CAROLA SCHMIDT 2003

Transcrição

CAROLA SCHMIDT 2003
CAROLA SCHMIDT
selected work
2003 - 2011
CAROLA SCHMIDT - ARTIST STATEMENT
Text by Carly Fisher
„Not just anyone can be someone who only looks. If the one who is looked at looks back, then the
person who was looking becomes the one who is looked at.“
Kobo Abe - The Box Man
It seems obvious that an artist based in video, performance and photography would place focus
on the act of voyeurism. But in a context over-saturated by moving image it is easy to be seduced
and forget that there is always someone watching and someone being watched.
Carola Schmidt‘s work deals with the constant slippage of these boundaries, between pre-inscibed
roles and the uncomfortable ease with which they can be suddenly turned on their head. While we
are sitting in the audience, Schmidt removes our glasses so that it is unclear where the seats end
and the stage begins.
Heavily influenced by the black and white of her Catholic background and the rituals that
reinforced these roles, Schmidt‘s work transposes the idea of binaries into a contemporary,
secular context. In her work, the confessional binary of sinner and priest lays ground for surfaces
to slide between 2 and 3 dimensions, drawing and prop, rock star and fan, old-world and pop,
man and woman, disaster and dance, hunter and hunted, seducer and seduced, fantasy and
reality. A windscreen wiper wipes back and forward. Roles and their realities are purged like sins
at a confessional, leaving a clean slate to become the opposite of what one was before. Then the
wiper wipes again. We keep watching and it starts to hypnotise us. In being hypnotised we, again,
forget where we stand. Ritualistic repetition has a tendency to seduce us. Schmidt translates
what is found, perhaps, in religious sermons to the contemporary realm of the rock concert in
Scream (2009) where identities are seduced and lost in the swarm. A swarm of bees opens
DISPLACED:Auto.Pil.Vol.01 (2008), paving the way for a strange disaster in a quiet town where
a group of firefighters helplessly start interacting in front of a inordinately large ladder like dancers
transfixed in an other-worldly ritual.
Schmidt uses her medium literally, panning back and forward, constantly in and out of focus. But
what is the point in blurring boundaries in an over-saturated context where realities are already
constantly shifting? Perhaps in re-shifting these boundaries again we can re-find what has been
taken for granted. It is only when we step outside the square that we realise that we were in it.
Carola Schmidt (born Horn, Austria) started as a student of Prof. Gabriele Rothemann / University
of applied Arts / Vienna, and completed her MFA at the University of Arts Berlin 2006, studying
under Professor Rebecca Horn. She has exhibited widely in Berlin and Vienna as well as in
Hungary, Brazil, Spain, Japan, the Netherlands, the Czech Republic and China.
As well as her independent projects, she has been involved in many commercial and collaborative
photography and video projects, currently working with Tangowerk & the pop group MIA.
CAROLA SCHMIDT - ARTIST STATEMENT
Text aus dem Englischen von Carly Fisher
„Not just anyone can be someone who only looks. If the one who is looked at looks back, then the
person who was looking becomes the one who is looked at.“
Kobo Abe - The Box Man
Es scheint offensichtlich, dass sich eine Künstlerin mit ihrem Schwerpunkt in Video, Performance
und Fotografie mit Voyeurismus beschäftigt. Aber in einem von bewegten Bildern übersättigten
Kontext ist es einfach, verführt zu werden und zu vergessen, dass es immer einen Betrachter und
einen Betrachteten gibt.
Die Arbeit von Carola Schmidt beschäftigt sich mit diesen Grenzen und deren konstantem
Verschwimmen zwischen festgesetzten Rollen, und spielt mit einer unbequemen Leichtigkeit
damit, diese blitzschnell auf den Kopf zu stellen. Während wir im Zuschauerraum sitzen, nimmt
uns Schmidt die Brillen von der Nase, sodass nicht mehr sichtbar ist, wo die Sitze enden und wo
die Bühne beginnt.
Stark beeinflusst von dem “Schwarz-Weißdenken” ihres katholischen Backgrounds und den
Ritualen, die Möglichkeiten zum Rollentausch bieten, versetzt Schmidts Arbeit den Gedanken von
Dualität in einen zeitgenössischen, säkularen Kontext. In ihrer Arbeit bilden Dualitäten, wie zB.
die des Beichtstuhles für Sünder und Priester, die Grundlage für Grenzflächen, die auch zwischen
2 und 3-Dimensionalität hin und her gleiten. Zeichnung und Objekt, Rockstar und Fan, die alte
Welt und Pop, Mann und Frau, Desaster und Tanz, Jäger und Gejagter, Verführer und Verführter,
Phantasie und Realität. - Über diese Grenzflächen wird wie mit einem Scheibenwischer hin und
her gewischt. Rollen und deren Wirklichkeiten werden “gereinigt” wie Sünden bei einer Beichte,
und hinterlassen einen gesäuberten Zustand, der das Gegenteil von dem zeigt, was vorher
sichtbar war. Dann wischt der Scheibenwischer weiter. Wir sehen dabei zu und werden nach und
nach hypnotisiert. Dabei vergessen wir für einen Moment wieder, auf welcher Seite wir stehen,
denn rituelle Wiederholung hat eben eine Tendenz, uns zu hypnotisieren.
Schmidt benutzt ihr Medium, um in die Themen abwechselnd hinein und wieder hinaus zu
fokussieren. Aber wozu die Grenzen in einem derart übersättigten Kontext verwischen, in dem die
Wirklichkeiten sich sowieso ständig verschieben? Vermutlich können wir, indem diese Grenzen
nochmals verschoben werden, wiederfinden, was wir als selbstverständlich empfunden haben.
Und oftmals realisieren wir erst wenn wir den Kreis verlassen haben, dass wir gerade noch in ihm
standen.
Carola Schmidt (geboren in Horn, NÖ) studierte ab 2001 bei Prof. Gabriele Rothemann an der
Universität für angewandte Kunst Wien und beendete ihr Studium 2007 als Meisterschülerin von
Prof. Rebecca Horn an der Universität der Künste Berlin. Sie stellte weitgehend in Berlin und
Wien, wie auch in Ungarn, Brasilien, Spanien, Japan, China, Holland und Tschechien aus.
Neben ihren unabhängigen Projekten ist sie an vielen kommerziellen Foto- und Videoprojekten
beteiligt, wie momentan in Kooperation mit Tangowerk und mit der Elektropop Band Mia.
WE BEG YOU TO SEDUCE US! / WIR BITTEN DICH, VERFÜHRE UNS!
EXPERIMENTAL FILM / INSTALLATION, 18 MIN., C-Prints, 2008
Filmstill: „Wir bitten dich, verführe uns!“
WIR BITTEN DICH, VERFÜHRE UNS! (2007) / Text aus dem Englischen von Carly Fisher
Der Beichtstuhl ist ein perfektes Symbol für Transformation. Er ermöglicht nicht nur einen Wortwechsel, sondern auch einen Kostümwechsel. Beim Ritual des Beichtens kann man sich komplett
von seiner Identität reinigen und eine Neue annehmen. Schwarz kann sich in Weiß verwandeln.
Wissend, dass man sich immer in „Weiß“ verwandeln kann, kann man es sich also erlauben,
„Schwarz“ zu sein..
In „Wir bitten dich, verführe uns!“ spielt Schmidt mit dem seltsamen Rollentausch, den so ein
Beichtstuhl zu ermöglichen scheint. Das Schwarz und Weiß des Beichtvorganges wird zu einer
Frage des Designs, das für Bühnenbild, Kostüme und Make-up verwendet wird. Die Darsteller
stellen beide Farben und beide Rollen abwechselnd zur Schau, als wären sie unentschlossen, wo
sie stehen sollen. Nachdem Schmidt im Film zunächst damit startet, ihre Sünden einem Priester
zu beichten, wird ihre Rolle und deren Wirklichkeit schon bald von einem Wirbelsturm zusammengerafft, der an den „Zauberer von OZ“ erinnert. Er schleudert die Hauptpersonen in eine surreale
Landschaft hinein. Vertraute Gesichter werden zu fremden Charakteren. Plötzlich wird der Priester
zum Verführer und dadurch zum Sünder. Die Verführte wiederum wird zum Verführer.
