Ärzteblatt März 2013 - Ärztekammer Mecklenburg

Transcrição

Ärzteblatt März 2013 - Ärztekammer Mecklenburg
ÄRZTEBLATT
3/2013
MECKLENBURG-VORPOMMERN
Korruption oder Diffamierung
Proaktives Screening- und Untersuchungsprogramm
zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen
Als Arzt auf dem Dach der Welt
Inhalt
Leitartikel
Korruption oder Diffamierung
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung
80
Wissenschaft und Forschung
Proaktives Screening- und Untersuchungsprogramm zur Prävention kardiovaskulärer
Erkrankungen
99
Recht
Aus der Praxis der Norddeutschen
Schlichtungsstelle
100
81
Kongressbericht
Leserbriefe
Leserbriefe zum Artikel von Dr. Ziegelasch
82
Stellungnahmen zu den Leserbriefen
87
Antwort auf Leserzuschriften
88
Aus der Kammer
Als Arzt auf dem Dach der Welt
Öffentliche Ausschreibung
90
40. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft
für Rheumatologie 2012 in Bochum
102
Buchvorstellungen
Für Sie gelesen
104
Service
Goldenes Doktordiplom
108
Neue Norovirus-Variante in vielen Ländern
auf dem Vormarsch
108
Kulturecke
108
Tag der Begegnung am 23.11.2012
109
„Dr. sc. hum.“?
110
Die lustigen Nibelungen
Telefonnummern der Geschäftsstelle der
Ärztekammer
94
HIV-PEP-Notfalldepots in MecklenburgVorpommern
95
Veranstaltungen und Kongresse
Impfkurse in Mecklenburg-Vorpommern
96
Veranstaltungen der Ärztekammer M-V
96
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich
97
Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen
99
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Tag der Begegnung der Ärztesenioren
am 22. April 2013
110
Personalien
Nachruf: Prof. Dr. med. Tim Müller
111
Wir beglückwünschen
112
Impressum
112
Seite 79
LEITARTIKEL
Korruption oder Diffamierung
Die Druckerschwärze des Leitartikels von Dr. Crusius im Februarheft war noch gar nicht trocken, da spülen die Medien
(FAZ vom 18.01.2013) einen Bericht des Vorstandes des GKVSpitzenverbandes an den Verwaltungsrat über die Arbeit der
Krankenkassen-Stellen zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen an die Öffentlichkeit. Der Bericht ist (überraschenderweise) bereits vom 05.09.2012 datiert und bezieht sich auf die Jahre 2010 und 2011. Zweifellos
ist dieser Bericht zur Vorlage und zum Perpetuum mobile der
reißerischen und diffamierenden Berichterstattung der letzten Wochen und Monate geworden.
Die Stellen zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen bei den Krankenkassen bzw. beim Spitzenverband der GKV haben im o. g. Zeitraum knapp 43.000 Hinweise auf ein Fehlverhalten bekommen, sind (zusammen mit
Altfällen) etwa 55.000 Hinweisen nachgegangen und haben
33.600 Fälle abgeschlossen. An die Staatsanwaltschaft gemeldet wurden ganze 2.602 Fälle. Selbst wenn man unterstellt, dass allen 2.602 Fällen ein Straftatbestand zugrunde
liegt, bleibt völlig ungewiss, welche Berufsgruppe hier Täter
geworden ist: Unbekannt bleibt, ob sich die Prüfungen gegen ein Sanitätshaus, Groß- oder Zwischenhändler für Medikamente, Apotheker, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Krankenhäuser, Krankengymnasten, Podologen, Ärzte, Versicherte, Hebammen oder gegen einen Rettungsdienst richten. Der GKV-Spitzenverband musste auf Nachfrage einräumen, dass eine Darstellung der Fälle ausdifferenziert nach
Berufsgruppen wegen der heterogenen Datenerfassung der
einzelnen Kassen nicht möglich ist. Überdies kann derselbe
Fall mehrfach erfasst sein, wenn mehrere Kassen beteiligt
sind.
Dennoch – und wider besseres Wissen – spricht GKV-Verbandsvorstand Gernot Kiefer von 55.000 Fällen des Fehlverhaltens niedergelassener Ärzte. Das ist nicht nur Diffamierung – das ist Volksverhetzung! Darf man da Politikern
und Journalisten eigentlich noch Vorwürfe machen? Dürfen
Sie nicht auf die Worte eines so exponierten Vorstandes des
GKV-Spitzenverbandes vertrauen? Offensichtlich nicht, denn
offensichtlich steht ein Demagoge an der Spitze der GKV!
Unkritischen Skandal-Journalisten allerdings muss man Vorwürfe machen: Der 142-seitige Bericht steht zur Verfügung
und die o. g. Zahlen finden sich bereits auf Seite 32. Und
Schnellschüsse waren in der Politik noch nie zielführend.
Wenn auch 2.602 staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren in zwei Jahren angesichts von über drei Milliarden ArztSeite 80
Patienten-Kontakten im gleichen Zeitraum eine vergleichsweise geringe Zahl darstellen, sind es immer noch 2.602 Fälle
zu viel. Nicht jedes dieser Verfahren wird die Straftat eines
Arztes aufdecken, nicht jedem Fehlverhalten liegt Korruption
zugrunde; Abrechnungsbetrug beispielsweise geht auch
ganz ohne Korruption.
Natürlich ist die Ärzteschaft nicht immun gegen Korruption
– wie alle anderen Berufsgruppen auch. (Es soll ja sogar korrupte Beamte geben …) Allerdings gibt es auch kaum eine
Berufsgruppe, in der Korruption bereits jetzt so konsequent
und vielfältig begegnet wird, wie in der Ärzteschaft: Neben
dem allgemeinen Strafrecht steht die strafbewehrte Berufsordnung; Verhaltenskodizes regeln die Beziehungen zur
Pharma- und Medizintechnik-Industrie; hinzu kommen noch
die durch SGB V und XI legitimierten „Hinweis-Sammler“ des
GKV-Spitzenverbandes.
Instrumente gibt es genug; dem „Mediziner-BGB“ muss nicht
auch noch ein „Mediziner-StGB“ folgen. Die Politik bleibt
aufgefordert, die vielfältigen Überregulierungen ärztlicher
Tätigkeit auf ein vernünftiges Maß zurückzuschrauben sowie
über die Aufgaben und Besetzung bestimmter Gremien im
Gesundheitswesen neu nachzudenken.
Es ist billigster Populismus und kein Zeichen hehrer Gesinnung der Ärzteschaft insgesamt Korruption vorzuwerfen.
Sicher – es gibt sie, die Einzelfälle, und es bleiben Einzelfälle
(trotz demagogischer Zahlenspielereien), mit denen die Gesellschaft ohne großes Tamtam fertig werden kann. Auch der
Begriff der Korruption im Gesundheitswesen darf hinterfragt
werden. In fast allen anderen gesellschaftlichen Bereichen ist
von Sponsoring, Lobby-Arbeit, Unterstützung und Förderung
die Rede, was in der Medizin schnell in die Nähe von Korruption gerückt wird. Auf jeden Fall ist es Diffamierung, wenn
die Unterstützung ärztlicher Fortbildung durch die Wirtschaft als Korruption betrachtet wird. Keine Tagung, kein
Kongress kann angesichts der explodierten Kosten mehr allein von den Teilnehmern finanziert werden. Dies gilt selbst
für einzelne Vorträge, jedoch nur bei bestimmten Referenten.
Es wird endlich Zeit, dass Politiker und Medienvertreter ehrlich und fair mit der Ärzteschaft umgehen, so wie sie es als
Einzelpersonen von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin erwarten
und gewohnt sind.
Dr. Wilfried Schimanke
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
WISSENSCHAFT UND FROSCHUNG
Proaktives Screening- und Untersuchungs­
programm zur Prävention kardiovaskulärer
Erkrankungen
Sabina Ulbricht, Diana Gürtler, Christian Meyer, Jennis Freyer-Adam, Marcus Dörr,
Stephan B. Felix, Ulrich John
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Um durch gemeinsame Forschung die Prävention, Diag­
nostik und Therapie dieser Erkrankungen zu verbessern wurde
Ende 2011 das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. (DZHK) gegründet.
Bundesweit arbeiten Wissenschaftler an sieben Standorten
(Berlin, Göttingen, Hamburg/Lübeck/Kiel, Heidelberg/Mannheim, RheinMain, München und Greifswald) in acht Programmgruppen, z. B. zu Gefäßerkrankungen, Herzinsuffizienz, erblich
und entzündlichen Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen sowie kardiovaskulärer Prävention zusammen.
In Kooperation mit anderen Standorten werden zukünftig an
der Universitätsmedizin Greifswald Projekte mit dem Schwerpunkt „kardiovaskuläre Prävention“ durchgeführt. Es sind
Studien für Bevölkerungsgruppen, die ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko, jedoch noch keine Diagnose einer Herz-KreislaufErkrankung haben (Primärprävention) und für Patientinnen
und Patienten mit manifesten kardiovaskulären Erkrankungen,
z. B. mit abgelaufenem Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz (Sekundärprävention), geplant.
Eine erste Studie im Bereich der Primärprävention hat das
Ziel, geeignete Zugangswege für ein proaktives Screening- und
Untersuchungsprogramm bzw. perspektivisch auch ein Interventionsangebot zu testen. Ein erstes Teilprojekt wurde von
Juni bis Dezember 2012 in elf Hausarztpraxen der Hansestadt
Greifswald durchgeführt. Über einen Zeitraum von zwei Wochen pro Praxis, wurde allen Patientinnen und Patienten, die
am Tag ihres Praxisbesuchs den Hausarzt konsultieren wollten
und zwischen 40 und 75 Jahre alt waren, die Teilnahme an einem Screening- und Untersuchungsprogramm angeboten.
Dieses beinhaltete die Teilnahme an einer tabletgestützten Befragung, eine einmalige Blutdruckmessung sowie eine Blutentnahme. Die Teilnahme an der Befragung war Voraussetzung,
um in die Studie eingeschlossen zu werden. Im Anschluss an das
Programm in der Praxis erfolgte eine Einladung zu weiterführenden Untersuchungen in das Herz-Kreislauf-Untersuchungszentrum des DZHK an der Universitätsmedizin Greifswald. Diese
galt für Personen, die anamnestisch keine kardiovaskuläre Vorerkrankung (Herzinfarkt, Schlaganfall, interventioneller oder
operativer Gefäßeingriff), keinen Diabetes mellitus und einen
Body-Maß-Index < 35 hatten und deren Meldeadresse sich im
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Postleitzahlbereich Greifswald oder Amt Landhagen befand.
Das Untersuchungsprogramm umfasste die standardisierte
Messung von Körpergröße, Körpergewicht, Hüft- und Taillenumfang sowie eine Blutdruckmessung nach WHO-Standard, ein
Ruhe-EKG, und die Durchführung einer Spiroergometrie inklusive Lungenfunktionsmessung. Zudem erfolgten eine weitere
Blutentnahme und Abgabe von Urin. In einem abschließenden
ärztlichen Gespräch wurden wichtige Untersuchungsergebnisse
erläutert. Zusätzlich wurden einzelne Befunde inhaltlich und
graphisch verständlich aufgearbeitet und den Teilnehmerinnen
und Teilnehmern per Befundbrief zugestellt.
Auf welche Akzeptanz traf dieses Screening- und Untersuchungsangebot bei Patientinnen und Patienten?
Insgesamt wurden über den Zeitraum von 22 Wochen 2706 Personen angesprochen, davon waren 1357 zwischen 40 und 75
Jahre alt. Nach Abzug der Personen ohne Arztkontakt und jener, die zu krank, kognitiv beeinträchtigt oder über unzureichende deutsche Sprachkenntnisse verfügten, verblieben 879.
Im Gespräch mit einer Studienteilnehmerin bei der Vorbereitung der
Spiroergometrie.
Foto: Christine Fehlhaber
Seite 81
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG / LESERBRIEFE
Von diesen nahmen 490 (55,8%) an der Befragung teil, darunter 199 Männer und 291 Frauen. Personen, die an der Screeningbefragung in der Praxis teilnahmen, waren häufig jünger
und weiblich, verglichen mit Nichteilnehmenden. Ein Anteil von
86,7% (n=426) berichtete über keine kardiovaskulären Vorerkrankungen bzw. Diabetes mellitus. Von 310 Personen, die die
Einschlusskriterien für das weiterführende Untersuchungsprogramm erfüllten, erklärten 269 (86,8%) ihre Teilnahmebereitschaft. Bis zum 31.12.2012 hatten 228 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer das Untersuchungsprogramm im Herz-KreislaufZentrum durchlaufen.
Zusammenfassend wird eingeschätzt, dass proaktiv initiiert, für
das Screening- und Untersuchungsangebot ein großer Teil von
Personen ohne bisherige kardiovaskuläre Vorerkrankung adressiert und für das Programm interessiert werden konnte.
Der Erfolg dieses Teilprojekts wurde in hohem Maße von der
Kooperationsbereitschaft der niedergelassenen Hausärztinnen
und Hausärzte, der Praxismitarbeiterinnen und nicht zuletzt
der Patientinnen und Patienten mitbestimmt. An dieser Stelle
ein herzlicher Dank an alle teilnehmenden Praxen für die Unterstützung.
In einem zweiten Teilprojekt wird das Programm seit Januar
2013 im Zugangsweg Jobcenter Vorpommern-Greifswald getestet.
Korrespondenzanschrift:
Dr. Sabina Ulbricht MPH
Universitätsmedizin Greifswald
Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK)
Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin
Walther-Rathenau-Str. 48
17475 Greifswald
E-Mail: [email protected]
Die Redaktion hat ungewöhnlich viele Zuschriften zum Diabetes-Artikel des Kollegen Dr. Ziegelasch erhalten. Dies ist
einerseits erfreulich – zeigt es doch das Interesse an diesem Thema. Andererseits wird darin auch dokumentiert, dass die
Meinungen durchaus kontrovers sind. Auch die Fachkommission wollte keine einheitliche Stellungnahme abgeben.
Wir haben uns daher entschlossen, die ganze Meinungsvielfalt abzubilden. Lesen Sie nachfolgend die Leserbriefe, Stellungnahmen der Fachkommission und den abschließenden Kommentar des Autors, so dass Sie sich eine eigene Meinung
bilden können.
W. S.
Leserbriefe zum Artikel von Dr. Ziegelasch
„Interdisziplinäre Behandlung des Typ-2-Diabetikers – Vorschläge aus Sicht des Diabetologen“
Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern, Heft 12/2012, S. 442-445
I.
Mit Interesse habe ich den Artikel von Herrn Kollegen Ziegelasch im Ärzteblatt Mecklenburg-Vorpommern über die interdisziplinäre Behandlung des Typ-2-Diabetikers gelesen [1]. Diese Ausführungen stellen die persönliche Meinung von Herrn
Dr. Ziegelasch dar und sind als solche natürlich zu respektieren.
Ich erlaube mir jedoch, darauf hinzuweisen, dass seine Aussagen in sehr vielen Punkten nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechen und nicht mit den Inhalten gültiger Leitlinien übereinstimmen. Dies soll an einigen Beispielen erläutert
werden.
1. Nach den aktuellen Leitlinien wird generell eine Blutdruckeinstellung auf systolische Werte unter 140 mmHg empfohlen [2]. In der ACCORD-Studie [3] konnte gezeigt werden,
Seite 82
dass eine Blutdrucksenkung auf niedrigere Werte keinen
generellen Vorteil hat.
2.Nach dem Ergebnis der FIELD-Studie hat die Behandlung
mit Fenofibrat keinen überzeugenden Effekt auf die kardiovaskuläre Mortalität [4]. Auch in Kombination mit einem Statin kann Fenofibrat die kardiovaskuären Endpunkte
nicht verbessern [5]. Dementsprechend wird diese Therapie
in den Leitlinien nicht empfohlen. Dies gilt auch für die Therapie mit Nikotinsäure, die in der AIM-HIGH-Studie als zusätzliche Therapie zu Simvastatin das klinische Ergebnis
nicht verbessern konnte, obwohl die Serumwerte für HDLCholesterin und Triglyceride gesenkt wurden [6]. Diese Therapien haben allenfalls eine Berechtigung bei sehr hohen
Werten der Serumtriglyceride und entsprechender Gefahr
für eine Pankreatitis.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
LESERBRIEFE
3. Eine generelle Empfehlung zur Therapie mit ThrombozytenAggregationshemmern bei Patienten mit Diabetes ohne vorangegangene atherosklerotische Ereignisse (Schlaganfall,
Herzinfarkt, arterielle Verschlusserkrankung) ist nicht haltbar. Die Primärprävention mit niedrigdosiertem ASS kann
zwar das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall um 10 %
reduzieren, ist aber mit dem nicht unerheblichen gastrointestinalen Blutungsrisiko verbunden. Die Primärprävention
kann allenfalls bei Patienten mit stark erhöhtem Risiko für
kardiovaskuläre Ereignisse in Erwägung gezogen werden [7].
4.Es gibt keine gesicherten Erkenntnisse, dass eine Senkung
der Harnsäure bei Patienten mit asymptomatischer Hyperurikämie die kardiovaskulären und renalen Endpunkte beeinflussen kann. In der Nationalen Versorgungsleitlinie zu Nierenerkrankungen bei Diabetes [2] wird diese Thematik nicht
einmal erwähnt.
5.Die Mehrzahl der Patienten mit Diabetes mellitus wird gegenwärtig im Rahmen eines DMP-Programms behandelt.
Diese Programme sehen ein festgelegtes Schema für Kon­
trolluntersuchungen vor. In diesem Zusammenhang ist es
nicht sehr hilfreich, wenn Herr Dr. Ziegelasch sein eigenes,
viel umfangreicheres und in vielen Punkten vom DMP abweichendes Schema vorschlägt.
Die Empfehlungen, die Herr Dr. Ziegelasch in seinem Artikel
gibt, sind in wesentlichen Teilen durch objektive Daten nicht
belegt und führen unnötig zu einer Vermehrung von diagnostischen Maßnahmen und der ohnehin schon ausufernden Polypharmakotherapie.
Literatur beim Verfasser:
Prof. Dr. med. Wolfgang Kerner
Klinik für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten
Klinikum Karlsburg, Greifswalder Str. 11, 17495 Karlsburg
E-Mail: [email protected]
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
II.
Mit Interesse und Erstaunen habe ich den Beitrag von Herrn
Kollegen Ziegelasch in der Dezemberausgabe des Ärzteblattes
Mecklenburg-Vorpommern über die interdisziplinäre Behandlung des Typ-2-Diabetikers gelesen1. Nach meinem Dafürhalten
stellen diese Ausführungen die persönliche Überzeugung von
Herrn Kollegen Ziegelasch dar.
Ich respektiere die Meinung von Herrn Kollegen Ziegelasch,
erlaube mir jedoch darauf hinzuweisen, dass die Ausführungen
in Bereichen wahrlich nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Forschung entsprechen, noch mit gültigen Leitlinien
kongruent sind.
Ich möchte dies an folgenden Punkten erläutern:
1. Der Blutdruck sollte zuverlässig unter 140 mmHg systolisch
gesenkt werden. Der diastolische Zielblutdruck liegt bei 80
mmHg2. Eine niedrigere Blutdruckeinstellung zeigt keine
weitere Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei Patienten
mit Typ-2-Diabetes mellitus. In der ACCORD-Studie wies die
intensiv therapierte Gruppe (systolischer Blutdruck < 120
mmHg) mehr schwerwiegende Ereignisse bei Patienten mit
Diabetes mellitus 2 wie Hypokaliämien und Verschlechterung der Nierenfunktion auf als die Vergleichsgruppe (systolischer Blutdruck < 140 mmHg)3.
