Ist der Effekt von RAI auf die Qualität der stationären - Q

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Ist der Effekt von RAI auf die Qualität der stationären - Q
Inhalt
Ist der Effekt von RAI auf die Qualität der
stationären Langzeitpflege belegbar?
a. Hintergrund & Fragestellung der Studie
Interaktive Präsentation
b. Methodisches Vorgehen
c. Erste Ergebnisse
d. Diskussion & Schlussfolgerung
Becker C, Behncke A, Börner, M Hoben M, Selinger Y, Targan K
24. August 2010
Studie gefördert vom
RAI-NH-Fachtagung 2010, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Ist der Effekt von RAI auf die Qualität der stationären
Langzeitpflege belegbar?
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Hintergrund und Fragestellung der Studie
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Hintergrund
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit des RAI in der stationären Langzeitpflege
ƒ Fragestellung:
- Welche Auswirkungen hat die
Implementierung des Resident
Assessment Instrument auf die
Qualität der pflegerischen
Versorgung in der stationären
Langzeitpflege?
ƒ Recherche
- Cinahl, Cochrane Library, Medline
und den Datenbanken über das
Deutsche Institut für
Medizinische Dokumentation und
Information (DIMDI), sowie
Bibliotheksverbundkataloge und
Handsuche
ƒ Selektion der eingeschlossenen Studien:
Einschlusskriterien:
- englisch- und deutschsprachige
Studien und systematische
Übersichtsarbeiten zur Wirksamkeit
der Anwendung des RAI
- Ohne Begrenzung des
Veröffentlichungszeitraumes
Ausschlusskriterien:
- Studien zur Wirksamkeit von
Implementierungsstrategien
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit von RAI in der
stationären Langzeitpflege
Kernaussagen
Wirksamkeit des
Resident Assessment
Instruments –
Systematische
Literaturübersicht
ƒ
Auswirkungen der RAIImplementierung lassen sich in
unterschiedlichen Dimensionen
der Pflegeprozess- und
Ergebnisqualität zeigen:
ƒ Kritische Beurteilung der Studienqualität
- nach den Kriterien Glaubwürdigkeit,
Aussagekraft und Anwendbarkeit
[standardisiertes Analyseraster des
German Center for Evidence-based
Nursing (vgl. Behrens/Langer 2004)]
(1)
Pflegedokumentation/planung
(2)
Bewohnerbezogene
Outcomes/Aspekte von
Pflegequalität
(3)
Pflegeverständnis &
Beziehungsgestaltung
Wirksamkeit des
Resident Assessment
Instruments –
Systematische
Literaturübersicht
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit von RAI in der
stationären Langzeitpflege
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit von RAI in der
stationären Langzeitpflege
ƒ
ƒ
Kernaussagen - Pflegedokumentation/-planung
Kernaussagen - Bewohnerbezogene Outcomes/Pflegequalität
meisten Belege für Effekte der Implementierung des RAI: Dokumentationsqualität
(vgl. Achterberg/van Campen 1999; Philips/Mor u. a. 1994; Achterberg/Holtkamp 2001)
ƒ
Zunahme im Umfang und der Aussagekraft der Informationssammlung, der
Bedarfsermittlung und Pflegeplanung (Hawes/Mor u. a. 1997; Philips/Mor u. a. 1994)
o
ƒ
ƒ
aussagekräftige Vermerke zu individuellen Problemlagen des Bewohners: 17,6% vs. 48,6% der
untersuchten Dokumentationen
Höhere Anzahl der täglichen Eintragungen in die Pflegedokumentation und
handlungsleitendere Aussagen, insbesondere zu den Themen der Abklärungshilfen
Abnahme freiheitsbeschränkender Maßnahmen
1997)
(Hawes/Mor u. a. 1997; Phillips/Morris u. a.