Wir, wiederum, werden von der Show verführt.
Als Verführte, Filmsternchen, und gleichzeitig verwirrt, welche Zeilen sie nun exakt rezitieren soll,
wirft Schmidt ihre Arme in die Luft und beginnt zu tanzen. Wie Alice im Wunderland erwacht sie,
nicht sicher, ob das alles vielleicht nur ein Traum war.
Zwischen der Realität ihrer katholischen Erziehung und den traumähnlichen Szenarien der Situation, die diese verursacht hat, wird der Film zu einem schizophrenen Spektakel.
Als nicht mehr möglich ist, zu wissen, wo unten und wo oben ist, bleibt der Ohrring, Symbol dafür,
seinen ur-eigensten Weg zu gehen, als einziges Indiz, an dem man sich noch festhalten kann.
Projection View / KUNSTHALLE WIEN
Filmstills: „We beg you to seduce us!“
WE BEG YOU TO SEDUCE US (2007) / Text by Carly Fisher
The confession box is the perfect symbol for transformation. Not only an exchange of words, the
box facilitates a costume change. In confessing, one can purge an entire identity and take on a
new one. Black can become white. In knowing that one can always change into white, one is technically allowed to be black. There is certain humour to the existence of black and white boundaries
if they can be swapped so easily.
In „We beg you to seduce us!“, Schmidt plays out the strange role-swapping that such a box
seems to facilitate. The black and white of the confessional become a matter of design, used to
decorate the set of the film and costume it‘s characters. The characters wear both colours and
both roles interchangably, as if unable to decide where they stand. Opening with Schmidt herself
confessing her sins to the preist, the roles and their realities are quickly snatched up in a twister
reminiscent of The Wizard of Oz, tossing the characters into a surreal land. Familiar faces become
different characters. Suddenly the priest becomes the seducer and therefore the sinner.
The seduced, in turn becomes the seducer. We, in turn, are seduced by the show. Seduced,
startled and confused by what lines exactly she should be reciting, Schmidt throws up her hands
and starts dancing. Like Alice-in-Wonderland, she wakes up not sure if whether, in fact, it was all
just a dream. Shifting between the the reality of her Catholic upbringing and the dream-like unrealities of the situation it has produced, the film becomes a schizophrenic spectacle. Unable to find up
or down, the mandanity of a lost earring, symbol of her very own way, which remains as only piece
of evidence left to cling on to.
WE BEG YOU TO SEDUCE US / Wir bitten Dich, verführe uns!
(2007)
A short film by Carola Schmidt & NHOAH
Background paintings by Ali Kaaf
Text by Stine Marie Jacobsen
’We Beg You to Seduce Us’ is a travel through a young woman’s mind that is strung out between old victorian virtues and a contemporary life style.
We find ourselves in Surrealistic settings and expressionistic film inspired worlds, that reminiscence eclectically of films like Wiene’s ’The Cabinet of Dr. Caligari’ (1919), Luhrmann’s ’Moulin Rouge’ (2001) and
Maddin’s The Saddest Music in the World (2003).
The main character is played by the artist Carola Schmidt herself. In the film she is presenting the artist as
a sinner, as someone who is emprisoned, struggeling with social adaptability and conventions.
Schmidt looks at a drawing of a staircase that is perfectly identical with a staircase in the film and thereby
creates confusement about who or what is in control. Schmidt is insinuating that what we see is already a
plan, but leaves it up to the viewer to decide whether it is destiny or subjective control.
The most interesting about her film is how she creates characters that shift in representation. A male seducer and joker suddenly plays a priest that is being seduced.
Schmidt’s character shifts betweeen being seducer and being seduced and her character also suggest a
shift between mentor and student.
The film is filled with metaphorical elements such as doll heads that are being destroyed. The destruction
of pretty little doll heads seem like a struggle of having to deal with gender representation, like the film is
ambigious about the role play, at times Schmidt herself acts both the role of seducer, punisher, sinner and
mentor. When Schmidt on the stairs meet an asian woman dressed like a geisha, a dancing couple and a
young girl, she looks at them in both puzzlement and admiration. Are all these people like in a dream part of
her subconscious mind?
The film mixes bourgeouis and Victorian lifestyle in a contemporary surrealistic fashion. The costumes are
clearly inspired by the Victorian period and a promenade like setting references a debutants first public
appearance.
Schmidts reveals a great deal of humour when in a scene the joker pushes her into a void with a parasuit
and she lands safely on ground but stuck in the parasuit she corrects her dress almost as if to look nice for
an audience.
Also after her confession where she, dressed as a starlet with sunglasses on, mentions that she lost her
ear and earring, she ironically keeps on mentioning the lost earring as if too point towards a form of banality. At the same time the loss of the earring remains the only piece of evidence.
ITS MY MIND THAT TORTURES ME
In a Catholic confession box Schmidt confesses to the aroused priest (again played by NHOAH) that her
mind tortures her, but right after confessing Schmidt suddenly ends up in a desert where she dances and
celebrates as if everything (the whole film) was just a dream and that she made up all these restrictional
fantasies herself. Hence it is her mind that tortures her, she is a prisoner of her own mind and everything
that happens to her is self-inflicted.
The magnificent state of the art soundtrack is composed by musical artist & music producer NHOAH, who
is well known for his avant garde elektropunk & tango projects.
Stamp: „Absolution given“
PREIS FÜR DEN BESTEN NACHWUCHSFILM 2008 / DIAGONALE
ÖSTERREICH
AWARD FOR BEST NEWCOMERFILM
2008 / DIAGONALE AUSTRIA
WE BEG YOU TO SEDUCE US! / selected screenings:
DIAGONALE 2008 / FILMFESTIVAL, GRAZ, AUSTRIA - award for best Newcomerfilm 2007/2008; KUNSTHALLE
WIEN / URSULA BLICKLE VIDEOARCHIV (nominated for Ursula Blickle Video Award); PERGAMONMUSEUM BERLIN / „Babylon-Bibliartes shortlist“; GALERIA MAIOR, POLLENCA,MALLORCA, curated by Rebecca Horn; HAUS AM
LÜTZOWPLATZ, BERLIN ( „WE BEG YOU TO SEDUCE US!“ solo show - 12.6.-24.7.07); HEILIGENKREUZERHOF,
WIEN: „luring into“, curated by Gabriele Rothemann; SCHLOSS SACROW, BERLIN: „chateau ivre“, curated by Rebecca Horn; UNIVERSITY OF APPLIED ARTS, VIENNA ; MOVIE THEATRE GMÜND / NIEDERÖSTERREICH / AUSTRIA; DFFB - DEUTSCHE FILM UND FERNSEHAKADEMIE BERLIN;UDK / UNIVERSITÄT DER KÜNSTE, BERLIN
(Meisterschülerausstellung+Rundgang);GALERIE WEISSENSEER FREITAG, BERLIN; RAM GALLERY, ROTTERDAM; HOLDUDVAR GALERIA, Budapest (solo show); INFERNOESQUE HEIDESTRASSE / „infernoesque grande“
„We beg you to seduce us!“ - Filmstills
Projection View / UDK Berlin
Untitled 01 / „We beg you to seduce us!“ / C-Print / 60 x 120 cm
Untitled 02 / „We beg you to seduce us!“ / C-Print / 12o x 170 cm
Entspiegelungskabinett / DISMIRRORING-CABINET (2006)
INTERAKTIVE VIDEOINSTALLATION / INTERACTIVE VIDEO INSTALLATION
Video, 4 min., LCD Monitor, semitransparente Spionspiegelfolie, mehreren Ebenen von Plexiglas, Sound
Video, 4 min.., LCD screen, semitransparent mirror-foil, several layers of perspex, sound
Ein Selbstreflexionsritual
1) Der Betrachter nimmt
vor einem
vermeintlichen Spiegel
platz.
2) Für kurze Zeit sitzt
er vor seinem eigenen
Spiegelbild.
