Sexuelle und reproduktive Gesundheit

Transcrição

Sexuelle und reproduktive Gesundheit
Sexuelle und reproduktive Gesundheit
Präventi on sexuell übertragbarer Krankheiten
und Informationen zur Schwangerschaft
Impressum
Herausgeber:
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
3003 Bern
Redaktion:
Katja Delang
6900 Lugano
Co-Redaktion:
Verena Hanselmann
Afrim Kurtani
“ Projekt Migration und Gesundheit ”
BAG – Programm, Bern
Graphik:
COLOR X SA
6900 Lugano
Bestellungen:
Aids Info Docu Schweiz
Schauplatzgasse 26, 3001 Bern
Tel. 031/ 312 12 66, Fax 031/ 311 64 14
e-mail: [email protected]
Sprachversionen:
Deutsch
Französisch
Italienisch
Englisch
Inhalt
Sexuell übertragbare Krankheiten
1 - Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten in der Welt
Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten in der Schweiz
Bild 1 - A global view of HIV infection
2 - Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten
Unbehandelte Geschlechtskrankheiten bei Frauen
erhöhen das Risiko eines Gebärmutterhalskrebses
Bild 2 - Abklärung über den eigenen sexuellen Gesundheitszustand ist wichtig
Sofort den Partner / die Partnerin informieren,
wenn eine Krankheit fesgestellt wird
3 - Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten:
Beschwerden, Übertragung, Behandlung, Vorbeugung
Bild 3 - Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten:
Beschwerden
4 - Hepatitis
Bild 4 - Hepatitis
HIV / Aids
5 - Wer ist HIV-positiv ?
Bild 5 - Wer ist HIV-positiv ?
6 - HIV – Aids
Bild 6 - HIV – Aids
7 - Was ist das Immunsystem ?
Bild 7 - Infektionen - Pilze - Parasiten - Bakterien
8 - Von der HIV-Infektion zum Vollbild Aids
Bild 8 - Primoinfektion - Serokonversion - Latenzzeit - Aids
9 - HIV-Übertragung
Bild 9 - HIV-Übertragung und Schutz
10 - Wie kann man sich schützen ?
Bild 10 - Safer Sex
11 - Präservativ (Kondom)
Bild 11 - Präservativ (Kondom)
12 - Safer Use Regeln
Bild 12 - Safer Use
13 - Warum muss man sich schützen ?
Bild 13 - Warum muss man sich schützen ?
14 - Wie wird das HI-Virus nicht übertragen ?
Bild 14 - Müssen steril sein
So wird HIV nicht übertragen
15 - HIV-Test
Bild 15 - Risikokontakt - 3 Monate - Test – Resultat
16 - Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten
Solidarität mit denjenigen, die HIV-positiv sind
Bild 16 - Behandlung
Solidarität
Schwangerschaft
Auflage:
1000
Ausgabe:
2001
17 - Einige Daten…
Schwangerschaft
Bild 17 - Schwangerschaftstest
18 - Methoden zur Schwangerschaftsverhütung
Bild 18 - Methoden zur Schwangerschaftsverhütung
Informationsveranstaltungen
19 - Anregungen zur Informationsveranstaltung
Mit freundlicher Unterstützung:
Schweizerisches Rotes Kreuz
Caritas Schweiz
Literaturübersicht zum Thema HIV/Aids und Migration
Nationale und internationale Kontaktadressen
Bild 19 - Broschüren
Liebe Benutzerin, lieber Benutzer
Die sexuelle und reproduktive Gesundheit sind tragende Pfeiler unseres Wohlbefindens.
Und seitdem sich die Immunschwäche Aids weltweit ausbreitet und sich immer mehr
Menschen mit dem HI-Virus anstecken, wird den beiden Gesundheitsbereichen eine
besondere Aufmerksamkeit zuteil.
Bei gesundheitlichen Problemen oder Fragen bezüglich dieser Aspekte wissen sich
SchweizerInnen zumeist leicht zu helfen. Selbst innerhalb unseres hochspezialisierten
Gesundheitssystems ist den meisten bekannt, wohin sie sich für Beratung wenden
können. Anders MigrantInnen: Ihnen bleibt der Zugang zu medizinischer und sozialer
Hilfe oft erschwert. Besonders Asylsuchende sind von diesem Missstand stark betroffen.
Die Gründe dafür sind vielfältig:
• Viele MigrantInnen befinden sich in einer schlechteren sozialen und ökonomischen
Situation als die einheimische Bevölkerung. Das kann negative gesundheitliche
Auswirkungen haben. Es kann auch dazu führen, dass sich MigrantInnen grösseren
Gesundheitsrisiken aussetzen.
• Insbesondere Asylsuchende beherrschen die Umgangssprache oft schlecht oder
gar nicht, sind mit dem sozialen und gesundheitlichen System wenig vertraut und
haben nur wenige professionelle Kontaktpersonen, die für ihre Anliegen wirkungsvoll
einstehen können. Zudem stehen MigrantInnen häufig Fachleuten in Schweizer
Gesundheitsinstitutionen gegenüber, die über ungenügende migrationsspezifische
Kenntnisse verfügen.
• MigrantInnen können bereits vor ihrer Einwanderung an gesundheitlichen Problemen
leiden, verursacht durch einen Mangel an gesundheitlicher Vorsorge in ihrem
Herkunftsland, durch parasitäre respektive virale Krankheiten oder aufgrund von
psychischer oder physischer Gewaltanwendung. Bisweilen ist ein schlechter
Gesundheitszustand eine direkte Folge der Migration.
• Jede Bevölkerungsgruppe besitzt andere Vorstellungen von Gesundheit oder Krankheit.
Das kann das gegenseitige Verständnis zwischen dem schweizerischen Fachpersonal
und den MigrantInnen erschweren.
• Diskriminierung kann zu psychischen Problemen, aber auch zu einem qualitativ
schlechteren Angebot an Diensten des Sozial- und Gesundheitswesens führen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) verlangt Chancengleichheit für alle – auch
für MigrantInnen. Und daran orientieren wir uns. Allerdings ist dieses Ziel noch nicht
erreicht. Denn Forschung und Praxis zeigen, dass der Gesundheitszustand vieler
MigrantInnen schlechter ist als derjenige vergleichbarer Gruppen in der Schweizer
Bevölkerung.
Mit dem vorliegenden Lehrmaterial zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit
wollen wir in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Flüchtlinge diesem Missstand
entgegen wirken. Das Material soll im Migrations- und besonders im Asylbereich
tätigen Personen ermöglichen, ohne eigene Recherchen ausführliche und inhaltlich
korrekte Informationen zu sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV/Aids und zur
Schwangerschaft zu erhalten und zu verbreiten.
Das Lehrmaterial wurde eigens für MigrantInnen entwickelt, denn grosse Teile der
Migrationsbevölkerung haben hinsichtlich Inhalt und Form der Informationen andere
Bedürfnisse als die Schweizer Bevölkerung. So haben wir das Lehrmaterial dem weit
verbreiteten Bedürfnis angepasst, in einer persönlichen Gesprächssituation informiert
und beraten zu werden. Entsprechend ist es gestaltet: Die lehrende Person kann
einem textlastigen Teil folgen. Die gegenüber sitzenden lernenden Personen können
sich an den Illustrationen orientieren.
Wir hoffen, dass wir mit diesem Lehrmaterial unserem Ziel – gleiche Chancen für alle – näher
kommen und die Gesundheit eines Teils unserer Gesellschaft stärken können.
Thomas Spang
Leiter Dienst Migration
Bundesamt für Gesundheit
Verena Hanselmann
Stv. Leiterin Dienst Migration
Bundesamt für Gesundheit
Bild 1
Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten in der Welt
Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten in der Schweiz
Die WHO rechnet pro Jahr weltweit mit über 330 Millionen neuen Fällen von heilbaren
sexuell übertragenen Krankheiten (Gonorrhöe, Chlamydia, Syphilis und Trichomonas),
davon 16 Millionen in Westeuropa.
Nicht alle sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten sind in der Schweiz meldepflichtig.
In den Entwicklungsländern sind die sexuell übertragenen Krankheiten (STD = Sexually
Transmitted Disease) die zweithäufigste Todesursache der Frauen im Fortpflanzungsalter.
Seit dem 1. Dezember 1987 gehört Aids zu den meldepflichtigen Krankheiten, wie auch
Syphilis und Gonorrhöe.
Ausserdem gibt es noch viele andere Krankheiten, die sexuell übertragen werden können
(z.B. Hepatitis), wobei der Geschlechtsverkehr nicht die hauptsächliche Übertragungsform ist.
Seit der Stop-Aids-Kampagne (Beginn 1987) hat sich die Zahl der Fälle von Gonorrhöe und
Syphilis auf niedrigem Niveau stabilisiert. Seit 1992 ist die Zahl positiver HIV-Tests in der
Schweiz generell rückläufig.
Auch HIV/Aids ist eine Krankheit, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden kann (vgl.
Kapitel HIV/Aids).
Die Aidsepidemie hat sich in den verschiedenen Ländern der Welt sehr unterschiedlich
entwickelt. Die Anzahl der HIV-infizierten, d.h. seropositiven Menschen ist schwer
abzuschätzen. Es wird jedoch angenommen, dass sie in den wenig industrialisierten Ländern
weiter steigt. Die UNAIDS schätzt, dass 95% der HIV-positiven Personen in diesen Ländern
leben. Der Grossteil davon lebt in Afrika, in den Ländern südlich der Sahara (71%), wo 8,6%
der gesamten Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren HIV-positiv ist. Mehr als die Hälfte
davon sind Frauen.
Auch in Europa hat sich die Aidsepidemie unterschiedlich entwickelt.
In den meisten westeuropäischen Staaten nimmt die Anzahl neuer Aidsfälle seit 1996 ab.
In Osteuropa sind die Gesamtzahlen noch gering, doch werden in einigen Ländern rasch
wachsende Fallzahlen beobachtet.
Die bei uns am häufigsten vorkommenden Infektionen sind vermutlich die Chlamydienurethritis,
der genitale Herpes und die Gonorrhöe.
Seit Beginn der Aidsepidemie haben sich die Anteile der Ansteckungswege kontinuierlich
verändert: Seit 1990 dominiert der heterosexuelle Ansteckungsweg, und seit 1997 liegt er bei
über 50 % der Neuansteckungen.
Dabei stehen folgende Untergruppen im Vordergrund:
sexuelle Kontakte zu
(a)
Personen aus Ländern mit vorwiegend heterosexueller HIV-Übertragung
(darunter mehr als die Hälfte bei Personen, die selbst aus solchen Ländern
stammen),
(b)
Personen, die Drogen injizieren oder bekanntermassen HIV-positiv sind, sowie
(c)
sexuelle Gelegenheitskontakte.
Vergleicht man die Aidsfälle seit 1993 mit der Wohnbevölkerung Ende 1997 nach Nationalitäten getrennt, ergibt sich eine deutliche Überrepräsentation unter den Aidsfällen für
Personen aus Afrika (vor allem aus den Ländern südlich der Sahara).
Neueste Daten der weltweiten HIV-Situation:
www.unaids.org/hivaidsinfo/
Lücken im HIV-Meldesystem
Untersuchungen haben gezeigt, dass bei weitem nicht alle HIV-Infektionen automatisch
gemäss Verordnung gemeldet werden. Aus diesem Grunde wertet das BAG zusätzlich
die Meldungen von positiven HIV-Testergebnissen aus.
Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das HIV in den Körper eindringt, und der Serokonversion
(Bildung von HIV-Antikörpern – positiver HIV-Test) vergehen in der Regel drei Monate
(siehe Seite 8: Primoinfektion – Serokonversion).
Neueste Daten über Infektionskrankheiten in der Schweiz:
www.bag.admin.ch/infekt/d
Ein negatives Testergebnis während dieser Zeit (drei Monate) ist daher keine
Garantie dafür, dass keine HIV-Infektion vorliegt.
Neueste Daten der Schweizer HIV- und Aids-Situation:
www.bag.admin.ch/infekt/aktuell/aids/d/
Sexuell übertragbare Krankheiten
1
ABKLÄRUNG ÜBER DEN EIGENEN SEXUELLEN
GESUNDHEITSZUSTAND IST WICHTIG
SOFORT DEN PARTNER/DIE PARTNERIN INFORMIEREN,
WENN EINE KRANKHEIT FESTGESTELLT WIRD
Bild 2
Sexuell übertragbare Infektionskrankheiten
Unbehandelte Geschlechtskrankheiten bei Frauen
erhöhen das Risiko eines Gebärmutterhalskrebses
Sexuell übertragbare Krankheiten sind Krankheiten, die vor allem beim Geschlechtsverkehr
auf andere Personen übertragen werden können. Sie können auch während der Schwangerschaft auf den Fötus oder während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden.
Das Risiko der Entstehung des Gebärmutterhalskrebses wird durch Faktoren wie Rauchen,
frühes ungeschütztes Sexualverhalten und häufiger ungeschützter Partnerwechsel sowie unbehandelte Papillomavirus-Infektionen und Herpes erhöht. Der Gebärmutterhalskrebs tritt vor
allem nach dem 35. Lebensjahr auf.
In vielen Fällen kann eine Person mit mehr als einer Krankheit infiziert werden. Das Vorhandensein einer sexuell übertragbaren Krankheit kann das Risiko einer Ansteckung mit anderen
Geschlechtskrankheiten, unter anderem auch die HIV-Infektion, erhöhen.
In der Folge werden die häufigsten Geschlechtskrankheiten mit den entsprechenden Beschwerden beschrieben und deren Verhalten im Körper erklärt. Wenn eine dieser Beschwerden auftritt,
braucht es dringend eine ärztliche Abklärung. Es ist wichtig, diese Krankheiten so schnell wie
möglich zu erkennen und sich sofort behandeln zu lassen – viele sind heute heilbar.
Geschlechtskrankheiten befallen neben den Geschlechtsorganen oft auch andere Körperteile.
Bei Frauen, die nicht behandelt werden, kann es zu schmerzhaften Unterleibsentzündungen
oder Unfruchtbarkeit kommen. Im Falle einer Schwangerschaft besteht das Risiko einer
Fehlgeburt oder Totgeburt; beim Neugeborenen besteht die Gefahr von Untergewicht, Seh- oder
Lungenschäden.
Bei Männern können unbehandelte Geschlechtskrankheiten zu Unfruchtbarkeit führen.
Die Vorbeugung dieser Krebserkrankung ist einfach: Man muss einen zytologischen Abstrich
des Gebärmutterhalses machen, der den Krebs vor seinem Erscheinen diagnostiziert. So
werden die frühen Anzeichen erkannt, und die Erkrankung kann medikamentös oder operativ
geheilt werden.
Deswegen wird empfohlen, ab Aufnahme des Geschlechtsverkehrs regelmässig einen zytologischen Abstrich zu machen. Diesen kann man in den Familienplanungszentren, in einer
gynäkologischen Praxis oder in Frauengesundheitszentren vornehmen lassen.
> Bei einem Befund ohne Besonderheiten bezahlt die Krankenkasse den Abstrich alle 3 Jahre.
Als Vorsorge wäre es besser, ihn öfter zu machen.
> Wenn ein Befund pathologisch ist, z.B. auch eine Infektion mit Papillomavirus oder Herpes
diagnostiziert wird, bezahlt die Krankenkasse die Behandlung und weitere ärztlich verordnete notwendige Abstriche jedes Mal.
Informieren Sie sofort Ihren Partner oder Ihre Partnerin,
wenn eine dieser Krankheiten vom Arzt / von der Ärztin festgestellt wurde.
Der Partner oder die Partnerin sollte sich sofort untersuchen
und – falls nötig – behandeln lassen, selbst wenn er oder sie keine Beschwerden hat.
Während der akuten Phase der Krankheit und noch einige Wochen danach ist es wichtig,
Geschlechtsverkehr zu vermeiden.
Zusätzliche Informationen auf Internet: www.bag.admin.ch/themen/d
oder:
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed), “Infektionskrankheiten : Diagnose und
Bekämpfung”, Ordner A und B, Bern, o.J., dt., Lose Blattsammlung zur Ergänzung.
Sexuell übertragbare Krankheiten
2
SEXUELL ÜBERTRAGBARE INFEKTIONSKRANKHEITEN
BLÄSCHEN
UNTERLEIBSSCHMERZEN
BLÄSCHEN
UND
ZWISCHENBLUTUNGEN
BRENNEN
UND
AUSFLUSS
GESCHWÜR
GESCHWÜR
AUSFLUSS
UND
UND
UND
HAUTAUSSCHLÄGE
HAUTAUSSCHLÄGE
SCHMERZEN BEIM WASSERLÖSEN
Bild 3
Erkankungen mit Urethritis und Zervizitis
Erkrankungen mit genitalen Geschwüren
Vorbeugung
Behandlung
Übertragung
Beschwerden
Urethritis = Jucken und Brennen beim Wasserlössen
Zervizitis = Gebärmutterhalsentzündung
Erkrankungen mit
Erkrankungen mit
genitalem Ausfluss
genitalen Warzen
Chlamydieninfektionen:
Gonorrhöe (Tripper):
Syphilis (Lues, harter Schanker):
Herpes:
Trichomonaden, Candida-Mycosen
(Moniliosen) und Bakterien
(z.B. Gardnerella):
Papillomavirus-Infektion:
Die Infektion verläuft oft ohne
Beschwerden.
Bei Frauen wird die Entzündung oft nicht erkannt,
da sie ohne Beschwerden verlaufen kann.
Sie spüren am Anfang der Entzündung oft
nur ein leichtes Brennen beim Wasserlösen.
Später können sie folgende Beschwerden haben:
grüngelblicher Ausfluss aus der Scheide, Jucken
und Brennen in der Harnröhre, evtl. Beschwerden
beim Stuhlgang, Unterleibsentzündungen mit
Schmerzen und unregelmässige Menstruation.
Etwa drei Wochen nach der Übertragung
erscheint ein hartes, schmerzloses
Geschwür an der Scheide, am Penis,
seltener auch am Mund, am Anus oder in
den Genitalorganen versteckt. In der Regel
folgt kurz darauf eine schmerzlose
Vergrösserung eines lokalen Lymphknotens.
Diese Beschwerden verschwinden ohne
Therapie nach 4 bis 6 Wochen.
Wenige Tage nach der Übertragung
bilden sich am Mund oder in der
Genitalzone kleine Bläschen und
ein schmerzhaftes Geschwür.
Danach platzen und verkrusten
die Bläschen. Die Abheilung dauert
bis zu zwei Wochen.
Abhängig von der Art der Infektion und
der natürlichen Abwehrkraft treten
leichte oder stärkere Beschwerden auf.
Papillomavirus-Infektionen sind
für Kondylome (Warzen) des Gebärmutterhalses, der Vulva und des
Penis verantwortlich. Viele Papillomavirus-Infektionen verursachen
keine Beschwerden und sind nur
mikroskopisch erkennbar.
Bei der Frau treten manchmal
Ausfluss aus der Scheide auf,
Brennen und Schmerzen
beim Wasserlösen, undeutliche
Unterleibsschmerzen,
Zwischenblutungen.
Bei Männern kann diese Infektion
zu einem spärlichen Ausfluss
und zu Brennen beim
Wasserlösen führen.
Nichtbehandlung kann zu
Komplikationen führen.
Bei der Frau z.B. zu
Unterleibsentzündungen, die
Unfruchtbarkeit (Infertilität)
verursachen können, beim
Mann zu Entzündungen.
G e s c h l e c h t s v e r k e h r.
Neugeborene können bei
der Passage durch den
Geburtskanal angesteckt
werden.
Wenige Tage nach der Übertragung spüren
Männer ein Brennen und Jucken beim Wasserlösen,
und es tritt ein eitriger Ausfluss aus der Harnröhre auf.
Nichtbehandlung kann zu Komplikationen führen:
z.B. Gelenksentzündungen, Herzprobleme und
bei der Frau Unfruchtbarkeit.
Gonorrhöe betrifft beide Gechlechter und praktisch
alle Altersgruppen. Sie wird durch den Kontakt mit
Schleimhautsekreten und Geschlechtsverkehr mit
infizierten Personen übertragen. Neugeborene
können bei der Passage durch den Geburtskanal
angesteckt werden.
Abhängig von der Infektion ist der
Ausfluss: weisslich (Candida-Mycosen)
cremefarben bis bräunlich, blasig,
unangenehm fischig riechend
(Gardnerella), gelb-grünlich, schaumig
und übelriechend (Trichomonaden).
Einige Wochen danach können
Hautausschläge am ganzen Körper und
grippeähnliche Beschwerden auftreten.
Auch diese verschwinden ohne Behandlung.
Bei unbehandelten Patientlnnen können
später zerebrale Komplikationen auftreten,
wie Meningitis, progressive Paralyse oder
Gelenksstörungen. Ohne Behandlung führt
Syphilis häufig zu dauernder Behinderung
oder zum Tod.
Geschlechtverkehr oder direkter Kontakt
mit infektiösen Läsionen von Haut und
Schleimhäuten.
Bei der Frau: Rötung und Schwellung
der Vulva und der Scheide mit Juckreiz,
Brennen, Ausfluss, und evtl. Schmerzen
beim Wasserlösen.
Bei Frauen müssen diese Infektionen
ärztlich diagnostiziert werden, weil sie
mit einem Risiko für Krebs des
Gebärmutterhalses verbunden sind.
Die Diagnose wird mittels eines
Abstrichs (PAP-Test) gemacht.
Beim Mann: weniger Beschwerden,
Rötung der Eichel mit Pünktchen, evtl.
Schmerzen beim Wasserlösen.
Beim Geschlechtsverkehr oder beim
Küssen.
Diese Erkrankungen können spontan
auftreten oder beim Geschlechtsverkehr
übertragen werden.
Geschlechtsverkehr.
Herpes ist eine Krankheit, die oft
zu Rückfällen führt. Sie kann nicht
geheilt werden. Es gibt Medikamente, die den Ausbruch vermindern und das Abklingen der
Symptome beschleunigen können.
Je nach Erkrankung: Candida-Mycosen
mit pilztötenden Cremen oder
Vaginalzäpfchen, die lokal angewendet
werden. Gardnerella mit Antibiotika oder
Antiinfektiva. Trichomonaden mit
Antiinfektiva.
Diese Infektion kann nach Monaten
bis Jahren spontan abheilen.Die
Heilung von leicht zugänglichen
genitalen Warzen oder genitalen
Kondylomen kann durch gezielte
Behandlungen beschleunigt werden
(z.B. Elektrokoagulation oder Laser).
Bis ca. zwei Wochen nach dem
Verschwinden der Symptome
sollte auf Kontakt mit den befallenen
Stellen (Geschlechtsorgane oder
Mund) verzichtet werden.
