Energieeffizientes Sanieren und Bauen von Gebäuden in Bosnien
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Energieeffizientes Sanieren und Bauen von Gebäuden in Bosnien
Energieeffizientes Sanieren und Bauen von Gebäuden Zielmarktanalyse B o s n i e n u n d H e r z e g o w i n a 2 0 1 5 Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Herausgeber Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina Fra Anđela Zvizdovića 1, 71000 Sarajevo Bosnien und Herzegowina Tel.: +387 33 295 910 Fax: +387 33 295 920 E-Mail: [email protected] Internet: http://bosnien.ahk.de Stand Juni 2015 Gestaltung und Produktion Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina Bildnachweis Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina Redaktion Amra Šurković, Lejla Hujić, Irmela Fatić-Adilovć, Sanjin Purgić Disclaimer Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. INHALTSVERZEICHNIS I.EINLEITUNG ......................................................................................................................................... 4 II.ZUSAMMENFASSUNG ......................................................................................................................... 5 III.ZIELMARKT ALLGEMEIN .................................................................................................................. 6 1. LÄNDERPROFIL ............................................................................................................................ 6 1.1 Politischer Hintergrund .................................................................................................................................................. 7 1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung .......................................................................................................................... 7 1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland....................................................................................................................... 9 1.4 Investitionsklima und -förderung ................................................................................................................................. 11 2. ENERGIEMARKT......................................................................................................................... 13 2.1 Allgemeiner Überblick .................................................................................................................................................. 13 2.2 Energieerzeugung ......................................................................................................................................................... 14 2.2.1 Stromerzeugung .................................................................................................................................................. 14 2.2.2 Wärmerzeugung ................................................................................................................................................. 17 2.3 Energieverbrauch ......................................................................................................................................................... 19 2.3.1 Stromverbrauch ................................................................................................................................................... 21 2.3.2 Wärmeverbrauch ................................................................................................................................................ 22 2.4 Energiepreise ................................................................................................................................................................ 23 2.4.1 Strompreise .......................................................................................................................................................... 23 2.4.2 Wärmepreise ....................................................................................................................................................... 25 2.5 Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen ........................................................................................... 27 2.6 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt .............................................................................................................. 29 2.7 Erneuerbare Energie in Bosnien und Herzegowina ................................................................................................... 32 IV. ENERGIEEFFIZIENZ IM ZIELLAND............................................................................................... 36 1. ENERGIEEFFIZIENZ IM BAUWESEN (GEBÄUDE/GEBÄUDETECHNIK) .................................... 36 1.1 Allgemeiner Überblick .................................................................................................................................................. 36 1.2 Klimatische Verhältnisse .............................................................................................................................................. 37 1.3 Struktur und Trends im Bauwesen .............................................................................................................................. 39 1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren .................................................................................. 40 1.5 Instandhaltungen – Modernisierungen - An- und Umbauten ................................................................................... 45 1.6 Baumaterialien ..............................................................................................................................................................46 1.7 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz ...........................................................................................................46 1.8 Ausblick für die Bauindustrie ....................................................................................................................................... 47 1 2. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ ......................................... 48 2.1 Gesetzliche Grundlagen, Standards, Normen und Zertifizierung ..............................................................................48 2.1.1 Föderation Bosnien und Herzegowina................................................................................................................48 2.1.2 Republik Srpska ...................................................................................................................................................49 2.1.3 Distrikt Brčko .......................................................................................................................................................50 2.1.4 Lokale Ebene ........................................................................................................................................................50 2.1.5 NEEAP..................................................................................................................................................................50 2.1.6 Überblick der wichtigen gesetzlichen Vorschriften für den Bereich Energieeffizienz ..................................... 53 2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen ............................................................................................... 54 2.3 Finanzierungsmöglichkeiten ........................................................................................................................................ 54 2.4 Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen, Projektförderung) ................................................................... 57 V. MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN .................................................................... 58 1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienzmaßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz .................... 58 2. Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz .................................................................................... 58 3. Wettbewerbssituation und Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen .............................................. 59 3.1 Fenster und Türen ................................................................................................................................................... 60 3.2 Wärmedämmung .................................................................................................................................................... 60 3.3 Heizung und Kühlung .............................................................................................................................................. 61 3.4 ESCO-Dienstleistungen ........................................................................................................................................... 62 4. Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz ....................................................... 62 5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen .....................................................................................................................64 6. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg (z.B. Art der Partnerschaft) ........... 64 VI. ZIELGRUPPENANALYSE ............................................................................................................... 65 1. PROFILE MARKTAKTEURE .............................................................................................................. 65 1.1 Unternehmen, Anbieter, potenzielle Partner, die im Bereich Energieeffizienz tätig sind......................................... 65 1.1.1 Fenster, Türen, Rahmen, Profile .......................................................................................................................... 65 1.1.2 Wärmepumpen, Kühlungen und Heizungen ......................................................................................................68 1.1.3 Wärmedämmung, energieeffiziente Isolationsmateralien ................................................................................. 69 1.1.4 Bauunternehmen .................................................................................................................................................. 71 1.1.5 Consulting ............................................................................................................................................................. 73 1.2 Bildungseinrichtungen ................................................................................................................................................. 75 1.3 Öffentliche Unternehmen – Stromversorgung ........................................................................................................... 77 1.4 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen (Zentralregierung / Regionen / Kommunen), die im Zielmarkt für Energieeffizienz-Belange zuständig sind. ...................................... 77 1.5 Das Register der juristischen Personen für die Durchführung von Energie-Ansichten und Energieausweisungen für Gebäude ................................................................................................................................................................ 80 1.6 Finanzierung .................................................................................................................................................................82 2 2. SONSTIGES ...................................................................................................................................... 83 2.1 Wichtige Messen in Bosnien und Herzegowina .........................................................................................................83 2.2 Verbandswesen .............................................................................................................................................................84 2.3 Sonstige Adressen, Webseiten und Fachzeitschriften ................................................................................................ 85 2.4 Projektpartner ..............................................................................................................................................................86 VII. SCHLUSSBETRACHTUNG ............................................................................................................... 87 VIII. TABELLENVERZEICHNIS ............................................................................................................ 88 IX. BILDVERZEICHNIS ........................................................................................................................ 89 X. QUELLENVERZEICHNIS ................................................................................................................ 90 3 I. EINLEITUNG Die Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energie wird immer wichtiger und tritt in den Vordergrund sowohl politisch und wirtschaftlich als auch im Bewusstsein in der Öffentlichkeit und bei den Entscheidungsträgern. Der größte Energieverbraucher in Bosnien und Herzegowina (BuH) sind Gebäude, vor allem die Beheizung im Wintern und Kühlung im Sommer. Damit liegt der Fokus insbesondere auf Energieeffizienz im Gebäudesektor, vor allem energieeffizienten Bauen sowie der Sanierung von öffentlichen und Wohngebäuden. Für deutsche Unternehmen, Projektentwickler und Planer entwickelt sich damit ein interessanter, aussichtsreicher und naheliegender Markt, insbesondere für Ihre Produkte, Technologien und Know-how. Die vorliegende Zielmarkanalyse hat zum Ziel den, am bosnisch-herzegowinischen Markt interessierten deutschen Unternehmen nützliche Informationen zur Marktsituation und zu Marktpotentialen in Bosnien und Herzegowina zu geben. Diese Marktanalyse gibt einen Überblick über die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage des Landes sowie eine Übersicht des Energiemarktes allgemein. Des Weiteren werden in diesem Bericht gesetzliche Rahmenbedingungen und Vorschriften für Energieeffizienz dargestellt. Die Erhöhung der Energieeffizienz ist ein gemeinsames Ziel vieler international geförderter Projekte, die in BuH durchgeführt werden. In Rahmen dieser Zielmarktanalyse werden aktuelle Projekte, Finanzierungsmöglichkeiten sowie Marktbarrieren und Marktchancen im Bereich Energieeffizienz präsentiert. Abgerundet wird die Studie durch Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg sowie mit eine Liste der relevanten Marktakteure mit einer Kurzbeschreibung des Tätigkeitfeldes. Die Studie wurde von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in BuH im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erstellt. Als Grundlage für die Erstellung der Studie wurden u.a. in BuH vorhandene Analysen und Studien von Fachexperten verwendet, Fachberichte, Statistiken sowie Gespräche mit Branchenvertretern. 4 II. ZUSAMMENFASSUNG Als Folge der jahrelangen Vernachlässigung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz weist Bosnien und Herzegowina eine hohe Energieintensität auf. Das Land verbraucht fast fünf Mal mehr Energie nach Einheit des Nationalprodukts als die EU-Länder und zweieinhalb Mal mehr als der Weltdurchschnitt. Über 60 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfallen auf die Beheizung der Haushalte. Der durchschnittliche Verbrauch im Jahr für die Beheizung von Gebäuden beträgt in den Haushalten um die 200 kWh/m2. Die Hauptursachen für den hohen Energieverbrauch sind die schlechte Wärmeisolierung und das Fehlen von angepassten Heiz- und Kühlsystemen. Die Mehrheit der Wohngebäude ist älter als 30 Jahre und entspricht nicht mehr den heutigen Gebäudestandards. Eine der wichtigsten künftigen Aufgaben der bosnisch-herzegowinischen Baubranche wird es sein, ältere Bauobjekte zu modernisieren und an die Anforderungen der staatlichen Energiepolitik anzupassen. Das Land befindet sich jedoch noch in den frühesten Stadien dieser Entwicklung. In einer 2008 veröffentlichten Studie über den Energiesektor in BuH wurden die effiziente Energienutzung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen erstmalig als strategische Zielstellungen in BuH definiert. Seitdem wird in BuH, im Einklang mit den Pflichten aus dem Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft, an der Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Bereich Energieeffizienz gearbeitet. Das Ziel dieser Aktivitäten ist die Förderung der Energieeffizienzmaßnahmen, die Institutionalisierung der Energieeffizienz und die Gründung eines für die Energieeffizienzprojekte zuständigen Fonds. In allen Bereichen des finalen Energieverbrauchs besteht großes Energieeinsparpotenzial. Der 2012 erarbeitete aber noch nicht formell verabschiedete Nationale Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) definiert die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch in Höhe von 9 Prozent vor. Die Verabschiedung neuer Gesetze und Regelungen im Energie- und Baubereich in den vergangenen Jahren und die bessere Wahrnehmung der Wichtigkeit von energieeffizientem Bauen bei Investoren haben dazu beigetragen, dass Neubauten relativ hohen Standards für Energieeffizienz entsprechen müssen. Als Folge der ständig steigenden Energiepreise entschließen sich immer mehr Verbraucher zur Durchführung von Energieeffizienzmaßnahmen. Der effektivste Beitrag zur Reduktion des Energieverlustes in den meisten Gebäuden in BuH kann durch den Austausch von Fenstern und Einbau von energieeffizienten Isolationsmaterialien erfolgen. Darüber hinaus stellen Dächer, Böden, auf Wärmepumpen und erneuerbaren Energiequellen basierte Heiz- bzw. Kühlungssysteme, sowie automatisierte Steuerungssysteme ein großes Potenzial für eine Verbesserung der Energiebilanz von Gebäuden in BuH dar. Des Weiteren sollen Energiedienstleistungsunternehmen (ESCO) einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Ein regionales Programm der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit der Bezeichnung REEP (Regional Energy Efficiency Program for Western Balkans) unterstützt Institutionen des öffentlichen Sektors in Bosnien und Herzegowina bei der Vorbereitung von ESCO-Projekten. Der ESCO Markt befindet sich jedoch noch in der Anfangsphase und die ersten Pilotprojekte werden vorbereitet. Gemäß den Gesetzen über Umweltschutzfonds sind in den zwei bosnisch-herzegowinischen Entitäten die Fonds für Energieeffizienz und Umweltschutz die zentralen Anlaufstellen für Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Aber auch internationale Institutionen wie z.B. die Weltbank oder die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), unterstützen Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz in Bosnien und Herzegowina. 5 III. ZIELMARKT ALLGEMEIN 1. LÄNDERPROFIL Bosnien und Herzegowina (BuH) ist ein demokratischer Bundesstaat in Südosteuropa, der im Osten an Serbien, im Südosten an Montenegro und im Norden, Süden und Westen an Kroatien angrenzt. Darüber hinaus gehört ein kurzer Adria-Küstenstreifen bei Neum (28 km) zu BuH. Die Staatsgesamtfläche von 51,2 km2 unterteilt sich in zwei territorial nahezu gleich große Entitäten, die Föderation Bosnien und Herzegowina und die Republik Srpska, sowie das Sonderbezirk Brčko. Die Bevölkerung wird auf ca. 3,8 Mio. Einwohner geschätzt (die Resultate einer im Jahr 2013 durchgeführten Zählung sollen demnächst mehr Aufschluss darüber geben). Die für die Wirtschaft wichtigen Fragen sind zum Teil auf Ebene der Entitäten und des Distrikts Brčko und zum Teil auf der Gesamtstaatsebene geregelt. Die Hauptstadt Sarajevo ist mit ca. 400 000 Einwohnern das Zentrum der Politik, Kultur und des Tourismus, sowie ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Andere wirtschaftlich wichtige Zentren sind Banja Luka, Mostar, Tuzla und Zenica. Abbildung. 1: Karte Bosnien und Herzegowinas 6 1.1 Politischer Hintergrund BuH ist seit der Unabhängigkeitserklärung am 1. März 1992 eine parlamentarische Demokratie mit einem Zweikammerparlament (Abgeordnetenhaus, Völkerkammer) auf Gesamtstaatsebene. Das Abgeordnetenhaus besteht aus 42 Abgeordneten, die direkt vom Volk gewählt werden. Die Völkerkammer besteht aus 15 Mitgliedern. Sie überwacht die “vitalen nationalen Interessen” der konstitutiven Völker – Bosniaken, Serben und Kroaten. Die Verfassung des Landes ist im Annex 4 des Friedensabkommens von Dayton festgelegt. Danach überwölbt Bosnien und Herzegowina als Gesamtstaat die beiden als Entitäten bezeichneten Landesteile Föderation Bosnien und Herzegowina (FBuH) und Republika Srpska (RS). Darüber hinaus besteht auch ein Sonderbezirk Brčko. In die Zuständigkeit des Gesamtstaats fallen die Außenpolitik und der Außenhandel, die Zoll- und Währungspolitik, Migrationsfragen, internationale Strafverfolgung, Telekommunikation, Grenzschutz und Luftverkehrshoheit sowie Verteidigungsfragen. Die Präsidentschaft BuHs besteht aus je einem Bosniaken, einem Kroaten und einem Serben. Der Vorsitz in der Präsidentschaft wechselt alle acht Monate. Das Präsidium besteht derzeit aus Bakir Izetbegović (Bosniake, SDA), Dragan Čović (bosnischer Kroate, HDZ) und Mladen Ivanić (bosnischer Serbe, PDP, Vorsitzender der Präsidentschaft seit November 2014). Die zwei Entitätsparlamente bestehen, wie auf Gesamtstaatsebene, aus jeweils zwei Kammern. Darüber hinaus unterteilt sich die FBuH in zehn Kantone, die ebenfalls eigene Regierungen bilden. Die EU ist bemüht, den schon seit vielen Jahren in Selbstblockade steckenden Staat funktionsfähig zu machen. Dank einer gemeinsamen Initiative des deutschen Außenministers Steinmeier und seines britischen Amtskollegen Hammond, die später auch zu einer EU-Initiative zu Bosnien und Herzegowina ausgeweitet wurde, haben sich Parlaments- und Präsidentschaftsvertreter sowie alle Parteiführer in BuH schriftlich verpflichtet, die staatlichen Kompetenzen zu straffen und so einen aktiven Schritt in Richtung EU-Annäherung zu unternehmen. Unabdingbare Reformen sollen den Gesamtstaat gegenüber den Entitäten stärken und die Rahmenbedingungen für wirtschaftliche Tätigkeit und Investitionen landesweit verbessern. Im Oktober 2014 fanden in Bosnien und Herzegowina die Parlamentswahlen statt. Nach einer vierjährigen politischen Paralyse und dem sozio-ökonomischen Niedergang erhofften sich viele Menschen einen Richtungswechsel von diesen Wahlen. Erst knapp sechs Monate nach der Wahl wurde die neue gesamtstaatliche Regierung gebildet und von einer Fünfparteienkoalition des Abgeordnetenhauses bestätigt. Die aktuelle bosnisch-herzegowinische Regierung wird von einer Koalition bestehend aus den Parteien SDA, DF, HDZ sowie der „Allianz für den Wandel“ – einem Parteibündnis das in der RS angetreten war, gebildet. Premierminister ist Denis Zvizdić (SDA). 1.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Nach einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,6% im Jahr 2013, wurde auch 2014 ein ähnlich gutes Ergebnis erwartet. Schwere Überschwemmungen in BuH und der Region im Mai 2014 sorgten für Ernüchterung. Die Zentralbank in Sarajevo rechnet für das Gesamtjahr 2014 mit einer Zunahme des BIP um 0,7%. Für 2015 wird mit einem Wachstum von 2,5%, in den Folgejahren über 3% gerechnet.1 Das prognostizierte Wachstum wird sich aufgrund struktureller Probleme nicht unmittelbar auf den Arbeitsmarkt auswirken. Bosnien leidet heute unter einer Arbeitslosenquote von offiziell 27,5 Prozent (nach ILO), obwohl die tatsächliche Quote wahrscheinlich weitaus höher liegt, die Jugendarbeitslosigkeit sogar bei über 60 Prozent. Die Entwicklung der Löhne und Gehälter stagniert weiterhin. Der durchschnittliche Bruttolohn im März 2015 betrug 1.193 KM (ca. 660 Euro). Dies lässt wenig Hoffnung auf einen Anstieg der privaten Nachfrage. Jedoch ist auch weiterhin mit der Unterstützung der im Ausland lebenden Bosnier zu rechnen. Das größte Wirtschaftspotential Bosnien und Herzegowinas bietet der Energiesektor. Insbesondere im Bereich der erneuerbaren Energien ist das Potential bei Weitem nicht ausgeschöpft. Das während des Krieges zu rund 60 Prozent zerstörte Stromnetz ist wieder hergestellt. Mittlerweile exportiert Bosnien und Herzegowina wieder Energie. Beide Quellenlage Kapitel 1.2: Statistikagentur BuH: Wirtschaftsstatistiken (Abrufdatum 19.06.2015) und GTAI: Außenhandel Bosnien und Herzegowinas steigt wieder; veröffentlicht am 29.05.2015. (Abrufdatum 03.06.2015) 1 7 Entitäten streben an, die Stromproduktion (je etwa zur Hälfte Kohle und Wasserkraft) signifikant zu erhöhen, um den Energieexport zu stärken und damit auch das Leistungsbilanzdefizit weiter zurückzuführen. Die deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit fördert die Entwicklung erneuerbarer Energien in Bosnien und Herzegowina. So unterstützt die KfW die Finanzierung mehrerer Windparks in Bosnien und Herzegowina. Die GIZ führt u.a. im Bereich der Energieeffizienz Beratungsprojekte durch. Über komparative Vorteile in der Region verfügt Bosnien und Herzegowina auch im Bereich der Metallverarbeitung. Die meisten neuen Arbeitsplätze werden durch Neugründungen im KMU-Sektor (kleine und mittlere Unternehmen) geschaffen, die stark exportorientiert produzieren, da die Binnennachfrage auch auf mittlere Sicht gering bleiben wird. Viele KMUs sind daher als „Werkbank“ für westeuropäische (auch deutsche) Firmen tätig. Zu den Erfolgen der Wirtschaftstransformation in Bosnien und Herzegowina zählt der Bankensektor, der zu den stabilsten der Region gehört. Die Privatisierung ist weitgehend abgeschlossen, rund 90 Prozent des Eigenkapitals liegen in ausländischer Hand. In BuH besteht ein Currency Board bzw. Wechselkursarrangement. Die bosnisch-herzegowinische Währung Konvertible Mark (BAM) ist seit 2002 an den Euro als Ankerwährung gekoppelt zu dem festen Wechselkurs 1 EUR = 1,95583 BAM (entspricht dem Kurs der Deutschen Mark). Dies trägt zu einer Finanz- und Währungsstabilität bei. Die landwirtschaftliche Erzeugung und Verarbeitung sind größteils auf einem technisch und qualitativ veralteten Stand. Produkte und Betriebsgröße sind kaum wettbewerbsfähig, es fehlt an einer Lebensmittelverarbeitungs- und Verpackungsindustrie. Sollten die von der EU geforderten phytosanitären Mindeststandards erreicht werden, ist es jedoch möglich, dass Bosnien und Herzegowina ab 2015 Milchprodukte in die EU exportieren darf. Die Holzindustrie hat trotz großen Bedarfs bei weitem nicht das Vorkriegsniveau erreicht. Die wenigen Großbetriebe, die Parkett und ähnliche Fertigprodukte exportieren, erfreuen sich dank hoher Holzqualität großer Nachfrage. Im Transportsektor stehen erhebliche Investitionen in die Modernisierung der Eisenbahnen an (Förderung v.a. durch EBRD und EIB). Im Ausbau des Straßennetzes wurde der Bau des paneuropäischen Autobahnkorridors Vc (Nord-SüdAutobahn durch Bosnien und Herzegowina: Grenze zu Kroatien bei Šamac, Doboj, Zenica, Sarajevo, Mostar, Grenze zu Kroatien nach Ploče) zur Priorität erklärt. Die Kosten bis zur geplanten Fertigstellung 2020 werden auf rd. 3,4 Mrd. Euro veranschlagt, auch hier fördern die EBRD, EIB und Weltbank. Der Bereich Tourismus ist im Wachstum begriffen und bietet weiteres Potenzial. Sarajevo erfreut sich bei ausländischen Besuchern steigender Beliebtheit. Auch an die Wintersporttradition wird durch den Ausbau und die Modernisierung entsprechender Infrastruktur angeknüpft. Die olympischen Skigebiete ziehen vor allem Touristen aus den benachbarten Ländern an. Internationaler Massentourismus findet derzeit allenfalls in Form von Tagesausflügen von der kroatischen Küste nach Mostar oder zum katholischen Pilgerort Međugorje statt. Unter anderem, die nach wie vor bestehende Minengefahr steht einer weiteren Entwicklung etwa im Bereich des Naturtourismus noch im Wege. Die Entwicklung der Investitionen ist in den vergangenen Jahren wenig erfreulich gewesen, dürfte aber im Jahr 2014 dank einer Reihe angelaufener größerer Infrastrukturprojekte gestiegen sein. Sollten diese Vorhaben fortgeführt und neue schrittweise begonnen werden, dann werden die Bruttoanlageinvestitionen auch mittel- bis langfristig auf Wachstumskurs bleiben. Die ausländischen Unternehmen haben einen maßgeblichen Anteil an den Investitionsaktivitäten in BuH. So betrugen die ausländischen Direktinvestitionen zwischen Januar und September 2014, laut der bosnisch-herzegowinischen Zentralbank, knapp 284 Mio. EUR. Dies waren 22% mehr als im Vorjahreszeitraum. Maßgebliche Beiträge werden dabei beispielsweise vom Energiesektor geleistet, in dem kürzlich der Bau mehrerer Kraftwerke aufgenommen wurde. Weitere wichtige Impulse für die Investitionen gehen zudem auf den Ausbau und die Modernisierung der Transportinfrastruktur zurück. Nach Einschätzungen der Zentralbank in BuH sollen im Jahr 2015 vor allem die Investitionen und der Export dazu beitragen, dass die Wirtschaft um 2,5% zulegen wird. Die Inflationsrate konnte in den vergangenen Jahren im Rahmen gehalten werden. Im Jahr 2012 lag sie bei 2,1%, 2013 wurde eine leichte Deflation von 0,1% verzeichnet. Diese setzte sich auch in 2014 fort und wird mit 0,9% beziffert. Der Export belief sich 2014 auf gut 4,4 Mrd. EUR, was einem Plus von 3,6% zum Vorjahr entsprach. Von bosnischherzegowinischen Ausfuhren entfielen gut 72% auf EU-Staaten. Zu den wichtigsten Abnehmern zählten Deutschland (15,2%), Italien (13,8%), Kroatien (11,0%) und Serbien (9,2%). Zu den dominierenden Exportwarengruppen zählen wie 8 auch die Jahre zuvor: Möbel und Möbelteile, Metallerzeugnisse, Maschinen und Maschinenteile, mineralische Brennstoffe und Holz. Das Handelsbilanzsaldo konnte sich aufgrund der geringen Dynamik der Exporte gegenüber den Importen um 10.7% ausweiten. Die vergleichsweise guten Aussichten für die Entwicklung der Wirtschaft im Jahr 2015 unterstellen in erster Linie eine positive Nachfrage aus dem Ausland nach bosnisch-herzegowinischen Waren sowie weitere Fortschritte bei Investitionen. Einschätzungen von Experten zufolge wird der wirtschaftliche Erfolg darüber hinaus auch davon abhängen, ob der Reformprozess im Land wieder in Gang kommen wird. Tabelle 1: Übersicht der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren 2014 2013 2012 2011 2010 2009 BIP, lauf. Preise (Mio. EUR) (I-VI) 6.500 13.356 13.158 13.130 12.570 12.297 Pro-Kopf-BIP (EUR) (I-III) 1.709 3.509 3.430 3.419 3.271 3.200 (0,4**) / (0,7***) 1,6 -1,2 1,0 0,8 -2,7 k.A. 3.614 3.328 3.285 3.302 3.176 I-IX (284) 214 273 357 307 180 4.183 3.788 3.659 3.398 3.215 2.676 0,1 6,4 -5,2 5,6 1,6 -3,3 (I-VI) -1,5 -0,1 2,1 3,7 2,1 -0,4 659 660 660 650 622 616 425 422 422 417 408 404 27,5 27,5 28,0 27,6 27,2 24,1 Export (Mio. EUR) 4.440 4.285 4.018 4.204 3.628 2.828 Import (Mio. EUR) 8.283 7.756 7.799 7.938 6.962 6.314 Reales BIP-Wachstum (%) Bruttowährungsreserven (Mio. EUR) Ausländische Direktinvestitionen (Mio. EUR) Auslandsverschuldung (Mio. EUR) Industrieproduktion (%) Inflationsrate (%) Durchschnittlicher Bruttolohn (EUR) Durchschnittlicher Nettolohn (EUR) Arbeitslosenquote (%) * Quellen: Statistikagentur BuH; Zentralbank BuH, FIPA (Amt zur Förderung von Investitionen BuH) *) Arbeitskräftestichprobenerhebung der Statistikagentur BuH **) Prognose der Weltbank ***) Prognose des IWF (Internationaler Währungsfonds) 1.3 Wirtschaftsbeziehungen zu Deutschland Deutschland ist nicht nur seit Jahren einer der wichtigsten, sondern auch der größte Handelspartner Bosnien und Herzegowinas, mit einem Außenhandelsvolumen von ca. 1,6 Mrd. EUR. Das Bilanzsaldo betrug in 2014 ca. 282,3 Mio. EUR. Der Import aus Deutschland legte, laut Statistikagentur BuH, im Vergleich zum Vorjahr knapp 7,8 % zu. Wie auch die Jahre zuvor dominieren beim Import Produkte aus den Warengruppen: Nahrungsmittel, Maschinen und Fahrzeuge, chemische Erzeugnisse und Vorerzeugnisse. Die Einfuhr von Kraftmaschinen stieg im Jahr 2014 sogar um 118,2% im Vergleich zum Vorjahr.2 Aufgrund des im Jahr 2008 in Kraft gesetzten Interimsabkommens zum Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA) mit der EU sind größtenteils Zölle und mengenmäßige Beschränkungen für gewerbliche Erzeugnisse aus BuH abgeschafft worden. Bei Lieferungen nach BuH wurden die Zollsätze beseitigt bzw. werden schrittweise abgebaut. 