- Bauindustrie Bayern

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- Bauindustrie Bayern
JAHRBUCH
Die Bayerische Bauindustrie
im Jahr 2014
BAUEN VERBINDET MENSCHEN
DER BAYERISCHE BAUINDUSTRIEVERBAND E.V.
Wirtschaftsverband
Tarifpartner
Bildungsträger
Informationen für den Bau
Der Bayerische Bauindustrieverband ist mit all seinen Leistungen seinen
Mitgliedern verpflichtet. Dazu gehören eine umfassende Information und
Beratung der Mitgliedsfirmen in politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen
Fragen, die Sicherung branchenspezifischer Aus- und Weiterbildung, die
Verhandlung von Tarifverträgen, die Schaffung einer Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen der Bauindustrie und die Förderung von Innova­tionen in Forschung und Entwicklung.
VERBANDSSTRUKTUR >
JAHRBUCH
Die Bayerische Bauindustrie
­im Jahr 2014
BAUEN VERBINDET
MENSCHEN
VERBANDSSTRUKTUR
VORSTAND
BEIRAT
BEZIRKSVERBÄNDE
Dipl.-Ing. Josef Geiger ­
Oberstdorf
­Präsident und Erster Vorsitzender
Dipl.-Ing. (FH) Claus Arbogast
­Amberg
Mittelfranken
Dipl.-Ing. (FH) Johann Adlhoch
Dipl.-Ing. Hermann Bacher
­Ingolstadt
München-Oberbayern
Betriebswirt (VWA) Norbert Peine
Dipl.-Ing. Klaus Donhauser
­Schwandorf
Oberfranken
Dipl.-Ing. (FH) Karl-Günter Krauß
Dipl.-Ing. Ellard Ebbinghaus
­München
Ostbayern
Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber
Dipl.-Ing. Roland Filippi
­Memmingen
Schwaben
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Dorn
Dipl.-Ing. Peter Heil
Bad Kissingen­
Unterfranken
Dipl.-Ing. Peter Heil
Dipl.-Ing. Johann Bögl
­Neumarkt
Vizepräsident und Erster stellv.
Vorsitzender
Betriebswirt (VWA) Norbert Peine
München
Vizepräsident und Zweiter stellv.
Vorsitzender
Dipl.-Ing. Hubert Blaim ­
Regensburg
Prof. Dr.-Ing. E.h. Thomas Bauer
Schrobenhausen
Prof. h. c. Dipl.-Ing. (FH) Reinhold
Krämmel
Wolfratshausen
Dipl.-Ing. (FH) Horst Klee
Hof
Dipl.-Ing. (FH) Werner Schmölzl
Bayerisch Gmain
Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber
­Waldsassen
Dipl.-Ing. Richard Weidinger
­Memmingen
Thomas Schmid
München
Hauptgeschäftsführer
Dipl.-Ing. (FH) Peter Hruby
­Augsburg
Dipl.-Ing. Steffen Knape
Kirchheim
Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Wirtsch.-Ing.
(FH) Matthias Kraus
Erlangen
Dipl.-Ing. (FH) Karl-Günter Krauß
Bayreuth
Dipl.-Ing. (FH) Frank Laumann
Eckenthal
Dipl.-Ing. (FH) Franz Leutgäb
­Mangolding
Dipl.-Ing. Josef Limbrunner
­Straubing
Rainer Markgraf (†)
Bayreuth
Dipl.-Ing. Josef Pfau ­
Wiesbaden/München­
Dipl.-Ing. Ulrich Rudolph
­München
Dipl.-Ing. (FH) Günther Schnellbögl
München
Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Dietmar Seitz
Dachau
Dipl.-Kffr. Dagmar Specht-Hubert
Nürnberg
B. Sc. Eng. Civil Gerhard Thielen
München
Dr. Veit Walthelm
Nürnberg
Dipl.-Ing. Edgar Winkler
­Nördlingen
FACHABTEILUNGEN
Fachabteilung
­Bauwerks­abdichtung
Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing.
­Georg Göker
Fachabteilung ­Eisenbahn­oberbau
Dipl.-Ing. (FH) Günther Schnellbögl
Fachabteilung Leitungsbau
Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber
Fachabteilung Hochbau
Betriebswirt (VWA) Norbert Peine
Fachabteilung Straßenbau
Dipl.-Ing. Josef Limbrunner
HAUPTGESCHÄFTSSTELLE
GESCHÄFTSSTELLEN
ARBEITSKREISE
Hauptgeschäftsführer
Thomas Schmid
Tel. 089 235003-11
Geschäftsstelle Nordbayern
Nürnberg
RA Walter Schlund
Tel. 0911 99207-15
Betriebswirtschaftlicher ­Arbeitskreis
Dipl.-Bw. (FH) Peter Littauer
Persönliche Referentin des
­Hauptgeschäftsführers
Birgit Schnell, M.A.
Tel. 089 235003-28
Leiterin Vorstands- und
­Hauptgeschäftsführerbüro
Bettina Sill
Tel. 089 235003-12
Abteilung Recht und Steuern
RA Dr. Detlef Lupp
Geschäftsführer
Tel. 089 235003-31
Abteilung Arbeitsrecht, Tarif- und
Sozialpolitik, Berufsbildung
RAin Susanne Niewalda
Geschäftsführerin
Tel. 089 235003-51
Abteilung Betriebswirtschaft
Lukas Ackermann, M.Sc.
Tel. 089 235003-26
Abteilung Energie
Dipl.-Ing. (FH) / MBA & Eng. ­Werner Goller
Tel. 089 235003-41
Abteilung Wirtschaftspolitik,
­­Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dr. Josef Wallner
Tel. 089 235003-33
Referentin Presse- und
­Ö ffentlichkeitsarbeit
Alexandra Luchtai, M.A.
Tel. 089 235003-34
Technischer Mitarbeiter für
­visuelle Kommunikation
Dipl.-Des. (FH) Daniel Schwaiger
Tel. 089 235003-18
Verwaltung und Rechnungswesen
Heinz-Ulrich v. Hinckeldey
Tel. 089 235003-61
Mitglieder- und Personalverwaltung,
Datenschutzbeauftragte
Monika Magritsch
Tel. 089 235003-62
Dipl.-Geogr. Martin Schneider
Tel. 0911 99207-11
Geschäftsstelle Ostbayern
­Regensburg
Dipl.-Geogr. Martin Schneider
Tel. 0941 54890
Geschäftsstelle Schwaben
München
RAin Susanne Niewalda
Geschäftsführerin
Tel. 089 235003-51
BAUINDUSTRIEZENTREN
BauindustrieZentrum
­München-Stockdorf
Maurice Dehe
Tel. 089 899638-12
BauindustrieZentrum
­Nürnberg-Wetzendorf
Dipl.-Ing. Herbert Dechant
Tel. 0911 99343-44
AUSSCHÜSSE
Sozialpolitischer Ausschuss
Dipl.-Ing. (FH) Horst Klee
Berufsbildungsausschuss
B. Sc. Eng. Civil Gerhard Thielen
Arbeitsausschuss für Rechtsund Steuerfragen
RA Thomas Wolf
Arbeitskreis Personalleiter
RA Andreas Hepting
Arbeitskreis PPP
Dipl.-Ing. Josef Geiger
Arbeitskreis Bau und Energie
Prof. h. c. Dipl.-Ing. (FH)
Reinhold Krämmel
VEREINE
Verein für Bauforschung und
­Berufs­bildung des Bayerischen
­Bauindustrieverbandes e.V.
Dipl.-Ing. Johann Bögl
EMB-Wertemanagement Bau e.V.
Dipl.-Ing. Richard Weidinger
Trägerverein
„Projekt-Seminar an der TU München“
B. Sc. Eng. Civil Gerhard Thielen
Versicherungsdienst des ­Bayerischen
Bauindustrie­verbandes GmbH
Betriebswirt Dieter Tietzen
DER BAYERISCHE BAUINDUSTRIEVERBAND E.V.
Wirtschaftsverband
Tarifpartner
Bildungsträger
Informationen für den Bau
Der Bayerische Bauindustrieverband ist mit all seinen Leistungen seinen
Mitgliedern verpflichtet. Dazu gehören eine umfassende Information und
Beratung der Mitgliedsfirmen in politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen
Fragen, die Sicherung branchenspezifischer Aus- und Weiterbildung, die
Verhandlung von Tarifverträgen, die Schaffung einer Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen den Unternehmen der Bauindustrie und die Förderung von Innova­tionen in Forschung und Entwicklung.
VERBANDSSTRUKTUR >
JAHRBUCH
Die Bayerische Bauindustrie
­im Jahr 2014
BAUEN VERBINDET
MENSCHEN
INHALT
Verbandsstruktur................................................................................................U 3
Zahlen zur Bauwirtschaft in Bayern 2014...........................................................U 5
Die Ziele der Bayerischen B
­ auindustrie................................................................ 6
Umsatzplus und Auftrags­anstieg in Bayern........................................................ 16
Bayern braucht eine moderne Verkehrsinfrastruktur.......................................... 18
Energiepolitik...................................................................................................... 22
Recht und Steuern.............................................................................................. 26
Betriebswirtschaft .............................................................................................. 30
Personalentwicklung und Fachkräftegewinnung................................................ 32
Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................... 36
EMB-Wertemanagement Bau............................................................................. 44
Regionale Verbandsarbeit des BBIV................................................................... 48
Internationale Verbandsarbeit............................................................................. 52
Fachabteilungen................................................................................................. 54
BAUEN VERBINDET
MENSCHEN
Leben ist Bewegung, ist Mobilität. Mobilität ist sogar das
Kernelement einer modernen, arbeitsteiligen Wirtschaft.
Um gemeinsam mehr zu schaffen, müssen Menschen,
Güter, Produktionsanlagen aber auch intellektuelle Güter,
Ideen, Konstruktionen, Konzepte und Pläne, „bewegt“
werden. Mobilität und zwar Mobilität jeglicher Art baut
auf ihrer realen Grundlage auf, der Verkehrsinfrastruktur.
Sie ist die Lebensader einer Gesellschaft. Sie verbindet
Menschen.
Bauen verbindet Menschen genauso in ihrer Freizeit: Gut ausgebaute Verkehrs­
infrastrukturen erweitern den Freiraum für Urlaub und Erholung. Sie erleichtern, ja sie ermöglichen Erlebnisse und Begegnungen, die ohne sie nicht oder
jedenfalls wesentlich schwieriger und aufwändiger wären.
Bauwerke haben Regionen erschlossen, sie an die Zentren angebunden und
ihnen Chancen eröffnet. Schon immer ist an Verkehrswegen, vor allen an den
Drehscheiben, Dynamik, Handel und Wohlstand entstanden. Auch die Landeshauptstadt München entstand an einer Isarbrücke. In den vergangenen 850
Jah­ren ist daraus eine Weltstadt entstanden, die eine Metropolregion prägt.
Die Verbindungen dieser Metropolregion zu den ländlichen Räumen Bayerns –
sie könnten besser sein. Damit beide, die überquillende Metropolregion München und die sich teilweise entleerenden ländlichen Randräume Bayern ihre
Stärken ausspielen können, damit junge Familien auch in den ländlichen Räumen nicht nur Heimat sondern auch Arbeitsplätze und damit Zukunft finden,
müssen die Verbindungswege besser ausgebaut werden. Bauen, damit Menschen verbunden sein können!
Bauwerke, Gebäude und Verkehrswege, sie verbinden auch Gegenwart und
Zukunft. Die gebaute Infrastruktur ist Grundlage für den Wohlstand von heute
und von morgen. Zum Gebot der Nachhaltigkeit – so verstanden, dass unsere
Kinder und Enkel mindestens genauso gut wie wir leben können, gehört eben
auch die Sorge und die Vorsorge für unsere Infrastruktur: Nur mit dem rechtzeitigem Ausbau für den künftigen Bedarf schaffen wir die richtigen Wege in
die Zukunft.
Das aber ist eine Aufgabe der Gegenwart. Wir müssen die Mittel heute bereitstellen, damit auch in Zukunft gilt: Bauen verbindet Menschen!
Thomas Schmid,
Hauptgeschäftsführer des
Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V.
DIE ZIELE DER BAYERISCHEN
­BAUINDUSTRIE
Um seine Aufgabe, die Interessen der bayerischen Bau­
industrie in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten, optimal
erfüllen zu können, hat sich der Bayerische Bauindustrie­
verband die folgenden Ziele gesetzt.
EIN FAIRER UND BONITÄRER BAUMARKT
Ein fairer und bonitärer Baumarkt ist dadurch gekennzeichnet, dass Bauauf­
traggeber und die bauausführenden Unternehmen offen und fair miteinander
umgehen und die Marktstrukturen so organisiert sind, dass im Normalfall ein
dem Risiko angemessener Gewinn erwirtschaftet wird. Diesem Ideal ent­
spricht aber der Baumarkt in Deutschland bei weitem nicht.
Die meisten Bauaufträge, im öffentlichen Bau fast alle, werden an den Billigst­
bieter vergeben. Qualitätskriterien wie Eignung und Zuverlässigkeit des Unter­
nehmens sowie seine Termintreue bei der Bauausführung spielen keine Rolle.
In allen Bausparten werden häufig während der Bauerstellung zusätzliche Son­
derleistungen vom Bauunternehmer erwartet, aber nicht honoriert. Das
Vorleistungs­prinzip, das generell am Bau gilt, bedeutet für den Bauunterneh­
mer oftmals, dass er seine Leistung erbracht hat, aber auf die Gegenleistung
lange warten oder sie sogar erst gerichtlich einklagen muss. Verbunden damit
ist eine hohe Belastung der Liquidität der Bauunternehmen bei Nachträgen
und Baumängeln.
Die generelle Ursache für diese Marktsituation ist, dass die Bauunternehmen
überwiegend in einem Markt agieren, den man als Dienstleistungsmarkt be­
zeichnen kann: Sie bieten die Dienstleistung an, ein Bauwerk nach den Vorga­
ben des Auftraggebers zu erstellen. Dafür müssen sie die Kapazitäten vorhal­
ten. Wenn der Anschlussauftrag nicht rechtzeitig kommt oder ausbleibt,
müssen sie diese „Bereithaltungskosten“ selber tragen. Dieser Zwang zum
Anschluss­auftrag, in dem sich immer mindestens ein Bauunternehmen befin­
det, verdirbt aber den Baupreis für alle, die sich um diesen speziellen Auftrag
bemühen. Denn weil dieses eine Unternehmen zu einem Baupreis anbieten
wird, der einen Deckungsbeitrag, aber keinen Gewinn erwarten lässt, sind alle
anderen auch gezwungen, zu derartigen Bedingungen anzubieten. Anderen­
falls bekommen sie keinen Auftrag. Und, anders als in der Güterproduktion,
stehen den Bau­unternehmen weder die Möglichkeit offen, sich durch Wer­
bung und Produkt­differenzierung von der Konkurrenz abzuheben, noch kön­
nen sie auf Lager produzieren. Die Bauwirtschaft unterliegt fast immer dem
Zwang zum Anschlussauftrag.
Daher müssen für die Vergabe von Bauaufträgen Regeln gelten, die einen fairen
Wettbewerb um die beste Bauqualität ermöglichen. Ein Ziel der bayerischen
Bauindustrie ist es daher, die Vergabe verstärkt an Eignungs- und Qualitäts­
kriterien auszurichten. Wir müssen wegkommen von der Orientierung aus­
schließlich am Preis. Zudem muss dafür gesorgt werden, dass die Vergütung für
Bauleistungen in einem angemessenen Zeitraum zu erfolgen hat. Generell ist
auch das Vorleistungsprinzip zu hinterfragen. Üblicherweise gilt an den Märkten
der Grundsatz Ware gegen Geld. Warum gilt er nicht auch am Bau?
6
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
DIE BAUINDUSTRIE ALS ATTRAKTIVER ARBEITGEBER
Bild oben: Bauunternehmen Josef Rädlinger,
Cham
Bauen ist personalintensiv. Auch wenn der Technikanteil, der Maschinen­
einsatz und der Einsatz vorgefertigter Teile zugenommen hat, so gilt immer
noch: am Bau arbeiten nicht nur relativ viel Menschen im Verhältnis zum Pro­
duktionswert, die Menschen, die Ingenieure, die Kaufleute, die Baufacharbei­
ter, sind der wichtigste Erfolgsfaktor der Bauindustrie. Anspruchsvolle, hoch­
komplexe Bauaufgaben lassen sich nur mit einem gutausgebildeten Team
bewerkstelligen.
Es wird allerdings immer schwieriger für die Bauindustrie, genügend geeignete
und qualifizierte Bewerber für ihre freien Stellen zu interessieren und zu gewin­
nen. Zunehmend macht sich der demographische Wandel bemerkbar. Dieser
verknappt das Arbeitskräftepotenzial und verschärft die Konkurrenz am
Arbeits­markt. Die Bauindustrie hat darauf reagiert und bemüht sich aktiv um
Nachwuchskräfte. Aber auch andere Branchen sind bereits aktiv, auch in den
an Bayern angrenzenden osteuropäischen Ländern.
Aufgabe der Zukunft ist es, kluge Köpfe für das gewerbliche Personal sowie als
Führungspersonal für die Bauindustrie zu gewinnen. Dabei müssen aktive Stra­
tegien zur Personalgewinnung im In- und Ausland entwickelt und eingesetzt
werden. Es gilt, die bereits hervorragende Aus- und Weiterbildung in der
b ayerischen Bauindustrie weiter zu stärken. Zudem muss eine branchen­
­
spezifische Managementausbildung entwickelt werden. Die Bauindustrie als
eine stark ingenieurbestimmte Industrie, mit mobiler Produktion auf den Bau­
stellen, eine „Industrie wandernder Fabriken“, vor die herausfordernde Aufga­
be gestellt, unter schwierigsten Bedingungen Unikate nach den Wünschen der
Bauherrn zu erstellen, braucht auch eine spezielle, baugeprägte Management­
ausbildung.
