2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC)
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2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC)
2.3. Ansiedlung eines Factory Outlet Centers (FOC) Bereits im zweiten Betriebsjahr des Ansiedlungsprojektes Factory Outlet Center „Wertheim Village“ standen aufgrund dessen erfolgreicher Entwicklung die Realisierung einer baulichen Erweiterung und Planungen für den vorgesehenen Endausbau im Fokus der kommunalpolitischen Beratungen und Entscheidungen. Die hiermit verbundenen Verwaltungsverfahren und die Konzeption sowie die Umsetzung weiterer gemeinsamer Marketingmaßnahmen mit dem „Wertheim Village“ bestimmten das Jahr 2005. Bis Ende 2005 waren alle insgesamt 80 selbständig nutzbaren Gebäudeeinheiten des „Wertheim Village“ mit 60 Einzelhandelsbetrieben sowie mit zwei Gastronomiebetrieben und der Tourist-Information belegt. 2.3.1. Bauliche Erweiterung Der Gemeinderat hat aufgrund der außerordentlich positiven Entwicklung des „Wertheim Village“ bereits im Dezember 2004 die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erteilung einer Baugenehmigung für die bauliche Erweiterung des Centers geschaffen. Die Baugenehmigung für den Ausbau des Centers auf die in den vorgeschalteten Rechtsverfahren geprüfte und genehmigte jedoch bislang noch nicht ausgeschöpfte Gesamtverkaufsfläche von 9.800 m² konnte somit am 21. Dezember 2004 erteilt werden. Am 5. Oktober 2005 erfolgte durch den Deutschland Direktor der Fa. Value Retail, John T. Quinn, und Oberbürgermeister Stefan Mikulicz der Spatenstich für den Erweiterungsabschnitt, der ein Investitionsvolumen von rd. 10 Mio. Euro beinhaltet. Nach einer geplanten Bauzeit von 7 Monaten werden im „Wertheim Village“ nach dessen Erweiterung weiteren 15 Einzelhandelsbetrieben Verkaufsflächen zur Verfügung stehen. Durch die Erweiterung wird sich die Zahl der bislang geschaffenen mehr als 350 Arbeitsplätze im Center um weitere rd. 100 erhöhen. Die Inbetriebnahme der Erweiterung ist für den Sommer 2006 vorgesehen. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz (links) und Deutschland Direktor der Fa. Value Retail, John T. Quinn, führten am 5.10.2005 den Spatenstich für die bauliche Erweiterung des „Wertheim Village“ aus 15 2.3.2. Geplanter Endausbau Die Fa. Value Retail und die Verwaltung sind bezüglich der Besucherzahlen, des Einzugsbereichs, des Vermietungsstands als auch der Umsatzzahlen von „Wertheim Village“ sehr zufrieden. Sowohl nationale als auch internationale Medien haben bereits über den Erfolg von „Wertheim Village“ berichtet und die Bekanntheit der Stadt Wertheim als Touristendestination überregional deutlich gesteigert. Auch die durch die Universität Regensburg, Lehrstuhl für Wirtschaftsgeografie und Tourismusforschung, erstmals im Jahr 2004 durchgeführte Überprüfung des Centers bezüglich der konzeptgetreuen Umsetzung und der bewirkten sortimentsspezifischen Umsatzumverteilung, bestätigt uneingeschränkt die konzept- und damit vertragsgemäße Umsetzung und den Betrieb des Centers. Durchgeführte Besucherbefragungen unterstreichen ferner die überregionale Ausstrahlung und die damit verbundene weiträumige Kundenherkunft des „Wertheim Village“. Aus diesem Grund ist die Fa. Value Retail bereits während der Planung zur Umsetzung der baulichen Erweiterung (siehe Ziffer 2.3.1.) auf die Verwaltung zugekommen, mit dem Ziel, das Center um eine weitere Ausbaustufe zu erweitern und dadurch die Gesamtverkaufsfläche auf 13.500 m² zu erhöhen. Vorgesehen ist, im Rahmen dieses Endausbaus weitere 28 selbständig nutzbare Gebäudeeinheiten zu schaffen, die voraussichtlich mit 20 Einzelhandelsbetrieben belegt werden. Ferner ist die Errichtung eines Parkdecks für weitere rd. 200 Pkw-Stellplätze beabsichtigt. Das Investitionsvolumen für den Endausbau beträgt nochmals rd. 10 Mio. Euro. Geplant ist, mit dem Endausbau weitere rd. 100 Arbeitsplätze zu schaffen, so dass sich die voraussichtliche Gesamtzahl der Beschäftigten im „Wertheim Village“ auf 550 bis 600 nach Umsetzung und Vollbelegung des Endausbaus des Centers erhöhen wird. 2.3.2.1. Planungsrechtliche Zulässigkeit, aktuelle Strukturdaten Der Endausbau des Centers wurde im Vorfeld mit dem Regierungspräsidium Stuttgart unter landesund regionalplanerischen Gesichtspunkten abgestimmt. Die höhere Landesplanungsbehörde ist hierbei zum dem Ergebnis gelangt, dass für den geplanten Endausbau entsprechend den anzuwendenden Rechtsvorschriften kein erneutes Raumordnungsverfahren