreuen sollen
nieurabteilungen" ist die IT zu niedrig an-
Anforderungsprofile der verschiedenen
meiner
und dabei muss man auch Wissen über
gesetzt."
Entgeltgruppen ‘wachsweich’ formuliert.
Systeme haben, die man nicht direkt
Was
der
betreut bzw. die sogar vom Fachbereich
Komplexität der betreuten Systeme? Hier
betreut werden. In Summe sind wir nicht
kann es zwar sein, dass ein Verbund aus
reine Systemgestalter, sondern bei mir
mehreren einzelnen weniger komplexen
zumindest macht der Prozess-Analyse-
verbirgt
Sicht
sich
sind
z.B.
die
hinter
13
spezial era-reklamationen
fehlende
Wertschätzung
Haufenweise ERA-Reklamationen der Sindelfinger Sekretärinnen
Das Problem:
Die Sekretärinnen wurden entlang der
Hierarchieebene ihres Chefs zugeordnet
- ohne Berücksichtigung ihrer tatsächlichen Aufgaben. Laut einem Vorstandsbeschluss dürfen nur E1-Sekretärinnen
der Entgeltgruppe 9 zugeordnet werden,
alle anderen liegen darunter. Dies hat
erheblichen Protest unter den Sekretärinnen ausgelöst, den sie unter anderem bei zwei ERA-Informationsveranstaltungen des Betriebsrats Ende letzten Jahres (wir berichteten) und bei der
Fotos:
gemeinsamen Abgabe ihrer Reklamatio-
Enttäuschung, Skepsis, Neugierde,
nen im Januar zum Ausdruck brachten.
Ungewissheit:
Weder der ERA-Tarifvertrag noch eine
Es gab viele Motive für die vielen
Betriebsvereinbarung sieht eine Zuord-
Sekretärinnen, an den ERA-Informations-
nung nach Hierarchieebene des Chefs
veranstaltungen teilzunehmen. Die
vor - hier wurde klar gegen gültige
Resonanz übertraf alle Erwartungen und
am Ende wurden zahlreiche
Reklamationen von Betriebsrat Jürgen
Hesse an Herrn Egon Rau (HRM)
überreicht.
14
Regelungen verstoßen. Deshalb hat der
Betriebsrat
alle
Zuordnungen
der
Sekretariate am Standort pauschal reklamiert.
Brennpunkt 84/03-2007
7
spezial era-reklamationen
Dimitra Koemtzidou, 33, VKP/PKC:
"Wir reklamieren, weil unsere Tätigkeiten nicht mit unseren Zuordnungen
übereinstimmen. Wir haben uns am
Anfang sehr geärgert, jetzt machen wir
schon Witze darüber. Da sagt manch
eine, dass wir dann eben Dienst nach
Vorschrift machen, wenn sich an dem
jetzigen Zustand nichts ändert. Da
gibt´s dann auch mal bissige Bemerkungen, wie ‘das können wir nicht laut
unserer Tätigkeitsbeschreibung’. Wenigstens bekommen wir vom Betriebsrat die notwendige Hilfestellung."
Tesé Gerard, 26, PW/FL2:
"Mir fehlt die Wertschätzung. Mein
Chef hatte nicht die Möglichkeit, mich
richtig zu bewerten. Das hat stattdessen jemand getan, der meinen
Arbeitsplatz gar nicht kennt. Was ich
will, ist, dass wir genauso behandelt
werden wie andere Berufsgruppen.
Wir Sekretärinnen sind immer diejenigen, die ‘dazwischen’ stehen, weil
wir eng mit unseren Vorgesetzten
zusammenarbeiten müssen - und
das wird ausgenützt. Da heißt es ‘die
werden schon nichts sagen’…."
Andrea M., 39:
"Die Sekretariate sollten fast alle von Entgeltgruppe 8 auf 9 angehoben werden, weil die
Beschreibung von EG 9 auf jedes normal geführte Sekretariat am besten passt. Die
Synopse und Aufgabenbeschreibungen im Funktionsbereich Sekretariat/Verwaltung sind
insgesamt allerdings sehr schwammig. Deshalb ist die Reklamation auch nicht einfach.
Glücklicherweise hat der Betriebsrat uns Unterstützung dabei angeboten. Für gerade
ausgelernte Kräfte ist Entgeltgruppe 7 in Ordnung. Aber dass Sekretärinnen, die schon 25
Jahre und länger im Unternehmen sind, nur Entgeltgruppe 8 haben, versteht keiner. Ob
die Tätigkeit einer Sekretärin der Beschreibung der Entgeltgruppe 8 oder 9 zugeordnet
wird, ist Auslegungssache. Wie gesagt, die Beschreibungen sind nicht eindeutig."
Yvonne Schindler, 23,
DCmove:
"Wir wurden nach
DCmove in
Entgeltguppe 6
eingestuft. Das ist
nicht fair. Es
werden einfach nicht
die Tätigkeiten bewertet, die wir tatsächlich
machen. O.k. uns fehlt
die Erfahrung vielleicht,
aber die Aufgaben müssen wir trotzdem erfüllen."
15
spezial era-reklamationen
Wir wollen eine gerechte Einstufung!
W i e d e r g r o ß e E R A - P r o t e s ta k t i o n ! D i e s e s M a l M o n ta g e b e r e i c h e .
Rund 300 Einfahrer, Nacharbeiter, Anlagen- bzw. Maschinenführer, Meisterstellvertreter, Flaschner, Lackierer, Polierer, Verfahrensauditoren und Instandhalter der Montagebereiche des Standorts haben sich am 1. März vor dem
Gebäude 1 versammelt, um sich über
den Stand der ERA-Verhandlungen der
örtlichen Paritätischen Kommission zu
informieren. Anschließend haben viele
Beschäftigte der Paritätischen Kommission ihre Reklamationen übergeben.
Der Verhandlungsführer des Betriebsrats,
Ergun Lümali, berichtete, dass die Unternehmensvertreter des zentralen ERAProjekts immer noch der Auffassung seien,
dass alle Montagetätigkeiten mit den 2004
vereinbarten Referenzen erfasst werden
Übergabe der ERA-Reklamationen an
Professor Dr. Eckhard Kreßel, P-Leitung MCG
16
könnten. Der Vergleich des Unternehmens
mit Beschäftigten an anderen Standorten
sei nicht zulässig, da beispielsweise die
Arbeit in der Einfahrabteilung in Sindelfingen ein hohes Maß an Nacharbeitsanteilen beinhaltet, die wertigkeitsprägend
sind und die Forderung nach einer höheren Entgeltgruppe rechtfertigen. Auch
Maschinen- bzw. Anlagenführer, die häufig
meistereiübergreifend eingesetzt werden,
müssten höher bewertet werden.
Leistungen der Beschäftigten
rechtfertigen die Vorgehensweise
Der Druck in der örtlichen Paritätischen
Kommission sei "unheimlich groß und bisher bewegen sich die Unternehmensvertreter keinen Millimeter," sagte Ergun
Selten zuvor wurde der Bau 1 von so vielen
Mitarbeitern aufgesucht, wie in den letzten Wochen
Lümali. Aber auch die Betriebsratsvertreter
seinen in der aktuellen Situation überhaupt
nicht gewillt, zurück zu weichen. Die
Kolleginnen und Kollegen seien unter den
gegeben Umständen momentan nicht
bereit, Überstunden zu leisten. Mit Blick in
die nächste Zukunft sagte der Vorsitzende
des Ausschusses für Entgelt und
Zeitwirtschaft: "Auch wenn mit der ERAEinführung keiner Geld verlieren wird, werden wir uns weiterhin nicht zurück lehnen,
denn wir wollen eine gerechte Einstufung
und dafür werden wir gemeinsam kämpfen. Die guten Leistungen der Sindelfinger
Beschäftigten und die Arbeit an PremiumProdukten rechtfertigen unsere Vorgehensweise absolut."
Am Ende des (ERA-) Tunnels,
womöglich doch noch Licht?
Brennpunkt 84/03-2007
7
spezial era-reklamationen
wir können nicht alle
über einen Kamm
geschoren werden!
"Wir Meisterstellvertreter sind in EG 10 eingestuft worden und damit nicht zufrieden.
Verglichen mit anderen Facharbeitern fühlen wir uns zu niedrig eingestuft, denn wir
tragen als Vertreter des Meisters ein hohes Maß an Verantwortung und übernehmen
immer wieder auch Sonderaufgaben."
Michael Schwarzer (49)
Meisterstellvertreter, MOG/E3, Geb. 3/10
"Meine Kollegen und ich glauben, dass bei der Einstufung der Instandhalter zu wenig
differenziert wurde. Unsere Tätigkeiten sind unterschiedlich und deshalb können wir
auch nicht alle über einen Kamm geschoren werden. Die Entgeltgruppe, die uns
Ende des vergangenen Jahres mitgeteilt wurde, mag in manchen Fällen ja hinhauen,
aber bei vielen Kollegen wird die notwendige langjährige Erfahrung als Facharbeiter
damit völlig unzureichend berücksichtigt."