Die Ziele der Bayerischen Bauindustrie
7
ZUKUNFTSWEISENDE TARIFPOLITIK
Bild links: Bauunternehmen Otto Heil,
Eltingshausen
Bild rechts: Brochier Rohrleitungsbau,
Nürnberg
Die Tarifpolitik am Bau ist wegweisend. Konsequent hat die Bauwirtschaft auf
die Ordnungsfunktion des allgemeinverbindlichen Flächentarifvertrages ge­
setzt und diesen gegen vielerlei Widerstände behauptet. Nur so besteht über­
haupt die Chance, dass der Wettbewerb am Bau nicht noch mehr als heute zu
einem Wettlauf um die niedrigsten Lohnkosten wird. Ein ungehemmter
Billiglohn­wettbewerb wäre nicht ohne drastische Qualitätseinbußen möglich,
­zudem hätte er bedeutende soziale Konsequenzen. Mit dem zielgerichteten
Einsatz der Mindestlöhne am Bau gelang es der Bauwirtschaft, die Auswirkun­
gen der Öffnung Osteuropas auf die Arbeitsmärkte in Westeuropa, speziell der
angrenzenden Regionen wie Bayern, zu steuern und so wertvolle Anpassungs­
zeit zu gewinnen. Mit der wirtschaftlichen Erholung in Osteuropa und dem
damit verbundenen Bauaufschwung stiegen auch die dortigen Löhne am Bau,
so dass sich der Anpassungsdruck auch dadurch verminderte.
In der Tarifpolitik vertreten der Bayerische Bauindustrieverband und für das Bau­
handwerk der Landesverband bayerischer Bauinnungen gemeinsam die Arbeit­
geberposition.
8
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
EIN STARKES IMAGE FÜR DIE BAUINDUSTRIE
Jedes Bauprojekt wird maßgeschneidert erstellt. Es entsteht ein Unikat aus der
Kombination hoher Ingenieurleistungen und hochentwickelter Techniken, den
Baumaschinen, ausgeklügelten Softwarelösungen, einer hocheffizienten Bau­
stellenorganisation. Zudem gilt es auf die Gegebenheiten der Baustelle, insbe­
sondere ihrer Lage, des Untergrunds sowie den Einflüssen der Witterung
Rücksicht zu nehmen. Insgesamt sind Bauprojekte weit anspruchsvoller und
herausfordernder als viele materiellen Produkte, die in stationären Fabriken
­unter kontrollierten Umgebungsbedingungen hergestellt werden. Trotzdem gilt
Bauen gilt häufig nicht als Hightech.
Bauen wird stattdessen oftmals in erster Linie als Eingriff in Natur und Umwelt
wahrgenommen. Daraus bauen sich dann Widerstände auf, da die Natur als
schützens- und erhaltenswert angesehen wird. Jeder Eingriff gilt dann a priori als
Störung und damit als ein zu vermeidender. Der damit verbundene Zweck, der
Nutzen des Bauwerks für die Menschen, wird dabei übersehen. Übersehen wird
dabei auch die Fähigkeit der Natur, sich an menschliche Eingriffe anzupassen.
Aufgabe des Bayerischen Bauindustrieverbandes ist es, die Attraktivität der Bran­
che sichtbar und erlebbar machen, in die Köpfe bringen. Es gilt, die Leistungs­
stärke der Bauingenieure und die Technologie der Bauindustrie in Ö
­ ffentlichkeit
und Politik bekanntmachen. Intelligente ökologische Lösungen sind nur mit
dem Können der Bauingenieure zusammen mit den Fähigkeiten der Bauunter­
nehmer möglich.
Die Ziele der Bayerischen Bauindustrie
9
WERTEORIENTIERTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG
Bild rechts: Züblin AG, Stuttgart
Das EMB-Wertemanagement Bau, dessen Trägerverein am 2. Mai 1996 ge­
gründet wurde, ist der Prototyp für Selbstorganisation und Subsidiarität gegen
staatliche Vorgaben. Zu seinen Mitgliedern zählen neben bayerischen und deut­
schen Bauunternehmen auch große Bauauftraggeber. EMB ist in der Lage, eine
Vertrauenskultur in den Unternehmen zu erzeugen und zu verankern. Es ist ein
überzeugender Beleg der Selbstorganisationskraft der Bauindustrie.
Das EMB-Wertemanagement Bau legt seinen Schwerpunkt auf werteorientierte­
Verhaltensstandards und Führungskultur im Unternehmen. Es geht damit in
seinem Ansatz und Anspruch weit über Compliance-Strategien hinaus, die den
Schwerpunkt auf Standards, deren Dokumentation und Prüfung sehen. Deren
Ziel ist die Enthaftung der Unternehmensorgane durch dokumentierte Regel­
befolgung. Das EMB-Wertemanagement Bau betrachtet dagegen Compliance
als Führungsaufgabe. Im Kern geht es um das Management von Werten. Kern­
bestandteil dieses Wertemanagements ist das Compliance Management.
Demgegenüber fördert die zunehmende Tendenz zur Implementierung von
­Compliance-Systemen insbesondere bei Großunternehmen den Trend zur Ver­
rechtlichung und Bürokratisierung. Das wirkt sich auch auf den Mittelstand. Statt
werteorientiert zielgerichtet zu handeln, steht das regelentsprechende Handeln
im Vordergrund, welches aber meist nicht die Besonderheiten des Einzelfalls be­
rücksichtigt und vor allem kaum Raum für eigenverantwortliches Handeln lässt.
INVESTITIONEN – GRUNDLAGE UNSERES WOHLSTANDS
Investitionen, insbesondere Bau- und Verkehrsinfrastrukturinvestitionen, sind die
Grundlage und der Garant unseres Wohlstandes. Mobilität für Menschen und
Güter ist in einem hochentwickelten Industrieland ein grundlegender Pro­duk­
tions­­faktor.
Auch wenn sich zunehmend die Einsicht verbreitet hat, dass mehr Investitionen
sowohl für den Erhalt wie zum Ausbau unserer Infrastruktur dringend nötig sind,
so wird doch nicht entsprechend gehandelt. Im Gegenteil, zu oft trägt der Konsum­
den Sieg davon, die Investitionen geraten ins Hintertreffen. Die seit Jahren
niedrigen Investitionsquoten in den öffentlichen Haushalten, im Bund beträgt sie­
8,6 Prozent, sind der Beleg dafür. Gestiegen sind dafür die Sozial­ausgaben.
Ebenso belegt es der Zustand unserer Infrastruktur. Eine jüngst veröffentlichte
Befragung von 3.800 Unternehmen durch das Institut der deutschen Wirtschaft
Köln hat ergeben, dass 64  Prozent der Unternehmen mittlerweile ihre Geschäfts­
tätigkeit durch Mängel im Straßenverkehrsnetz beeinträchtigt sehen.
Ohne Gegensteuern, ohne Sanierungs- und Erhaltungsinvestitionen werden sich
diese Schäden noch dramatisch vergrößern. Sehr schnell werden kleine Schlag­
löcher zu großen und tiefen, wenn schwere LKW darüberfahren (Dynamische
Last­erhöhung), bei Brücken besteht die Gefahr, dass einsickerndes Wasser zu Rost
an den tragenden Teilen führt. Ebenso im Hochbau: ein undichtes Dach führt zu
Schäden am Mauerwerk, wenn man untätig bleibt. Nicht zu investieren heißt so­
mit nicht: Sparen; es bedeutet das Gegenteil davon, nämlich höhere Folgekosten!
Die Aufgabe des Bayerischen Bauindustrieverbandes ist es daher, immer wie­
der den Wert und die Bedeutung von Investitionen klarzumachen: Investitionen,­
insbesondere Bauinvestitionen, schaffen nicht nur direkt Arbeitsplätze, sie
sind auch Grundvoraussetzung für die Sicherung und den Ausbau unseres
Wohlstands. Bauinvestitionen sind die beste Zukunftsvorsorge.
10
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Die Ziele der Bayerischen ­Bauindustrie
Bauindustrie
11
Bild links: Bauunternehmen Josef Rädlinger,
Cham
Bild rechts: Bauunternehmen W. Markgraf,
Bayreuth
Mit dem Anspruch, in jedem öffentlichen Haushalt muss eine Mindest­inves­
titionsquote von 15 Prozent nachhaltig sichergestellt sein, hat der Bayerische
Bauindustrieverband eine Nachhaltigkeits-Messlatte für die Öffentliche Hand
vorgegeben. Zudem sollte sie gesetzlich verpflichtend festgeschrieben sein.
So wäre zumindest Chancengleichheit hergestellt im Vergleich zu den konsum­
tiven öffentlichen Haushalten, die durch die Leistungsgesetze festgeschrieben
und so Kürzungen und Streichungen deutlich besser geschützt sind als Inves­
titions­ausgaben.
Die Erträge aus den öffentlichen Investitionen sind in den öffentlichen Haus­
halten immer der Gefahr ausgesetzt, anderen Bereichen als Quelle der Quer­
subventionierung dienen zu müssen. Daher sollten Investitionsgüter aus die­
sen „Unwägbarkeiten der öffentlichen Haushalte“ herausgenommen und
zumindest in eigene, geschlossene Finanzierungskreisläufe überführt oder in
eigenständige Gesellschaften ausgegliedert werden (ASFiNAG-Modell).
Nachhaltigkeit heißt auch, den Fortschritt der nächsten Generation heute
bauen.­ Dafür müssen die Voraussetzungen und Strukturen geschaffen wer­
den, die Investitionen ermöglichen und über positive Anreize fördern.
12
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
STÄRKUNG DES AUFGABENFELDES HOCHBAU
Der Hochbau hat in den letzten Jahrzehnten in der Bauindustrie immer mehr
an Bedeutung gewonnen. Hochbauten sind zu immer anspruchsvolleren Bau­
werken geworden. So hat der Technikanteil deutlich zugenommen, weil sich
die Ansprüche der Nutzer an den Raumkomfort sowie die digitale Infrastruktur
erhöht haben. Mit der Energiewende werden Hochbauten zunehmend zu
„Kraftwerken“, die Energie für den Eigenverbrauch und zunehmend darüber
hinaus erzeugen und zum Teil zwischenspeichern. Immobilien in den verdich­
teten urbanen Räumen neu- oder umzubauen stellt eine große Herausforderung­
für die Bauingenieure sowie für die Baustellenorganisation dar. Das Können
der Bauingenieure und die Fähigkeiten der Bauindustrie sind auch gefordert,
wenn bisher anders genutzte Flächen umgewidmet und neu bebaut werden
sollen. Hier können durch intelligente Konzepte wie den ruhenden und fließen­
den Verkehrs sowie technische Anlagen in den Untergrund zu bringen, neue
urbane Räume in den Zentren geschaffen werden, ohne bisher unbebaute Flä­
chen in Anspruch nehmen zu müssen.
GROSSPROJEKTE IN DEUTSCHLAND
Deutschland hat Probleme mit Bau-Großprojekten. Es ist immer schwieriger
geworden, anspruchsvolle Großprojekte in Deutschland durchzusetzen. Eben­
so sind Großprojekte während der Bauphase in die Kritik geraten, so der Flug­
hafen in Berlin, des Bahnprojekt Stuttgart 21 sowie die Elbphilharmonie in
Hamburg, aus jeweils ganz unterschiedlichen Gründen.
Die Ziele der Bayerischen Bauindustrie
13
Auch die für das Gelingen der Energiewende notwendigen Baugroßprojekte
wie Stromspeicher, Stromtrassen oder Windenergieanlagen werden heftig be­
kämpft und zwar oft von denselben Bürgern bekämpft, die sich vehement für
„grüne“ Technologien und Produkte aussprechen, aber die damit verbundenen
Investitionen nicht oder jedenfalls nicht in ihrer Nähe haben wollen. Man hat
auch manchmal den Eindruck, als habe mancher „Wutbürger“ es sich zur
Lebens­aufgabe gemacht, dagegen zu sein, und zwar gegen alles.
Sicherlich fehlt es bei einigen aber auch „nur“ am Wissen und damit am Ver­
ständnis des langfristigen Nutzens eines Bau-Großprojektes sowie an dessen
Beitrag zu Wohlstand und Wachstum.
Aufgabe des Bayerischen Bauindustrieverbandes ist es daher, das öffentliche
Verständnis für die Bedeutung und den Wert der Infrastruktur zu befördern.
DIE ENERGIEWENDE UMSETZEN
Die Energiewende erfordert hohe Investitionen in Kraftwerke, Speicher und
Netze. Auch die Bauindustrie und die Anlagenbauer als die ausführenden
­Unternehmen müssen dafür hohe Ausgaben tätigen. Daher ist für das Gelin­
gen der Energiewende als erstes Planungssicherheit notwendig: Die Wirt­
schaft muss sich auf die Zusagen der Politik verlassen können.
Gemäß dem Grundsatz: Energie, die man nicht braucht, muss nicht erzeugt
werden und man braucht dafür keine Leitungen, muss im ersten Schritt ver­
sucht werden, Energie einzusparen, wo es möglich und sinnvoll ist. Ebenso
muss die Energieeffizienz optimiert werden, insbesondere in den Gebäuden,
die rund 40 % der Endenergie verbrauchen. Auf diesen optimierten Energie­
bedarf sind dann die Energie-Kapazitäten auszurichten.
Die Umsetzung der Energiewende muss in der folgenden Zielhierarchie erfol­
gen. Erstens Versorgungssicherheit: Strom auf Knopfdruck, und zwar immer!
Die hohe Versorgungssicherheit in Deutschland muss aufrecht erhalten wer­
den. Zweitens Bezahlbarkeit: Die Energiekosten sprengen die Budgets. Der
Wirtschaftsstandort Deutschland ist bedroht. Ohne eine bezahlbare Lösung ist
die Energiewende nicht durchführbar. Drittens Ehrlichkeit: Alle Karten auf den
Tisch. Welche Kosten und Belastungen stecken hinter dem EEG?
Die Energiewende ist eine enorme Chance für Bayern und Deutschland. Sie
bietet in technischer und organisatorischer Hinsicht große Herausforderun­
gen, für die Lösungen, nämlich technische und organisatorische Innovationen,
gefunden werden müssen.
Die Bauindustrie entwickelt technische Lösungen zur Umstellung der Energie­
versorgung auf erneuerbare Energieträger. Beispiele: Innovative Bautechnologien
bei Windkrafttürmen erhöhen die Effizienz und Energieausbeute, auch im Bin­
nenland. Innovative Gründungstechnologien für den Wind-Off-Shore Markt.
Lärmarme Verankerung der Windenergieanlagen im Meer. Ebenso I­ nnovationen
im Kraftwerks- und Leitungsbau. Beförderung innovativer „flächen­sparender“
Konzepte zur Nutzung der Solarenergie an Fassaden sowie als Überdachung
bereits bebauter Flächen wie z. B. Parkplätze.
Zudem kann die Bauindustrie die Energiewende als Chance für neue angebots­
orientierte Geschäftsmodelle nutzen. Die gewonnene Erfahrung aus dem ge­
lunge­nen Umsetzen der Energiewende in Deutschland lässt sich auch in anderen
Märk ­ten vermarkten.
14
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
DIE BAHN – EIN WICHTIGER GROSSKUNDE DER BAUINDUSTRIE
Bilder oben: Bauunternehmen Franz Kassecker,
Waldsassen
Die Deutsche Bahn ist ein bedeutender Bauauftraggeber, für auf den Bahnbau
spezialisierte Bauunternehmer sogar der einzige. Diese Monopolstellung und
vor allem dass die Bahn für den Unterhalt und den Ausbau des Schienennetzes
öffentliche Mittel erhält, sollten sie dazu verpflichten, sich als fairer Markt­
partner zu verhalten.
Seit der unvollendeten Bahnreform bewegt sich die Deutsche Bahn aber in den
Untiefen zwischen Szylla und Charybdis: Sie verwendet öffentliche Mittel und
öffentliches Vermögen und sollte daher gemeinwohlorientiert sein. Sie ist an­
dererseits ein Unternehmen, organisiert als Aktiengesellschaft, und daher ver­
pflichtet gewinnorientiert zu arbeiten. Obgleich im Eigentum des Bundes kann
der Eigentümer Bund nach den Vorschriften des Aktiengesetzes dem Vorstand
der DB AG keine Weisungen erteilen.
Im Zuge der Bahnreform und der beabsichtigten, aber dann nicht durchgeführ­
ten Privatisierung musste die Bahn auch ihre Ingenieurkapazitäten reduzieren.
Seitdem verfügt die Bahn nicht mehr über eine ausreichende eigene Bauherrn­
kompetenz. Die Folgen sind mangelhafte Planung, fehlerhafte Ausschreibun­
gen sowie eine verzögerte Rechnungsprüfung und Bezahlung.
Die Bahn bezeichnet sich als integrierter Konzern, dessen Geschäftstätigkeiten
von der Schieneninfrastruktur, den Bahnbetrieb, eigene Logistikunternehmen
bis hin zu bahneigenen Bahnbaukapazitäten reichen. Durch die damit verbun­
dene Möglichkeit der Quersubventionierung ist der Wettbewerb mit privaten
Bahnbaufirmen verzerrt.
Die Bahn ist als Treuhänder des im Schienennetz und den Bahnhöfen enthalte­
nen öffentlichen Vermögens sowie als Empfänger öffentlicher Mittel verpflich­
tet, sich als fairer und integrer Vertragspartner zu verhalten. Sie muss sich da­
her auch um eine ausreichende eigene Bauherrnkompetenz kümmern, so dass
sie in der Lage ist, sowohl ihre Streckenplanung wie die Ausschreibung und
die Rechnungsabwicklung kompetent durchzuführen.
Die Ziele der Bayerischen Bauindustrie
15
UMSATZPLUS UND AUFTRAGS­
ANSTIEG IN BAYERN
Die bayerische Bauindustrie blickt zufrieden auf das Bau­
jahr 2014 zurück. Die Umsätze nahmen um 4,2 % zu. Die
Neuaufträge stiegen um 4 %, aufgrund der höheren priva­
ten Bauaufträge während der Öffentliche Bau leicht rück­
läufig war. Die Zahl der Baubeschäftigten stieg in Bayern
wiederum an.
UMSÄTZE AM BAU IN BAYERN GESTIEGEN
UMSÄTZE IM BAUHAUPTGEWERBE IN
BAYERN NACH SPARTEN
in Mrd. €
Die Umsätze der bayerischen Bauunternehmen nahmen 2014 um 4,2 % zu. Am
stärksten stiegen sie im Wirtschaftsbau (+ 3 %), mit starkem Abstand gefolgt vom
Wohnungsbau (+ 1,8 %). Im Öffentlichen Bau nahmen sie dagegen leicht ab
(– 1,6 %).
