Was ist Holz? Wachstum

Transcrição

Was ist Holz? Wachstum
Was ist Holz?
Ein Stück Holz ist der Teil eines individuellen Organismuses - eines Baumes
- mit von der Baumart und der Lage im Stamm abhängigen Eigenschaften.
Es gibt kein Stück Holz, das einem anderen gleicht. Dies gilt nicht nur für
Hölzer aus verschiedenen Baumarten. Erscheinungsbild und Qualität werden
bei jedem Baum von der ihm umgebenden Umwelt beeinflußt. Das Holz einer Fichte, die an der Südseite eines Waldes wächst, hat breitere und kräftigere Jahresringe als das einer Fichte von der Nordseite. Eine Fichte, die
windgeschützt auf einem saftigen Talboden wächst, wird kräftiger und breiter
werden als eine Fichte im Hochgebirge. Die kräftig gewachsene Fichte ergibt
ein gutes Bau- oder Möbelholz – die langsam gewachsene Bergfichte ein
gutes Geigenholz.
Aber auch innerhalb eines Stammes hat das Holz an den verschiedenen
Stellen unterschiedliche Eigenschaften. So ist z.B. bei der Eiche das helle
Holz unter der Rinde – der Splint – sehr wenig witterungsbeständig, das
dunkle Kernholz dagegen außerordentlich dauerhaft.
Die Holzqualität schwankt auch mit dem Alter des Baumes. Bei einer jungen
Eiche ist das Holz schwer und fest. Wird die Eiche alt, produziert sie leichteres und somit weniger festes Holz. Umgekehrt ist es bei der Fichte oder den
anderen Nadelhölzern, diese erzeugen in der Jugend leichteres und mit zunehmendem Alter schweres und damit festeres Holz. Dies wird verständlich,
wenn man die Zellstruktur dieser Bäume genauer betrachtet.
Wachstum
Das Wachstum eines Baumes beruht auf Assimilation (Umwandlung) von
Nährsalzlösungen aus dem Boden und Kohlendioxyd aus der Luft zu Traubenzucker und Stärke bzw. Zellulose. Zellulose ist der Grundstoff der Holzzellwände, die sich teilweise durch Aufnahme von weiteren Stoffen wie Eiweiß, Zucker und Salzen in Lignin verwandeln. Lignin versteift (verholzt) das
Zellulosegerüst der Holzzellwände.
Aufbau des Holzes
Der Stamm
Der Stamm im Querschnitt
Das Holz eines Baumes entsteht in der „Kambiumschicht“. Nach innen entsteht „Splintholz“, nach außen „Rinde“. Älteres innenliegendes Holz ist das
„Kernholz“. Verschiedene Baumarten schützen den für die Versorgung des
Baumes nicht mehr erforderlichen Kernbereich mit Gerb- und Farbstoffen
(Harze, Wachse, Fette, Holzgummi, Alkaloide).
Hierdurch verfärbt sich der Kern und es entstehen
Kernholzbäume
mit dunklem Kern und hellem Splint,
z.B. Eiche, Lärche, Kiefer, Nußbaum
Holz aus einem solchen natürlich imprägnierten Kern ist besonders witterungsbeständig.
Bei anderen Baumarten besteht zwischen Kern und Splint nur ein Feuchteunterschied. Man bezeichnet diese als
Reifholzbäume
mit hellem, aber trockenem Kern und
hellem Splint, z.B. Fichte, Tanne,
Buche, Ahorn.
Viele schnellwachsende Bäume sind sogenannte
Splintholzbäume
ohne Feuchte- oder Farbunterschied
im Querschnitt, z.B. Birke, Erle, Pappel.
Der Stamm im Längsschnitt
Ein Baumstamm kann als schlanker Kegel betrachtet werden, dem jährlich
ein Jahresring mantelförmig zuwächst. Bei der Herstellung von Brettern wird
der Stamm parallel zur Stamm-achse aufgeschnitten.
Die mantelförmig gewachsenen Jahresringe verlaufen daher nur in dem genau in der Mitte geschnittenen Brett- dem Kernbrett – parallel zueinander.
Alle seitlich davon gelegenen Bretter schneiden den Baum tangential an. Sie
sind Kegelschnitte, auf denen die Jahresringe als Hyperbeln erscheinen.
Diese werden um so breiter, je weiter sie vom Kern entfernt sind. Die Hyperbeln werden mit „Flader“ bezeichnet, der entsprechende Schnitt als Tangential- oder Fladerschnitt.
Tangentialschnitt
Jahresring
als Kegelschnitt
Radialschnitt
Jahresring
als Kegelmantel
Bild 1 Baumstamm in Längsschnitt
Jahresringe
parallel
Die Holzzellen
Holz ist, je nach Holzart, aus unterschiedlichen, meist spindelförmig bis
schlauchartig aussehenden Zellen aufgebaut.
Sie bestehen aus einem Hohlraum – dem „Lumen“ – und den „Zellwänden“.
Im „Lumen“ werden Säfte transportiert. Die Verbindung von Zelle zu Zelle
erfolgt über wie Rückschlagventile wirkende Öffnungen, die sogenannten
„Tüpfel“.
Die Zellwände bestehen aus mehreren Schichten (Sekundärschichten) unterschiedlich angeordneter Faserbündel (Febrillenbündel), diese bestehen
wiederum aus Bündeln von Micellsträngen, den Fadenmolekülen der holzbildenen Kohlenwasserstoffe.
Alle Eigenschaften des Holzes ergeben sich aus der Ausbildung der Zellwände.
Im Nadelholz - dem evolutionsgeschichtlich älteren – ist die gleiche Zellart
(Tracheiden) für den Safttransport und die Festigkeit zuständig. Unterschiede gibt es nur in der Dicke der Zellwände.
Zur Wachstumszeit, im Frühjahr, entstehen nur großlumige, dünnwandige
Zellen. Zum Herbst verringert sich die Notwendigkeit des Safttransportes. Zu
dieser Zeit entstehen dickwandige Holzzellen zur Verfestigung des Holzes.
Laubholz hat verschiedene Zellarten. Für den Safttransport gibt es bis zu 1
m lange schlauchartige Gefäßzellen (Tracheen). Die Holzfestigkeit wird von
nur 0,5 – 1,5 mm langen dickwandigen Faserzellen (Sklerenchymzellen) gewährleistet.
Wie bei den Nadelbäumen entstehen bei allen Laubhölzern im Frühjahr vorwiegend und bei manchen Bäumen sogar ausschließlich saftleitende, also
dünnwandige Gefäßzellen. Im Sommer und Herbst wachsen vermehrt dickwandige Stützzellen.
Durch den markanten Unterschied von dickwandigen Spätholzzellen und
großlumigen Frühholzzellen ist bei allen Bäumen der innerhalb eines Jahres
erfolgte Zuwachs als „Jahresring“ deutlich ablesbar.
Bei Laubbäumen ist die Häufigkeit und Größe der Frühholzzellen ein gut erkennbares Unterscheidungsmerkmal der Holzarten.
Baumarten, bei denen sich im Frühjahr ausgeprägt großlumige Gefäßzellen
bilden, die im Stamm deutlich als ein Ring von Poren erkennbar sind, bezeichnet man als „ringporig“.
z.B. die Eiche, - Esche, - Rüster.
Andere Laubbäume mit weniger ausgeprägten Gefäßzellen werden als „zerstreutporig“ bezeichnet.
z.B. Ahorn und Buche
Da der Safttransport des Baumes vorwiegend im Splintbereich erfolgt, sind
zur Versorgung des Kerns Horizontalleitungen, sogenannte „Markstrahlen“,
erforderlich. Sie bestehen aus horizontal zur Wachstumsrichtung angeordneten Zellbündeln.
Die bei den einzelnen Holzarten sehr unterschiedliche Häufigkeit und Größe
der Markstrahlen ist ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal.
Eigenschaften des Holzes
Festigkeit
Die Festigkeit des Holzes schwankt, je nach Kraftangriff, - Zug oder Druck
und dies längs oder quer zur Faser, bei fehlerfreien Holzquerschnitten bis zu
95%. (Siehe hierzu auch Grundlagen – Festigkeit – Holz.)