2 Statistikagentur BuH: Wirtschaftsstatistiken (Abrufdatum 19.06.2015) 9 Abbildung 2: Warenaustausch von BuH mit Deutschland (in Mio. Euro) Importe Exporte 1.200 1.000 978 956 882 843 800 887 729 713 619 622 670 674 555 600 467 416 400 200 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina Abbildung 3: Struktur der b-h Importprodukte aus Deutschland in 2014 (gesamt 956 Mio. EUR) 74,2 Gebrauchte PKWs Neue PKWs Arzneimittel Bremsen und Servobremsen 12,5 1 1,4 1,7 1,5 2 2,9 2,8 Gebrauchte Sattelkraftfahrzeuge Monofilamente Draht aus raffiniertem Kupfer Vorhängeschlösser und Schlösser aus unedlen Metallen Sonstiges Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina 10 Abbildung 4: Struktur der b-h Exportprodukte nach Deutschland in 2014 (gesamt 674 Mio. EUR) 58,5 24,8 3,4 Sitzmöbel und deren Teile 2,8 Bremsen und Servobremsen und deren Teile 2,4 Holzmöbel Schuhteile 1,9 2,2 1,5 2,5 Aluminiumstäbe und -profile Kupferabfälle und -schrott Sonstige Konstruktionen und Konstruktionsteile aus Eisen und Stahl Vorhängeschlösser und Schlösser aus unedlen Metallen Sonstiges Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Deegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina 1.4 Investitionsklima und -förderung Bosnien und Herzegowina (BuH) ist ein perspektivreiches Land, welches sich im Transformationsprozess befindet und weiterhin einen großen Bedarf an Know-how und modernen Technologien haben wird. Es bietet auch aufgrund der geografischen Nähe zu Deutschland deutschen Unternehmen gute Chancen für Handel, Kooperationen und Investitionen. Das Land verfügt über umfangreiche und hochwertige Naturressourcen, wie Holz, Kohle und Metalle. Im zukunftsorientierten Sektor erneuerbare Energien weist es geografische und topografische Vorteile auf, vor allem im Hinblick auf Wasserkraft, Biomasse und Sonnenenergie. Das Potenzial in diesem Bereich ist bei Weitem nicht ausgeschöpft. Investitionen in den Energiesektor werden in den kommenden Jahren sicherlich einen Schwerpunkt bilden. Die Entwicklung erneuerbarer Energien fördert auch die deutsche entwicklungspolitische Zusammenarbeit. Deutschland ist seit vielen Jahren einer der wichtigsten Handelspartner von Bosnien und Herzegowina. Deutsche Produkte und Dienstleistungen genießen hier einen hervorragenden Ruf und machen Bosnien und Herzegowina für deutsche Unternehmen zu einem nahe liegenden und perspektivreichen Markt. Gute Chancen als Absatz- und Beschaffungsmarkt sowie für Kooperationen und Investitionen bieten sich insbesondere mittelständischen Unternehmen. Es bestehen gute Kooperationsmöglichkeiten in allen Sektoren des verarbeitenden Gewerbes, insbesondere im Bereich der Metallbe- und -verarbeitung. Der Metallsektor hat eine lange Tradition in Bosnien und Herzegowina. Vor allem aufgrund der vorhandenen Ressourcen und relativ günstiger und gut qualifizierter Fachkräfte bieten sich im metallverarbeitenden Sektor gute Kooperationschancen an. Bereits in der Zeit des früheren Jugoslawien gab es Gemeinschaftsunternehmen und Kooperationsbeziehungen (Automobilindustrie, Metallverarbeitung, Textilindustrie/Lohnveredelung, Stahl und chemische Industrie) mit deutschen Partnern. Nach dem Krieg hat Deutschland eine Vorreiterrolle bei Investitionen in der produzierenden Industrie übernommen. Deutschlands Investoren interessieren sich vor allem für die Bereiche Zulieferindustrie, Bauindustrie/Zement/Baustoffe, Rohstoffverarbeitung/Aluminium, Fahrzeugmontage und regionale Milchwirtschaft sowie den Finanzsektor. 11 Bauunternehmen werden in den kommenden Jahren sicherlich auch eine Perspektive in BuH haben. Der Ausbau der Infrastruktur im Land wird eine wichtige Rolle spielen. Ein aktuell wichtiges Projekt ist die bosnisch-herzegowinische Trasse des Korridors Vc. Der Bau ist in den vergangenen Jahren vorangeschritten. Dieser wird unter anderem durch Kredite der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) finanziert und wird voraussichtlich rund 5 Milliarden Euro kosten. Für lokale, aber auch ausländische Unternehmen eröffnen sich somit viele Geschäftsmöglichkeiten. Neben diesem sind Investitionen im Bereich der Umwelttechnik und Wasserwirtschaft von großer Bedeutung. Entwicklungsperspektiven bestehen auch im Agrarsektor. Das Hochgebirgsklima, hervorragende Wasserressourcen, gutes Ackerland in den vom kontinentalen Klima geprägten Landesteilen und nahezu perfekte Bedingungen zum Anbau mediterraner Kulturen im Süden bieten eine ideale Basis für die Agrarwirtschaft. Insbesondere im Hinblick auf ökologische Produktion bietet das Land auch deutschen Unternehmen interessante Kooperationsmöglichkeiten. Tabelle 2: Zufluss der ausländischen Direktinvestitionen Jahr Summe (in Mio. EUR) davon aus DE (in Mio. EUR) 05/1994-12/1998 1999 465 2000 159 2001 133 2002 282 2003 338 2004 412 2005 282 2006 442 19 2007 1.329 9 2008 684 15 2009 180 -5 2010 307 18 2011 357 20 2012 273 17 2013 214 21 I-IX 2014 284 -2 217 Quelle: Statistikagentur BuH mit nachfolgenden Bearbeitung und statistischer Darstellung der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina 12 2. ENERGIEMARKT 2.1 Allgemeiner Überblick Bosnien und Herzegowina verfügt über nicht unbeträchtliche Rohstoffressourcen und ist eines der wenigen Stromexportländer des Balkans. Das Land besitzt Braunkohle-Ressourcen (von relativ guter Qualität) und einen Anteil von Lignit (von hoher Qualität), bei geschätzten Gesamt-Kohlereserven von 5,7 t. Hingen sind die Rohöl und Erdgasvorkommen gering, weshalb die Versorgung hier vornehmlich über den Import erfolgt. Zwar werden die Rohölreserven auf 50 Mio. t geschätzt. In den Gebieten südlich von Bosanski Šamac, südwestlich von Orašje, im Flussgebiet Tinja und dem Gebiet um Lopare.3 Es gibt zwei Ölraffinerien, die beide privatisiert wurden: Brod und Modriča. An Gas verfügt BuH über keine eigenen Ressourcen und ist auf den Import angewiesen. Eine weitere wichtige Energieressource ist die Wasserkraft, jedoch mit einer Kapazitätsausschöpfung von weniger als 40%. Bosnien und Herzegowina deckt den gesamten Energieverbrauch sowohl aus eigenen Energiequellen, als auch aus dem Import. Die drei wichtigsten Marktakteure in Bosnien und Herzegowina, die für Stromerzeugung und Stromverteilung, Handel und Import von Strom zuständig sind: - In FBuH Elektroprivreda BiH (EP BiH) – ansässig in Sarajevo Elektroprivred Hrvatske Zajednice Herceg Bosne (EP HZ-HB) – ansässig in Mostar - In der RS Elektroprivreda Republike Srpske (ERS) – ansässig in Trebinje Dieses sind die öffentlichen Stromunternehmen der ethnisch getrennten Versorgungsgebiete, die synchronisiert und vernetzt sind, jedoch nicht in Wettbewerb stehen. EPBiH ist das größte Unternehmen, das mit über 45% den Hauptanteil an der Stromerzeugung des Landes hat. EPBiH betreibt zwei thermische Kraftwerke, die mit Kohle gespeist werden (Kakanj und Tuzla), und drei Wasserkraftwerke (Grabovica, Jablanica, Salakovac). Zwei weitere thermische Kraftwerke (Ugljevik und Gacko) werden von EPRS betrieben und erzeugen fast 40% und EPHZHB circa 12% des gesamten Stroms in BuH.4 Der Rest wir von kleinen Wasserkraftwerken und Selbstversorgern erzeugt, die ihren Überschuss einspeisen. Das Übertragungsunternehmen für Strom in Bosnien und Herzegowina ist Elektroprenos-Elektroprijenos Banja Luka. Elektroprenos-Elektroprijenos ist eine Aktiengesellschaft im gemeinsamen Besitz der beiden bosnisch-herzegowinischen Entitäten und wird von der Staatlichen Stromregulierungskommission (DERK – Državna regulatorna komisija za električnu energiju) reguliert. Das Übertragungsunternehmen ist auch für die Entwicklung und Unterhaltung des Netzes in den Spannungsbereichen 110 kV, 220 kV und 400 kV zuständig. Weiterhin gibt es den unabhängigen Systembetreiber (NOS – Nezavisni operator sistema), der das Stromsystem verwaltet, überwacht und dessen Zuverlässigkeit durch Qualitätsstandards garantiert.5 NOS ist ebenfalls verantwortlich für die Anschlussbedingungen ans Netz, muss diese jedoch in Kooperation mit den Übertragungsnetzbetreiber und der DERK entwickeln. Die Verantwortung für den Marktbetrieb und die Zuweisung von Ausgleichkosten liegen ebenso in deren Zuständigkeit.6 Das Strom-Verteilnetz mit einer Gesamtlänge von 6.308,81 km beinhaltet neben Oberleitungen in den verschiedenen Spannungsbereichen (864,73 km (400 kV), 1.524,8 km (220 kV), 3.837,93 km (110 kV), 31,35 km (110 kV Kabel)) annähernd 150 Umspannstationen. Das Stromnetz von BuH ist relativ klein, aber an diverse europäische Stromnetze angeschlossen. Die FBuH orientiert sich am westeuropäischen Netz der UCTE (Union for the Coordination of Transmission of Electricity). RS orientiert sich am osteuropäischen Netz CENTREL.7 Das Land wird lediglich über eine Gasleitung aus Serbien (via Ukraine und Ungarn) mit russischem Gas versorgt. Betreiber der über 200 km langen Gasleitung ist die BH-Gas d.o.o. Sarajevo. Das Unternehmen ist im Import von Erdgas nach BuH, sowie dessen Übertragung im Land tätig, weiterhin verkauft es Gas an Großkunden. Langzeitverträge für den Gastransport bestehen mit MOL bis 2018 im Umfang von 600 Mio. m3/Jahr und mit Srbijagas im identischen Umfang bis 2017. Die FIPA (2014): Bosnia and Herzegovina Energy Sector. vgl. Dena (2012): Länderprofil Bosnien und Herzegowina, S. 14-16. 5 vgl. Dena (2012), S. 15. 6 vgl. Dena (2012), S. 14-16. 7 Dena (2012), S. 15. 3 4 13 örtliche Verteilerfirma ist Sarajevo Gas.8 Ausbau-Projekte, vor allem in Verbindung zu Nachbarländern, sind geplant.9 Die Versorgung mit Fernwärme ist eingeschränkt auf die größeren Städte und nimmt dennoch den Großteil der offiziellen Gesamt-Wärmeversorgung ein. In Sarajevo gibt es dafür unterschiedliche Energiequellen wie Gas, schweres Heizöl, Kohle, u.a. Der Großteil der existierenden Heizkraftwerke ist bis zu 30 Jahre alt und somit am Ende ihrer Laufzeit angelangt. Ihre geringe Effizienz resultiert aus diesen Altersangaben. Fernwärmeanlagen fallen in der RS unter die Verantwortlichkeit der Gemeinde und in der FBuH unter die der Kantonsregierungen. 2.2 Energieerzeugung Bei der Energieversorgung steht Kohle an erster Stelle, gefolgt von Wasserkraft. Der Versorgung schließt auch einen Anteil an fossilen Brennstoffen (Rohöl und Erdgas) ein, der nicht durch eigene Ressourcen gedeckt werden kann und importiert werden muss. Bei der Primärenergieversorgung ist Kohle mit über 80% der wichtigste Erzeuger. Holz kommt bei der Primärenergieversorgung ebenfalls zu tragen, wobei keine statistischen Daten geführt werden wie groß der Anteil genau ist. In BuH ist Wasserkraft im Bereich der erneuerbaren Quellen für die Stromgewinnung tonangebend. Laut dem GTAI Bericht hatte Wasserkraft als Quelle erneuerbarer Energie in der FBuH im Jahre 2012 einen Anteil von 26,8% und in der RS einen Anteil von 35% bei der Stromerzeugung.10 2.2.1 Stromerzeugung Energieträger für die Stromerzeugung in BuH sind fast ausschließlich Wasser und Kohle, deren Anlagen gerundet 4.000 MW an installierter Kapazität erreichen (vgl. Tabelle 3). Im Besitz der drei dominierenden Monopolunternehmen befinden sich 98% der installierten Kapazitäten. Tabelle 3: Installierte Kapazität zur Stromerzeugung in BuH Art des Kraftwerks Installierte Kapazität (MW) Anteil (%) Wasserkraftwerke 2.048,60 51,34 Thermische Kraftwerke 1.765 44,25 Kleine Wasserkraftwerke, Wind- und Solar Anlagen 83,75 2,10 Industriekraftwerke (Selbstversorger) 91,23 2,29 3.988,58 MW 100 % Insgesamt Quelle: DERK: Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum: 26.05.2015) Von 3.988,58 MW der installierten Kapazitäten (s. Tabelle 3) sind 2.049 MW in Wasserkraftwerken, 1.765 MW in thermischen Kraftwerken. In Bereich der kleinen Wasserkraftwerke, Wind- und Solaranlagen beträgt die Kapazität 83,75 MW und in Industriekraftwerken 91,23 MW. vgl. Dena (2012), S. 17. BH Gas: Aktivitäten 2015 unter http://www.bh-gas.ba/index.php/bih/aktivnosti (Abrufdatum: 02.06.2015) 10 GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft. Veröffentlicht am 09.05.2015. 8 9 14 Tabelle 4: Installierte Leistungen in Wasserkraftwerke und Thermische Kraftwerke in BuH Wasserkraftwerke Leistung der Aggregaten gesamt installierte Leistung Thermische Kraftwerke MW installierte Leistung verfügbare Leistung MW Trebinje I 2x54+1x63 171 Trebinje II 8 8 2x108 216 2x210 420 Rama 2x80 160 Jablanica 6x30 180 Grabovica 2x57 114 Salakovac 3x70 210 Mostar 3x24 72 Mostarsko blato 2x30 Peć-Mlini 715 635 G3 100 85 G4 200 182 G5 200 180 G6 215 188 450 395 G5 110 100 60 G6 110 90 2x15 30 G7 230 208 Jajce I 2x30 60 Jajce II 3x10 30 GACKO 300 276 Bočac 2x55 110 Višegrad 3x105 315 UGLJEVIK 300 279 Dubrovnik (BiH+Hr.) Čapljina TUZLA KAKANJ Quelle: DERK: Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum; 26.05.20 Alle großen Wasserkraftwerke und alle thermischen Kraftwerke sind im Besitz der drei wichtigsten Marktakteure im bosnisch-herzegowinischen Strommarkt - EP BiH, EP HZ-HB und ERS. BuH verfügt über insgesamt 16 große Wasserkraftwerke, 4 Kohlekraftwerke und 5811 kleine Wasserkraftwerke bis zu einer installierten Kapazität von 7 MW. Die Blöcke der thermischen Kraftwerke sind bis zu 30 Jahre alt und verwenden Lignit und Braunkohle aus dem lokalen Bergbau. In Tabelle 4 ist zu sehen, dass die Blöcke G1 und G2 in Tuzla und G1, G2, G3 und G4 in Kakanj stillgelegt worden sind. Alle noch aktiven thermischen Kraftwerke haben eine niedrige Energieeffizienz. Die Kraftwerke verwenden im Durchschnitt von 11.500 bis 14.500 KJ Braunkohle Wärmeenergie für 1 KWh Strom, ihre Energieeffizienz ist demnach im Bereich 25% und 30%. Neue, moderne thermische Kraftwerke erreichen eine Energieeffizienz bis zu 41%. 12 BuH hatte im Jahr 2013 eine Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, rund 26% mehr als im Vorjahr 2012. Im Jahr 2014 betrug die Stromproduktion 15.684 GWh. In Wasserkraftwerken wurden 37% und rund 63% in thermischen Kraftwerken erzeugt. Vergleichend mit den Angaben zur Stromproduktion im Jahre 2013 ist die Erzeugung in Wasserkraftwerken im Jahr 2014 um 1405 GWh weniger gewesen. Es ist anzunehmen, dass die Überschwemmungen, die BuH ab Mitte Mai 2014 heimgesucht haben, mit einer der Gründe für die niedrigere Produktion waren. 11 12 Cin (2015): Energetski potencijal u BiH, S. 28. Cin (2015), S. 7. 15 BuH hatte im Jahr 2013 eine Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, rund 26% mehr als im Vorjahr 2012. Im Jahr 2014 betrug die Stromproduktion 15.684 GWh. In Wasserkraftwerken wurden 37% und rund 63% in thermischen Kraftwerken erzeugt. Vergleichend mit den Angaben zur Stromproduktion im Jahre 2013 ist die Erzeugung in Wasserkraftwerken im Jahr 2014 um 1405 GWh weniger gewesen. Es ist anzunehmen, dass die Überschwemmungen, die BuH ab Mitte Mai 2014 heimgesucht haben, mit einer der Gründe für die niedrigere Produktion waren. Die Tabelle 5 zeigt die Brutto-Stromerzeugung in den Jahren 2010-2014, dabei ist ersichtlich das jeweils über 60% des Stroms in thermischen Kraftwerken erzeugt wird. Nur 2-3% werden jeweils in den Industrie-Kraftwerken erzeugt und der Rest von gerundet 40% in Wasserkraftwerken. Tabelle 5: Brutto-Stromerzeugung nach Art der Erzeuger 2010 2011 2012 2013 2014* GWh Wasserkraftwerke 8.026 4.387 4.215 7.236 5.831 Thermische Kraftwerke 8.696 10.568 9.524 9.846 9.852 402 325 343 369 k.A. 17.124 15.280 14.082 17.451 15.684 Industrie-Kraftwerke (Selbstversorger) GESAMT Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. Sarajevo, Mai 2015 (Abrufdatum: 24.04.2015) *vorläufige Angaben der Statistikagentur BuH Die Tabelle 6 zeigt die Nettostromerzeugung, die für den Verbrauch genutzt werden kann. Der Nettoanteil ist umgerechnet 6-8% geringer als die Bruttoerzeugung. In dieser Tabelle wird nur die Stromerzeugung berücksichtig, die Übertragungsverluste und der Verbrauch im Energiesektor werden erst beim Stromverbrauch (s. Kapitel 2.3.1) mit berechnet. Tabelle 6: Nettostromerzeugung nach Art der Erzeuger 2010 2011 2012 2013 GWh Wasserkraftwerke 7.975 4.357 4.124 7.200 Thermische Kraftwerke 7.869 9.588 8.620 8.940 314 282 291 313 16.158 14.227 13.035 16.453 Industrie-Kraftwerke (Eigenversorger) GESAMT Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, Sarajevo, Mai 2015 (Abrufdatum: 24.04.2015) Derzeit überschreiten die Stromproduktionskapazitäten die bosnisch-herzegowinische Binnennachfragen, der produzierte Überschuss wird nach Kroatien, Slowenien, Serbien und Montenegro exportiert. Wenn man in Betracht nimmt, dass die anderen Balkan-Länder erhebliche Probleme haben und die Stromnachfrage nicht aus eigener Produktion sichern können, so zeigt BuH ein erhebliches Potenzial im Stromsektor. 16 Tabelle 7: Strom Import und Export (2010-2014) Strom 2010 2011 2012 2013 2014* GWh Import 3.076 4.171 4.481 3.167 3.161 Export 6.905 5.660 4.525 6.862 5.988 BILANZ 3.829 1.489 44 3.695 2.827 Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015) Tabelle 7 verdeutlich in welcher Relation der Import und Export von Strom in BuH erfolgt. Ersichtlich ist, dass im Jahr 2010 mehr als die doppelte Menge Strom exportiert worden ist, mit einer Bilanz von 3.829 GWh. Der Rückgang der Stromproduktion 2011 und 2012 führte zu einer Verringerung des Überschusses und natürlich zu einer Senkung der Stromausfuhr. Im Jahr 2013 mit der Rekordproduktion von 17.451 GWh Strom, stieg auch der Exportanteil auf die doppelte Strommenge im Vergleich zum Import von 3.167 GWh. 2014 ist wieder ein Export-Abstieg zu verzeichnen, der mit der geringeren Stromproduktion zu erklären ist. 2.2.2 Wärmerzeugung Die Versorgung mit Fernwärme nahm und nimmt den Großteil der Gesamt-Wärmeversorgung in BuH ein. Dies deckt jedoch nur die von Wärmeversorgern in Kraftwerken erzeugte Wärme und industrielle Eigenversorger ab, da es keine Daten für den gesamten Wärmesektor gibt. Fernwärme im Land wird hauptsächlich für Raumheizung genutzt, jedoch nicht für die Warmwasserbereitung. In Sarajevo stehen verschiedene Energiequellen zu Verfügung: Wohnhäuser sind in der Regel an das Fernwärmesystem angeschlossen, wobei die Wärmeenergie aus Gas, Heizöl, Kohle u.a. produziert wird. Die öffentlichen Unternehmen BHGas d.o.o. (Betreiber) und Sarajevogas d.o.o. (Verteiler) verwalten das Gassystem. Zu Heizzwecken ist Gas nur in Sarajevo als Wärmequelle verfügbar. Während in Privathaushalten vornämlich Brennholz und Heizöl verwendet wird.13 In größeren Industriezentren wird Fernwärme in bedeutenden Umfang gebraucht. Andere Haushalte verwenden als Heizquelle Kohle, Brennholz und Heizöl, Strom wird als zusätzliche Quelle für die Wärmeerzeugung genutzt. In den meisten Fällen wird mit der günstigsten Quelle geheizt – Brennholz. Handelszentren, Schulen, Krankenhäuser und ähnliche Institutionen, wenn sie nicht als Fernwärmesystem angeschlossen sind, haben i.d.R. ihre eigene Wärmeversorgung.14 In der RS finden neben den Fernwärmekraftwerken vornehmlich fester Brennstoff, Heizöl und Strom Einsatz für die Wärmeerzeugung. In der Herzegowina werden Strom und Kohle/Holz bevorzugt zum Heizen verwendet. Obwohl ein Stromüberschuss produziert wird, sind Probleme mit der Stromversorgung in diesem Teil vorhanden und es kommt zu häufigen Reduktionen. Für die Wärmeerzeugung im Jahr 2014 sind noch keine offiziellen Angaben vorhanden. Im Jahr 2013 betrug die Gesamtwärmeerzeugung in BuH 5.722 TJ. Die Versorgung mit Fernwärme nahm den Großteil der GesamtWärmeversorgung ein. Im Jahr 2013 waren es insgesamt 3.501 TJ, prozentual sind es 61,2% der Erzeugung. Weitere 25,6% wurden in thermischen Kraftwerken erzeugt und 13,2% in Industrie-Kraftwerken. Im Jahr 2011 betrug die Wärmeerzeugung 6.355 TJ, in den darauffolgenden Jahren ist jeweils eine geringere Erzeugung zu verzeichnen, im Jahr 2013 sogar um 11%. 13 14 vgl. Dena (2012), S. 19. Weltbank (2008): ESSBiH: Studie Energiesektor in BuH. Modul 9 – Fernwärme (daljinsko grijanje). 17 Tabelle 8: Wärmeerzeugung nach Art der Erzeugung 2010 2011 2012 2013 TJ Fernwärme-Kraftwerke 3.791 3.988 3.757 3.501 Thermische Kraftwerke Industrie-Kraftwerke (Eigenversorger) GESAMT 1.403 1.556 1.498 1.463 807 811 820 758 6.001 6.355 6.075 5.722 Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015) Fernwärme-Kraftwerke in BuH sind eingeschränkt auf die größeren Städte. Insgesamt verfügen 22 Städte über ein Fernwärmesystem (vgl. Abbildung 5 rote eingezeichnete Punkte). Es handelt sich um größere Zentren, mit Nähe zur Industrie und thermischen Kraftwerken, die Fernwärme zu einem signifikanten Teil verwenden. In der Erzeugung von Fernwärme ist Pale (JP Gradske toplane) das einzige Kraftwerk, das Abfallholz verwendet. Abbildung 5: Geografische Verteilung der Fernwärmesysteme in BuH 15 15 Dena (2012), S. 19 18 Tabelle 9: Fernwärmeunternehmen Nr. Unternehmen Stadt Entität 1 JP „KOMUNALAC“ Banovići FBiH 2 JP "RAD" Lukavac FBiH 3 „CENTRALNO GRIJANJE“ d.d. Tuzla FBiH 4 JP „TOPLANE“ Breza FBiH 5 JP „GRIJANJE“ Kakanj FBiH 6 JP „TOPLANA“ d.o.o. Tešanj FBiH 7 JP „GRIJANJE „ Zenica FBiH 8 Sarajevo FBiH 9 KJKP „TOPLANE SARAJEVO“ d.o.o. JKP "VIK" Konjic FBiH 10 JKP „SANA“ Sanski Most FBiH 11 TOPLANA AD BANJA LUKA RS 12 JP „GRADSKA TOPLANA“ Banja Luka Bijeljina 13 „METAL BROD“ Bosanski Brod RS 14 15 OJDP „GRADSKO GRIJANJE“ AD „TOPLANA“ Čelinac Derventa RS RS 16 „GRADSKA TOPLANA“ Doboj RS 17 JP „TOPLANA“ Gradiška RS 18 JODP „TOPLANA“ Istočno Sarajevo RS 19 JP „GRADSKA TOPLANA“ Pale RS 20 „CENTRALNA TOPLANA“ Prijedor RS 21 JKP „TOPLANA“ Sokolac RS 22 „ZVORNIK STAN“ Zvornik RS RS Quelle: DERK unter www.derk.ba (Abrufdatum:03.06.2015) 2.3 Energieverbrauch Einen statistischen Überblick über den Anteil der Energieträger bei Gesamtenergieverbrauch für die Jahre 2013 und 2014 gibt es nicht. In der Abb. 6 sind prozentuelle Daten bis zum Jahr 2012 von der International Energy Agency (IEA) dargestellt. Beim Gesamtenergieverbrauch steht Kohle an erster Stelle mit 66%. Der Energieverbrauch schließt einen höheren Anteil an fossilen Brennstoffen Rohöl mit bis zu 25% und Erdgas mit 8-9% ein. Da diese Anteile nicht durch eigene Ressourcen gedeckt werden können, müssen diese importiert werden. Erneuerbare Energieträger haben einen Anteil von 8% am Verbrauch, was hauptsächlich durch Wasserkraft bestritten wird. 19 Abbildung 6: Anteil der einzelnen Energieträger beim Gesamtenergieverbrauch Quelle: IEA: Energiebilanz für Nicht-OECD Länder; Ausgabe 2014 Den größten Importanteil übernimmt Erdgas und erzeugt dadurch eine starke Abhängigkeit von Russland. Von den 199.671 Sm3 die importiert werden 61.598 Sm3 im Energiesektor genutzt. Die restlichen 137.426 Sm3 in den Sektoren Industrie und Bau (68.450 Sm3), Haushalte (39.822 Sm3) und andere Verbraucher (29.154 Sm3). Kohle als Energieträger wie in Abbildung 6 zu sehen ist, steht an erster Stelle. BuH verfügt über Braunkohle, Lignit und Koks, lediglich Steinkohle wird importiert und findet zu 90% Verwendung im Energiesektor. Bei den Ölderivaten wird Rohöl zu 100% importiert. Die anderen Derivate werden zu einem Teil in den beiden bosnisch-herzegowinischen Raffinerien produziert, wobei nur Masut- und Bitumenvorkommnisse in größeren Mengen vorhanden sind und nur ein kleiner Teil importiert werden muss. Tabelle 10 zeigt die Jahresbilanz 2013 der Energieträger (Erdgas, Kohle, Ölderivate), dabei werden die Produktion, der Import und der Verbrauch in Zahlen dargestellt. Tabelle 10: Verbrauch (Erdgas, Kohle und Öl-Erzeugnisse) - Jahresbilanz 2013 Energieträger Produktion Erdgas (100 Sm3) Kohle (t) Steinkohle Lignit Braunkohle Koks Verbrauch für die Energieerzeugung Import Verfügbar (für den Verbrauch) Verbrauch im Energiesektor 199.671 199.671 61.598 137.426 1.041.101 5.206.229 5.574.343 463.824 63.343 (Industrie) 307.521 410.194 895 5.710.790 6.054.037 758.700 1.164.018 10.278 4.869 22.490 965.720 23.379 146.311 439.483 116.021 136.051 1.038.919 722.828 40.022 117.908 503.825 32.859 7.741 Endverbrauch (Sektoren) Öl und Erdölderivate (t) Rohöl Erdöl Produkte Flüssiggas (LPG) Motorenbenzin Diesel und Heizöl Masut Bitumen 978.926 1.390.323 62.677 199.548 894.162 147.946 42.628 144.150 7.444 41.632 77.935 - 978.926 41.423 41.423 - 1.204.750 55.233 199.548 (Verkehr) 852.530 28.588 42.628 Quelle: Statistikagentur BuH „Energiestatistik“ – Jahr 2013. (Abrufdatum: 24.04.2015) 20 2.3.1 Stromverbrauch Der Endstromverbrauch betrug laut Statistikagentur BuH im Jahr 2013 10.933 GWh, 1,5% weniger als im Vorjahr. Der Verbrauch im Energiesektor belief sich auf 377 GWh und die Stromverteilungsverluste wurden auf 1.448 GWh beziffert, diese Angaben werden im Endstromverbrauch nicht berechnet. Tabelle 11: Endstromverbrauch (2010-2014) Stromverbrauch 2010 2011 2012 2013 11.097 10.933 GWh GESAMT 10.347 10.788 Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015) Betrachtet man die Daten (s. Tabelle 12) so sind die Haushalte mit 42,3% die größten Stromverbraucher 2013 gefolgt von der Industrie mit 37,4% und die restlichen 20,3% sind Verbraucher aus den Sektoren Bauwesen, Verkehr und Landwirtschaft. Den größten Anteil beim Stromverbrauch im Industriesektor hat die Metallindustrie (ohne Eisen) mit 48,1%, während die Eisen- und Stahlindustrie mit 19,4% der zweitgrößte Verbraucher ist. Im Industriesektor haben wir vergleichend mit dem Jahr 2010, im Jahr 2013 einen Anstieg von 10,7% an Stromverbrauch. Tabelle 12: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2014 Sektoren 2010 2011 2012 2013 GWh Industrie 3.692 4.131 4.297 4.089 Eisen- und Stahlindustrie 595 19678 750 793 Chemische 81 89 107 104 2.106 2.041 1.969 Metallindustrie (ohne Eisen) Mineralprodukte 1.884 181 189 181 154 Transportausrüstung 23 24 43 35 Maschinen 224 230 206 216 Bergbau und Steinbruch 80 84 90 75 190 202 244 195 Verarbeitung, Lebensmittel, Getränke und Tabak Cellulose, Papier und Druck 177 192 238 190 Holz und Holzprodukte 115 137 174 156 Textil und Leder 47 88 90 84 Unspezifische (Industrie) 95 112 133 118 Bauwesen 127 84 86 60 Verkehr 136 139- 107 84 Landwirtschaft 89 94 90- 49 Haushalte k.A. 4.547 4.599 4.624 Andere Verbraucher k.A. 1.793 1.918 2.027 Gesamt 10.347 10.788 11.097 10.933 Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015) 21 Abbildung 7: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2013 Industrie Bauwesen Verkehr Landwirtschaft Andere Verbraucher; 2.027; 19% Haushalte Andere Verbraucher Industrie; 4.089; 37% Haushalte; 4.624; 42% Bauwesen; 60; 1% Verkehr; 84; 1% Landwirtschaft; 49; 0% 2.3.2 Wärmeverbrauch Wie schon in Kapitel 2.2.2 angeführt nimmt die Versorgung mit Fernwärme den Großteil der Wärmeversorgung ein. In Städten mit einem Fernwärmesystem fast ausschließlich Fernwärme verwendet. KJKP “Toplane Sarajevo“ d.o.o. (ansässig in Sarajevo) ist das größte Fernwärme-Kraftwerk in BuH und versorgt 46.000 Haushalte, Einrichtungen und gewerbliche Flächen. Centralno grijanje d.d. Tuzla (ansässig in Tuzla) ist mit der Verbraucherzahl von 19.075 Haushalten, 2.066 Geschäftsobjekten und 2.066 Einrichtungen das zweitgrößte Kraftwerk. In der Rangliste folgt das Fernwärmesystem von Toplana A.D. Banja Luka, das ca. 20.000 Wohneinheiten versorgt. Die restlichen 18 Kraftwerke sind von ihrer Kapazität her kleiner. Institutionen, die nicht ans Fernwärmenetz angeschlossen sind, haben in der Regel ihre eigene Wärmeversorgung. Im Privathaushalten kommt vornehmlich Brennholz und in größeren Systemen Heizöl zum Einsatz. Der