8,0
7,0
6,0
5,0
4,0
ZUNAHME DER BAUAUFTRÄGE IM HOCHBAU
3,0
1998
2005
2014
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
Insgesamt stiegen 2014 die Bauaufträge in Bayern um 4 % an. Während sie im
Hochbau zunahmen (+ 8,1 %), waren im Tiefbau rückläufig (– 2,4 %). Den stärks­
ten Anstieg verzeichnete der Wirtschaftsbau (+ 8,6 %), danach, deutlich weniger
dynamisch, der Wohnungsbau (+ 4,2 %).
Die Neuaufträge im öffentlichen Bau waren 2014 insgesamt leicht rückläufig
(– 1,3 %). Am stärksten nahm der Sonstige Tiefbau ab (– 3,8 %), der die Tiefbauaus­
gaben der Gebietskörperschaften und der Sozialversicherungsträger umfasst.
Etwas geringer fielen sie auch im Straßenbau aus (– 0,3 %). Nur im öffent­lichen
Hochbau stiegen die Aufträge an, allerdings auch nur geringfügig (+ 0,2 %).
AUFTRAGSEINGÄNGE BAUHAUPTGEWERBE
BAYERN NACH SPARTEN
AUFTRAGSEINGÄNGE IM ÖFFENTLICHEN BAU
IN BAYERN
in Mrd. €
in Mrd. €
5
2,0
4
1,5
3
1,0
2
0,5
1
1995
2004
2014
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
16
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
1995
Straßenbau
2004
Sonstiger Tiefbau
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
Öffentlicher Hochbau
2014
BESCHÄFTIGTE IM BAUHAUPTGEWERBE
250000
ERNEUTE ZUNAHME DER ARBEITSPLÄTZE
Im Jahresdurchschnitt nahm die Beschäftigtenzahl im bayerischen Bauhaupt­
gewerbe 2014 insgesamt um 1,3 % zu. Auch in den drei Jahren zuvor war die Bau­
beschäftigung in Bayern angestiegen.
200000
150000
100000
1995
2005
Bayern
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
Beschäftigte im Bauhauptgewerbe Deutschland
2014
MEHR INSOLVENZEN IM BAYERISCHEN BAUHAUPTGEWERBE
Im bayerischen Bauhauptgewerbe haben die Insolvenzen 2014 um zuge­
nommen.­Dagegen waren sie im gesamten Baugewerbe, das zusätzlich das
Ausbaugewerbe umfasst, um 5,6 % niedriger. Im Ausbaugewerbe gingen die
Insolvenzzahlen nämlich um 12 % zurück.
INSOLVENZEN IN DER BAUWIRTSCHAFT IN BAYERN
1000
800
600
400
200
0
1980
Insolvenzen, Bauhauptgewerbe, Bayern
1997
2014
Insolvenzen, Baugewerbe, Bayern
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
JAHRESBILANZ 2014
2014
Veränderung
gegenüber 2013
141.005
+ 1,3 %
167
+ 4,3 %
119,5
+ 1,4 %
Auftragseingänge (Mio. €)
11.742
+ 4,0 %
Umsatz (Mio. €)
20.140
+ 4,2 %
4.283
+ 5,5 %
Gesamtbeschäftigte
Arbeitsstunden (Mio.)
Bauproduktion (2010 = 100)
Löhne und Gehälter (Mio. €)
Quelle für alle Angaben in Tabellen und Schaubildern dieses Beitrags: Statistisches Bundesamt, Bayerisches Statistisches Landesamt
Umsatzplus und Auftrags­anstieg in Bayern
17
BAYERN BRAUCHT EINE MODERNE
VERKEHRSINFRASTRUKTUR
Unsere hoch spezialisierte und damit stark arbeitsteilig
organisierte Wirtschaft basiert im hohen Maße auf Mobili­
tät – in Stadt und Land, für Personen und Güter. Mobilität
ist ein wertvolles und fundamentales Gut. Straße, Schiene,
Wasserstraße und Luftverkehr – gut entwickelte und erst
dadurch leistungsfähige und ­integrierte Verkehrsträger
sind die Grundlage dieser Mobilität.
Die Funktion und Bedeutung einer hochleistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur
wird allerdings in Politik und Öffentlichkeit zu wenig gewürdigt und es werden
vor allem zu wenig Mittel dafür bereitgestellt. Zu oft siegen nämlich in der po­
litischen Praxis die Verlockungen der konsumtiven Ansprüche – so wie zuletzt
im Wahljahr 2013.
2013 ÜBEREINSTIMMUNG IN DER POLITIK: MINDESTENS
7,2 MRD. € MEHR FÜR DIE VERKEHRSINFRASTRUKTUR
Im Wahljahr 2013 bildete sich die Politik die einhellige Meinung, dass für die
Verkehrsinfrastruktur deutlich mehr Geld als bisher nötig ist. Bereits im Jahr
zuvor hatte die Daehre-Kommission „Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinan­
zierung“ in ihrem Abschlußbericht, der am 1. Dezember 2012 veröffentlicht
wurde, festgestellt, dass bundesweit mindestens 7,2 Mrd. € pro Jahr zusätzlich
für Straße, Schiene und Wasserstraße nötig sind, um in einem Zeitraum von 15
Jahren das aufgelaufene Erhaltungsdefizit abzuarbeiten. Auch die nachfolgen­
de Bodewig-Kommission „Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturfinanzierung“ be­
stätigte in ihrem am 30. September 2013 an die Politik überreichten Abschluß­
bericht dieses Ergebnis. Sie stellte zugleich konkrete Finanzierungsvorschläge
für ein 3-Stufen-Modell zum Aufbringen der jährlich erforderlichen zusätzlich
7,2 Mrd. € für Straßen, Brücken, Schienen, Schleusen vor. Am 2. Oktober 2013
übernahm die Länder-Sonderverkehrsministerkonferenz einstimmig den Bo­
dewig-Beschluss: Bundesweit sind 15 Jahre lang 7,2 Mrd. € zusätzlich nötig,
nur um die bestehende Infrastruktur wieder auf Kurs zu bringen. Für den Bund
wären das rund 4 Mrd. € mehr als bisher.
Nach der Bundestagswahl sind davon für die gesamte vierjährige Legislaturpe­
riode gerade einmal 5 Mrd. € übriggeblieben. Wenn man diese „zusätzlichen“
5 Mrd. € aber auf den Ist-Haushalt 2013 bezieht, sind das jedoch nur 3,1 Mrd. €
mehr. Die im Koalitionsvertrag enthaltene Summe von 5 Mrd. € mehr bezieht
sich auf die niedrigeren Werte der Mittelfristigen Finanzplanung. Dies sind
jährlich aufgestellte unverbindliche Absichtserklärungen über die Fortentwick­
lung des Bundeshaushalts in den nächsten fünf Jahren. Diese Planungswerte
sind, dem guten kaufmännischen Vorsichtsprinzip folgend, immer niedrig an­
gesetzt, so dass in der Regel die nachfolgenden Haushaltswerte darüber lie­
gen. Diese „automatische“ Korrektur nach oben hat man also in die „zusätz­
lichen 5 Mrd. €“ eingerechnet. Es kommt aber noch schlimmer, denn „5 Mrd. €
mehr“ bedeuteten 2014 konkret im Bundesverkehrshaushalt 147 Mio. € weni­
ger als 2013. Und es kommt noch schlimmer, denn im Bundesfernstraßen­
18
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Bild oben: Bauunternehmen Josef Rädlinger,
Cham
haushalt sind es 2014 um 334 Mio. € und 2015 um 327 Mio. € weniger als 2013.
Erst 2016 sollen sich die versprochenen „5 Mrd. € mehr“ konkret im Bundes­
fernstraßenhaushalt bemerkbar machen. Erst dann wird er höher sein als 2013.
Voraussichtlich!
INVESTITIONEN IN BUNDESFERNSTRASSEN: 2014 UND 2015 NIEDRIGER ALS 2013
in Mrd. €
8
6
Investitionslinie für B
undesfernstraßen im
Haushalt des Bundes­bauministeriums
(IST-Werte)
4
SOLL
0
Mittelfristige Finanzplanung
2
05 06 07 08 09 10 11 12 13
14 15
16 17 18
Quelle: Bundesministerium der Finanzen
EIN MODERNES STRASSENNETZ FÜR BAYERN
Hof
173
303
70
26n
Bamberg
Würzburg
73
3
Pilsen
7
Nürnberg
Das Straßennetz ist heute der mit Abstand wichtigste Verkehrsträger und er
wird es bleiben. So werden fast drei Viertel (73 %) des Güterverkehrs auf der
Straße durchgeführt, rund ein Viertel über die Schiene und nur etwas mehr als
zwei Prozent über den Wasserweg.
6
6
3
Regensburg
9
85
93
Passau
92
Ingolstadt
20
15
8
München
94
Die herausragende Bedeutung eines gut ausgebauten, funktionstüchtigen
Bundesfernstraßennetzes – Autobahnen und Bundesstraßen gleichermaßen –
für ein modernes Industrieland im Herzen Europas wird von der Politik nicht
ausreichend gewürdigt.
96
8
7
472
Kempten
95
Bayerns unvollendetes Straßennetz
In erster Linie ist hier der Bund gefordert. Bayern braucht leistungsfähige Au­
tobahnen als Ost-West-Achsen, vor allem in die dynamischen Wirtschaftsräu­
me unserer mittel- und osteuropäischen Nachbarländer. Bayern braucht auch
gut ausgebaute Bundesstraßen, einmal als Querverbindung unserer wichtigs­
ten bayerischen Autobahnen und in Nord-Süd-Richtung als Entlastungsstre­
cken für die chronisch überlasteten Autobahnen (vor allem die A7 und die A9).
Verkehrsinfrastruktur
19
Für die Entwicklung der bayerischen Brückenregionen nach Osten müssen
dringend die wichtigsten Engpässe beseitigt und folgende Projekte vorrangig
behandelt werden:
A94:
München – Passau
neu: Regensburg – Landshut – Rosenheim vierspuriger Ausbau
B20 neu: Furth i. W. – Straubing – Freilassing vierspuriger Ausbau
B85: vierspuriger Ausbau
B11: Deggendorf/A92 – CZ
B12: Passau/A94 – CZ
Nordumfahrung Passau
B303 neu: Bayreuth/Kulmbach – Marktredwitz – CZ
B15
Zusätzlich sind nachfolgende Maßnahmen dringend erforderlich:
A3: Nürnberg – Aschaffenburg sechsspuriger Ausbau
A8: Rosenheim – Salzburg sechsspuriger Ausbau
A99: Ringschluss Münchner Süden
B16: BAB-Anschluss Manching – B13 vierspuriger Ausbau
DAS BAYERISCHE SCHIENENNETZ ERTÜCHTIGEN
Nach der Straße ist das Schienennetz der zweitwichtigste Verkehrsträger. Das
bayerische Schienennetz könnte weit mehr leisten als derzeit. Es müsste aller­
dings dazu für die heutigen Anforderungen ausgebaut werden. In seiner Struk­
tur entspricht es im Wesentlichen noch immer dem zu Zeiten König Ludwigs
errichteten, damals vorbildlichen Verkehrsnetz. Ziel des Bayerischen Bauin­
dustrieverbandes ist es, so auf Öffentlichkeit und Politik einzuwirken, dass die
Potentiale des bayerischen Schienennetzes endlich durch eine nachhaltige
Modernisierung der Trassen und Bahnhöfe erschlossen werden.
DAS DREI-EBENEN-MODELL DER BAYERISCHEN BAUINDUSTRIE
ALS ZIELSTANDARD
Durch Modernisierung von Ingenieurbauwerken, Ertüchtigung und Begradi­
gung von Streckenabschnitten, durch Neubaustrecken sowie die Erneuerung
wichtiger Verkehrsknoten gilt es, das Schienennetz für die Anforderungen des
21. Jahrhunderts zu ertüchtigen. Hierfür bedarf es Zielstandards, die im DreiEbenen-Modell der Bayerischen Bauindustrie festgeschrieben sind:
Ludwigsstadt
Bad Rodach
Mellrichstadt
Neustadt
b. Coburg
Bad Steben
Feilitzsch
Helmbrechts
Hof
Coburg
Münchberg
Obersinn
Kahl (Main)
Lichtenfels
Ebenhausen
Schöllkrippen
Selb Stadt
Ebern
Schweinfurt
Gemünden
NeuenmarktWirsberg
HochstadtMarktzeuln
Breitengüßbach
Stockstadt
(Main)
Bamberg
Hasloch
Schneeberg
Gräfenberg
Hochgeschwindigkeitsnetz mit einer Zielgeschwindigkeit von 300 km/h
mit einer Zielgeschwindigkeit von 180 km/h
Nahverkehr mit einer Zielgeschwindigkeit von 120 km/h
Regionalverbindungen
Siegelsdorf Nürnberg-NO
Markt
Erlbach
Fürth
Cadolzburg
Wicklesgreuth
Weiden
SimmelsdorfHüttenbach
Neustadt (Aisch)
Steinach (b. Rothenburg
o. d. Tauber)
Ein
Neustadt (Waldnaab)
Schnabelwaid
Forchheim
Kirchheim
Marktredwitz
Kirchenlaibach
Ebermannstadt
Würzburg
Miltenberg
Schirnding
Weidenberg
Bayreuth
Aschaffenburg
Neukirchen b.
Neunkirchen Sulzbach-Rosenberg
a. Sand
Nürnberg
Waldmünchen
Schwandorf
Furth i. Wald
Windsbach
Rothenburg
o. d. Tauber
Cham
Roth
Ansbach
Lam
Hilpoltstein
Schnelldorf
Regensburg
Zwiesel
Bogen
Eichstätt Stadt
Treuchtlingen
Bayerisch
Eisenstein
Bodenmais
Pleinfeld
Gunzenhausen
Straubing
Nördlingen
Grafenau
Plattling
Eichstätt Bf
Neufahrn
Ingolstadt
Donauwörth
Passau
Landshut
Unterelchingen
Günzburg
Ulm
Mering
Bobingen
Mindelheim
Neumarkt St. Veit
Augsburg
Neu-Ulm
München
Pasing
München Hbf
München Ost
Kaufering
Türkheim
Bad Wörishofen
Buchloe
Landsberg
Traunreut
Grafing Bf
Rosenheim
Tutzing
Weilheim
Biessenhofen
Prien
Holzkirchen
Schongau
Kempten
Füssen
Murnau
Schaftlach
Tegernsee
Oberammergau
Hergatz
Nonnenhorn
Kochel
Lenggries
Bayrischzell
Immenstadt
Mittenwald
Lindau
Burghausen
Garching
Kufstein
Waging am See
Freilassing
Traunstein
Salzburg
Aschau
Ruhpolding
Kiefersfelden
Berchtesgaden
GarmischPartenkirchen
Oberstdorf
Schienenverkehrsnetz in Bayern heute
Gebiete ohne Anschluss an Fernverkehr
IC bzw. ICE-Verbindungen
Regionalverbindungen
20
PLANUNGSBESCHLEUNIGUNG BEI DER BAHN
Wasserburg
Geltendorf
Memmingen
Simbach
Mühldorf
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Als Aktiengesellschaft betreibt die Bahn keine Vorratsplanung. Nach ihrer Auf­
fassung widerspräche das ihrer aktienrechtlichen Gewinnverpflichtung. Eine
echte Vorratsplanung, also planfestgestelltes Baurecht für Projekte, deren
­Finanzierung noch nicht gesichert ist, kann daher nur mit öffentlichen Mitteln
erfolgen. Zwar gibt es seit 2012 ein rudimentäres „Planungskostenbudget“ für
die Bahn. Aber es ist auf halben Wege stehengeblieben, denn es erlaubt nur
die Finanzierung der Vorplanung (HOAI-Stufen 1 bis 2). Es ist kein echtes Bud­
Bild oben: Strabag AG, München
get, denn der Vorplanungsetat ist Teil des Bahnetats des Bundes. Eine Mitwir­
kung der Bundesländer bei der Festlegung der Vorratsplanungs-Projekte ist
derzeit nicht vorgesehen.
Politisches Ziel des Bayerischen Bauindustrieverbandes ist daher die Schaf­
fung eines echten Planungskostenbudgets für die Bahn, das drei Anforderun­
gen erfüllen muss: eigene Etatmittel, vollständig d. h. einschließlich der Ge­
nehmigungsplanung (HOAI 1 bis 4), Mitsprache der Länder bei der Auswahl
der Projekte.
Oftmals ist das Eisenbahnbundesamt (EBA) als Planfeststellungsbehörde der
Engpass eines Planfeststellungsverfahrens. Daher dauert das Planfeststellungs­
verfahren für Schienenstrecken deutlich länger als im Bundesfernstraßen­b au.
Hier führen die Länder die Projekte im Auftrag des Bundes durch (Auftrags­
verwaltung). Die Planfeststellung vollziehen in Bayern die Bezirks­regierungen.
Politisches Ziel des Bayerischen Bauindustrieverbandes ist es, das EBA in sei­
ner Funktion als Planfeststellungsbehörde dadurch zu entlasten, dass diese
Aufgabe in Bayern den Bezirksregierungen übertragen wird.
Bayern sollte mit eigenen Mitteln das Planfeststellungsverfahren für wichtige
Bahnstrecken (z. B. Gesamtstrecke der ABS 38 einschließlich Walpertskirchner
Spange) vorfinanzieren, sich diese Mittel dann im Zuge der späteren Projekt­
realisierung vom Bund wieder zurückholen.
Verkehrsinfrastruktur
21
ENERGIEPOLITIK
Damit die Energiewende gelingt, fordert die Bayerische
Bauindustrie von der Politik, als oberste Ziele Planungs­
sicherheit, Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit zu
gewährleisten. Nur dann kann das Potenzial der Energie­
wende für Bayern und Deutschland erschlossen werden.
PLANUNGSSICHERHEIT. VERSORGUNGSSICHERHEIT.
BEZAHLBARKEIT.
Bild oben: Bauunternehmen Max Bögl,
Neumarkt
22
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Erst wenn ein verlässlicher Rechtsrahmen steht, können langfristige Investitio­
nen getätigt werden, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Erst dann
kann man die Kosten einschätzen, die die Attraktivität des Wirtschaftsstand­
orts maßgeblich beeinflussen. Erst dann kann das Potenzial, das die Energie­
wende generiert, auch genutzt werden. Potenzial liegt vor allem im Hervorbrin­
gen technologischer Innovationen. Bau­unternehmen haben jetzt die Chance,
angebotsorientierte Geschäftsmodelle „Made in Germany“ mit einer umfang­
reicheren Wertschöpfung zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.