ƒ
Abnahme im Gebrauch von Blasenverweilkathetern
ƒ
Zunahme der Verwendung von Toilettenplänen, an tagesstrukturierenden
Maßnahmen und der Benutzung von Hörhilfen (Hawes/Mor u. a. 1997)
ƒ
Verminderung von vermeidbaren Krankenhausaufenthalten
(Hawes/Mor u. a. 1997)
(Phillips/Morris u. a. 1997).
- Senkung der Rate der Krankenhauseinweisungen von 21 auf 15% über einen 3
Jahreszeitraum
(Hansebo/Kihlgren/Ljunggren 1999; Ikegami/Igarashi u. a. 1998)
ƒ
Geringeres Absinken der ADL-Fähigkeiten (25,9% vs. 18,8%)
Individualisierung der Pflegepläne durch verstärkten Einbezug psychosozialer
Aspekte (Hansebo/Kihlgren/Ljunggren 1999) vs. geringere Berücksichtigung psychosozialer
Aspekte (Ikegami/Igarashi u. a. 1998)
ƒ
Verbesserung der ADL-Fähigkeiten (9,5% vs. 12,9%)
ƒ
Übereinstimmung von Pflegebedarf und angebotener/durchgeführter Pflege
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
(Phillips/Morris u. a. 1997).
(Phillips/Morris u. a. 1997).
(Holtkamp/Kerkstra u. a. 2001)
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit von RAI in der
stationären Langzeitpflege
Systematische Literaturübersicht: Wirksamkeit von RAI in der
stationären Langzeitpflege
Kernaussagen - Pflegeverständnis & Beziehungsgestaltung
ƒ
Implikationen für Forschung & Praxis
Sicht von Heimleitungen
ƒ Umgang mit den Abklärungshilfen
- Probleme werden frühzeitiger erkannt und die Pflegeplanungen und –interventionen
entsprechend angepasst (Hawes/Mor u. a. 1997)
ƒ
Sicht der Pflegenden
- Durch Festhalten differenzierterer Informationen durchaus positive Wirkung auf die
Pflegequalität
- Widersprüchlich: 1/3 sieht keine positive Wirkung durch das RAI auf die
Versorgungsqualität (Hawes/Mor u. a. 1997)
ƒ Problem geeigneter Designs für die
- bessere Kooperation innerhalb des Pflegeteams (Hansebo/Kihlgren u. a. 1998)
- Erhöhung der Fähigkeit (im Team) Bewohnerprobleme zu erkennen (Philips/Mor u. a. 1994;
Phillips/Morris u. a. 1997)
ƒ
zum RAI/MDS-System und die
damit verstärkte Aufmerksamkeit
der Pflegenden für bestimmte
Problembereiche wird geschärft
und Lernprozesse in Gang gesetzt
(Hansebo/Kihlgren/Ljunggren
1999)
Evaluation der Implementierung
von RAI
-
Bisher keine RCT
ƒ „paper compliance“ vs. Outcome-
Sicht von Bewohnern
- deutlich höhere Sensibilität bei den Pflegenden für die Belange der Bewohner und
Fortschritte im individuellen Pflegeverständnis (Holtkamp/Kerkstra u. a. 2001)
Verbesserung
ƒ Rahmenbedingungen für eine
sinnvolle Anwendung des RAI:
- das RAI/MDS ersetzt kein Wissen
- parallel zur Einführung eines
solchen Instrumentes sind eine
gute Organisation und ein
funktionierendes unterstützendes
Management nötig
(Hansebo/Kihlgren/Ljunggren 1999)
- Zunahme des
Dokumentationsaufwands wirkt auf
Pflegende kontraproduktiv
(Hawes/Mor u. a. 1997)
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Randomisiert - Kontrollierte Studie (RCT)
Wirksamkeit des
Resident Assessment
Instruments –
Systematische
Literaturübersicht
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Randomisiert - Kontrollierte Studie (RCT)
Wirksamkeit der Implementierung des RAI I
Wirksamkeit der Implementierung des RAI I
ADL Index
Studie:
ƒ
Qualitätsentwicklung und -steuerung in der stationären Langzeitpflege durch das
Resident Assessment Instrument (RAI)
- Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 02/2007
– 12/2010
ƒ
Fragestellung:
- Lässt sich durch die Implementierung und Anwendung des RAI in
Pflegeheimen die Pflegequalität signifikant erhöhen und das Risiko der
stationären Akutbehandlungen reduzieren?