3) Von hinter dem Spiegel
erscheint eine Hand,
die das Spiegelbild des Betrachters
wegschrubbt.
4) Der Blick des Betrachters wird poliert, ehe
dessen Spiegelbild mit
Farbe wieder aufs Bild
gestrichen wird.
5) Das Spiegelbild wird
zum Abschluss geduscht.
ENTSPIEGELUNGSKABINETT (DISMIRRORING-CABINET) (2006)
Im Entspiegelungskabinett wird der Betrachter mit einem falschen Spiegel konfrontiert. Wenn wir
in den Spiegel starren, sehen und verlieren wir gleichzeitig unsere Identität. Wenn wir zu lange
in den Spiegel sehen, beginnt sich unser Spiegelbild in einen Fremden zu verwandeln. Dies geschieht im „Entspiegelungskabinett“ durch eine Hand, die „hinter“ dem Spiegel erscheint und damit
beginnt, das Spiegelbild des Betrachters wegzuwischen. Nachdem dieses poliert wurde, werden
wir nun wieder mit unserem Spiegelbild konfrontiert. Somit wird der Prozess verdeutlicht, in dem
dem Sünder seine Sünden vergeben werden. Doch der Betrachter wird hier nicht mit einem Priester, sondern mit einem Spiegel konfrontiert: Als Behälter für unsere Sünden birgt der Beichtstuhl
unsere abgeworfene Identität wie einen nachklingenden Geist und versieht uns mit einer neuen
Haut.
Weil wir wissen, wir sind alleine, können wir nicht betrogen werden. So wie wir maskiert und demaskiert werden, entschlüpft das Ritual der Heilung, die zustandekommt, indem man etwas beichtet, bzw. indem somit aus „Schwarz“ „Weiß“ gemacht wird, dem Verständnis.
DISMIRRORING-CABINET (2006)
Patients complaining of a cold are sometimes given sugar pills. Not knowing of being deceived,
they recover believing they have taken a cure. There is a need to believe that there is something
there other than ourselves. A sinner in a confession box is never privy to what is on the other side,
yet in believing there is someone, they are cured. So is an empty confession box still a confession
box? What happens when we simply face ourselves?
In Entspiegelungskabinett, Schmidt offers us a view in which we can only confess to ourselves. In
a replicated confession box, the viewer is confronted with a fake mirror. Staring into the mirror, we
both see and start to lose our identity. Looking too long at our own image, it starts to look like the
face of a stranger. As it is slipping, a hand reaches from behind and starts to wipe away our image.
In turn, we are re-presented with our image again as if it has been polished. In wiping our image,
Schmidt mimics the process of wiping out the sinner‘s sins. As a receptacle of our sins, the confession box holds our shed identity like a lingering ghost and presents us with a new skin. Faced with
a mirror instead of a priest, the process weaves in and out before our eyes. Because we can see
that it is only us, we can‘t be deceived. As we are masked and unmasked, the cure of confessing
to something, of changing black into white, slips from grasp.
Betrachter, betrachtetes Objekt und Betrachtungsprozess stürzen so in sich selbst
zusammen, lösen sich ineinander auf.. Das
Spiegelbild befindet sich durch die Ebenen
der Spiegelfläche IN der Projektion, nicht
davor oder dahinter.
Die Grenzen zwischen dem Raum des betrachteten Objektes und dem Betrachter
selbst verschwimmen.
Es kommt zu einem Zusammentreffen verschiedener räumlicher Realitäten, die ineinanderstürzen, aus einander entwachsen und
sich dabei ständig berühren.
Man wird Teil des Raumes „dahinter“.
exhibition view: Haus am Lützowplatz, Berlin
exhibition view: previous
version:
shower cabinet, Artothek,
Vienna 2005
HAUNTED HUNTERS (2009)
A TRANSFORMATION PROCESS & RITUAL PERFORMANCE
C-Print 160x180cm, 4 Objekte, Reh, Installation
C-print 160x180 cm, 4 objects, deer, installation
HAUNTED HUNTERS (2009)
As a symbol for hiding our identity, a mask points out that there is something to hide. In hiding,
there is always someone who is hiding and something that is being hidden from. In a room in her
childhood, Schmidt witnessed her father‘s hunting ritual, de-clothing animals like clockwork. In the
mask of the hunter, he wore the role of sealed-up masculine duty like a glove. Bottle and ritual
hand-in-hand, the meeting of hunter and hunted on the dissecting table became both celebration
and strange sedation. The black-and-white of piano keys played, drumming in the tune. With the
tune hunting and following her like a shadow, Schmidt turned to switch masks. Sharing space with
a dead deer, she took her father‘s place. Wearing the mask, she became the hunter.
In „Haunted Hunters“, the black and white of this hunting ritual meet on stage and start to shift
planes. The artist stands in the picture like a prop. Dressed in black-and-white, she points to the
clear-cut duality of the hunting ritual. Ritualistic fur objects and a dead deer are carefully placed at
her feet, waiting for the ritual to begin. Shifting between 2 and 3-D, a large painted shadow decorates the scene like a backdrop. Like a carefully-choreographed performance, the image mimics a
mask, suspending knowledge of the artist‘s subjective response. Sharing the same space, hunter
and hunted wear the same mask. In wearing the same mask, they are both unmasked as one and
the same. The hunter becomes the hunted and the hunted the hunter, as we realise that whatever
we are hunting, in the end hunts us.
Text by Carly Fisher
OBJECT 01:
SOUL BOWL / FELL / FUR
OBJECT 02:
PROTECTION BOWL / GEWEIH / ASSEMBLED HORN
Haunted Hunters (2008)
dreiteilige Installation (gemischte Materialien) / threepart installation (mixed media)
Farbdruck 140 x 160 cm und 2 Objekte / C-Print / 140 x 160 cm and 2 objects
Es ist nicht die übliche Pose der stolzen und triumphierenden Jägerin nach vollbrachter Jagd, in welcher
die Künstlerin Carola Schmidt dem Betrachter auf einer lebensgroßen Fotografie ihrer Installation Haunted
Hunters entgegentritt. Wie bei einem Begräbnis steht sie in würdiger und festlicher Kleidung in forscher
Körperhaltung neben einem erlegten Reh, das ihr scheinbar sanft schlafend zu Füßen liegt. In einer aufwendig theatralisch inszenierten Rauminstallation, in welcher sie einen Tierkadaver in Stellung bringt und
die um rätselhafte Objekte wie die ´Geweihkugel´ und die ´Fellkugel´ ergänzt ist, zeigt sie sich entwaffnet
und mit verbundenen Augen und damit selbstbewusst in ihrer Schutzlosigkeit. Die merkwürdige Aufmachung und die Attribute sind Teil einer von Schmidt in der Art eines Erinnerungsfotos arrangierten Szenerie
in einem eingefrorenen Tableau Vivant, das der Jagd und deren Rituale gewidmet ist.
In der Bildfläche des abstrahierten und unbestimmten Raumgefüges – eines in Schwarz, Weiß und Hautfarben gehaltenen grenzenlosen Landstückes – ist ein schwarz-weißes metamorphes Gebilde augenfällig,
das in seiner flächen- und fleckenhaften Erscheinung an die Vegetation in einer Waldlichtung und in seiner
flirrenden Dynamik an lebendiges Laub erinnert und derart nicht nur der Konstruktion der Szenerie dient,
sondern auch in pantheistischer Tradition als beseelte Natur aufgefasst werden kann.