Marc Wozniak (25)
Instandhalter; MOG, Geb. 3/10
"Wir Fahrer wollen gerecht eingestuft werden. Wir sind Facharbeiter, denn unsere
Arbeit hat mit normalen Montiertätigkeiten nichts zu tun. Unsere Aufgaben sind eher
mit denen eines TÜV-Abnehmers vergleichbar, also sehr verantwortungsvoll. Auch in
der Nacharbeit setzen wir uns intensiv mit den Fahrzeugen auseinander. Wir müssen
technischen Änderungen schnell folgen können, in der
Lage sein, uns neuen Situationen umgehend anzupassen
und uns rasch neu zu integrieren."
Siegfried Weiß (48)
Einfahrabteilung/Nacharbeit, MOG, Geb. 36
17
ig metall
10.000 protestieren gege
10.000
Beschäftigte
haben
Ende
Januar vor Tor 3 gegen die Regierungs-
In Wahrheit geht es um eine
weitere Rentenkürzung
pläne zur Rente mit 67 demonstriert.
arbeiten können. "In Wahrheit geht es
darum, eine weitere Kürzung der Rente
zu begründen," sagte Erich Klemm.
Rund 100 Buchhalter waren aus der
Erich Klemm verwies auf den engen
Möhringer Zentrale angereist, denn der
Zusammenhang der geplanten Renten-
Unmut richtete sich auch gegen die
reform mit heutigen Arbeitsbedingungen.
aktuelle
von
Er kritisierte, dass sich das Unternehmen
DaimlerChrysler. Der Betriebsratsvor-
in Produktionsbereichen von arbeitspoliti-
sitzende Erich Klemm kritisierte insbe-
schen Grundsätzen verabschiedet hat,
Die Regierungspläne zur Rente mit 67
sondere die Folgen des massiven
die in den 1990er Jahren gemeinsam mit
seien zynisch, erklärte Uwe Meinhardt, 2.
Personalabbaus in den Verwaltungen,
dem
wurden,
Bevollmächtigter der Stuttgarter IG Metall.
die Vorstandspläne zur Verlagerung
indem "Arbeit wieder in ihre Einzelteile
Nur dann "wenn wir zu viel Arbeit hätten
von Arbeitsplätzen aus dem Bereich
zerstückelt wird." Nicht nur am Fließband,
und zu wenig junge Leute, die die Arbeit
Rechnungswesen ins Ausland und die
auch in der Verwaltung und der Entwick-
machen könnten, müssten wir wirklich
ERA-Zuordnungen durch das Unter-
Unternehmenspolitik
Betriebsrat
vereinbart
Arbeitslosigkeit durch
Abschaffung der
Altersteilzeit
lung macht der Rationalisierungsdruck
länger
nehmen, die viele DaimlerChrysler-
Arbeit bis 67 nur schwer vorstellbar. Auch
Unternehmen in den vergangenen beiden
Beschäftigte verärgert haben.
die politisch Verantwortlichen glauben
Jahren zehntausende Arbeitsplätze ver-
nicht, dass Menschen tatsächlich bis 67
nichtet und tausende junger Leute nicht
18
arbeiten." Tatsächlich
hätten
Brennpunkt 84/03-2007
en "Rente mit 67"
7
eingestellt
bzw.
nicht
übernommen.
Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt-
und
Berufsforschung
der
Bundesanstalt für Arbeit würden die
Konsequenzen
der
Regierungspläne
deutlich machen, mit der bisherigen
Rente auch die Altersteilzeit abzuschaffen. Demnach wären ab 2013 zwischen
1,2 und 3 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze notwendig, damit die Zahl arbeits-
weiterhin einen gesetzlichen Rahmen, um
loser Menschen nicht weiter wächst.
tariflich und betrieblich auch künftig
Ausstiegsmodelle regeln zu können, die
Arbeit und Sicherheit
für die Jungen
ähnlich wie die Altersteilzeit funktionieren:
"Sorgen wir dafür, dass die Jungen wieder Arbeit und Sicherheit haben. Was
Neben Möglichkeiten zur betrieblichen
dabei hilft, ist, dass die Älteren den
Altersvorsorge forderte Erich Klemm
Jungen Platz machen."
19
ig metall
Tarifrunde 2007
6,5%
Für gerechten Anteil am wirtschaftlichen Fortschritt!
Ende
IG-Metall-
ein mögliches Volumen von 4,1 %. Dieses
Doch der IG-Metall-Vorstand hat entspre-
Vorstand für die Tarifrunde 2007 eine
Februar
Volumen setzt sich aus einem Produktivi-
chenden Ankündigungen der Arbeit-
Forderung von 6,5 % beschlossen, bei
tätsanstieg von 1,8 % und aus um 2,3%
geberseite bereits eine deutliche Absage
einer Laufzeit von 12 Monaten. Dem
gestiegenen Verbraucherpreisen zusam-
erteilt: Es gibt weder eine "Einmal-Pro-
Beschluss gingen wochenlange Dis-
men. Die Produktivitätsentwicklung und
duktivität" noch eine "Einmal-Inflation",
kussionen in Betrieben, Verwaltungs-
die Ertragsaussichten in der Metallwirt-
deshalb ist auch nicht nachvollziehbar,
stellen und Bezirken voraus. Dabei
schaft sind sogar noch günstiger als die
warum wir uns mit einer "Einmal-Zahlung"
lagen
der gesamten Wirtschaft.
zufrieden geben sollen.
Für 2007 wird in der Metall- und
Angesichts dieser klaren Ausgangslage -
einige
hat
der
Metaller
mit
ihren
Vorstellungen unter 6,5 %, nicht wenige aber auch deutlich darüber.
Elektroindustrie eine Produktionssteige-
Konzentration auf die Erhöhung der
Bereits wenige Tage vorher hatte die
rung von 4,5 % bis 5,5 % erwartet.
Entgelte
Große Tarifkommission Baden-Württem-
Außerdem sind Lohnquote und Lohn-
Rahmenbedingungen - fordern wir die
berg beschlossen, die Erhöhung der
stückkosten in der Metall- und Elektro-
Arbeitgeber auf, von Anfang an konstruk-
Entgelte und Ausbildungsvergütungen um
industrie seit Jahren rückläufig: Die
tive Verhandlungen zu führen. Die erste
6,5 % zu fordern. Außerdem sollen die
Lohnquote ist seit Mitte der neunziger
Verhandlungsrunde mit Südwestmetall
Arbeitgeber in Baden-Württemberg künf-
Jahre von gut 24 % auf unter 17 % gesun-
findet am 14. März in Sindelfingen statt.
tig die Studiengebühren für Berufsakade-
ken, die Lohnstückkosten liegen 10 %
Die Laufzeit der Tarifverträge endet am
mie-Studierende und für Studierende in
unter dem Niveau des Jahres 2000.
31. März, die Friedenspflicht am 28. April.
anderen dualen Ausbildungsgängen an
Hochschulen von 500 € pro Semester
übernehmen.
6,5 % sind gut zu verkraften
bei
guten
wirtschaftlichen
Für einen gerechten Anteil der Beschäf-
Beschäftigte erwarten
angemessene Beteiligung
tigten am wirtschaftlichen Fortschritt - für
6,5 % mehr Entgelt!
Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Übrigens:
in der Metall- und Elektroindustrie erwar-
Wer Mitglied der IG Metall ist, trägt aktiv
Die Metall- und Elektroindustrie kann eine
ten angesichts dieser guten Rahmen-
dazu bei, dass wir ein gutes Ergebnis
Entgelterhöhung in der Größenordnung
bedingungen, dass sie angemessen am
erreichen.
von 6,5 % sehr gut verkraften und finan-
wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden.
zieren. Allein der Blick auf den gesamt-
Die Arbeitgeber versuchen, sich dem
Es ist eine alte Wahrheit:
wirtschaftlich neutralen Spielraum aus
Erwartungsdruck in dieser Tarifrunde
Inflation und Produktivitätsanstieg zeigt
durch Einmalzahlungen zu entziehen.
Sind mehr drin ist mehr drin!
20
Brennpunkt 84/03-2007
7
ig metall
Mr. Monopoly- das Maskottchen des
erfolgreichsten Spiels aller Zeiten.
Fundgrube
Mitgliederwerbeaktion
Ziele erreichen
Wir verlosen eine
Wackel-Figur für Ihren Schreibtisch!
Kreuzworträtsel lösen und
Lösungswort bitte bis zum 1.4.2007 an:
Wir gratulieren folgenden
Gewinnern unserer Aktion
W050
+++
HPC: D100
+++
Redaktion Brennpunkt
„Ziele erreichen“:
1. Andreas Antunovic
(MOG/E3) gewinnt eine Fahrt im
Heißluftballon für zwei Personen
2. Jens Greiner (DCmove)
gewinnt ein easy-ticket
Gutschein für
Konzertveranstaltungen
3. Florian Jakob (MOG/E2)
gewinnt ein Candle-Light-Dinner
für 2 Personen im Paladion
aktuell
Lesen Sie auch die MärzAusgaben der metall und
metallnachrichten mit den
Schwerpunkten Tarifrunde 2007.