ƒ
Operationalisierung:
- Pflegequalität als Hauptzielgröße (HZG) gemessen am ADL Index
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Methodisches Vorgehen
Geplantes Studiendesign
20 Pflegeheime
Sachsen, Sachsen-Anhalt & Thüringen
Methodisches Vorgehen
Interventionsgruppe
Implementierung des RAI
cluster-randomisierte
kontrollierte Studie
Kontrollgruppe
Nullintervention
Keine Ein-bzw.
Ausschlusskriterien
350 Bewohner
350 Bewohner
informed consent
N= 700
Drop out: 30%
250 Bewohner
Drop out: 30%
250 Bewohner
N = 5001
3 Messzeitpunkte
T0: Baseline * T1: nach 6 Monaten * T2: nach 12 Monaten
1Avisierte
Stichprobengröße nach Fallzahlplanung
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Methodisches Vorgehen
Datenerhebungsmethoden
Methodisches Vorgehen
Zielgrößen
ƒ Hauptzielgröße:
o
Verbesserung/Erhalt der ADL-
ƒ Nebenzielgrößen:
o
Fähigkeit (ADL Index des RAI) 1 Jahr
(t2) nach Implementierung
ƒ
Hypothese:
o
Erwartet wurde eine Reduktion
o
ƒ MDS – Assessment (RAI)
Qualitätsindikatoren
−
Dekubitusprävalenz
Interventionsgruppe:
−
Prävalenz von Gewichtsverlust
MDS – Erhebungen durch
Pflegende des Pflegeheimes
Gesundheitsbezogene
Pflegenden,
Vergleich zur Baseline um 2 Punkte in
o
Qualität der Pflegedokumentation;
der Kontrollgruppe und ein
o
Übergänge in Akutbehandlung,
konstanter Wert im Vergleich zur
o
Baseline in der Interventionsgruppe
Methodisches
Vorgehen
Lebensqualität der Bewohner und
(Verschlechterung) der
Hauptzielgröße (ADL Index bei t2) im
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Kontrollgruppe:
MDS – Erhebungen durch Study
Nurse
Höherstufung Pflegestufe
ƒ Bewohnerbefragungen (Interview)
-
Methodisches
Vorgehen
ƒ Befragung der Pflegenden
(Fragebogen)
-
NHP, ERI [effort-reward imbalance at work] ,
Burnout, Pflegeprozessdenken &
Einstellungen zur Dokumentation
ab t1 Erleben der Einführung von RAI
ƒ Dokumentationsanalyse
-
(angenommene Standardabweichung
5 Punkte).
NHP; EuroQuol, Zufriedenheit
(Eigenentwicklung)
Dokumentationscheckliste
(Eigenentwicklung auf der Grundlage
einer Analyse bestehender Inventare &
der Ermittlung pflegewissenschaftlicher
Grundlagen)
ƒ Plausibilitätsmessungen
-
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Qualität der Umsetzung der Intervention
MDS-Bereich G
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Methodisches Vorgehen
Pflegeheime der Interventionsgruppe (RAI)
Methodisches Vorgehen
Studiendesign
19 Pflegeheime * N=1.813 (2.204)
Sachsen, Sachsen-Anhalt & Thüringen
Interventionsgruppe
Kontrollgruppe
Clusterrandomisierung
Implementierung des RAI
Nullintervention
10 Pflegeheime * N= 989 (1.235)
Keine Ein-bzw.
