Zurück zu den Schafen im Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt

Transcrição

Zurück zu den Schafen im Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt
Der Pfaffenhofener
Ausgabe 12 / KW 50
FREITAG, 14. DEZEMBER 2012
Preis: unbezahlbar
Interessante Streitkultur
Die Spur der Zipfelmütze
Der Berater und Coach Andreas Schüler
sieht vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
Der Weihnachtsmann trägt seinen Koffer
durch die Stadt – wir heften uns an seine Fersen
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Seite 3–5
YOKTE KUH
Roland Scheerer erhält
nächtlichen Besuch aus
dem Maya-Kalender
Seite 2
IDEAL DES DIENENS
Hellmuth Inderwies
blickt auf 30 Jahre
Rotary Club
Seite 6
WINTERBÜHNE
Mit Veranstaltungen
über den Jahreswechsel
Seite 7
EXPLOSIV
Emotionen, Natur,
Politik – Kunst vom
Kunstkreis
Seite 8
Wir wünschen
allen unseren Lesern
frohe und erholsame
Weihnachtstage und
einen guten Rutsch
in ein erfolgreiches
neues Jahr 2013!
Zurück zu den Schafen im Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt
von Lorenz Trapp
Heute hab ich’s ein kleines Bisschen
eilig. Weihnachten steht vor der Tür.
Ich stehe wie ein Ochs vorm Christkindlmarkt. Und ich habe noch keine
Geschenke für meine Lieben, nicht
mal einen blassen Schimmer davon,
was ich ihnen schenken möchte, zum
Fest der Freude. Aber es ist ja noch
Zeit. Zeit auch, durch die Budenstraße zu schlendern und weihnachtlich
inspiriert die Gedanken in das Glühweinfass plumpsen zu lassen.
Wissen Sie eigentlich, dass Weihnachtsmärkte nicht von Wichtelzauberern oder geschmeidigen Marketing-Experten erfunden worden
sind, sondern bereits im 14. Jahrhundert den Bürgern Gelegenheit
boten, sich – zu Beginn der kalten
Jahreszeit – mit Fleisch und Wintersachen einzudecken? Auch spätmittelalterlichen Handwerkern wie
Spielzeugmachern,
Korbflechtern
oder Zuckerbäckern wurde dann erlaubt, ihre Verkaufsstände auf dem
Markt zu errichten, wo der edle Ritter und die stolze Rittersfrau, wenn
zum Basteln zu ungeschickt oder
mit Ritterlichkeit voll ausgelastet,
kleine Weihnachtsgeschenke für
ihre Kinder kaufen konnten. Eine
hübsche Vorstellung für Nostalgiker: Geschnitztes, Körbchen und
Süßigkeiten unterm Weihnachtsbaum; Playstation und Markenklamotten gab’s ja damals noch nicht.
Doch Stände mit gerösteten Kastanien, Nüssen und Mandeln standen
auch im Mittelalter schon rum. Die
Schweizer hatten nur das Rezept für
Raclette noch nicht freigeschaltet.
Hätte „Raclette auf Baguette“ einen Weihnachtsmarkt gerettet? Nie
und nimmer: Das Baguette wurde
nämlich erst ein paar hundert Jahre später erfunden. Heute allerdings
schmeckt sie, die Kombination.
Jetzt der Glühwein. Um ein Pils he-
rum ist mir eine Kneipe lieber; so ein
Glühwein aber gehört zum Weihnachtsmarkt wie ein Flügel zum
Engel, außerdem kann man sich an
einer Tasse die Finger besser aufwärmen. Wohlig müde macht die
dritte Tasse, und irgendwie schleicht
sich ein Bett klammheimlich in
mein Gemüt. Oh mei, da schau her,
Kutschfahrten werden auch angeboten, ein Traum: Mit der Kutsche ins
Hotel, romantisches Hufgeklapper,
ein bisschen Peitschenknall. Warum
bloß fällt mir jetzt ein Stunden-Hotel
ein?
Richtig. So ist es immer. Kaum
kommt mir im Wald einer entgegen,
denke ich gleich das Schlimmste:
„Bestimmt ein Räuber!“ Und ich
glaube es weiter, selbst wenn sich
herausstellt, dass es nur der harmlose Dorfdepp ist, der sich verlaufen
hat. Und kaum baut einer ein Hotel,
so wie jetzt neben der großen Kreuzung an der Fraunhoferstraße, den-
ken manche sofort an ein Hotel für
ein-, nein: zweisame Stunden. Weil
sie wohl aus Erfahrung wissen, dass
Stunden-Hotels an Autobahnzubringern liegen. Es bleibt ein Kreuz mit
der Logik: Nicht alles am Autobahnzubringer ist ein Stunden-Hotel.
Auch wenn sie’s gerne so hätten. Jetzt
noch einen glühenden Wein, dann
fang ich an zu singen: „Ich wünsch
mir ‘ne kleine Miezekatze für mein
Stunden-Hotel“.
Wochenendhaus muss es korrekterweise heißen. Wissen Sie eigentlich
noch, dass dieses Lied – vor exakt
vierzig Jahren – der Weihnachtshit des Jahres 1972 war? Zum Vortrage gebracht hat es ein gewisser
Wum, seines Zeichens ein nicht vom
Schicksal, sondern vom großen Humoristen Loriot gezeichneter Hund,
der sich in jenen Zeiten mit einem
gewissen Herrn Thoelke im Fernsehempfangsgerät um einen großen
Preis kümmerte. Für uns hat’s dieses
Jahr mit dem großen Preis nicht so
ganz geklappt, obwohl einige Persönlichkeiten aus unserer schönen
Stadt extra in einem DüsseldorfHotel übernachtet haben, um vor Ort
zu sein, wenn der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ans geliebte Wunsiedel
verliehen wird. Und Bürgermeister
Thomas Herker durfte Udo Wachtveitl die Hand schütteln, Sie wissen
schon, Tatort!
Zurück nun zu den Schafen! Ach
ja, im Schafstall vor dem Rathaus
steht übrigens auch eine Ziege;
seit wann Ziegen zu den Paraphernalien eines Weihnachtsmarktes
gehören, weiß ich nicht, und außerdem hab ich’s jetzt doch ein kleines
Bisschen fertig, äh, eilig. Ich habe
noch keine Geschenke für meine Lieben, und auf dem Christkindlmarkt
hab ich – vor lauter Glühwein –
nichts gefunden. Aber es ist ja noch
Zeit, stade Zeit. Wenn wir die nicht
hätten!
STADTKULTUR
Seite 2 | Der Pfaffenhofener
Und am Ende kommt das Licht
Liebe Pfaffenhofenerinnen
und Pfaffenhofener,
ein Jahr geht zu Ende, ein neues
steht bevor – Zeit, ein wenig zur
Ruhe zu kommen, Rückblick und
Ausschau zu halten. Die Stadt
Pfaffenhofen hat im Jahr 2012
wieder große Investitionen getätigt. Vor allem haben wir wichtige
Baumaßnahmen begonnen bzw.
abgeschlossen, die für die Infrastruktur dringend notwendig
sind, so z.B. drei Kinderkrippen,
eine Dreifachturnhalle im Schulzentrum sowie Sanierungen von
Straßen, Kanälen und Wasserleitungen.
Zukunftsweisende Themen haben wir im Rahmen des „großen
Mitmischens ‘12“ behandelt und
gemeinsam mit Fachleuten sowie
engagierten Bürgerinnen und Bürgern ein Stadtentwicklungskonzept und einen Aktionsplan zum
Klimaschutz erarbeitet.
Eine der größten Aufgaben des
Stadtrats wird es nun sein, bei einer Klausurtagung im Januar die
Weichen für die Arbeit der nächsten fünf Jahre zu stellen und anstehende Projekte sowohl zeitlich
als auch personell abzustimmen.
Und auch wenn die Kommunalwahlen 2014 ihre Schatten bereits
vorauswerfen, hoffe ich stark,
dass wir fraktionsübergreifend
einen Konsens finden, damit wir
die Entwicklung unserer Stadt
gemeinsam und verlässlich vorantreiben können.
Neuland betritt die Stadt Pfaffenhofen am 1. Januar: Dann nehmen
die neu gegründeten Stadtwerke formal ihre Arbeit auf. Zunächst ist dies nichts Weiteres als
ein Rechtsformwechsel, aber im
Zuge der Umstrukturierung der
Bereiche Wasser und Abwasser
sowie mittelfristig auch mit der
Rekommunalisierung des Stromnetzes wird sich die Gründung des
Kommunalunternehmens
auch
wirtschaftlich auszahlen. In jedem
Fall werden die Stadtwerke Pfaffenhofen auf Dauer DER Versorger für alle Haushalte sein.
Im März steht die Neuauflage der
Regionalmesse als Nachfolger der
früheren Hallertauer Messe auf
unserem Terminkalender. Außerdem gibt es zwei besondere Jubiläen zu feiern: Die Stadterhebung
vor 575 Jahren ist ein guter Grund
für ein kleines Bürgerfest und zum
120. Geburtstag des Heimatdichters Joseph-Maria-Lutz werden
wir Paradiesspiele veranstalten,
die sicher nicht nur uns Pfaffenhofener, sondern auch viele Besucher aus der ganzen Umgebung
verzaubern werden. Ein weiterer
Veranstaltungshöhepunkt ist der
Start der Bayern-Rundfahrt der
Radprofis am 22. Mai hier in Pfaffenhofen.
Noch viele weitere Aktionen und
Maßnahmen werden uns im Jahr
2013 begleiten. Bevor wir uns aber
in die anstehenden Projekte und
Planungen stürzen, wollen wir
das Jahr 2012 möglichst stressfrei ausklingen lassen und an den
Weihnachtsfeiertagen auch ein
wenig zur Ruhe kommen.