In jeder Richtung ist diese jedoch vorwiegend vom Anteil der dickwandigen
Holzzellen und somit von der Dichte des Holzes abhängig. Weiterhin sind
Faserverlauf, Anzahl der Äste und die Holzfeuchtigkeit von großem Einfluß.
Diese Faktoren können sich bereits innerhalb eines Stammes erheblich von
einander unterscheiden.
Ein statischen Berechnungen zugrundezulegender Festigkeitswert ist deshalb nur mit großen Sicherheitzuschlägen festzulegen.
Die für Bauholz zulässigen Werte sind in der DIN 1052 für 4 „Sortierklassen“
angegeben. Die Zuordnung zu einer Sortierklasse erfolgt nach in der DIN
4074 Teil 1 festgelegten Kriterien, z.B. Größe und Anzahl der Äste, Drehwüchsigkeit etc.
Zulässige Spannungen in N/mm2 für Vollholz von Nadelbäumen nach DIN
1052
Beanspruchung
Biegung
Zug parallel
Zug rechtwinklig
Druck parallel
Druck rechtwinklig
Sortierklasse nach DIN 4074-1
MS 7
MS 10
MS 13 MS 17
zulässige Spannung in N/mm²
16
24
30
40
10
14
18
24
0.2
0.2
0.2
0.2
17
21
23
26
4
5
5
6
Wärmedämmung
Vergleicht man Wärmeleitzahl und Festigkeit von Holz mit einem üblichen
Beton, so zeigt dies, daß Holz zwar in etwa die gleiche Druckfestigkeit, aber
nur 1/10 der Wärmeleitfähigkeit des Betons besitzt.
Die Wärmeleitzahlen λ von Holz betragen nach DIN 4108:
Fichte, Kiefer, Tanne
Buche, Eiche
W/(m².K)
0,13
0,23
Wärmespeicherfähigkeit
Aufgrund der im Holz immer vorhandenen, in den Zellwänden fein verteilten
Feuchtigkeit und der gleichzeitig relativ geringen Wärmeleitfähigkeit, kann
Holz mehr Wärme speichern als mineralische Stoffe.
Bei der Ermittlung der Maße von raumumschließenden Bauteilen für den
sommerlichen Wärmeschutz darf nach DIN 4108 Holz mit dem doppelten
Wert seiner Dichte angesetzt werden, während für mineralische Stoffe der
einfache Wert gilt.
Schalldämmung
Aufgrund seiner kleineren Rohdichte ist die Schalldämmung von Holz gering,
die Schallabsorption von Brettern wegen ihrer offenen Holzzellen aber gut.
Brandverhalten
Wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit und der Verkohlung der Oberfläche
ist die Abbrandgeschwindigkeit von großen Holz- querschnitten relativ klein.
Holzkonstruktionen können unter bestimmten Voraussetzungen die Feuerwiderstandsklassen
F 30 B bis F 90 B erreichen.
Verhalten gegenüber Feuchtigkeit
In dem Holz eines lebenden Stammes ist Wasser sowohl in den Zellhohlräumen als auch den Zellwänden enthalten. Die Wassermenge beträgt je
noch Holzart zwischen 60 und 130 % der trockenen Holzmasse.
Nach dem Fällen und Aufschneiden verdunstet das in den Zellhohlräumen
enthaltene Wasser relativ schnell. Die Holzfeuchte reduziert sich dadurch bis
auf etwa 30 % seiner Trockenmasse. Dieses Wasser ist dann ausschließlich
als ein die Zellulosefasern umhüllender Wassermantel in den Zellwänden
eingebunden.
In Abhängigkeit von der in der Umgebung vorhandenen relativen Luftfeuchte
trocknet es weiter aus, so daß sich die Dicke des Wasserfilms verringert.
Die Bindung der Wassermoleküle erfolgt dabei durch elektrochemische
Wechselwirkungen direkt an die Kohlenwasserstoffmoleküle der Holzbestandteile, z.B. der Zellulose (Chemosorption) und über die Wasserstoffbrücken an die bereits chemisch gebundenen Moleküle (Adsorption).
Durch die chemische Bindung können etwa 8 % der Holztrockenmasse an
Wasser gehalten werden. Diese Bindung ist so fest, daß dieses Wasser bei
normalen Raumtemperaturen auch bei niedriger relativer Luftfeuchte nicht
entweicht. Eine Holzfeuchte von 7 % wird deshalb auch in der trockenen Luft
zentralbeheizter Räume nicht unterschritten.
Die Menge des Adsorptionswassers ist vorwiegend von der relativen Luftfeuchte abhängig. Hierdurch können ca. weitere 7 % gebunden werden. Eine
diesbezügliche Sättigung mit 15 % einschl. der Chemosorption wird z.B. bei
einer Temperatur von 15 ° C und einer relativen Luftfeuchte von ca. 77 %,
also einem durchschnittlichen Außenklima in unseren Breiten, erreicht.
Bei noch höherer Luftfeuchtigkeit bildet sich an den inneren Oberflächen der
Zellwände flüssiges Wasser durch Kapillarkondensation.
Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über das sich bei einer Temperatur von 20 ° C in Abhängigkeit von der relativen Luftfeuchte einstellende
Holzfeuchtegleichgewicht HGl.
Holzfeuchte in % der trockenen Masse bei 20 ° C
Rel. Luftfeuchte
ϕ
%
20
30
40
60
60
70
80
90
Konstante Holzfeuchte
HGl
ca. %
4,5
6,2
7,8
9,2
11,0
13,0
16,0
21,0
Das Volumen der Zellwände ist somit von der relativen Luftfeuchte und nicht
von den in den Zellhohlräumen enthaltenen Wassermengen abhängig.
Durch das Austrocknen der Zellwände findet eine als Schwinden bezeichnete Volumenverkleinerung des Holzes statt.
Umgekehrt ergibt sich durch Aufnahme von Dampfmolekülen aus der Raumluft oder von flüssigem Wasser eine Volumenvergrößerung, was mit „Quellen“ bezeichnet wird.
Holz schwindet und quillt somit in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit. Da
diese im Sommer größer ist als im Winter, verändert sich das Volumen im
Verlauf eines Jahres ständig. Man spricht vom „Arbeiten“ des Holzes.
Die Größe der Volumenänderung ist von der in den Zellwänden speicherbaren Wassermenge, also von deren Dicke, abhängig.
Da aber diese innerhalb eines Jahresringes zwischen Früh- und Spätholz
sehr verschieden ist, kommt es innerhalb eines Holzstückes zu sehr unterschiedlichen Quell- oder Schwindvorgängen.
Schwundmaß
klein
groß
dünnwandig
naß
trocken
Zellen
dickwandig
naß
trocken
Bild 2 Volumenveränderung einer einzelnen Holzzelle
Die immer wesentlich dickeren Zellwände des Spätholzes verändern sich
wesentlich stärker als die dünnwandigen des Frühholzes. Die Volumenänderung eines Holzstückes ist deshalb in der Richtung, in der die Spätholzzellen
aneinander gereiht sind, im Holzquerschnitt also tangential, am größten.
Senkrecht zum Jahresringverlauf, also in radialer Richtung, wechseln sich
dick- und dünnwandige Zellen ab.
Die Volumenänderung ist in dieser Richtung nur noch halb so groß, in
Längsrichtung sogar nur 1/20.
Beim Trocknen schwindet das frische Holz in dem feuchteren Splintbereich
stärker als in dem bereits trockenerem Kern.
Schwindmaß α in % einiger Hölzer, bei einem Wasserverlust von „naß“ zu
„trocken“ von 12 %.
Fichte
Kiefer
Lärche
Ahorn
Buche
Eiche
Radial
αR
%
1,9
2,1
1,6
2,1
2,8
2,3
Tangential
αt
%
4,6
4,4
4,3
4,4
7,6
5,5
Diese Angaben sind nur Richtwerte. (Nach Holz – Fach- und Musterbuch, RheinischBergische Druckerei- und Verlagsgesellschaft M.B.H., Düsseldorf)
Die in drei Richtungen unterschiedliche Volumenänderung hat zur Folge,
daß aus einem Stamm rechtwinklig geschnittene Bretter oder Kanthölzer
sich unterschiedlich verformen.