Dieses Feld des Dämonischen und des Todes erzeugt nicht nur als ein Element des ´Bühnenbildes´ das
unheimliche Ambiente – hier spürt man die Film- und Fotoarbeit der Künstlerin –, sondern kann also auch
als Tor ins Jenseits verstanden werden. Während das Reh vollständig in der ´Todeszone´ liegt, steht die
Künstlerin mit einem Bein innerhalb und mit dem anderen außerhalb der Unterwelt. Es scheint sich um ein
schattenhaftes, körperloses Wesen zu handeln, das sich mit anthropomorphen Zügen hinter der Jägerin
überlebensgroß und bedrohlich aufbäumt und als schwarzes Blut den Kadaver umspielt. Etwas Bedrohliches und Unkontrollierbares aus dem Unterbewusstsein tritt ein in die Welt des Jägers: Die ´Rehgeister´
wie die Künstlerin diese in ihrer Kindheit selbst erlebte Erscheinung benennt, wenn die Jäger von der
eigenen Tat, deren Erinnerung und somit von der eigenen Identität eingeholt und bedrängt werden. Damit
einher geht ein Rollentausch, wenn die Jäger zu den Verfolgten, Heimgesuchten und Gejagten werden:
Haunted Haunters. Sie evoziert einen paradoxen Zustand, wenn sie an einem ´Tatort´ als elegante Täterin wie einst in René Magrittes Gemälde zur ´bedrohten Mörderin´ wird. Schmidt selbst nimmt kostümiert
die Rolle des Jägers ein, praktiziert derart einen Rollentausch, der wie die Transformation und das Ritual
eines der Leitthemen der Künstlerin ist, und der Ambivalenzen birgt, wie überhaupt das ganze Szenario der
Installation.
Die Konstruktion des Raumes offenbart surreale Merkwürdigkeiten. So kippt die Todeszone zwischen
Räumlichkeit, wenn sie sich aufbäumt, und Flächigkeit, da sie im Unterschied zur ´Fellkugel´ im Bildhintergrund, die illusionistischen Raum erzeugt, indem sie ihre dreidimensionale Plastizität durch einen
Schlagschatten demonstriert, beinahe ohne Schatten gehalten ist. Die Fellkugel steht als Symbol für die
Verbindung des Jägers mit dem Tier bei der Jagd und repräsentiert dessen Seele. Im Moment, wenn die
Augen des Tieres nach dem eingetretenen Tod stumpf werden, wenn die Seele sich vom Körper löst, so die
Vorstellung der Künstlerin, bewege sich auch die Fellkugel in Richtung des Himmels.
Während die Überkreuzung der Beine des Tieres und der Jägerin in althergebrachter Manier der Erzeugung einer Tiefenwirkung und damit der Raumkonstruktion dienen, steht die graphisch angelegte Todeszone in einem merkwürdigen Spannungsverhältnis zwischen Flachheit und Räumlichkeit, die in der ´Verflachung´ des inszenierten realen Raumes im Medium der Fotografie gedoppelt wird. Ebenso verdoppelt
findet sich die Fellkugel sowohl als Element der Fotografie im Bildraum, als auch als Objekt im realen
Raum vor der Fotografie. Damit werden beide Räume miteinander verschränkt.
Auch die Augenbinden aus Fell, die nicht nur die Jägerin, sondern auch das verendete Tier tragen, führen wie die von der Jägerin getragenen Handschuhe aus Leder ein eigentümliches Doppelleben. Wenn
die trophäenartigen Lederhandschuhe, die Fellkugel oder die Augenbinde aus Fell als Attribute fungieren,
geht deren Präsenz ein seltsamer Entstehungsprozess der Transformation von der Naturalie zum Artefakt
voraus. Die ´Kleidungsstücke´ evozieren sowohl eine Verbindung als auch eine Trennung zwischen Jäger
und Tier. Die Handschuhe wirken wie eine Schutzhülle („die Hände nicht schmutzig machen“), wenn sie
die Hände und damit symbolisch den ganzen Körper der Künstlerin einhüllen und derart von dem Außen
und damit auch von dem Tier scheiden. Der Körperkontakt mit dem genuin tierischen Kleidungsstück lässt
aber auch eine symbolische Berührung mit der Haut des Tieres entstehen. Die Augenbinden verbinden
die beiden Figuren durch den gemeinsamen ´Look´ und zugleich bilden sie Barrieren, denn sie lenken die
Blicke um, unterbinden besonders den Blick zwischen Jäger und Tier und stören den Blick zum Betrachter.
Der Blick der Jägerin ist von Außen nach Innen umgelenkt und so auf das eigene Seelenleben gerichtet. Ist
das Ausschalten des Sehens ein Symbol für die Blindheit der Akteurin für die Vorgänge oder lediglich ein
artifiziell erzwungener Schutz vor dem, was die Jägerin nicht sehen will? Gerade das nicht-Sehen kann allerdings durch die Verlagerung der Sinne zur schärferen Wahrnehmung, zu gerechteren Handlungen – wie
es die Allegorie der Justitia verkörpert – und zur Einsicht führen, wie uns die griechischen Dramen lehren.
Die Ambivalenzen sind ein Hinweis auf die Auseinandersetzung mit den Erfahrungen der Künstlerin in ihrer
Kindheit. Schmidt ist als Kind in einer Jäger-Familie im Waldviertel in Niederösterreich aufgewachsen und
erfuhr die Widersprüche zwischen ´guten´ und ´schlechten´ Jägern. Es ist die Verhandlung der Ambivalenz
der Jagd zwischen existentieller Notwendigkeit und elitärem Freizeitvergnügen in Form eines Sportes. Die
Jagd ist als Startpunkt der Nahrungskette auch eine Station in einem energetischen Kreislauf und also
energetischer Transformationen (Joseph Beuys - Honigpumpe) – ein Leitthema von Carola Schmidt. Zu
Grabe getragen werden sollen also neben dem getöteten Tier auch die Erinnerungen der Künstlerin.
Würde man in Anlehnung an die Interpretationen der Rehbilder von Franz Marc argumentieren, dass die
Reinheit und die Unschuld der Rehe, auf die Unvollkommenheit der menschlichen Natur hinweise – der Jäger verliert im Akt des Tötens seine Unschuld –, so müsste man von einem raumgreifenden ´Sittengemälde´ sprechen. Bei Haunted Hunters handelt es sich aber um mehr als die Kunst einer Moralistin. Sie weist
ebenso hin, auf die relative Moralität von Handlungen und auf die Widersprüche der Tradierung von – auch
archaischen – Handlungen in modernen Gesellschaften.
Die Installation, die wie die Dokumentation einer Performance wirkt, lässt die Grenzen zwischen Inszenierung und Wirklichkeit, zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit und zwischen Erinnerung und Phantasie verschwimmen.
Text von Michael Rottmann, 2009
INSTALLATION VIEW: GALERIA MAIOR, POLLENCA
SCREAM
VIDEO , 6 min.
MUSICAL SCORE BY Soap & Skin
VIDEOSTILLS / VIDEO TRIPTYCHON: 3 projection screens
CAROLA SCHMIDT - Scream (2009)
Text von Michael Rottmann, 2009
Es ist das ausdrucksstarke Gesicht eines jungen Mädchens, welches den Betrachter der VideoInstallation Scream in den Bann zieht. Auf drei Projektionsflächen führt uns die Künstlerin Carola
Schmidt wie in Zeitlupe das Pulsieren eines jugendlichen Antlitzes vor, dessen mimischer Ausdruck
zwischen gewaltiger Kraft und unschuldiger Sanftheit, zwischen An- und Entspannung und zwischen
Erregung und Erschöpfung oszilliert. Den Gezeiten gleich ereignen sich diese Gefühlsäußerungen
wie Ebbe und Flut als Wallungen in einem Meer von bildgewordenen Emotionen, für welche diese
Videoarbeit als Gefäß dient.
Der Zuschauer nimmt Anteil an dem in überlebensgroßen Bildern präsentierten Veräußerlichungen
der rauschhaften Gefühlzustände des Teenagers als ein menschliches Naturereignis, die immer
wieder in phonischen Eruptionen, in Schreien als eine Form mächtiger energetischer Entladungen
kulminieren: Scream. Allerdings handelt es sich um ´visuelle Schreie´. Dieser Kunstgriff erzeugt ebenso wie die stilistische Verfremdung des Bildmaterials, das in seiner
Erscheinungsweise an die Malerei angelehnt ist, einen Abstraktionsgrad und stellt wohltuende Distanz her. Paradoxerweise werden das sichtbare Phänomen und dessen narratives Potential durch
die poetisierende Präsentation im malerischen Duktus und in einer herabgesetzten Zeitlichkeit zugleich erzeugt und dekonstruiert.