Allen, die ehrenamtlich tätig sind
und die in den letzten zwölf Monaten mitgewirkt haben an der
Gestaltung unserer Stadt, darf
ich zum Jahresende ganz herzlich
Danke sagen für ihr Engagement.
Ich wünsche Ihnen allen ein schönes, friedliches Weihnachtsfest
und ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr!
Herzlich Ihr
Thomas Herker
1. Bürgermeister
Freitag, 14. Dezember 2012
von Claudia Erdenreich
Die Dunkelheit schlägt so manchem
aufs Gemüt, trübsinnig wird der eine,
arg verschlafen der andere. Sonnenlicht soll helfen, doch das ist rar in
diesen Tagen zwischen Nebel und
Schneematsch. Die Menschheit hat
von alters her so einiges angestellt,
um die Dunkelheit besser zu ertragen, ja, sie am allerbesten gleich
nachhaltig zu vertreiben und mit ihr
die Geister, die sich bei Nacht um
die eine oder andere Ecke drücken.
Da Nachhaltigkeit in Pfaffenhofen
ein zentraler Begriff geworden ist,
wollen wir auch bei der Geister- und
Dunkelheitsvertreibung auf der sicheren Seite sein, ganz so wie unsere
Vorfahren vor tausenden von Jahren,
die jedes Jahr aufs neue zweifelten,
ob es auch wirklich irgendwann wieder heller wird. Auch wir sind uns da
nicht ganz sicher, wo früher Glühwein, Besinnung und ein bisschen
Aberglaube zu den Raunächten aus-
von Roland Scheerer
Der Hype, der um dem Maya-Kalender gemacht wurde, hat sich
ja nun als reichlich überzogen
herausgestellt. Am einundzwanzigsten Dezember ist es endlich
soweit, aber jetzt hat jemand, der
sich auskennt, die alten Wandinschriften nochmal vor Ort nachgelesen, und dort steht eigentlich
nur: Am einundzwanzigsten Dezember zweitausendzwölf wird
die Gottheit Yokte Kuh kommen
und einer bedeutenden Persönlichkeit ein Gewand überreichen.
Ich möchte die Bedeutung dieses
bevorstehenden Ereignisses gewiss nicht schmälern oder ins
Lächerliche ziehen – zumal es
sich um ein dienstliches Gewand
handeln soll, das mit beeindruckenden Würden und Ehren verknüpft ist – aber es ist doch nicht
ganz das, was man sich in der zurückliegenden Zeit so – nun ja, eigentlich doch lustvoll – ausgemalt
hat.
Welche Persönlichkeit könnte gemeint sein? Und wie wird das Gewand aussehen?
Es ist kurz nach Mitternacht am
einundzwanzigsten
Dezember.
Draußen der übliche Sumpf, vier
Grad plus. Es klingelt. Ich gehe
zur Tür. Ein Indio-Typ steht draußen mit Häkelmütze. Er bringt ein
Paket. Was kann das sein? Er entschuldigt sich, so spät zu stören.
Oder so früh, wie man‘s nehme.
ICH: Kein Problem.
ER: Mein Name ist Yokte Kuh.
Aus Guatemala. Es ist nur wegen der Prophezeiung, Sie wissen
schon, die Kalenderumstellung.
ICH: Die Prophezeiung!
YOKTE KUH: Haben Sie von der
Prophezeiung gehört?
ICH: Mann, ich glaub‘s nicht!
Yokte Kuh! Kommen Sie rein!
Vorsicht, Sie werfen den Schirmständer um mit Ihrem Paket.
Kann ich was zu trinken anbieten?
YOKTE KUH: Vielleicht ‘ne heiße
Schokolade. Wissen Sie eigentlich, dass wir die Schokolade erfunden haben?
ICH: Und ich dachte immer, das
wären die Azteken gewesen.
YOKTE KUH: Mir doch egal, was
Sie dachten.
ICH: Tschuldigung, ich wollte
Sie nicht bloßstellen. Hier geht‘s
lang, das Paket können Sie gleich
da auf dem Küchentisch lassen.
Sagen Sie, was ich schon immer
fragen wollte, dieser Name, Yokte...
YOKTE KUH: Kuh, nein das hat
nichts mit dem Rindvieh zu tun.
Da werde ich ja immer wieder...
ICH: ... nach gefragt, schon klar.
Hab ich mir gleich gedacht, dass
das gar nichts damit zu tun hat,
ich wollte eigentlich nur die Bestätigung. So, aber jetzt packen
Sie mal den Fummel da aus.
YOKTE KUH: Ähem, da ja nun
der Augenblick gekommen ist...
ICH: Vorsicht, Sie zerreißen die
Umverpackung.
YOKTE KUH: So, da isses. Wollen
Sie sich‘s mal hinhalten? Sie haben
doch einen Spiegel im Flur. Wollen
Sie‘s nicht gleich mal überziehn?
Na, und wie finden Sie‘s überhaupt?!?
ICH: Also.
YOKTE KUH: Raus mit der Sprache.
ICH: Darf ich sagen?
YOKTE KUH: Na los doch.
ICH: Für mich sieht das jetzt aus
wie ein ganz normaler Pulli. So
gestreift und mit Tribal-Motiv auf
der Schulter, wie von dem Modediscounter unten in der Fraunhoferstraße, wie heißt der Laden…
YOKTE KUH: - ICH: Entschuldigung! Sicher habe
ich einfach nur keine Ahnung von
Mode.
YOKTE KUH: Passt schon. Es ist
in Ordnung.
ICH: Sind Sie jetzt gekränkt?
YOKTE KUH: Wir wollten noch so
Fransen drannähen. Aber es war
dann zeitlich bisschen eng. Ursprünglich wollten wir sogar selbst
was weben.
ICH: Nichts für ungut, aber da hätten Sie doch jetzt dreizehntausend,
oder wie viel Jahre Zeit gehabt...
YOKTE KUH: Sie wissen, wie das
ist. Man fängt in letzter Minute
an, und dann klappt was nicht, es
kommt was dazwischen, und jeder
schreit rum, die Prophezeiung, die
Prophezeiung muss erfüllt werden,
reichte, halten wir heute mit Zauber,
Kultur und Illumination dagegen,
mindestens eines davon wird schon
helfen.
Der Wichtelzauber hilft auf jeden
Fall, immerhin haben sich die Wichtel dieses Jahr schon vermehrt, verdoppelt sozusagen. Von Kultur kann
man in der Kreisstadt nie genug kriegen, da ist die Jahreszeit ganz egal,
Kultur ist auf jeden Fall ein Zaubermittel gegen den Winterschlaf. Und
bei der Illumination ist nicht ganz
klar, ob sie eher Geister vertreiben
oder Häuser erhellen soll, auf jeden
Fall regt sie die Menschen an, zum
anschauen und fantasieren. Wenn
das alles mit ein bis drei Glühwein
auf dem Weihnachtsmarkt kombiniert wird, dann schleichen am Ende
nicht weniger, sondern eher mehr
Geister um die Häuser.
Doch eines ist sicher, ob wir nun
schlafen, zaubern oder trommeln:
Es wird wieder heller werden, sehr
bald!
das ist dann auch kontraproduktiv...
ICH: Wem sagen Sie das...
YOKTE KUH: Aber wenn Sie mal
genau hinschauen, gucken Sie, da,
das Etikett.
ICH: Haben Sie das da reingenäht?
YOKTE KUH: Meine Frau hat
das da reingenäht. Das „Made in
Bangladesh“-Etikett rausgetrennt
und dafür unseren eigenen Text
reingenäht. Sehn Sie, da steht jetzt
nochmal die ganze Prophezeiung
im Wortlaut zum Nachlesen, und
drunter das Datum vom heutigen
Tag. Meine Frau hat das gestickt.
ICH: Das ist schön geworden. Mit
dem Silberfaden, diese feinen, geheimnisvollen Schriftzeichen...
YOKTE KUH: Finden Sie echt?
ICH: Das Etikett ist fast zu schön
für so einen Pulli von der Stange.
Das würde ich mir wieder raustrennen und einrahmen.
YOKTE KUH: Jetzt übertreiben
Sie aber.
ICH: Nein, das war ganz ehrlich
gemeint. Wie lang hat Ihre Frau
denn an dem Etikett gestickt, das
muss ja eine Heidenarbeit gewesen
sein, diese winzigen...
YOKTE KUH: Geht schon, wir
haben ja eine Digitalnähmaschine, die habe ich ihr letztes Jahr zu
Weihnachten geschenkt. Heute ist
das eine Sache von ein paar Minuten. Sie müssen halt nur das Motiv
irgendwo einscannen und mit Bluetooth auf die Nähmaschine übertragen.
ICH: Und ... wo haben Sie die dann
eingescannt?
YOKTE KUH: Mein Schwager, der
macht im Nebenberuf ein bisschen
so Kitschzeug für die Touris oben
in Yucatan, wenn die im Urwald
die Tempel besichtigen, wollen sie
immer gern noch ein Andenken
mitnehmen zum Rumzeigen, und
dann malt er ihnen so ein paar Ma-
ya-Hieroglyphen auf ein Stück
Rinde mit einem Lackstift, und
das ist dann voll authentisch und
so... Und da haben wir ihn gebeten, und da war er so nett und
hat uns das geschrieben, und wir
haben‘s dann eingescannt.
Ich: Und das ist jetzt der Originaltext von der jahrtausendealten
Weissagung?
YOKTE KUH: Ich geh mal davon
aus.
ICH: Sie gehen davon aus?
YOKTE KUH: Da geh ich einfach
mal von aus. Die Hieroglyphen
beherrscht heute natürlich keiner mehr. Jedenfalls keiner, den
ich kenne. Eine Handvoll Archäologen vielleicht, weltweit. Aber
von denen habe ich noch keinen
getroffen.