Gesamtendwärmeverbrauch wird von der Statistikagentur BuH im Jahre 2013 auf 5.173 TJ beziffert, war 5,3% weniger als im Vorjahr 2012. Der Verbrauch im Energiesektoren ist von der Statistikagentur BuH auf 27 TJ berechnet und die Verteilungsverluste auf 522 TJ. Tabelle 13: Endwärmeverbrauch GESAMT 2010 2011 TJ 2012 2013 5.396 5.854 5.461 5.173 Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015) 22 Beim größten Verbraucher, der Haushalte, nimmt dieser Teil über 70% des gesamten Heizverbrauchs ein (vgl. Tabelle 14). Andere Verbraucher sind mit 22,6% im Endwärmeverbrauch vertreten. Angaben für die Sektoren Bauwesen, Verkehr und Landwirtschaft werden von der Statistikagentur BuH als keine Wärmeverbraucher verzeichnet. Tabelle 14: Endwärmeverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2013 Sektoren 2010 Industrie 33 Bauwesen Verkehr Landwirtschaft 2011 2012 2013 19 26 19 - - - - - - - - TJ - - - - Haushalte 4.028 4.343 2.142 3.982 Andere Verbraucher 1.335 1.492 1.293 1.172 Quelle: Statistikagentur BuH: „Energiestatistik“ – Jahre 2010, 2011, 2012, 2013. (Abrufdatum: 23.04.2015) 2.4 Energiepreise 2.4.1 Strompreise Die Strompreise sind in den Entitäten nicht einheitlich, sondern werden von den Stromversorgern bei den Regulierungsbehörden (FERK und RERS) der jeweiligen Entitäten vorgeschlagen. Bei der Strompreisbestimmung wird berücksichtigt, dass der Endpreis den Privatkunden die folgenden Kosten deckt: - Kosten für den Stromerwerb, die außer den Kosten der eigenen Stromproduktion und Stromversorgung, die Kosten des Stromerwerbs aus erneuerbarer Energie, die Kosten für die garantierte Stromlieferung, Kosten für die garantierte Bereitstellung der grenzüberschreitenden Kapazitäten und die Kosten fürs Geschäftsrisiko - Kosten der Netzbereitstellung, beinhalten die Kosten der Übertragungs- und Verteilernetze (Ausbau und Instandhaltung der Übertragungsnetze und Verteilernetze, Kosten für die Instandhaltung und die Lesung der Messegeräte, Kosten der Stromverluste, Kosten für die Leistungen der NOS BiH, Kosten der Systemdienstleistungen und Ausgleichkosten - Vergütung für erneuerbare Energie, die für alle Stromendkunden berechnet wird und die zur Sicherung der Mittel und der Förderung der Stromerzeugung aus EE und effizienten KWK (das ist einer der Ziele der EU-Energiepolitik und wird durch die Richtlinien 2001/77/EC festgelegt). Die Kunden werden von den Netzanbietern (EP BiH, E HZ-HB, ERS), in Einklang mit dem Beschluss seitens der DERK, nach verschiedenen Spannungsniveaus, an die sie angeschlossen sind und verschiedenen Kundengruppen (Haushalte, Industrie, öffentliche Beleuchtung) eingeteilt. Die Einteilung erfolgt in die Spannungsniveaus 110 kV, 35 kV, 10 kV und 0,4 kV. Kunden mit einem Anschluss an das Spannungsniveau 0,4 kV werden kategorisiert in: Privathaushalte, andere Verbraucher und öffentliche Beleuchtung. Die Statistikagentur BuH (vgl. Tabelle 15 und Tabelle 16) führt Daten über die Kundenkategorien (Haushalte und Industrie), die jeweils in bestimmten Jahresverbrauchintervallen (DA bis DE; IA bis IG) klassifiziert sind. 23 Tabelle 15: Strompreise für Privathaushalte (im zweiten Halbjahr 2014) Intervalle des Preise zzgl. Gebühren Preise incl. Gebühren Jahresstromverbrauchs und MwSt. und MwSt. € / kWh Durchschnittliche Preise in BuH 0,069 0,081 DA (< 1 000 kWh) 0,178 0,208 DB (1 000 < 2 500 kWh) 0,075 0,088 DC (2 500 < 5 000 kWh) 0,069 0,081 DD (5 000 < 15 000 kWh) 0,063 0,074 DE (> = 15 000 kWh) 0,058 0,068 Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgaspreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015) Der durchschnittliche Strompreis im zweiten Halbjahr 2014 einschließlich aller Gebühren und der MwSt. für Privathaushalte, der Kundenkategorie DC, betrug 0,081 €/kWh, um 1,6% teurer als in der ersten Jahreshälfte. Tabelle 16: Strompreise für die Industrie (im zweiten Halbjahr 2014) Preise zzgl. Preise incl. Intervalle des Gebühren und Gebühren und Jahresstromverbrauch MwSt. MwSt. € / kWh Durchschnittliche Preise in BuH 0,068 0,080 IA (< 20 MWh) 0,110 0,130 IB (20 < 500 MWh) 0,087 0,101 IC (500 < 2 000 MWh) 0,062 0,073 ID (2 000 < 20 000 MWh) 0,065 0,077 IE (20 000 < 70 000 MWh) 0,043 0,050 IF (70 000 < = 150 000 MWh) IG (> = 150 000 MWh) 0,052 0,060 Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgaspreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015) Der durchschnittliche Preis ohne Gebühren und Mehrwertsteuer für die Industrie, der Kundenkategorie IC, betrug im zweiten Halbjahr 2014 0,062 €/kWh. Dieser ist um 4,7% günstiger als in der ersten Jahreshälfte. 24 Abbildung 8: Durchschnittliche Strompreise (2010-2014) 0,087 0,082 €/kWh 0,077 0,072 0,066 0,061 0,056 0, 00 Strompreise für die Industrie (Kundenkategorie IC), zzgl. MwSt. Strompreise für Privathaushalte (Kundenkategorie DC), incl. MwSt. Quelle: Statistikagentur BuH: „Strompreise und Erdgasreise“ (Cijene električne energije i prirodnog plina) – Jahr 2014. (Abrufdatum: 24.04.2015) Tabelle 17: Durchschnittlicher Strompreis für die Kundenkategorie DC und IC (zweites Halbjahr 2010-2014) Kategorie 2010 2011 2012 2013 2014 €/kWh Kundenkategorie DC* 0,074 0,079 0,081 0,080 0,081 Kundenkategorie IC** 0,062 0,064 0,066 0,065 0,062 *Strompreise für Privathaushalte incl. Gebühren und MwSt. **Strompreise für die Industrie zzgl. Gebühren und MwSr. Die Abbildung 8 und Tabelle 17 zeigen bei den Strompreisen der Privathaushalte einen Anstieg von gerundet 10% in den Jahren 2010-2012 und eine minimale Veränderung 2013-2014. Die Industriestrompreise zeigen ebenfalls Veränderungen auf. Im Jahr 2012 stieg der Strompreis im Vergleich zum Jahr 2010 um 6,45%. Die darauf folgenden zwei Jahre brachten eine Vergünstigung des Strompreises um genau diesen Prozentsatz. 2.4.2 Wärmepreise Die Wärmepreise werden in RS, da die Fernwärmeanlagen unter die Verantwortlichkeit der Gemeinden fallen, von den Kraftwerken in Absprache mit der Gemeinde festgelegt. In FBuH werden sie von der jeweiligen Regierung des Kantons auf Vorschlag des jeweiligen Fernwärmekraftwerks festgelegt. Der Fernwärmepreis setzt sich aus einem nicht variablen Teil und den variablen Energiekosten zusammen. Der nicht variable Teil wird aus der Amortisation, den Angestelltengehältern und Wartungskosten der Heizanlage und des Vertriebsnetzes errechnet. Die Energiekosten sind die Kosten, die für Erdgas, Strom und Wasser errechnet werden. 25 In Tabelle 18 sind die Wärmepreise der Fernwärmeanlage „Toplane Sarajevo“ dargestellt, dabei wird unterschieden ob das Wohnobjekt oder Geschäftsobjekt über ein Messgerät zur Wärmeverbrauchsmessung verfügt. In diesem Fall wird der Wärmepreis pro m2 Fläche berechnet, bei Büroobjekten besteht die Möglichkeit der Zahlung pro kWh beim Einbau eines Messgeräts. Für Wohnobjekte beträgt der Preis 0,61 Euro/m2 und wird 12 Monate gezahlt. Für Büroflächen wir der Wärmepreis 7 Monate (in der Heizperiode) gezahlt und kostet 2,05 Euro pro m2. Tabelle 18: Wärmepreise Toplane Sarajevo Kategorie Preise Zahlung Wohnfläche (Euro/m2) 0,61 12 Monate Bürofläche (Euro/m2) 2,05 7 Monate Preis pro Einheit der angeschlossenen Leistung 2,71 12 Monate Preis pro Einheit der gelieferten Fernwärme 0,04 - Geschäftsobjekt mit einem Messgerät für Wärmeverbrauch (Euro/kWh) Quelle: Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015) Toplane Sarajevo legt die Wärmepreise in kollektiven Wohnobjekten, die jeweils über ein zentrales Messgerät für den Wärmeverbrauch und individuelle Messgeräte für den Wärmeverbrauch in mehr als 50% der gesamten Wohn- und Geschäftsflächen verfügen, wie folgt fest: Tabelle 19: Wärmepreise Toplane Sarajevo Kategorie Preise Zahlung nicht-variabler Preisanteil (Euro/m2 monatlich) 0.243 12 Monate variabler Preisanteil (Euro/kWh) 0,037 bei Verbrauch nicht-variabler Preisanteil (Euro/m2 monatlich) 0.479 12 Monate variabler Preisanteil (Eurocent/kWh) 0,044 bei Verbrauch Wohnfläche Bürofläche (Euro/m2) Quelle: Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015) Der Preis setzt sich in diesem Fall aus einem nicht-variablen Teil, der pro m2 berechnet wird und einem variablen Teil, der pro kWh errechnet wird. Sowohl für die Wohnflächen als auch die Büroflächen wird der feste Preisanteil das ganze Jahr gezahlt und der variable Teil jeweils nach Verbrauch. In Toplana Banja Luka zahlen Privatkunden pro m2 geschlossenen Wohnraum unabhängig davon, ob in jedem Wohnraum Heizkörper angebracht sind 0,61 Euro an Heizkosten. Bei Verbrauchern mit einem eingebauten Gerät zur Messung der verbrauchten Wärme wird der Preis pro MWh berechnet und beträgt 68,42 Euro. Die Zahlung erfolgt in diesem Fall während der Heizperiode. In Übereinstimmung mit der Bestimmung über die Art der Preisbildung und -bestimmung der kommunalen Dienstleistungen der Regierung RS, bestimmt die Stadt Banja Luka die Höhe der Wärmepreise. Die Preisliste ist im Einklang mit dem Gesetz über öffentliche Unternehmen und dem Gesetz über kommunale Dienstleistungen (Amtsblatt der RS Nr. 75/2004 und Nr. 1175). 26 Tabelle 20: Wärmepreise in Toplana Banja Luka Preise incl. MWst (Euro) Zahlung Wohnfläche (m2/monatlich) 0,84 12 Monate Wohnfläche mit Einbaumessgerät (MWh) 68,42 bei Verbrauch Geschäftsobjekt mit Einbaumessgerät (MWh) 68,42 bei Verbrauch Kategorie der Verbraucher Quelle: Toplana A.D. Banja Luka: Preiliste Wärmeenergie, unter http://www.bltoplana.com/. (Abrufdatum: 22.05.2015) Oben wurden die Wärmepreise in jeweils einer Fernwärmeanlage in der FBuH (Sarajevo) und einer Anlage in der RS (Banja Luka) tabellarisch dargestellt. In den jeweils weiteren 20 Fernwärmeanlagen in BuH werden die Wärmepreise auf Kantonsebene oder von den Gemeinden bestimmt. Das öffentliche Unternehmen „Grijanje“ d.o.o. Zenica berechnet 0,61 Euro/m2 Wohnfläche (ohne Heizmessgerät) mit einer Zahlungslaufzeit von 12 Monaten. Der jeweils doppelte Preis von 1,22 Euro/m2 wird berechnet, wenn die Zahlung nur während der Heizperiode berechnet wird. In der RS sind die Wärmepreise etwas höher im Vergleich zu Toplane Sarajevo und Banja Luka sind es 37% mehr. In Toplana A.D. Prijedor ist der Preis auf 1,73 Euro/m2 Wohnfläche für die Laufzeit von 12 Monate und 3,46 Euro/m2 für die Heizperiode bestimmt. 2.5 Energiepolitische und gesetzliche Rahmenbedingungen Hauptverantwortlich für die Energiepolitik sind zum einen das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen sowie die Energieministerien der Entitäten: Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie der FBuH und das Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau der RS. Der Ministerrat ist für die Entwicklungsstrategie des Energiesektors und die Ausgestaltung der Energiegesetze auf der Staatsebene ebenso wie für internationale Beziehungen verantwortlich. Das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen ist verantwortlich für alle Aufgaben in der Zuständigkeit des Staates, politische Entscheidungen, Grundprinzipien, Koordinierung von Aktivitäten und Harmonisierung der Einzelpläne der Entitäten den internationalen Kontext betreffend. Das Ministerium ist auch für die Ausarbeitung der Energiepolitik verantwortlich. Nach den Gesetzen der Entitäten ist in der FBuH das Energieministerium ebenfalls für die Ausarbeitung der Energiepolitik und für deren Umsetzung verantwortlich. In der RS ist die Regierung für die Ausarbeitung der Energiepolitik und das Energieministerium für Maßnahmen wirtschaftlicher und entwicklungspolitischer Art im Energiesektor zuständig. Die EnergieEntwicklungsstrategie wird nach Vorschlag von der Regierung von der Nationalversammlung für 20 Jahre verabschiedet. Faktisch tritt die nationale Energiepolitik hinter die der Entitäten zurück.16 16 vgl. Dena (2012), S.28. 27 Abbildung 9: Energierelevante Behörden in BuH17 Quelle: Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen in BuH: Energy Efficiency and Renewable Energy in Bosnia and Herzegovina, unter: http://www.mvteo.gov.ba. (Abrufdatum: 02.06.2015) Die staatliche Stromregulierungskommission (DERK) 18 wurde 2003 im Zuge der Liberalisierung des Elektrizitätsmarktes gegründet. Im Bereich des Übertragungsnetzes greift sie regulierend ein. Gerichtsbarkeit und Verantwortlichkeit der Stromübertragung, des Übertragungsnetzbetriebs sowie internationaler Stromhandel liegen bei der DERK. Die Tarife für Übertragungsdienste, Zusatzdienste und der Betrieb des NOS liegen ebenfalls in der Verantwortung der DERK. In ihrem Kompetenzbereich ist sie für den Erlass von Regeln und Regulierungen zuständig, ebenso wie für die Überprüfung und Genehmigung von Marktregeln und Anschlussbedingungen ans Netz. Sie ist ebenso verantwortlich für die Einrichtung, Überwachung und Durchführung von Qualitätsstandards in der Stromübertragung und zugehörigen Diensten. Für die Erzeugung, Verteilung und den Handel mit Energie in den einzelnen Entitäten sind die jeweiligen Regulierungskommissionen, FERK19 für FBiH und RERS20 für RS, zuständig. Sie sind für die Methode der Preisgestaltung verantwortlich und bestimmen Tarife für die Nutzung der Verteilersysteme. Stromlizenzen und vorläufige Baugenehmigungen werden von ihnen ausgestellt. Die allgemeinen Bedingungen für die Stromversorgung werden ebenfalls von ihnen definiert. Sie begannen ihre Tätigkeit beide im Jahre 2002. Die Strompreise sind nicht einheitlich, sondern werden von den Stromversorgern bei den Regulierungsbehörden der jeweiligen Entitäten vorgeschlagen. Die übergeordnete nationale Behörde verwaltet und veröffentlicht diese. Im Jahr 2009 wurden Bemühungen der staatlichen Regulierungsbehörden hinsichtlich des freien Handels und ungehinderten Zugangs zur Stromversorgung, entsprechend den Richtlinien der EU, unternommen. Dies bestand im Wesentlichen in Preisen und Tarifen für die Systemnutzung, Vergabe von Lizenzen, Einführung von Regeln zur Regulierung und Information der Öffentlichkeit. Dena (2012), S. 29. s. www.derk.ba, 19 s. www.ferk.ba 20 s. www.reers.ba 17 18 28 Bosnische NGOs haben bezüglich der Situation des Energiemarktes und der Energiepolitik in BuH ein Positionspapier anlässlich des Umweltforums 2011 (Schwerpunkte Energie und Transport) verfasst, in dem sie diverse Mängel beklagen und die EU auffordern, den Druck auf die Regierung zur Harmonisierung der EU-Gesetze und der Politik zu erhöhen und genügend Mittel für nachhaltige Projekte bereit zu stellen. Zudem fordern sie die internationalen Finanzinstitutionen auf, die Finanzierung nicht nachhaltiger Projekte einzustellen und stattdessen im Bereich erneuerbare, Energieeffizienz, usw. auszuweiten. Konkrete Forderungen bei der Planung von Energieprojekten, speziell der kleinen Wasserkraftwerke, liegen in einer Verbesserung der Beratung mit der Öffentlichkeit und den örtlichen Gemeinden. Weiterhin würden sie gern aufgrund der Befürchtung eines gravierenden Anstiegs von CO 2-Emissionen die Pläne für thermische Kraftwerke auf Kohlebasis stoppen. Sie fordern, dass die Entwicklung im Energiesektor BuHs Thema der Strategic Environment Assessment (SEA) sein sollte. Der Konvent der Bürgermeister, der 2008 von der EU-Kommission gegründet wurde, unterstützt örtliche Behörden bei der Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik. Mehrere Städte BuHs sind dem Bund beigetreten. Energieangelegenheiten werden zentral in BuH durch das Gesetz über die Übertragung, die Systemregulatoren und .betreiber von Strom - Zakon o prijenosu, regulatoru i operatoru sistema električne energije (Amtsblatt BuH Nr. 7/02, 13/03), das Gesetz über die Gründung von Unternehmen zur Stromübertragung (Zakon o osnivanju komapanije za prijenos električne energije u BiH) und das Gesetz über die Gründung des unabhängigen Systembetreibers für das Übertragungssystem in BuH (Zakon o osnivanju nezavisnog operatera sistema za prijenosni sistem u BiH) (beide in Amtsblatt BuH Nr. 35/04) geregelt. Zusätzliche Regelungen bestehen in den Entitäten durch das jeweilige Stromgesetz (RS - Amtsblatt RS Nr. 8/08, 92/09, FBuH - Amtsblatt FBuH Nr. 41/02, 24/05, 38/05, 66/13 - als auch in BD – Amtsblatt BD Nr. 34/06, 28/07, 61/10, 3/13). In der RS zusätzlich durch das Energiegesetz (Amtsblatt RS Nr. 49/09), das im Mai 2009 verabschiedet wurde. Das Gesetz über erneuerbare Energie und effiziente (Kraft-Wärme-Kopplung) KWK (Amtsblatt RS Nr. 39/13, 108/13) in der RS und das Gesetz zur Nutzung der erneuerbaren Energie und effizienter KWK (Amtsblatt FuH Nr. 7013 05/14) regeln jeweils die Nutzung erneuerbarer Energie und effizienter KWK im Allgemeininteresse der Entitäten. Auf Entitätsebene bestehen Regelungen und Beschlüsse über das Tarifsystem für den Stromverkauf, die Bedingungen für die Stromverteilung und andere Bereiche des Energiesektors. 2.6 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Die Öffnung des bosnisch-herzegowinische Energiemarktes sollte in Etappen seit 2007 erfolgen: - alle Kunden mit einem jährlichen Stromverbrauch über 10 GWh ab 01.01.2007 alle Kunden mit einem Verbrauch über 1 GWh ab 01.01.2008 alle Kunden außer der Kategorie Privathaushalte seit 01.01.2009 alle Endkunden seit 01.01.2015 In der RS konnten sich alle Verbraucher außer den Privathaushalten seit dem 01.01.2008 den Stromanbieter aussuchen. Ab den 01.01.2015 haben alle Stromverbraucher in BuH die Möglichkeit auf dem offenen Markt sich den Anbieter auszusuchen, dabei bleibt der Anschluss und auch das Übertragungsnetz das Gleiche. Die Zahl der Stromkunden in BuH steigt kontinuierlich und Ende 2014 überstieg die Zahl 1,5 Millionen. Im Bereich des Strom-Einzelhandels in BuH besteht auch weiterhin die Domination der drei Hauptmarktakteure EP BiH, EP HZ-HB und ERS, die insgesamt 1.505.015 Verbraucher mit Strom versorgen, jeder in der eigenen geografischen Zuständigkeit.21 Neben den genannten Hauptstromanbietern (s. Tabelle 21 markiert gelb) sind auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt 22 weitere Stromanbieter lizenziert. 21 Derk: Arbeitsbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum: 26.05.2015) 29 Tabelle 21: Stromanbieter in Bosnien und Herzegowina Nr. Name des Stromanbieters Datum der Lizenzvergabe Gültigkeit der Lizenz 1. GEN-I d.o.o. Sarajevo 24.11.2010 01.03.2011 bis 29.02.2016 2. “Interenergo” d.o.o. Sarajevo 24.11.2010 01.01.2011 bis 31.12.2015 3. “Alpiq Energija BH” d.o.o. Sarajevo 11.05.2011 01.06.2011 bis 31.05.2016 4. “Repower Adria” d.o.o. Sarajevo 19.01.2012 15.02.2012 bis 14.02.2017 5. “Nezavisni operator sistema u Bosni i Hercegovini” Sarajevo 03.07.2012 12.07.2012 bis 11.07.2019 6. HSE BH d.o.o. Sarajevo 31.10.2012 01.12.2012 bis 30.11.2017 7. MH “Elektroprivreda Republike Srpske” – Matično preduzeće, a.d. Trebinje 27.12.2012 01.01.2013 bis 31.12.2017 8. JP “Elektroprivreda Hrvatske zajednice Herceg Bosne” d.d. Mostar 27.12.2012 01.01.2013 bis 31.12.2017 9. JP Elektroprivreda Bosne i Hercegovine d.d. – Sarajevo 27.12.2012 01.01.2013 bis 31.12.2017 10. “Elektroprenos Bosne i Hercegovine”, a.d. Banja Luka (Übertragungsunternehmen für Strom) 17.01.2013 11. Javno preduzeće za komunalne djelatnosti “Komunalno Brčko” d.o.o. Brčko Distrikt BiH 17.01.2013 19.01.2013 bis 31.10.2020 12. Javno preduzeće za komunalne djelatnosti “Komunalno Brčko” d.o.o. Brčko Distrikt BiH 17.01.2013 19.01.2013 bis 31.10.2017 13. “ENERGY FINANCING TEAM” d.o.o. Trebinje 19.03.2013. 01.07.2013 bis 30.06.2018 14. “Steelmin BH” d.o.o. Jajce 05.09.2013 06.09.2013 bis 05.09.2015 vorübergehende Lizenz 15. “Elektro energija BH” d.o.o. Banja Luka 05.09.2013 06.09.2013 bis 05.09.2015 vorübergehende Lizenz 16. HEP-Trade d.o.o. Mostar 27.11.2013 01.12.2013 bis 30.11.2015 vorübergehende Lizenz 17. “Danske Commodities BH” d.o.o. Sarajevo 18.12.2013 19.12.2013 bis 18.12.2015 vorübergehende Lizenz 18. “EZPADA” d.o.o. Mostar 26.3.2014 01.05.2014 bis 30.04.2019 19. “KTG Zenica” d.o.o. Zenica 29.4.2014 01.05.2014 bis 30.04.2016 vorübergehende Lizenz 20. “COMSAR ENERGY TRADING” d.o.o. Banja Luka 16.10.2014 01.11.2014 bis 21.05.2019 21. Axpo BH d.o.o. Sarajevo 16.10.2014 22.11.2014 bis 21.11.2019 22. “EL-EN SOLUTIONS” d.o.o. Banja Luka 03.11.2014 01.11.2014 bis 31.10.2019 23. “B.S.I.” d.o.o. Jajce 27.11.2014 01.01.2015 bis 31.12.2016 24. “PETROL BHOIL COMPANY”d.o.o. Sarajevo 25.02.2015 01.03.2015 bis 29.02.2020 25. “PROENERGY” d.o.o. Mostar 25.02.2015 28.03.2015 bis 27.03.2020 01.02.2013 bis 31.01.2023 Quelle: DERK unter http://www.derk.ba/ba/licence (Abrufdatum: 03.06.2015) Der Strommarkt ist zwar offen, aber noch keiner der Anbieter zeigt Interesse daran, Endkunden zu gewinnen. Experten meinen, dass der Markt immer noch in der „Aufwärmphase“ ist, und es ist zu erwarten, dass es in der zweiten Hälfte 2015 zu einer größeren Nachfrage kommen wird. Ein großes Problem sind auch die übernommenen Subventionen. Sie sind der Erwägung, dass ungefähr 3 Jahre für die Aufhebung der Subventionen notwendig sein werden und dann wären die Preise 30 auch für Privatkunden akzeptabel. Für den Wechsel des Stromanbieters wird der Strompreis in BuH ausschlaggebend sein, da sich die Stromqualität (Übertragungsnetz) nicht ändern wird.22 Bosnien und Herzegowina wird langfristig gesehen keine grundlegenden Umwälzungen in der Energieversorgung erleben. Braunkohle und Wasserkraft werden weiterhin die wichtigsten Energieerzeuger bleiben. Es ist aber vorgesehen, dass erneuerbare Energiequellen eine stärkere Rolle spielen werden und im konventionellen Bereich wird Erdgas eine wichtigere Rolle spielen. Es sind größere Investitionen geplant, der Bau gleich mehrerer Kraftwerke wurde kürzlich aufgenommen oder die Inbetriebnahme ist in naher Zukunft zu erwarten. Tabelle 22: Thermische Kraftwerke (Braunkohle) in Planung Eigentümer “KTG Zenica” d.o.o. “Comsar Energy RS” d.o.o. “EFT – Bergbau und thermisches Kraftwerk” d.o.o. Stanari EPBiH Rudnici mrkog uglja “Banovići” d.d. EPBiH EPBiH Name des thermischen Kraftwerks Te-To “Zenica” (Kraft-WärmeKopplung) Installiert Standort e Leistung (MW) Zenica 2 x 126 + 1 x 135,5 Produktion s-kapazität (GWh/Jahr ) Status/ Inbetriebnahme 3.250 Geplante Inbetriebnahme 2017 TE “Ugljevik” 3 Ugljevik 2 x 300 3.371 Geplante Inbetriebnahme 2016 TE “Stanari” Stanari 300 2.000 Geplante Inbetriebnahme 2016 TE “Tuzla” Blok 7 Tuzla 450 2.604 Banovići 300 1.758 Kakanj 300 910 Kakanj 100 keine Angabe zu Kapazität RiTE “Banovići” Blok 1 TE “Kakanj” Blok 8 TE “Kakanj” A (kombiniert Gasturbinen) Geplante Inbetriebnahme 2019 Geplante Inbetriebnahme 2018 Geplante Inbetriebnahme 2022 Geplante Inbetriebnahme 2020 Quelle: Cin: Energiepotenzial in BuH, Sarajevo, Januar 2015. (Abrufdatum: 22.05.2015) Im konventionellen Bereich (Braunkohle) zählen zu den geplanten Kraftwerken (s. Tabelle 22) beispielweise das 300-MWKraftwerk Stanari sowie jeweils zusätzliche Blöcke für die Kraftwerke Ugljevik (2x300 MW), Tuzla (450 MW) und Kakanj (300 MW), hinzu kommt eine Kraft-Wärme-Kopplung-Anlage (390 MW, Erdgas) in Zenica. Außerdem wird mit einem Investitionsschub bei fossilen Energieträgern gerechnet. So soll in der FBuH, in nächster Zeit der Einstieg in die Ölförderung gelingen. Dazu ist 2015 der Abschluss eines Konzessionsvertrags mit dem bevorzugten strategischen Partner Royal Dutch Shell vorgesehen.23 eKapija: Tržište električne energije u BiH je otvoreno, ali pomaka još nema (Strommarkt in BuH ist geöffnet, aber eine Weiterentwicklung ist nicht zu sehen ), veröffentlich am 16.04.2015. 23 GTAI (2015): Bosnien und Herzegowina erwartet 2015 weitere wirtschaftliche Belebung, veröffentlicht am 29.01.2015. 22 31 In BuH waren bis jetzt keine privaten thermischen Kraftwerke und große Windparks im Betrieb, aber kleine Wasserkraftwerke und Solarkraftwerke im Privatbesitz sind an das Netz der Stromunternehmen angeschlossen. Private Unternehmen sind interessiert am Bau neuer thermischer Kraftwerke. Der Bau des Kraftwerks „Stanari“ hat schon begonnen und die Inbetriebnahme ist für 2016 geplant. In Planung ist auch der Bau von „Ugljevik“ (s. Tabelle 22). Beide werden aus den Bergwerken jeweils Lignit oder Braunkohle als Energieerzeuger verwenden.24 Fachexperten zu Folge sind Braunkohle und thermische Kraftwerke von großer Bedeutung für die Entwicklung des Landes, das eine lange Tradition im Bergbau hat. Doch der Bau neuer Kraftwerke, trotz des gesellschaftlichen Konsens über ihre Nachhaltigkeit, ist einem erheblichen Risiko ausgesetzt. Das Risiko ist die Folge von komplexen Beziehungen der Entitäten und ihrer Ministerien, der politischen Parteien, der Stromversorger, der professionellen und privaten Organisationen im Kontext der Entwicklung der EU Rechtlinien.25 2.7 Erneuerbare Energie in Bosnien und Herzegowina Im Bereich der erneuerbaren Energie soll neben einer verstärkten Nutzung der Wasserkraft auch zunehmend auf Wind als Stromquelle gesetzt werden. Das sind Ressourcen über die beide Entitäten in nennenswertem Umfang verfügen. Im BuH gibt es überschaubare Möglichkeiten zur Strom- und Wärmegewinnung aus Solar, Geothermie und Bioenergie. Eine Zusammenfassung der Ausbaupläne für Investitionen und Förderprogramme für regenerative Energieträger liefert der GTAI Bericht „Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft“ von Jan Triebel. Im Folgenden werden einige dieser Daten für die Bereich Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Geothermie und Bioenergie kurzgefasst. In der FBuH zählen als besonders aussichtsreich für die weitergehende Erschließung zur Stromgewinnung aus Wasserkraft die Flüsse Sana, Drina, Una, Fojnica, Lašva, Željeznica, Krivaja und Bosna. Die Energiestrategie der Regierung in dieser Entität beziffert für diese die Möglichkeiten zum Bau weiterer größerer Wasserkraftwerke auf knapp 980 MW, wobei die Leistung einzelner Anlagen zwischen 10 und 61 MW liegen könnte. Daneben verfügt die FBuH nachweislich auch über beträchtliches Potenzial für die energetische Nutzung von Wasserläufen durch Anlagen mit einer Leistung von weniger als 10 MW. Die Rede ist von bis zu 800 kleinen Wasserkraftwerken mit einer Leistung von circa 700 MW, die technisch machbar wären.26 Die Energiestrategie der RS führt sogar 3.200 MW an installierter Leistung als technisch machbar für ihr Einzugsgebiet an. Damit könnten jährlich bis zu 9.500 GWh Strom erzeugt werden. Beträchtliches Potenzial zur Nutzung der Wasserkraft sehen Energieexperten in der RS in erster Linie für die größeren Flüsse Trebišnjica, Drina und Vrbas sowie deren jeweilige Einzugsgebiete. Die RS und die FBuH gewähren bei Wasserkraft garantierte Einspeisevergütungen in Abhängigkeit von der Leistung. Die Preise werden in der FBuH für 12 Jahre garantiert, in der RS sind es 15 Jahre.27 BuH hat ein gutes natürliches Windpotenzial mit Windgeschwindigkeiten im Bereich sieben bis neun m/s. Der Energieentwicklungsplan der FBuH (APOEF) hält landesweit bis zu 2.000 MW installierter Kapazität technisch für möglich. Als besonders windreich gilt der westliche Teil der Herzegowina. Vorerst soll sich die Entwicklung von Windparks auf zwölf Lagen mit 720 bis 950 MW konzentrieren. Von diesen schneiden wiederum die Gebiete Podveležje, Mostarsko Blato, Ugrovača, Duvanjsko Polje, Raško Polje und Dabarsko Polje mit potenziellen Möglichkeiten im Einzelfall von teilweise bis zu 260 MW am besten ab. Vorerst bis 2019 soll eine Obergrenze von 350 MW für den Ausbau von Kapazitäten im Bereich Windkraft gelten. Das vom Energieministerium der FBuH geführte Register zu Vorhaben im Bereich erneuerbare Energien zählte Ende März 2014 insgesamt zwölf laufende Vorhaben zum Bau von Windkraftanlagen. Die projektierte Kapazität reicht im Einzelfall von 36 bis 84 MW, die Gesamtleistung der zwölf Vorhaben summiert sich auf 634 MW. Erst kürzlich gab die Entitätsregierung ihre Zustimmung für den Bau von drei Windparks (in Podveležje, Kupres und Tomislavgrad). Auch in der RS soll in den nächsten Jahren Windkraft zur Stromproduktion genutzt werden. Die Energiestrategie der Entität sieht vor allem für vorerst 13 Lagen gutes Potenzial für Windkraftanlagen und beziffert dieses auf eine Gesamtleistung von bis zu 640 MW. Beide Entitäten sehen für Strom aus erneuerbaren Quellen garantierte Einspeisevergütungen vor. vgl. Cin (2015) eKapija: Iako se grade i planiraju, nove termoelektrane izložene riziku? (Auch wenn der Bau und die Planung des neues Kraftwerks Risiken ausgesetzt ist?), veröffentlich: 10.04.2015. 26 GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am 09.05.2014. 