Carola Schmidt transformiert das von ihr angefertigte dokumentarische Videomaterial eines psychologischen Portraits einfühlsam in eine poetisierte Studie. Bei der Porträtierten handelt es sich um
die Figur eines weiblichen Fans der Band Tokio-Hotel in einer Konzertsituation. Ausgangspunkt für
die Arbeit ist also der Typus des Fans als Individuum. Es zeigt sich ein Austausch von monströsen
Energien mit kathartischen Effekten wie es typisch für diese ekstatischen Zustände ist. Selbstredend
werden bekannte Symptome der ´Fankultur´ durch die Arbeit abgerufen: Unerfüllte Sehnsüchte, der
Wunsch Eins zu Sein mit der Menge, das Aufgehen des Selbst im Kollektiv, die positiven Gefühle,
die dem Star als Projektionsfläche entgegengebracht werden und damit verbundene die Funktionslust, als eine Form der Selbsterfahrung durch Selbstanbiederung.
„Scream“ / Video Still / 120 x 120 cm
Dennoch wirkt Scream als Psychogramm zu keiner Zeit voyeuristisch oder gar entlarvend. Im Gegenteil, Empathie nicht Desavouierung könnte ein Credo dieser Arbeit sein.
Schmidts Videoinstallation birgt aber weitere Dimensionen, welche der für die Arbeiten der Künstlerin typischen Auseinandersetzung mit Leitthemen wie dem Ritual, der Transformation und auch dem
Rollentausch geschuldet sind. So lassen beispielsweise die als Triptychon angeordneten Projektionsflächen der Videoinstallation an den dreigegliederten Flügelaltar erinnern und können derart als
Anspielung auf die strengen Rituale der katholischen Kirche verstanden werden. Ein bedeutendes Element in der Videoinstallation Scream ist der Blick. Es ist ein raffiniertes Spiel
von Blickwechseln und den zugehörigen Rollenvertauschungen in das der Betrachter involviert
wird. Schmidt operiert mit diesen Auflösungen, wie auch das verwirrende Rollenspiel in der Arbeit
„We beg you to seduce us!“ zeigt, wenn der Führer als Verführer und die Verführte nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Der oszillierende Blick des Mädchens in Scream fungiert nicht nur
als Indikator für dessen Aufmerksamkeit, wenn er mal blitzend auf das Außen – und damit auf den
Star – und mal stumpf nach innen gerichtet – auf das Selbst – ist. Dieser fesselnde Wechsel des
Blickes der Porträtierten zwischen Befremden und Vertrautheit ist umgeleitet von dem Star auf den
Betrachter. Im Blickwechsel zwischen dem jugendlichen Fan und dem Star auf der Bühne nimmt
der Beobachter nun die Rolle des Stars ein, wenn er die Blicke der Protagonistin empfängt und sich,
nebenbei bemerkt, so auch seiner Betrachter-Situation bewusst wird. Es ist ein frappierender Rollentausch der von statten geht: Denn nicht nur der Beobachter wird zum temporären Star, sondern
auch der jugendliche Fan avanciert zur Filmgröße, nämlich der der Videoinstallation Scream, in der
Kunst von Carola Schmidt. Schließlich wird auch die Künstlerin selbst zum Star. Für die Aufnahmen
des Rohmaterials nimmt sie die Perspektive des Stars mit Blick auf sein Publikum ein. Mit der Arbeit
Scream überführt Schmidt die Vorgänge innerhalb der Popkunst in die Galerie und sie stellt damit
gerade diese Grenzziehungen zwischen den Systemen zur Disposition.
aSo wundert es nicht, dass Schmidt auch in die andere Richtung keine Grenzen scheut, den Kreis
schließt und ihre Kunst auf die Konzertbühne bringt.
CAROLA SCHMIDT - SCREAM (2009) /
Text by Carly Fisher
The face of a girl caught in the act of watching. We watch her, transfixed, as she is transfixed
by what she is watching. The girl is a face in the crowd. By chance she has been found and she
transforms into someone. She is watching someone on a stage that we will never see. We can only
see them through her face. In this extreme act of voyeurism we are privy to her every vulnerability.
She explodes, screaming, hysterical before withdrawing into self-conscious reflection. Constantly
slipping, masked and unmasked, the face as facade and window is exposed. She mimics the show,
re-positioning what is staged and backstage.
In Scream Schmidt shifts focus between multiple viewing points of the act of watching at a rock
concert. Arriving with the intention to film the band on stage, she turns to focus on the audience,
zooming in on a fan’s face. A triangle is created in which the corners are continually rotating. Near
the stage and behind the camera, Schmidt has the viewpoint of the band, watching the crowd. Her
viewpoint becomes that of the rockstar. She watches the girl in the crowd. This is the only face
we see. The girl, blown-up, becomes our star. She watches the star she has come here for. In her
film, Schmidt reflects on the seduction of watching in a contemporary context, where watcher and
watched becomes one and the same. Pixelated like a painting, the girl in the picture reveals in her
heightened hysterical state that the focus is simply a matter of where we stand.
„Scream“ - Arbeitsskizze / „scream“ - working sketch
DISPLACED: AUTO.PIL.VOL.X (2007)
VIDEO (12 min.) / AKTION / C-PRINTS
mit Tine Tillmann / with Tine Tillmann
C-Print /120 x 160 cm
A swarm of bees opens DISPLACED:Auto.Pil.Vol.01 (2008), paving the way for a strange disaster in a quiet town where a group of firefighters helplessly start interacting in front of an oversized
ladder like dancers transfixed in an other-worldly ritual.
INSTALLATION View / RÖDLES / GERMANY
DISPLACED: Auto.Pil.Vol.X (2007)
Im September 2006 schickten wir im Süden Deutschlands eine Biene auf die Reise zu einem Flug
über die Region. Bienen werden gerne als Mikrokosmos der Gesellschaft gesehen.
Nachdem sie ihren Bienenstamm verlassen hat, sieht sie verschiedenste Dinge während ihrem
Flug, bis sie von oben einen roten Acker mit einer überdimensionalen Leiter entdeckt, auf welcher
eine Feuerwehreinheit ihre Mission vollbringt. Das Setting liegt vor ihr wie eine aus der Proportion
geratene Zeichnung. Die Feuerwehrmänner sind verschwindend klein im Gegensatz zur Leiter.
Explosionen, Rauch, Aktion um Nichts, denn die Katastrophe ist unsichtbar.
Die Bewegungen der Feuerwehrleute ergeben ein absurdes Ballett. Wie auch die Arbeiterbienen
ohne Königin, wirken auch die Helfer hilflos. Am Ende fliegt die Biene nach Hause.
Filmstills
DISPLACED: Auto.Pil.Vol. X (2007)
Bees can be seen as a microcosm of society. Unsure of the bigger picture, each bee busily performs it‘s ritual
in sync with those around it. The swarm hypnotises us. When something upsets the rhythm, the swarm frantically disperse and re-position themselves like dancers. In DISPLACED:Auto.Pil.Vol.01, the swarming of the
bees becomes the swarming of a helicopter moving hapzardly over a landscape where some kind of disaster
has upset the rhythm in a quiet town. Continually shifting, the perspective from above makes it difficult to
discern what exactly is amiss. Where there is smoke, there is usually fire. But it appears that the fire brigade
below is clouded not only by smoke but also by the reasons why they are there. They appear to be waiting
on a stage for their lines, fully-dressed. The helpless figures start moving as if they are dancing, desperately.
Explosions, smoke and action about nothing, because the catastrophe is invisible.
In DISPLACED:Auto.Pil.Vol.01, Schmidt suspends sense not only from those viewing the film but from those
that appear in it. Everything is there, but it is all slightly out of reach. A giant ladder on the ground leads our
eye into the action, acting as an aid to help us and the figures reach the disaster. Appearing like a drawing just
outside the commotion, as if on standby, the ladder becomes a symbol of the helplessness of the situation. As
the camera shifts, masking and unmasking the scene, it appears that the disaster itself is simply a prop. Like
worker bees without a queen, the helpers become helpless. Once again, we are hypnotised by the absurde
ballet and have forgotten what we were here for.