Ausschlusskriterien
9 Pflegeheime N= 824 (969)
761 Bewohner
informed consent
418 Bewohner
N= 1.179
(53,5%)
Seniorenwohnpark „Blumeninsel“,
Wegeleben
Senioren- und Pflegezentrum
"Am Lerchenberg"
Wittenberg
Seniorenzentrum Reform
Hilde Ollenhauer Haus
Magdeburg
Senioren- und Pflegeheim „Husarenpark„
Torgau
Halle (Saale)
Seniorenpflegeheim "Am Czorneboh„
Cunewalde
Seniorenzentrum "Stadtfeld“
Wernigerode
Seniorenresidenz „Grüne Aue“
Jahnsdorf
Alten- und Pflegeheim "Am Königsstuhl„
Artern
Seniorenresidenz „Manufaktur Bernhard“
Chemnitz
Servitas Seniorenzentrum
Weißenfels
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Methodisches Vorgehen
Studiendesign
Methodisches Vorgehen
Intervention
ƒ Implementierung des RAI:
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
19 Pflegeheime * N=1.813 (2.204)
Methodisches
Vorgehen
• Schulung der Mitarbeiter Inhouse (mind. alle Pflegefachkräfte) zur
Anwendung des Verfahrens/Instrumentes RAI
Sachsen, Sachsen-Anhalt & Thüringen
Interventionsgruppe
• Integration der EDV-Software RAISoft (Q-Sys)
10 Pflegeheime * N= 989 (1.235)
• Begleitung der Implementierung (Hotline)
Drop out:
N=327 (43,0%)
• Audits auf der Basis von Fallbesprechungen
Rückzug E:
2
† vor t0:
104
† nach t0:
125
Auszug:
21
Abbruch
Intervention: 75
• Anleitung zur Nutzung der Qualitätsindikatoren bzw.
Analysemöglichkeiten der RAISoft
• stichprobenhafte Plausibilitätsprüfungen der RAI-MDS und der
Pflegeplanungen
• Anwendertagung
Kontrollgruppe
Clusterrandomisierung
Implementierung des RAI
761 Bewohner
Nullintervention
Keine Ein-bzw.
Ausschlusskriterien
9 Pflegeheime N= 824 (969)
informed consent
418 Bewohner
N= 1.179
(53,5%)
Dropout: N= 440
(37,3%)
434 Bewohner
N = 739
305 Bewohner
Drop out:
N=113 (27,0%)
Rückzug E:
0
† vor t0:
14
† nach t0:
92
Auszug:
7
Abbruch
Intervention: tnz
3 Messzeitpunkte
T0: Baseline * T1: nach 6 Monaten * T2: nach 12 Monaten
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Erste Ergebnisse
Baseline information
Intervention group Control group P value Nursing Home factors at baseline
No. 10 9 No. of residents 824 989 Mean Size of Nursing Homes [range] 99 [40‐280] 89 [40‐160] .716 No. of residential areas [mean, range] 47 [5; 2‐14] 34 [4; 3‐5] .379 Resident characteristics at baseline No. 761 418 †
Mean age (years) 85 [SD 9,3] 84 [SD 10,5] .027 No. of woman [%] 601 [79%] 320 [77%] .336 No. of residents with Care level† .460 I [%] 323/748 [43,2%] 176/417 [42,2%] II [%] 322/748 [43,1%] 167/417 [40,1%] III [%] 91/748 [12,2%] 66/417 [15,8%] III+ [%] 4/748 [0,5%] 2/417 [0,5%] without Care level [%] 8/748 [1,1%] 6/417 [1,4%] ADL Index [mean] †
8,6 [SD 4,8] 9,6 [SD 4,8] .002 SD, standard deviation. † In some items figures do not cumulate to the total number of residents investigated due to missing values.