Es sollte auf sexuelle Kontakte verzichtet
werden. Kondomgebrauch bei allfälligem
Geschlechtverkehr. Es sind auch
indirekte Übertragungen möglich durch
feuchte Textilien (Handtücher), Finger
oder Mund.
Sexuellen Kontakt mit infizierten
Personen vermeiden. Der Gebrauch
von Kondomen reduziert wahrscheinlich
die genitale Ansteckungsgefahr.
In der Schwangerschaft kann Syphilis
auf den Fötus übertragen werden, im
Frühstadium auch während der Geburt.
In Entwicklungsländern ist Gonorrhöe immer noch
die häufigste sexuell übertragbare Infektion.
In den Industrieländern, wie auch in der Schweiz,
ist sie seit Mitte der 70er Jahre im Rückgang.
Diese Infektionen sind frühzeitig gut mit Antibiotika behandelbar.
Nichtbehandlung kann zu Komplikationen führen.
Syphilis ist mit Antibiotika leicht zu behandeln,
wenn früh genug damit begonnen wird.
Nichtbeandlung kann zu Komplikationen
führen.
1. Syphillis: während der akuten Phase kein Geschlechtsverkehr.
2. Kondomgebrauch. Vermeidung von ungeschütztem Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnerinnen oder Partnern.
Sexuell übertragbare Krankheiten
3
HEPATITIS
Bild 4
Sexuell übertragbare Erkrankungen, gegen die man geimpft werden kann
Hepatitis ist eine Leberentzündung, die durch Viren verursacht wird. Bisher wurden fünf verschiedene Formen entdeckt, die durch
Buchstaben bezeichnet werden: A, B, C, D, E. Es bestehen Unterschiede bezüglich der Gefährlichkeit und der Ansteckungswege.
Die akute Leberentzündung beginnt mit Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Abdominalbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen.
Das bekannteste Krankheitszeichen ist die Gelbsucht:
Die Haut und die Skleren (Augenweiss) werden gelb, der Urin
braun und der Stuhl hell. Fieber kann ganz fehlen.
Typ A und B sind die häufigsten.
Hepatitis betrifft praktisch alle Altersgruppen
und ist in der ganzen Welt verbreitet.
Das Ansteckungsrisiko bei Hepatitis A und E ist höher in
Ländern mit mangelhaften hygienischen Verhältnissen
(z. B. Osteuropa, Asien, Ozeanien, Afrika, Mittel- und Südamerika).
In der Schweiz ist das Ansteckungsrisiko gering.
Hepatitis A und E werden beim Essen und Trinken übertragen.
Hepatitis A und E
Beschwerden
Akute Leberentzündung.
Hepatitis B, C und D
Nur bei jeder dritten infizierten Person entsteht akute Leberentzündung.
Akute Hepatitis D hat oft einen besonders schweren Verlauf.
Später können sich Leberzirrhose (die Leber schrumpft) und Leberkrebs
bilden, die tödlich sein können.
Langzeitfolgen
Die akute Leberentzündung
heilt in der Regel innerhalb
von 6 Monaten ab.
Beim infizierten Neugeborenen tritt selten eine akute Leberentzündung
(Gelbsucht) auf, hingegen kommt es dann bei den meisten infizierten
Kindern zu einer chronischen Infektion. Das Risiko, später eine Leberzirrhose oder ein Leberzellkarzinom zu entwickeln, ist ausgeprägt.
Es genügen eine sehr kleine Blutmenge (z.B. bei intravenösem
Drogenkonsum) oder andere Körperflüssigkeiten (Speichel,
Sperma, Vaginalflüssigkeit).
Übertragungsweg
Behandlung
Beim E s s e n u n d Tri n k e n .
Die Übertragungsarten sind:
- Akzidentelle Nadelstiche oder Gebrauch von vorbenütztem
Injektionsmaterial bei injizierendem Drogenkonsum
- Ungeschützter Geschlechtsverkehr mit einem/r Hepatitisvirus-TrägerIn
- Von der Mutter auf das Kind während der Geburt.
Es stehen keine heilenden
Medikamente zur Verfügung.
Die Behandlung ist meist
symptomatisch (Behandlung
der Beschwerden).
Es kann eine Therapie mit Substanzen, die das Abwehrsystem
stimulieren (Interferon alfa), durchgeführt werden. Diese Therapie stoppt
die Vermehrung des Virus nur bei 30 bis 40% der PatientInnen, und sie
kann Nebenwirkungen haben.
Die Impfung (gegen Hepatitis A)
bietet Schutz für fünf bis zehn
Jahre.
Die Impfung gegen Hepatitis B (und D) bietet Schutz für fünf bis zehn Jahre.
Vorsicht im Umgang mit Blut und Körperflüssigkeiten, Verwendung von
Einmalgebrauch-Injektionsmaterial und adäquate Sterilisation von
wiederverwendbarem Injektionsmaterial.
“Safer Sex” und “Safer Use”.
Hepatitis B, C und D sind besonders häufig in Afrika,
Asien und Ozeanien, ausserdem in Osteuropa, im
Mittelmeergebiet und in Südamerika. In den Industrieländern
liegt die Häufigkeit chronischer Träger erheblich tiefer.
(chronische Träger = Personen, die keine Beschwerden
haben, aber das Hepatitisvirus im Körper tragen und es
deshalb übertragen können)
In der Schweiz sind schätzungsweise bis 0,3% der Bevölkerung
VirusträgerInnen. Rund die Hälfte der neu Erkrankten sind
injizierende DrogenkonsumentInnen. Am nächsthäufigsten werden ungeschützte sexuelle Kontakte mit
Hepatitisvirus-TrägerInnen als Risikofaktoren genannt.
Da es noch keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten
gibt, spielt die Impfung eine wichtige Rolle.
Sie bietet Schutz für fünf bis zehn Jahre.
Die Impfung gegen Hepatitis B (die auch gegen Hepatitis D
schützt) wird grundsätzlich allen nicht geimpften Personen
empfohlen und kann in jeder Arztpraxis durchgeführt werden.
Auch die Impfung gegen Hepatitis A wird empfohlen.
In der Schweiz sind derzeit Impfstoffe erhältlich,
die gegen Hepatitis B (und D) oder gleichzeitig
gegen Hepatitis A und B (und D) schützen.
Weitere Informationen über Hepatitis B in der Broschüre:
Vorbeugung
Sexuell übertragbare Krankheiten
“Hepatitis B. Ursachen, Folgen und Prävention” (14 Seiten, gratis)
Schweizerische Hepatitis-Informationsstelle
Hochstrasse 113, 4018 Basel
Tel. 061/ 338 92 12
Fax 061/ 338 92 10
4
WER IST HIV-POSITIV ?
Bild 5
Wer ist
HIV-positiv ?
Man sieht einer Person nicht an, ob sie HIV-positiv ist. Jeder Mensch, Mann oder
Frau, jung oder alt, in jedem Land, kann sich mit HIV anstecken.
HIV befällt nicht ausschliesslich bestimmte Personen. Es hat auch nichts mit
unterschiedlichem Sexualverhalten oder mit bestimmten Berufsgruppen zu tun.
HIV / Aids
5
H
I
V
Human
Immunodeficiency
Virus
A
Acquired
I
D
S
Immune
Deficiency
Syndrome
HIV ist ein Virus.
HIV-positiv heisst mit dem Virus infiziert sein.
Das HI-Virus kann Aids auslösen.
Aids ist das Stadium der Erkrankung.
Bild 6
H
I
Human
vom Menschen
Immunodeficiency
V
Virus
Schwäche
des Immunsystems
( Abwehrsystem)
Virus (Erreger)
A
Acquired
nicht vererbbar, sondern durch ein Virus
erworben, dem die an Aids erkrankte Person im
Laufe ihres Lebens begegnet ist.
Immunsystem
I
Immune
D
S
Deficiency
Syndrome
(körpereigenes Abwehrsystem)
Schwächung des Immunsystems
Gesamtheit der Symptome und Anzeichen
verschiedener Krankheiten.
HIV = Virus, das eine Schwäche im
Aids = Gesamtheit der Symptome und Anzeichen
Immunsystem des Menschen verursacht.
verschiedener Krankheiten, verursacht durch eine
erworbene Schwächung des Immunsystems.
HIV ist ein Virus.
HIV-positiv heisst mit dem Virus infiziert sein.
Das HI-Virus kann Aids auslösen.
Aids ist das Stadium der Erkrankung.
HIV / Aids
6
INFEKTIONEN PILZE PARASITEN BAKTERIEN
ABWEHRSTYEM KÖRPER OK
GESUNDHEIT
ABWERHRSYSTEM KÖRPER GESCHWÄCHT
KRANKHEIT
Bild 7
Was ist das Immunsystem?
Um zu verstehen, was Aids ist, muss man zuerst wissen, was das Immunsystem ist und wie
es funktioniert.
Unsere Umwelt ist voller oft gefährlicher Krankheitserreger (Viren, Bakterien, Parasite und
mikroskopische Pilze), die in der Lage sind, unseren Organismus anzugreifen.
Das Immunsystem hat die Aufgabe, den Organismus zu verteidigen und die Angreifer zu
vernichten. Wenn das HI-Virus die weissen Blutkörperchen (Immunsystem) stak vermindert
hat, kann jeder Krankheitserreger den geschwächten Körper angreifen, ohne auf Widerstand
zu stossen. Das nennt man die Entwicklung von opportunistischen Krankheiten
(Aids-Syndrom) (opportunistisch = eine Gelegenheit nutzend).
1. WORAUS BESTEHT DAS IMMUNSYSTEM?
Das Immunsystem erkennt, bekämpft und vernichtet verschiedene Arten von
Krankheitskeimen wie z.B. Viren, Bakterien, Mykosen und Parasiten, die den Körper
bedrohen.
Das Immunsystem ist komplex und besteht u.a. aus weissen Zellen (Blutkörperchen), die
sich im Blut und in verschiedenen Organen befinden.
Das Immunsystem ist für die Verteidigung des Körpers zuständig.
2. WIE FUNKTIONIERT DAS IMMUNSYSTEM?
Die Wirkung des Immunsystems erfolgt mittels drei Phasen: Identifikation, Isolierung und
Elimination der eingedrungenen Krankheitskeime.
Sobald ein Krankheitskeim in den Körper eindringt, wird er von den weissen Blutkörperchen
als schädlich erkannt und bekämpft.
Die vorhandenen weissen Blutkörperchen bilden Substanzen, so genannte Antikörper, die
die Krankheitskeime zerstören. Diese Antikörper bleiben im Körper und zerstören nun
automatisch dieselben Krankheitskeime, wenn diese ein anderes Mal in den Körper
eindringen.
3. WAS IST EIN VIRUS?
Ein Virus ist ein winziger, unsichtbarer Krankheitskeim, der sich innerhalb von Zellen aufhält
und sich nur dort vermehrt.
Es gibt verschiedene Virusarten, die zu verschiedenen Krankheiten führen. Das Grippevirus
greift z. B. den ganzen Körper an, was sich in Fieber, Erkältung, Kopfschmerzen usw. äussert;
das Hepatitisvirus greift die Zellen der Leber an und führt zu deren Schädigung. Das
HI-Virus greift die weissen Zellen an, die zum Immunsystem gehören, sodass der
Organismus eine leichte Beute für andere Krankheitserreger wird.
4. WIE GREIFT DAS HI-VIRUS DAS IMMUNSYSTEM AN?
Im Gegensatz zu den anderen Viren befällt das HI-Virus (Aids-Erreger) die weissen Blutkörperchen, die den Körper schützen sollten.
