Energieeffizientes Sanieren und Bauen von Gebäuden in Bosnien

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Energieeffizientes Sanieren und Bauen von Gebäuden in Bosnien
Energieeffizientes Sanieren und Bauen
von Gebäuden
Zielmarktanalyse B o s n i e n u n d H e r z e g o w i n a 2 0 1 5
Mit Profilen der Marktakteure
www.efficiency-from-germany.info
Herausgeber
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina
Fra Anđela Zvizdovića 1, 71000 Sarajevo
Bosnien und Herzegowina
Tel.: +387 33 295 910
Fax: +387 33 295 920
E-Mail: [email protected]
Internet: http://bosnien.ahk.de
Stand
Juni 2015
Gestaltung und Produktion
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina
Bildnachweis
Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina
Redaktion
Amra Šurković, Lejla Hujić, Irmela Fatić-Adilovć, Sanjin Purgić
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INHALTSVERZEICHNIS
I.EINLEITUNG ......................................................................................................................................... 4
II.ZUSAMMENFASSUNG ......................................................................................................................... 5
III.ZIELMARKT ALLGEMEIN .................................................................................................................. 6
1. LÄNDERPROFIL ............................................................................................................................ 6
1.1 Politischer Hintergrund .................................................................................................................................................. 7
1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................................... 7
1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland....................................................................................................................... 9
1.4 Investitionsklima und -förderung ................................................................................................................................. 11
2. ENERGIEMARKT......................................................................................................................... 13
2.1 Allgemeiner Überblick .................................................................................................................................................. 13
2.2 Energieerzeugung ......................................................................................................................................................... 14
2.2.1 Stromerzeugung .................................................................................................................................................. 14
2.2.2 Wärmerzeugung ................................................................................................................................................. 17
2.3 Energieverbrauch ......................................................................................................................................................... 19
2.3.1 Stromverbrauch ................................................................................................................................................... 21
2.3.2 Wärmeverbrauch ................................................................................................................................................ 22
2.4 Energiepreise ................................................................................................................................................................ 23
2.4.1 Strompreise .......................................................................................................................................................... 23
2.4.2 Wärmepreise ....................................................................................................................................................... 25
2.5 Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen ........................................................................................... 27
2.6 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt .............................................................................................................. 29
2.7 Erneuerbare Energie in Bosnien und Herzegowina ................................................................................................... 32
IV. ENERGIEEFFIZIENZ IM ZIELLAND............................................................................................... 36
1. ENERGIEEFFIZIENZ IM BAUWESEN (GEBÄUDE/GEBÄUDETECHNIK) .................................... 36
1.1 Allgemeiner Überblick .................................................................................................................................................. 36
1.2 Klimatische Verhältnisse .............................................................................................................................................. 37
1.3 Struktur und Trends im Bauwesen .............................................................................................................................. 39
1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren .................................................................................. 40
1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen - An- und Umbauten ................................................................................... 45
1.6 Baumaterialien ..............................................................................................................................................................46
1.7 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...........................................................................................................46
1.8 Ausblick für die Bauindustrie ....................................................................................................................................... 47
1
2. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ ......................................... 48
2.1 Gesetzliche Grundlagen, Standards, Normen und Zertifizierung ..............................................................................48
2.1.1 Föderation Bosnien und Herzegowina................................................................................................................48
2.1.2 Republik Srpska ...................................................................................................................................................49
2.1.3 Distrikt Brčko .......................................................................................................................................................50
2.1.4 Lokale Ebene ........................................................................................................................................................50
2.1.5 NEEAP..................................................................................................................................................................50
2.1.6 Überblick der wichtigen gesetzlichen Vorschriften für den Bereich Energieeffizienz ..................................... 53
2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ............................................................................................... 54
2.3 Finanzierungsmöglichkeiten ........................................................................................................................................ 54
2.4 Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen, Projektförderung) ................................................................... 57
V. MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN .................................................................... 58
1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz .................... 58
2. Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz .................................................................................... 58
3. Wettbewerbssituation und Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen .............................................. 59
3.1 Fenster und Türen ................................................................................................................................................... 60
3.2 Wärmedämmung .................................................................................................................................................... 60
3.3 Heizung und Kühlung .............................................................................................................................................. 61
3.4 ESCO-Dienstleistungen ........................................................................................................................................... 62
4. Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ....................................................... 62
5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen .....................................................................................................................64
6. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg (z.B. Art der Partnerschaft) ........... 64
VI. ZIELGRUPPENANALYSE ............................................................................................................... 65
1. PROFILE MARKTAKTEURE .............................................................................................................. 65
1.1 Unternehmen, Anbieter, potenzielle Partner, die im Bereich Energieeffizienz tätig sind......................................... 65
1.1.1 Fenster, Türen, Rahmen, Profile .......................................................................................................................... 65
1.1.2 Wärmepumpen, Kühlungen und Heizungen ......................................................................................................68
1.1.3 Wärmedämmung, energieeffiziente Isolationsmateralien ................................................................................. 69
1.1.4 Bauunternehmen .................................................................................................................................................. 71
1.1.5 Consulting ............................................................................................................................................................. 73
1.2 Bildungseinrichtungen ................................................................................................................................................. 75
1.3 Öffentliche Unternehmen – Stromversorgung ........................................................................................................... 77
1.4 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen (Zentralregierung /
Regionen / Kommunen), die im Zielmarkt für Energieeffizienz-Belange zuständig sind. ...................................... 77
1.5 Das Register der juristischen Personen für die Durchführung von Energie-Ansichten und Energieausweisungen
für Gebäude ................................................................................................................................................................ 80
1.6 Finanzierung .................................................................................................................................................................82
2
2. SONSTIGES ...................................................................................................................................... 83
2.1 Wichtige Messen in Bosnien und Herzegowina .........................................................................................................83
2.2 Verbandswesen .............................................................................................................................................................84
2.3 Sonstige Adressen, Webseiten und Fachzeitschriften ................................................................................................ 85
2.4 Projektpartner ..............................................................................................................................................................86
VII. SCHLUSSBETRACHTUNG ............................................................................................................... 87
VIII. TABELLENVERZEICHNIS ............................................................................................................ 88
IX. BILDVERZEICHNIS ........................................................................................................................ 89
X. QUELLENVERZEICHNIS ................................................................................................................ 90
3
I. EINLEITUNG
Die Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energie wird immer wichtiger und tritt in den Vordergrund
sowohl politisch und wirtschaftlich als auch im Bewusstsein in der Öffentlichkeit und bei den Entscheidungsträgern.
Der größte Energieverbraucher in Bosnien und Herzegowina (BuH) sind Gebäude, vor allem die Beheizung im Wintern
und Kühlung im Sommer. Damit liegt der Fokus insbesondere auf Energieeffizienz im Gebäudesektor, vor allem
energieeffizienten Bauen sowie der Sanierung von öffentlichen und Wohngebäuden.
Für deutsche Unternehmen, Projektentwickler und Planer entwickelt sich damit ein interessanter, aussichtsreicher und
naheliegender Markt, insbesondere für Ihre Produkte, Technologien und Know-how.
Die vorliegende Zielmarkanalyse hat zum Ziel den, am bosnisch-herzegowinischen Markt interessierten deutschen
Unternehmen nützliche Informationen zur Marktsituation und zu Marktpotentialen in Bosnien und Herzegowina zu geben.
Diese Marktanalyse gibt einen Überblick über die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage des Landes sowie eine
Übersicht des Energiemarktes allgemein. Des Weiteren werden in diesem Bericht gesetzliche Rahmenbedingungen und
Vorschriften für Energieeffizienz dargestellt.
Die Erhöhung der Energieeffizienz ist ein gemeinsames Ziel vieler international geförderter Projekte, die in BuH
durchgeführt werden. In Rahmen dieser Zielmarktanalyse werden aktuelle Projekte, Finanzierungsmöglichkeiten sowie
Marktbarrieren und Marktchancen im Bereich Energieeffizienz präsentiert.
Abgerundet wird die Studie durch Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg sowie mit
eine Liste der relevanten Marktakteure mit einer Kurzbeschreibung des Tätigkeitfeldes.
Die Studie wurde von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in BuH im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz
des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt. Als Grundlage für die Erstellung der Studie wurden u.a. in
BuH vorhandene Analysen und Studien von Fachexperten verwendet, Fachberichte, Statistiken sowie Gespräche mit
Branchenvertretern.
4
II. ZUSAMMENFASSUNG
Als Folge der jahrelangen Vernachlässigung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz weist Bosnien und
Herzegowina eine hohe Energieintensität auf. Das Land verbraucht fast fünf Mal mehr Energie nach Einheit des
Nationalprodukts als die EU-Länder und zweieinhalb Mal mehr als der Weltdurchschnitt. Über 60 Prozent des gesamten
Energieverbrauchs entfallen auf die Beheizung der Haushalte. Der durchschnittliche Verbrauch im Jahr für die Beheizung
von Gebäuden beträgt in den Haushalten um die 200 kWh/m2. Die Hauptursachen für den hohen Energieverbrauch sind
die schlechte Wärmeisolierung und das Fehlen von angepassten Heiz- und Kühlsystemen. Die Mehrheit der Wohngebäude
ist älter als 30 Jahre und entspricht nicht mehr den heutigen Gebäudestandards.
Eine der wichtigsten künftigen Aufgaben der bosnisch-herzegowinischen Baubranche wird es sein, ältere Bauobjekte zu
modernisieren und an die Anforderungen der staatlichen Energiepolitik anzupassen. Das Land befindet sich jedoch noch
in den frühesten Stadien dieser Entwicklung. In einer 2008 veröffentlichten Studie über den Energiesektor in BuH wurden
die effiziente Energienutzung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erstmalig als strategische Zielstellungen in
BuH definiert. Seitdem wird in BuH, im Einklang mit den Pflichten aus dem Vertrag zur Gründung der
Energiegemeinschaft, an der Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Bereich Energieeffizienz gearbeitet.
Das Ziel dieser Aktivitäten ist die Förderung der Energieeffizienzmaßnahmen, die Institutionalisierung der Energieeffizienz
und die Gründung eines für die Energieeffizienzprojekte zuständigen Fonds.
In allen Bereichen des finalen Energieverbrauchs besteht großes Energieeinsparpotenzial. Der 2012 erarbeitete aber noch
nicht formell verabschiedete Nationale Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) definiert die Maßnahmen zur Steigerung
der Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen
Energieverbrauch in Höhe von 9 Prozent vor. Die Verabschiedung neuer Gesetze und Regelungen im Energie- und
Baubereich in den vergangenen Jahren und die bessere Wahrnehmung der Wichtigkeit von energieeffizientem Bauen bei
Investoren haben dazu beigetragen, dass Neubauten relativ hohen Standards für Energieeffizienz entsprechen müssen. Als
Folge der ständig steigenden Energiepreise entschließen sich immer mehr Verbraucher zur Durchführung von
Energieeffizienzmaßnahmen.
Der effektivste Beitrag zur Reduktion des Energieverlustes in den meisten Gebäuden in BuH kann durch den Austausch
von Fenstern und Einbau von energieeffizienten Isolationsmaterialien erfolgen. Darüber hinaus stellen Dächer, Böden, auf
Wärmepumpen und erneuerbaren Energiequellen basierte Heiz- bzw. Kühlungssysteme, sowie automatisierte
Steuerungssysteme ein großes Potenzial für eine Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden in BuH dar. Des Weiteren
sollen Energiedienstleistungsunternehmen (ESCO) einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Ein regionales
Programm der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit der Bezeichnung REEP (Regional
Energy Efficiency Program for Western Balkans) unterstützt Institutionen des öffentlichen Sektors in Bosnien und
Herzegowina bei der Vorbereitung von ESCO-Projekten. Der ESCO Markt befindet sich jedoch noch in der Anfangsphase
und die ersten Pilotprojekte werden vorbereitet.
Gemäß den Gesetzen über Umweltschutzfonds sind in den zwei bosnisch-herzegowinischen Entitäten die Fonds für
Energieeffizienz und Umweltschutz die zentralen Anlaufstellen für Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz und
erneuerbare Energien. Aber auch internationale Institutionen wie z.B. die Weltbank oder die Europäische Bank für
Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), unterstützen Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz in Bosnien und
Herzegowina.
5
III. ZIELMARKT ALLGEMEIN
1. LÄNDERPROFIL
Bosnien und Herzegowina (BuH) ist ein demokratischer Bundesstaat in Südosteuropa, der im Osten an Serbien, im
Südosten an Montenegro und im Norden, Süden und Westen an Kroatien angrenzt. Darüber hinaus gehört ein kurzer
Adria-Küstenstreifen bei Neum (28 km) zu BuH. Die Staatsgesamtfläche von 51,2 km2 unterteilt sich in zwei territorial
nahezu gleich große Entitäten, die Föderation Bosnien und Herzegowina und die Republik Srpska, sowie das Sonderbezirk
Brčko.
Die Bevölkerung wird auf ca. 3,8 Mio. Einwohner geschätzt (die Resultate einer im Jahr 2013 durchgeführten Zählung
sollen demnächst mehr Aufschluss darüber geben). Die für die Wirtschaft wichtigen Fragen sind zum Teil auf Ebene der
Entitäten und des Distrikts Brčko und zum Teil auf der Gesamtstaatsebene geregelt.
Die Hauptstadt Sarajevo ist mit ca. 400 000 Einwohnern das Zentrum der Politik, Kultur und des Tourismus, sowie ein
wichtiger Wirtschaftsstandort. Andere wirtschaftlich wichtige Zentren sind Banja Luka, Mostar, Tuzla und Zenica.
Abbildung. 1: Karte Bosnien und Herzegowinas
6
1.1 Politischer Hintergrund
BuH ist seit der Unabhängigkeitserklärung am 1. März 1992 eine parlamentarische Demokratie mit einem
Zweikammerparlament (Abgeordnetenhaus, Völkerkammer) auf Gesamtstaatsebene. Das Abgeordnetenhaus besteht aus
42 Abgeordneten, die direkt vom Volk gewählt werden. Die Völkerkammer besteht aus 15 Mitgliedern. Sie überwacht die
“vitalen nationalen Interessen” der konstitutiven Völker – Bosniaken, Serben und Kroaten.
Die Verfassung des Landes ist im Annex 4 des Friedensabkommens von Dayton festgelegt. Danach überwölbt Bosnien und
Herzegowina als Gesamtstaat die beiden als Entitäten bezeichneten Landesteile Föderation Bosnien und Herzegowina
(FBuH) und Republika Srpska (RS). Darüber hinaus besteht auch ein Sonderbezirk Brčko. In die Zuständigkeit des
Gesamtstaats fallen die Außenpolitik und der Außenhandel, die Zoll- und Währungspolitik, Migrationsfragen,
internationale Strafverfolgung, Telekommunikation, Grenzschutz und Luftverkehrshoheit sowie Verteidigungsfragen.
Die Präsidentschaft BuHs besteht aus je einem Bosniaken, einem Kroaten und einem Serben. Der Vorsitz in der
Präsidentschaft wechselt alle acht Monate. Das Präsidium besteht derzeit aus Bakir Izetbegović (Bosniake, SDA), Dragan
Čović (bosnischer Kroate, HDZ) und Mladen Ivanić (bosnischer Serbe, PDP, Vorsitzender der Präsidentschaft seit
November 2014).
Die zwei Entitätsparlamente bestehen, wie auf Gesamtstaatsebene, aus jeweils zwei Kammern. Darüber hinaus unterteilt
sich die FBuH in zehn Kantone, die ebenfalls eigene Regierungen bilden.
Die EU ist bemüht, den schon seit vielen Jahren in Selbstblockade steckenden Staat funktionsfähig zu machen. Dank einer
gemeinsamen Initiative des deutschen Außenministers Steinmeier und seines britischen Amtskollegen Hammond, die
später auch zu einer EU-Initiative zu Bosnien und Herzegowina ausgeweitet wurde, haben sich Parlaments- und
Präsidentschaftsvertreter sowie alle Parteiführer in BuH schriftlich verpflichtet, die staatlichen Kompetenzen zu straffen
und so einen aktiven Schritt in Richtung EU-Annäherung zu unternehmen. Unabdingbare Reformen sollen den
Gesamtstaat gegenüber den Entitäten stärken und die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeit und Investitionen
landesweit verbessern.
Im Oktober 2014 fanden in Bosnien und Herzegowina die Parlamentswahlen statt. Nach einer vierjährigen politischen
Paralyse und dem sozio-ökonomischen Niedergang erhofften sich viele Menschen einen Richtungswechsel von diesen
Wahlen. Erst knapp sechs Monate nach der Wahl wurde die neue gesamtstaatliche Regierung gebildet und von einer
Fünfparteienkoalition des Abgeordnetenhauses bestätigt. Die aktuelle bosnisch-herzegowinische Regierung wird von einer
Koalition bestehend aus den Parteien SDA, DF, HDZ sowie der „Allianz für den Wandel“ – einem Parteibündnis das in der
RS angetreten war, gebildet. Premierminister ist Denis Zvizdić (SDA).
1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung
Nach einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6% im Jahr 2013, wurde auch 2014 ein ähnlich gutes Ergebnis
erwartet. Schwere Überschwemmungen in BuH und der Region im Mai 2014 sorgten für Ernüchterung. Die Zentralbank
in Sarajevo rechnet für das Gesamtjahr 2014 mit einer Zunahme des BIP um 0,7%. Für 2015 wird mit einem Wachstum
von 2,5%, in den Folgejahren über 3% gerechnet.1
Das prognostizierte Wachstum wird sich aufgrund struktureller Probleme nicht unmittelbar auf den Arbeitsmarkt
auswirken. Bosnien leidet heute unter einer Arbeitslosenquote von offiziell 27,5 Prozent (nach ILO), obwohl die tatsächliche
Quote wahrscheinlich weitaus höher liegt, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei über 60 Prozent. Die Entwicklung der Löhne
und Gehälter stagniert weiterhin. Der durchschnittliche Bruttolohn im März 2015 betrug 1.193 KM (ca. 660 Euro). Dies
lässt wenig Hoffnung auf einen Anstieg der privaten Nachfrage. Jedoch ist auch weiterhin mit der Unterstützung der im
Ausland lebenden Bosnier zu rechnen.
Das größte Wirtschaftspotential Bosnien und Herzegowinas bietet der Energiesektor. Insbesondere im Bereich der
erneuerbaren Energien ist das Potential bei Weitem nicht ausgeschöpft. Das während des Krieges zu rund 60 Prozent
zerstörte Stromnetz ist wieder hergestellt. Mittlerweile exportiert Bosnien und Herzegowina wieder Energie. Beide
Quellenlage Kapitel 1.2: Statistikagentur BuH: Wirtschaftsstatistiken (Abrufdatum 19.06.2015) und GTAI: Außenhandel Bosnien und
Herzegowinas steigt wieder; veröffentlicht am 29.05.2015. (Abrufdatum 03.06.2015)
1
7
Entitäten streben an, die Stromproduktion (je etwa zur Hälfte Kohle und Wasserkraft) signifikant zu erhöhen, um den
Energieexport zu stärken und damit auch das Leistungsbilanzdefizit weiter zurückzuführen.
Die deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit fördert die Entwicklung erneuerbarer Energien in Bosnien und
Herzegowina. So unterstützt die KfW die Finanzierung mehrerer Windparks in Bosnien und Herzegowina. Die GIZ führt
u.a. im Bereich der Energieeffizienz Beratungsprojekte durch.
Über komparative Vorteile in der Region verfügt Bosnien und Herzegowina auch im Bereich der Metallverarbeitung.
Die meisten neuen Arbeitsplätze werden durch Neugründungen im KMU-Sektor (kleine und mittlere Unternehmen)
geschaffen, die stark exportorientiert produzieren, da die Binnennachfrage auch auf mittlere Sicht gering bleiben wird.
Viele KMUs sind daher als „Werkbank“ für westeuropäische (auch deutsche) Firmen tätig.
Zu den Erfolgen der Wirtschaftstransformation in Bosnien und Herzegowina zählt der Bankensektor, der zu den stabilsten
der Region gehört. Die Privatisierung ist weitgehend abgeschlossen, rund 90 Prozent des Eigenkapitals liegen in
ausländischer Hand.
In BuH besteht ein Currency Board bzw. Wechselkursarrangement. Die bosnisch-herzegowinische Währung Konvertible
Mark (BAM) ist seit 2002 an den Euro als Ankerwährung gekoppelt zu dem festen Wechselkurs 1 EUR = 1,95583 BAM
(entspricht dem Kurs der Deutschen Mark). Dies trägt zu einer Finanz- und Währungsstabilität bei.
Die landwirtschaftliche Erzeugung und Verarbeitung sind größteils auf einem technisch und qualitativ veralteten Stand.
Produkte und Betriebsgröße sind kaum wettbewerbsfähig, es fehlt an einer Lebensmittelverarbeitungs- und
Verpackungsindustrie. Sollten die von der EU geforderten phytosanitären Mindeststandards erreicht werden, ist es jedoch
möglich, dass Bosnien und Herzegowina ab 2015 Milchprodukte in die EU exportieren darf. Die Holzindustrie hat trotz
großen Bedarfs bei weitem nicht das Vorkriegsniveau erreicht. Die wenigen Großbetriebe, die Parkett und ähnliche
Fertigprodukte exportieren, erfreuen sich dank hoher Holzqualität großer Nachfrage.
Im Transportsektor stehen erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Eisenbahnen an (Förderung v.a. durch
EBRD und EIB). Im Ausbau des Straßennetzes wurde der Bau des paneuropäischen Autobahnkorridors Vc (Nord-SüdAutobahn durch Bosnien und Herzegowina: Grenze zu Kroatien bei Šamac, Doboj, Zenica, Sarajevo, Mostar, Grenze zu
Kroatien nach Ploče) zur Priorität erklärt. Die Kosten bis zur geplanten Fertigstellung 2020 werden auf rd. 3,4 Mrd. Euro
veranschlagt, auch hier fördern die EBRD, EIB und Weltbank.
Der Bereich Tourismus ist im Wachstum begriffen und bietet weiteres Potenzial. Sarajevo erfreut sich bei ausländischen
Besuchern steigender Beliebtheit. Auch an die Wintersporttradition wird durch den Ausbau und die Modernisierung
entsprechender Infrastruktur angeknüpft. Die olympischen Skigebiete ziehen vor allem Touristen aus den benachbarten
Ländern an. Internationaler Massentourismus findet derzeit allenfalls in Form von Tagesausflügen von der kroatischen
Küste nach Mostar oder zum katholischen Pilgerort Međugorje statt. Unter anderem, die nach wie vor bestehende
Minengefahr steht einer weiteren Entwicklung etwa im Bereich des Naturtourismus noch im Wege.
Die Entwicklung der Investitionen ist in den vergangenen Jahren wenig erfreulich gewesen, dürfte aber im Jahr 2014 dank
einer Reihe angelaufener größerer Infrastrukturprojekte gestiegen sein. Sollten diese Vorhaben fortgeführt und neue
schrittweise begonnen werden, dann werden die Bruttoanlageinvestitionen auch mittel- bis langfristig auf Wachstumskurs
bleiben. Die ausländischen Unternehmen haben einen maßgeblichen Anteil an den Investitionsaktivitäten in BuH. So
betrugen die ausländischen Direktinvestitionen zwischen Januar und September 2014, laut der bosnisch-herzegowinischen
Zentralbank, knapp 284 Mio. EUR. Dies waren 22% mehr als im Vorjahreszeitraum. Maßgebliche Beiträge werden dabei
beispielsweise vom Energiesektor geleistet, in dem kürzlich der Bau mehrerer Kraftwerke aufgenommen wurde. Weitere
wichtige Impulse für die Investitionen gehen zudem auf den Ausbau und die Modernisierung der Transportinfrastruktur
zurück. Nach Einschätzungen der Zentralbank in BuH sollen im Jahr 2015 vor allem die Investitionen und der Export dazu
beitragen, dass die Wirtschaft um 2,5% zulegen wird.
Die Inflationsrate konnte in den vergangenen Jahren im Rahmen gehalten werden. Im Jahr 2012 lag sie bei 2,1%, 2013
wurde eine leichte Deflation von 0,1% verzeichnet. Diese setzte sich auch in 2014 fort und wird mit 0,9% beziffert.
Der Export belief sich 2014 auf gut 4,4 Mrd. EUR, was einem Plus von 3,6% zum Vorjahr entsprach. Von bosnischherzegowinischen Ausfuhren entfielen gut 72% auf EU-Staaten. Zu den wichtigsten Abnehmern zählten Deutschland
(15,2%), Italien (13,8%), Kroatien (11,0%) und Serbien (9,2%). Zu den dominierenden Exportwarengruppen zählen wie
8
auch die Jahre zuvor: Möbel und Möbelteile, Metallerzeugnisse, Maschinen und Maschinenteile, mineralische Brennstoffe
und Holz.
Das Handelsbilanzsaldo konnte sich aufgrund der geringen Dynamik der Exporte gegenüber den Importen um 10.7%
ausweiten.
Die vergleichsweise guten Aussichten für die Entwicklung der Wirtschaft im Jahr 2015 unterstellen in erster Linie eine
positive Nachfrage aus dem Ausland nach bosnisch-herzegowinischen Waren sowie weitere Fortschritte bei Investitionen.
Einschätzungen von Experten zufolge wird der wirtschaftliche Erfolg darüber hinaus auch davon abhängen, ob der
Reformprozess im Land wieder in Gang kommen wird.
Tabelle 1: Übersicht der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren
2014
2013
2012
2011
2010
2009
BIP, lauf. Preise (Mio. EUR)
(I-VI) 6.500
13.356
13.158
13.130
12.570
12.297
Pro-Kopf-BIP (EUR)
(I-III) 1.709
3.509
3.430
3.419
3.271
3.200
(0,4**) /
(0,7***)
1,6
-1,2
1,0
0,8
-2,7
k.A.
3.614
3.328
3.285
3.302
3.176
I-IX (284)
214
273
357
307
180
4.183
3.788
3.659
3.398
3.215
2.676
0,1
6,4
-5,2
5,6
1,6
-3,3
(I-VI) -1,5
-0,1
2,1
3,7
2,1
-0,4
659
660
660
650
622
616
425
422
422
417
408
404
27,5
27,5
28,0
27,6
27,2
24,1
Export (Mio. EUR)
4.440
4.285
4.018
4.204
3.628
2.828
Import (Mio. EUR)
8.283
7.756
7.799
7.938
6.962
6.314
Reales BIP-Wachstum (%)
Bruttowährungsreserven (Mio.
EUR)
Ausländische Direktinvestitionen
(Mio. EUR)
Auslandsverschuldung (Mio.
EUR)
Industrieproduktion (%)
Inflationsrate (%)
Durchschnittlicher Bruttolohn
(EUR)
Durchschnittlicher Nettolohn
(EUR)
Arbeitslosenquote (%) *
Quellen: Statistikagentur BuH; Zentralbank BuH, FIPA (Amt zur Förderung von Investitionen BuH)
*) Arbeitskräftestichprobenerhebung der Statistikagentur BuH
**) Prognose der Weltbank
***) Prognose des IWF (Internationaler Währungsfonds)
1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland
Deutschland ist nicht nur seit Jahren einer der wichtigsten, sondern auch der größte Handelspartner Bosnien und
Herzegowinas, mit einem Außenhandelsvolumen von ca. 1,6 Mrd. EUR. Das Bilanzsaldo betrug in 2014 ca. 282,3 Mio. EUR.
Der Import aus Deutschland legte, laut Statistikagentur BuH, im Vergleich zum Vorjahr knapp 7,8 % zu. Wie auch die Jahre
zuvor dominieren beim Import Produkte aus den Warengruppen: Nahrungsmittel, Maschinen und Fahrzeuge, chemische
Erzeugnisse und Vorerzeugnisse. Die Einfuhr von Kraftmaschinen stieg im Jahr 2014 sogar um 118,2% im Vergleich zum
Vorjahr.2
Aufgrund des im Jahr 2008 in Kraft gesetzten Interimsabkommens zum Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen
(SAA) mit der EU sind größtenteils Zölle und mengenmäßige Beschränkungen für gewerbliche Erzeugnisse aus BuH
abgeschafft worden. Bei Lieferungen nach BuH wurden die Zollsätze beseitigt bzw. werden schrittweise abgebaut.
2
Statistikagentur BuH: Wirtschaftsstatistiken (Abrufdatum 19.06.2015)
9
Abbildung 2: Warenaustausch von BuH mit Deutschland (in Mio. Euro)
Importe
Exporte
1.200
1.000
978
956
882
843
800
887
729
713
619
622
670
674
555
600
467
416
400
200
0
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und
Herzegowina
Abbildung 3: Struktur der b-h Importprodukte aus Deutschland in 2014 (gesamt 956 Mio. EUR)
74,2
Gebrauchte PKWs
Neue PKWs
Arzneimittel
Bremsen und Servobremsen
12,5
1
1,4
1,7
1,5
2
2,9
2,8
Gebrauchte Sattelkraftfahrzeuge
Monofilamente
Draht aus raffiniertem Kupfer
Vorhängeschlösser und Schlösser aus unedlen Metallen
Sonstiges
Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und
Herzegowina
10
Abbildung 4: Struktur der b-h Exportprodukte nach Deutschland in 2014 (gesamt 674 Mio. EUR)
58,5
24,8
3,4
Sitzmöbel und deren Teile
2,8
Bremsen und Servobremsen und deren Teile
2,4
Holzmöbel
Schuhteile
1,9
2,2
1,5
2,5
Aluminiumstäbe und -profile
Kupferabfälle und -schrott
Sonstige Konstruktionen und Konstruktionsteile aus Eisen und Stahl
Vorhängeschlösser und Schlösser aus unedlen Metallen
Sonstiges
Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Deegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und
Herzegowina
1.4 Investitionsklima und -förderung
Bosnien und Herzegowina (BuH) ist ein perspektivreiches Land, welches sich im Transformationsprozess befindet und
weiterhin einen großen Bedarf an Know-how und modernen Technologien haben wird. Es bietet auch aufgrund der
geografischen Nähe zu Deutschland deutschen Unternehmen gute Chancen für Handel, Kooperationen und Investitionen.
Das Land verfügt über umfangreiche und hochwertige Naturressourcen, wie Holz, Kohle und Metalle.
Im zukunftsorientierten Sektor erneuerbare Energien weist es geografische und topografische Vorteile auf, vor allem im
Hinblick auf Wasserkraft, Biomasse und Sonnenenergie. Das Potenzial in diesem Bereich ist bei Weitem nicht
ausgeschöpft. Investitionen in den Energiesektor werden in den kommenden Jahren sicherlich einen Schwerpunkt bilden.
Die Entwicklung erneuerbarer Energien fördert auch die deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit.
Deutschland ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Handelspartner von Bosnien und Herzegowina. Deutsche Produkte
und Dienstleistungen genießen hier einen hervorragenden Ruf und machen Bosnien und Herzegowina für deutsche
Unternehmen zu einem nahe liegenden und perspektivreichen Markt. Gute Chancen als Absatz- und Beschaffungsmarkt
sowie für Kooperationen und Investitionen bieten sich insbesondere mittelständischen Unternehmen.
Es bestehen gute Kooperationsmöglichkeiten in allen Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, insbesondere im Bereich der
Metallbe- und -verarbeitung. Der Metallsektor hat eine lange Tradition in Bosnien und Herzegowina. Vor allem aufgrund
der vorhandenen Ressourcen und relativ günstiger und gut qualifizierter Fachkräfte bieten sich im metallverarbeitenden
Sektor gute Kooperationschancen an. Bereits in der Zeit des früheren Jugoslawien gab es Gemeinschaftsunternehmen und
Kooperationsbeziehungen (Automobilindustrie, Metallverarbeitung, Textilindustrie/Lohnveredelung, Stahl und
chemische Industrie) mit deutschen Partnern. Nach dem Krieg hat Deutschland eine Vorreiterrolle bei Investitionen in der
produzierenden Industrie übernommen. Deutschlands Investoren interessieren sich vor allem für die Bereiche
Zulieferindustrie, Bauindustrie/Zement/Baustoffe, Rohstoffverarbeitung/Aluminium, Fahrzeugmontage und regionale
Milchwirtschaft sowie den Finanzsektor.
11
Bauunternehmen werden in den kommenden Jahren sicherlich auch eine Perspektive in BuH haben. Der Ausbau der
Infrastruktur im Land wird eine wichtige Rolle spielen. Ein aktuell wichtiges Projekt ist die bosnisch-herzegowinische
Trasse des Korridors Vc. Der Bau ist in den vergangenen Jahren vorangeschritten. Dieser wird unter anderem durch Kredite
der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE)
finanziert und wird voraussichtlich rund 5 Milliarden Euro kosten. Für lokale, aber auch ausländische Unternehmen
eröffnen sich somit viele Geschäftsmöglichkeiten. Neben diesem sind Investitionen im Bereich der Umwelttechnik und
Wasserwirtschaft von großer Bedeutung.
Entwicklungsperspektiven bestehen auch im Agrarsektor. Das Hochgebirgsklima, hervorragende Wasserressourcen, gutes
Ackerland in den vom kontinentalen Klima geprägten Landesteilen und nahezu perfekte Bedingungen zum Anbau
mediterraner Kulturen im Süden bieten eine ideale Basis für die Agrarwirtschaft. Insbesondere im Hinblick auf ökologische
Produktion bietet das Land auch deutschen Unternehmen interessante Kooperationsmöglichkeiten.