erforderlich ist. Die Erweiterung der Verkaufsfläche von „Wertheim Village“ von 9.800 m² auf 13.500 m² ist jedoch nicht mehr von den Festsetzungen des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes gedeckt. Gleiches gilt für den zwischen der Fa. Value Retail und der Stadt Wertheim geschlossenen Städtebaulichen Vertrag. Im Rahmen der landes- und regionalplanerischen Prüfung des Endausbaus hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA), Ludwigsburg, eine erneute Überprüfung vorgenommen, in der die zu erwartenden versorgungsstrukturellen Auswirkungen der Ansiedlung eines Fabrikverkaufszentrums für Markenartikel mit einer Gesamtverkaufsfläche von 13.500 m² ermittelt und bewertet wurden. Die GMA hat hierbei die tatsächlichen Erfahrungen beim Betrieb von „Wertheim Village“ berücksichtigt. Ein wichtiges Ergebnis der gutachterlichen Untersuchung der GMA ist, dass sich im Betrieb von „Wertheim Village“ insbesondere gezeigt hat, dass ein weitaus größerer Teil der Besucher des Centers von außerhalb des Naheinzugsgebietes und des mittleren Einzugsgebietes anreist, als dies von der GMA im Jahr 2000 angenommen wurde. Ein sehr großer und zunehmender Anteil der Besucher kommt sogar von außerhalb des definierten Ferneinzugsgebietes (bis 90 MinutenEntfernungsisochrone), so dass „Wertheim Village“ einen nennenswerten Teil seiner Umsätze durch Streuumsätze bzw. touristische Umsätze generiert. Dies unterstreicht die überregionale Bedeutung von „Wertheim Village“ als Touristendestination in Tauberfranken. Die Struktur der Kundenherkunft hat in versorgungsstruktureller Hinsicht zur Folge, dass die Umsatzumverteilungen zu Lasten der benachbarten zentralen Orte, insbesondere der benachbarten Mittelzentren, geringer ausfallen, als die GMA dies zunächst auf der Grundlage einer Worst-Case-Betrachtung im Jahre 2000 prognostiziert hat. 16 Während die GMA im Jahre 2000 noch davon ausgegangen war, dass nur 11 % der Kunden von außerhalb des Ferneinzugsgebietes anreisen, ist sie aufgrund der tatsächlichen Erfahrungen nunmehr der Auffassung, dass über 30 % der Kunden von außerhalb des gesamten abgegrenzten Einzugsgebietes (bis 90 Pkw-Minuten) stammen. Dies bedeutet gleichzeitig, dass weniger Kunden aus dem unmittelbaren Naheinzugsgebiet anreisen. Bei den zu erwartenden Umsatzumverteilungen kommt die GMA zu dem Ergebnis, dass sich diese deutlich unter der Schwelle bewegen, die städtebaulich oder raumordnerisch relevant wären. Für die Mittelzentren Wertheim, Marktheidenfeld und Tauberbischofsheim sind keine städtebaulich oder raumordnerisch relevanten Umsatzumverteilungen zu erwarten. Im Fall Wertheim konstatiert die GMA eine positive Wirkung des Centers auf die Funktionsfähigkeit der Innenstadt. Die Situation in der Innenstadt sei stabil, da sich insbesondere auch die Zunahme beim Tourismus positiv auf den Wertheimer Einzelhandel auswirke. Zusammenfassend stellt die GMA fest, dass die geplante Erweiterung der Verkaufsfläche von 9.800 m² auf 13.500 m² keine städtebaulich bzw. raumordnerisch relevante Erhöhung der Umsatzumverteilung im Untersuchungsraum hervorrufen wird. Ein weitaus größerer Anteil der Besucher von „Wertheim Village“ reist von außerhalb des Ferneinzugsbereichs an, so dass die Umsatzumverteilungen insbesondere bezogen auf die im Naheinzugsbereich gelegenen zentralen Orte geringer ausfällt. Eine Neubewerbung der künftig zu erwartenden Besucheranzahl in „Wertheim Village“ kommt zum Ergebnis, dass die ursprünglich prognostizierte Besucherzahl von 1,5 Mio. Besuchern pro Jahr bei einer Verkaufsfläche von 9.800 m² selbst nach der Erweiterung auf 13.500 m² kaum erreicht werden dürfte. Diese Einschätzung wird auch durch die weiteren in der BRD betriebenen Fabrikverkaufszentren, die über größere Verkaufsflächen als das „Wertheim Village“ verfügen, belegt. Für das „Wertheim Village“ kann deshalb unter den derzeitigen Bedingungen mit 1,0 Mio. Besuchern jährlich gerechnet werden. Auf der Basis einer Umsatzprognose für den Endausbau des „Wertheim Village“ ergibt sich eine jährliche Besucherzahl von 1,38 Mio. Besuchern. 