Parallel geschnittene Bretter biegen (schüsseln) sich durch die Verkürzung
der ringförmig angeordneten Kette von Spätholzzellen zur Stammaußenseite
(= linke Brettseite) auf. Nur das mittlere Brett (Kernbrett) bleibt gerade, wird
aber im Splintbereich dünner.
Nach DIN 4074 Teil 1 (9.98) wird Schnittholz in Abhängigkeit seines Feuchtgehaltes
wie folgt bezeichnet:
a)
b)
c)
Frisch, wenn es eine mittlere Holzfeuchte von über
30 % hat (bei Querschnitten über 200 cm² über 35 %).
Halbtrocken, wenn es eine mittlere Holzfeuchte von
über 20 % und von höchstens 30 % hat (bei Querschnitten über 200 cm² höchstens 35 %).
Trocken, wenn es eine mittlere Holzfeuchte bis 20 % hat.
Auszug aus DIN 4074
Die Holzqualität
Ein Bauherr wünscht sich meistens ein ast- und rissefreies, geradwüchsiges und
gleichmäßig aussehendes Holz. Ein solcher Wunsch kann jedoch nur mit Holzimitaten aus Kunststoff befriedigt werden. Auch durch Verleimen von Brettern
mit sauberen Kanten (Brettschichtholz) kann man solche Mängel umgehen. Die
Brettschichten bleiben jedoch erkennbar.
Natürliches Massivholz hat Äste und Risse, ist selten geradwüchsig und hat eine
unterschiedliche Struktur. Je nach Häufigkeit solcher Mängel wird es in sogenannte „Sortierklassen“ eingeteilt. Das Aussehen des Holzes wird durch eine
Reihe verschiedener Einflüsse bestimmt:
Standorteinflüsse
Die Qualität des Holzes wird wesentlich von dem Standort an dem der Baum
wächst, beeinflußt.
In feuchtem und warmem Klima entstehen breite – in kaltem und trockenem
Klima schmale Jahresringe.
Nadelhölzer bilden daher in warmem Klima weiches ringporiges, Laubhölzer hartes Holz.
Bei gleichem Klima hat auch der Standort innerhalb des Waldes großen Einfluß.
Am Waldrand entstehen exzentrische Jahresringe sowie einseitig ausgerichtete
Ästebildung. Gleichmäßiger Wuchs ergibt sich in der Waldmitte.
Bei einseitiger Windbelastung oder an Hängen ist eine verstärkte Ausbildung
von dickwandigen Zellen auf der Druckseite möglich. Es entsteht „Druckholz“
(auch als „nagelhartes“ Holz oder „Reaktionsholz“ bezeichnet) Durch die einseitige Anhäufung dickwandiger Zellen in einem Holzquerschnitt ergibt sich ein ungleichmäßiges Schwinden und Quellen. Brett- und andere Holzprofile verdrehen
sich dadurch.
Durch starke Windbelastung kann auch eine unterschiedliche Ausbildung der
Jahresringbreite zwischen oberem und unterem Stammende entstehen.
Manche Holzarten neigen zu Drehungen während des Wachstums. (Die Ursache hierfür ist noch nicht genau erforscht.) Es entsteht „dreiwüchsiges“ Holz.
Äste
Die Form der Äste gibt einem Baum sein artspezifisches Aussehen. Im Nutzholz stören sie den Kräfteverlauf, fallen aus oder sind rissig. Nur manchmal,
z.B. in „Wurzelhölzern“ oder der „Zirbelkiefer“, sind sie ein erwünschtes Charakteristikum.
Äste entstehen als Seitenknospen unter der Gipfelknospe, wachsen aus
dem Mark und sind innerhalb des Stammes fest mit diesem verbunden. Solange der Ast lebt, gehen die Jahresringe des Baumes in die der Äste über.
Der abgestorbene Ast wird vom Holz „überwallt“, ohne daß das überwachsene Holz mit dem Ast eine Verbindung eingeht. Je näher der Ast am Stamm
abbricht, um so schneller kann er überwallt werden. Das darüber wachsende
Holz ist an dieser Stelle astfrei.
Laubholzäste fallen ziemlich nahe am Stamm ab, so daß es bei großen alten
Laubbäumen viel astfreies Holz gibt.
Beim Nadelholz fallen die Äste nicht direkt am Stamm ab, so daß längere
Aststücke überwallt werden müssen. Überwallte Astreste mit Rinde
(„schwarze Äste“) fallen aus und sind für Schreinerware unbrauchbar.
Eingewachsene gesunde Äste müssen nicht immer Holzfehler sein.
Risse
Am lebenden Baum können „Blitz“- und „Frostrisse“ entstehen. Geschnittenes Holz reißt bei behindertem oder ungleichmäßigem Schwinden in der
Trocknungsphase. Balken und Bretter, in denen der Kern mit geschlossenen
Jahresringen vorhanden ist, müssen reißen, weil sich der Umfang dieser
Ringe beim Trocknen verkürzt. Soll dies vermieden werden, ist der Kern herauszuschneiden (kerngetrenntes Holz).
Harzgallen
An geschnittenen Nadelhölzern treten an der Oberfläche häufig linsenförmige Harzansammlungen auf („Harzgallen“). Bei Erwärmung läuft das Harz
aus. An für Innenräume bestimmtem Nutzholz sollen sie deshalb beseitigt
werden.
Holzschädlinge
Insekten
Eine Reihe von Insekten legt ihre Eier in der Rinde oder in Rissen von
Schnittholz ab, damit sich die daraus entstehenden Larven aus dem Holz
ernähren können.
Einige befallen nur lebende Bäume und hinterlassen gegebenenfalls den
Wert des Holzes mindernde Fraßgänge. Länger lebende Larven, wie z.B. die
Holzwespe, können über die Verarbeitung in das Bauwerk kommen und erst
dort ausfliegen. Das trockene, verbaute Holz wird aber von diesen Insekten
nicht mehr befallen.
Gefährlich sind die Käfer, die sich in verbautem trockenem Holz tummeln,
und davon insbesonders der Hausbock. Er befällt bevorzugt in Gebäuden
verbautes Nadelholz. Die kernfreien Hölzer von Fichte und Tanne werden
durch die etwa 3 bis 4 Jahre lebende Larve im gesamten Querschnitt zerstört, Kernhölzer wie Lärche und Kiefer nur im Splintbereich. Erkennbar ist
ein Hausbockbefall an den extrem ovalen Ausfluglöchern.
In Deutschland wird noch an der Nordseeküste, den Mittelgebirgen und den
Alpen vereinzelt ein Hausbockbefall beobachtet. Tritt er auf, muß er der Behörde gemeldet werden und alle Holzkonstruktionen in einem Umkreis von
300 m müssen geschützt werden.
Seltener und nur in feuchtem Holz oder unter Rinderesten findet man den
„blauen Scheibenbock“, den „Splintholzkäfer“ oder „Anobien“, den Holzwurm.
Alle machen sich durch ausfallendes Holzmehl bemerkbar.
Pilze
Die Holzzerstörung durch Pilze wird auch als Fäule bezeichnet. Eine Entwicklung der Pilze ist nur bei einer Holzfeuchte zwischen 18 und 30 % möglich. Mit einem solchen Feuchtegehalt ist beim Einbau von Schnittholz immer
zu rechnen.
Es ist deshalb darauf zu achten, daß die Ausstrocknung des verbauten Holzes möglichst schnell erfolgen kann. Trocknet das Holz aus, sterben die
meisten Pilze ab. Nur der "echte Hausschwamm" kann auch längere Trockenzeiten überleben.
Durch falsche Baukonstruktion, z.B. bei nicht vorhandenen oder fehlerhaft
angebrachten Dampfsperren an Holz im Spritzwasserbereich, bei der Witterung ausgesetzten horizontalen Holzbalken etc., können 18 % Holzfeuchte
schnell überschritten werden. Die in der Luft immer vorhandenen Pilzsporen
finden darauf einen geeigneten Nährboden.