WER GRÜNEN STROM AUS DER STECKDOSE FORDERT, MUSS
EINSCHNITTE IN DER NATUR UND IM EIGENEN LEBENSRAUM
HINNEHMEN
In einer Pressekonferenz zur Herausgabe der POSITION Energiepolitik am
10. Juli 2014 kritisierte Prof. Dipl.-Ing. Reinhold Krämmel, Vorstandsmitglied im
Bayerischen Bau­industrieverband: „Die Energiewende ist eine gesamtgesell­
schaftliche Aufgabe, für die es kein Vorbild und noch keinen Plan gibt. Fest
steht jedoch: Wer grünen Strom aus der Steckdose fordert, muss Einschnitte
in der Natur und im eigenen Lebensraum hinnehmen.“
WINDKRAFT IN BAYERN – 10H-REGELUNG WIRD EINGEFÜHRT
Der Freistaat Bayern hat mit Wirkung zum 21. November 2014 ein Gesetz zur
Änderung der Bayerischen Bauordnung (BayBO) beschlossen. Vorausgegangen
ist eine entsprechende Einführung der Länderöffnungsklausel im Baugesetzbuch
(BauGB). Damit wird die seit 1997 geltende Privilegierung von Windkraftanlagen
im Außenbereich eingeschränkt. Als Mindestabstand zur Wohn­b e­b auung gilt
die 10-fache Höhe der Anlage – maximal 2.000 Meter. Nach Einführung der 10HRegelung stehen gerade noch 0,05 Prozent der bayerischen Landesfläche für die
Planung von Windrädern zur Verfügung. Nach aktuellen Berechnungen verblei­
ben damit nur 10 bis 20 Standorte für Windkraftanlagen in Bayern.
VERBÄNDEBÜNDNIS ERREICHT STREICHUNG DES VETORECHTS
FÜR NACHBARGEMEINDEN
Ein Verbändebündnis bestehend aus Bundesverband Windenergie, Bündnis
Bürgerenergie, Naturstrom AG, Ostwind Gruppe, Verbraucherzentrale Bayern,
dem VKU Bayern und dem Bayerischen Bauindustrieverband hatte sich im Juli
2014 in einem Brief an den Ministerpräsidenten und den Fraktionsvorsitzenden
der CSU kritisch zur 10H-Regelung geäußert. Daraufhin wurden die Vertreter
des Bündnisses zur Fortführung der Diskussion in den Landtag eingeladen. Im
Ergebnis konnte die 10H-Regelung zwar nicht aufgehoben werden, jedoch hat
man erreicht, das Vetorecht der Nachbargemeinde zu kippen. Das bedeutet,
dass jede Kommune eigenverantwortlich einen Bebauungsplan mit Standorten
unter 10H aufstellen kann, ohne dass die Nachbargemeinde diese Windkraft­
anlagen verhindern könne.
FACHTAGUNG „GRÜNE KRANKENHÄUSER – EFFIZIENT UND
WETTBEWERBSFÄHIG“
Die finanzielle Situation der bayerischen Krankenhäuser ist in den letzten Jahren
sehr angespannt. Etwa jedes zweite musste im Jahr 2014 ein Defizit ausweisen.
49 Prozent der Kliniken im Freistaat haben rote Zahlen gemeldet. Damit lag der
Anteil der defizitären Krankenhäuser im dritten Jahr in Folge an der 50-ProzentMarke. Dies war Grund genug für den Bayerischen Bauindustrieverband mit
allen Interessensgruppen zur Fachtagung Grüne Krankenhäuser im Bildungs­
zentrum München-Stockdorf zusammen zu kommen und zu diskutieren, wie
man die Ausgabenseite der Krankenhäuser aus energetischer Bausicht opti­
mieren kann.
Energiepolitik
23
Krankenhäuser brauchen sehr viel Strom, Wärme und Kälte. Pro Jahr verbraucht
ein Klinikbett etwa doppelt so viel Energie wie ein Einfamilienhaus. Ein 600-­
Betten-Haus gibt jährlich ca. eine Million Euro für Energie aus. Oder anders:
Eine Großklinik verbraucht im Jahr so viel Strom wie eine Kleinstadt. Bringt
man Technik und Gebäude jedoch auf den neuesten Stand und optimiert die
Betriebsabläufe, lässt sich ca. ein Drittel der Energiekosten einsparen, so eines
der Ergebnisse der Fachtagung.
LEUCHTTURMPROJEKT LICHTENFELS – NEUBAU ANSTATT
SANIERUNG LOHNT SICH
Ein besonders Krankenhausprojekt ist der Neubau des Helmut-G.-Walther-Klini­
kums in Lichtenfels. Die 1973 erbaute und in die Jahre gekommene Einrichtung
stand 2009 vor der Frage: Sanierung oder Neubau? Baufällig waren sowohl die
Baukonstruktion als auch die technischen Gebäudeausrüstung und die Organi­
sation des Betriebs. „Nach Abschluss der Prüfungen lagen die Kosten­für eine
Gene­ralsanierung mit 90,4 Mio. € in einer Größenordnung vergleichbar mit
­einem kompletten Neubau für 97,7 Mio. €“, erklärte Michael Jung, Geschäfts­
führer des Klinikums Lichtenfels. Mit der energetischen Betrachtung, die eine
Kostenersparnis von mindestens 500.000 € pro Jahr an­peilt, amortisieren sich
die 7,3 Mio. € Mehrkosten für einen Neubau nach etwas mehr als 10 Jah­ren.
Angesichts der kürzeren Bauzeit, der Wahrung ­des Betriebs und weil staatliche
Fördergelder keinen Unterschied zwischen Sanierung und Neubau machen, lag
die Entscheidung schnell auf der Hand: „Ein Ersatz­neubau muss her.“
ENERGIEKONZEPT DES KRANKENHAUSNEUBAUS
Über eine Sonderförderung des Freistaats flossen 8 Mio. € zusätzlich ins Bud­
get, genauer: in die Planung bauenergetischer Maßnahmen. Einige davon haben
Pilotcharakter. So wird die Gebäudehülle durch eine Dreifachverglasung besser
gedämmt und der Betonkern zur Wärmerückgewinnung aktiviert. Regenerative
Energien kommen mit einer Holzkesselanlage, Solarthermie auf dem Dach,
Photo­voltaik an der Fassade und Geothermie zum Einsatz. Damit stellt das Klini­
kum Lichtenfels über 90 Prozent seines Heizenergiebedarfs in Zukunft mit er­
neuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung her. 2017/2018 darf sich das
energieeffiziente Krankenhaus Lichtenfels im Betrieb beweisen.
SEMINAR „INDIVIDUELLES NETZENTGELT“
Im Seminar „Individuelles Netzentgelt“ kam am 24. Juli 2014 ein gutes Dutzend
Mitgliedsunternehmen des BBIV zusammen, um sich Klarheit über die Einspar­
möglichkeiten bei den Stromkosten zu verschaffen. Im Fokus standen Unter­
nehmen, die mit ihren Kies- und Sandwerken, Asphalt- und Betonmischanlagen
sehr viel Strom verbrauchen, denn diese können ihr Netzentgelt unter bestimm­
ten Bedin­gungen um bis zu 80 Prozent reduzieren. Dafür muss der Antrag nach
§ 19 Abs. 2 Satz 1 StromNEV vollständig bis zum 30. September eines Jahres bei
der Bundes­netzagentur vorliegen. Im Seminar wurde über Voraussetzungen,
Stolperfallen und über die mögliche Höhe der Kosten­reduktion gesprochen. Die
Referenten konnten noch im Seminar für einige Unternehmen exemplarisch
Netzentgeltprüfungen durchführen. So war für einige Teilnehmer des Seminars
beim Verlassen der Veranstaltung bereits klar, ob es sich lohnt die entsprechen­
den Anträge zu stellen.
24
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
SEMINAR „ENEV2014 – NEUE PARAGRAPHEN UND ANFORDERUNGEN UMSETZEN“
Bild oben: Bauunternehmen Max Bögl,
Neumarkt
Am 1. Mai 2014 ist die neue Energieeinsparverordnung EnEV 2014 in Kraft
getreten. Diese setzt in Deutschland die Vorgaben der europäischen Richtlinie
zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden um. Für Bauunternehmen stellt sich
die Frage, was sich im Vergleich zur EnEV 2009 geändert hat und auf welche
kritischen Punkte besonders geachtet werden muss, um Planungs- und Aus­
führungsfehler zu vermeiden. Im Fokus des Seminars vom 21. Juli 2014 stan­
den die Fragestellungen: Welche Bedeutung haben die neuen Anforderungen
für verantwortliche Projektleiter, Bauleiter, Poliere und Planer? Wie kann trotz
enormer Luftdichtheit von Gebäuden die Wärme im Haus behalten und gleich­
zeitig die Feuchtigkeit abtransportiert werden? Wie können die neuen Anforde­
rungen praxisgerecht umgesetzt werden?
Aufgrund der hohen Nachfrage, wurde das Seminar im Jahr 2014 mehrmals
wiederholt.
PROJEKTPLATTFORM ENERGIE
Anfang 2014 wurde die Projektplattform Energie als ein Kooperationsprojekt
des Bayerischen Bauindustrieverbandes e. V. und der Technischen Universität
München ins Leben gerufen. Ihr Kernauftrag liegt im Know-how-Transfer und
der Vernetzung beider Partner. Die Projektplattform Energie verbindet das
praxis­orientierte Erfahrungswissen und die Bedürfnisse der Bauindustrie mit
innovativen Lösungen der wissenschaftlichen Forschungsarbeit. Sie steht
­exklusiv für Mitglieder des Bayerischen Bauindustrieverbandes offen und bie­
tet in ihrer Form ein bisher einzigartiges Wissens-, Beratungs- und Vermittlungs­
angebot. Die Plattform ist eingebunden in das Zentrum für nachhaltiges Bauen
der TU München. Damit erhält der Nutzer einen direkten Zugang zu neuesten
Erkenntnissen von vier Lehrstühlen, die alle bau­energetischen und energie­
technischen Aspekte abdecken.
Energiepolitik
25
26
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
RECHT UND STEUERN
Der BBIV ist stets um Verbesserung der vergabe- und
vertragsrechtlichen Rahmenbedingungen bemüht.
UMSETZUNG DER EU-VERGABERICHTLINIEN IN DEUTSCHES RECHT
Bild links: Bauunternehmen W. Markgraf,
Bayreuth
Bis April 2016 müssen die drei im vergangenen Jahr verabschiedeten EURichtlinien, nämlich die novellierte Richtlinie über die öffentliche Auftrags­
vergabe, die novellierte Richtlinie über die Vergabe von Aufträgen im Bereich
Wasser-, Energie- und Verkehrsversorgung sowie der Postdienste (Sektoren)
und eine neue Richtlinie über die Vergabe von Konzessionen in deutsches
Recht überführt sein.
Hierbei können die Bauverbände einen beachtlichen Erfolg vermelden. Sie haben erreicht, dass die Umsetzung des EU-Vergaberechts in Deutschland im
bestehenden System erfolgt und im Baubereich damit vor allem die VOB/A
erhalten bleibt.
Zur anstehenden Reform des deutschen Vergaberechts hat die Bundesregierung Anfang Januar dieses Jahres Eckpunkte festgelegt. Die wesentlichen
Grundsätze des Vergaberechts bleiben im Gesetz gegen Wettbewerbs­
beschränkungen (GWB) verankert. Die Vergabeverordnung (VgV), die Sektoren­
verordnung (SektVO), die Verordnung über die Vergabe in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit (VSVgV) regeln auf der zweiten Ebene weitere
Einzelheiten der Vergabeverfahren. Die neue EU-Konzessionsrichtlinie wird
ebenfalls in einer eigenständigen Rechtsverordnung umgesetzt. Entscheidend
ist, dass die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/A) weiterhin die Details der Bauvergabeverfahren regelt. Für die Fortschreibung der
VOB/A bleibt auch zukünftig der Deutsche Vergabe- und Vertragsausschuss
für Bauleistungen (DVA) zuständig, der bekanntlich paritätisch mit Vertretern
der Auftraggeber- und Auftragnehmerseite besetzt ist. Im Gegensatz zur
VOB/A werden die VOL/A und die VOF abgeschafft und sollen in der Vergabeverordnung aufgehen.
KORREKTUR DES BAUFORDERUNGSSICHERUNGSGESETZES
WEITERHIN DRINGEND ERFORDERLICH
Nach wie vor sind Bauunternehmen mit der Anwendung des Bauforderungs­
sicherungsgesetzes konfrontiert – insbesondere mit der baustellenscharfen
­Separierungspflicht von Baugeld. Die damit einhergehenden Probleme, vor allem Erhöhung der Vorfinanzierungspflicht, Liquiditätsengpässe und Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe unter Ausschluss der Globalzession belasten
die Baubranche ebenso wie der erhöhte Verwaltungs- und Kostenaufwand für
die interne, beweisfeste Dokumentation der Verwendung des Baugeldes. Darüber hinaus wird im Baubereich ein Verhalten unter Strafe gestellt, das in anderen Branchen völlig üblich ist. Letztendlich belastet dieses Gesetz einen
Wirtschaftszweig über Gebühr und diskriminiert ihn ohne stichhaltige Begründung. Vor diesem Hintergrund werden die Bauverbände nicht nachlassen, die
Politik von dem dringenden Korrekturbedarf des Bauforderungssicherungsgesetzes zu überzeugen.
Recht und Steuern
27
WEITERHIN ABLEHNUNG EINES GESETZLICHEN BAUVERTRAGSRECHTS AUF DER GRUNDLAGE DES BMJ-ABSCHLUSSBERICHTS
Eine im Bundesjustizministerium eingerichtete Arbeitsgruppe „Bauvertragsrecht“ hatte den Auftrag zu prüfen, ob und inwieweit ein eigenständiges Bauvertragsrecht zur Lösung der bestehenden Probleme im Bereich des Bau- und
Werkvertragsrechts geeignet ist. Nach gut dreijähriger Tätigkeit hat diese
Arbeits­gruppe im Juni 2013 ihren Abschlussbericht vorgelegt. Nach diesem
Abschlussbericht drohen der Bauwirtschaft erhebliche Verschlechterungen im
Vergleich zur derzeit geltenden Gesetzeslage. Diesen zahlreichen Verschlechterungen stehen aus Sicht der Auftragnehmer nur sehr wenige Verbesserungen gegenüber. Die Bauverbände haben daher grundsätzliche Vorbehalte gegen den Abschlussbericht und tragen diesen insgesamt nicht mit.
Wesentliche Grundfragen für die Baubranche werden nicht behandelt, etwa
warum die Leistung auf eigene Kosten vorfinanziert und erst dann vergütet
wird (sog. Vorleistungspflicht) oder warum das Eigentum an Baumaterial bereits durch dessen Einbau auf der Baustelle verloren geht. Dieser Abschluss­
bericht ist damit nicht geeignet, Grundlage eines gesetzlichen Bauvertragsrechts zu sein.
Obwohl die Schaffung eines gesetzlichen Bauvertragsrechts im Koalitions­
vertrag der Bundesregierung keinen Niederschlag gefunden hat, prüft das
Bundesjustizministerium ganz aktuell, doch ein gesetzliches Bauvertragsrecht
zu schaffen. Ein diesbezüglicher Gesetzentwurf ist für Herbst 2015 geplant.
Die Bauverbände werden dem strikt entgegentreten.
KEINE AUFWEICHUNG DES AGB-RECHTS IM UNTERNEHMERISCHEN
GESCHÄFTSVERKEHR
Das seit Jahren bewährte AGB-Recht ist „Schutzwall“ aller Bauunternehmen
gegen von Bauherren vorgegebene unfaire Verträge. Es lässt die Vertrags­
freiheit unangetastet, hilft aber, einseitige unangemessene Risikoverlagerungen zulasten wirtschaftlich unterlegener Vertragspartner zu verhindern. Seit
geraumer Zeit versuchen jedoch einige große Industrieunternehmen mit Nachdruck, eine Aufweichung des AGB-Rechts im unternehmerischen Geschäftsverkehr zu erreichen. Die Bauverbände stehen zusammen mit 18 weiteren
Wirtschaftsverbänden eindeutig zum derzeit geltenden AGB-Recht im unternehmerischen Geschäftsverkehr. Das AGB-Recht schützt gerade auch im Baubereich gegen einseitige unangemessene Risikoverlagerungen marktmächtiger­
Auftraggeber (wie z. B. die Deutsche Bahn oder große Energieversorger).
KOSTENTRAGUNG FÜR AUSTAUSCH VON MANGELHAFTEM
BAUMATERIAL DRINGEND GESETZLICH REGELN
Bauunternehmen müssen für mangelhafte Bauleistungen verschuldens­
unabhängig einstehen. Beruht der Mangel auf der Verwendung mangelhafter
Materialien, muss das Bauunternehmen auch die Kosten für den Ausbau des
mangelhaften und den Einbau des mangelfreien Materials tragen. Nach der
Rechtsprechung des EuGH und des BGH muss der Verkäufer mangelhafter
Materialien neben der Lieferung mangelfreier Materialien auch die Aus- und
Einbaukosten tragen. Dies gilt jedoch nur, wenn der Käufer ein Verbraucher ist.
Das führt zu einer ungerechtfertigten Benachteiligung von Bauunternehmen.
Der Gesetzgeber muss deshalb – wie es auch im Koalitionsvertrag vorgesehen
28
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Bild oben: Bauunternehmen Josef Pfaffinger,
Passau
PRÄQUALIFIZIERTE BAUUNTERNEHMEN
(STAND 3. MÄRZ 2015)
8.595
ZUGANGSBERECHTIGTE VERGABESTELLEN
(STAND 3. MÄRZ 2015):
5.894
ist – eine Haftung des Baustofflieferanten/-herstellers für die Aus- und Einbaukosten mangelhaften Baumaterials regeln, soweit die Mängel für den Käufer
nicht erkennbar waren – dies unabhängig davon, ob der Käufer des Baumaterials­
ein Verbraucher oder ein Unternehmer ist.
PRÄQUALIFIKATION – WEITER IN DER ERFOLGSSPUR
Das Präqualifikationsverfahren im Baubereich ist eine verlässliche, auftrags­
unabhängige Prüfung von Eignungsnachweisen auf der Basis der in § 6 VOB/A
definierten Anforderungen. Vor allem das webbasierte Präqualifikations­ver­
fahren­wissen immer mehr Bauunternehmen zu schätzen, wie die deutschland­
weit permanent steigende Zahl präqualifizierter Firmen zeigt.