2. Die Analyse der FIELD-Studie zeigt bei Patienten mit Diabetes mellitus 2 keinen Unterschied im Hinblick der Gesamtmortalität und der kardiovaskulären Mortalität zur PlaceboGruppe. Es traten jedoch signifikant häufiger Pankreatitiden
und Lungenembolien in der Fenofibrat-Gruppe auf. Die
Fibrattherapie ist bezogen auf die FIELD-Studie zur Reduktion der Mortalität bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus
nicht von Vorteil4. Im Hinblick der Reduktion der kardiovas-
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LESERBRIEFE
kulären Mortalität ist eine zielgerichtete LDL-Senkung mittels CSE-Hemmer sicherlich effektiver.
3.Die unkritische Äußerung einer generellen Therapie mit
Thrombozytenaggregationshemmern bei Patienten mit Typ2-Diabetes in der Primärprävention entspricht weder der aktuellen Datenlage, noch den Konsensusempfehlungen5, 6.
Allenfalls kann ein Einsatz bei Hochrisikopatienten, deren
10-Jahres kardiovaskuläres Risiko > 10% ist, erwogen werden. Zu beachten ist, dass der Benefit der Aspirintherapie in
der Primärprävention jedoch geringer ist als das Risiko gas­
trointestinale Blutungen zu provozieren6.
4. Zwar ist eine asymptomatische Hyperurikämie mit dem Risiko
eines erhöhten Blutdrucks, endothelialer Dysfunktion und
Verschlechterung der Nierenfunktion assoziiert, jedoch gibt
es bislang keine randomisierte prospektive kontrollierte Studie, die einen positiven Effekt der Harnsäuresenkung im Hinblick auf den Erhalt der Nierenfunktion oder Senkung der
kardiovaskulären Mortalität zeigt7.
5.Eine Vielzahl der Patienten mit Typ-2-Diabetes werden in
Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Disease-Management-Programms betreut, in dem Kontrolluntersuchungen nach einem definierten Schema durchgeführt werden.
Gänzlich unklar bleibt, was eine tägliche Messung des Körpergewichts bei herzgesunden Patienten mit Diabetes mellitus 2 bewirken soll. Geht man davon aus, dass die meisten
Typ-2-Diabetiker übergewichtig oder auch adipös sind, zeigen Observationsstudien, dass die Selbsstigmatisierung der
Adipositas zu einer verminderten Inanspruchnahme medizinischer Hilfe führt8. Ebenso konnte gezeigt werden, dass die
Selbstwahrnehmung der Adipositas die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten negativ beeinflusst9.
6. Im Hinblick der Bestimmungen von Albumin im Urin, Durchführung des Ruhe-EKGs sowie Kontrolle der Füße wird eine
jährliche Kontrolle, anstatt wie der von Herrn Kollegen Ziegelasch erwähnten halbjährlichen Intervallen, in entsprechenden evidenzbasierten Leitlinien respektive den aktuellen Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft angeführt10.
7. Zu der von Herrn Kollegen Ziegelasch erwähnten Lp(a)-Bestimmung bei allen Patienten mit Typ-2-Diabetes ist zu erwähnen, dass aus lipidologischer Sicht das Lp(a) nur ein moderater, unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen ist. Zudem ist die Struktur variabel und weist
ethnische Unterschiede auf. Nach den aktuellen Leitlinien
der European Atherosclerosis Scociety (EAS) wird eine Lp(a)Bestimmung nur in ausgewählten Fällen mit hohem kardiovaskulären Risiko sowie bei Patienten mit in der Familienanamnese frühzeitig auftretender kardiovaskulärer Ereignisse
empfohlen. Allerdings besteht hier nur eine C-Level-Evidence
(Expertenmeinung, kleinere Studien, retrospektive Studien,
Registerstudien)11. Bislang liegen keine prospektiven Interventionsstudien zum klinischen Effekt einer Lp(a)-Senkung
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vor. Somit ist weder der zum Erreichen eines Nutzens notwendige Grad der Lp(a)-Senkung bekannt, noch ist klar, ob
überhaupt eine Lp(a)-Senkung eine Risikominimierung bei
KHK zur Folge hat12. Gänzlich unklar ist die Situation der
Lp(a)-Intervention bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus.
Literatur beim Verfasser:
Priv.-Doz. Dr. med. Stefan Zimny
Klinik für Allg. Innere Medizin, Endokrinologie/Diabetologie
und Geriatrie der HELIOS-Klinken Schwerin
Wismarsche Strasse 393-397
19049 Schwerin
E-Mail: [email protected]
III.
Als niedergelassener Diabetologe und Sprecher der DiabetesSchwerpunktpraxen Mecklenburg-Vorpommern muss ich den
o. g. Artikel kritisch kommentieren.
Wie bereits des Öfteren hat Herr Dr. Ziegelasch seine aus stationärer ärztlicher Tätigkeit erwachsenen subjektiven Ansichten
als allgemeingültig dargestellt. Die Ansichten sind aber in großen Teilen fachlich nicht haltbar bzw. praxisfern.
Auf Basis dieser Ausführungen würde sich eine unverantwortliche Polypharmazie und eine ausufernde Dauerdiagnostik der
genannten 160 000 Diabetiker in unserem Bundesland ergeben.
So ist die Empfehlung der Einnahme von ASS 100 für alle Diabetiker seit langem obsolet (z. B. POPADAD-Studie). Die Abgrenzung einer Indikation ist schwierig und muss individuell erfolgen.
Der unkritische Konsum harnsäuresenkender Medikation sollte
nicht noch weiter forciert werden. Lehrbücher und Leitlinien
besagen, dass eine mäßige asymptomatische Hyperurikämie
nicht medikamentös zu behandeln ist. Indikation ist klinisch manifeste Gicht, konkret mehrere Gichtanfälle pro Jahr, Harnsäure-Nephrolithiasis oder Gichttophi; evtl. auch eine Erhöhung
der Harnsäure auf das 1,5-fache der Norm. Viele unserer Patienten schleppen eine Allopurinol-Dauermedikation über Jahre
durch, nur weil sie einmalig einen Gichtanfall (oft mit Anlass!)
hatten oder eine mäßige Hyperurikämie aufweisen.
Bezüglich lipidsenkender Therapie sollte statt Erwähnung von
Tredaptive oder Fibrattherapie (mit fraglichem prognostischem
Wert) besser auf indikationsgerechte Statin-Therapie orientiert
werden. Viele KHK-Patienten setzen ihr Statin unbegründet ab.
In der Primärprävention wird viel zu wenig mit Risikokalkulatoren (z. B. Procam-Score) gearbeitet, was nach Arzneimittelrichtlinien seit 2009 eigentlich gefordert wird.
Weiterhin formuliert Dr. Ziegelasch, dass die Diabetikerschulung fast nur Ernährungsprobleme zum Inhalt hat. Die Struktur
der Schulungsprogramme macht klar, dass dies nicht der Fall ist.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
LESERBRIEFE
Weiterhin sei „gewöhnlich eine erneute Schulung des Diabetikers im Abstand von zwei Jahren angeraten“. Dazu muss bemerkt werden, dass die Möglichkeit von Wiederholungsschulungen in unserem Alltag begrenzt ist (Abrechnungsfähigkeit
Wiederholungsschulung nur teilweise und einmalig drei Jahre
nach strukturierter Schulung).
Auch die Empfehlungen bzgl. der Untersuchungen übersteigen
bei weitem die Kapazitäten unserer kassenärztlichen Arbeit.
Sollen z. B. wirklich alle 160000 Diabetiker jährlich Echokardiographie, Ergometrie und abdominelle Sonographie erhalten?
Eine vernünftige Diabetikerbetreuung orientiert sich am individuellen Fall und umfasst zuerst klinisch-anamnestische Aspekte.
Wenn sich daran gezielt weitere Maßnahmen anschließen, können wir unsere vielen Patienten adäquat untersuchen, aufklären und behandeln.
Verfasser:
Dr. med. Bert Basan
Goethestr.1a , 18209 Bad Doberan
Sprecher der Arbeitsgruppe Diabetes-Schwerpunktpraxen
des Vereins der Diabetologen Mecklenburg-Vorpommern
IV.
Herr Kollege Ziegelasch hat während seiner Zeit als Diabetologe
und Chefarzt am Zentrum für Innere Medizin des Klinikums
Schwerin die Diabetologie in Mecklenburg-Vorpommern in erheblichem Maße geprägt und mitgestaltet. Insbesondere lag
Herrn Dr. Ziegelasch die Fort- und Weiterbildung der ärztlichen
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Kollegen und Diabetesassistentinnen nach den Richtlinien der
Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG) am Herzen.
So ist auch der vorliegende Beitrag als umfassender Überblick
zur interdisziplinären Behandlung des Typ-2-Diabetikers vor allem für hausärztlich tätige Kollegen zu verstehen [1]. Aber auch
die Hinweise an die augenärztlichen Kollegen, insbesondere zur
Bedeutung der regelmäßigen Befundübermittlung und die
Schnittstellenbeschreibung zur Diabetes-Schwerpunktpraxis
sind sehr wichtig.
Trotz aller positiven Aspekte möchte ich auch einige Kritikpunkte anmerken. Wir leben in einer Zeit, in der pathopysiologisch
sinnvoll erscheinende Therapiekonzepte mittels randomisierter
kontrollierter Studien (RCT) auf ihre klinisch-praktische Wirksamkeit überprüft werden können. Obwohl der Typ-2-Diabetiker als kardiovaskulärer Hochrisikopatient einzustufen ist, hat
die Primärprävention mit ASS in großen RCT’s keine relevante
Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse zeigen können (JPADund POPADAD-Studie) [2,3]. Im Gegenteil führte das Auftreten
von gastrointestinalen Blutungen zu einem ungünstigen RisikoNutzen-Verhältnis, so dass die Primärprävention mit ASS aktuell
nicht empfohlen werden kann.
Auch eine Blutdrucksenkung < 130/80 mmHg hat sich beim Typ2-Diabetiker nicht bewährt (ACCORD-Studie) sondern kann bei
einer Absenkung < 125/75 mmHg und Vorliegen einer KHK sogar die Mortalität erhöhen (ROADMAP-Studie) [4,5]. Es wird
deshalb in allen aktuellen Hypertonie-Leitlinien und auch in der
Neufassung der Nationalen Versorgungsleitlinie Typ-2-Diabetes
von der DDG ein Zielblutdruck von 130-140/80-85 mmHg angegeben [6].
Die medikamentöse Triglyceridsenkung mittels Fibraten oder
Nikotinsäure/Laropiprant (Tredaptive®) hat bislang ebenfalls
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LESERBRIEFE
keine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse gezeigt (FIELD-,
ACCORD-LIPID- und AIM-HIGH-Studie) [7-9]. Ob die Serum-Triglyceride überhaupt einen relevanten Beitrag zur Arteriosklerosemanifestation und –progression beim Typ-2-Diabetes leisten, wird zunehmend in Frage gestellt, weshalb weder die Europäische Diabetesgesellschaft (EASD) noch die DDG therapeutische Zielwerte für Triglyceride im Serum angeben.
Auch die Aussage zur verspäteten Insulintherapie in Mecklenburg-Vorpommern möchte ich etwas relativieren. Nach repräsentativen Daten des Bundesgesundheitsministeriums wies unser Bundesland 2010 gemeinsam mit Sachsen-Anhalt die höchste Insulinverordnungsdichte Deutschlands auf (z. B. doppelt so
viele Insulinverordnungen/1000 Einwohner wie Bayern oder
Baden-Württemberg), was bei gleicher Diabetesinzidenz und
Abzug des etwas höheren Altersdurchschnitts eine häufigere
und frühere Insulintherapie impliziert [10]. Auch wenn die Insulinbehandlung im Einzelfall vielleicht noch etwas früher eingeleitet werden könnte, haben offensichtlich andere Regionen im
Bundesgebiet hier einen deutlich größeren Nachholbedarf.
Literatur beim Verfasser:
Dr. med. Stephan Arndt
Endokrinologe/Diabetologe DDG
Diabendo Praxiszentrum Rostock
E-Mail: [email protected]
V.
In dem Beitrag wird ein extremes Kontrollprogramm für Typ-2Diabetiker vorgeschlagen, verbunden mit dem unbelegten Vorwurf an die Ärzteschaft in Mecklenburg-Vorpommern Diabetiker nicht ordentlich zu betreuen.
Die dort gemachten Vorschläge werden in Bezug auf ihren Nutzen für Diabetiker nicht belegt. Gerade bei Diabetes mellitus,
einer chronischen Krankheit, können behandelnde Ärzte nicht
direkt beobachten, wenn Komplikationen, die verhindert werden sollen, nicht eintreten. Deshalb sind Studien, in denen Patienten systematisch beobachtet werden, die einzig mögliche
rationale Grundlage für Empfehlungen. Da es dem einzelnen
Arzt meist nicht möglich ist, die Studienlage zu überblicken,
wird diese in evidenzbasierten Leitlinien und systematischen
Übersichtsarbeiten zusammengefasst. Dazu gehört z. B. die Nationale Versorgungsleitlinie (NVL), die sich bis Oktober 2012 in
der öffentlichen Konsultation befand, oder die Therapieempfehlungen der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (ÄkdÄ) [1, 2].
Die völlig undifferenzierten Vorschläge im Beitrag gehen weit
über Leitlinienempfehlungen oder selbst Vorschläge der DeutSeite 86
schen Diabetes Gesellschaft (DDG) hinaus. Sie sind auch jenseits
dessen was zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung
nach dem Sozialgesetzbuch und Bundesmantelverträgen geleistet werden kann.
Der Nutzen routinemäßiger jährlicher Abdomen-Sonographien,
Echokardiographien, Ergometrien bei allen Diabetikern u. s. w.
ist nicht belegt und wird weder für das Disease Management
Programm Diabetes, noch von einer nationalen oder internationalen Leitlinie gefordert. Solche Untersuchungen können individuell bei erhöhtem Risiko, z. B. bei bekannter KHK empfohlen werden. Es wird weder auf eine Berücksichtigung individueller Gesundheitsziele der Patienten noch auf eine von neueren
Leitlinien geforderte Anpassung an das individuell zu bestimmende kardiovaskuläre Risiko hingewiesen.
Die Empfehlung für den verstärkten Einsatz von Fibraten ist
schlechterdings nicht nachvollziehbar. Der schon lange bekannte mangelnde Nutzen von Fibraten für Diabetiker (wie für
Nicht-Diabetiker) ist in einer zusammenfassenden Metaanalyse
aktuell erneut wieder nachgewiesen worden [3]. Für die Kombination Nikotinsäure mit Laropiprant zur Unterdrückung der
Nebenwirkungen gibt es ebenfalls keinen Nutzennachweis auf
einen klinischen Endpunkt [4]. (Anmerkung: das Medikament
wurde aktuell vom Markt genommen). Deshalb werden diese
Substanzen auch in der NVL Koronare Herzkrankheit nicht empfohlen [5].
Ebenso entspricht die auf unüberprüfbaren Erfahrungen des
Autors beruhende generelle Empfehlung für ASS 100 nicht dem
Strand der Wissenschaft [6].
Es ist anerkannter Standard das medizinische Beiträge einem
sog. Peer-review unterzogen werden und die Autoren eine Interessenskonflikterklärung veröffentlichen. Dies ist offensichtlich beides leider nicht erfolgt.
Potentielle Interessenkonflikte des Leserbriefschreibers:
Der Autor ist Mitglied der ständigen Leitlinienkommission der
Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission
der deutschen Ärzteschaft und mit Mitglied in Deutschen Netzwerk evidenzbasierte Medizin. Im Rahmen von Forschungsprojekten hat er Zuwendungen von verschiedenen Krankenkassen,
der Bertelsmann-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, des Zentralinstituts der Kassen und staatlichen Förderprogrammen erhalten.
Literatur beim Verfasser:
Prof. Dr. med. Jean-François Chenot, MPH
Universitätsmedizin Greifswald
Institut für Community Medicine
Abteilung Allgemeinmedizin
Ellernholzstr. 1-2, 17487 Greifswald
E-Mail: [email protected]
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
LESERBRIEFE
Stellungnahmen zu den Leserbriefen
Es war das Ziel von Herrn Kollegen Ziegelasch, aus der Sicht des
klinischen Diabetologen Vorschläge zu unterbreiten, um die
interdisziplinäre Behandlung des Typ-2-Diabetikers im Sinne des
Patienten zu optimieren. Mit Darlegung dieser Zielstellung hat
Herr Ziegelasch bewusst die eigene langjährige Praxiserfahrung
mit den Ergebnissen validierter Endpunktstudien verbunden.
Dieses Vorgehen ist dem Kollegen durchaus einzuräumen, da
der aktuelle Stand der Wissenschaft die praktische Medizin als
Erfahrungswissenschaft nur unzureichend repräsentiert. Die
daraus resultierende „Diskrepanz zu den aktuellen Leitlinien“
(Leserbrief von Prof. Kerner) hat zu mehreren Kritiken an den
Vorschlägen von Kollegen Ziegelasch geführt.
Sie reflektieren eine selektive Wahrnehmung, die im Alltag ein
sinnvoller Teil der klinischen Tätigkeit ist, jedoch mitunter mit
dem Goldstandard der Evidenz randomisierter kontrollierter
Studien (RCT) kollidiert. Insofern sind die Kritikpunkte der Leserbriefe von Kollegen Arndt, Kerner und Zimny berechtigt, die
ihre Kritik durch das Aufzeigen der Limitationen einer Primärprävention mit Thrombozytenaggregationshemmern, der Therapie der Hypertriglyceridämie und der Hyperurikämie transportieren.
Kollege Basan sieht „die Abgrenzung einer Indikation als
schwierig“ und schlägt eine individuelle Lösung vor. Genau hier
liegt der Stellenwert der täglichen Praxis zur interdisziplinären
Behandlung des Typ-2-Diabetikers. Diese Behandlung setzt neben der selektiven Wahrnehmung des behandelnden Arztes die
Fertigkeit einer interdisziplinären Betrachtungsweise, unterlegt
durch hohe Fachkompetenz einschließlich der Kenntniss der Ergebnisse randomisierter kontrollierter Studien, aber auch das
Interesse an der wissenschaftlichen Entwicklung voraus.
Durch den Prozesscharakter dieser Arbeitsweise lassen sich
daraus keine dauerhaft gültigen und verbindlichen Therapierichtlinien für den individuellen Patienten ableiten.
Das Monitoring wie auch die therapeutische Entscheidung können sich im Sinne des Patienten nur an einer Nutzen-RisikoBewertung orientieren. Insofern ist z. B. der von Kollegen Ziegelasch angeregte und von Kollegen Zimny kritisierte Vorschlag
zur täglichen Körpergewichtskontrolle durchaus zu akzeptieren. Offensichtlich hat die selektive Wahrnehmung des Kollegen Ziegelasch zu einer Nutzenbewertung (Körpergewicht als
Kontrollmaß der Herzinsuffizienz) im Vergleich zur Risikobewertung durch Herrn Zimny (Gewichtskontrolle als Selbststigmatisierung der Adipositas mit verminderter Inanspruchnahme
medizinischer Hilfe) geführt.
Auch das Für und Wider einer halbjährlichen vs. jährlichen Kontrolle der Füße und die Durchführung eines EKG (Kritikpunkte
von Herrn Zimny und von Herrn Kerner) ist nicht definiert.
Zusammenfassend hat Herr Ziegelasch Vorschläge aus der Sicht
des Diabetologen zur interdisziplinären Behandlung des TypAUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
2-Diabetikers transportiert. Dies sicher nicht mit dem Anspruch,
diese ausschließlich „durch objektive Daten zu belegen“ (Leserbrief von Herrn Kerner).