ICH: Ihr Schwager?
YOKTE KUH: Bei dem geht‘s ja
mehr darum, dass die Schrift einigermaßen aussieht. Ob die jetzt
... konkret eine Bedeutung hat,
mein Gott, ich denke, Sie und ich,
wir wissen ja, wie‘s gemeint ist,
und weil das Etikett eh keiner lesen kann, wird Ihnen wohl auch
keiner kommen und sagen, das
und das steht da, und das und das
steht da aber nicht. Und insofern
ist es ja ganz Wurscht, was da
drauf ist. Da muss man mal pragmatisch sein. So, und ich müsste
dann mal langsam wieder. Sagen
Sie, dürfte ich bei Ihnen nochmal
kurz aufs Klo?
ICH: Aber sicher. Und ... und
dann wollte ich mich auf jeden
Fall noch bedanken. Also, dafür,
dass ich der Auserwählte bin. Da
haben Sie ja sicher lange überlegt, bis sie jemanden gefunden...
YOKTE KUH: Das war jetzt eher
Zufall, dass es gerade auf Sie...
ICH: Ich fühle mich aber trotzdem sehr geehrt.
YOKTE KUH: Ja, da dürfen Sie
sich auch geehrt fühlen, gell. Ich
schau dann in dreizehntausend
Jahren mal wieder vorbei. Wo war
gleich der Ausgang? Ach, und das
wollte ich noch sagen, bitte nur
mit dreißig Grad waschen, sonst
haben Sie bald keine Freude mehr
an dem Kleidungsstück. Und es
soll ja doch eine Zeitlang...
ICH: Soll ich der Menschheit
denn noch irgendeine Botschaft
von Yokte Kuh...
YOKTE KUH: Botschaft an die
Menschen? Da haben Sie mich
jetzt ein bisschen kalt erwischt,
da hab ich mir jetzt in der Eile gar
keine Gedanken mehr gemacht.
ICH: So in dem Stil, gebt Acht auf
den Planeten, wenn eure Kinder
dereinst, in dreizehntausend-soviel Jahren, Yokte Kuhs Wiederkehr erleben sollen?
YOKTE KUH: Also, wenn Sie unbedingt was predigen wollen, da
gebe ich Ihnen den Rat, predigen
Sie, was die Leute hören wollen.
Da bin ich immer gut mit gefahren, und da haben Sie am wenigsten Ärger mit. Und viel Spaß
noch mit dem Pulli.
ICH: Yokte Kuh! … Nur noch ein
Rauchwölkchen im Flur … ein
leichter Duft nach Kakao. Jetzt
ist er verschwunden. Dabei wollte
er doch eigentlich nochmal aufs
Klo.
„Ja is‘ denn jetz‘ scho‘ Weihnachten?“ Des Herrn Beckenbauer geflügelte Frage ist in diesen Zeiten durchaus
berechtigt, hat sich doch der Beginn der stillen Tage aus hier nicht zu erläuternden Gründen – mit Lebkuchen
und Schoko-Nikoläusen als süße Speerspitze – beinahe schon in den Herbst zurück gearbeitet und schickt nun
als Protagonisten auf die Piste einen omnipräsenten Weihnachtsmann – wie die legendären Wichtel ausgestattet mit Zipfelmütze. Claudia Erdenreich und Lorenz Trapp sind ihr durch die Stadt gefolgt.
Die Vorweihnachtszeit gehört auch
für die Mitarbeiter von Banken nicht
zu den ruhigsten Zeiten im Jahr,
trotzdem ist nun etwas weihnachtliche Stimmung in der Hauptstelle
der Hallertauer Volksbank eingekehrt. Schülerinnen und Schüler der
Krippenschnitzschule im polnischen
Zakapone stellen dort im Eingangsbereich eine Krippe mit beinahe lebensgroßen Figuren aus. Sie trägt
den Titel „Bethlehem und die Suche
nach Gott“ und ist für Kunden wie
Besucher rund um die Uhr zugänglich – besinnlich und fröhlich! (ce)
Wer immer die Geschenke bringt,
Weihnachtsmann oder Christkind,
derjenige hat nun in Pfaffenhofen
kein Problem mehr zu parken. Das
neu eröffnete Parkhaus Zentrum in
der Auenstraße von Trend Immobilien bietet 120 öffentlich zugängliche
Parkplätze in Extrabreite. Da finden auch Rentierschlitten voller Geschenke komfortabel Platz und werden zudem nicht eingeschneit. Und
alle anderen, die noch Geschenke
kaufen wollen, können auch parken
und bekommen zudem in 42 Geschäften die Parkgebühren.
(ce)
Morgenstund‘ hat Müsli im Mund!
Wir wissen nicht, ob der in primitiveren Kulturen auch als Santa
Claus bekannte Herr, der in unseren
Breiten eher als Wikinger-Wolf im
Weihnachtsmann-Pelz durch die
Gassen stapft, statt eines weichen
Eis Körnerspeisen zu sich nimmt.
Zeit und Gelegenheit hätten sich im
„Reformhaus Schultes“ jedenfalls
geboten: Die neue, gemütliche Sitzecke lädt ein zum Aufwärmen, bei
Tee, Kaffee und Punsch (alkoholfrei!
Nicht, dass uns die Rentiere durchgehen) denkt der Kunde dann in Ruhe
darüber nach, was ihm an gesunden
Sachen für die Weihnachtstage noch
fehlt. Schmackhafte Säfte, gesunde
Lebensmittel, ätherische Öle, Naturheilmittel und Naturkosmetik – alles,
was das Herz begehrt und viele Geschenkideen präsentieren Anabelle
und Frank Schultes in der Ingolstädter Straße. Warum Karin Burkhart,
die „gute Fee“ des Ladens in der
Hausnummer 11, so sehnsüchtig zur
gelben Schachtel blickt, können wir
nur vermuten: Vielleicht hat sie einfach noch nicht gefrühstückt. (lot)
Ab geht’s! Nanana, immer langsam
mit den jungen Pferden! So schnell
schießen die Weihnachtsmänner
nicht. Der kleine Benz der Rotarier
wartet auf dem Hauptplatz noch auf
einen glücklichen Gewinner, und unser Weihnachtsmann bevorzugt sowieso den bewährten Schlitten mit
Rentier-Stärken – und die Peitsche!
(lot)
Während der Weihnachtsmann schon
seit mehr als … Hoppla, keiner weiß
etwas Genaues! Eines der großen,
ungelösten Rätsel der Menschheit
soll hier nicht gelöst werden. Also:
Während der Weihnachtsmann seit
einiger Zeit sein Unwesen treibt, gibt
es die Firma „Roel – Trikes & Quads“
schon seit mehr als 20 Jahren! Fortbewegungsmittel der besonderen Art
führt Ralf Roel in seinem Geschäft
in der Raiffeisenstraße. Kein Wunder also, dass der Weihnachtsmann
seinen Schlitten vor der Nummer 28
geschmeidig einparkte, um sich nach
einem neuen Gefährt umzusehen.
Und Ralf Roel zeigte ihm, was eine
Harke ist: Er muss es wissen, hat er
doch den Trike-Bau bei einem der
führenden Hersteller von der Pike auf
gelernt, und als er die neuen 2013-er
Quad-Modelle von Cectec – mit serienmäßigem Hinterachsdifferential
und genialer Optik – vorführte, bekam der Weihnachtsmann ganz große
Augen. Draußen aber scharrten drohend die Rentiere am Schlitten. Da
wurden dem Weihnachtsmann die
Füße kalt, und er trat bescheiden den
Rückzug an. „Schade eigentlich“,
meint Ralf Roel, „da hätte er mal anständig Dampf unterm Hintern gehabt!“
(lot)
Halt! Dunkel war’s, der Mond schien
helle, als Santa Claus ganz blitzeschnelle … Bevor ein richtiger Weihnachtsmann auf Tour geht, legt er
noch einen kurzen Boxenstopp ein:
Reiseproviant! Weil ihm eine Pfeife allerdings für seinen Zug durch
die Stadt zu umständlich erscheint,
greift er lieber zur Zigarette – und
legt Wert auf ökologischen Anbau der
Tabakpflanze. Liebevoll gepflückt
sollte sie sein, frei von Zusatzstoffen;
gesund halt. Da ist er bei „Tabak
Bergmeister“ an der richtigen Adresse: Während ihm Anita Poindexter
noch einen Funken aus dem Feuerzeug mit auf den Weg gibt, lässt Junior-Chefin Kirstin Bergmeister einen
kleinen Schalk aus dem Auge blitzen
– so ganz glaubt sie dem Weihnachtsmann nämlich nicht mehr alles –, und
warum ihm Verena Kiss-Lohwasser
ihren roten Schal mitgegeben hat,
wird wohl ewig ein Geheimnis bleiben.
(lot)
Also mit mir, mit mir kann man
das ja machen, dass man mich zum
Friseur schickt, um die Löckchen
abzuschneiden, und sollte ich einmal unrasiert sein – unshaved an
far away from home –, dann habe
ich auch nichts dagegen, wenn mir
jemand die Stoppeln kappt. Aber
der Weihnachtsmann! Dem können
doch nicht, so mir nichts dir nichts,
Haupt- und Barthaar ratzeputz entfernt werden. Wie sieht denn das
aus? Keine Bange: Er war zwar da,
hier beim „Barbier“, gleich neben
dem Rathaus, doch beileibe nicht,
um sich runderneuern zu lassen. Im
Grunde wollte er nur die drei Damen
besuchen, die Herrinnen der scharfen
Messer und Scheren, kurz mal hereinschneien, um seine weihnachtsmännliche Aufwartung zu machen.
Und weil er sowieso schon da war,
ließ er dann eben doch seine Spitzen
schneiden. Wie sonst auch hätte er
dem Charme von Nina und Manuela
widerstehen können – oder gar dem
von Jeanette, die selbst ein Rentiergeweih so nobel aufzusetzen versteht
wie die Königin von Saba ihre Krone?
