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Ausgabe 1/2015 Digital bestellt Moderne Technologie verändert die Landwirtschaft und unser Leben. Frisch gezapft Craft Beer bringt neuen Geschmack in die Welt. Weit gereist Wie Stipendien zum kulturellen Austausch beitragen. I N H A LT 03 EDITORIAL 0 4 MOMENT MAL Ein Blick ins Glasfaserkabel. 0 6 NEWS Aktuelle Meldungen aus dem Unter nehmen und dem BayWa Umfeld. IM FOKUS 0 8Digital bestellt. Neue technologische Möglichkeiten verändern die Landwirtschaft. Mit zahlreichen Chancen. 08 13Auf allen Kanälen. Prof. Klaus Josef Lutz im Interview. MÄRKTE 14Lust auf Bier: Wie Craft Beer neuen Geschmack in die Welt bringt. 16Ein Netz voller Chancen: Das „Internet der Dinge“ und die Energiewelt. 18 IM GESPRÄCH Prof. Dr. Gunther Hirschfelder über neueste Food-Trends und die Welternährung. 2 0 ÜBER DEN TAG HINAUS Stipendien geben Spielraum zum Lernen. 2 2 ZU GUTER LETZT Nachgefragt und Cartoon. Kontakt/Impressum, Bildnachweise. aben Sie es erkannt? Das Titelbild ist auf H Basis einer digitalen Karte entstanden, die Eigenschaften von landwirtschaftlichen Flächen aufzeigt. 14 02 75 60° 1 / 2 0 1 5 20 18 E D I TO R I A L Liebe Leserin, lieber Leser, wissen Sie, wie morgen das Wetter wird und wie Ihre Aktien gerade stehen? Wenn ja, dann waren Sie heute ziemlich sicher schon im Internet. Abendessen bestellen, das Licht im Haus anschalten, Freunde treffen, all dies ist online jederzeit und überall möglich. Die Digitalisierung verändert unser Leben grundlegend, privat wie beruflich. Neue Technologien durchdringen alle Branchen – von der vierten industriellen Revolution sprechen Experten bei diesem Megatrend. Eine Revolution, die unzählige Chancen eröffnet, natürlich auch für die BayWa. Die Digitalisierung steht deshalb im Fokus der ersten Ausgabe 2015 des BayWa Magazins 75|60°. Smart Farming heißt das Schlagwort: die intelligente Vernetzung aller Arbeitsbereiche der landwirtschaftlichen Produktion für ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Wirtschaften. Erfahren Sie, welche modernen Technologien zum Einsatz kommen, um auf dem Feld möglichst präzise zu arbeiten, und wie dies zum Umweltschutz beiträgt. Vernetzung, Effizienzsteigerung, schonender Umgang mit Ressourcen – damit geht es auch weiter im Heft. Lesen Sie, was das Internet der Dinge und die dezentrale Versorgung mit erneuerbarer Energie miteinander zu tun haben und wie viel Ideologie hinter unseren Ess- und Trinkgewohnheiten steckt. 75° Nord | 60° Süd, der Aktionsradius der BayWa ist so groß wie das Themenspektrum dieser Ausgabe – viel Freude bei der Lektüre. Prof. Klaus Josef Lutz Vorstandsvorsitzender BayWa AG 75 60° 1 / 2 0 1 5 03 MOMENT MAL 04 75 60° 1/ 2 0 1 5 Wellen der Innovation Ein Feuerwerk an Innovationen – das machen Glasfaserkabel möglich. Sie gehören zum Stoff, aus dem die Digitalisierung ist, denn aus ihnen werden Hochgeschwindigkeitsdatenautobahnen gebaut. Und das globale Informationsnetz wird immer dichter aus Glasfaserkabeln geknüpft. Beim europäischen Spitzenreiter Litauen sind mehr als 20 Prozent der Haushalte mit besonders schnellen Internetverbindungen via Glasfaserkabel versorgt, in Deutschland sind es im Moment noch weniger als ein Prozent. Übertragen werden die Infos über Lichtwellen – das geht im Glasfaserkabel auch um die Kurve. Weil mehr und mehr Glasfaserkabel gebraucht werden, gibt es verstärkt Bestrebungen in Sachen Recycling: Experten vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg entwickeln ein Verfahren, mit dem sich aus altem Glas ein Ultra-Weißglas gewinnen lässt, das eine maximale Lichtdurchlässigkeit ermöglicht, optimal für Datenübertragung. 75 60° 1/ 2 0 1 5 05 NEWS GEWINNSPIEL Machen Sie mit bei unserem Wissensrätsel und gewinnen Sie eine Action-Kamera von Garmin. Unsere Frage: Schätzen Sie mal … In welcher Höhe umkreisen die Satelliten des Navigationssystems GPS die Erde? Schreiben Sie bis zum Agrarhandel in Südeuropa ausgeweitet Um Kunden aus der Futtermittel- und Lebensmittelindustrie in Südeuropa mit Agrarrohstoffen zu bedienen, hat die BayWa AG über BayWa Agrar International B.V. neue Handelsgesellschaften in Spanien und in Italien gegründet. Damit baut der Konzern das internationale Geschäft mit Agrarrohstoffen in Südeuropa aus. „Mit der Erschließung neuer Märkte in Europa unterstreichen wir unseren Anspruch, das führende europäische Unternehmen im Bereich Agrarhandel, -distribution und -logistik mit globaler Ausrichtung zu sein“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der BayWa AG, Prof. Klaus Josef Lutz, dazu. „Wir sehen unsere poten ziellen Zielmärkte in ganz Europa“, so Lutz weiter. Die italienische Cefetra S.p.A. mit Sitz in Rom und die Cefetra Iberica S.L. mit Sitz in Madrid bedienen die italienischen und logistisch angebundenen Märkte im Mittelmeerraum beziehungsweise Kunden in Spanien und Portugal mit Agrarrohstoffen, wie zum Beispiel Sojaschrot für Futtermittel und Getreide für Lebensmittel. 15. März 2015 an: BayWa AG, Redaktion 75|60°, 81918 München Oder per E-Mail: [email protected], Stichwort: Gewinnspiel Wasserdichte Garmin Virb Elite HD Action-Kamera, mit GPS-Funktionen, beispielsweise zum Mitschreiben von Geschwindigkeit und Höhenmetern, WLAN und drahtloser ANT+Technologie. Bitte geben Sie zur Gewinnbenachrichtigung Ihre Telefonnummer oder E-Mail-Adresse an. Teilnahmebedingungen: Veranstalter des Gewinnspiels ist die BayWa AG, Arabellastraße 4, 81925 München. Der Gewinner erhält eine Garmin Virb Elite HD Action-Kamera. Einsendeschluss (Datum des Poststempels bzw. Absendung der Mail) ist der 15. März 2015. Zur Teilnahme sind Personen ab 18 Jahren berechtigt. Jeder Einsender kann nur einmal teilnehmen. Mitarbeiter der BayWa AG, der Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Der Gewinner wird anschließend per Los ermittelt und benachrichtigt. Eine Barauszahlung, ein Umtausch oder eine Übertragung des Preises an Dritte ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die richtige Antwort des letzten Gewinnspiels: In der Saison 2013/2014 waren die Spieler in der deutschen Beko Basketball Bundesliga im Schnitt 197,2 Zentimeter groß. Gewinnerin ist Anja H. aus München. 