Tabelle 2: Zufluss der ausländischen Direktinvestitionen
Jahr
Summe
(in Mio. EUR)
davon aus DE
(in Mio. EUR)
05/1994-12/1998
1999
465
2000
159
2001
133
2002
282
2003
338
2004
412
2005
282
2006
442
19
2007
1.329
9
2008
684
15
2009
180
-5
2010
307
18
2011
357
20
2012
273
17
2013
214
21
I-IX 2014
284
-2
217
Quelle:
Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina
12
2. ENERGIEMARKT
2.1 Allgemeiner Überblick
Bosnien und Herzegowina verfügt über nicht unbeträchtliche Rohstoffressourcen und ist eines der wenigen
Stromexportländer des Balkans. Das Land besitzt Braunkohle-Ressourcen (von relativ guter Qualität) und einen Anteil von
Lignit (von hoher Qualität), bei geschätzten Gesamt-Kohlereserven von 5,7 t. Hingen sind die Rohöl und Erdgasvorkommen
gering, weshalb die Versorgung hier vornehmlich über den Import erfolgt. Zwar werden die Rohölreserven auf 50 Mio. t
geschätzt. In den Gebieten südlich von Bosanski Šamac, südwestlich von Orašje, im Flussgebiet Tinja und dem Gebiet um
Lopare.3 Es gibt zwei Ölraffinerien, die beide privatisiert wurden: Brod und Modriča. An Gas verfügt BuH über keine
eigenen Ressourcen und ist auf den Import angewiesen. Eine weitere wichtige Energieressource ist die Wasserkraft, jedoch
mit einer Kapazitätsausschöpfung von weniger als 40%.
Bosnien und Herzegowina deckt den gesamten Energieverbrauch sowohl aus eigenen Energiequellen, als auch aus dem
Import. Die drei wichtigsten Marktakteure in Bosnien und Herzegowina, die für Stromerzeugung und Stromverteilung,
Handel und Import von Strom zuständig sind:
-
In FBuH
Elektroprivreda BiH (EP BiH) – ansässig in Sarajevo
Elektroprivred Hrvatske Zajednice Herceg Bosne (EP HZ-HB) – ansässig in Mostar
-
In der RS
Elektroprivreda Republike Srpske (ERS) – ansässig in Trebinje


Dieses sind die öffentlichen Stromunternehmen der ethnisch getrennten Versorgungsgebiete, die synchronisiert und
vernetzt sind, jedoch nicht in Wettbewerb stehen.
EPBiH ist das größte Unternehmen, das mit über 45% den Hauptanteil an der Stromerzeugung des Landes hat. EPBiH
betreibt zwei thermische Kraftwerke, die mit Kohle gespeist werden (Kakanj und Tuzla), und drei Wasserkraftwerke
(Grabovica, Jablanica, Salakovac). Zwei weitere thermische Kraftwerke (Ugljevik und Gacko) werden von EPRS betrieben
und erzeugen fast 40% und EPHZHB circa 12% des gesamten Stroms in BuH.4 Der Rest wir von kleinen Wasserkraftwerken
und Selbstversorgern erzeugt, die ihren Überschuss einspeisen.
Das Übertragungsunternehmen für Strom in Bosnien und Herzegowina ist Elektroprenos-Elektroprijenos Banja Luka.
Elektroprenos-Elektroprijenos ist eine Aktiengesellschaft im gemeinsamen Besitz der beiden bosnisch-herzegowinischen
Entitäten und wird von der Staatlichen Stromregulierungskommission (DERK – Državna regulatorna komisija za
električnu energiju) reguliert. Das Übertragungsunternehmen ist auch für die Entwicklung und Unterhaltung des Netzes
in den Spannungsbereichen 110 kV, 220 kV und 400 kV zuständig. Weiterhin gibt es den unabhängigen Systembetreiber
(NOS – Nezavisni operator sistema), der das Stromsystem verwaltet, überwacht und dessen Zuverlässigkeit durch
Qualitätsstandards garantiert.5
NOS ist ebenfalls verantwortlich für die Anschlussbedingungen ans Netz, muss diese jedoch in Kooperation mit den
Übertragungsnetzbetreiber und der DERK entwickeln. Die Verantwortung für den Marktbetrieb und die Zuweisung von
Ausgleichkosten liegen ebenso in deren Zuständigkeit.6
Das Strom-Verteilnetz mit einer Gesamtlänge von 6.308,81 km beinhaltet neben Oberleitungen in den verschiedenen
Spannungsbereichen (864,73 km (400 kV), 1.524,8 km (220 kV), 3.837,93 km (110 kV), 31,35 km (110 kV Kabel))
annähernd 150 Umspannstationen. Das Stromnetz von BuH ist relativ klein, aber an diverse europäische Stromnetze
angeschlossen. Die FBuH orientiert sich am westeuropäischen Netz der UCTE (Union for the Coordination of Transmission
of Electricity). RS orientiert sich am osteuropäischen Netz CENTREL.7
Das Land wird lediglich über eine Gasleitung aus Serbien (via Ukraine und Ungarn) mit russischem Gas versorgt. Betreiber
der über 200 km langen Gasleitung ist die BH-Gas d.o.o. Sarajevo. Das Unternehmen ist im Import von Erdgas nach BuH,
sowie dessen Übertragung im Land tätig, weiterhin verkauft es Gas an Großkunden. Langzeitverträge für den Gastransport
bestehen mit MOL bis 2018 im Umfang von 600 Mio. m3/Jahr und mit Srbijagas im identischen Umfang bis 2017. Die
FIPA (2014): Bosnia and Herzegovina Energy Sector.
vgl. Dena (2012): Länderprofil Bosnien und Herzegowina, S. 14-16.
5 vgl. Dena (2012), S. 15.
6 vgl. Dena (2012), S. 14-16.
7 Dena (2012), S. 15.
3
4
13
örtliche Verteilerfirma ist Sarajevo Gas.8 Ausbau-Projekte, vor allem in Verbindung zu Nachbarländern, sind geplant.9
Die Versorgung mit Fernwärme ist eingeschränkt auf die größeren Städte und nimmt dennoch den Großteil der offiziellen
Gesamt-Wärmeversorgung ein. In Sarajevo gibt es dafür unterschiedliche Energiequellen wie Gas, schweres Heizöl, Kohle,
u.a. Der Großteil der existierenden Heizkraftwerke ist bis zu 30 Jahre alt und somit am Ende ihrer Laufzeit angelangt. Ihre
geringe Effizienz resultiert aus diesen Altersangaben. Fernwärmeanlagen fallen in der RS unter die Verantwortlichkeit der
Gemeinde und in der FBuH unter die der Kantonsregierungen.
2.2 Energieerzeugung
Bei der Energieversorgung steht Kohle an erster Stelle, gefolgt von Wasserkraft. Der Versorgung schließt auch einen Anteil
an fossilen Brennstoffen (Rohöl und Erdgas) ein, der nicht durch eigene Ressourcen gedeckt werden kann und importiert
werden muss. Bei der Primärenergieversorgung ist Kohle mit über 80% der wichtigste Erzeuger. Holz kommt bei der
Primärenergieversorgung ebenfalls zu tragen, wobei keine statistischen Daten geführt werden wie groß der Anteil genau
ist. In BuH ist Wasserkraft im Bereich der erneuerbaren Quellen für die Stromgewinnung tonangebend. Laut dem GTAI
Bericht hatte Wasserkraft als Quelle erneuerbarer Energie in der FBuH im Jahre 2012 einen Anteil von 26,8% und in der
RS einen Anteil von 35% bei der Stromerzeugung.10
2.2.1 Stromerzeugung
Energieträger für die Stromerzeugung in BuH sind fast ausschließlich Wasser und Kohle, deren Anlagen gerundet
4.000 MW an installierter Kapazität erreichen (vgl. Tabelle 3). Im Besitz der drei dominierenden
Monopolunternehmen befinden sich 98% der installierten Kapazitäten.
Tabelle 3: Installierte Kapazität zur Stromerzeugung in BuH
Art des Kraftwerks
Installierte Kapazität (MW)
Anteil (%)
Wasserkraftwerke
2.048,60
51,34
Thermische Kraftwerke
1.765
44,25
Kleine Wasserkraftwerke, Wind- und
Solar Anlagen
83,75
2,10
Industriekraftwerke (Selbstversorger)
91,23
2,29
3.988,58 MW
100 %
Insgesamt
Quelle: DERK: Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum: 26.05.2015)
Von 3.988,58 MW der installierten Kapazitäten (s. Tabelle 3) sind 2.049 MW in Wasserkraftwerken, 1.765 MW in
thermischen Kraftwerken. In Bereich der kleinen Wasserkraftwerke, Wind- und Solaranlagen beträgt die Kapazität
83,75 MW und in Industriekraftwerken 91,23 MW.
vgl. Dena (2012), S. 17.
BH Gas: Aktivitäten 2015 unter http://www.bh-gas.ba/index.php/bih/aktivnosti (Abrufdatum: 02.06.2015)
10 GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft. Veröffentlicht am 09.05.2015.
8
9
14
Tabelle 4: Installierte Leistungen in Wasserkraftwerke und Thermische Kraftwerke in BuH
Wasserkraftwerke
Leistung der
Aggregaten
gesamt
installierte
Leistung
Thermische
Kraftwerke
MW
installierte
Leistung
verfügbare
Leistung
MW
Trebinje I
2x54+1x63
171
Trebinje II
8
8
2x108
216
2x210
420
Rama
2x80
160
Jablanica
6x30
180
Grabovica
2x57
114
Salakovac
3x70
210
Mostar
3x24
72
Mostarsko blato
2x30
Peć-Mlini
715
635
G3
100
85
G4
200
182
G5
200
180
G6
215
188
450
395
G5
110
100
60
G6
110
90
2x15
30
G7
230
208
Jajce I
2x30
60
Jajce II
3x10
30
GACKO
300
276
Bočac
2x55
110
Višegrad
3x105
315
UGLJEVIK
300
279
Dubrovnik
(BiH+Hr.)
Čapljina
TUZLA
KAKANJ
Quelle: DERK: Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum; 26.05.20
Alle großen Wasserkraftwerke und alle thermischen Kraftwerke sind im Besitz der drei wichtigsten Marktakteure im
bosnisch-herzegowinischen Strommarkt - EP BiH, EP HZ-HB und ERS. BuH verfügt über insgesamt 16 große
Wasserkraftwerke, 4 Kohlekraftwerke und 5811 kleine Wasserkraftwerke bis zu einer installierten Kapazität von 7 MW. Die
Blöcke der thermischen Kraftwerke sind bis zu 30 Jahre alt und verwenden Lignit und Braunkohle aus dem lokalen
Bergbau. In Tabelle 4 ist zu sehen, dass die Blöcke G1 und G2 in Tuzla und G1, G2, G3 und G4 in Kakanj stillgelegt worden
sind. Alle noch aktiven thermischen Kraftwerke haben eine niedrige Energieeffizienz. Die Kraftwerke verwenden im
Durchschnitt von 11.500 bis 14.500 KJ Braunkohle Wärmeenergie für 1 KWh Strom, ihre Energieeffizienz ist demnach im
Bereich 25% und 30%. Neue, moderne thermische Kraftwerke erreichen eine Energieeffizienz bis zu 41%. 12
BuH hatte im Jahr 2013 eine Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, rund 26% mehr als im Vorjahr 2012. Im Jahr 2014
betrug die Stromproduktion 15.684 GWh. In Wasserkraftwerken wurden 37% und rund 63% in thermischen Kraftwerken
erzeugt. Vergleichend mit den Angaben zur Stromproduktion im Jahre 2013 ist die Erzeugung in Wasserkraftwerken im
Jahr 2014 um 1405 GWh weniger gewesen. Es ist anzunehmen, dass die Überschwemmungen, die BuH ab Mitte Mai 2014
heimgesucht haben, mit einer der Gründe für die niedrigere Produktion waren.
11
12
Cin (2015): Energetski potencijal u BiH, S. 28.
Cin (2015), S. 7.
15
BuH hatte im Jahr 2013 eine Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, rund 26% mehr als im Vorjahr 2012. Im Jahr 2014
betrug die Stromproduktion 15.684 GWh. In Wasserkraftwerken wurden 37% und rund 63% in thermischen Kraftwerken
erzeugt. Vergleichend mit den Angaben zur Stromproduktion im Jahre 2013 ist die Erzeugung in Wasserkraftwerken im
Jahr 2014 um 1405 GWh weniger gewesen. Es ist anzunehmen, dass die Überschwemmungen, die BuH ab Mitte Mai 2014
heimgesucht haben, mit einer der Gründe für die niedrigere Produktion waren.
Die Tabelle 5 zeigt die Brutto-Stromerzeugung in den Jahren 2010-2014, dabei ist ersichtlich das jeweils über 60% des
Stroms in thermischen Kraftwerken erzeugt wird. Nur 2-3% werden jeweils in den Industrie-Kraftwerken erzeugt und der
Rest von gerundet 40% in Wasserkraftwerken.
Tabelle 5: Brutto-Stromerzeugung nach Art der Erzeuger
2010
2011
2012
2013
2014*
GWh
Wasserkraftwerke
8.026
4.387
4.215
7.236
5.831
Thermische Kraftwerke
8.696
10.568
9.524
9.846
9.852
402
325
343
369
k.A.
17.124
15.280
14.082
17.451
15.684
Industrie-Kraftwerke
(Selbstversorger)
GESAMT
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. Sarajevo, Mai 2015 (Abrufdatum: 24.04.2015)
*vorläufige Angaben der Statistikagentur BuH
Die Tabelle 6 zeigt die Nettostromerzeugung, die für den Verbrauch genutzt werden kann. Der Nettoanteil ist umgerechnet
6-8% geringer als die Bruttoerzeugung. In dieser Tabelle
wird nur die Stromerzeugung berücksichtig, die
Übertragungsverluste und der Verbrauch im Energiesektor werden erst beim Stromverbrauch (s. Kapitel 2.3.1) mit
berechnet.
Tabelle 6: Nettostromerzeugung nach Art der Erzeuger
2010
2011
2012
2013
GWh
Wasserkraftwerke
7.975
4.357
4.124
7.200
Thermische Kraftwerke
7.869
9.588
8.620
8.940
314
282
291
313
16.158
14.227
13.035
16.453
Industrie-Kraftwerke
(Eigenversorger)
GESAMT
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, Sarajevo, Mai 2015 (Abrufdatum: 24.04.2015)
Derzeit überschreiten die Stromproduktionskapazitäten die bosnisch-herzegowinische Binnennachfragen, der produzierte
Überschuss wird nach Kroatien, Slowenien, Serbien und Montenegro exportiert. Wenn man in Betracht nimmt, dass die
anderen Balkan-Länder erhebliche Probleme haben und die Stromnachfrage nicht aus eigener Produktion sichern können,
so zeigt BuH ein erhebliches Potenzial im Stromsektor.
16
Tabelle 7: Strom Import und Export (2010-2014)
Strom
2010
2011
2012
2013
2014*
GWh
Import
3.076
4.171
4.481
3.167
3.161
Export
6.905
5.660
4.525
6.862
5.988
BILANZ
3.829
1.489
44
3.695
2.827
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015)
Tabelle 7 verdeutlich in welcher Relation der Import und Export von Strom in BuH erfolgt. Ersichtlich ist, dass im Jahr
2010 mehr als die doppelte Menge Strom exportiert worden ist, mit einer Bilanz von 3.829 GWh. Der Rückgang der
Stromproduktion 2011 und 2012 führte zu einer Verringerung des Überschusses und natürlich zu einer Senkung der
Stromausfuhr. Im Jahr 2013 mit der Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, stieg auch der Exportanteil auf die doppelte
Strommenge im Vergleich zum Import von 3.167 GWh. 2014 ist wieder ein Export-Abstieg zu verzeichnen, der mit der
geringeren Stromproduktion zu erklären ist.
2.2.2 Wärmerzeugung
Die Versorgung mit Fernwärme nahm und nimmt den Großteil der Gesamt-Wärmeversorgung in BuH ein. Dies deckt
jedoch nur die von Wärmeversorgern in Kraftwerken erzeugte Wärme und industrielle Eigenversorger ab, da es keine Daten
für den gesamten Wärmesektor gibt. Fernwärme im Land wird hauptsächlich für Raumheizung genutzt, jedoch nicht für
die Warmwasserbereitung.
In Sarajevo stehen verschiedene Energiequellen zu Verfügung: Wohnhäuser sind in der Regel an das Fernwärmesystem
angeschlossen, wobei die Wärmeenergie aus Gas, Heizöl, Kohle u.a. produziert wird. Die öffentlichen Unternehmen BHGas d.o.o. (Betreiber) und Sarajevogas d.o.o. (Verteiler) verwalten das Gassystem. Zu Heizzwecken ist Gas nur in Sarajevo
als Wärmequelle verfügbar. Während in Privathaushalten vornämlich Brennholz und Heizöl verwendet wird.13
In größeren Industriezentren wird Fernwärme in bedeutenden Umfang gebraucht. Andere Haushalte verwenden als
Heizquelle Kohle, Brennholz und Heizöl, Strom wird als zusätzliche Quelle für die Wärmeerzeugung genutzt. In den
meisten Fällen wird mit der günstigsten Quelle geheizt – Brennholz. Handelszentren, Schulen, Krankenhäuser und
ähnliche Institutionen, wenn sie nicht als Fernwärmesystem angeschlossen sind, haben i.d.R. ihre eigene
Wärmeversorgung.14
In der RS finden neben den Fernwärmekraftwerken vornehmlich fester Brennstoff, Heizöl und Strom Einsatz für die
Wärmeerzeugung. In der Herzegowina werden Strom und Kohle/Holz bevorzugt zum Heizen verwendet. Obwohl ein
Stromüberschuss produziert wird, sind Probleme mit der Stromversorgung in diesem Teil vorhanden und es kommt zu
häufigen Reduktionen.
Für die Wärmeerzeugung im Jahr 2014 sind noch keine offiziellen Angaben vorhanden. Im Jahr 2013 betrug die
Gesamtwärmeerzeugung in BuH 5.722 TJ. Die Versorgung mit Fernwärme nahm den Großteil der GesamtWärmeversorgung ein. Im Jahr 2013 waren es insgesamt 3.501 TJ, prozentual sind es 61,2% der Erzeugung. Weitere 25,6%
wurden in thermischen Kraftwerken erzeugt und 13,2% in Industrie-Kraftwerken. Im Jahr 2011 betrug die
Wärmeerzeugung 6.355 TJ, in den darauffolgenden Jahren ist jeweils eine geringere Erzeugung zu verzeichnen, im Jahr
2013 sogar um 11%.
13
14
vgl. Dena (2012), S. 19.
Weltbank (2008): ESSBiH: Studie Energiesektor in BuH. Modul 9 – Fernwärme (daljinsko grijanje).
17
Tabelle 8: Wärmeerzeugung nach Art der Erzeugung
2010
2011
2012
2013
TJ
Fernwärme-Kraftwerke
3.791
3.988
3.757
3.501
Thermische Kraftwerke
Industrie-Kraftwerke
(Eigenversorger)
GESAMT
1.403
1.556
1.498
1.463
807
811
820
758
6.001
6.355
6.075
5.722
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015)
Fernwärme-Kraftwerke in BuH sind eingeschränkt auf die größeren Städte. Insgesamt verfügen 22 Städte über ein
Fernwärmesystem (vgl. Abbildung 5 rote eingezeichnete Punkte). Es handelt sich um größere Zentren, mit Nähe zur
Industrie und thermischen Kraftwerken, die Fernwärme zu einem signifikanten Teil verwenden. In der Erzeugung von
Fernwärme ist Pale (JP Gradske toplane) das einzige Kraftwerk, das Abfallholz verwendet.
Abbildung 5: Geografische Verteilung der Fernwärmesysteme in BuH 15
15
Dena (2012), S. 19
18
Tabelle 9: Fernwärmeunternehmen
Nr.
Unternehmen
Stadt
Entität
1
JP „KOMUNALAC“
Banovići
FBiH
2
JP "RAD"
Lukavac
FBiH
3
„CENTRALNO GRIJANJE“ d.d.
Tuzla
FBiH
4
JP „TOPLANE“
Breza
FBiH
5
JP „GRIJANJE“
Kakanj
FBiH
6
JP „TOPLANA“ d.o.o.
Tešanj
FBiH
7
JP „GRIJANJE „
Zenica
FBiH
8
Sarajevo
FBiH
9
KJKP „TOPLANE SARAJEVO“
d.o.o.
JKP "VIK"
Konjic
FBiH
10
JKP „SANA“
Sanski Most
FBiH
11
TOPLANA AD BANJA LUKA
RS
12
JP „GRADSKA TOPLANA“
Banja
Luka
Bijeljina
13
„METAL BROD“
Bosanski Brod
RS
14
15
OJDP „GRADSKO GRIJANJE“
AD „TOPLANA“
Čelinac
Derventa
RS
RS
16
„GRADSKA TOPLANA“
Doboj
RS
17
JP „TOPLANA“
Gradiška
RS
18
JODP „TOPLANA“
Istočno Sarajevo
RS
19
JP „GRADSKA TOPLANA“
Pale
RS
20
„CENTRALNA TOPLANA“
Prijedor
RS
21
JKP „TOPLANA“
Sokolac
RS
22
„ZVORNIK STAN“
Zvornik
RS
RS
Quelle: DERK unter www.derk.ba (Abrufdatum:03.06.2015)
2.3 Energieverbrauch
Einen statistischen Überblick über den Anteil der Energieträger bei Gesamtenergieverbrauch für die Jahre 2013 und 2014
gibt es nicht. In der Abb. 6 sind prozentuelle Daten bis zum Jahr 2012 von der International Energy Agency (IEA)
dargestellt. Beim Gesamtenergieverbrauch steht Kohle an erster Stelle mit 66%. Der Energieverbrauch schließt einen
höheren Anteil an fossilen Brennstoffen Rohöl mit bis zu 25% und Erdgas mit 8-9% ein. Da diese Anteile nicht durch eigene
Ressourcen gedeckt werden können, müssen diese importiert werden. Erneuerbare Energieträger haben einen Anteil von
8% am Verbrauch, was hauptsächlich durch Wasserkraft bestritten wird.
19
Abbildung 6: Anteil der einzelnen Energieträger beim Gesamtenergieverbrauch
Quelle: IEA: Energiebilanz für Nicht-OECD Länder; Ausgabe 2014
Den größten Importanteil übernimmt Erdgas und erzeugt dadurch eine starke Abhängigkeit von Russland. Von den 199.671
Sm3 die importiert werden 61.598 Sm3 im Energiesektor genutzt. Die restlichen 137.426 Sm3 in den Sektoren Industrie und
Bau (68.450 Sm3), Haushalte (39.822 Sm3) und andere Verbraucher (29.154 Sm3). Kohle als Energieträger wie in Abbildung
6 zu sehen ist, steht an erster Stelle. BuH verfügt über Braunkohle, Lignit und Koks, lediglich Steinkohle wird importiert
und findet zu 90% Verwendung im Energiesektor. Bei den Ölderivaten wird Rohöl zu 100% importiert. Die anderen
Derivate werden zu einem Teil in den beiden bosnisch-herzegowinischen Raffinerien produziert, wobei nur Masut- und
Bitumenvorkommnisse in größeren Mengen vorhanden sind und nur ein kleiner Teil importiert werden muss. Tabelle 10
zeigt die Jahresbilanz 2013 der Energieträger (Erdgas, Kohle, Ölderivate), dabei werden die Produktion, der Import und
der Verbrauch in Zahlen dargestellt.
Tabelle 10: Verbrauch (Erdgas, Kohle und Öl-Erzeugnisse) - Jahresbilanz 2013
Energieträger
Produktion
Erdgas (100 Sm3)
Kohle (t)
 Steinkohle
 Lignit
 Braunkohle
 Koks
Verbrauch
für die
Energieerzeugung
Import
Verfügbar
(für den
Verbrauch)
Verbrauch im
Energiesektor
199.671
199.671
61.598
137.426
1.041.101
5.206.229
5.574.343
463.824
63.343
(Industrie)
307.521
410.194
895
5.710.790
6.054.037
758.700
1.164.018
10.278
4.869
22.490
965.720
23.379
146.311
439.483
116.021
136.051
1.038.919
722.828
40.022
117.908
503.825
32.859
7.741
Endverbrauch
(Sektoren)
Öl und Erdölderivate (t)







Rohöl
Erdöl Produkte
Flüssiggas (LPG)
Motorenbenzin
Diesel und Heizöl
Masut
Bitumen
978.926
1.390.323
62.677
199.548
894.162
147.946
42.628
144.150
7.444
41.632
77.935
-
978.926
41.423
41.423
-
1.204.750
55.233
199.548
(Verkehr)
852.530
28.588
42.628
Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahr 2013. (Abrufdatum: 24.04.2015)
20
2.3.1 Stromverbrauch
Der Endstromverbrauch betrug laut Statistikagentur BuH im Jahr 2013 10.933 GWh, 1,5% weniger als im Vorjahr. Der
Verbrauch im Energiesektor belief sich auf 377 GWh und die Stromverteilungsverluste wurden auf 1.448 GWh beziffert,
diese Angaben werden im Endstromverbrauch nicht berechnet.
Tabelle 11: Endstromverbrauch (2010-2014)
Stromverbrauch
2010
2011
2012
2013
11.097
10.933
GWh
GESAMT
10.347
10.788
Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015)
Betrachtet man die Daten (s. Tabelle 12) so sind die Haushalte mit 42,3% die größten Stromverbraucher 2013 gefolgt von
der Industrie mit 37,4% und die restlichen 20,3% sind Verbraucher aus den Sektoren Bauwesen, Verkehr und
Landwirtschaft. Den größten Anteil beim Stromverbrauch im Industriesektor hat die Metallindustrie (ohne Eisen) mit
48,1%, während die Eisen- und Stahlindustrie mit 19,4% der zweitgrößte Verbraucher ist. Im Industriesektor haben wir
vergleichend mit dem Jahr 2010, im Jahr 2013 einen Anstieg von 10,7% an Stromverbrauch.
Tabelle 12: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2014
Sektoren
2010
2011
2012
2013
GWh
Industrie
3.692
4.131
4.297
4.089
Eisen- und Stahlindustrie
595
19678
750
793
Chemische
81
89
107
104
2.106
2.041
1.969
Metallindustrie
(ohne Eisen)
Mineralprodukte
1.884
181
189
181
154
Transportausrüstung
23
24
43
35
Maschinen
224
230
206
216
Bergbau und Steinbruch
80
84
90
75
190
202
244
195
Verarbeitung, Lebensmittel,
Getränke und Tabak
Cellulose, Papier und Druck
177
192
238
190
Holz und Holzprodukte
115
137
174
156
Textil und Leder
47
88
90
84
Unspezifische (Industrie)
95
112
133
118
Bauwesen
127
84
86
60
Verkehr
136
139-
107
84
Landwirtschaft
89
94
90-
49
Haushalte
k.A.
4.547
4.599
4.624
Andere Verbraucher
k.A.
1.793
1.918
2.027
Gesamt
10.347
10.788
11.097
10.933
Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015)
21
Abbildung 7: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2013
Industrie
Bauwesen
Verkehr
Landwirtschaft
Andere
Verbraucher;
2.027; 19%
Haushalte
Andere Verbraucher
Industrie; 4.089;
37%
Haushalte; 4.624;
42%
Bauwesen; 60; 1%
Verkehr; 84; 1%
Landwirtschaft;
49; 0%
2.3.2 Wärmeverbrauch
Wie schon in Kapitel 2.2.2 angeführt nimmt die Versorgung mit Fernwärme den Großteil der Wärmeversorgung ein. In
Städten mit einem Fernwärmesystem fast ausschließlich Fernwärme verwendet. KJKP “Toplane Sarajevo“ d.o.o. (ansässig
in Sarajevo) ist das größte Fernwärme-Kraftwerk in BuH und versorgt 46.000 Haushalte, Einrichtungen und gewerbliche
Flächen. Centralno grijanje d.d. Tuzla (ansässig in Tuzla) ist mit der Verbraucherzahl von 19.075 Haushalten, 2.066
Geschäftsobjekten und 2.066 Einrichtungen das zweitgrößte Kraftwerk. In der Rangliste folgt das Fernwärmesystem von
Toplana A.D. Banja Luka, das ca. 20.000 Wohneinheiten versorgt. Die restlichen 18 Kraftwerke sind von ihrer Kapazität
her kleiner.
Institutionen, die nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, haben in der Regel ihre eigene Wärmeversorgung. Im
Privathaushalten kommt vornehmlich Brennholz und in größeren Systemen Heizöl zum Einsatz.
Der Gesamtendwärmeverbrauch wird von der Statistikagentur BuH im Jahre 2013 auf 5.173 TJ beziffert, war 5,3% weniger
als im Vorjahr 2012. Der Verbrauch im Energiesektoren ist von der Statistikagentur BuH auf 27 TJ berechnet und die
Verteilungsverluste auf 522 TJ.
Tabelle 13: Endwärmeverbrauch
GESAMT
2010
2011
TJ
2012
2013
5.396
5.854
5.461
5.173
Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015)
22
Beim größten Verbraucher, der Haushalte, nimmt dieser Teil über 70% des gesamten Heizverbrauchs ein (vgl. Tabelle 14).
Andere Verbraucher sind mit 22,6% im Endwärmeverbrauch vertreten. Angaben für die Sektoren Bauwesen, Verkehr und
Landwirtschaft werden von der Statistikagentur BuH als keine Wärmeverbraucher verzeichnet.
Tabelle 14: Endwärmeverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2013
Sektoren
2010
Industrie
33
Bauwesen
Verkehr
Landwirtschaft
2011
2012
2013
19
26
19
-
-
-
-
-
-
-
-
TJ
-
-
-
-
Haushalte
4.028
4.343
2.142
3.982
Andere
Verbraucher
1.335
1.492
1.293
1.172
Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015)
2.4 Energiepreise
2.4.1 Strompreise
Die Strompreise sind in den Entitäten nicht einheitlich, sondern werden von den Stromversorgern bei den
Regulierungsbehörden (FERK und RERS) der jeweiligen Entitäten vorgeschlagen.
Bei der Strompreisbestimmung wird berücksichtigt, dass der Endpreis den Privatkunden die folgenden Kosten deckt:
-
Kosten für den Stromerwerb, die außer den Kosten der eigenen Stromproduktion und Stromversorgung, die Kosten des
Stromerwerbs aus erneuerbarer Energie, die Kosten für die garantierte Stromlieferung, Kosten für die garantierte
Bereitstellung der grenzüberschreitenden Kapazitäten und die Kosten fürs Geschäftsrisiko
-
Kosten der Netzbereitstellung, beinhalten die Kosten der Übertragungs- und Verteilernetze (Ausbau und
Instandhaltung der Übertragungsnetze und Verteilernetze, Kosten für die Instandhaltung und die Lesung der
Messegeräte, Kosten der Stromverluste, Kosten für die Leistungen der NOS BiH, Kosten der Systemdienstleistungen
und Ausgleichkosten
-
Vergütung für erneuerbare Energie, die für alle Stromendkunden berechnet wird und die zur Sicherung der Mittel und
der Förderung der Stromerzeugung aus EE und effizienten KWK (das ist einer der Ziele der EU-Energiepolitik und wird
durch die Richtlinien 2001/77/EC festgelegt).
Die Kunden werden von den Netzanbietern (EP BiH, E HZ-HB, ERS), in Einklang mit dem Beschluss seitens der DERK,
nach verschiedenen Spannungsniveaus, an die sie angeschlossen sind und verschiedenen Kundengruppen (Haushalte,
Industrie, öffentliche Beleuchtung) eingeteilt. Die Einteilung erfolgt in die Spannungsniveaus 110 kV, 35 kV, 10 kV und 0,4
kV. Kunden mit einem Anschluss an das Spannungsniveau 0,4 kV werden kategorisiert in: Privathaushalte, andere
Verbraucher und öffentliche Beleuchtung.
Die Statistikagentur BuH (vgl. Tabelle 15 und Tabelle 16) führt Daten über die Kundenkategorien (Haushalte und
Industrie), die jeweils in bestimmten Jahresverbrauchintervallen (DA bis DE; IA bis IG) klassifiziert sind.
23
Tabelle 15: Strompreise für Privathaushalte (im zweiten Halbjahr 2014)
Intervalle des
Preise zzgl. Gebühren
Preise incl. Gebühren
Jahresstromverbrauchs
und MwSt.
und MwSt.
€ / kWh
Durchschnittliche Preise in BuH
0,069
0,081
DA (< 1 000 kWh)
0,178
0,208
DB (1 000 < 2 500 kWh)
0,075
0,088
DC (2 500 < 5 000 kWh)
0,069
0,081
DD (5 000 < 15 000 kWh)
0,063
0,074
DE (> = 15 000 kWh)
0,058
0,068
Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgaspreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015)
Der durchschnittliche Strompreis im zweiten Halbjahr 2014 einschließlich aller Gebühren und der MwSt. für
Privathaushalte, der Kundenkategorie DC, betrug 0,081 €/kWh, um 1,6% teurer als in der ersten Jahreshälfte.