2.3.2.2. Änderung Bebauungsplan, Optionsvertrag, Städtebaulicher Vertrag Der Gemeinderat hat sich in seiner öffentlichen Sitzung am 13. Juni 2005 mit dem geplanten Endausbaus des Centers eingehend befasst und das Vorhaben auf der Grundlage der aktuellen Strukturdaten und den Erfahrungen im Betrieb des „Wertheim Village“ bei lediglich einer Gegenstimme befürwortet. In der gleichen Sitzung hat der Gemeinderat den sog. Aufstellungsbeschluss im Bauleitplanänderungsverfahren zur planungsrechtlichen Zulässigkeit des Endausbaus beschlossen und die Verwaltung beauftragt, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange vorzunehmen. Im Rahmen der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates am gleichen Tag hat das Gremium ebenfalls bei lediglich einer Gegenstimme zur vertraglichen Realisierung und Absicherung des Endausbaus beschlossen, einen weiteren Optionsvertrag, eine Änderung des bestehenden Optionsvertrages und eine Änderung des bestehenden Städtebaulichen Vertrages mit der Fa. Value Retail abzuschließen. Damit erhält das Unternehmen u.a. die Option auf den Erwerb weiterer Grundstücksflächen, um eine erforderliche und sinnvolle Arrondierung des Ansiedlungsgrundstückes vorzunehmen. Das Vertragswerk wurde am 22. Juni 2005 notariell beurkundet. Das weitere Bebauungsplanänderungsverfahren in Stichworten: 16. Juli 2005 21. Juli 2005 25. Juli bis 2. September 2005 ortsübliche Bekanntmachung des Aufstellungsbeschlusses frühzeitige Behörden- und Trägerbeteiligung (insgesamt 52 Stellen) frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit durch Auslegung der Planunterlagen im Rathaus Wertheim 17 24. Oktober 2005 26. Oktober 2005 7. November bis 9. Dezember 2005 30. Januar 2006 2. Februar 2006 Beratung und Beschlussfassung der Entwürfe im Bebauungsplanänderungsverfahren. Beauftragung der Verwaltung mit der Durchführung der Behörden- und Trägerbeteiligung sowie der Offenlage. Beteiligung der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange Offenlage Beratung und Beschlussfassung über die in den Beteiligungsverfahren eingegangenen Anregungen und Stellungnahmen und Beschluss des Bebauungsplanes als Satzung durch den Gemeinderat. öffentliche Bekanntmachung des Bebauungsplanes als Satzung Die Fa. Value Retail beabsichtigt parallel zum Abschluss des Bauleitplanänderungsverfahrens den Bauantrag für den Endausbau des „Wertheim Village“ Anfang 2006 bei der Stadt Wertheim einzureichen. Das Unternehmen geht von einem Baubeginn unmittelbar nach Fertigstellung der unter Ziffer 2.3.1. beschriebenen Erweiterung voraussichtlich im Sommer 2006 aus, so dass mit einer Inbetriebnahme des Endausbaus im 1. Halbjahr 2007 gerechnet werden kann. 2.3.3. Gemeinsame Marketingmaßnahmen, konzeptgetreue Umsetzung Bereits im April 2003 wurde der Gemeinderat über die geplanten Marketing- und Infrastrukturmaßnahmen aus Anlass und im Zusammenhang mit der Errichtung und dem Betrieb des „Wertheim Village“ informiert (siehe Jahresbericht 2003) und ein umfangreicher Maßnahmenkatalog, der zwischenzeitlich in wesentlichen Punkten abgearbeitet ist, vorgestellt. Im Rahmen einer öffentlichen Gemeinderatssitzung am 21. November 2005 haben Verwaltung und Vertreter der Fa. Value Retail aktuell über die wesentlichen gemeinsamen Marketingmaßnahmen des Centers mit der Stadt Wertheim und der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH informiert. Aktuelle Aussagen zur konzeptgetreuen Umsetzung und zur Umsatzumverteilung des „Wertheim Village“ sowie zur Bedeutung des Centers als überregionale Tourismusattraktion präsentierte in der Sitzung Dr. Hüttner von der Universität Regensburg, Institut für Geographie. Die Kernaussagen in Stichworten: - Der Standort Wertheim und die Region "Tauberfranken" werden durch die erfolgreichen gemeinsamen Marketing- und Werbeaktivitäten mit dem „Wertheim Village“ überregional und international beworben. - Berücksichtigung des Standortes Wertheim insbesondere bei der international ausgerichteten Werbung des „Wertheim Village“, die von der Stadt Wertheim alleine nicht umsetzbar wäre (z.B. touristische Bewerbung des asiatischen Marktes). - Das „Wertheim Village“ erschließt der Stadt Wertheim neue bislang nicht erreichbare touristische Vertriebsschienen (z.B. Romantische Straße, TUI-Kataloge). - Dauerhafte, unentgeltliche Überlassung von Räumlichkeiten im „Wertheim Village“ zum Betrieb einer "Tourist-Information" als Geschäftsstelle der FVG. Bis Ende 2005 konnten 149.000 zahlungskräftige Smart-Shopper in der "Tourist-Information" begrüßt und auf den Standort und die Region aufmerksam gemacht werden. - „Wertheim Village“ ist das Zugpferd für weitere dienstleistungsorientierte Ansiedlungen und Anfragen mit weiträumiger Ausstrahlung am Standort Wertheim (z.B. Freizeit und Caravaning Center "EXPOCAMP" der CMC-/Hymer-Gruppe). 