(lot)
Für Fabian Stahl von der Stahl
GmbH und seine zwölf Mitarbeiter hat der Wichtel dieses Jahr ein
ganz besonderes Geschenk vorbeigebracht: Ein neues Büro direkt am
Hauptplatz Nummer 11. Die Lage ist
ideal, der Präsident der Lebendigen
Innenstadt wird von seinem Büro aus
das Geschehen im Zentrum immer im
Blick behalten. Ein wenig renovieren
muss man noch, ein Tapetenwechsel
hier, ein neuer Boden da, aber Wichtel sind ja für ihren Fleiß bekannt
und nicht umsonst mit den Heinzelmännchen verwandt. Deswegen wird
der Einzug auch noch im Winter erfolgen.
(ce)
Dass Rentiere auf „Hü!“ und „Hott!“
hören, ist ja bekannt, doch was
bringt sie zum Stehen? „Brrrr!“
vielleicht? Irgendwas wird er schon
gerufen haben, als er bei der Firma
„Wema – Zerspanungswerkzeuge“
vorfuhr. Raiffeisenstraße, das Haus
mit der Nummer 9, Werkzeugkultur
in der dritten Generation, da kann
nichts schiefgehen, sagt der Weihnachtsmann, und Recht hat er! Mit
modernster CNC-Technologie fertigt die Firma individuelle Hochleistungswerkzeuge für zerspanende
Prozesse wie Fräsen, Bohren und
Reiben – Eisenbearbeitung universal,
denkt der Weihnachtsmann, die werden wohl der Lage sein, die Kufen
meines Schlittens nachzuschleifen.
„Nachschleifservice – kein Problem“,
begrüßt ihn Max Prem. Er leitet die
Geschäfte der Firma Wema, und der
Weihnachtsmann weiß, dass er auch
ein begnadeter Skifahrer war und ist
– Organisator von Kinder-Skilagern,
mehrmaliger Stadtmeister, Regionsmeister, etcetera pp. Kein Wunder,
dass er mit Skiern durch die Firma läuft, aber warum auch Johann
Hammerschmidt und Paul Schumacher (mit Übergröße) diese seltsamen
Mützen tragen, würde den Weihnachtsmann dann doch interessieren.
Ach was, Hauptsache meine Kufen
sind wieder scharf!
(lot)
Wir wollen Heinz Kindhammer nicht
zu nahe treten. Zwar war der Landschaftsarchitekt ganz vorne dabei, als
die Idee von der „Kleinen Landesgartenschau 2017“ als zartes Pflänzchen
in den harten Boden dieser Stadt
gesetzt wurde, doch ansonsten …
Oder was würden Sie davon halten,
wenn einer ein lächerliches Kinderspielzeug-Elchgeweih aufsetzt und
dabei behauptet, es sei eine wärmende Pudelmütze? Er sei nämlich
sehr verfroren, und außerdem habe
er die Pudelmütze (Sie wissen schon:
Elchgeweih!; aber sagen Sie einfach
nichts) vom Weihnachtsmann bekommen, einem Mann, der berühmt
ist für warme Mützen, eine MützenKoryphäe quasi. Übrigens habe ihm
der Weihnachtsmann bei seinem
kürzlichen Besuch die Pudelmütze
(er glaubt’s tatsächlich!) auf Höhe
des rechten Ohres etwas gelupft, um
ihm vertraulich zuflüstern zu können,
dass er persönlich (also er, der Weihnachtsmann), der er ja hauptsächlich
bei frostigen Temperaturen auf Achse
sei, gar nichts gegen so ein bisschen
Klimaerwärmung habe. Er wisse natürlich noch nicht, wie oft ihn seine
Rentiere für diese unverfrorene Meinung zur Strafe täglich stoßen werden, doch da müsse er durch. Trotz
alledem – warm oder kalt, Klima hin,
Klima her – möchte Heinz Kindhammer Silvester doch lieber in New York
denn in Sydney verbringen. Was das
jetzt wieder zu bedeuten hat? Wir
wissen es nicht. Wir vermuten: Wilma
Kindhammer mag keine Känguruhs
beim Feuerwerk. Oder: Für Sydney
ist die Pudelmütze einfach zu warm.
(lot)
Wie war das doch gleich? Ein guter
Verkäufer verkauft einem EskimoHäuptling sogar einen Kühlschrank?
Und was hat das jetzt mit dem
Weihnachtsmann zu tun? Nichts!
Der Geschenkebringer ist lediglich
gut befreundet mit dem EskimoHäuptling, der im Sommer auf seine Rentiere aufpasst und der, wenn
der gute Mann sich wieder auf den
Weg zu den bereitgestellten Stiefeln
macht, darauf achtet, dass der Weihnachtsmann unterwegs gut riecht
– auch wenn zur Vorweihnachtszeit
nur Kühlschranktemperaturen herrschen. Cool war also der Tipp des
Eskimos, den Weihnachtsmann in
die „City Parfümerie“ zu schicken:
Bei Stephanie Menhorn fand er alles,
was ein Mann so braucht, um nicht
nur attraktiv zu duften, sondern auch
seine arme, von Weihnachtswind und
Winterwetter gegerbte Haut zu pflegen. Hätte der Weihnachtsmann eine
Angebetete seines Herzens, er würde ihr wohl alles schenken, was sich
in der schmucken Parfümerie dem
Auge bietet – und er müsste es nicht
mal im Kühlschrank lagern. Hat er
aber nicht; und jetzt endlich wissen
wir, warum Gerlinde Hoffmann, so
blond unter dem Zipfelmützchen, so
schnippisch lächelt: „Was noch nicht
ist, kann ja noch werden!“
(lot)
Wer wird denn gleich traurig sein?
Noch ist ja nicht aller Tage Abend,
und vielleicht kommt er ja doch noch,
der große Bruder des kleinen Mannes
auf dem Hocker, der Andrea Burghard in ihrem Laden Gesellschaft leistet. Der prächtig geschmückte Baum
lädt ein, zum Verweilen, und sicher
bietet ihm der blonde Engel, dessen
Metier „Einrichten mit Stoffen“ ist,
auch einen kernigen Glühwein an.
Aber halt: Führt der Kleine gar Böses im Schilde? Fuchtelt er etwa mit
einer Peitsche? Bleibt nur, auf den
richtigen Weihnachtsmann zu warten
– hoffentlich hat der nicht vergessen,
dass Andrea Burghards wunderschönes Geschäft mit feinen Stoffen und
Deko-Artikeln gerade erst von der
Frauenstraße an den Hauptplatz mit
der Nummer 11 umgezogen ist! (lot)
Rot, rot, rot sind alle meine Kleider!
Zum Singen haben sie natürlich keine Zeit, jetzt, wo die stillen Tage auf
den Heiligen Abend zurasen. „Ein
Baguette, das wär nett“, sagte der
Weihnachtsmann, als er sich für seine Reise den Sack mit französischer
Wegzehrung füllte, und für Sigrid,
Marianne, Susanne und Karin beim
„Bäcker Bergmeister“ war es selbstverständlich, den eiligen Mann
freundlich und mit einem Lächeln
zu versorgen. Damit er nicht frieren
muss, flößten sie ihm sogar einen ihrer köstlichen Kaffees ein, und Sigrid,
der Schelm (die Schelmin?) steckte
ihm heimlich gar ein Pralinchen in
Flaschenform zu – gefüllt mit Hochprozentigem. Dafür ließ er ihnen die
Schokoladen-Nikoläuse da – und die
Zipfelmützen, die so wunderbar zu
ihren Kleidern passen.
(lot)
Ja, Scherenschleifer, was ist denn
hier los? Der Chef arbeitet, die anderen schauen zu? Wo gibt’s denn sowas? Nirgends! Günter Höllebrand,
der Herr in der Mitte (und – Ehre,
wem Ehre gebührt – im Spiegel), der
gerade mit Kamm und Schere zugange ist (der Herr im Stuhl ist übrigens
nicht der Weihnachtsmann; wer ihn
kennt, möge schweigen), lässt sein
Handwerkszeug nur noch in besonderen Fällen (nicht zu verwechseln
mit Fellen) klappern. „Höllebrands
Friseure“ aber bieten – unter neuer
Führung und mit bewährtem Konzept – weiterhin einen einzigartigen
Service am Hauptplatz. Rüdiger Falkenberg (links) leitet das professionelle und motivierte Friseur-Team
und sorgt mit außergewöhnlichem
Engagement für topaktuelle Frisuren
und ein Wohlbefinden der besonderen Art. Ein Wunder eigentlich, dass
der Weihnachtsmann hier Fersengeld
gegeben hat; wo sonst schon erhält
er Gelegenheit, bei kleinem Einsatz
in so große Augen schauen zu dürfen? Oder hat er einfach Bammel gekriegt, dass ihm Petra, Yana, Katrin
und Nina ordentlich um und gar an
den Bart gehen?
(lot)
Ja, mia san mi‘m Radl do! Ja, wir haben aber auch Roller, und wir haben
auch E-Bikes! Alles, was auf zwei
Rädern läuft, findet man bei „Zweirad Kratzer“ in der Raiffeisenstraße.
Eigentlich hatte sich der Weihnachtsmann bei seinem Besuch in der Hausnummer 30 schon auf das grüne Rad
festgelegt, dem nun Daniel Collin die
Zügel führen darf. Dann aber wollte
er doch lieber mit einem Elektrofahrrad durch den Schnee pflügen, bis
ihm einfiel: Der Strom kommt zwar
aus der Steckdose, aber wo, bitte
schön, finde ich auf meinem Weg eine
Schneewand mit Steckdose? Der gute
Mann blieb dann doch beim Schlitten; Josef Kratzer luchste ihm – als
Gegenleistung für einen perfekt sitzenden Fahrradhelm – seine Mütze
ab, und Maximilian Geppert, der so
gerne als Rentier mitgefahren wäre,
geht gleich wieder in die Werkstatt;
Radl-Service muss eben auch sein.