27 GTAI (2014) 24 25 32 In BuH spricht auch einiges für eine stärkere Nutzung der Solarenergie, die Messungen haben ca. 2.000 bis 2.700 Sonnenstunden jährlich ergeben. Die Sonnenstrahlung liefert jährlich von 1.240 im Norden bis zu 1.600 kWh/m2 im Süden des Landes. Herausragende Werte weisen Trebinje, Mostar und Ljubuški mit über 1.700 kWh/m2/a auf. Die bisher installierten PV-Systeme in BuH weisen trotz der guten Sonneneinstrahlung eine geringe Gesamtkapazität von unter einem MW auf. Laut einem Weltbankbericht aus dem Jahr 2008 wird für 2020 eine Solarenergienutzung von 39,72 GWh vorhergesagt. Das theoretische Gesamtpotenzial an Solarenergie in BuH wird von der Weltbank (2008) auf 70,5 PWh/Jahr geschätzt. Nach einer IPA-EPU-Studie aus dem Jahre 2010 liegt das Potenzial im Bereich installierter Kapazitäten der Solarenergie bis 2020 bei 33MW.28 Im Bereich der Geothermie wurde bisher wenig Forschung betrieben, die Forschungstätigkeit hat in den letzten Jahren jedoch zugenommen. Es bestehen drei bekannte Geothermiestandorte mit einer Maximaltemperatur von 85 C° und einer Durchschnittstemperatur von 65,6 C°. Von insgesamt neun geothermischen Zonen könnten sich vier für die Stromerzeugung eignen, während alle für die Direktnutzung zur Wärmeversorgung geeignet sind. Ein geplantes Projekt ist die Bohrung von fünf Brunnen zur Fernwärmeversorgung in Bijeljina. Es existieren keine installierten Kapazitäten zur Stromerzeugung aus Geothermie. Zwei Standorte waren bereits vor Jahren für die Stromerzeugung geplant gewesen. Im Stadtgebiet Sarajevo soll dies über drei Brunnen in zwei bis drei km Tiefe erfolgen, aus denen eine Förderung von geothermischem Wasser (120 C°) von 100 kg/s erwartet wird und zusätzliche Ressourcen zur Fernwärmeversorgung bereitgestellt werden. Ein weiteres Projekt sieht ein MW an installierter Kapazität in der RS vor, das eine maximale Fließgeschwindigkeit von 160 l/s bei einer Temperatur von 100 C° fördern soll. Das Potenzial zur kombinierten Strom- und Wärmegewinnung im Bereich Geothermie wird für die FBuH auf 33 MW beziffert. In der RS gelten mittel- bis langfristig Kapazitäten zwischen 50 und 100 MW als denkbar.29 Eine der erneuerbaren Energiequellen mit den höchsten Wachstumsaussichten ist mittelfristig Bioenergie. BosnienHerzegowina verfügt über große Waldaufkommen und eine stark ausgeprägte Landwirtschaft, deren Erzeugnisse und Abfälle sich optimal für die Energiegewinnung nutzen lassen. Etwa die Hälfte des Landes (ca. 2,7 Mio. ha) ist mit Wald bedeckt, das stehende Holzvolumen wird auf 300 Mio. m 3 beziffert und jährlich kommen etwa 10 Mio. m3 hinzu. Das technische Gesamtpotenzial der Bioenergie von geschätzten 33,52 PJ/Jahr verteilt sich wie folgt: 20.000.000 m³ Biogas, 211.257 Tonnen Abfälle aus Obst-und Weingärten, 634.000 Tonnen Ernteabfälle, 3.858 Tonnen Abfälle aus Ölsaaten, 1.142.698 m³ Rückstände aus der holzverarbeitenden Industrie, 1.466.973 m³ Brennholz, 599.728 m³ Forst-Biomasse. Expertenschätzungen zufolge könnten 9.200 GWh aus Biomasse erzeugt werden. Die Nutzung der Biomasse beträgt 4,2% und beschränkt sich ausschließlich auf die Beheizung von Haushalten. In einigen Gebieten von BuH, wo ein Fernwärmenetz nicht vorhanden ist, beläuft sich der Verbrauch von Biomasse (Holz und Holzkohle) auf bis zu 60% des gesamten Energieverbrauchs. Biomasse wird zwar immer häufiger zur Produktion von Holz-Pellets und Holz-Briketts und zur Beheizung von Haushalten genutzt, aber bisher nur sehr selten in der Industrie, Landwirtschaft und Stromerzeugung.30 Für die Nutzung erneuerbarer Quellen für die Stromerzeugung ist im Land ein Fördermechanismus vorgesehen. In den beiden Entitäten ist jeweils eine eigene Regelung zu den Einspeisevergütungen vorhanden. Die Energiegemeinschaft hat BuH einen Anteil von 34% erneuerbarer Energie im Jahre 2009 anerkannt und eine verpflichtenden Ziel von 40% EE bei der Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 festgelegt. Beide Regierungen, sowohl die FBuH als auch die RS, haben Aktionspläne zur Nutzung und Förderung der EE in Jahr 2014 verabschiedet. Laut dem Aktionsplan der FBuH: So sollen bis 2020 50 MW Leistungen in Wasserkraftwerken installiert werden, die zu 205 MWh Stromerzeugung führen werden, 12 MW Solar-Kapazitäten, die 18 MWh Strom und 43 MW Kapazitäten der Windenergie, die jährlich 107 MWh Strom erzeugen sollen. Die FBuH wird auch 4,6 W Energie aus Biomasse fördern, die zu 30 MWh elektrische Energie erzeugen kann.31 Dena (2012), S.53. vgl. Dena (2012); GTAI (2014) 30 Dena (2012), S. 62. 31 Cin (2015) 28 29 33 Die RS hat sich für die Förderung von Wasserkraftwerken und Solaranlagen verpflichtet. So soll bis 2020, 110 MW Kapazitäten in Wasserkraftwerken installiert werden, die umgerechnet 495 MWh erzeugen werden. Solaranlage mit der vorgesehenen zu installierenden Leistung von 4,2 MW könnten 5 MWh Strom produzieren. Windparks mit bis zu 100 MW sind geplant und eine Stromerzeugung von 200 MWh. Aus Biomasse mit einer Kapazität von 16,4 MW ist die Produktion von 44,56 MWh Strom vorhergesehen.32 In Tabelle 23 ist der erwartete Endbruttoverbrauch erneuerbarer Energie beim Endenergieverbrauch laut dem Aktionsplan der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie in den Sektoren - Kühlen und Heizen, Strom und Transport dargestellt. Dabei wird gerechnet, dass der Anteil an EE im Bereich Kühlen und Heizen 990 ktoe erreichen wird. Bei der Stromerzeugung aus EE in FBuH sollte sich der Anteil an EE um 37% steigern. Im Sektor Transport sollte bei einer Steigerung von über 200% der Anteil 70ktoe vermerken. Die Tabelle 24 zeigt einen erwarteten Überblick der EE bei der Gesamt-Stromerzeugung bis 2020. Auffällig ist, dass, wenn alle Ziele aus den Aktionsplan realisiert werden, es zu einer anderen Verteilung kommen wird, wobei fast 30% des Stroms aus Windkraft erzeugt werden, 8,33% aus Biomasse und 5% aus Solarenergie. 32 Cin (2015) 34 Tabelle 23: Berechnung des EE-Anteils in den einzelnen Sektoren beim Endenergieverbrauch (ktoe) in der FBuH Erwarteter Endbruttoverbrauch EE (A) zum Heizen und Kühlen 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 698 683 885 899 897 929 883 916 939 962 983 990 (B) Strom aus EE 285 417 224 244 282 285 347 350 355 368 371 390 (C) im Transport 0 23 23 23 23 43 43 50 50 60 70 1131 1167 1238 1273 1308 1344 1380 1415 1450 Erwartete Endverbrauch EE 983 1096 23 1202 Quelle: Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie: APOEF (Aktionsplan der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie). Sarajevo, Mai 2014. Tabelle 24: Überblick: Stromerzeugung aus EE (Prognose bis 2020) in der FBuH pro Jahr Energie aus Wasserkraft: 4100 Geothermische Energie: 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh MW GWh 20,729 86,120 20,729 86,120 23,918 98,062 28,747 117,862 30,052 123,212 36,585 150,000 39,024 160,000 40,244 165,000 50,000 205,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 Solarenergie: 1500 1,265 1,856 1,265 1,856 3,900 5,850 5,230 7,850 5,900 8,850 8,000 12,000 9,330 14,000 9,670 15,000 12,000 18,000 Energie aus Windkraft: 2500 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 0,000 24,000 60,000 30,000 75,000 38,000 95,000 42,800 107,000 Energie aus Biomasse: 6500 0,000 0,000 0,000 0,000 0,923 6,000 1,846 12,000 2,154 14,000 2,769 18,000 3,385 22,000 3,846 25,000 4,615 30,000 21,994 87,976 21,994 87,976 28,741 109,912 35,823 137,712 38,106 146,062 71,355 GESAMT: 2012 ANREIZ 2013 2014 2015 2016 240,000 81,739 2017 271,000 91,760 2018 300,000 109,415 2019 360,000 2020 (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) (GWh) (%) Wasserkraftwerke 86,12 97,89% 98,06 89,22% 117,86 85,56% 123,21 84,36% 150 62,50% 160 59,04% 165 55,00% 205 56,94% Solaranlagen 1,86 2,11% 5,85 5,32% 7,85 5,70% 8,85 6,04% 12 5,00% 14 5,17% 15 5,00% 18 5,00% Biomasseanlagen 0 0 6 5,46% 12 8,14% 14 9,59% 18 7,50% 22 8,19% 25 8,33% 30 8,33% Windkraftanlagen 0 0 0 0 0 0 0 0 60 25,00% 75 27,68% 95 31,67% 107 29,72,% 87,98 100% 109,91 100% 137,71 100% 146,06 100% 240 100% 271 100% 300 100% 360 100% GESAMT Quelle: Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie: APOEF (Aktionsplan der FBuH für die Nutzung erneuerbarer Energie). Sarajevo, Mai 2014. 35 IV. ENERGIEEFFIZIENZ IN BOSNIEN UND HERZEGOWINA 1. ENERGIEEFFIZIENZ IM BAUWESEN 1.1 Allgemeiner Überblick Die bosnisch-herzegowinische Bauwirtschaft verzeichnete nach der Wirtschaftskrise 2009 einen Rückgang und leidet immer noch unter der Investitionskrise und der Schwäche am Wohnungsbaumarkt. Jedoch verzeichnet die Bauwirtschaft in 2013 eine Steigerung in Höhe von 5,3% im Vergleich zu 2012. Das Land verbraucht fast fünf Mal mehr Energie nach Einheit des Nationalprodukts als die EU-Länder und zweieinhalb Mal mehr als der Weltdurchschnitt. Andere Experten sind der Meinung, dass BuH ca. 20% des Bruttoinlandsprodukts auf Energie verbraucht. Die schlechte Gebäudeisolierung (mangelhafte Wärmedämmung) ist hauptsächlich verantwortlich für diesen relativ hohen Verbrauch. Laut Expertenschätzungen verfügen 85% der bewohnten Gebäude weder über eine ausreichende Wärmeisolierung noch über ein angepasstes Heiz- und Kühlungssystem. Die Mehrheit der Wohngebäude ist älter als 30 Jahre und entspricht nicht mehr den heutigen Gebäudestandards.33 Laut der Studie über den Energiesektor in BuH aus dem Jahr 2005 bestehen im Land insgesamt 1.097.200 Wohneinheiten bzw. 97,8 Millionen m2 Wohnfläche. Davon sind 70% Familienhäuser und 30% Wohnungen. Seit 2009 ist in der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation BuH die „Verordnung über die technischen Anforderungen für den Wärmeschutz von Gebäuden und rationale Energienutzung“ in Kraft. Gemäß dieser Verordnung darf der Energieverbrauch für die Beheizung neuer Wohngebäude 95 kWh/m2 nicht überschreiten, was auch die EURichtlinien vorsehen. Jedoch liegt der durchschnittliche Energieverbrauch in den Gebäuden in BuH weit über diesem Wert und beträgt zwischen 180 und 200 kWh/m2 und in den Privathäusern sogar rund 350 kWh/m2. 34 Zudem müssen laut „Verordnung über Energiezertifizierungen von Gebäuden“ alle neuen Gebäude, bestehende Gebäude, die verkauft oder vermietet werden, sowie Gebäude des öffentlichen Sektors, deren Fläche größer ist als 500 m2, ein Zertifikat, das die definierten Energiestandards nachweist, vorweisen. Bei den ca. 141.000 Wohneinheiten im Kanton Sarajevo, einem der am dichtesten besiedelten Kantone/Regionen in BuH, sieht der Energieverbrauch folgendermaßen aus: - 50.000 Haushalte beheizen sich durch das Erdgas 47.000 Haushalte beheizen sich durch zentralisierte Fernwärmeversorgung 44.000 Haushalte beheizen sich durch das Brennholz35 Im Kanton Sarajevo werden jährlich ca. 500 Millionen Euro für Heiz- und Heizungsinstandhaltungskosten ausgegeben. Auf die Beheizung der Haushalte entfallen über 60% des gesamten Energieverbrauchs. Der durchschnittliche Verbrauch im Jahr für die Beheizung von Gebäuden liegt in den Haushalten zwischen 140 und 250 kWh/m2. Die Hauptursachen für den hohen Energieverbrauch sind die schlechte Wärmeisolierung und die zum Teil durch den Krieg erheblich beschädigten Gebäude, die den heutigen Standards nicht entsprechen.36 Im Zentrum für Fortbildung und Steigerung des Bewusstseins über den Bedarf im Bereich der Energieeffizienz betonen, dass es notwendig ist, Energie sowohl in Gebäuden als auch in der Industrie zu sparen. Obwohl Bosnien und Herzegowina zu den größten Energieverschwendern in Europa zählt, hat das Land weder eine Agentur für Energieeffizienz noch ein Ministerium für Energie auf der Landesebene, so dass dieser Bereich auf der Entitätsebene geregelt ist. Expertengespräche Nihad Harbaš (2013): Benefiti implementacije mjera energetske efikasnosti u javnom i stambenom sektoru u BiH (Die Vorteile der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in öffentlichen und Wohnungssektor in Bosnien und Herzegowina ). In: m-Kvadrat Nr. 60. 35 Nihad Harbaš (2013) 36 Al-Jazeera: Poticanje energetske efikasnosti u BiH (Förderung der Energieeffizienz in BuH) veröffentlicht 12.01.2015. 33 34 36 Da das Land über keine Agentur oder Ministerium auf der Gesamtstaatsebene verfügt, hat das zur Folge, dass es EUProjekte verpasst. Egal ob es um Zuschüsse oder Kredite handelt, immer sind sie dem Staat und nicht den Entitäten gewidmet. Die Energieeffizienz wird zusätzlich gefördert, wenn der Verbrauch der zentralisierten Fernwärmeversorgung nicht nach dem Quadratmeter sondern nach tatsächlichem Verbrauch abgerechnet wird und wenn der Strompreis eine wirtschaftliche und keine soziale Kategorie wird. 1.2 Klimatische Verhältnisse Das Klima in Bosnien und Herzegowina ist recht abwechslungsreich und wird von verschiedenen geografischen Faktoren beeinflusst. Das Land liegt in Südosteuropa, und das Klima steht unter dem Einfluss des Atlantischen Ozeans im Westen, des Mittelmeeres und des Adriatischen Meeres im Süden. Umgeben ist das Land vom weitläufigen europäischen kontinentalen Festland im Norden, asiatischen Festland im Nordosten und Osten und dem afrikanischen Festland im Süden. Das Land charakterisieren drei klimatische Zonen: kontinentales, mediterranes und alpines Gebirgsklima. 37 Im Norden und zum Teil im Landesinneren überwiegt typisch kontinentales Klima mit warmen und trockenen Sommern und kalten und nassen Wintern. Die wärmste Gegend dieser Region liegt im nordöstlichen Bosnien, Richtung Südwesten wird es in der kontinentalen Region frischer. Zwar fällt auch im Norden Schnee, jedoch weit weniger häufig als in ZentralBosnien. Die Niederschlagsmenge liegt bei einem Jahresdurchschnitt von 700 bis 1.100 Liter pro Quadratmeter. Die Sommer zeichnen sich durch hohe Temperaturen aus. Durchschnittliche Sommertemperaturen liegen zwischen 30°C und 35°C in den Städten und Flusstälern, die Wintertemperaturen zwischen 0°C und 20°C. In der überwiegend durch Mittelgebirge geprägten Landschaft im Zentrum und den Höhenlagen mit fast 2.400 hohen Bergen herrscht alpines Gebirgsklima. Hier sind die Sommer kurz und kühl und die Winter sind entsprechend lang und kalt. Gerade in den Höhenlagen fällt häufig und viel Schnee. Durchschnittliche Sommertemperaturen in den Berggebieten überschreiten in der Regel nicht 25°C und die Wintertemperaturen können bis zu -28°C sinken. In dieser Region liegt die jährliche Niederschlagsmenge bei durchschnittlich 1.000 bis 1.200 Liter pro Quadratmeter. In den Küstenregionen und den in der Nähe zur Adria liegenden Gebieten, (Herzegowina) ist das Klima mediterran. Hier sind die Winter mild und feucht, während es im Sommer trocken ist und sehr warm werden kann. Zwar werden im Winter nur in sehr seltenen Fällen Temperaturen im Minusbereich gemessen, in den Sommermonaten kann es dagegen längere Zeit sehr heiß werden (über 35°C). Allerdings sorgt das Gebirge der Dinariden dafür, dass es auch im Sommer immer wieder regnen kann. Im Winter sind vor allem die starken Fallwinde aus den kalten Gebirgen im Osten, die sogenannte Bora, prägend. Abbildung 10 zeigt im Norden ein gemäßigtes kontinentales Klima (hellflieder), im Landesinneren (dunkelflieder) ein subalpines gemäßigtes kontinentales Klima. In den Gebirgsregionen (korallenfarben) herrscht Gebirgsklima, südlicher in der Herzegowina (flieder) subalpines mediterranes Klima. Einige Teile der südlichen Herzegowina (beige) charakterisiert ein gemäßigtes mediterranes Klima. Im Süden des Landes Richtung Küstenregion (orange) herrscht mediterranes Klima. 37 Quellenlage Kapitel 1.3 - Weltbank (2008): ESSBiH: Studie Energiesektor in BuH. Modul 9 – Fernwärme (daljinsko grijanje). 37 Abbildung 10: Klimakarte Bosnien und Herzegowinas Quelle: Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen (2012): Bericht über die Umweltsituation in Bosnien und Herzegowina, S. 42. 38 1.3 Struktur und Trends im Bauwesen Marktstruktur im Bauwesen Der Gesamtwert der in 2013 erbrachten Bauleistungen in Bosnien und Herzegowina betrug rund 718 Millionen Euro und verzeichnet somit eine Steigerung von 5,4% im Vergleich zum Vorjahr (681 Millionen Euro). In der Struktur der in 2013 erbrachten Bauleistungen beträgt der Anteil des Hochbaus 34% und der Anteil des Tiefbaus 66%. Zu verzeichnen ist die Steigerung des Anteils beim Tiefbau von 15,5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Hauptursache dafür ist der Bau der Autobahn auf dem Korridor 5c (Steigerung des Verkehrsinfrastrukturbaus um 20,3%). Der Hochbau verzeichnet jedoch einen Rückgang von 10,1%. Der Anteil der Bauwirtschaft am Bruttoinlandsprodukt in 2013 betrug 3,86% und ist somit im Vergleich zu 2012 (3,97%) um 0,11% gesunken. Tabelle 25: Strukturdaten zur Bauwirtschaft in Bosnien und Herzegowina Beschreibung 2012 2013 Wert der erbrachten Bauleistungen (in Mio. Euro) 681 718 - Hochbau 271 244 - Tiefbau 410 474 Anteil der Bauwirtschaft am BIP (in %) 3,97 3,86 Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015) Laut bosnisch-herzegowinischem Statistikamt wurden in 2014 im Vergleich zum Vorjahr 6,1% weniger Baugenehmigungen erteilt. Beim Hochbau ist der rückläufige Trend deutlich spürbar (-7,6%). Dabei ist ein Rückgang von -3,2% bei Wohngebäuden und ein Rückgang von -16,2% bei Nichtwohngebäuden zu verzeichnen. Dagegen ist beim Tiefbau eine Steigerung von 0,9% ersichtlich. Von den insgesamt 814 erteilten Baugenehmigungen entfielen 666 Genehmigungen für den Bau von Gebäuden und 148 Genehmigungen für Tiefbauprojekte. Den genauen Überblick über die Struktur der erteilten Baugenehmigungen gibt folgende Tabelle. Tabelle 26: Erteilte Baugenehmigungen nach dem Typ der Tätigkeit in 2014 Beschreibung der Tätigkeit Gesamt HochbauObjekte TiefbauObjekte Gesamt 814 666 148 Neubau 673 552 121 Ausbau/Überbau 75 73 2 Renovierung baufälliger Gebäude 2 2 - Umstellung von Nichtwohnräumen in neue Wohnungen 6 6 - Sonstige Umstellungen von Räumen in Gebäuden 7 7 - Sonstige Rekonstruktionen 51 26 25 Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015) 39 1.4 Marktentwicklung und Bedarf in den einzelnen Bausektoren Hochbau (Wohnungs- und gewerblicher Bau) Aktuellen statistischen Angaben zufolge betrug der Gesamtwert des Hochbaus in 2013 rund 244 Millionen Euro, wobei der Anteil der fertiggestellten Wohngebäude bei 34,5% (84 Mio. Euro) und der Nichtwohngebäude bei 65,5% (160 Mio. Euro) liegt. Dabei ist der Wert der 2013 fertiggebauten Wohngebäude um 19,6% und der Wert der fertiggebauten Nichtwohngebäude um 4,1% im Vergleich zu 2012 gesunken. Tabelle 27: Wert des Hochbaus in Bosnien und Herzegowina (in Mio. Euro) Beschreibung 2012 2013 Wert der fertiggestellten Hochbauobjekte 271 244 -Wert der fertiggestellten Wohngebäude 104 84 -Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude 167 160 Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015) Bei der Analyse des Wertes der fertiggestellten Wohngebäude ist deutlich ersichtlich, dass 2013 der Wert der gebauten Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen viel geringer ist, jedoch aber der Wert der gebauten Gemeindewohnungen viel höher ist im Vergleich zum Vorjahr. Obwohl die Bevölkerung immer mehr in die Großstädte zieht, ist der Wert der gebauten Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen kleiner. Der Grund dafür könnten die kleiner gewordene Kaufkraft der Bevölkerung und die hohen Preise sein. Tabelle 28: Wert der fertiggestellten Wohngebäude (in Mio. Euro) Beschreibung 2012 2013 Wert der fertiggestellten Wohngebäude 104 84 - Wohngebäude mit einer Wohnung 9 8 - Wohngebäude mit zwei oder mehr Wohnungen - Gemeindewohnungen 90 40 5 36 Quelle: Statistikagentur BuH: „Wohnungsbau in Bosnien und Herzegowina“ (Stambena gradnja u BiH) – Periode Januar-Dezember 2013. (Abrufdatum: 04.06.2015) Ebenso ist auch der Gesamtwert der fertiggestellten Nichtwohngebäude von 167 Mio. Euro in 2012 auf 160 Mio. Euro in 2013 gesunken. Einen Überblick über den Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude im Einzelnen gibt folgende Tabelle. Tabelle 29: Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude (in Mio. Euro) Beschreibung 2012 2013 Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude - Hotels und ähnliche Gebäude 167 11 160 5 - Bürogebäude 49 53 - Gebäude für Groß- und Einzelhandel 27 21 - Gebäude für Transport und Kommunikation 6 5 - Industriegebäude und Lagerhallen - Öffentliche Gebäude (Kultur, Kunst, Freizeit, Bildung), Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen - Sonstige Nichtwohnbauten 27 38 31 37 8 6 Quelle: Statistikagentur BuH: „Wohnungsbau in Bosnien und Herzegowina“ – Periode Januar-Dezember 2013. (Abrufdatum: 04.06.2015) 40 Obwohl die Anzahl der gebauten Gebäude von 375 im Jahr 2012 auf 345 Gebäude im Jahr 2013 gesunken ist, hat sich die gebaute Gesamtfläche um rund 2% vergrößert. Es ist ein rückläufiger Trend bei fertiggebauter Gesamtfläche bei Wohngebäuden (-20%), jedoch ein zunehmender Trend bei fertiggebauter Gesamtfläche bei Nichtwohngebäuden (+31%) in 2013 im Vergleich zu 2012 zu erkennen. Bei den fertiggebauten Wohnungen ist auch der negative Trend zu verzeichnen (rund 30.000 m2 weniger Fläche und rund 640 weniger Wohnungen). Nach den neuesten Angaben der Statistikagentur BiH wurden in 2014 in Bosnien und Herzegowina insgesamt 2.440 Wohnungen mit einer Fläche von 136.225 m2 gebaut. Einen detaillierten Überblick über die Anzahl und Fläche geben folgende zwei Tabellen. Tabelle 30: Anzahl und Fläche der fertiggestellten Wohn- und Nichtwohngebäude und Wohnungen Beschreibung 2012 2013 Anzahl Fläche in m2 Anzahl Fläche in m2 Fertiggestellte Gebäude 375 426.804 345 435.563 - Wohngebäude 193 238.498 141 189.056 - Nichtwohngebäude 182 188.306 204 246.507 Fertiggestellte Wohnungen 3.061 156.722 2.423 125.152 Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015) Tabelle 31: Fertiggestellte Wohnungen nach Baugröße und Zimmeranzahl Beschreibung Gesamt Einzimmerwohnungen Zweizimmerwohnungen Dreizimmerwohnungen Vier- und Mehrzimmerwohnungen Maßeinheit Anzahl m2 Anzahl m2 Anzahl m2 Anzahl m2 Anzahl m2 2012 3.061 156.722 1.077 41.037 1.328 68.413 557 36.589 99 10.683 2013 2.423 125.152 680 24.476 1.200 59.586 439 30.790 104 10.300 Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015) Nach Angaben der Statistikagentur der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation Bosnien-Herzegowina beträgt 2014 der durchschnittliche Preis eines Quadratmeters bei fertiggebauten Neubauwohnungen in der Föderation BuH 784 Euro. Dabei beträgt der Baupreis eines Quadratmeters bei Neubauwohnungen 610 Euro, was einen Anteil von 77,8% im Gesamtpreis ausmacht. Bei den Nichtwohngebäuden herrscht nach wie vor Bedarf an neuen und modernen Hotel-, Büro-, Handels- und Logistikflächen. Die Zunahme von 31% bei fertiggebauten Flächen 2013 im Vergleich zu 2012 bestätigt die These. Die folgende Tabelle gibt genaue Zahlen für diesen Bereich. 41 Tabelle 32: Strukturdaten der fertiggestellten Nichtwohngebäuden Beschreibung Maßeinheit 2012 2013 Gesamt Anzahl m2 m3 Anzahl m2 m3 Anzahl m2 m3 Anzahl m2 m3 Anzahl m2 m3 Anzahl m2 m3 Anzahl 182 188.306 751.547 6 8.900 14.000 31 61.324 168.495 27 17.541 56.280 22 6.918 16.700 36 41.378 158.084 34 204 246.507 873.429 8 11.785 35.021 35 73.221 221.265 27 27.559 86.612 17 13.387 47.785 51 45.078 217.658 50 m2 m3 Anzahl m2 m3 41.920 304.282 26 10.325 33.706 68.083 242.880 16 7.394 22.208 - Hotels und ähnliche Gebäude - Bürogebäude - Gebäude für Groß- und Einzelhandel - Gebäude für Transport und Kommunikation - Industriegebäude und Lagerhallen - Öffentliche Gebäude (Kultur, Kunst, Freizeit und Bildung), Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen - Sonstige Nichtwohngebäude Quelle: Statistikagentur BuH: „Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH“ – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015) Bei der Anzahl der erteilten Baugenehmigungen für den Wohnungsbau in 2014 ist eine Steigerung von 19% im Vergleich zum Vorjahr ersichtlich, wobei es sich dabei um eine Steigerung der Nutzfläche von 4% handelt. Den genauen Überblick über die Struktur der erteilten Baugenehmigungen für den Wohnungsbau gibt folgende Tabelle. 42 Tabelle 33: Erteilte Baugenehmigungen für Wohnungen in den Hochbauobjekten in 2014 Anzahl der Wohnungen Nutzfläche in m2 Wohnungen nach Zimmeranzahl 1-Z 2-Z 3-Z 4-Z 5-Z Gesamt 1.389 97.364 332 468 279 189 121 Neubau 1.329 93.359 313 449 268 184 115 -Wohngebäude 1.325 92.915 312 449 268 182 114 --Wohngebäude mit einer Wohnung 291 31.962 21 33 58 87 92 --Wohngebäude mit zwei Wohnungen 132 10.241 9 54 44 14 11 --Wohngebäude mit drei oder mehr Wohnungen 902 50.712 282 362 166 81 11 -Nichtwohngebäude 4 444 1 0 0 2 1 Ausbau/Überbau 51 3.551 13 18 9 5 6 Renovierung baufälliger Gebäude 1 40 1 0 0 0 0 Umstellung von Nichtwohnräumen in neue Wohnungen 8 414 5 1 2 0 0 Quelle: Statistikagentur BuH: „Erteilte Baugenehmigungen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015 Bei der geographischen Verteilung von neuen Gebäuden (Wohn- und Nichtwohngebäuden) konzentrieren sich die meisten Neubauten auf die Region der Hauptstadt Sarajevo, gefolgt von der Region Banja Luka im Nordwesten des Landes, Region Tuzla im Nordosten, Region Zenica in Zentral-Bosnien und Region Mostar im Süden des Landes. Das Gebiet der Stadt Sarajevo bzw. des Kantons Sarajevo ist im Vergleich zu anderen bosnisch-herzegowinischen Städten in der Bauaktivität führend. Dies lässt sich zum Teil mit der stetig wachsenden Einwohnerzahl und mit dem fortlaufenden Ausbau Sarajevos als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes erklären. 43 Tief- und Infrastrukturbau Laut Angaben des bosnisch-herzegowinischen Statistikamtes beläuft sich der Wert der durchgeführten Tiefbauarbeiten in 2013 auf 474 Millionen Euro und liegt damit um 16% über dem Vorjahreswert. Die Mehrheit dieses Wertes bezieht sich auf den Bau der Autobahn auf dem Korridor VC, der von Budapest in Ungarn zum Hafen Ploče in Kroatien führt. Diese Autobahn fängt in Bosnien-Herzegowina am Fluss Save in der Ortschaft Svilaj in Nordbosnien an (Nordgrenze zu Kroatien) und endet in der Ortschaft Bijača in Südbosnien (Südgrenze zu Kroatien). Im Bereich des Korridors VC, mit einer Breite von 40 km (auf weniger als 20% des Territoriums von BuH) lebt rund 50% der Bevölkerung, die über 60% des Bruttoinlandprodukts von Bosnien-Herzegowina leistet. Die Implementierung des Autobahnbaus liegt auf der Entitätsebene. Laut Angaben des staatlichen Unternehmens „Autoceste Federacije BiH“ soll in der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation BuH 2015 eine Autobahn in der Länge von rund 20 Kilometern mit einem Investitionswert von rund 250 Millionen Euro gebaut werden. Die Gesamtlänge der Autobahn auf dem Korridor VC beträgt 340 km. Auf dieser Gesamtlänge sollen ungefähr 30 km Brücken und rund 75 km Tunnels gebaut werden. 38 Laut Angaben des staatlichen Unternehmens „Autoputevi Republike Srpske“ hat der Bau des Korridors VC durch die bosnisch-herzegowinischen Entität Republika Srpska noch nicht begonnen. Unabhängig vom Korridor VC wird die Autobahn von der Stadt Banja Luka zur Stadt Doboj gerade gebaut. 39 Die Regierung der Föderation BuH hat den Bau von 52 km beendet. Der Bau wird finanziert durch die Mittel der Europäischen Investitionsbank (EIB), Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), des Kuwait Fonds für Wiederaufbau und Entwicklung sowie durch die Eigenmittel des öffentlichen Unternehmens JP Autoceste Federacije BiH. Der größte Teil der Tiefbauprojekte bezieht sich auf den Bau der Autobahn auf dem Korridor VC. Der Schwerpunkt des Tiefbaus wird sich sicherlich in der Zukunft verstärkt auf den Bahnausbau und die Bahnmodernisierung, ebenso auf dem Korridor VC, verlagern. Zudem wird es mehr Projekte im Bereich Energie- und Hafenausbau, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Abfallentsorgung und -behandlung geben. Laut bosnisch-herzegowinischem Statistikamt wurden im Jahr 2014 insgesamt 148 Genehmigungen für Tiefbauprojekte erteilt. Eine Steigerung der erteilten Baugenehmigungen von 0,9% in 2014 im Vergleich zum Vorjahr ist ersichtlich. Der größte Teil dieser Genehmigungen, insgesamt 121, bezieht sich auf den Neubau und 25 Genehmigungen auf die Rekonstruktionen bestehender Tiefbauobjekte. In der Struktur der in 2013 erbrachten Bauleistungen im Tiefbau (insgesamt 474 Mio. Euro) dominiert die Verkehrsinfrastruktur mit 76% (359 Mio. Euro), gefolgt vom Leitungsbau mit 15% (71 Mio. Euro) und komplexen Industriebauten mit 8% (40 Mio. Euro). Dabei ist der Wert der 2013 fertiggebauten Verkehrsinfrastruktur um 20,3% und der Wert der fertiggestellten komplexen Industriebauten um 55,1% im Vergleich zu 2012 gestiegen.40 s. www.jpautoceste.ba s. www.autoputevirs.com 40 s. Statistikagentur Bosnien und Herzegowina unter www.bhas.ba 38 39 44 Tabelle 34: Strukturdaten zum Wert im Tiefbau (in Mio. Euro) Beschreibung 2012 2013 Wert der fertiggestellten Tiefbauobjekte 410 474 Wert der fertiggestellten Verkehrsinfrastruktur 299 359 - Autobahnen und Straßen 265 330 - Eisenbahnschienen 6 3 - Landebahnen 0,6 - - Brücken und Viadukte, Tunnel und Unterführungen 19 17 - Häfen und Wasserstraßen, Dämme und Wasserbauobjekte 9 10 Wert der fertiggestellten Rohrleitungen, Kommunikations- und elektrischen Leitungen 79 71 - Fernrohrleitungen, Kommunikations- und elektrische Leitungen 22 18 - Lokale Rohrleitungen und Kabeln 57 53 Wert der fertiggestellten komplexen Industriebauten 26 40 Wert der fertiggestellten nicht erwähnten Tiefbauobjekte 7 4 - Bauobjekte für Sport und Freizeit 6 3 - Sonstige nicht klassifizierte Tiefbauobjekte 1 1 Quelle: Statistikagentur BuH: „Index der Produktion im Bauwesen in BuH“ – viertes Drittel 2014. (Abrufdatum: 05.06.2015) 1.5 Instandhaltungen, Modernisierungen, An- und Umbauten Eine der wichtigsten Aufgaben der bosnisch-herzegowinischen Baubranche für die Zukunft soll laut Aussagen aus der Politik und Bauwirtschaft die Modernisierung der älteren Bauobjekte sein und ihre Anpassung an die Anforderungen der staatlichen Energiepolitik.41 Allerdings wurden in den letzten Jahren nur wenige Baugenehmigungen für die Rekonstruktion bestehender Bauten erteilt. Ein großer Teil dieser Baugenehmigungen für die Rekonstruktion bezieht auf die Rekonstruktion der durch den Krieg zerstörten Bauten. Die bosnisch-herzegowinische Bauwirtschaft hat sich in den letzten Jahren viel mehr auf die Rekonstruktion der zerstörten Infrastruktur und den Neubau von Wohn- und Nichtwohngebäuden fokussiert. Genaue Angaben sind nicht vorhanden. Laut Meinungen der Experten sind zwischen 1950 und 1990 in Bosnien und Herzegowina etwa 60% aller Wohnungen und nach 1990 nur noch 5-6% der heute bestehenden Wohngebäude erbaut worden. Der Großteil dieser vor 1990 erbauten Wohnungen befindet sich in Gebäuden, die nach Plattenbauweise aus Betonfertigteilen erbaut sind. Infolge der relativ schnell gewachsenen Bevölkerungszahlen in der Nachkriegszeit zwischen 1950 und 1980 sind zahlreiche Großwohnsiedlungen entstanden. Dies bezieht sich besonders auf die Städte Sarajevo, Banja Luka, Tuzla, Zenica, Mostar und einige andere. Aufgrund der plötzlich einsetzenden Entwicklung des Wohnbaus in den 1950er und 1960er Jahren und wegen fehlender Vorschriften zum Wärmeschutz wurden bis in die 1980er Jahre zahlreiche Wohn- und Nichtwohngebäude fertig gebaut, die heute mit einem durchschnittlichen Heizenergieverbrauch von über 200 kWh/m2 als große Energieverbraucher gelten. Laut Expertenmeinungen ist es möglich durch die energieeffiziente Sanierung alter Häuser und Wohngebäude über 60% der Heizenergie einzusparen. 