18 - Gegenwärtig rd. 1,0 Mio. Besucher jährlich im „Wertheim Village“. Rd. 35 % der Besucher nehmen eine Fahrzeit von mehr als 90 Minuten in Kauf. Nur rd. 21 % der Besucher kommen aus dem Naheinzugsbereich (= bis 30 Minuten Fahrzeit). Rd. 8 % der Besucher stammen aus dem Ausland. - Die freizeitorientierte Motivation für den Besuch des „Wertheim Village“ stellt eine große Chance für den Tourismus der Region dar: Ein großer Teil der CenterBesucher unternimmt einen Tagesausflug vom Wohnort, andere unterbrechen eine Dienst- oder Urlaubsreise. Zwischen 30 und 50 % der Besucher schließen einen Stadtbummel mit ein, viele besuchen die Gastronomie (rd. 30 %) und immerhin rd. 15 % der Besucher planen noch eine weitere Einkaufsaktivität. - Im Juni 2005 besuchten 10 %, im August 2005 13% der FOC-Besucher im Anschluss an Ihren Einkauf im Center die Wertheimer Innenstadt. Wertheim wird von FOCBesuchern als häufigster Ort für sog. "Kopplungsaktivitäten" genannt. - Mit Stand August 2005 sind im „Wertheim Village“ 354 Personen beschäftigt. Die voraussichtliche Gesamtzahl der Beschäftigten wird sich nach Umsetzung und Vollbelegung des geplanten Endausbaus des Centers auf 550 bis 600 erhöhen. Deutlicher Impuls für den lokalen bzw. regionalen Arbeitsmarkt. - Die Universität Regensburg hat als beauftragter Fachgutachter zum Stichtag 1. April 2005 die konzeptgetreue Umsetzung und den Betrieb des „Wertheim Village“ bestätigt. - Die durch den Fachgutachter ermittelten Werte für die Umsatzumverteilung in den untersuchten benachbarten Zentren der Standortregion (Würzburg, Aschaffenburg, Miltenberg, Marktheidenfeld, Tauberbischofsheim und Wertheim) liegen durchgängig in einem Bereich, in dem Wettbewerbswirkungen zwar auftreten können, aber keine negativen städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten sind. - Ein hoher Anteil des Umsatzes des „Wertheim Village“ stammt aus Einkaufslagen in weiter entfernten Oberzentren bzw. aus Metropolen wie Frankfurt und München. Dies unterstreicht auch die überregionale Bedeutung des Centers als Touristendestination in Tauberfranken. 2.4. Ansiedlung eines Freizeit- und Caravaning Centers Am 7. März 2005 begann der zur Erschließung des Freizeit und Caravaning Centers der CMC-/Hymer-Gruppe (kurz: EXPOCAMP) erforderliche Bau einer Ringstraße im Plangebiet Almosenberg. Die Erschließungsstraße mit einer Länge von rd. 510 Metern umschließt das Firmengelände. Neben Straßenbauarbeiten umfasst die Erschließungsmaßnahme mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rd. 626 Tsd. Euro auch die notwendigen Ver- und Entsorgungsanlagen sowie Straßenbeleuchtungseinrichtungen. Bereits am 25. Mai 2005 konnte diese weitere wichtige Infrastrukturmaßnahme im Plangebiet fertiggestellt und am 19. Juli 2005 dem öffentlichen Verkehr übergeben werden. Zuvor hatte der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am 30. Mai 2005 einstimmig beschlossen, die neue Erschließungsstraße „Hymerring“ zu benennen. 19 Baubeginn war am 8. September 2005. Erwin Hymer, Aufsichtsratsvorsitzender der Hymer AG, Bad Waldsee, und EXPOCAMP-Geschäftsführer Roland Haag legten an diesem Tag in Anwesenheit von Oberbürgermeister Stefan Mikulicz und weiteren Geschäftsführern der CMC-/Hymer-Gruppe sowie zahlreichen Ehrengästen den Grundstein für das Freizeit und Caravaning Center in Wertheim. Die Bauarbeiten auf dem rd. 62.200 m² großen Ansiedlungsgrundstück im Hymerring 1 laufen seitdem auf Hochtouren. Schließlich verfolgen EXPOCAMP und der beauftragte Generalunternehmer einen ehrgeizigen Zeitplan: Ende April 2006 soll das Gebäude fertiggestellt sein, bis Ende Juni 2006 soll der Einzug abgeschlossen sein, damit das Center im Juli 2006 in Betrieb gehen kann. Geplant ist ein sog. „Soft-Opening“. Diese Warmlaufphase soll bis September 2006 andauern. Dann wir das EXPOCAMP offiziell eröffnet. Strahlende Gesichter: EXPOCAMP-Geschäftsführer Roland Haag (links), Oberbürgermeister Stefan Mikulicz (Mitte) und Aufsichtsratsvorsitzender der Hymer AG Erwin Hymer (rechts) bei der Grundsteinlegung für das EXPOCAMP am 8.9.2005 Nach nur rd. 3 Monaten Bauzeit war der Rohbau für das rd. 172 m lange und rd. 150 m breite Freizeit und Caravaning Center fertiggestellt. Anlässlich des Richtfestes am 8. November 2005 konnten sich die Bauherrn Erwin Hymer und EXPOCAMP-Geschäftsführer Roland Haag davon überzeugen, dass das Center Formen annimmt. Bis zu diesem Termin wurden innerhalb kürzester Zeit u.a. mehr als 350 Tonnen Stahl und 4.550 Kubikmeter Beton zur Realisierung der insgesamt rd. 27.000 m² umfassenden