Tabelle 16: Strompreise für die Industrie (im zweiten Halbjahr 2014)
Preise zzgl.
Preise incl.
Intervalle des
Gebühren und
Gebühren und
Jahresstromverbrauch
MwSt.
MwSt.
€ / kWh
Durchschnittliche Preise in BuH
0,068
0,080
IA (< 20 MWh)
0,110
0,130
IB (20 < 500 MWh)
0,087
0,101
IC (500 < 2 000 MWh)
0,062
0,073
ID (2 000 < 20 000 MWh)
0,065
0,077
IE (20 000 < 70 000 MWh)
0,043
0,050
IF (70 000 < = 150 000 MWh)
IG (> = 150 000 MWh)
0,052
0,060
Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgaspreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015)
Der durchschnittliche Preis ohne Gebühren und Mehrwertsteuer für die Industrie, der Kundenkategorie IC, betrug im
zweiten Halbjahr 2014 0,062 €/kWh. Dieser ist um 4,7% günstiger als in der ersten Jahreshälfte.
24
Abbildung 8: Durchschnittliche Strompreise (2010-2014)
0,087
0,082
€/kWh
0,077
0,072
0,066
0,061
0,056
0, 00
Strompreise für die Industrie (Kundenkategorie IC), zzgl. MwSt.
Strompreise für Privathaushalte (Kundenkategorie DC), incl. MwSt.
Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgasreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015)
Tabelle 17: Durchschnittlicher Strompreis für die Kundenkategorie DC und IC
(zweites Halbjahr 2010-2014)
Kategorie
2010
2011
2012
2013
2014
€/kWh
Kundenkategorie DC*
0,074
0,079
0,081
0,080
0,081
Kundenkategorie IC**
0,062
0,064
0,066
0,065
0,062
*Strompreise für Privathaushalte incl. Gebühren und MwSt.
**Strompreise für die Industrie zzgl. Gebühren und MwSr.
Die Abbildung 8 und Tabelle 17 zeigen bei den Strompreisen der Privathaushalte einen Anstieg von gerundet 10% in den
Jahren 2010-2012 und eine minimale Veränderung 2013-2014. Die Industriestrompreise zeigen ebenfalls Veränderungen
auf. Im Jahr 2012 stieg der Strompreis im Vergleich zum Jahr 2010 um 6,45%. Die darauf folgenden zwei Jahre brachten
eine Vergünstigung des Strompreises um genau diesen Prozentsatz.
2.4.2 Wärmepreise
Die Wärmepreise werden in RS, da die Fernwärmeanlagen unter die Verantwortlichkeit der Gemeinden fallen, von den
Kraftwerken in Absprache mit der Gemeinde festgelegt. In FBuH werden sie von der jeweiligen Regierung des Kantons auf
Vorschlag des jeweiligen Fernwärmekraftwerks festgelegt. Der Fernwärmepreis setzt sich aus einem nicht variablen Teil
und den variablen Energiekosten zusammen. Der nicht variable Teil wird aus der Amortisation, den Angestelltengehältern
und Wartungskosten der Heizanlage und des Vertriebsnetzes errechnet. Die Energiekosten sind die Kosten, die für Erdgas,
Strom und Wasser errechnet werden.
25
In Tabelle 18 sind die Wärmepreise der Fernwärmeanlage „Toplane Sarajevo“ dargestellt, dabei wird unterschieden ob das
Wohnobjekt oder Geschäftsobjekt über ein Messgerät zur Wärmeverbrauchsmessung verfügt. In diesem Fall wird der
Wärmepreis pro m2 Fläche berechnet, bei Büroobjekten besteht die Möglichkeit der Zahlung pro kWh beim Einbau eines
Messgeräts. Für Wohnobjekte beträgt der Preis 0,61 Euro/m2 und wird 12 Monate gezahlt. Für Büroflächen wir der
Wärmepreis 7 Monate (in der Heizperiode) gezahlt und kostet 2,05 Euro pro m2.
Tabelle 18: Wärmepreise Toplane Sarajevo
Kategorie
Preise
Zahlung
Wohnfläche (Euro/m2)
0,61
12 Monate
Bürofläche (Euro/m2)
2,05
7 Monate
 Preis pro Einheit der angeschlossenen
Leistung
2,71
12 Monate
 Preis pro Einheit der gelieferten
Fernwärme
0,04
-
Geschäftsobjekt mit einem Messgerät für
Wärmeverbrauch (Euro/kWh)
Quelle: Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015)
Toplane Sarajevo legt die Wärmepreise in kollektiven Wohnobjekten, die jeweils über ein zentrales Messgerät für den
Wärmeverbrauch und individuelle Messgeräte für den Wärmeverbrauch in mehr als 50% der gesamten Wohn- und
Geschäftsflächen verfügen, wie folgt fest:
Tabelle 19: Wärmepreise Toplane Sarajevo
Kategorie
Preise
Zahlung
nicht-variabler Preisanteil (Euro/m2
monatlich)
0.243
12 Monate
variabler Preisanteil (Euro/kWh)
0,037
bei Verbrauch
nicht-variabler Preisanteil (Euro/m2
monatlich)
0.479
12 Monate
variabler Preisanteil (Eurocent/kWh)
0,044
bei Verbrauch
Wohnfläche
Bürofläche (Euro/m2)
Quelle: Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015)
Der Preis setzt sich in diesem Fall aus einem nicht-variablen Teil, der pro m2 berechnet wird und einem variablen Teil, der
pro kWh errechnet wird. Sowohl für die Wohnflächen als auch die Büroflächen wird der feste Preisanteil das ganze Jahr
gezahlt und der variable Teil jeweils nach Verbrauch.
In Toplana Banja Luka zahlen Privatkunden pro m2 geschlossenen Wohnraum unabhängig davon, ob in jedem Wohnraum
Heizkörper angebracht sind 0,61 Euro an Heizkosten. Bei Verbrauchern mit einem eingebauten Gerät zur Messung der
verbrauchten Wärme wird der Preis pro MWh berechnet und beträgt 68,42 Euro. Die Zahlung erfolgt in diesem Fall
während der Heizperiode.
In Übereinstimmung mit der Bestimmung über die Art der Preisbildung und -bestimmung der kommunalen
Dienstleistungen der Regierung RS, bestimmt die Stadt Banja Luka die Höhe der Wärmepreise. Die Preisliste ist im
Einklang mit dem Gesetz über öffentliche Unternehmen und dem Gesetz über kommunale Dienstleistungen (Amtsblatt der
RS Nr. 75/2004 und Nr. 1175).
26
Tabelle 20: Wärmepreise in Toplana Banja Luka
Preise incl.
MWst
(Euro)
Zahlung
Wohnfläche (m2/monatlich)
0,84
12 Monate
Wohnfläche mit Einbaumessgerät (MWh)
68,42
bei Verbrauch
Geschäftsobjekt mit Einbaumessgerät (MWh)
68,42
bei Verbrauch
Kategorie der Verbraucher
Quelle: Toplana A.D. Banja Luka: Preiliste Wärmeenergie, unter http://www.bltoplana.com/. (Abrufdatum: 22.05.2015)
Oben wurden die Wärmepreise in jeweils einer Fernwärmeanlage in der FBuH (Sarajevo) und einer Anlage in der RS (Banja
Luka) tabellarisch dargestellt. In den jeweils weiteren 20 Fernwärmeanlagen in BuH werden die Wärmepreise auf
Kantonsebene oder von den Gemeinden bestimmt. Das öffentliche Unternehmen „Grijanje“ d.o.o. Zenica berechnet 0,61
Euro/m2 Wohnfläche (ohne Heizmessgerät) mit einer Zahlungslaufzeit von 12 Monaten. Der jeweils doppelte Preis von
1,22 Euro/m2 wird berechnet, wenn die Zahlung nur während der Heizperiode berechnet wird. In der RS sind die
Wärmepreise etwas höher im Vergleich zu Toplane Sarajevo und Banja Luka sind es 37% mehr. In Toplana A.D. Prijedor
ist der Preis auf 1,73 Euro/m2 Wohnfläche für die Laufzeit von 12 Monate und 3,46 Euro/m2 für die Heizperiode bestimmt.
2.5 Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen
Hauptverantwortlich für die Energiepolitik sind zum einen das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen
sowie die Energieministerien der Entitäten: Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie der FBuH und das
Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau der RS.
Der Ministerrat ist für die Entwicklungsstrategie des Energiesektors und die Ausgestaltung der Energiegesetze auf der
Staatsebene ebenso wie für internationale Beziehungen verantwortlich. Das Ministerium für Außenhandel und
Wirtschaftsbeziehungen ist verantwortlich für alle Aufgaben in der Zuständigkeit des Staates, politische Entscheidungen,
Grundprinzipien, Koordinierung von Aktivitäten und Harmonisierung der Einzelpläne der Entitäten den internationalen
Kontext betreffend.
Das Ministerium ist auch für die Ausarbeitung der Energiepolitik verantwortlich. Nach den Gesetzen der Entitäten ist in
der FBuH das Energieministerium ebenfalls für die Ausarbeitung der Energiepolitik und für deren Umsetzung
verantwortlich. In der RS ist die Regierung für die Ausarbeitung der Energiepolitik und das Energieministerium für
Maßnahmen wirtschaftlicher und entwicklungspolitischer Art im Energiesektor zuständig. Die EnergieEntwicklungsstrategie wird nach Vorschlag von der Regierung von der Nationalversammlung für 20 Jahre verabschiedet.
Faktisch tritt die nationale Energiepolitik hinter die der Entitäten zurück.16
16
vgl. Dena (2012), S.28.
27
Abbildung 9: Energierelevante Behörden in BuH17
Quelle: Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen in BuH: Energy Efficiency and Renewable Energy in Bosnia and Herzegovina, unter:
http://www.mvteo.gov.ba. (Abrufdatum: 02.06.2015)
Die staatliche Stromregulierungskommission (DERK) 18 wurde 2003 im Zuge der Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes
gegründet. Im Bereich des Übertragungsnetzes greift sie regulierend ein. Gerichtsbarkeit und Verantwortlichkeit der
Stromübertragung, des Übertragungsnetzbetriebs sowie internationaler Stromhandel liegen bei der DERK.
Die Tarife für Übertragungsdienste, Zusatzdienste und der Betrieb des NOS liegen ebenfalls in der Verantwortung der
DERK. In ihrem Kompetenzbereich ist sie für den Erlass von Regeln und Regulierungen zuständig, ebenso wie für die
Überprüfung und Genehmigung von Marktregeln und Anschlussbedingungen ans Netz. Sie ist ebenso verantwortlich für
die Einrichtung, Überwachung und Durchführung von Qualitätsstandards in der Stromübertragung und zugehörigen
Diensten.
Für die Erzeugung, Verteilung und den Handel mit Energie in den einzelnen Entitäten sind die jeweiligen
Regulierungskommissionen, FERK19 für FBiH und RERS20 für RS, zuständig. Sie sind für die Methode der Preisgestaltung
verantwortlich und bestimmen Tarife für die Nutzung der Verteilersysteme. Stromlizenzen und vorläufige
Baugenehmigungen werden von ihnen ausgestellt. Die allgemeinen Bedingungen für die Stromversorgung werden
ebenfalls von ihnen definiert. Sie begannen ihre Tätigkeit beide im Jahre 2002. Die Strompreise sind nicht einheitlich,
sondern werden von den Stromversorgern bei den Regulierungsbehörden der jeweiligen Entitäten vorgeschlagen. Die
übergeordnete nationale Behörde verwaltet und veröffentlicht diese. Im Jahr 2009 wurden Bemühungen der staatlichen
Regulierungsbehörden hinsichtlich des freien Handels und ungehinderten Zugangs zur Stromversorgung, entsprechend
den Richtlinien der EU, unternommen. Dies bestand im Wesentlichen in Preisen und Tarifen für die Systemnutzung,
Vergabe von Lizenzen, Einführung von Regeln zur Regulierung und Information der Öffentlichkeit.
Dena (2012), S. 29.
s. www.derk.ba,
19 s. www.ferk.ba
20 s. www.reers.ba
17
18
28
Bosnische NGOs haben bezüglich der Situation des Energiemarktes und der Energiepolitik in BuH ein Positionspapier
anlässlich des Umweltforums 2011 (Schwerpunkte Energie und Transport) verfasst, in dem sie diverse Mängel beklagen
und die EU auffordern, den Druck auf die Regierung zur Harmonisierung der EU-Gesetze und der Politik zu erhöhen und
genügend Mittel für nachhaltige Projekte bereit zu stellen. Zudem fordern sie die internationalen Finanzinstitutionen auf,
die Finanzierung nicht nachhaltiger Projekte einzustellen und stattdessen im Bereich erneuerbare, Energieeffizienz, usw.
auszuweiten. Konkrete Forderungen bei der Planung von Energieprojekten, speziell der kleinen Wasserkraftwerke, liegen
in einer Verbesserung der Beratung mit der Öffentlichkeit und den örtlichen Gemeinden. Weiterhin würden sie gern
aufgrund der Befürchtung eines gravierenden Anstiegs von CO 2-Emissionen die Pläne für thermische Kraftwerke auf
Kohlebasis stoppen. Sie fordern, dass die Entwicklung im Energiesektor BuHs Thema der Strategic Environment
Assessment (SEA) sein sollte.
Der Konvent der Bürgermeister, der 2008 von der EU-Kommission gegründet wurde, unterstützt örtliche Behörden bei
der Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik. Mehrere Städte BuHs sind dem Bund beigetreten.
Energieangelegenheiten werden zentral in BuH durch das Gesetz über die Übertragung, die Systemregulatoren und .betreiber von Strom - Zakon o prijenosu, regulatoru i operatoru sistema električne energije (Amtsblatt BuH Nr. 7/02,
13/03), das Gesetz über die Gründung von Unternehmen zur Stromübertragung (Zakon o osnivanju komapanije za prijenos
električne energije u BiH) und das Gesetz über die Gründung des unabhängigen Systembetreibers für das
Übertragungssystem in BuH (Zakon o osnivanju nezavisnog operatera sistema za prijenosni sistem u BiH) (beide in
Amtsblatt BuH Nr. 35/04) geregelt.
Zusätzliche Regelungen bestehen in den Entitäten durch das jeweilige Stromgesetz (RS - Amtsblatt RS Nr. 8/08, 92/09,
FBuH - Amtsblatt FBuH Nr. 41/02, 24/05, 38/05, 66/13 - als auch in BD – Amtsblatt BD Nr. 34/06, 28/07, 61/10, 3/13).
In der RS zusätzlich durch das Energiegesetz (Amtsblatt RS Nr. 49/09), das im Mai 2009 verabschiedet wurde. Das Gesetz
über erneuerbare Energie und effiziente (Kraft-Wärme-Kopplung) KWK (Amtsblatt RS Nr. 39/13, 108/13) in der RS und
das Gesetz zur Nutzung der erneuerbaren Energie und effizienter KWK (Amtsblatt FuH Nr. 7013 05/14) regeln jeweils die
Nutzung erneuerbarer Energie und effizienter KWK im Allgemeininteresse der Entitäten. Auf Entitätsebene bestehen
Regelungen und Beschlüsse über das Tarifsystem für den Stromverkauf, die Bedingungen für die Stromverteilung und
andere Bereiche des Energiesektors.
2.6 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt
Die Öffnung des bosnisch-herzegowinische Energiemarktes sollte in Etappen seit 2007 erfolgen:
-
alle Kunden mit einem jährlichen Stromverbrauch über 10 GWh ab 01.01.2007
alle Kunden mit einem Verbrauch über 1 GWh ab 01.01.2008
alle Kunden außer der Kategorie Privathaushalte seit 01.01.2009
alle Endkunden seit 01.01.2015
In der RS konnten sich alle Verbraucher außer den Privathaushalten seit dem 01.01.2008 den Stromanbieter aussuchen.
Ab den 01.01.2015 haben alle Stromverbraucher in BuH die Möglichkeit auf dem offenen Markt sich den Anbieter
auszusuchen, dabei bleibt der Anschluss und auch das Übertragungsnetz das Gleiche.
Die Zahl der Stromkunden in BuH steigt kontinuierlich und Ende 2014 überstieg die Zahl 1,5 Millionen. Im Bereich des
Strom-Einzelhandels in BuH besteht auch weiterhin die Domination der drei Hauptmarktakteure EP BiH, EP HZ-HB und
ERS, die insgesamt 1.505.015 Verbraucher mit Strom versorgen, jeder in der eigenen geografischen Zuständigkeit.21
Neben den genannten Hauptstromanbietern (s. Tabelle 21 markiert gelb) sind auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt
22 weitere Stromanbieter lizenziert.
21
Derk: Arbeitsbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum: 26.05.2015)
29
Tabelle 21: Stromanbieter in Bosnien und Herzegowina
Nr.
Name des Stromanbieters
Datum der
Lizenzvergabe
Gültigkeit der Lizenz
1.
GEN-I d.o.o. Sarajevo
24.11.2010
01.03.2011 bis 29.02.2016
2.
“Interenergo” d.o.o. Sarajevo
24.11.2010
01.01.2011 bis 31.12.2015
3.
“Alpiq Energija BH” d.o.o. Sarajevo
11.05.2011
01.06.2011 bis 31.05.2016
4.
“Repower Adria” d.o.o. Sarajevo
19.01.2012
15.02.2012 bis 14.02.2017
5.
“Nezavisni operator sistema u Bosni i Hercegovini”
Sarajevo
03.07.2012
12.07.2012 bis 11.07.2019
6.
HSE BH d.o.o. Sarajevo
31.10.2012
01.12.2012 bis 30.11.2017
7.
MH “Elektroprivreda Republike Srpske” – Matično
preduzeće, a.d. Trebinje
27.12.2012
01.01.2013 bis 31.12.2017
8.
JP “Elektroprivreda Hrvatske zajednice Herceg
Bosne” d.d. Mostar
27.12.2012
01.01.2013 bis 31.12.2017
9.
JP Elektroprivreda Bosne i Hercegovine d.d. –
Sarajevo
27.12.2012
01.01.2013 bis 31.12.2017
10.
“Elektroprenos Bosne i Hercegovine”, a.d. Banja
Luka (Übertragungsunternehmen für Strom)
17.01.2013
11.
Javno preduzeće za komunalne djelatnosti
“Komunalno Brčko” d.o.o. Brčko Distrikt BiH
17.01.2013
19.01.2013 bis 31.10.2020
12.
Javno preduzeće za komunalne djelatnosti
“Komunalno Brčko” d.o.o. Brčko Distrikt BiH
17.01.2013
19.01.2013 bis 31.10.2017
13.
“ENERGY FINANCING TEAM” d.o.o. Trebinje
19.03.2013.
01.07.2013 bis 30.06.2018
14.
“Steelmin BH” d.o.o. Jajce
05.09.2013
06.09.2013 bis 05.09.2015
vorübergehende Lizenz
15.
“Elektro energija BH” d.o.o. Banja Luka
05.09.2013
06.09.2013 bis 05.09.2015
vorübergehende Lizenz
16.
HEP-Trade d.o.o. Mostar
27.11.2013
01.12.2013 bis 30.11.2015
vorübergehende Lizenz
17.
“Danske Commodities BH” d.o.o. Sarajevo
18.12.2013
19.12.2013 bis 18.12.2015
vorübergehende Lizenz
18.
“EZPADA” d.o.o. Mostar
26.3.2014
01.05.2014 bis 30.04.2019
19.
“KTG Zenica” d.o.o. Zenica
29.4.2014
01.05.2014 bis 30.04.2016
vorübergehende Lizenz
20.
“COMSAR ENERGY TRADING” d.o.o. Banja Luka
16.10.2014
01.11.2014 bis 21.05.2019
21.
Axpo BH d.o.o. Sarajevo
16.10.2014
22.11.2014 bis 21.11.2019
22.
“EL-EN SOLUTIONS” d.o.o. Banja Luka
03.11.2014
01.11.2014 bis 31.10.2019
23.
“B.S.I.” d.o.o. Jajce
27.11.2014
01.01.2015 bis 31.12.2016
24.
“PETROL BHOIL COMPANY”d.o.o. Sarajevo
25.02.2015
01.03.2015 bis 29.02.2020
25.
“PROENERGY” d.o.o. Mostar
25.02.2015
28.03.2015 bis 27.03.2020
01.02.2013 bis 31.01.2023
Quelle: DERK unter http://www.derk.ba/ba/licence (Abrufdatum: 03.06.2015)
Der Strommarkt ist zwar offen, aber noch keiner der Anbieter zeigt Interesse daran, Endkunden zu gewinnen. Experten
meinen, dass der Markt immer noch in der „Aufwärmphase“ ist, und es ist zu erwarten, dass es in der zweiten Hälfte 2015
zu einer größeren Nachfrage kommen wird. Ein großes Problem sind auch die übernommenen Subventionen. Sie sind der
Erwägung, dass ungefähr 3 Jahre für die Aufhebung der Subventionen notwendig sein werden und dann wären die Preise
30
auch für Privatkunden akzeptabel. Für den Wechsel des Stromanbieters wird der Strompreis in BuH ausschlaggebend sein,
da sich die Stromqualität (Übertragungsnetz) nicht ändern wird.22
Bosnien und Herzegowina wird langfristig gesehen keine grundlegenden Umwälzungen in der Energieversorgung erleben.
Braunkohle und Wasserkraft werden weiterhin die wichtigsten Energieerzeuger bleiben. Es ist aber vorgesehen, dass
erneuerbare Energiequellen eine stärkere Rolle spielen werden und im konventionellen Bereich wird Erdgas eine
wichtigere Rolle spielen.
Es sind größere Investitionen geplant, der Bau gleich mehrerer Kraftwerke wurde kürzlich aufgenommen oder die
Inbetriebnahme ist in naher Zukunft zu erwarten.
Tabelle 22: Thermische Kraftwerke (Braunkohle) in Planung
Eigentümer
“KTG Zenica”
d.o.o.
“Comsar Energy
RS” d.o.o.
“EFT – Bergbau und
thermisches Kraftwerk”
d.o.o. Stanari
EPBiH
Rudnici mrkog uglja
“Banovići” d.d.
EPBiH
EPBiH
Name des
thermischen
Kraftwerks
Te-To “Zenica”
(Kraft-WärmeKopplung)
Installiert
Standort e Leistung
(MW)
Zenica
2 x 126 +
1 x 135,5
Produktion
s-kapazität
(GWh/Jahr
)
Status/
Inbetriebnahme
3.250
Geplante
Inbetriebnahme
2017
TE “Ugljevik” 3
Ugljevik
2 x 300
3.371
Geplante
Inbetriebnahme
2016
TE “Stanari”
Stanari
300
2.000
Geplante
Inbetriebnahme
2016
TE “Tuzla” Blok 7
Tuzla
450
2.604
Banovići
300
1.758
Kakanj
300
910
Kakanj
100
keine Angabe
zu Kapazität
RiTE “Banovići”
Blok 1
TE “Kakanj”
Blok 8
TE “Kakanj” A
(kombiniert
Gasturbinen)
Geplante
Inbetriebnahme
2019
Geplante
Inbetriebnahme
2018
Geplante
Inbetriebnahme
2022
Geplante
Inbetriebnahme
2020
Quelle: Cin: Energiepotenzial in BuH, Sarajevo, Januar 2015. (Abrufdatum: 22.05.2015)
Im konventionellen Bereich (Braunkohle) zählen zu den geplanten Kraftwerken (s. Tabelle 22) beispielweise das 300-MWKraftwerk Stanari sowie jeweils zusätzliche Blöcke für die Kraftwerke Ugljevik (2x300 MW), Tuzla (450 MW) und Kakanj
(300 MW), hinzu kommt eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage (390 MW, Erdgas) in Zenica.
Außerdem wird mit einem Investitionsschub bei fossilen Energieträgern gerechnet. So soll in der FBuH, in nächster Zeit
der Einstieg in die Ölförderung gelingen. Dazu ist 2015 der Abschluss eines Konzessionsvertrags mit dem bevorzugten
strategischen Partner Royal Dutch Shell vorgesehen.23
eKapija: Tržište električne energije u BiH je otvoreno, ali pomaka još nema (Strommarkt in BuH ist geöffnet, aber eine Weiterentwicklung ist
nicht zu sehen ), veröffentlich am 16.04.2015.
23 GTAI (2015): Bosnien und Herzegowina erwartet 2015 weitere wirtschaftliche Belebung, veröffentlicht am 29.01.2015.
22
31
In BuH waren bis jetzt keine privaten thermischen Kraftwerke und große Windparks im Betrieb, aber kleine
Wasserkraftwerke und Solarkraftwerke im Privatbesitz sind an das Netz der Stromunternehmen angeschlossen. Private
Unternehmen sind interessiert am Bau neuer thermischer Kraftwerke. Der Bau des Kraftwerks „Stanari“ hat schon
begonnen und die Inbetriebnahme ist für 2016 geplant. In Planung ist auch der Bau von „Ugljevik“ (s. Tabelle 22). Beide
werden aus den Bergwerken jeweils Lignit oder Braunkohle als Energieerzeuger verwenden.24
Fachexperten zu Folge sind Braunkohle und thermische Kraftwerke von großer Bedeutung für die Entwicklung des Landes,
das eine lange Tradition im Bergbau hat. Doch der Bau neuer Kraftwerke, trotz des gesellschaftlichen Konsens über ihre
Nachhaltigkeit, ist einem erheblichen Risiko ausgesetzt. Das Risiko ist die Folge von komplexen Beziehungen der Entitäten
und ihrer Ministerien, der politischen Parteien, der Stromversorger, der professionellen und privaten Organisationen im
Kontext der Entwicklung der EU Rechtlinien.25
2.7 Erneuerbare Energie in Bosnien und Herzegowina
Im Bereich der erneuerbaren Energie soll neben einer verstärkten Nutzung der Wasserkraft auch zunehmend auf Wind als
Stromquelle gesetzt werden. Das sind Ressourcen über die beide Entitäten in nennenswertem Umfang verfügen. Im BuH
gibt es überschaubare Möglichkeiten zur Strom- und Wärmegewinnung aus Solar, Geothermie und Bioenergie. Eine
Zusammenfassung der Ausbaupläne für Investitionen und Förderprogramme für regenerative Energieträger liefert der
GTAI Bericht „Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft“ von Jan Triebel. Im
Folgenden werden einige dieser Daten für die Bereich Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Geothermie und Bioenergie
kurzgefasst.
In der FBuH zählen als besonders aussichtsreich für die weitergehende Erschließung zur Stromgewinnung aus Wasserkraft
die Flüsse Sana, Drina, Una, Fojnica, Lašva, Željeznica, Krivaja und Bosna. Die Energiestrategie der Regierung in dieser
Entität beziffert für diese die Möglichkeiten zum Bau weiterer größerer Wasserkraftwerke auf knapp 980 MW, wobei die
Leistung einzelner Anlagen zwischen 10 und 61 MW liegen könnte. Daneben verfügt die FBuH nachweislich auch über
beträchtliches Potenzial für die energetische Nutzung von Wasserläufen durch Anlagen mit einer Leistung von weniger als
10 MW. Die Rede ist von bis zu 800 kleinen Wasserkraftwerken mit einer Leistung von circa 700 MW, die technisch
machbar wären.26 Die Energiestrategie der RS führt sogar 3.200 MW an installierter Leistung als technisch machbar für
ihr Einzugsgebiet an. Damit könnten jährlich bis zu 9.500 GWh Strom erzeugt werden. Beträchtliches Potenzial zur
Nutzung der Wasserkraft sehen Energieexperten in der RS in erster Linie für die größeren Flüsse Trebišnjica, Drina und
Vrbas sowie deren jeweilige Einzugsgebiete. Die RS und die FBuH gewähren bei Wasserkraft garantierte
Einspeisevergütungen in Abhängigkeit von der Leistung. Die Preise werden in der FBuH für 12 Jahre garantiert, in der RS
sind es 15 Jahre.27
BuH hat ein gutes natürliches Windpotenzial mit Windgeschwindigkeiten im Bereich sieben bis neun m/s. Der
Energieentwicklungsplan der FBuH (APOEF) hält landesweit bis zu 2.000 MW installierter Kapazität technisch für
möglich. Als besonders windreich gilt der westliche Teil der Herzegowina. Vorerst soll sich die Entwicklung von Windparks
auf zwölf Lagen mit 720 bis 950 MW konzentrieren. Von diesen schneiden wiederum die Gebiete Podveležje, Mostarsko
Blato, Ugrovača, Duvanjsko Polje, Raško Polje und Dabarsko Polje mit potenziellen Möglichkeiten im Einzelfall von
teilweise bis zu 260 MW am besten ab. Vorerst bis 2019 soll eine Obergrenze von 350 MW für den Ausbau von Kapazitäten
im Bereich Windkraft gelten. Das vom Energieministerium der FBuH geführte Register zu Vorhaben im Bereich
erneuerbare Energien zählte Ende März 2014 insgesamt zwölf laufende Vorhaben zum Bau von Windkraftanlagen. Die
projektierte Kapazität reicht im Einzelfall von 36 bis 84 MW, die Gesamtleistung der zwölf Vorhaben summiert sich auf
634 MW. Erst kürzlich gab die Entitätsregierung ihre Zustimmung für den Bau von drei Windparks (in Podveležje, Kupres
und Tomislavgrad). Auch in der RS soll in den nächsten Jahren Windkraft zur Stromproduktion genutzt werden. Die
Energiestrategie der Entität sieht vor allem für vorerst 13 Lagen gutes Potenzial für Windkraftanlagen und beziffert dieses
auf eine Gesamtleistung von bis zu 640 MW. Beide Entitäten sehen für Strom aus erneuerbaren Quellen garantierte
Einspeisevergütungen vor.
vgl. Cin (2015)
eKapija: Iako se grade i planiraju, nove termoelektrane izložene riziku? (Auch wenn der Bau und die Planung des neues Kraftwerks Risiken
ausgesetzt ist?), veröffentlich: 10.04.2015.
26 GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am 09.05.2014.
27 GTAI (2014)
24
25
32
In BuH spricht auch einiges für eine stärkere Nutzung der Solarenergie, die Messungen haben ca. 2.000 bis 2.700
Sonnenstunden jährlich ergeben. Die Sonnenstrahlung liefert jährlich von 1.240 im Norden bis zu 1.600 kWh/m2 im Süden
des Landes. Herausragende Werte weisen Trebinje, Mostar und Ljubuški mit über 1.700 kWh/m2/a auf. Die bisher
installierten PV-Systeme in BuH weisen trotz der guten Sonneneinstrahlung eine geringe Gesamtkapazität von unter einem
MW auf. Laut einem Weltbankbericht aus dem Jahr 2008 wird für 2020 eine Solarenergienutzung von 39,72 GWh
vorhergesagt. Das theoretische Gesamtpotenzial an Solarenergie in BuH wird von der Weltbank (2008) auf 70,5 PWh/Jahr
geschätzt. Nach einer IPA-EPU-Studie aus dem Jahre 2010 liegt das Potenzial im Bereich installierter Kapazitäten der
Solarenergie bis 2020 bei 33MW.28
Im Bereich der Geothermie wurde bisher wenig Forschung betrieben, die Forschungstätigkeit hat in den letzten Jahren
jedoch zugenommen. Es bestehen drei bekannte Geothermiestandorte mit einer Maximaltemperatur von 85 C° und einer
Durchschnittstemperatur von 65,6 C°. Von insgesamt neun geothermischen Zonen könnten sich vier für die
Stromerzeugung eignen, während alle für die Direktnutzung zur Wärmeversorgung geeignet sind. Ein geplantes Projekt ist
die Bohrung von fünf Brunnen zur Fernwärmeversorgung in Bijeljina. Es existieren keine installierten Kapazitäten zur
Stromerzeugung aus Geothermie. Zwei Standorte waren bereits vor Jahren für die Stromerzeugung geplant gewesen.
Im Stadtgebiet Sarajevo soll dies über drei Brunnen in zwei bis drei km Tiefe erfolgen, aus denen eine Förderung von
geothermischem Wasser (120 C°) von 100 kg/s erwartet wird und zusätzliche Ressourcen zur Fernwärmeversorgung
bereitgestellt werden. Ein weiteres Projekt sieht ein MW an installierter Kapazität in der RS vor, das eine maximale
Fließgeschwindigkeit von 160 l/s bei einer Temperatur von 100 C° fördern soll. Das Potenzial zur kombinierten Strom- und
Wärmegewinnung im Bereich Geothermie wird für die FBuH auf 33 MW beziffert. In der RS gelten mittel- bis langfristig
Kapazitäten zwischen 50 und 100 MW als denkbar.29
Eine der erneuerbaren Energiequellen mit den höchsten Wachstumsaussichten ist mittelfristig Bioenergie. BosnienHerzegowina verfügt über große Waldaufkommen und eine stark ausgeprägte Landwirtschaft, deren Erzeugnisse und
Abfälle sich optimal für die Energiegewinnung nutzen lassen. Etwa die Hälfte des Landes (ca. 2,7 Mio. ha) ist mit Wald
bedeckt, das stehende Holzvolumen wird auf 300 Mio. m 3 beziffert und jährlich kommen etwa 10 Mio. m3 hinzu. Das
technische Gesamtpotenzial der Bioenergie von geschätzten 33,52 PJ/Jahr verteilt sich wie folgt: 20.000.000 m³ Biogas,
211.257 Tonnen Abfälle aus Obst-und Weingärten, 634.000 Tonnen Ernteabfälle, 3.858 Tonnen Abfälle aus Ölsaaten,
1.142.698 m³ Rückstände aus der holzverarbeitenden Industrie, 1.466.973 m³ Brennholz, 599.728 m³ Forst-Biomasse.