41 Quellenlage Kapitel 1.5 - Expertengespräche 45 1.6 Baumaterialien Die wichtigsten Baumaterialien für die Reduzierung des Wärmeverlustes in Gebäuden sind Fenster und Wärmeisolationsmaterialien. Die wichtigsten Wärmedämmungsmaterialien sind expandiertes Polystyrol (EPS) für die Wärmedämmung von Dach und Wänden und extrudiertes Polystyrol (XPS) für die Isolation von Bodenplatten als Schaumstoffe, welche in Bosnien und Herzegowina meistens genutzt werden. Zudem werden die energieeffizienteren Mineralwollen (Glaswolle und Steinwolle) verwendet, insbesondere in der Industrie und im Einzelhandel. In Bezug auf die Verwendung von Dämmmaterialien gibt es keinen großen Unterschied zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. Die Unterschiede treten nur in Bezug auf die Verwendungsposition von Dämmmaterialien und in Bezug auf die Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung auf. Die Einhaltung der Vorschriften ist in der Öffentlichkeit weit höher als in der Privatwirtschaft.42 Bei den Wärmedämmungsmaterialien dominieren die bekannten ausländischen Hersteller, die größtenteils aus den EULändern stammen sowie einige aus Serbien. Von den einheimischen Herstellern von expandiertem Polystyrol (EPS) ist das Unternehmen EPS Laštro d.o.o. aus Kreševo und der Hersteller von Porenbetonprodukten Xella d.o.o. aus Tuzla (Marke Ytong) zu erwähnen. Die Glas- und Steinwolle werden im Land nicht produziert. Die Fenster und Türen werden laut Expertenaussagen zu rund 90% importiert, größtenteils aus Deutschland und Österreich, gefolgt von Italien, Türkei und China. In Bosnien und Herzegowina werden zum Großtteil Fenster und Türen aus PVC (ca. 70%), besonders in Wohngebäuden und Wohnhäusern eingebaut, gefolgt von Aluminium und Holz. Trotz der günstigen Arbeitskräfte auf dem Markt und vorhandenen technischen Möglichkeiten und Technologien zur Herstellung von Fenstern und Türen aus PVC, ist es für die Mehrheit der Unternehmen kostengünstiger die Profile einzuführen. Der Grund dafür ist sicherlich der hohe Marktpreis von Rohstoffen sowie die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der einheimischen Produzenten. Fenster und Türen aus Aluminium werden häufig im öffentlichen Sektor und in großen Einkaufszentren und Businessgebäuden wegen der geltenden Gesetzgebung und relativ hoher Brandschutznormen eingebaut. Wegen der langen Tradition in der Holzindustrie, ist die Nachfrage nach Fenstern und Türen aus Holz immer noch vorhanden. Einen wichtigen Beitrag zur Verringerung des Wärmeverlustes in Gebäuden leisten ebenfalls Dächer, Böden, auf Wärmepumpen und erneuerbaren Energiequellen basierte Heiz- und Klimatisierungssysteme sowie automatisierte Steuerungssysteme. Die Mehrheit dieser Produkte wird eingeführt. 1.7 Aktuelle Projekte im Bereich Gebäudeeffizienz Zur Förderung der Energieeffizienz in der bosnisch-herzegowinischen Entität Föderation BuH (FBuH) sind in den letzten drei Jahren aus den Mitteln des föderalen Haushalts insgesamt 32 Pilot-Projekte mit einem Investitionswert in Höhe von 850.000 Euro umgesetzt worden. UNDP BuH realisiert in Zusammenarbeit mit den Fonds der Entitäten zurzeit das Projekt „Green Economic Development (GED)“, dessen Ziel die Schaffung eines günstigen Ambientes für Investitionen zur Erhöhung der Energieeffizienz in BuH ist. Das Resultat des Projekts soll die Verringerung der Luftemissionen, Erhöhung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden sowie Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte sein. Die Bedeutung der Energieeffizienz für BuH haben auch die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID), Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) und die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) erkannt und im Januar 2013 haben sie gemeinsam in Mostar das Projekt „Bibliothek der Energieeffizienz (EE Bibliothek) in BuH“ gestartet. „Economy of Energy Efficiency (3E)“ ist das Projekt von USAID zur Förderung von Technologien der Energieeffizienz durch die Entwicklung von Pilot-Projekten in den Objekten, die seitens des öffentlichen und privaten Sektors mitfinanziert werden. Das Ziel der Pilot-Projekte ist es, in der Praxis zu zeigen, wie der Verbraucher durch die Energieeffizienz Finanzmittel einsparen kann und dass es der wirtschaftlichste Weg ist, Energie einzusparen. Das 3E-Projekt fördert die 42 Quellenlage Kapitel 1.6 - Expertengespräche 46 Kapazitäten der Gemeinden und kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie das Bewusstsein der Öffentlichkeit über den Nutzen, den die Energieeffizienz bietet. Das Projekt hat einen Wert von 4,2 Millionen Dollar, die in die Maßnahmen der Erhöhung der Energieeffizienz in Nichtwohngebäuden/ öffentlichen Gebäuden im ganzen Land an 38 Projekten investiert werden. Die durchschnittliche Zeit für Investitionsrendite beträgt weniger als 6 Jahre, mit Einsparungen von 700.000 USD im Jahr, Senkung des CO2-Ausstoßes um 2.200 Tonnen im Jahr und direkter Beschäftigung einheimischer Arbeitskräfte. Die Europäische Union betrachtet die Energieeffizienz als die größte Energieressource in Europa und als eines der Generatoren des wirtschaftlichen Wachstums in der Zukunft. Die EU bietet eine bedeutende Unterstützung für Bosnien und Herzegowina durch das DELTER-Projekt. Das DELTER-Projekt wurde 2010 aktiviert und die EU finanziert es durch das IPA 2007 Fonds in der Höhe von 2,5 Millionen Euro. Durch das Projekt wird Bosnien und Herzegowina geholfen, die Bedingungen aus dem Vertrag über die Energiegemeinschaft im Bereich der Energieeffizienz und erneuerbaren Energien zu erfüllen. Das Projekt haben im Dezember 2011 die EU-Delegation und Vertreter von neun Gemeinden in BuH unterschrieben. Dadurch wurde den Gemeinden das Material in Höhe von 400.000 Euro für Interventionen in den öffentlichen Objekten mit dem Ziel der Verbesserung der Energieeffizienz gesichert. 1.8 Ausblick für die Bauindustrie Die Energieeffizienz in Bosnien und Herzegowina beinhaltete bis jetzt meistens Projekte der Rekonstruktion von Altbauten und des Einbaus der Wärmeisolation, die bis zu 70% der Wärmeenergie einsparen könnten. Es wird vorausgesetzt, dass diese Aktivitäten in den 15-20 Jahren durchgeführt werden und dass der Marktwert pro Jahr in diesem Bereich rund 1 Milliarde Euro beträgt. In der Strategie zur Energieentwicklung in der bosnisch-herzegowinischen Entität Republika Srpska (RS) haben die Institutionen der RS die Schätzung abgegeben, dass für ernsthafte Einsparungen in den Gebäuden in der RS ungefähr 136.960 alte Wohneinheiten energetisch rekonstruiert werden sollten. Die benötigte Wärmeenergie würde sich durch die Erhöhung des Wärmeschutzes und die Einführung effizienter technischer Lösungen in den Gebäuden um ca. 60% des jetzigen Verbrauchs verringern. Für die Erhöhung der Energieeffizienz eines durchschnittlichen Gebäudes, das vor 1987 erbaut ist, ist es notwendig, rund 50 Euro pro Quadratmeter Fläche zu investieren, um die erwähnte Einsparung zu erzielen. In der Strategie ist auch vorgesehen, dass alle Gebäude in der RS in nächster Zeit die Energiezertifikate erhalten, und die öffentlichen Gebäude sind verpflichtet, das als erste einzuführen. Bosnien und Herzegowina bzw. ihre zwei Entitäten regeln ihren Markt langsam aber sicher und die ersten positiven Schritte sind sichtbar, besonders im Bereich der Gebäude. Neben den zuständigen Ministerien werden die Schlüsselrolle die Fonds für den Umweltschutz in den beiden Entitäten haben. Diese Fonds als öffentliche Finanzinstitutionen werden in der ersten Phase Vorzeigebeispiele für andere sein. 47 2. GESETZLICHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR ENERGIEEFFIZIENZ 2.1 Gesetzliche Grundlagen, Standards, Normen und Zertifizierung Als Folge der jahrelangen Vernachlässigung von Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz weist Bosnien und Herzegowina eine hohe Energieintensität auf. Mit den wachsenden Energiekosten und wegen des 2008 zwischen der EU und BuH abgeschlossenen Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens sowie den sich aus der Ratifizierung des KyotoProtokolls ergebenden Verpflichtungen (CO2-Ausstoß-Reduzierung um 20% bis 2020) bekommen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in BuH einen zunehmend größeren Stellenwert. Die bosnisch-herzegowinische Regierung hat die bestehenden Probleme erkannt und will der hohen Energieintensität entgegenwirken. Anfang April 2008 hat das zuständige Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen BuH eine Studie über den Energiesektor in BuH veröffentlicht. Die Studie definiert erstmalig die effiziente Energienutzung und die Nutzung erneuerbarer Energiequellen als eine der strategischen Zielstellungen in BuH. Auf dieser Grundlage haben die beiden Entitäten FBuH und RS ihre Strategien zur Entwicklung des Energiesektors erarbeitet. Alle Aktivitäten im Bereich Energieeffizienz in BuH werden durch die Unterzeichnung folgender internationaler Verträge seitens Bosnien und Herzegowinas bestimmt: Vertrag über die Energiecharta Vertrag zur Gründung der Energiegemeinschaft Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen. Verpflichtungen, die sich aus diesen internationalen Verträgen für Bosnien und Herzegowina ergeben, setzen vor allem die Transposition der folgenden EU-Richtlinien voraus: 1. 2. 3. 2006/32/EC über Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen, 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden sowie 2010/30/EC über die Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten. Die drei Richtlinien stellen den Rahmen für die künftigen Aktivitäten in diesem Bereich dar. Im Einklang mit diesen wurde eine Reihe von Rechtsvorschriften verabschiedet, durch welche die Handlungen der einzelnen Akteure definiert werden. Die Zuständigkeit für die Schaffung der entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen obliegt den beiden Entitäten bzw. dem Sonderbezirk Brčko. 2.1.1 Föderation Bosnien und Herzegowina In der FBuH wurde im Rahmen des 2006 verabschiedeten und 2007, 2008 und 2010 geänderten Gesetzes über Raumplanung und Landnutzung die sekundäre Gesetzgebung über die Methodologie zur Berechnung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, Energieaudits sowie Zertifizierung von Gebäuden beschlossen, mit der die Richtlinie 2010/31/EU teilweise transponiert wird. So unterliegen alle neuen Gebäude vor dem Erhalt einer Nutzungsgenehmigung der Energiezertifizierungspflicht. Gleiches gilt auch für Bauwerksbestände, die einer aufwändigeren Rekonstruktion unterzogen werden. Darüber hinaus hat BuH viele Standards des Europäischen Komitees für Normung (CEN) übernommen, welche die Implementierung der genannten Richtlinie unterstützen. So wird beim Bau neuer bzw. bei aufwändigeren Rekonstruktionen bestehender Gebäude die Verordnung über die technischen Voraussetzungen für den Wärmeschutz und die zweckmäßige Nutzung von Energie in Gebäuden (Pravilnik o tehničkim zahtjevima za toplotnu zaštitu objekata i racionalnu upotrebu energije, Amtsblatt der FBuH – Službene novine FBiH, Nr. 49/09) angewandt. Diese Verordnung regelt die maximal zulässige jährliche Höchstmenge der Wärmeenergie für Heizzwecke sowie die maximal zulässigen Transmissionswärmeverlust- und Wärmedurchgangskoeffizienten. 48 Die Verordnung über die Energiezertifizierung von Objekten (Pravilnik o energetskom certificiranju objekata, Amtsblatt der FBuH - Službene novine FBiH, Nr. 50/10) regelt die Art und Bedingungen der Gebäudezertifizierung. So muss zum Antrag auf Nutzungsgenehmigung für neue Gebäude auch ein Energieausweis vorgelegt werden. Bei bestehenden Gebäuden ist der Inhaber verpflichtet, einen Energieausweis zum Kauf- bzw. Mietvertrag vorzulegen. Objekte des öffentlichen Baus mit einer Nutzfläche von 500m2 oder mehr sind zudem verpflichtet, einen Energieausweis öffentlich auszuhängen. Die Geltungsdauer eines Energieausweises ist mit dieser Verordnung ebenfalls geregelt und beträgt 10 Jahre. Die Objekte, für welche die Energieausweise erstellt werden unterteilen sich in Wohngebäude, Nichtwohngebäude und andere Arten von Objekten, die einen Energieverbrauch verzeichnen. Demzufolge unterscheidet man auch Energieausweise für Wohngebäude, Energieausweise für Nichtwohngebäude und Energieausweise für andere Objekte. Darüber hinaus wurden im Einklang mit dem Raumplanungs- und Landnutzungsgesetz der FBuH auch die folgenden Verordnungen verabschiedet: Verordnung über die Voraussetzungen für Durchführer von Energiezertifizierungen, Verordnung über die technischen Eigenschaften von Lüftungssystemen, Teil- und Vollklimatisierungen in Bauwerken, Verordnung über die technischen Eigenschaften von Heizungs- und Klimasystemen in Gebäuden, Leitlinien zur Durchführung von Energieaudits für neue und bestehende Objekte mit einfachen und komplexen technischen Systemen. Derzeit wird in der FBuH die Verabschiedung des Energieeffizienzgesetzes erwartet. Der Entwurf befindet sich im Gesetzgebungsverfahren und wurde bereits im September 2014 vom Abgeordnetenhaus angenommen. Die Bestätigung durch die Volkskammer steht noch bevor. Dieses Gesetz ist größtenteils im Einklang mit den Richtlinien 2010/31/EZ über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, 2006/32/EC über die Endenergieeffizienz und Energiedienstleistungen sowie 2010/30/EC über die Energieverbrauchskennzeichnung von Produkten. Im Rahmen des EU/IPA/DELTER Projekts wurde auf der Grundlage dieses Gesetzesentwurfs eine Reihe von weiteren Rechtsvorschriften vorbereitet, die den Bereich Energieeffizienz gänzlich regulieren sollen. 2.1.2 Republika Srpska Im Juni 2013 wurde in der RS das Energieeffizienzgesetz verabschiedet. Dieses transponiert die Richtlinien 2006/32/EC und 2010/30/EU.43 Das Gesetz regelt den Bereich Energieeffizienz in öffentlichen Ausschreibungen, die Pflichten von Energiedistributeuren, Operateuren des Distributionssystems und Energiezulieferern, die Entwicklung des Energiedienstleistungsmarktes sowie die Verpflichtungen in Zusammenhang mit der Energieverbrauchsmessung und den „informativen“ Energieverbrauchsrechnungen. Dem Gesetz nach soll durch die Einführung des Energiemanagements im öffentlichen Sektor eine „Sammlung“ von Daten über den Energieverbrauch in allen Gebäuden gewährleistet werden. Die Einführung des Energiemanagementsystems ist für alle öffentlichen Gebäude mit einer Nutzfläche von mindestens 500 m2 verpflichtend.44 Darüber hinaus sieht das Gesetz einen Energieeffizienz-Aktionsplan für die Republik Srpska vor, den die Entitätsregierung noch im Dezember 2013 beschlossen hat.45 Im Einklang mit dem Gesetz wurde u.a. auch die Verordnung über die Methodologie zur Kosteneinschätzung des Energiedienstleistungsangebots (Pravilnik o metodologiji procjene troškova ponude energetskih usluga, Amtsblatt der RS - Službeni glasnik RS, Nr. 28/14) erlassen, ebenso wie die Verordnung über die Energieeffizienzklasse von Produkten (Pravilnik o energetskoj klasi proizvoda, Amtsblatt der RS - Službeni glasnik RS, Nr. 69/14). Mit dieser Verordnung wurden sechs EU-Regelungen über die Energieverbrauchskennzeichnung der einzelnen Haushaltsgeräte übernommen: 1059/2010, 1060/2010, 1061/2010, 1062/2010, 626/2011 und 392/2010). In Zusammenhang damit wurde dem Umweltfonds mit dem Gesetz über den Fonds und die Finanzierung des Umweltschutzes in der RS aus dem Jahr 2011 die Zuständigkeit für die Berechnung der erreichten Energieeinsparungen und die jährliche Berichterstattung darüber übertragen. vgl. GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“ - Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja Luka, März 2014. 44 vgl. Ministarstvo industrije, energetike i rudarstva (Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau in der RS): Energetska efikasnost (zakonsko uređenje u Republici Srpskoj) unter http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mper/eef/brosure/Pages/default.aspx (Abrufdatum 09.06.2015) 45 vgl. Vijeće ministara BiH (Ministarrat von BuH): Direkcija za europske integracije. Dokument za 7. sastanak pododbora za transport, energiju okoliš i regionalni razvoj. Sarajevo, April 2015. 43 49 In 2013 kam in der RS ein Raumordnungs- und Baugesetz zustande, das die Richtlinie 2010/31/EU teilweise transponiert. Dieses Gesetz beinhaltet viele Anforderungen der Richtlinie (Definitionen, Mindestanforderungen für neue und bestehende Gebäude, Ausweise über die Gesamtenergieeffizienz etc.). Dem Gesetz nach soll jedes neue Gebäude, abhängig von der Art und des Verwendungszwecks, so projektiert, gebaut und gewartet werden, dass es während der Nutzung die vorgeschriebenen energetischen Eigenschaften erfüllt. Darüber hinaus sollen während der Planung und Projektierung des Gebäudebaus sowie der Rekonstruktionen von Gebäuden langfristige Maßnahmen im Sinne von Mindestanforderungen zur Sicherung der Senkung des Energieverbrauchs und des Übergangs zur Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen, angewandt werden. Auf diese Weise sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine energieeffiziente Nutzung von Gebäuden ermöglichen und die energetischen Eigenschaften von Gebäuden verbessern. Das Raumordnungs- und Baugesetz bietet die Grundlage für die weitere Transposition der Richtlinie 2010/31/EU durch die sekundären Normsetzungen. Entwürfe der entsprechenden Verordnungen befinden sich im Gesetzgebungsverfahren.4647 2.1.3 Distrikt Brčko Im Distrikt Brčko wird noch an der Schaffung des gesetzlichen Rahmens im Energieeffizienzbereich gearbeitet. 2.1.4 Lokale Ebene Auf lokaler Ebene haben bislang 14 bosnisch-herzegowinische Städte den sogenannten Bürgermeisterkonvent unterzeichnet und sich damit der offiziellen europäischen Bewegung angeschlossen, im Rahmen welcher sich die beteiligten Städte freiwillig zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung nachhaltiger Energiequellen verpflichten. Selbst auferlegtes Ziel der Unterzeichner des Konvents ist es, die energiepolitischen Vorgaben der Europäischen Union zur Reduzierung der CO2-Emissionen um 20% bis zum Jahr 2020 noch zu übertreffen. 2.1.5 NEEAP Der erste Entwurf des Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans (NEEAP) wurde mit Unterstützung von USAID und GIZ erarbeitet und im Februar 2012 dem Sekretariat der Energiegemeinschaft in Wien vorgelegt, jedoch wurde die formelle Verabschiedung der Energieeffizienz-Aktionspläne (EEAP) auf Entitätsebene, genauer in der FBuH, noch nicht abgeschlossen. Dies wird noch im laufenden Jahr erwartet. Der NEEAP definiert die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch in Höhe von 9% vor. Dies soll durch Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienz-Maßnahmen erreicht werden. Es war vorgesehen, dass der zweite NEEAP bis Juni 2013 und der dritte in 2016 vorgelegt werden. 46 47 GIZ: Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina (2014) Centar za održivi razvoj (Zentrum für nachhaltige Entwicklung): Primjer Distrikta Brčko. Analiza ekonomske i razvojne prednosti provođenja programa energetske efikasnosti u lokalnim zajednicama BiH. Brčko/Tuzla 2014. 50 Abbildung 11: Energieverbrauch nach Sektoren: Quelle: First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012 Abbildung 12: Zielvorgabe: Energieeinsparungen nach Sektoren bis 2018 Quelle: First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012 51 Abgesehen vom NEEAP sollen laut Energieeffizienzgesetz der RS bzw. FBuH (Entwurf) auch lokale Verwaltungseinheiten, die mehr als 20.000 Einwohner haben, ihre Aktionspläne beschließen. Diese müssen im Einklang mit dem EEAP der Republika Srpska bzw. mit dem EEAP des jeweiligen Kantons in der FBuH sein. Darüber hinaus sollen öffentliche Einrichtungen und große Verbraucher ebenfalls ihre Energieeffizienz-Aktionspläne (EEAP) erarbeiten. Die einzelnen Aktionspläne sollen den Stand der Dinge im Bereich Energieeffizienz für die jeweilige Verwaltungseinheit darstellen und entsprechende Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz beinhalten, einschließlich Renovierungsund Instandhaltungsvorhaben für Gebäude in dieser Verwaltungseinheit, Aktivitäten zur Verbesserung der Kommunaldienstleistungen und andere spezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die einzelnen EEAPs definieren zudem den Zeitrahmen für die Umsetzung von Maßnahmen und beinhalten eine Einschätzung der benötigten finanziellen Mittel sowie mögliche Finanzierungsquellen. Das Energieeffizienzgesetz sieht in beiden Entitäten zudem die Errichtung eines Energiemanagements in allen Verwaltungseinheiten vor, mit dem eine Datenbank über den Energieverbrauch errichtet und geführt wird. Jede Verwaltungseinheit ist verpflichtet, einen jährlichen Bericht über den Energieverbrauch sowie die Realisierungsfortschritte des Aktionsplans an das zuständige Ministerium sowie den zuständigen Umweltfonds auf Entitätsebene einzureichen. Abbildung 13: Die Relationen zwischen dem NEEAP BuH und den anderen EEAPs sind im Folgenden dargestellt: Quelle: GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica lokalne samouprave u oblasti upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz usvojenih zakona o energetskoj efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen Selbstverwaltungen im Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja Luka, September 2014. 52 Quelle: Trivanović, Biljana: Status of development of ESCO market and policies in Bosnia and Herzegovina. Präsentation: UNECE EE 21 Group of Experts on Energy Efficiency Investments for Climate Change Mitigation. Geneva, 18. April 2013. 2.1.6 Überblick der wichtigsten gesetzlichen Vorschriften für den Bereich Energieeffizienz Föderation Bosnien und Herzegowina: Gesetz über die Raumplanung und Landnutzung in der FBuH (Zakon o prostornom planiranju i korištenju zemljišta na nivou Federacije), Amtsblatt der FBuH Nr. 2/06; 72/07; 32/08; 4/10; 13/10; 45/10, Verordnung über die technischen Voraussetzungen für den Wärmeschutz und die zweckmäßige Nutzung von Energie in Gebäuden (Pravilnik o tehničkim zahtjevima za toplotnu zaštitu i racionalno korištenje energije), Amtsblatt der FBuH Nr. 49/09 Verordnung über die Energiezertifizierung von Objekten (Pravilnik o energetskom certificiranju zgrada), Amtsblatt der FBuH Nr. 50/10 Verordnung über die Voraussetzungen für Durchführer von Energiezertifizierungen (Pravilnik o uslovima za lica koja vrše energetsko certificiranje objekata), Amtsblatt FBuH Nr. 28/10, 59/11 Verordnung über die technischen Eigenschaften von Lüftungssystemen, Teil- und Vollklimatisierungen in Bauwerken (Pravilnik o tehničkim svojstvima sistema ventilacije, djelimične klimatizacije i klimatizacije u građevinama), Amtsblatt FBuH Nr. 49/09 Verordnung über die technischen Eigenschaften von Heizungs- und Klimasystemen in Gebäuden (Pravilnik o tehničkim svojstvima sistema grijanja i hlađenja građevina), Amtsblatt FBuH Nr. 49/09 Leitlinien zur Durchführung von Energieaudits für neue und bestehende Objekte mit einfachen und komplexen technischen Systemen (Smjernice za provođenje energijskog pregleda za nove i postojeće objekte s jednostavnim i složenim tehničkim sistemom) Republika Srpska: Energieeffizienzgesetz (Zakon o energetskoj efikasnosti RS), Amtsblatt der RS Nr. 59/13) Raumplanungs- und Baugesetz (Zakon o uređenju prostora i građenju), Amtsblatt der RS Nr. 40/13) Gesetz über erneuerbare Energien und effiziente Kogeneration (Zakon o obnovljivim izvorima energije i efikasnoj kogeneraciji), Amtsblatt der RS Nr. 39/13 u. 108/13 Gesetz über den Fonds und die Finanzierung des Umweltschutzes in der RS (Zakon o Fondu i finansiranju zaštite životne sredine RS), Amtsblatt der RS Nr. 117/11 u. 63/14 53 Verordnung über die Energieeffizienzklasse von Produkten (Pravilnik o energetskoj klasi proizvoda), Amtsblatt der RS Nr. 69/14 Verordnung über die Methodologie zur Kosteneinschätzung des Energiedienstleistungsangebots (Pravilnik o metodologiji procjene troškova ponude energetskih usluga), Amtsblatt der RS Nr. 28/14 Strategische Dokumente: Energieentwicklungsstrategie der RS bis 2030 Energieeffizienz-Aktionsplan bis 2018 2.2 Öffentliches Vergabeverfahren und Ausschreibungen Das öffentliche Auftragswesen wird insbesondere in dem entsprechenden Gesetz (Zakon o javnim nabavkama, Amtsblatt BuH, Nr. 39/14) geregelt, welches durch verschiedene untergesetzliche Rechtsvorschriften ergänzt wird. Es ist vorgesehen, dass das Gesetz, im Einklang mit der Richtlinie 2006/32/EC, die Energieeffizienz bei öffentlichen Ausschreibungsverfahren als Kriterium berücksichtigt, jedoch wurde diese Gesetzesänderung noch nicht (Mai 2015) verabschiedet.48 Das Energieeffizienzgesetz der RS sowie der Gesetzesentwurf der FBuH sehen es vor, dass Budgetnutzer (Umweltfonds, alle Verwaltungsebenen) bei der Wahl von Zulieferern in öffentlichen Vergabeverfahren bei ansonsten gleichen Konditionen immer energieeffizienteren Produkten und Dienstleistungen Vorrang geben. 2.3 Finanzierungsmöglichkeiten Fonds für Umweltschutz und Energieeffizienz Gemäß den Gesetzen über Umweltschutzfonds sind in beiden Entitäten die Fonds für Energieeffizienz und Umweltschutz die zentralen Anlaufstellen für Förderprogramme im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die Fonds finanzieren sich aus auferlegten Gebühren für verursachte Umweltverschmutzung. Sie erzielen Einnahmen aus den Entitätsbudgets, Bankkrediten, Darlehen sowie durch Geldgeber. Darüber hinaus werden die Fondseinnahmen durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Programmen, Projekten und ähnlichen Aktivitäten aus dem Umweltbereich erzielt. Mit den Fondsmitteln sollen vor allem Pläne, Programme, Projekte und andere Aktivitäten unterstützt werden, mit denen die Umweltstrategie implementiert wird. Die Mittel aus den Fonds sollen als Darlehen, Subventionen, Fördergelder, Spenden u.Ä. sowohl juristischen als auch natürlichen Personen für Umweltmaßnahmen zugänglich gemacht werden. Laut Fondsgesetz soll bei der Mittelvergabe der größte Nutzen für die Umwelt ausschlaggebend sein. Expertenmeinungen zufolge wird derzeit öffentlichen Projekten Vorrang gegeben. Ein aktuelles Projekt, das UNDP gemeinsam mit den Umweltfonds realisiert, ist das Projekt Green Economic Development (GED). Ziel des Projekts ist es, ein förderliches Ambiente für Investitionen in die Erhöhung der Energieeffizienz in BuH zu schaffen. Im Rahmen des Projekts soll ein Energiemanagement-Informationssystem (EMIS) in ca. 5.000 öffentliche Objekte eingeführt werden. Das Projekt hat ein Finanzierungsvolumen von 10,7 Mil. EUR und läuft bis 2017. Insgesamt 45 Projekte im Bereich Energieeffizienz, die von lokalen Partnern mitfinanziert werden, sollen durch das Projekt gefördert werden. Im laufenden Jahr (2015) sollen mindestens vier Infrastrukturobjekte realisiert werden. UNDP hat in den letzten drei Jahren 4,2 Mio. USD in Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudesektor investiert und 38 Projekte realisiert. 49 In der FBuH wurden über das Ministerium für Raumordnung aus dem Entitätsbudget 32 Pilotprojekte mit einem Gesamtwert von ca. 850.000 EUR finanziert. vgl. GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina– Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja Luka, September 2014. 49 vgl. Energetska efikasnost u zgradarstvu (Energieeffizienz im Bauwesen): Sa riječi na djela veröffentlicht am 11.05.2015 auf der Website Portal frontal.ba. (Abrufdatum 28.05.2015) 48 54 Folgende Fonds stehen in BuH ebenfalls zur Verfügung: BEEP (Projekt Energieeffizienz für Bosnien und Herzegowina) Die Weltbank stellt BuH im Rahmen des Projekts 32 Mio. USD für Energieeffizienzmaßnahmen im Bildungs- und Gesundheitswesen zur Verfügung. Das Projekt wird von 2015 bis 2018 implementiert und besteht aus drei Komponenten: 1. Investitionen in die Energieeffizienz von öffentlichen Gebäuden (27,3 Mio. USD), 2. Herstellung von nachhaltigen Finanzierungsmechanismen (2,71 Mio. USD), 3. Projektsteuerung PIU - Project Implementation Unit (1,92 Mio. USD). Die ersten Ausschreibungen wurden bereits über das Föderale Raumordnungsministerium veröffentlicht. Eine der aktuellen Ausschreibungen (Juni 2015) bezieht sich auf die Implementierung von Energieeffizienzmaßnahmen am Uniklinikum in Sarajevo. Dementsprechend sollen ca. 265 Türen und Fenster ausgetauscht, Wärmedämmung an Fassaden (ca. 2.700 m2) und Thermostatventile (ca. 320 St.) eingebaut werden. Anforderungen für die Teilnahme an der Ausschreibung sehen wie folgt aus: - Das minimale durchschnittliche Volumen an Bauarbeiten in den letzten drei Jahren muss mindestens 6.000.000 KM betragen, - Besondere Erfahrung bei der Durchführung von ähnlichen Arbeiten (Umfang, Komplexität, Methodologie/Technologie) in den letzten drei Jahren mit einem Mindestbetrag von 800.000. Für die oben genannten und andere laufende Verträge muss in den Schlüsselaktivitäten eine Mindesterfahrung vorhanden sein: ein Vertrag mit einem Mindestwert von 500.000 KM für den Einbau von Fenstern und Türen und ein Vertrag für Wärmedämmung mit einem Mindestwert von 300.000 KM. Weitere Ausschreibungen können auf der Website des Ministeriums für Raumordnung eingesehen werden: www.fmpu.gov.ba WeBSEFF (Western Balkans Sustainable Energy Financing Facility) WeBSEFF stellt eine Kreditlinie zur Nutzung von nachhaltigen Energiequellen für die Westbalkanländer dar, welche die EBRD (European Bank for Reconstruction and Development) bereitgestellt hat. Diese ist Investitionsprojekten, die energieeffiziente oder erneuerbare Energie implementieren, durch lokale Banken zur Verfügung gestellt. Die EBRD arbeitet mit einheimischen Banken zusammen und realisiert somit Kreditlinien im Bereich der Energieeffizienz für die Länder des Westbalkans. Die EU/EBRD finanziert Projekte im Bereich der Energieeffizienz (Gebäude und Industrie) und Projekte zur Nutzung von erneuerbaren Energiequellen sowohl direkt (bei mittleren und großen Projekten, unter der Bezeichnung WeBSEDFF), als auch über Kreditlinien über lokale Finanzinstitutionen (WeBSEFF). Bei Letzteren handelt es sich um spezielle Kreditlinien, aus denen Mittel zur weiteren Kreditierung durch daran beteiligte Banken in den Ländern des Westbalkans (BuH, Serbien, Montenegro und Mazedonien) für Projekte von KMUs zur Steigerung der Energieeffizienz und Entwicklung der Nutzung von erneuerbaren Energiequellen zur Verfügung gestellt werden. In BuH sind die teilnehmenden Banken die Reiffeisen Bank und die UniCredit Bank. Aktuell stehen WeBSEFF 75 Mio. € zur Verfügung, während für das neue WeBSEDFF II – Programm 50 Mio. € bereitgestellt wurden. Im Jahr 2013 wurde von Seiten der EBRD ein weiteres Finanzierungsprojekt unter der Bezeichnung REEPWB (Regional Energy Efficiency Programme for the Western Balkans) ins Leben gerufen, welches vom Western Balkans Investment Framework (WBIF), einer Initiative der EU und anderer internationaler Partner mit 20 Mio. € unterstützt wird. Die EBRD hat dieses Projekt bereits 2009 ins Leben gerufen. Es wird auch seitens der Europäischen Kommission und des Fonds für den Westbalkan unterstützt. Bisher gesichert: 60 Mio. EUR für die Realisierung von gerechtfertigten Projekten im Bereich der Energieeffizienz und der erneuerbaren Energiequellen durch lokale Banken und Zuschüsse nach Abschluss des Projekts in Höhe von 15-20%. 