21
jugendvertretung
Stuttgarts IG-Metall-Jugend macht Druck
A
nlässlich des Berufsbildungstages
der Industrie- und Handelskammer
Selbständigkeit und
finanzielle Unabhängigkeit
(IHK) Region Stuttgart übergaben die
diesem Gespräch wollen wir klären, inwiefern Ausbildungsvergütungen ein Hemmnis
sind, wo wir aus IHK-Sicht doch überhaupt
beiden Sindelfinger DaimlerChrysler-
Laut besagter Presseinformation zeigt sich
kein Lehrstellenproblem haben", kündigt
Jugend- und Auszubildendenvertrer
Dr. Günter Baumann außerdem überzeugt,
Frank Büchner an. "Außerdem interessiert
Marc Dessecker (23) und Frank Büchner
dass auch eine Absenkung der Lehrlings-
uns, wo denn eigentlich Ausbildungsplätze
(24) im Namen des Ortsjugendaus-
vergütung für mehr Ausbildungsplätze sor-
in ausreichender Zahl vorhanden sind,
schuss der IG Metall Stuttgart den IHK-
gen würde. Diese Einschätzung wird von
obwohl viele junge Menschen lediglich im
Vertretern Anfang Februar rund 2.000
den
Auszubildenden-
Berufsvorbereitungsjahr und im Einstiegs-
Protestpostkarten. Anlass der Postkar-
vertretern überhaupt nicht geteilt. "Es kann
qualifizierungsjahr untergebracht sind,"
tenaktion war eine Presseinformation
doch nicht wahr sein, das Herr Braun
ergänzt Marc Dessecker. "Die gelten dann
der
Ende
ernsthaft glaubt, gekürzte Ausbildungs-
als vermittelt, tauchen im betreffenden Jahr
September des vergangenen Jahres zur
vergütungen würden die schlechte Ausbil-
in keiner Statistik auf und drängen
Ausbildungsplatzsituation in Baden-
dungsplatzsituation verbessern", schimpft
anschließend wieder auf den Ausbildungs-
Württemberg.
Marc Dessecker. Er fordert, "dass diejeni-
markt." Wir warten gespannt auf die
gen, die jungen Menschen ein hohes Maß
Antworten.
IHK
Baden-Württemberg
Jugend-
und
Die IHK Region Stuttgart zog damals den
an Flexibilität und Selbständigkeit abver-
Unmut der jungen Metaller auf sich, weil
langen ihnen auch finanzielle Unabhängig-
deren Präsident, Dr. Günter Baumann, in
keit zugestehen müssen."
der Presseinformation zur Ausbildungsbilanz im Südwesten betont, dass es in
I m p r e s s u m
Gesprächstermin vereinbart
Baden-Württemberg "keine Lehrstellen-
brennpunktmagazin
katastrophe" gibt. "Das sehen wir ganz
Am Rande des Berufsbildungstages konn-
anders," kritisiert Frank Büchner, denn
ten die umstritten diskutierten Themen
"selbst wenn die Zahl der abgeschlosse-
natürlich nur angerissen werden. Immerhin
nen Lehrverträge gestiegen ist, sind immer
führte die Konfrontation mit den Protest-
noch viel zu viele Jugendliche gezwungen,
postkarten dazu, dass die IHK-Vertreter
sich mit einem Praktikumsplatz statt mit
den jungen Metallern ein Gespräch ange-
einem
boten haben, um die aufgeworfenen
qualifizierten
abspeisen zu lassen."
22
Ausbildungsplatz
Fragen angemessen zu diskutieren. "In
Herausgeber: IG Metall Stuttgart
V.i.S.d.P.: Hans Baur, 1 Bevollmächtigter
IG Metall Stuttgart, Sattlerstr. 1, 70174 Stuttgart.
e-mail: [email protected];
internet: www.igmetall-stuttgart.de
Redaktion:
Silke Ernst,
Jürgen Uppenthal,
Frank Schmid
Guido Santanello
Petra Wassermann, IGM
07031 / 90Tel. 81523
Tel. 81432
Gestaltung: Edgar Jörg,
Tel. 44711
Leserbriefe an: BRENNPUNKT, HPC: D100
oder [email protected]
Brennpunkt 84/03-2007
7
betriebsrat
Personelle Änderungen beim Betriebsrat
Frischer Wind
B
ereits
Mitte
Dezember
hat
der
Betriebsrat personelle Entscheidungen im
Änderungen in
Fachausschüssen
neu dabei
Dieter Bartl
Ulrich Lippert
Lütfü Özkan
Winfried Sender
Zusammenhang mit dem Ausscheiden von
Willi Lux zum Jahresende 2006 getroffen.
Helmut Roth ist als Nachfolger von Willi
Seit 1. Januar wird der Koordinationsaus-
Lux seit Anfang des Jahres einer der bei-
schuss MOS von Frank Strümpel geleitet,
den stellvertretenden Vorsitzenden des
der für den ausgeschiedenen Willi Lux seit
Personalausschusses.
Anfang dieses Jahres auch Mitglied des
Betriebsausschusses ist.
Insgesamt haben sich in den Fachausschüssen verschiedene personelle
Frank Zischeck ist zu Beginn dieses
Änderungen ergeben. Den aktuellen Stand
Jahres als ständiges Ersatzmitglied in den
der Ausschussbesetzungen (Koordina-
Betriebsrat
betreut
tions-, Fachausschüsse, Fachbeauftragte)
Bereiche im Koordinationsausschuss MOS
nachgerückt
und
des Betriebsrats entnehmen Sie bitte dem
betreut.
Struktur-Ratgeber. Die Broschüre (Bild) ist
ab sofort beim Betriebsrat erhältlich.
Winfried Sender ist am 1. Februar 2007
Frank Zischeck
aktuell im intranet
als ständiges Ersatzmitglied in den Betriebsrat nachgerückt. Er betreut Bereiche
im Koordinationsausschuss MOG.
NEU
ab sofort
erhältlich!
Umweltzone:
Pkw-Instandsetzung rüstet Fahrzeuge um
Um den Anteil des Feinstaubs aus bestimmten Verkehrsbereichen zu reduzieren, richten zahlreiche deutsche Großstädte ab dem 1. März so genannte Umweltzonen ein.
Fahrzeuge mit älterem Katalysator und alte Dieselfahrzeuge
dürfen in diesen Verkehrsbereichen dann nicht mehr fahren.
Ist Ihr Fahrzeug auch von diesem Fahrverbot betroffen?
Die Pkw - Instandsetzung (PWI) bietet Ihnen eine umfassende
Beratung an und sorgt gegebenenfalls für Abhilfe. Sie führt
schnell und kostengünstig Fahrzeugumrüstungen durch: für
Dieselfahrzeuge ab 799 Euro inklusive Mehrwertsteuer, für
Benzinfahrzeuge schon ab 406 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Die Preise sind abhängig vom Fahrzeugtyp. Preisinformationen erhalten Sie direkt in der Kundendienstannahme der PWI
oder telefonisch unter 44595. Halten Sie hierzu bitte Ihren
Fahrzeugschein oder Ihre Zulassungsbescheinigung bereit.
Tel. 44595
23
abschied
W
er sich mit Willi Lux (54) über des-
Betriebsrats in unzähligen Verhandlungen
dung, der Anstellung in einer Ford-Ver-
sen Hobbies unterhält, kommt sehr
mit dem Personalbereich hat Willi Lux mit
tragswerkstatt und der Bundeswehr ist
wahrscheinlich in kürzester Zeit auf
seiner Arbeit deutlich sichtbare Spuren
der gebürtige Badener im Frühjahr 1976
das Thema Arbeitspolitik zu sprechen.
am Standort Sindelfingen hinterlassen.
zunächst befristet zu Daimler-Benz nach
In vielen Berufsjahren hat sich Willi
Ende des vergangenen Jahres hat er das
Gaggenau gegangen. Schon wenige
Lux aber nicht nur mit großer Leiden-
Unternehmen
gesundheitlichen
Monate später ist er zur Unterstützung
schaft, sondern als Betriebsrat auch
Gründen verlassen und Ende Februar
des Anlaufs des W 123 "zunächst eigent-
sehr professionell für die Gruppen-
2007 sein ehrenamtliches Mandat im
lich nur vorübergehend" nach Sindelfin-
arbeit eingesetzt.
Ortsvorstand der IG Metall Stuttgart
gen gekommen: "Zum einen hat mich die
niedergelegt.
Arbeit mit PKW gereizt. Außerdem war
aus
Er hat in der Gruppenarbeit immer "große
ich zu diesem Zeitpunkt frisch verheiratet,
Chancen für Beschäftigte gesehen hat,
Schon in der Kindheit hat Willi Lux in der
unsere Tochter Nicole war schon geboren
sich kreativ, motiviert, inspiriert und mit
elterlichen Nebenerwerbslandwirtschaft
und so kam mir die Chance 200,- DM im
enormer Innovationskraft in ihren Job ein-
"tüchtig mit anpacken müssen", wie er
Monat mehr zu verdienen ganz gelegen,"
bringen zu können und für das Unterneh-
sagt. Nach der Kfz-Mechaniker-Ausbil-
erinnert er sich.
men mit großem Nutzen zu arbeiten."