Expertenschätzungen zufolge könnten 9.200 GWh aus Biomasse erzeugt werden. Die Nutzung der Biomasse beträgt 4,2%
und beschränkt sich ausschließlich auf die Beheizung von Haushalten. In einigen Gebieten von BuH, wo ein Fernwärmenetz
nicht vorhanden ist, beläuft sich der Verbrauch von Biomasse (Holz und Holzkohle) auf bis zu 60% des gesamten
Energieverbrauchs. Biomasse wird zwar immer häufiger zur Produktion von Holz-Pellets und Holz-Briketts und zur
Beheizung von Haushalten genutzt, aber bisher nur sehr selten in der Industrie, Landwirtschaft und Stromerzeugung.30
Für die Nutzung erneuerbarer Quellen für die Stromerzeugung ist im Land ein Fördermechanismus vorgesehen. In den
beiden Entitäten ist jeweils eine eigene Regelung zu den Einspeisevergütungen vorhanden.
Die Energiegemeinschaft hat BuH einen Anteil von 34% erneuerbarer Energie im Jahre 2009 anerkannt und eine
verpflichtenden Ziel von 40% EE bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 festgelegt. Beide Regierungen, sowohl die
FBuH als auch die RS, haben Aktionspläne zur Nutzung und Förderung der EE in Jahr 2014 verabschiedet. Laut dem
Aktionsplan der FBuH: So sollen bis 2020 50 MW Leistungen in Wasserkraftwerken installiert werden, die zu 205 MWh
Stromerzeugung führen werden, 12 MW Solar-Kapazitäten, die 18 MWh Strom und 43 MW Kapazitäten der Windenergie,
die jährlich 107 MWh Strom erzeugen sollen. Die FBuH wird auch 4,6 W Energie aus Biomasse fördern, die zu 30 MWh
elektrische Energie erzeugen kann.31
Dena (2012), S.53.
vgl. Dena (2012); GTAI (2014)
30 Dena (2012), S. 62.
31 Cin (2015)
28
29
33
Die RS hat sich für die Förderung von Wasserkraftwerken und Solaranlagen verpflichtet. So soll bis 2020, 110 MW
Kapazitäten in Wasserkraftwerken installiert werden, die umgerechnet 495 MWh erzeugen werden. Solaranlage mit der
vorgesehenen zu installierenden Leistung von 4,2 MW könnten 5 MWh Strom produzieren. Windparks mit bis zu 100 MW
sind geplant und eine Stromerzeugung von 200 MWh. Aus Biomasse mit einer Kapazität von 16,4 MW ist die Produktion
von 44,56 MWh Strom vorhergesehen.32
In Tabelle 23 ist der erwartete Endbruttoverbrauch erneuerbarer Energie beim Endenergieverbrauch laut dem Aktionsplan
der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie in den Sektoren - Kühlen und Heizen, Strom und Transport dargestellt.
Dabei wird gerechnet, dass der Anteil an EE im Bereich Kühlen und Heizen 990 ktoe erreichen wird. Bei der
Stromerzeugung aus EE in FBuH sollte sich der Anteil an EE um 37% steigern. Im Sektor Transport sollte bei einer
Steigerung von über 200% der Anteil 70ktoe vermerken.
Die Tabelle 24 zeigt einen erwarteten Überblick der EE bei der Gesamt-Stromerzeugung bis 2020. Auffällig ist, dass, wenn
alle Ziele aus den Aktionsplan realisiert werden, es zu einer anderen Verteilung kommen wird, wobei fast 30% des Stroms
aus Windkraft erzeugt werden, 8,33% aus Biomasse und 5% aus Solarenergie.
32
Cin (2015)
34
Tabelle 23: Berechnung des EE-Anteils in den einzelnen Sektoren beim Endenergieverbrauch (ktoe) in der FBuH
Erwarteter
Endbruttoverbrauch
EE
(A) zum Heizen und
Kühlen
2005
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
698
683
885
899
897
929
883
916
939
962
983
990
(B) Strom aus EE
285
417
224
244
282
285
347
350
355
368
371
390
(C) im Transport
0
23
23
23
23
43
43
50
50
60
70
1131
1167
1238
1273
1308
1344
1380
1415
1450
Erwartete
Endverbrauch EE
983
1096
23
1202
Quelle: Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie: APOEF (Aktionsplan der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie). Sarajevo, Mai 2014.
Tabelle 24: Überblick: Stromerzeugung aus EE (Prognose bis 2020) in der FBuH
pro Jahr
Energie aus Wasserkraft:
4100
Geothermische Energie:
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2018
2019
2020
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
MW
GWh
20,729
86,120
20,729
86,120
23,918
98,062
28,747
117,862
30,052
123,212
36,585
150,000
39,024
160,000
40,244
165,000
50,000
205,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
Solarenergie:
1500
1,265
1,856
1,265
1,856
3,900
5,850
5,230
7,850
5,900
8,850
8,000
12,000
9,330
14,000
9,670
15,000
12,000
18,000
Energie aus Windkraft:
2500
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
0,000
24,000
60,000
30,000
75,000
38,000
95,000
42,800
107,000
Energie aus Biomasse:
6500
0,000
0,000
0,000
0,000
0,923
6,000
1,846
12,000
2,154
14,000
2,769
18,000
3,385
22,000
3,846
25,000
4,615
30,000
21,994
87,976
21,994
87,976
28,741
109,912
35,823
137,712
38,106
146,062 71,355
GESAMT:
2012
ANREIZ
2013
2014
2015
2016
240,000 81,739
2017
271,000 91,760
2018
300,000 109,415
2019
360,000
2020
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
(GWh)
(%)
Wasserkraftwerke
86,12
97,89%
98,06
89,22%
117,86
85,56%
123,21
84,36%
150
62,50%
160
59,04%
165
55,00%
205
56,94%
Solaranlagen
1,86
2,11%
5,85
5,32%
7,85
5,70%
8,85
6,04%
12
5,00%
14
5,17%
15
5,00%
18
5,00%
Biomasseanlagen
0
0
6
5,46%
12
8,14%
14
9,59%
18
7,50%
22
8,19%
25
8,33%
30
8,33%
Windkraftanlagen
0
0
0
0
0
0
0
0
60
25,00%
75
27,68%
95
31,67%
107
29,72,%
87,98
100%
109,91
100%
137,71
100%
146,06
100%
240
100%
271
100%
300
100%
360
100%
GESAMT
Quelle: Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie: APOEF (Aktionsplan der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie). Sarajevo, Mai 2014.
35
IV. ENERGIEEFFIZIENZ IN BOSNIEN UND
HERZEGOWINA
1. ENERGIEEFFIZIENZ IM BAUWESEN
1.1 Allgemeiner Überblick
Die bosnisch-herzegowinische Bauwirtschaft verzeichnete nach der Wirtschaftskrise 2009 einen Rückgang und leidet
immer noch unter der Investitionskrise und der Schwäche am Wohnungsbaumarkt. Jedoch verzeichnet die Bauwirtschaft
in 2013 eine Steigerung in Höhe von 5,3% im Vergleich zu 2012.
Das Land verbraucht fast fünf Mal mehr Energie nach Einheit des Nationalprodukts als die EU-Länder und zweieinhalb
Mal mehr als der Weltdurchschnitt. Andere Experten sind der Meinung, dass BuH ca. 20% des Bruttoinlandsprodukts auf
Energie verbraucht.
Die schlechte Gebäudeisolierung (mangelhafte Wärmedämmung) ist hauptsächlich verantwortlich für diesen relativ hohen
Verbrauch. Laut Expertenschätzungen verfügen 85% der bewohnten Gebäude weder über eine ausreichende
Wärmeisolierung noch über ein angepasstes Heiz- und Kühlungssystem. Die Mehrheit der Wohngebäude ist älter als 30
Jahre und entspricht nicht mehr den heutigen Gebäudestandards.33
Laut der Studie über den Energiesektor in BuH aus dem Jahr 2005 bestehen im Land insgesamt 1.097.200 Wohneinheiten
bzw. 97,8 Millionen m2 Wohnfläche. Davon sind 70% Familienhäuser und 30% Wohnungen.
Seit 2009 ist in der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation BuH die „Verordnung über die technischen
Anforderungen für den Wärmeschutz von Gebäuden und rationale Energienutzung“ in Kraft. Gemäß dieser Verordnung
darf der Energieverbrauch für die Beheizung neuer Wohngebäude 95 kWh/m2 nicht überschreiten, was auch die EURichtlinien vorsehen. Jedoch liegt der durchschnittliche Energieverbrauch in den Gebäuden in BuH weit über diesem Wert
und beträgt zwischen 180 und 200 kWh/m2 und in den Privathäusern sogar rund 350 kWh/m2. 34
Zudem müssen laut „Verordnung über Energiezertifizierungen von Gebäuden“ alle neuen Gebäude, bestehende Gebäude,
die verkauft oder vermietet werden, sowie Gebäude des öffentlichen Sektors, deren Fläche größer ist als 500 m2, ein
Zertifikat, das die definierten Energiestandards nachweist, vorweisen.
Bei den ca. 141.000 Wohneinheiten im Kanton Sarajevo, einem der am dichtesten besiedelten Kantone/Regionen in BuH,
sieht der Energieverbrauch folgendermaßen aus:
-
50.000 Haushalte beheizen sich durch das Erdgas
47.000 Haushalte beheizen sich durch zentralisierte Fernwärmeversorgung
44.000 Haushalte beheizen sich durch das Brennholz35
Im Kanton Sarajevo werden jährlich ca. 500 Millionen Euro für Heiz- und Heizungsinstandhaltungskosten ausgegeben.
Auf die Beheizung der Haushalte entfallen über 60% des gesamten Energieverbrauchs. Der durchschnittliche Verbrauch
im Jahr für die Beheizung von Gebäuden liegt in den Haushalten zwischen 140 und 250 kWh/m2. Die Hauptursachen für
den hohen Energieverbrauch sind die schlechte Wärmeisolierung und die zum Teil durch den Krieg erheblich beschädigten
Gebäude, die den heutigen Standards nicht entsprechen.36
Im Zentrum für Fortbildung und Steigerung des Bewusstseins über den Bedarf im Bereich der Energieeffizienz betonen,
dass es notwendig ist, Energie sowohl in Gebäuden als auch in der Industrie zu sparen. Obwohl Bosnien und Herzegowina
zu den größten Energieverschwendern in Europa zählt, hat das Land weder eine Agentur für Energieeffizienz noch ein
Ministerium für Energie auf der Landesebene, so dass dieser Bereich auf der Entitätsebene geregelt ist.
Expertengespräche
Nihad Harbaš (2013): Benefiti implementacije mjera energetske efikasnosti u javnom i stambenom sektoru u BiH (Die Vorteile der Umsetzung
von Energieeffizienzmaßnahmen in öffentlichen und Wohnungssektor in Bosnien und Herzegowina ). In: m-Kvadrat Nr. 60.
35 Nihad Harbaš (2013)
36 Al-Jazeera: Poticanje energetske efikasnosti u BiH (Förderung der Energieeffizienz in BuH) veröffentlicht 12.01.2015.
33
34
36
Da das Land über keine Agentur oder Ministerium auf der Gesamtstaatsebene verfügt, hat das zur Folge, dass es EUProjekte verpasst. Egal ob es um Zuschüsse oder Kredite handelt, immer sind sie dem Staat und nicht den Entitäten
gewidmet.
Die Energieeffizienz wird zusätzlich gefördert, wenn der Verbrauch der zentralisierten Fernwärmeversorgung nicht nach
dem Quadratmeter sondern nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet wird und wenn der Strompreis eine wirtschaftliche
und keine soziale Kategorie wird.
1.2 Klimatische Verhältnisse
Das Klima in Bosnien und Herzegowina ist recht abwechslungsreich und wird von verschiedenen geografischen Faktoren
beeinflusst. Das Land liegt in Südosteuropa, und das Klima steht unter dem Einfluss des Atlantischen Ozeans im Westen,
des Mittelmeeres und des Adriatischen Meeres im Süden. Umgeben ist das Land vom weitläufigen europäischen
kontinentalen Festland im Norden, asiatischen Festland im Nordosten und Osten und dem afrikanischen Festland im
Süden. Das Land charakterisieren drei klimatische Zonen: kontinentales, mediterranes und alpines Gebirgsklima. 37
Im Norden und zum Teil im Landesinneren überwiegt typisch kontinentales Klima mit warmen und trockenen Sommern
und kalten und nassen Wintern. Die wärmste Gegend dieser Region liegt im nordöstlichen Bosnien, Richtung Südwesten
wird es in der kontinentalen Region frischer. Zwar fällt auch im Norden Schnee, jedoch weit weniger häufig als in ZentralBosnien. Die Niederschlagsmenge liegt bei einem Jahresdurchschnitt von 700 bis 1.100 Liter pro Quadratmeter. Die
Sommer zeichnen sich durch hohe Temperaturen aus. Durchschnittliche Sommertemperaturen liegen zwischen 30°C und
35°C in den Städten und Flusstälern, die Wintertemperaturen zwischen 0°C und 20°C.
In der überwiegend durch Mittelgebirge geprägten Landschaft im Zentrum und den Höhenlagen mit fast 2.400 hohen
Bergen herrscht alpines Gebirgsklima. Hier sind die Sommer kurz und kühl und die Winter sind entsprechend lang und
kalt. Gerade in den Höhenlagen fällt häufig und viel Schnee. Durchschnittliche Sommertemperaturen in den Berggebieten
überschreiten in der Regel nicht 25°C und die Wintertemperaturen können bis zu -28°C sinken. In dieser Region liegt die
jährliche Niederschlagsmenge bei durchschnittlich 1.000 bis 1.200 Liter pro Quadratmeter.
In den Küstenregionen und den in der Nähe zur Adria liegenden Gebieten, (Herzegowina) ist das Klima mediterran. Hier
sind die Winter mild und feucht, während es im Sommer trocken ist und sehr warm werden kann. Zwar werden im Winter
nur in sehr seltenen Fällen Temperaturen im Minusbereich gemessen, in den Sommermonaten kann es dagegen längere
Zeit sehr heiß werden (über 35°C). Allerdings sorgt das Gebirge der Dinariden dafür, dass es auch im Sommer immer
wieder regnen kann. Im Winter sind vor allem die starken Fallwinde aus den kalten Gebirgen im Osten, die sogenannte
Bora, prägend.
Abbildung 10 zeigt im Norden ein gemäßigtes kontinentales Klima (hellflieder), im Landesinneren (dunkelflieder) ein
subalpines gemäßigtes kontinentales Klima. In den Gebirgsregionen (korallenfarben) herrscht Gebirgsklima, südlicher in
der Herzegowina (flieder) subalpines mediterranes Klima. Einige Teile der südlichen Herzegowina (beige) charakterisiert
ein gemäßigtes mediterranes Klima. Im Süden des Landes Richtung Küstenregion (orange) herrscht mediterranes Klima.
37
Quellenlage Kapitel 1.3 - Weltbank (2008): ESSBiH: Studie Energiesektor in BuH. Modul 9 – Fernwärme (daljinsko grijanje).
37
Abbildung 10: Klimakarte Bosnien und Herzegowinas
Quelle: Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen (2012): Bericht über die Umweltsituation in Bosnien und Herzegowina, S. 42.
38
1.3 Struktur und Trends im Bauwesen
Marktstruktur im Bauwesen
Der Gesamtwert der in 2013 erbrachten Bauleistungen in Bosnien und Herzegowina betrug rund 718 Millionen Euro und
verzeichnet somit eine Steigerung von 5,4% im Vergleich zum Vorjahr (681 Millionen Euro).
In der Struktur der in 2013 erbrachten Bauleistungen beträgt der Anteil des Hochbaus 34% und der Anteil des Tiefbaus
66%.
Zu verzeichnen ist die Steigerung des Anteils beim Tiefbau von 15,5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptursache dafür
ist der Bau der Autobahn auf dem Korridor 5c (Steigerung des Verkehrsinfrastrukturbaus um 20,3%). Der Hochbau
verzeichnet jedoch einen Rückgang von 10,1%.
Der Anteil der Bauwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt in 2013 betrug 3,86% und ist somit im Vergleich zu 2012 (3,97%)
um 0,11% gesunken.
Tabelle 25: Strukturdaten zur Bauwirtschaft in Bosnien und Herzegowina
Beschreibung
2012
2013
Wert der erbrachten Bauleistungen (in Mio. Euro)
681
718
- Hochbau
271
244
- Tiefbau
410
474
Anteil der Bauwirtschaft am BIP (in %)
3,97
3,86
Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015)
Laut bosnisch-herzegowinischem Statistikamt wurden in 2014 im Vergleich zum Vorjahr 6,1% weniger Baugenehmigungen
erteilt. Beim Hochbau ist der rückläufige Trend deutlich spürbar (-7,6%). Dabei ist ein Rückgang von -3,2% bei
Wohngebäuden und ein Rückgang von -16,2% bei Nichtwohngebäuden zu verzeichnen. Dagegen ist beim Tiefbau eine
Steigerung von 0,9% ersichtlich.
Von den insgesamt 814 erteilten Baugenehmigungen entfielen 666 Genehmigungen für den Bau von Gebäuden und 148
Genehmigungen für Tiefbauprojekte.
Den genauen Überblick über die Struktur der erteilten Baugenehmigungen gibt folgende Tabelle.
Tabelle 26: Erteilte Baugenehmigungen nach dem Typ der Tätigkeit in 2014
Beschreibung der Tätigkeit
Gesamt
HochbauObjekte
TiefbauObjekte
Gesamt
814
666
148
Neubau
673
552
121
Ausbau/Überbau
75
73
2
Renovierung baufälliger Gebäude
2
2
-
Umstellung von Nichtwohnräumen in neue Wohnungen
6
6
-
Sonstige Umstellungen von Räumen in Gebäuden
7
7
-
Sonstige Rekonstruktionen
51
26
25
Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015)
39
1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren
Hochbau (Wohnungs- und gewerblicher Bau)
Aktuellen statistischen Angaben zufolge betrug der Gesamtwert des Hochbaus in 2013 rund 244 Millionen Euro, wobei
der Anteil der fertiggestellten Wohngebäude bei 34,5% (84 Mio. Euro) und der Nichtwohngebäude bei 65,5% (160 Mio.
Euro) liegt. Dabei ist der Wert der 2013 fertiggebauten Wohngebäude um 19,6% und der Wert der fertiggebauten
Nichtwohngebäude um 4,1% im Vergleich zu 2012 gesunken.
Tabelle 27: Wert des Hochbaus in Bosnien und Herzegowina (in Mio. Euro)
Beschreibung
2012
2013
Wert der fertiggestellten Hochbauobjekte
271
244
-Wert der fertiggestellten Wohngebäude
104
84
-Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude
167
160
Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015)
Bei der Analyse des Wertes der fertiggestellten Wohngebäude ist deutlich ersichtlich, dass 2013 der Wert der gebauten
Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen viel geringer ist, jedoch aber der Wert der gebauten Gemeindewohnungen
viel höher ist im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl die Bevölkerung immer mehr in die Großstädte zieht, ist der Wert der
gebauten Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen kleiner. Der Grund dafür könnten die kleiner gewordene
Kaufkraft der Bevölkerung und die hohen Preise sein.
Tabelle 28: Wert der fertiggestellten Wohngebäude (in Mio. Euro)
Beschreibung
2012
2013
Wert der fertiggestellten Wohngebäude
104
84
- Wohngebäude mit einer Wohnung
9
8
- Wohngebäude mit zwei oder mehr
Wohnungen
- Gemeindewohnungen
90
40
5
36
Quelle: Statistikagentur BuH: „Wohnungsbau in Bosnien und Herzegowina“ (Stambena gradnja u BiH) – Periode Januar-Dezember 2013. (Abrufdatum:
04.06.2015)
Ebenso ist auch der Gesamtwert der fertiggestellten Nichtwohngebäude von 167 Mio. Euro in 2012 auf 160 Mio.
Euro in 2013 gesunken. Einen Überblick über den Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude im Einzelnen gibt
folgende Tabelle.
Tabelle 29: Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude (in Mio. Euro)
Beschreibung
2012
2013
Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude
- Hotels und ähnliche Gebäude
167
11
160
5
- Bürogebäude
49
53
- Gebäude für Groß- und Einzelhandel
27
21
- Gebäude für Transport und Kommunikation
6
5
- Industriegebäude und Lagerhallen
- Öffentliche Gebäude (Kultur, Kunst, Freizeit, Bildung),
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
- Sonstige Nichtwohnbauten
27
38
31
37
8
6
Quelle: Statistikagentur BuH: „Wohnungsbau in Bosnien und Herzegowina“ – Periode Januar-Dezember 2013. (Abrufdatum: 04.06.2015)
40
Obwohl die Anzahl der gebauten Gebäude von 375 im Jahr 2012 auf 345 Gebäude im Jahr 2013 gesunken ist, hat sich die
gebaute Gesamtfläche um rund 2% vergrößert.
Es ist ein rückläufiger Trend bei fertiggebauter Gesamtfläche bei Wohngebäuden (-20%), jedoch ein zunehmender Trend
bei fertiggebauter Gesamtfläche bei Nichtwohngebäuden (+31%) in 2013 im Vergleich zu 2012 zu erkennen. Bei den
fertiggebauten Wohnungen ist auch der negative Trend zu verzeichnen (rund 30.000 m2 weniger Fläche und rund 640
weniger Wohnungen).
Nach den neuesten Angaben der Statistikagentur BiH wurden in 2014 in Bosnien und Herzegowina insgesamt 2.440
Wohnungen mit einer Fläche von 136.225 m2 gebaut.
Einen detaillierten Überblick über die Anzahl und Fläche geben folgende zwei Tabellen.
Tabelle 30: Anzahl und Fläche der fertiggestellten Wohn- und Nichtwohngebäude und Wohnungen
Beschreibung
2012
2013
Anzahl
Fläche in m2
Anzahl
Fläche in m2
Fertiggestellte Gebäude
375
426.804
345
435.563
- Wohngebäude
193
238.498
141
189.056
- Nichtwohngebäude
182
188.306
204
246.507
Fertiggestellte Wohnungen
3.061
156.722
2.423
125.152
Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015)
Tabelle 31: Fertiggestellte Wohnungen nach Baugröße und Zimmeranzahl
Beschreibung
Gesamt
Einzimmerwohnungen
Zweizimmerwohnungen
Dreizimmerwohnungen
Vier- und Mehrzimmerwohnungen
Maßeinheit
Anzahl
m2
Anzahl
m2
Anzahl
m2
Anzahl
m2
Anzahl
m2
2012
3.061
156.722
1.077
41.037
1.328
68.413
557
36.589
99
10.683
2013
2.423
125.152
680
24.476
1.200
59.586
439
30.790
104
10.300
Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015)
Nach Angaben der Statistikagentur der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation Bosnien-Herzegowina beträgt 2014
der durchschnittliche Preis eines Quadratmeters bei fertiggebauten Neubauwohnungen in der Föderation BuH 784 Euro.
Dabei beträgt der Baupreis eines Quadratmeters bei Neubauwohnungen 610 Euro, was einen Anteil von 77,8% im
Gesamtpreis ausmacht.
Bei den Nichtwohngebäuden herrscht nach wie vor Bedarf an neuen und modernen Hotel-, Büro-, Handels- und
Logistikflächen. Die Zunahme von 31% bei fertiggebauten Flächen 2013 im Vergleich zu 2012 bestätigt die These. Die
folgende Tabelle gibt genaue Zahlen für diesen Bereich.
41
Tabelle 32: Strukturdaten der fertiggestellten Nichtwohngebäuden
Beschreibung
Maßeinheit
2012
2013
Gesamt
Anzahl
m2
m3
Anzahl
m2
m3
Anzahl
m2
m3
Anzahl
m2
m3
Anzahl
m2
m3
Anzahl
m2
m3
Anzahl
182
188.306
751.547
6
8.900
14.000
31
61.324
168.495
27
17.541
56.280
22
6.918
16.700
36
41.378
158.084
34
204
246.507
873.429
8
11.785
35.021
35
73.221
221.265
27
27.559
86.612
17
13.387
47.785
51
45.078
217.658
50
m2
m3
Anzahl
m2
m3
41.920
304.282
26
10.325
33.706
68.083
242.880
16
7.394
22.208
- Hotels und ähnliche Gebäude
- Bürogebäude
- Gebäude für Groß- und Einzelhandel
- Gebäude für Transport und Kommunikation
- Industriegebäude und Lagerhallen
- Öffentliche Gebäude (Kultur, Kunst, Freizeit und
Bildung), Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen
- Sonstige Nichtwohngebäude
Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015)
Bei der Anzahl der erteilten Baugenehmigungen für den Wohnungsbau in 2014 ist eine Steigerung von 19% im Vergleich
zum Vorjahr ersichtlich, wobei es sich dabei um eine Steigerung der Nutzfläche von 4% handelt.
Den genauen Überblick über die Struktur der erteilten Baugenehmigungen für den Wohnungsbau gibt folgende Tabelle.
42
Tabelle 33: Erteilte Baugenehmigungen für Wohnungen in den Hochbauobjekten in 2014
Anzahl der
Wohnungen
Nutzfläche
in m2
Wohnungen nach Zimmeranzahl
1-Z
2-Z
3-Z
4-Z
5-Z
Gesamt
1.389
97.364
332
468
279
189
121
Neubau
1.329
93.359
313
449
268
184
115
-Wohngebäude
1.325
92.915
312
449
268
182
114
--Wohngebäude mit einer
Wohnung
291
31.962
21
33
58
87
92
--Wohngebäude mit zwei
Wohnungen
132
10.241
9
54
44
14
11
--Wohngebäude mit drei oder
mehr Wohnungen
902
50.712
282
362
166
81
11
-Nichtwohngebäude
4
444
1
0
0
2
1
Ausbau/Überbau
51
3.551
13
18
9
5
6
Renovierung baufälliger
Gebäude
1
40
1
0
0
0
0
Umstellung von
Nichtwohnräumen in neue
Wohnungen
8
414
5
1
2
0
0
Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015
Bei der geographischen Verteilung von neuen Gebäuden (Wohn- und Nichtwohngebäuden) konzentrieren sich die meisten
Neubauten auf die Region der Hauptstadt Sarajevo, gefolgt von der Region Banja Luka im Nordwesten des Landes, Region
Tuzla im Nordosten, Region Zenica in Zentral-Bosnien und Region Mostar im Süden des Landes. Das Gebiet der Stadt
Sarajevo bzw. des Kantons Sarajevo ist im Vergleich zu anderen bosnisch-herzegowinischen Städten in der Bauaktivität
führend. Dies lässt sich zum Teil mit der stetig wachsenden Einwohnerzahl und mit dem fortlaufenden Ausbau Sarajevos
als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes erklären.
43
Tief- und Infrastrukturbau
Laut Angaben des bosnisch-herzegowinischen Statistikamtes beläuft sich der Wert der durchgeführten Tiefbauarbeiten in
2013 auf 474 Millionen Euro und liegt damit um 16% über dem Vorjahreswert.
Die Mehrheit dieses Wertes bezieht sich auf den Bau der Autobahn auf dem Korridor VC, der von Budapest in Ungarn zum
Hafen Ploče in Kroatien führt. Diese Autobahn fängt in Bosnien-Herzegowina am Fluss Save in der Ortschaft Svilaj in
Nordbosnien an (Nordgrenze zu Kroatien) und endet in der Ortschaft Bijača in Südbosnien (Südgrenze zu Kroatien).
Im Bereich des Korridors VC, mit einer Breite von 40 km (auf weniger als 20% des Territoriums von BuH) lebt rund 50%
der Bevölkerung, die über 60% des Bruttoinlandprodukts von Bosnien-Herzegowina leistet.
Die Implementierung des Autobahnbaus liegt auf der Entitätsebene.
Laut Angaben des staatlichen Unternehmens „Autoceste Federacije BiH“ soll in der bosnisch-herzegowinischen Entität
Föderation BuH 2015 eine Autobahn in der Länge von rund 20 Kilometern mit einem Investitionswert von rund 250
Millionen Euro gebaut werden. Die Gesamtlänge der Autobahn auf dem Korridor VC beträgt 340 km. Auf dieser
Gesamtlänge sollen ungefähr 30 km Brücken und rund 75 km Tunnels gebaut werden. 38
Laut Angaben des staatlichen Unternehmens „Autoputevi Republike Srpske“ hat der Bau des Korridors VC durch die
bosnisch-herzegowinischen Entität Republika Srpska noch nicht begonnen. Unabhängig vom Korridor VC wird die
Autobahn von der Stadt Banja Luka zur Stadt Doboj gerade gebaut. 39
Die Regierung der Föderation BuH hat den Bau von 52 km beendet. Der Bau wird finanziert durch die Mittel der
Europäischen Investitionsbank (EIB), Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Organisation
erdölexportierender Länder (OPEC), des Kuwait Fonds für Wiederaufbau und Entwicklung sowie durch die Eigenmittel
des öffentlichen Unternehmens JP Autoceste Federacije BiH.
Der größte Teil der Tiefbauprojekte bezieht sich auf den Bau der Autobahn auf dem Korridor VC. Der Schwerpunkt des
Tiefbaus wird sich sicherlich in der Zukunft verstärkt auf den Bahnausbau und die Bahnmodernisierung, ebenso auf dem
Korridor VC, verlagern. Zudem wird es mehr Projekte im Bereich Energie- und Hafenausbau, Wasserversorgung und
Abwasserentsorgung sowie Abfallentsorgung und -behandlung geben.
Laut bosnisch-herzegowinischem Statistikamt wurden im Jahr 2014 insgesamt 148 Genehmigungen für Tiefbauprojekte
erteilt. Eine Steigerung der erteilten Baugenehmigungen von 0,9% in 2014 im Vergleich zum Vorjahr ist ersichtlich. Der
größte Teil dieser Genehmigungen, insgesamt 121, bezieht sich auf den Neubau und 25 Genehmigungen auf die
Rekonstruktionen bestehender Tiefbauobjekte.
In der Struktur der in 2013 erbrachten Bauleistungen im Tiefbau (insgesamt 474 Mio. Euro) dominiert die
Verkehrsinfrastruktur mit 76% (359 Mio. Euro), gefolgt vom Leitungsbau mit 15% (71 Mio. Euro) und komplexen
Industriebauten mit 8% (40 Mio. Euro). Dabei ist der Wert der 2013 fertiggebauten Verkehrsinfrastruktur um 20,3% und
der Wert der fertiggestellten komplexen Industriebauten um 55,1% im Vergleich zu 2012 gestiegen.40
s. www.jpautoceste.ba
s. www.autoputevirs.com
40 s. Statistikagentur Bosnien und Herzegowina unter www.bhas.ba
38
39
44
Tabelle 34: Strukturdaten zum Wert im Tiefbau (in Mio. Euro)
Beschreibung
2012
2013
Wert der fertiggestellten Tiefbauobjekte
410
474
Wert der fertiggestellten Verkehrsinfrastruktur
299
359
- Autobahnen und Straßen
265
330
- Eisenbahnschienen
6
3
- Landebahnen
0,6
-
- Brücken und Viadukte, Tunnel und Unterführungen
19
17
- Häfen und Wasserstraßen, Dämme und Wasserbauobjekte
9
10
Wert der fertiggestellten Rohrleitungen, Kommunikations- und
elektrischen Leitungen
79
71
- Fernrohrleitungen, Kommunikations- und elektrische Leitungen
22
18
- Lokale Rohrleitungen und Kabeln
57
53
Wert der fertiggestellten komplexen Industriebauten
26
40
Wert der fertiggestellten nicht erwähnten Tiefbauobjekte
7
4
- Bauobjekte für Sport und Freizeit
6
3
- Sonstige nicht klassifizierte Tiefbauobjekte
1
1
Quelle: Statistikagentur BuH: „Index der Produktion im Bauwesen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015)
1.5 Instandhaltungen, Modernisierungen, An- und Umbauten
Eine der wichtigsten Aufgaben der bosnisch-herzegowinischen Baubranche für die Zukunft soll laut Aussagen aus der
Politik und Bauwirtschaft die Modernisierung der älteren Bauobjekte sein und ihre Anpassung an die Anforderungen der
staatlichen Energiepolitik.41
Allerdings wurden in den letzten Jahren nur wenige Baugenehmigungen für die Rekonstruktion bestehender Bauten erteilt.
Ein großer Teil dieser Baugenehmigungen für die Rekonstruktion bezieht auf die Rekonstruktion der durch den Krieg
zerstörten Bauten. Die bosnisch-herzegowinische Bauwirtschaft hat sich in den letzten Jahren viel mehr auf die
Rekonstruktion der zerstörten Infrastruktur und den Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden fokussiert. Genaue
Angaben sind nicht vorhanden.