55 Allgemeine Eignungskriterien: Geeignete Investitionen sind diejenigen, die zur Energieeinsparung im Industriesektor oder Objekten und/oder Förderung der Nutzung von EE beitragen Die Investitionen müssen im Einklang mit den angemessenen Gesetzen für den Umweltschutz sein Der maximale Betrag eines jeden Projekts darf 5 Mio. EUR nicht überschreiten Das maximale individuelle Darlehen oder der Gesamtbetrag mehrerer Darlehen für den Kunden kann den Betrag von 2 Mio. EUR nicht überschreiten. Ausnahmen gibt es, falls die EBRD dies gesondert genehmigt Darlehen können nicht für Refinanzierungen bereits bestehender Schulden und Projekte genutzt werden. Nach Beendigung des Projekts kontrolliert ein unabhängiger Berater zur Verifizierung, ob die Ziele der Kreditlinie der EBRD erfüllt worden sind. Falls dies der Fall ist, erhält der Kunde das Recht auf Auszahlung eines Förderbonus seitens der EBRD in Höhe von 15-20% des Kreditwertes. WBIF (Western Balkans Investment Framework) WBIF ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und der internationalen Finanzinstitutionen (Europäische Investitionsbank, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, Entwicklungsbank des Europarats und KfW) zur Unterstützung der Wirtschaftsentwicklung und Beitritt der Westbalkanländer der EU, durch Investitionen im Bereich der Energieeffizienz. Das Ziel ist es, für prioritäre Projekte in der Region verschiedene Finanzquellen zu vereinigen und zu koordinieren. Projekte welchen diese Finanzmittel gewährt werden, sind bereits im Einklang mit der EU-Beitrittsstrategie. KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Die deutsche Entwicklungsbank (KfW) ist eine der größten ausländischen Banken, die in Zusammenarbeit mit einheimischen Banken günstige Kredite bereitstellt und BuH Darlehen zur Finanzierung der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien, sowie der lokalen Infrastruktur, gewährt. Im Rahmen der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Bosnien und Herzegowina ist die Unterstützung eines offenen Programms zur Fortsetzung der umfangreichen Förderung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz geplant. Eine mögliche erste Programmkomponente ist die Mitverfeuerung von Biomasse in thermischen Kraftwerken. Weitere Maßnahmen sollen im Laufe des Jahres 2015 identifiziert werden. Vorgesehen sind vor allem Beratungsleistungen und international auszuschreibende Bauleistungen. Über die Gesamtkosten des voraussichtlich Ende 2016 beginnenden Programms wurden noch keine Angaben gemacht.50 IPA (Instrument für Heranführungshilfe) IPA ist ein Fonds der Europäischen Union, der eine uneinbringliche Finanzhilfe für die EU Beitritts- oder Kandidatenländer darstellt. Jährlich werden ca. 70 Mil. Euro für Projekte aus dem Bereich Umweltschutz, Transport, grenzüberschreitende Regionalprojekte, Ausbau und Stärkung der Institutionen, der Marktwirtschaft u.Ä. bereitgestellt. 50 vgl. GTAI unter www.gtai.de 56 GGF (Green for Growth Fund) Der sog. „Fonds für grüne Entwicklung in Südosteuropa“ ist als eine öffentlich-private Partnerschaft zwischen der KfW und der Europäischen Investitionsbank, mit Hilfe der Europäischen Kommission, EBRD und des dt. Bundesministeriums für Wiederaufbau und Entwicklung, im Jahr 2009 gegründet worden. Die Mittel dienen der Förderung von Energieeffizienzvorhaben und kleineren Investitionen in erneuerbare Energien in Südosteuropa und in den östlichen Nachbarländern der EU. Der Fonds bietet indirekte Finanzierungen über Banken, Direktfinanzierungen und technische Hilfe an. In Zusammenarbeit mit den Banken Unicredit Bank Banja Luka, NLB Razvojna banka Banja Luka und der Microcredit Foundation Tuzla (MCF) hat dieser Fonds Finanzmittel in Höhe von 20,5 Mil. Euro zur Projektfinanzierung im Bereich der Energieeffizienz, mit Energieeinsparungen bis 20%, bereitgestellt. 2.4 Förderprogramme (Instrumente und Maßnahmen, Projektförderung) Das erste Projekt zur Erhöhung der Energieeffizienz wurde im Jahr 2006 im Kanton Sarajevo gestartet. Im Rahmen des Projekts konnten durch die Installation von Mess- und Temperaturreglern und durch die energieeffiziente Sanierung und Rekonstruktion einzelner Wohn- und öffentlicher Gebäude Energieeinsparungen von ca. 15% erreicht werden. 14 bosnisch-herzegowinische Städte (Banja Luka, Bihać, Bijeljina, Gradiška, Kakanj, Laktaši, Livno, Prijedor, Sarajevo, Travnik, Trebinje, Tuzla, Zenica, Zvornik) sind Unterzeichner des Bürgermeisterkonvents (Covenant of Mayors). Als Mitgliedsstädte haben sie sich zur Reduzierung der CO2-Emissionen um mindestens 20% bis zum Jahr 2020 verpflichtet. Dementsprechend muss der Energieverbrauch in den Bereichen Gebäude, Transport und öffentliche Beleuchtung reduziert werden. 13 Städte haben bereits ihre SEAPs (Sustainable Energy Action Plan) dem Sekretariat des Bürgermeisterkonvents eingereicht und mehrere Hundert Projekte im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien definiert. Die GIZ, UNDP sowie USAID unterstützen daher alle Aktivitäten dieser Städte, die das nachhaltige Bewusstsein für Energieeffizienz fördern. Darüber hinaus haben die Städte Sarajevo, Zagreb, Podgorica, Skopje und Tirana im April 2012 in Sarajevo eine Absichtserklärung unterzeichnet, deren Ziel es ist, ein Netzwerk energieeffizienter Hauptstädte in Südosteuropa zu schaffen. Dieses Vorhaben wird von der Stadt Freiburg, die als Vorreiter in der Durchführung von Projekten aus dem Bereich der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien gilt, und von der GIZ unterstützt. Des Weiteren unterstützt die GIZ sechs bosnisch-herzegowinische Gemeinden (Zenica, Travnik, Livno, Prijedor, Laktasi, Zvornik) bei der Erarbeitung ihrer Aktionspläne für nachhaltige Energie (SEAP) und Erfüllung der darin gesetzten Ziele. Zudem wurden im Rahmen verschiedener Projekte in Sarajevo, Tuzla und anderen Städten Zentren für Energieeffizienz eröffnet mit dem Ziel über die Möglichkeiten der Erhöhung der Energieeffizienz zu informieren und das Thema zu popularisieren. Für weitere Informationen zu Förderprogrammen s. Kapitel 4.1.7 57 V. MARKTSTRUKTUR UND MARKTCHANCEN FÜR DEUTSCHE UNTERNEHMEN 1. Marktstruktur und Marktattraktivität für Energieeffizienz-maßnahmen im Bereich Gebäudeeffizienz Bosnien und Herzegowina befindet sich in den frühesten Stadien der Entwicklung in Bezug auf Steigerung der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energie. Derzeit entfallen ca. 57% (im Vergleich zu weniger als 40% in der EU) des gesamten Energieverbrauchs auf die Wärmeversorgung der Wohngebäude. Für den relativ hohen Verbrauch ist hauptsächlich die schlechte Gebäudeisolierung (mangelhafte Wärmedämmung) verantwortlich. Expertenschätzungen zufolge haben 85% der bewohnten Gebäude eine mangelhafte Wärmeisolierung. Die Mehrheit der Wohngebäude ist älter als 30 Jahre. Sie entsprechen nicht mehr den heutigen Gebäudestandards. Zudem waren bzw. sind die Gebäude z.T. noch erheblich durch den Krieg beschädigt und entsprechen überwiegend nicht den heutigen Standards. Der durchschnittliche Verbrauch eines öffentlichen Gebäudes für Heizung beträgt jährlich 220 kWh / m². Nach dem EU Programm Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung (EMAS) wurde diese Menge des Energieverbrauchs als völlig ineffizient eingestuft. Finanzierung der Heizkosten von energieineffizienten öffentlichen Gebäuden ist eines der größten Probleme der öffentlichen Verwaltung im ganzen Land, was eine große Belastung für Gemeindebudgets darstellt. Seit 2009 ist in der FBuH die „Verordnung über die technischen Anforderungen für den Wärmeschutz von Gebäuden und rationale Energienutzung“ in Kraft. Laut dieser Verordnung darf der Energieverbrauch für die Beheizung neuer Wohngebäude 95kWh/m2 nicht überschreiten. Zudem müssen laut „Verordnung über Energiezertifizierungen von Gebäuden“ alle neuen Gebäude, bestehende Gebäude, die verkauft oder vermietet werden, sowie Gebäude des öffentlichen Sektors, deren Fläche größer ist als 500m2, ein Zertifikat, das die definierten Energiestandards nachweist, vorweisen. Der erste Entwurf des Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplans (NEEAP) definiert die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und sieht bis 2018 Energieeinsparungen bezogen auf den durchschnittlichen jährlichen Energieverbrauch in Höhe von 9% vor, was durch Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienz-Maßnahmen erreicht werden soll.51 2. Marktbarrieren und -hemmnisse im Bereich Energieeffizienz Bosnien und Herzegowina hat ein enormes Potenzial für die Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden und die Chance, in der Zukunft in diesem Bereich Ersparnisse zu verwirklichen. Auf dem Weg zur effizienten Energienutzung und erneuerbaren Energien stehen zahlreiche Hindernisse, die beseitigt werden müssen. Diese sind: 1. die institutionellen Barrieren (Organisation des Staates auf allen Ebenen, Wissen, Infrastruktur und technologische Entwicklung), 2. Technologische Barrieren 3. Wirtschaftsbarrieren.52 vgl. UNDP: Lösungen für die nachhaltige Energie unter http://www.ba.undp.org/content/bosnia_and_herzegovina/bs/home/ourwork/environmentandenergy/successstories/sustainable-energysolutions.html (Abrufdatum 15.06.2015) 52 vgl. Ceteor: Zaključći i preporuke konferencije „Energetska efikasnost i obnovljivi izvori energije“, Zenica 04/05. Oktober 2012. Unter http://www.ceteor.ba/images/web_zakljucci_i_preporuke_konferencije_zeps.pdf (Abrufdatum 08.06.015) 51 58 Einige von diesen Barrieren im Bereich Gebäude, die auf dem Markt vorhanden sind: Das geringe Bewusstsein in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern über Energie-Maßnahmen Steigerung des Bewusstseins und Wissens in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern über mögliche Energiemaßnahmen ist für die Weiterentwicklung des Energieeffizienzmarktes in BuH erforderlich. Dafür sind gezielte Informationen über die möglichen Energiemaßnahmen notwendig. Es herrscht ein Mangel an den Informationen und Angaben über Energieverbrauch in den Gebäuden. Zudem ist die Öffentlichkeit in BuH nicht ausreichend über die grundlegenden Themen im Bereich der Energieeffizienz informiert. Wegen der Hindernisse wie Informationsmangel, gibt es eine Reihe von Energieeffizienzmaßnahmen, die nicht implementiert worden sind. Mangel an fachlichem Wissen und neuer Technologie und Materialien im Bereich Energieeffizienz Das Fachwissen über die energetische Sanierung von Gebäuden sowie modernste Technologie im Bereich Energieeffizienz in Gebäuden ist für eine erfolgreiche Durchführung der Aktivitäten in diesem Bereich erforderlich. Weitere Hindernisse auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt hinsichtlich der Energieeffizienz stellen die Gesetze und deren Implementierung dar. Die Gesetze sind nach der EU ausgerichtet, es gibt jedoch Probleme bei der Implementierung von diesen Gesetzen. (Siehe Kapitel 4.2.). Langfristiges und kompliziertes Verfahren und unkoordinierte Zuständigkeit sowie komplizierte öffentliche Verwaltung machen die Entwicklung des Energiesektors noch komplexer. Unterentwickelten Finanzierungsmechanismen. Es bestehen auf dem Markt von Bosnien und Herzegowina verschiedene Möglichkeiten der Kreditvergabe für energieeffiziente Projekte. Die Kredite für die Verbesserung der Energieeffizienz werden durch einige Banken in BuH angeboten. Jedoch sind die Zinsen für diese Kredite, im Vergleich zum europäischen Durschnitt, oft relativ hoch. Mangel an staatlichen Förderprogrammen Mangel an Werbe- und Präsentationsmaßnahmen in der Öffentlichkeit, besonders über die erfolgreich durchgeführten und geplanten Projekte und Programme in diesem Bereich. Niedrige Energiepreise Aufgrund relativ niedriger Energiepreise wird Strom oft zum Heizen genutzt. 3. Wettbewerbssituation und Markt- und Absatzpotenziale für deutsche Unternehmen Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklung der Rahmenbedingungen sowie der steigenden Energiepreise bei gleichzeitig steigendem Energieverbrauch spielt in BuH neben der Nutzung von erneuerbaren Energien die Anwendung energieeffizienter Technologien eine zunehmend wichtige Rolle. Im Fokus stehen dabei energieeffizientes Bauen sowie die Sanierung von öffentlichen Gebäuden, Wohn- und Gewerbegebäuden. In letzter Zeit zeichnet sich ein besonders großes Interesse für Wärmepumpen, energieeffiziente Heizungs- und Kühlsysteme, Technologien zur Heizungsunterstützung (z.B. solarthermische Anlagen) sowie Technologien für Gebäudeisolierung ab. Die potenziellen Großkunden wie staatliche Verwaltung, Krankenhäuser, Bildungseinrichtungen stehen unter einem großen Druck, Kosten zu sparen und müssen sich in der nächsten Zeit für effektive Lösungswege entscheiden. Bezüglich der Energiemaßnahmen im Gebäudesektor wurde in letzter Zeit viel getan. Die meistens durchgeführten Investitionen, u.a. auch viel von Privatpersonen, betreffen den Ersatz alter Fenster durch energieeffizientere Fenster sowie Wärmeisolierung. Investitionen in die Heizung und Kühlsysteme sind viel teurer und werden aus Kostengründen nicht so oft durchgeführt. Leider gibt es keine detaillierten Angaben darüber, in welchem Umfang energieeffiziente Investitionen getätigt wurden. 59 3.1 Fenster und Türen Der bosnisch-herzegowinische Markt ist ziemlich gesättigt an Herstellern von fertigen Fenstern und Türen. Für die Herstellung werden Fensterprofile verwendet, die fast zu 90% durch Importe aus dem Ausland gedeckt werden. Im Import dominieren Produkte aus Deutschland und Österreich, während die Produkte im unteren Preissegment meistens aus dem Mittleren Osten, wie z.B. aus der Türkei, kommen. Zu den wichtigsten Marktakteuren für die PVC-Fensterprofile zählen die Hersteller wie, u.a.: Veka, Trocal, Profine, Rehau, Aluplast. Von Aluminium-Profilen werden meistens die Profile von den Herstellern Feal, Schüco und Alumil verwendet. Wegen der langen Tradition in der Holzindustrie, ist die Nachfrage nach Produkten aus Holz, wie Holzfenstern, Holztüren oder aus einer Materialkombination, immer noch vorhanden. 53 Der Ersatz alter Fenster durch energieeffizientere Fenster ist in BuH heute eine der häufigsten Energieeffizienzmaßnahmen. Für den Austausch alter Fenster durch neue, besonders bei Wohngebäuden und in Wohnhäusern, werden meistens PVC Profile verwendet (ca.70 %). Aluminium-Fenster und Türen werden meistens beim Austausch der bestehenden Fenster und Türen im öffentlichen Sektor sowie in großen Einkaufszentren und Businessgebäuden verwendet (ca. 20%). Zum Teil wird auch eine Materialkombination (z.B. Holz-Alu) genutzt. Hersteller auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt sind meist kleine Unternehmen von denen einige ebenso die Technologie für die Herstellung von Fensterprofilen entwickelt haben, wie z.B. das Unternehmen Ornament d.o.o. aus Modriča. Leider ist es, trotz der kostengünstigen Arbeitskräfte auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt und vorhandenen technischen Möglichkeiten und Technologien zur Herstellung von Profilen, für viele Unternehmen immer noch kostengünstiger Fensterprofile zu importieren. Der Grund dafür ist der hohe Marktpreis von Rohstoffen sowie mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der bosnisch-herzegowinischen Produzenten. Für Privatkunden spielt der Preis eine wichtige Rolle bei der Kaufentscheidung. Daher werden in diesem Bereich oft Profile schlechterer Qualität aus dem unteren Preissegment verwendet. 3.2 Wärmedämmung Eine passende Isolierung sorgt für gute Energieeffizienz. Für die Isolierungsarbeiten in BuH werden meist die folgenden Isolierungsmaterialien eingesetzt54: - Das Multipor, wird für die energieeffiziente Dämmung für Außen und Innenwände eingesetzt - Der Dämmstoff EPS (Styropor) eignet sich für die Wärmedämmung von Dach und Wenden - XPS Dämmung für die Isolation von Bodenplatten - Mineral- oder Glaswolle finden Anwendung bei Außen- und Innenwänden, Dach- und Bodenisolierung - Dämmplatte (EPS, PUR, Wolle) - Verwendung in Industrie- und Lageranlagen für die Dach- und Wandisolierung In Bezug auf die Verwendung von Isolierungsmaterialien gibt es keinen signifikanten Unterschied zwischen dem privaten und öffentlichen Sektor. Die Unterschiede kommen nur in Bezug auf die Verwendungsposition von Insolationsmaterialien und in Übereinstimmung mit der geltenden Gesetzgebung vor. Die Einhaltung der Vorschriften und Gesetze ist in der Öffentlichkeit weit höher als in der Privatwirtschaft. Der Preis von Dämmstoffen auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt variiert je nach Qualität und Art von Isolationsmaterialien. In BuH werden folgende Isolationsmaterialien hergestellt: EPS Styropor, STYROPOR für Fassaden EPSF, XPS/Styrodur, während alle anderen Materialien importiert werden. Die Isolationsmaterialien wie beispielweise verschiedene Arten von Mineral- und Glaswolle, EPS, XSP, Multipor werden aus EU-Ländern und zum Teil aus Serbien importiert. Es können folgende Marktakteure im Bereich Wärmedämmung, die in der Herstellung und Vertrieb von Dämmmaterialien in BuH tätig sind, genannt werden: Xella BH d.o.o. / AAC, Austrotherm, FRAGMAT Izolirka, EPS Lastro und noch einige weitere. (s. Kapitel VI. 1. Profile Marktakteure) 53 54 Quellenlage Kapitel 3.1 - Expertengespräch Quellenlage Kapitel 3.2 - Expertengespräch 60 3.3 Heizung und Kühlung Energiequellen für Heizen und Kühlen in BuH sind unterschiedlich. Die am besten geeigneten Energiequellen sind Öl und Strom, dann Pellets und Holz. Außerdem ist eine Vielzahl von Wohngebäuden, öffentlichen Gebäuden, Schulen und Krankenhäusern durch 22 Kraftwerke in BuH an das Fernwärmesystem angeschlossen. Auf dem Markt sind derzeit am stärksten Fernwärmeheizung und Heizölkessel vertreten, sowie Heizung mit Strom. Die Energiepreise steigen von Jahr zu Jahr. Der Preis für Gas, Heizöl und andere Brennstoffe wächst entsprechend den Entwicklungen auf dem Weltmarkt, während der Preis für Strom zu einem gewissen Grad der Kaufkraft der Bevölkerung angepasst ist. Innerhalb der Projekte, die die Erneuerung bestehender Ölkessel betreffen, werden immer mehr alte durch neue und moderne Biomassekessel (Pellets) ersetzt. Auf dem Markt sind Hersteller von Produkten für die Beheizung von Wohn- und Gewerbe- und Industriegebäude, die ausschließlich erneuerbare Energiequellen verwenden, bzw. Hersteller von Heizkessel vorhanden. Der Hersteller von BioProdukten im Bereich der Heizung in BuH sind u.a.: MI Kovan in Gračanica, Topling aus Prnjavor, Termoflux aus Banja Luka. Neben den Herstellern sind in diesem Segment ebenso Unternehmen vorhanden, die Dienstleistungen wie Projektierung, Installation und Automatisierungssysteme anbieten. Wenn es um Importe geht, werden meist Produkte aus Kroatien, Italien, Deutschland und einige aus Dänemark und Spanien importiert. Deutsche Produkte und Technologie sind sehr geschätzt, jedoch ist der Preis der deutschen Produkte viel höher im Vergleich zu Produkten aus anderen Ländern, was dazu führt, dass Produkte aus Deutschland in diesem Segment, wie u.a. Wärmepumpen, unterrepräsentiert im Vergleich zu Produkten aus anderen europäischen Ländern sind. Die Situation ist etwas besser, wenn es um die Gaskessel geht. 55 In BuH spricht einiges für eine starke Nutzung der Solarenergie. Jedoch ist die Nutzung der Solarenergie eine relativ teure Investition. Außerdem wird die Bevölkerung nicht ausreichend über die Vorteile der Nutzung von Solarenergie informiert, was zu einer unzureichenden Potenzialnutzung führt. Experten zufolge liegt der Schwerpunkt für die Nutzung von Solarenergie bei kleinen solarthermischen Anlagen, mit denen vor allem Trinkwasser erwärmt und heißes Wasser für Heizungsanlagen aufbereitet werden kann.56 Die Microcredit Foundation Partner MKF und USAID haben gemeinsam das Projekt ''Sonnenenergie als die Zukunft nachhaltiger Entwicklung'' in Bosnien und Herzegowina gestartet. Das Ziel des Projekts ist der Start einer nachhaltigen Produktion von Sonnenkollektoren und Schaffung einer Wertschöpfungskette zwischen den Herstellern und Nutzern von Sonnenkollektoren/-systemen und gesteigerte Nutzung von Sonnenkollektoren in BuH. Der Gesamtwert des Projekts beträgt ungefähr 1.250.000,00 USD, wobei neben den Mitteln des USAID, der Beitrag der MKF Partner ungefähr 220.000 USD beträgt.57 Expertengespräch GTAI (2014): Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am 09.05.2014 57 USAID Projekt unter www.solarnikolektori.ba/page.aspx?pID=6510 (Abrufdatum 27.05.2015). 55 56 61 3.4. ESCO Dienstleistungen ESCO – Dienstleister (Energy Service Company) sind Energiedienstleistungsunternehmen, die Energiedienstleistungen anbieten und einen wichtigen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Ein Unternehmen spezialisiert sich auf umweltfreundliche Energien und als solches bietet es seine Dienstleistungen einem Partnerunternehmen an, um dessen Energieeffizienz zu steigern. Die Differenz von Energiekosten vor und nach der Energieeffizienzmaßnahme geht an den Energiedienstleister. Jedoch gibt es verschiedene Formen des ESCO Models. ESCO bietet eine Kombination aus Informationen, Schulung, Projektfindung, finanzieller und technischer Analyse, Finanzierung, Dienstleistungen, Contracting und Installation, Überwachung und Energiesparmaßnahmen.58 Ein regionales Programm der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit der Bezeichnung REEP (Regional Energy Efficiency Program for Western Balkans) unterstützt mit diesem Programm Institutionen des öffentlichen Sektors in Bosnien und Herzegowina bei der Vorbereitung von ESCO-Projekten. Der ESCO Markt befindet sich jedoch noch in der Anfangsphase und die ersten Pilotprojekte werden vorbereitet.59 4. Chancen und Risiken für eine Markterschließung im Bereich Gebäudeeffizienz Für deutsche Unternehmen ergeben sich interessante Liefermöglichkeiten für ihre Produkte, Technologien und KnowHow. Deutsche Technologien und Produkte genießen in BuH ein hohes Ansehen. Für deutsche Unternehmen, Projektentwickler und Planer entwickelt sich damit ein interessanter, aussichtsreicher und naheliegender Markt mit zahlreichen Kooperations- und Lieferchancen, da in BuH moderne Technologien kaum hergestellt werden. Unter Berücksichtigung der dargestellten Aspekte bietet der bosnisch-herzegowinische Markt für deutsche Unternehmen aus den folgenden Geschäftsfeldern die besten Geschäftsmöglichkeiten: Energieeffiziente Sanierung bestehender Gebäude und energieeffizienter Neubau Wärmedämmung, Gebäudeisolierung, Fenster und Türen Energieeffiziente Heizungs- und Kühlsysteme (u.a. Wärmepumpen, Solarkollektoren usw.) Beleuchtungssysteme, Sensor- und Messtechnik Umrüstung von bestehenden Heizungssystemen Beratungsleistungen zur Energieeffizienz, insbesondere Energieaudits und Energiezertifizierung von Gebäuden Beratung im Bereich Energiemanagement von Städten und Gemeinden bzw. größeren Bauprojekten; Instrumente zur Durchsetzung des energieeffizienten Bauens in Städten und Gemeinden (Rechtsvorschriften, Finanzierungsmöglichkeiten u.a.) Die Delegation der Deutschen Wirtschaft hat auch in diesem Jahr wieder eine Konjunkturumfrage unter den Mitgliedern des Wirtschaftsvereins BiH und deutschen Unternehmen in Bosnien und Herzegowina durchgeführt. 50 Unternehmen aus BuH haben sich an der Umfrage beteiligt. Hierbei handelte es sich um Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung, mit lokalem Kapital sowie um Unternehmen mit deutscher und lokaler Kapitalherkunft aus Deutschland und BuH. Es beteiligten sich Unternehmen aus folgenden Sektoren: Verarbeitendes Gewerbe (56%), Bauwirtschaft (4%), Handel (8%), Dienstleistungen (30%) Energie-und Wasserversorgung, Entsorgung (2%). Die Ergebnisse dieser Wirtschaftsumfrage bieten deutschen Unternehmen eine Einschätzung der mit einem Markteinstig in BuH verbundenen Chancen und Risiken. Die Unternehmen sind mit der eigenen Geschäftslage mehrheitlich zufrieden und erwarten steigende Umsätze. Diese positive Einschätzung spiegelt sich auch in der Entwicklung der Mitarbeiterzahlen und der geplanten vgl. Knežević, Aleksander / Delalić, Nijaz / Husika, Azrudin (2008): Poboljšanje energijske efikasnosti u poslovnim objektima na području Kantona Sarajevo, Hrsg. (REIC) Regionalni centar za edukaciju i informacije iz održivog razvoja u Jugoistočnoj Evropi. (Abrufdatum 3.06.2015) 59FMERI: Seminar „Implementacija ESCO modela u javnom sektoru u BiH unter: http://www.fmeri.gov.ba/zavrsni-seminar-implementacijaesco-modela-u-javnom-sektoru-bih-u-organizaciji-fmeri.aspx (Abrufdatum 03.06.2015) 58 62 Erweiterungsinvestitionen wieder. Die Hälfte der Befragten kündigte Investitionspläne und Schaffung neuer Arbeitsplätze für 2015 an. In Bezug auf das Investitionsklima werden die bosnisch-herzegowinischen Arbeitnehmer unverändert positiv beurteilt. Die große Mehrzahl der Firmen steht nach wie vor zum Standort BuH. Die relative Beurteilung des Landes im Vergleich zu anderen Staaten fällt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser aus. Einen Überblick über die Möglichkeit sowie Risiken einer Markterschließung, bzw. Markteinstieg für deutsche Unternehmen gibt auch die SWOT Analyse der Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft German Trade and Invest. Abbildung 14: SWOT-Analyse Bosnien und Herzegowina Stärken Schwächen Gute Verfügbarkeit von Rohstoffen (Braunkohle, verschiedene Erze, Holz etc.). Schwierige und instabile politische Verhältnisse. Stabiler, weil fester Wechselkurs. Wenige effiziente Verwaltung und Justiz, Überschneidung von Kompetenzen. Nähe zum EU-Markt. Unzureichende Infrastruktur. Große Diaspora stützt mit größeren Überweisungen den Konsum. Geringe Größe des Binnenmarktes. Relativ günstige Lohnkosten. Hohe Arbeitslosigkeit Chancen Risiken Zahlreiche Ausbauprojekte in den Sektoren Umwelt, Energie und Transport. Recht hohes Außenhandelsdefizit. Mitgliedschaft in der Freihandelszone CEFTA. Stockender Reformprozess. DE-facto-Wirkung des stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU Schlechte Zahlungsmoral und Korruption. Beträchtliche Finanzhilfen vonseiten bilateraler und internationaler Geber. Zunehmendes Auseinanderdriften der Entitäten. Quelle: GTAI: Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2014 - Bosnien und Herzegowina, http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=1040658.html (Abrufdatum: 26.06.2015) Stand: Oktober 2013; unter 63 5. Vertriebs- und Projektvergabestrukturen In Bosnien und Herzegowina müssen die Projekte und Investitionen der öffentlichen Hand öffentlich ausgeschrieben werden. Die Budgetnutzer sollten bei der Wahl von Zulieferern in öffentlichen Vergabeverfahren immer energieeffizienteren Produkten und Dienstleitungen Vorrang geben. Die Projekte, bei denen es sich um Investitionen der Privatwirtschaft handelt, müssen nicht öffentlich ausgeschrieben werden. 6. Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg (z.B. Art der Partnerschaft) Der Markt für erneuerbare Energien entwickelt sich dynamisch. Durch den hohen Investitionsbedarf und die steigenden Energiepreise ist damit zu rechnen, dass auch die Nachfrage für energetische Sanierungen und energieeffiziente Technologien steigt. Für Unternehmen, die in Bosnien und Herzegowina aktiv werden möchten, empfiehlt es sich i.d.R. zunächst Gespräche mit lokalen Unternehmen aus diesem Bereich zu führen, um eine sichere Entscheidungsgrundlage für den Markteinritt herbeizuführen. Auf dem bosnisch-herzegowinischem Markt werden Produkte kleinerer Technologieranbieter meist über ihre Distributionspartner verkauft. Ein lokaler Importeur oder Distributor, der den bosnisch-herzegowinischen Markt gut kennt, empfiehlt sich als guter Kooperationspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Es bestehen weitere Möglichkeiten, Produkte und Technologien auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt über lokale Tochtergesellschaften zu verkaufen. Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina bietet hierfür eine maßgeschneiderte Markteinstiegsberatung an. Spezialisierte lokale Unternehmen werden hierbei recherchiert, kontaktiert und zur Marktlage befragt. Durch die Kombination von Kooperationspartnersuche und gezielter Marktrecherche ergeben sich hierbei schnell und sicher Ansatzpunkte für einen Markteinstieg. 