ARBEITSAUSSCHUSS FÜR RECHTS- UND STEUERFRAGEN
Der Arbeitsausschuss für Rechts- und Steuerfragen tagte unter der Leitung
seines Vorsitzenden RA Thomas Wolf am 24. Juli und am 3. Dezember sowie
unter der Leitung seines Stellv. Vorsitzenden RA Peter Götz am 28. März 2014.
Die Ausschussmitglieder befassten sich mit wichtigen in der Baubranche auftretenden Rechtsproblemen: der Umsetzung der EU-Vergaberichtlinien in
deutsches Recht, dem Bauforderungssicherungsgesetz, den vergabe- und
vertragsrechtlichen Reformvorschlägen der Reformkommission Bau von Großprojekten, dem Erhalt des AGB-Rechts im unternehmerischen Geschäftsverkehr, der Kostentragung für Ausbau mangelhaften und Einbau mangelfreien
Baumaterials, der Novellierung der VOB/B, der Frage der Auspositionierung
von Gemeinkosten in der Baukalkulation u. a.
Recht und Steuern
29
BETRIEBSWIRTSCHAFT
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHER ARBEITSKREIS
Bild oben: Bauunternehmen Krämmel,
Wolfratshausen
Unter dem Vorsitz von Dipl.-Bw. Peter Littauer fanden 2014 vier Arbeitskreissitzungen statt. Hierbei wurden aktuelle baubetriebswirtschaftliche, steuerliche, personalwirtschaftliche und Themen aus dem baubetrieblichen Rechnungswesen behandelt. Des Weiteren wurden für die Mitglieder praktische
Checklisten und Arbeitshilfen erarbeitet.
Nachfolgende Themen fanden besondere Beachtung: Überarbeitung der
­ARGE-Musterverträge, Neuauflage der ARGE Verrechnungs- und Zuschlagssätze, Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers nach § 13 b UStG, Aufzeich­
nungspflichten nach § 17 MiLoG, Neuauflage Checkliste Risiko-Management­
Bau, Einführung von Energieaudits in Bauunternehmen nach EDL-G und Baubetriebliche Fort- und Weiterbildung.
30
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
CONVIVIUM PROFESSORUM 2014
Bild oben: Hans-Dieter Gropweis (4 v. l.), GF
Franken Maxit Mauermörtel GmbH, begrüßt
den Karl-Günther Krauß (Bildmitte), BBIVBezirksvorsitzender Oberfranken, und die
Jungen Führungskräfte des BBIV
Beim Convivium Professorum am 25. November 2014, das traditionsgemäß im
Oskar von Miller Forum in München stattfand, hieß BBIV Präsident Dipl.-Ing.
Josef Geiger den diesjährigen Ehrengast Staatsministerin Ulrike Scharf, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, willkommen.
Präsident Geiger ging in seinem Grundsatzvortrag auf die aktuell positive Lage
der Bauindustrie in Deutschland und Bayern ein.
Prof. Christoph Gehlen, Ordinarius Lehrstuhl für Werkstoffe und Werkstoff­
prüfung im Bauwesen, präsentierte die Aussichten der Fakultät Bau Geo Umwelt und stellte die Bedeutung des Bauingenieurs in den Vordergrund. Staatsministerin Ulrike Scharf referierte über die Ausrichtung ihres neuen
Ministeriums und die Anknüpfungspunkte zur Bauindustrie. TUM-Präsident
Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Hermann ließ die mittlerweile langjährige
Partner­schaft zwischen der TU München und dem Bauindustrieverband Revue
passieren.
ARBEITSKREIS JUNGE UNTERNEHMER UND FÜHRUNGSKRÄFTE
Am 25. und 26. Juli 2014 fand auf Burg Rabenstein im Herzen der Fränkischen
Schweiz die traditionelle Jahrestagung der Jungen Unternehmer und Führungs­
kräfte statt. Die Teilnehmer erwartete ein Programm rund um das Thema
­Innovationen in Familienunternehmen. Ein Ausflug zum Mörtelhersteller Franken Maxit läutete die Jahrestagung ein. Geschäftsführer Hans-Dieter Groppweis erläuterte eine Produktinnovation, die Maxit Mörtelpads. Sie ermöglichen
Mauern ohne Mörtel-Anmischen oder Werkzeug-Reinigung. Anschließend berichtete Frau Prof. Dr. Monika Willert-Porada, Lehrstuhlleiterin des Lehrstuhls
für Werkstoffverarbeitung an der Universität Bayreuth, über aktuelle Forschungsergebnis und -schwerpunkte in der Glastechnologie. Herr Dr. Michael
Hohl, Geschäftsführer der Forschungsstelle für Familienunternehmen der Universität Bayreuth, rundete den ersten Tag mit seinem Vortrag über Erfolgs­
faktoren bei der Führung von Familienunternehmen ab. Am zweiten Tag begrüßten die Mitglieder des Arbeitskreises Herrn Prof. Dr. Michael Pötzl,
Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaft in Coburg, und Herrn
Dr. Stefan Freiberger, Lehrstuhl für Umweltgerechte Produktionstechnik der
Universität Bayreuth. Sie referierten über Innovation und Verantwortung und
Prozessinnovationen.
Betriebswirtschaft
31
PERSONALENTWICKLUNG UND
FACHKRÄFTEGEWINNUNG
DIE MITARBEITER SIND DIE WICHTIGSTEN RESSOURCEN
EINES UNTERNEHMENS
Fachkräftesicherung als zentrale Herausforderung der Bauindustrie
Die Fähigkeiten und das Engagement der Mitarbeiter gehören zu den wichtigsten Ressourcen eines Unternehmens. Sie sind die entscheidenden Faktoren für
Wettbewerbsfähigkeit. Demografisch bedingt wird auch das Lebenslange Lernen immer wichtiger für die Fachkräftesicherung. Weil auch am Bau die Anforderungen an das Wissen und Können stetig steigen, ist eine professionelle und
qualifizierte Aus-, Fort- und Weiterbildung der Schlüssel für eine leistungs- und
zukunftsfähige Bauindustrie.
Die Gewinnung und Bindung von Fachkräften ist für Unternehmen der Baubranche eine zentrale Herausforderung. Berufliche und akademische Bildung
stehen hier gleichwertig nebeneinander.
Auch das Potential der vielen gut qualifizierten Asylsuchenden und Geduldeten
kann dem wachsenden Fachkräftebedarf entgegenwirken. Neben einem
schnelleren Zugang zum Arbeitsmarkt benötigen diese Menschen vor allem
Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Solide Sprachkenntnisse
sind eine Basisvoraussetzung für eine erfolgreiche gesellschaftliche und berufliche Integration.
Unternehmen Baustelle
Auch der Erfolg einer Baustelle hängt davon ab, dass unternehmensspezifisch
geschulte Mitarbeiter ihre Fachkompetenz engagiert einbringen. Nur so kann
das Projekt „Unternehmen Baustelle“ Erfolg haben.
Entsprechend konzentrieren sich unsere Weiterbildungsangebote nicht nur auf
die Vermittlung von reinem Fachwissen, sondern fördern auch die Fähigkeit
zum vernetzten Denken, zu Verantwortungsbewusstsein und Teamfähigkeit.
Dieser ganzheitliche Ansatz liegt unserer Lehrtätigkeit in der bayerischen Bauindustrie zu Grunde. Immer begleitet vom nachhaltigen Gesamtkonzept eines
Lebenslangen Lernens.
Duale Berufsausbildung in Deutschland
Die verzahnte Ausbildung im Betrieb und in den Berufsschulen ist das Markenzeichen der Berufsausbildung in Deutschland. Zusätzlich wird die Ausbildung
in den gewerblichen Bauberufen (Zimmerer, Mauerer, Straßenbauer, Betonund Stahlbetonbauer u. a.) durch die überbetriebliche Ausbildung in unseren
Ausbildungszentren ergänzt. So erhalten die Jugendlichen eine umfassende
Schulung in den Grundlagen aller Bauberufe.
Diese Aufteilung in Betrieb, Berufsschule und überbetriebliche Ausbildung garantiert einen hohen Praxisbezug. Die Jugendlichen werden schon während
ihrer Ausbildungszeit in die Produktionsabläufe auf einer Baustelle eingearbeitet. Das duale Berufsbildungssystem und unsere Leistungsangebote in den
Bauindustriezentren tragen somit passgenau zur Fachkräftesicherung bei.
32
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Bild oben: Züblin AG, Stuttgart
Eine duale Berufsausbildung in der Bauindustrie ist eine sehr gute Wahl – sowohl für den erfolgreichen Start in den Beruf als auch für die anschließenden
Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz
sind hervorragend. Junge Fachkräfte werden von den Unternehmen der bayerischen Bauindustrie dringend gesucht.
Pädagogische Qualifizierung der Ausbilder in den BauindustrieZentren
Um im täglichen Umgang mit den Jugendlichen bei der überbetrieblichen Ausbildung immer auf dem aktuellen pädagogischen und didaktischen Stand zu
sein, werden die Ausbilder in den BauindustrieZentren regelmäßig geschult
und einzeln gecoached. „Train the Trainer“ ist gelebte und praktizierte Kultur in
der Bayerischen Bauindustrie. Die jugendlichen Nachwuchskräfte der Bauindustriefirmen werden damit sowohl individuell als auch didaktisch-professionell an die Anforderungen der Bauberufe herangeführt und von der Pike auf
geschult.
Imagewerbung für Bauberufe
Angesichts der demografischen Entwicklung und der mangelnden Ausbildungsreife vieler Schulabgänger initiiert die Bayerische Bauindustrie eine Vielzahl von Maßnahmen, um junge Menschen für eine Ausbildung in den Bauberufen zu interessieren.
Der Bayerische Bauindustrieverband unternimmt imagefördernde Maßnahmen
unterschiedlichster Art: BauCamps, BaumanagerCamps, Lehrertage, Lehrermappe, Kinderbücher, Aktion „Baumeister gesucht – Werkbänke für Kindergärten“, Schulbesuche, BauRalleys gehören ebenso dazu wie die Teilnahme am
Arbeitskreis SchuleWirtschaft und an Berufsbildungsmessen. Auch die Kooperation mit den Hauptschulen im Bereich der vertieften Berufsorientierung bringt
die Chancen der Bauberufe im persönlichen Kontakt zu den Schülern nahe.
Personalentwicklung und Fachkräftegewinnung
33
Bild oben: Bauunternehmen Josef Pfaffinger,
Passau
BaumanagerCamps: Erfolgreiche Werbung für den Bauingenieur
Junge Menschen für das Studium und den Beruf des Bauingenieurs zu begeistern und Einblick in den Arbeitsalltag auf einer Baustelle zu vermitteln – das ist
das Ziel der BaumanagerCamps, die wir jedes Jahr gemeinsam mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) initiieren. Im Rahmen einer
Camp-Woche in unseren Bauindustriezentren erfahren Jugendliche die Anforderungen und Perspektiven des Berufs Bauingenieur. Bei einer gemeinsamen
Projektaufgabe werden reale Bauwerke erstellt und beim Besuch einer Baustelle auch echte Baustellenluft geschnuppert.
TARIFAUTONOMIE ALS KERN EINER FREIEN WIRTSCHAFTSORDNUNG
Gelebte Tarifautonomie sichert qualifizierte Aus- und Fortbildung
Die Tarifautonomie ist ein wesentliches Element unserer Wirtschaftsordnung.
Ohne staatliche Vorgaben und Eingriffe regeln die Arbeitgeber und Arbeitnehmer der Bauwirtschaft sowohl Arbeitsbedingungen als auch Arbeitsentgelte.
Branchenspezifische Rahmentarifverträge zur Aus- und Fortbildung sichern
die gute Qualität der Ausbildung und die berufliche Weiterentwicklungsperspektive der Mitarbeiter unserer Branche. Durch allgemeinverbindliche Flächentarifverträge und ein beispielloses Sozialkassensystem beteiligen sich alle
Unternehmen an der Ausbildung.
Auf diese Weise bleibt die hohe Qualität unserer Standards erhalten. Auf diese
Weise werden Ausbildungsplätze gesichert.
34
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
BAUBETRIEB
MITARBEITERFÜHRUNG UND PERSONALMANAGEMENT
GEPRÜFTER POLIER
AEVO
BAUTECHNIK HOCHBAU
BAUTECHNIK TIEFBAU
Bautechnik auf hohem Niveau
mit Inhalten aus mehreren
Spezialqualifikationen
BAUTECHNIK
­S PEZIALQUALIFIKATIONEN
BAUTECHNIK
­S PEZIAL­Q UALIFIKATIONEN
BAUTECHNIK HOCHBAU
GRUNDLAGEN
BAUTECHNIK TIEFBAU
GRUNDLAGEN
WERKPOLIER
BAUBETRIEB
MITARBEITERFÜHRUNG
SPEZIALQUALIFIKATIONEN
BAUTECHNIK
VORARBEITER
BAUBETRIEB
MITARBEITERFÜHRUNG
Grafik oben: System der Aufstiegsfortbildung
Lehrgangsangebote in den BauindustrieZentren
Vorarbeiter  Werkpolier  Geprüfter Polier
Das System der Aufstiegsfortbildung für gewerblich-technische Nachwuchsund Führungskräfte im Baugewerbe stellt sich in einem bundeseinheitlichen
System dar. Für den Geprüften Polier sowie für Werkpolier und Vorarbeiter
existieren bundeseinheitliche Regelungen.
In den hochmodernen Ausbildungszentren der Bayerische Bauindustrie –
Nürnberg-Wetzendorf und Stockdorf bei München – werden die Teilnehmer
der Lehrgänge professionell geschult und praxisbezogen auf die Prüfungen
vorbereitet.
Bei der Aufstiegsfortbildung bauen die einzelnen Prüfungsteile jeder Stufe inhaltlich aufeinander auf.
Zertifizierung und Trägerzulassung unserer BauindustrieZentren
National und international gilt für Unternehmen jeder Größe und Branche ein
QM-System nach DIN EN ISO 9001 als Nachweis für Kompetenz. Auch unsere
beiden BauindustrieZentren Nürnberg-Wetzendorf und Stockdorf tragen dieses Gütesiegel: Beide Einrichtungen sind nach DIN EN ISO 9001:2009 und
AZAV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) zertifiziert.
Die hohe Qualität der Infrastruktur und Ausbildung in den beiden Ausbildungszentren wird damit dokumentiert.
Unsere Ausbildungsmeister nehmen regelmäßig an pädagogischen Qualifizierung und Coachings teil.
Personalentwicklung und Fachkräftegewinnung
35
36
Bauindustrieverband Bayern | Jahrbuch 2014
Bild links: Bauunternehmen Otto Heil,
Eltingshausen
Bild unten links: Präsident Josef Geiger erklärt
die dramatischen Schäden der Bahnbrücke in
der Lindwurmstraße in München
Bild unten rechts: Präsident Josef Geiger und
Hauptgeschäftsführer Thomas Schmid sind
entsetzt über den Zustand der Bahnbrücke
Mit einer Reihe von Veröffentlichungen,
Presseaktionen, Messe- und Sponsoring-Aktivitäten sowie Kampagnen im
Bildungs- und Nachwuchsbereich gestaltet der Verband eine intensive und
vielseitige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Presseaktion
„KAPUTTE BAHNBRÜCKEN – WIE SANIERUNG UND NEUBAU FINANZIERT WERDEN KÖNNEN“
Am 7. August 2014 organisierte der Verband eine erfolgreiche Presseaktion an der Bahnbrücke in der Lindwurmstraße in München. Anlass war eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis90/Die Grünen, in der öffentlich bekannt wurde, wie viele Bahnbrücken in Deutschland baufällig sind.
Von insgesamt 4.618 Bahnbrücken in Bayern fallen 175 in
die schlechteste Kategorie 4. Sie müssen abgerissen und
neu gebaut werden. 1.300 weitere Bahnbrücken sind in der
Kategorie 3 eingestuft. Sie drohen auf 4 abzufallen, wenn
nichts geschieht. Eine davon ist die Bahnbrücke an der vielbefahrenen Lindwurmstraße in München. BBIV-Präsident
Josef Geiger zeigte den Journalisten „am Ort des Gesche-
hens“ Schäden, die sogar mit bloßem Auge sichtbar sind
und stellte drei Finanzierungswege zur Lösung der Misere
vor. Die Aktion stieß auf großes Medieninteresse und fand
auch reichlich Niederschlag in den Presse (12 Print- und
Onlineartikel sowie ein TV-Beitrag im Bayerischen Rundfunk). Im Münchner Merkur war das Thema am nächsten
Tag Aufmacher der Regionalseite.
Öffentlichkeitsarbeit
37
Neue Kampagne
„BAUMEISTER GESUCHT!“ BEGEISTERT KINDER UND ERZIEHERINNEN FÜRS BAUEN
Seit Juli 2014 bringen die Verbände der Bayerischen
Bauwirtschaft das Bauhandwerk in bayerische Kinder­
gärten. Neben dem Mitmachprogramm für Kinder
steht bei „Baumeister gesucht!“ die fachliche Beratung der ErzieherInnen im Mittelpunkt. Ziel ist es,
das Bauhandwerken langfristig in den Kita-Alltag zu
integrieren. Unternehmen der bayerischen Bauwirtschaft begleiten die Aktion als Baumeister-Paten.
Innerhalb kürzester Zeit hat die Kampagne große Aufmerksamkeit erzeugt und läuft sehr erfolgreich weiter: Zwischen
Oberstdorf im Allgäu und Hof in Oberfranken wurden bislang 50 Kindergärten besucht und mehr als 700 kleine Baumeister aufgespürt. Besonders erfreulich ist die Partnerschaft mit dem Deutschen Museum in München. Es ist
gelungen, das Baumeister-Programm im Kinderreich des
Museums zu integrieren, das von 100.000 Kindern im Jahr
besucht wird. Einen Beitrag zur stärkeren öffentlichen
Wahrnehmung für das Bauhandwerk leistet auch das umfangreiche Presseecho. 31 Print- und 26 Online-Artikel sowie 12 TV- und Radiobeiträge haben bislang über „Baumeister gesucht!“ berichtet. Ausgelöst durch das positive
Feedback der Eltern, Kinder und ErzieherInnen und die
zahlreichen Neuanmeldungen, wird die Tour 2015 fortgesetzt und voraussichtlich auch über die bayerischen Grenzen hinaus erweitert.