Laut Meinungen der Experten sind zwischen 1950 und 1990 in Bosnien und Herzegowina etwa 60% aller Wohnungen und
nach 1990 nur noch 5-6% der heute bestehenden Wohngebäude erbaut worden. Der Großteil dieser vor 1990 erbauten
Wohnungen befindet sich in Gebäuden, die nach Plattenbauweise aus Betonfertigteilen erbaut sind.
Infolge der relativ schnell gewachsenen Bevölkerungszahlen in der Nachkriegszeit zwischen 1950 und 1980 sind zahlreiche
Großwohnsiedlungen entstanden. Dies bezieht sich besonders auf die Städte Sarajevo, Banja Luka, Tuzla, Zenica, Mostar
und einige andere. Aufgrund der plötzlich einsetzenden Entwicklung des Wohnbaus in den 1950er und 1960er Jahren und
wegen fehlender Vorschriften zum Wärmeschutz wurden bis in die 1980er Jahre zahlreiche Wohn- und Nichtwohngebäude
fertig gebaut, die heute mit einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von über 200 kWh/m2 als große
Energieverbraucher gelten. Laut Expertenmeinungen ist es möglich durch die energieeffiziente Sanierung alter Häuser und
Wohngebäude über 60% der Heizenergie einzusparen.
41
Quellenlage Kapitel 1.5 - Expertengespräche
45
1.6 Baumaterialien
Die wichtigsten Baumaterialien für die Reduzierung des Wärmeverlustes in Gebäuden sind Fenster und
Wärmeisolationsmaterialien. Die wichtigsten Wärmedämmungsmaterialien sind expandiertes Polystyrol (EPS) für die
Wärmedämmung von Dach und Wänden und extrudiertes Polystyrol (XPS) für die Isolation von Bodenplatten als
Schaumstoffe, welche in Bosnien und Herzegowina meistens genutzt werden. Zudem werden die energieeffizienteren
Mineralwollen (Glaswolle und Steinwolle) verwendet, insbesondere in der Industrie und im Einzelhandel. In Bezug auf die
Verwendung von Dämmmaterialien gibt es keinen großen Unterschied zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. Die
Unterschiede treten nur in Bezug auf die Verwendungsposition von Dämmmaterialien und in Bezug auf die
Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung auf. Die Einhaltung der Vorschriften ist in der Öffentlichkeit weit höher
als in der Privatwirtschaft.42
Bei den Wärmedämmungsmaterialien dominieren die bekannten ausländischen Hersteller, die größtenteils aus den EULändern stammen sowie einige aus Serbien. Von den einheimischen Herstellern von expandiertem Polystyrol (EPS) ist das
Unternehmen EPS Laštro d.o.o. aus Kreševo und der Hersteller von Porenbetonprodukten Xella d.o.o. aus Tuzla (Marke
Ytong) zu erwähnen. Die Glas- und Steinwolle werden im Land nicht produziert.
Die Fenster und Türen werden laut Expertenaussagen zu rund 90% importiert, größtenteils aus Deutschland und
Österreich, gefolgt von Italien, Türkei und China. In Bosnien und Herzegowina werden zum Großtteil Fenster und Türen
aus PVC (ca. 70%), besonders in Wohngebäuden und Wohnhäusern eingebaut, gefolgt von Aluminium und Holz.
Trotz der günstigen Arbeitskräfte auf dem Markt und vorhandenen technischen Möglichkeiten und Technologien zur
Herstellung von Fenstern und Türen aus PVC, ist es für die Mehrheit der Unternehmen kostengünstiger die Profile
einzuführen. Der Grund dafür ist sicherlich der hohe Marktpreis von Rohstoffen sowie die mangelnde
Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Produzenten. Fenster und Türen aus Aluminium werden häufig im öffentlichen
Sektor und in großen Einkaufszentren und Businessgebäuden wegen der geltenden Gesetzgebung und relativ hoher
Brandschutznormen eingebaut. Wegen der langen Tradition in der Holzindustrie, ist die Nachfrage nach Fenstern und
Türen aus Holz immer noch vorhanden.
Einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Wärmeverlustes in Gebäuden leisten ebenfalls Dächer, Böden, auf
Wärmepumpen und erneuerbaren Energiequellen basierte Heiz- und Klimatisierungssysteme sowie automatisierte
Steuerungssysteme. Die Mehrheit dieser Produkte wird eingeführt.
1.7 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz
Zur Förderung der Energieeffizienz in der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation BuH (FBuH) sind in den letzten
drei Jahren aus den Mitteln des föderalen Haushalts insgesamt 32 Pilot-Projekte mit einem Investitionswert in Höhe von
850.000 Euro umgesetzt worden.
UNDP BuH realisiert in Zusammenarbeit mit den Fonds der Entitäten zurzeit das Projekt „Green Economic
Development (GED)“, dessen Ziel die Schaffung eines günstigen Ambientes für Investitionen zur Erhöhung der
Energieeffizienz in BuH ist. Das Resultat des Projekts soll die Verringerung der Luftemissionen, Erhöhung der
Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte sein.
Die Bedeutung der Energieeffizienz für BuH haben auch die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale
Entwicklung (USAID), Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Deutsche Gesellschaft für
internationale Zusammenarbeit (GIZ) erkannt und im Januar 2013 haben sie gemeinsam in Mostar das Projekt
„Bibliothek der Energieeffizienz (EE Bibliothek) in BuH“ gestartet.
„Economy of Energy Efficiency (3E)“ ist das Projekt von USAID zur Förderung von Technologien der Energieeffizienz
durch die Entwicklung von Pilot-Projekten in den Objekten, die seitens des öffentlichen und privaten Sektors mitfinanziert
werden. Das Ziel der Pilot-Projekte ist es, in der Praxis zu zeigen, wie der Verbraucher durch die Energieeffizienz
Finanzmittel einsparen kann und dass es der wirtschaftlichste Weg ist, Energie einzusparen. Das 3E-Projekt fördert die
42
Quellenlage Kapitel 1.6 - Expertengespräche
46
Kapazitäten der Gemeinden und kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie das Bewusstsein der Öffentlichkeit
über den Nutzen, den die Energieeffizienz bietet. Das Projekt hat einen Wert von 4,2 Millionen Dollar, die in die
Maßnahmen der Erhöhung der Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden/ öffentlichen Gebäuden im ganzen Land an 38
Projekten investiert werden. Die durchschnittliche Zeit für Investitionsrendite beträgt weniger als 6 Jahre, mit
Einsparungen von 700.000 USD im Jahr, Senkung des CO2-Ausstoßes um 2.200 Tonnen im Jahr und direkter
Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte.
Die Europäische Union betrachtet die Energieeffizienz als die größte Energieressource in Europa und als eines der
Generatoren des wirtschaftlichen Wachstums in der Zukunft. Die EU bietet eine bedeutende Unterstützung für Bosnien
und Herzegowina durch das DELTER-Projekt. Das DELTER-Projekt wurde 2010 aktiviert und die EU finanziert es durch
das IPA 2007 Fonds in der Höhe von 2,5 Millionen Euro. Durch das Projekt wird Bosnien und Herzegowina geholfen, die
Bedingungen aus dem Vertrag über die Energiegemeinschaft im Bereich der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien
zu erfüllen. Das Projekt haben im Dezember 2011 die EU-Delegation und Vertreter von neun Gemeinden in BuH
unterschrieben. Dadurch wurde den Gemeinden das Material in Höhe von 400.000 Euro für Interventionen in den
öffentlichen Objekten mit dem Ziel der Verbesserung der Energieeffizienz gesichert.
1.8 Ausblick für die Bauindustrie
Die Energieeffizienz in Bosnien und Herzegowina beinhaltete bis jetzt meistens Projekte der Rekonstruktion von Altbauten
und des Einbaus der Wärmeisolation, die bis zu 70% der Wärmeenergie einsparen könnten. Es wird vorausgesetzt, dass
diese Aktivitäten in den 15-20 Jahren durchgeführt werden und dass der Marktwert pro Jahr in diesem Bereich rund 1
Milliarde Euro beträgt.
In der Strategie zur Energieentwicklung in der bosnisch-herzegowinischen Entität Republika Srpska (RS) haben die
Institutionen der RS die Schätzung abgegeben, dass für ernsthafte Einsparungen in den Gebäuden in der RS ungefähr
136.960 alte Wohneinheiten energetisch rekonstruiert werden sollten. Die benötigte Wärmeenergie würde sich durch die
Erhöhung des Wärmeschutzes und die Einführung effizienter technischer Lösungen in den Gebäuden um ca. 60% des
jetzigen Verbrauchs verringern.
Für die Erhöhung der Energieeffizienz eines durchschnittlichen Gebäudes, das vor 1987 erbaut ist, ist es notwendig, rund
50 Euro pro Quadratmeter Fläche zu investieren, um die erwähnte Einsparung zu erzielen. In der Strategie ist auch
vorgesehen, dass alle Gebäude in der RS in nächster Zeit die Energiezertifikate erhalten, und die öffentlichen Gebäude sind
verpflichtet, das als erste einzuführen.
Bosnien und Herzegowina bzw. ihre zwei Entitäten regeln ihren Markt langsam aber sicher und die ersten positiven Schritte
sind sichtbar, besonders im Bereich der Gebäude. Neben den zuständigen Ministerien werden die Schlüsselrolle die Fonds
für den Umweltschutz in den beiden Entitäten haben. Diese Fonds als öffentliche Finanzinstitutionen werden in der ersten
Phase Vorzeigebeispiele für andere sein.
47
2. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ
2.1 Gesetzliche Grundlagen, Standards, Normen und Zertifizierung
Als Folge der jahrelangen Vernachlässigung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz weist Bosnien und
Herzegowina eine hohe Energieintensität auf. Mit den wachsenden Energiekosten und wegen des 2008 zwischen der EU
und BuH abgeschlossenen Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens sowie den sich aus der Ratifizierung des KyotoProtokolls ergebenden Verpflichtungen (CO2-Ausstoß-Reduzierung um 20% bis 2020) bekommen Maßnahmen zur
Steigerung der Energieeffizienz in BuH einen zunehmend größeren Stellenwert.
Die bosnisch-herzegowinische Regierung hat die bestehenden Probleme erkannt und will der hohen Energieintensität
entgegenwirken. Anfang April 2008 hat das zuständige Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen BuH
eine Studie über den Energiesektor in BuH veröffentlicht. Die Studie definiert erstmalig die effiziente Energienutzung und
die Nutzung erneuerbarer Energiequellen als eine der strategischen Zielstellungen in BuH. Auf dieser Grundlage haben die
beiden Entitäten FBuH und RS ihre Strategien zur Entwicklung des Energiesektors erarbeitet.
Alle Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz in BuH werden durch die Unterzeichnung folgender internationaler Verträge
seitens Bosnien und Herzegowinas bestimmt:





Vertrag über die Energiecharta
Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft
Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC)
Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen
Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen.
Verpflichtungen, die sich aus diesen internationalen Verträgen für Bosnien und Herzegowina ergeben, setzen vor allem
die Transposition der folgenden EU-Richtlinien voraus:
1.
2.
3.
2006/32/EC über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen,
2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden sowie
2010/30/EC über die Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten.
Die drei Richtlinien stellen den Rahmen für die künftigen Aktivitäten in diesem Bereich dar. Im Einklang mit diesen wurde
eine Reihe von Rechtsvorschriften verabschiedet, durch welche die Handlungen der einzelnen Akteure definiert werden.
Die Zuständigkeit für die Schaffung der entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen obliegt den beiden Entitäten
bzw. dem Sonderbezirk Brčko.
2.1.1 Föderation Bosnien und Herzegowina
In der FBuH wurde im Rahmen des 2006 verabschiedeten und 2007, 2008 und 2010 geänderten Gesetzes über
Raumplanung und Landnutzung die sekundäre Gesetzgebung über die Methodologie zur Berechnung der
Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, Energieaudits sowie Zertifizierung von Gebäuden beschlossen, mit der die
Richtlinie 2010/31/EU teilweise transponiert wird. So unterliegen alle neuen Gebäude vor dem Erhalt einer
Nutzungsgenehmigung der Energiezertifizierungspflicht. Gleiches gilt auch für Bauwerksbestände, die einer
aufwändigeren Rekonstruktion unterzogen werden. Darüber hinaus hat BuH viele Standards des Europäischen Komitees
für Normung (CEN) übernommen, welche die Implementierung der genannten Richtlinie unterstützen. So wird beim Bau
neuer bzw. bei aufwändigeren Rekonstruktionen bestehender Gebäude die Verordnung über die technischen
Voraussetzungen für den Wärmeschutz und die zweckmäßige Nutzung von Energie in Gebäuden (Pravilnik o tehničkim
zahtjevima za toplotnu zaštitu objekata i racionalnu upotrebu energije, Amtsblatt der FBuH – Službene novine FBiH, Nr.
49/09) angewandt. Diese Verordnung regelt die maximal zulässige jährliche Höchstmenge der Wärmeenergie für
Heizzwecke sowie die maximal zulässigen Transmissionswärmeverlust- und Wärmedurchgangskoeffizienten.
48
Die Verordnung über die Energiezertifizierung von Objekten (Pravilnik o energetskom certificiranju objekata, Amtsblatt
der FBuH - Službene novine FBiH, Nr. 50/10) regelt die Art und Bedingungen der Gebäudezertifizierung. So muss zum
Antrag auf Nutzungsgenehmigung für neue Gebäude auch ein Energieausweis vorgelegt werden. Bei bestehenden
Gebäuden ist der Inhaber verpflichtet, einen Energieausweis zum Kauf- bzw. Mietvertrag vorzulegen. Objekte des
öffentlichen Baus mit einer Nutzfläche von 500m2 oder mehr sind zudem verpflichtet, einen Energieausweis öffentlich
auszuhängen. Die Geltungsdauer eines Energieausweises ist mit dieser Verordnung ebenfalls geregelt und beträgt 10 Jahre.
Die Objekte, für welche die Energieausweise erstellt werden unterteilen sich in Wohngebäude, Nichtwohngebäude und
andere Arten von Objekten, die einen Energieverbrauch verzeichnen. Demzufolge unterscheidet man auch Energieausweise
für Wohngebäude, Energieausweise für Nichtwohngebäude und Energieausweise für andere Objekte. Darüber hinaus
wurden im Einklang mit dem Raumplanungs- und Landnutzungsgesetz der FBuH auch die folgenden Verordnungen
verabschiedet: Verordnung über die Voraussetzungen für Durchführer von Energiezertifizierungen, Verordnung über die
technischen Eigenschaften von Lüftungssystemen, Teil- und Vollklimatisierungen in Bauwerken, Verordnung über die
technischen Eigenschaften von Heizungs- und Klimasystemen in Gebäuden, Leitlinien zur Durchführung von
Energieaudits für neue und bestehende Objekte mit einfachen und komplexen technischen Systemen.
Derzeit wird in der FBuH die Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes erwartet. Der Entwurf befindet sich im
Gesetzgebungsverfahren und wurde bereits im September 2014 vom Abgeordnetenhaus angenommen. Die Bestätigung
durch die Volkskammer steht noch bevor. Dieses Gesetz ist größtenteils im Einklang mit den Richtlinien 2010/31/EZ über
die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, 2006/32/EC über die Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen sowie
2010/30/EC über die Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten. Im Rahmen des EU/IPA/DELTER Projekts wurde
auf der Grundlage dieses Gesetzesentwurfs eine Reihe von weiteren Rechtsvorschriften vorbereitet, die den Bereich
Energieeffizienz gänzlich regulieren sollen.
2.1.2 Republika Srpska
Im Juni 2013 wurde in der RS das Energieeffizienzgesetz verabschiedet. Dieses transponiert die Richtlinien 2006/32/EC
und 2010/30/EU.43 Das Gesetz regelt den Bereich Energieeffizienz in öffentlichen Ausschreibungen, die Pflichten von
Energiedistributeuren, Operateuren des Distributionssystems und Energiezulieferern, die Entwicklung des
Energiedienstleistungsmarktes sowie die Verpflichtungen in Zusammenhang mit der Energieverbrauchsmessung und den
„informativen“ Energieverbrauchsrechnungen. Dem Gesetz nach soll durch die Einführung des Energiemanagements im
öffentlichen Sektor eine „Sammlung“ von Daten über den Energieverbrauch in allen Gebäuden gewährleistet werden. Die
Einführung des Energiemanagementsystems ist für alle öffentlichen Gebäude mit einer Nutzfläche von mindestens 500 m2
verpflichtend.44
Darüber hinaus sieht das Gesetz einen Energieeffizienz-Aktionsplan für die Republik Srpska vor, den die Entitätsregierung
noch im Dezember 2013 beschlossen hat.45 Im Einklang mit dem Gesetz wurde u.a. auch die Verordnung über die
Methodologie zur Kosteneinschätzung des Energiedienstleistungsangebots (Pravilnik o metodologiji procjene troškova
ponude energetskih usluga, Amtsblatt der RS - Službeni glasnik RS, Nr. 28/14) erlassen, ebenso wie die Verordnung über
die Energieeffizienzklasse von Produkten (Pravilnik o energetskoj klasi proizvoda, Amtsblatt der RS - Službeni glasnik RS,
Nr. 69/14). Mit dieser Verordnung wurden sechs EU-Regelungen über die Energieverbrauchskennzeichnung der einzelnen
Haushaltsgeräte übernommen: 1059/2010, 1060/2010, 1061/2010, 1062/2010, 626/2011 und 392/2010). In
Zusammenhang damit wurde dem Umweltfonds mit dem Gesetz über den Fonds und die Finanzierung des
Umweltschutzes in der RS aus dem Jahr 2011 die Zuständigkeit für die Berechnung der erreichten Energieeinsparungen
und die jährliche Berichterstattung darüber übertragen.
vgl. GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“ - Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja
Luka, März 2014.
44 vgl. Ministarstvo industrije, energetike i rudarstva (Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau in der RS): Energetska efikasnost (zakonsko
uređenje u Republici Srpskoj) unter
http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mper/eef/brosure/Pages/default.aspx (Abrufdatum 09.06.2015)
45 vgl. Vijeće ministara BiH (Ministarrat von BuH): Direkcija za europske integracije. Dokument za 7. sastanak pododbora za transport, energiju
okoliš i regionalni razvoj. Sarajevo, April 2015.
43
49
In 2013 kam in der RS ein Raumordnungs- und Baugesetz zustande, das die Richtlinie 2010/31/EU teilweise transponiert.
Dieses Gesetz beinhaltet viele Anforderungen der Richtlinie (Definitionen, Mindestanforderungen für neue und bestehende
Gebäude, Ausweise über die Gesamtenergieeffizienz etc.). Dem Gesetz nach soll jedes neue Gebäude, abhängig von der Art
und des Verwendungszwecks, so projektiert, gebaut und gewartet werden, dass es während der Nutzung die
vorgeschriebenen energetischen Eigenschaften erfüllt. Darüber hinaus sollen während der Planung und Projektierung des
Gebäudebaus sowie der Rekonstruktionen von Gebäuden langfristige Maßnahmen im Sinne von Mindestanforderungen
zur Sicherung der Senkung des Energieverbrauchs und des Übergangs zur Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen,
angewandt werden. Auf diese Weise sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine energieeffiziente Nutzung von
Gebäuden ermöglichen und die energetischen Eigenschaften von Gebäuden verbessern. Das Raumordnungs- und
Baugesetz bietet die Grundlage für die weitere Transposition der Richtlinie 2010/31/EU durch die sekundären
Normsetzungen. Entwürfe der entsprechenden Verordnungen befinden sich im Gesetzgebungsverfahren.4647
2.1.3 Distrikt Brčko
Im Distrikt Brčko wird noch an der Schaffung des gesetzlichen Rahmens im Energieeffizienzbereich gearbeitet.
2.1.4 Lokale Ebene
Auf lokaler Ebene haben bislang 14 bosnisch-herzegowinische Städte den sogenannten Bürgermeisterkonvent
unterzeichnet und sich damit der offiziellen europäischen Bewegung angeschlossen, im Rahmen welcher sich die beteiligten
Städte freiwillig zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung nachhaltiger Energiequellen verpflichten. Selbst
auferlegtes Ziel der Unterzeichner des Konvents ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur
Reduzierung der CO2-Emissionen um 20% bis zum Jahr 2020 noch zu übertreffen.
2.1.5 NEEAP
Der erste Entwurf des Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans (NEEAP) wurde mit Unterstützung von USAID und GIZ
erarbeitet und im Februar 2012 dem Sekretariat der Energiegemeinschaft in Wien vorgelegt, jedoch wurde die formelle
Verabschiedung der Energieeffizienz-Aktionspläne (EEAP) auf Entitätsebene, genauer in der FBuH, noch nicht
abgeschlossen. Dies wird noch im laufenden Jahr erwartet. Der NEEAP definiert die Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch
in Höhe von 9% vor. Dies soll durch Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienz-Maßnahmen erreicht werden.
Es war vorgesehen, dass der zweite NEEAP bis Juni 2013 und der dritte in 2016 vorgelegt werden.
46
47
GIZ: Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina (2014)
Centar za održivi razvoj (Zentrum für nachhaltige Entwicklung): Primjer Distrikta Brčko. Analiza ekonomske i razvojne prednosti provođenja
programa energetske efikasnosti u lokalnim zajednicama BiH. Brčko/Tuzla 2014.
50
Abbildung 11: Energieverbrauch nach Sektoren:
Quelle: First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012
Abbildung 12: Zielvorgabe: Energieeinsparungen nach Sektoren bis 2018
Quelle: First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012
51
Abgesehen vom NEEAP sollen laut Energieeffizienzgesetz der RS bzw. FBuH (Entwurf) auch lokale Verwaltungseinheiten,
die mehr als 20.000 Einwohner haben, ihre Aktionspläne beschließen. Diese müssen im Einklang mit dem EEAP der
Republika Srpska bzw. mit dem EEAP des jeweiligen Kantons in der FBuH sein. Darüber hinaus sollen öffentliche
Einrichtungen und große Verbraucher ebenfalls ihre Energieeffizienz-Aktionspläne (EEAP) erarbeiten.
Die einzelnen Aktionspläne sollen den Stand der Dinge im Bereich Energieeffizienz für die jeweilige Verwaltungseinheit
darstellen und entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz beinhalten, einschließlich Renovierungsund Instandhaltungsvorhaben für Gebäude in dieser Verwaltungseinheit, Aktivitäten zur Verbesserung der
Kommunaldienstleistungen und andere spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die einzelnen
EEAPs definieren zudem den Zeitrahmen für die Umsetzung von Maßnahmen und beinhalten eine Einschätzung der
benötigten finanziellen Mittel sowie mögliche Finanzierungsquellen.
Das Energieeffizienzgesetz sieht in beiden Entitäten zudem die Errichtung eines Energiemanagements in allen
Verwaltungseinheiten vor, mit dem eine Datenbank über den Energieverbrauch errichtet und geführt wird. Jede
Verwaltungseinheit ist verpflichtet, einen jährlichen Bericht über den Energieverbrauch sowie die Realisierungsfortschritte
des Aktionsplans an das zuständige Ministerium sowie den zuständigen Umweltfonds auf Entitätsebene einzureichen.
Abbildung 13: Die Relationen zwischen dem NEEAP BuH und den anderen EEAPs sind im Folgenden
dargestellt:
Quelle: GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica lokalne samouprave u oblasti
upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz
usvojenih zakona o energetskoj efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen Selbstverwaltungen im
Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović,
Sarajevo / Banja Luka, September 2014.
52
Quelle: Trivanović, Biljana: Status of development of ESCO market and policies in Bosnia and Herzegovina. Präsentation: UNECE EE 21 Group of
Experts on Energy Efficiency Investments for Climate Change Mitigation. Geneva, 18. April 2013.
2.1.6 Überblick der wichtigsten gesetzlichen Vorschriften für den Bereich Energieeffizienz

Föderation Bosnien und Herzegowina:
 Gesetz über die Raumplanung und Landnutzung in der FBuH (Zakon o prostornom planiranju i korištenju
zemljišta na nivou Federacije), Amtsblatt der FBuH Nr. 2/06; 72/07; 32/08; 4/10; 13/10; 45/10,
 Verordnung über die technischen Voraussetzungen für den Wärmeschutz und die zweckmäßige Nutzung von
Energie in Gebäuden (Pravilnik o tehničkim zahtjevima za toplotnu zaštitu i racionalno korištenje energije),
Amtsblatt der FBuH Nr. 49/09
 Verordnung über die Energiezertifizierung von Objekten (Pravilnik o energetskom certificiranju zgrada),
Amtsblatt der FBuH Nr. 50/10
 Verordnung über die Voraussetzungen für Durchführer von Energiezertifizierungen (Pravilnik o uslovima za lica
koja vrše energetsko certificiranje objekata), Amtsblatt FBuH Nr. 28/10, 59/11
 Verordnung über die technischen Eigenschaften von Lüftungssystemen, Teil- und Vollklimatisierungen in
Bauwerken (Pravilnik o tehničkim svojstvima sistema ventilacije, djelimične klimatizacije i klimatizacije u
građevinama), Amtsblatt FBuH Nr. 49/09
 Verordnung über die technischen Eigenschaften von Heizungs- und Klimasystemen in Gebäuden (Pravilnik o
tehničkim svojstvima sistema grijanja i hlađenja građevina), Amtsblatt FBuH Nr. 49/09
 Leitlinien zur Durchführung von Energieaudits für neue und bestehende Objekte mit einfachen und komplexen
technischen Systemen (Smjernice za provođenje energijskog pregleda za nove i postojeće objekte s jednostavnim i
složenim tehničkim sistemom)

Republika Srpska:
 Energieeffizienzgesetz (Zakon o energetskoj efikasnosti RS), Amtsblatt der RS Nr. 59/13)
 Raumplanungs- und Baugesetz (Zakon o uređenju prostora i građenju), Amtsblatt der RS Nr. 40/13)
 Gesetz über erneuerbare Energien und effiziente Kogeneration (Zakon o obnovljivim izvorima energije i efikasnoj
kogeneraciji), Amtsblatt der RS Nr. 39/13 u. 108/13
 Gesetz über den Fonds und die Finanzierung des Umweltschutzes in der RS (Zakon o Fondu i finansiranju zaštite
životne sredine RS), Amtsblatt der RS Nr. 117/11 u. 63/14
53


Verordnung über die Energieeffizienzklasse von Produkten (Pravilnik o energetskoj klasi proizvoda), Amtsblatt
der RS Nr. 69/14
Verordnung über die Methodologie zur Kosteneinschätzung des Energiedienstleistungsangebots (Pravilnik o
metodologiji procjene troškova ponude energetskih usluga), Amtsblatt der RS Nr. 28/14
Strategische Dokumente:


Energieentwicklungsstrategie der RS bis 2030
Energieeffizienz-Aktionsplan bis 2018
2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen
Das öffentliche Auftragswesen wird insbesondere in dem entsprechenden Gesetz (Zakon o javnim nabavkama, Amtsblatt
BuH, Nr. 39/14) geregelt, welches durch verschiedene untergesetzliche Rechtsvorschriften ergänzt wird. Es ist vorgesehen,
dass das Gesetz, im Einklang mit der Richtlinie 2006/32/EC, die Energieeffizienz bei öffentlichen
Ausschreibungsverfahren als Kriterium berücksichtigt, jedoch wurde diese Gesetzesänderung noch nicht (Mai 2015)
verabschiedet.48
Das Energieeffizienzgesetz der RS sowie der Gesetzesentwurf der FBuH sehen es vor, dass Budgetnutzer (Umweltfonds,
alle Verwaltungsebenen) bei der Wahl von Zulieferern in öffentlichen Vergabeverfahren bei ansonsten gleichen
Konditionen immer energieeffizienteren Produkten und Dienstleistungen Vorrang geben.
2.3 Finanzierungsmöglichkeiten
Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz
Gemäß den Gesetzen über Umweltschutzfonds sind in beiden Entitäten die Fonds für Energieeffizienz und Umweltschutz
die zentralen Anlaufstellen für Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die Fonds
finanzieren sich aus auferlegten Gebühren für verursachte Umweltverschmutzung. Sie erzielen Einnahmen aus den
Entitätsbudgets, Bankkrediten, Darlehen sowie durch Geldgeber. Darüber hinaus werden die Fondseinnahmen durch die
Teilnahme an nationalen und internationalen Programmen, Projekten und ähnlichen Aktivitäten aus dem Umweltbereich
erzielt.
Mit den Fondsmitteln sollen vor allem Pläne, Programme, Projekte und andere Aktivitäten unterstützt werden, mit denen
die Umweltstrategie implementiert wird. Die Mittel aus den Fonds sollen als Darlehen, Subventionen, Fördergelder,
Spenden u.Ä. sowohl juristischen als auch natürlichen Personen für Umweltmaßnahmen zugänglich gemacht werden. Laut
Fondsgesetz soll bei der Mittelvergabe der größte Nutzen für die Umwelt ausschlaggebend sein. Expertenmeinungen
zufolge wird derzeit öffentlichen Projekten Vorrang gegeben.
Ein aktuelles Projekt, das UNDP gemeinsam mit den Umweltfonds realisiert, ist das Projekt Green Economic Development
(GED). Ziel des Projekts ist es, ein förderliches Ambiente für Investitionen in die Erhöhung der Energieeffizienz in BuH zu
schaffen. Im Rahmen des Projekts soll ein Energiemanagement-Informationssystem (EMIS) in ca. 5.000 öffentliche
Objekte eingeführt werden. Das Projekt hat ein Finanzierungsvolumen von 10,7 Mil. EUR und läuft bis 2017. Insgesamt 45
Projekte im Bereich Energieeffizienz, die von lokalen Partnern mitfinanziert werden, sollen durch das Projekt gefördert
werden. Im laufenden Jahr (2015) sollen mindestens vier Infrastrukturobjekte realisiert werden. UNDP hat in den letzten
drei Jahren 4,2 Mio. USD in Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor investiert und 38 Projekte realisiert. 49 In der
FBuH wurden über das Ministerium für Raumordnung aus dem Entitätsbudget 32 Pilotprojekte mit einem Gesamtwert
von ca. 850.000 EUR finanziert.
vgl. GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina– Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja
Luka, September 2014.
49 vgl. Energetska efikasnost u zgradarstvu (Energieeffizienz im Bauwesen): Sa riječi na djela veröffentlicht am 11.05.2015 auf der Website Portal
frontal.ba. (Abrufdatum 28.05.2015)
48
54
Folgende Fonds stehen in BuH ebenfalls zur Verfügung:
BEEP (Projekt Energieeffizienz für Bosnien und Herzegowina)
Die Weltbank stellt BuH im Rahmen des Projekts 32 Mio. USD für Energieeffizienzmaßnahmen im Bildungs- und
Gesundheitswesen zur Verfügung. Das Projekt wird von 2015 bis 2018 implementiert und besteht aus drei Komponenten:
1. Investitionen in die Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden (27,3 Mio. USD), 2. Herstellung von nachhaltigen
Finanzierungsmechanismen (2,71 Mio. USD), 3. Projektsteuerung PIU - Project Implementation Unit (1,92 Mio. USD). Die
ersten Ausschreibungen wurden bereits über das Föderale Raumordnungsministerium veröffentlicht. Eine der aktuellen
Ausschreibungen (Juni 2015) bezieht sich auf die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen am Uniklinikum in
Sarajevo. Dementsprechend sollen ca. 265 Türen und Fenster ausgetauscht, Wärmedämmung an Fassaden (ca. 2.700 m2)
und Thermostatventile (ca. 320 St.) eingebaut werden.
Anforderungen für die Teilnahme an der Ausschreibung sehen wie folgt aus:
-
Das minimale durchschnittliche Volumen an Bauarbeiten in den letzten drei Jahren muss mindestens 6.000.000
KM betragen,
-
Besondere Erfahrung bei der Durchführung von ähnlichen Arbeiten (Umfang, Komplexität,
Methodologie/Technologie) in den letzten drei Jahren mit einem Mindestbetrag von 800.000. Für die oben
genannten und andere laufende Verträge muss in den Schlüsselaktivitäten eine Mindesterfahrung vorhanden sein:
ein Vertrag mit einem Mindestwert von 500.000 KM für den Einbau von Fenstern und Türen und ein Vertrag für
Wärmedämmung mit einem Mindestwert von 300.000 KM.
Weitere Ausschreibungen können auf der Website des Ministeriums für Raumordnung eingesehen werden:
www.fmpu.gov.ba
WeBSEFF (Western Balkans Sustainable Energy Financing Facility)
WeBSEFF stellt eine Kreditlinie zur Nutzung von nachhaltigen Energiequellen für die Westbalkanländer dar, welche die
EBRD (European Bank for Reconstruction and Development) bereitgestellt hat. Diese ist Investitionsprojekten, die
energieeffiziente oder erneuerbare Energie implementieren, durch lokale Banken zur Verfügung gestellt. Die EBRD arbeitet
mit einheimischen Banken zusammen und realisiert somit Kreditlinien im Bereich der Energieeffizienz für die Länder des
Westbalkans.