Text by Carly Fisher
Lesung : Lauschangriff
AKTION
Galerie König, Wien 2003 / mit Christine Tillmann
Statt einer geplanten Lesung aus unserem Buch “HEAPS” entschieden wir uns aus aktuellem politischen Anlass für eine Umkehrung derer zum Lauschangriff auf die Ausstellungsbesucher.
Ein Spion belauschte die Kommentare der Betrachtenden zu den Arbeiten während der Vernissage und überbrachte einem im Ausstellungsbereich sitzenden Protokollanten die Satzfetzen.
Als Spion wurde ein 9-jähriges Kind gewählt, das dementsprechend unvoreingenommen war.
Der Protokollant schrieb die Sätze direkt mit der Schreibmaschine auf die Abdruckblätter des
Ausstellungsflyers, und bereitete kleine mundgerechte Röllchen vor.
Die Kommentare wurden den Ausstellungsbesuchern beim Buffet auf einem Silbertablett als kleine
mundgerechte Häppchen gereicht.
Die Performance wurde als Reaktion auf eine Zensur abgebrochen.
Das Tablett wurde als abschließende Geste mit dem “Verkauft” - Punkt versehen.
READING SESSION : BUGGING OPERATION
LIFE-HAPPENING
Galerie König, Wien 2003 / with Christine Tillmann
Instead of doing the planned reading session from our book HEAPS, we decided, as a reaction to
a current political incident in austria, to turn the reading into a bugging operation against the visitors of the exhibition.
A spy eavesdroped the exhibition visitors comments about the works during the opening, and delivered the fragments of sentences to a logging person sitting in the exhibition area.
As spy, we choose a nine year old girl, who was correspondingly impartial.
The log-lady tipped the sentences directly on the backside of the exhibition flyer with a typing machine, and prepared small, bite-sized rolls.
These comments were handed out to the exhibition visitors at the buffet on a silver platter as small,
bite-sized bits.
The performance was cancelled in reaction on a censorship.
The silver-platter was finally labeled with the „SOLD“-sticker as a final gesture.
MIA. - „MEIN FREUND“ (2008)
EXPERIMENTAL MUSIC VIDEO & TRANSFORMATIONAL PERFORMANCE
with Mieze / MIA. & Nikolai Kinski / Animation by Claudia Rohrmoser
„MEIN FREUND“ (2008)
Wir tanzen, um Regen herbeizubeschwören. Wir tanzen, um zu verführen. Wir tanzen, um uns zu
verlieren. Wir tanzen, um uns zu transformieren. Manchmal drehen wir uns so schnell, dass wir
uns in jemand anderen verwandeln. Wie unsere Position auf der Tanzfläche ist, ist immer davon
abhängig, wer uns gerade beobachtet. Und mit wem wir tanzen ist immer davon abhängig, wo wir
uns befinden. Und wenn man vergisst, zu schauen, könnte es geschehen, dass man, wenn man die
Augen öffnet, realisiert, dass man gerade mit sich selbst tanzt.
„Mein Freund“ wurde als Video-Clip für die Band Mia. produziert. Zwischen einem minimalistischen
Set mit 2 Tänzern und einer kontinuierlich wechselnden Kulisse hin und hergleitend, spielt der Clip
mit der Bühnenrealität der Band. Ein Mann und eine Frau beginnen zu tanzen. Den Tanz verfolgend,
werden wir verführt und von PoP-Visuals und grellen Kostümen abgelenkt. Während des Tanzes
beginnen die Identitäten der Tänzer, sich zu verändern. Shilouetten brechen von den Figuren weg,
und die Schatten selbst beginnen hinter den Kulissen zu tanzen. Im Gegenzug dazu tanzen die
Tänzer mit den Schatten, mit sich selbst, und mit ihren Doppelgängern. Sie drehen sich schneller
und schneller und beginnen, uns zu hypnotisieren. Als sie wieder langsamer werden, haben die
Tänzer sich verändert. Die Frau tanzt noch immer mit ihrem Partner. Aber sein Gesicht hat sich
verändert. Es ist nun ihr eigenes Gesicht, das ihr entgegenblickt. Sie tanzte mit sich selbst.
Unsere Wahrnehmung von getrennten Identitäten verwirrend, spielt „Mein Freund“ damit, sich sowohl beim Performen auf der Bühne, beim Tanzen in der Menge und auch beim Betrachten selbst
zu verlieren.
„MEIN FREUND“ (2008)
We dance to bring rain. We dance to seduce. We dance to lose ourselves. We dance to transform.
Sometimes we spin so fast that we turn into someone else. Where we are standing on the dancefloor is always a matter of who is looking. Who we are dancing with is always a matter of where we
are. If we forget to look, we could find that when we open our eyes we have just been dancing with
ourselves.
In „Mein Freund“, Schmidt produced a video clip for the pop group MIA. Sliding between a minimal
set with 2 characters and a continually changing backdrop, the clip plays on the band‘s on-stage reality. A man and woman start dancing. Watching the dancing, we are seduced and distracted by pop
visuals and bright costumes. While dancing, the character‘s identities start to shift. Silhouettes break
away from the dancers and start dancing by themselves behind the screen. In turn, the dancers
dance with the silhouettes, eachother and doubles of themselves. They turn, spinning faster and
hypnotising us. When they slow down, the dancers have swapped. The woman is still dancing with
her partner. But his face has changed. It is her face looking back. She has been dancing with herself.
Confusing our sense of separate identities, Mein Freund is a playful take on losing ourselves both
in performing on stage and dancing in the crowd.
FILMSTILLS:
THE LAST TRICK (2005)
kurzfilm & video installation - 5 min. - stv media 2005
short film & video installation - 5 min. - stv media 2005
Ein Versuch, die unsichtbaren Mechanismen des Filmes sichtbar zu machen.
Die Realität des Hauptdarstellers entpuppt sich als eine Spiegelung.
Er wird über die Grenze seiner Wirklichkeit in die des Raumes hinter dem Spiegel (des filmischen Raumes) katapultiert.
Seine Rolle in dieser fiktiven Welt verselbstständigt sich (indem sich sein Spiegelbild verselbstständigt).
Seine Rolle verselbstständigt sich und beginnt nicht nur unseren Hauptdarsteller zu ärgern, sondern auch uns, die Betrachter, die er durch einen Blick in die Kamera entdeckt.
Ebenfalls hat er das Drehbuch zum Film „in der Hand“.
Unsere Hauptfigur hat jedoch keinen Zugang mehr zu der Welt dahinter und verliert die Kontrolle, woraufhin die Geschichte ihr tragisches Ende nimmt.
So versucht er, die Scheibe einzuschiessen, ohne zu merken, dass er dabei selbst zum Getroffenen wird.
Durch die Spiegelung des Pistolenlaufes, der damit auch auf die Kameralinse zielt, wird aber
auch die Kameralinse getroffen, und das Bild wird zerstört.
Der Betrachter merkt erst im Nachhinein, dass er ebenfalls gerade getroffen wurde.
Flyer_gA_166 06
22.03.2006
14:20 Uhr
Seite 1
alte
schmiede
artothek-galerie
wien
carola schmidt
»the last trick !«
26. 4.–24. 5. 2006
www.artothek-galerie.at
Ausstellungsflyer, Artothek Galerie, Wien
Raum 1 + Hauptdarsteller existieren plötzlich nur noch als Spiegelung.
Spiegelbild des Hauptdarstellers verselbstständigt sich.
Beim Versuch, die Scheibe zu durchschiessen wird sie wieder zum Spiegel, und die Spiegelung des
Hauptarstellers zielt in die Kameralinse.
THE LAST TRICK (2005)
A try to make the invisible mechanism behind the medium film visible. The reality of our leading
actor turns out to be a reflexion. He becomes catapulted above the boarders of his reality into
the world existing behind the surface of the mirror. (The cinematic room / space).
His role (represented as the mirror image) hives off and starts teasing both the character and us,
the audience, which he discoveres by looking into the camera lens.
Our main charakter looses control over the world behind the mirror and the story turns to a tragic
end.