64 VI. ZIELGRUPPENANALYSE 1. PROFILE MARKTAKTEURE Bei den angegebenen Unternehmen handelt es sich um eine Auswahl der Branchenvertreter. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. • Unternehmen, die bereits im Zielmarkt als Anbieter der untersuchten Marktsegmente im Bereich Energieeffizienz tätig sind Segmente: Fensterbau, Isolierung, Heizung, Wärmeschutz, Wärmepumpen, Kühlung und Heizung, Dienstleistungen, energieeffiziente Isolationsmaterialien und sonstige Baustoffe, Projektentwickler, Bauunternehmen und Investoren, öffentliche Unternehmen, staatliche Institutionen, Finanzierung, Verbandswesen 1.1. Unternehmen/Anbieter/potenzielle Partner im Bereich Gebäudeeffizienz 1.1.1 Fenster, Türen, Rahmen, Profile FEAL d.o.o Trnska cesta 146, 88220 Široki Brijeg Tel.: +387 39 704 269; 705 807; 705 636 Fax: +387 39 704 358 E-Mail: [email protected] Web: www.feal.ba Geschäftsführer: Tonćo Barbarić Tätigkeitsfeld: Bausysteme – Fenster- und Türsysteme mit thermischer Trennung, Fenster- und Türsysteme ohne thermische Trennung, Gleitsysteme, Sonnenschutzsysteme, Fassadensysteme, Wintergärten. Industrieprofile – Profile für Schienenverkehr, Sonderfassadensysteme, Profile für Gütertransporte, Profile für Schiffindustrie, Profile für Solarsysteme, Profile für modulare Systeme, Profile für Möbel. Firma FEAl d.o.o. mit Sitz in Široki Brijeg existiert seit über 25 Jahren und hat eine langjährige Tradition in der Aluminiumverarbeitung. FTM doo Novi Travnik Stjepana Tomaševića bb, 72290 Novi Travnik Tel.: +387 30 792 888 Fax: +387 30 792 772 E-Mail: [email protected] Web: http://www.ftm-doo.com Geschäftsführer: Tihomir Rijić Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist seit 1997 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent. FTM d.o.o. ist ein Hersteller von PVC- und Aluminiumprofilen, PVC-Fenstern und sonstiger Ausrüstung. Herceg d.o.o. Industrijska bb, 75350 Srebrenik Tel.: +387 35 646 464 Fax: +387 35 645 821 E-Mail: [email protected] Web: http://dooherceg.ba Geschäftsführer: Ramiz Karić Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von PVC und Aluminium-Fenstern, Türen. Herceg d.o.o. ist seit über 30 Jahre auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt tätig und beschäftigt fast 300 Mitarbeiter. 65 IDEAL d.o.o. Zgošća bb, 72240 Kakanj Tel.: +387 32 741 757 E-Mail: [email protected] Web: www.idealpvc.ba Geschäftsführer: Herr Čeliković Jakub Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von Kunststofffenstern. Das Unternehmen ist seit 2002 auf dem Markt tätig und bietet in der breiten Produktpalette verschiedene Verwendungsmöglichkeiten an: Kunststofffenstersysteme, ALU-Fenster, Kunststoff- und Aluminiumtüren, Kunststoff-Rolladensysteme, Jalousien. Maxmara d.o.o. Negoševa 109, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 355 120 Fax: +387 51 355 119 E-Mail: [email protected] Web: www.maxmaradoo.com Geschäftsführer: Slavko Kovačević Tätigkeitsfeld: Herstellung und Montage von Aluminiumkonstruktionen (Fenster, Türen, Fassaden), PVC-Fenster, Stahlkonstruktionen, Einbruch-und Brandschutztüren, Thermo-Isolierglas. Miral Pvc d.o.o. I. Muslimanske brigade bb, 77230 Velika Kladuša Tel.: +387 37 778 250 Fax: +387 37 778 251 E-Mail: [email protected] Web: www.miral-pvc.com Geschäftsführer: Boris Horvat Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen Miral PVC beschäftigt sich mit der Herstellung von: PVC-Bauelementen, Glasfassaden, ALU-Fensterläden, ALU-Dekorplatten, Stahlprofilen für PVC-Bauelemente (Verstärkung),Rollläden. Ornament d.o.o Đ. Đakovića bb, 74480 Modriča Tel.: +387 53 820 420 Fax: +387 53 820 421 E-Mail: [email protected], [email protected] Web: http://www.ornament.ba Geschäftsführer: Nenad Šabić Tätigkeitsfeld: Kunststoff-Fenster und Türen, ALU-Fenster und Türen, Kunststoff- und ALU-Rolladen, HOLZ-Fenster und Türen, Herstellung sektionärer und Garagentüren sowie Wintergärten. Presal Extrusion d.o.o. Knešpolje b.b. 88220 Široki Brijeg Tel.: +387 39 701 240 Fax: +387 39 701 241 Web: www.presal.net Geschäftsführer: Hrvoje Soldo Tätigkeitsfeld: Herstellung von Aluminiumprofilen und Aluminiumbearbeitung Profine BH d.o.o. Magistralni put A 33, 75270 Živinice Tel.: +387 35 304 600 Fax: +387 35 304 601 E-Mail: [email protected] Web: www.profine.ba 66 Geschäftsführer: Samir Fočak Tätigkeitsfeld: Verkauf von PVC-Profilen, Zubehör und Beschlägen für PVC- Fenster und Türen, für Rollläden, Jalousien, für Schiebe-Hebe-Schiebetüren, sowie Innen- und Außenfensterbänke. REHAU d.o.o. Rajlovačka bb, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 475 500 Fax: +387 33 475 529 E-Mail: [email protected] Web: www.rehau.com/ba-bs/ Geschäftsführer: Zenun Smajlović Tätigkeitsfeld: Verkauf von PVC-Profilen, Heizung und Kühlung. Saplast d.o.o. Nikole Šopa 245 – Stup, 71210 Ilidža, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 779 500 Fax: +387 33 460 113 E-Mail: [email protected], [email protected] Web: www.saplast.ba Geschäftsführer: Senad Preljević Tätigkeitsfeld: Produktion und Montage von Fenstern, Türen, Fassaden aus PVC und Aluminiumprofilen. Produktion und Montage von Isolierglas. Das Unternehmen „SAPLAST" d.o.o. aus Sarajevo ist seit 1997 auf dem bosnischherzegowinischen Markt. Selecta d.o.o. Vrandučka bb, 72000 Zenica Tel.: +387 32 448 850 Fax: +387 32 448 855 E-Mail: [email protected] Web: www.selecta.ba Geschäftsführer: Jasenko Bijedić Tätigkeitsfeld: SELECTA d.o.o. wurde 1995 gegründet. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Fertigung und Montage von Fenster- und Türsystemen, besonders Fassadensystemen. ŠU-MA Plast d.o.o. Šabačkih đaka, 76300 Bijeljina Tel.: +387 55 221 133 E-Mail: [email protected] Web: www.sumaplast.net Geschäftsführer: Vlado Božić Tätigkeitsfeld: Herstellung von PVC Fenstern und Türen, Aluminium Fenstern und Türen, sektionallen Garagentoren, Fassaden. VELUX Bosna i Hercegovina d.o.o. Džemala Bijedića 295, 71210 Ilidža, Sarajevo Tel.: +387 33 626 494 Fax: +387 33 626 492 E-Mail: [email protected] Web: www.velux.ba Geschäftsführer: Sanela Salihbegović Tätigkeitsfeld: Produzent von Dachfenstern. Ist eine der Vertriebsgesellschaften des globalen Unternehmens VELUX, das auf der Vision der Tageslicht, frischer Luft und Lebensqualität gegründet wurde. 67 1.1.2 Wärmepumpen, Kühlung und Heizung ALFA THERM d.o.o. Bišće Polje b.b., 88000 Mostar Tel./Fax: +387 36 312 930; -324 874; -324 868 E-Mail: [email protected] Web: www.alfatherm.com Geschäftsführer: Željko Božić Tätigkeitsfeld: Lösungen aus dem Bereich der Beheizung, Klimatisierung, Belüftung, der technischen Pläne, präzisen Klimatisierung, Automatisierung, zentralen Überwachungssysteme sowie andere dazugehörige Dienstleistungen. ENECO- EKOLOŠKI SISTEMI Petrova Gora 10, 76300 Bijeljina Tel./Fax: +387 55 210 479 E-Mail: [email protected] Web: http://www.en-eco.net/ Geschäftsführer: Dražen Maksimović Tätigkeitsfeld: Heiz- und Kühlsysteme, die erneuerbare Energiequellen mit Hilfe von Wärmepumpen nutzen. Neben den Wärmepumpen werden auch Solarkollektoren eingesetzt. Hidria BHd.o.o. Antuna Branka Šimića 2b, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 721 710 Fax: +387 33 715 090 E-Mail: [email protected] Web: www.hidria.com Tätigkeitsfeld:Klimaanlagen und -produkte, Gebäudeklimatisierung, Automotive KOVAN M.I. d.o.o Grabovac bb, 75320 Gračanica Tel.: +387 35 704 416, -704 487 Fax: + 387 35 704 417 E-Mail: [email protected] Web: www.kovan.ba Geschäftsführer: Nijaz Halidović Tätigkeitsfeld: Herstellung von Produkten für die Beheizung von Wohn-, Geschäfts- und Industriegebäuden nur durch die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen (Biomasse-Pellets und Solarenergie), Heizkessel für Biomasse-Pellets, Kaminöfen für die Zentralheizung, Solarkollektoren. Meb d.o.o. Mala Lisa bb, 77220, Cazin Tel.: +387 37 513 883 E-Mail: [email protected], [email protected] Web: www.meb-bh.com Geschäftsführer: Mersud Beganović Tätigkeitsfeld: Verkauf und Einbau von Produkten aus dem Bereich Sanitär, Heizung und Klimaanlagen. Mountain d.o.o. Sarajevo Džemala Bijedića br. 162, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 77 03 20 Fax: +387 33 77 03 21 E-Mail: [email protected] Web: www.mountain.ba Geschäftsführer: Maculji Samir 68 Tätigkeitsfeld: Installation von Heizung, Gas- und Klimaanlagen Robert Bosch doo - Predstavništvo za BiH Pijačna 14k, 71000 Sarajevo-Stup Tel.: +387 33 765 385; -765 387 Fax: +387 33 765 385 E-Mail: [email protected] Web: www.bosch.ba Tätigkeitsfeld: Lösungen im Bereich Heizung und Warmwasser, Solaranlagen und Bosch-Wärmepumpen. Termolux d.o.o Bulevar Stepe Stepanovic 175a, 78000 Banja Luka Tel.: +387 65 244 246; -235 832 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: http://termolux.ba/ Geschäftsführer: Samir Semiz Tätigkeitsfeld: Exklusiver Vertriebspartner des schwedischen Unternehmen NIBE für Bosnien und Herzegowina. NIBE ist ein großer Wärmepumpenhersteller. Das Unternehmen beschäftigt sich mit energieeffizienten Systemtechniken für Wohnhäuser und Gewerbebauten. Topling d.o.o. Vojvode Stepe 6, 78430 Prnjavor Tel.: +387 51 645 100; -645 200, -645 300 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: http://topling.com/ Geschäftsführer: Dario Agostini Tätigkeitsfeld: Herstellung von Warmwasserkesseln und Dampfkesseln, Herstellung von Biomassekesseln, Konstruktion und Bau von Zentralheizungen, Lüftung und Klima. Würth BH d.o.o. Binježevo bb, 71240 Hadžići Tel.: + 387 33 775 000 Fax: +387 33 775 019 E-Mail: [email protected] Web: www.wurth.ba Geschäftsführer: Adnan Topčagić Tätigkeitsfeld: Würth BH d.o.o. ist seit 1997 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent. Im Zentrum der Geschäftstätigkeit steht der Handel mit Montage- und Befestigungsmaterial für Kunden aus den Bereichen Handwerk, Bau und Industrie. 1.1.3 Wärmedämmung, energieeffiziente Isolationsmaterialien Austrotherm d.o.o. Turija bb, 77 000 Bihać Tel.: + 387 37 318 401 Fax: + 387 37 318 420 E-Mail: [email protected] Web: www.austrotherm.ba Geschäftsführer: Slaviša Gajić 69 Tätigkeitsfeld: Austrotherm ist spezialisiert für qualitativ hochwertige und innovative Wärme- und Schallisolationen. Das Unternehmen wurde 1953 in Österreich gegründet, seit 2003 ist es auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt tätig. Die Austrotherm-Gruppe besteht aus Firmen in 11 Ländern mit 19 Produktionsstandorten. EPS LAŠTRO d.o.o. Resnik bb, 71260 Kreševo Tel.: +387 30 800 046 Fax: +387 30 800 068 E-Mail: [email protected] Web: http://www.epslastro.com Geschäftsführer: Marinko Laštro Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist Hersteller von expandiertem Polystyrol (im Volksmund als Styropor bekannt) und von Inovativen Fassadensystemen. FRAGMAT Izolirka d.o.o. Ul. Branilaca grada bb, Industrijska zona, 75320 Gračanica Tel.: +387 35 705 163 Fax: +387 35 705 164 E-Mail: [email protected] Web: http://dev.fragmat.info/ Geschäftsführer: Osman Tukić Tätigkeitsfeld: Wärmedämmstoffe, tech. Anweisungen für die Wärmedämmstoffe, Bauwerksabdichtungen, DEMIT Fassade System, Styroporverpackungen. Kingspan d.o.o. Jevrejska bb, 78000 Banja Luka Tel.:+387 51 226 190 Fax: +387 51 226 191 E-Mail: [email protected] Web: http://www.kingspan.ba Geschäftsführer: Alan Tomanić Tätigkeitsfeld: Vertretungsbüro von Kingspan – Hersteller von isolierten Dach- und Wandsystemen in Sandwichbauweise. Knauf d.o.o. Kolodvorska 11a, 71000 Sarajevo Tel.: + 387 33 711 090;- 711 091;- 711 092 Fax: + 387 33 664 368 E-Mail: [email protected] Web: www.knauf.ba Geschäftsführer: Mirza Lokvančić Tätigkeitsfeld: Gips-Baustoffe und Wärmedämmung Percon d.o.o. STO Distribution Agency Džemala Bijedića 162, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 467 550; -777 790 Fax: +387 33 777 796 E-Mail: [email protected] Web: www.percon.ba Geschäftsführer: Bahrudin Zjajo Tätigkeitsfeld: Gebäudefassaden, Wärmedämmungsfassaden, Gips und Farbe für Innen- und Außenanwendung, Kunststoff-Bodensysteme. 70 Saint-Gobain građevinski proizvodi BH d.o.o. Zalužani bb., 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 389 280; -389 281 Fax: +387 51 389 282 Web: www.weber.ba Geschäftsführer: Jozsef Bokor Balazs Tätigkeitsfeld: Weber ist Mitglied der internationalen Gruppe Saint-Gobain, die in Frankreich gegründet wurde. SaintGobain Weber ist Hersteller von Baustoffen für die Bereiche Fassade / Wand, Wärmedämmung / WDVS, Bodensysteme, Fliesenverlege-Systeme sowie Bautenschutz-Systeme. Trimont d.o.o. Čardak bb, 72220 Zavidovići Tel./Fax: +387 32 851 240 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Meho Omerašević Tätigkeitsfeld: Vertretungsbüro von Trimo d.d. Slowenien, das Unternehmen bietet Komplettlösungen für Stahlgebäude, Dächer, Fassaden, Stahlkonstruktionen und Isolationssysteme. URSA NOVOTERM d.o.o. Hlapčevići 41, 71305 Visoko Tel./Fax: +387 32 740 042 E-Mail: [email protected] Web: www.ursa.ba Geschäftsführer: Enver Hasagić Tätigkeitsfeld: Die Firma URSA Novoterm d.o.o. ist eine Tochtergesellschaft von URSA Slowenien d.o.o., die zu einem der führenden europäischen Unternehmen im Bereich der Isolierung "URSA Uralita" gehört. Xella BH d.o.o. Nikole Tesle 3, 75 000 Tuzla Tel.: +387 35 308 206; -308 209 Fax: +387 35 308 200 E-Mail: [email protected] Web: www.ytong.ba Geschäftsführer: Emir Kadrić Tätigkeitsfeld: Herstellung und Verkauf von hochqualitativen Baustoffen, Bau von Fertighäusern. 1.1.4 Bauunternehmen ANS Drive d.o.o. Butmirska cesta 24, 71000 Sarajevo Tel.: + 387 33 77 77 70 Fax: + 387 33 62 76 90 E-Mail: [email protected] Web: www.ansdrive.ba Geschäftsführer: Asmir Dževlan Tätigkeitsfeld: Hochbau, Tiefbau, Hydrotechnik, Projektierung und Design, Herstellung von Fenstern und Türen. 71 Aragosta Invest d.o.o. Braće Mažar 19a, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 218 722 Fax: +387 51 218 077 E-Mail: [email protected] Web: www.aragostainvest.com Geschäftsführer: Veljko Jarić Tätigkeitsfeld: Hochbau. Butmir d.o.o. Butmirska cesta 45, 71210, Ilidža Tel.:+ 387 33 774 150 Fax:+ 387 33 774 158 E-Mail: [email protected] Web: www.butmir.ba Geschäftsführer: Šemso Imamović Tätigkeitsfeld: Hochbau. DŽEKOS d.o.o Ismeta Alajbegovića-Šerbe 16, 71000 Sarajevo Tel./Fax. 033 766 061 E-Mail: [email protected] Web: www.dzekos.ba Geschäftsführer: Džemal Hasković Tätigkeitsfeld: Hochbau und Tiefbau, Sanierung von Gebäuden. INKOPROM d.o.o. Nikole Pašića 60, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 332 082 Fax: +387 51 322 081 E-Mail: [email protected] Web: http://inkoprom.com/ Geschäftsführer: Zoran Bajić Tätigkeitsfeld: Hochbau, Fasadensysteme, ALU und PVC Fenstern nd Türen. Industrija građevinskog materijala "IGM" d.o.o (Industrie von Baustoffen "IGM" d.o.o.) Ciglanska bb, 71305 Donje Moštre Tel.: + 387 32 740 527 Fax: + 387 32 460 164 E-Mail: [email protected] Web: www.igm.ba Geschäftsführer: Mustafa Uzunalić Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen beschäftigt sich mit Herstellung von Blockziegeln, Thermoisolationsmaterialien aus expandiertem Polystyrol, ALU und PVC Fenstern. Institut za građevinarstvo "IG" d.o.o. Poslovni centar Integra, Kralja Petra I Karađorđevića 92-98, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 348 367 Energiesektor Tel: +387 51 348 360 Fax:+387 51 348 372 E-Mail: [email protected] Web: http://institutig.com Geschäftsführer: Slobodan Stanarević Tätigkeitsfeld: Wissenschaftliche Forschung und Beratung im Bereich der Ökologie und Bau. Tests an Metallen und Konstruktionen, Projektieren, Aufsicht von Projekten, Qualitätskontrolle, Energetik und Telekommunikation, Ökologie. 72 Krivaja-TMK d.o.o. Radnička 2, 72220 Zavidovići Tel.: +387 32 878 064;- 878 068 Fax: +387 32 878 065 E-Mail: [email protected] Web: www.krivajahomes.com Geschäftsführer: Ismet Mujanović Tätigkeitsfeld: Krivaja -TMK ist ein Familienunternehmen, das Fertighäuser sowie Fenster und Türen produziert. Das Unternehmen ist seit 1950 auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt präsent. Mip d.o.o Vrapčići bb., 88104 Mostar Tel.: +387 36 557 520 Fax: +387 36 557 520 E-Mail: [email protected] Web: http://www.mip.ba Geschäftsführer: Juso Husić Tätigkeitsfeld: Hochbau und Tiefbau, Sanierung von Gebäuden. PROMO d.o.o. ul.770.Sbbr bb, 70220 Donji Vakuf Tel.: +387 30 205 360; -205 596; -205 046 E-Mail: [email protected] Web: www.promo.ba PROMO d.o.o. Vertretung in Sarajevo Đoke Mazalića 4, 71000 Sarajevo Tel: +387 33 942 200 Geschäftsführer: Kemal Čolak Tätigkeitsfeld: Herstellung von Fertighäusern. Seta inženjering" d.o.o. Zavidovići Husein - kapetana Gradaščevića bb, 72220 Zavidovići Tel. +387 32 879070 Fax. +387 32 879080 E-mail: [email protected]; [email protected] Web: www.seta.ba/kontakt.html Tätigkietsfeld: Hochbau, Projektierung, Engineering, Bauüberwachung Tehnograd d.o.o. Turalibegova 48, 75000 Tuzla Tel.: +387 35 251 061;- 251 062; -250 608 Fax: +387 35 250 479 E-Mail: [email protected] Web: www.tehnograd.ba Geschäftsführer: Ademir Mešetović Tätigkeitsfeld: Hochbau 1.1.5 Consulting CONING d.o.o. Radnička 70A, 71000 Sarajevo Büro: Marka Marulića 1-I-1, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 711 300 Fax: +387 33 711 301 E-Mail: [email protected] 73 Web: www.coning.ba Geschäftsführer: Kenan Buturović Tätigkeitsfeld: CONING beteiligt sich aktiv an der Verbesserung der Energieeffizienz. Das Unternehmen ist Marktführer auf dem Gebiet aktiver Schutz von Verkehrslärm. Sie beschäftigen sich mit Projektierungen, Consulting, Energieeffizienz, Lärmschutz, Reduktion der Emissionen von CO2. Energy Trading Company d.o.o. Tešanjska 24 a, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 221 986 Fax: +387 33 209 671 E-Mail: [email protected] Web: www.alfaenergygroup.com Geschäftsführer: Faris Kreso Tätigkeitsfeld: Unternehmensberatung. Das Unternehmen gehört einer internationalen Gruppe an, die sich mit Energiekosten-Unternehmensberatung beschäftigt. Eko Energetika d.o.o. Kotromanića 48, 71000 Sarajevo Tel.: +387 (0) 33 943 100 Fax: +387 (0) 33 943 101 E-Mail: [email protected] Web: http://www.eko-energetika.ba Geschäftsführer: Mensud Pekmez Tätigkeitsfäld: Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Darunter gehört auch die Anfertigung von Durchführbarkeitsstudien im Energiesektor, Projektmanagement, Feldforschung und Sammlung hydrologischer Daten. ETF Inženjering d.o.o. Rakovačkih rudara 12, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 357 052; -522 150 Fax.: +387 51 357 052 E-Mail: [email protected] Web. www.etfeng.com Geschäftsführer: Dejan Todorović Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ETF Inženjering d.o.o. beschäftigt sich mit Consulting in den Bereichen Automatisierung, elektrische Energie und IT-Branche. IPSA Institut Sarajevo Put života bb, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 276 340 Fax: +387 33 276 355 E-Mail: [email protected] Web: www.ipsa-institut.com Geschäftsführer: Enko Hubanić Tätigkeitsfeld: Beratung und Ingenieurdienstleistungen im Bereich Verkehr, Wasserversorgung, Stromversorgung, Umweltschutz, Telekommunikationen, Raumplanung und Architektur. 74 1.2 Bildungseinrichtungen Arhitektonski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Architektur der Universität Sarajevo) Patriotske lige 30, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 226 530 Fax: +387 33 213 494 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.af.unsa.ba Dekan: Prof. Dr. Rada Čahtarević, dipl.ing.arh. Arhitektonsko-građevinski Fakultet Banja Luka (Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen der Universität Banja Luka) Vojvode Stepe Stepanovića 77/3, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 462 616 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.agfbl.org Dekan: prof. dr Milenko Stanković, dipl. ing. arh. Građevinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Sarajevo) Patriotske lige 30, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 278 400 Fax: +387 33 200 158 E-Mail: [email protected] Web: www.gf.unsa.ba Dekan: Prof. dr. Mustafa Hrasnica, dipl. ing. Građevinski Fakultet Univerzitet "Džemal Bijedić" Universität "Džemal Bijedić" Mostar) USRC "Mithat Hujdur Hujka" 88104 Mostar Tel.: +387 36 514 850 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.gf.unmo.ba Dekan: Dr.sc. Suad Špago Mostar (Fakultät für Bauingenieurwesen der Građevinski fakultet Sveučilište u Mostaru (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Mostar) Matice hrvatske bb, 88000 Mostar Tel.: +387 36 355 000 Fax: +387 36 355 001 E-Mail: [email protected] Web: http://www.gfmo.ba Dekan: prof. dr. sc. Ivan Lovrić Mašinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Maschinenbau der Universität Sarajevo) Vilsonovo šetalište 9, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 729 800 Fax: +387 33 653 055 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.mef.unsa.ba Dekan: Prof. Dr. Izet Bijelonja 75 Mašinski fakultet Univerziteta u Banjoj Luci (Fakultät für Maschinenbau der Universität Banja Luka) Ulica vojvode Stepe Stepanovića 71, 78000 Banja Luka Tel.: + 387 51 433 000 Fax: + 387 51 465 085 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: http://mf-bl.com Dekan: Prof. dr Darko Knežević Mašinski fakultet Univerzitet "Džemal Bijedić" "Džemal Bijedić" Mostar) Univerzitetski Kampus, 88104 Mostar Tel./Fax: +387 36 571 258 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: http://mf.unmo.ba/ Dekan: Prof.dr. Safet Isić Mostar (Fakultät für Maschinenbau der Universität Mašinski fakultet Univerzitet u Tuzli (Fakultät für Maschinenbau der Universität Tuzla) Univerzitetska 4, 75000 Tuzla Tel./Fax: + 387 35 320 900;- 320 920 E-Mail: [email protected] Web: http://mf.untz.ba/ Dekan: Dr.sc. Muhamed Mehmedović Mašinski fakultet u Zenici (Fakultät für Maschinenbau der Universität Zenica) Fakultetska 1, 72000 Zenica Tel.: +387 32 449 120 Fax: +387 32 246 612 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.mf.unze.ba Dekan: Doc. dr. Fuad Hadžikadunić Rudarsko-Geološko-Građevinski Fakultet Tuzla (Fakultät für Bergbau, Geologie Ingenieurwissenschaften der Universität Tuzla) Univerzitetska 2, 75000 Tuzla Tel.: +387 35 320 550 Fax: +387 35 320 570 Web: http://rggf.untz.ba Dekan:Dr.sc. Kemal Gutić Tehnički fakultet Bihać (Technische Fakultät Universität in Bihać) dr. Irfana Ljubijankića bb, 77000 Bihać Tel.: +387 37 226 271; -226 273 Fax: +387 37 226 270 E-Mail: [email protected] Web: www.tfb.ba Dekan: Prof. dr. Atif Hodžić 76 1.3 Öffentliche Unternehmen – Stromversorgung JP Elektroprivreda BiH d.d. Sarajevo Vilsonovo šetalište br.15, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 751 000 Fax: +387 33 751 008 E-Mail: [email protected] Web: www.elektroprivreda.ba Generaldirektor: Dr.sc. Elvedin Grabovica JP „Elektroprivreda HZ HB“ d.d. Mostar Ulica Mile Budaka 106 A, 88000 Mostar Tel.: +387 36 335 700 Fax: +387 36 335 777 E-Mail : [email protected] Web: www.ephzhb.ba Generaldirektor: Nikola Krešić Mješoviti Holding Elektroprivreda Republike Srpske a.d. Stepe Stepanovića bb, 89101 Trebinje Tel.: +387 59 277-101 Fax: +387 59 277-120 E-Mail : [email protected] Web: www.ers.ba Generaldirektor: Branislava Milekić 1.4 Administrative Instanzen und politische Stellen der unterschiedlichen Verwaltungsebenen (Zentralregierung / Regionen / Kommunen), die im Zielmarkt für Energieeffizienz-Belange zuständig sind. Ministarstvo vanjske trgovine i ekonomskih odnosa Bosne i Hercegovine Das Ministerium für Außenhandel und Wirtschaftsbeziehungen Bosnien und Herzegowina Musala 9, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 220 093; -214 102 Fax: +387 33 220 091 E-Mail: [email protected] Web: www.mvteo.gov.ba Ministarstvo finansija i trezora Bosne i Hercegovine Das Finanzministerium Bosnien und Herzegowina Trg BiH 1, 71000 Sarajevo Tel.: + 387 33 205 345 Fax: + 387 33 202 930 E-Mail: [email protected] Web: www.mft.gov.ba 77 Fond za zaštitu okoliša Federacije BiH Fond für Umweltschutz der Föderation BuH Hamdije Čemerlića 39A, 71 000 Sarajevo Tel.: +387 33 723 680 Fax: +387 33 723 688 E-Mail: [email protected] Web: http://www.fzofbih.org.ba Direktor: Safet Harbinja Tätigkeitsfeld: Die Aktivität des Fonds für Umweltschutz der Föderation BuH ist die Sammlung und Verteilung von Finanzmitteln für den Umweltschutz auf dem Territorium der Föderation Bosnien und Herzegowina. Fond za zaštitu životne sredine i energetsku efikasnost Republike Srpske Fond für Umweltschutz und Energieeffizienz der Republika Srpska Kralja Alfonsa XIII broj 21, 78 000 Banja Luka Tel.: +387 51 231 340; -231 341 Fax: +387 51 231 351 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: http://ekofondrs.org/ Direktor: Srđan Todorović Tätigkeitsfeld: Die Tätigkeit des Fonds beinhaltet Aufträge im Zusammenhang mit der Beschaffung von Finanzmitteln sowie die Vorbereitung, Durchführung und Entwicklung von Projekten und andere Aktivitäten auf dem Gebiet der Erhaltung, nachhaltiger Nutzung, Schutz und Verbesserung der Umwelt im Bereich der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Državna regulatorna komisija za električnu energiju –DERK Staatliche Stromregulierungskommission - DERK Miška Jovanovića 4/II, 75 000 Tuzla Tel.: +387 35 302 060 Fax: +387 35 302 077 E-Mail: [email protected] Web: http://www.derk.ba Tätigkeitsfeld: Die staatliche Stromregulierungskommission (DERK) regelt das elektrische Übertragungsnetz in Bosnien und Herzegowina; hat die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für die Übertragung elektrischer Energie, Operationen der Übertragungsnetze und den internationalen Handel mit Strom, sowie die Erzeugung, Verteilung und Versorgung von Kunden in Brčko Bezirk von Bosnien und Herzegowina mit Strom. Regulatorna komisija za energiju u FBiH – FERK Regulierungskommission für Energie der Föderation BuH Blajburških žrtava br.33, 88000 Mostar Tel.: +387 36 449 900 Fax: +387 36 333 507 E-Mail: [email protected] Web: http://www.ferk.ba Regulatorna komisija za energetiku Republike Srpske Regulierungskommission für Energetik der Republika Srpska Ulica Kraljice Jelene Anžujske 7, 89 101 Trebinje Tel.: +387 59 272 400 Fax: +387 59 272 430 E-Mail: [email protected] Web: http://www.reers.ba 78 Federalno ministarstvo energije, rudarstva i industrije Das Föderale Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie Alekse Šantića bb, 88000 Mostar Tel.: +387 36 513 800 Fax: +387 36 580 015 E-Mail: [email protected] Web: www.fmeri.gov.ba Federalno ministarstvo prostornog uređenja Das Föderale Ministerium für Raumordnung Marka Marulića 2, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 726 500 Fax: +387 33 652 743 E-Mail: [email protected] Web: www.fmpu.gov.ba Federalno ministarstvo finansija Das Föderale Ministerium der Finanzen Mehmeda Spahe 5, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 203 147 Fax: +387 33 203152 E-Mail: [email protected] Web: www.fmf.gov.ba Ministarstvo industrije, energetike i rudarstva RS Das Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau der Republika Srpska Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 339 581 Fax: +387 51 339 651 E-Mail: [email protected] Web: www.vladars.net Ministarstvo za prostorno uređenje, građevinarstvo i ekologiju RS Das Ministerium für Raumordnung, Bauwesen und Umweltschutz der Republika Srpska Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 339 592 Fax: +387 51 339 653 E-Mail: [email protected] Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mgr/Pages/default.aspx Ministarstvo finansija Republike Srpske Das Finanzministerium der der Republika Srpska Trg Republike Srpske br.1; 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 339-728; -339-179; -339-225 E-Mail: [email protected] Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/mf/Pages/default.aspx Ministarstvo za ekonomske odnose i regionalnu saradnju RS Das Ministerium für wirtschaftliche Beziehungen und regionale Zusammenarbeit der Republika Srpska Trg Republike Srpske 1, 78000 Banja Luka Tel.: +387 51 339 324 Fax: +387 51 339 647 E-Mail: [email protected] Web: http://www.vladars.net/sr-SP-Cyrl/Vlada/Ministarstva/meoi/Pages/default.aspx 79 Vlada Brčko Distrikta Die Regierung von Brčko-Distrikt Bulevar mira 1,76100 Brčko distrikt Tel.: +387 49 240 600 Fax: +387 49 490 020 Web: http://www.bdcentral.net/ 1.5 Das Register der juristischen Personen für die Durchführung von Energie-Ansichten und Energieausweisungen für Gebäude Registar pravnih lica za sprovođenje energetskih pregleda i energetsko certificiranje objekata Ceteor d.o.o.- Centar za ekonomski, tehnološki i okolinski razvoj (Zentrum für die wirtschaftliche, technologische und ökologische Entwicklung) Topal Osman Pase 32B, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 563 580 Fax: +387 33 205 725 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.ceteor.ba Geschäftsführer: Dragan Ajanović Tätigkeitsfeld: Umweltsverträglichkeitsprüfung, Projekte im Bereich Energieeffizienz. DVOKUT pro doo Sarajevo Avde Hume 11, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 447 875 Fax: +387 33 447 881 E-Mail: [email protected] Web: http://dvokut.ba Geschäftsführer : Erna Alihodžić Tätigkeitsfeld: Design, Engineering, Beratung, Messung und Analyse in den Bereichen Energie und Umweltschutz, sowie die Herstellung, Lieferung, Montage und Service von Überwachungssystemen für Luft, Wasser und Lärm, Messgeräte und Anlagen für die Nutzung von Biomasse. Das Unternehmen ist in der Region seit über 25 Jahren tätig. ENOVA d.o.o. Podgaj 14/1 , 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 279 100 Fax: +387 33 279 108 E-Mail: [email protected] Web: www.enova.ba Geschäftsführer: Fethi Silajdžić Tätigkeitsfeld: Umweltschutz, nachhaltige Energie, Business Consulting, Nachhaltige Verwaltung der natürlichen Ressourcen, umweltverträglicher Tourismus. EUROING d.o.o. Bužimska 23, 77000 Bihać Tel.: +387 37 228 195 Fax: +387 37 228 194 E-Mail: [email protected] Web: http://euroing.ba/ Geschäftsführer: Smail Nuhić Tätigkeitsfeld: Design, Beratung und Überwachung aller Arten von Bauarbeiten, Bewertungen und Ausgabe von Energieausweisen. 