Die völlig neue Firma IMS-Gear
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Die völlig neue Firma IMS-Gear
DONAUESCHINGEN www.suedkurier.de/donaueschingen DONNE R S TAG , 12 . J U NI 2008 HEUTE GESIC H T DE S TAGE S Maria Pöllmann-Bürgi Erstmals beteiligt sich Löffingen am kommenden Samstag, 14. Juni, am Weltstricktag und dem damit verbundenen öffentlichen Stricken für Frühchen. Organisiert wird die Aktion von Maria Pöllmann-Bürgi. Seite 37 ZAHL D E S TAGE S 0,88 Klingt nach wenig, wird aber teuer: Um zunächst netto 0,88 Cent pro Kilowattstunde steigt zum 1. Oktober der Gaspreis in Donaueschingen und Bräunlingen. Seite 33 ZIEL D E S TAGE S Deutsche Meisterschaft Die Skatspieler vom Club „Donauquelle“ haben viel vor. Sie wollen sich bei den Landesmeisterschaften in Radolfzell für die Deutsche Meisterschaft qualifizieren. Seite 25 ZU GUTER LETZT Grulers Crash-Kurs gegen Bürokratie D ie Siedlergemeinschaft, ausgebremst in ihrem ehrenamtlichen Gärtner-Patenschaft für den Pferdekreisel durch die Auflage, für solch riskante Einsätze am Straßenrand einen Sicherheitskursus absolvieren zu müssen – diese Bürokratie-Posse haben wir vor Tagen an dieser Stelle erzählt. Und damit nicht nur Kopfschütteln in der Bürgerschaft ausgelöst, sondern auch einen Rettungseinsatz. Der langjährige Donaueschinger Polizeichef und Vorsitzende der Verkehrswacht, Franz Gruler, schloss dem Thema die sarkastische Frage an, wann dann wohl auch die Mitwirkenden bei der Aktion Saubere Landschaft nur noch kurs-geschult antreten dürfen in Zeiten, in der ja auch schon der private Holzsammler nur noch mit Motorsägen-Führerschein in den Wald darf. Und bot pragmatische Abhilfe: Wenn die Siedler schon einen Lehrgang bräuchten für den Gärtnerjob im Kreisverkehr, dann würde er ihn als Ex-Polizeichef und Verkehrsamts-Vorsitzender übernehmen. Ehrenamtlich, versteht sich! Aber eben freilich wieder ohne Sicherheitskurs, der ihn zum Durchführen von Sicherheitskursen berechtigt . . . WOLFGANG LOSERT Aus dem Ganzen werden viele eigenverantwortliche Zellen – Umsatz steigt, USA lahmt Die völlig neue Firma IMS-Gear Unbemerkt von der Außenwelt, hat Donaueschingens größter Arbeitgeber eine komplette Wandlung im Inneren vollzogen. IMS-Gear hat das traditionelle System der spezialisierten Betriebsabteilungen abschafft und durch viele kleine „Firmen in der Firma“ als selbstverantwortliche Betriebseinheiten ersetzt. Alle Abläufe sind neu zugeschnitten, keine Maschine blieb am alten Standort. VO N K L AU S DA NG E L Donaueschingen – Vom Ingenieur bis zum Maschinenarbeiter sitzen alle Mitglieder der neuen „Business Units“ (Geschäftseinheiten) jetzt auf engem Raum jeweils beisammen in den Fabrikhallen. Von der Materialwirtschaft bis zum fertigen Produkt sind die Teams eigenverantwortlich zuständig für funktionierende Abläufe, für Qualität und Kosteneffizienz. Gibt es Reklamationen, müssen die „Macher“ persönlich beim Kunden dafür gerade stehen. Jeder macht nun im Prinzip alles; wer bisher nur Metallteile fräste, dreht und schleift jetzt auch Metall sowie Kunststoff und montiert Baugruppen. Eifrig dazu lernen ist das große Thema für alle. Das neue System gilt für alle IMS-Gear-Standorte, in Donaueschingen und Eisenbach ebenso wie im Ausland. Auch das Entlohnungssystem ist völlig neu geregelt. Ein Grundbetrag, angelehnt an den Tarifvertrag, schafft je nach Arbeitsspektrum die Einkommensbasis, ein Erfolgsbonussystem kommt oben drauf. Die „Totaloperation“ lief zwei Jahre lang neben dem regulären Produktionsbetrieb her ab, forderte allen Mitarbeitern einiges ab. Das Konzept dafür