Bewerbungsfoto von 1976
Von Beginn an dabei
Spuren
Die Tätigkeit in der Wechselschicht im
Inzwischen hat das Unternehmen zwar
Gebäude 36 hat ihm viel Spaß gemacht
einen anderen Kurs eingeschlagen, doch
und bereits ein Jahr später war er als
als langjähriger Vorsitzender des Aus-
Vorarbeiter in der gesamten Kostenstelle
schusses für Arbeitsorganisation, als
einsetzbar. Drei Jahre danach ist er zur
Betriebratskoordinator der S-Klasse, als
Vorbereitung der damals neuen S-Klasse
Verantwortlicher der Durchführung von
in das Gebäude 46 gekommen, das
Betriebsratswahlen und als Vertreter des
gerade aufgebaut wurde: "In dieser Zeit
24
Brennpunkt 84/03-2007
7
betriebsrat
Wir verlieren einen guten Freund
bin ich verstärkt mit Arbeitnehmerfragen
"Damals wurde das Fundament der heuti-
einer Neuausrichtung der Arbeitspolitik
konfrontiert worden, da ich von Beginn an
gen Betriebsratsstrukturen gelegt." Willi
und anderen Problemen aus gesundheit-
dabei war und mich vor Ort bestens aus-
Lux wurde Koordinator der Gesamt-
lichen Gründen ausscheiden zu müssen."
kannte und so wurde ich Ende der 1970er
montage.
Auch die ehemaligen Kolleginnen und
IG-Metall-Vertrauensmann
und
1987
Betriebsrat im Gebäude 46”. Seine ersten
Betreuungsbereiche waren überwiegend
Kollegen werden ihn vermissen: Er ge-
Wind im Unternehmen
ist rauer geworden
nießt nicht nur wegen seiner fachlichen
Leistung großen Respekt, sondern wie es
im Fahrwerksbereich beim Hängedreh-
der Betriebsratsvorsitzende Erich Klemm
förderer, der Motorenaufrüstung und der
In den beiden vergangenen Jahrzehnten
anlässlich seiner Verabschiedung formu-
‚Hochzeit', sowie der gesamte Finish-
hat sich die Arbeitswelt und damit die
liert hat: "Wir verlieren mit Willi Lux nicht
Bereich. Außerdem hat er das damalige
Arbeit der Interessenvertreter stark verän-
nur einen äußerst kompetenten Kollegen,
Pilotwerk im Bau 36/3 - die heutige
dert. Das Aufgabenspektrum von Be-
sondern auch einen guten Freund."
Nullserie - betreut.
triebsräten ist wesentlich breiter geworden. "Der Stellenwert von Kommunika-
Wie Gruppenarbeit
aussehen könnte
aus dem Archiv
tion, Information und Qualifizierung ist
enorm gewachsen und der Wind im
Unternehmen ist rauer geworden, " sagt
Nur wenig später war Willi Lux stellvertre-
er. Anfang der 1990er Jahre kündigte der
tender Vorsitzender des Planungsaus-
damalige Mercedes-Vorstand an, die
schusses und in dieser Eigenschaft als
Brutalität des Marktes in das Unterneh-
Mitglied der damaligen Planungs-Projekt-
men tragen zu wollen und Willi Lux
gruppe Rastatt unter anderem mit der
beschreibt
Frage konfrontiert, wie Gruppenarbeit
Werkleitung "die mehr und mehr vom
künftig aussehen könnte. Anfang der
unbedingten Sparwillen geprägt waren,
1990er Jahre gehörte er bereits zum
egal ob es um Pläne zu mehr Flexibilität
geschäftsführenden Betriebsausschuss
bei der Arbeitszeit, zur Ausweitung der
und war somit intensiv am Neustrukturie-
Betriebsnutzungszeit, zur Kürzung von
rungsprozess des Betriebsrats beteiligt.
Erholzeitansprüchen oder von Schicht-
Verhandlungen
mit
der
Im September 2001
feierte Willi Lux gemeinsam mit Christa Bürkle
und dem ebenfalls ausgeschiedenen damaligen Schwerbehindertenvertreter Hans Christ das
25jährige Betriebsjubiläum
zuschlägen ging." Mitte der 1990er Jahre
waren monatelange Gespräche zwischen
Fachmann in vielen Ressorts
Trotz seines schwer
zu verstehende badischen Dialekts
gelang es Willi Lux
immer, in zahlreichen
Schulungen den
Mitarbeitern die
Kernbotschaften zu
vermitteln.
(Anm. d. Red.)
Betriebsrat und Werkleitung nötig, ehe die
Standortsicherung zustande kam, mit der
"Willi steht beispielhaft für eine Unter-
"wir ein hohes Investitionsvolumen und
nehmens- und Mitbestimmungskultur, die
die Konzentration des Entwicklungsbe-
er selbst auch über viele Jahre geprägt
reichs am Standort erreicht haben." Auch
hat: Bei allen Konflikten, denen er nie aus
die Zukunftssicherung 2012 vor zweiein-
dem Weg ging, darf es am Ende weder
halb Jahren belegt, dass "Beschäfti-
Sieger noch Besiegte geben, sondern
gungssicherung in Zeiten der Globalisie-
Regelungen, mit denen alle Beteiligten im
rung für Belegschaften nicht zum Nulltarif
Betrieb leben können. Vielleicht ist es
zu haben ist."
kein Zufall, dass der "Vater" der Gruppenarbeit zu einem Zeitpunkt geht, da das
Respekt nicht nur vor der
fachlichen Leistung
Unternehmen nicht nur die Gruppenarbeit
selbst, sondern auch die Streitkultur der
Generation Lux zunehmend in Frage
Willi Lux ist der Abschied aus dem Unter-
stellt. Einer wie Willi wird der IG Metall
nehmen nicht leicht gefallen: "Es tut weh,
nicht nur im Werk Sindelfingen, sondern
in einer schwierigen Situation mit Perso-
auch im Ortsvorstand der Verwaltungs-
nalabbau in Verwaltungsbereichen, vielen
stelle Stuttgart fehlen."
Fällen mit ungerechter ERA-Einstufung,
25
betriebsrat
Abschied Klaus Pirk
Alles tun, um unsere
Organisation zu erhalten
N
ach 35 Jahren Betriebszugehörigkeit
konnte nachhaltig verbessert werden. In
Handwerkszeug in ihrer Arbeit intensiv nutzen.
hat Klaus Pirk (50) Ende Januar das
Kooperation mit der IG-Metall-Bildungsstätte
Sie haben engen und unmittelbaren Kontakt zu
Unternehmen
mit Ausscheidensverein-
Lohr wurden Vertrauensleute zu Moderatoren
den IG-Metall-Mitgliedern und sollten sie einer-
barung verlassen. Der gelernte Feinblech-
ausgebildet und haben ihre Kenntnisse
seits unterstützen, aber auch Bedürfnisse,
ner war zuletzt Betriebsrat in der Anlauf-
anschließend in vielen Tageschulungen an
Stimmungen und Meinungen aufnehmen
fabrik und seit drei Jahren als Vertrauens-
andere
gegeben.
und weiter geben, sodass wir uns als Gewerk-
körperleiter Chef der rund 1.000 IG-Metall-
"Dieser Weg hat sich gelohnt," stellt Klaus Pirk
schaft in die richtige Richtung bewegen." Mit
Vertrauensleute am Standort.
fest, "denn durch den Erwerb sozialmethodi-
Blick in die Zukunft sieht er eine Kern-
Vertrauensleute
weiter
scher Kompetenzen haben wir heute eine
aufgabe der Organisation darin, die "verschie-
Nach der Ausbildung hat er in der Produktion
deutlich bessere Diskussionskultur, begegnen
denen Beschäftigtengruppen mit zum Teil
gearbeitet und wechselte anschließend als
uns mit mehr Respekt und gehen fairer mitein-
unterschiedlichen Interessen ernst zu nehmen,
Karosseriebauer im Prototypenbau in den
ander um." Ein Ergebnis des rund zehnjähri-
tragfähige Konzepte zu entwickeln und ent-
damaligen Versuch. Bereits in jungen Jahren
gen Prozesses ist, dass wir "heute von ande-
sprechende Ziele zu formulieren." Insbe-
hat er "Ungerechtigkeiten und wie man in der
ren Werken kopiert werden."
sondere um Gruppen anzusprechen, die wir
bisher nicht in zufrieden stellendem Maße
Arbeitswelt teilweise mit Leuten umgeht" nicht
akzeptiert. Die IG Metall bot ihm die Möglichkeit "mit der notwendigen Rückendeckung und
Unterschiedliche Interessen
ernst nehmen
erreichen. "Immerhin ist im Unternehmen
durch das Neue Management Modell und die
ERA-Umsetzung inzwischen vielen ein Licht
gut informiert" die Interessen seiner Kolleginnen und Kollegen im Bereich wirkungsvoll zu
Klaus Pirk sieht selbstverständlich noch
aufgegangen." Auch diese Beschäftigten
vertreten, sagt Klaus Pirk. So wurde er Anfang
Verbesserungsbedarf,
Infor-
haben erkannt, dass man allein auf verlorenem
der 80er Jahre Vertrauensmann, später Mit-
mationsfluss haben wir heute eine ganz ande-
Posten steht, nichts erreicht und wir uns
glied der Vertrauenskörperleitung, 1996 Ge-
re Durchlässigkeit als früher." Es ist wichtig,
gemeinsam und geschlossen für unsere
schäftsführer und 2003 Vertrauenskörper-
dass
Interessen einsetzen müssen.
alle
aber
Vertrauensleute
"beim
das
"erlernte
leiter.