Das kann zwei verschiedene Wirkungen haben:
• Das Virus vermehrt sich in den weissen Blutkörperchen und zerstört sie.
• Das Virus bleibt in den weissen Blutkörperchen bis günstige Bedingungen für seine
Vermehrung gegeben sind (es bleibt latent).
So werden die weissen Blutkörperchen im Laufe der Jahre immer mehr reduziert, und das
Immunsystem wird geschwächt. Mit der Zeit ist das Immunsystem nicht mehr fähig, den
Körper vor anderen Krankheitserregern zu schützen.
HIV / Aids
7
Primoinfektion
Serokonversion
Ansteckung mit dem HI-Virus.
Es kommt zu einer
Abwehrreaktion.
Der HIV-Test ist negativ.
Positiver Test nach ca. 3 Monaten.
Latenzzeit
Keine Beschwerden während
Jahren, dann Übergang zu
allgemeinen Krankheitszeichen.
Aids
Schwächung des Immunsystems.
Verschiedene opportunistische
Infektionen und Krankheiten.
Wenn man den Test nicht macht, weiss man nicht,
dass man seropositiv ist.
Das HI-Virus ist ab der Ansteckung übertragbar.
Nicht alle HIV-infizierten Menschen entwickeln Aids,
sie können das Virus jedoch übertragen.
Bild 8
Von der HIV-Infektion zum Vollbild Aids
Im Folgenden werden die Phasen beschrieben, die vom ersten
Eintritt des HI-Virus in den Körper einer Person bis zur Entwicklung
von Aids führen.
Sobald eine Person mit dem HI-Virus infiziert ist, kann sie es auf
andere übertragen.
LATENZZEIT
Das HI-Virus bleibt im Körper, ohne Krankheitserscheinungen
zu verursachen.
Erster Eintritt des HI-Virus in den Körper einer Person.
Von dem Zeitpunkt an, zu dem das HI-Virus in den Körper eindringt, können Jahre vergehen, ohne dass sich der Mensch über
besondere Beschwerden beklagt. Etwa 50 % der unbehandelten,
infizierten Personen befinden sich nach 10 bis 12 Jahren
noch ohne Symptome von Aids1.
Bereits kurz nach der Übertragung des HIV beginnt das Virus, sich
zu vermehren.
Wenn diese Personen den Test nicht gemacht haben, wissen sie
nicht, dass sie seropositiv sind.
Mehr als die Hälfte der infizierten Personen hat keinerlei
Beschwerden.
Das Virus vermehrt sich langsam weiter und schwächt dadurch das
Immunsystem (Immunsystem = Abwehrkräfte gegen Krankheitserreger).
PRIMOINFEKTION
Bei den übrigen infizierten Personen treten ca. zwei bis sechs
Wochen nach der Ansteckung grippeähnliche Anzeichen auf, die
nach ein bis zwei Wochen wieder abklingen.
Die häufigsten Beschwerden sind ähnlich wie bei einer Erkältung:
Fieber, Drüsenschwellungen am Hals, Müdigkeit, Kopfschmerzen,
gelegentlich ein leichter Hautausschlag. Diese Beschwerden
kommen häufig auch bei anderen Infektionskrankheiten vor,
deshalb können auch erfahrene ÄrztInnen nicht immer sagen, ob
sie Ausdruck einer akuten Infektion mit HIV sind.
In jedem Fall ist der HIV-Test erst ca. drei Monate nach einer
eventuellen Übertragung aussagekräftig (positiv bzw. negativ). Trotzdem kann man das HI-Virus natürlich während dieser
Zeit übertragen.
SEROKONVERSION
Das Testergebnis wird positiv.
Bei allen Infizierten kommt es zu einer Abwehrreaktion (es werden Antikörper produziert).
Ein positives Testresultat bedeutet daher, dass Antikörper im Blut
gefunden werden. Der getestete Mensch hat mit dem HI-Virus
Kontakt gehabt und ist HIV-positiv = seropositiv.
Hier spricht man von Aids.
Zur Abklärung der Symptome (Anzeichen) sollte in jedem Fall ein
Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden.
Während all dieser Zeit sieht die infizierte Person gesund aus
und kann ein vollkommen normales Leben führen. Sie kann
jedoch das HI-Virus übertragen.
Wenn Beschwerden auftreten, sind sie meist allgemeiner Art, z.B.
lang andauernde Lymphknotenschwellungen an mehreren Stellen
(unter den Achseln, in der Leistengegend), starker Nachtschweiss,
lang anhaltende Durchfälle, u.a.m.
Meistens suchen die betroffenen Personen deswegen ärztlichen Rat.
AIDS
Das HI-Virus (Aids-Erreger)
bleibt auf jeden Fall übertragbar.
Aids ist keine Krankheit als solche, sondern das Stadium der
Erkrankung infolge einer durch das HI-Virus verursachten
Schwächung des Immunsystems.
Bei einem schwachen Immunsystem können sich Krankheitserreger
ungehindert vermehren.
Es kann zu «opportunistischen Infektionen» (opportunistisch =
eine Gelegenheit nutzend) kommen. Das heisst, Erreger, die
normalerweise ohne Anzeichen im Körper leben, können bei einer
Schwächung des Immunsystems auftreten (= manifest werden)
und eine Krankheit verursachen.
Zwischen dem Zeitpunkt, zu dem das HI-Virus in den Körper eindringt (Primoinfektion), und der Serokonversion vergehen mindestens drei bis sechs Wochen, in der Regel jedoch drei Monate.
Während dieser Zeit, also schon vor einem positiven Testresultat,
kann das HI-Virus übertragen werden, obwohl die Menschen oft
keine Symptome haben.
Die Krankheiten, die auftreten können, sind:
> infektiöse Erkrankungen verschiedener Organe (z. B. Lungenentzündung, Hefepilz Candida albicans oder Herpesvirenentzündungen)
> verschiedene Tumorformen (z. B. Kaposi-Sarkom, Lymphome
und Gebärmutterhalskrebs) oder
> Nervenentzündungen und Hirnleistungsausfälle (z.B. HIVEncephalopathie).
Weitere Informationen über den Verlauf der HIV-Infektion
und der Aids-Syndrome siehe:
Aids Hilfe Schweiz (AHS)
“ Behandlungsmöglichkeiten bei HIV und Aids ”, Zürich, 2000
und
Bundesamt für Gesundheit (BAG)
“ Aids und HIV in der Schweiz ”
www.bag.admin.ch/infekt/aktuell/aids/d/
__________________________________________
1
Quelle: HIV/Aids - Heutiger Wissensstand. Bundesamt für Gesundheit, Bern, 2000, S.6
HIV / Aids
8
HIV-ÜBERTRAGUNG UND SCHUTZ
SAFER SEX
GESCHLECHTSVERKEHR OHNE KONDOM
BLUT ODER GEMEINSAME BENUTZUNG VON SPRITZEN
SAFER USE
STILLEN
SCHWANGERSCHAFT
VORBEUGENDE BEHANDLUNG
Bild 9
HIV-ÜBERTRAGUNG
Die wichtigsten Wege der Übertragung sind:
Wie man sich schützen kann:
Durch Geschlechtsverkehr ohne Kondom mit infizierten Personen Ein verantwortungsbewusstes Geschlechtsleben führen und Kondom
(mit einem/er HIV-positiven Partner/in).
benutzen, wann immer es nötig ist (Safer Sex).
Über die Blutbahn: Austausch und gemeinsame Benutzung von Drogen und gemeinsame Benutzung von Nadeln und Spritzen vermeiden
gebrauchten Spritzen beim Drogenkonsum.
(Safer Use).
Von einer infizierten Mutter kann das Virus auf ihren Fötus / auf ihr Kind Durch eine medikamentöse, vorbeugende Behandlung gegen HIV
übertragen werden, während der Schwangerschaft, der Geburt während der Schwangerschaft sowie durch eine Entbindung mittels
und beim Stillen.
Kaiserschnitt wird das Risiko einer HIV-Übertragung gesenkt. Nach der
Geburt wird auch der Säugling medikamentös behandelt.
Man sieht einer Person nicht an,
ob sie das HI-Virus oder einen anderen sexuell übertragbaren Erreger in sich trägt.
HIV/Aids ist nicht heilbar.
Nicht heilbare Krankheiten können schwerwiegende Folgen für die Lebensqualität der betroffenen Menschen haben.
Eine konsequent durchgeführte HIV-Prävention (Safer Sex, Safer Use) ist heute immer noch das einzig mögliche Vorbeugungsmittel.
Minimale risikoarme Situationen
Wie wird das HI-Virus übertragen?
1. Durch besondere Verfahren wird sichergestellt, dass Blutprodukte
(Blutplasmakonzentrat) keine HI-Viren enthalten.
Das HI-Virus (Aids-Erreger) kann sich nur innerhalb von lebenden Körperzellen
(weisse Blutkörperchen) vermehren. Es stirbt ausserhalb des Körpers rasch ab.
2. Das Übertragungsrisiko bei Bluttransfusionen ist heute in der Schweiz sehr
gering, da sämtliches Spenderblut seit 1985 systematisch und sorgfältig auf HIV,
Hepatitis B, C und Syphilis untersucht wird.
Aber nicht in allen Ländern können Blutkonserven so kontrolliert werden wie in der Schweiz.
Ein minimales Restrisiko bleibt bestehen durch die «diagnostische Lücke»
(der Zeitraum, der zwischen einer eventuellen Infektion und der Bildung zuverlässig
nachweisbarer Antikörper liegt: 3 bis 6 Wochen, spätestens 3 Monate).
Bei infizierten Menschen befindet sich das Virus im Blut (auch im Menstruationsblut),
im Sperma, in der Scheidenflüssigkeit (Vaginalsekret) sowie in der Muttermilch.
Alle diese Flüssigkeiten enthalten weisse Blutkörperchen,
in denen sich das Virus aufhalten kann.
Das Virus wird mit diesen Körperflüssigkeiten übertragen.
Wenn diese in die Blutbahn (durch Spritzen) oder auf die Schleimhäute des Mundes,
der Geschlechtsteile oder des Darms eines anderen Menschen gelangen,
kann das HIV übertragen werden.
Auf eine lebensrettende Bluttransfusion sollte deshalb niemand verzichten.
Bei geplanten Operationen kann auch eine Eigenblutspende sinnvoll sein.
HIV / Aids
9
SAFER SEX
Bild 10
Wie kann man sich schützen?
Vorbeugen ist der einzige Weg, eine HIV-Infektion zu vermeiden, da es noch keine Heilung von
Aids gibt.
Um sich zu schützen, muss man den Kontakt mit den Körperflüssigkeiten, die das HI-Virus
enthalten können, vermeiden. Der Schutz bei sexuellen Kontakten heisst Safer Sex, der
Schutz beim Drogenkonsum heisst Safer Use.
SAFER SEX REGELN
Der sicherste Schutz vor einer HIV-Infektion oder anderen Geschlechtskrankheiten ist die
Benutzung von geprüften Kondomen beim Geschlechtsverkehr mit einem / einer infizierten
Partner/ Partnerin, oder bei Partnerwechsel ohne deren Sexual-Vorleben zu kennen.
Man sieht einer Person nicht an, ob sie Trägerin des HI-Virus oder eines anderen
sexuell übertragbaren Krankheitskeimes ist.