wurde im eigenen Hause entwickelt, Beispiele in vergleichbaren Unternehmen seien nicht bekannt, so die Geschäftsführer. Effizienzsteigerung und mehr internationale Konkurrenzfähigkeit seien die Ziele. IMS-Gear wolle künftig so wirtschaftlich arbeiten, dass es auch mit Produzenten in China preislich mithalten könne. Hohe Produktqualität sei nun mit weniger Facharbeiter-Knowhow in den Produktionsprozessen erreichbar und prinzipiell an jeden Standort kopierbar. Das jetzt logistisch abgeschlossene Experiment scheint zu funktionieren. Probleme seien ausgeblieben, Unzufriedenheiten in der Belegschaft verschwindend gering. Umsatzkurve klettert weiter In einem Gespräch zu Geschäftsentwicklung und Unternehmenszielen sagten die Firmenkapitäne Norbert Willmann und Clemens Rosenstiel gestern eine Fortsetzung des UmsatzAufwärtstrends seit Jahren vorher. 1996 schrieb der international agie- Komplett umgebaut haben Clemens Rosenstiel und Norbert Willmann (v.r.) die Betriebsabläufe beim größten Arbeitgeber von Donaueschingen und Eisenbach. Noch produktiver und weltmarktfähiger will IMS-Gear künftig auftreten. Am Wochenende stellt sich das grundlegend erneuerte Werk Eisenbach (Bild) der Öffentlichkeit vor. BILD: DANGEL rende Hersteller von Kleingetrieben noch 60 Millionen Euro Umsatz, für 2007 bilanziert er einen konsolidierten Umsatz von 154 Millionen (plus 4,4 Prozent), im laufenden Jahr sollen 164 Millionen daraus werden. Und das trotz aktuell schwieriger außereuropäischer Geschäfte. In Deutschland und Europa notierten die Geschäftsführer ein „sehr gutes Ergebnis“, in Übersee jedoch seien die Geschäfte schwierig. Rohölpreise, und schrumpfende Automobilnachfrage würden allerdings auch in Europa ab 2009 zu Konjunkturabkühlung, extremem Kostenanstieg und Druck auf die Produktivität führen. IMS-Gear beliefert die wichtigen Automobilzulieferer (85 Prozent des Gesamtumsatzes) mit Kleingetrieben und ist somit stark von der Automobil-Konjunktur abhängig. Zwiespältig ist die Freude der Kapitalhalter am Unternehmen, das noch zu 61 Prozent in Familienbesitz ist: 2007 sei die Umsatzrendite in Deutschland „sehr positiv“ ausgefallen, in Übersee jedoch „nicht zufriedenstellend.“ Vor drei, vier Jahren schien die Lust auf einen neuen Produktionsstandort in China noch übermächtig, doch dann entschied sich das Unternehmen vor zwei Jahren doch zunächst für Mexiko und gegen den Asien-Einstieg. „Inzwischen sind wir froh darüber“, räumten die Chefs gestern ein. Die Erfahrungen mit Mexiko hätten gezeigt, dass die Erzeugung von Qualitätsware, wie sie der Markt von IMSGear fordere, „im Billiglohnland nicht weniger kostet als in der USA“. Viele Kunden hätten Versucht, IMS-Gear nach China zu ziehen, doch von viel versprechenden Auftragsverheißungen sei nicht viel übrig geblieben. Die neue Strategie: „Wir können es uns gar nicht leisten, nicht nach China zu gehen – die Frage ist aber die des richtigen Zeitpunkts.“ Der sei erst erreicht, wenn genügend viele Kundenaufträge für China verbindlich im Sack seien, um eine Startinvestition von acht bis zehn Millionen Euro abzusichern. Weniger Heim-Investitionen Seit Jahren fiel das Unternehmen in Donaueschingen und Eisenbach immer wieder mit markanten Expansionen und Neubauten auf. Das wird jetzt weniger. Weiterhin sollen jährlich etwa zehn Prozent des Umsatzes reinvestiert werden, der Schwerpunkt liege in der kommenden Zeit jedoch eher im Ausland, war zu erfahren. Das jüngste große „Heimprojekt“ stellt IMS-Gear am kommenden Wochenende in Eisenbach vor. Der Gründungs- und heutige Produktionsstandort wurde für 3,5 