Mehr Information unter:
www.baumeister-gesucht.de.
Aktion im Deutschen Museum in München
Jugendkampagne
„DEINE BAUSTELLE“
Herzstück der Kampagne für die Jugend- und Berufswerbung des BBIV ist seit 2012 das Onlineportal www.daraufkannst-du-bauen.de. Die Webseite illustriert mit ansprechenden Texten, Bildern und Filmporträts, weshalb eine
Ausbildung am Bau attraktiv ist. Mit dem Tool des „Ausbildungsplatz-Finders“ können Schüler und Schülerinnen per
Mausklick in ihrer Region nach Firmen suchen und mit diesen in Kontakt treten. Die zweite Säule der Kampagne ist
Facebook. Ausbildungsmöglichkeiten und Termine, Bewerbungstipps, spektakuläre Bauprojekte, aber auch Baugeschichten aus der Nachbarschaft und Porträts derer, die
bereits zum Bau gefunden haben, werden kurzweilig aufbereitet und mehrmals die Woche gepostet. Für ein umfassendes Branchenbild sind alle Mitgliedsunternehmen aufgerufen das Facebook-Profil mit ihren eigenen News,
Bildern und Videos anzureichern.
38
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Plakat auf der Ostbayernschau Straubing
PUBLIKATIONEN
NEUE WEBSEITE UND SOZIALE NETZWERKE
80331 München
Oberanger 32
Telefon +49 89 235003-0
Telefax +49 89 235003-70
Postanschrift:
Postfach 10 03 61
80077 München
www.bauindustrie-bayern.de
[email protected]
90403 Nürnberg
Katharinengasse 24
Telefon +49 911 992070
Telefax +49 911 9920730
[email protected]
93047 Regensburg
Hemauerstraße 6/IV
Telefon +49 941 54890
Telefax +49 941 53196
[email protected]
Titelbild © Dmitry Kalinovsky - Fotolia.com
Zahlreiche Verbandspublikationen informieren im
Rah­men der Öffentlichkeitsarbeit über ein brei­tes
Spek­trum an bau- und gesellschaftsrelevanten Themen.
Informationsdienst des
Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V.
Dezember 2014 · 59. Jahrgang
Informationsdienst des
Bayerischen Bauindustrieverbandes e.V.
Oktober 2014 · 59. Jahrgang
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Zentrales Printmedium ist die Zeitschrift ID („Informationsdienst“), die neben zuverlässigen Hintergrundinformationen zu Baumarkt und Baurecht über baurelevante Themen
aus Politik, Wirtschaft, Technik und Bildung und über aktuelle Verbandsaktivitäten informiert. Das Magazin erscheint
in regelmäßigem Turnus und steht online zur Verfügung
unter www.bauindustrie-bayern.de/download.
Im Oktober enthüllte der Verband seine neue Webseite
www.bauindustrie-bayern.de. Das gerelaunchte Erscheinungsbild ist optisch ansprechend und übersichtlich. Der
Nutzer gelangt schnell und einfach zu den gesuchten Inhalten. Die neue Verbandshomepage ist für alle mobilen Endgeräte optimiert und lässt sich damit auch von unterwegs
komfortabel nutzen.
Bayerische Bauindustrie bei Youtube:
www.youtube.com/user/BauindustrieBayern
Bayerische Bauindustrie bei Facebook:
www.facebook.com/bauindustriebayern
POSITIONEN
PRESSEMELDUNGEN
Die 2014 begonnene Reihe POSITION behandelt
wichtige Verbandsthemen vertieft und hat an­
dererseits den Anspruch, diese Verbandspositionen
kurz und prägnant auf den Punkt zu bringen.
Pressemeldungen informieren regelmäßig über aktuelle
politische Anliegen und Aktivitäten des Verbandes. Im Jahr
2014 veröffentlichte der Verband insgesamt 17 Pressemeldungen. Führende Verbandsvertreter kommen darin zu
Wort, beziehen Stellung und formulieren Forderungen an
Politik und Verwaltung und klären die Öffentlichkeit über
die oftmals komplexen Zusammenhänge am Baumarkt sowie über den Wert und den Nutzen des Bauens auf
POSITION
POSITION
ENERGIEPOLITIK
BALANCE AM BAU
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
2014
1
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
Position | BBIV | Energiepolitik | Juni 2014
Als erstes Heft in dieser Reihe ist im Juni 2014 die POSITION
Energiepolitik erschienen. Damit die Energiewende gelingt, fordert die Bayerische Bauindustrie von der Politik,
als oberste Ziele Planungssicherheit. Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit zu gewährleisten.
Die im April 2015 erschienene POSITION Balance am Bau
vertieft ein Grund­anliegen der bayerischen Bauindustrie,
das Ringen um faire Bedingungen am Baumarkt, zu denen
ganz essentiell auch eine auskömmliche Rendite für Bau­
unternehmen gehört.
Öffentlichkeitsarbeit
39
BAU & IMMOBILIEN AUF DER EXPO REAL
Die Expo Real ist die weltgrößte Immobilienmesse
und fand vom 6. bis zum 8. Oktober 2014 in München
statt. Der Bayerische Bauindustrieverband war mit
einem eigenen Stand vertreten, der von Mitglieds­
firmen genutzt wurde, um Informationsmaterial auszulegen oder sich zu Gesprächen zurückzuziehen.
Kontakte knüpfen, Themen platzieren und vor allem eine
neue Partnerschaft besiegeln – das war das Ziel des BBIVMesseauftritts 2014. Um die Interessen der Bauindustrie
und der Immobilienwirtschaft in Zukunft gemeinsam nach
vorne zu bringen, schloss die Bayerische Bauindustrie eine
neue Partnerschaft mit dem Verband Freier Immobilienund Wohnungsunternehmen, BFW Bayern. „Der BFW Bayern verfügt als lokaler Player über ein tolles Netzwerk und
hat sich in der Vergangenheit mit vielen fortschrittlichen
Ideen einen Namen gemacht“, sagte Norbert Peine beim
offiziellen Handschlag-Termin mit BFW-Präsident Andreas
Eisele. „In Zukunft möchten wir gemeinsam Akzente setzen und unsere Ideen und Inhalte zusammenführen.
KARRIEREFORUM FÜR JUNGINGENIEURE AUF
DER IKOM BAU
Die IKOM Bau richtet sich an Studenten der TU-Fakultät Bau Geo Umwelt und Architektur. Studierende
des Bau- und Umweltingenieurwesens können beim
etablierten Karriereforum namhafte Unternehmen
kennenlernen, Kontakte knüpfen und Praktika sowie
Abschlussarbeiten akquirieren.
Über Karrierechancen für junge Ingenieure am Bau informierte der BBIV im Januar 2014 mit einem eigenen Infostand. Die IKOM Bau ist ein Forum der Karriereplattform
IKOM, die seit über 20 Jahren den Kontakt zwischen Unternehmen und Studenten fördert.
40
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
BAUSTELLE ALS SCHAUSTELLE AUF DER ­
OSTBAYERNSCHAU
Das Gäubodenfest ist das zweitgrößte und ebenso
berühmte bayerische Volksfest wie das Oktoberfest.
Da die Bauindustrie in Ostbayern traditionell stark
verwurzelt ist, war der Verband im August 2014 erstmals auch auf der Ostbay­ern­schau vertreten, die im
Freigelände direkt neben dem Gäubodenfest stattfindet.
Geboten wurde ein Erlebnisprogramm für die ganze Familie:
Minibagger, Kran-Simulator oder eine Baurallye luden zum
Ausprobieren ein. Baufachleute informierten über die Möglich­
keiten einer Ausbildung, über Studium und Karriere am Bau
und erzählten aus ihrem persönlichen Werdegang. Highlight war auch hier die Kinderaktion „Baumeister gesucht!“.
Rund 300 Kinder bauten Häuser und Stadtmauern im Miniaturformat, so dass am Ende der Messe eine ganze Stadt
von Kinderhand entstand. Stark beeindruckt vom Informations- und Mitmachangebot lobten niederbayerische Spitzenpolitiker wie die 2. Bürgermeisterin von Straubing Maria
Stelzl, Bogens Bürgermeister Franz Schedlbauer und Landrat Laumer die Nach­wuchs­arbeit des BBIV.
BESTE BAU-AZUBIS AUSGEZEICHNET
Als Anerkennung für hervorragende Leistungen
während der Ausbildung lobt der BBIV jährlich einen
Preis für die besten Azubis am Bau aus.
„Qualifizierte Fachkräfte sind der Motor unserer Branche.
Junge Menschen, die die vielfältigen Bauaufgaben energisch anpacken und sich auf dem beruflichen Weg kontinuierlich weiterbilden, sind der Schlüssel zum Erfolg“, hob
BBIV-Präsident Josef Geiger bei der Preisverleihung bei der
Mitgliederversammlung am 3. April 2014 in München hervor. Beste Bau-Azubis des Jahres 2013 waren: Simon
Knobling (Maurer, Fa. Otto Heil), Alexander Nobiling (Beton- & Stahlbetonbauer, Fa. Josef Riepl), Matthias Schmidt
(Industriemechaniker, Fa. Markgraf), Sebastian Schwab
(Rohrleitungsbauer, Fa. Markgraf), Sebastian Stollner (Beton- & Stahlbetonbauer, Fa. Max Bögl) und Marvin Zankl
(Industriemechaniker, Fa. Markgraf).
BAYERISCHE BAUINDUSTRIE FÖRDERT
LEONHARD OBERMEYER CENTER
Um die Forschungskompetenz auf dem Gebiet der digitalen Modellierung der bebauten Umwelt zu stärken, hat die
TU München Mitte Juli 2014 das neue „TUM Center of Digital Methods for the Built Environment“ gegründet. Der
Bayerische Bauindustrieverband ist Fördermitglied des
Centers, dessen Kernaufgabe es ist innovative, computerbasierte Methoden für die Lebenszyklusbetrachtung von
Bauwerken zu entwickeln. Das Center trägt den Namen
„Leonhard Obermeyer“ zu Ehren von Dr.-Ing. Dr.-Ing. h.c.
Leonhard Obermeyer, Ehrensenator der TU München und
Gründer der Obermeyer Planungs- und Beratungsgesellschaft. Mehr Informationen: www.loc.tum.de
BBIV-Präsident Josef Geiger mit Simon Knobling (oben links), Alexander
Nobiling (oben Mitte), Sebastian Schwab (rechts), Sebastian Stollner
(Mitte links), Matthias Schmidt (unten links) und Marvin Zankl (unten rechts).
Öffentlichkeitsarbeit
41
42
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Unternehmertag 2014
43
EMB-WERTEMANAGEMENT BAU
EMB-MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2014
Die Jahresmitgliederversammlung des Trägervereins EMB-Wertemanagement
Bau fand am 2. April 2014 in München statt. Der Vorsitzende, Dipl.-Ing. ­Richard
Weidinger, stellte in seinem Bericht unter anderem fest, dass spätestens seit
der weltweiten Finanz- und Bankenkrise die Ansprüche der Gesellschaft an die
Wirtschaft enorm gestiegen seien. Mit Argusaugen werde beobachtet, ob die
Unternehmen nach ethisch vertretbaren Grundsätzen produzieren und handeln. Die Ansprüche an die Unternehmen seien heute größer denn je. Die Kunden erwarten mehr als nur innovative und preiswerte Waren und Dienst­
leistungen; ihre Mitarbeiter erwarten mehr als nur steigende Löhne und ihre
Eigentümer erwarten mehr als eine hohe und sichere Rendite. Und dies alles
sollen die Unternehmen auch moralisch und ethisch einwandfrei garantieren.
Gelinge das nicht, verlieren die Kunden zwar nicht gleich das Vertrauen in die
Produkte und Dienstleistungen, aber der Reputationsverlust könne im Einzelfall enorm sein – Stichwort ADAC.
Dipl.-Ing. Richard Weidinger, Vorsitzender des
EMB-Wertemanagement Bau e. V.
„Vor diesem Hintergrund bin ich mir sicher, dass Unternehmen und damit auch
Bauunternehmen heute an einer ausgeprägten werteorientierten Unternehmenskultur nicht mehr vorbeikommen. Und die Firmen sollten dies nicht als lästige Verpflichtung, sondern als große Chance ansehen“, so der Appell ­Weidingers.
WAHL DES AUDITAUSSCHUSSES
In der Mitgliederversammlung 2014 stand die turnusmäßige Wahl des EMBAuditausschusses an. In ihren Ämtern bestätigt wurden:
Präsidentin
des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs a. D. Hildegund Holzheid­
als Vorsitzende,
Prof. Dr. Christoph Lütge als Stellv. Vorsitzender,
A ssessor jur. Stefan Albat,
D ipl.-Ing. Roland Filippi,
D ipl.-Ing. Walter Gegenfurtner und
R A Michael Knipper als jeweils weitere Auditausschussmitglieder.
VORSTANDSBERATUNGEN UND SITZUNGEN DES AUDIT­
AUSSCHUSSES
Der EMB-Vorstand trat am 2. April und 5. November 2014 zusammen. Im
Mittel­punkt der Beratungen standen u.a. die EMB-Mitgliederentwicklung, ein
umfassendes PR-Konzept EMB, die Weiterentwicklung des vom EMB-Trägerverein angebotenen E-Learningprogramms Compliance und Fragen zum
Werte­management für kleine und mittelständische Unternehmen.
Der Auditausschuss tagte unter Leitung seiner Vorsitzenden, Präsidentin des
Bayerischen Verfassungsgerichtshofs a. D. Hildegund Holzheid am 26. Februar­,
23. Juli und 14. Oktober 2014. Im Rahmen dieser Sitzungen wurden 26 Erst­
audits und 16 Wiederholungsaudits erteilt.
44
Bauindustrieverband Bayern | Jahrbuch 2014
EMB VORBILD FÜR BAUVERBAND VON QUEBEC
Bild oben: Bauunternehmen Josef Hebel,
Memmingen
Wie der Bauverband von Quebec (ACQ) im April des vergangenen Jahres bekannt gab, wird er ein wertebasiertes Compliance Management System nach
dem Vorbild des EMB-Wertemanagement Bau einführen. Der kanadische Bauverband vertritt rund 16.000 Bauunternehmen, darunter vor allem kleinere mittelständische Baubetriebe. In der jüngeren Vergangenheit wurde die Bau­
branche im kanadischen Quebec von mehreren Korruptionsvorfällen erschüttert.
Als Reaktion darauf hat sich der Bauverband ACQ verpflichtet, für notwendige
Selbstreinigungsmaßnahmen bei den betroffenen Mitglieds­
unternehmen zu
sorgen und für die Zukunft ein wirksames System zur Korruptions­prävention
anzubieten. Bei seiner Initiative setzt der kanadische Verband maßgeblich auf
das Konzept und die positiven Erfahrungen des EMB-Wertemanagement Bau.
Bei der Ausarbeitung des Konzepts stießen die kanadischen Experten in einer
Studie des World Bank Institutes in Washington D.C. auf ein Kurzporträt des
EMB-Wertemanagement Bau. Über die Vertretung des Freistaates Bayern in
Montreal entstand im Dezember 2013 ein Kontakt zwischen dem Bauverband
von Quebec und der EMB-Geschäftsführung in M
­ ünchen, die den kanadischen
Ansprechpartnern gerne die „Blaupause“ für die Einrichtung eines werte­
orientierten Compliance Management Systems zur Verfügung gestellt hat.
FLUGHAFEN MÜNCHEN UNTERSTÜTZT
­E MB-WERTEMANAGEMENT BAU
Die Flughafen München GmbH (FMG) und ihre Tochtergesellschaften bekennen sich zu den Grundsätzen einer guten, den Rechtsvorschriften entsprechenden und verantwortungsvollen Unternehmensführung. Zu diesem Zweck
praktiziert der Flughafen München ein Compliance Management und erwartet
als Auftraggeber auch von seinen Vertragspartnern ein gleichgerichtetes Verhalten. Das EMB-Wertemanagement Bau wird von dem Flughafen München
begrüßt und unterstützt. Das Konzept der Bauindustrie gehe konform mit dem
eigenen Compliance Management. „Demzufolge schätzen wir es“, erklärten in
einem Schreiben vom 8. Dezember 2014 Dr. Josef Schwendtner, Leiter Recht
und Compliance, und Josef-Heinz Loichinger, Leiter Finanzen und Controlling,
„wenn zum Nachweis der auditierten Mitgliedschaft im EMB-Wertemanagement­
Bau e. V. Firmen bei Beteiligung an einem Ausschreibungs- oder Vergabe­
verfahren der Flughafen München GmbH ihrem Angebot eine gültige Audit­
urkunde beilegen.“
EMB-Wertemanagement Bau
45
EMB-WERTEMANAGEMENT BAU NUN AUCH IN HAMBURG
­A NERKANNT
Bild oben: Bauunternehmen Wilhelm Geiger,
Oberstdorf
Seit 1. Dezember 2013 ist das von der Hamburger Bürgerschaft beschlossene
Gesetz zur Einrichtung eines Registers zum Schutz fairen Wettbewerbs (GRfW)
in Kraft. In dieses Register werden alle korruptionsrelevanten oder sonstigen
Rechtsverstöße mit Bezug zum Geschäftsverkehr von Unternehmen eingetragen. Alle öffentlichen Auftraggeber in Hamburg sind nach diesem Gesetz verpflichtet, vor Entscheidungen über die Vergabe öffentlicher Aufträge abzu­
fragen (bei Bauleistungen bereits ab einem Auftragswert von 50.000 € netto),
ob Eintragungen in dem Register vorliegen.
Das GRfW sieht allerdings auch vor, dass die zentrale Informationsstelle Systeme unabhängiger Stellen zulassen kann, mit denen geeignete Vorsorge­
maßnahmen von Unternehmen zur Verhinderung zukünftiger Verfehlungen (Korruptionsprävention) nachgewiesen werden (Compliance-Zertifikate). Bei Vorlage
eines solchen Zertifikates kann von der vorgeschriebenen Register­abfrage abgesehen werden.
Die für dieses Register zuständige Finanzbehörde der Freien und Hansestadt
Hamburg hat nach eingehender Prüfung das Audit des EMB-Werte­management
Bau als Compliance-Zertifikat im Sinne des GRfW zugelassen. Den öffentlichen Auftraggebern wird empfohlen, bei Vorlage einer (gültigen) Auditurkunde
von der Registerabfrage abzusehen.