(lot)
Wo wohnt eigentlich der Weihnachtsmann? Interessante Frage. Ob er nun
am Nordpol haust, in Grönland bei
den Eskimos oder mit dem Dampfschiff aus Spanien kommt – er wäre
gut beraten, sich bei „Raum und
Form“ niederzulassen. Denn Max
und Irma Schmutterer planen und
realisieren Lebensräume. Bei ungeklärten Wohnverhältnissen, wie sie
beim Weihnachtsmann vorliegen,
erst mal etwas schwierig, aber als der
Winterreisende in Sachen Geschenke
auf eine Stippvisite in der Schulstraße landete, war er vom Ausstellungsraum der beiden in der Hausnummer
23 nicht unbegeistert – die Flinte
warf er auf jeden Fall nicht auf die
blütenweiße Couch. Einen Espresso später hatte er bereits erste Vorstellungen von seinem zukünftigen
Lebensraum: Leuchten aus echter
italienischer Handarbeit dürfen es
sein, und alles Weitere bespricht er
demnächst mit dem Innenarchitekten
und seiner Gattin. Schlechte Zeiten
also für diejenigen, die immer noch
glauben, er sei es, der die Geschenke
bringt. Es steht nämlich durchaus
zu befürchten, dass der Weihnachtsmann seinen Job hinschmeißt, den
lieben Gott einen guten Mann sein
lässt und in seiner neuen Wohnung
endlich mal und in aller Ruhe richtig
Weihnachten feiert.
(lot)
Ein Mann mit Schnurrbart ziert
die kleine Bar „Il Baffo“, aber sein
strenger Blick ist ein Nichts im Vergleich zum Funkeln in den Augen
von Floriana. Floriana, die Blume,
die Blumige aus Sardinien, sie residiert in der Weilhammer Klamm
inmitten von italienischen Köstlichkeiten. Nicht, dass Sie glauben, der
Weihnachtsmann bekäme von ihr
Öl für die nicht vorhandenen Zahnräder an seinem Schlitten, nein,
selbstverständlich nicht! Doch sie
können es dort entdecken: feinste
Olivenöle, Aceto Balsamico, handgemachte Nudeln, edle Weine … Italia,
Italia! Italienisch gefrühstückt hat
der Weihnachtsmann bei ihr, wohlig
mediterran, und wenn er es zeitlich
schafft, schaut er mittags auf ein
paar Tramezzini vorbei. Geschenke
zu verteilen macht schließlich auch
hungrig. Floriana bietet ihm noch
einen Espresso für den Weg an, der
Weihnachtsmann murrt hin: „Aber
nur, wenn’s schnell geht!“. Da legt
Floriana zärtlich die Hand an die
Kaffeemaschine und haucht zurück
– mit einem beruhigenden Lächeln
und einem langen i: „Espresso iiist
schnell“.
(lot)
Tatsächlich, er kriegt die Kurve
nicht, als er seine Rentiere von der
Ingolstädter Straße in die Kellerstraße peitscht! Und dann schlittert
der Schlitten (was schon anderes
sollte ein Schlitten auch tun?) des
Weihnachtsmanns auch noch durchs
Schaufenster von „Mode Retzlaff“
– Endstation zwischen lässiger und
anspruchsvoller Mode für Sie und
Ihn; muss ja nicht die schlechteste
Haltestelle sein! Bettina Hinkelmann, die Chefin des traditionellen
Modehauses, deklariert den Vorfall
gelassen als „vorweihnachtliche Aktion“, die sich perfekt in ihre gute
Stimmung einfügt: „Außer Plätzchen
essen und Glühwein trinken gibt’s eh
nichts Besonderes“. Nach der ersten
Tasse und dem siebten Plätzchen
findet auch der Weihnachtsmann
wieder zurück zur inneren Ruhe, die
Rentiere schütteln sich bloß ab, und
auf die bescheidene Frage, was sie
denn so mache, erhält er von Dagmar Heinzinger (die Dame rechts)
eine klare Antwort: „Herren ausund anziehen!“ Immerhin, denkt der
Weihnachtsmann, immerhin würde
sie mich auch wieder anziehen, und
als er seine Rentiere aus dem Laden
führt, überlegt er ernsthaft, ob er
nicht seine Aktivitäten in den Modebereich verlegen sollte. Damen
aus- und anziehen, variiert er galant
die Zielgruppe, klinge doch nicht
schlecht, und irgendwie könne man
sich ja auch in fortgeschrittenem Alter noch spezialisieren – wenn nicht
gar perfektionieren.
(lot)
Oh Baby, Baby, Baby Blue, im Schlitten hab ich Ruh‘! Nun ist der blaue
Schlitten, auf dem Desirée Pohlmann
durch ihren Kinder-SecondhandLaden rutscht, nicht zu vergleichen
mit dem edlen Gespann, auf dem
der Weihnachtsmann zwischen den
Schneeflocken Slalom fährt, um all
seine Termine bei den Geschenke
erwartenden Menschen, den kleinen
und den großen, einzuhalten. „Baby
Fee“ heißt das Geschäft in der Scheyerer Straße, und als Desirée Pohlmann ihm den Tigerenten-Kinderwagen (eigentlich ein Stubenwagen!)
angeboten hatte, geriet der Weihnachtsmann zwar leicht ins Grübeln,
blieb aber dann doch lieber bei seinem Schlitten. Vier Rentiere vor eine
Tigerente gespannt – wie sähe das
denn wieder aus? Schlitten gibt’s übrigens auch bei „Baby Fee“ – und kuschlig-warme Wintersachen, für den
Fall, dass uns der Weihnachtsmann
doch mal mitfahren lässt durch den
kalten Winterwald.
(lot)
Hoppalalala! Was ist denn hier los?
Wenn er es nicht besser wüsste, einen
Friseursalon würde der Weihnachtsmann so nicht vermuten! Doch wir
befinden uns in den illustren Räumen
von „B.B’s Frisuren“. Das kleine, feine, frisch renovierte schmucke Häuschen am Anfang der Schulstraße hat
auch sein Inneres komplett umgestaltet und bietet nun in neuem Ambiente viel Charme – und Gemütlichkeit.
Doch, doch, glauben Sie’s ruhig, auch
wenn die drei Damen hier gerade
den Eindruck machen, als bräuchten sie eine Gebrauchsanleitung für
die Waschanlage. Aber Angelika,
Marion und Brigitte beherrschen ihr
Metier, und das besteht nicht nur
aus Waschen, Schneiden, Föhnen.
Auch kompetente Typberatung ist
selbstverständlich, und außerdem ist
jemand, der sich eine Zweithaarfrisur wünscht, bei den gut gelaunten
Damen hervorragend aufgehoben.
Übrigens: Rauschebart und Lockenköpfchen des Weihnachtsmanns unterliegen der permanenten Pflege
durch dieses quirlige Team – wobei
allerdings nicht sicher ist, ob es sich
beim Barte desselben nicht um eine
ganz spezielle Kinnperücke handelt.
(lot)
So, das war’s dann erst mal! Eine harte Schicht braucht endlich eine Pause für den Weihnachtsmann. Ganz
schön anstrengend, stundenlang Geschenke zu bringen, Stiefel zu füllen,
freundlich zu sein – und teilweise
erwartet man von ihm sogar, dass er
durch Schornsteine kriecht! Zeit also
für eine Mütze Schlaf, sich ein Stündchen aufs Ohr legen, danach stünde
ihm nun der Sinn. Eine Stunde nur.
Seinen Koffer hat er schon abgestellt,
denn hier an der Joseph-FraunhoferStraße soll ein Stunden-Hotel entstehen, das hat er gerüchteweise gehört
– von anderen Weihnachtsmännern,
die ihre Nase überall reinstecken, nur
nicht Zuhause in die Fünf-MinutenTerrine –, doch wenn er die Baustelle
so betrachtet, dann dauert das mindestens noch Monate. Wobei: So ein
Stunden-Hotel böte schöne Vorteile,
ein Stündchen ruhen zwischendurch
erweckt die Lebensgeister neu, und
außerdem: Wer will denn schon monatelang in einem Hotel ruhen? (lot)
Das hat er nun davon! Jetzt treiben
sie sich anderswo herum, auf Golfplätzen, an exotischen Stränden, auf
karibischen Inseln, auf schneebedeckten Bergen, in attraktiven Städten, in erholsamen Wellness-Hotels
– er aber, er sitzt hier, in der „Reisewelt Wallner“, Kellerstraße, Hausnummer 3, und leise summt er ein
Lied aus alten Zeiten: „Melancholie
im Dezember, das ist alles, was mir
blieb von dir“. Pustekuchen! Sieht
nur so aus! Es ist sein Job, die Menschen in die weite Welt zu schicken,
und da nimmt Bernhard Wallner
gerne in Kauf, dass eben nicht mehr
so viele im Lande sind. Interessante,
anregende Gespräche kann ein intelligenter Mensch auch mit Weihnachtsmann-Puppen führen. Apropos Weihnachtsmann: Ihm hat er, für
die Nachfeiertage – wenn der vorweihnachtliche Geschenkestress mit
Rentierpeitschen und Stiefelfüllen
vorbei ist – ein hübsches Zwei-Zimmer-Ferienhäuschen auf Grönland
vermittelt, feinster Eisstrand, in unmittelbarer Nähe (10 Minuten Schlittenhundfahrt) ein edles Fischrestaurant mit Selbstangeln, und das Beste:
Rentiere sind auch erlaubt.