Millionen Euro komplett umgebaut und modernisiert. Am Freitagabend findet ein betriebsfestartiger „Infotreff“ für alle Mitarbeiter statt, am Samstag folgt in Eisenbach ein „Tag der Offenen Tür“. EM-STÄDTE-TIPP K ROAT I E N S P I E L Tipper spielen voll auf Sieg Die deutschen Kicker müssen heute, 18 Uhr, wieder ran. Sie spielen gegen den vermeintlich stärksten Gruppengegner, Kroatien. Vor dem Spiel am Sonntag gegen Polen hatten sich die Tipper vom „Team Donau“ respektvoll gegenüber den Kickern vom Balkan geäußert. Doch mit ihrer zeitweise sehr überlegen gestalteten und elanvoll gespielten Partie gegen Polen haben die Deutschen zumindest bei den Tippern alle Zweifel weggekickt, zumal die Kroaten gegen die Österreicher kaum überzeugen konnten. Da die anderen Teams in der Gruppe auch fast durchgängig auf Sieg tippen, stehen die Chancen gut, dass Team Donau die Tabellenführung behält, egal, wie das Spiel ausgeht.(gvo) Der SÜDKURIER fiebert mit den Fußballfans wieder mit. Bilder von Szenen in Kneipen und Straßen ab 22 Uhr im Internet: http://em.suedkurier.de SÜD KURIER N R. 135 / 64. JAH R ! $ ( . / (" $ ! ! ) ) , . !" ) *+ . " 12 , # $%& ) , '" *" ! ' 0 ' * 3 4 5 '& 4 5 '& , 4 5 6$ ' $ , 7% 8 "<# == 4 9 Firmengeschichte Das Unternehmen wurde 1963 in Eisenbach gegründet. 1983 kam Donaueschingen dazu, heute der wichtigste Standort mit Sitz von Vertrieb und Entwicklung. 1995 der erste Schritt in die Internationalisierung: Eröffnung des Produktionsstandorts Gainesville/USA. Mittlerweile gibt es auch Standorte in Querétaro/Mexiko und Virginia Beach/USA sowie vorbereitende Aktivitäten in Hongkong und Shanghai. Die Produkte IMS-Gear produziert Kleingetriebe, Verzahnungswerkzeuge, Planetengetriebe und betreibt eine Spezialhärterei. Die Kleingetriebe wandern zu großen Zulieferern der Autoindustrie. Sie stecken in Sitz- und Lenkverstellungen, Zentralverriegelungen, neuerdings auch Bremssystemen. B esser, gescheiter, erfolgreicher. – Um solche Lorbeeren geht es normalerweise im Schulbetrieb, der schon lange auch ein Leistungswettbewerb unter künftigen Arbeitsmarkt-Konkurrenten geworden ist. Und wer honoriert die „weichen Qualitätsmerkmale“ der jugendlichen Persönlichkeitsentwicklung? Die Donaueschinger Realschule hat es jetzt in einer charmanten Aktion getan. Wer sind die höflichsten Kinder und Jugendlichen der großen Donaueschinger Schule? Mit einer „Bestenwahl“ in allen Klassen wurden sie ermittelt. Und das hier sind sie, auch nachzulesen in der Schülerzeitung „Schoollive“, die zum achten Mal erschienen ist. Bei den Jungs: Juliann Vogt, Jonathan Grössel, Dennis Bammert, Lukas Effinger, Florian Hauger, Patrick dold, Nico Culk, Christoph Köhler, Lukas Harwart, Matthias Frick, Johann Kisharic, Sven Dobiesz, Simon Wolf, Felix Kaiser, Tobias Hall, Marco Braatz, Marcel Peschke, Carlos Rothenhäusler, Chhan Biseth, Denis Hannif, Stefan Scheu, Elias Quilamba, Ozan Tuali, Cetin Horozoglu, David Kaltenbrunner, Tobias Vater. Und bei den Mädchen: Janina Wolf, Elena Schrenk, Angelika Schultheiß, Sabrina Käfer, Alexandra Limberger, Anja Waßmer, Jasmin Hofheinz, Stefania De Gregorio, Saskia Murer, Daniela Frei, Julitta Schüle, Milena Vogt, Kathrin Wiehl, Jenny Jung, Laura Höfler, Jana Stellmacher, Lena Käfer, Mona Beha, Andrea Wieland, Alexandra Burgert, Anja Zirlewagen, Nadja Fesenmeyer, Ramona Fritschi, Andrea Andris, Stefanie Maier, Anna Engesser. (dan) S CH LO S S PA R K Stadt bietet Führung an Donaueschingen (los) Auch wenn er seit Monaten Schlagzeilen macht und zum Streitobjekt avancierte – Schlosspark-Kenner sind Donaueschingens Bürger damit noch