Gesamtgebäudefläche des Projekts verbaut. Das EXPOCAMP am Standort Wertheim betritt Neuland in der Caravaning-Branche. Das Center stellt weit mehr dar als nur ein reiner Handelsbetrieb in dem Freizeitfahrzeuge verkauft und vermietet werden: Ziel ist die Etablierung einer Kommunikationsplattform zum Thema Caravaning, die auch Menschen erreichen will, die bis dahin diese Freizeitform nicht im Fokus haben. EXPOCAMP wird ca. 80.000 Besucher jährlich anziehen, wobei davon ausgegangen werden kann, dass ein nicht unerheblicher Anteil der Gäste längerfristig die Region besuchen. Gemeinderat und Verwaltung sehen deshalb in dem Ansiedlungsvorhaben EXPOCAMP nach dem Factory-Outlet-Center „Wertheim Village“ einen weiteren wichtigen Baustein zur Steigerung der überregionalen Bedeutung der Stadt Wertheim als Tourismus- und Einkaufsstandort. 20 2.5. Ansiedlung „Creativ Welten Wertheim“ Im Jahr 2004 konnte das für die Realisierung der „Creativ Welten Wertheim“ erforderliche Raumordnungsverfahren positiv abgeschlossen und die Änderung des Flächennutzungsund Bebauungsplans mit einer umfangreichen Bürger- und Trägerbeteiligung in wesentlichen Teilen von der Verwaltung abgearbeitet werden (siehe Jahresbericht 2004). Damit war im vergangenen Jahr der Weg frei für die von der Projektgesellschaft zu führenden Finanzierungsgespräche und die Gewinnung von Marketing- und Kooperationspartner für das Investitionsvorhaben. Diese Gespräche und Bemühungen der Projektgesellschaft gestalteten sich im vergangenen Jahr sehr komplex und zeitaufwendig, so dass das Unternehmen mit Schreiben vom 15. Juni 2005 fristgerecht die im bereits abgeschlossenen Ankaufsrechtsvertrag vereinbarte Verlängerungsoption gegenüber der Stadt Wertheim ausgeübt hat. Die der Projektgesellschaft zunächst eingeräumte Option zum Erwerb des Ansiedlungsgrundstückes für die Dauer von 2 Jahren verlängerte sich damit um ein weiteres Jahr und läuft am 26. Juni 2006 aus. Bis zu diesem Termin wird die Projektgesellschaft die verschiedenen umfangreichen wirtschaftlichen Prüfungen zur Realisierbarkeit des Ansiedlungsvorhabens mit einem Investitionsvolumen von rd. 120 Mio. Euro abgeschlossen haben und eine Entscheidung zur Ausübung der Grundstücksoption treffen. Der Abschluss des Flächennutzungsplanverfahrens und die Beschlussfassung des Bebauungsplanes als Satzung durch den Gemeinderat für das ehrgeizige Ansiedlungsvorhaben ist im 1. Quartal 2006 vorgesehen. Hierdurch ist sichergestellt, dass eine Einreichung, Bearbeitung und Prüfung des Bauantrages für die „Creativ Welten Wertheim“ kurzfristig durch die Projektgesellschaft möglich ist. 2.6. Innenstadtentwicklung – Bahngelände als innerstädtische Ergänzungsfläche 2.6.1. Entwicklung des Lebensmitteleinzelhandels Mit den Entwicklungsperspektiven für den Einzelhandel unter besonderer Berücksichtigung des Lebensmitteleinzelhandels befasste sich der Gemeinderat bereits in einer öffentlichen Sitzung am 6. Dezember 2004 als „Einstieg“ in die komplexe Thematik der künftigen Bedeutung der Innenstadt Wertheims als Einzelhandelsstandort. Das Gremium erhielt hierbei durch Herrn Dr. Stefan Holl von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA), Ludwigsburg, aufschlussreiche Informationen über den Strukturwandel im Lebensmitteleinzelhandel, der sich durch stadtplanerische Mittel nicht aufhalten lässt. Der Referent zeigte sich überzeugt davon, dass der Trend zu größeren Betriebseinheiten ungebrochen ist und klassische Kleinflächen (in Wertheim: Kupsch-Markt, Rewe-Markt in der Hans-Bardon-Straße, Comet-Markt) in den nächsten 5 Jahren nahezu gänzlich vom Markt verschwinden werden. 21 Wertheim hat im Vergleich zu anderen Städten in diesem Bereich einen gewissen „Nachholbedarf“. Eine quantitativ unterdurchschnittliche Verkaufsflächenausstattung, qualitative Defizite bei einzelnen Standorten und ein Defizit bei Großflächenanbietern, die auch eine überörtliche Bedeutung haben, kennzeichnen zusammenfassend die Situation in Wertheim. Die GMA vertritt die Auffassung, dass die Einflussmöglichkeit der Stadt Wertheim in diesem Bereich alleine auf eine Standortsteuerung begrenzt ist und empfiehlt deshalb eine vorausschauende Angebotsplanung durch gezielte Aufbereitung von geeigneten Flächen zu betreiben. 