The gun which is supposed to destroy the world behind reality is not only striking our charakters
gaze, but also us, the spectators, who only realise only afterwards that we have just been hit, as
well as the camera- lens, which causes the end to end.
Ausstellungsansicht, Stiftung Starke, Berlin
Ausstellungsansicht, Artothek Galerie, Wien
REFLEXIONEN ÜBER DAS BETRACHTEN (2002)
INTERAKTIVE SPIEGELINSTALLATION
mit Magda Tothova
Siebdruck auf Spiegelfläche
3-teilig, 70x90 cm
Der Betrachter erwartet ein Bild zu sehen und wird plötzlich ein vom Bild Betrachteter.
Das eigene Betrachtungsverhalten wird durch die Spiegelung der eigenen „Betrachterpose“ vor
Augen geführt und durchbrochen.
Statt des erwarteten Kunstwerkes sieht man also sich selbst. Das Bild betrachtet den Betrachter.
Die zweite Spiegelfläche ist mit einem Text bedruckt, der durchwegs ironisch, festgelegte Regeln
zur Betrachtung von Kunstwerken beinhaltet.
Der letzte Satz fordert den Betrachter auf, nun mit dem Betrachten zu beginnen.
Da der Ausstellungsbesucher nun aber statt des gewohnten Kunstwerkes sich selbst in der Spiegelfläche sieht, um die Punkte zu überprüfen, wird ihm das eigene Betrachtungsverhalten vor Augen
geführt und durchbrochen.
Siebdruck auf Spiegelfläche / screen-printing on mirror surface
REFLEXIONS ON SPECTATING (2002)
INTERACTIVE MIRROR - INSTALLATION
collaboration with Magda Tothova
screen printing on mirror
3 parts, 70x90 cm
The spectator is expecting to take a look at a picture and ends up being looked at by the picture.
His spectating behaviour is exhibited to himself through his mirrored reflexion.
Instead of being able to observe the piece of art, the picture is observing the observer.
The second mirror surface is printed on with a text which contains playful and ironically rules about
the spectating of artwork. The last sentence is asking the spectator to start contemplation now.
As he sees himself in the mirror, he gets the chance to carefully examine and practise the mentioned points, to improve his spectating behaviour.
Spiegel Nr.2 (70x90cm) / Klebebuchstaben auf Spiegelfläche
Ausstellungsansicht / Haus am Lützowplatz, Berlin
BÜHNENVIDEOS / MIA. WILKOMMEN IM CLUB tour (2009)
GESTALTUNG UND KONZEPTION VON 13 INTERAKTIVEN BÜHNENVIDEOS
CONCEPTION AND REALISATION OF 13 INTERACTIVE STAGE- VIDEOS
Rock am Ring 2009. Videoleinwand (Liveübertragung der interaktiven Bühnenvideos)
Videostills: „Halt still“ - eine digitale Auflösung in der Drehbewegung, Bühnenvideo, 5 min.
Videostills: „Halt still“ - a digital dissolution in the spinning movement, stage video, 5 min.
Mia. Wilkommen im Club Tour 2008
interactive stage video / „Kapitän“
stage video / „Halt still“
stage video / „Mausen“
interactive stage video / „Sonne“
interactive stage video / „Sonne“
interactive stage video / „Zirkus“
interactive stage video / „SOS“
stage video / „DU“
„VERFOLGER“ - BÜHNENVIDEO
Fernsehscreens, Computerbildschirme, Videomonitore. In einem zeitgenössischen Kontext reisen wir über Leinwände. Unsere Wirklichkeiten sind Reality-TV Shows. Sogar bei Rockkonzerten
verfolgen wir das Bühnengeschehen auf den Liveübertragungs-Leinwänden neben der Bühne mit.
Manchmal verschwimmt dabei das, was sich ausserhalb dieser Leinwände befindet.
Die Leinwand zeigt ein Konzentrat der Realität und verführt uns.
Sie erlaubt uns, hinter die Kulisse zu blicken.
Bei „Verfolger“ benutzte Carola Schmidt die Liveübertragungs-Leinwand bei einem Mia. Konzert
dazu, mit der Vorstellung des Publikums zum Thema digitale Wirklichkeit zu spielen. Als die Sängerin die Bühne verlässt und ins Backstage läuft, wird sie von der Kamera verfolgt. Sobald sie aus
unserem Sichtfeld verschwindet, taucht sie auf den Übertragungsleinwänden wieder auf. Wie ein
Schwarm von V.I.P´s werden die Zuseher mit ins Backstage genommen. Sie beobachten die Sängerin wie durch ein gigantisches Guckloch, beim Davonrennen und beim Kostümwechsel...- und
wieder beginnt sie zu laufen. Der Rest der Band spielt auf der Bühne weiter. Die Spannung steigert sich, die Sängerin läuft und läuft auf der Leinwand... verlässt das Gebäude... läuft in und aus
einen Proberaum, in ein Flugzeug, verlässt das Flugzeug, läuft über einen roten Teppich... und
plötzlich entschlüpft uns die Ehre, die uns eben noch zuteil wurde, und wir können nur noch über
uns selbst lachen. Wir wurden von unserer eigenen Verführtheit durch die Leinwand übers Ohr
gehauen. Indem die Grenzen zwischen der Bühne und unserer Position im Publikum verwischt
werden, wirbelt „Verfolger“ alles auf den Kopf, um uns schlussendlich aber wieder dahin zurückzuführen, wo wir eigentlich die ganze Zeit stehen.
Text aus dem Englischen von Carly Fisher
„VERFOLGER“ - STAGE VIDEO
TV screens, computer screens, video screens. In a contemporary context, we make our journeys
through screens. Our realities are reality TV. Even at rock concerts, we watch the screens beside
the action on stage. Sometimes what is outside the screen becomes out of focus. The screen refocuses and seduces our reality. The screen allows us to see behind the scenes.
In Verfolger, Schmidt used the live transfer screens on stage at a MIA concert to play with the
audience‘s idea of screen reality. As the singer leaves the stage to go backstage, she is followed
by a camera. As she disappears from view, she re-appears on the screens. Like a swarm of VIPs,
the audience is taken behind the scenes. Seduced by the screens, they watch her through a giant
peep-hole running and changing costumes. She starts running again, anticipating re-appearing.
The band continues to play. The tension winds. On screen she is till running. Out of the building. In
and out of a rehearsing room. In and out of a plane. Suddenly our priviledge starts to slip and falls
on the floor laughing at itself. We have been sentenced by our own seduction to the screen. In
blurring the boundaries between the stage and where we stand, Verfolger turns everything on its
head only to bring us back to where we were standing the whole time.