Neue Strukturen und
bessere Qualifizierung
Der damalige Vertrauenskörperleiter Thomas
Freund hatte einen Kurs innovativer Verän-
Beschlüsse, Resolutionen und viele
andere wichtige Entscheidungen:
Klaus Pirk war immer dabei.
derungen eingeschlagen, und zum Beispiel mit
der Einrichtung von Vertrauensleute-Bereichsleitungen effizientere gewerkschaftliche Strukturen im Betrieb geschaffen. Außerdem hat die
Qualifizierung von Vertrauensleuten in diesen
Jahren einen neuen Stellenwert erhalten und
26
Brennpunkt 84/03-2007
7
Neuanlauf der C-Klasse
Leiharbeitnehmer-Einsatz
in der Produktion
Im Februar haben über 600 Leiharbeitnehmer die Arbeit hier im Werk aufgenommen.
Mit dem Anlauf der neuen C-Klasse wird im
Gebäude 38 seit Ende Februar wieder eine
zweite Schicht aufgebaut. Der zusätzliche
Personalbedarf, der außerdem eine vernünftige
Urlaubsplanung in der Produktion garantieren
soll, kann nur zum Teil durch ins Werk zurück
gekehrte DCmove- bzw. Stammmitarbeiter
gedeckt werden. Im Zusammenhang mit dem
Einsatz von Leiharbeitnehmern werden auch
betriebsbedingte Versetzungen von Beschäftigten aus den Centern MOG und MOS notwendig. Der Betriebsrat wird dabei auf strikte
Unabhängig und von
niemandem gesteuert
Einhaltung der geltenden Auswahlrichtlinie
bestehen.
Nachdem Klaus Pirk vor rund drei Jahren die
"Klaus Pirk hat als Vertrauenskörperleiter
Leitung der Vertrauenskörperleitung übernom-
menschliche Wärme wunderbar mit einer kla-
men hatte, stellte er die Stärkung der IG Metall
ren Zielorientierung verknüpft: motivierte und
durch die Weiterentwicklung des Organi-
gut ausgebildete Vertrauensleute, die weder
sationsgrades und die Beitragsehrlichkeit der
Handlanger der Betriebsräte sind, noch deren
Mitglieder in den Mittelpunkt seiner Arbeit.
Gegner, sondern immer, wenn's drauf an-
"Das hat zwar nicht immer allen geschmeckt,
kommt, im Werk etwas bewegen. Und er hat
aber wir müssen alles tun, um unsere unab-
dafür gesorgt, dass Mitgliederwerbung nicht
hängige Organisation zu erhalten, die von nie-
als lästige Pflicht, sondern als vornehmste
mandem gesteuert wird, von niemandem
Aufgabe der Vertrauensleutearbeit verstanden
abhängig ist und vor niemandem Angst haben
wurde. Ich würde mich nicht wundern, wenn es
muss. Das schaffen wir nur dann, wenn wir sie
in seinem künftigen Refugium - wo immer das
auch selbst finanzieren." Wir danken Klaus
sein wird - bald ein paar IG-Metall-Mitglieder
Pirk für seinen Einsatz als Betriebsrat und für
gibt."
sein Engagement als IG-Metall-Funktionär und
Uwe Meinhardt,
wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.
2. Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart
Uwe Meinhar
Alles besser, alles schneller! So oder ähnlich
wird zur Zeit “draußen” bei Mediamarkt & Co.
für das neueste Betriebssystem von Microsoft
geworben.
Die im Verkauf stehenden PCs sind schon teilweise mit dem neuen Betriebssystem
“betankt”. Fast automatisch stellt sich hier die
Frage, wann es denn bei DaimlerChrysler eingeführt wird, um das bisherige Windows XP
abzulösen. Klar ist, dass so ein Systemwechsel jedes Mal eine große Herausforderung für unsere IT bedeutet und mit sehr
viel Aufwand verbunden ist. Wir haben mal
nachgefragt und folgende Antwort erhalten:
++++
Das Betriebssystem Microsoft Vista ist ein Teil
des
Enterprise Agreements
zwischen
DaimlerChrysler AG und Microsoft. Für den
Einsatz bei DaimlerChrysler wurde nun ein
zentrales Projekt unter ITI/SG gestartet, in dem
- in Zusammenarbeit mit ITM und Applikationsbereichen - untersucht wird, ob und unter welchen Voraussetzungen ein Einsatz in unserer
Infrastruktur möglich ist.
Die Ergebnisse werden in den entsprechenden
Gremien vorgestellt und im 4. Quartal 2007
wird entschieden, ob, wie und wann Windows
Vista produktiv eingesetzt wird.”
++++
27
standardbegehung im rohbau
der Kunde bezahlt
nicht für unsere
Schwächen
Dieter Zetsche
Stabeg
Am 25.09.2006 startete im Rohbau die Standardbegehung - kurz: "Stabeg" genannt.
Als Beauftragte des Betriebsrats begleiteten der Kollege Klaus Raible und ich,
Guido Santaniello, den Prozess. Und das war auch gut so.
O
bwohl es hier eine klare Prozessbe-
uns in unsere Betriebsvereinbarungen und
Nur durch ein energisches Donnerwetter des
schreibung gab, die sich im Rahmen der
Absprachen eingewiesen werden. Auch mus-
Betriebsrats konnte eine Eskalation vermie-
Betriebsvereinbarungen
Gruppenarbeit,
sten wir ihnen beibringen, dass nach REZEI
den werden. Wir Rohbauer können hier mit
REZEI und KVP bewegt - diese gilt im Übri-
vorhandene Daten auch zeitwirtschaftliche
voller Überzeugung sagen: Führungskräfte
gen auch für Bereiche ohne REZEI - wurde
Methoden sind. Obwohl die Betriebsverein-
und Arbeiter machen in Punkto KVP und
seitens des Unternehmens immer wieder ver-
barungen klar und verständlich formuliert
REZEI einen erstklassigen Job - am besten
sucht, davon abzuweichen. Vorhandene
sind, haben die MPS-Experten doch einiges
ohne Bevormundung von außen.
Daten werden bewusst ignoriert, um das vor-
offensichtlich missverstanden.
P.S.:
gegebene Ziel zu erreichen und 20-25 % der
Kollegen abzubauen. Außerdem hat uns dann
Um ein Beispiel zu nennen: Die Industrie-
Liebe Stabeg-Verantwortliche: Haben wir
doch sehr geschockt, mit welch einem arro-
mechaniker lieferten ZDF (Zahlen, Daten,
nicht
ganten Auftreten die MPS-Experten auf uns
Fakten), EDGA-Auswertungen (Stördaten-
Rechnung aufgemacht?
losgingen.
analysen) und Selbstaufschriebe für bestimm-
schon
am
25.09.2006
folgende
te Wartungs- und Reparaturarbeiten. Diese
Mit starker Unterstützung unserer Betriebs-
wurden ignoriert oder man wollte ihnen kei-
räte konnten wir uns aber allen Heraus-
nen Glauben schenken.
forderungen, die auf uns zukamen, entschlossen stellen. Die MPS-Experten, die zum Teil
Meine Frage lautet nun: Entspricht ein solcher
ohne Plan agierten, mussten erst einmal von
Umgang mit qualifizierten Mitarbeitern dem
Leitsatz der Wertschätzung, die der Vorstand
predigt?
Durch solche Aktionen des MPS-Teams
wurde die Motivation der Kollegen bis auf den
Gefrierpunkt gesenkt. Dazu muss man wissen, dass die Rohbau-Kollegen auch ohne
aufwändige Begehungsteams schon bisher
sehr gute KVP´s abgeliefert haben.
Die vielen Kollegen, die ich hier nicht genannt
habe, mögen es mir verzeihen. Und, lohnt
sich das?
28
Brennpunkt 84/03-2007
7
standardbegehung in der montage
und wieder einmal
zieht die Karawane weiter
"StaBeg" ist die Abkürzung für Standard-
So finden mit massiver Unterstützung Arbeits-
Erfahrung gemacht werden, dass viele PPG-
begehung und ist die aktuelle Waffe des
versuche unter "Laborbedingungen" statt. Dabei
Massnahmen aus technischen und Kostengrün-
Unternehmens im Kampf für mehr Wirt-
geht es vor allem darum, die zuvor theoretisch
den von der Entwicklung verworfen werden.
schaftlichkeit. Die Erinnerung an KVP und
ausgetüftelten Arbeitsabläufe zu verifizieren.