2.6.2. Innenstadtkonzept Wertheim Das von der GMA im Auftrag der Stadt Wertheim erarbeitete Innenstadtkonzept, das seinen Schwerpunkt auf die handelsstrukturellen Aspekte der Innenstadt legt, wurde dem Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am 31. Januar 2005 mit einer umfassenden Sitzungsvorlage vorgestellt und intensiv diskutiert. Die Weiterentwicklung der Innenstadt erfordert eine Innenstadtkonzeption als „Handlungsanleitung“, die jedoch auch städtebauliche und verkehrstechnische Aspekte berücksichtigt. Die Untersuchung besteht aus drei aufeinander aufbauenden, nachfolgend beschriebenen Stufen: 1. Markt- und Standortuntersuchung / Datenaktualisierung 2. Bürger- und Verbraucherbefragung 3. Entwicklungsprogramm für die Innenstadt Aus den im Rahmen der Untersuchung ermittelten Potenzialen und den hierzu von der GMA ausgesprochenen Empfehlungen lässt sich im Ergebnis ein Entwicklungskonzept für die Innenstadt Wertheim ableiten, das aus drei wesentlichen Bausteinen besteht: - Verbesserung der innerstädtischen Rahmenbedingungen Entwicklung des Bahnhofsareals / Bahngeländes als innerstädtische Ergänzungsfläche Ausschluss zentrenrelevanter Sortimente in neuen und zur Überplanung anstehenden Gewerbegebieten Der Gemeinderat hat in der o.g. Sitzung von dem Innenstadtkonzept Kenntnis genommen und die Verwaltung einstimmig beauftragt, das Thema „Bahnhofsareal / Bahngelände“ als innerstädtischer Ergänzungsstandort für Einzelhandelssortimente“ aufzubereiten und dem Gremium zur Entscheidung vorzulegen. 2.6.3. Bahngelände als innerstädtische Ergänzungsfläche, Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 21. März 2005 wurde das von der GMA formulierte Ziel für die Entwicklung/Nutzung des Bahngeländes nochmals detailliert dargestellt und die Gründe, die für eine Realisierung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes an diesem Standort sprechen, zusammengefasst aufgelistet. Das Handelsunternehmen Kaufland hat im Rahmen der Sitzung seine Entwicklungsvorstellungen für das Bahngelände dargestellt und sein Ansiedlungsinteresse bekundet. 22 Im Vordergrund das Bahngelände (zwischen Bismarckstraße und Odenwaldbrücke) als künftige innerstädtische Ergänzungsfläche für den Einzelhandel; im Hintergrund die Altstadt von Wertheim Zur weiteren Information über die innenstadtnahe Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes hat der Gemeinderat am 16. April 2005 eine Besichtigungsfahrt unternommen und dabei mehrere Verbrauchermärkte der Handelsunternehmen EDEKA und Kaufland besucht. Hierbei konnten die Mandatsträger weitere Eindrücke zur Umsetzung und zum Betrieb der angedachten Ansiedlungsform gewinnen. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 25. April 2005 erfolgte eine Aussprache über die Besichtigungsfahrt, in der die Ansiedlung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes am Bahngelände und die damit zusammenhängenden Fragestellungen vertieft wurden. Mit der Nutzung einer Teilfläche des Bahngeländes als Standort für großflächigen Lebensmitteleinzelhandel befasste sich das Gremium erneut in seiner öffentlichen Sitzung am 30. Mai 2005. Die Verwaltung hat im Rahmen der Sitzung einen Rahmenplan für das Bahngelände und die damit verbundenen Entwicklungsziele vorgestellt. Nach eingehender Beratung hat der Gemeinderat beschlossen, die im Rahmenplan ausgewiesenen Grundstücksflächen unter vorrangiger Berücksichtigung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes zu überplanen, wobei hierbei auf die Stadt Wertheim per Saldo keine Kosten zukommen dürfen. Die Verwaltung wurde beauftragt, konkrete Ansiedlungsverhandlungen auf der Grundlage der verabschiedeten Eckpunkte mit EDEKA und Kaufland zur Umsetzung dieses Ziels aufzunehmen. Von den Verhandlungspartnern sollten hierzu zeitnah eine Entwurfsplanung und der dem Gremium vorgestellte Kriterienkatalog vorgelegt werden. Die Handelsunternehmen EDEKA und Kaufland, die an einer Realisierung des Einzelhandelsprojektes als Eigeninvestition interessiert sind sowie weitere Projektentwickler/ Investoren wurden von der Verwaltung zur Abgabe einer Entwurfsplanung und Beantwortung eines Kriterienkataloges aufgefordert. Am 4. Juli 2005 hatten vier in das Verfahren einbezogene Unternehmen Angebotsunterlagen bei der Verwaltung eingereicht. In der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 25. Juli 2005 wurden dem Gremium die eingegangenen Angebote mit dem beantworteten Kriterienkatalog vorgestellt. Die Unternehmen hatten in der Sitzung Gelegenheit, ihre Ansiedlungsvorstellungen, Entwurfsplanungen und Angebote für den Erwerb der Ansiedlungsflächen jeweils persönlich zu präsentieren und standen für Fragen der Mandatsträger zur Verfügung. 