Nach den EMB-Anerkennungserklärungen des Siemens-Konzerns, der Fraport
AG, der Deutschen Bahn AG und der Flughafen München GmbH hat die auditierte EMB-Mitgliedschaft damit erstmals eine offizielle Anerkennung auf
Länder­ebene erreicht.
46
Bauindustrieverband Bayern | Jahrbuch 2014
WEBBASIERTES COMPLIANCE-LERNPROGRAMM
Das ausschließlich für EMB-Mitgliedsfirmen zugängliche und kostenlose
­E-Learningprogramm Compliance erfreut sich eines ungebrochen hohen Zulaufs. Seit dem Start dieses Service-Angebots Ende Juli 2010 sind bis Ende
2014 knapp 2.230 Nutzerfreischaltungen erfolgt. Sowohl mit der Konzeption,
den Inhalten, dem Design und der Benutzerfreundlichkeit zeigen sich die Anwender sehr zufrieden. Mit diesem webbasierten Lernprogramm können Mitarbeiter unabhängig vom Firmensitz beispielsweise auch während eines Einsatzes auf Auslandsbaustellen ohne großen Aufwand entsprechend geschult
werden.
EMB-VERTRETER GEFRAGTE REFERENTEN UND DISKUSSIONSPARTNER
EMB-Grundsatzvortrag
des EMB-Vorsitzenden Dipl.-Ing. Richard Weidinger an
der Fakultät Bauingenieur­wesen der Hochschule München am 7. Januar und
23. Juni 2014. Jeweils rund 50 Bachelor-Studenten zeigten sich sehr interessiert und diskussionsfreudig.
Grundsatzvortrag des EMB-Geschäftsführers Dr. Lupp bei der Bundes­fach­
abteilung Eisenbahnoberbau des Hauptverbandes der Deutschen Bau­
industrie am 9. Mai 2014 in Hannover. Auf besonderes Interesse stießen hierbei die Ausführungen zu den Compliance-Anforderungen der Deutschen
Bahn AG an ihre Geschäftspartner, die die Bahn bei auditierten EMBMitglieds­firmen als erfüllt ansieht.
EMB-Grundsatzvortrag von Herrn Dr. Lupp beim Bauindustrieverband Berlin – Brandenburg am 8. Juli 2014 in Potsdam. Knapp 30 Firmenvertreter folgten interessiert den Ausführungen des Referenten, der vor allem die greifbaren Vorteile dieses Wertemanagementsystems für Unternehmen aufzeigte.
Grundsatzgespräch „Wertemanagement und Compliance“ der Haupt­
geschäftsführer der bauindustriellen Verbände am 16. Juli 2014 im Haus der
Bayerischen Bauindustrie, München. An dieser Veranstaltung nahm mit
Herrn Prof. Dr. Josef Wieland einer der führenden Wirtschaftsethiker in
Deutschland und jahrelanger wissenschaftlicher Berater des EMB-Werte­
management Bau teil. In seinem Vortrag zeigte Wieland insbesondere auf,
dass nach den aktuellen internationalen Entwicklungen und Standards, z. B.
der Weltbank, ein rein rechtsgetriebenes Compliance Management System
in Unternehmen nicht mehr ausreichend, sondern ein wertebasiertes Compliance Management System erforderlich sei. Das EMB-Wertemanagement
Bau führe als ganzheitliches unternehmenskulturelles Managementsystem
Compliance und Werteorientierung in idealer Form zusammen.
EMB-Gemeinschaftsreferat von Herrn Weidinger und Herrn Dr. Lupp bei dem
VSVI-Seminar „Compliance – mittlerweile unverzichtbare Pflichtaufgabe für
die Wirtschaft wie auch für die Verwaltung“ am 3. März 2015 in München.
Vorstellung des EMB-Wertemanagement Bau als wertebasiertes Compliance
Management System durch Herrn Dr. Lupp beim Erfa-Kreis „Marketing Bau“
des Berater-Teams Bau am 12. März 2015 in Nördlingen.
EMB-Wertemanagement Bau
47
DIE REGIONALE VERBANDSARBEIT
DES BBIV
Um seine Mitglieder zu unterstützen, ist der Verband in
allen Regionen des Freistaats aktiv. Das Aufgaben­spek­
trum umfasst die Kontaktpflege und Repräsentanz bei
Organisationen der regionalen Wirtschaft und Ver­wal­
tung, Kontakte zu Politik und Medien sowie zahlreiche
Veranstaltungen, Tagungen und Messen.
GEMEINSAME BEZIRKSVERSAMMLUNG MÜNCHEN-OBERBAYERN
UND SCHWABEN
Bild links: Norbert Peine, Vorsitzender des
Bezirksverbandes München-Oberbayern, mit
Mitgliedern des Bezirksverbandes
Bild rechts: Wolfgang Dorn, Vorsitzender des
Bezirksverbandes Schwaben, mit Mitgliedern
des Bezirksverbandes
Die gemeinsame Bezirksversammlung der Bezirksverbände München-Ober­
bayern und Schwaben fand am 25. März 2015 im Oskar-von-Miller-Forum
statt. Dabei reflektierten die Vorsitzenden gemeinsam mit den Mitgliedern
über das letzte Jahr und die Aussichten für das laufende. Die Steigerung des
Umsatzes in der Region München-Oberbayern um + 11,6 % bzw. + 15,7 % in der
Region Schwaben, gegenüber ganz Bayern mit + 8,7 %, fiel dabei besonders er­
freulich auf.
Im anschließenden gemeinsamen Dialog mit Herrn Markus Blume, MdL, lag der
Fokus vor allem auf dem neuen Parteiprogramm der CSU. Dieses wird ­momentan
von der Grundsatzkommission, mit Herrn Blume als Vorsitzendem, erarbeitet. Ein
dringendes Anliegen des Bayerischen Bauindustrieverbandes für Bürokratieabbau
bei der Eingliederung von Neubürgern und Flüchtlingen konnte an Herrn Blume
weitergegeben werden. Ebenso wurde gefordert, ­Gesellenprüfungen nicht nur in
Deutsch, sondern auch in anderen europäischen Sprachen ablegen zu können.
Auch wurden nötige Infrastrukturprojekte und Wohnungsbauprojekte themati­
siert. Ein besonderes Augenmerk lag dabei natürlich auf den so wichtigen Projek­
ten für die wirtschaftliche Entwicklung der Region: 2. Stammstrecke München
und 3. Startbahn des Münchner Flughafens. Herr Blume dankte dem BBIV für sein
nachhaltiges politisches Handeln und äußerte den Wunsch nach einer politik­
affinen Wirtschaft und Gesellschaft, die sich aktiv an politischen Debatten beteiligt.
48
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
BEZIRKSVERBAND SCHWABEN
Bild links: Lukas Ackermann, Norbert Peine
(Vorsitzender Bezirksverband München-Ober­
bayern), Markus Blume, Wolfgang Dorn
(Vorsitzender Bezirksverband Schwaben) und
Susanne Niewalda (v. l.)
Bild rechts: MdB Ulrich Lange mit Unterneh­
mensvertretern des Bezirks Schwaben
Bild unten: Der frisch gewählte Vorstand des
Bezirksverbandes Ostbayern: Ewald Weber
(Mitte) und seine Stellvertreter Claus Arbogast
(links) und Michael Thon (rechts).
Die Unternehmensvertreter der schwäbischen Bauindustrie freuten sich sehr,
Herrn MdB Ulrich Lange zu ihrer Sitzung am 20. Oktober 2014 in Nördlingen als
Gast begrüßen zu können.
Im historischen Wirtshaus Meyers Keller auf der Nördlinger Marienhöhe stand
der bayerisch-schwäbische Nachmittag ganz im Themenfeld des Zustandes
unserer öffentlichen Straßen, Schienen und Gebäude. Herr Lange nimmt als
Vorsitzender der Arbeitsgruppe Verkehr und digitale Infrastruktur der CDU/
CSU-Bundestagsfraktion und Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen
Bundestages für die Bayerische Bauindustrie eine Schlüsselposition ein.
Die namhaften Vertreter der Bauindustrie diskutierten mit dem Bundestags­
abgeordneten über den Investitionsstau und das Erhaltungsdefizit unserer
­Infrastruktur. Sie forderten insbesondere eine deutliche und dauerhafte Erhö­
hung der Investitionsquote im Bundeshaushalt. Vorbildlich sei hier Bayern. Die
Investitionsquote im Bundeshaushalt ist derzeit rekordniedrig. – zuletzt 8,1 %.
Die jetzt für Infrastruktur für die gesamte Legislaturperiode bereitgestellten
5 Mrd. € sind viel zu wenig.
Im Rahmen der Diskussion über die Lkw- und die Pkw-Maut werde die Erhö­
hung der Nutzerfinanzierung – Wer fährt, der zahlt – positiv gesehen. Es müsse
aber in jedem Fall sichergestellt werden, dass die Einnahmen aus der Maut in
einem geschlossenen Finanzierungskreislauf ausschließlich dem Verkehrsträ­
ger Straße wieder zugeführt werden. Ulrich Lange abschließend: „Nur mit der
zweckgebundenen Nutzerfinanzierung werden wir es schaffen, unsere Ver­
kehrsinfrastruktur zukunftsfähig zu sanieren und auszubauen.“
BEZIRKSVERBAND OSTBAYERN
In seiner turnusmäßigen Mitgliederversammlung hat die ostbayerische Bau­
industrie den Vorstand und Beirat neu gewählt. Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber
(Franz Kassecker GmbH; Waldsassen) wurde als Bezirksvorsitzender im Amt
bestätigt, ebenso sein Stellvertreter Dipl.-Ing. Claus Arbogast (Alfred Arbogast
GmbH, Amberg). Als weiterer Stellvertreter wurde Dipl.-Kfm. (FH) Michael
Thon LL.M. (Ferdinand Tausendpfund GmbH, Regensburg) neu gewählt.
Die ostbayerische Bauindustrie hat ein gutes Baujahr 2014 hinter sich: die Baube­
triebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten 2014 Umsätze im Wert von rund
4 Mrd. €, das waren + 5 % mehr als im Vorjahr, obwohl der Hochbau insgesamt
schwächer war als im Jahr 2013. Bei den Auftragseingangsmeldungen der ostbay­
erischen Betriebe fällt der enorme Rückgang im Öffentlichen Bau (– 7 %) auf. Spe­
ziell der Straßenbau (– 13 %) blieb bei den Neuaufträgen weit hinter den Er­
Die regionale Verbandsarbeit des BBIV
49
Bild links: Johann Adlhoch;
Bild rechts: HS Coburg und Bayerische
Bauindustrie – Partner aus Überzeugung:
Prof. Helmut Bielenski, BBIV-Bezirksvorsitzender
Karl-Günter Krauß, BBIV-Hauptgeschäftsführer
Thomas Schmid und Prof. Dr. Michael Pötzl,
Präsident der HS Coburg (v.l.)
wartungen zurück. Weiterhin auf hohem Niveau lagen die Neu­aufträge beim
Wohnungs- und Gewerbebau. Für das Baujahr 2015 erwartet der Bezirksverband
eine ähnliche Entwicklung wie im Vorjahr. Zusätzliche Investitions­impulse des
Bundes und der Kommunen erwartet die Bauindustrie eher in den Jahren ab 2016.
BEZIRKSVERBAND MITTELFRANKEN
Johann Adlhoch übernimmt den Vorsitz der Bauindustrie in Mittelfranken
Bei der Mitgliederversammlung am 23. Oktober 2014 wurde Johann Adloch,
Geschäftsführer des Bauunternehmens Mennicke Rohrbau, zum neuen Vor­
sitzenden des Bezirksverbandes Mittelfranken gewählt. Der vormalige BBIVHauptgeschäftsführer Gerhard Hess dankte dem scheidenden Vorsitzenden
Dr. Veit Walthelm für das langjährige Engagement und seinem Nachfolger für
die Übernahme der Verantwortung. Der Nürnberger Raum besitze aufgrund
des besonderen Engagements seiner Mitglieder stets eine besondere Bedeu­
tung als Aktionsfeld des Bayerischen Bauindustrieverbandes.
BEZIRKSVERBAND UNTERFRANKEN
Die Mitgliederversammlung der Bauindustrie Unterfranken fand am 24. März 2015
im Energy Efficiency Center des Bayerischen Zentrums für Angewandte Ener­
gieforschung (ZAE) in Würzburg statt.
Das 2014 in Würzburg neu eröffnete Energy Efficiency Center (EEC) des ZAE
zeigte sich gleichermaßen geeignet als Tagungsort und als Anschauungs­
objekt für hochinnovative Lösungen im Bereich Bau- und Gebäudetechnik. Be­
sonders spannend: in den Labors des EEC arbeiten überwiegend Physiker an
neuen Technologien und Werkstoffen – auch jenseits bereits genormter Lö­
sungen an brandneuen Materialien und hoch­effizienten Systemen zur Wärme­
dämmung. Besonders überzeugend ist, dass im EEC-Gebäude selbst heute
eingebaut wurde, was erst morgen und übermorgen technischer Standard
sein wird. Insgesamt steht ein breites Know-How aus den Bereichen nano­
strukturierter Materialien, innovativer Komponenten und energetischem Sys­
temmanagement zur Verfügung.
Die Firmenvertreter der Bauindustrie Unterfranken waren hochinteressiert an
diesem spannenden Einblick in die wissenschaftliche Forschungsfront. Denn
frühzeitig zu wissen, welche Materialien mit welchen Eigenschaften sich auf
50
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Bild oben: Firmenvertreter des Bezirks­
verbandes Unterfranken stiegen dem Energy
Efficiency Center (EEC) in Würzburg aufs Dach
einem erfolgversprechenden Entwicklungspfand befinden, sichert den Bau­
industrieunternehmen einen Vorsprung im Wettbewerb und ermöglicht ihnen
die optimale energetische Beratung ihrer Kunden.
BEZIRKSVERBAND OBERFRANKEN
Eine beeindruckende Tour erlebten am 14. Oktober die Erst- und Drittsemester
des Studienganges Bauingenieurwesen der Hochschule Coburg. Auf Einla­
dung des Verbandes konnten sie beim Praxistag Bau 2.0 gleich zwei heraus­
ragende Baustellen besichtigen.
In Bamberg ging es zunächst zur neu entstehenden Firmenzentrale des Automo­
bil-Zulieferkonzerns Brose. Dr. Detlef Bick, Leiter der Brose-Werksplanung, und
Andreas Drösch von der ausführenden Firma Markgraf zeigten, wie Boden­
platten und Außenwände aus wasserundurchlässigem Beton („Weiße Wanne“)­
gebaut werden.
Ein ganz anderes Kaliber kam bei der nächsten Baustelle zum Vorschein. Das
400 Tonnen schwere, über 100 Meter lange Spezialgerät, das von der Firma
Joseph Hubert bei der Bahnsanierung zwischen Fürth und Burgfarrnbach im
Einsatz ist, machte auf die Besucher mächtig Eindruck. Die Studenten staun­
ten nicht schlecht, als die Hochleistungsbettungsreinigungsmaschine das
komplette Gleisbett herausfräste und aufbereitete.
BRÜCKEN-SCREENING DER HS COBURG
Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der HS Coburg präsentierte die Bayeri­
sche Bauindustrie am 28. Oktober 2014 gemeinsam mit den Fakultäten Design
und Architektur das jüngste Forschungsprojekt der Hochschule mit dem Titel
„Brücken-Screening“. Darin beschäftigt sich die HS Coburg mit dem aktuell
brisanten Thema des Sanierungsbedarfs bei Brücken in der Region Oberfranken.
Ziel ist es, am Beispiel der Stadt Lichtenfels und des Landkreises Bayreuth und
mit Unterstützung der Regierung von Oberfranken den Zustand kommunaler
Straßenbrücken zu untersuchen und eine Bewertungsmatrix zu entwickeln,
anhand derer die Kommunen den gesamten Brückenbestand dokumentieren
und Investitionen für die Instandsetzung langfristig planen können.
Die regionale Verbandsarbeit des BBIV
51
INTERNATIONALE VERBANDSARBEIT
DIALOG IN BRÜSSEL
Bild oben: Bauer AG, Schrobenhausen
Im September 2014 reiste der Bayerischer Bauindustrieverband unter Leitung
von Präsident Josef Geiger zu politischen Gesprächen nach Brüssel. Die Ver­
treter des Verbandes wurden in Brüssel herzlich von den bayerischen Europa­
abgeordneten Dr. Angelika Niebler und Monika Hohlmeier empfangen. Bei
Terminen in der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und
der Ständigen Vertretung standen vor allem die Europäische Infrastruktur­
politik­und bisher von der deutschen Politik ungenutzte Fördermöglichkeiten
aus Brüssel für Infrastrukturprojekte auf der Tagesordnung. Ein Gespräch mit
Herrn Michael Hinterdobler, Leiter der Vertretung des Freistaates Bayern bei
der E
­ uropäischen Union, rundete den Besuch in Brüssel ab.
BAYERN TRIFFT RUMÄNIEN
Dialog ist der Anfang von allem. Einen nachhaltigen Effekt gibt es jedoch nur,
wenn eine Partnerschaft immer wieder neue Impulse erhält. So auch beim ge­
meinsamen Wirken des BBIV und der Universität Politehnica in Temeswar, die für
bayerische Baufirmen, die in Rumänien tätig sind, eine wichtige Anlaufstelle bil­
det. Ende Juli lud Prof. Dr.-Ing. Radu Bancila, ehemaliger Dekan der Fakultät Bau­
ingenieurwesen, zum Austausch über gemeinsame Themen und Projekte ein.
Premierminister Victor Ponta hieß die Delegation der bayerischen Bauindustrie­
am 17. Juli persönlich willkommen, stellte Rumänien als attraktiven Standort
vor und lud die Unternehmen dazu ein, in der südosteuropäischen Region
gute Geschäfte zu tätigen. Bayerische Bauunternehmen sind als weltweit
­angesehene Baupartner gefragt, nicht zuletzt in den klassischen Bausparten
wie dem Brückenbau. Zwischen Temeswar und Europas Kulturhauptstadt
­Sibiu entstehen aktuell 25 neue Brücken – allesamt unter der Leitung deut­
scher ­B au­ingenieure. Durch länderübergreifende Kooperationen verkörpern
Bau­ingenieure­ein Bindeglied in Europa und auch darüber hinaus.