Sehr viele echte Einsparpotenziale scheitern an
eKVP wird vom ersten Moment an geweckt,
Wenn das nicht so richtig klappt, wird so lange
der unglaublichen Variantenvielfalt, die sich
doch neu ist die Entschlossenheit und der
geschoben und experimentiert, bis es irgendwie
Mercedes leistet. Soweit es sich im Augenblick
gewaltige Aufwand mit dem die Workshops
passt.
Ein Arbeitsversuch gilt als erfolgreich,
abschätzen lässt, wird sich auch beim W212
vonstatten gehen. In der Anfangszeit der
wenn die theoretische Auslastung nicht über
daran nichts wesentliches ändern. Es ist somit
Workshops sitzen bis zu 15 hochkarätige
100 % liegt und die Fabrik dadurch nicht gerade
zu befürchten, dass künftige "StaBegs" ihre Gier
Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen im
hingestellt wird. Spätestens ab diesem Moment
nach "Potenzial" wieder einmal im Arbeitsablauf
Raum, gekrönt von einem amerikanischen
haben grundsätzliche Einwände der Mitarbeiter
und beim Personal befriedigen.
Berater von "Harbor Consulting" einschließ-
keine Chance mehr. Alles was jetzt noch beein-
lich Dolmetscher.
flusst werden kann, hat nur noch kosmetischen
Charakter.
Mit diesem Aufwand signalisiert das Unternehmen, dass "etwas dabei rauskommen muss".
Das "Line-Back-Prinzip"
Es wird auch konkret gesagt, wieviel. Die Rede
ist von 20 % Einsparung. Am Ende muss die
ist der Name der Methode, mit der indirekte
durchschnittliche Auslastung mindestens bei
Tätigkeiten aus dem Verantwortungsbereich der
95 % liegen.
Gruppe zu anderen Bereichen transferiert wer-
Die Begehungen haben den Anspruch, auch im
den. Die Zielsetzung besteht darin, den Anteil
Hinblick auf Qualität und stabile Prozesse eine
sogenannter
Tätigkeiten"
Verbesserung zu bewirken. Wenn aber Einspar-
(= Bandarbeit mit wenig Wegezeiten) in der
potenzial gesehen wird, wird bei der Stabilität
Gruppe zu lassen und den Rest nach Möglich-
von Prozessen gerne einmal ein Auge zuge-
Bei der theoretischen Betrachtung der Arbeits-
keit in andere Bereiche oder Werke abzugeben.
drückt. Man verlässt sich lieber darauf, dass
bereiche bleibt kein Stein auf dem anderen und
Konsequent umgesetzt besteht dabei die
Mitarbeiter trotz erschwerter Bedingungen
gelegentlich hat man den Eindruck, dass es
Gefahr, dass Kommisionierungen, Vormontagen
immer noch die geforderte Leistung bringen. Es
keine Tabus mehr gibt. Nach kurzer Zeit wird
und sonstige Umfeldaufgaben aus der Gruppen-
wird daher ganz bewusst in Kauf genommen,
deutlich, um was es geht: Wegezeiten und
verantwortung verschwinden könnten. Damit
dass selbst bei geringen Störungen und
indirekte Tätigkeiten. Und immer wieder:
unterläuft dieses Prinzip den Grundgedanken
Schwierigkeiten der ganze Prozess ins Stocken
"Potenzial". Einsparungen also.
ganzheitlicher Arbeitsinhalte in der Gruppen-
kommen kann.
Wie oft kann man eine
Zitrone auspressen?
"wertschöpfender
arbeit.
Was hat es gebracht?
Irritierenderweise sind die Workshopmoderatoren schon in der frühesten Phase der Begehung
Es ist interessant zu beobachten, dass beim
darauf bedacht, jede Maßnahme gleich mit
Versuch, das "Line-Back-Prinzip" anzuwenden
Noch vor Ende des Prozesses ist sicher, dass
einem bestimmten "Potenzial" zu bewerten und
keinerlei Rücksicht darauf genommen wird, ob
wieder einmal eine Leistungsverdichtung statt-
zu dokumentieren. Das geschieht auch mit klein-
dadurch die Kosten nur in andere Bereiche ver-
gefunden hat. Man hat 20 % oder mehr einge-
sten Massnahmen und scheinen sie noch so
schoben werden und dort womöglich sogar
spart, um "konkurrenzfähiger" zu werden. Trotz-
bedeutungslos. Noch bevor überhaupt klar ist,
höher ausfallen könnten. Bis auch dort die "Stan-
dem kann nach der Erfahrung früherer Rationali-
ob bestimmte nötige Änderungen überhaupt
dardbegehung" stattfindet - und die Arbeits-
sierungswellen niemand beschwören, dass
machbar sind, beginnt der Workshop mit einer
umfänge womöglich nach derselben Logik wie-
damit das Produkt für den Kunden billiger wird.
sogenannten "Grobplanung", die stillschweigend
der zurückgeschoben werden.
Sicher dürfte auch sein, dass StaBeg dazu bei-
davon ausgeht, dass ein Grossteil der ge-
getragen hat, dass künftige Neueinstellungen
wünschten technischen und organisatorischen
Gelegentlich (wenn nicht gerade vom "Poten-
Voraussetzungen vorhanden sein werden.
zial" gesprochen wird), ist auch von Ergonomie
weniger wahrscheinlich werden.
oder "Produktionsgerechter Produktgestaltung"
Und was ganz sicher ist: Die nächste Begehung
(PPG) die Rede. Leider muss sehr oft die
kommt bestimmt. Ehrlich.
29
soziales
DC & Ich/Arbeitsumfeld & Soziales/Arbeit und Gesundheit Sindelfingen/Sozialberatung/Fairer Umgang
MSD-Hotline
S
ie erinnern sich an die Initiative
gegen Mobbing, Diskriminierung und
sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz,
die im November 2004 in den Pilotwerken Sindelfingen und Zentrale gestartet wurde? Die Pilotphase ist abgeschlossen - das Thema selbst bleibt
aktuell!
Die Sindelfinger Projektgruppe hat in
Kooperation mit der Konzernzentrale Informations- und Schulungsmaterialien für alle
Beschäftigten entwickelt sowie Prozesse
Mitarbeiterinnen
unterstützen betroffene
Kolleginnen und Kollegen
zum Umgang mit Vorwürfen von Diskri-
Als Kolleginnen aus eigenen Reihen leisten sie neben ihrer Tätigkeit Rufbereitschaft für Betroffene und stehen vor Ort als
minierung, Mobbing und sexueller Belästi-
Für die ehrenamtliche Tätigkeit haben sich
erste Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
gung für Betroffene und Führungskräfte
24 engagierte Mitarbeiterinnen bereit er-
Die rasche und unproblematische Erreich-
zum Laufen gebracht.
klärt und ihre Arbeit als "MSD-Beauftragte"
barkeit per Telefon-Hotline ermutigt Be-
im Dezember 2006 aufgenommen. In zwei
troffene, Hilfestellung anzunehmen und
Seit 2004 haben rund 120 Mitarbeiter das
Workshops wurden sie von Frau Eva
lange Leidenszeiten mit psychischen und
Angebot genutzt. Sie hatten den Mut,
Kunert geschult und in ihre Tätigkeit einge-
körperlichen Folgen zu vermeiden.
Probleme offen anzusprechen und Hilfe-
wiesen.
stellung anzunehmen.
Die Ex-Projektgruppe setzt als Arbeitskreis
Müssen wir von einer hohen
Dunkelziffer ausgehen?
ihre Arbeit fort. Unter der Leitung von Eva
Kunert, Sozialberatung, hat der Kreis ein
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Folgeprojekt auf die Beine gestellt und für
Arbeitsmedizin kommuniziert seit 2002
die gesamte Montage C- und E-Klasse
eine weit größere Problemdimension zum
eine MSD-Hotline eingerichtet, eine Hotline
Thema Mobbing: Betroffenheitsquote ca.
insbesondere gegen sexuelle Belästigung
11 % aller Beschäftigten. Den dadurch ent-
am Arbeitsplatz, aber auch für Mitarbeite-
stehenden volkswirtschaftlichen Schaden
rinnen und Mitarbeiter, die von Mobbing
schätzt der Deutsche Gewerkschaftsbund
und Diskriminierung betroffen sind.
auf 15 bis 25 Milliarden Euro.
30
Brennpunkt 84/03-2007
7
initiative "fairer umgang am arbeitsplatz"
Interne Hotline
Business Practices Office für alle Standorte in Deutschland
Telefon: 0711/17-96528
wir tun was gegen Mobbing, sexuelle Belästigung und Diskriminierung!