06 75 60° 1 / 2 0 1 5 Aufgeschlossen für erneuerbare Energien und für moderne Architektur: Malmö in Schweden, hier mit dem Turning Torso. BayWa r.e. mit viel Energie im Norden Aufwind für erneuerbare Energien im Norden Europas. Mit dem Kauf von 76 Prozent der Anteile des schwedischen Projektentwicklers HS Kraft AB ist BayWa r.e. in den skandinavischen Markt eingestiegen. Zudem hat das Unternehmen eine neue Dependance in Edinburgh eröffnet. „Der Erwerb der Mehrheitsanteile der HS Kraft AB bedeutet für BayWa r.e. die Erschließung weiterer Potenziale im europäischen Markt. Ein wichtiger Schritt bei der Internationalisierung unseres Projektgeschäfts“, so Matthias Taft, Vorsitzender der Geschäftsführung von BayWa r.e. Aufgrund der guten Windsituation und den stabilen politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen in Skandinavien erwartet er eine nachhaltige Geschäftsentwicklung. Das Team in Edinburgh treibt Windprojekte sowie die technische Betriebsführung von Wind- und Solarparks im Vereinigten Königreich weiter voran. Bislang hat BayWa r.e. in Großbritannien Wind- und Solarprojekte mit einer installierten Leistung von mehr als 140 Megawatt (MW) realisiert, mehr als 300 MW sind in der Pipeline. Genossenschaftsidee als Weltkulturerbe Auf das Huhn gekommen Ob sich Coco im Abendkleid und mit Perlenkette auf dem roten Teppich einer Preisverleihung in Los Angeles wohlfühlte, darf man bezweifeln. Coco, das zahme Huhn von Hollywood-Schauspielerin Tori Spelling, hätte mit Sicherheit lieber mit ihren Artgenossen auf einer Wiese nach Körnern oder Regenwürmern gepickt. Doch Coco steht, wenn auch als extremstes Beispiel, für einen neuen Trend: In Hollywood haben die Hühner Einzug gehalten. Auch Julia Roberts, Barbra Streisand, Gisele Bündchen und Reese Witherspoon gehören zu den prominenten Stallbesitzern. Sie alle besitzen allerdings große Anwesen oder sogar Farmen für die Zeit zwischen den Dreharbeiten. Dort dürfte es den Tieren – im Gegensatz zu Coco – wohl gut gefallen. Und nicht nur in Hollywood ist private Hühnerhaltung in. „Urban Farmers“, Stadtfarmer, gibt es inzwischen in vielen Städten von Berlin bis New York, rund 10.000 Hühner und anderes Geflügel sind beispielsweise in Köln gemeldet. Da Hühner wie Kaninchen oder Meerschweinchen als Kleintiere gelten, ist in Deutschland Hühnerhaltung auch in Wohngebieten erlaubt, das Gebot der Rücksichtnahme gegenüber den Nachbarn muss allerdings beachtet werden. Voraussetzungen sind natürlich auch genügend Platz, ein Stall und eine umzäunte Fläche im Garten oder Hinterhof. Wie viel Platz ein Huhn benötigt, lässt sich nur schwer pauschal beantworten. In der gewerblichen Bio-Haltung sind in Deutschland sechs Tiere pro Quadratmeter im Stall erlaubt, vier im Auslauf. Auf jeden Fall benötigen sie Platz zum Scharren und eine Sandbadestelle. Um sich sicher zu fühlen, brauchen Hühner im Stall hoch angebrachte Sitzstangen zum Schlafen und natürlich ein Nest zum Eierlegen. Den passenden Stall für Hollywood-Hühner bietet derweil die amerikanische Nobelkaufhauskette Neiman Marcus: Für 100.000 US-Dollar bekommt man hier eine Art Miniaturschloss Versailles für drei bis zehn Tiere, die es sich darin unter anderem in einem Brütraum mit Kronleuchter gemütlich machen können. Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele. Das ist der Grundgedanke von Genossenschaften. Deutschland hat diese Genossenschaftsidee nun als immaterielles Kulturerbe nominiert und reicht den Vorschlag im März 2015 bei der UNESCO ein. Die ersten Genossenschaften entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland, um notleidenden Bauern und Kleinunternehmern günstige Kredite zu vermitteln. Das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe ist inzwischen eine Erfolgsgeschichte rund um den Globus. Weltweit gibt es 800 Millionen Genossenschaftsmitglieder. Bislang ist eine solche Form der wirtschaftlichen Selbstorganisation auf den UNESCO-Listen nicht vertreten. Beispiele für immaterielles Kulturerbe auf der Liste der UNESCO sind der vietnamesische Ca-trù-Gesang, der kroatische Ojikanje-Gesang oder die chinesische Holzdruckerei. Ob die Genossenschaftsidee wirklich als Weltkulturerbe aufgenommen wird, entscheidet die UNESCO 2016. WELTWEIT GRÖSSTE HOP FENAN BAUGEBIETE in Hektar (ha) EU28 27.000 ha DEUTSCHLAND* 17.000 ha USA 16.000 ha CHINA 2.500 ha * Mit gut 14.000 Hektar ist die bayerische Hallertau das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Quelle: International Hop Growers’ Convention, 2014. 75 60° 1 / 2 0 1 5 07 Digital bestellt Drohnen kreisen über Feldern, Satellitenbilder liefern Bestandsanalysen, Maschinen arbeiten auf wenige Quadratzentimeter genau. Solche Szenarien sind längst keine Science-Fiction mehr: Wie viel Stickstoff der Weizen braucht und wie viel Ertrag auf dem Maisfeld eingefahren wurde, erfährt der Landwirt heute automatisch. Die Landwirtschaft befindet sich inmitten einer DIGITALEN REVOLUTION . Modernste Technik vernetzt Daten intelligent und schafft so die Basis für effizienteres und nachhaltigeres Wirtschaften. Das Feld der Zukunft wird digital bestellt. 