Umso nachdrücklicher dankte Prof. Dr.-Ing. Gheorghe Lucaci, Dekan der
­Fakultät für Bauwesen an der Politehnica, für die Unterstützung des Bayeri­
52
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
Bild links: Dialog in Brüssel
BBIV-Präsident Dipl.-Ing. Josef Geiger und Dr.
Guido Peruzzo, Botschafter und Stellvertreten­
der Ständiger Vertreter Deutschlands bei der
Europäischen Union
Bild rechts: Litauen im Haus der Bayerischen
Bauindustrie. Thomas Schmid, BBIV-Hauptge­
schäftsführer, Deividas Matulionis, Botschafter
der Republik Litauen, Dr. Beate Merk, MdL,
Staatsministerin für Europaangelegenheiten,
Benjamin WIttstock, Honorarkonsul der
Republik Litauen, mit seiner Frau Jeanette (v. l.)
schen Bauindustrieverbandes, der seit 2006 rumänische Bachelor- und neuer­
dings auch Masterstudenten fördert, die an der TU München Bauingenieurwesen­
studieren. Das Besondere: An der Politehnica wird auch in deutscher Sprache
gelehrt – eine perfekte Vorbereitung für die Studenten.
Einige BBIV-Mitgliedsunternehmen planen bereits, den einen oder anderen
­rumänischen Absolventen fest anzustellen. Und auch mit gewerblichen Mitar­
beitern aus Rumänien gibt es sehr gute Erfahrungen. Weiterhin zeichnen sich
auch diejenigen bayerischen Baufirmen erfolgreich, die den Schritt nach
­Rumänien gewagt und hier Niederlassungen gegründet haben. Die internatio­
nale Verbandsarbeit trägt im Westen Rumäniens damit bereits Früchte: „Die­
se Kooperation blüht und gedeiht und sie kann darum intensiver werden“,
formte Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrie­
verbandes,­den Blick in die Zukunft.
LITAUEN IM HAUS DER BAYERISCHEN BAUINDUSTRIE
„Bayern ist dem Baltikum eng und freundschaftlich verbunden“, sagte Europa­
ministerin Dr. Beate Merk Anfang März 2015 im Haus der Bayerischen Bau­
industrie bei einem Empfang anlässlich des litauischen Nationalfeiertags.
„Die Menschen in Litauen haben in den vergangenen 25 Jahren Beachtliches
geleistet“, sagte Europaministerin Dr. Beate Merk gestern in München anläss­
lich des bevorstehenden litauischen Nationalfeiertags. Bei einem Empfang im
Haus der Bayerischen Bauindustrie gratulierte Merk dem jüngsten Euro-Mit­
glied zum Jahrestag am 11. März und betonte: „Bayern ist dem Baltikum eng
und freundschaftlich verbunden“.
Auch die Bayerische Bauindustrie pflegt seit Jahren gute Beziehungen zu
­Litauen und einen partnerschaftlichen Dialog zum Verband der litauischen
Bauindustrie in Vilnius. Bei der Infrastruktur, dem Transport und auch bei der
Energieversorgung besteht in Litauen weiterhin ein großer Baubedarf. Bayeri­
sche Bauunternehmen sind als Baupartner gefragt.
Internationale Verbandsarbeit
53
Bild oben: Bauunternehmen Joseph Hubert,
Nürnberg
FACHABTEILUNGEN
FACHABTEILUNG HOCHBAU
Am 18. Februar 2014 wurde die Landesfachabteilung Hochbau des Bayeri­
schen Bauindustrieverbandes gegründet. Sie dient den beteiligten Mitgliedern
als Gesprächs- und Austauschplattform zur Identifizierung von Hochbau- und
Geschäftschancen. Aus dem Kreise der Mitglieder wurde Vizepräsident
­Norbert Peine zum Vorsitzenden der Fachabteilung gewählt. Die beiden Stell­
vertreter, Dipl.-Ing. Alexander Kurbasik und Dipl.-Kfm. (FH) Michael Thon,
LL.M., unterstützen ihn bei der Erfüllung seiner Aufgaben. Im Jahr 2014 fanden
bereits drei Sitzungen der Fachabteilung statt. Als Gast begrüßten die Mitglie­
der Herrn Andreas Eisele, Präsident des BFW Landesverband Bayern e. V., der
bei seinem Besuch Eindrücke und Potentiale aus Sicht der privaten Immobilien­
unternehmen erläuterte.
Betriebswirt (VWA) Norbert Peine,
­Vorsitzender der Fachabteilung Hochbau
Weitere Themen der Fachabteilung sind unter anderem die Ermittlung von
Nachfragethemen der Zukunft, die Verknüpfung von Erfahrungen im Hochbau
aus anderen europäischen Ländern, der Kontakt zu einschlägigen Lehrstühlen
mit der Thematik Hochbau und die Förderung der Hochschulbildung von Inge­
nieuren und Architekten.
Gleich im ersten Jahr entschlossen sich die Mitglieder der Fachabteilung zur
Teilnahme des Bayerischen Bauindustrieverbandes an der Expo Real 2014. Das
neue Standkonzept und die mediale Begleitung erleichterten die Netzwerk­
förderung vor Ort und boten allen Mitgliedern des Verbandes die Möglichkeit
sich für Gespräche zurückzuziehen.
54
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
FACHABTEILUNG STRASSENBAU
Die Jahresmitgliederversammlung der Fachabteilung Straßenbau des Bayeri­
schen Bauindustrieverbandes fand unter Leitung ihres Vorsitzenden, Herrn
Dipl.-Ing. Josef Limbrunner, am 4. Dezember 2014 in München statt.
Dipl.-Ing. Josef Limbrunner,
Vorsitzender der Fachabteilung Straßenbau
In seinem Bericht kritisierte Limbrunner ein weiteres Mal den desolaten Zu­
stand der gesamten Verkehrsinfrastruktur in Deutschland. Spektakuläre
Brücken­
s perrungen, ständige Zugverspätungen oder Geschwindigkeits­
begrenzungen auf Autobahnen seien hierfür sichtbare Belege. Die Frage aber,
ob die Politik hierauf zeitnah und vor allem im ausreichenden Umfang reagiere,
müsse leider nach wie vor mit Nein beantwortet werden. Insbesondere bei den
vom Bund vorgesehenen Finanzmitteln für Verkehrsinvestitionen fehle es an
den dringend notwendigen und zeitnah spürbaren Mittelaufstockungen. Vor
diesem Hintergrund sei geradezu skandalös, dass die Mittel im Bundesfern­
straßenhaushalt im Jahr 2014 und sogar noch im Jahr 2015 unter dem Ist-An­
satz des Jahres 2013 liegen. Erst mit Beginn des Jahres 2016 sei nach den
Ankündigungen von Bundesverkehrsminister Dobrindt ein schrittweiser Hoch­
lauf der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur geplant. Wie aber die
Straßen­b aufirmen das Jahr 2015 mit Blick auf ihre Kapazitäten bei Personal
und Maschinen ohne Blessuren überstehen sollen, scheint die Politik kaum zu
berühren, so Limbrunner.
Ausführlich beschäftigten sich die Sitzungsteilnehmer mit den seitens der
Obersten Baubehörde anlaufenden Maßnahmen zur Steigerung der Asphalt­
einbauqualität, insbesondere durch Einsatz von thermoisolierten Fahrzeugen
und Beschickern. Intensiv diskutiert wurde auch der Entwurf der Obersten
Baubehörde für einen „Leitfaden für Funktionsbauverträge im Straßenbau“.
Ferner beschäftigte sich die Mitgliederversammlung mit den bisher vorliegen­
den Ergebnissen der ad hoc-Arbeitsgruppe von Oberster Baubehörde und
Bauindustrieverband zum Themenkomplex „Qualitative Wertungskriterien ne­
ben dem Preis“ und den hierzu vorgesehenen zwei Pilotprojekten. In diesem
Zusammenhang erging auch der Appell an den Verband, vor dem Hintergrund
der aktuellen BGH-Entscheidung vom Januar 2014 alles dafür zu tun, dass zu­
künftig doch wieder mehr Nebenangebote zugelassen werden, die auch große
Bedeutung für die Innovation innerhalb der Firmen selbst hätten.
FACHABTEILUNG EISENBAHNOBERBAU
Die Fachabteilung Eisenbahnoberbau des Bayerischen Bauindustrieverbandes
trat am 9. Juli 2014 zu ihrer Jahresmitgliederversammlung in München zusam­
men. Im Zuge seiner Ausführungen berichtete der Vorsitzende, Herr Dipl.-Ing.
(FH) Günther Schnellbögl, insbesondere über die Delegiertenversammlung der
Bundesfachabteilung Eisenbahnoberbau des Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie am 9. Mai in Hannover. Im Zuge der dort anstehenden turnusmä­
ßigen Vorstandswahlen, sei Herr Dipl.-Ing. Steffen Knape zum Vorsitzenden
der BFA gewählt worden, wodurch die Arbeit der BFA Eisenbahnoberbau auch
von Bayern aus maßgeblich mitgestaltet werden könne. Besonders aufschluss­
reich sei auch ein etwa zweistündiger Gedankenaustausch mit dem Parl.
Staatssekretär Enak Ferlemann aus dem Bundesministerium für Verkehr und
digitale Infrastruktur gewesen, bei dem sämtliche aktuellen Themen der Bahn­
politik und des Schienenwegebaus offen diskutiert worden seien.
Dipl.-Ing. (FH) Günther Schnellbögl,
­Vorsitzender der Fachabteilung Eisen­
bahnoberbau
Ausführlich erörterten die Sitzungsteilnehmer die nach wie vor bestehenden
Probleme, die sich mit Blick auf die bahneigenen Gleisbaukapazitäten (DB
Bahnbau Gruppe) ergeben. Breiten Raum nahm auch die Diskussion der aktu­
Fachabteilungen
55
ellen Compliance-Aktivitäten der Bahn ein – dies speziell unter dem Gesichts­
punkt des DB Verhaltenskodex für Geschäftspartner und die hierzu erfolgte
Gleichwertigkeitsanerkennung des Audits des EMB-Wertmanagement Bau.
Eingehend beschäftigte sich die Mitgliederversammlung auch mit dem Ab­
rechnungs- und Zahlungsverhalten im Bereich Infrastruktur der DB AG und
den Ergebnissen der hierzu stattfindenden Verbandsgespräche mit DB-Vor­
standsmitglied Dr. Kefer. Weitere Tagesordnungspunkte waren die derzeit lau­
fende Überarbeitung der Oberbaurichtlinien Nebenbahnen, Fragen der europä­
ischen Normung sowie die mittlerweile von der DB Projektbau verbindlich
eingeführten Regelungen zu Emissionsanforderungen für Baumaschinen und
Baufahrzeuge auf innerstädtischen Baustellen.
Dipl.-Ing. Steffen Knape,
Stellvertretender Vorsitzender der Fachabtei­
lung Eisenbahnoberbau und Vorsitzender der
BFA Eisenbahnoberbau des Hauptverbandes
der Deutschen Bauindustrie
Im externen Teil der Mitgliederversammlung fand der traditionelle Gedanken­
austausch mit Vertretern der Beschaffung Infrastruktur der Region Süd der DB
AG statt. In Vertretung von Herrn Herzog standen in diesem Jahr für diesen
Gedankenaustausch Frau Ott-Urban und – wie schon in den Vorjahren – Herr
Meyer zur Verfügung.
FACHABTEILUNG LEITUNGSBAU
Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber,
Vorsitzender der Fachabteilung Leitungsbau
Die Fachabteilung Leitungsbau des Bayerischen Bauindustrieverbandes hielt
ihre Jahresmitgliederversammlung am 16. Oktober 2014 in Nürnberg ab. Der
Vorsitzende, Herr Dipl.-Ing. (FH) Ewald Weber, befasste sich in seinem Bericht
sehr grundsätzlich mit dem Zustand der Infrastruktur in Deutschland. Eine
leistungs­fähige Infrastruktur sei die Grundlage für gesellschaftlichen und sozi­
alen Wohlstand sowie für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutsch­
land. Hohe Bedeutung komme dabei den Kommunen zu, auf die der größte Teil
der Infrastruktur entfalle. Laut Kommunalpanel der Kreditanstalt für Wieder­
aufbau belaufe sich allein der kommunale Investitionsrückstand in Deutsch­
land auf 118 Mrd. €. Weber erinnerte daran, dass der Bauindustrieverband
schon seit Jahren die Forderung einer mindestens 15-prozentigen Investitions­
quote in den öffentlichen Haushalten formuliere, die von der Politik selbst nach
und nach als Zielmarke anerkannt werde. Politisches Ziel und tatsächliches
Handeln klafften hier jedoch sichtlich auseinander. Die Investitionsquote des
Bundes befinde sich mit 8,1 % im Jahr 2013 auf einem beschämenden Rekord­
tief und selbst der Freistaat Bayern, der im Vergleich zum Bund und den ande­
ren Ländern hier immer noch seit Jahren an der Spitze liege, verfehle mit einer
Investitionsquote von 12,1 % für 2014 seit geraumer Zeit diese Zielmarke.
Die Ausgaben der bayerischen Kommunen für die Abwasserbeseitigung ver­
fallen dramatisch, so Weber weiter. 1995 hätten die bayerischen Gemeinden
noch 1,1 Mrd. € in die Beseitigung der Abwässer investiert. Dieser Betrag sei
im Jahr 2011 auf nur noch 375 Mio. € gesunken; allerdings weise dieser Betrag
mit 398 Mio. € im Jahr 2012 und 417 Mio. € im Jahr 2013 wieder leicht steigen­
de Tendenz auf. Aber auch der Freistaat Bayern ziehe sich immer mehr aus der
Förderung der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung zurück. Be­
kanntlich habe der Freistaat Bayern die Förderung von Sanierungsmaßnahmen
bereits vor Jahren eingestellt. Mit einem Förderbetrag von nur noch 87 Mio. €
(6 Mio. € Wasser, 81 Mio. € Abwasser) habe man einen neuen Tiefstand er­
reicht, wobei es sich ausschließlich um die Förderung von Neubau­maßnahmen
handele.
56
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
„IMPULSE PRO KANAL“
Bild oben: Mennicke Rohrbau, Nürnberg
Im Sommer 2014 ist in mittlerweile 3. Auflage die Publikation „Impulse pro
Kanal“ – Forderungskatalog für funktionsfähige öffentliche und private Ab­
wasseranlagen“ erschienen. Herausgeber ist eine Aktionsgemeinschaft von
24 verschiedensten Institutionen und Verbänden, zu denen auch der Bayeri­
sche Bauindustrieverband gehört. Zentraler Inhalt der Ausarbeitung ist ein
Forderungskatalog, der sich mit folgenden Maßnahmen befasst: Werterhalt
und Funktionsfähigkeit, Nachhaltigkeit, keine Gefährdung des Grundwassers,
Bürgerinformation und -beratung, Inspektionsraten erhöhen, individuelles
­Inspektions- und Sanierungskonzept sowie Qualitätssicherungsmaßnahmen.
Fachabteilungen
57
58
Bauindustrie Bayern | Jahrbuch 2014
< ZAHLEN ZUR BAUWIRTSCHAFT IN BAYERN 2014
ZAHLEN ZUR BAUWIRTSCHAFT IN BAYERN 2014
BAULEISTUNG
BAUNACHFRAGE
Auftragseingang
Geleistete Arbeitsstunden
2014
2014/2013
Bauhauptgewerbe
167,4
4,3
Wohnungsbau
75,9
4,6
Wirtschaftsbau
46,7
4,5
Öffentl. Bau
44,8
3,7
Hochbau
10,2
– 0,4
Straßenbau
17,7
6,2
sonst. Tiefbau
16,9
3,7
nominal
2014
2014/2013
Bauhauptgewerbe
11.742,0
4
Wohnungsbau
2.962,3
4,2
Wirtschaftsbau
4.840,4
8,6
Öffentl. Bau
3.939,2
– 1,3
979,3
0,2
Straßenbau
1.696,8
– 0,3
sonst. Tiefbau
1.263,1
– 3,8
2014
2013
Bauhauptgewerbe
2,7
2,2
Wohnungsbau
2,8
2,2
Wirtschaftsbau
3,0
2,3
Hochbau
Produktionsindex
2014
2014/2013
Bauhauptgewerbe
119,5
1,4
Hochbau
120,5
1,3
Tiefbau
117,3
1,7
Umsatz
Auftragsbestände
2014
2014/2013
20.140,3
4,2
Öffentl. Bau
2,4
2,0
Wohnungsbau
7.682,4
1,8
Hochbau
2,5
1,5
Wirtschaftsbau
6.991,5
11,1
Straßenbau
2,0
2,4
Öffentl. Bau
5.466,4
– 0,4
sonst. Tiefbau
2,6
2,2
Hochbau
1.333,9
– 3,9
Straßenbau
2.140,4
– 0,8
sonst. Tiefbau
1.992,1
2,5
2014
2014/2013
141.005
1,3
Offene Stellen
Arbeitslose
2014
1.532
6.009
2013
1.656
6.278
2012
1.622
6.078
2011
1.668
6.492
Offene Stellen
Arbeitslose
2014
238
200
2013
223
191
2012
194
172
2011
153
190
Bauhauptgewerbe
LOHN- UND GEHALTSKOSTEN
ARBEITSMARKT
Beschäftigte Bauhauptgewerbe
Insgesamt
2014
2014/2013
Lohn- und Gehaltsumme
in Mio. EUR
4.283
5,5 %
Arbeitsmarkt Bauhauptgewerbe
Lohn- und Gehaltsumme
je Arbeitsstunde
25,29
1,2 %
insgesamt
Lohn- und Gehaltssumme
je Beschäftigten
30.378
4,2 %
dar.: Bauingenieure
Bayerisches Statistisches Landesamt, Bundesagentur für Arbeit,
ifo-Institut für Wirtschaftsforschung
IMPRESSUM
REDAKTION
Dr. Josef Wallner
Alexandra Luchtai, M.A.
BILDAUSWAHL
Birgit Schnell, M.A.
GESTALTUNG
ediundsepp Gestaltungsgesellschaft, München
HERAUSGEBER
Bayerischer Bauindustrieverband e. V. (BBIV)
Oberanger 32
80331 München
www.bauindustrie-bayern.de
© BBIV, April 2015
Bayerischer Bauindustrieverband e. V.
www.bauindustrie-bayern.de

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