Zum Thema Diskriminierung von Frauen
alle Beschäftigten aufzuklären und zu
Die Mitglieder des Arbeitskreises
veröffentlichte das Bundesministerium für
schulen
"Fairer Umgang am Arbeitsplatz"
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Untersuchungsergebnisse, wonach 3 von
Verstöße zu unterbinden ggf. durch
4 Frauen am Arbeitsplatz sexuell belästigt
Abmahnung, Umsetzung, Versetzung,
wurden. Lediglich 300.000 Mitarbeiterin-
Kündigung der Verursacher
Sozialberaterin
Tel. 5556
nen haben das diskriminierende Verhalten ihrer Kollegen oder Vorgesetzten
Eva Kunert
betroffene Mitarbeiter zu schützen
offen gemacht. Das Ministerium geht von
einer hohen Dunkelziffer aus.
ein Beschwerdeverfahren einzurichten
und es bekannt zu geben
Der Gesetzgeber reagiert
Eva von der Weide
Betriebsrätin
Tel. 83476
Wir bleiben am Ball
Am 14.08.2006 trat das Allgemeine
Gleichbehandlungsgesetz, AGG, in Kraft
Monika Tielsch
Betriebsrätin
und gebietet ein Benachteiligungsverbot
Obgleich wir im Werk Sindelfingen im
wegen des Geschlechts, einer Behin-
Rahmen der Initiative "Fairer Umgang am
Arbeitsplatz"
den
Gesetzesvorgaben
Tel. 84588
Dr. Barbara Losch-Hintze
bereits entsprochen haben, bleiben wir
Werksärztin
am Ball. Im Herbst wird "Fairer Umgang
Tel. 2659
am Arbeitsplatz" wiederholt in Gruppengesprächen zur Diskussion gestellt. Die
Institutionalisierung der MSD-Hotline soll
Modell sein für alle Fachbereiche.
Sieglinde Dreher
HR-Management, Werk 50
Tel. 5044
derung, ethnischer Herkunft und Rasse,
Der Betriebsrat unterstützt alle Initiativen
Hans-Dieter Eisenmann
des Alters, sexueller Identität, Religion-
für ein respektvolles und faires Mitein-
HR-Management RDP, Werk 59
und Weltanschauung.
ander.
Unter anderem verpflichtet es alle
Arbeitgeber,
Tel. 76729
Ralph Lambright
E3-Leiter MOG/E2
Tel. 5140
erforderliche und vorbeugende Maßnahmen zum Schutz vor Benachteiligungen zu treffen
Armin Weiss,
Führungskräftequalifizierung
Tel. 84419
31
"Als die Ärzte im vergangenen Sommer
bei unserem Justin Blutkrebs diagnostizierten waren wir zunächst alle ziemlich
helft Justin
A u c h D e i n Ty p i s t g e f r a g t
schockiert," sagt Kasimir Wojtaschek
(48), Nacharbeiter im Cockpitbereich der unseren kleinen Justin als potenzielle Registrierung/Registrierungsformular) per
E-Klasse. “Schon kurze Zeit später Stammzellenspender typisieren zu lassen," Email oder telefonisch unter 07071/943-0
haben wir gemeinsam beschlossen, kommt Kasimir Wojtaschek angesichts der angefordert werden. Spendengelder zur
nichts unversucht zu lassen, um mei- über 3.000 Personen, die sich in Stuttgart- Unterstützung der Arbeit der DKMS im
nem zweijährigen Enkelkind zu helfen." Stammheim bei der DKMS registrieren lie- Kampf gegen die Leukämie werden ausAuch der BRENNPUNKT unterstützt die ßen, aus dem Staunen nicht heraus.
schließlich zum weiteren Ausbau der Datei
Aktion ‚helft Justin'.
Trotz Chemotherapie und Bestrahlung ist
eingesetzt. Für Spenden über 100 Euro
Auch Geldspenden
sind wichtig
die Stammzellen-Transplantation oft die
stellt die DKMS bei Angabe der genauen
Anschrift
gerne
eine
Spendenbe-
scheinigung aus.
einzige Rettung für Betroffene. Voraus- "Toll fand ich, dass sich auch einige meiner
gesetzt, es gibt einen gesunden Spender, Arbeitskollegen an der Typisierungsaktion
dessen Gewebemerkmale mit denen des beteiligt haben." Ihre Hilfsbereitschaft hatBlutkrebs-Patienten übereinstimmen. Die ten seine Kollegen bereits bei einer spontan
Suche danach gleicht der Suche nach der organisierten Spendensammlung im BeNadel im Heuhaufen. Seit Anfang der reich bewiesen, bei der im Januar über
1990er Jahre werden Blutzellenspender in 1.400.- Euro zusammen kamen. "Auch
der
DKMS
(Deutsche
Knochenmark- Geldspenden helfen und sind wichtig, denn
spenderdatei) erfasst. Momentan sind rund jede Typisierung kostet die DKMS rund
anderthalb Millionen Spender registriert. 50.- Euro," sagt Kasimir Wojtaschek. Allein
Die
Chancen geeignete genetische die Typisierungaktion in Stammheim hat
Zwillinge zu finden wachsen, je mehr rund 120.000.- Euro gekostet.
Spender sich registrieren lassen.
Überwältigende
Hilfsbereitschaft
DKMS-Spendenkonto:
Alle Infos unter
www.dkms.de
Mit Unterstützung von Bekannten haben Auf der gut gemachten Homepage der
die Angehörigen von Justin Hauf eine eige- DKMS kann man sich rund um das Thema
ne Webseite (www.helftjustin.de) einge- informieren, auch über bundesweite Terrichtet. Gemeinsam mit der DKMS wurde mine von Typisierungsaktionen. Unabhän-
Volksbank Zuffenhausen eG
BLZ 600 903 00
Konto 424 748 002
Mitte Februar eine Typisierungsaktion in gig davon besteht jederzeit die MöglichStuttgart-Stammheim durchgeführt. "Wir keit, sich bei der DKMS registrieren zu lassind immer noch überwältigt von der groß- sen. Die erforderlichen Unterlagen können
artigen Bereitschaft der Menschen sich für auf der DKMS-Homepage (Spender/
32
www.helftjustin.de
Brennpunkt 84/03-2007
7
frauen
2007
So steht´s in WIKIPEDIA
Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag
1911 demonstrierten Frauen in
(International Women's Day) wird
Deutschland, Dänemark, Öster-
weltweit von Frauenorganisatio-
reich, Schweden, der Schweiz
nen am 8. März begangen. Die
und den USA für Gleichberech-
Idee dazu wurde am 27. August
tigung. Seit 1921 wurde der Tag,
1910 auf der Internationalen
der bis dahin am 19. März began-
Sozialistischen Frauenkonferenz
gen worden war, auf den 8. März
in Kopenhagen von der deutschen
festgelegt.
Frauenrechtlerin und Sozialistin
Clara Zetkin ins Leben gerufen:
Da die sozialistische Bewegung
Der 19. März wurde als Inter-
maßgeblich an der Entstehung
Auch dieses Jahr am 8. März wurde der internationale
nationaler Sozialistischer Frauen-
des Frauentages Anteil hatte,
Frauentag würdig am Standort gefeiert. In zahlreichen
tag zum Kampftag für das Frauen-
wurde er in Deutschland zwischen
extra eingerichteten Frauencafes konnten sich die
wahlrecht bestimmt.
1933 und 1945 verboten. Alter-
Kolleginnen informieren und austauschen, was sonst im
nativ wurde der Muttertag hoch
Jahr so gut wie unmöglich ist. Mit freundlicher
Zur Erklärung des Datums werden
gehalten, der auch mehr dem
Unterstützung einzelner Center war auch für das leibliche
je nach Quelle verschiedene Er-
nationalsozialistischen
Wohl ausreichend gesorgt. Vielen Dank.
eignisse erwähnt, darunter eine
(=Mutter)-Ideal entsprach. Wegen
Arbeiterinnendemonstration in St.
seines Ursprungs wurde nach
Petersburg während der russi-
1945 der Frauentag in den Ost-
schen Revolution 1917 (damals
blockländern verstärkt gefeiert,
galt noch der julianische Kalender,
während er in Westdeutschland
das
russische
im Schatten des Muttertages und
Datum war der 23. Februar), die
des Valentinstages eine unterge-
brutale
ordnete Rolle spielte.
entsprechende
Niederschlagung
einer
Frauen
Demonstration New Yorker Textilarbeiterinnen im Jahr 1857 (die
1975 wurde der 8. März von der
von mehreren Wissenschaftlerin-
UNO zum Internationalen Frauen-
nen als Mythos bezeichnet wird,
tag ausgerufen.
da bisher keine Belege dafür
erbracht werden konnten) oder
Zum Internationalen Frauentag
ein New Yorker Textilarbeiterin-
2003 war ein von der UNICEF
nenstreik am 8. März 1908 (dieser
propagiertes
wird in Zusammenhang gebracht
Bildung für Mädchen“ mit dem
mit dem dem Triangle-Brand vom
Ziel, Mädchen besser vor Diskri-
25. März 1911, bei dem 129
minierung, Gewalt und Ausbeu-
Arbeiterinnen ums Leben kamen,
tung zu schützen. Ferner wendet
die von den Fabrikbesitzern in
sich der publizierte Aufruf gegen
ihren Arbeitsräumen eingeschlos-
jede Diskriminierung von Frauen
sen wurden).
und Mädchen, gegen weibliche
Motto
„bessere
Genitalverstümmelung und gegen
In Bangladesh finden aufgrund
Kinderheirat. 2004 hatten einige
von Arbeitsbedingungen wie 1900
Initiativen in Europa Schwerpunk-
in New York für Frauen in der
te zum Thema Nepal. Das Motto
Textilindustrie am 8. März Demon-
des Frauentages 2007 ist:
strationen für bessere Arbeitsund Lebensbedingungen statt.