längst nicht geworden. Dabei gäbe es viel Wissenswertes und Interessantes über das Natur-Refugium zu erfahren – das fand auch das städtische Tourismusamt und bietet jetzt wieder einmal eine Führung durch den Schlosspark an. Am Samstag, 21. Juni, ab 14 Uhr wird eine Gruppe, deren Mitglieder sich ab sofort und bis zum 20. Juni um 18 Uhr unter Telefon 0771/857-221 anmelden können, zu der Exkursion starten. Der Park-Beauftragte des Hauses Fürstenberg, Bruno Müller, wird dabei informieren über die Park-Architektur nach französischem und englischen Vorbild, über Naturdenkmale, Kunst-Skultpuren und über die Gesichte des Schlossparks. Eine geringe Teilnahmegebühr, so kündigte die Stadtverwaltung an, werde dafür erhoben. Der Bürgersaal, neuer Versuch IMS-Gear beschäftigt weltweit 1280 Mitarbeiter, davon 650 in Donaueschingen, 450 in Eisenbach. Die Arbeitsplatzzahl blieb zuletzt trotz Umstrukturierungen konstant, soll aber nicht weiter steigen. Der Umsatz klettert seit vielen Jahren kontinuierlich. Charmante Bestenwahl STADTGESC HEHEN Firmen-Fakten Die höflichsten Realschüler #: ; 1 > ! Der neue Konzertsaal in den Donauhallen soll „Ersatz“ für den Rathausanbau werden M ärz 1999. Ein Bürgerentscheid wird zum Prellbock der politisch schon gefassten Absicht, für fast fünf Millionen Mark einen Bürgersaal zu bauen. Oberbürgermeister Bernhard Everke als vehementer Protagonist dieses Vorhaben erleidet im Herbst seiner Ära eine schmerzliche Niederlage. Der Rathaus-Chef und eine Ratsmehrheit aus CDU und FDP werden von einer Bürgermehrheit bevormundet, die trotzig und bestimmt Nein sagt zu dem modernen Kubus hinter dem historischen Rathaus. Ein angemessen respräsentativer Bürgersaal, in dem das Stadtparlament tagt und offizielle Veranstaltungen eine Heimat haben, scheint für lange Zeit ein unerfüllter Wunsch zu bleiben. Spätsommer 2010. Donaueschingens Bürgersaal ist plötzlich Realität geworden. Zwischen den Donauhallen A und B stützt sich dieses Fest- und Arbeitszimmer des Stadtparlaments in die Höhe. Vorgestern, beim Besuch des Freiburger Regierungspräsidenten Julian Würtenberger auf der Donauhallen-Baustelle, hat Oberbürgermeister Thorsten Frei zum ersten Mal ganz ausdrücklich die Absicht enthüllt, nicht mehr länger Untermieter bleiben zu wollen im Finanzamt, wo Donaueschingens Gemeinderat traditionell tagt. „Ich habe die feste Absicht, diesen Raum künftig auch als Sitzungs- und Bürgersaal zu nutzen und werde dem Gemeinderat diese Entscheidung auch empfehlen“, so legte der OB gestern im SÜDKURIERGespräch nach. Eine Stadt wie Donaueschingen brauche ein angemessenes räumliches Forum dieser Art mit ausreichend Platz, auch für Zuhörer, erklärt Frei. Die Entscheidung gegen den Bürgersaal als Rathaus-Anbau wolle er aber „nicht kommentieren“, so duckte sich der sonst um kein Statement ver- legene Schultes aus der Neugier weg, wie er dieses energische Kräftemessen um den Bürgersaal damals wohl bewerten würde. Doppelte Ironie der Geschichte: Mit der Nutzung des „Konzertsaals“ in den Donauhallen als offizieller Bürgerund Sitzungssaal sieht ausgerechnet die GUB ihre Vision erfüllt, hatte sich die kleine Stadtpolitik-Partei doch vor dem Bürgerentscheid am nachdrücklichsten dafür ausgesprochen, einen Sitzungssaal bei den Donauhallen statt hinter dem Rathaus zu bauen. Also könnten Claudia Weishaar & Co. den neuen Bürgersaal als Triumph ihrer stadtpolitischen Weitsicht feiern – wäre da nicht der kleine Schönheitsfehler, dass auch aus der GUB beim späteren Bürgerentscheid gegen die große Donauhallen-Lösung wieder Sperrfeuer kam . . . WOLFGANG LOSERT