08 75 60° 1 / 2 0 1 5 IM FOKUS W enn über die Zukunft entschieden wird, geht es in Finnland nicht ohne Sauna. Bei der „Startup Sauna“ steht allerdings nicht gemeinsames Schwitzen im Fokus, die Organisation mit Sitz in Helsinki unterstützt Nachwuchsunternehmer. In Wettbewerben werden die besten Geschäftsideen unter anderem mit einem Ticket fürs Silicon Valley belohnt, das Herz des digitalen Fortschritts. Beim Trip nach Kalifornien können die Gründer erkunden, wie Start-ups in den USA vorgehen – die Finnen bringen dabei jede Menge Affinität fürs Web mit. Sie sind Digitalisierungsweltmeister. Mehr als 90 Prozent der Bevölkerung nutzen das Internet, so eine aktuelle Studie des Weltwirtschaftsforums. Ganz vorne mit dabei waren die Finnen auch, als mit dem Melkroboter eine neue Ära in den Kuhställen begann. Melkroboter und automatische Fütterungssysteme – Skandinavien war mit führend in der Digitalisierung der Milchwirtschaft. Und die Nordeuropäer gehörten auch zu den Ersten, die Feldversuche beim Precision Farming machten. FLIEGENDE AUGEN Digitalisierung und Daten satt. Als Symbol für mehr Effizienz in der Landwirtschaft hat die Drohne den Melkroboter überholt. Die Drohne ist schon heute in Deutschland vielfältig im zivilen Einsatz. Im Nationalpark Bayerischer Wald beispielsweise machen UAV (Unmanned Aerial Vehicles), wie Drohnen in der Fachsprache heißen, mit Multispektralkameras Aufnahmen von Baumkronen, die Rückschlüsse auf die Nährstoffversorgung und auf die Aktivitäten des Borkenkäfers zulassen. Die fliegenden Augen machen auch in der Landwirtschaft vieles möglich. Experten rechnen damit, dass in Deutschland bald regelmäßig UAV über Versuchsfeldern und über den Flächen von Pflanzenzüchtern aufsteigen. Drohnen sind zudem beim Erarbeiten von digitalem Kartenmaterial 75 60° 1 / 2 0 1 5 09 IM FOKUS HOCHPRÄZISE Mit Hochleistungsmessköpfen wird in Sekundenbruchteilen der Ernährungs zustand der Pflanzen erfasst. eine kostengünstige und flexible Ergänzung zu Satellitenbildern. Solch digitales Kartenmaterial, das Flächenunterschiede farblich kennzeichnet, ist ein wichtiges Arbeitsmittel beim Smart Farming. Smart Farming – Wissenschaftler lassen diesen Begriff nicht gelten. Sie sprechen von Precision Farming, wenn es „Perfekte Streifen sind der Schlüssel zum Erfolg.“ DR. WILFRIED HERMANN um Ackerbau geht. Und von Precision Livestock Farming bei der Nutztierhaltung (siehe dazu 75|60°, Ausgabe 2/2014, S. 21-23). Im allgemeinen Sprachgebrauch ist der Begriff allerdings eng mit der Digitalisierung in der Landwirtschaft verknüpft. AUSTRALIEN ALS VORREITER Große Flughöhe beim Precision Farming erreicht Australien. Das Controlled Traffic Farming (CTF), bei dem Fahrspuren im Feld digital angelegt und durch GPS gesteuerte Fahrzeuge konsequent wiederkehrend genutzt werden, werde inzwischen auf rund 15 Prozent der Getreideanbauflächen in Australien praktiziert, so Don Yule von der 10 75 60° 1 / 2 0 1 5 Australian Controlled Traffic Farming Association. Damit seien extreme Wetterlagen wie Trockenheit oder Starkregen besser in den Griff zu bekommen. CTF ist ein Zufallsprodukt, das aus einem Klimaeinschnitt zu Beginn des 21. Jahrhunderts resultiert. Die Landwirte in Queensland hatten mit sieben Jahren Trockenheit zu kämpfen und stellten fest, dass in dieser kargen Zeit zum Beispiel Weizen, Gerste, Hirse oder Mais besser gediehen, wo nach dem sogenannten Raised-Bed-Verfahren angebaut wurde. Dabei wird auf einer Art Hügelbeet gepflanzt, bearbeitet werden die Flächen von niedriger liegenden Fahrspuren aus. In diese Fahrgassen und anschließend in Entwässerungsrinnen am Rande der Felder fließt auch das Wasser, das bei starkem Regen nicht direkt von den harten australischen Böden aufgenommen werden kann. Es handelt sich also um eine Art natürliches Drainagesystem. Einzug hielt diese Methode in Australien Ende der 90er Jahre, technologische Grundlage war die positionsgenaue Steuerung von Fahrzeugen durch die zivile Nutzung von GPS. GPS dient auch als Basis für das StripTill-Verfahren, der Streifenbearbeitung, die vorrangig bei Reihenkulturen, wie zum Beispiel Mais, zum Einsatz kommt. „Mit dem Thema permanente Fahrwege oder Streifenbearbeitung haben sich Forscher und Praktiker schon vor Jahrzehnten beschäftigt – in Nordamerika ebenso wie in Bayern. Jetzt gibt es die Technologien, dies wirklich in der Praxis umzusetzen“, sagt Dr. Markus Demmel von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. SCHUTZ VOR EROSION „Perfekte Streifen sind der Schlüssel zum Erfolg“, so Dr. Wilfried Hermann, Leiter der Versuchsstation der Uni Hohenheim, in Sachen Strip-Till-Verfahren. Perfekte Streifen, die sich nur über automatische Lenksysteme auf Basis von GPS wiederfinden lassen. Beim klassischen Strip-Till-Verfahren wird der Boden gezielt nur dort bearbeitet und von Ernteresten geräumt, wo gleichzeitig oder in einem zweiten Arbeitsgang gesät wird. Der Raum zwischen den Reihen bleibt mit Stroh oder Ernteresten bedeckt. Das bringt Schutz vor Bodenerosion. Um bei den einzelnen Arbeitsgängen die Streifen wieder exakt zu treffen, braucht es einen Schlepper mit automatischem Lenksystem. Weiterer Vorteil neben Erosionsschutz und Ertragssteigerung: „Strip-Till spart Arbeitsgänge und bis zu 10 Liter Diesel pro Hektar“, ergänzt Dr. Hermann. Verfahren wie CTF und Strip-Till wirken der Bodenerosion entgegen. Die Teilschlagbewirtschaftung, also das indi - SMART FARMIN G ANGENEHM Melken, wann die Kuh es möchte. Precision Livestock Farming bringt deutliche Vorteile in puncto Tierwohl. ZENTIMETERGENAU Die Streifen bei den einzelnen Arbeitsgängen exakt wieder treffen – das ist beim Strip-Till-Verfahren wichtig. Alle Arbeitsschritte in der Wertschöpfungskette landwirtschaftlicher Produktion werden mit intelligenten Steuerungstools optimiert. Grundlage dafür ist insbesondere die exakte Datenerhebung und -analyse, deren Vernetzung und intelligente Nutzung die Effizienz steigern soll. Im Zusammenhang mit dem Oberbegriff Smart Farming ist häufig auch die Rede von Landwirtschaft 4.0. P RECISION FARMING Große Flächen bringen Unterschiede in Bodenqualität, Nährstoffgehalt und Co. mit sich – Precision Farming ist ein systematischer Ansatz zum teilflächenspezifischen Management von Feldern. Dazu gehören alle Schritte von der positionsgenauen Datenerfassung über die Datenprozessierung bis hin zu den einzelnen Arbeitsschritten, die auf der Auswertung der Daten beruhen. Wesentliche Grundlage ist eine Kombination aus satellitengestützten Positionierungs- und Geoinformationssystemen, zum Beispiel GPS, wie auch Neuentwicklungen in den Bereichen Sensortechnik und Maschinensteuerung. Im Bereich der Nutztierhaltung und der Milchwirtschaft gibt es ähnliche technologische Entwicklungen, die unter dem Begriff des Precision Livestock Farming zusammengefasst werden. 