Dies ist ein Anspruch der selbst mit der Projektion von Ergebnissen randomisierter kontrollierter Studien auf den individuellen
Patienten im „Diabetes-Alltag“ kollidiert.
Die Vorschläge von Herrn Ziegelasch berücksichtigen praktische, nicht sicher durch RCT belegte Erfahrungen, wie z. B. die
Therapie deutlich erhöhter Triglyceride im Sinne der Therapie
der Insulinresistenz. Sie ist nicht ausschließlich auf die Reduktion der kardiovaskulären Mortalität ausgerichtet (Leserbrief von
Herrn Zimny) und deshalb nicht pauschal zu kritisieren.
Verfasser:
Prof. Dr. med. S. Krabbe
Kreiskrankenhaus Wolgast gGmbH
Chausseestraße 46, 17438 Wolgast
Mitglied der Fachkommission Diabetologie
Seite 87
LESERBRIEFE
Bezüglich meiner persönlichen Einstellung zum Artikel von
Herrn Dr. Ziegelasch möchte ich auf meinen Leserbrief (siehe
unter IV.) verweisen.
Die von Herrn Prof. Kerner, Herrn PD Dr. Zimny und Herrn Dr.
Basan angeführten Kritikpunkte sind inhaltlich vollkommen
korrekt und berechtigt. Allerdings wird meiner Meinung nach
die Absicht von Herrn Dr. Ziegelasch, nämlich die Fort- und Weiterbildung vor allem der hausärztlichen Kollegen, die Thematisierung der Diabetologie im Ärzteblatt M-V und die Schnittstellenbeschreibung zur spezialisierten Versorgung in den Leserbriefen nicht gewürdigt, was schade ist. Ich selbst verstehe den
Artikel von Herrn Dr. Ziegelasch auch als Statement für eine
starke ambulante Diabetologie, was meinerseits nur unterstützt
werden kann.
Die von Herrn Prof. Chenot gemachten Ausführungen sind teilweise inhaltlich nicht korrekt. So können behandelnde Hausärzte und Diabetologen durchaus beobachten, ob Folgeerkrankungen bei ihren Patienten eintreten und sicher auch einen
Zusammenhang zwischen HbA1c-Wert und Komplikationsrate
herstellen. Ebenso handelt es sich bei Herrn Dr. Ziegelaschs Ausführungen keinesfalls um „völlig undifferenzierte Vorschläge“.
Auch wenn einige Empfehlungen (in durchaus wichtigen Punkten) von aktuellen Leitlinien abweichen, entspricht der Artikel
grundsätzlich der aktuellen, leitliniengerechten Behandlung
des Typ-2-Diabetikers und weist in vielen Punkten die erwartungsgemäß hohe diabetologische Sachkenntnis des Autors
auf.
Dagegen erscheinen die von Herrn Prof. Chenot genannten
Leitlinien-Beispiele eher etwas undifferenziert. Den höchsten
Stellenwert zur Behandlung des Typ-2-Diabetes besitzt in
Deutschland sowohl wissenschaftlich als auch in der praktischen
Anwendung die Leitlinie der Deutschen Diabetes Gesellschaft
(DDG), die nicht genannt wird. Der aktuelle Entwurf der von
Prof. Chenot zitierten Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL)
Diabetes bedarf dagegen vor allem aufgrund der Beiträge der
Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, deren beider Mitglied Herr Prof. Chenot offensichtlich ist, noch einer deutlichen
Differenzierung um international diabetologischem Standard
zu entsprechen.
Verfasser:
Dr. med. Stephan Arndt
Diabendo Praxiszentrum Rostock
Mitglied der Fachkommission Diabetologie
Antwort auf Leserzuschriften
Für die Leser-Zuschriften zu o. g. Beitrag im Ärzteblatt 12/2012
bedanke ich mich sehr.
Ziele für diesen Artikel aus meiner Sicht waren:
1.Vorschläge für die Zusammenarbeit bei der Betreuung
der erheblich zunehmenden Zahl der Menschen mit Diabetes allen mit diesen Patienten konfrontierten ärztlichen
Kollegen zu unterbreiten und
2.Vorschläge für ein strukturiertes Untersuchungsprogramm
für Typ-2-Diabetiker vorzulegen.
Während der 1. Punkt in den Zuschriften nicht diskutiert wurde, erfolgte dies bei dem Untersuchungsprogramm umso
mehr. Nicht verstehen kann ich allerdings eine Stellungnahme,
die mir praktisch eine Nichtachtung der Arbeit der niedergelassenen Kollegen vorwirft. Dies kann mit Sicherheit aus meinem Beitrag nicht abgeleitet werden und liegt mir auch sehr
fern. Kollegen, die mich in meinen fast drei Jahrzehnten Tätigkeit in Mecklenburg-Vorpommern kennen, wissen, dass mir
immer an einer intensiven Zusammenarbeit zum Wohle unserer Patienten gelegen war und ist.
Zu einigen Kritikpunkten möchte ich Stellung nehmen.
1.Die Leitlinien ändern sich häufig – ich habe mich bei den
von mir vorgeschlagenen Blutdruckwerten an die Meinung
Seite 88
vieler Diskussionen mit Experten auf diesem Gebiet und eigene Erfahrungen gehalten. Sicher kann man gerade über
dieses Problem diskutieren – dies ist ja auch die Absicht
meines Artikels. Noch eine Bemerkung zu den von den Kritikern meines Artikels immer wieder angeführten Leitlinien
und Studien. Im Mai 2012 veröffentlichte die DDG auf ihrem
Internet-Portal den Beitrag „Krebsrisiko bei Diabetes Typ 2
erhöht: Deutsche Diabetes Gesellschaft empfiehlt Vorsorge
mit Metformin“. In diesem Artikel wird darauf hingewiesen, dass „eine Therapie mit Sulfonylharnstoffen laut einer
Studie an 112 000 Diabetikern in Großbritannien mit einer
erhöhten Krebssterblichkeit einhergeht“.
Ein weiterer Beitrag der DD vom Januar 2013 lautet: „Sulfonylharnstoffe erhöhen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall“ – eine Tatsache die seit Jahren durch die Untersuchungen von A. Pfützner und T. Forst bekannt ist. Trotzdem
empfiehlt die DDG in ihren Leitlinien noch immer bei Versagen der anderen oralen Therapie die Sulfonylharnstoffe.
In diesem Zusammenhang müssen auch die ACCORD- und
ADVANCE-Studie, bei denen im intensivierten Studienarm
deutlich mehr Sulfonylharnstoffe gegeben wurden, kritisch
betrachtet werden. Diese Substanzgruppe begünstigt Hypoglykämien und schwere kardiale Ereignisse.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
LESERBRIEFE
2.Bei der Diskussion sollte man sich an meinen Text halten:
deutlich erhöhte Triglyceride müssen therapiert werden.
Wenn hier die sehr effektive Ernährung und die Zurückhaltung des Alkoholkonsums nicht helfen, muss wegen der
Gefahr einer Pankreatitis und Verschlechterung der Diabetes-Einstellung ein Fibrat hinzugesetzt werden. Nikotinsäure-Präparate, die ebenfalls sehr effektiv wirken, sind seit
dem Zurückziehen des Medikamentes Tredaptive® in
Deutschland nicht mehr erhältlich. Was letzteres für die
Therapie des als Risikofaktor für die Arteriosklerose anerkannten Lipoprotein(a) bedeutet (s. auch aktuelle Stellungnahmen der DGFF unter www.lipid-liga.de; hier ist auch das
aktuelle Positionspapier der DGFF zum Lipoprotein (a) erhältlich), muss die Zukunft zeigen.
3. Nach nochmaliger Konsultation des Leiters der Arbeitsgruppe Kardiologie der DDG, Prof Dr. D. Tschöpe (21.01.2013), ist
jeder Typ-2-Diabetiker als Hochrisiko-Patient anzusehen
und sollte auch als Primärprävention einen Thrombozytenaggregationshemmer erhalten, wenn keine Kontraindikation besteht. Möglicherweise muss man diesen splitten, weil
die Wirkung zu kurz ist (s. auch M. Spannagel: „Stellenwert
herkömmlicher und neuer Antikoagulantien“, Vortrag auf
der Veranstaltung „Diabetes Face to Face“ am 02.02.2013 in
Frankfurt/Main). Die Gabe von ASS gilt unabhängig von in
den Zuschriften genannten Studien.
4. Ich habe während der DDR-Zeit immer in Häusern mit einer
angeschlossenen Pathologie gearbeitet. Damals wurde jeder Verstorbene obduziert. Ich weiß nicht, wie viele Gichtnieren ich dabei gesehen habe – dies ist aber außerordentlich eindrucksvoll und prägt sich in das Gedächtnis ein.
Bezüglich der Therapie erhöhter Harnsäurewerte weise ich
auf einen ausgezeichneten Vortrag des Rheumatologen
Prof. Dr. A. Krause, Direktor der Klinik für Innere Medizin
des Immanuel-Krankenhauses Berlin, vom 30.05.2012 in
Berlin hin. „Es gibt gute Daten, die zeigen, dass sich erhöhte Harnsäurewerte langfristig negativ auf Nieren und Gefä-
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
ße auswirken …“. Er empfiehlt die Therapie, beginnend mit
kleinen Dosen Allopurinol (50 bis 100 mg) bei Harnsäurespiegeln auf jeden Fall von 600 μmol/l, evtl. auch tiefer. Dabei hat er (ebenso wie viele andere Kollegen) keine ernsten
Nebenwirkungen dieser einschleichenden Therapie gesehen.
5. Zur Insulintherapie: auch, wenn die ORIGIN-Studie in manchen Punkten kritikwürdig ist, zeigt sie doch eindeutig,
dass eine frühzeitige Insulingabe bei einem Typ-2-Diabetiker die Beta-Zellen schützt und länger ihre Funktion erhält.
Hier greift mein Kritik-Punkt an: wir insulinieren unsere
Patienten häufig zu spät.
6.Schließlich noch einige Bemerkungen zu Untersuchungen
und Schulungen bei Typ-2-Diabetikern. Über die Häufigkeit
von bestimmten Untersuchungen kann man sicher diskutieren. Außerordentlich wichtig halte ich aber die jährliche
abdominelle Sonographie bei der erheblichen Karzinomhäufigkeit des Diabetikers, die Vorstellung der Frauen beim
Gynäkologen und, in Abstimmung mit einem Kardiologen,
die Durchführung einer Ergometrie. Zur wiederholten Schulung des Menschen mit einem Typ-2-Diabetes gibt es keine
Alternative. Wenn die Zeit dafür nicht vorhanden sein sollte, muss entsprechend mit den Krankenkassen über eine
bessere Bezahlung verhandelt werden. Bezüglich des Erreichten durch die DMP-Programme möchte ich noch einmal das sehr kritische „Weißbuch Diabetes in Deutschland“
von B. Häussler, S. Klein und E.-G. Hagenmeyer empfehlen.
Abschließend eine Bemerkung: Wir haben in Deutschland und
Mecklenburg-Vorpommern bei der Behandlung des Typ-2-Diabetikers sicher einiges erreicht. Zufriedenheit bedeutet aber
Stillstand. Ich glaube, dies wollen wir alle nicht.
Verfasser:
Dr. Hans-Jürgen Ziegelasch
Nedederfeld 174, 19063 Schwerin
Seite 89
AUS DER KAMMER
Als Arzt auf dem Dach der Welt
Nepal gehört zu den faszinierendsten Ländern der Welt. Tempel, Pagoden und Klöster sind allgegenwärtig
und zeugen von tiefer Religiosität
und der hohen kulturellen Entwicklung. Kaum ein Hinterhof, in dem
nicht ein Schrein für religiöse Zeremonien der überwiegend hinduistischen Bevölkerung zu finden ist.
Die gewaltige Bergwelt des Himalaja
mit seinen friedlichen Einwohnern
zieht viele Reisende in ihren Bann.
Wer aber mit offenen Augen durch
das Land reist, dem können das
Elend und die Armut der Bevölkerung nicht entgehen.
Nach dem Sturz des Königs 2007 und
Beendigung der bis dahin feudalen
Die Altstadt von Kathmandu, Durbar (auf nepalisch Altstadt) Square
gesellschaftlichen Verhältnisse ist es
der frei gewählten Regierung bis
heute nicht gelungen funktionierende staatliche Strukturen
70 % der Bevölkerung leben mit einem jährlichen pro Kopf
aufzubauen, geschweige denn eine Verfassung zu verabEinkommen von unter 60 Euro unterhalb der Armutsgrenze.
schieden. Immerhin ist das, in Jahrhunderten gewachsene
und die Entwicklung des Landes blockierende Kastensystem
In ganz Nepal gibt es nur etwa 4000 Ärzte und ca. 5500
abgeschafft worden. Die Umsetzung wird aber noch viele
Krankenschwestern/-pfleger. Etwa 90 % davon leben und
Generationen dauern, insbesondere auf dem Land.
praktizieren in Großstädten wie Kathmandu, Pokhara oder
Lumbini. Die ländlichen Regionen sind medizinisch unterverDerzeit leben in Nepal etwa 29,5 Mio. Menschen. Mit einem
sorgt. Daraus resultiert die Tatsache, dass nur gut 10 % der
jährlichen Bruttoinlandsprodukt von 1,35 Mrd. Euro und eiBevölkerung Zugang zu medizinischer Versorgung haben.
nem durchschnittlichen Jahreseinkommen von 337 Euro pro
Das staatliche Gesundheitswesen ist nur rudimentär entwiKopf, gehört Nepal zu den ärmsten Ländern der Welt. Gut
ckelt. Soziale Sicherungssysteme wie Kranken-, Renten- und
Sozialversicherungen gibt es nicht. Jegliche medizinische Behandlung ist vom Patienten bar zu bezahlen.
Nepal gibt derzeit 2,60 Euro jährlich pro Kopf für die medizinische Versorgung der Bevölkerung aus. Von der WHO werden 9,00 Euro zur Grundsicherung gefordert.
Der nepalesische Dokumentarfilmer Sudarson Karki hat in
diesem Zusammenhang das Schicksal einer jungen Frau festgehalten, die mit einem abgestorbenen und halb geborenen
Fetus knapp eine Woche unterwegs war, bis sie medizinische
Hilfe erhalten hat.
Sadhu (hinduistischer Bettel – und Wandermönch, von Hindus als heilig
verehrt) in Pashupatinath, einem hinduistischen Heiligtum in Kathmandu
Seite 90
Unter dem Eindruck der prekären sozialen Situation der Bevölkerung hat der deutsche Arzt Dr. Arne Drews 1999 in
Grimma (Sachsen) den Hilfsverein „Nepalmed“ mit anfangs
13 Mitgliedern gegründet. Heute sind wir gut 380 VereinsÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUS DER KAMMER
mitglieder europaweit. Einige Sponsoren unterstützen den
Verein zusätzlich. Seit 2000 sind wir ein eingetragener (gemeinnütziger) Verein.
Unsere Hauptaufgaben sind:
� Hilfe beim Betrieb von Krankenhäusern
� Aus- und Weiterbildung von nepalesischem Personal
�Finanzierung der Behandlung der Ärmsten über einen
Charity Fonds
� Vermittlung von Einsatzkräften (Ärzte, Schwestern, Pfleger, Studenten, Physiotherapeuten) nach Nepal
Wir unterstützen vor allem Hospitäler im ländlichen Raum,
wie in Simikot, Dhulikhel oder Amppipal. Es gibt aber auch
Kooperationen mit großen Häusern in Kathmandu.
Unser Referenzobjekt ist das Amppipal Community Hospital
in der Region Gorkha. Das Krankenhaus wurde 1968/69 von
United Mission to Nepal in einer der ärmsten, rein landwirtschaftlich ausgerichteten Regionen des Landes erbaut. Es
liegt auf einem Plateau in 1100 m Höhe. Der Einzugsbereich
beträgt etwa 250.000 Menschen. Es ist das einzige Krankenhaus in der Region, in dem auch chirurgische Leistungen angeboten werden. Andere Behandlungsmöglichkeiten gibt es
nicht. Schlechte hygienische Bedingungen, Mangel- und Unterernährung, oft unsauberes Trinkwasser, Armut, schwerste
Nachdem
United
Mission 2001 quasi
über Nacht das Hospital verlassen hat,
wurde es zunächst
vom nepalesischen
Stammpersonal weiter betrieben, bevor
der ehemalige unfallchirurgische Chefarzt des Warburger
Krankenhauses Dr.
Wolfhard Starke das
Hospital übernommen hat. Dr. Starke
hat bis Ende März
2012 als einziger Arzt
hier gearbeitet.
Das Hospital verfügt
Die vergoldete Spitze des Boudnath Stupa,
dem mit 110 m Durchmesser zweitgrößten
über einen großen
Stupa der Welt in Kathmandu. BuddhistiAmbulanzbereich, in
sches Heiligtum
dem täglich zwischen
40 und über 100 Patienten versorgt werden. Für die Diagnostik stehen ein Röntgengerät, ein kleines Ultraschallgerät, EKG, Labor, HNO- und
Augenuntersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Der stationäre Bereich verfügt über insgesamt 46 Betten mit
IMC, Kinderstation, Wöchnerinnenbereich, Seuchenstation
und Allgemeinstation. Zwei OP-Säle, Kreißsaal, Physiotherapie, Apotheke und Zahnbehandlungseinheit komplettieren
die Einrichtung.
2008 konnte ein Mehrzweckgebäude in Betrieb genommen
werden, mit Verwaltung, Bibliothek, Aufenthaltsraum für
Schwestern und einem Raum für Fortbildungen.
Der alte Königspalast in der Altstadt von Patan im Kathmandu Tal
Handarbeit auf den Terrassenfeldern und katastrophale Lebensbedingungen für Frauen kennzeichnen die Region. Der
amerikanische Chirurg Thomas Hale („Geheimnisvolles Nepal“, Hänssler Verlag, 1986) war der erste Arzt, der hier viele
Jahre gearbeitet hat. Vom Tal aus erreicht man das Hospital
in gut vier bis fünf Stunden Fußmarsch oder leidensfähige in
zwei bis drei Stunden mit einem geländegängigen Fahrzeug.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Seite 91
AUS DER KAMMER
Der Arbeitstag beginnt recht früh mit
einer Visite. Auf den in Aluminiumtafeln gelagerten Krankenblättern erfolgt die präzise aktuelle Befunddokumentation und die Handlungsanweisung zu Prozeduren und Medikation
durch die Schwestern, die nur medizinische Arbeiten verrichten. Verpflegung, Körperhygiene und Wäschewechsel wird von den Angehörigen
des Patienten durchgeführt. Nach der
Visite geht es zum OPD (Outpatient
Departement), vergleichbar unseren
Ambulanzen. Man wird mit dem gesamten Spektrum der Medizin konfrontiert und hat relativ bescheidene
Mittel zur Diagnostik und eine eingeschränkte Medikamentenauswahl zur
Verfügung. Benutzt man Augen, HänDas Ammpipal Community Hospital auf einem Bergrücken im Vorgebirge des Himalaja Hauptkamms,
de, Ohren, Nase und Verstand, ist eine
umgeben von Terrassenfeldern und dichtem Wald
genaue Diagnose auch ohne große
technische Hilfsmittel möglich.