Erste Ergebnisse
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Erste Ergebnisse
Effekte des Resident Assessment Instruments
Hauptzielgröße * ADL Index (adjustiert)
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Erste Ergebnisse
Rückmeldung von Leitungsteams & Pflegenden, die RAI angewendet haben
Qualitative Interviews (Hoben M, Mayers M, Neumeyer C, Zimmermann G (2010))
ƒ Hilfebedarfe werden besser und umfassender erkannt
o Man ist „eben gezwungen, auch tiefer in den Menschen reinzusehen, was ohne RAI nicht der Fall gewesen wäre“
(02/03, 71)
Table 2 Effects of Resident Assessment Instrument (missing N=126)
Variable No. of nursing homes No. of residents Primary outcome ADL Index Intervention no. 10 824 310 Control no. 9 989 303 ICC coefficient Adjusted mean difference [95%CI] P value
ƒ anderer Blick auf die Bewohner & beachten von Dingen, die sonst übersehen worden wären,
auch unterschiedliche Sichtweisen in Teams
o „man kriegt da schon einiges mit, wo man gedacht hat: ‚Menschenskind, da hast du gar nicht drauf geachtet‘“
(03/01, 578-601).
0,002 ‐0,5 pts [‐1,0; 0,1] 0.09 ƒ Mehr ins Blickfeld gerückt waren die Bereiche zu persönlichen Gewohnheiten, biografischen
Angaben und Medikation – dadurch wird eine individuellere und bessere Betreuung möglich
ICC intracluster correlation, pts points
o „Man guckt als Personal anders, ja. Man betreut individueller. Man pflegt auch individueller.“ (01/03, 48).
ƒ RAI
» Die Anwendung von RAI zeigt einen Effekt von 0,5 Punkten im ADL Score für die
Interventionsgruppe, der statistisch nicht zu sichern ist.
» Ein Effekt des RAI nach einem Jahr Anwendung von einer Differenz von 2 ADL Punkten konnt
e nicht beobachtet werden.
hilfreich als „Gedanken- oder Erinnerungsstütze“ sowie als Formulierungs- und
Strukturierungshilfe, Pflegeplanungen sind aussagefähiger und leichter zu erarbeiten
o „weil, wenn man die Abklärungszusammenfassung ausdruckt, da hat man gleich die Probleme aufgelistet für die
ƒ
ƒ
Pflegeplanung“ (01/06, 74).
fachliche Argumentationsgrundlage gegenüber dem MDK genutzt und als hilfreich bewertet
(N=2)
Mehrarbeit & zusätzlicher Stress, ohne erkennbare positive Auswirkung für die Pflege
o „einfach nur mehr Arbeit“ (01/05, 66), vor allem „mehr Schreibkram“ (01/05, 4), der wiederum Zeit koste: „Wann
sollen wir n des machen? Ich kann nicht sagen: ‚Heute nimmst du dir das und das vor‘, weil, es ist immer irgendwas
mit dem Bewohner. Das ist zusätzlicher Stress, wegen Zeitmangel“ (01/01,60-62).
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Erste Ergebnisse
Erste Ergebnisse
ƒ
Motivation zur Anwendung des RAI am Anfang sehr hoch – im Zeitverlauf sorgte das
Wohlergehen der Einrichtung für eine Reduktion/Abbruch der RAI Anwendung
ƒ
ƒ
Schulungen nach dem Prinzip der Q-Sys unbedingt notwendig
Erfahrungen aus der Studie & Rückmeldung während der Begleitung der
Pflegeeinrichtungen
o
ƒ
ƒ
ƒ
Projektverantwortlichen Person
Kodierqualität, Umsetzung in der Pflegeplanung
Themen müssen aufgegriffen und bearbeitet werden
Förderung der Abstimmung im Pflegeteam und multiprofessionelle Zusammenarbeit
Hausärzte: Ablehnung oder Gleichgültigkeit oder Scheu der Pflegenden
o
Apotheken: Verblisterung von Medikamenten
o Strukturierungs- und Führungskompetenz (wollen vs. Können)
o Fehlende Institutionalisierung von Teamkommunikation
o Personalstruktur unterhalb der Mindestanforderungen
langfristige Begleitung zur Verstetigung der Einführung notwendig
o
Barrieren für die Umsetzung des RAI
o Fehlende Identifikation der Leitungsebene mit dem RAI bzw. Motivation der
Fachliche Defizite des Pflegepersonals und organisatorische Defizite der Einrichtung werden
aufgezeigt
o
ƒ
ƒ
Erfahrungen aus der Studie & Rückmeldung während der Begleitung der
Pflegeeinrichtungen
o Fluktuation & organisatorische/personelle Änderungen in der Leitungsebene
o Umstellung auf ungeeignete EDV-Dokumentationssysteme, die den RAI-Anliegen
entgegen stehen
o Projekterfahrung ist förderlich
Kommunikation mit Angehörigen wird verbessert
Diskussion um Qualität wird wohlwollend angeregt
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
Diskussion & Schlussfolgerungen
ƒ Kein Effekt des RAI auf den ADL
ƒ Hauptzielgröße ADL Index?