75 60° 1 / 2 0 1 5 11 IM FOKUS viduelle Bearbeiten von einzelnen Ackerbereichen, und das exakt auf die Bodenverhältnisse angepasste Ausbringen von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln vermeiden, dass Pflanzen zu wenig oder zu viel abbekommen – präzise Lenksysteme verhindern, dass Pflanzen ausgelassen oder doppelt versorgt werden. Die digitalen Lenksysteme bringen gegenüber manueller Steuerung im Schnitt eine Arbeitszeitersparnis von bis zu zwölf Prozent und eine Betriebsmittelersparnis von fünf bis zehn Prozent. RESSOURCEN SCHONEN Wesentliche Vorteile von Precision Farming zusammengefasst: Der Landwirt kann effizienter arbeiten, Erträge steigen, der Betriebsmitteleinsatz sinkt, Ressourcen werden geschont. Ein bereits sehr weit fortgeschrittenes Feld ist Precision Farming nicht nur in Australien, sondern auch in den USA. Dies liegt zum einen an den sehr großen Arbeitsflächen und Arbeitsbreiten, zum anderen an Phänomenen wie Fachkräftemangel in der Landwirtschaft und am Strukturwandel. Im Mittleren Westen der USA gibt es beispielsweise viele Flächen, die verpachtet sind – da 6,04 12 5,97 DIGITAL Traktoren sind heute mit hochmodernen Displays und Steuerungsinstrumenten ausgestattet. sind exakte Informationen über die Qualität einzelner Ackerschläge besonders gefragt. Und je größer die einzelnen Flächen sind, desto dringender ist der Bedarf nach Teilschlagbewirtschaftung, denn auf größeren Flächen kann es mehr Qualitätsunterschiede beim Boden geben. Exakte Informationen zu großen Flächen: Dies ist gerade auch für Betriebe in Ostdeutschland interessant, weil dort nach der Wiedervereinigung in vielen Fällen die Felder den Besitzer wechselten. Precision Farming, Precision Livestock Farming, Smart Farming: Im Stall und auf dem Feld sorgen Daten satt, genau wie in der Industrie, für einen Innovationsschub. Von nichts weniger als von der vierten industriellen Revolution ist die Rede. 5,93 5,79 N ETWORKED READIN ESS IN DEX Wie fit ein Land in Sachen Digitalisierung ist, darüber gibt der „Networked Readiness Index“ Auskunft, der vom Weltwirtschaftsforum erstellt wird. Finnland belegt in der Ausgabe 2014 Platz eins. In den Index sind 54 verschiedene Indikatoren eingeflossen – von der technologischen Infrastruktur über politische Rahmenbedingungen bis hin zum Nutzerverhalten in Sachen Internet und Co. Insgesamt wurden in den Index 148 Länder aufgenommen. 5,70 5,50 Finnland Singapur Schweden Niederlande Norwegen Deutschland Platz 1 Platz 2 Platz 3 Platz 4 Platz 5 Platz 12 75 60° 1 / 2 0 1 5 Auf allen Kanälen Neue Produkte, neue Dienstleistungen, neue Services – die Digitalisierung verändert unsere Welt grundlegend. Vorstandsvorsitzender P ROF. KLAUS JOSEF LUTZ erläutert, wie sich die BayWa im Rahmen von Industrie 4.0 und Landwirtschaft 4.0 positioniert. Bis 2020 sollen weltweit 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Die sogenannte Generation Gaming gibt Gas. Wie hält die BayWa Schritt? Prof. Lutz: Wir verfolgen unterschiedliche Strategien. Nehmen Sie zum Beispiel den erfolgreichen Aufbau des Bereichs Erneuerbare Energien. Hier setzt sich die BayWa r.e. renewable energy GmbH jetzt in der BEEGY GmbH in einem einmaligen branchenübergreifenden Joint Venture mit der Energiezukunft auseinander – erneuerbar, dezentral und intelligent. Unter der Marke „BEEGY“ werden Energieerzeugung, Services und Informationstechnik gebündelt. Das Unternehmen erarbeitet Komplettlösungen und Dienstleistungen für Privatkunden, Handel, Gewerbe und Industrie. Zentraler Punkt ist dabei, dass immer mehr Haushalte und Firmen zugleich als Produzenten und Verbraucher von „grünem Strom“ auftreten. Precision Farming, Ernährungs-App und Co. – Digitalisierung findet in allen Bereichen statt. Wie geht die BayWa damit um? Wir beschäftigen uns intensiv damit. Der Teilehandel für die Landtechnik über TecParts läuft erfolgreich wie auch die Auktionsplattform ab-auction, auf der TopGebrauchtmaschinen im Netz gehandelt werden. Mit dem BayWa Online-Shop, der ein Spektrum vom Tierbedarf über Holzpellets bis zu Elektrowerkzeug abdeckt, erreichen wir neue Kunden, die wir auf herkömmlichen Kanälen nicht gefunden hätten. Mir geht es aber nicht darum, stationären Handel und Internet gegeneinander auszuspielen: Nur wenn wir dies intelligent kombinieren, können wir Kunden auf die Dauer für uns gewinnen. Eine Kombination von real und virtuell – können Sie da ein Beispiel nennen? Nehmen Sie Precision Farming: Die Fülle an neuen Daten und die technologischen Möglichkeiten kommen nur voll zum Tragen, wenn sie mit der Erfahrung des Landwirts und ausgebildeter Fachkräfte verschmelzen. Die Methoden des Precision Farming umfassend zu nutzen, dabei unterstützt die BayWa – das erfordert natürlich auch, dass wir Beratungskompetenz auf die digitale Ebene bringen. Ein Einstieg war dabei die Agri-Check App, die inzwischen schon rund 41.000 Anwender nutzen. Wichtige Daten zum Kapital des Landwirts, zu seinen Ackerflächen, in der Cloud. Bei vielen Menschen kommt da Unbehagen in puncto Datenschutz und Datensicherheit auf. Datenschutz spielt für uns eine zentrale Rolle. Technischer Datenschutz und sensibler Umgang mit Informationen begleiten unsere Digitalisierungsstrategie von Beginn an. Die Aufgeschlossenheit jedes Einzelnen für neue Möglichkeiten und zugleich das Bewusstsein für Sicherheit im Netz, das gehört meines Erachtens untrennbar zusammen. Denn klar ist: Digitalisierung ist genauso wie Globalisierung nichts, wo wir als Unternehmen entscheiden können, ob wir mitmachen oder nicht. Beides findet statt – und die BayWa will den Wandel kreativ mitgestalten. 