Röntgen, Ultraschall, Einkanal-EKG und
Der zweite große Neubau ist 2012 in Betrieb gegangen, in
Labor (Blutbild, Zucker, Kreatinin, HIV, Sputum, Urin und
dem zwei OP-Säle, Zentralsterilisation, Kreißsaal und WöchStuhl) sind die technischen Hilfen. Zwischen 41 und 102 Patiennerinnenzimmer eingerichtet wurden.
ten waren es im Juni täglich. Vorherrschend sind internistische
Ich selbst habe wiederholt in einmonatigen „Kurzeinsätzen“,
nicht selten als Einzelkämpfer, in Amppipal gearbeitet. Zuletzt im Juni 2012. Die meisten Patienten gelangen mit dem
wichtigsten Verkehrsmittel Nepals – den eigenen Füßen – ins
Krankenhaus. Gehzeiten bis drei Stunden für eine Strecke
gelten als „near by“. Es geht nur bergauf oder bergab. Nicht
selten sind Patienten auch länger, bis zu mehreren Tagen unterwegs. Ein junger Mann mit offenen Zehen- und Mittelfußfrakturen war im Juni zu Fuß in gut 24 Stunden bei uns. Eltern mit einem zweijährigen Kind, das einen luxierten Oberarmkopfbruch erlitten hatte, haben vier Tage zum Hospital
gebraucht.
Üblich sind auch der Einmanntransport in einer Kiepe auf
dem Rücken oder der Zweimanntransport im „Dooley“, einer
Art Hängematte, die von zwei Trägern getragen wird. In
Notfällen kommt auch das geländegängige Ambulanzfahrzeug zum Einsatz. Die Fahrt setzt allerdings eine gewisse Robustheit in dem unwegsamen Gelände voraus.
Auch das Gros des 38-köpfigen Krankenhauspersonals legt
morgens lange Wegstrecken zurück, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Um den Anästhesiepfleger in seinem Dorf
zu besuchen, habe ich zweieinhalb Stunden für eine Strecke
gebraucht. Es zeugt von dem hohen Einsatz der Mitarbeiter,
dass sie täglich pünktlich zur Arbeit erscheinen, unabhängig
von der Witterung.
Seite 92
Ein Patient, mit einer II° ig offenen Unterschenkelfraktur, mit Fixateur externe und Hautplastik von mir in Amppipal versorgt. Der Mann wurde
über fast vier Tage ins Hospital getragen. Für den Transport ist der Unterschenkel mit einer Papprolle „stabilisiert“ worden.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUS DER KAMMER
Erkrankungen wie Atemwegserkrankungen (offene Feuer in den Hütten),
Tuberkulose, Hypertonie, enteric feaver
(Typhus, gastrointestinale Infekte) und
psychosomatische Erkrankungen. Bei
den neurologisch psychiatrischen Erkrankungen überwiegen Depressionen
und Epilepsie. Schwerste depressive Zustände betreffen nahezu ausschließlich
Frauen, was bei deren Lebenssituationen nicht verwundert. Selten sind
Schlangenbisse oder Diabetes. Gynäkologisch wird man oft mit einem Uterus­
prolaps konfrontiert, der der Kombination von Schwerstarbeit kurz nach der
Entbindung und dem nepali lifestyle,
der Hockstellung für alle Arbeiten geschuldet ist. Pädiatrisch sind die Neugeborenensepsis bei Hausgeburten, AtemDer Manaslu (8164m) befindet sich nur wenige Kilometer nördlich des Amppipal Hospitals und war
wegserkrankungen, Typhus und Verbei guter Sicht immer einen Blick wert.
brennungen ein Problem.
Konservierende Stomatologie geht nur
in Ausnahmefällen. In der Regel müssen die Zahnruinen oder Wurzelstümpfe entfernt werden.
Lesen mit Stirnlampe oder Kerze geht aber auch. Bei klarem
Chirurgisch sind Frakturen und Luxationen zu versorgen.
Wetter konnte ich die wundervolle Landschaft mit stets
Auffällig sind die häufigen trans- und perkondylären Humewechselnden Farben genießen und habe sehnsüchtig auf die
rusfrakturen bei Kindern. Polytraumata entstehen meist
nahe gelegene Annapurna Range (bis 8019 m), den Manaslu
durch Sturz aus Bäumen oder Absturz von einem Berg.
(8164m), Himal Chuli und Boudha Himal geschaut.
Schilddrüsenoperationen, Leistenbrüche, urologische Eingriffe, Sectiones und Magen-Darm-Eingriffe komplettieren das
Die Einsätze habe ich zu keinem Zeitpunkt bereut. Der Verchirurgische Spektrum.
zicht auf Annehmlichkeiten und die finanziellen Einbußen
Besondere Fälle während meines letzten Aufenthaltes waren
werden durch die Dankbarkeit und Anerkennung durch Patiein perforiertes Bauchaortenaneurysma (gleich in der ersten
enten und Mitarbeiter, durch neu gewonnene Freundschaften, neu gewonnene Erfahrungen und die Besinnung auf
Nacht), ein Askaridenileus und ein Wurm im Choledochus eiwesentliche Dinge unseres Lebens mehr als wett gemacht.
ner Patientin. Einen 61-jährigen Mann habe ich in kachektischem Zustand mit Frakturkrankheit nach einer fünf Wochen
Man bekommt soviel mehr zurück, als man investiert. Dinge,
zuvor erlittenen rechtsseitigen Beckenfraktur erfolgreich
die nicht käuflich sind.
behandeln können.
Narkosen, Intubation, spinal und regional werden von einem
Dr. med. Rüdiger Wenzel, Parchim
Anästhesiepfleger durchgeführt. Steht dieser nicht zur VerKontakt:
fügung, meist nachts wenn eine dringliche sectio caesarea
Nepalmed e. V.
ansteht, dann habe ich zunächst die Narkose gemacht und
Straße des Friedens 27
anschließend operiert.
04668 Grimma
Die Schwestern und Paramedics des Hospitals sind meist sehr
www.nepalmed.de
gut ausgebildet und hochmotiviert. Sie übernehmen viele UnE-Mail: [email protected]
tersuchungen und Behandlungen nach Standards und kontaktieren den Arzt nur bei Unklarheiten. Ohne sie wäre der Berg
Spendenkonto:
an Arbeit allein nicht zu bewältigen. Die meisten würden jeSparkasse Muldental
dem deutschen Krankenhaus gut zu Gesicht stehen.
Kontonummer: 101 005 20 86
Die Unterbringung erfolgt in einem renovierten guesthouse.
Bankleitzahl: 860 502 00
Auf gewohnte Annehmlichkeiten aus Deutschland muss man
verzichten können. Strom gibt es nach 20.00 Uhr nur selten.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Seite 93
AUS DER KAMMER
Telefonnummern der Geschäftsstelle der Ärztekammer
Stand 06.02.2013
Sekretariat des Präsidenten und des Vorstandes
Fax: 49280-10
Manuela Wulff
49280-12
Silke Striggow
49280-13
Ärzteblatt/Redaktion
Irmtraud Mumm
49280-16
Öffentlichkeitsarbeit
Anita Krsnik
Interventionsprogramm (IVP)
Christine Evers
49280-17
49280-1801
IVP
Fax: 49280-1802
Referat Weiterbildung/Qualitätssicherung
Fax: 49280-20
Referatsleiterin
Ulrike Büttner
49280-21
Anerkennungsverfahren FA/SP/FK Röntgen
Doris Klipp
49280-22
Anerkennungsverfahren FK/ZB
Christiane Falke
49280-23
Ausbildung Medizinische Fachangestellte
Iris Haesler
49280-24
Fortbildung Medizinische Fachangestellte
Sylvie Kather
49280-25
Evaluation/Anerkennung Auslandsdiplome
Christin Behrens
49280-27
Weiterbildungsbefugnisse
Simone Prehn
49280-28
Projekt „Passgenaue Vermittlung Auszubildender“
Nadine Schaubs
49280-29
Medizinische Fachangestellte/Ärztliche Stelle
Ärztliche Stelle Mecklenburg-Vorpommern
Fax: 49280-7900
Kerstin Fallei
49280-26
Geschäftsführung
Fax: 49280-30
Geschäftsführer
Frank Th. Loebbert
49280-31
Sekretariat Geschäftsführer
Manuela Möller
49280-32
Verwaltung
Claudia Müller-Meisel
49280-33
Referat Fortbildung
Fax: 49280-40
Referatsleiterin/Ausbildungsbeauftragte
Christine Mertink
49280-41
Fortbildungszertifikate/Punktekonten EIV
Christine Evers
49280-42
Zertifizierungsanfragen/Kursanmeldungen
Sybille Klimmt
49280-43
Sponsoring/Hörsaalvermietung
Barbara Raese
49280-44
Punkteeinpflege EIV/AIDS-Ausschuss
Christiane Neugebauer
Referat Recht
49280-46
Fax: 49280-50
Komm. Referatsleiterin
Stefanie Handy
49280-51
Allgemeine Rechtsangelegenheiten
Katharina Janta
49280-52
Widerspruchsverfahren
Antje Kummerow
49280-53
Allgemeine Rechtsangelegenheiten
Andrea Peters
49280-54
Berufsrechtliche Verfahren
Theresa Schnitter
49280-55
Berufsgerichtsverfahren/Patientenbeschwerden
Jana Riebe
49280-56
Referat Kaufmännische Angelegenheiten
Fax: 49280-60
Referatsleiterin
Regina Beyer
49280-61
Finanzen
Sabine Rüger/Heike Stepputat
49280-62
Kammerbeitrag/Ärzteversorgung
Silke Heimann
49280-63
Kammerbeitrag
Eva Schubert
49280-64
Referat Informationstechnologie (IT)
Referatsleiter
Heiko Karsten
49280-71
Betreuung Standardsoftware
Dr. Beate Diedrich
49280-72
Hardware- und Netzadministration
Jens Dittberner
49280-73
Empfang
Fax: 49280-80
Angelika Buttkus
49280-84
Meldewesen/Ärzteverzeichnis
Urszula Dummer
49280-82
Archiv
Doreen Hecht
49280-83
Seite 94
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUS DER KAMMER
Der AIDS-Ausschuß der Ärztekammer M-V informiert:
HIV-PEP-Notfalldepots in MecklenburgVorpommern
Um im Sinne einer umfassenden HIV-Postexpositionsprophylaxe rasch, d. h. innerhalb von etwa zwei Stunden nach möglicher Exposition, wirksam werden zu können, wurde für
Mecklenburg-Vorpommern ein flächendeckendes Netzwerk
aufgebaut.
Jeder niedergelassene Arzt hat die Möglichkeit, Patienten,
bei einer entsprechenden Indikation, zu einer der in der u. a.
Tabelle genannten Einrichtungen als primären Ansprechpartner, zur Beratung und/oder Erstbehandlung (Kostenübernahme geklärt) zu überweisen.
Die erforderliche Weiterbehandlung der Patienten erfolgt
dann durch die HIV-Ambulanz des Zentrums für Innere Medizin der Universitätsmedizin Rostock (Schwerpunktpraxis
mit KV-Ermächtigung).
HIV-PEP-Notfalldepots in Mecklenburg-Vorpommern
Stand: Januar 2013
Krankenhaus/Klinik
Verantwortlicher/
Ansprechpartner
Anschrift
Telefon-Nummer
Sana Hanse-Klinikum Wismar
Dr. med. Detlef Thiede
Störtebekerstr. 6
23966 Wismar
03841 331907
(Zentrale Notaufnahme)
HELIOS Kliniken Schwerin
Dr. med. Kristina Biedermann
Wismarsche Str. 393-397
19055 Schwerin
0385 520-5900
0385 520-4100 (Ambulanz)
0385 520-2197
(Notauf­nahme)
Evangelisches Krankenhaus
Stift Betlehem Ludwigslust
Dr. med. Astrid Wimmer
Neustädter Str. 1
19288 Ludwigslust
03874 433-532
Universitätsmedizin Rostock
Zentrum für Innere Medizin
Abt. für Tropenmedizin und
Infektionskrankheiten
Prof. Dr. med. univ.
Emil Reisinger
Dr. med. Carlos Fritzsche
Dr. med. Micha Löbermann
Ernst-Heydemann-Str. 6
18057 Rostock
0381 4947515
KMG Klinikum Güstrow GmbH
Dr. med. Joachim Thoß
Friedrich-TrendelenburgAllee 1, 18273 Güstrow
03843 342500
(Notaufnahme)
Sana-Krankenhaus Rügen
Jörg Dittmer
(Vertretung:
Dipl.-Med. Monika Ehlers)
Calandstr. 7-8
18528 Bergen auf Rügen
03838 390 (Zentrale)
HELIOS Hanseklinikum Stralsund
Prof. Dr. med. Matthias Birth
Große Parower Str. 47-53
18435 Stralsund
03831 35-0 (Zentrale)
Universitätsmedizin Greifswald
Zentrale Notaufnahme
Prof. Dr. med.
Axel Ekkernkamp
PD Dr. med. Peter Hinz
F.-Sauerbruch-Str.
17475 Greifswald
03834 8622500
03834 866101
(Sekretariat)
Zentrum für Kinder- und
Jugendmedizin
PD Dr. med. Roswitha Bruns
Innere Medizin II (INM-ITS)
Klinik und Poliklinik für Hautkrankheiten
Dr. med. Sigrun Friesecke
Dr. med. Andreas Arnold
Dietrich Bonhoeffer Klinikum
Neubrandenburg
Prof. Dr. med. Egmont Scola
Salvador-Allende-Str. 30
17036 Neubrandenburg
0395 7752600
(Notfallambulanz)
Asklepios Klinik Pasewalk
Dr. med. Joachim Stock
Dr. med. Birgit Mönke
Prenzlauer Chaussee 30
17309 Pasewalk
03973 231460
(Sekretariat)
MediClin Müritz-Klinikum GmbH
Waren (Müritz)
Dr. med. Karl Schulze
Weinbergstr. 19
17192 Waren (Müritz)
03991 772201
03991 771111 (Notaufnahme)
03991 772241
(Chirurg. Ambulanz)
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
03834 866378
03834 866308 (Station)
03834 866418 (Pforte)
03834 866709
03834 866738
(Poliklinik)
Seite 95
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Veranstaltungskalender
Impfkurse in MecklenburgVorpommern
Tel.: 0395 7752061, Fax: 0395 775192061,
E-Mail: [email protected]
(Zur Beachtung: Ab Januar 2013 reduzierte
Stundenzahl)
13.04.2013, 09:00 – 12:00 Uhr
3P
Refresher-Kurs 6P 13.04.2013, 09:00 – 14:30 Uhr Grundkurs
Leitung: Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. R. Bruns
Ort / Anmeldung: Universitätsmedizin Greifswald,
Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin,
Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. R. Bruns,
Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald,
Tel.: 03834 866378, Fax: 03834 866483,
Internet: http://www.medizin.uni-greifswald.de,
E-Mail: [email protected]
- Grundkurs: Erwerb des Impfzertifikates der
Ärztekammer M-V
- Refresher-Kurs: Voraussetzung: Impfzertifikat
einer Ärztekammer
Gebühr: Grundkurs: je 80,00 €,
Refresher-Kurs: je 40,00 €,
Erweiterter Refresher-Kurs: 50,00 €
Kurse der Ärztekammer M-V
Grundkurse „Impfen“
15.06.2013, 09:00 – 14:30 Uhr
6P
6P 09.11.2013, 09:00 – 15:00 Uhr
Ort: Rostock
Leitung: Herr Dr. med. M. Löbermann/
Frau Dr. med. M. Littmann/
Frau Prof. Dr. med. habil. C. Hülße
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
19.06.2013, 14:00 – 17:00 Uhr
3P Refresher-Kurs Ort: Rostock
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann
Anmeldung: Berufsverband der Frauenärzte,
Herr Dipl.-Med. U. Freitag, Turnerweg 11 a,
23970 Wismar, Tel.: 03841 283432, Fax: 03841 283433,
E-Mail: [email protected]
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot
finden Sie auf der Internetseite:
http://www.aek-mv.de � Fortbildung �
Veranstaltungskalender
Impftag der Ärztekammer M-V
14.09.2013, 10:00 – 14:00 Uhr
5P Erweiterter Refresher-Kurs Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,
18119 Rostock-Warnemünde
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,
Herr Dr. med. M. Löbermann
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Kurse anerkannter Kursleiter im
Kammerbereich
23.03.2013, 09:00 – 12:00 Uhr
3P Refresher-Kurs
26.10.2013, 09:00 – 12:00 Uhr
3P Refresher-Kurs
26.10.2013, 09:00 – 14:30 Uhr
6P Grundkurs
Ort: Institut für Hygiene, Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,
Salvador-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,
Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Hallauer
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg, Institut für Hygiene, Sekretariat,
Salvador-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,
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Veranstaltungen der
Ärztekammer M-V
Grundkurs im Strahlenschutz für
Ärzte (und Medizinphysiker)
zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach
Röntgenverordnung
25 P
Termin: 07.03.2013, 10:00 Uhr –
09.03.2013, 15:15 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger
Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund Spezialkurs: 250,00 €)
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Refresher-Kurse „Der Praxisnotfall“
je 9 P
(Herz-Lungen-Wiederbelebung) (für niedergelassene Ärzte und deren Assistenz­
personal, jeweils 09:00 – 16:00 Uhr)
16.03.2013Grevesmühlen
20.04.2013 Hörsaal, Ärztekammer M-V,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock
31.08.2013 Raum 305, Schulungsraum des Pflege
dienstes (MVZ), Universitätsmedizin Greifswald,
Fleischmannstr. 6, 17475 Greifswald
23.11.2013 Stadtverwaltung, Brandschutz- und
Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,
17033 Neubrandenburg
Gebühr: 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
EKG-Grundkurs
4P
Termin: 15.05.2013, 16:00 – 19:30 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke
Gebühr: 25,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?
Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser
9P
und in der Luft
(offen für alle Interessenten, auch medizinisches
Personal)
Termin: 01.06.2013, 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Frau Dr. med. C. Scheltz
Gebühr: 100,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
80-Stunden-Kurs zum Erwerb der
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin
(80 Stunden; nach den Empfehlungen der
Bundesärztekammer)
Termin: 04. – 11.06.2013
81 P
Ort: Ärztekammer M-V, Universitätsmedizin Rostock
und Berufsfeuerwehr Rostock
Leitung: Herr Dr. med. B. Werner,
Herr Dr. med. M. Gloger
Gebühr: 700,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Spezialkurs im Strahlenschutz
zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach
Röntgenverordnung
(Voraussetzung: Besuch des Grundkurses)
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
21 P
Termin: 20.06.2013, 13:00 Uhr –
22.06.2013, 13:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger
Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund Spezialkurs: 250,00 €)
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Der lebensbedrohliche Notfall mit
praktischen Übungen zur Notfallme5P
dizin für Ärztesenioren
Termin: 11.07.2013, 14:00 – 18:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig
Gebühr: 25,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Gendiagnostikgesetz (GenDG) –
Genetische Beratung zur vorgeburt9P
lichen Risikoabklärung
Termin: 27.09.2013,
Neue Uhrzeit! 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Hörsaal, Ärztekammer M-V, August-Bebel-Str. 9 a,
18055 Rostock
Leitung: Frau Prof. Dr. med. U. Felbor
Gebühr: 50,00 €
Anmeldung: Ärztekammer M-V, Referat Fortbildung,
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 49280-42, -43, -44, -46, Fax: 0381 4928040,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen in unserem
Kammerbereich
Interdisziplinäre suchtmedizinische
je 3 P
Fallkonferenz
Termine: dienstags, jeweils 13:30 – 15:00 Uhr Ort: kleiner Konferenzraum, Serrahner Diakoniewerk
gGmbH, Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen,
Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn
Leitung: Herr Dr. med. W. Traub
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Anmeldung: Serrahner Diakoniewerk gGmbH, Sekretariat Frau A. Dammeier, Am Pfarrhof 1, 18292 Serrahn,
Tel.: 038456 62580, Fax: 038456 62585,
Internet: http://www.rehaklinik-serrahn.de,
E-Mail: [email protected]
Zentrum für Innere Medizin, Klinik III, Sekretariat,
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,
Tel.: 0381 4947421, Fax: 0381 4947422,
Internet: http://www.palliativ.med.uni-rostock.de,
E-Mail: [email protected]
Fortbildungen der UniversitätsFrauenklinik am Klinikum Südstadt
je 1 P
Rostock
Fortbildung in Krankenhausbetriebslehre: Betriebswirtschaft
und Management für ärztliche
Führungskräfte
Termine: freitags, jeweils 07:30 – 08:30 Uhr Ort: Besprechungsraum (7. Etage),
Universitäts-Frauenklinik, Klinikum Südstadt Rostock,
Südring 81, 18059 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,
Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: 0381 44014500,
Fax: 0381 44014599,
Internet: http://www.kliniksued-rostock.de,
E-Mail: [email protected]
Imaginatives Überschreiben bei der
Behandlung posttraumatischer Störungen – Imagery Rescripting and
Reprocessing Therapy (IRRT)
Termin: Vortrag: 15.03.2013, 13:30 – 15:00 Uhr,
Workshop: 15.03.2013, 15:30 Uhr – 16.03.2013,
18:00 Uhr
Ort: Aula, AHG Klinik Waren, Am Kurpark 1,
17192 Waren (Müritz)
Leitung: Herr Dr. med. O. Kristof, Herr Dr. M. Smucker
Gebühr: 15,00 € (Vortrag), 200,00 € (Vortrag und
Workshop)
Anmeldung: AHG Klinik Waren, Frau K. Völz,
Am Kurpark 1, 17192 Waren (Müritz),
Tel.: 03991 635420, Fax: 03991 535426,
E-Mail: [email protected],
(begrenzte Teilnehmerzahl für den Workshop)
2. Rostocker Palliativtag:
„Miteinander reden“
11 P
Termin: 15.03.2013, 17:00 Uhr –
16.03.2013, 16:00 Uhr
Ort: Audimax, Universität Rostock, Campus,
Ulmenstr. 69, 18057 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß
Gebühr: 30,00 €, 20,00 € (DGP / LAG-Mitglieder,
Angestellte der Universität Rostock, Studenten)
Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock, Zentrum
Interdisziplinärer Bereich für Palliativmedizin,
je 40 P
(pro Modul 40 Stunden, einzeln buchbar)
Termine: täglich 09:00 – 17:00 Uhr,
freitags bis 15:00 Uhr
18. – 22.03.2013 Modul 2: Finanzierung
27. – 31.05.2013 Modul 3: Controlling
23. – 27.09.2013 Modul 4: Management
11. – 15.11.2013 Modul 5: Arbeitsrecht und Strategie
Ort: Sana-Krankenhaus Rügen GmbH,
Calandstr. 7 – 8, 18528 Bergen
Leitung: Herr Prof. Dr. rer. pol. S. Fleßa
Gebühr: 990,00 € pro Modul (zzgl. Mehrwertsteuer,
inkl. Studienunterlagen und Lehrbücher)
Informationen: Gesundheits-Akademie-Rügen
GmbH, Frau K. Harre, Calandstr. 7 – 8, 18528 Bergen,
Tel: 03838 392297, Fax: 03838 3150169,
Internet: http://www.gesundheits-akademie-ruegen.de,
E-Mail: [email protected],
(begrenzte Teilnehmerzahl – max. 20)
Fortbildung der Carl-Friedrich-FlemmingKlinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –
Curriculum für Psychiatrie und
Psychotherapie
Thema: Notfallsituationen in Psychiatrie und
Psychotherapie
Termin: 21.03.2013, 08:30 – 16:00 Uhr
Ort: Konferenzraum, Raum-Nr.: 11.1.36, Haus 11,
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik,
HELIOS Kliniken Schwerin GmbH
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie
und Psychotherapie, Frau S. Steinigk,
Wismarsche Str. 393 – 397, 19049 Schwerin,
Tel.: 0385 5203200,
E-Mail: [email protected]
15 Jahre Tiefe Hirnstimulation in
Mecklenburg-Vorpommern
Termin: 13.04.2013, 09:00 – 15:30 Uhr
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VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Ort: Trihotel, Tessiner Str. 103, 18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. A. Wolters
Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock,
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Frau I. Kell,
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,
Tel.: 0381 4949517, Fax: 0381 4949605,
E-Mail: [email protected]
Fortbildungsveranstaltungen des
LAGuS M-V
Termine: jeweils 09:30 – 15:30 Uhr
für Amtsärzte und Mitarbeiter der
Gesundheitsämter M-V
17.04.2013 Umweltmedizin / Umwelthygiene /
Wasserhygiene
Leitung: Herr Dr. Puchert, Herr Hensel
18.09.2013 Infektionsepidemiologie /
Krankenhaushygiene
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann, Herr Hensel
Gebühr: 10,00 € (Mitglieder im Verband der Ärzte im
ÖGD), 20,00 € (Nichtmitglieder)
Ort: Hörsaal LG1-026, Fachhochschule für öffentliche
Verwaltung, Polizei und Rechtspflege,
Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow
Hygienebeauftragte Ärzte / Pflegedienstleitung /
Hygienefachkräfte der Krankenhäuser und
Rehabilitationseinrichtungen M-V
19.06.2013 Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene
Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack
Ort: Hörsaal LG2-184, Fachhochschule für öffentliche
Verwaltung, Polizei und Rechtspflege,
Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow
Hygienebeauftragte Ärzte / Hygienefachkräfte und
Hygienebeauftragte der Krankenhäuser und
Rehabilitationseinrichtungen M-V
09.10.2013 10:00 – 15:15 Uhr
Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene
Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack
Ort: Hörsaal, Ebene 0, Universitätsmedizin Greifswald,
Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald
Landesweiterbildung für Mitarbeiter der Alten- und
Pflegeheime in M-V
27.11.2013 09:30 – 15:30 Uhr
Infektionsepidemiologie / Krankenhaushygiene
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann
Ort: Hörsaal LG2-184, Fachhochschule für öffentliche
Verwaltung, Polizei und Rechtspflege,
Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow
Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit
und Soziales, Außenstelle Neustrelitz,
Frau G. Lorenz,
Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz,
Tel.: 03981 272107, Fax: 03981 204545,
Internet: http://www.lagus.mv-regierung.de,
E-Mail: [email protected]
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Psychosomatische Grundversorgung
(20 Stunden Diagnostik und Differentialdiagnostik,
30 Stunden Interventionsmethoden in der Psychosomatischen Grundversorgung)
Die Teilnahme an einer kontinuierlichen Balintgruppenarbeit über 30 Stunden ist ebenfalls möglich.
Frühjahrskurs 17. – 19.04.2013 (Block II)
Herbstkurs 12. – 14.06.2013 (Block I),
04. – 06.09.2013 (Block II) 50 P
Ort: Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin, Universitätsmedizin Rostock,
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider
Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock, Klinik für
Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin,
Frau B. Burau, Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,
Tel.: 0381 4949671, Fax: 0381 4949672,
E-Mail: [email protected]
Das Institut für Psychotherapie,
Gesundheitswissenschaften und
Organisationsentwicklung GmbH
bietet in Kooperation mit der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin der Universität
Rostock ein neues Curriculum zur Weiterbildung für
die Zusatzbezeichnung
„Fachgebundene Psychotherapie“
(tiefenpsychologischer Schwerpunkt) an.
Der Beginn der Weiterbildung ist für Mai 2013 geplant.
Leitung: Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider
Informationen: IPGO – Institut für Psychotherapie,
Gesundheitswissenschaften und Organisationsentwicklung GmbH, Vagel-Grip-Weg 1, 18055 Rostock,
Tel.: 0381 7007077,
Fax: 0381 7007076, Internet: http://www.ipgo.de,
E-Mail: [email protected]
48. Jahrestagung der Gesellschaft
der Internisten Mecklenburg-Vorpommerns e. V.
Termin: 03.05.2013, 10:00 Uhr –
04.05.2013, 17:00 Uhr
Ort: Radisson Blu Hotel, Lange Str. 40, 18055 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. univ. E. Reisinger,
Herr Prof. Dr. med. habil. G. Lamprecht, Herr Prof. Dr.
med. S. Mitzner, Herr Prof. Dr. med. habil. H.-C. Schober
Gebühr: 20,00 € (Mitglieder GDI M-V), 30,00 €
(Nichtmitglieder), frei für Studenten und Pflegepersonal
Anmeldung: Gesellschaft der Internisten M-V e. V.,
Sekretariat der Abteilung für Tropenmedizin, Infektiologie und Sektion Nephrologie, Klinik für Innere Medizin,
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,
Tel.: 0381 4947511, Fax: 0381 4947509,
E-Mail: [email protected]
Komplette Akupunkturausbildung
der DGfAN e. V. zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Akupunktur
(KV Qualifikation)
XIII. Warnemünder Akupunkturwoche 04. – 11.05.2013:
04. – 05.05.2013 Praktikumskurs
05.05.2013 Fallseminar
Spezialseminare:
06.05.2013 SPS-SR-13: Positionierungstechniken,
Osteopathie, und Akupunktur
bei Störungen des Bewegungsapparates (mit Workshop)
07.05.2013 SPS-SR-97: Chinesische Zungendiagnostik (mit Workshop)
08.05.2013 SPS-SR-96: Kinesiotape in der täglichen Praxis (mit Workshop)
09.05.2013 SPS-MK-08: Neuigkeiten in der Dermato
logie (mit Workshop)
10.05.2013 SPS-SR-14: Akupunktur und verwandte komplementärmedizinische Methoden
in der sportärztlichen und hausärztlichen Praxis (mit Workshop)
11.05.2013 SPS-RJ-42: Akupunktur und komplemen
täre Therapien beim Kind
Kurssystem 2013:
07. – 09.06.2013 Grundkurs C
Ort: Akupunkturfortbildungszentrum Kur- und Ferienhotel „Sanddorn“,
Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde
Leitung: Frau Dr. med. R. Schwanitz
Anmeldung: Akupunkturfortbildungszentrum,
Frau Dr. med. R. Schwanitz,
Strandweg 12, 18119 Rostock-Warnemünde,
Tel.: 0381 5439935, Fax: 0381 5439988,
E-Mail: [email protected]
Sonographiekurs „Säuglingshüfte“
der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie
der Universitätsmedizin Greifswald
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)
25. – 26.05.2013 Aufbaukurs
02. – 03.11.2013 Abschlusskurs
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. R. Kayser,
Herr Prof. Dr. med. H. Merk
Ort / Anmeldung: Universitätsmedizin Greifswald,
Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Orthopädische
Chirurgie, Frau S. Kühl, Ferdinand-Sauerbruch-Str. 1,
17475 Greifswald, Tel.: 03834 867213,
E-Mail: [email protected]
Symposium der Klinik und Poliklinik
für Neurologie der Universitätsmedizin Rostock
Thema: Differentialtherapie des Parkinson-Spätsyndroms
Termin: 01.06.2013, 09:00 – 16:00 Uhr
Ort: Radisson Blu Hotel, Lange Str. 40, 18055 Rostock
Leitung: Herr Dr. med. A. Wolters
Anmeldung: Universitätsmedizin Rostock,
Klinik und Poliklinik für Neurologie, Frau I. Kell,
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,
Tel.: 0381 4949517, Fax: 0381 4949605,
E-Mail: [email protected]
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE / AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG
4. Intensivseminar Innere Medizin
in Rostock
Termin: 11. – 15.06.2013
Ort: Klinikum Südstadt Rostock, Südring 81,
18059 Rostock
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. H.-C. Schober
Gebühr: Ausbildungsassistenten: 250,00 € (Mitglieder
GdI M-V, BDI, DGIM), 350,00 € (Nichtmitglieder),
Fachärzte: 300,00 € (Mitglieder GdI M-V, BDI, DGIM),
400,00 € (Nichtmitglieder)
Anmeldung: Gesellschaft der Internisten M-V e. V.,
c/o Frau Dr. A. Gottschall,
Maxie-Wander-Ring 8, 18106 Rostock,
Tel.: 0381 442498, E-Mail: [email protected]
Jahresversammlung des Landesverbandes M-V im Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte e. V.
Termin: 25.09.2013
Ort: Hörsaal, Klinikum Südstadt Rostock, Südring 81,
18059 Rostock
Anmeldung: CongressCompany Jaenisch GmbH,
Oll-Daniel-Weg 5, 18069 Rostock,
Tel.: 0381 8003980, Fax: 0381 8003988,
Internet: http://www.congresscompany-jaenisch.de,
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungen in anderen
Kammerbereichen
17. Internationale Fachmesse für
Rehabilitation, Therapie und Prävention (REHAB)
Termin: 25.04.2013, 10:00 Uhr –
27.04.2013, 17:00 Uhr
Ort: Messe Karlsruhe, Messeallee 1,
76287 Rheinstetten
Gebühr: 10,00 (Tageskarte), 15,00 € (Dauerkarte),
5,00 € (Studenten, Behinderte, Gruppen ab 20 Personen
pro Person)
Anmeldung: StEBS GmbH, Staufert Events & Business
Services, Seerain 32, 74933 Neidenstein,
Tel.: 07263 4092081, Fax: 07263 4092085,
Internet: http://www.rehab-messe.de,
E-Mail: [email protected]
Kompaktkurs Maritime Medizin
(60 Stunden Theorie, 20 Stunden Notfallsimulation)
Der Kompaktkurs Maritime Medizin richtet sich vorwiegend an Ärzte der Fachrichtungen Allgemeinmedizin,
Anästhesie, Chirurgie und Innere Medizin zur individualmedizinischen Patientenversorgung auf Schiffen und
Offshore-Anlagen.
80 P
Termin: 14.05.2013, 21:00 Uhr –
23.05.2013, 17:30 Uhr
Ort: an Bord der AIDAbella
Gebühr: 1.950,00 € (inkl. Mwst.)
Informationen: CEO Schiffarztbörse, Maritime Ärztevermittlung, Herr Priv.-Doz. Dr. med. C. Ottomann,
Hartengrube 52, 23552 Lübeck,
Tel.: 0451 20951053, Fax: 0451 20951054,
Internet: http://www.schiffarztbörse.de
Detailliertere Angaben und weitere Fortbildungs­­
veranstaltungen finden Sie auf der Internetseite:
http://www.baek.de � Fortbildungs­portal
Öffentliche Ausschreibung
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V
Die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.
Planungsbereich / Fachrichtung
Übergabetermin
Bewerbungsfrist
Ausschreibungsnummer
Stralsund/Nordvorpommern
Augenheilkunde
Chirurgie
Urologie
nächstmöglich
nächstmöglich
nächstmöglich
15. März 2013
15. März 2013
15. März 2013
14/10/11
08/10/12
21/01/13
Güstrow
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
nächstmöglich
15. März 2013
07/03/12/1
Schwerin/Wismar/Nordwestmecklenburg
Chirurgie (Praxisanteil)
nächstmöglich
15. März 2013
04/09/12
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.
Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung Mecklenburg-Vorpommern, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:
• Auszug aus dem Arztregister;
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;
• Lebenslauf;
• polizeiliches Führungszeugnis im Original.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Seite 99
RECHT
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle
Akupunktur bei gleichzeitiger Antikoagulanzientherapie – Risikoaufklärung
unwirksam bei Kontraindikation
Kasuistik:
Zu prüfen war die Akupunkturbehandlung der seinerzeit
72-jährigen Patientin durch eine Fachärztin für Orthopädie.
Die Anamnese der Patientin wies unter anderem Herzrhythmusstörungen (absolute Arrhythmie bei Vorhofflimmern)
unter oraler Antikoagulanzientherapie mit Phenprocoumon
(Marcumar ® ) und chronische Rückenschmerzen bei Osteoporose auf.
Blutuntersuchungen des Hausarztes zur Steuerung der Antikoagulanzientherapie zeigten am 16. April 2010 QuickWert = < 8%/INR = > 5,6, am 19. April 2010 Quick-Wert =
23%/INR = 2,7, am 4. Mai und 6. Mai 2010 Quick-Wert =
< 8 %/INR = > 5,6, am 7. Mai 2010 Quick-Wert = 28%/INR =
2,3 und am 12. Mai 2010 = 22%/INR = 2,8. Der Hausarzt hatte auf die erhobenen Befunde jeweils mit Modifikation der
Marcumar ® -Dosierungen beziehungsweise Gabe von Konakion® reagiert. Am 14. Mai 2010 behandelte er die Patientin
unter der Diagnose einer akuten Bronchitis.
Bei der Orthopädin befand sich die Patientin seit mehreren
Jahren wegen orthopädischer Beschwerden in wiederholter
Behandlung. Bei chronischen Rückenschmerzen kam es dort
am 27. April 2010 zu einer weiteren Vorstellung. Eine Facetteninjektion L5/S1 „mit Lipo und Meaverin“ wurde durchgeführt und die weitere Behandlung mit Akupunktur empfohlen. In der Karteikartendokumentation findet sich folgender Eintrag: „Patient fragt, ob unter Marcumar ® Akupunktur möglich ist. Aufgeklärt, Marcumar ® keine Kontraindikation, bei therapeutischen Quick-Werten keine Gefahr. Leichte Blutungen oder Infektionen unter Akupunktur können
entstehen“.
Am 4. Mai (INR an diesem Tag > 5,6), 10. Mai, 14. Mai,
17. Mai, 19. Mai und 26. Mai 2010 wurden insgesamt sechs
Akupunkturbehandlungen durchgeführt
Am 30. Mai 2010 (Sonntag) suchte die Patientin die Notdienst-Ambulanz der Kassenärztlichen Vereinigung (KV)
wegen verstärkter Rückenschmerzen auf. Die körperliche
Untersuchung zeigte ausgedehnte Hämatome rechts paravertebral im Bereich der Lendenwirbelsäule. Nachdem sich
die Schmerzsymptomatik unter der verordneten Medikation
nicht besserte, kam es noch am gleichen Tag in den späten
Abendstunden zur Alarmierung des Rettungsdienstes und
zur stationären Aufnahme in eine Klinik für Unfallchirurgie.
Seite 100
Der Notfallbericht dokumentierte zur Anamnese „Stellt sich
mit starken Rückenschmerzen vor, ohne Unfallereignis“ und
zum körperlichen Untersuchungsbefund „Einblutungen im
Steißbereich lumbosakraler Übergang, rechte Flanke sowie
oberflächlich rechtes Schulterblatt dorsal“. Bei Hb = 10,2
g/dl wurde Quick-Wert = 7%/INR = 9,5 bestimmt. Die Ultraschalldiagnostik zeigte im Steißbeinbereich eine subcutane
Einblutung Größe 2,4 mal 3,0 cm. Während des stationären
Aufenthaltes bis 4. Juni 2010 erfolgten eine analgetische
Therapie und zusätzlich krankengymnastische Übungsbehandlungen zur Mobilisierung. Die Patientin wurde in stabilem Allgemeinzustand bei subjektiv weitgehender Beschwerdefreiheit in eine Kurzzeitpflegeeinrichtung verlegt.
Die Patientin beanstandet, dass die Orthopädin bei
der Durchführung der Akupunktur die Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (Marcumar ®) als
Kontraindikation nicht beachtet habe. Dadurch sei es zu
den ausgedehnten Hämatomen im Rückenbereich gekommen, die den stationären Aufenthalt und den anschließenden Aufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung erforderlich gemacht hätten. Über das Risiko von Blutungsereignissen durch Akupunktur sei nicht aufgeklärt worden.
Die Orthopädin trägt vor, der Patientin sei auf ihre diesbezüglichen Fragen erklärt worden, dass eine Marcumar ® Therapie keine Kontraindikation darstelle und unter therapeutischen Quick-Werten keine ernsthaften Blutungen zu
erwarten seien.