80 Institut zaštite od požara i eksplozije – INZA d.o.o. (Institut für Brand- und Explosionsschutz) Inza lab d.o.o. Vitomira Lukića 12a, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 777 400 Fax: +387 33 777 401 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.inza.ba Geschäftsführer: Amra Garaplija Tätigkeitsfeld: Engineering - Entwurf und Planung, Consulting, Labor-Zertifizierung. INZA ist Mitglied der Efectis GROUP und der EGOLF (European Group of Organisations for Fire Testing, Inspection and Certification) Proving d.o.o. Milana Preloga bb,71000 Sarajevo Tel./Fax: + 387 33 610 264; -663 100; -664 100 E-Mail: [email protected] Web: www.proving.ba Geschäftsführer: Amir Krečo Tätigkeitsfeld: Sicherheit am Arbeitsplatz und Brandschutz. Entwicklung von Studien, Schulung der Mitarbeiter im Bereich Brandschutz und Sicherheit am Arbeitsplatz, Explosionsschutz TEHNOPETROL d.o.o. Đorđa Mihajlovića br. 4, 75000 Tuzla Tel.: + 387 35 363 800 Fax: + 387 35 363 801 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.tehnopetrol.ba Geschäftsführer: Nedim Mujkić Tätigkeitsfeld: Bauprojektierung (Tunnel, Straßen, Brücken, Dämme), hydrotechnische Projektierung (Wasserversorgung, Reinigung der Abwässer, Bewässerung und Entwässerung) Maschinenbauprojekte (Gefäße unter Druck, Rohrleitungen, Transportsysteme im Bergbau, Maschinenteile aus Metall in der Industrie) Projektierung des Thermoschutzes von Bauund Industrieobjekten, technologische Projektierung, Bauarbeiten, Thermoisolationsarbeiten, Umweltprojekte. Zagrebinspekt d.o.o Rudarska 247, 88000 Mostar Tel.: +387 36 334 280, -334 281, -334 282 E-Mail: [email protected] Web: www.zagrebinspekt.com Geschäftsführer: Sandro Zovko Tätigkeitsfeld: Das Unternehmen ist spezialisiert auf dem Gebiet des Umweltschutzes, der Sicherheit am Arbeitsplatz und Brandschutz. Im Bereich Energieeffizienz ist das Unternehmen seit 17.01.2012, berechtigt Energieaudits und Energiezertifizierungen für Wohn- und Nichtwohngebäuden mit komplexen technischen Systemen durchzuführen. Zuvor angeführt: Građevinski fakultet Sveučilište u Mostaru (Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Mostar) Mašinski fakultet Univerziteta u Sarajevu (Fakultät für Maschinenbau der Universität Sarajevo) 81 1.6 Finanzierung EBRD - Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung Fra Anđela Zvizdovića 1 B15, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 667 945;.- 667 946; -667 947 Web: http://www.ebrd.com/ebrd-in-bosnia-and-herzegovina.html Büroleiter: Libor Krkoska Tätigkeitsfeld: u.a. Kreditlinie für die Steigerung der Energieeffizienz und der Förderung der Nutzung erneuerbarer Energien. KfW Office Sarajevo Zmaja od Bosne 7-7a, 71000 Sarajevo Importanne Center Toranj O3/ V Tel.: +38 733 590 409 Fax: +38 733 592 417 E-Mail: [email protected] Web: https://www.kfw-entwicklungsbank.de/International-financing/KfW-Development-Bank/Localpresence/Europe/Bosnia-and-Herzegovina/ Tätigkeitsfeld: Finanzierung von Projekten für die Energieversorgung und Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien, Förderung von Neu- und Wiederaufbau von Wasserkraftwerken und Windparks. ProCredit Bank d.d. Franca Lehara bb, 71000 Sarajevo Tel.: 033/ 250 950 Fax: 033/ 250 971 E-Mail: [email protected] Web: www.procreditbank.ba Tätigkeitsfeld: Kreditlinie für die Energieeffizienz für Haushalte sowie auch für Unternehmen. Partner-Mikrokreditna fondacija 15. maj bb, 75000 Tuzla Tel.: +387 35 300 283 Fax: +387 35 300 269 E-Mail: [email protected] Web: http://www.partner.ba http://www.solarnikolektori.ba Geschäftsführer: Herr Sinanović Senad Tätigkeitsfeld: Kreditlinie in Zusammenarbeit mi USAID für die Anschaffung von Solarkollektoren. Reiffeisen Bank BuH Zmaja od Bosne bb, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 755 010 Fax: +387 33 213 851 E-Mail: [email protected] Web: www.raiffeisenbank.ba Tätigkeitsfeld: Kreditlinien für Energieeffizienz. The World Bank Fra Anđela Zvizdovića 1/B/17, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 251 500 E-Mail: [email protected] Web: www.worldbank.org/en/country/bosniaandherzegovina Tätigkeitsfeld: Finanzierungen von Projekten zur Steigerung der Energieeffizienz in öffentlichen Gebäuden, Unterstützung der Entwicklung von skalierbaren Energie-Effizienz-Finanzierungsmodellen. 82 UniCredit Bank d.d. Kardinala Stepinca bb, 88000 Mostar Tel.: + 387 36 312 112 Fax: +387 36 312 116 E-Mail: [email protected] Web: http://www.unicreditbank.ba Tätigkeitsfeld: Kreditlinie für die förderung der Energieeffizienz. USAID-Bosnia-Herzegovina Roberta Frasurea 1, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 704 000 Fax: +387 33 219 298 E-Mail: [email protected] Web: www.usaid.gov/where-we-work/europe-and-eurasia/bosnia Tätigkeitsfeld: u.a. Unterstützung von Projekten aus dem Bereich der Energieeffizienz. 2. SONSTIGES 2.1 Messen in Bosnien und Herzegowina (Auswahl Energieeffizienz) der Messen zum Thema ENERGA-Internationale Energie Messe Tuzla Tuzlanski sajam d.o.o. Titova 36, 75000 Tuzla Tel.: +387 35 360 999 Fax: +387 35 360 998 E-Mail: [email protected] Web: www.tuzlanskisajam.ba Themen der Messe 2015: Elektrische Energie, Kohle, Gas und Öl, Solarenergie, Windenergie, Biomasse, Energieeffizienz. RENEXPO® BiH- Sarajevo REECO SRB d.o.o. (zuständig für BuH) Petra Drapšina 33, 21000 Novi Sad Srbija Tel.: +381 21 21 01 045 Fax: +381 21 21 01 896 E-Mail: [email protected] Direktor: Myriam Dobrota E-Mail: [email protected] Web: www.renexpo-bih.com Internationale Fachmesse und Konferenzen über erneuerbare Energien und Energieeffizienz in Bosnien und Herzegowina. Das Thema der Messe 2015: Bioenergie: Biomasse, Biogas, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Solarenergie, Wasserkraft, Windenergie, Energieeffizienz im Bau und bei der Straßenbeleuchtung (LED), Geothermische Energie, Ökologie (Recycling) 83 2.2 Verbandswesen CRP-Centar za razvoj i podršku Zentrum für Entwicklung und Unterstützung Turalibegova 36, Tuzla 75000 Tel.: +387 35 255 217; -248 340 Fax: +387 35 248 341 E-Mail: [email protected] Web: www.crp.org.ba Tätigkeitsfeld: Ökologie und Umweltschutz, Projektmanagement, Bildung und Beratung im Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Institut za mjeriteljstvo Institut fur Messtechnik Augusta Brauna 2, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 568 901 Fax: +387 33 568 909 E-Mail: [email protected] Web: www.met.gov.ba Direktor: Zijad Džemić REIC - Regional Education and Information Center for Sustainable Development in South-East Europe REIC - Bildungs- und Informationszentrum für nachhaltige Entwicklung in Südosteuropa Topal Osman Paše 32B, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 613 193 Fax: +387 33 613 193 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.reic.org.ba Präsident : Azrudin Husika Tätigkeitsfeld: REIC ist eine gemeinnützige, nichtstaatliche Organisation, die im Jahr 2005 gegründet wurde. REIC wurde ins Leben gerufen als Bestandteil des regionalen Ausbildungsprogramm EESD - Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung. Finanziert wurde das Projekt vom italienischen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, durchgeführt durch UNESCO-Venedig-Büro in Partnerschaft mit der Universität Sarajevo, Universität von Bologna und Institut für Mittel-, Osteuropa und den Balkan. Haupttätigkeit von REIC sind die ökologische Probleme und Bedürfnisse, zusammen mit der Verbesserung der Bildungsinitiativen zu identifizieren. Udruženje eco solar- Verein eco solar Stupine B/7 M.M. Dizdara 44, 75 000 Tuzla Tel.: +387 35 300 250 Fax: +387 35 300 269 E-Mail: [email protected] Web: www.solarnikolektori.ba Präsident des Vereins: Edin Majdančić Tätigkeitsfeld: Mitglieder sind 20 Unternehmen, die Hersteller von Solarzellen sind. Udruženje- Centar za edukaciju i podizanje svijesti o potrebi povećanja energetske efikasnosti-ENERGIS Verein - Zentrum für Bildung und Steigerung des Bewusstseins über die Notwendigkeit einer Steigerung der Energieeffizienz-ENERGIS Obala Kulina bana 5/2, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 227 766 Fax: +387 33 203 906 E-Mail: [email protected] Web: www.energis.ba Tätigkeitsfeld: Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen von Bosnien und Herzegowina durch die Verbesserung der Energieeffizienz durch die Weiterbildung, Förderung von innovativen und effizienten Lösungen und die Durchführung von sozialen Projekten 84 2.3 Sonstige Adressen, Websites und Fachzeitschriften Istraživačko-razvojni centar za gasnu tehniku (Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Gas Technik) Gradačačka 142, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 610 600 Fax: +387 33 650 593 E-Mail: [email protected] [email protected] Web: www.igt.ba Stellvertretender Geschäftsführer: Faruk Jakupović Tätigkeitsfeld: IGT-DVGW technische Regeln, Ausbildung – Organisation von Seminaren und Konferenzen, Labortests, Praxistest, Energieeffizienz. m-Kvadrat- Fachzeitschrift für Bauwesen und Architektur Sfera d.o.o. Konak 7, 88000 Mostar Tel.:+387 36 557 990 Tel/Fax:+387 36 578 259 E-Mail: [email protected] Web: www.sfera.ba Geschäftsführer: Naida Memić http://www.obnovljivi.com Fachportal über die Vorteile erneuerbarer Energien, Nachrichten zum Thema erneuerbare Energien aus Kroatien, den Ländern der Region und der Welt. http://balkangreenenergynews.com Balkan Green Energy News ist ein monatlicher Newsletter über erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Energie-Entwicklung aus einer Auswahl von genauen, verlässlichen Informationen, Aktionen und Investitionsmöglichkeiten aus 12 Ländern des Balkans. http://www.ee-infos.ba/ Information über Energieeffizienz von Gebäuden. Das Portal wurde vom Föderalen Ministerium für Raumordnung errichtet. 85 2.4 Projektepartner UNDP BuH Zmaja od Bosne b.b., 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 293 400 Fax: +387 33 552 330 E-Mail: [email protected] Web: www.ba.undp.org GIZ- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Zmaja od Bosne 7-7a, 71000 Sarajevo Tel.: +387 33 957 500 Fax: +387 33 957 501 E-Mail: [email protected] Web: www.giz.de/en/worldwide/289.html 86 VII. SCHLUSSBETRACHTUNG Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Thema Energieeffizienz auch in Bosnien und Herzegowina immer mehr an Bedeutung gewinnt. Neue Entwicklungen in der Gesetzgebung im Energie- und Bausektor zeigen, dass vor allem die Wichtigkeit von energetischen Sanierungsmaßnahmen des Gebäudebestandes für die Gesamtenergiebilanz des Landes von der Politik erkannt wurde. Nicht zuletzt auch aufgrund der steigenden Energiepreise wächst auch in der Öffentlichkeit das Bewusstsein über die Notwendigkeit von Energieeffizienzmaßnahmen. Die erwarteten staatlichen Subventionsmechanismen, zinsgünstige Kredite für Energieeffizienzmaßnahmen und neue Finanzierungsansätze wie z.B. die Einführung von Energiedienstleistungen (ESCO) sollen die Erfüllung von Energieeffizienz-Standards künftig erleichtern. In Bosnien und Herzegowina werden sich daher für deutsche Unternehmen aus dem Bereich Energieeffizienz in Gebäuden künftig gute Geschäftschancen ergeben. Deutsches Know-how, das für Qualität steht, und deutsche Technik sind traditionell auf dem bosnisch-herzegowinischen Markt gefragt. Vor dem Hintergrund der ambitionierten Klimaziele und der zu erwartenden zunehmenden Anstrengungen, den überdurchschnittlich hohen Energieverbrauch durch Sanierungen des Gebäudebestands intensivst zu senken, bestehen gute Chancen für einen Markteintritt deutscher Unternehmer. Da der effektivste Beitrag zur Reduktion des Energieverlustes in den meisten Gebäuden in BuH durch den Austausch von Fenstern und Türen sowie den Einbau von energieeffizienten Isolationsmaterialien erfolgen kann, werden vor allem Unternehmen aus diesem Bereich gute Absatzchancen haben. Darüber hinaus werden Anbieter von Technologien und Produkten aus der Sparte Heiz- bzw. Kühlungssysteme, automatisierte Steuerungssysteme, energieeffiziente Beleuchtungstechnik in Bosnien und Herzegowina einen kaum erschlossenen Markt für sich entdecken können. Auf dem bosnisch-herzegowinischem Markt werden Produkte kleinerer Technologieranbieter meist über ihre Distributionspartner verkauft. Ein lokaler Importeur oder Distributor, der den bosnisch-herzegowinischen Markt gut kennt, empfiehlt sich als guter Kooperationspartner für kleine und mittlere Unternehmen. Es bestehen weitere Möglichkeiten, Produkte und Technologien über lokale Tochtergesellschaften zu verkaufen. Ein Einstieg in den bosnisch-herzegowinischen Markt sollte – wie bei anderen Ländern auch – sorgfältig geplant sein, da es rechtliche und interkulturelle Besonderheiten zu beachten gibt. Diese Zielmarktanalyse soll eine pragmatische Hilfestellung für einen Markteinstieg bieten. 87 VIII. TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht der wichtigsten Wirtschaftsindikatoren.....................................................................................................9 Tabelle 2: Zufluss der ausländischen Direktinvestitionen ........................................................................................................ 12 Tabelle 3: Installierte Kapazität zur Stromerzeugung in BuH .................................................................................................. 14 Tabelle 4: Installierte Leistungen in Wasserkraftwerke und Thermische Kraftwerke in BuH ............................................... 15 Tabelle 5: Brutto-Stromerzeugung nach Art der Erzeuger ....................................................................................................... 16 Tabelle 6: Netto Stromerzeugung nach Art der Erzeuger ......................................................................................................... 16 Tabelle 7: Strom Import und Export (2010-2014) .................................................................................................................... 17 Tabelle 8: Wärmeerzeugung nach Art der Erzeugung .............................................................................................................. 18 Tabelle 9: Fernwärmeunternehmen .......................................................................................................................................... 19 Tabelle 10: Verbrauch (Erdgas, Kohle und Öl-Erzeugnisse) - Jahresbilanz 2013 .................................................................. 20 Tabelle 11: Endstromverbrauch (2010-2014) ............................................................................................................................ 21 Tabelle 12: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2014 ................................................................................. 21 Tabelle 13: Endwärmeverbrauch ............................................................................................................................................... 22 Tabelle 14: Endwärmeverbrauch nach Verbrauchersektoren 2010-2013 ............................................................................... 23 Tabelle 15: Strompreise für Privathaushalte (im zweiten Halbjahr 2014) .............................................................................. 24 Tabelle 16: Strompreise für die Industrie (im zweiten Halbjahr 2014) .................................................................................. 24 Tabelle 17: Durchschnittlicher Strompreis für die Kundenkategorie DC und IC (zweites Halbjahr 2010-2014) .................25 Tabelle 18: Wärmepreise Toplane Sarajevo .............................................................................................................................. 26 Tabelle 19: Wärmepreise Toplane Sarajevo .............................................................................................................................. 26 Tabelle 20: Wärmepreise in Toplana Banja Luka ..................................................................................................................... 27 Tabelle 21: Stromanbieter in Bosnien und Herzegowina ......................................................................................................... 30 Tabelle 22: Thermische Kraftwerke (Braunkohle) in Planung ................................................................................................. 31 Tabelle 23: Berechnung des EE-Anteils in den einzelnen Sektoren beim Endenergieverbrauch (ktoe) in der FbuH ............................................................................................................................................... 35 Tabelle 24: Überblick: Stromerzeugung aus EE (Prognose bis 2020) in der FBuH ...............................................................35 Tabelle 25: Strukturdaten zur Bauwirtschaft in Bosnien und Herzegowina .......................................................................... 39 Tabelle 26: Erteilte Baugenehmigungen nach dem Typ der Tätigkeit in 2014 ....................................................................... 39 Tabelle 27: Wert des Hochbaus in Bosnien und Herzegowina (in Mio. Euro) ....................................................................... 40 Tabelle 28: Wert der fertiggestellten Wohngebäude (in Mio. Euro) ....................................................................................... 40 Tabelle 29: Wert der fertiggestellten Nichtwohngebäude (in Mio. Euro) .............................................................................. 40 Tabelle 30: Anzahl und Fläche der fertiggestellten Wohn- und Nichtwohngebäude und Wohnungen ................................. 41 Tabelle 31: Fertiggestellte Wohnungen nach Baugröße und Zimmeranzahl ........................................................................... 41 Tabelle 32: Strukturdaten der fertiggestellten Nichtwohngebäuden ...................................................................................... 42 Tabelle 33: Erteilte Baugenehmigungen für Wohnungen in den Hochbauobjekten 2014 .................................................... 43 Tabelle 34: Strukturdaten zum Wert im Tiefbau (in Mio. Euro)..............................................................................................45 88 IX. BILDVERZEICHNIS Abbildung. 1: Karte Bosnien und Herzegowinas ......................................................................................................................... 6 Abbildung 2: Warenaustausch von BuH mit Deutschland (in Mio. Euro) .............................................................................. 10 Abbildung 3: Struktur der b-h Importprodukte aus Deutschland in 2014 (gesamt 887 Mio. EUR) ...................................... 10 Abbildung 4: Struktur der b-h Exportprodukte nach Deutschland in 2014 (gesamt 670 Mio. EUR) ..................................... 11 Abbildung 5: Geografische Verteilung der Fernwärmesysteme in BuH .................................................................................. 18 Abbildung 6: Anteil der einzelnen Energieträger beim Gesamtenergieverbrauch ................................................................. 20 Abbildung 7: Endstromverbrauch nach Verbrauchersektoren 2013 ........................................................................................ 22 Abbildung 8: Durchschnittliche Strompreise (2010-2014) ...................................................................................................... 25 Abbildung 9: Energierelevante Behörden in BuH .....................................................................................................................28 Abbildung 10: Klimakarte Bosnien und Herzegowinas ............................................................................................................38 Abbildung 11: Energieverbrauch nach Sektoren ....................................................................................................................... 51 Abbildung 12: Zielvorgabe: Energieeinsparungen nach Sektoren bis 2018............................................................................. 51 Abbildung 13: Die Relationen zwischen dem NEEAP BiH und den anderen EEAPs .............................................................. 52 Abbildung 14: SWOT-Analyse Bosnien und Herzegowina ....................................................................................................... 63 89 X. QUELLENVERZEICHNIS Aktiengesellchaft Toplana Banja Luka (Toplana A.D. Banja Luka): Cijenovnik toplotne energije sa primjenom od 01.08.2011 (Preisliste Wärmeenergie tritt in Kraft ab den 01.08.2011). http://www.toplanesa.co.ba/docs/cjenovnik.pdf (Abrufdatum: 22.05.2015) Al-Jazeera: Poticanje energetske efikasnosti u BiH (Förderung der Energieeffizienz in BuH). Veröffentlicht 12.01.2015 unter http://balkans.aljazeera.net/vijesti/poticanje-energetske-efikasnosti-u-bih (Abrufdatum: 04.06.2015) BH Gas: Aktivitäten 2015 unter http://www.bh-gas.ba/index.php/bih/aktivnosti (Abrufdatum: 02.06.2015) Centar za održivi razvoj (Zentrum für nachhaltige Entwicklung): Primjer Distrikta Brčko. Analiza ekonomske i razvojne prednosti provođenja programa energetske efikasnosti u lokalnim zajednicama BiH. (Beispiel Distrikta Brčko. Analyse der wirtschaftlichen und Entwicklungsvorteile bei der Durchführung von Energieeffizienzprogrammen in lokalen Gemeinschaften BiH) Brčko/Tuzla 2014. Unter http://www.cor.ba/publikacije/brosure/Analiza%20provodjenja%20programa%20energetske%20efikasnosti. pdf (Abrufdatum 04.06.2015) Ceteor: Zaključći i preporuke konferencije „Energetska efikasnost i obnovljivi izvori energije“ (Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen der Konferenz „Energieeffizienz und Erneuerbare Energie“), Zenica 04/05. Oktober 2012. Unter http://www.ceteor.ba/images/web_zakljucci_i_preporuke_konferencije_zeps.pdf (Abrufdatum 08.06.015) Cin (Centar za istraživačko novinarstvo): Energetski potencijal u BiH (Energiepotenzial in BuH), Sarajevo, Januar 2015 unter https://www.cin.ba/energopotencijal/energopotencijal.pdf (Abrufdatum 22.05.2015) Dena: Länderprofil Bosnien und Herzegowina. Informationen zur Nutzung und Förderung von erneuerbaren Energien für Unternehmen der deutschen EE-Branche. Hrsg. Deutsche Energie-agentur GmbH. Berlin, März 2012. DERK (Staatliche Stromregulierungskomision): Jahresbericht 2014, Sarajevo Dezember 2014, unter www.derk.ba. (Abrufdatum; 26.05.2015) eKapija: Iako se grade i planiraju, nove termoelektrane izložene riziku? (Auch wenn der Bau und die Planung des neues Kraftwerks Risiken ausgesetzt ist?), veröffentlich: 10.04.2015 unter: http://ekapija.ba/bs/Vijest/vijesti/iako-se-grade-i-planiraju-nove-termoelektrane-izlozene-riziku-/51043 (Abrufdatum: 04.06.2015) eKapija: Tržište električne energije u BiH je otvoreno, ali pomaka još nema (Strommarkt in BuH ist geöffnet, aber eine Weiterentwicklung ist nicht zu sehen ), veröffentlich: 16.04.2015 unter: http://ekapija.ba/bs/Vijest/vijesti/trziste-elektricne-energije-u-bih-je-otvoreno-ali-pomaka-jos-nema/51238 (Abrufdatum: 04.06.2015) Energetska efikasnost u zgradarstvu (Energieeffizienz im Bauwesen): Sa riječi na djela veröffentlicht am 11.05.2015 auf der Website Portal frontal.ba. (Abrufdatum 28.05.2015) EP HZ-HB - Elktroprivreda Hrvatske zajednice Herceg Bosne unter http://www.ephzhb.ba/ EPBiH – Elektroprivreda Bosne i Hercegovine unter http://www.elektroprivreda.ba/ EPS – Elektroprivreda Republike Srpske unter http://www.ers.ba/ Expertengespräche mit Vertretern folgender Unternehmen/Institutionen: - Alfa Therm d.o.o. - Ceteor d.o.o. - GIZ - Ornament d.o.o. - UNDP 90 - Xella d.o.o. Federlano ministarstvo za prostorno uređenje (Föderales Ministerium für Raumordnung) unter www.fmpu.gov.ba FERK (Regulierungskommissin für Energie in der FBuH) Webseite www.ferk.ba FIPA (Foreign Investment Promotion Agency BiH): Energy Sector, Sarajevo http://www.fipa.gov.ba/publikacije_materijali/brosure/Energy%20sector.10.07.2014.pdf 26.05.2015) Gesetzgebung unter http://www.ferk.ba/_ba/legislativa Lizenzen unter http://www.ferk.ba/_ba/dozvole 2014, unter (Abrufdatum: First National Energy Efficiency Action Plan 2010-2018 – Final Draft, Februar 2012 FMERI - Federalno ministarstvo energije, rudarstvo i industrije (Föderales Ministerium für Energie, Bergbau und Industrie: Završni seminar (Abschließendes Seminar ) „Implementacija ESCO modela u javnom sektoru u BiH“ („Implementierung des ESCO Modells im öffentlichen Sektor in BuH“). Sarajevo 20. Januuar 2015. Unter: http://www.fmeri.gov.ba/zavrsni-seminar-implementacija-esco-modela-u-javnom-sektoru-bih-uorganizaciji-fmeri.aspx (Abrufdatum 27.05.2015) Font za zaštitu okoliša FBiH (Umweltschutzfond der FBuH) unter http://www.fzofbih.org.ba/v2/index.php GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica lokalne samouprave u oblasti upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz usvojenih zakona o energetskoj efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen Selbstverwaltungen im Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2-Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja Luka, September 2014. Unter http://www.sustainable-energybih.org/wpcontent/uploads/2014/12/Pregled-zakonskih-obaveza-jedinica-lokalne-samouprave-u-oblasti-EE-i-RESSeptembar-2014.pdf GIZ funded project „Energy Efficiency Consultancy in Bosnia and Herzegovina“: Pregled zakonskih obaveza jedinica lokalne samouprave u oblasti upravljanja energijom, energetske efikasnosti, primjene obnovljivih izvora energije, lokalnih planova energetske efikasnosti i emisija CO2, koje proizilaze iz usvojenih zakona o energetskoj efikasnosti i pratećih propisa (eine Übersicht der rechtlichen Verpflichtungen der kommunalen Selbstverwaltungen im Bereich des Energiemanagements, der Energieeffizienz, Benutzung der erneuerbaren Energien, der kommunalen Energieeffizienzpläne und CO2-Emissionen, gemäß den verabschiedeten Gesetzen über die Energieeffizienz und den begleitenden Verordnungen) – Intergraler Bericht von Semin Petrović, Sarajevo / Banja Luka, März 2014. GTAI (Germany Trade & Invest) – Jan Triebel: - Wirtschaftstrends kompakt Jahresmitte 2014 - Bosnien und Herzegowina, Stand Oktober 2013 unter http://www.gtai.de/GTAI/Content/DE/Trade/Fachdaten/PUB/2014/06/pub201406278003_19153_wirtscha ftstrends-kompakt---bosnien-und-herzegowina--jahresmitte-2014.pdf (Abrufdatum 11.06.2015) - Bosnien und Herzegowina setzt weiterhin vor allem auf Braunkohle und Wasserkraft, veröffentlicht am 09.05.2014 unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=bosnien-undherzegowina-setzt-weiterhin-vor-allem-auf-braunkohle-und-wasserkraft,did=1008708.html (Abrufdatum: 04.05.2015) - Sektorenprogramm Erneuerbare Energie und Energieeffizeinz , veröffentlicht am 27.01.2015 unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/ProjekteAusschreibungen/Entwicklungsprojekte/suche,t=se ktorprogramm-erneuerbare-energien-und-energieeffizienz,did=1162860.html (Abrufdatum 03.06.2015) - Bosnien und Herzegowina erwartet 2015 weitere wirtschaftliche Belebung, veröffentlicht am 29.01.2015 unter http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=bosnien-und-herzegowina-erwartet-2015wirtschaftliche-belebung,did=1163872.html (Abrufdatum: 22.05.2015) - Außenhandel Bosnien Außenhandelspartner und Herzegowinas steigt des Balkanlands, wieder stärker. veröffentlicht Deutschland 2014 wichtigster am 29.05.2015 unter 91 http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/suche,t=aussenhandel-bosnien-undherzegowinas-steigt-wieder-staerker,did=1248730.html (Abrufdatum 03.06.2015) IEA: Energiebilanz für Nicht-OECD Länder; Energy_Balances_of_Non-OECD_Countries Ausgabe 2014 unter http://www.iea.org/bookshop/642- IMF (International Monetary Fund) unter http://www.imf.org/external/country/BIH/index.htm KJKP „Toplane Sarajevo“ d.o.o. - Kantonalno javno komunalno preduzeće za proizvodnju distribuciju toplotne energije d.o.o. 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Unter http://www.unep.ba/tl_files/unep_ba/PDFs/Izvjestaj_prelom_BOS_10-2013_elektonski.pdf (Abrufdatum 09.06.2015) Nihad Harbaš/Elvedin Adžem: Značaj korištenja energetski efikasnih otvora – Energija je motor razvoja svakog društva (Die Bedeutung der Verwendung von energiesparenden Öffnung – Energie als Motor der gesellschaftlichen Entwicklung). Im m-Kvadrat. Nihad Harbaš: Benefiti implementacije mjera energetske efikasnosti u javnom i stambenom sektoru u BiH (Die Vorteile der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen in öffentlichen und Wohnungssektor in Bosnien und Herzegowina). In: m-Kvadrat Nr. 60 (2013), S.22-25. 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(Abrufdatum: 04.06.2015) 92 - Index der Produktion im Bauwesen in BuH (Indeksi proizvodnje u građevinarstvo u BiH) – viertes Drittel 2014. Sarajevo 20.02.2015. (Abrufdatum: 05.06.2015) - Erteilte Baugenehmigungen in BuH (Izdata odobrenja za građenje u BiH) – viertes Drittel 2014. Sarajevo 20.02.2015. (Abrufdatum: 05.06.2015) - Energiestatistik (Statistika Energije) – für die Jahre 2010, 2011, 2012, 2013, 2014. Sarajevo, 2015 (Abrufdatum: 24.04.2015) - Wirtschaftsstatistiken (ekonomske statistike) – Jahr 2013, 2014 (Abrufdatum 19.06.2015) - Jährlicher Bericht über die Bauarbeiten in BiH – Jahr 2013 (Abrufdatum 05.06.2015) Toplane Sarajevo: Preisliste der Dienstleistungen, unter http://www.toplane-sa.co.ba/. (Abrufdatum: 21.05.2015) Toplana A.D. Banja Luka: Preiliste Wärmeenergie, unter http://www.bltoplana.com/. (Abrufdatum: 22.05.2015) Trivanović, Biljana: Status of development of ESCO market and policies in Bosnia and Herzegovina. 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