23 Nach eingehender Diskussion hat der Gemeinderat beschlossen, zur Realisierung eines großflächigen Lebensmittelverbrauchermarktes mit den Handelsketten EDEKA und Kaufland in konkrete Vertragsverhandlungen einzutreten. Die Verwaltung wurde hierzu ermächtigt, einen Options- und Städtebaulichen Vertrag nach BauGB auf der Grundlage der vorliegenden Angebote und Entwurfsplanungen zu verhandeln und dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorzulegen. Mit beiden Handelsunternehmen ist die Verwaltung im 2. Halbjahr 2005 in intensive Vertragsverhandlungen eingetreten. Vorgesehen ist, dem Gemeinderat Anfang 2006 jeweils einen ausgehandelten Options- und Städtebaulichen Vertrag vorzulegen, auf dessen Grundlage das Gremium eine Ansiedlungsentscheidung für die vorgesehene Teilfläche des Bahngeländes treffen kann. 2.7. Standort- und Stadtmarketing 2.7.1. Vierte „Wertheimer Wirtschaftswoche“ Die in der Zeit vom 24. bis 28. Mai 2006 stattfindende 4. Wertheimer Wirtschaftswoche auf dem Messegelände Wertheim-Reinhardshof bietet ortsansässigen und regionalen Ausstellern eine attraktive Plattform zur Präsentation ihrer breit gefächerten Produkt- und Leistungspalette. In rd. 12 Hallen sowie dem Freigelände besteht für die Firmen, Vereine und Verbände die Möglichkeit der Darstellung. Auch 2006 werden rd. 200 Aussteller sowie rd. 40.000 Besucher erwartet. Die an das Messegelände angrenzenden Parkierungsflächen stehen den Besuchern der Messe gebührenfrei zur Verfügung. Die Eintrittspreise konnten bereits zum 4. Mal beibehalten werden. Ebenso bleiben die Ausstellerkonditionen nahezu unverändert. Die 4. Wertheimer Wirtschaftswoche wird auch im Jahr 2006 wieder von der EURO Messebüro Steinacker GmbH, Ammerndorf, und der Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH in enger Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ der Stadt Wertheim durchgeführt. Mit den umfangreichen Vorbereitungen für das Rahmenprogramm und den organisatorischen Ablauf der Messe wurde bereits Mitte des Jahres 2005 begonnen. Informationen zur Wertheimer Wirtschaftswoche sind über die Homepage der Stadt Wertheim (http://www.wertheim.de/wirtschaft/index.html) abrufbar und werden zeitnah aktualisiert. Am 8. Dezember 2005 fand ein Pressegespräch statt mit Informationen über den aktuellen Stand der Vorbereitungen. 24 2.7.2. „TV touring – on tour“ in Wertheim Nach der erfolgreichen Premiere von „TV touring – on tour“ am 25. September 2004 in Wertheim fand am Samstag, 11. Juni 2005, erneut ein rd. 10-stündiges Open-Air-Spektakel auf dem Wertheimer Marktplatz statt. Zwischen 14 und 23 Uhr wechselten sich Tanz, Theater, Modenschau, Musik und Gesang sowie kurze Gesprächsrunden und Gewinnspiele von örtlichen und regionalen Vereinen, Institutionen und Schulen auf der großen Showbühne ab. Den musikalischen Höhepunkt bildeten zum Abschluss die Live-Auftritte der Bands „The Gypsys“ und „Hot Stuff“. Zahlreiche Bewirtungs-, Informations- und Präsentationsstände, kostenfreies Parken sowie verlängerte Öffnungszeiten der Einzelhandelsgeschäfte in der Innenstadt (teilweise bis 18 Uhr) sorgten ergänzend für einen unterhaltsamen Tag für die ganze Familie. Die Veranstaltung war eine weitere Maßnahme der Stadt Wertheim zur aktiven Innenstadtbelebung und wurde u.a. durch die Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH, „Wertheim Village“, Stadtmarketing Wertheim e.V., Stadtwerke Wertheim GmbH, Stadtentwicklungsgesellschaft und Wohnbau Wertheim GmbH unterstützt. 2.7.3. IHK-Bescheinigungsstelle im Rathaus Eine erhebliche Erleichterung für die exportorientierte örtliche Wirtschaft brachte die Einrichtung der IHK-Bescheinigungsstelle im Rathaus. Vor Übernahme dieser Aufgabe durch das Bürgerservicezentrum im Rathaus mussten die Wertheimer Unternehmen lange Anfahrtswege zur IHK-Geschäftsstelle nach Bad Mergentheim in Kauf nehmen. 