Entscheidung der Schlichtungsstelle
Grundsätzlich ist festzustellen, dass Blutungskomplikationen zu den häufigen und unerwünschten Wirkungen der
oralen Antikoagulanzientherapie mit Vitamin K-Antagonisten vom Typ des Phenprocoumons (z. B. Marcumar ® ) zählen.
Die Intensität der Gerinnungshemmung ist durch Laboruntersuchungen des Blutes messbar und entsprechende Kontrollen dienen der Dosierung des Medikaments, die streng
individualisiert erfolgen muss. Der so genannte therapeutische Bereich für die gängigen Indikationen ist INR (international normalized ratio) = 2,0 - 3,0, bei der ein optimales
Verhältnis zwischen erwünschten (zum Beispiel Vermeidung
kardiogener Embolien bei Herzrhythmusstörungen) und unerwünschten Wirkungen/Nebenwirkungen ermittelt wurde.
Höhere INR-Werte signalisieren ein zunehmendes BlutungsÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
RECHT
risiko. Im Rahmen der Langzeittherapie werden unerwartete beziehungsweise nicht vorhersehbare Anstiege des INRWerts immer wieder beobachtet und können zum Beispiel
Folge abnehmenden Phenprocoumon-Bedarfs als Hinweis
auf eine kardiale Dekompensation sein.
Auch interkurrente Erkrankungen (zum Beispiel akute Bronchitis, wie im vorliegenden Fall) können Quick-Wert/INR beeinflussen.
Die Akupunktur ist grundsätzlich eine akzeptierte Behandlungsoption für Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Unter Berücksichtigung der ab März 2010 bei dem
Hausarzt durchgeführten Quick-Werte/INR-Kontrolluntersuchungen der Antikoagulanzientherapie war zu Beginn der
Akupunkturbehandlung am 4. Mai 2010 nicht davon auszugehen, dass eine stabile Einstellung hinsichtlich der Intensität der Antikoagulation vorlag. Unerwartete beziehungsweise nicht vorhersehbare Änderungen des INR waren jederzeit möglich. Eine Akupunktur war in der vorgegeben
instabilen Situation kontraindiziert und deren Durchführung fehlerhaft. Bei korrektem Vorgehen hätte die Akupunktur erst unter den Bedingungen einer stabilen Einstellung der oralen Antikoagulation durchgeführt werden dürfen.
nicht. Der Aufklärung unterliegt lediglich das allgemeine
Risiko, das mit einer kunst- und sachgerecht ausgeführten
ärztlichen Behandlung verbunden ist. Kontraindikationen
können nicht durch Aufklärung „überwunden“ werden.
Verfasser:
Rechtsanwalt Johann Neu
Geschäftsführer
Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der
norddeutschen Ärztekammern
Hans-Böckler-Allee 3
30173 Hannover
E-Mail: [email protected]
www.schlichtungsstelle.de
Im vorliegenden Fall bestand kein Zweifel daran, dass die
ausgedehnten Hämatome durch die Behandlungen der Rückenschmerzen mit Akupunktur verursacht wurden, andere
Ursachen waren hierfür nach Lage der Akten nicht ernsthaft
in Betracht zu ziehen. Das Ausmaß der Gewebeeinblutungen wurde durch die orale Antikoagulantientherapie verstärkt. Zu Beginn der Akupunktur am 4. Mai 2010 signalisierte der an diesem Tag bei dem Hausarzt bestimmte
Quick-Wert = < 8%/INR = > 5,6 eine Intensität der Antikoagulation außerhalb des therapeutischen Bereichs mit erhöhtem Blutungsrisiko. Nachdem am 7. Mai 2010 INR = 2,3
und am 12. Mai 2010 INR = 2,8 bestimmt worden waren, ist
es bis 30. Mai 2010 zu einem weiteren Anstieg auf INR = 9,5
gekommen.
Durch die zu diesem Zeitpunkt kontraindizierte Akupunktur
ist es zu den ausgedehnten Hämatomen im Bereich der Rückenmuskulatur gekommen, die wiederum zum einwöchigen stationären Aufenthalt in der Klinik für Unfallchirurgie
und anschließend in der Kurzzeitpflege führten.
Die Schlichtungsstelle hielt Schadensersatzansprüche
in diesem Rahmen für begründet.
Die Argumentation der Orthopädin, die erhobenen Ansprüche seien unbegründet, denn die Patientin sei schließlich
über das Risiko von Blutungen informiert worden, greift
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Seite 101
KONGRESSBERICHT
40. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft
für Rheumatologie 2012 in Bochum
In den letzten Jahren erfolgte die Durchführung des Kongresses
gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für orthopädische
Rheumatologie und der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. Dadurch war der Kongress mit ca. 2500 Teilnehmern wieder recht gut besucht und fachübergreifende Aspekte
konnten besser bearbeitet werden. Auch die 249 Poster spiegeln das Interesse für das Fachgebiet wieder.
Besonders hervorzuheben ist die fertig gestellte S1-Leitlinie zur
Therapie der rheumatoiden Arthritis und die 3. Auflage der S3Leitlinie für die frühe rheumatoide Arthritis aus dem Jahr 2011.
Die neue S1-Leitlinie ist in der Zeitschrift für Rheumatologie
2012 auf den Seiten 592 bis 603 veröffentlicht. Sie basiert auf
den 2010 veröffentlichten EULAR-Empfehlungen.
Die wichtigste Standardtherapie bleibt bei der Diagnosestellung Methotrexat in Verbindung mit niedrig dosiertem Prednisolon. Bei nicht ausreichendem Ansprechen auf die Basistherapie sollte eine klassische DMARD (Basismedikament) Kombinationstherapie eingesetzt werden. Im Falle hoher Krankheitsaktivität sollte spätestens nach sechs Monaten der Einsatz eines
Biologikums erfolgen, in der Regel in Kombination mit Metho­
trexat. Neu ist auch der Trend nach einer Zeit von sechs bis
zwölf Monaten Remission, die Basismedikation zu reduzieren.
Das Basismedikament ganz absetzen zu können, ist sicher ein
Traumziel, das nur wenige Patienten erreichen werden.
Ein anderer wichtiger Aspekt auf dem Kongress war in diesem
Zusammenhang die Erkenntnis, dass die Gesamtmortalität der
rheumatoiden Arthritis durch Biologika nach den Registerdaten
nicht erhöht wird. Die langfristige Überwachung hat inzwischen zum Einschluss von europaweit 50.000 Patienten geführt.
Ein hoher Krankheitsaktivitätsindex zu Beginn der Erkrankung
und über die Therapie gilt als starker Prädiktor für eine vorzeitige Mortalität. Ein besonders hohes Risiko für Komplikationen
ist der Einsatz von Glucocorticoiden in einer Dosis von mehr als
10 mg pro Tag. Durch das Zusammenführen der Daten mit den
bevölkerungsbezogenen Krebsregistern, konnte kein erhöhtes
Krebsrisiko gegenüber anderen Rheumaerkrankten gefunden
werden. Das Risiko für schwerwiegende Infektionen unter Biologika gegenüber konventionellen DMARD‘s ist besonders in
den ersten drei bis sechs Monaten der Therapie erhöht. Wahrscheinlich hat die begleitende Glucocorticoid-Therapie dabei
einen höheren Stellenwert als das Biologikum selbst.
Es wurden mehrere Risikofaktoren für schwerwiegende Infektionen identifiziert und ein RABBIT-Risiko-Score erstellt, dieser
ist über die RABBIT-Webseite jedem Arzt zugänglich, der kann
somit das individuelle Risiko seines Patienten berechnen.
Seite 102
Frau Prof. Gromnica-Ihle arbeitete geschlechtsspezifische Unterschiede bei entzündlich-­rheumatischen Erkrankungen heraus.
Durch bessere Diagnostik haben sich die Geschlechtsdominanzen in der Rheumatologie durchaus verändert. Den aktuellen
Stand zeigt die nachfolgende Tabelle.
Erkrankung:
Frauen/Männer
Systemischer Lupus erythematodes
Sjörgren-Syndrom
9:1
10:1
Rheumatoide Arthritis
3:1
Inzidenz-Rate zwischen 55 und 64 Jahren
bei Erkrankungsbeginn
2:1
Inzidenzrate > 75 Jahre bei Erkrankungsbeginn
Morbus Bechterew
1:2
1:2
Bei der rheumatoiden Arthritis (RA) als häufigster Erkrankung
weisen Frauen in der Regel eine größere Krankheitslast auf als
Männer. Das betrifft die Schmerzstärke, die Krankheitsaktivität
und ein begleitendes sekundäres Fibromyalgiesyndrom. Häufige Begleiterkrankungen der Männer sind kardiovaskuläre Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus, während Frauen häufig an Osteoporose und Fibromyalgie sowie
Depressionen leiden.
Nach einer Darstellung von Prof. Mau bekommt trotz besseren
Wissens ein Großteil der RA-Patienten keine Bewegungstherapie bzw. Rehabilitation. Nach der deutschen Kerndokumentation erhält ca. 1/3 der Patienten nie eine Rehabilitation und 1/5
nie eine ambulante Bewegungstherapie. Nachweislich verhindern Funktionstraining und Rehabilitationssport Bewegungseinschränkungen und Fehlstellung. Sportlich aktive Patienten
berichten deutlich eher von einer besseren Lebensqualität.
Etwa 40 Prozent der RA-Patienten treiben keinen Sport, dies
liegt teilweise auch an der immer selteneren Übernahme der
Kosten durch die Krankenkasse und dem zurückhaltenden Verordnungsverhalten der niedergelassenen Kollegen, die um Regresse fürchten.
In der Bundesrepublik erkranken jährlich ca. 1.200 Kinder an
Gelenkrheuma. Die Daten der Kinderkerndokumentation zeigen, dass im vergangenen Jahrzehnt die Versorgung deutlich
besser geworden ist. Betroffene Patienten erreichen den Spezialisten heute ein halbes Jahr früher als damals. Das Patientenregister umfasst derzeit etwa 10.000 rheumakranke Kinder und
Jugendliche, insgesamt leiden ca. 20.000 Kinder in Deutschland
an dieser Erkrankung. Im kinderrheumatologischen VersorÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KONGRESSBERICHT
Patiententag im Rahmen des DGRh-Kongresses, 22.09.2012
Foto: Rheumatologische Fortbildungsakademie GmbH
gungsnetz sind gegenwärtig etwa 130 zertifizierte Kinder- u
­ nd
Jugendrheumatologen an ca. 100 Einrichtungen eingebunden.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Rheumatiker eine Endoprothese benötigt, ist ca. um das Fünffache erhöht. Jedes Jahr werden
ca. 25.000 Endoprothesen bei Rheumatikern implantiert. Da bei
den meisten Rheumatikern eine Systemerkrankung vorliegt und
mit Knochen-, Knorpel­- sowie Weichteilschäden gerechnet werden muss, ist die Vorgehensweise oft etwas anders als bei Verschleißerkrankungen lokaler Art. Insgesamt ist durch die bessere basismedikamentöse Versorgung auch der Anteil der zu
operierenden Patienten rückläufig. Durch neue Operationsmethoden und auch neuere Endoprothesen ist ein schonenderes
operatives Vorgehen über kleine Zugänge, besonders im Bereich der Knie- und Hüftgelenke, möglich geworden. Basistherapien sind zu berücksichtigen. Insbesondere wenn viel am
Knochen „gearbeitet“ wird, ist vorher bei einigen Basismedikamenten zu pausieren bzw. diese müssen ausgewaschen werden. Probleme bereiten Infektionen. Hauptinfektionsursache
sind Candida albicans-Biofilme auf den eingebrachten Fremdkörpern. Hier muss oft das Implantat gewechselt werden, denn
nur wenige Medikamente wirken ausreichend gegen diese Biofilme.
Weiterhin ist zu berücksichtigen, dass sehr viele Rheumapatienten auch eine sekundäre Osteoporose haben. In diesem Zusammenhang ist die optimale Versorgung mit Vitamin D unbedingt
erforderlich. Nach den Erkenntnissen von Frau Prof. BischoffFerrari leidet jeder 2. Mensch in Deutschland an einem Vitamin
D-Mangel. Dies bedeutet nicht nur ein erhöhtes Osteoporoserisiko, sondern es scheint auch eine antientzündliche Wirkung
dieses Vitamins bei entzündlichen Erkrankungen vorzuliegen.
Wir benötigen über das gesamte Jahr hinweg einen möglichst
stabilen Vitamin D-Spiegel, den man in unseren Breiten im Winter eigentlich nie erreichen kann. Insbesondere Patienten, die
kortisonhaltige Medikamente bekommen, bedürfen unbedingt
einer Osteoporoseprophylaxe. Die Empfehlung für Rheumatologen lautet: Patienten über 60 Jahre mit einer Osteoporose
sollten 25-OH-D-Titer von 75 nmol/I erhalten. Dies sollte mit
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
täglichen Gaben von 800 bis 1600 Einheiten erreicht werden
bzw. mit der wöchentlichen Gabe von Dekristol 20000. Gegenwärtig werden max. 500 mg Kalzium täglich über Tabletten
empfohlen.
Es kommt nicht sehr oft vor, dass Medikamente direkt
gegenein­ander auf ihre Wirkung hin untersucht werden. Um
so mehr hervorzuheben sind die durchgeführten Studien von
Abatacept (Orencia) gegen Adalimumab (Humira). Hier wurde
gezeigt, dass beide Medikamente bei der rheumatoiden Arthritis eine gleich hohe Wertigkeit haben. Aufsehen erregte auch
eine Studie der Firmen Roche und Chugai, die zeigen konnten,
dass Tocilizumab (Roactemra) auch in der Monotherapie ohne
Methotrexat eingesetzt werden kann. Es konnte nachgewiesen
werden, dass die Wirkung nicht nur klinisch sondern auch radiologisch in der Monotherapie erreicht werden kann.
2013 wird wahrscheinlich eine neue Biologikumentität verfügbar sein, die sog. JAK2-Hemmer, die den Signalweg von der
Zelloberfläche zum Zellkern hemmen.
In den letzten Jahren sind neue Subtypen der Spondyloarthritiden (SpA) hinzugekommen. Der wichtigste und bekannteste
Subtyp ist die ankylosierende Spondylitis, die jetzt zusammen
mit der nicht röntgenologischen axialen Spondylarthritis unter
dem Oberbegriff der axialen Spondyloarthritiden eingeordnet
wird. Sensibilisiert sein müssen Ärzte, wenn Schmerzen im Bereich der unteren Wirbelsäule – besonders nachts – vorliegen
und diese bei Bewegung nachlassen. Gefragt werden sollte
auch immer nach einer Schuppenflechte in der Familie.
Die neuen Klassifikationskriterien (ASAS) haben die Frühdiagnose verbessert, da die etablierten Klassifikationskriterien frühe Phasen schlecht erfassen. Das Biologikum Adalimumab hat
bereits die Zulassung für die nicht röntgenologische axiale
Spondylarthritis erhalten. Trotzdem sollte daran gedacht werden, dass ein Grossteil der Patienten durchaus mit einer intensiven NSAR-Therapie und einer intensiven Physiotherapie gut
geführt werden kann.
Bei einer schweren progressiven systemischen Sklerose, scheint
nach einigen Studien die Stammzelltransplantation der Cyclophosphamid-Therapie überlegen zu sein. Es ist aber weiterhin
notwendig, auf eine Auswahl geeigneter Patienten mit hohem
Risiko für einen schweren progressiven Verlauf zu achten.
Erwähnenswert ist auch die neue Chapel-Hill-Nomenklatur der
Vaskulitiden. Nach der letzten Nomenklatur von 1994 war es
unbedingt erforderlich Definitionen zu präzisieren.
Neu mit hinein genommen wurden unter anderem die nur ein
Organ betreffenden Vaskulitiden. Unter dem Begriff Vaskulitiden variabler Gefäßgröße wurden der Morbus Behcet und das
Cogan­Syndrom in die Nomenklatur aufgenommen.
(Dr. R. Bruhn unter Verwendung von Pressemitteilungen
zum DGRh-Kongress)
Seite 103
BUCHVORSTELLUNGEN
Für Sie gelesen
Komplementäre Onkologie
Supportive Maßnahmen und evidenzbasierte Empfehlungen
Jutta Hübner
2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Schattauer Verlag
Stuttgart 2012
476 Seiten, € 69,00
ISBN 978-3-7945-2853-0
Mit der 2. Auflage der
„Komplementären Onko­
logie“ legt die Autorin
Dr. med. Jutta Hübner ein
deutlich erweitertes Angebot zur Beurteilung komplementärer und neu aufgenommener alternativer
Therapieverfahren vor.
Dem überwiegend schulmedizinisch ausgebildeten
und geprägten Leser ergibt
sich damit die Möglichkeit,
sich in dem sehr komplexen
Bereich, wie z. B. der anthroposophischen
Medizin
oder auch der Homöopathie, zu orientieren.
Im Grundlagenteil stellt die Autorin die oft zu wenig beachteten Schnittstellen zwischen den heute überwiegend computergestützten Therapieplanungen, den komplementären Behandlungsansätzen und dem Patientenwunsch dar. Sie verweist auf
die unbedingt notwendige Beratungskompetenz des (mit-)
behandelnden Arztes und Onkologen. So lassen sich sinnvolle,
z. B. synergistische Potenziale der komplementären Therapie
nutzen und negative oder schädliche Interaktionen vermeiden.
Im Weiteren wird auf das Potenzial des Nebenwirkungsmanagements durch komplementäre (in diesem ursprünglichen
Sinne) Behandlungen verwiesen.
Auf die Bedeutung von Ernährung und Krebsdiäten wird ebenso eingegangen, wie auf die Rolle von Bewegung bei der onkologischen Therapie.
Der größte Teil des Buches widmet sich der Darstellung komplementärer Wirkstoffe und ihrer Bewertung. Dabei gibt es für
jeden Wirkstoff eine Auswertung der bisher vorliegenden
Daten (Labor, tierexperimentell, präklinische und klinische Daten), inklusive der Studienlage und, soweit bekannt, des molekularen Wirkmechanismus.
Nach der Darstellung von möglichen Wechselwirkungen mit
aktuellen Tumortherapien oder auch anderen gebräuchlichen
Seite 104
Medikamenten erfolgt für die Substanz eine kurze zusammenfassende Bewertung, die eine grobe Einordnung in das heutige therapeutische Konzept ermöglicht.
Damit trägt die Verfasserin der Entwicklung Rechnung, dass in
einer heute erfolgreichen (onkologischen) Therapie nicht nur
eine externe Evidenz des Therapieverfahrens zählt, sondern
dass es auch zunehmend Elementen des patienteneigenen Behandlungsverständnisses bedarf, um erfolgreich zu sein. Nur
dann kann man bei den oft starken Nebenwirkungen der konventionellen Therapie die Abbrüche der Behandlung vermeiden.
Da ca. 40 bis 80 Prozent aller onkologischen Patienten nach Meinungsumfragen in irgendeiner Form komplementäre Therapieverfahren nutzen, stellt Jutta Hübner in ihrem Buch das expotenziell zunehmende Wissen auf diesem Gebiet kritisch dar.
Ein neues Kapitel in der 2. Auflage widmet die Autorin der
Darstellung und Bewertung ausgewählter „alternativer“ Therapieverfahren. Auffallend ist bei der Bewertung, dass keines
der dargestellten Verfahren eine positive Beeinflussung des
Behandlungsergebnisses gezeigt hat, wenn ausschließlich evidenzgesicherte Daten zu Grunde gelegt werden.