75 60° 1 / 2 0 1 5 13 Lust auf Bier Herb, ein Hauch Mandarine, Geranie im Abgang – klingt nach einem richtig guten Roten. Wer hier den Geschmack beschreibt, hält aber kein Weinglas in der Hand, sondern eine kultig gestylte Bierflasche. CRAFT BEER heißt der Trend, der weltweit den Brauernachwuchs inspiriert, qualitativ hochwertige Biere zu produzieren. 14 75 60° 1 / 2 0 1 5 MÄRKTE D CRAFT BEER: BRAUEREIEN WELTWEIT ie Brauereien heißen Evil Twin, Störtebeker oder Wildwuchs. Während globale BrauereiKonzerne den Geschmack weiter angleichen, setzen sogenannte Micro Brewerys vermehrt auf Individualität, Qualität und Regionalität. Die Rechnung geht auf – Craft Beer boomt. No War, Soundwave, Dogma heißen die neuen Biere. Es geht ums Lebensgefühl. „Im Mutterland des Craft Beer, in den USA, liegt der Marktanteil inzwischen bei acht Prozent“, sagt Dr. Werner Gloßner, Geschäftsführer des Verbands Private Brauereien Bayern e. V., der in diesem Jahr den international vergebenen Bayerischen Bierorden fürs beste Bier unter anderem an den Pionier der Craft-BeerBewegung, die Boston Brewing Company, vergeben hat. Weltweit und in Deutschland liege der Anteil der neuen Biere bei je einem Prozent – Tendenz stark steigend. REZEPTUREN INS NETZ GESTELLT USA: 2.500 ITALIEN: 800 BRASILIEN: 600 SCHWEIZ: 400 JAPAN: 200 Nach Zitrus oder Honig schmeckend oder erfrischend wie ein Gletschereisbonbon – Bierhandwerker wollen, dass Zutaten, Region und Produktgeschichte zu schmecken sind. Die Brauercommunity stellt ihre Rezepturen ins Netz, zum Nachbrauen und Diskutieren. „Bier darf polarisieren. Die Brauer heben bisherige Denkbarrieren auf“, sagt Dr. Gloßner. Grenzen beim Experimentieren setzt auch international oft das deutsche Reinheitsgebot. Ansonsten wird getunt, was Hopfen, Malz und Wasser hergeben. Dabei geht es um 700 Aromastoffe. „Für Craft Beer wird insgesamt das ganze Spektrum von circa 150 Hopfen- und 40 Malzsorten verarbeitet“, sagt Dr. Gloßner. Der Charakter kommt vom Hopfen. Seine Bitterstoffe, die Alphasäuren, sind die wichtigsten Gewürze. Brauer sind bereit, für höhere Doldenqualität mehr Geld in die Hand zu nehmen. Ähnlich ist es beim Malz, das für Bier meist aus Sommergerste her gestellt wird. Fürs individuelle Aroma geben die Brauer ordentlich viel davon in den Sud. Pro Hektoliter bis zu 34 Kilogramm – beinahe doppelt so viel wie bei herkömmlichen Bieren. Dass im Handwerksbier mehr Qualitätshopfen steckt und fast doppelt so viel Malz, ist gut für die Märkte, die sich gerade für Spezialsorten positiv entwickeln. Auf der Suche nach Einzigartigkeit kommen vermehrt alte Hopfensorten in den Braukessel. Oft auch wieder als reine Hopfendolde und nicht als Pellet – wie der Hopfen in der Regel gehandelt wird. „Hallertauer Mittelfrüh“ oder „Tett nanger“ wären ohne die neue Nachfrage annähernd ausgestorben. Beide Sorten stammen aus Deutschland, dem größten Hopfenproduzenten mit einem Weltmarktanteil von über 40 Prozent – 2014 waren das knapp 38.000 von weltweit gut 94.000 Tonnen. Rund 80 Prozent des deutschen Hopfens kommt aus der bayerischen Hallertau. 35 Prozent der globalen Hopfenmenge kommt aus den USA, große Hersteller sind auch Tschechien und China. Zur Gerste: Europäische Braugerste ist weltweit gefragt – 50 Prozent des Weltmarktes werden in Europa gehandelt. Die größten Mengen kommen aus Frankreich, Großbritannien, Deutschland und Dänemark. Als einer der größten Malzproduzenten muss Deutschland zusätzlich Gerste importieren. Woher die Zutaten kommen, ist wichtig für die neuen Brauer. Ein globaler Wettstreit ist das Great American Beer Festival in Denver mit jährlich 300 Micro Brewerys und mehr als tausend Bieren. Der Hauptgewinn: Der Festivalinitiator, die Boston Brewing Company, gibt das Gewinnerbier ein Jahr lang als Seasonal heraus. Ein prägnantes Beispiel dafür, wie die neue Brauereigeneration tickt. Die BayWa handelt Hopfen und Braugerste aus den deutschen Anbaugebieten und setzt auf langfristige Partnerschaft mit Brauereien und Mälzereien. Als internationaler Handelskonzern hat sie die globalen Entwicklungen im Blick und unterstützt Kunden beispielsweise bei der Sortenentwicklung. 75 60° 1 / 2 0 1 5 15 Ein Netz voller Chancen Der Strom kommt nach wie vor aus der Steckdose – aber bei der EN ERGIEP RODUKTION wirken immer mehr Verbraucher direkt mit. Wir werden zum „Prosumer“. 16 75 60° 1 / 2 0 1 5 MÄRKTE D er Hybridtraktor gibt bei der Weizenernte mit Batterie 1 ordentlich Gas. Batterie 2 wird zu Hause auf dem Hof geladen, mit Überschüssen aus dem Stromnetz. Wenn die Photovoltaik-Anlage draußen auf der Wiese zu wenig Strom bringt, springt Batterie 2 ein. Und sollte das Windrad vor dem Hof mal stillstehen, kann sich für alle Fälle der Pflanzenölgenerator zuschalten. Eine Vision, die sich in jeder Größenordnung realisieren lässt – für einen landwirtschaftlichen Betrieb, für ein komplettes Dorf, für eine ganze Region. „So könnten die größten und intelligentesten Regelkraftwerke der Welt entstehen. Die Energiewende ist vor allem eine Frage der ländlichen Räume, denn dort stehen die Windräder und die großen Photovoltaik-Anlagen“, sagt Ludwig Karg, Geschäftsführer der B.A.U.M. Consult GmbH, die rund um das Thema Energiewende berät. EIGENER STROMMIX Eine neue Couch, ein paar Teelichter – und dann noch Solarmodule fürs Dach. Sogar Ikea verkauft jetzt auch Bausätze fürs private Sonnenkraftwerk. Der Trend geht zum „Prosumer“: Verbraucher (engl. Consumer) von Energie sind immer häufiger zugleich Produzenten (engl. Producer). Eigenheimbesitzer machen sich mit der eigenen Produktion von Sonnenstrom ein Stück weit unabhängig oder Unternehmen pachten PV-Anlagen, um den Strommix „grüner“ und auch regionaler zu machen (siehe Kasten). Dies sind zwei Beispiele für die Energiewende „von unten“. Um schwankende Einspeisungen von Wind- und Sonnenenergie besser ausgleichen zu können, muss unter anderem die Automatisierung der Stromverteilung im Netz verbessert