1997 1998 1999 2000 2.030 Bescheinigungen 1.841 Bescheinigungen 1.893 Bescheinigungen 2.475 Bescheinigungen 2001 2002 2003 2004 2005 1.889 Bescheinigungen 1.999 Bescheinigungen 1.641 Bescheinigungen 2.986 Bescheinigungen 3.384 Bescheinigungen 2.7.4. Projekte im Rahmen der Innenstadtentwicklung Das Projekt „Kooperation mit dem Einzelhandel und der Gastronomie“ im Rahmen der Innenstadtentwicklung wurde im Jahr 2005 von der Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ mit den nachgenannten Teilprojekten fortgesetzt: Mit einer großen Fragebogenaktion wurden bereits im Zeitraum von April bis Oktober 2004 im Rahmen des Teilprojektes „Einheitliche Öffnungszeiten des Einzelhandels“ bei 145 Betrieben der Innenstadt die derzeitigen Öffnungszeiten sowie die Bereitschaft zu einheitlichen und verlässlichen Öffnungszeiten abgefragt. Die Auswertung und das Ergebnis dieser Umfrage sowie die ersten erarbeiteten Etappenziele der Arbeitsgruppe „Öffnungszeiten“ wurden daraufhin in einer Informations- und Diskussionsveranstaltung am 16. Februar 2005 im Arkadensaal den anwesenden interessierten Einzelhändlern vorgetragen. Die weitere Behandlung dieses Themas hat der Verein „Stadtmarketing Wertheim“ e.V. übernommen und beabsichtigt dieses in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wertheim weiter vorantreiben. Die im November 2004 freigeschaltete Innenstadt-Datenbank von Einzelhandel und Gastronomie mit den aktuell geltenden Öffnungszeiten ist auf der Homepage der Stadt Wertheim (www.wertheim.de) unter der Rubrik „Wirtschaft/Geschäfte der Innenstadt“ zu finden. Die Datenbank umfasst mittlerweile rd. 230 Einträge und wurde im Laufe des vergangenen Jahres aktualisiert. 25 In der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft „Aktuelles Wertheim“ e.V. wurde am 18. Januar 2005 einstimmig die Umbenennung des Vereins in „Stadtmarketing Wertheim“ beschlossen und darüber hinaus eine neue Vereinssatzung verabschiedet. Die Stadt Wertheim hat zur Mitgliederwerbung für den neuen Verein ein OB-Schreiben an rd. 500 Adressaten verschickt. Am 22. Februar 2005 wurde im Rahmen einer weiteren Mitgliederversammlung der Vorstand des neuen Vereins „Stadtmarketing Wertheim“ gewählt und eine Beitragsordnung verabschiedet. Der Leiter der Fachgruppe „Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing“ wurde im Zuge der Mitgliederversammlung in den Vorstand gewählt, wodurch eine aktive Mitarbeit im Verein und eine engere Verzahnung zwischen Stadt und Stadtmarketingverein gewährleistet ist. Im Jahr 2005 fanden insgesamt 9 Vorstandssitzungen statt. Die wichtigsten Informationen zum Verein wurden in 2005 zeitnah auf der Internetseite der Stadt Wertheim hinterlegt. 2.7.5. Weitere Maßnahmen Der seit Eröffnung des „Wertheim Village“ eingeführte kostenlose Busverkehr zwischen Outlet Shopping Center und Innenstadt wird von Besuchern und Mitarbeitern des Centers zunehmend frequentiert. Seit November 2003 nutzten rd. 7.000 Fahrgäste den ShuttleService. Finanziert wird dieser durch einen Marketingzuschuss der Firma Value Retail. Rund 140.000 Exemplare der zur Eröffnung des „Wertheim Village“ aufgelegten Broschüre „Einkaufen & Erleben“ („Einkaufsführer“) wurden bis Ende 2005 verteilt. Der 6. Nachdruck der Broschüre mit einer Auflage von 30.000 Exemplaren wurde im Dezember 2005 bearbeitet und in Auftrag gegeben. Zur Werbung für Unternehmensansiedlungen ist die Stadt Wertheim in die Aktivitäten der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Baden-Württemberg mbH (GWZ) einbezogen. Die Region Heilbronn-Franken, der Main-Tauber-Kreis und die Stadt Wertheim präsentieren sich im Internet unter www.bw-invest.de. Weitere Informationen über die Stadt Wertheim und ihre Gewerbegebiete finden Interessenten auch unter www.sisfit.de, dem Standort- und Firmeninfosystem der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg. Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH, Stadtverwaltung und Value Retail präsentierten im Rahmen des 8. Regionaltages der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V. am Samstag, 18. Juni 2005, in Crailsheim die Vorzüge des Wirtschaftsund Tourismusstandortes Wertheim. Das Event unter dem Motto „Festival der Vielfalt“ ermöglichte am gemeinsamen Info-Stand eine gelungene Darstellung der Stadt Wertheim. Das 9. „Festival der Vielfalt“ findet am Sonntag, 9. Juli 2006, in Bad Rappenau statt. Am Tag der offenen Tür der Fa. Würth auf dem Gelände des Industrieparks Würth in Bad Mergentheim am 9. und 10. Juli 2005 präsentierten sich erstmals die Stadt Wertheim, die Fremdenverkehrsgesellschaft „Romantisches Wertheim“ mbH und Value Retail mit einem optisch gelungenen Gemeinschaftsstand und erfuhren hierbei regen Zuspruch durch die rd. 100.000 Besucher der Veranstaltung. Das der Wirtschaftsstandortbroschüre der Stadt Wertheim beiliegende Strukturdatenblatt wurde im Februar 2005 aktualisiert. Beide sind auf der städtischen Homepage abrufbar. Im Jahr 2005 hat die Verwaltung mehrere Standortwerbeanzeigen in dem monatlich erscheinenden „pro-Magazin“ der Bürgerinitiative pro-Region Heilbronn-Franken und in weiteren überregionalen und regionalen Medien geschaltet. 26