Es wird empfohlen, bei stärkerem Befall einen sachkundigen Fachmann hinzuzuziehen, da eine Reihe von Pilzarten gesundheitsschädlich sind. Die Zerstörung der Holzstruktur erfolgt bei Nadelbäumen durch den Abbau der Zellulose (Rotfäule), bei Laubbäumen zusätzlich durch den Abbau von Liguin
(Weißfäule).
Holzschutz
Kernholzbäume können sich selbst - mehr oder weniger - vor Insekten oder
Pilzbefall schützen. Insbesonders das Kernholz der Eiche und viele tropische
Hölzer sind gegen den Befall von Pilzen und Insekten sehr resistent.
Von den Nadelhölzern schützt sich die Zeder am besten, aber auch die in
Europa häufiger vorkommende Lärche ist sehr befallsicher. Die Kiefer hat im
Gegensatz zur Lärche sehr breiten Splint in dem sich der "Bläuepilz" gern
ausbreitet. Dieser ernährt sich zwar nur aus den Inhaltsstoffen der Markstrahlen und ist nicht holzzerstörend, erzeugt aber unansehnliche blaugraue
Streifen.
Unter für Pilze bzw. Insekten günstigen Verhältnissen kann aber jedes Holz
angegriffen und zersetzt werden. Im Holzbau sind deshalb die zu erwartenden Beanspruchungen genau zu definieren und entsprechende Maßnahmen
zu planen. Aus Gründen des Umweltschutzes ist grundsätzlich anzustreben,
Holz so zu verbauen, daß ein unkontrollierbarer Pilz- oder Insektenbefall
nicht möglich ist und somit auf einen chemischen Holzschutz verzichtet werden kann.
In der DIN 68800 "Holzschutz" ist festgelegt, welche Maßnahmen jeweils
erforderlich sind. In Teil 3 dieser Norm "Holzschutz; Vorbeugender chemischer Holzschutz" werden Holzkonstruktionen in Abhängigkeit ihrer Beanspruchung, sogenannte "Gefährdungsklassen GK" eingeteilt. Ebenso werden
entsprechende Maßnahmen vorgeschrieben.
In dem erst 1996 neu erschienenden Teil 2 "Holzschutz; Vorbeugende bauliche Maßnahmen im Hochbau" ist festgelegt, wie Holzbaukonstruktion ohne
chemischen Holzschutz ausgeführt werden können. Danach ist dies immer
dann möglich, wenn garantiert ist, daß Insekten zu nicht ständig kontrollierbaren tragenden Holzteilen (z.B. verkleidete Sparren zwischen Wärmedämmung) keinen Zugang haben und das Holz dauerhaft trocken bleibt.
Solche Konstruktionen entsprechen der Gefährdungsklasse 0.
Nur dort, wo dies nicht möglich ist, muß ein vorbeugender chemischer Holzschutz nach DIN 68800, Teil 3 durchgeführt werden.
Festlegung der Holzqualität
Wie oben beschrieben, kann Holz aus dem gleichen Stamm und natürlich
erst recht aus verschiedenen Stämmen ganz unterschiedliche Qualitäten
besitzen. Um seinen Wert für eine bestimmte Anwendung allgemein erfaßbar zu machen, wird es in Güteklassen bzw. nach DIN 4074, Teil 1 "Sortieren von Nadelholz nach der Tragfähigkeit", "Nadelholz" in Sortierklassen
eingeteilt.
Die Sortierung kann visuell oder mit entsprechenden Maschinen vorgenommen werden, wobei sich die Sortierkriterien etwas unterscheiden.
Sortiermerkmale sind: Baumkanten, Äste, Jahresringbreite, Faserneigung,
Risse, Verfärbungen, Druckholz, Insektenfraß, Mistelbefall, Längskrümmung,
Verdrehung, Querkrümmung und das Vorhandensein von Markröhren.
Für Zimmererarbeiten ist mindestens die Sortierklasse S 10 bzw. MS 10 erforderlich. Den Sortierklassen werden in der DIN 1052 entsprechende zulässige Festigkeiten zugeordnet.
(Siehe hierzu auch "Grundlagen der Baustoffeigenschaften - Festigkeit Holz".)
Beanspruchung
Biegung
Zug parallel
Zug rechtwinklig
Druck parallel
Druck rechtwinklig
Sortierklasse nach DIN 4074-1
MS 7 MS 10 MS 13 MS 17
zulässige Spannung in N/mm²
16
24
30
40
10
14
18
24
0,2 0,2
0,2
0,2
17
21
23
26
4
5
5
6
Holzarten
In dem „Fach- und Musterbuch Holz“ (Rheinisch-Bergische Druckerei- und
Verlagsgesellschaft mbH, Düsseldorf) sind im Sachregister rund 1100 Namen von Hölzern aufgeführt. Davon werden immerhin noch 106 als abbildungswert erachtet.
In der Praxis werden insbesondere für den Hochbau, aber auch für den industriellen Möbelbau, nur wirtschaftlich erzeugbare d.h. schnell- und anspruchslos wachsende Holzarten verwendet.
Als Massivholz werden folgende Holzarten bevorzugt eingesetzt:
Rohbau:
Fichte, Kiefer, Tanne
Ausbau:
Fenster, Fenstertüren: Fichte, Tanne, Douglasie, ohne Anstrich eignen sich
Lärche und Eiche
Parkett
Riemen: Fichte, Kiefer
Böden und
Kiefer, Lärche, Douglasie Ahorn, Eiche
Treppen:
Buche, Esche, Ulme,
Innenausbau
und Möbelbau:
Douglasie, Fichte, Lärche, Kiefer, Tanne,
Birke, Buche, Erle, Eiche, Esche, Kirschbaum, Rüster, Nußbaum.
Der Text wurde in Auszügen den Arbeitsblättern „Informationsdienst Holz“
der Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. mit freundlicher Genehmigung entnommen.
Bezeichnungen von Schnittholz
Bauschnittholz wird je nach Abmessung wie folgt bezeichnet:
Latten:
Querschnitt bis 32 cm², Breite bis 8 cm
Brett:
Dicke 0,8 bis 4 cm, Breite größer als 8 cm
Bohle:
Dicke größer 4 cm, Breite mind. 2 mal Dicke
Kantholz:
Seitenlänge mindestens 6 cm, Seitenverhältnisse kleiner 1:3
Balken:
Kantholz mit Querschnitt größer 20 cm²
Holzwerkstoffe
Wie oben erwähnt, stecken im massiven Holz eine Reihe von Zufälligkeiten,
- wie z.B. unterschiedliches Schwinden und Quellen, Äste, Drehwüchsigkeit,
Risse etc. – die bei dessen Verarbeitung berücksichtigt werden müssen.
Auch sind besonders schöne Hölzer selten und teuer.
Um Holz weitgehend unabhängig von seinen spezifischen Eigenschaften
verarbeiten zu können und wertvolle Hölzer möglichst intensiv zu nutzen,
wurden schon in der Zeit der Renaissance in 16. Jahrhundert, „Furnier“ und
„Sperrholz“ erfunden. Damit bestand die Möglichkeit billiges, durch kreuzweises Verleimen im Schwinden und Quellen behindertes Holz (Sperrholz), mit
dünnen Schichten (Furniere) wertvoller Hölzer zu versehen.
Heute sind für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten, insbesondere auch
für den konstrukiven Holzbau geeignete Holzwerkstoffe auf dem Markt.
Eine ausführliche Beschreibung hierüber findet man in den „Informationsblättern Holz“ der Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. (Webseite: www.argeholz.de)
Nachfolgend werden nur die Grundarten stichpunktartig beschrieben:
Furniere
Holzblätter unter 0,8 cm werden als Furniere bezeichnet.
Man unterscheidet:
a) Sägefurnier
b) Messerfurnier
c) Schälfurnier
a) Sägefurniere werden wie Bretter vom Stamm gesägt.
Dicke größer 1 mm, Holzbild wie Bretter.
b) Messerfurniere werden mit Messern vom Stamm abgehoben. Die Dicke
kann auch kleiner wie 1 mm sein,
Holzbild wie Bretter.
c) Für die Herstellung von Schälfurnier wird der Stamm
geschält. Dicke meist größer 1 mm,
Holzbild sehr fladerig (meist nur als Blindfurnier).