Beim Geschlechtsverkehr mit einer Person, deren Gesundheitszustand man nicht kennt oder
die mit HIV oder anderen sexuell übertragbaren Erregern infiziert ist, sollte jedes Mal ein
neues Kondom benutzt werden.
Man sollte diese zwei Regeln des Safer Sex befolgen:
• Vaginaler und analer Geschlechtsverkehr nur mit geprüften Präservativen (und
wasserlöslichem Gleitmittel)
• Kein Sperma oder Menstruationsblut in den Mund nehmen
Für eine Person, die selbst oder deren PartnerIn wegen einer sexuell übertragbaren Krankheit
behandelt wird, ist es unbedingt nötig, geschützten oder keinen Geschlechtsverkehr zu haben.
Alle Genitalinfektionen, insbesondere geschwürbildende Infektionen erhöhen das Übertragungsrisiko mit einem anderen, sexuell übertragbaren Krankheitserreger, inklusive HIV, stark.
Die geprüften Präservative kauft man in grossen Kaufhäusern (Coop, Epa, Manor, Migros
usw.), in Apotheken, Drogerien oder in Spezialgeschäften wie Condomerias, Erotikläden usw.
HIV / Aids
10
PRÄSERVATIV (KONDOM)
Bild 11
Präservativ (Kondom)
Systematisch und richtig angewandt, bietet das Präservativ den besten Schutz vor vielen
sexuell übertragbaren Krankheiten sowie vor einer HIV-Infektion und vor ungewollter
Schwangerschaft.
Geprüfte Präservative tragen den Vermerk «MD», «CE» oder zusätzlich noch «OK». Auf die
richtige Grösse und das Verfalldatum achten. Bei korrekter Benützung sind Präservative sehr
sicher.
• Bei jedem Sexualkontakt immer ein neues Präservativ verwenden.
• Vorsichtig benutzen, nicht mit Nägeln, Zähnen, usw. beschädigen.
• Das Präservativ vor dem Sexualkontakt aufziehen, sobald der Penis steif ist.
• Kontrollieren, dass keine Luft innerhalb des Kondoms bleibt.
• Sich vergewissern, dass während des Sexualkontakts genügend Feuchtigkeit vorhanden ist:
die Verwendung von zusätzlichen wasserlöslichen Gleitmitteln vermindert das Risiko,
dass das Präservativ reisst. Auf keinen Fall fetthaltige Gleitmittel (Bodylotions, Massageöle,
Babyöle, Vaseline) benutzen. Sie greifen den Gummi des Präservativs an und bringen ihn
zum Reissen.
• Am Schluss des Sexualkontakts das Glied vor dem vollständigen Erschlaffen herausziehen
und das Präservativ hinten gut festhalten und abziehen. Danach das Glied waschen.
• Präservativ verknoten und in den Müll werfen (nicht in die Toilette).
Die Präservative nicht in der Hitze, der Sonne oder in der Geldbrieftasche aufbewahren.
HIV / Aids
11
SAFER USE
1
BESTECK FÜR DEN DROGENKONSUM
1 - SCHACHTEL MIT NEUEM UND
STERILEM SPRITZBESTECK
2
6
2 - STERILE SPRITZE
4
3 - STERILES LÖSUNGSMITTEL
4 - STERILER ALKOHOLTUPFER
5 - SAUBERE GAZE
5
6 - “ZITRONENEXTRAKT”
3
Bild 12
Safer Use Regeln
Unsterile Spritzen führen zu vielen Infektionen. Auch Infektionserreger wie Hepatitisviren und
HIV können übertragen werden. Rund die Hälfte der neu an Hepatitis B Erkrankten sind IVDrogenkonsumentInnen (IV = intravenös). Freiwillig getestete IV-DrogenkonsumentInnen
waren zu 30 % bis 50 % Hepatitis-C-positiv1. Viele haben keinerlei Beschwerden, wissen
daher nicht, dass sie infiziert sind und das Virus übertragen können.
Das Ausleihen von gebrauchtem Spritzbesteck bedeutet ein hohes Infektionsrisiko. Es dürfen auf keinen Fall Spritzen oder Nadeln benutzt werden, die nicht steril sind oder die vorher
von einer anderen Person benutzt wurden. Nur eigenes und sauberes Spritzbesteck und
Zubehör verwenden.
Neues und steriles Spritzbesteck kauft man in Apotheken oder in der Notfall-Station der
Krankenhäuser. Je nach Region ist es auch bei speziellen Abgabestellen erhältlich. Wer
Schwierigkeiten hat, in seiner Umgebung sterile Spritzen zu bekommen, kann sich an eine
Drogenberatungsstelle wenden.
• Vor dem IV-Drogenkonsum Hände waschen und die Injektionszone desinfizieren
(mit einem Alkoholtupfer)
• Nach dem Herausziehen der Spritze eine saubere und trockene Gaze auf die
Injektionszone drücken
• Auch der Rest des Spritzbestecks (Messer, Löffel) muss sauber und steril sein
(steril bedeutet in diesem Fall: mindestens 10 Minuten auskochen)
• Niemals Wasser aus einem gemeinsamen Behälter benutzen
_______________________________________________
1
Quelle: Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed), Infektionskrankheiten – Diagnose und Bekämpfung.
Ordner A und B, Bern, o. J., dt., Lose Blattsammlung zur Ergänzung.
HIV / Aids
12
WARUM MUSS MAN SICH SCHÜTZEN?
Ohne
Präservativ
VERGANGENHEIT MIT HIV-POSITIVEN PARTNERINNEN
= ÜBERTRAGUNG ERFOLGT
Mit
Präservativ
PRÄSERVATIV BENUTZT
= HIV-ÜBERTRAGUNG UNTERBROCHEN
Bild 13
Warum muss man sich schützen?
Ein Partner oder eine Partnerin, über dessen / deren gegenwärtiges oder vergangenes
Geschlechtsleben man nichts weiss, oder dessen / deren
Angewohnheit, Spritzen und
Nadeln mit anderen zu teilen, nicht bekannt ist, kann das Risiko einer sexuell übertragbaren
Krankheit oder der Virusübertragung bergen.
Wer eine sexuelle Beziehung eingeht, tritt indirekt auch mit allen früheren Beziehungspersonen
seines Partners oder seiner Partnerin in Kontakt. Falls eine dieser Personen infiziert war und
Ohne
Präservativ
sexuelle Kontakte ohne Schutz durch Präservative erfolgten, ist die Übertragung einer
Mit
Präservativ
Geschlechtskrankheit, unter anderem auch eine HIV-Übertragung, der ganzen Beziehungskette entlang, möglich.
Über den intravenösen Drogenkonsum oder durch ungeschützte sexuelle Kontakte mit einem
infizierten Menschen könnte in der Vergangenheit eine HIV-Übertragung oder die Übertragung einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit stattgefunden haben.
Da man die Vergangenheit der Personen nicht immer kennen kann, muss man sich systematisch schützen. Durch Präservative kann jeder Mensch sich und seine Mitmenschen
sicher vor Aids schützen.
Aids ist nicht heilbar. Auch andere sexuell übertragbare Krankheiten sind zum Teil
nicht heilbar. Nicht heilbare Krankheiten können schwerwiegende Folgen auf die
Lebensqualität der betroffenen Menschen haben.
Konsequentes Vorbeugen ist heute immer noch das einzig mögliche Mittel, sich vor
HIV / Aids zu schützen.
HIV / Aids
13
MÜSSEN STERIL SEIN
SO WIRD HIV NICHT ÜBERTRAGEN
DIE ANSTECKUNG DURCH SPEICHEL, ÜBER SCHMUTZIGES GESCHIRR (LÖFFEL, GABELN, GLÄSER)
ODER DURCH SCHLUCKEN VON SCHWIMMBAD- ODER BADEWASSER IST UNMÖGLICH.
ZAHNARZTINSTRUMENTE
KONTAKTE IM ALLTAG FÜHREN ZU KEINER ÜBERTRAGUNG.
ALLTÄGLICHE KÖRPERKONTAKTE WIE HÄNDESCHÜTTELN UND UMARMUNGEN SIND RISIKOFREI.
HIV KANN AUCH NICHT DURCH HUSTEN ÜBERTRAGEN WERDEN.
DURCHSTECHNADELN FÜR OHRLÄPPCHEN
ODER PIERCING
KÜSSE AUF DIE WANGE UND
ZUNGENKÜSSE BERGEN KEIN ANSTECKUNGSRISIKO.
BEI INSEKTENSTICHEN BESTEHT
KEIN ÜBERTRAGUNGSRISIKO
AKUPUNKTURNADELN
DIE GEMEINSAME BENUTZUNG VON TOILETTEN, DUSCHEN, WÄSCHE USW. IST RISIKOFREI
TÄTOWIERNADELN
KRANKENHAUS- UND ARZTBESUCH SIND RISIKOFREI
Bild 14
Wie wird das HI-Virus nicht übertragen?
Das HI-Virus gehört zu den schwer übertragbaren Krankheitserregern. Das Virus ist sehr
empfindlich und ausserhalb des menschlichen Körpers unter Alltagsbedingungen nicht
UNTER VORAUSSETZUNG GEWISSER VORSICHTSMASSNAHMEN KANN DER
lebensfähig. Es ist daher nicht in der gleichen Art ansteckend wie z. B. das Grippevirus.
AIDS-ERREGER (HIV) IN FOLGENDEN FÄLLEN NICHT ÜBERTRAGEN WERDEN:
Das HI-Virus braucht Körperflüssigkeiten, die weisse Blutkörperchen enthalten (siehe
Instrumente, mit denen die Haut zerstochen wird, müssen steril sein oder es müssen
Seite 9: HIV-Übertragung).
Einweg-Instrumente sein:
kein Übertragungsrisiko. Allerdings muss der Kontakt von Genitalsekret mit einer eventuell
• Akupunktur- und Tätowierungsnadeln, Nadeln zum Zerstechen von Ohrläppchen oder
anderen Körperteilen (Piercing)
offenen Wunde vermieden werden.
• Alle ärztlichen und zahnärztlichen Instrumente
Die intakte Haut ist eine Schutzbarriere gegen das HIV. Gegenseitige Masturbation bedeutet
Blutsaugende Insekten oder Zecken spielen bei der Übertragung von HIV keine Rolle. Stechfliegen übertragen bestimmte Krankheiten (Malaria, Gelbfieber) aber nicht HIV. Haustiere wie
Hunde, Katzen, Vögel sind keine HIV-Träger und können daher das HI-Virus nicht übertragen.
Durch Blutspenden kann das HI-Virus auf keinen Fall übertragen werden. Das zur Blutabnahme
benutzte Material ist steril (neu) und wird nach jeder Blutabnahme weggeworfen.
Durch alltägliche Sozialkontakte kann das HI-Virus nicht übertragen werden.
HIV / Aids
14
Resultat -
Ein negatives Testergebnis bedeutet, dass der
betreffende Mensch bis drei Monate vor der
Untersuchung mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht
mit HIV in Kontakt gekommen ist.
Das Risiko einer Infektion besteht nach wie vor.
Resultat +
Ein positives Testergebnis bedeutet, dass die
«seropositive» Person HIV-infiziert ist. Es bedeutet
nicht, dass diese Person Aids-Symptome aufweist.
3 Monate
Risikokontakt
Test
?
Das Testresultat ist vertraulich.
Niemand kann ohne sein / ihr Wissen
einem HIV-Test unterzogen werden.
Der HIV-Test schützt nicht vor einer Infizierung.