Im letzten Kapitel ihres Buches stellt Jutta Hübner komplementäre Therapien in einer palliativen Behandlungssituation
dar. Besonders in diesem Kapitel wird die zwingende Notwendigkeit für den Therapeuten aufgezeigt, seine Sachkenntnis
nicht nur in der konventionellen Therapie nachzuweisen. Die
Komplexität der palliativen Therapiesituation erfordert auch
die Kenntnis und Bewertung komplementärer Medizin, da es
sich hier um die Verbesserung der Lebensqualität des Erkrankten handelt und Heilung nicht mehr möglich ist.
Es bleibt zu wünschen, dass dieses umfangreiche Buch zahlreiche Leser findet und damit die Diskussion um den sinnvollen
Einsatz komplementärer Behandlungsverfahren im Synergismus
mit Standardtherapien vorangetrieben wird.
Dipl.-Med. U. Freitag, Wismar
Bestimmung von Sehhilfen
Dieter Methling
3. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
Thieme Verlag Stuttgart 2012
528 Seiten, 672 Abb., gebunden, € 99,95
ISBN 978-3-13-163943-1
Dieter Methling legt sein Buch nun in der 3. Auflage vor. Allein
diese Tatsache spricht schon für eine hohe Akzeptanz und Qualität des vorliegenden Werkes.
Entsprechend der Zielsetzung des Buches nehmen die Kapitel
über die Bestimmung der Refraktion und der Sehschärfe sowohl monokular als auch binokular in der Ferne und in der
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
BUCHVORSTELLUNGEN
Nähe den größten Teil des
Buches ein. Anatomische,
physiologische und optische Grundlagen leiten den
Leser zum Thema hin. Breiten Raum nehmen die Beschreibungen der Untersuchungsgeräte für subjektive
und objektive Refraktionsbestimmung ein. Anstelle
des Begriffs „Brillengläser“
verwendet der Autor den
Begriff „Brillenlinsen“. Das
ist zu begrüßen, da Brillen
bekanntermaßen nicht nur
aus Glas, sondern auch aus
Kunststoff hergestellt werden können.
Die Methoden der Refraktions- und Visusbestimmung werden
eingehend beschrieben und anhand gut ausgewählter und didaktisch hervorragend gestalteter Abbildungen und Tabellen
vorbildlich erläutert. Geräte, Ausrüstungen und Vorschriften für
die subjektive Refraktionsbestimmung werden ausführlich und
verständlich dargestellt. Das gilt auch für die objektiven Messverfahren, wie Skiaskopie, Refraktometrie, Ophthalmometrie
und Wellenfrontanalyse. Zwei Kapitel widmen sich folgerichtig
den Brillenlinsen und ihrer Anpassung. Hier findet der Leser
Grundlageninformationen zu Werkstoffen, Abbildungseigenschaften und Formen von Brillenlinsen. Auch Sonderanwendungen, wie Filterlinsen und Blendschutzlinsen, sind hier dargestellt. Selbstverständlich findet sich in einem Buch über Sehhilfen ein eigenes Kapitel zur Kontaktlinse sowie zu den vergrößernden Sehhilfen.
Der Autor schließt sein Buch mit wichtigen Hinweisen zur Bewertung der anamnestischen Angaben des Patienten ab.
Sehbeeinträchtigungen, Schmerzen, Lichtempfindlichkeit, aber
auch Arbeitsbedingungen, Lese-Rechtschreib-Schwäche, die
Überprüfung bisher verordneter Sehhilfen sowie die Inspektion des äußeren Auges finden dabei Berücksichtigung. Der
bereits in den früheren Ausgaben enthaltene Glossar, der ausgewählte Begriffe der Augenoptik und Augenheilkunde erläutert, wurde aufgewertet, indem die deutschen Fachbegriffe durch die englischen Fachtermini ergänzt wurden. Ein ausführliches Literatur-, Bildquellen-, Eigennamen- und Sachverzeichnis sowie ein Verzeichnis der verwendeten Formelzeichen
und Abkürzungen sind sehr nutzerfreundlich und machen das
Buch auch zu einem überaus nützlichen Nachschlagewerk. Auf
den letzten Seiten findet sich noch ein Ablaufplan zur Bestimmung von Sehhilfen. Dort ist mit Hilfe von Flussdiagrammen
das Vorgehen ausführlich und übersichtlich noch einmal zusammengefasst. Eine Tabelle mit den Gullstrandschen Werten
für das schematisierte Auge schließt das Buch ab.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Die Überarbeitung hat dem Buch sehr gut getan. Die farbliche
Gliederung der einzelnen Kapitel erleichtert das schnelle Auffinden von Informationen. Auch schwierige Zusammenhänge
sind in Abbildungen, Tabellen und Text anschaulich und verständlich beschrieben. Durch Erweiterung vorhandener und
Aufnahme weiterer Themen, wie zum Beispiel „AHDS“, „Legasthenie“, „Prismenfolien“, „Farbtheorien“, „Wellenfrontanalyse“, „Gesichtsfeld“, „Winkelfehlsichtigkeit“, „Nachtmyopie“,
„Optometrische Versorgung älterer Menschen“ und „Feuchte
Makuladegeneration“, ist nicht nur sein Umfang, sondern auch
sein Fundament deutlich breiter geworden.
Auch die ausführliche Beschreibung des Polatestverfahrens hat
Eingang gefunden. Die berufspolitischen Klippen, die mit der
Interpretation der Untersuchungsergebnisse des Polatestverfahrens verbunden sind, sind dem Autor bekannt. Er hat sie
thematisiert. Seinem Rat, die Messergebnisse im Hinblick auf
die Anwendung von Prismen vorsichtig und mit Augenmaß zu
interpretieren, kann sich der Rezensent nur anschließen.
Etwas traurig ist der Rezensent allerdings, weil sich im Aniseikonie-Kapitel immer noch der Hinweis findet, dass Brillenlinsen
bei Längenanisometropie vorteilhafter seien als Kontaktlinsen,
da die Aniseikonie mit Brillenlinsen kleiner sei. Richtig ist, dass
die Netzhautbildgröße des höher myopen Auges mit Brillenlinse kleiner ist als mit Kontaktlinse. Durch die morphologischen
und funktionellen Veränderungen bei längenanisometropen
Augen unterscheiden sich Aniseikonie und Netzhautbildgröße
mit der Konsequenz, dass bei Anisomyopie bei Kontaktlinsenkorrektion eine geringere Anseikonie auftritt als bei Korrektion
mit Brille. Das sollte in der nächsten Auflage Berücksichtigung
finden.
Ein eigenes Kapitel widmet sich Augenerkrankungen, die einen
Einfluss auf die Bestimmung von Refraktion und Sehschärfe haben können. Für Nicht-Augenärzte hat der Autor hier viele
nützliche Hinweise zusammengestellt. Das Glaukom wird allerdings heute nicht mehr als eine „krankhafte Erhöhung des Augeninnendruckes“ angesehen, sondern viel mehr als eine heterogene Gruppe von Erkrankungen des Auges, die zu einer progredienten Schädigung des Sehnerven mit Verlust visueller
Funktionen führen. Die Glaukomerkrankung kann mit und
ohne erhöhten Augeninnendruck einhergehen. Entsprechend
hat sich die augenärztliche Diagnostik verlagert. Augeninnendruckmessung und Gesichtsfeldmessung spielen noch eine Rolle; die Augeninnendruckbewertung aber mehr im Sinne einer
individuellen und relativen Beurteilung (Zieldruckkonzept). An
Bedeutung gewonnen haben jedoch die Vermessung des Sehnerven und die Vermessung der retinalen Nervenfaserschicht
mittels HRT-, OCT- und Gdx-Geräten sowie die Beurteilung des
okulären Blutflusses. Die Fokussierung des Autors auf Augendruckmessung und Gesichtsfeldbestimmung beleuchtet nur
einen Teil des Problems. Der Rezensent empfiehlt, in der nächsten Auflage den Text zum Glaukom zu ergänzen.
Seite 105
BUCHVORSTELLUNGEN
Diese beiden Hinweise schränken jedoch den Wert des Buches
keinesfalls ein. Der Autor hat das deutschsprachige Standardwerk zur Bestimmung von Sehhilfen geschaffen.
Das Buch richtet sich an Augenoptiker, Optometristen, Augenärzte, Ärzte in Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde, Arbeitsmediziner und Betriebsärzte sowie Rehabilitationspädagogen und Studenten der Rehabilitationspädagogik. Es
kann sowohl zur Einarbeitung in die Thematik als auch als
Nachschlagewerk genutzt werden und gehört in den Bücherschrank eines jeden Augenarztes und Augenoptikers. Das Buch
ist sehr benutzerfreundlich gestaltet und ich bin daher überzeugt, dass es eine weite Verbreitung finden wird.
sucht systematisch nach Antworten auf die medizinethischen
Probleme unserer Zeit.
Das Werk gliedert sich nach der Einleitung „Wozu Ethik in der
Medizin?“ in sechs Kapitel:
Philosophische Grundlagen (Grundbegriffe, Pflichtenethik
Kants, Utilitaristische Ethik, Tugendethik), Historische Grundlagen, Ethik in der Begegnung von Arzt und Patient, Spezialthemen der Ethik in der Medizin (u. a. Pränataldiagnostik
und Schwangerschaftsabbruch, Reproduktionsmedizin, Forschung am Menschen, Medizin und Ökonomie), Ethik am Ende
des Lebens und als Abschluss: Das Menschenbild als Grundlage
einer Ethik der Medizin.
Prof. H. Höh, Neubrandenburg
Durch die Einbeziehung von 39 Patientengeschichten wird das
Thema praxisnah aufbereitet. Literaturverzeichnis (zu jedem
Kapitel) sowie Personen- und Sachregister sind breit angelegt
und können von Lehrenden und Lernenden als weiterführende Arbeitsmittel genutzt werden.
Im letzten Kapitel erfolgt eine kluge, fundierte und kritische
Analyse über die „beherrschenden Menschenbilder in der modernen Medizin“ und der Autor versucht einen „Gegenentwurf für eine zukunftsweisende Medizin“.
Die gegenwärtige Ökonomisierung des Gesundheitsbetriebes
ist nicht geeignet und auch nicht willens, die Medizin zur „Sorge um den ganzen Menschen“ zu bewegen. Für Maio ist die
Medizin eine „soziale Errungenschaft für Menschen in Not“.
Natürlich sollte man Medizin und Ökonomie nicht in einer falschen Polarisierung gegenüberstellen. Doch beklagt der Autor, wie der Markt sukzessive die Medizin unterwandert.
Gewinnmaximierung dürfe nicht zum „identitätsstiftenden
Moment“ medizinischer Einrichtungen erhoben werden. Die
Heilkunde im herkömmlichen Sinne ist durch das Eindringen
der Profitorientierung in das Gesundheitswesen in Gefahr!
Wenn Fürsorge dem Profit dient, ist die wahre Fürsorge verloren.
Mittelpunkt Mensch: Ethik in der Medizin
Ein Lehrbuch
Giovanni Maio
Geleitwort: W. Vossenkuhl
1. korrigierter Nachdruck der 1. Auflage
Schattauer Verlag Stuttgart 2012
424 Seiten, € 24,95
ISBN 978-3-7945-2448-8
Das Berufsbild des Arztes
als Helfer und Heiler hat
sich in den vergangenen
Jahrzehnten gewandelt.
Vom
Leistungserbringer
und Anbieter ist heute die
Rede, dessen ärztliche
Dienste den Kunden binden und sich rechnen sollen.
Sicher gibt es Ärzte (auch
Standespolitiker), die diesen Wechsel und damit die
Änderung des Selbstbildes
mühelos mit tragen. Für
die meisten jedoch wächst
der Leidensdruck und sie
hadern angesichts des Autonomie- und Identitätsverlustes ihres Berufsstandes.
Hinzu kommt, dass der Arzt fast täglich an die Grenzen seiner
naturwissenschaftlich-medizinischen Sichtweise stößt und
letztlich gezwungen wird, sich mit philosophischen Betrachtungen zu den Grundfragen des Mensch-Seins und deren Konkretisierung in der Arzt-Patienten-Beziehung zu beschäftigen.
Das vorliegende Lehrbuch des renommierten und weithin bekannten Experten für Medizinethik, Giovanni Maio (Freiburg),
Seite 106
Das Lehrbuch (eigentlich Nachdenkbuch) ist prägnant und verständlich geschrieben, es ist beeindruckend aktuell (!). Durch
die Verbindung von ärztlicher Praxis mit Philosophie kann ein
Koordinatensystem des Denkens entstehen, das für schwere
Entscheidungen im Alltag hilfreich ist.
Das Buch richtet sich an Studierende der Medizin, Philosophie
und Theologie, an erfahrene Ärzte, psychotherapeutisch Tätige und interessierte Mitarbeiter im Gesundheits- und Sozialwesen, wendet sich aber auch an kritische Zeitgenossen. Im
Bücherregal von Klinik-Geschäftsführern sollte es ebenfalls
nicht fehlen.
Ethik in der Medizin muss fester Bestandteil in der Ausbildung
an den Universitäten sein. Sollte man nicht generell überlegen, das 1861 vom Preußischen Kultusministerium abgeschaffte „Philosophikum“ (übrigens auf Drängen von Rudolf Virchow) wieder einzuführen?
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
BUCHVORSTELLUNGEN
Denn der wahre Forschungsgegenstand der Medizin, der
kranke, leidende, hilfsbedürftige Mensch („homo patiens“)
kann nur bedingt nach Kriterien der exakten Naturwissenschaften erforscht werden.
Vorerst könnte man Medizinstudenten Maios Buch mit der
Approbation schenken!
Der Arzt ist auf ethische Grundmuster seines Handelns angewiesen, weil die Heilkunde eine Zuwendung zum ganzen
Menschen verlangt.
Um ein jahrzehntelanges Berufsleben durchzustehen, muss
man Freude am Arztsein haben und die tägliche mitmenschliche Begegnung suchen und diese auch aushalten.
Prof. H. H. Büttner, Wismar
Behandlungsqualität und Christlichkeit
Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser (QKK)
Jürgen Stausberg, Thomas Jungen
Shaker Verlag Aachen 2011
152 Seiten, broschiert, € 29,80
ISBN 978-3-8322-9937-8
Medizin ist eine „Wissenschaft“, die abhängig ist
von einer Unmenge an biologischen Faktoren, vom
individuellen, physischen
und psychischen Verhalten
der einzelnen Akteure (Patienten und Behandler)
und auch vom politischen
und sogar merkantilen Verhalten einer Gesellschaftsordnung. Unter den Akteuren werden die Leistungen
der „Dienstleister“, also
des medizinischen Personals, besonders geprägt
von den aktiven und passiven Erkenntnissen ihres Studiums
und nicht zuletzt von ihren eigenen und den vermittelten Erfahrungen.
Es ist also schwer, die „Qualität“ der „Medizin“ zu messen.
Ergebnisse und Ereignisse werden deshalb in statistische Kriterien gezwängt. Hier ist dann die Quantität ein weiterer nicht
zu vernachlässigender Faktor. Qualität wird darüber hinaus
auch als betriebswirtschaftliches Ergebnis gemessen, nicht
etwa nur in einer rein materiell ausgerichteten, sondern auch
in einer ideologisch und weltanschaulich geformten Gesellschaft.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Für Krankenhäuser ist in der Bundesrepublik Deutschland gesetzlich ein Qualitätsmanagement vorgeschrieben.
Im Bereich der christlich geprägten Einrichtungen wurden KTQ
(Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen) und pCC (pro Cum Cert = Zertifizierungsgesellschaft in
konfessioneller Trägerschaft GmbH) entwickelt.
Auf dieser Grundlage baut nun das im Buch vorgestellte Projekt „QKK“ (Qualitätsindikatoren für Kirchliche Krankenhäuser) auf. Für dieses hat sich eine Gruppe von kleinsten und
größeren, vorwiegend katholischen Krankenhauseinrichtungen zusammengeschlossen. Es sollen ihre Leistungen fortentwickelt, besonders die Ergebnisseite, gemessen, beurteilt,
bewertet, transparent, und das ist natürlich das Hauptanliegen, vor allem verbessert werden. Die Sicherheit der Patienten, aber auch deren Zufriedenheit stehen dabei im Vordergrund.
So wurden Qualitätsindikatoren aufgestellt, die im „Institut
für Medizinische Informationsverarbeitung, Biometrie und
Epidemiologie“ an der Ludwig-Maximilians- Universität München in recht komplizierter Form mathematisch-statistisch erfasst und textlich und tabellarisch ausgewertet wurden und
weiterhin bearbeitet werden. Weil gefordert, sind die Vorgaben der Politik mit ihrem betriebswirtschaftlichen Hintergrund berücksichtigt. Das Anliegen des Projektes ist auch, die
caritativen und diakonischen Grundsätze (Nächstenliebe und
der Dienst am Menschen) zu betonen, doch sind die eben leider kaum wirklich messbar!
Wer den Inhalt des Buches verwenden und gut verstehen will,
muss über statistisch-mathematisches Wissen verfügen. Es fehlen Hinweise, wie alle diese Daten in den Krankenhäusern erfasst werden und speziell auch, wer dafür als Personengruppe
(Mitarbeiter) zuständig ist. Auch wird nichts darüber gesagt,
mit welchem Erfolg die Ergebnisse dieses Projektes in der Praxis, d. h. nicht nur in den Kliniken, in den einzelnen Teams,
besprochen und ausgewertet werden, sondern wie die Einrichtungen untereinander davon profitieren. Auf Seite neun
des Buches heißt es doch „die beteiligten Träger und Einrichtungen entscheiden selbst, ob und in welcher Form sie ihre
Analyseergebnisse veröffentlichen“. Veränderte Kennzahlen
sind da wohl nicht ausreichend. Letztlich muss doch u. a. die
nicht kleine Zahl an negativen Ereignissen ihren Niederschlag
in den Behandlungs- und Betreuungsmaßnahmen aller beteiligten Abteilungen finden, weil sonst das Projekt nur kostenintensiv und nutzlos wird.
Das vorgestellte Projekt „QKK“ kann für die vom Krankenhaus
beauftragten „Qualitätsmanager“ für ihre weitere Arbeit hilfreich sein. Wer in der direkten Betreuung tätig ist, wird das
Buch beiseite legen.
Dr. C. Brock, Neubrandenburg
Seite 107
SERVICE
Goldenes Doktordiplom
Die Charité ehrt seit vielen Jahren ihre Alumni, die vor 50
Jahren an der Charité promoviert haben, mit der Vergabe
einer „Goldenen Doktorurkunde“. Auch in diesem Jahr soll
es wieder im Rahmen eines großen Festaktes im Konzerthaus
am Gendarmenmarkt in Berlin-Mitte erfolgen.
Leider ist der Kontakt zu so mancher Kollegin oder manchem
Kollegen verloren gegangen. Sollten Sie vor etwa 50 Jahren in
Berlin promoviert haben oder jemanden kennen, für den das
zutrifft, melden Sie sich doch bitte im Promotionsbüro der
Charité – Universitätsmedizin Berlin – Tel.: 030 450576018/016.
Neue Norovirus-Variante in vielen Ländern auf dem
Vormarsch
Seit Ende 2012 nimmt in verschiedenen Reiseländern die Anzahl von Norovirus-Infektionen zu. Betroffen sind derzeit vor
allem Großbritannien, die Niederlande, die USA, Japan,
Frankreich, Australien und Neuseeland.
Erste wissenschaftliche Untersuchungen weisen darauf hin,
dass die neue Variante des Virus, „Sydney 2012“, die erhöhten Fallzahlen verursacht.
Das CRM Centrum für Reisemedizin empfiehlt Reisenden, Hygienemaßnahmen wie Händewaschen und Flächendesinfektion zu beachten. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht bei
einer engen Konzentration vieler Menschen – etwa in großen
Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen.