- Text by Carly Fisher
Filmstills: „Verfolger“
IMPRESSIONEN ZU WEITEREN ARBEITEN :
IMPRESSIONS OF MORE SELECTED WORK :
„catch me if you can“ / Video / HAU (Hebbel am Ufer) Berlin, 2005
Jan Fosse / „Winter“ -Theaterproduktion / Videoprojektion auf der Bühne, Berlin 2004
„(...)- A distraction in several poses“ / Video, 12min., SOPHIENSAELE Berlin 2006
„Tanz mit mir“ / Videoinstallation / Ungarn 2003
„Etüde, for broken wings“ / Video / Vienna 2003
„fugitive leaves“-Animation
Träntropfskulptur / living Installation / Berlin 2004
„hamster wheel / watch / wheel of fortune“ / living Installation / working scetch /
„Tillmann unter sich“ / analoge Fotomontage (90 x 220 cm) / 2002
„2 Räume“ / analoge Fotomontage, coloriert (80 x 200 cm) / 2004
„o.T.“ / living Installation / C-Print / Berlin 2008
Performance,TPS Berlin,2005
tangowerk (2011)
dvd / Film / 40 min. - interactive music based Project - www.tangowerk.com
released by r.o.t / universal music
feat. NHOAH, ADRIANA VARELA, LOUIE AUSTEN, MIEZE / MIA. , BERLIN COMEDIan harmonists
and many more
CAROLA SCHMIDT
geboren in horn / österreich
born in horn / austria
lebt in berlin & wien
lives in Berlin & Vienna
2002-2007 Masterstudent Prof. REBECCA HORN / Multimedia and Performance / UDK Berlin
2007
founding of „ UnidentifiedFlyingVideo “- Production of experimental films & photography
2001-2005 University of applied Arts, Vienna / Prof. GABRIELE ROTHEMANN / Department of Photography
exhibitions / projects (selection)
2011
2010
2009
- Script development grant for feature Film Project TANGOWERK from the MINISTRY OF ARTS& CULTURE Austria (in progress)
- cooperation GALERIA HILARIO GALGUERA / MEXICAN EMBASSY,Berlin:
„La rosa Negra“ / Group exhibition in
-MK GALLERY, Berlin: „The beauty in seduction“
- photos / videos / visual concept for TANGOWERK / WWW.TANGOWERK.COM,
release of several music videos
- release of a DVD with my films / videos as part ot the „Tangowerk“ CD / DVD
released by R.O.T / Universal (feat. NHOAH, Adriana Varela, Mieze Katz, Louie Austen,
Berlin Comedian Harmonists, etc)
- MINISTRY OF ART & CULTURE, AUSTRIA: Grant „Start-Stipendium für Filmkunst“
- TAPE MODERN: curating “I am completely operational“
- VILLA ELISABETH, Berlin: “Everybody learns from disaster“
- WDR channel / Westdeutscher Rundfunk: Broadcast on TV of „The last trick“ (Look at Beethoven)
- „Urbi et Orbi“- PAÇO DAS ARTES / MIS (Museu da Imagem e do Som), São Paulo, Brazil (Filmscreenings)
- Tape modern No. 12 -TAPE- Berlin, curated by Amir Fattal & Erik Niedling
- MOSTRAVIDEO ITAÚ CULTURAL , Vitoria & Belo Horizonte, Brazil:
"Berlin: Transitions and Transformations".
- BEETHOVEN FESTIVAL / Bonn: film prize for "The last trick!"
- MIA. „ WILKOMMEN IM CLUB“ -Tour: Stage visuals
- KÜNSTLERHAUSKINO Wien: Gegenwelten Filmfestival
2008
2007
2006
2005
- DIAGONALE / Austria / Festival des österreichischen Films
(Award for best newcomerfilm 2007/2008 - „We beg you to seduce us!“
- GALERIA MAIOR, Pollenca: „Rites of Passage“, curated by Rebecca Horn
- HEILIGENKREUZERHOF, Wien: "luring into!" , curated by Gabriele Rothemann
- MTV: Mia.- "Mausen (MTV Version)"
-.BHC Berlin Alexanderplatz
- PERGAMONMUSEUM, Berlin: "Babylon-Mythos und Wahrheit"
- HOLDUDVAR GALERIA, Budapest / LADA Project (solo): „We beg you to seduce us!“ /
„Kérünk téged, csábíts el minket!“
- Participation in "KÜNSTLERTREFFEN IN BERLIN", Ricardo von Brasch, Prestel Verlag 2008
- MIA. „Mein Freund“ // Experimental Film, released on Mia. Mein Freund Maxi CD // feat. Mia.& Nikolai Kinski
-.BHC / "BHC Kollektiv Shows 1+2" / (Centrum Hungaricum Berlin Alexanderplatz)
- RAM GALLERY, Rotterdam / LADA Project : "guess who is coming", with Lada project
- HAUS AM LÜTZOWPLATZ, Berlin (solo)/ "Wir bitten dich, verführe uns!" feat. Nhoah Flug / Tine Tillmann
- KUNSTHALLE WIEN , die ANGEWANDTE / permanently featured at Ursula Blickle Videoarchiv,
nominated for Ursula Blickle Videoaward
- SCHLOß SACROW, Berlin / "chateau ivre", curated by Rebecca Horn
- FILMFORUM GMÜND / NÖ - Stadtkino Prinz / screening/live performance with pfefferkornuntertonvanilli
- GALERIE WEISSENSEER FREITAG, Berlin / Filmscreening
- INFERNOESQUE, Berlin / "infernesque grande"
- DFFB- deutsche Film- und Fernsehakademie, Berlin / "Ungewöhnliche Begegnung"- UDK, Berlin / Meisterschülerausstellung (Meisterschülerin von rebecca horn)
- 29025 EVENINGSIDE DR., Los Angeles CA / ex.serials no.2 (catalogue)
- UDK, Berlin: Performance night, class of Rebecca Horn.
- ARTOTHEK GALERIE Wien: "the last trick" (Solo)
- GALERIE KAISERSTR., Wien : "franz jagt urselbein"
- KUNSTHAUS, Meiningen: "sexophil"
- STIFTUNG STARKE Berlin: "Tiger im Löwenpalais"
- Rodles Tage, Rödles, Germany: "too lazy for the revolution!" (mit T. Tillmann)
- Zinnober @ BERLINALE @ HAU, Berlin: "Eine nacht Zinnober" / mit Sally Busse + Ina Viola Blasius
- SOPHIENSAELE, Berlin: "100 Jahre Sophiensaele" / "(...)-Eine Zerstäubung in mehreren Posen"
- TPS, Berlin: "Schubert und die vertikale Schusslinie" / inszenierte Musikperformance
- HAUS AM LÜTZOWPLATZ, Berlin: "Haus im Körper" (Katalog)
- Hiroshima, Japan: "mendanart"
- Klangkunstbühne, Berlin: "Eigenart" (Ruedi Häusermann)
- MAK - MUSEUM OF APPLIED ARTS, Vienna: "the essence"
- "the last trick": Kurzfilmproduktion durch STV media (Buch+Regie)
- Institut für Philosophie, DIE ANGEWANDTE, Wien: "Magie, Zauberei und Illusion"
- CULTURNI CENTAR Belgrad: "beograd film festival" / Filmprogramm
- KUNSTWOCHE GRAFENSCHLAG / Ö: "Wenn Elemente walten", Videoprojektionen zu einer Lesung von
pfefferkornuntertonvanili
- KUNSTAKADEMIE MÜNSTER / Filmprogramm (Katalog)
2004
2003
2002
- Internat. Forum der Kunst u. Kultur, Politik u. Wissenschaft, Berlin: "cross the river"
- alte Bibliothek der UDK Berlin: "fliehende Bücher" /"fliehende Leerstellen"
- STIFTUNG STARKE Berlin: "Mitternacht-Tage im Löwenpalais"
- HEINZ MINKI GARTEN Berlin: "kurzfilm,der"
- HEILIGENKREUZERHOF Wien: "rien ne va plus"
- TURBOPLEX, Berlin: "O tender sailorman"
- TPS Berlin: "4 Zeiten des Jahres", Theaterproduktion (Regie Harald Clemen)
- GALERIE KÖNIG, Vienna: "48h"
- "HEAPS"/ Buch mit T.Tillmann
- KÜNSTLERHAUS, Wien: "the essence" (Katalog)
- CHINATOURNEE (Violine) mit dem WTV / Huw Rhys James
- HEILIGENKREUZERHOF Wien: "Klasse Erich Lessing"
GRANTS
2011 - MINISTRY OF ART & CULTURE, Austria: Script development / feature Film Project TANGOWERK
2010 - MINISTRY OF ART & CULTURE, Austria: Grant „Start-Stipendium für Filmkunst“
2009 - BEETHOVENFEST BONN: Film Grant for "The last trick!"
2008 - DIAGONALE Award Best Austrian Newcomer film: "Wir bitten dich, verführe uns!"
2008 - Sophie und Emanuel FOHN Grant
2007 - Master Student Grant by REBECCA HORN / UDK Berlin
2006 - Stipendium KLANGKUNSTBÜHNE bei Juri Vasiljev
2006 - Ankäufe durch die Kulturabteilung MA7 der Stadt Wien
2006 -Stipendium Klangkunstbühne bei Ruedi Häusermann
2004 - „Stipendium für wissenschaftliches Arbeiten im Ausland“, University of aplied Arts, Vienna
2005 - StadtLandHaus / Arbeitsstipendium mit Tine Tillmann
C
w w w. ca ro l a s c h m i d t. c om
+49 176 26490955
+43 650 4251932
[email protected]

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