Die EU/EBRD finanziert Projekte im Bereich der Energieeffizienz (Gebäude und Industrie) und Projekte zur Nutzung von
erneuerbaren Energiequellen sowohl direkt (bei mittleren und großen Projekten, unter der Bezeichnung WeBSEDFF), als
auch über Kreditlinien über lokale Finanzinstitutionen (WeBSEFF). Bei Letzteren handelt es sich um spezielle Kreditlinien,
aus denen Mittel zur weiteren Kreditierung durch daran beteiligte Banken in den Ländern des Westbalkans (BuH, Serbien,
Montenegro und Mazedonien) für Projekte von KMUs zur Steigerung der Energieeffizienz und Entwicklung der Nutzung
von erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung gestellt werden. In BuH sind die teilnehmenden Banken die Reiffeisen
Bank und die UniCredit Bank. Aktuell stehen WeBSEFF 75 Mio. € zur Verfügung, während für das neue WeBSEDFF II –
Programm 50 Mio. € bereitgestellt wurden. Im Jahr 2013 wurde von Seiten der EBRD ein weiteres Finanzierungsprojekt
unter der Bezeichnung REEPWB (Regional Energy Efficiency Programme for the Western Balkans) ins Leben gerufen,
welches vom Western Balkans Investment Framework (WBIF), einer Initiative der EU und anderer internationaler Partner
mit 20 Mio. € unterstützt wird.
Die EBRD hat dieses Projekt bereits 2009 ins Leben gerufen. Es wird auch seitens der Europäischen Kommission und des
Fonds für den Westbalkan unterstützt. Bisher gesichert: 60 Mio. EUR für die Realisierung von gerechtfertigten Projekten
im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energiequellen durch lokale Banken und Zuschüsse nach Abschluss
des Projekts in Höhe von 15-20%.
55
Allgemeine Eignungskriterien:

Geeignete Investitionen sind diejenigen, die zur Energieeinsparung im Industriesektor oder Objekten und/oder
Förderung der Nutzung von EE beitragen
 Die Investitionen müssen im Einklang mit den angemessenen Gesetzen für den Umweltschutz sein
 Der maximale Betrag eines jeden Projekts darf 5 Mio. EUR nicht überschreiten
 Das maximale individuelle Darlehen oder der Gesamtbetrag mehrerer Darlehen für den Kunden kann den Betrag
von 2 Mio. EUR nicht überschreiten. Ausnahmen gibt es, falls die EBRD dies gesondert genehmigt
 Darlehen können nicht für Refinanzierungen bereits bestehender Schulden und Projekte genutzt werden.
Nach Beendigung des Projekts kontrolliert ein unabhängiger Berater zur Verifizierung, ob die Ziele der Kreditlinie der
EBRD erfüllt worden sind. Falls dies der Fall ist, erhält der Kunde das Recht auf Auszahlung eines Förderbonus seitens der
EBRD in Höhe von 15-20% des Kreditwertes.
WBIF (Western Balkans Investment Framework)
WBIF ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der internationalen Finanzinstitutionen
(Europäische Investitionsbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Entwicklungsbank des Europarats
und KfW) zur Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung und Beitritt der Westbalkanländer der EU, durch Investitionen
im Bereich der Energieeffizienz. Das Ziel ist es, für prioritäre Projekte in der Region verschiedene Finanzquellen zu
vereinigen und zu koordinieren. Projekte welchen diese Finanzmittel gewährt werden, sind bereits im Einklang mit der
EU-Beitrittsstrategie.
KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Die deutsche Entwicklungsbank (KfW) ist eine der größten ausländischen Banken, die in Zusammenarbeit mit
einheimischen Banken günstige Kredite bereitstellt und BuH Darlehen zur Finanzierung der Energieeffizienz, der
erneuerbaren Energien, sowie der lokalen Infrastruktur, gewährt.
Im Rahmen der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Bosnien und Herzegowina ist die Unterstützung eines
offenen Programms zur Fortsetzung der umfangreichen Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz geplant.
Eine mögliche erste Programmkomponente ist die Mitverfeuerung von Biomasse in thermischen Kraftwerken. Weitere
Maßnahmen sollen im Laufe des Jahres 2015 identifiziert werden.
Vorgesehen sind vor allem Beratungsleistungen und international auszuschreibende Bauleistungen.
Über die Gesamtkosten des voraussichtlich Ende 2016 beginnenden Programms wurden noch keine Angaben gemacht.50
IPA (Instrument für Heranführungshilfe)
IPA ist ein Fonds der Europäischen Union, der eine uneinbringliche Finanzhilfe für die EU Beitritts- oder Kandidatenländer
darstellt. Jährlich werden ca. 70 Mil. Euro für Projekte aus dem Bereich Umweltschutz, Transport, grenzüberschreitende
Regionalprojekte, Ausbau und Stärkung der Institutionen, der Marktwirtschaft u.Ä. bereitgestellt.
50
vgl. GTAI unter www.gtai.de
56
GGF (Green for Growth Fund)
Der sog. „Fonds für grüne Entwicklung in Südosteuropa“ ist als eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der KfW und
der Europäischen Investitionsbank, mit Hilfe der Europäischen Kommission, EBRD und des dt. Bundesministeriums für
Wiederaufbau und Entwicklung, im Jahr 2009 gegründet worden. Die Mittel dienen der Förderung von
Energieeffizienzvorhaben und kleineren Investitionen in erneuerbare Energien in Südosteuropa und in den östlichen
Nachbarländern der EU. Der Fonds bietet indirekte Finanzierungen über Banken, Direktfinanzierungen und technische
Hilfe an. In Zusammenarbeit mit den Banken Unicredit Bank Banja Luka, NLB Razvojna banka Banja Luka und der
Microcredit Foundation Tuzla (MCF) hat dieser Fonds Finanzmittel in Höhe von 20,5 Mil. Euro zur Projektfinanzierung
im Bereich der Energieeffizienz, mit Energieeinsparungen bis 20%, bereitgestellt.
2.4 Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen, Projektförderung)
Das erste Projekt zur Erhöhung der Energieeffizienz wurde im Jahr 2006 im Kanton Sarajevo gestartet. Im Rahmen des
Projekts konnten durch die Installation von Mess- und Temperaturreglern und durch die energieeffiziente Sanierung und
Rekonstruktion einzelner Wohn- und öffentlicher Gebäude Energieeinsparungen von ca. 15% erreicht werden.
14 bosnisch-herzegowinische Städte (Banja Luka, Bihać, Bijeljina, Gradiška, Kakanj, Laktaši, Livno, Prijedor, Sarajevo,
Travnik, Trebinje, Tuzla, Zenica, Zvornik) sind Unterzeichner des Bürgermeisterkonvents (Covenant of Mayors). Als
Mitgliedsstädte haben sie sich zur Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 20% bis zum Jahr 2020 verpflichtet.
Dementsprechend muss der Energieverbrauch in den Bereichen Gebäude, Transport und öffentliche Beleuchtung reduziert
werden. 13 Städte haben bereits ihre SEAPs (Sustainable Energy Action Plan) dem Sekretariat des Bürgermeisterkonvents
eingereicht und mehrere Hundert Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien definiert. Die GIZ, UNDP
sowie USAID unterstützen daher alle Aktivitäten dieser Städte, die das nachhaltige Bewusstsein für Energieeffizienz
fördern.
Darüber hinaus haben die Städte Sarajevo, Zagreb, Podgorica, Skopje und Tirana im April 2012 in Sarajevo eine
Absichtserklärung unterzeichnet, deren Ziel es ist, ein Netzwerk energieeffizienter Hauptstädte in Südosteuropa zu
schaffen. Dieses Vorhaben wird von der Stadt Freiburg, die als Vorreiter in der Durchführung von Projekten aus dem
Bereich der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien gilt, und von der GIZ unterstützt. Des Weiteren unterstützt die
GIZ sechs bosnisch-herzegowinische Gemeinden (Zenica, Travnik, Livno, Prijedor, Laktasi, Zvornik) bei der Erarbeitung
ihrer Aktionspläne für nachhaltige Energie (SEAP) und Erfüllung der darin gesetzten Ziele. Zudem wurden im Rahmen
verschiedener Projekte in Sarajevo, Tuzla und anderen Städten Zentren für Energieeffizienz eröffnet mit dem Ziel über die
Möglichkeiten der Erhöhung der Energieeffizienz zu informieren und das Thema zu popularisieren.
Für weitere Informationen zu Förderprogrammen s. Kapitel 4.1.7
57
V. MARKTSTRUKTUR UND MARKTCHANCEN FÜR
DEUTSCHE UNTERNEHMEN
1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienz-maßnahmen im Bereich
Gebäudeeffizienz
Bosnien und Herzegowina befindet sich in den frühesten Stadien der Entwicklung in Bezug auf Steigerung der
Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energie.
Derzeit entfallen ca. 57% (im Vergleich zu weniger als 40% in der EU) des gesamten Energieverbrauchs auf die
Wärmeversorgung der Wohngebäude. Für den relativ hohen Verbrauch ist hauptsächlich die schlechte Gebäudeisolierung
(mangelhafte Wärmedämmung) verantwortlich. Expertenschätzungen zufolge haben 85% der bewohnten Gebäude eine
mangelhafte Wärmeisolierung. Die Mehrheit der Wohngebäude ist älter als 30 Jahre. Sie entsprechen nicht mehr den
heutigen Gebäudestandards. Zudem waren bzw. sind die Gebäude z.T. noch erheblich durch den Krieg beschädigt und
entsprechen überwiegend nicht den heutigen Standards.
Der durchschnittliche Verbrauch eines öffentlichen Gebäudes für Heizung beträgt jährlich 220 kWh / m². Nach dem EU
Programm Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) wurde diese Menge des Energieverbrauchs als
völlig ineffizient eingestuft. Finanzierung der Heizkosten von energieineffizienten öffentlichen Gebäuden ist eines der
größten Probleme der öffentlichen Verwaltung im ganzen Land, was eine große Belastung für Gemeindebudgets darstellt.
Seit 2009 ist in der FBuH die „Verordnung über die technischen Anforderungen für den Wärmeschutz von Gebäuden und
rationale Energienutzung“ in Kraft. Laut dieser Verordnung darf der Energieverbrauch für die Beheizung neuer
Wohngebäude 95kWh/m2 nicht überschreiten. Zudem müssen laut „Verordnung über Energiezertifizierungen von
Gebäuden“ alle neuen Gebäude, bestehende Gebäude, die verkauft oder vermietet werden, sowie Gebäude des öffentlichen
Sektors, deren Fläche größer ist als 500m2, ein Zertifikat, das die definierten Energiestandards nachweist, vorweisen.
Der erste Entwurf des Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans (NEEAP) definiert die Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch
in Höhe von 9% vor, was durch Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienz-Maßnahmen erreicht werden soll.51
2. Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz
Bosnien und Herzegowina hat ein enormes Potenzial für die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und die Chance,
in der Zukunft in diesem Bereich Ersparnisse zu verwirklichen. Auf dem Weg zur effizienten Energienutzung und
erneuerbaren Energien stehen zahlreiche Hindernisse, die beseitigt werden müssen. Diese sind: 1. die institutionellen
Barrieren (Organisation des Staates auf allen Ebenen, Wissen, Infrastruktur und technologische Entwicklung), 2.
Technologische Barrieren 3. Wirtschaftsbarrieren.52
vgl. UNDP: Lösungen für die nachhaltige Energie unter
http://www.ba.undp.org/content/bosnia_and_herzegovina/bs/home/ourwork/environmentandenergy/successstories/sustainable-energysolutions.html (Abrufdatum 15.06.2015)
52 vgl. Ceteor: Zaključći i preporuke konferencije „Energetska efikasnost i obnovljivi izvori energije“, Zenica 04/05. Oktober 2012. Unter
http://www.ceteor.ba/images/web_zakljucci_i_preporuke_konferencije_zeps.pdf (Abrufdatum 08.06.015)
51
58
Einige von diesen Barrieren im Bereich Gebäude, die auf dem Markt vorhanden sind:

Das geringe Bewusstsein in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern über Energie-Maßnahmen
Steigerung des Bewusstseins und Wissens in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern über mögliche
Energiemaßnahmen ist für die Weiterentwicklung des Energieeffizienzmarktes in BuH erforderlich. Dafür sind
gezielte Informationen über die möglichen Energiemaßnahmen notwendig. Es herrscht ein Mangel an den
Informationen und Angaben über Energieverbrauch in den Gebäuden. Zudem ist die Öffentlichkeit in BuH nicht
ausreichend über die grundlegenden Themen im Bereich der Energieeffizienz informiert. Wegen der Hindernisse
wie Informationsmangel, gibt es eine Reihe von Energieeffizienzmaßnahmen, die nicht implementiert worden
sind.
 Mangel an fachlichem Wissen und neuer Technologie und Materialien im Bereich Energieeffizienz
Das Fachwissen über die energetische Sanierung von Gebäuden sowie modernste Technologie im Bereich
Energieeffizienz in Gebäuden ist für eine erfolgreiche Durchführung der Aktivitäten in diesem Bereich erforderlich.
 Weitere Hindernisse auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt hinsichtlich der Energieeffizienz stellen die
Gesetze und deren Implementierung dar. Die Gesetze sind nach der EU ausgerichtet, es gibt jedoch Probleme bei
der Implementierung von diesen Gesetzen. (Siehe Kapitel 4.2.).
 Langfristiges und kompliziertes Verfahren und unkoordinierte Zuständigkeit sowie komplizierte öffentliche
Verwaltung machen die Entwicklung des Energiesektors noch komplexer.
 Unterentwickelten Finanzierungsmechanismen.
Es bestehen auf dem Markt von Bosnien und Herzegowina verschiedene Möglichkeiten der Kreditvergabe für
energieeffiziente Projekte. Die Kredite für die Verbesserung der Energieeffizienz werden durch einige Banken in BuH
angeboten. Jedoch sind die Zinsen für diese Kredite, im Vergleich zum europäischen Durschnitt, oft relativ hoch.
 Mangel an staatlichen Förderprogrammen
 Mangel an Werbe- und Präsentationsmaßnahmen in der Öffentlichkeit, besonders über die erfolgreich
durchgeführten und geplanten Projekte und Programme in diesem Bereich.
 Niedrige Energiepreise
Aufgrund relativ niedriger Energiepreise wird Strom oft zum Heizen genutzt.
3. Wettbewerbssituation und Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen
Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Rahmenbedingungen sowie der steigenden Energiepreise bei
gleichzeitig steigendem Energieverbrauch spielt in BuH neben der Nutzung von erneuerbaren Energien die Anwendung
energieeffizienter Technologien eine zunehmend wichtige Rolle. Im Fokus stehen dabei energieeffizientes Bauen sowie die
Sanierung von öffentlichen Gebäuden, Wohn- und Gewerbegebäuden. In letzter Zeit zeichnet sich ein besonders großes
Interesse für Wärmepumpen, energieeffiziente Heizungs- und Kühlsysteme, Technologien zur Heizungsunterstützung (z.B.
solarthermische Anlagen) sowie Technologien für Gebäudeisolierung ab.
Die potenziellen Großkunden wie staatliche Verwaltung, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen stehen unter einem
großen Druck, Kosten zu sparen und müssen sich in der nächsten Zeit für effektive Lösungswege entscheiden.
Bezüglich der Energiemaßnahmen im Gebäudesektor wurde in letzter Zeit viel getan. Die meistens durchgeführten
Investitionen, u.a. auch viel von Privatpersonen, betreffen den Ersatz alter Fenster durch energieeffizientere Fenster sowie
Wärmeisolierung. Investitionen in die Heizung und Kühlsysteme sind viel teurer und werden aus Kostengründen nicht so
oft durchgeführt. Leider gibt es keine detaillierten Angaben darüber, in welchem Umfang energieeffiziente Investitionen
getätigt wurden.
59
3.1 Fenster und Türen
Der bosnisch-herzegowinische Markt ist ziemlich gesättigt an Herstellern von fertigen Fenstern und Türen. Für die
Herstellung werden Fensterprofile verwendet, die fast zu 90% durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden. Im Import
dominieren Produkte aus Deutschland und Österreich, während die Produkte im unteren Preissegment meistens aus dem
Mittleren Osten, wie z.B. aus der Türkei, kommen. Zu den wichtigsten Marktakteuren für die PVC-Fensterprofile zählen
die Hersteller wie, u.a.: Veka, Trocal, Profine, Rehau, Aluplast. Von Aluminium-Profilen werden meistens die Profile von
den Herstellern Feal, Schüco und Alumil verwendet. Wegen der langen Tradition in der Holzindustrie, ist die Nachfrage
nach Produkten aus Holz, wie Holzfenstern, Holztüren oder aus einer Materialkombination, immer noch vorhanden. 53
Der Ersatz alter Fenster durch energieeffizientere Fenster ist in BuH heute eine der häufigsten
Energieeffizienzmaßnahmen. Für den Austausch alter Fenster durch neue, besonders bei Wohngebäuden und in
Wohnhäusern, werden meistens PVC Profile verwendet (ca.70 %). Aluminium-Fenster und Türen werden meistens beim
Austausch der bestehenden Fenster und Türen im öffentlichen Sektor sowie in großen Einkaufszentren und
Businessgebäuden verwendet (ca. 20%). Zum Teil wird auch eine Materialkombination (z.B. Holz-Alu) genutzt.
Hersteller auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt sind meist kleine Unternehmen von denen einige ebenso die
Technologie für die Herstellung von Fensterprofilen entwickelt haben, wie z.B. das Unternehmen Ornament d.o.o. aus
Modriča. Leider ist es, trotz der kostengünstigen Arbeitskräfte auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt und
vorhandenen technischen Möglichkeiten und Technologien zur Herstellung von Profilen, für viele Unternehmen immer
noch kostengünstiger Fensterprofile zu importieren. Der Grund dafür ist der hohe Marktpreis von Rohstoffen sowie
mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der bosnisch-herzegowinischen Produzenten.
Für Privatkunden spielt der Preis eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung. Daher werden in diesem Bereich oft Profile
schlechterer Qualität aus dem unteren Preissegment verwendet.
3.2 Wärmedämmung
Eine passende Isolierung sorgt für gute Energieeffizienz. Für die Isolierungsarbeiten in BuH werden meist die folgenden
Isolierungsmaterialien eingesetzt54:
-
Das Multipor, wird für die energieeffiziente Dämmung für Außen und Innenwände eingesetzt
-
Der Dämmstoff EPS (Styropor) eignet sich für die Wärmedämmung von Dach und Wenden
-
XPS Dämmung für die Isolation von Bodenplatten
-
Mineral- oder Glaswolle finden Anwendung bei Außen- und Innenwänden, Dach- und Bodenisolierung
-
Dämmplatte (EPS, PUR, Wolle) - Verwendung in Industrie- und Lageranlagen für die Dach- und Wandisolierung
In Bezug auf die Verwendung von Isolierungsmaterialien gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen dem privaten
und öffentlichen Sektor. Die Unterschiede kommen nur in Bezug auf die Verwendungsposition von Insolationsmaterialien
und in Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung vor. Die Einhaltung der Vorschriften und Gesetze ist in der
Öffentlichkeit weit höher als in der Privatwirtschaft. Der Preis von Dämmstoffen auf dem bosnisch-herzegowinischen
Markt variiert je nach Qualität und Art von Isolationsmaterialien. In BuH werden folgende Isolationsmaterialien
hergestellt: EPS Styropor, STYROPOR für Fassaden EPSF, XPS/Styrodur, während alle anderen Materialien importiert
werden. Die Isolationsmaterialien wie beispielweise verschiedene Arten von Mineral- und Glaswolle, EPS, XSP, Multipor
werden aus EU-Ländern und zum Teil aus Serbien importiert.
Es können folgende Marktakteure im Bereich Wärmedämmung, die in der Herstellung und Vertrieb von Dämmmaterialien
in BuH tätig sind, genannt werden: Xella BH d.o.o. / AAC, Austrotherm, FRAGMAT Izolirka, EPS Lastro und noch einige
weitere. (s. Kapitel VI. 1. Profile Marktakteure)
53
54
Quellenlage Kapitel 3.1 - Expertengespräch
Quellenlage Kapitel 3.2 - Expertengespräch
60
3.3 Heizung und Kühlung
Energiequellen für Heizen und Kühlen in BuH sind unterschiedlich. Die am besten geeigneten Energiequellen sind Öl und
Strom, dann Pellets und Holz. Außerdem ist eine Vielzahl von Wohngebäuden, öffentlichen Gebäuden, Schulen und
Krankenhäusern durch 22 Kraftwerke in BuH an das Fernwärmesystem angeschlossen. Auf dem Markt sind derzeit am
stärksten Fernwärmeheizung und Heizölkessel vertreten, sowie Heizung mit Strom.
Die Energiepreise steigen von Jahr zu Jahr. Der Preis für Gas, Heizöl und andere Brennstoffe wächst entsprechend den
Entwicklungen auf dem Weltmarkt, während der Preis für Strom zu einem gewissen Grad der Kaufkraft der Bevölkerung
angepasst ist.
Innerhalb der Projekte, die die Erneuerung bestehender Ölkessel betreffen, werden immer mehr alte durch neue und
moderne Biomassekessel (Pellets) ersetzt.
Auf dem Markt sind Hersteller von Produkten für die Beheizung von Wohn- und Gewerbe- und Industriegebäude, die
ausschließlich erneuerbare Energiequellen verwenden, bzw. Hersteller von Heizkessel vorhanden. Der Hersteller von BioProdukten im Bereich der Heizung in BuH sind u.a.: MI Kovan in Gračanica, Topling aus Prnjavor, Termoflux aus Banja
Luka.
Neben den Herstellern sind in diesem Segment ebenso Unternehmen vorhanden, die Dienstleistungen wie Projektierung,
Installation und Automatisierungssysteme anbieten.
Wenn es um Importe geht, werden meist Produkte aus Kroatien, Italien, Deutschland und einige aus Dänemark und
Spanien importiert. Deutsche Produkte und Technologie sind sehr geschätzt, jedoch ist der Preis der deutschen Produkte
viel höher im Vergleich zu Produkten aus anderen Ländern, was dazu führt, dass Produkte aus Deutschland in diesem
Segment, wie u.a. Wärmepumpen, unterrepräsentiert im Vergleich zu Produkten aus anderen europäischen Ländern sind.
Die Situation ist etwas besser, wenn es um die Gaskessel geht. 55
In BuH spricht einiges für eine starke Nutzung der Solarenergie. Jedoch ist die Nutzung der Solarenergie eine relativ teure
Investition. Außerdem wird die Bevölkerung nicht ausreichend über die Vorteile der Nutzung von Solarenergie informiert,
was zu einer unzureichenden Potenzialnutzung führt.
Experten zufolge liegt der Schwerpunkt für die Nutzung von Solarenergie bei kleinen solarthermischen Anlagen, mit
denen vor allem Trinkwasser erwärmt und heißes Wasser für Heizungsanlagen aufbereitet werden kann.56
Die Microcredit Foundation Partner MKF und USAID haben gemeinsam das Projekt ''Sonnenenergie als die Zukunft
nachhaltiger Entwicklung'' in Bosnien und Herzegowina gestartet. Das Ziel des Projekts ist der Start einer nachhaltigen
Produktion von Sonnenkollektoren und Schaffung einer Wertschöpfungskette zwischen den Herstellern und Nutzern von
Sonnenkollektoren/-systemen und gesteigerte Nutzung von Sonnenkollektoren in BuH. Der Gesamtwert des Projekts
beträgt ungefähr 1.250.000,00 USD, wobei neben den Mitteln des USAID, der Beitrag der MKF Partner ungefähr 220.000
USD beträgt.57
Expertengespräch
GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am 09.05.2014
57 USAID Projekt unter www.solarnikolektori.ba/page.aspx?pID=6510 (Abrufdatum 27.05.2015).
55
56
61
3.4. ESCO Dienstleistungen
ESCO – Dienstleister (Energy Service Company) sind Energiedienstleistungsunternehmen, die Energiedienstleistungen
anbieten und einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Ein Unternehmen spezialisiert sich auf
umweltfreundliche Energien und als solches bietet es seine Dienstleistungen einem Partnerunternehmen an, um dessen
Energieeffizienz zu steigern. Die Differenz von Energiekosten vor und nach der Energieeffizienzmaßnahme geht an den
Energiedienstleister. Jedoch gibt es verschiedene Formen des ESCO Models. ESCO bietet eine Kombination aus
Informationen, Schulung, Projektfindung, finanzieller und technischer Analyse, Finanzierung, Dienstleistungen,
Contracting und Installation, Überwachung und Energiesparmaßnahmen.58
Ein regionales Programm der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit der Bezeichnung REEP
(Regional Energy Efficiency Program for Western Balkans) unterstützt mit diesem Programm Institutionen des
öffentlichen Sektors in Bosnien und Herzegowina bei der Vorbereitung von ESCO-Projekten. Der ESCO Markt befindet
sich jedoch noch in der Anfangsphase und die ersten Pilotprojekte werden vorbereitet.59
4. Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz
Für deutsche Unternehmen ergeben sich interessante Liefermöglichkeiten für ihre Produkte, Technologien und KnowHow.
Deutsche Technologien und Produkte genießen in BuH ein hohes Ansehen. Für deutsche Unternehmen, Projektentwickler
und Planer entwickelt sich damit ein interessanter, aussichtsreicher und naheliegender Markt mit zahlreichen
Kooperations- und Lieferchancen, da in BuH moderne Technologien kaum hergestellt werden.
Unter Berücksichtigung der dargestellten Aspekte bietet der bosnisch-herzegowinische Markt für deutsche Unternehmen
aus den folgenden Geschäftsfeldern die besten Geschäftsmöglichkeiten:
 Energieeffiziente Sanierung bestehender Gebäude und energieeffizienter Neubau
 Wärmedämmung, Gebäudeisolierung, Fenster und Türen
 Energieeffiziente Heizungs- und Kühlsysteme (u.a. Wärmepumpen, Solarkollektoren usw.)
 Beleuchtungssysteme, Sensor- und Messtechnik
 Umrüstung von bestehenden Heizungssystemen
 Beratungsleistungen zur Energieeffizienz, insbesondere Energieaudits und Energiezertifizierung von Gebäuden
 Beratung im Bereich Energiemanagement von Städten und Gemeinden bzw. größeren Bauprojekten; Instrumente zur
Durchsetzung des energieeffizienten Bauens in Städten und Gemeinden (Rechtsvorschriften,
Finanzierungsmöglichkeiten u.a.)
Die Delegation der Deutschen Wirtschaft hat auch in diesem Jahr wieder eine Konjunkturumfrage unter den Mitgliedern
des Wirtschaftsvereins BiH und deutschen Unternehmen in Bosnien und Herzegowina durchgeführt. 50 Unternehmen aus
BuH haben sich an der Umfrage beteiligt. Hierbei handelte es sich um Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung, mit
lokalem Kapital sowie um Unternehmen mit deutscher und lokaler Kapitalherkunft aus Deutschland und BuH. Es
beteiligten sich Unternehmen aus folgenden Sektoren: Verarbeitendes Gewerbe (56%), Bauwirtschaft (4%), Handel (8%),
Dienstleistungen (30%) Energie-und Wasserversorgung, Entsorgung (2%).
Die Ergebnisse dieser Wirtschaftsumfrage bieten deutschen Unternehmen eine Einschätzung der mit einem Markteinstig
in BuH verbundenen Chancen und Risiken.
Die Unternehmen sind mit der eigenen Geschäftslage mehrheitlich zufrieden und erwarten steigende Umsätze. Diese
positive Einschätzung spiegelt sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und der geplanten
vgl. Knežević, Aleksander / Delalić, Nijaz / Husika, Azrudin (2008): Poboljšanje energijske efikasnosti u poslovnim objektima na području
Kantona Sarajevo, Hrsg. (REIC) Regionalni centar za edukaciju i informacije iz održivog razvoja u Jugoistočnoj Evropi. (Abrufdatum
3.06.2015)
59FMERI: Seminar „Implementacija ESCO modela u javnom sektoru u BiH unter: http://www.fmeri.gov.ba/zavrsni-seminar-implementacijaesco-modela-u-javnom-sektoru-bih-u-organizaciji-fmeri.aspx (Abrufdatum 03.06.2015)
58
62
Erweiterungsinvestitionen wieder. Die Hälfte der Befragten kündigte Investitionspläne und Schaffung neuer Arbeitsplätze
für 2015 an.
In Bezug auf das Investitionsklima werden die bosnisch-herzegowinischen Arbeitnehmer unverändert positiv beurteilt. Die
große Mehrzahl der Firmen steht nach wie vor zum Standort BuH. Die relative Beurteilung des Landes im Vergleich zu
anderen Staaten fällt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser aus.
Einen Überblick über die Möglichkeit sowie Risiken einer Markterschließung, bzw. Markteinstieg für deutsche
Unternehmen gibt auch die SWOT Analyse der Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft German Trade and Invest.
Abbildung 14: SWOT-Analyse Bosnien und Herzegowina
Stärken
Schwächen
Gute Verfügbarkeit von Rohstoffen
(Braunkohle, verschiedene Erze, Holz etc.).
Schwierige und instabile politische
Verhältnisse.
Stabiler, weil fester Wechselkurs.
Wenige effiziente Verwaltung und Justiz,
Überschneidung von Kompetenzen.
Nähe zum EU-Markt.
Unzureichende Infrastruktur.
Große Diaspora stützt mit größeren
Überweisungen den Konsum.
Geringe Größe des Binnenmarktes.
Relativ günstige Lohnkosten.
Hohe Arbeitslosigkeit
Chancen
Risiken
Zahlreiche Ausbauprojekte in den Sektoren
Umwelt, Energie und Transport.
Recht hohes Außenhandelsdefizit.
Mitgliedschaft in der Freihandelszone CEFTA.
Stockender Reformprozess.
DE-facto-Wirkung des stabilisierungs- und
Assoziierungsabkommen mit der EU
Schlechte Zahlungsmoral und Korruption.
Beträchtliche Finanzhilfen vonseiten
bilateraler und internationaler Geber.
Zunehmendes Auseinanderdriften der
Entitäten.
Quelle: GTAI: Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2014 - Bosnien und Herzegowina,
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1040658.html (Abrufdatum: 26.06.2015)
Stand:
Oktober
2013;
unter
63
5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen
In Bosnien und Herzegowina müssen die Projekte und Investitionen der öffentlichen Hand öffentlich ausgeschrieben
werden. Die Budgetnutzer sollten bei der Wahl von Zulieferern in öffentlichen Vergabeverfahren immer
energieeffizienteren Produkten und Dienstleitungen Vorrang geben. Die Projekte, bei denen es sich um Investitionen der
Privatwirtschaft handelt, müssen nicht öffentlich ausgeschrieben werden.
6. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg (z.B. Art
der Partnerschaft)
Der Markt für erneuerbare Energien entwickelt sich dynamisch. Durch den hohen Investitionsbedarf und die steigenden
Energiepreise ist damit zu rechnen, dass auch die Nachfrage für energetische Sanierungen und energieeffiziente
Technologien steigt.
Für Unternehmen, die in Bosnien und Herzegowina aktiv werden möchten, empfiehlt es sich i.d.R. zunächst Gespräche mit
lokalen Unternehmen aus diesem Bereich zu führen, um eine sichere Entscheidungsgrundlage für den Markteinritt
herbeizuführen.
Auf dem bosnisch-herzegowinischem Markt werden Produkte kleinerer Technologieranbieter meist über ihre
Distributionspartner verkauft. Ein lokaler Importeur oder Distributor, der den bosnisch-herzegowinischen Markt gut
kennt, empfiehlt sich als guter Kooperationspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Es bestehen weitere
Möglichkeiten, Produkte und Technologien auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt über lokale Tochtergesellschaften
zu verkaufen.
Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina bietet hierfür eine maßgeschneiderte
Markteinstiegsberatung an.
Spezialisierte lokale Unternehmen werden hierbei recherchiert, kontaktiert und zur Marktlage befragt.
Durch die Kombination von Kooperationspartnersuche und gezielter Marktrecherche ergeben sich hierbei schnell und
sicher Ansatzpunkte für einen Markteinstieg.
64
VI. ZIELGRUPPENANALYSE
1. PROFILE MARKTAKTEURE
Bei den angegebenen Unternehmen handelt es sich um eine Auswahl der Branchenvertreter. Es wird kein Anspruch auf
Vollständigkeit erhoben.
• Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffizienz tätig
sind
Segmente: Fensterbau, Isolierung, Heizung, Wärmeschutz, Wärmepumpen, Kühlung und Heizung, Dienstleistungen,
energieeffiziente Isolationsmaterialien und sonstige Baustoffe, Projektentwickler, Bauunternehmen und Investoren,
öffentliche Unternehmen, staatliche Institutionen, Finanzierung, Verbandswesen
1.1. Unternehmen/Anbieter/potenzielle Partner im Bereich Gebäudeeffizienz
1.1.1 Fenster, Türen, Rahmen, Profile
FEAL d.o.o
Trnska cesta 146, 88220 Široki Brijeg
Tel.: +387 39 704 269; 705 807; 705 636
Fax: +387 39 704 358
E-Mail: [email protected]
Web: www.feal.ba
Geschäftsführer: Tonćo Barbarić
Tätigkeitsfeld: Bausysteme – Fenster- und Türsysteme mit thermischer Trennung, Fenster- und Türsysteme ohne
thermische Trennung, Gleitsysteme, Sonnenschutzsysteme, Fassadensysteme, Wintergärten. Industrieprofile – Profile für
Schienenverkehr, Sonderfassadensysteme, Profile für Gütertransporte, Profile für Schiffindustrie, Profile für Solarsysteme,
Profile für modulare Systeme, Profile für Möbel. Firma FEAl d.o.o. mit Sitz in Široki Brijeg existiert seit über 25 Jahren und
hat eine langjährige Tradition in der Aluminiumverarbeitung.