"Weitergehen. Zwei Schritte
Dort arbeiten rund 2 Millionen
vor. Keinen Zurück."
Frauen in der Textilindustrie.
ww.wikipedia.de
33
nichtraucherschutz
rauchfrei
Gesamtbetriebsrat und Unternehmens- geblich beteiligt war. Ganz besonders aber Wie so etwas aussehen könnte, zeigt dieleitung stimmen überein, dass in den kommt die Ausrichtung auf einen ganzheit- ses Bild.
Werkshallen und Büros von Daimler- lichen Arbeits- und Gesundheitsschutz
Chrysler ein konsequenter Nichtrau- dadurch zum Ausdruck, dass sich die
cherschutz umgesetzt werden soll.
Unternehmensleitung verpflichtet hat, die
Gefährdungsbeurteilung gleichfalls konse-
Hierzu
haben
Gesamtbetriebsrat
und quent in der DaimlerChrysler AG umzuset-
Unternehmensleitung nach entsprechen- zen. Damit soll auch ein Schutz vor andeden Verhandlungen - losgelöst von dem ren Gesundheitsgefährdungen gewährleipolitischen Gerangel um ein einheitliches stet werden, wie sie zum Beispiel durch
Rauchverbot in Gaststätten, öffentlichen gesundheitsbelastende
Emissionen
in Hierzu wird eine örtliche Umsetzungs-
Einrichtungen usw. - die Einführung eines Gießereien oder anderen Räumlichkeiten gruppe eingerichtet, an der der Betriebsrat
allgemeinen Rauchverbots innerhalb von bestehen.
beteiligt ist. Ausnahmen vom Rauchverbot
allen Gebäuden der DaimlerChrysler AG
in den Gebäuden sind nur in wenigen
beschlossen.
Des Weiteren wird die Umsetzung des begründeten Einzelfällen möglich (z.B. in
Nichtraucherschutzes durch Angebote zur Zusammenhang mit Reinräumen). Solche
Das Rauchverbot wird zum 01.07.07 wirk-
Raucherentwöhnung und eine entspre- Ausnahmebereiche
sam, sofern bis
chende Kommunikation begleitet.
dahin die bau-
werden
zwischen
Werks-/Geschäftsleitung und örtlichem
Betriebsrat vereinbart.
lichen und infra-
Alle Details zur Umsetzung der Verein-
strukturellen
barung zum Nichtraucherschutz, wie z.B. Aber damit eines klar ist: Das Rauchverbot
Voraussetzungen geschaf-
Anzahl und Standorte der Raucher- gilt ausnahmslos auch für die Führungs-
fen sind, die den Rauchern
unterstände, werden auf örtlicher kräfte aller Führungsebenen bis hin zum
das Rauchen außerhalb von
Ebene geregelt.
Vorstand!
Gebäuden unter zumutbaren
Bedingungen ermöglichen.
Der vereinbarte Nichtraucherschutz ist
keine isolierte Aktion, sondern die Überschrift lautet: Ganzheitlicher Gesundheitsschutz.
So bekräftigt die Unternehmensleitung in
der Vereinbarung die konsequente Umsetzung der Leitsätze "Arbeit und Gesundheit", an deren Zustandekommen
der Gesamtbetriebsrat maß-
sudoku
34
Brennpunkt 84/03-2007
7
ig metall
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Für Schnellentschlossene
Am 20. März 2007 fährt ein Bus
von Sindelfingen nach
Hannover. Abfahrt 3.00 Uhr.
Rückfahrt gegen 16 Uhr.
Es gibt noch einzelne Plätze.
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(incl. Eintritt CEBIT!)
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Jugendvertretung
Tel.
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zum schluss
Leserbrief
Hin und weg!
Mitnahme-Markt oder
Kundencenter?
BRENNPUNKT Nr. 83,
Dezember 2006
Vor zwei Wochen hat mich eine Freundin gebeten, ihr ein Mercedes-Feuerzeug zu besorgen.
Gesagt, getan bin ich in's Kundencenter gefahren und habe dort im Shop nachgefragt. Die
Mitarbeiterin kramte aus der Schublade sage
und schreibe zwei Feuerzeuge hervor…das
war's. Ich entsinne mich, dass die Auswahl früher einmal stattlicher gewesen ist. Außerdem ist
mir aufgefallen, dass die Vitrinen auf der
Verkaufstheke äußerst mager bestückt waren.
Lediglich Ansteckpins, die allenfalls Kinderherzen höher schlagen lassen, waren in Unmengen vorhanden…aber welcher Erwachsener
steckt sich schon einen Miniatur-Mercedes an's
Revers??!! Mir bot sich jedenfalls ein Bild, das
mich stark an Ausverkauf erinnert hat. Schade,
denn das Kundencenter sollte doch eigentlich
auch so eine Art Visitenkarte sein…oder?
Fahrzeugaufbrüche in Parkhäusern
am Standort Sindelfingen
Am Mi. 31.01.2007 und Do. 01.02.2007 wurden in den Parkhäusern 307 und 301
mehrere Fahrzeuge aufgebrochen. Die Aufbrüche wurden bei der Polizei angezeigt.
Es wurden Radios, sichtbar im Fahrzeug angebrachte
mobile Navigationsgeräte, Mobiltelefone und sonstige
Wertgegenstände entwendet. Zusätzlich wurden die
Fahrzeuge von den Tätern durchsucht und Handschuhfächer teilweise aufgebrochen.
Der vermutliche Tatzeitraum liegt in der Zeit
zw. 08:00 – 12:00 Uhr.
Wie können Sie vorbeugen:
Lassen Sie keine Wertgegenstände/Taschen
sichtbar im Fahrzeug liegen
Lagern Sie keine Wertgegenstände in den Handschuhfächern
Verschließen Sie die Handschuhfächer nicht
Entnehmen Sie ebenfalls mobile Navigationsgeräte und abnehmbare
Radiobedienteile
Melden Sie alle Diebstähle und verdächtige Wahrnehmungen dem Werkschutz, damit er
und die Polizei Ermittlungsansätze erhalten.
Für Diebstahlsmeldungen und bei verdächtigen Wahrnehmungen erreichen Sie die
Sicherheits-Leitstelle unter:
07031/90 - 2488
fahrbörse
Else Lehmann, MOS/ATS
(S)uche
(B)iete
Ort(e)
Tor(e)
S, B
Calw-Heumaden
BB Hulb
S
Entringen
Tor 9, 10
S
FDS-Schopfloch
S, B
Gechingen
S, B
B
Schicht
Name
Vorname
Telefon
geschäftlich
Telefon
privat
Hienz, Werner
63111/ 77448
07051 / 953520
B-Schicht
Maurer, Wolfgang
70008
0174 / 9990353
Tor 10
B-Schicht
Mantai, Reinhard
41244
07443 / 280993
Tor 9, 10
B-Schicht
Leonardi, Rosario
835643
07056 / 966511
Heilbronn / Weinsberg Tor 9
B-Schicht
Homeier, Achim
70678
06264 / 929049
Herrenberg Gültstein,
Tor 7, 9, 10
B-Schicht
Weber, Jens
66346
Tor 7, 9
B-Schicht
Gerteis, Richard
87712
B-Schicht
Beirith, Rudolf
Mönchberg, Kayh
S, B
LB u. Umgebung
S, B
Mössingen, Dußlingen, Tor 5, 7, 9, 10
0175 / 9270597
07473 / 23538
Tübingen, Lustnau
0173 / 3828696
S, B
Neubulach
Tor 1
Normalarbeitszeit
Burkhardt, Werner
84222
S, B
Ötisheim/Wiernsheim
Tor 1
A+D Schicht
Grauf, Wolfgang
62146
0174 / 9847193
B
Pforzheim-Huchenfeld Tor 7, 9
A-Schicht
Prax, Jürgen
47186
07231 / 789083
S, B
Reutlingen
Gleitzeit
Akbar, Ilker
65264
0172 / 3548961
S
Rottenburg / Hailfingen Tor 5
B-Schicht
Schön, Bernhard
07457 / 931054
S, B
Stuttgart-Vaihingen
A-Schicht
Braak, Markus
0178 / 9327174
Tor 7, 9
Tor 10
0711 / 6740540
B
Suche
Weil der Stadt
Biete
Tor 7, 9
B-Schicht
Szpilczak, Alfred
Von
64629
0174 / 3178506
bis Tor
A-Schicht
B-Schicht
Name
C-Schicht
D-Schicht (WE)
Telefon
privat
Normalarbeitszeit
Gleitzeit
Datum
Coupon ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse schicken:
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Unterschrift
Brennpunkt, W50, HPC: D100
Brennpunkt 84/03-2007