Bild 15
HIV-Test
Jeder Mensch kann und muss selbst frei entscheiden, ob er sich testen lassen will oder nicht.
In der Schweiz ist es verboten, Menschen zwangsweise oder heimlich zu testen.
TESTERGEBNIS
1. Ein negatives Testergebnis bedeutet, dass im Blut des betreffenden Menschen keine HIVAntikörper gefunden werden. Der Befund ist nur zuverlässig, wenn der Test drei Monate
nach einer möglichen Infektion erfolgt.
Nur bei einer Blutspende, einer Organspende oder einer Spermaspende ist der Test obligatorisch. Frauen, die schwanger sind oder es werden wollen, wird der Test systematisch angeboten.
2. Auf ein positives Testergebnis folgt immer ein Bestätigungstest. Wenn beide Testergebnisse positiv sind, bedeutet das, dass die «seropositive» Person HIV-infiziert ist.
Es bedeutet nicht, dass diese Person Aids-Symptome aufweist.
Personen, die kein Risikoverhalten eingegangen sind, oder die keine Situation erlebt haben,
in der sie sich mit dem HI-Virus hätten anstecken können, müssen keinen Test machen.
Wenn man sich für den Test entschieden hat, hat man vor und nach dem Test das Recht auf
eine sorgfältige Beratung.
Eine seropositive Person muss sich als VirusträgerIn betrachten und sich bewusst sein,
dass sie das Virus durch Blut, Sperma oder Scheidensekret übertragen kann. Da
sie wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens infiziert bleiben wird, muss sie
Vorsichtsmassnahmen treffen, um die Risiken der Aids-Entwicklung zu verringern und um
die Ansteckung anderer Menschen zu verhindern.
Der Inhalt dieses Gesprächs sowie das Testresultat sind vertraulich und durch das
Arztgeheimnis geschützt.
Bei einem positiven Testresultat muss das Beratungsgespräch Hinweise für die folgende
Behandlung beim Arzt oder bei der Ärztin und – falls nötig – für die soziale oder psychologische Betreuung geben.
BERATUNGSGESPRÄCH
Im Gespräch mit einem Arzt / einer Ärztin oder mit einem Berater / einer Beraterin einer
anonymen Teststelle oder einer der kantonalen Aids-Hilfen, zeigt sich, ob der HIV-Antikörpertest im Einzelfall sinnvoll ist, d.h. ob ein Übertragungsrisiko vorhanden war. Auch die
Auswirkungen des Testergebnisses, die Grenzen der medizinischen Behandlungsmöglichkeiten,
die rechtlichen, finanziellen und sozialen Folgen werden diskutiert.
Ausserdem wird dem / der PatientIn geholfen, auf die eigene Person bezogene und durchführbare zukünftige Vorsichtsmassnahmen zur Vermeidung des Risikoverhaltens zu entwickeln.
Aus versicherungsrechtlichen Gründen und Diskriminierung am Arbeitsplatz
ist es heute immer noch wichtig, einen anonymen HIV-Test durchzuführen.
HIV-ANTIKÖRPERTEST: WO UND WIE?
Der Test kann beim Arzt oder bei der Ärztin oder auch anonym in der Aids-Sprechstunde
(Teststelle) verschiedener Spitäler (siehe Adressen) vorgenommen werden. Die
Krankenkasse übernimmt die Kosten eines ärztlichen Tests. Ein anonymer Test muss jedoch
selbst bezahlt werden.
Das Vorhandensein von HIV-Antikörpern wird durch eine Blutprobe festgestellt. Diese
wird mit einem anonymen Code versehen und untersucht. Das Testresultat wird in der
Regel nach ca. 1-2 Wochen durch den Arzt oder die Ärztin oder von der anonymen Teststelle
mitgeteilt.
Bei einem positiven HIV-Testresultat, wie auch bei anderen sexuell übertragbaren
Krankheiten, sollten die Betroffenen ihre PartnerInnen informieren.
Man darf nicht vergessen, dass nach der Infektion eine Frist von ungefähr 3 Monaten
notwendig ist, damit der Test – im Falle einer Infektion – positiv ausfällt.
Der HIV-Test schützt nicht vor einer Infektion.
HIV / Aids
15
BEHANDLUNG
SOLIDARITÄT
Bild 16
Aktuelle Behandlungsmöglichkeiten
Solidarität mit denjenigen, die HIV-positiv sind
Verschiedene Medikamente stehen heute für die Behandlung der HIV-Infektion zur Verfügung. Diese Medikamente hemmen die Vermehrung des Virus und reduzieren die Auswirkungen der Infektion.
Es gibt keinen Grund, HIV-positive und aidskranke Menschen zu meiden oder zu diskriminieren. Sie unterscheiden sich von anderen Menschen nur dadurch, dass sie ein Virus im
Körper haben. Diskriminierung bekämpft nicht das Virus, sondern die Menschen, die
sich infiziert haben.
Die Behandlung ist eine Langzeitbehandlung und erfordert von den PatientInnen sehr viel
Disziplin. Sie besteht aus einer Kombination von drei Wirkstoffen (Medikamenten), die
beträchtliche, unangenehme Nebenwirkungen haben.
Es gibt Menschen, die die notwendige Auseinandersetzung mit den Gefahren und Auswirkungen der Krankheit vermeiden, um nicht selbst in Verdacht zu geraten, HIV-positiv zu sein.
Dadurch bringen sie, im Falle einer erfolgten HIV-Infektion, sich selbst und andere in Gefahr,
und es erleichtert eine weitere Verbreitung des Virus.
Zur Zeit existieren weder Impfungen noch heilende Behandlungen gegen Aids.
Keinen Unterschied zwischen HIV-positiven und HIV-negativen Menschen machen ist ein
wirksames Mittel gegen die Stigmatisierung von HIV-Infizierten und / oder an Aids Erkrankten.
Das Präservativ bei jedem/r Sexualpartner/in benützen, von dem / der man das
vergangene Geschlechtsleben nicht kennt, ist der sicherste Schutz vor einer HIVInfektion.
Wenn man selbst HIV-positiv ist, sollte man sich nicht mit Selbstanschuldigungen oder
Schuldgefühlen quälen. Man braucht sich nicht zu schämen, dass man sich informiert und
die Unterstützung der Aids-Beratungsstellen in Anspruch nimmt.
Es ist nicht möglich, von Aids geheilt zu werden. Daher bleibt die Prävention
das einzige Mittel zur Bekämpfung des HI-Virus (Aids-Erreger).
Menschen mit einer HIV-positiven Diagnose können durchaus ein erfülltes Sexualleben
haben. Natürlich muss man die Safer-Sex-Regeln und die Safer-Use-Regeln beachten.
HIV-PEP: NOTFALL-BEHANDLUNG
Nach einer eventuellen HIV-Übertragung gibt es seit 1998 die Möglichkeit einer medizinischen Sofortmassnahme. In diesem Falle werden sofort nach einer eventuellen HIV-Infektion
Medikamente eingenommen. Diese Behandlung heisst HIV-PEP (HIV Post Exposition Prophylaxis).
• Die PEP-Behandlung muss innerhalb von 72 Stunden nach einer eventuellen HIV-Infektion
begonnen werden.
• Die PEP-Behandlung dauert in der Regel 4 Wochen.
• Die PEP-Behandlung ist keine banale Therapie. Sie ist mit der täglichen Einnahme
mehrerer Medikamente verbunden und hat entsprechende Nebenwirkungen.
Es gibt noch keinen statistischen Nachweis für die Wirksamkeit der PEP-Behandlung.
HIV / Aids
16
SCHWANGERSCHAFTSTEST
1
2
ERWARTEST DU EIN KIND ?
3
4
1 - SCHACHTEL MIT SCHWANGERSCHAFTSTEST
2 - TESTHEFTCHEN
3 - SCHACHTEL MIT SCHWANGERSCHAFTSTEST
4 - TESTSTREIFEN
Bild 17
Einige Daten…
Schwangerschaft
Als erstes einige Daten1, die zeigen, wie wichtig es ist, Migrantinnen besser zu informieren.
Wenige Tage nach dem normalen Menstruationsdatum kann man feststellen, ob man
schwanger ist oder nicht. Es reicht ein Urintest, den man in den Familienplanungszentren
oder in der Arztpraxis machen lassen kann. Man kann den Test auch selbst machen, wobei
die entsprechenden Sets in Apotheken und in grossen Warenhäusern gekauft werden können.
Migrantinnen sind demografisch eine junge Bevölkerung, daher ist der Anteil der Frauen im
reproduktiven Alter höher als bei Schweizerinnen. 54,3% aller Frauen der gesamten
ausländischen Bevölkerung findet man in der Altersgruppe der 15 - 44 Jährigen
(Schweizerinnen: 38,9%).
Die Fruchtbarkeit von Migrantinnen ist insgesamt deutlich höher als diejenige der Schweizerinnen. Die durchschnittliche Kinderzahl pro ausländische Frau (15 - 49 jährig) beträgt 1,8
(Schweizerinnen: 1,3).
Für Migrantinnen verläuft die Schwangerschaft und Geburt nicht immer problemlos. Die
Geburts- und die Kindersterblichkeitsrate sind sehr hoch, vor allem bei Frauen, die eine kurze
Migrationsgeschichte haben. Die Säuglingssterblichkeit (im ersten Lebensjahr) liegt z.B.
bei 5,1/1000 bei ausländischen Kindern (7,4/1000 Türkei, 11,9/1000 Afrika und 9,6/1000
Lateinamerika) (Schweiz: 4,7/1000).
Während der Schwangerschaft ist es empfehlenswert, regelmässige Kontrollen beim
Frauenarzt, bei der Frauenärztin oder bei einer diplomierten Hebamme machen zu lassen.
Sie beantworten Fragen zur Schwangerschaft, zur richtigen Ernährung, zum Geburtsverlauf usw. Nach der Geburt wird alles Nötige für die Pflege, das Stillen oder die Ernährung
des Kindes gezeigt. Die Hebamme besucht Mutter und Kind auch zu Hause während des
Wochenbettes.
Es ist auch möglich, einen Kurs zu besuchen, in dem man sich in einer Gruppe zusammen
mit anderen zukünftigen Eltern auf die Geburt und die Ankunft des Babys vorbereiten kann.
Migrantinnen unterziehen sich laut der Schweizerischen Vereinigung für einen straffreien
Schwangerschaftsabbruch (SVSS) drei mal mehr Schwangerschaftsabbrüchen als
Schweizerinnen. Die Abtreibungsrate beträgt 18/1000 bei Migrantinnen (15 - 44 jährig)
(Schweizerinnen: 5,3/10002).
Diese Daten zeigen, dass es für junge Migrantinnen wichtig ist, mehr Informationen und Kenntnisse über Familienplanung und ungewollte Schwangerschaften zu erhalten.
Die Familienplanungszentren stehen kostenlos zur Verfügung, um über die beste Entscheidung zu sprechen. Unabhängig von der Nationalität hat man ein Recht auf Information und
Behandlung. Wenn man Schwierigkeiten mit der Sprache hat, kann man jemanden mitnehmen, der übersetzt. Manche Stellen arbeiten mit ÜbersetzerInnen.
Ein Arztbesuch wird von der Krankenkasse bezahlt. Die Schwangerschaftsverhütungsmethoden werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Weitere Informationen über Schwangerschaftsverhütungsmethoden
in der Broschüre:
“ Partnerschaft, Verhütung, Rechte, Aids, Schwangerschaft ” (20 Seiten, gratis, 10 Sprachen)
Schweizerische Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit (PLANeS)
Av. de Beaulieu 9, 1000 Lausanne
Tel. 021/ 661 22 33 Fax 021/ 661 22 34
____________________________________________
1
2
Quelle: Bundesamt für Statistik, 1998.