Sperrholz
Man unterscheidet:
1.) BFU Baufurnierholz. Furnierplatten aus rechtwinklig übereinander verleimten Furnieren.
2.) Stabsperrholz (BST) und Stäbchensperrholz (BSTAE) aus einer Holzleisten-Mittellage mit beidseitigem,
rechtwinklig zur Mittellage aufgeleimtem Deckfurnier.
a) Stäbchen-Mittellage (STAE)
mit aus 8 mm dickem Schälfurnier hergestellten Stäbchen. Besonders
gleichmäßige Dickenveränderung.
b) Stab-Mittellage (ST)
mit verleimten Leisten von 24 - 30 mm
c) Streifen-Mittellage (SR)
mit unverleimten Leisten, sonst wie Stab-Mittellage.
Spanplatten
aus verleimten Holzspänen. Nach Herstellung unterscheidet man:
1. Flachpreßplatten (V-Vollplatten)
aus parallel zur Oberfläche verleimten Spänen.
Bei schichtweiser Verwendung unterschiedlicher Spangrößen entstehen
Mehrschichtenplatten.
2. Strangpreßplatten (SV-Strangpreßvollplatten)
aus senkrecht zur Oberfläche verleimten Spänen, als Kernlagen für Verbundplatten.
3. Röhrenspanplatten (SR)
wie dicke Strangpreßplatten mit röhrenförmigen Hohlräumen für Wandelemente und Türen.
Holzfaserplatten
werden aus zerfasertem Holz hergestellt. Man unterscheidet:
1. Poröse Faserplatten (Weichfaserplatten) (Decken und
Wandverkleidungen)
2. Mittelharte Faserplatten (Beplankungen von Holzbauelementen)
3. Harte Faserplatten (Schalungsbau, Beplankungen,
Möbelbau).
Hinweis:
Bei allen Holzwerkstoffen sind die verwendeten Leime sowie die Herstellungsverfahren auf
die Gesundheits- und Umweltverträglichkeit zu prüfen. Aufgrund der meist relativ kurzen
Lebensdauer der daraus hergestellten Bauteile und Gegenstände (15-30 Jahre) sowie der
bei der Verarbeitung in Mengen anfallenden Abfälle, ist auch die Recycling- und Deponierfähigkeit ein wichtiges Entscheidungskriterium für die Auswahl der Holzwerkstoffe .
Konstruktive Holzwerkstoffe
Allgemeine Darstellung
(Auszug aus der Broschüre „Informationsdienst Holz – Holzbauhandbuch –
Teil 4 Holzwerkstoffe, Folge 1 Konstruktive Holzwerkstoffe“
mit freundlicher Genehmigung der Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf)
Die Holzwerkstoffe werden durch Verpressen von unterschiedlich großen
Holzteilen wie Bretter, Stäbe, Furniere, Furnierstreifen, Späne und Fasern
mit Klebstoff oder mineralischen Bindemitteln hergestellt. Dabei werden auch
Holzreste, die keine andere stoffliche Verwendung finden können, benutzt.
Auf Grund der Herstellungstechnologie erfolgt eine deutliche Vergütung des
Ausgangsmaterials. Die Holzfehler wie z.B. Äste, Risse und Drehwuchs, die
bei naturgewachsenem Holz unvermeidbar sind und die Festigkeit des Holzes deutlich herabsetzten, haben bei den Holzwerkstoffen keine bzw. nur
eine untergeordnete Bedeutung. Dadurch weisen die Holzwerkstoffe eine
große Homogenität auf, die eine nur kleine Streuung der Platteneigenschaften und demzufolge eine für die Festlegung von zulässigen Spannungen
maßgebende günstige 5 % Fraktile bewirkt.
Durch gezielte Anordnung der einzelnen Holzbestandteile kann die Belastbarkeit in einer bestimmten Richtung beeinflußt werden.
Das Quellen und Schwinden der Holzwerkstoffe ist in der Regel deutlich
kleiner als bei Massivholz.
Ein weiterer Vorteil von plattenförmigen Holzwerkstoffen ist ihre Großflächigkeit, während balkenförmige Holzwerkstoffe in großen Längen hergestellt
werden können.
Die Holzwerkstoffe werden in Standardabmessungen hergestellt bzw. angeboten, was sich sehr günstig auf die Planung und Vorratshaltung auswirkt.
Kunstharzgebundene Holzwerkstoffe
Zum Verkleben von kunstharzgebundenen Holzwerkstoffen werden Harnstoff-Formaldehydharze (UF), Melamin-Formaldehydharze (MF) modifizierte
Melamin-Formaldehydharze (MUF und MUPF), Phenol-Formaldehydharze
(PF), Phenolresorcin-Formaldehydharze (PRF) und polymere DiphenylurethanDiisocyanaten (PMDI) verwendet.
Holzwerkstoffklassen
In Abhängigkeit von der Feuchteresistenz des verwendeten Klebstoffes werden die
genormten Holzwerkstoffe hinsichtlich der Anwendungsbereiche in drei Holzwerkstoffklassen unterteilt:
Holzwerkstoffklasse max. Plattenfeuchte im Gebrauchszustand
20
15 % (Holzfaserplatte 12 %)
100
18 %
100 G
21 %
Bei der Holzwerkstoffklasse 100 G wird dem Klebstoff ein Holzschutzmittel
gegen holzzerstörende Pilze beigemischt.
Bei Bau-Furniersperrholz kann dies Klasse auch durch Verwendung von
Furnieren aus den Holzarten mindestens der Resistenzklasse 2 nach DIN 68
364 erreicht werden.
Aus der DIN 68 800 – 2, Baulicher Holzschutz, Ausgabe Mai 1996, können
ausführliche Angaben zu den Anwendungsbereichen von genormten Holzwerkstoffen entnommen werden.
Formaldehydkonzentration
Zur Begrenzung der Formaldehydkonzentration in der Raumluft von Aufenthaltsräumen wurden im Juni 1994 die „Richtlinien über die Klassifizierung
und Überwachung von Holzwerkstoffplatten bezüglich der Formaldehydabgabe (DIBt-Richtlinie 100)“ erstellt. Nach dieser Richtlinie dürfen nur die
Holzwerkstoffplatten der Emissionsklasse E1 verwendet werden. Dies bedeutet, daß nur solche Holzwerkstoffe verwendet werden dürfen, bei denen
die durch den Holzwerkstoff verursachte Ausgleichskonzentration des Formaldehyds in der Luft eines vorgeschriebenen Prüfraumes 0,1 ml/m³ (ppm)
nicht überschreitet. Bei den heute verwendeten Holzwerkstoffen wird dieser
Grenzwert immer deutlich unterschritten.
Brandschutz
Ohne zusätzliche Brandschutzausrüstung gehören die Holzwerkstoffe in die
Baustoffklasse B2 (normalentflammbar) nach DIN 4102 – 1.
Mineralisch gebundene Holzwerkstoffe
Bei der Herstellung von mineralisch gebundenen Holzwerkstoffen wird entweder Gips oder Zement als Bindemittel verwendet.
Die in der Gips- bzw. Zementmasse eingebundenen Holzfasern und Holzspäne dienen als Armierung. Bei den Gipskartonplatten wirkt die Kartonummantelung als Armierung der Zugzone.
Holzwerkstoffklasse
Die gipsgebundenen Holzwerkstoffe können in den Anwendungsbereichen
der Holzwerkstoffklassen 20 und 100, die zementgebundenen Holzwerkstoffe auch im Anwendungsbereich der Holzwerkstoffklasse 100 G verwendet
werden.
Formaldehydemission
Auf Grund der verwendeten Bindemittel ist bei diesen Holzwerkstoffen mit
keiner Formaldehydemission zu rechnen.
Brandstoffklasse
Die gipsgebundenen Holzwerkstoffe sind in die Baustoffklasse A2 (nicht
brennbar), die zementgebundenen Holzwerkstoffe entweder in die Baustoffklasse B1 (schwer entflammbar) oder Baustoffklasse A2 nach DIN 4102 – 1
eingestuft.