(lot)
„Wir müssen draußen auf das Christkind warten, haben sie uns gesagt.
Auch recht, ich liebe den Schnee,
aber so eine Nikolausmütze setze
ich nicht auf, so viel steht fest! Ich
bin schließlich ein echter Hund. Mir
reicht es ja schon wenn dieses Christkind ein paar Leckerlies bringt, aber
die Menschen, die für uns sorgen,
wünschen sich viele neue Besitzer für
uns Hunde, Katzen und Kleintiere,
viele Paten und ein paar Spenden.
Und den Tierheimkalender sollten
auch noch alle kaufen, ein tolles Geschenk. Schließlich haben wir uns
dafür in Pose geworfen, so wie ich
jetzt.“ (Don, Schneehund)
(ce)
Rein ins Parkhaus – raus ins Vergnügen! Noch bis zum 23. Dezember
lockt der Christkindlmarkt auf den
Hauptplatz, und wer weiß, vielleicht
findet unser Freund mit Rauschebart
und roter Mütze dann doch noch was
für Sack und Rute. Und wenn nun
endlich die wirklich stade Zeit zu ihrem Recht kommt, ist sie so schnell
gleich wieder vorbei. Frohes Fest!
(lot)
STADTKULTUR
Seite 6 | Der Pfaffenhofener
Kulturtermine
Adventssingen
Der vhs-Förderkreis Volksmusik
lädt am 16.12. um 16 Uhr in die
Spitalkirche zum Adventssingen.
Malerei
Die Künstlerin Helene Charitou
stellt am 22. und 23.12. über der
Künstlerwerkstatt ihre Arbeiten
aus.
A staade Stund
Die vhs stimmt am 23.12 um 20
Uhr im Haus der Begegnung mit
dem Förderkreis Volksmusik auf
den heiligen Abend ein.
Ausstellung
Der Kunstkreis Pfaffenhofen
veranstaltet vom 30.12.2012 bis
13.1.2012 seine Jahresausstellung unter dem Titel „Explosiv“
im Haus der Begegnung. Die
Vernissage findet am 29.12. um
16 Uhr statt.
Jazz
Am 9.1. tritt „Schnittmenge
Meier“ mit vier Solisten ab 21
Uhr in der Künstlerwerkstatt
auf, wie immer bei freiem Eintritt.
Fotos
Tobias Rossmann zeigt in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz ab 11.1.
bis 28.2. im Rathaus eine Fotoausstellung mit Natur- und
Landschaftsaufnahmen aus dem
Landkreis.
Konzert
Das dritte Rathauskonzert findet
am 13.1. ab 20 Uhr im Festsaal
des Rathauses statt. Das Trio
Elego spielt Klarinette, Fagott
und Klavier.
Segen
Lutherische, katholische und
baptistische Christen feiern am
17.1. um 19.30 Uhr einen Neujahrsgottesdienst mit gemeinsamen Segen in der Spitalkirche.
Vernissage
Mit „Zeichenwelten“ stellen
Kinder und Jugendliche in der
Städtischen Galerie ihre Werke
zwischen Fantasie und Realität
aus. Die Vernissage findet am
18.1. um 19.30 Uhr statt.
Freitag, 14. Dezember 2012
Gemeinschaften bilden – Kontinente verbinden
Vor drei Jahrzehnten wurde der Rotary Club Pfaffenhofen aus der Taufe gehoben
von Hellmuth Inderwies
Jene Region, die bei der Kultivierung
des Raums südlich der Donau erst
spät ins Rampenlicht rückte, bildete
auch bei der rotarischen Erschließung den letzten weißen Fleck auf
der Landkarte, bis im Sommer 1981
Klaus Englert, Mitglied des Rotary Clubs Schrobenhausen-Aichach,
als Beauftragter des Distrikts 184
in den Landkreis Pfaffenhofen entsandt wurde, um auch hier einen
rotarischen Club anzusiedeln. Bereits am 12. Dezember fasste man
dazu den Beschluss und gründete
am 25.03.1982 mit 23 Neurotariern
den Rotary Club Pfaffenhofen. Zum
ersten Präsidenten war der stellvertretende Direktor am Amtsgericht,
Gerhard Grimm, zuvor gewählt worden, zu seinem Stellvertreter Notar Rolf Bleutge und zum Sekretär
Rechtsanwalt Josef Grauvogl. Dass
Juristen verschiedener Sparten eine
Dominanz besaßen, rührte davon
her, dass der Gründungsbeauftragte, selbst Jurist, bei der Suche nach
Mitgliedern naturgemäß zuerst mit
den ihm bekannten Kandidaten seines Berufsbereichs Gespräche führte.
Doch hielt man sich auch dabei an
den rotarischen Grundsatz, dass jede
Berufsklasse vom Handwerker bis
zum Akademiker nur mit einem Mitglied besetzt werden darf.
Selbstloser humanitärer
Dienst schafft Frieden
Nach der üblichen „Probezeit“ wurde der Rotary Club Pfaffenhofen/Ilm
am 16. Oktober 1982 in die Weltorganisation von „Rotary International“
mit der Überreichung der Charterurkunde durch Distriktgovernor
Rudolf Heubach aufgenommen. Er
gehörte damit zur Großfamilie der
gegenwärtig über 34 400 Clubs mit
1,23 Millionen Mitgliedern auf allen
Kontinenten, davon 150 000 Frauen,
die erst seit 1987 auf Grund eines Urteils des Obersten Gerichts der USA
in den ursprünglich reinen Herrenclub Zugang erhielten. Gründer war
im Jahre 1905 der amerikanische
Rechtsanwalt Paul Harris. Das Jahresmotto des derzeitigen Weltpräsidenten, des Japaners Sakuji Tanaka,
„Peace Through Service“ („Frieden
durch Einsatz“/„Selbstloser hu-
manitärer Dienst schafft Frieden“)
entspricht dem Grundanliegen der
rotarischen Bewegung. Jeder Rotarier sollte sein Verhalten und sein Tun
stets mit dem „FOUR WAY TEST“
(4-Fragen-Probe) überprüfen: „Ist
es wahr? – Ist es fair für alle Beteiligten? – Wird es Freundschaft und
guten Willen fördern? – Wird es dem
Wohl aller Beteiligten dienen?“ Allein auf diese Weise sind Frieden und
Völkerverständigung auf der Welt zu
verwirklichen.
Soziales Engagement verlangt nicht
nur den oft zeitraubenden persönlichen Einsatz jedes Rotariers, sondern auch erhebliche finanzielle
Opfer. Für die Durchführung von
Großprojekten des RC Pfaffenhofen schufen nach der Gründung zudem die in der Basilika in Scheyern
durchgeführten
Benefizkonzerte
eine finanzielle Basis. Hochrangige
Künstler traten auf: 1984 unter der
Präsidentschaft von Rolf Bleutge
Hedwig Bilgram und Paul Meisen,
der wenig später in den Club aufgenommen wurde und ein „Podium
für junge Künstler“ installierte, im
Präsidentschaftsjahr des bald darauf verstorbenen Wenzel Possinger,
Thomasorganist Hannes Kästner, in
dem von Hermann Schlicker Ludwig Güttler und Friedrich Kircheis
und zuletzt unter der Präsidentschaft von Hellmuth Inderwies im
Mai 1990 wiederum Hedwig Bilgram
und Ernö Sebestiyen. Der bayerische
Ministerpräsident a.D. und Landesvater Alfons Goppel zusammen
mit seiner Gattin sowie Landwirtschaftsminister Dr. Hans Eisenmann
waren bei diesen Konzerten zu Gast.
Der Erlös hieraus diente im Rahmen der Afrikahilfe der Ausbildung
junger Menschen in Soweto sowie
einer Leprastation in Togo. Für seine stete Unterstützung bei diesen
Aktivitäten wurde Abt Bernhard M.
Lambert O.S.B. als Ehrenmitglied
in den Club aufgenommen. In diesen
Jahren beteiligte man sich zudem an
einem Brunnenbauprojekt in Indien
und stellte erhebliche Geldmittel für
das größte Unternehmen in der Geschichte von Rotary International
zur Verfügung, nämlich für „Polio
Plus“, dem weltweiten Kampf gegen
die Kinderlähmung.
Seit 1999, dem Präsidentschaftsjahr
von Attila Galosi, ist es vor allem
auch die mit tatkräftiger Hilfe der
Rotarierfrauen jährlich durchgeführte Tombola, deren Erlös wichtigen und umfangreichen sozialen
und kulturellen Aktivitäten dient:
Die erste Spende hieraus (60 404,-DM) ging an die Stadt Pfaffenhofen
und sollte ursprünglich dem Aufbau
eines lebendigen „Joseph Maria Lutz
- Museums“ dienen, den jetzt eine
neue Kulturpolitik verhindert hat.
Die Tombola, die von Anfang an bei
den Bürgern ein außerordentlich positives Echo fand, ermöglichte eine
Reihe weiterer großer Hilfsprojekte:
Anschaffung von Bussen für die „Linie Nacht“ zugunsten jugendlicher
Discobesucher sowie für die „Pfaffenhofener Tafel“ bei der Versorgung von Bedürftigen, Ausstattung
von Krankenhäusern in Rumänien
und Namibia, Unterstützung des
Vereins „ELISA“ bei der Pflege von
Frühlingen und kranken Kindern
und der Hauptschule Pfaffenhofen
für außerordentliche pädagogische
Programme im Rahmen der Schülerbetreuung usw. Eine Vielzahl mitunter weniger kosten-, dafür aber
zuweilen sehr arbeitsintensiver Gemeindienste gehört zum rotarischen
Alltag: Behindertenausflug, dem sich
die erste Neuaufnahme des Clubs,
Georg Gerlsbeck, besonders widmete, Weihnachtsbescherung beim
Franziskuswerk Schönbrunn, internationaler Jugendaustausch, Berufsinformationen für junge Menschen,
Lesewettbewerb für Schüler der 4.