(Nach einer Information des CRM Centrum für Reisemedizin)
Tag der Begegnung der Ärztesenioren am 22. April 2013
Das erste Seniorentreffen des Jahres 2013 findet am 22. April 2013 um 14.00 Uhr im Hörsaal der Ärztekammer MecklenburgVorpommern, August-Bebel-Str. 9 a, in Rostock statt.
Folgendes Programm ist vorgesehen:
14.00 Uhr Dr. med. Andreas Crusius, Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
„Aktuelles zur Gesundheitspolitik“
14.30 Uhr
Prof. Dr. phil. habil. Lutz Hagestedt, Philosophische Fakultät der Universität Rostock
Institut für Germanistik, Neue und Neueste Literatur
„Alle Lyrik ist komisch“
15.00 Uhr
Prof. Dr. med. habil. Stefan Liebe, Leiter der Abteilung Gastroenterologie (bis 30.03.2012) der Klinik
für Innere Medizin der Universität Rostock
„Die Endoskopie – ein Erfahrungsbericht“
15:30 Uhr Rosemarie Krumsee
Kurze Vorstellung des Vereins VerA (Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen)
und Werbung für eine Mitarbeit
Für die Planung der Veranstaltung bitten wir alle Interessenten um Voranmeldung bei der Ärztekammer (Tel.: 0381 492800).
Seite 108
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE
Tag der Begegnung am 23.11.2012
Am 23. November fand das
zweite Seniorentreffen 2012 in
der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern statt. Das
Interesse daran bestätigte der
gefüllte Hörsaal.
Die Entwicklungstendenz der
Medizin, durch den wachsenden ökonomischen Druck und
die daraus resultierenden
Zwänge, zeigt weiterhin auch
negative Auswirkungen auf
die Patientenversorgung und
die ärztlichen Moralstandards,
bedauerte Dr. Crusius in seinen einleitenden Worten.
Blick in den gefüllten Hörsaal.
Er konnte die Fernsehmitteilungen über das Fehlen ambulanter palliativer Behandlungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern dementieren, indem er auf funktionierende – unter anderem in Rostock, Schwerin, Greifswald,
Stralsund und Rügen – verwies.
Mit großer Spannung wurde der Vortrag über „Philosophie
im 21. Jahrhundert“ erwartet. Professor Hastedt ging vom
sokratischen Begriff der Philosophie als der Kompetenz des
Fragens und als einer Lehre der Weisheit aus. Gegenwärtig
tritt die Philosophie vor allem als ein Nachdenken über strittige Grundperspektiven auf, die alle angehen.
Ausgehend von der neurobiologischen Herausforderung
beschrieb der Redner die Möglichkeiten der modernen neurobiologischen Medizin mit ihren bildgebenden Verfahren,
besonders der Magnetresonanztomographie, die es erlauben, Denkvorgänge und überhaupt Psychisches im Gehirn
zu lokalisieren und zu analysieren.
Philosophische Anschlussfrage heute: Schließt Neurobiologie die Willensfreiheit des Menschen aus? In der Philosophie wird die Freiheit meist weiter verteidigt; denn noch so
viele Informationen über Gehirnvorgänge dürften uns die
Qual beim Finden richtiger Entscheidungen nicht abnehmen.
Weitere in der Philosophie heiß diskutierte Themen sind die
Grenzen der Ökonomie, nicht nur im Medizinbetrieb, sowie
die Bedeutung von Bildung und Toleranz. Über letztere
Themen hat der Vortragende im Reclam Verlag vor Kurzem
eigene Bücher herausgebracht; frühere Abhandlungen von
ihm liegen im Suhrkamp-Verlag vor.
AUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
Dr. Voss, der Dank seiner vieljährigen, stets die neuen Entwicklungen erfassenden Tätigkeit auf dem Gebiet der Pacemaker-Implantation und -Kontrolle einen immensen Erfahrungsschatz angehäuft hat, berichtete über die lokalen
Bedingungen.
Vor 50 Jahren, 1963, wurde an der Medizinischen Universitätsklinik Rostock der erste Herzschrittmacher implantiert.
Die ständige technische Weiterentwicklung der Schrittmacher kam nahezu zeitgleich den Rostocker Patienten zugute.
Die wesentlichen Entwicklungsetappen lassen sich grob abgrenzen:
1. Etappe bis etwa 1968: Es gelang, sichere Herzschrittmachersysteme zu entwickeln.
2. Etappe bis etwa 2000: Schrittmacher wurden multiprogammierbar und multifunktional.
3. Etappe ab etwa 2000: Der intelligente Schrittmacher
übernimmt zunehmend Kontrollfunktionen seiner Parameter und Überwachung physiologischer Funktionen seines Trägers.
Es war faszinierend, die Gedankenvielfalt zu diesem Thema
und deren technische Umsetzung zur klinischen Anwendung dargestellt zu bekommen.
Vielleicht kamen die anschließenden Begegnungs-, Diskussions- und Erinnerungsmöglichkeiten etwas zu kurz, da sich
die Versammlung relativ früh auflöste. Hieran waren möglicherweise die notwendigen Weihnachtsvorbereitungen
und der bereits geöffnete Weihnachtsmarkt ablenkend beteiligt.
H.-G. Sewcz
Seite 109
KULTURECKE
„Dr. sc. hum.“?
Kürzlich stolperte ich über den Wissenschaftsgrad Dr. sc. hum.
einer Rednerin auf dem Jahreskongress Klinischer Pharmakologen in Rostock. Zunächst glaubte ich, es müsse eine etwas
ältere Dame sein, die zu DDR-Zeiten mit dem Dr. sc. graduiert
worden war. Aus welch unerfindlichen Gründen seinerzeit
vom „habil.“ zum „sc.“ gewechselt wurde und aus welch noch
unerfindlicheren Gründen die Renominierung (nominative
Re - habilitierung ) nicht mit einem Federstrich erfolgen konnte, ist inzwischen nicht mehr zu ergründende graue Nachwendezeit.
Der „Dr. sc. hum.“ allein ist Gegenwart. Er entspricht dem
Dr. med. wie Dr. med. dent. und wird von medizinischen Fakultäten an Nichtmediziner verliehen.
Was aber bedeutet „hum.“? Dr. sc. humilis wäre ein Doktor
niedriger Kenntnis. Der Dr. sc. humantis würde sich mit Beerdigen auskennen. Oder ist es ein Dr. sc. humanitatis – Doktor der
Menschlichkeit? Die volle Schreibweise verrät es: Dr. scientiarum
humanarum – Doktor der Humanwissenschaften. Hierzu bedarf
es also nicht nur einfacher Kenntnis (Genitiv Singular: scientiae)
wie damals im Osten, sondern – differenzierend auf höherem
Niveau – vielfältiger Kenntnisse (Plural: scientiarum).
Nach diesem hochwissenschaftlichen Lateinexkurs sei ein
(n)ostalgischer Rückblick erlaubt.
Als damals die obersten Wissenschaftsweisen die akademischen Grade neu strukturierten und gesetzlich verkünden ließen, erwiesen sie sich als Schwachlateiner. Mich reizte das im
März 1981 zu einer Glosse in der Rostocker Arztinformation.
Hic est:
Pharmacia respondens
Zum Akü-Latein „Dr. sc. med.“ gibt es Varianten. Was richtig,
ist offiziell festgelegt. Doch der Lateiner sieht´s ganz anders.
Der „Doktor der Wissenschaften“ der Medizin hat relativ noch
Glück gehabt. Doctor scientiae medicinae heißt zwar Dr. der
Kenntnis, nicht der Wissenschaft, geschweige der Wissenschaften – litterae, die Wissenschaften, so in universitas litte­
rarum und scientia litterarum (kein pleonastisches DoppelMoppel) – doch der Genitivus objectivus „medicinae“ stimmt.
Allein die anderen Disziplinen! Beim Dr. sc. paedagogicae und
oeconomicae hat´s jeweils ein „c“ gratis, also zuviel. Ohne pädagogikalisch zu werden, überrascht bei Dr. sc. naturalium,
politicarum, technicarum u. a. der Genitiv Pluralis der Adjektive; aus ökonomikischen Gründen rerum (res, rei – die Sache)
eingespart?
Beim Dr. sc. vet. wird´s fast … na ja! Nicht daß man vet. als
veteratorius (durchtrieben), veternosus (schläfrig), veteranus
(alt) deuten könnte, es heißt ja Dr. sc. veterinariae: Dr. der
tierischen Kenntnis, ve(hi)terinarius – zum Zugvieh gehörig.
Hier hätte ich mit besser Dr. sc. best. vorstellen können, doch
Dr. sc. medicinae veterinariae wäre schon richtiger gewesen.
Was „best.“ heißt? Nun: bestiae, bestialis ginge auch!
– Literaturhinweise jederzeit –
Mir ist trotz dieser Polemik kein Unheil geschehen.
OPhR Dr. Feldmeier, Rostock-Warnemünde
Die lustigen Nibelungen
Ostern wird es in der Hochschule für Musik und Theater
(hmt) Rostock sagenhaft. Dann führen Gesangsstudierende
„Die lustigen Nibelungen“ auf, eine Operette in drei Akten
mit der Musik von Oscar Straus und dem Text von Fritz Oliven. Regie führt Matthias Pohl, der auch andere Opernproduktionen an der hmt schon sehr erfolgreich inszeniert hat.
Eine besondere Atmosphäre bietet der Veranstaltungsort,
denn gespielt und zugeschaut wird auf der Hinterbühne des
Katharinensaals.
Die Geschichte basiert auf der Nibelungensage, die auf heutige Themen zugeschnitten wurde. Es ist allerdings nicht notSeite 110
wendig, das Nibelungenlied zu kennen. Durch den Charme
und Witz der Texte und der Musik stellt sich der Spaß auch
für Nichtkenner ein. Die Operette ist im Stil der Jahrhundertwende komponiert und besteht aus Walzern, Märschen und
Couplets.
Die Aufführungen finden am 30. und 31. März sowie am
1. April 2013 um jeweils 19.30 Uhr statt.
Der Eintritt kostet 10,50 Euro (erm. 5,50 Euro) zzgl. VVK.
ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
KULTURECKE
Nachruf: Prof Dr. med. Tim Müller
Als anlässlich des 75. Geburtstages von Prof. Dr. Tim Müller
die Laudatio in der Oktoberausgabe 2009 des Ärzteblattes
der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern erschien, wusste er um die Prognose seines Leidens.
Prof. Dr. Tim Müller verstarb 29 Tage nach seinem 78. Geburtstag am 2. November 2012.
Mit einer bewegenden Trauerfeier nahmen Angehörige,
Freunde, Aktive und Veteranen der Universität Rostock, der
Kinderchirurgie und Pädiatrie, in der Dorfkirche Lichtenhagen bei Rostock Abschied. Gleich dem Wanderer in Franz
Schuberts Winterreise ist ihm nun der Weg gewiesen: „...
eine Straße muss ich gehen, die noch keiner ging zurück.“
Als 5. Kind des Professors für systematische Theologie, Hans
Michael Müller und dessen Ehefrau Dorothea, am 4. Oktober
1934 in Jena geboren, fand sein Wunsch, Arzt zu werden, im
evangelisch geprägten Elternhaus Unterstützung. Er begann
das Medizinstudium 1953 an der Alma mater Jenensis. Nach
einem Intermezzo von zwei Semestern an der Militärmedizinischen Sektion der Ernst-Moritz-Arndt-Universität setzte er
das Studium in Jena fort. und legte hier 1958 das Staatsexamen mit „Auszeichnung“ ab.
Nach zwei Jahren im Bergarbeiterkrankenhaus in Annaberg-Buchholz konnte er seinen Wunsch Chirurg zu werden
in der Chirurgischen Universitätsklinik Rostock bei Prof. Dr.
Walter Schmitt verwirklichen. Dort promovierte er 1963, erhielt 1965 die Anerkennung als Facharzt für Chirurgie. In
Prof. Schmitt – Facharzt für Chirurgie und Kinderchirurgie –
fand er seinen kinderchirurgischen Lehrer. Walter Schmitt
gestaltete 1958 – damals gab es noch keine kinderchirurgischen Gesellschaften – das erste gesamtdeutsche kinderchirurgische Symposion mit internationaler Beteiligung
(26./27.9.1958). Tim Müller erwarb 1977 den Facharzt für Kinderchirurgie und übernahm die Leitung der von Prof. Schmitt
geführten kinderchirurgischen Abteilung, wurde B-promoviert (Habilitation), 1978 zum Dozenten und 1982 als ordentlicher Professor auf den Lehrstuhl für Kinderchirurgie der
Universität Rostock berufen.
Seine Lehrtätigkeit erstreckte sich auf die Vorlesungsreihe
„Chirurgische Propädeutik“ und „Kinderchirurgie“ im Rahmen der Speziellen Chirurgie. Es entstanden sechs Lehrbuchkapitel für den studentischen Unterricht und 13 Lehrfilme. Er
war Hauptprüfer im chirurgischen Staatsexamen. 22 Diplomanden und 13 Doktoranden führte er zum Abschluss und
bildete 13 Fachärzte für Kinderchirurgie aus. Im Berufsleben
trat er mit etwa 150 wissenschaftlichen Beiträgen auf nationalen und internationalen Tagungen und Kongressen auf
und veröffentlichte 50 wissenschaftliche Arbeiten. Zwei PaAUSGABE 3/2013 23. JAHRGANG
tentanmeldungen resultierten
aus Forschungsarbeiten. Er
hatte eine Gastprofessur an
der Universidad Central de las
Villos Santa Clara Cuba.
Neben seiner Arbeit in der Klinik, Universität und der kinderchirurgischen Fachgesellschaft der DDR (er war Leiter
der AG Bakterieller Hospitalismus, prädestiniert durch seine
Habilitationsschrift) sei noch die Moderation der Sendereihe
„Visite“ des DDR-Fernsehens über annähernd zwei Jahrzehnte erwähnt.
Ehemalige Mitarbeiter erinnern sich dankbar an seine didaktischen Fähigkeiten, Erfahrungen, Kenntnisse und Wissen
sowie operatives Know-how zu vermitteln, sie im Berufsleben entscheidend gefördert zu haben und daran, dass er
prägend anderen half, denen es vorrangig um die Sache
ging.
Die politische Wende in der ehemaligen DDR erlebte Tim
Müller als Zäsur in seinem Lebensweg. Er wechselte von der
Universität Rostock nach Wismar und übernahm 1993 bis zu
seiner Pensionierung 1998 die Leitung der Klinik für Kinderchirurgie am Städtischen Klinikum Wismar.
Der Ruhestand wurde zum „Unruhestand“. Er begab sich auf
Reisen als Schiffsarzt der AIDA-Flotte, war ehrenamtlicher
Richter am Berufsgericht für Heilberufe Greifswald und bis
April 2008 Medical Consultant der Reederei AIDA Cruises.
Der entscheidende Einschnitt seines Lebens begann 2007.
Tim Müller blieb noch Zeit bis zum 2. November 2012. Der
Wunsch, gesund alt zu werden, blieb ihm verwehrt.
Bei engagiertem Berufsleben und ehrenamtlicher Tätigkeit
war der Vater zweier Töchter mit acht Enkeln zusammen mit
seiner Ehefrau – ebenfalls Ärztin – großer Liebhaber literarischer und musikalischer Künste, nicht nur als Konsument, er
spielte Klarinette und betätigte sich bildhauerisch.
Im historischen Bewusstsein bleibt Prof. Dr. Tim Müller als
Lehrstuhlinhaber für Kinderchirurgie an der Universität Rostock, als Mitgestalter der Kinderchirurgie Mecklenburg-Vorpommerns, dessen Lebenswerk von fachlichem und sozialem
Engagement, von Zielstrebigkeit, Verlässlichkeit und Durchsetzungsvermögen bestimmt war, in bester kollegialer Erinnerung.
Prof. Dr. Kurt Gdanietz (Berlin)
Dr. Lutz Baumbach (Bad Doberan)
Seite 111
PERSONALIEN
Wir beglückwünschen
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,
die mit der Publikation einverstanden sind.
65. Geburtstag im März 2013
Dr. med. Regina Gremske
18.03.1948 Woggersin
50. Geburtstag im April 2013
Dr. med. Annette Seiter
13.04.1963 Rostock /
Ribnitz-Damgarten
Dr. med. Marco Scherkus
17.04.1963 Schwerin / Plate
Prof. Dr. med. Markus Tiedge
24.04.1963 Rostock / Papendorf
Dr. med. Ulf Pradel
26.04.1963 Grevesmühlen / Wismar
Dr. med. Christian Keuneke
29.04.1963 Malchin / Güstrow
60. Geburtstag im April 2013
Dipl.-Med. Silvia Rösler
Dr. med. Hannelore Bergter
Dr. med. Kerstin Bona
Dr. med. Peter Bub
Dr. med. Bernt Klinger
Dipl.-Med. Klaus-Dieter Cleemann
Dr. med. Hans Heinrich Hoch
08.04.1953
10.04.1953
12.04.1953
12.04.1953
14.04.1953
19.04.1953
21.04.1953
Altentreptow
Rostock
Greifswald / Weitenhagen
Schwerin
Parchim / Lübeck
Waren (Müritz)
Bad Doberan
65. Geburtstag im April 2013
Janusz Bugaj
Dr. med. Henning Niebuhr
02.04.1948 Ostseebad Prerow / Barth
13.04.1948 Insel Poel
70. Geburtstag im April 2013
Hanna Höse
Dr. med. Matthias von Hülsen
MR Dr. med. Hartmut Bennöhr
Dr. med. Ingeborg Schultz
Dr. med. Wolf-Dietrich Bohm
Dr. med. Peter Jonas
Dr. med. Joachim Bärenklau
MR Dr. med. Bernd Henkel
Dr. med. Hans-Jürgen Ziegelasch
01.04.1943
05.04.1943
12.04.1943
13.04.1943
14.04.1943
15.04.1943
18.04.1943
18.04.1943
19.04.1943
Ikendorf
Schwerin
Gutow
Neubrandenburg
Tessin
Lübz
Kandelin (Süderholz)
Friedland / Datzetal
Schwerin
75. Geburtstag im April 2013
Dr. med. Ulf Peter
OMR Dr. med. Wolfgang Fleischer
Dr. med. Renate Kühn
OMR Doz. Dr. sc. med. Henning
Meubrink
Dr. med. Ilse Weißensee
Dr. med. Brunhilde Bimberg
Dr. med. Dieter Curschmann
SR Dr. med. Achim Sommerfeld
07.04.1938 Sternberg
12.04.1938 Ostseebad Heringsdorf
12.04.1938 Zingst
12.04.1938Schwerin
12.04.1938 Hagenow
18.04.1938 Niepars
18.04.1938 Stralsund
20.04.1938 Plau
80. Geburtstag im April 2013
Dr. med. Anne-Liese Wadischat
Gisela Schwarz
OMR Dr. med. Christian Schüler
SR Gisela Knispel
SR Dr. med. Luise Walter
Seite 112
06.04.1933
10.04.1933
11.04.1933
17.04.1933
17.04.1933
Schwerin
Wohsen
Schwerin
Neustrelitz
Lübow
Impressum
HERAUSGEBER
Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
August-Bebel-Straße 9a
18055 Rostock
Telefon:0381 49280-0
Telefax: 0381 49280-80
REDAKTION Dr. med. A. Crusius
(Chefredakteur)
Dr. med. W. Schimanke
(stellvertr. Chefredakteur)
Prof. Dr. med. H. Büttner
Dr. med. R. Bruhn
Dr. med. C. Brock
Dr. med. G. Langhans
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DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius
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Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt
ein­­gesandte Manuskripte.
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des Beitra­ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.
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VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe
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