3- und 5-Schichtplatten aus Nadelholz
Bild 3 3- und 5-Schichtplatten aus Nadelholz
Die Platten bestehen aus drei oder fünf miteinander verleimten Brettlagen
aus Nadelholz, wobei die Holzfasern der benachbarten Lagen unter einem
Winkel von 90° zueinander verlaufen. Zur Verleimung werden modifizierte
Melaminharze und Phenolharze verwendet. Durch die Wahl der Dicke der
einzelnen Lagen können die elastomechanischen Eigenschaften auch bei
Platten gleicher Dicke stark unterschiedlich sein.
Anwendung
Die Platten sind sowohl als tragende und aussteifende Beplankung für die
Herstellung von Wand-, Decken- und Dachtafeln für Holzhäuser in Tafelbauart nach DIN 1051 – 3, als auch im Innenausbau für Verkleidungen, Bodenbeläge und Möbel sowie für Außenbekleidungen zu verwenden.
Plattentyp
Dold,
Dold,
Kaufmann,
Kaufmann,
Tilly
Schwörer,
3-lagig, Dicke: 13 bis 52 mm
5-lagig, Dicke: 35 bis 55 mm
3-lagig, Dicke: 20 bis 75 mm
5-lagig, Dicke: 35, 40 mm
Längen bis 25 m durch Keilzinkung.
3-lagig, Dicke: 17, 19, 22, 26 mm
3-lagig, Dicke: 16, 19 mm
Formate: 2500/3000 x 5000 mm
Formate: 2500/3000 x 5000 mm
Formate: 2000 x 5000/6000 mm
Formate: 2000 x 5000/6000 mm
Formate 4000/4500/5000 x 1250 mm
Formate: 5000 x 2050 mm
Angaben für die Bestellung
Mehrschichtplatte aus Nadelholz mit Anzahl der Lagen, Zulassungsnummer,
Aufbautyp (Plattentyp), Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Dreischichtplatte aus Nadelholz, Z-9.1--..., 1A, 21 x 3000 x 2500
Bau-Furniersperrholz BFU
Bild 4 Bau-Furniersperrholz BFU bzw. BFU-BU
Bau-Furniersperrholz entsteht durch kreuzweises Anordnen und Verleimen
der Furniere. Die Furniere müssen symmetrisch zur Mittelachse angeordnet
sein. Die Wahl der Holzart ist dem Hersteller überlassen, sofern die Anforderungen der DIN 68 705 – 3 erfüllt sind. Ausgeschlossen sind nur helle tropische Holzarten, z.B. Limba und Abachi.
Als Klebstoffe werden Holzstoffharze (nur Plattentyp BFU 20) alkalisch härtende Phenolharze, Phenol-Resorcinharze und Resorcinharze verwendet.
Falls die Furnierdicke bzw. Furnierqualität der DIN 68 705 – 3 nicht entspricht, kann das Bau-Furniersperrholz im Rahmen einer bauaufsichtlichen
Zulassung geregelt werden.
Anwendung
Die Platten werden hauptsächlich als mittragende und aussteifende Beplankungen bei Wänden, Decken und Dächern aus Holz verwendet. Der dabei in
Abhängigkeit von der Lage der Platte im Bauteil zu verwendende Plattentyp
ist DIN 68 800 – 2 zu entnehmen.
Plattentyp
Dicke: 8, 9, 10, 12, 15, 18, 20, 24, 25 mm
Formate: 2500/3000 x 1250/1500, 2400/3050 x 1200/1525 mm
Angaben für die Bestellung
Bau-Furniersperrholz, DIN 68 705 bzw. Zulassungsnummer, Plattentyp, Emissionsklasse, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Bau-Furniersperrholz, DIN 68 705, BFU 100, E1, 10 x 2500 x 1250
Furnierschichtholz FSH
Bild 5 Furnierschichtholz-FSH
Das Furnierschichtholz wird aus ca. 3 mm dicken Schälfurnieren aus Nadelholz hergestellt. Zur Verleimung wird ein Phenolharz verwendet. Der Faserverlauf der Furniere ist entweder generell parallel zur Längsrichtung des Furnierschichtholzes oder zum größten Teil parallel und zu einem kleinen Teil
(wenige Furnierlagen) senkrecht zur Längsrichtung des Furnierschichtholzes
(Typ Q, nur bei Z-9.1-100). Die Furniere einer Lage werden im allgemeinen
durch eine Schäftung oder eine Überlappung miteinander verbunden.
Anwendung
Furnierschichtholz wird im Hochbau wie Brettschichtholz für Decken und
Wände sowie zur Aussteifung im Holzrahmenbau verwendet.
Infolge des Vorhandenseins von Schälrissen in den Furnieren läßt sich das
Furnierschichtholz relativ leicht über den ganzen Querschnitt imprägnieren,
so daß es nach einer solchen Imprägnierung auch für Außenverkleidungen
verwendet werden kann.
Plattentyp
Kerto Q, Dicke: 21 in 75 mm (in 6 mm Stufen)
Kerto S, Dicke: 27 bis 69 mm (in 6 mm Stufen)
Kerto T, Dicke: 39 bis 75 mm (in 6 mm Stufen)
Format: max. 23000 x 1820 mm
Format: max. 23000 x 1820 mm
Microllam LVL, Dicke: 44 bis 89 mm (in 6 mm Stufen),
Format: max. 20000 x 610 mm
Angaben für die Bestellung
Furnierschichtholz, Zulassungsnummer, Furnierschichtholz-Art, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Kerto Schichtholz, Z-9.1-100, Kerto S, 75 x 4000 x 500
Furnierstreifenholz Parallam PSL (Parallel Strand Lumber)
Bild 6 Furnierstreifenholz-Parallam PSL
Das Furnierstreifenholz (Parallam PSL) besteht aus ca. 16 mm breiten und
ca. 3 mm dicken, parallel zur Balkenlängsachse ausgerichteten miteinander
verleimten Schälfurnierstreifen aus Douglas Fir (DF) oder Southern Yellow
Pine (SYP). Für die Verleimung wird ein Phenolharzleim verwendet.
Anwendung
Parallam PSL wird wie Brettschichtholz für statische Konstruktionen verwendet.
Plattentyp
Breite: 44 bis 280 mm; Höhe: 44 bis 483 mm; Länge: bis 20000 mm
Angaben für die Bestellung
Furnierstreifenholz, Zulassungsnummer, Furnierstreifenholz-Art, Breite, Höhe, Länge.
Beispiel: Parallam, Z-9.1-241, DF, 100 x 300 x 4000
Spanstreifenholz Intrallam LSL (Laminated Strand Lumber)
Bild 7 Spansteifenholz-Intrallam LSL
Das Spanstreifenholz (Intrallam LSL) besteht aus miteinander verleimten
Pappel-Spanstreifen mit den Abmessungen von ca.
0,8 mm x 25 mm x 300 mm. Für die Verleimung wird ein MDI-PolyurethanKlebstoff verwendet. Durch Verändern des Abstandes der Streumaschine
zur Mattenoberfläche (51 mm oder 203 mm) können unterschiedliche Festigkeitsklassen hergestellt werden.
Bei dem größeren Abstand orientiert sich beim Streuvorgang ein höherer
Anteil der Spanstreifen in Plattenquerrichtung (Intrallam LSL 1,3 E), bei dem
kleineren Abstand werden die Spanstreifen eher parallel zueinander ausgerichtet (Intrallam LSL 1,5 E).
Anwendung
Intrallam LSL wird wie Brettschichtholz bzw. Baufurniersperrholz eingesetzt.
Plattentyp
Dicke: 32 bis 89 mm, max. Format: 2438 x 10700 mm
Angaben für die Bestellung
Spanstreifenholz, Güteklasse, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Intrallam LSL, 1.3 E, Z 9.1-323, 89 x 10000 x 1000
OSB-Flachpressplatten (Oriented Strand Boards)
Bild 8 OSB-Flachpressplatte
OSB-Flachpressplatten sind aus großflächigen vorzugsweise parallel zur
Plattenoberfläche liegenden Langspänen („Strands“, im Mittel ca. 0,6 mm
dick, 75 mm lang und 35 mm breit) aufgebaute Platten. Zur Verleimung werden Phenolharzleime und PMDI-Leime verwendet. Die Längsspäne verlaufen vorzugsweise in den Deckschichten parallel und in der Mittelschicht quer
zur Fertigungsrichtung.