Jahrgangsstufe in den Grundschulen
usw. Für die mehr als 200 Hilfsprojekte, die in den letzten 30 Jahren
durchgeführt wurden, wurde über
eine Dreiviertelmillion Euro aufgebracht. Die besondere Fürsorge galt
dabei den kranken und alten Mitmenschen und der Jugend.
Uneigennützige Aktivitäten derartigen Umfangs verlangen in einem
Club ein hohes Maß an Gemeinschaftssinn. Voraussetzung für Hilfsbereitschaft und selbstloses Dienen
jedes Einzelnen sind nach Art. 4 der
Verfassung von Rotary International
„hohe ethische Grundsätze“ und die
„Pflege der Freundschaft als einer
Gelegenheit, sich anderen nützlich
zu erweisen.“ Um sie zu fördern,
werden wöchentliche Meetings abgehalten, von denen die Mitglieder
zumindest 50 Prozent (ersatzweise
auch bei anderen Clubs im In- und
Ausland) besuchen sollten. Sie übernehmen dabei die zur Tagesordnung
gehörenden Vorträge, wobei in Einzelfällen auch Gäste zu Wort kommen können. Darüber hinaus obliegt
es dem Präsidenten (2012/13: Michael Schlabs), der jeweils nur für
ein Jahr in sein Amt gewählt wird,
ein Veranstaltungsprogramm zu erstellen und ggf. zusammen mit dem
Plenum zu beschließen. Es umfasst
Events, wie Theaterbesuche, Stadtbesichtigungen, Betriebsführungen
usw. Freundschaft wird gleichermaßen auch weltweit gefördert. Fast
jeder rotarische Club pflegt Kontakte
mit einem oder mehreren ausländischen Partnern, so der RC Pfaffenhofen mit dem RC Schwyz-Mythen
in der Zentralschweiz.
Das Ideal des Dienens
in die Tat umsetzen
Die Neuaufnahme eines Mitglieds
in einen Rotary Club erfolgt nur auf
Einladung (Kandidaten müssen von
einem Clubmitglied vorgeschlagen
werden.), damit zumindest eine gewisse Gewähr besteht, dass es zur
Gemeinschaft passt. Eine durchaus
sinnvolle und rotarischem Selbstverständnis entsprechende Regelung führt mitunter zum Vorwurf der
„selbst ernannten Elite“. Dies rührt
wesentlich davon her, dass in einer
Zeit des Werteverfalls der Begriff
„Elite“ vielfach eine Negativbedeutung erhalten hat. Ursprünglich bezeichnete er hochwertige Produkte
und wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts auf Menschen bezogen, die
sich im Gegensatz zu Mitgliedern
etablierter einflussreicher Gesellschaftsgruppen, in denen Privilegien vererbt wurden, ihre angesehene Stellung eigenständig und mit
seriösen Mitteln erarbeitet haben.
Die Schizophrenie der Gegenwart,
die einerseits in ihrem Gleichmachungswahn Elitäres oft nivelliert,
andererseits aber über den Werteverfall klagt, kann für die rotarische
Bewegung kein Parameter sein. Entscheidend ist eher, in welchem Maße
die Rotarier selbst ihr Ideal des Dienens in die Tat umsetzen und nicht
nur das goldblaue Wagenrad als ihr
Erkennungszeichen zur Schau tragen.
Jazz
Das Quartett „Melanoia“ tritt
am 19.1. um 21 Uhr in der
Künstlerwerkstatt auf.
Jagdhorn
Die Jagdhornbläser spielen am
20.1. ab 10 Uhr im evangelischen
Gottesdienst.
IMPRESSUM
Verlag/Herausgeber/Herstellung:
KASTNER AG – das medienhaus,
Schloßhof 2–6, 85283 Wolnzach,
Telefon 08442/9253-0
V.i.S.d.P.: Kilian Well
E-Mail: [email protected]
Aufnahme des RC Pfaffenhofen in Rotary International: Governor Rudolf
Heubach (li.) überreicht Präsident Gerhard Grimm die Charterurkunde
RC Pfaffenhofen, RC Schwyz-Mythen: Kontaktclubtreffen 1985 in der Hl.
Kreuz Abtei Scheyern
Nach dem Benefizkonzert: Ministerpräsident a. D. Alfons Goppel (li.) und
Frau Gertrud im Gespräch mit Abt Bernhard M. Lambert OSB (re.) und
dem Bürgermeister von Scheyern, Rudi Reimer. Im Hintergrund Präsident Hellmuth Inderwies
Die Präsidenten der Pionierzeit (v. li.): Rolf Bleutge, Wilhelm Ludwig,
Wolfgang R. Habbel, Gerhard Grimm, Gerhard Schwab, Hermann Schlicker, Hellmuth Inderwies
Redaktion: Claudia Erdenreich,
Kilian Well, Hellmuth Inderwies,
Lorenz Trapp
Layout: Monika Lang
Anzeigen: Erika Ketterle
Telefon: 0171/1243307
Erscheinungsweise: monatlich
Der Pfaffenhofener erhalten Sie in der
Buchhandlung Pesch, der Buchhandlung Kilgus, bei Schreibwaren Daubmeier, Schreibwaren Prechter, Tabak
Bergmeister,Tabak Breitner etc.
Nächste Ausgabe voraussichtlich
Freitag, 25. 01. 2013
STADTKULTUR
Freitag, 14. Dezember 2012
Der Pfaffenhofener | Seite 7
Eine interessante Streitkultur
Andreas Schüler sieht vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
von Claudia Erdenreich
„Es tut sich was in Pfaffenhofen“,
freut sich Andreas Schüler von der
„service!schmiede“. Der Diplom-Betriebswirt hat sich vor kurzem hier
niedergelassen und arbeitet als selbständiger Berater und Coach. Geboren wurde Andreas Schüler in Augsburg, dann lebte er in Niederbayern,
als Offizier der Bundeswehr war er
in ganz Deutschland stationiert und
lernte verschiedene Städte und Regionen mit ihren Eigenheiten kennen.
Sein Betriebswirtschaftsstudium mit
Schwerpunkt Marketing und Kommunikation führte ihn zum Stadtmarketing. Schon damals kam er
durch Zufall nach Pfaffenhofen. Bei
den von ihm, der Stadtverwaltung
und einem Team aus engagierten Unternehmern organisierten Servicetagen vor rund zehn Jahren beteiligten
sich letztlich 110 Betriebe.
Die Stadt hat etwas, findet Andreas Schüler. Er sieht viel Potential,
erkennt aber auch, dass man noch
viel mehr machen könnte. Gleichzeitig sieht er als „Fremder“ und Profi aber auch sehr erfreut, was alles
passiert ist, etwa mit der Umgestaltung des Hauptplatzes und was sich
noch tut. Es gibt nicht nur Lippenbekenntnisse in der Stadt, sondern
eine spannende Mischung aus großen
und kleinen Projekten. Er blickt mit
Wohlwollen aber auch einer gesunden Distanz auf den „Mikrokosmos
Pfaffenhofen“ und legt auch einmal
den Finger in die eine oder andere
Wunde.
Andreas Schüler hat es sich zum erklärten Ziel gemacht, zusammen mit
dem Verein Lebendige Innenstadt, der
Wirtschafts- und Servicegesellschaft
und engagierten Unternehmern Pfaffenhofen zur ersten zertifizierten
Qualitätsstadt innerhalb der Region zu machen. Und er ist sich nicht
nur sicher, das zu erreichen, sondern
auch, dass man mit solchen Dingen
punkten kann in Wirtschaft, Tourismus und Lebensgefühl. Schon jetzt
sind einige Pfaffenhofener Betriebe
durch die Initiative ServiceQualität
Deutschland in Bayern ausgezeichnet, weitere Seminare in Pfaffenhofen werden folgen.
Der Coach und Berater schätzt die
Lage der Stadt und ihre Umtriebigkeit. Die Stadt hat hohe politische
und kulturelle Ansprüche, das Kulturangebot ist vielfältig und hochwertig. Dabei bietet sich gerade auch
der Hauptplatz für vielfältige Veranstaltungen an.
Seine Aufgabe besteht neben den
entsprechenden Seminaren auch
darin, auf Dinge hinzuweisen, die
schon da sind, auch wenn es banale Dinge sind. Die lebenswerteste
Kleinstadt der Welt muss man auch
erleben können. Dazu ist keine permanente Bespaßung auf den Straßen
nötig, vielmehr eine Professionalisierung auch in den Geschäften. Die
Menschen gerade hier in der Region
sind bereit für Leistung und Dienstleistung Geld auszugeben.
Pfaffenhofen liegt mitten in einer
sehr erfolgreichen, aber auch länd-
lichen Region, eine sehr
schöne Kleinstadt mit
kompletter Infrastruktur. Trotzdem oder gerade deshalb legt Andreas
Schüler manche kleineren
und größeren Schwachstellen offen, gerade im Bereich
Kommunikation und Service. In
der Kreisstadt sieht er noch alte Gräben, die überwunden werden müssen, aber auch hier sind viele in der
nachfolgenden Generation aktiv. Dabei ist es auch wichtig, keine Energie
verpuffen zu lassen.
Als ehemaliger Offizier der Bundeswehr hat er Strategie und Taktik
gelernt, Kommunikation und Marketing sind sein Steckenpferd. Andreas Schüler ist es gewohnt, Dinge
auszuhalten und ohne Scheu anzusprechen. Seine zielgerichtete Ausbildung lässt sich wunderbar auf
Großgruppen und Bürgerbeteiligung
übertragen. Er analysiert Strukturen
in Unternehmen, optimiert Abläufe
und Prozesse, immer zusammen mit
den beteiligten
Inhabern und
Mitarbeitern.