werden. Ein Aspekt auf dem Weg zum flächendeckenden Smart Grid, dem intelligenten Stromnetz, das die komplette kommunikative Vernetzung und Steuerung von Stromerzeugern, Speicherung, Verteilung und Verbrauch optimal regeln soll. Ein solches Netz wird auch mit vielen Millionen „Prosumern“ zurechtkommen. NEUE MARKTPLÄTZE Energiemanagement via Internet spielt hier eine zentrale Rolle. Um einen Quantensprung in Richtung dezentrale und nachhaltige Energieversorgung zu schaffen, „brauchen wir neue, elektronische Marktplätze, auf denen neuartige, auch regionale Energieprodukte und Systemdienstleistungen gehandelt werden können – von Privatpersonen genauso wie von Energieunternehmen“, so Ludwig Karg. Er leitete die Begleitforschung im Rahmen des Technologieprogramms „E-Energy – Smart Energy made in Germany“ des Bundeswirtschaftsministeriums, in dem in sechs Modellregionen das „Internet der Energie“, also digitale Möglichkeiten zur nachhaltigen Steuerung der Stromversorgung, weiter entwickelt und erkundet wurden. Das „Internet der Energie“ gehört zum „Internet der Dinge“. Bis 2020 sollen weltweit 50 Milliarden Geräte mit dem Internet verbunden sein. Dazu gehört zum Beispiel der Drucker, der selbstständig Farbpatronen im Web nachbestellt. Vieles im „Internet der Dinge“ befasst sich auch direkt mit Energieversorgung. In einigen Ländern sind bereits „Smart Meter“ im Einsatz, clevere Messgeräte fürs Strommanagement zu Hause. Sie schaffen die Datenbasis, um beispielsweise die Waschmaschine auf Wunsch mit günstigem „grünem“ Strom starten zu lassen. P ERSP EKTIVEN Neuartige Dienstleistungen und Produkte für ein intelligentes, dezentrales Energiemanagement: Dies steht im Fokus der BEEGY GmbH. Ein bisher einzigartiges branchenübergreifendes Joint Venture für die Energiewende, das die BayWa r.e. renewable energy GmbH zusammen mit Partnern gegründet hat. BEEGY ist ein Anbieter für Komplettlösungen und Systemintegration. Das Unternehmen bündelt dezentrale, erneuerbare Energieerzeugung, Services und informationstechnische Komponenten. (Siehe auch Interview auf Seite 13.) PACHTMODELLE Eine Photovoltaik-Anlage installieren ohne Investitionskosten für den Nutzer des Solarstroms. Da tut sich derzeit einiges auf europäischen Dächern. Pachten heißt das Schlüsselwort. Die BayWa r.e. renewable energy GmbH kooperiert zum Beispiel mit den Stadtwerken Stuttgart und dem Energieversorger Energie Südbayern (ESB), um Solarstromanlagen auf Ein- und Zwei-Familienhäusern zu verpachten. Auf dem Dach des AGCO/ Fendt-Traktorenwerks im bayerischen Marktoberdorf produziert eine von BayWa r.e. realisierte und verpachtete PV-Anlage den Strom für die Traktorenproduktion. 75 60° 1 / 2 0 1 5 17 IM GESPRÄCH Sag mir, was du isst … Ovo-Lakto-Vegetarier, Veganer, Flexitarier – der bewusstere Umgang mit Ernährung hat Konjunktur, nicht nur in den Metropolen rund um die Welt. Haben wir eine neue Esskultur? Ein Gespräch mit dem Historiker und Kulturwissenschaftler P ROF. GUNTHER HIRSCHFELDER über FoodTrends und Ernährungsideologien. Vegetarischer Imbiss, veganes Luxusrestaurant und kuratiertes Kochen sind im deutschsprachigen Raum weit verbreitet – ist das schon eine neue Esskultur? Das kann man schwer sagen. Wir erleben gerade rasante Veränderungen. Das gilt in Wohlstandsgesellschaften auch fürs Essen. Nehmen Sie die ursprüngliche Bio-Produktion: Demeter, Bioland und Co. gibt es nach wie vor, sie haben aber an Bedeutung verloren. Bio-Qualität als solche ist insgesamt in abgeschwächter Form aber stark verbreitet: BioProdukte gibt es in jedem Discounter. Das ist Bio „light“, eine Entwicklung, die in bestimmten Teilen der Welt anhält. Andere Trends hierzulande, wie beispielsweise Bubble Tea und vielleicht auch Smoothies, sind Eintagsfliegen. Wie nachhaltig Trends sind, liegt an der eigenen Motivation. Sich bewusst gesund zu ernähren oder die Welt verbessern zu wollen, also ideologisch zu handeln, wie das etwa beim Fleischverzicht oft der Fall ist, ist eine stärkere Motivation, als Modeerscheinungen für die eigene Selbstdarstellung zu folgen. Bockwurst, Bagel oder Sushi – welchen Stellenwert hat Ernährung zwischen Berlin und New York, Tel Aviv und Shanghai? Während es rund um den Globus für knapp zwei Milliarden Menschen immer noch kaum möglich ist, täglich ausreichend Nahrung zu bekommen, wird Essen in Wohlstandsmetropolen mehr und mehr zum Lifestyle. Wie ich mich ernähre, ist Aushängeschild für meine Identität. Sie finden heute unter Garantie auf jeder Party Leute, mit denen Sie sich darüber unterhalten können, wie der Seitanbraten, Seitan ist ein Fleischersatz aus Weizeneiweiß, noch schmackhafter gelingt. Menschen interessieren sich heute oft mehr 18 75 60° 1 / 2 0 1 5 fürs Essen als für Politik. Heute fragt man nicht mehr: Bist du beim Bund gewesen, sondern: Was isst du? Veganismus, regionale Küche oder auch Ethno-Food heißen die neuen Ideologien der Wohlstandsgesellschaften. Essen wir irgendwann alle dasselbe? Nein, im Gegenteil. Wir essen regionaler als wir denken. Neue Ideologie heißt auch: Wir wollen uns unterscheiden, anders sein, Individualität leben. Die regionale Küche spielt dabei eine große Rolle. Außerdem ist der Mensch auf „Veganismus, regionale Küche oder auch Ethno-Food heißen die neuen Ideologien der Wohlstandsgesellschaften.