FTM doo Novi Travnik
Stjepana Tomaševića bb, 72290 Novi Travnik
Tel.: +387 30 792 888
Fax: +387 30 792 772
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.ftm-doo.com
Geschäftsführer: Tihomir Rijić
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist seit 1997 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent. FTM d.o.o. ist ein
Hersteller von PVC- und Aluminiumprofilen, PVC-Fenstern und sonstiger Ausrüstung.
Herceg d.o.o.
Industrijska bb, 75350 Srebrenik
Tel.: +387 35 646 464
Fax: +387 35 645 821
E-Mail: [email protected]
Web: http://dooherceg.ba
Geschäftsführer: Ramiz Karić
Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von PVC und Aluminium-Fenstern, Türen. Herceg d.o.o. ist seit über 30 Jahre auf
dem bosnisch-herzegowinischen Markt tätig und beschäftigt fast 300 Mitarbeiter.
65
IDEAL d.o.o.
Zgošća bb, 72240 Kakanj
Tel.: +387 32 741 757
E-Mail: [email protected]
Web: www.idealpvc.ba
Geschäftsführer: Herr Čeliković Jakub
Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von Kunststofffenstern. Das Unternehmen ist seit 2002 auf dem Markt tätig und
bietet in der breiten Produktpalette verschiedene Verwendungsmöglichkeiten an: Kunststofffenstersysteme, ALU-Fenster,
Kunststoff- und Aluminiumtüren, Kunststoff-Rolladensysteme, Jalousien.
Maxmara d.o.o.
Negoševa 109, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 355 120
Fax: +387 51 355 119
E-Mail: [email protected]
Web: www.maxmaradoo.com
Geschäftsführer: Slavko Kovačević
Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von Aluminiumkonstruktionen (Fenster, Türen, Fassaden), PVC-Fenster,
Stahlkonstruktionen, Einbruch-und Brandschutztüren, Thermo-Isolierglas.
Miral Pvc d.o.o.
I. Muslimanske brigade bb, 77230 Velika Kladuša
Tel.: +387 37 778 250
Fax: +387 37 778 251
E-Mail: [email protected]
Web: www.miral-pvc.com
Geschäftsführer: Boris Horvat
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen Miral PVC beschäftigt sich mit der Herstellung von: PVC-Bauelementen, Glasfassaden,
ALU-Fensterläden, ALU-Dekorplatten, Stahlprofilen für PVC-Bauelemente (Verstärkung),Rollläden.
Ornament d.o.o
Đ. Đakovića bb, 74480 Modriča
Tel.: +387 53 820 420
Fax: +387 53 820 421
E-Mail: [email protected], [email protected]
Web: http://www.ornament.ba
Geschäftsführer: Nenad Šabić
Tätigkeitsfeld: Kunststoff-Fenster und Türen, ALU-Fenster und Türen, Kunststoff- und ALU-Rolladen, HOLZ-Fenster und
Türen, Herstellung sektionärer und Garagentüren sowie Wintergärten.
Presal Extrusion d.o.o.
Knešpolje b.b. 88220 Široki Brijeg
Tel.: +387 39 701 240
Fax: +387 39 701 241
Web: www.presal.net
Geschäftsführer: Hrvoje Soldo
Tätigkeitsfeld: Herstellung von Aluminiumprofilen und Aluminiumbearbeitung
Profine BH d.o.o.
Magistralni put A 33, 75270 Živinice
Tel.: +387 35 304 600
Fax: +387 35 304 601
E-Mail: [email protected]
Web: www.profine.ba
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Geschäftsführer: Samir Fočak
Tätigkeitsfeld: Verkauf von PVC-Profilen, Zubehör und Beschlägen für PVC- Fenster und Türen, für Rollläden, Jalousien,
für Schiebe-Hebe-Schiebetüren, sowie Innen- und Außenfensterbänke.
REHAU d.o.o.
Rajlovačka bb, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 475 500
Fax: +387 33 475 529
E-Mail: [email protected]
Web: www.rehau.com/ba-bs/
Geschäftsführer: Zenun Smajlović
Tätigkeitsfeld: Verkauf von PVC-Profilen, Heizung und Kühlung.
Saplast d.o.o.
Nikole Šopa 245 – Stup, 71210 Ilidža, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 779 500
Fax: +387 33 460 113
E-Mail: [email protected], [email protected]
Web: www.saplast.ba
Geschäftsführer: Senad Preljević
Tätigkeitsfeld: Produktion und Montage von Fenstern, Türen, Fassaden aus PVC und Aluminiumprofilen. Produktion und
Montage von Isolierglas. Das Unternehmen „SAPLAST" d.o.o. aus Sarajevo ist seit 1997 auf dem bosnischherzegowinischen Markt.
Selecta d.o.o.
Vrandučka bb, 72000 Zenica
Tel.: +387 32 448 850
Fax: +387 32 448 855
E-Mail: [email protected]
Web: www.selecta.ba
Geschäftsführer: Jasenko Bijedić
Tätigkeitsfeld: SELECTA d.o.o. wurde 1995 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Fertigung und Montage
von Fenster- und Türsystemen, besonders Fassadensystemen.
ŠU-MA Plast d.o.o.
Šabačkih đaka, 76300 Bijeljina
Tel.: +387 55 221 133
E-Mail: [email protected]
Web: www.sumaplast.net
Geschäftsführer: Vlado Božić
Tätigkeitsfeld: Herstellung von PVC Fenstern und Türen, Aluminium Fenstern und Türen, sektionallen Garagentoren,
Fassaden.
VELUX Bosna i Hercegovina d.o.o.
Džemala Bijedića 295, 71210 Ilidža, Sarajevo
Tel.: +387 33 626 494
Fax: +387 33 626 492
E-Mail: [email protected]
Web: www.velux.ba
Geschäftsführer: Sanela Salihbegović
Tätigkeitsfeld: Produzent von Dachfenstern. Ist eine der Vertriebsgesellschaften des globalen Unternehmens VELUX, das
auf der Vision der Tageslicht, frischer Luft und Lebensqualität gegründet wurde.
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1.1.2 Wärmepumpen, Kühlung und Heizung
ALFA THERM d.o.o.
Bišće Polje b.b., 88000 Mostar
Tel./Fax: +387 36 312 930; -324 874; -324 868
E-Mail: [email protected]
Web: www.alfatherm.com
Geschäftsführer: Željko Božić
Tätigkeitsfeld: Lösungen aus dem Bereich der Beheizung, Klimatisierung, Belüftung, der technischen Pläne, präzisen
Klimatisierung, Automatisierung, zentralen Überwachungssysteme sowie andere dazugehörige Dienstleistungen.
ENECO- EKOLOŠKI SISTEMI
Petrova Gora 10, 76300 Bijeljina
Tel./Fax: +387 55 210 479
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.en-eco.net/
Geschäftsführer: Dražen Maksimović
Tätigkeitsfeld: Heiz- und Kühlsysteme, die erneuerbare Energiequellen mit Hilfe von Wärmepumpen nutzen. Neben den
Wärmepumpen werden auch Solarkollektoren eingesetzt.
Hidria BHd.o.o.
Antuna Branka Šimića 2b, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 721 710
Fax: +387 33 715 090
E-Mail: [email protected]
Web: www.hidria.com
Tätigkeitsfeld:Klimaanlagen und -produkte, Gebäudeklimatisierung, Automotive
KOVAN M.I. d.o.o
Grabovac bb, 75320 Gračanica
Tel.: +387 35 704 416, -704 487
Fax: + 387 35 704 417
E-Mail: [email protected]
Web: www.kovan.ba
Geschäftsführer: Nijaz Halidović
Tätigkeitsfeld: Herstellung von Produkten für die Beheizung von Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden nur durch die
Nutzung von erneuerbaren Energiequellen (Biomasse-Pellets und Solarenergie), Heizkessel für Biomasse-Pellets,
Kaminöfen für die Zentralheizung, Solarkollektoren.
Meb d.o.o.
Mala Lisa bb, 77220, Cazin
Tel.: +387 37 513 883
E-Mail: [email protected], [email protected]
Web: www.meb-bh.com
Geschäftsführer: Mersud Beganović
Tätigkeitsfeld: Verkauf und Einbau von Produkten aus dem Bereich Sanitär, Heizung und Klimaanlagen.
Mountain d.o.o. Sarajevo
Džemala Bijedića br. 162, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 77 03 20
Fax: +387 33 77 03 21
E-Mail: [email protected]
Web: www.mountain.ba
Geschäftsführer: Maculji Samir
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Tätigkeitsfeld: Installation von Heizung, Gas- und Klimaanlagen
Robert Bosch doo - Predstavništvo za BiH
Pijačna 14k, 71000 Sarajevo-Stup
Tel.: +387 33 765 385; -765 387
Fax: +387 33 765 385
E-Mail: [email protected]
Web: www.bosch.ba
Tätigkeitsfeld: Lösungen im Bereich Heizung und Warmwasser, Solaranlagen und Bosch-Wärmepumpen.
Termolux d.o.o
Bulevar Stepe Stepanovic 175a, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 65 244 246; -235 832
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: http://termolux.ba/
Geschäftsführer: Samir Semiz
Tätigkeitsfeld: Exklusiver Vertriebspartner des schwedischen Unternehmen NIBE für Bosnien und Herzegowina. NIBE ist
ein großer Wärmepumpenhersteller. Das Unternehmen beschäftigt sich mit energieeffizienten Systemtechniken für
Wohnhäuser und Gewerbebauten.
Topling d.o.o.
Vojvode Stepe 6, 78430 Prnjavor
Tel.: +387 51 645 100; -645 200, -645 300
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: http://topling.com/
Geschäftsführer: Dario Agostini
Tätigkeitsfeld: Herstellung von Warmwasserkesseln und Dampfkesseln, Herstellung von Biomassekesseln, Konstruktion
und Bau von Zentralheizungen, Lüftung und Klima.
Würth BH d.o.o.
Binježevo bb, 71240 Hadžići
Tel.: + 387 33 775 000
Fax: +387 33 775 019
E-Mail: [email protected]
Web: www.wurth.ba
Geschäftsführer: Adnan Topčagić
Tätigkeitsfeld: Würth BH d.o.o. ist seit 1997 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent. Im Zentrum der
Geschäftstätigkeit steht der Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau
und Industrie.
1.1.3 Wärmedämmung, energieeffiziente Isolationsmaterialien
Austrotherm d.o.o.
Turija bb, 77 000 Bihać
Tel.: + 387 37 318 401
Fax: + 387 37 318 420
E-Mail: [email protected]
Web: www.austrotherm.ba
Geschäftsführer: Slaviša Gajić
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Tätigkeitsfeld: Austrotherm ist spezialisiert für qualitativ hochwertige und innovative Wärme- und Schallisolationen. Das
Unternehmen wurde 1953 in Österreich gegründet, seit 2003 ist es auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt tätig. Die
Austrotherm-Gruppe besteht aus Firmen in 11 Ländern mit 19 Produktionsstandorten.
EPS LAŠTRO d.o.o.
Resnik bb, 71260 Kreševo
Tel.: +387 30 800 046
Fax: +387 30 800 068
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.epslastro.com
Geschäftsführer: Marinko Laštro
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist Hersteller von expandiertem Polystyrol (im Volksmund als Styropor bekannt) und von
Inovativen Fassadensystemen.
FRAGMAT Izolirka d.o.o.
Ul. Branilaca grada bb, Industrijska zona, 75320 Gračanica
Tel.: +387 35 705 163
Fax: +387 35 705 164
E-Mail: [email protected]
Web: http://dev.fragmat.info/
Geschäftsführer: Osman Tukić
Tätigkeitsfeld: Wärmedämmstoffe, tech. Anweisungen für die Wärmedämmstoffe, Bauwerksabdichtungen, DEMIT
Fassade System, Styroporverpackungen.
Kingspan d.o.o.
Jevrejska bb, 78000 Banja Luka
Tel.:+387 51 226 190
Fax: +387 51 226 191
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.kingspan.ba
Geschäftsführer: Alan Tomanić
Tätigkeitsfeld: Vertretungsbüro von Kingspan – Hersteller von isolierten Dach- und Wandsystemen in Sandwichbauweise.
Knauf d.o.o.
Kolodvorska 11a, 71000 Sarajevo
Tel.: + 387 33 711 090;- 711 091;- 711 092
Fax: + 387 33 664 368
E-Mail: [email protected]
Web: www.knauf.ba
Geschäftsführer: Mirza Lokvančić
Tätigkeitsfeld: Gips-Baustoffe und Wärmedämmung
Percon d.o.o.
STO Distribution Agency
Džemala Bijedića 162, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 467 550; -777 790
Fax: +387 33 777 796
E-Mail: [email protected]
Web: www.percon.ba
Geschäftsführer: Bahrudin Zjajo
Tätigkeitsfeld: Gebäudefassaden, Wärmedämmungsfassaden, Gips und Farbe für Innen- und Außenanwendung,
Kunststoff-Bodensysteme.
70
Saint-Gobain građevinski proizvodi BH d.o.o.
Zalužani bb., 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 389 280; -389 281
Fax: +387 51 389 282
Web: www.weber.ba
Geschäftsführer: Jozsef Bokor Balazs
Tätigkeitsfeld: Weber ist Mitglied der internationalen Gruppe Saint-Gobain, die in Frankreich gegründet wurde. SaintGobain Weber ist Hersteller von Baustoffen für die Bereiche Fassade / Wand, Wärmedämmung / WDVS, Bodensysteme,
Fliesenverlege-Systeme sowie Bautenschutz-Systeme.
Trimont d.o.o.
Čardak bb, 72220 Zavidovići
Tel./Fax: +387 32 851 240
E-Mail: [email protected]
Geschäftsführer: Meho Omerašević
Tätigkeitsfeld: Vertretungsbüro von Trimo d.d. Slowenien, das Unternehmen bietet Komplettlösungen für Stahlgebäude,
Dächer, Fassaden, Stahlkonstruktionen und Isolationssysteme.
URSA NOVOTERM d.o.o.
Hlapčevići 41, 71305 Visoko
Tel./Fax: +387 32 740 042
E-Mail: [email protected]
Web: www.ursa.ba
Geschäftsführer: Enver Hasagić
Tätigkeitsfeld: Die Firma URSA Novoterm d.o.o. ist eine Tochtergesellschaft von URSA Slowenien d.o.o., die zu einem der
führenden europäischen Unternehmen im Bereich der Isolierung "URSA Uralita" gehört.
Xella BH d.o.o.
Nikole Tesle 3, 75 000 Tuzla
Tel.: +387 35 308 206; -308 209
Fax: +387 35 308 200
E-Mail: [email protected]
Web: www.ytong.ba
Geschäftsführer: Emir Kadrić
Tätigkeitsfeld: Herstellung und Verkauf von hochqualitativen Baustoffen, Bau von Fertighäusern.
1.1.4 Bauunternehmen
ANS Drive d.o.o.
Butmirska cesta 24, 71000 Sarajevo
Tel.: + 387 33 77 77 70
Fax: + 387 33 62 76 90
E-Mail: [email protected]
Web: www.ansdrive.ba
Geschäftsführer: Asmir Dževlan
Tätigkeitsfeld: Hochbau, Tiefbau, Hydrotechnik, Projektierung und Design, Herstellung von Fenstern und Türen.
71
Aragosta Invest d.o.o.
Braće Mažar 19a, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 218 722
Fax: +387 51 218 077
E-Mail: [email protected]
Web: www.aragostainvest.com
Geschäftsführer: Veljko Jarić
Tätigkeitsfeld: Hochbau.
Butmir d.o.o.
Butmirska cesta 45, 71210, Ilidža
Tel.:+ 387 33 774 150
Fax:+ 387 33 774 158
E-Mail: [email protected]
Web: www.butmir.ba
Geschäftsführer: Šemso Imamović
Tätigkeitsfeld: Hochbau.
DŽEKOS d.o.o
Ismeta Alajbegovića-Šerbe 16, 71000 Sarajevo
Tel./Fax. 033 766 061
E-Mail: [email protected]
Web: www.dzekos.ba
Geschäftsführer: Džemal Hasković
Tätigkeitsfeld: Hochbau und Tiefbau, Sanierung von Gebäuden.
INKOPROM d.o.o.
Nikole Pašića 60, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 332 082
Fax: +387 51 322 081
E-Mail: [email protected]
Web: http://inkoprom.com/
Geschäftsführer: Zoran Bajić
Tätigkeitsfeld: Hochbau, Fasadensysteme, ALU und PVC Fenstern nd Türen.
Industrija građevinskog materijala "IGM" d.o.o (Industrie von Baustoffen "IGM" d.o.o.)
Ciglanska bb, 71305 Donje Moštre
Tel.: + 387 32 740 527
Fax: + 387 32 460 164
E-Mail: [email protected]
Web: www.igm.ba
Geschäftsführer: Mustafa Uzunalić
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen beschäftigt sich mit Herstellung von Blockziegeln, Thermoisolationsmaterialien aus
expandiertem Polystyrol, ALU und PVC Fenstern.
Institut za građevinarstvo "IG" d.o.o.
Poslovni centar Integra, Kralja Petra I Karađorđevića 92-98, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 348 367
Energiesektor Tel: +387 51 348 360
Fax:+387 51 348 372
E-Mail: [email protected]
Web: http://institutig.com
Geschäftsführer: Slobodan Stanarević
Tätigkeitsfeld: Wissenschaftliche Forschung und Beratung im Bereich der Ökologie und Bau. Tests an Metallen und
Konstruktionen, Projektieren, Aufsicht von Projekten, Qualitätskontrolle, Energetik und Telekommunikation, Ökologie.
72
Krivaja-TMK d.o.o.
Radnička 2, 72220 Zavidovići
Tel.: +387 32 878 064;- 878 068
Fax: +387 32 878 065
E-Mail: [email protected]
Web: www.krivajahomes.com
Geschäftsführer: Ismet Mujanović
Tätigkeitsfeld: Krivaja -TMK ist ein Familienunternehmen, das Fertighäuser sowie Fenster und Türen produziert. Das
Unternehmen ist seit 1950 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent.
Mip d.o.o
Vrapčići bb., 88104 Mostar
Tel.: +387 36 557 520
Fax: +387 36 557 520
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.mip.ba
Geschäftsführer: Juso Husić
Tätigkeitsfeld: Hochbau und Tiefbau, Sanierung von Gebäuden.
PROMO d.o.o.
ul.770.Sbbr bb, 70220 Donji Vakuf
Tel.: +387 30 205 360; -205 596; -205 046
E-Mail: [email protected]
Web: www.promo.ba
PROMO d.o.o. Vertretung in Sarajevo
Đoke Mazalića 4, 71000 Sarajevo
Tel: +387 33 942 200
Geschäftsführer: Kemal Čolak
Tätigkeitsfeld: Herstellung von Fertighäusern.
Seta inženjering" d.o.o. Zavidovići
Husein - kapetana Gradaščevića bb, 72220 Zavidovići
Tel. +387 32 879070
Fax. +387 32 879080
E-mail: [email protected]; [email protected]
Web: www.seta.ba/kontakt.html
Tätigkietsfeld: Hochbau, Projektierung, Engineering, Bauüberwachung
Tehnograd d.o.o.
Turalibegova 48, 75000 Tuzla
Tel.: +387 35 251 061;- 251 062; -250 608
Fax: +387 35 250 479
E-Mail: [email protected]
Web: www.tehnograd.ba
Geschäftsführer: Ademir Mešetović
Tätigkeitsfeld: Hochbau
1.1.5 Consulting
CONING d.o.o.
Radnička 70A, 71000 Sarajevo
Büro: Marka Marulića 1-I-1, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 711 300
Fax: +387 33 711 301
E-Mail: [email protected]
73
Web: www.coning.ba
Geschäftsführer: Kenan Buturović
Tätigkeitsfeld: CONING beteiligt sich aktiv an der Verbesserung der Energieeffizienz. Das Unternehmen ist Marktführer
auf dem Gebiet aktiver Schutz von Verkehrslärm. Sie beschäftigen sich mit Projektierungen, Consulting, Energieeffizienz,
Lärmschutz, Reduktion der Emissionen von CO2.
Energy Trading Company d.o.o.
Tešanjska 24 a, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 221 986
Fax: +387 33 209 671
E-Mail: [email protected]
Web: www.alfaenergygroup.com
Geschäftsführer: Faris Kreso
Tätigkeitsfeld: Unternehmensberatung. Das Unternehmen gehört einer internationalen Gruppe an, die sich mit
Energiekosten-Unternehmensberatung beschäftigt.
Eko Energetika d.o.o.
Kotromanića 48, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 (0) 33 943 100
Fax: +387 (0) 33 943 101
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.eko-energetika.ba
Geschäftsführer: Mensud Pekmez
Tätigkeitsfäld: Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien und
Energieeffizienz. Darunter gehört auch die Anfertigung von Durchführbarkeitsstudien im Energiesektor,
Projektmanagement, Feldforschung und Sammlung hydrologischer Daten.
ETF Inženjering d.o.o.
Rakovačkih rudara 12, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 357 052; -522 150
Fax.: +387 51 357 052
E-Mail: [email protected]
Web. www.etfeng.com
Geschäftsführer: Dejan Todorović
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ETF Inženjering d.o.o. beschäftigt sich mit Consulting in den Bereichen Automatisierung,
elektrische Energie und IT-Branche.
IPSA Institut Sarajevo
Put života bb, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 276 340
Fax: +387 33 276 355
E-Mail: [email protected]
Web: www.ipsa-institut.com
Geschäftsführer: Enko Hubanić
Tätigkeitsfeld: Beratung und Ingenieurdienstleistungen im Bereich Verkehr, Wasserversorgung, Stromversorgung,
Umweltschutz, Telekommunikationen, Raumplanung und Architektur.
74
1.2 Bildungseinrichtungen
Arhitektonski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Architektur der Universität Sarajevo)
Patriotske lige 30, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 226 530
Fax: +387 33 213 494
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.af.unsa.ba
Dekan: Prof. Dr. Rada Čahtarević, dipl.ing.arh.
Arhitektonsko-građevinski Fakultet Banja Luka (Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der
Universität Banja Luka)
Vojvode Stepe Stepanovića 77/3, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 462 616
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.agfbl.org
Dekan: prof. dr Milenko Stanković, dipl. ing. arh.
Građevinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Sarajevo)
Patriotske lige 30, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 278 400
Fax: +387 33 200 158
E-Mail: [email protected]
Web: www.gf.unsa.ba
Dekan: Prof. dr. Mustafa Hrasnica, dipl. ing.
Građevinski Fakultet Univerzitet "Džemal Bijedić"
Universität "Džemal Bijedić" Mostar)
USRC "Mithat Hujdur Hujka" 88104 Mostar
Tel.: +387 36 514 850
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.gf.unmo.ba
Dekan: Dr.sc. Suad Špago
Mostar (Fakultät für Bauingenieurwesen der
Građevinski fakultet Sveučilište u Mostaru (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Mostar)
Matice hrvatske bb, 88000 Mostar
Tel.: +387 36 355 000
Fax: +387 36 355 001
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.gfmo.ba
Dekan: prof. dr. sc. Ivan Lovrić
Mašinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Maschinenbau der Universität Sarajevo)
Vilsonovo šetalište 9, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 729 800
Fax: +387 33 653 055
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.mef.unsa.ba
Dekan: Prof. Dr. Izet Bijelonja
75
Mašinski fakultet Univerziteta u Banjoj Luci (Fakultät für Maschinenbau der Universität Banja Luka)
Ulica vojvode Stepe Stepanovića 71, 78000 Banja Luka
Tel.: + 387 51 433 000
Fax: + 387 51 465 085
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: http://mf-bl.com
Dekan: Prof. dr Darko Knežević
Mašinski fakultet Univerzitet "Džemal Bijedić"
"Džemal Bijedić" Mostar)
Univerzitetski Kampus, 88104 Mostar
Tel./Fax: +387 36 571 258
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: http://mf.unmo.ba/
Dekan: Prof.dr. Safet Isić
Mostar (Fakultät für Maschinenbau der Universität
Mašinski fakultet Univerzitet u Tuzli (Fakultät für Maschinenbau der Universität Tuzla)
Univerzitetska 4, 75000 Tuzla
Tel./Fax: + 387 35 320 900;- 320 920
E-Mail: [email protected]
Web: http://mf.untz.ba/
Dekan: Dr.sc. Muhamed Mehmedović
Mašinski fakultet u Zenici (Fakultät für Maschinenbau der Universität Zenica)
Fakultetska 1, 72000 Zenica
Tel.: +387 32 449 120
Fax: +387 32 246 612
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.mf.unze.ba
Dekan: Doc. dr. Fuad Hadžikadunić
Rudarsko-Geološko-Građevinski Fakultet Tuzla (Fakultät für Bergbau, Geologie
Ingenieurwissenschaften der Universität Tuzla)
Univerzitetska 2, 75000 Tuzla
Tel.: +387 35 320 550
Fax: +387 35 320 570
Web: http://rggf.untz.ba
Dekan:Dr.sc. Kemal Gutić
Tehnički fakultet Bihać (Technische Fakultät Universität in Bihać)
dr. Irfana Ljubijankića bb, 77000 Bihać
Tel.: +387 37 226 271; -226 273
Fax: +387 37 226 270
E-Mail: [email protected]
Web: www.tfb.ba
Dekan: Prof. dr. Atif Hodžić
76
1.3 Öffentliche Unternehmen – Stromversorgung
JP Elektroprivreda BiH d.d. Sarajevo
Vilsonovo šetalište br.15, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 751 000
Fax: +387 33 751 008
E-Mail: [email protected]
Web: www.elektroprivreda.ba
Generaldirektor: Dr.sc. Elvedin Grabovica
JP „Elektroprivreda HZ HB“ d.d. Mostar
Ulica Mile Budaka 106 A, 88000 Mostar
Tel.: +387 36 335 700
Fax: +387 36 335 777
E-Mail : [email protected]
Web: www.ephzhb.ba
Generaldirektor: Nikola Krešić
Mješoviti Holding Elektroprivreda Republike Srpske a.d.
Stepe Stepanovića bb, 89101 Trebinje
Tel.: +387 59 277-101
Fax: +387 59 277-120
E-Mail : [email protected]
Web: www.ers.ba
Generaldirektor: Branislava Milekić
1.4 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen
Verwaltungsebenen (Zentralregierung / Regionen / Kommunen), die im Zielmarkt für
Energieeffizienz-Belange zuständig sind.
Ministarstvo vanjske trgovine i ekonomskih odnosa Bosne i Hercegovine
Das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen Bosnien und Herzegowina
Musala 9, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 220 093; -214 102
Fax: +387 33 220 091
E-Mail: [email protected]
Web: www.mvteo.gov.ba
Ministarstvo finansija i trezora Bosne i Hercegovine
Das Finanzministerium Bosnien und Herzegowina
Trg BiH 1, 71000 Sarajevo
Tel.: + 387 33 205 345
Fax: + 387 33 202 930
E-Mail: [email protected]
Web: www.mft.gov.ba
77
Fond za zaštitu okoliša Federacije BiH
Fond für Umweltschutz der Föderation BuH
Hamdije Čemerlića 39A, 71 000 Sarajevo
Tel.: +387 33 723 680
Fax: +387 33 723 688
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.fzofbih.org.ba
Direktor: Safet Harbinja
Tätigkeitsfeld: Die Aktivität des Fonds für Umweltschutz der Föderation BuH ist die Sammlung und Verteilung von
Finanzmitteln für den Umweltschutz auf dem Territorium der Föderation Bosnien und Herzegowina.
Fond za zaštitu životne sredine i energetsku efikasnost Republike Srpske
Fond für Umweltschutz und Energieeffizienz der Republika Srpska
Kralja Alfonsa XIII broj 21, 78 000 Banja Luka
Tel.: +387 51 231 340; -231 341
Fax: +387 51 231 351
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: http://ekofondrs.org/
Direktor: Srđan Todorović
Tätigkeitsfeld: Die Tätigkeit des Fonds beinhaltet Aufträge im Zusammenhang mit der Beschaffung von Finanzmitteln
sowie die Vorbereitung, Durchführung und Entwicklung von Projekten und andere Aktivitäten auf dem Gebiet der
Erhaltung, nachhaltiger Nutzung, Schutz und Verbesserung der Umwelt im Bereich der Energieeffizienz und Nutzung
erneuerbarer Energiequellen.
Državna regulatorna komisija za električnu energiju –DERK
Staatliche Stromregulierungskommission - DERK
Miška Jovanovića 4/II, 75 000 Tuzla
Tel.: +387 35 302 060
Fax: +387 35 302 077
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.derk.ba
Tätigkeitsfeld: Die staatliche Stromregulierungskommission (DERK) regelt das elektrische Übertragungsnetz in Bosnien
und Herzegowina; hat die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für die Übertragung elektrischer Energie, Operationen der
Übertragungsnetze und den internationalen Handel mit Strom, sowie die Erzeugung, Verteilung und Versorgung von
Kunden in Brčko Bezirk von Bosnien und Herzegowina mit Strom.
Regulatorna komisija za energiju u FBiH – FERK
Regulierungskommission für Energie der Föderation BuH
Blajburških žrtava br.33, 88000 Mostar
Tel.: +387 36 449 900
Fax: +387 36 333 507
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.ferk.ba
Regulatorna komisija za energetiku Republike Srpske
Regulierungskommission für Energetik der Republika Srpska
Ulica Kraljice Jelene Anžujske 7, 89 101 Trebinje
Tel.: +387 59 272 400
Fax: +387 59 272 430
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.reers.ba
78
Federalno ministarstvo energije, rudarstva i industrije
Das Föderale Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie
Alekse Šantića bb, 88000 Mostar
Tel.: +387 36 513 800
Fax: +387 36 580 015
E-Mail: [email protected]
Web: www.fmeri.gov.ba
Federalno ministarstvo prostornog uređenja
Das Föderale Ministerium für Raumordnung
Marka Marulića 2, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 726 500
Fax: +387 33 652 743
E-Mail: [email protected]
Web: www.fmpu.gov.ba
Federalno ministarstvo finansija
Das Föderale Ministerium der Finanzen
Mehmeda Spahe 5, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 203 147
Fax: +387 33 203152
E-Mail: [email protected]
Web: www.fmf.gov.ba
Ministarstvo industrije, energetike i rudarstva RS
Das Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau der Republika Srpska
Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 339 581
Fax: +387 51 339 651
E-Mail: [email protected]
Web: www.vladars.net
Ministarstvo za prostorno uređenje, građevinarstvo i ekologiju RS
Das Ministerium für Raumordnung, Bauwesen und Umweltschutz der Republika Srpska
Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 339 592
Fax: +387 51 339 653
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mgr/Pages/default.aspx
Ministarstvo finansija Republike Srpske
Das Finanzministerium der der Republika Srpska
Trg Republike Srpske br.1; 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 339-728; -339-179; -339-225
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mf/Pages/default.aspx
Ministarstvo za ekonomske odnose i regionalnu saradnju RS
Das Ministerium für wirtschaftliche Beziehungen und regionale Zusammenarbeit der Republika Srpska
Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka
Tel.: +387 51 339 324
Fax: +387 51 339 647
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/meoi/Pages/default.aspx
79
Vlada Brčko Distrikta
Die Regierung von Brčko-Distrikt
Bulevar mira 1,76100 Brčko distrikt
Tel.: +387 49 240 600
Fax: +387 49 490 020
Web: http://www.bdcentral.net/
1.5 Das Register der juristischen Personen für die Durchführung von Energie-Ansichten
und Energieausweisungen für Gebäude
Registar pravnih lica za sprovođenje energetskih pregleda i energetsko certificiranje
objekata
Ceteor d.o.o.- Centar za ekonomski, tehnološki i okolinski razvoj (Zentrum für die wirtschaftliche,
technologische und ökologische Entwicklung)
Topal Osman Pase 32B, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 563 580
Fax: +387 33 205 725
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.ceteor.ba
Geschäftsführer: Dragan Ajanović
Tätigkeitsfeld: Umweltsverträglichkeitsprüfung, Projekte im Bereich Energieeffizienz.
DVOKUT pro doo Sarajevo
Avde Hume 11, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 447 875
Fax: +387 33 447 881
E-Mail: [email protected]
Web: http://dvokut.ba
Geschäftsführer : Erna Alihodžić
Tätigkeitsfeld: Design, Engineering, Beratung, Messung und Analyse in den Bereichen Energie und Umweltschutz, sowie
die Herstellung, Lieferung, Montage und Service von Überwachungssystemen für Luft, Wasser und Lärm, Messgeräte und
Anlagen für die Nutzung von Biomasse. Das Unternehmen ist in der Region seit über 25 Jahren tätig.
ENOVA d.o.o.
Podgaj 14/1 , 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 279 100
Fax: +387 33 279 108
E-Mail: [email protected]
Web: www.enova.ba
Geschäftsführer: Fethi Silajdžić
Tätigkeitsfeld: Umweltschutz, nachhaltige Energie, Business Consulting, Nachhaltige Verwaltung der natürlichen
Ressourcen, umweltverträglicher Tourismus.