ƒ Die Ergebnisse der qualitativen
o Sinnvolles Ergebnismaß für…
Index 1 Jahr nach Anwendung –
keine Aussage über eine längere
Anwendungsdauer.
Diskussion & Schlussfolgerung
Befragung zeigen Indizien, dass es
innerhalb eines Jahres zu
Qualitätsveränderungen in der
Pflege der Bewohner kommt.
ƒ Wie viel Zeit braucht es, dass RAI
Diskussion &
Schlußfolgerung
» die RAI Anwendung?
» Pflegequalität?
die Pflegeeinrichtung
durchdrungen hat – 1 Jahr zu kurz?
ƒ Die Nebenzielgrößen sind noch
nicht ausgewertet und könnten
Effekte zeigen – bis Ende 2010 ist
mit weiteren Ergebnissen zu
rechnen.
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
o Wann sind ADL Effekte nach RAI
Anwendung messbar?
C Becker et al. (2010)
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Kontakt.
Literatur
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft
Magdeburger Straße 8
06097 Halle (Saale)
Christiane Becker
Email: [email protected]
Tel.: 0049 (0)345 - 557 44 72
mobil: 0049 (0)173 – 157 7361
Fax:
0049 (0)345 – 557 5431
Bartelt, B. et al (2004): Interkantonale Zeitstudie der RAI-Anwender Kantone Aargau, Basel Stadt, Bern,
Solothurn, Zürich zur schweizerischen Validierung der Pflegeaufwandgruppen (RUGs). St. Gallen: Q-Sys AG
Achterberg, W. P., van Campen, C. (u. a.) (1999): „Effects of the Resident Assessment Instrument on the Care
Process and Health Outcomes in Nursing Homes. A Review of the Literature." In: Scandinavian Journal of
Rehabilation Medicine 31, S. 131-137.
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care following implementation of the Resident Assessment Instrument in Dutch nursing homes." In: Journal
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Behrens, J./Langer, G. (2004): Evidence-based Nursing. Vertrauensbildende Entzauberung der Wissenschaft.
Bern: Huber.
Hawes, C./Mor, V. (u. a.) (1997): „The OBRA-87 Nursing Home Regulations and Implementation of the
Resident Assessment Instrument: Effects on Process Quality." In: Journal of American Geriatric Society 45, Nr.
8, S. 977-985.
www.medizin.uni-halle.de/pflegewissenschaft
Hawes, C./Morris, J. N. (u. a.) (1997): “Development of the nursing home Resident Assessment Instrument in
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Holtkamp, C. C. M./Kerstra, A. (u. a.) (2000): „The reation between quality of co-ordination of nursing care
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Ikegami, N./Igarashi, C. (u. a.) (1998): “The impact of the Minimum Data Set and Resident Assessment
Instrument on quality of care plans in Japan.” In: Canadian Journal of Quality Health Care 14, S. 23-28.
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
RAI Fachtagung, Zürich
C Becker et al. (2010)
Effekte von RAI
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