Entscheidend
für ihn ist es,
die Dinge aktiv
anzupacken,
wobei immer der
Mensch im Mittelpunkt
steht. Andreas Schüler setzt dabei
auf genaue Analyse und individuelle Lösungen, maßgeschneidert für
jeden Betrieb. Die Realität und der
Alltag des Betriebes oder der jeweiligen Kommune werden dabei nie aus
den Augen verloren.
„Wer fragt der führt“, stellt Andreas Schüler ganz einfach fest. Er hat
noch viele Fragen in Pfaffenhofen.
konzept!as
Andreas Schüler
Schützenstraße 11
85276 Pfaffenhofen
www.dieserviceschmiede.de
Die Seminare für die Lebendige Innenstadt und die Business Akademie finden bei den Teilnehmern großen Anklang
D
ie Bretter, die die Welt bedeuten“ – so beschrieb der
berühmte deutsche Dichter
Friedrich Schiller einst die Theaterbühne. In dem Gedicht „An die
Freunde“, aus der diese Zeile ent-
Theater, Kabarett oder Musik findet.
Bei der neuen Veranstaltungsreihe
„Pfaffenhofener Winterbühne“ gibt
es eben diese Bühnenkunst zu bestaunen. Dabei dürfen sich alle neugierigen Bürger und Bürgerinnen auf
Erste Pfaffenhofener
Winterbühne
Sechs Veranstaltungen mit Tanz und Musik, Kabarett,
Improvisationstheater und einer Kinderlesung
nommen ist, heißt es weiter: „Alles
wiederholt sich nur im Leben, / Ewig
jung ist nur die Phantasie; / Was
sich nie und nirgends hat begeben, /
Das allein veraltet nie.“ Was auf der
Bühne passiert ist also ewig neu und
damit auch nie langweilig. Denn die
Bühne bietet Raum für Phantasie –
ob diese nun ihren Ausdruck in Tanz,
ein vielseitiges Gastspielprogramm
mit sechs höchst unterschiedlichen,
aber allesamt sehr unterhaltsamen
Veranstaltungen freuen, für die sich
auch in den kalten Wintermonaten
der Gang nach draußen unbedingt
lohnt.
Nach der Auftaktveranstaltung der
Kemptener Tanzcompany „dance for
„fast food“ im Stockerhof? Nein, Improvisationstheater vom Feinsten!
style“ mit ihrer Performance „a live
wire“ am 15. Dezember geht es am
11. Januar im Stockerhof weiter mit
dem Kabarettisten Wolfgang Krebs,
dem Meister der Parodie. In seinem
abendfüllenden Programm „Ein
Mann in einem Dings“ schlüpft er
in die unterschiedlichsten bayrischpolitischen Rollen: So ist er Kapitän Seehofer, Ehrenkapitän Stoiber
und Schiffsjunge Beckstein zugleich.
Garantiert viel zum Lachen gibt es
auch beim A-cappella-Konzert von
„voxenstopp“ am 25. Januar auf der
intakt Musikbühne. In ihrem neuen
Bühnenprogramm „Siebensachen“
servieren die vier jungen Musiker
einen zweistündigen Cocktail aus
Frohsinn, Wortwitz und Stimmgewalt.
Am 2. Februar tritt das deutschlandweit bekannte und beliebte Improvisationstheater „fastfood“ im Stockerhof auf: Improvisationstheater
ist eine neue Form des Theaters, das
dank seines Unterhaltungsfaktors
an Stand-up-Comedy erinnert, dabei aber viel mehr kann: Beim Improvisationstheater entstehen Geschichten aus der Spontaneität und
gegenseitigen Inspiration der Spieler.
Mit seiner Show „Best of life“ erfindet sich das fastfood-Theater immer
wieder neu und zeigt, wie das Leben
spielt. Eine Mischung aus Szenen,
Spielen und Songs und jeder Abend
voller Emotionen. In Szenen, die genauso schnell entstehen, wie man
gucken kann, auf Zuruf und Wunsch
des Publikums.
„Kleine Winterbühne“ heißt es erstmals am 8. Februar, wenn die Schauspielerin und Hörbuchsprecherin
Laura Maire, die vor kurzem mit
dem Kulturförderpreis der Stadt
Pfaffenhofen ausgezeichnet wurde,
zu einer Kinderlesung einlädt: In der
Stadtbücherei im Haus der Begegnung liest sie aus Otfried Preußlers
bekanntem Kinderbuch „Die kleine
Hexe“. Passend zur Faschingszeit
haben als Zauberer oder Hexe ver-
kleidete Kinder freien Eintritt.
Zum Abschluss der Pfaffenhofener
Winterbühne wird dem Publikum in
einer Revue am 28. Februar die ganze Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksformen gewissermaßen im
Zeitraffer präsentiert. Da treffen sich
einige der Winterbühnen-Künstler
im Stockerhof zu einem furiosen
Finale und zeigen Ausschnitte aus
ihrem Gesamtrepertoire: Es wird
improvisiert, getanzt, gesungen und
es gibt eine Vorschau auf das Sommerprogramm der „Paradiesspiele
2013“.
Karten gibt es in folgenden Vorver-
kaufsstellen: Bürgerbüro im Rathaus, die Geschäftsstelle des Pfaffenhofener Kurier, die Buchhandlung
Pesch und das intakt Musikinstitut.
Weitere Informationen zu allen Veranstaltungen gibt es in einem Flyer,
der in den Vorverkaufsstellen und im
Haus der Begegnung ausliegt sowie
auf der städtischen Homepage im
Internet auf www.pfaffenhofen.de/
winterbuehne
Die Stadt Pfaffenhofen als Organisator der Winterbühne freut sich auch
immer über Fans ihrer facebook-Seite auf www.facebook.com/pfaffenhofener.winterbuehne
(Eva Berger)
Reporter(in) vor Ort
für www.hallertau.info
■ Südlicher
Landkreis (PAF)
■ Pfaffenhofen
■ Geisenfeld & Umfeld
■ Mainburg
Schloßhof 2–6 · 85283 Wolnzach
Tel. 0 84 42 / 92 53-30 · Mail: [email protected]
Seite 8 | Der Pfaffenhofener
ANSICHTEN
Freitag, 14. Dezember 2012
Explosiv
Emotionen, Natur, Politik – Kunst!
von Claudia Erdenreich
Dr. Uwe Quade plant für die Ausstellung eine
Dreierserie von ähnlichen Bildern. Es handelt
sich um digital bearbeitete, stark verfremdete
Schwarz-Weiß-Fotos, die zusätzlich mit Aquarellfarben bemalt wurden.
Das Motto ist so vielfältig
wie die einzelnen Künstler, erklärt
Hannegret Thielitz, die Vorsitzende des
Kunstkreises. Alles kann explodieren, die Natur
ebenso wie Emotionen oder ganz aktuell das Zeitgeschehen. „Explosiv“ hat viele Facetten, das kann von gegenständlicher und abstrakter Darstellung über Installationen
bis hin zu Skulpturen reichen. Seit einigen Jahren einigen sich
die Mitglieder des Kunstkreises, der bewusst kein Verein ist, auf ein
Motto für ihre jährliche Ausstellung, was der künstlerischen Freiheit
und dem Schaffen aber keinen Abbruch tut.
Die elf Teilnehmer, ergänzt durch eine Gastausstellerin haben sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt, alle helfen für die Ausstellung mit. Der Werdegang jedes einzelnen Mitglieds ist individuell, alle
befassen sich schon seit vielen Jahre mit Kunst, besuchen Ausstellungen, Kurse, Meisterklassen und sind teilweise Mitglied auch in anderen Künstlervereinigungen. „Wir sind offen für neue Mitglieder“
betont Hannegret Thielitz, gerade auch im Bereich Kunsthandwerk,
wo es viele neue Techniken gibt. Für alle teilnehmenden Künstler
ist die Anzahl der Kunstwerke, die ausgestellt werden können
eng begrenzt, die Städtische Galerie verfügt nur über den
einen Raum. Auch die Auswahl der Werke stellt eine
Herausforderung dar. Konkurrenz gibt es dennoch
nicht, der Umgang ist freundschaftlich, fröhlich und inspirierend, genau wie die
kommende Ausstellung.
Kunstkreis
Jahresausstellung
30.12.2012 bis 13.1.2013
Städtische Galerie
Haus der Begegnung
Rita Möderle malt gegenständlich, Landschaften, Blumen, Körper, aber auch zunehmend abstrakte Kompositionen von Farbe und
Formen. Der Schwerpunkt der Kunstmalerin
liegt auf Aquarell, Acryl und Fresko.
Edda Sedlmaiers Schwerpunkt liegt auf Ölmalerei mit Vorliebe für die Farbe blau, die Farbe
des Himmels und der Sehnsucht. Ihr Ziel ist
die Verbindung von traditioneller Maltechnik
mit modernem Inhalt.
Vernissage:
Samstag, 29.12., 16 Uhr
Gerda Kohlhuber ist seit 1992 auf dem Weg zu
ihrer eigenen künstlerischen Aussage, Kunst
ist für sie eine Leidenschaft. Seit 2000 beteiligt
sie sich an verschiedenen jährlichen Gruppenausstellungen.
Hannegret Thielitz ist schon seit
ihrer Kindheit kreativ. Die
gebürtige Bochumerin
betrachtet Kunst als persönlichen Ausgleich.
Ihr Beitrag zum
Ausstellungsthema
„Explosiv“ zeigt eine
Brücke über Europa.
Ulrike Blechschmidt vor ihrem künstlerischen
Beitrag zur Ausstellung, ihr Bild trägt den
Titel „blue ist beautiful“. Die freischaffende
Künstlerin ist auch als Ergo- und Kunsttherapeutin in Ilmmünster tätig.

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