Dadurch weisen die OSB-Platten in Längs- und Querrrichtung unterschiedliche Eigenschaften auf. Die Biegefestigkeit in der Längsrichtung der Platten
liegt deutlich höher als in der Querrichtung.
Anwendung
OSB-Platten sind sowohl für Verkleidungen im Innenausbau, als auch für die
Aussteifung von Holzrahmenkonstruktionen geeignet.
Plattentyp
Agepan-Triply,
Dicke: 8, 10, 12, 15, 18, 22 mm,
Formate: 2500/5000 x 1250 mm, 5000 x 2500 mm
CSC-Sterling OSB, Dicke: 8, 9, 11, 13, 15, 18, 20.5, 22 mm
Formate: 2500/1250, 2440 x 1220 mm, 5000 x 1250 mm
Kronospan,
Dicke: 6, 8, 10, 12, 15, 18, 22, 25, 30 mm
Formate: 2500/5000 x 1250 mm, 2620 x 1250 mm
5000 x 2500/2620 mm
Angaben für die Bestellung
OSB-Flachpressplatten, Plattentyp, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite, etwaige Sondereigenschaften.
Beispiel: OSB-Flachpressplatten, 100 – Z-9.1-275 – 15 x 5000 x 2000
Spanplatten-Flachpressplatten für das Bauwesen FP
Bild 9 Spanplatte – Flachpressplatte für das Bauwesen FP
Flachpressplatten werden durch Verpressen von relativ kleinen Holzspänen
mit Klebstoffen hergestellt, wobei die Späne vorzugsweise parallel zur Plattenebene liegen. Sie werden in der Regel mehrschichtig oder mit stetigem
Übergang in der Struktur ausgebildet. Als Klebstoffe werden Harnstoffharze
(nur Plattentyp V20), modifizierte Melaminharze und alkalisch härtende Phenolharze sowie polymere Diphenylmethan-Diisocyanate (PMDI) verwendet.
Anwendung
Die Platten werden hauptsächlich als mittragende und aussteifende Beplankung bei hölzernen Wänden, Böden, Decken und Dächern sowie für den
Innenausbau verwendet.
Plattentyp
Dicke: 4. 8, 10, 13, 16, 19, 22, 25, 28, 38 mm
Formate: 4100 x 1850, 2710 x 2080, 2750/5300 x 2050 mm
Angaben für die Bestellung
Flachpressplatten DIN 68 763, Plattentyp, (Normtyp), Emissionsklasse, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Flachpressplatte DIN 68 763, V 100, E1, 19 x 5000 x 2000
Harte Holzfaserplatten HFH
Bild 10 Harte Holzfaserplatte HFH
Harte Holzfaserplatten werden im Naßverfahren durch starkes Verpressen
von verholzten Fasern ohne zusätzlichen Klebstoff hergestellt, wobei die
Bindung auf der Verfilzung der Faser sowie deren eigener Verklebungsfähigkeit beruht.
Anwendung
Die Platten dürfen nur bei der Herstellung von Wand-, Decken- und Dachtafeln für Holzhäuser in Tafelbauweise nach DIN 1052 –3 als mittragende und
aussteifende Beplankung herangezogen werden. Bei Decken- und Dachtafeln dürfen sie jedoch nicht hinsichtlich der Scheibenwirkung herangezogen
werden. Wenn die Platten zu anderen Zwecken Verwendung finden sollen,
z.B. für eingeleimte Stege bei Doppel-T-Trägern, muß dies in einem Zulassungsbescheid des DIBt geregelt sein. Außerdem werden sie im Möbelbau
eingesetzt.
Plattentyp
Dicke: 3.2, 4, 6, 8 mm
Formate: 1250 x 2500 mm
Angaben für die Bestellung
Harte Holzfaserplatte, DIN-Nummer bzw. Zulassungsnummer, Plattentyp, Dicke,
Länge, Breite.
Beispiel: Harte Holzfaserplatte, DIN 68 754, HFH 20, 10 x 2500 x 1250
Mittelharte Holzfaserplatten HFM
Mitteldichte Holzfaserplatten MDF
Bild 11 Mitteldichte Holzfaserplatte MDF
Mittelharte bzw. mitteldichte Holzfaserplatten werden durch Verpressen von
verholzten Fasern mit (Trockenverfahren MDF) oder ohne Klebstoff (Naßverfahren, HFM) hergestellt. Wenn Klebstoffe eingesetzt werden, werden z. Zt.
hauptsächlich Harnstoff- oder Phenolharze verwendet.
Anwendung
Die Platten werden nur bei der Herstellung von Wand-, Decken- und Dachtafeln für Holzhäuser in Tafelbauweise als mittragende und aussteifende Beplankung der Wände sowie mit entsprechender Zulassung auch als eingeleimte Stege für Doppel-T-Träger verwendet. Im Innenausbau dienen sie für
Verkleidungen und zur Herstellung von Möbeln
Plattentyp
Dicke: 6, 8, 9, 10, 12, 15 mm
Formate: 1250 x 2500, andere Abmessungen möglich
Angaben für die Bestellung
Mittelharte Holzfaserplatte, DIN-Nummer, Plattentyp, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Mittelharte Holzfaserplatte, DIN 68 754, HFM 20, 10 x 2500 x 1250
Weiche Holzfaserplatten
Poröse Holzfaserplatten HFD
Bituminierte Holzfaserplatten BPH
Holzfaserdämmplatten für das Bauwesen SBW
Bild 12 Weiche Poröse H9lzfaserplatte HDF
Weiche Holzfaserplatten werden im Naßverfahren aus Ligno-Cellulosefasern
hergestellt, wobei die Bindung auf der Verfilzung der Fasern sowie deren
eigener Verklebungsfähigkeit beruht. Die maximale Rohdichte beträgt 400
kg/m³.
Bitumen-Holzfaserplatten gibt es als BPH1 mit 10-15 %, sowie als BPH2 mit
> 15 % Bitumengehalt.
Anwendung
- Poröse Holzfaserplatten:
Wärmedämmung, Luft- und Trittschalldämmung
- Bitumen-Holzfaserplatten:
Wärmedämmung, Luft- und Trittschalldämmung, auch in
Bereichen mit erhöhter Feuchte, z.B. auch als Verdeckung bei
Steildächern mit Vollsparrendämmung.
- Holzfaserdämmplatten:
Wärmedämmung
Plattentyp
Poröse
Holzfaserplatten
Dicke: 6, 8, 10, 12, 15, 18 mm
Format: 1250 x 2500 mm
BitumenHolzfaserplatten
Dicke: 7, 10, 12, 13, 15, 18, 19, 20 mm
Format: 1250 x 2500 mm
Holzfaser
dämmplatten
Dicke: 20 bis 100
Format: 1250 x 2500 mm
Angaben für die Bestellung (Beispiele)
Poröse Holzfaserplatten, DIN 68 750, 12, 1250 x 2500.
Bitumen-Holzfaserplatten, DIN 68 752, BPH1, 1250 x 2500.
Holzfaserdämmplatten, DIN 68 755, SBW, 050, B2 – 80, 1250 x 2500.
Zementgebundene Flachpressplatten
Bild 13 Zementgebundene Flachpressplatte
Die zementgebundenen Flachpressplatten bestehen aus chemisch behandelten Holzspänen der Holzarten Fichte und Tanne, die als Armierung dienen, und Portlandzement Z 45 F.
Anwendung
die Platten werden als tragende und aussteifende Beplankung der Elemente
für Holzhäuser in Tafelbauart nach DIN 1052 – 3 verwendet werden. Dabei
dürfen sie auch für die äußere Beplankung von Außenwänden eingesetzt
werden, wenn ein dauerhaft wirksamer Wetterschutz sichergestellt ist.
(Nachweis einer dafür anerkannten Materialprüfungsanstalt erforderlich).