“ P R O F. G U N T H E R H I R S C H F E L D E R Abwechslung gepolt. Ich habe beispielsweise vor einiger Zeit vermeintlich meinen Lieblingsweißwein gefunden. Ein super Moselwein. Das wird mein Hauswein, habe ich gedacht. Heute trinke ich den eher selten. Eine ähnliche Geschichte hat sicher jeder auf Lager. Zwei Milliarden Menschen leiden unter Hunger. Sind die neuen Food-Trends da nicht einfach nur blanker Hohn? Sicherlich kann man das so sehen. Was man Menschen, die sich mit ihrer Ernährung auseinandersetzen aber WOHLFÜHLEN Schafft sich Inseln des Angenehmen: Prof. Gunther Hirschfelder. ZUR P ERSON zugutehalten muss, ist, dass sie sich Gedanken machen. Zum Beispiel darüber, ob der Kauf von Fair-TradeProdukten wirklich den Bauern in Bolivien hilft oder ob sie dort auf den Feldern nicht lieber Nahrungsmittel für sich selbst anbauen sollten. Die Menschen sind heute besser informiert. Sie wissen, dass Ressourcenknappheit und Hunger mehr und mehr zu Auseinandersetzungen führen können. Über zwei Drittel der Weltbevölkerung sind allerdings komplett abgehängt und haben kaum Möglichkeiten, ihre Situation kurzfristig zu verbessern. Kann bewussteres Essen in den Wohlstands gesellschaften etwas daran ändern? Nur zu einem sehr geringen Teil. Aber Menschen, die sich bewusst ernähren, haben oft ein Grundbedürfnis nach fairem Umgang und wollen handeln. Plakativ gesagt: Ich verzichte auf Fleisch und engagiere mich so gegen Hunger und fürs Klima. Essen ist die neue Ideologie in den Wohlstandsgesellschaften und ersetzt oftmals politisches Handeln. Überlegungen, dass wir mit Bio-Produkten allein die Bevölkerung auf der Welt nach heutigem Stand nicht ernähren können, ohne große Abstriche beim Fleischkonsum zu machen, spielen hier keine Rolle. Bio, fleischlos, saisonal und regional – welchen Einfluss haben Trends und Esskultur auf die Landwirtschaft? Landwirtschaft ist immer langfristig ausgelegt. Kurzfristige Trends haben da wenig Einfluss. Je nachhaltiger eine Entwicklung ist, desto mehr kann sie Prof. Dr. Gunther Hirschfelder lehrt vergleichende Kulturwissenschaften an der Universität Regensburg. Der Historiker beschäftigt sich ausgiebig mit dem Thema Ernährung und hat mit seinen Büchern „Purer Genuss? Wasser als Getränk, Ware und Kulturgut“, „Die Zukunft auf dem Tisch“ oder seiner neuesten Publikation „Was der Mensch essen darf“ die Diskussion übers richtige Essen weiter angekurbelt. die Landwirtschaft verändern. Mehr Bio-Höfe im deutschsprachigen Raum sind da ein Beispiel. Der Einfluss von Fleischverzicht ist eher gering, weil Fleisch international gehandelt wird und der Appetit global eher ansteigt. Trotzdem gibt es einen Paradigmenwechsel zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft. Auslöser sind aber der Klimawandel und in der Folge Naturkatastrophen, Bodenerosion, Wassermangel, Ressourcenkonflikte. Laut FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, lassen sich die Erträge noch bis zu einem mittleren Temperaturanstieg von plus 2,5 Grad Celsius steigern, danach fallen sie stark ab. Wie halten Sie es selbst mit der Ernährung? Multioptional. Klar, viel Bio. Aber manchmal rede ich den ganzen Tag darüber und esse dann nachts um halb zwei schon mal einen Burger an der Raststätte. Trotzdem schaffe ich es immer noch, mir Inseln des Angenehmen zu schaffen. Beim Essen sollte man nicht allzu verbohrt sein, sondern sich wohlfühlen. 75 60° 1 / 2 0 1 5 19 Ü B E R D E N TA G H I N A U S TATKRÄFTIG Markus Lechner auf der Baustelle der neuen Schule in Lusaka, Sambia. Spielraum zum Lernen Ein STIP EN DIUM kann finanziellen Freiraum fürs Studium schaffen und Anreize für den Blick übers eigene Fach hinaus. Einige Schlaglichter. 20 75 60° 1 / 2 0 1 5 W ie viele Menschen, glaubt ihr, leben in Lusaka?“ 30 Finger schnellen in die Höhe. „500.000“, ruft einer der Schüler. „Eine Million“, ein anderer. „Es sind sogar noch mehr, nämlich 1,4 Millionen Menschen“, antwortet die Lehrerin und deutet auf eine Luftaufnahme der Stadt. „Könnt ihr euch vorstellen, dass es hier so viele Menschen gibt?“ „Nein“, sind sich 30 Kinder einig und lachen. Fröhlich geht es zu in den Klassenräumen der neuen Schule in Lusaka, der Hauptstadt von Sambia. Wo früher bei Regen kein Unterricht möglich war, gibt es heute einen schönen Ort zum Lernen: Drei helle Klassenzimmer mit gutem Raumklima und Schallschutz. Wenn die Mädchen und Jungen Pause machen, haben sie viel Platz zum Spielen. Ein Schulgarten wird noch angelegt. Die Anlage hat die Technische Universität München (TUM) zusammen mit Studenten aus Sambia entwickelt und umgesetzt. AUF DEM ZWEITEN BILDUNGSWEG „Für die Zeit nach dem Masterabschluss kann ich mir ein weiteres Projekt in Afrika gut vorstellen“, sagt Markus Lechner. Er half im Herbst 2013 einen Monat lang beim Bau in Sambia mit. Dieses Engagement passt gut ins Profil eines Deutschlandstipendiaten, der von der BayWa Stiftung gefördert wird. Lechner, Zimmerermeister und staatlich geprüfter Bautechniker, kam über die Meisterausbildung an die Uni, also über den Die BayWa Stiftung setzt sich seit 1998 für Bildung in den zukunftsweisenden Bereichen Ernährung und erneuerbare Energien ein. Seit Beginn des Projekts 2011 engagiert sich die BayWa Stiftung beim Deutschlandstipendium. Jährlich werden rund 100 Studenten der Technischen Universität München (TUM), der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der Universität Hohenheim und der Hochschule Nürtingen-Geislingen im Rahmen des Deutschlandstipendiums unterstützt. Die Stipendiaten erhalten monatlich 300 Euro, zur einen Hälfte getragen von der BayWa Stiftung, zur anderen Hälfte vom Bund. Weitere Informationen zum Deutschlandstipendium finden Sie, wenn Sie den QR-Code scannen. AUFGESCHLOSSEN Justinas Pupeikis aus Litauen studiert derzeit in Barcelona – und fühlt sich dort rundum wohl. PROTOTYPISCH Bei den Kindern kommt die neue Schule in Lusaka gut an. Studenten der TU München und Studenten aus Sambia entwickelten gemeinsam einen Schulbau, der später auch an anderen Orten umgesetzt werden kann. zweiten Bildungsweg. Der 27-Jährige studiert inzwischen Bauingenieurwesen im dritten Mastersemester und ist wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion. Das Geld aus dem Stipendium „ist ein wichtiger Baustein für mein Budget – sonst müsste ich nebenher mehr arbeiten“. Um Deutschlandstipendiat zu werden, ist Einsatz übers Studium hinaus gefragt. Lechner war Tutor für Technische Mechanik, befasst sich intensiv mit Architektur und hilft als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatdorf Kay in Oberbayern. WICHTIGER