Quelle: Schweizerische Vereinigung für einen straffreien Schwangerschaftsabbruch (SVSS), 1998. Hochrechnung für die ganze Schweiz auf
der Basis der 12 Kantone, aus welchen die Zahlen nach Nationalität aufgeschlüsselt sind.
Schwangerschaft
17
METHODEN ZUR SCHWANGERSCHAFTSVERHÜTUNG
1
5
8
2
METHODEN ZUR SCHWANGERSCHAFTSVERHÜTUNG
6
1 - DIAPHRAGMA ODER SCHEIDENPESSAR
2 - CHEMISCHES VERHÜTUNGSMITTEL:
SAMENABTÖTENDE SCHEIDENZÄPFCHEN
3 - CHEMISCHES VERHÜTUNGSMITTEL:
SAMENABTÖTENDE CREME
4 - CHEMISCHES VERHÜTUNGSMITTEL:
SAMENABTÖTENDER TAMPON
3
5 - SPIRALE
6 - PILLE
7 - PRÄSERVATIV
7
8 - FEMIDOM
4
Bild 18
Methoden zur Schwangerschaftsverhütung
PRÄSERVATIV
Frauen, die sich gegen eine ungewollte Schwangerschaft
schützen, können fälschlicherweise glauben, sich auch gegen
sexuell übertragbare Krankheiten genügend zu schützen. Viele
schwangerschaftsverhütende Mittel sind aber kein Schutz gegen
Krankheiten. Diese Frauen sollten daher trotzdem das Kondom
bei einem risikoreichen Geschlechtsverkehr benutzen.
Das Präservativ wird auch Kondom genannt. Es sind verschiedene
Modelle und Marken erhältlich (siehe “Safer Sex”).
Im Folgenden werden einige Schwangerschaftsverhütungsmethoden aufgeführt. Es werden nur die sichersten und am einfachsten anwendbaren Methoden beschrieben.
Wenn das Kondom platzt, sich während des Verkehrs bewegt oder
in der Scheide bleibt, kann die Frau die “Pille danach” nehmen, um eine
Schwangerschaft zu verhüten.
STERILISATION
Kondome kann man ohne Rezept in Apotheken, Drogerien und den
meisten Warenhäusern kaufen.
Die Sterilisation ist die einzige Verhütungsmethode, die definitiv
ist. Es ist eine hochsichere Methode. Sie ist geeignet für Personen
oder Paare, die keine Kinder mehr möchten.
Es existiert auch ein Präservativ für Frauen, das Femidom, das
sich an die Wände der Scheide legt.
Bei Frauen: Die Operation erfordert einen stationären Aufenthalt
im Krankenhaus. Der Zyklus und das sexuelle Leben ändern sich
nicht. Man bekommt weiter Regelblutungen.
Das Kondom und das Femidom sind die einzigen Verhütungsmethoden, die gleichzeitig vor einer ungeplanten Schwangerschaft
und vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Bei Männern: Die Operation wird im Spital oder in der Praxis
ambulant gemacht. Die sexuelle Erlebnisfähigkeit ändert sich nicht.
Die Operation ist beim Mann einfacher und günstiger.
“PILLE DANACH”
SPIRALE
Die Spirale ist eine gute Verhütungsmethode für Frauen, die schon
geboren haben.
Die Spirale wird auch Intrauterinpessar genannt, sie ist ein 2,5-3,5 cm
langer Plastikgegenstand, der mit einem Kupferdraht umwickelt ist.
Sie wird durch einen Arzt oder eine Ärztin während einer Konsultation
in den Uterus eingeführt. Sie muss nur alle 5 Jahre gewechselt
werden.
PILLE
Die Pille ist nur dann eine sichere Verhütungsmethode, wenn
sie jeden Tag regelmässig eingenommen wird.
Es gibt mehrere handelsübliche Pillenpräparate, auf die Frauen
unterschiedlich reagieren können. Wenn man eine Pille nicht gut
verträgt, kann man nach einer anderen Marke fragen.
Die Pille ist ein Medikament und darf bei einigen Krankheiten nicht
eingenommen werden. Sie muss nach gründlicher Untersuchung
von einer Ärztin oder einem Arzt verschrieben werden. Auf Rezept
ist sie dann in allen Apotheken erhältlich.
Das Kondom muss man bei jedem Geschlechtsverkehr benützen,
auch während der Regelblutung.
Die Pille danach ist für den Notfall geeignet. Sie muss so schnell
wie möglich, spätestens aber 3 Tage (72 Stunden) nach dem
ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden.
Die “Pille danach” ist rezeptpflichtig. Sie kann in Apotheken, einer
Arztpraxis oder in den Beratungsstellen für Familienplanung
gekauft werden.
CHEMISCHE VERHÜTUNGSMITTEL UND DIAPHRAGMA
Chemische Verhütungsmittel sind samenabtötende Cremen und
Zäpfchen, samenabtötendes Gel oder samenabtötender Schaum.
Das Diaphragma oder Scheidenpessar ist eine kleine Gummikappe,
die von einer elastischen Feder umgeben ist. Die Frau muss es vor
dem Geschlechtsverkehr selber in die Scheide einführen. Bei richtiger
Lage bedeckt es den Gebärmutterhals.
Das Diaphragma muss immer zusammen mit einer samenabtötenden Creme verwendet werden. Der Arzt / die Ärztin muss die individuell richtige Grösse feststellen und das Einsetzen erklären.
Ohne Präservativ benützte chemische Verhütungsmittel und das
Diaphragma, bestrichen mit spermientötender Creme, verringern
bei Frauen die Gefahr einer Gonorrhöe oder eine Chlamydieninfektion. Sie bieten jedoch keinen Schutz gegen die anderen sexuell
übertragbaren Krankheiten.
Schwangerschaft
Schwangerschaftsabbruch
Der Schwangerschaftsabbruch wird nicht als eine
Verhütungsmethode betrachtet.
Wenn man keine Schwangerschaft wünscht, sind
Verhütungsmethoden auf jeden Fall
immer besser als ein Abbruch.
Falls man sich für einen Abbruch entschliesst,
sollte man sich unbedingt an eine Ärztin oder einen Arzt
wenden und es nicht mit Hausmitteln versuchen.
In einer Beratungsstelle für
Schwangerschaft und Familienplanung erhält
man kostenlos Auskunft und Hilfe.
In der Schweiz sieht das Gesetz vor,
dass der Schwangerschaftsabbruch erlaubt ist,
wenn die Schwangerschaft die Gesundheit der Mutter bedroht.
Die Praxis des Schwangerschaftsabbruchs ist in der Schweiz
von Kanton zu Kanton verschieden.
Um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen
zu können, braucht es ein ärztliches Gutachten.
In der Regel wird dieses bis zur zwölften
Schwangerschaftswoche ausgestellt.
Ein Arzt oder eine Ärztin führt den Abbruch in
einer Klinik oder in einer Praxis durch.
Zu Beginn der Schwangerschaft praktizieren
manche Arztpraxen und Frauengesundheitszentren
den Abbruch mit örtlicher Betäubung ohne
Krankenhausaufenthalt. Der Krankenhausaufenthalt
variiert je nach Ort zwischen einem und drei Tagen.
Der Schwangerschaftsabbruch ist eine
medizinische Pflichtleistung und wird von
der Krankenkasse bezahlt.
18
Bild 19
Anregungen zur Informationsveranstaltung
Die beste Art und Weise einer Gesundheitsförderung für und mit MigrantInnen besteht darin,
ihnen die gleichen Informationen und Kenntnisse wie der einheimischen Bevölkerung zu
übermitteln. Das Recht auf Gesundheit und diesbezüglichem Wissen gilt für alle Menschen
gleichermassen. Im Folgenden einige Hinweise für die Informationsveranstaltungen oder
Gesprächsführung mit fremdsprachigen TeilnehmerInnen1:
VERSTÄNDNIS
Es ist wichtig, dass MigrantInnen, die noch nicht lange in der Schweiz sind oder eine der
Landessprachen nicht beherrschen, ihre Anliegen mitteilen können und die Informationen
verstehen. Der Einsatz von muttersprachlichen MultiplikatorInnen ist das ideale Mittel.
NONVERBALES VERHALTEN
Es ist wichtig, dass die Symbole und Zeichen von den GesprächspartnerInnen verstanden
werden. Man kann sich folgender Mittel bedienen:
> Der Text dieses Informationsmaterials ist mit Bildern versehen. Es ist jedoch
empfehlenswert, Originalmuster zur Verfügung zu haben (Kondomschachteln,
Gleitmittel, Schwangerschaftsverhütungsmethoden, usw.)
> Körpersprache einbeziehen
> schriftliche Zusammenfassungen, Fotokopien oder Muster verteilen
> schweigen, wenn andere sprechen oder über das Gesagte nachdenken.
STRUKTUR DES GESPRÄCHS
Wenn keine ÜbersetzerIn oder MultiplikatorIn vorhanden ist, sollte man sich an folgende
Regeln halten:
> davon ausgehen, dass bei Gesprächen in einer fremden Sprache häufig Missverständnisse auftreten
> prüfen, was die Personen verstanden haben
> die GesprächspartnerInnen normal behandeln (keine kindliche Sprache verwenden)
> einen einfachen Wortschatz benutzen, der von allen verstanden wird
> die Person nicht unterbrechen – sie soll sich mit ihren eigenen Worten ausdrücken
können.
> für jede Einheit genügend Zeit einsetzen
> häufig Pausen im Programm machen
Es ist wichtig, dass die Person sich wohl fühlt,
mit der man über Gesundheit oder Krankheit spricht.
MOTIVATION
MultiplikatorIn: Jemand, der einer ausländischen Bevölkerungsgruppe angehört,
mit ihr verbunden ist oder sie gut kennt und zudem mit der behandelten Thematik durch
eigene Weiterbildung vertraut ist. Diese Personen können sowohl den Inhalt des
Gesprächs der Realität der Gruppe anpassen, als auch den Gesprächsleitenden
die Bedürfnisse der Gruppe vermitteln.
Die Informationen, die das grösste Interesse hervorrufen, sind diejenigen, die die Gruppe mit
einbeziehen. Daher ist es wichtig, dass sich die TeilnehmerInnen aktiv an den Informationsveranstaltungen beteiligen.
> Die aktive Teilnahme fördern: Informationen über Schwangerschaft, Geburt
und Kindererziehung beispielsweise müssten sich sowohl auf die Kenntnisse der
Gesprächsführenden als auch auf die Erfahrungen der Mütter und Väter, die die
Veranstaltung besuchen, stützen.
> Um die TeilnehmerInnen einzubeziehen, sollte man offene Fragen stellen.
> sich an passiv Teilnehmende wenden
> SprachanfängerInnen unterstützen
> aufpassen, dass TeilnehmerInnen, die die Muttersprache von den Gesprächsführenden
sprechen, nicht dominieren
> Respekt und ein Verhalten, das die GesprächspartnerInnen nicht verletzt, sind für eine
gute Übermittlung der Präventivmassnahmen unerlässlich.
Die Information muss nicht Wort für Wort übersetzt werden, sondern muss
den Vorstellungen und Verhältnissen der MigrantInnen angepasst sein.