EUROING d.o.o.
Bužimska 23, 77000 Bihać
Tel.: +387 37 228 195
Fax: +387 37 228 194
E-Mail: [email protected]
Web: http://euroing.ba/
Geschäftsführer: Smail Nuhić
Tätigkeitsfeld: Design, Beratung und Überwachung aller Arten von Bauarbeiten, Bewertungen und Ausgabe von
Energieausweisen.
80
Institut zaštite od požara i eksplozije – INZA d.o.o. (Institut für Brand- und Explosionsschutz)
Inza lab d.o.o.
Vitomira Lukića 12a, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 777 400
Fax: +387 33 777 401
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.inza.ba
Geschäftsführer: Amra Garaplija
Tätigkeitsfeld: Engineering - Entwurf und Planung, Consulting, Labor-Zertifizierung. INZA ist Mitglied der Efectis GROUP
und der EGOLF (European Group of Organisations for Fire Testing, Inspection and Certification)
Proving d.o.o.
Milana Preloga bb,71000 Sarajevo
Tel./Fax: + 387 33 610 264; -663 100; -664 100
E-Mail: [email protected]
Web: www.proving.ba
Geschäftsführer: Amir Krečo
Tätigkeitsfeld: Sicherheit am Arbeitsplatz und Brandschutz. Entwicklung von Studien, Schulung der Mitarbeiter im Bereich
Brandschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz, Explosionsschutz
TEHNOPETROL d.o.o.
Đorđa Mihajlovića br. 4, 75000 Tuzla
Tel.: + 387 35 363 800
Fax: + 387 35 363 801
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.tehnopetrol.ba
Geschäftsführer: Nedim Mujkić
Tätigkeitsfeld: Bauprojektierung (Tunnel, Straßen, Brücken, Dämme), hydrotechnische Projektierung (Wasserversorgung,
Reinigung der Abwässer, Bewässerung und Entwässerung) Maschinenbauprojekte (Gefäße unter Druck, Rohrleitungen,
Transportsysteme im Bergbau, Maschinenteile aus Metall in der Industrie) Projektierung des Thermoschutzes von Bauund Industrieobjekten, technologische Projektierung, Bauarbeiten, Thermoisolationsarbeiten, Umweltprojekte.
Zagrebinspekt d.o.o
Rudarska 247, 88000 Mostar
Tel.: +387 36 334 280, -334 281, -334 282
E-Mail: [email protected]
Web: www.zagrebinspekt.com
Geschäftsführer: Sandro Zovko
Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist spezialisiert auf dem Gebiet des Umweltschutzes, der Sicherheit am Arbeitsplatz und
Brandschutz. Im Bereich Energieeffizienz ist das Unternehmen seit 17.01.2012, berechtigt Energieaudits und
Energiezertifizierungen für Wohn- und Nichtwohngebäuden mit komplexen technischen Systemen durchzuführen.
Zuvor angeführt:
Građevinski fakultet Sveučilište u Mostaru (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Mostar)
Mašinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Maschinenbau der Universität Sarajevo)
81
1.6 Finanzierung
EBRD - Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
Fra Anđela Zvizdovića 1 B15, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 667 945;.- 667 946; -667 947
Web: http://www.ebrd.com/ebrd-in-bosnia-and-herzegovina.html
Büroleiter: Libor Krkoska
Tätigkeitsfeld: u.a. Kreditlinie für die Steigerung der Energieeffizienz und der Förderung der Nutzung erneuerbarer
Energien.
KfW Office Sarajevo
Zmaja od Bosne 7-7a, 71000 Sarajevo
Importanne Center Toranj O3/ V
Tel.: +38 733 590 409
Fax: +38 733 592 417
E-Mail: [email protected]
Web: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/International-financing/KfW-Development-Bank/Localpresence/Europe/Bosnia-and-Herzegovina/
Tätigkeitsfeld: Finanzierung von Projekten für die Energieversorgung und Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien,
Förderung von Neu- und Wiederaufbau von Wasserkraftwerken und Windparks.
ProCredit Bank d.d.
Franca Lehara bb, 71000 Sarajevo
Tel.: 033/ 250 950
Fax: 033/ 250 971
E-Mail: [email protected]
Web: www.procreditbank.ba
Tätigkeitsfeld: Kreditlinie für die Energieeffizienz für Haushalte sowie auch für Unternehmen.
Partner-Mikrokreditna fondacija
15. maj bb, 75000 Tuzla
Tel.: +387 35 300 283
Fax: +387 35 300 269
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.partner.ba
http://www.solarnikolektori.ba
Geschäftsführer: Herr Sinanović Senad
Tätigkeitsfeld: Kreditlinie in Zusammenarbeit mi USAID für die Anschaffung von Solarkollektoren.
Reiffeisen Bank BuH
Zmaja od Bosne bb, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 755 010
Fax: +387 33 213 851
E-Mail: [email protected]
Web: www.raiffeisenbank.ba
Tätigkeitsfeld: Kreditlinien für Energieeffizienz.
The World Bank
Fra Anđela Zvizdovića 1/B/17, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 251 500
E-Mail: [email protected]
Web: www.worldbank.org/en/country/bosniaandherzegovina
Tätigkeitsfeld: Finanzierungen von Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden, Unterstützung
der Entwicklung von skalierbaren Energie-Effizienz-Finanzierungsmodellen.
82
UniCredit Bank d.d.
Kardinala Stepinca bb, 88000 Mostar
Tel.: + 387 36 312 112
Fax: +387 36 312 116
E-Mail: [email protected]
Web: http://www.unicreditbank.ba
Tätigkeitsfeld: Kreditlinie für die förderung der Energieeffizienz.
USAID-Bosnia-Herzegovina
Roberta Frasurea 1, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 704 000
Fax: +387 33 219 298
E-Mail: [email protected]
Web: www.usaid.gov/where-we-work/europe-and-eurasia/bosnia
Tätigkeitsfeld: u.a. Unterstützung von Projekten aus dem Bereich der Energieeffizienz.
2. SONSTIGES
2.1 Messen in Bosnien und Herzegowina (Auswahl
Energieeffizienz)
der Messen zum Thema
ENERGA-Internationale Energie Messe Tuzla
Tuzlanski sajam d.o.o.
Titova 36, 75000 Tuzla
Tel.: +387 35 360 999
Fax: +387 35 360 998
E-Mail: [email protected]
Web: www.tuzlanskisajam.ba
Themen der Messe 2015: Elektrische Energie, Kohle, Gas und Öl, Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Energieeffizienz.
RENEXPO® BiH- Sarajevo
REECO SRB d.o.o. (zuständig für BuH)
Petra Drapšina 33, 21000 Novi Sad
Srbija
Tel.: +381 21 21 01 045
Fax: +381 21 21 01 896
E-Mail: [email protected]
Direktor: Myriam Dobrota
E-Mail: [email protected]
Web: www.renexpo-bih.com
Internationale Fachmesse und Konferenzen über erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Bosnien und Herzegowina.
Das Thema der Messe 2015: Bioenergie: Biomasse, Biogas, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Solarenergie, Wasserkraft,
Windenergie, Energieeffizienz im Bau und bei der Straßenbeleuchtung (LED), Geothermische Energie, Ökologie
(Recycling)
83
2.2 Verbandswesen
CRP-Centar za razvoj i podršku
Zentrum für Entwicklung und Unterstützung
Turalibegova 36, Tuzla 75000
Tel.: +387 35 255 217; -248 340
Fax: +387 35 248 341
E-Mail: [email protected]
Web: www.crp.org.ba
Tätigkeitsfeld: Ökologie und Umweltschutz, Projektmanagement, Bildung und Beratung im Bereichen Energieeffizienz und
erneuerbare Energien.
Institut za mjeriteljstvo
Institut fur Messtechnik
Augusta Brauna 2, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 568 901
Fax: +387 33 568 909
E-Mail: [email protected]
Web: www.met.gov.ba
Direktor: Zijad Džemić
REIC - Regional Education and Information Center for Sustainable Development in South-East Europe
REIC - Bildungs- und Informationszentrum für nachhaltige Entwicklung in Südosteuropa
Topal Osman Paše 32B, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 613 193
Fax: +387 33 613 193
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.reic.org.ba
Präsident : Azrudin Husika
Tätigkeitsfeld: REIC ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. REIC wurde
ins Leben gerufen als Bestandteil des regionalen Ausbildungsprogramm EESD - Umweltbildung für nachhaltige
Entwicklung. Finanziert wurde das Projekt vom italienischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, durchgeführt
durch UNESCO-Venedig-Büro in Partnerschaft mit der Universität Sarajevo, Universität von Bologna und Institut für
Mittel-, Osteuropa und den Balkan. Haupttätigkeit von REIC sind die ökologische Probleme und Bedürfnisse, zusammen
mit der Verbesserung der Bildungsinitiativen zu identifizieren.
Udruženje eco solar- Verein eco solar
Stupine B/7 M.M. Dizdara 44, 75 000 Tuzla
Tel.: +387 35 300 250
Fax: +387 35 300 269
E-Mail: [email protected]
Web: www.solarnikolektori.ba
Präsident des Vereins: Edin Majdančić
Tätigkeitsfeld: Mitglieder sind 20 Unternehmen, die Hersteller von Solarzellen sind.
Udruženje- Centar za edukaciju i podizanje svijesti o potrebi povećanja energetske efikasnosti-ENERGIS
Verein - Zentrum für Bildung und Steigerung des Bewusstseins über die Notwendigkeit einer Steigerung
der Energieeffizienz-ENERGIS
Obala Kulina bana 5/2, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 227 766
Fax: +387 33 203 906
E-Mail: [email protected]
Web: www.energis.ba
Tätigkeitsfeld: Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen von Bosnien und Herzegowina durch die Verbesserung
der Energieeffizienz durch die Weiterbildung, Förderung von innovativen und effizienten Lösungen und die Durchführung
von sozialen Projekten
84
2.3 Sonstige Adressen, Websites und Fachzeitschriften
Istraživačko-razvojni centar za gasnu tehniku (Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Gas
Technik)
Gradačačka 142, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 610 600
Fax: +387 33 650 593
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Web: www.igt.ba
Stellvertretender Geschäftsführer: Faruk Jakupović
Tätigkeitsfeld: IGT-DVGW technische Regeln, Ausbildung – Organisation von Seminaren und Konferenzen, Labortests,
Praxistest, Energieeffizienz.
m-Kvadrat- Fachzeitschrift für Bauwesen und Architektur
Sfera d.o.o.
Konak 7, 88000 Mostar
Tel.:+387 36 557 990
Tel/Fax:+387 36 578 259
E-Mail: [email protected]
Web: www.sfera.ba
Geschäftsführer: Naida Memić
http://www.obnovljivi.com
Fachportal über die Vorteile erneuerbarer Energien, Nachrichten zum Thema erneuerbare Energien aus Kroatien, den
Ländern der Region und der Welt.
http://balkangreenenergynews.com
Balkan Green Energy News ist ein monatlicher Newsletter über erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige
Energie-Entwicklung aus einer Auswahl von genauen, verlässlichen Informationen, Aktionen und
Investitionsmöglichkeiten aus 12 Ländern des Balkans.
http://www.ee-infos.ba/
Information über Energieeffizienz von Gebäuden. Das Portal wurde vom Föderalen Ministerium für Raumordnung
errichtet.
85
2.4 Projektepartner
UNDP BuH
Zmaja od Bosne b.b., 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 293 400
Fax: +387 33 552 330
E-Mail: [email protected]
Web: www.ba.undp.org
GIZ- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
Zmaja od Bosne 7-7a, 71000 Sarajevo
Tel.: +387 33 957 500
Fax: +387 33 957 501
E-Mail: [email protected]
Web: www.giz.de/en/worldwide/289.html
86
VII. SCHLUSSBETRACHTUNG
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Thema Energieeffizienz auch in Bosnien und Herzegowina immer
mehr an Bedeutung gewinnt. Neue Entwicklungen in der Gesetzgebung im Energie- und Bausektor zeigen, dass vor allem
die Wichtigkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen des Gebäudebestandes für die Gesamtenergiebilanz des Landes
von der Politik erkannt wurde. Nicht zuletzt auch aufgrund der steigenden Energiepreise wächst auch in der Öffentlichkeit
das Bewusstsein über die Notwendigkeit von Energieeffizienzmaßnahmen. Die erwarteten staatlichen
Subventionsmechanismen, zinsgünstige Kredite für Energieeffizienzmaßnahmen und neue Finanzierungsansätze wie z.B.
die Einführung von Energiedienstleistungen (ESCO) sollen die Erfüllung von Energieeffizienz-Standards künftig
erleichtern.
In Bosnien und Herzegowina werden sich daher für deutsche Unternehmen aus dem Bereich Energieeffizienz in Gebäuden
künftig gute Geschäftschancen ergeben. Deutsches Know-how, das für Qualität steht, und deutsche Technik sind
traditionell auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt gefragt.
Vor dem Hintergrund der ambitionierten Klimaziele und der zu erwartenden zunehmenden Anstrengungen, den
überdurchschnittlich hohen Energieverbrauch durch Sanierungen des Gebäudebestands intensivst zu senken, bestehen
gute Chancen für einen Markteintritt deutscher Unternehmer. Da der effektivste Beitrag zur Reduktion des
Energieverlustes in den meisten Gebäuden in BuH durch den Austausch von Fenstern und Türen sowie den Einbau von
energieeffizienten Isolationsmaterialien erfolgen kann, werden vor allem Unternehmen aus diesem Bereich gute
Absatzchancen haben. Darüber hinaus werden Anbieter von Technologien und Produkten aus der Sparte Heiz- bzw.
Kühlungssysteme, automatisierte Steuerungssysteme, energieeffiziente Beleuchtungstechnik in Bosnien und Herzegowina
einen kaum erschlossenen Markt für sich entdecken können.
Auf dem bosnisch-herzegowinischem Markt werden Produkte kleinerer Technologieranbieter meist über ihre
Distributionspartner verkauft. Ein lokaler Importeur oder Distributor, der den bosnisch-herzegowinischen Markt gut
kennt, empfiehlt sich als guter Kooperationspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Es bestehen weitere
Möglichkeiten, Produkte und Technologien über lokale Tochtergesellschaften zu verkaufen.
Ein Einstieg in den bosnisch-herzegowinischen Markt sollte – wie bei anderen Ländern auch – sorgfältig geplant sein, da
es rechtliche und interkulturelle Besonderheiten zu beachten gibt. Diese Zielmarktanalyse soll eine pragmatische
Hilfestellung für einen Markteinstieg bieten.
87
VIII. TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Übersicht der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren.....................................................................................................9
Tabelle 2: Zufluss der ausländischen Direktinvestitionen ........................................................................................................ 12
Tabelle 3: Installierte Kapazität zur Stromerzeugung in BuH .................................................................................................. 14
Tabelle 4: Installierte Leistungen in Wasserkraftwerke und Thermische Kraftwerke in BuH ............................................... 15
Tabelle 5: Brutto-Stromerzeugung nach Art der Erzeuger ....................................................................................................... 16
Tabelle 6: Netto Stromerzeugung nach Art der Erzeuger ......................................................................................................... 16
Tabelle 7: Strom Import und Export (2010-2014) .................................................................................................................... 17
Tabelle 8: Wärmeerzeugung nach Art der Erzeugung .............................................................................................................. 18
Tabelle 9: Fernwärmeunternehmen .......................................................................................................................................... 19
Tabelle 10: Verbrauch (Erdgas, Kohle und Öl-Erzeugnisse) - Jahresbilanz 2013 .................................................................. 20
Tabelle 11: Endstromverbrauch (2010-2014) ............................................................................................................................ 21
Tabelle 12: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2014 ................................................................................. 21
Tabelle 13: Endwärmeverbrauch ............................................................................................................................................... 22
Tabelle 14: Endwärmeverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2013 ............................................................................... 23
Tabelle 15: Strompreise für Privathaushalte (im zweiten Halbjahr 2014) .............................................................................. 24
Tabelle 16: Strompreise für die Industrie (im zweiten Halbjahr 2014) .................................................................................. 24
Tabelle 17: Durchschnittlicher Strompreis für die Kundenkategorie DC und IC (zweites Halbjahr 2010-2014) .................25
Tabelle 18: Wärmepreise Toplane Sarajevo .............................................................................................................................. 26
Tabelle 19: Wärmepreise Toplane Sarajevo .............................................................................................................................. 26
Tabelle 20: Wärmepreise in Toplana Banja Luka ..................................................................................................................... 27
Tabelle 21: Stromanbieter in Bosnien und Herzegowina ......................................................................................................... 30
Tabelle 22: Thermische Kraftwerke (Braunkohle) in Planung ................................................................................................. 31
Tabelle 23: Berechnung des EE-Anteils in den einzelnen Sektoren beim Endenergieverbrauch (ktoe) in der
FbuH ............................................................................................................................................... 35
Tabelle 24: Überblick: Stromerzeugung aus EE (Prognose bis 2020) in der FBuH ...............................................................35
Tabelle 25: Strukturdaten zur Bauwirtschaft in Bosnien und Herzegowina .......................................................................... 39
Tabelle 26: Erteilte Baugenehmigungen nach dem Typ der Tätigkeit in 2014 ....................................................................... 39
Tabelle 27: Wert des Hochbaus in Bosnien und Herzegowina (in Mio. Euro) ....................................................................... 40
Tabelle 28: Wert der fertiggestellten Wohngebäude (in Mio. Euro) ....................................................................................... 40
Tabelle 29: Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude (in Mio. Euro) .............................................................................. 40
Tabelle 30: Anzahl und Fläche der fertiggestellten Wohn- und Nichtwohngebäude und Wohnungen ................................. 41
Tabelle 31: Fertiggestellte Wohnungen nach Baugröße und Zimmeranzahl ........................................................................... 41
Tabelle 32: Strukturdaten der fertiggestellten Nichtwohngebäuden ...................................................................................... 42
Tabelle 33: Erteilte Baugenehmigungen für Wohnungen in den Hochbauobjekten 2014 .................................................... 43
Tabelle 34: Strukturdaten zum Wert im Tiefbau (in Mio. Euro)..............................................................................................45
88
IX. BILDVERZEICHNIS
Abbildung. 1: Karte Bosnien und Herzegowinas ......................................................................................................................... 6
Abbildung 2: Warenaustausch von BuH mit Deutschland (in Mio. Euro) .............................................................................. 10
Abbildung 3: Struktur der b-h Importprodukte aus Deutschland in 2014 (gesamt 887 Mio. EUR) ...................................... 10
Abbildung 4: Struktur der b-h Exportprodukte nach Deutschland in 2014 (gesamt 670 Mio. EUR) ..................................... 11
Abbildung 5: Geografische Verteilung der Fernwärmesysteme in BuH .................................................................................. 18
Abbildung 6: Anteil der einzelnen Energieträger beim Gesamtenergieverbrauch ................................................................. 20
Abbildung 7: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2013 ........................................................................................ 22
Abbildung 8: Durchschnittliche Strompreise (2010-2014) ...................................................................................................... 25
Abbildung 9: Energierelevante Behörden in BuH .....................................................................................................................28
Abbildung 10: Klimakarte Bosnien und Herzegowinas ............................................................................................................38
Abbildung 11: Energieverbrauch nach Sektoren ....................................................................................................................... 51
Abbildung 12: Zielvorgabe: Energieeinsparungen nach Sektoren bis 2018............................................................................. 51
Abbildung 13: Die Relationen zwischen dem NEEAP BiH und den anderen EEAPs .............................................................. 52
Abbildung 14: SWOT-Analyse Bosnien und Herzegowina ....................................................................................................... 63
89
X. QUELLENVERZEICHNIS
Aktiengesellchaft Toplana Banja Luka (Toplana A.D. Banja Luka): Cijenovnik toplotne energije sa primjenom od
01.08.2011 (Preisliste Wärmeenergie tritt in Kraft ab den 01.08.2011). http://www.toplanesa.co.ba/docs/cjenovnik.pdf (Abrufdatum: 22.05.2015)
Al-Jazeera: Poticanje energetske efikasnosti u BiH (Förderung der Energieeffizienz in BuH). Veröffentlicht
12.01.2015 unter http://balkans.aljazeera.net/vijesti/poticanje-energetske-efikasnosti-u-bih (Abrufdatum:
04.06.2015)
BH Gas: Aktivitäten 2015 unter http://www.bh-gas.ba/index.php/bih/aktivnosti (Abrufdatum: 02.06.2015)
Centar za održivi razvoj (Zentrum für nachhaltige Entwicklung): Primjer Distrikta Brčko. Analiza ekonomske i
razvojne prednosti provođenja programa energetske efikasnosti u lokalnim zajednicama BiH. (Beispiel Distrikta
Brčko. Analyse der wirtschaftlichen und Entwicklungsvorteile bei der Durchführung von
Energieeffizienzprogrammen
in
lokalen
Gemeinschaften
BiH)
Brčko/Tuzla
2014.
Unter
http://www.cor.ba/publikacije/brosure/Analiza%20provodjenja%20programa%20energetske%20efikasnosti.
pdf (Abrufdatum 04.06.2015)
Ceteor: Zaključći i preporuke konferencije „Energetska efikasnost i obnovljivi izvori energije“ (Schlussfolgerungen
und Handlungsempfehlungen der Konferenz „Energieeffizienz und Erneuerbare Energie“), Zenica 04/05.
Oktober 2012. Unter http://www.ceteor.ba/images/web_zakljucci_i_preporuke_konferencije_zeps.pdf
(Abrufdatum 08.06.015)
Cin (Centar za istraživačko novinarstvo): Energetski potencijal u BiH (Energiepotenzial in BuH), Sarajevo, Januar
2015 unter https://www.cin.ba/energopotencijal/energopotencijal.pdf (Abrufdatum 22.05.2015)
Dena: Länderprofil Bosnien und Herzegowina. Informationen zur Nutzung und Förderung von erneuerbaren
Energien für Unternehmen der deutschen EE-Branche. Hrsg. Deutsche Energie-agentur GmbH. Berlin, März
2012.
DERK (Staatliche Stromregulierungskomision): Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba.
(Abrufdatum; 26.05.2015)
eKapija: Iako se grade i planiraju, nove termoelektrane izložene riziku? (Auch wenn der Bau und die Planung des
neues
Kraftwerks
Risiken
ausgesetzt
ist?),
veröffentlich:
10.04.2015
unter:
http://ekapija.ba/bs/Vijest/vijesti/iako-se-grade-i-planiraju-nove-termoelektrane-izlozene-riziku-/51043
(Abrufdatum: 04.06.2015)
eKapija: Tržište električne energije u BiH je otvoreno, ali pomaka još nema (Strommarkt in BuH ist geöffnet, aber
eine Weiterentwicklung ist nicht zu sehen ), veröffentlich: 16.04.2015 unter:
http://ekapija.ba/bs/Vijest/vijesti/trziste-elektricne-energije-u-bih-je-otvoreno-ali-pomaka-jos-nema/51238
(Abrufdatum: 04.06.2015)
Energetska efikasnost u zgradarstvu (Energieeffizienz im Bauwesen): Sa riječi na djela veröffentlicht am 11.05.2015
auf der Website Portal frontal.ba. (Abrufdatum 28.05.2015)
EP HZ-HB - Elktroprivreda Hrvatske zajednice Herceg Bosne unter http://www.ephzhb.ba/
EPBiH – Elektroprivreda Bosne i Hercegovine unter http://www.elektroprivreda.ba/
EPS – Elektroprivreda Republike Srpske unter http://www.ers.ba/
Expertengespräche mit Vertretern folgender Unternehmen/Institutionen:
- Alfa Therm d.o.o.
- Ceteor d.o.o.
- GIZ
- Ornament d.o.o.
- UNDP
90
- Xella d.o.o.
Federlano ministarstvo za prostorno uređenje (Föderales Ministerium für Raumordnung) unter www.fmpu.gov.ba
FERK (Regulierungskommissin für Energie in der FBuH) Webseite www.ferk.ba
FIPA (Foreign Investment Promotion Agency BiH): Energy Sector, Sarajevo
http://www.fipa.gov.ba/publikacije_materijali/brosure/Energy%20sector.10.07.2014.pdf
26.05.2015)
Gesetzgebung unter http://www.ferk.ba/_ba/legislativa
Lizenzen unter http://www.ferk.ba/_ba/dozvole
2014, unter
(Abrufdatum:
First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012
FMERI - Federalno ministarstvo energije, rudarstvo i industrije (Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und
Industrie: Završni seminar (Abschließendes Seminar ) „Implementacija ESCO modela u javnom sektoru u BiH“
(„Implementierung des ESCO Modells im öffentlichen Sektor in BuH“). Sarajevo 20. Januuar 2015. Unter:
http://www.fmeri.gov.ba/zavrsni-seminar-implementacija-esco-modela-u-javnom-sektoru-bih-uorganizaciji-fmeri.aspx (Abrufdatum 27.05.2015)
Font za zaštitu okoliša FBiH (Umweltschutzfond der FBuH) unter http://www.fzofbih.org.ba/v2/index.php
GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica
lokalne samouprave u oblasti upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora
energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz usvojenih zakona o energetskoj
efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen
Selbstverwaltungen im Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren
Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2-Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen
über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović,
Sarajevo
/
Banja
Luka,
September
2014.
Unter
http://www.sustainable-energybih.org/wpcontent/uploads/2014/12/Pregled-zakonskih-obaveza-jedinica-lokalne-samouprave-u-oblasti-EE-i-RESSeptembar-2014.pdf
GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica
lokalne samouprave u oblasti upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora
energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz usvojenih zakona o energetskoj
efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen
Selbstverwaltungen im Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren
Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2-Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen
über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović,
Sarajevo / Banja Luka, März 2014.
GTAI (Germany Trade & Invest) – Jan Triebel:
-
Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2014 - Bosnien und Herzegowina, Stand Oktober 2013 unter
http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2014/06/pub201406278003_19153_wirtscha
ftstrends-kompakt---bosnien-und-herzegowina--jahresmitte-2014.pdf (Abrufdatum 11.06.2015)
-
Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am
09.05.2014
unter
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=bosnien-undherzegowina-setzt-weiterhin-vor-allem-auf-braunkohle-und-wasserkraft,did=1008708.html
(Abrufdatum:
04.05.2015)
-
Sektorenprogramm Erneuerbare Energie und Energieeffizeinz , veröffentlicht am 27.01.2015 unter
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/ProjekteAusschreibungen/Entwicklungsprojekte/suche,t=se
ktorprogramm-erneuerbare-energien-und-energieeffizienz,did=1162860.html (Abrufdatum 03.06.2015)
-
Bosnien und Herzegowina erwartet 2015 weitere wirtschaftliche Belebung, veröffentlicht am 29.01.2015 unter
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=bosnien-und-herzegowina-erwartet-2015wirtschaftliche-belebung,did=1163872.html (Abrufdatum: 22.05.2015)
-
Außenhandel Bosnien
Außenhandelspartner
und Herzegowinas steigt
des
Balkanlands,
wieder stärker.
veröffentlicht
Deutschland 2014 wichtigster
am
29.05.2015
unter
91
http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=aussenhandel-bosnien-undherzegowinas-steigt-wieder-staerker,did=1248730.html (Abrufdatum 03.06.2015)
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Energiebilanz für Nicht-OECD Länder;
Energy_Balances_of_Non-OECD_Countries
Ausgabe
2014
unter
http://www.iea.org/bookshop/642-
IMF (International Monetary Fund) unter http://www.imf.org/external/country/BIH/index.htm
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http://www.toplane-sa.co.ba/cjenovnik.php (Abrufsdatum: 21.05.2015
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na području Kantona Sarajevo (Verbesserung der Energieeffizienz in gewerblichen Gebäuden im Kanton
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(Regionales Zentrum für Bildung und Informationen der nachhaltigen Entwicklung in Südosteuropa), Sarajevo,
November 2008. Unter http://www.energetska-efikasnost.ba/Publikacije/Studija1.pdf (Abrufdatum
3.06.2015)
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Verordnungen)
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http://www.mvteo.gov.ba. (Abrufdatum: 02.06.2015)
MVTEO - Ministarstvo vanjske trgovine i ekonomskih odnosa (Ministerium für Außenhandel und
Wirtschaftsbeziehungen in BuH): Izvještaj o stanju okoliša u Bosni i Hercegovini (Bericht über die
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Unter
http://www.unep.ba/tl_files/unep_ba/PDFs/Izvjestaj_prelom_BOS_10-2013_elektonski.pdf
(Abrufdatum 09.06.2015)
Nihad Harbaš/Elvedin Adžem: Značaj korištenja energetski efikasnih otvora – Energija je motor razvoja svakog
društva (Die Bedeutung der Verwendung von energiesparenden Öffnung – Energie als Motor der
gesellschaftlichen Entwicklung). Im m-Kvadrat.
Nihad Harbaš: Benefiti implementacije mjera energetske efikasnosti u javnom i stambenom sektoru u BiH (Die
Vorteile der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in öffentlichen und Wohnungssektor in Bosnien und
Herzegowina). In: m-Kvadrat Nr. 60 (2013), S.22-25.
NOS
- Nezavisni operator sistema u BiH (unabhängiger
http://nosbih.ba/?AspxAutoDetectCookieSupport=1
Systembetreiber
in
BuH)
Webseite
-
Legislative unter http://nosbih.ba/bh/korporativneAktivnosti/zakoni-bih/64
Zertifikate für die Stromerzeugung unter http://nosbih.ba/bh/korporativneAktivnosti/registar-izdatihcertifikata/22 (Abrufdatum 19.05.2015)
REERS (Regulierungskommission für Energie der RS) webseite www.reers.ba/
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-
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(Abrufdatum: 24.04.2015)
-
Bauarbeiten in 2013 (Građevinski radovi u 2013) – Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BuH. Sarajevo
28.11.2014. (Abrufdatum: 02.06.2015)
-
Wohnungsbau in Bosnien und Herzegowina (Stambena gradnja u BiH) – Periode Januar-Dezember 2014.
Sarajevo 20.02.2015. (Abrufdatum: 04.06.2015)
92
-
Index der Produktion im Bauwesen in BuH (Indeksi proizvodnje u građevinarstvo u BiH) – viertes Drittel 2014.
Sarajevo 20.02.2015. (Abrufdatum: 05.06.2015)
-
Erteilte Baugenehmigungen in BuH (Izdata odobrenja za građenje u BiH) – viertes Drittel 2014. Sarajevo
20.02.2015. (Abrufdatum: 05.06.2015)
-
Energiestatistik (Statistika Energije) – für die Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. Sarajevo, 2015 (Abrufdatum:
24.04.2015)
-
Wirtschaftsstatistiken (ekonomske statistike) – Jahr 2013, 2014 (Abrufdatum 19.06.2015)
-
Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015)
Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015)
Toplana A.D. Banja Luka: Preiliste Wärmeenergie, unter http://www.bltoplana.com/. (Abrufdatum: 22.05.2015)
Trivanović, Biljana: Status of development of ESCO market and policies in Bosnia and Herzegovina. Präsentation:
UNECE EE 21 Group of Experts on Energy Efficiency Investments for Climate Change Mitigation. Geneva, 18.
April 2013.
Unter:http://www.unece.org/fileadmin/DAM/energy/se/pp/adhoc/EE21_19_GE_April_13/5_BiH_Trivanov
ic.pdf (Abrufdatum 03.06.2015)
UNDP: Lösungen für nachhaltige Energie unter
http://www.ba.undp.org/content/bosnia_and_herzegovina/bs/home/ourwork/environmentandenergy/succe
ssstories/sustainable-energy-solutions.html (Abrufdatum 15.06.2015)
Vijeće ministara BiH (Ministarrat von BuH): Direkcija za europske integracije. Dokument za 7. sastanak pododbora
za transport, energiju okoliš i regionalni razvoj (Rechtlinien für die europäische Integration. Dokuent für die 7.
Sitzung des Unterausschusses für Transport, Energie, Umwel und Regionalentwicklung). Sarajevo, April 2015.
Weltbank (2008): ESSBiH: Studija energetskog sektora u BiH (Studie Energiesektor in BuH).
-
Modul
9
–
Daljinsko
grijanje
(Fernwärme).
Unter
http://www.vladars.net/sr-SPCyrl/Vlada/Ministarstva/mper/OM/upravorg/rstmt/storg/Documents/ESSBIH_Modul%209.pdf
(Abrufdatum 20.05.2015)
-
Modul 12 – Upravljanje potrošnjom štednja energije I obnovljivi izvori energije
http://www.vladars.net/sr-SPCyrl/Vlada/Ministarstva/mper/OM/upravorg/rstmt/storg/Documents/ESSBIH_Modul%2012.pdf
(Abrufdatum 26.05.2015)
Unter
Weltbank: Global Economic Prospects (Europe & Central Asia), Januar 2015 unter
http://www.worldbank.org/content/dam/Worldbank/GEP/GEP2015a/pdfs/GEP2015a_chapter2_regionalou
tlook_ECA.pdf (10.06.2015)
Zentralbank Bosnien und Herzegowina (Centralna banka Bosne i Hercegovine) unter http://www.cbbh.ba/?lang=en
93