FINANZBAUSTEIN Für das Deutschlandstipendium können sich Studierende aller teilnehmenden Universitäten bewerben – unabhängig von ihrer Herkunft. Grenzüberschreitende Förderung bietet die EU durch das Erasmus-Programm, das weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten. Ein separates Programm der Europäischen Kommission, das Exzellenzprogramm Erasmus Mundus, macht es für Justinas Pupeikis aus Dusetos in Litauen möglich, an vier verschiedenen Universitäten seinen Master in Photonik zu machen, in optischer Physik. Nach jeweils einem Semester in Marseille, Frankreich, und Karlsruhe, Deutschland, studiert er derzeit in Barcelona. „Ohne die 500 Euro monatlich aus dem Stipendium könnte ich nicht an der fachlich hochkarätigen Masterklasse in Spanien teilnehmen – hier kann ich mich auch persönlich weiterentwickeln“, freut sich der 23-Jährige, der überlegt, für das Abschlusssemester nach Tokio zu gehen. Zudem hat er bereits Praktika in Vilnius und Wien sowie einen Studienaufenthalt in Schottland hinter sich. Wie wichtig es ist, fernab der Heimat in die Bücher zu schauen oder zu arbeiten, unterstreicht eine aktuelle EU-Studie zu Erasmus. Im Jahr 2013 gaben 64 Prozent der Arbeitgeber an, dass Auslandserfahrung ein wichtiges Einstellungskriterium ist – 2006 waren es lediglich 37 Prozent. Biografien wie von Justinas Pupeikis oder Markus Lechner sind also heute nichts Ungewöhnliches mehr. Laut Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verbringen derzeit rund 4,5 Millionen junge Menschen weltweit Studienzeit im Ausland. 75 60° 1 / 2 0 1 5 21 Nachgefragt Das Internet ist allgegenwärtig. Online U-Bahn-Tickets kaufen und Bankgeschäfte erledigen, im Social Web Freunde treffen – die Digitalisierung verändert unser Leben. Welchen Einfluss digitale Trends auf ihr Leben haben, darüber haben wir mit ILSE AIGN ER , Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, und dem Extrembergsportler ALEXAN DER HUBER gesprochen. Nutzen Sie Apps? Und wenn ja, was ist Ihre Lieblingsapp? ILSE AIGNER Ministerin Klar nutze ich Apps, ich bin Medienministerin! Ich glaube, heute hat auch nahezu jeder ein Smartphone. Meine Lieblingsapp ist derzeit PeakFinder Earth. Die App erkennt über die Kamera Berggipfel und benennt die Berge. Da ich gerne in die Berge gehe, benutze ich auch die App sehr gerne. Wie bleiben Sie an den täglichen News dran: Gedruckte Zeitung, Radio, TV oder Web? Radio, Zeitung und „Der Spiegel“. Für den Wetterbericht gibt´s allerdings nichts Besseres als das Internet. ALEXANDER HUBER Extremsportler 22 75 60° 3 / 2 0 1 4 Was wird aus Ihrer Sicht niemals digitalisiert werden? Persönliche Briefe sind für mich ein Ausdruck besonderer Wertschätzung. Ich würde mir wünschen, solche Briefe auch weiterhin in Papierform zu erhalten, weil man etwas in der Hand hat und weil man sie auch besser aufheben kann. Was wird aus Ihrer Sicht niemals digitalisiert werden? Emotionen (und das Leben generell) werden nicht digitalisiert werden. Denn da ist das Original einfach besser! An jedem Ort arbeiten und einkaufen, ständig erreichbar sein. Wie hat die Digitalisierung Ihren Alltag verändert? Für mich hat die Digitalisierung den Alltag definitiv zum Positiven verändert. Ich bin sehr viel unterwegs. Da ist es wertvoll und hilfreich, wenn man Informationen schnell und überall abrufen kann. An jedem Ort arbeiten und einkaufen, ständig erreichbar sein. Wie hat die Digitalisierung Ihren Alltag verändert? Der Mobilfunk hat für mich die Organisation erleichtert, vor allem wenn ich auf Vortragstour bin. Ansonsten gestalte ich meinen Alltag nach wie vor klassisch. ZU GUTER LETZT "Diese Glocken machen mich noch verrückt. Wenn die uns orten wollen, sollen sie uns doch einfach Smartphones geben." BILDNACHWEIS KONTAKT/ IMPRESSUM WELTWEIT PRÄSENT Titel: Farmade.com/Reed Business Information Limited; S. 2: Horsch Maschinen GmbH, © iStock.com/Silvrshootr, Prof. Dr. Gunther Hirschfelder, Charlotte Reith; S. 3: Wolf HeiderSawall; S. 4/5: © Shutterstock.com/Kladej; S. 6/7: Garmin, © Shutterstock/Ivonne Wierink, © iStock.com/pomvit, © Fotolia/Peter Maszlen; S. 8/9: © iStock.com/stockcam, Farmade.com; S. 10/11: Fritzmeier Umwelttechnik GmbH & Co. KG, Horsch Maschinen GmbH, BayWa AG; S. 12: Werksfoto AGCO Fendt, megastocker/ Shutterstock.com; S. 13: Thomas Dashuber; S. 14/15: © iStock.com/Silvrshootr, © iStock. com/kumdinpitak; S. 16/17: © Shutterstock. com/gyn9037, vectorstock.com/ecelop, Smoki, shai_halud, aleksander1, © iStock.com/rhoon; S. 18/19: Prof. Dr. Gunther Hirschfelder; S. 20/21: Charlotte Reith, Matthias Kestel, Indrė Pupeikytė; S. 22: Christian Brecheis, Franz Hinterbrandner; S. 23: Cartoonstock.com/Larry Lambert. Herausgeber, Koordination und Inhalt: Als internationaler Handelskonzern ist die BayWa fast überall auf dem Globus aktiv – dem trägt auch der Name des neuen BayWa Magazins Rechnung: 75|60° bezieht sich auf den geografischen Raum zwischen den Breitengraden 75° Nord und 60° Süd – und damit auf den Teil der Erde, auf dem die BayWa tätig sein kann. BayWa AG PR/Unternehmenskommunikation Arabellastraße 4 81925 München Telefon: +49 89 9222 - 3651 www.baywa.com 75° Konzept, Redaktion und Gestaltung: verberei, München www.verberei.de Äquator Übersetzung: Think Golbal Language Solutions, Berlin www.think-global.com Sollten Sie das BayWa Magazin zukünftig 60° nicht mehr erhalten wollen oder ein weiteres Exemplar wünschen, wenden Sie sich gerne an unser Kunden-Service-Center unter Telefon: +49 851 75634 - 390 oder E-Mail: [email protected] Dieses Magazin besteht aus FSC®-zertifiziertem Papier. Mit dem Kauf von FSC®-Produkten fördern wir verantwortungsvolle Waldwirtschaft, die nach strengen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Kriterien des Forest Stewardship Council® überprüft wird. Natürlich können Sie das BayWa Magazin auch online lesen unter: www.baywa.com 75 60° 1 / 2 0 1 5 23 BayWa AG Arabellastraße 4 81925 München Deutschland