Sie kann von einer Fachperson mit migrationsspezifischer Kompetenz geleitet werden
evtl. in Zusammenarbeit mit einem/einer VertreterIn der Migrationsgruppe.
VERBALES VERHALTEN
Um die Informationen gut zu vermitteln, muss der Inhalt verstanden werden:
>
>
>
>
>
>
>
wenn möglich mit einer ÜbersetzerIn oder MultiplikatorIn zusammenarbeiten
klar und einfach sprechen
kurze Sätze bilden
aktive Verben verwenden
wichtige Aussagen wiederholen
häufig Sprechpausen machen
Abkürzungen, Jargon und Umgangssprache vermeiden
Die Teilnehmenden aktiv einbeziehen, sich nach den persönlichen
Erlebnissen erkundigen und diese respektieren.
Sie dazu anhalten, ihre Erfahrungen und Kenntnisse auszutauschen.
______________________________________________________________
1
Quelle: HIV-Prävention in Durchgangs-und Erstaufnahmezentren, INFO-SET, Aids-Hilfe Bern 1999
(Adler, N.J., International Dimensions of Organizational Behavior, 2 nd. Ed., Kent, Boston, p. 84-85, verändert nach Kopper, E. 1996)
Informationsveranstaltungen
19
LITERATURÜBERSICHT ZUM THEMA HIV/AIDS UND MIGRATION
A. Im Text verwendete Publikationen:
Aids-Hilfe Schweiz (AHS); Behandlungsmöglichkeiten bei HIV und Aids; Zürich; 2000 (5. ed.); Ordner (Loseblattsammlung)
Contact: Aids-Hilfe Schweiz (AHS), Postfach 1118, 8031 Zürich, Tel. 01/ 447 11 11; Fax 01/ 447 11 12
Aids-Hilfe Schweiz (AHS) (ed); Von Aids bis Z: Antworten auf Fragen; Zürich; 1996; S. 233; Fr. 25.50
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Aids-Hilfe Schweiz (AHS) (ed); Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed); Frau und AIDS; Zürich; 1987; S. 32, vergriffen
Contact: Aids-Hilfe Schweiz (AHS), Postfach 1118, 8031 Zürich, Tel. 01/ 447 11 11; Fax 01/ 447 11 12
Luc Montagnier (ed); AIDS: Tatsachen, Hoffnungen; Paris: MED-Edition; 1998; S. 64; FF. 60.-Contact: MED-EDITION, B.P. 1215-16, F-75765 Paris-Cedex 16
Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie (ed); Schweiz. Gesellschaft für Pädiatrie (ed); Hepatitis B. Ursachen, Folgen und Prävention; Basel; 1999; S. 14; gratis
Contact: Schweizerische Hepatitis-Informationsstelle (HepInfo), Hochstrasse 113, 4018 Basel, Tel. 061/ 338 92 12, Fax 061/ 338 92 10,
[email protected]
Aids-Infostelle Winterthur (ed); Stop AIDS; 1999; Ordner
Contact: Aids-Infostelle Winterthur, Technikumstrasse 84, 8401 Winterthur, Tel. 052/ 212 81 41, Fax 052/ 212 80 95
Schweizerische Vereinigung für Familienplanung und Sexualerziehung (ed); Partnerschaft, Verhütung, Rechte, Aids, Schwangerschaft;
Bern; 1999; S. 20; gratis; 10 Sprachen
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Annelise Aeschlimann; Lucia Meier; Margrit Schmid; Let's talk about health: Gesundheitshandbuch für lesbische und bisexuelle
Frauen; Zürich: Aids-Hilfe Schweiz, 1999; S. 95; gratis
Schweizerische Experten für Virale Hepatitis (SEVHEP), Hepatitis C, 50 Fragen und Antworten; Zürich; 2001; o.S.; gratis
Contact: Schweizerische Hepatitis-Informationsstelle (HepInfo), Hochstrasse 113, 4018 Basel, Tel. 061/ 338 92 12, Fax 061/ 338 92 10,
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
[email protected]
Bericht: Nationale Informationstagung für MigrantInnen zum Thema “sexuelle Gesundheit und Familienplanung” – Bern, 11. Sept. 1999
Contact: Bundesamt für Gesundheit, Dienst Migration, 3003 Bern, Tel. 031/ 323 30 15
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed); Aids Info Dossier; Bern; 1991; 100 Dias; 27 S.; 53 S.; 34 S.; 29 S.
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
B. Weiteres Material:
Bundesamt für Gesundheit (BAG); Aids und HIV in der Schweiz. Epidemiologische Situation Ende 1999; Bern; 2000; S. 58; gratis
Contact: Abteilung Epidemiologie und Infektionskrankheiten, Sektion Virale Krankheiten und Sentinellasysteme, 3003 Bern,
Internet:www.bag.admin.ch/infekt/aktuell/aids/d/
1. Bücher über Migration und Gesundheit:
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed); Aktualisiertes Wissen zu HIV/Aids. Was bedeuten HIV und Aids?; Bern; 2000; S. 12; gratis; 13 Sprachen
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Archiv für Sozialpolitik (Frankfurt); Verband der Initiativgruppen in der Ausländerarbeit; Deutsche Aids-Hilfe (DAH); Handbuch Migration
für AIDS-Hilfen AIDS-Fachkräfte und andere im AIDS-Bereich Tätige; Berlin: Deutsche AIDS-Hilfe; 1999; S. 446; gratis
Contact: Deutsche Aids-Hilfe, Dieffenbachstr. 33, Postfach 610149, D-10967 Berlin 61
Bundesamt für Gesundheit (ed); Eidgenössische Kommision für Aidsfragen (ed.); HIV/Aids – Heutiger Wissensstand; Bern; 2000; S. 40; gratis
Claus Buddeberg; Sexualberatung, eine Einführung für Ärzte, Psychotherapeuten und Familienberater; Stuttgart: Enke; 1996; S. 219; CHF 44.—
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed.); Eidgenössische Kommision für Aidsfragen (ed.); HIV – aktuelles Wissen zu Test und Diagnostik;
Bern; 2000; S. 29; gratis
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Matthias David, Theda Borde, Heribert Kentenich (ed); Migration und Gesundheit. Zustandsbeschreibung und Zukunftsmodelle;
Frankfurt a.M.: Mabuse; 1998; S. 211; CHF 35.80
2. Informationsmaterial
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed); Guide pour l‘organisation d‘une séance de prévention du VIH/SIDA auprès des requérants
d‘asile; Bern; 1998; Loseblattsammlung
Contact: Bundesamt für Gesundheit, Dienst Migration, 3003 Bern, Tel. 031/ 323 30 15
Aids Info Docu Schweiz (AID-CH), Schweiz. Bundesamt für Gesundheit (BAG); Safer Sex … sicher; Bern; 1999; S. 51; gratis
Aids Info Docu Schweiz, Plakat-Versandkatalog; Lieferbare Plakate der Schweizer STOP AIDS-Kampagnen; gratis
Bundesamt für Gesundheit (BAG) (ed); Infektionskrankheiten: Diagnose und Bekämpfung - Ordner A und B; Basel; o.J.; Loseblattsammlung zur Ergänzung
Contact: Abteilung Epidemiologie und Infektionskrankheiten, 3003 Bern
Bundesamt für Gesundheit (BAG); Infektionskrankheiten in der Schweiz 1999; Bern; 2001; S. 40; gratis
Contact: Abteilung Epidemiologie und Infektionskrankheiten, 3003 Bern
Aids Info Docu Schweiz, Publifix – Gesamtkatalog; Alle vom Dokumentationsdienst der AID-CH erfassten Dokumente (Bücher,
Zeitschriften, graue Literatur, Videos, usw.) zu HIV/Aids. Zum grössten Teil mit Rezensionen; CD-ROM, Fr. 53.75 pro Jahr
http://www.aidsnet.ch/media/frameset.htm
Aids Info Docu Schweiz, Video-Katalog; Verzeichnis und Beschreibung aller Videofilme (Kauf und Miete) zum Thema HIV/Aids; gratis
Christian Dietrich; HIV-Prävention in Durchgangs- und Erstaufnahmezentren INFO-SET; Bern: AIDS-Hilfe Bern; 1999; S. 14 + Beilagen
Contact: Aids-Hilfe Bern, Postfach 5020, 3001 Bern, Tel 031/ 390 36 36, Fax 031/ 390 36 37, [email protected]
Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH); Schweiz. Bundesamt für Gesundheit (BAG); Aids-Hilfe Schweiz (AHS);
Diego Serraino e Giuseppe Ippolito, cur.; Linee-guida per il trattamento delle malattie a trasmissione sessuale; In: Giornale Italiano
dell’AIDS; Pensiero Scientifico Editore; Roma; (Vol. 10, Nr. 4, 1999, p. 98-151) und (Vol. 11, Nr. 1, 2000, p. 1-33); Lit. 100.000
Contact: Aids Info Docu Schweiz, Schauplatzgasse 26, 3001 Bern, Tel. 031/ 318 32 70, Fax 031/ 311 05 65, [email protected]
Vorbeugen und Erkennen von sexuell übertragbaren Krankheiten; Bern; 1994; S. 15; gratis
NATIONALE UND INTERNATIONALE KONTAKTADRESSEN
Aids-Hilfe Schweiz (AHS)
Postfach 1118
8031 Zürich
Tel. 01/ 447 11 11
Fax 01/ 447 11 12
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.aids.ch
Bundesamt für Sozialversicherung (BSV)
Effingerstrasse 20
3003 Bern
Tel. 031/ 322 90 11
Fax 031/ 322 78 80
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.bsv.admin.ch
Aids Info Docu Schweiz
Schauplatzgasse 26
3001 Bern
Tel. 031/ 312 12 66
Fax 031/ 311 64 14
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.aidsnet.ch
Eidgenössische Ausländerkommission (EKA)
EKA- Sekretariat
Quellenweg 9
3003 Bern
Tel. 031/ 325 91 16
Fax 031/ 325 80 21
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.eka-cfe.ch
Bundesamt für Flüchtlinge
Quellenweg 6
3003 Bern-Wabern
Tel. 031/ 325 11 11
Fax 031/ 325 93 79
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.bff.admin.ch
Bundesamt für Gesundheit
Dienst Migration
Postfach
3003 Bern
Tel. 031/ 323 30 15
Fax 031/ 322 24 54
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.bag.admin.ch
Schweizerischer Hebammenverband
Flurstrasse 26
Posfach 647
3000 Bern 22
Tel. 031/ 332 63 40
Fax 031/ 332 76 19
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.hebamme.ch
Schweizerische Stiftung für sexuelle und reproduktive Gesundheit (PLANeS)
Avenue de Beaulieu 9
C.P. 313
1000 Lausanne 9
Tel. 021/ 661 22 33
Fax 021/ 661 22 34
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.plan-s.ch
Schweizerische Vereinigung für die Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs (SVSS)
Postfach 630
3052 Zollikofen
Tel. 031/ 911 57 94
Fax 031/ 911 69 94
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.svss-uspda.ch
The Joint United Nations Program on HIV/AIDS (UNAIDS)
Avenue Appia 20
1211 Genève 27
Tel. 022/ 791 36 66
Fax 022/ 791 41 87
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.unaids.org
Schweizerische Hepatitis-Informationsstelle (HepInfo)
Hochstrasse 113
4018 Basel
Tel. 061/ 338 92 12
Fax 061/ 338 92 10
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.hepatitis-info.ch
Die nebenstehenden nationalen Adressen geben Hinweise über regionale Kontaktmöglichkeiten

Documentos relacionados