Plattentyp
Dicke: 8, 10, 12, 15, 16, 20, 24, 25, 28, 32, 36, 40 mm
Formate: 2600/3100/3200/3350 x 1250, 6500 x3000 mm
Angaben für die Bestellung
Zulassungsgegenstand, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite
Beispiel: Zementgebundene Flachpressplatte, Z-9.1. ..., 12 x 2600 x 1250
Gipsgebundene Flachpressplatten
Bild 14 Gipsgebundene Flachpressplatte
Gipsgebundene Flachpressplatten bestehen aus kalziniertem Gips und
Holzspänen aus Fichte und Aspe, die als Armierung dienen.
Anwendung
Gipsgebundene Flachpressplatten werden als mittragende und aussteifende
Beplankung von Wandtafeln für Holzhäuser in Tafelbauart verwendet. Elemente aufgeführt.
Plattentyp
Dicke: 10, 12, 15, 18 mm
Format: 2500 x 1250 mm
Angaben für die Bestellung
Gipsgebundene Flachpressplatte, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Sasmox-Gipsgebundene Flachpressplatte, Z 9.1-336, 12 x 2500 x 1250
Gipsfaserplatten
Bild 15 Gipsfaserplatte
Gipsfaserplatten bestehen aus Gips und Papierfasern, die in einem Recyclingverfahren gewonnen werden und als Armierung dienen.
Anwendung
Gipsfaserplatten dürfen als mittragende und aussteifende Beplankungen von
Wandtafeln für Holzhäuser in Tafelbauart sowie für Gebäude in Holzskelettbauart verwendet werden.
Für Außenverkleidungen dürfen Sie nur verwendet werden, wenn ein dem
Zulassungsbescheid entsprechender Witterungsschutz sicher gestellt ist.
Plattentyp
Dicke: 10, 12.5, 15, 18 mm
Formate: 2500/3000/3500 x 1245/1250
Angaben für die Bestellung
Gipsfaserplatten, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite.
Beispiel: Gipsfaserplatten Z-9.1-187, 12.5 x 1245 x 2500
Gipskartonplatten
Bild 16 Gipskartonplatte
Gipskartonplatten bestehen aus einem Gipskern, der mit einem festhaftenden, dem Verwendungszweck entsprechenden Karton ummantelt ist. Der
kartonummantelte Gipskern kann aufgeport sein und Zusätze zur Erzielung
bestimmter Eigenschaften enthalten. Wesentliche Platteneigenschaften resultieren aus der Verbundwirkung von Gipskern und Kartonummantelung,
wobei der Karton als Armierung der Zugzone wirkt und in Verbindung mit
dem Gipskern den Gipsplatten die erforderliche Festigkeit und Biegesteifigkeit verleiht.
Anwendung
Sie werden für Decken- und Wandverkleidungen als Trockenputz, sowohl im
Holz- als auch im Massivbau eingesetzt. Zusätzlich darf die imprägnierte
Platte auf der Außenseite der Außenwandelemente verwendet werden, wenn
die Bedingungen der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (Herstellernachweis) u.a. hinsichtlich eines dauerhaft wirksamen Wetterschutzes eingehalten werden.
Im Zulassungsbescheid ist die waagerechte Last zul FH in Wandelementebene in Abhängigkeit vom Aufbau und den Abmessungen der Elemente
aufgeführt. Gipskartonplatten dürfen auch als aussteifende Beplankung von
Decken von Holzhäusern (unterseitig angebracht) sowie von geneigten Dächern dienen.
Anwendungstypen
Bezeichnung
Kurzzeichen
Bauplatte
GKB
Feuerschutzplatte GKF
Bauplatte
GKBI
- imprägniert Feuerschutzplatte GKFI
- imprägniert -
Kartonfarbe
Sichtseite:
weiß/gelblich
Rückseite:
grau
grünlich
Plattentyp
Dicke: 9.5, 12.5, 15, 18, 20, 25 mm
Regelbreite: je nach Plattentyp 625 oder 1250,
Länge: 2000 – 4000 mm
Angaben für die Bestellung
Plattentyp, Dicke, Länge, Breite, Kantenform.
Beispiel: GKB, 12,5 x 1250 x 1250, abgeflachte Kante
Aufdruck-Farbe
Kennzeichnung
blau
rot
blau
rot
Brandschutzplatten aus geblähtem Glimmer
Bild 17 Brandschutzplatten aus geblähtem Glimmer (Vermiculit)
links rohes Vermiculit, rechts exfoliertes (geblähtes) Vermiculit
Die Brandschutzplatten aus geblähtem Glimmer (Vermiculit) bestehen aus
dem mineralischen Rohmaterial Vermiculit, welches zunächst in Hochtemperaturöfen gebläht und anschließend mit speziellen, größtenteils anorganischen Bindemitteln (Wasserglasleim) und speziellen Harnstofharzen zu Platten verpresst werden. Sie zeichnen sich durch ihre vielfältigen Veredelungsmöglichkeiten und die problemlose, werkzeugfreundliche Bearbeitung aus.
Anwendung
die Platten werden als Beplankung von Wand- und Deckenverkleidungen
sowie zur Herstellung von Einrichtungsgegenständen eingesetzt. Sie kommen überall dort zur Anwendung, wo aufgrund der gesetzlichen Vorschriften
die Verwendung nichtbrennbarer Baustoffe zwingend erforderlich ist (z.B.
Fluchtwege in öffentlichen Gebäuden). Die Platten unterliegen den Bestimmungen der DIN 4102 und müssen eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung des DIBT (Deutsches Institut für Bautechnik, Berlin) besitzen.
Plattentyp
FiPro Standard Brandschutzplatten A2 nach DIN 4102
Dicken: 8, 10, 12, 16, 19, 22, 25, 30, 32, 40, 50 mm
Formate: 250 x 125 cm / 280 x 125 cm / 310 x 125 cm
Angaben für die Bestellung
Zulassungsgegenstand, Zulassungsnummer, Dicke, Länge, Breite
Beispiel: FiPro Brandschutzplatten A2 nach DIN 4102, Z-PA-III 4.368,
19 x 2800 x 1250 mm
Harnstoffharzgebundene Spanplatten mit rutschhemmender Melaminharzbeschichtung
Bild 18 Harnstoffharzgebundene Spanplatten mit rutschhemmender Melamin
harzbeschichtung
Die Spanplatten bestehen aus speziell aufbereiteten Spänen, vorwiegend
aus Nadelholz, welche in einem Dreischichtverfahren unter Zusatz von
Harnstoffharzen zu Platten verpresst werden. Anschließend werden die Oberflächen in einer Kurztaktpresse bei hohem Druck und hoher Temperatur
mit Melaminharzpapieren beschichtet, wobei spezielle Pressbleche die
rutschhemmende Oberflächenstruktur erzeugen.
Anwendung
die Platten werden für Werk- und Arbeitsflächen, Podien und Bühnen sowie
Regallagerflächen verwendet, bei denen besonders hohe Anforderungen an
eine rutschhemmende, trittfeste und zugleich besonders abriebfeste Oberfläche gestellt werden. Durch den Einsatz spezieller, höher verdichteter Trägerplatten wird zugleich eine besonders große Tragfähigkeit erreicht.
Plattentyp
Homoplax Antislip V20 E1
Dicken: 16, 19, 22, 25, 30, 38 mm
Format: 310 x 205 cm
Angaben für die Bestellung
Produktbezeichnung, Dicke, Länge, Breite
Beispiel: Homoplax Antislip einseitig rutschhemmend beschichtet,
19 x 3100 x 2050 mm
Weitere Plattentypen
je nach Anwendungszweck sind harnstoffharzgebundene Spanplatten auch
in schwerentflammbarer Ausführung (B1 nach DIN 4102), mit besonders
groben (z.B. Homoplax DSB – hohes Stehvermögen, dekorative Oberfläche)
oder besonders feinen Spanmischungen (z.B. Homoplax HES – Alternative
zu MDF, besonders für Profilierungen geeignet) lieferbar. Zusätzlich zur
rutschhemmenden Oberfläche sind Melaminharzpapiere in einer Vielzahl von
Unifarben, Phantasiedekoren und Holzreproduktionen verfügbar.

Documentos relacionados