TOP Arbeitgeber 2012 Firmenprofil Saint
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TOP Arbeitgeber 2012 Firmenprofil Saint
Recherche Compagnie de Saint-Gobain Generaldelegation Mittel- und Nordeuropa Viktoriaallee 3–5 52066 Aachen Nicole Wilming [email protected] Tel.: +49(0)2 41/5 16-28 84 www.saint-gobain.de Zahlen & Fakten Mitarbeiter Branche Standorte Gesuchte Fachrichtungen Geplante Einstellungen 2012 Internationale Einsätze Studienabschlussarbeiten rund 18.000 in Deutschland, rund 190.000 weltweit Innovative Werkstoffe, Bauprodukte, Baufachhandel, Verpackung Paris (Generaldirektion), über 400 Produktionsstandorte in Deutschland, weltweit in über 64 Ländern vertreten Ingenieurwissenschaften (v. a. Verfahrens- und Werkstofftechnik), Physik, Chemie, Wirtschaftsingenieurwesen, BWL ca. 200 Absolventen ja ja, auch Promotionen möglich Ergebnisse der Fragebogenrecherche Karrieremöglichkeiten Primäre Benefits Sekundäre Benefits & Work-Life-Balance Training & Entwicklung Unternehmenskultur 538 TOP ARBEITGEBER DEUTSCHLAND 2012 Interview Saint-Gobain Für die Zukunft. Innovative Werkstoffe • Bauprodukte • Baufachhandel • Verpackung Saint-Gobain, 1665 in Paris gegründet und seit 1853 in Deutschland vertreten, begann im 19. Jahrhundert international zu expandieren. Heute positioniert sich die stetig wachsende, börsennotierte Unternehmensgruppe mit den Hauptsparten Innovative Werkstoffe (Flachglas und Hochleistungswerkstoffe), Bauprodukte, Baufachhandel und Verpackung als führender Anbieter innovativer Lösungen, die zu Komfort, Energieeffizienz und Umweltschutz beitragen. Rund 100 Entwicklungsabteilungen und etwa 300 Patente jährlich sorgen kontinuierlich für neue Produkte. Globale Gemeinschaft von Entrepreneuren erschließt Zukunftsmarkt der Energieeffizienz 2011 erhielt Saint-Gobain für die Umsetzung seiner ethischen Werte (berufliches Engagement, Respekt gegenüber anderen, Integrität, Loyalität, Solidarität) den in Frankreich verliehenen Human Equity Award. Pierre-André de Chalendar, Chairman und CEO, kommentierte: „Unsere Verhaltens- und Handlungsprinzipien bilden das Fundament der Unternehmensgruppe und des täglichen Geschäfts. Sie verleihen unseren Aktivitäten Bedeutung und spiegeln sich in unserer auf Offenheit, Vielfalt und Mobilität gründenden Personalpolitik wider. Unser Ziel ist es, die Gemeinschaft der vereinten Entrepreneure, die SaintGobain verkörpern, mit Leben zu füllen.“ Um die Vielfalt der Unternehmensgruppe darzustellen, kommen Mitarbeiter von Saint-Gobain Glass Deutschland (SGGD), Saint-Gobain Sekurit Deutschland (SGSD) und Saint-Gobain Performance Plastics Pampus (PPL Pampus) zu Wort. Sie schildern unterschiedliche Wege, wie Angehörige der Unternehmensgruppe sich mit einer gemeinsamen Vision vor Augen miteinander vernetzen und individuelle berufliche Vorstellungen verwirklichen. Erfolgreich zusammen wachsen Als ehemaliger kaufmännischer Geschäftsführer von Rigips lernte Stephan Lipinski Saint-Gobain zunächst aus der Perspektive eines Unternehmens kennen, das in die Saint-GobainGruppe hineinwächst. Saint-Gobain erwarb 2005 die British Plaster Board (BPB), zu der Rigips gehörte, und ordnete die Aktivität Gips neu. „Im Integrationsprozess, den ich als Director www.toparbeitgeber.com 539 » Finance mitgestaltete, wurde transparent gemacht, welche Veränderungen auf die Mitarbeiter zukommen. Das ist für mich ein Wert an sich“, bekennt Lipinski. 2006 wurde er Direktor Finanzen und Controlling bei SGGD. Daneben baute er 2008 bis 2010 mit Kollegen aus Frankreich, den USA und China den neuen Geschäftsbereich Saint-Gobain Solar auf. So ein Projekt in begeisterter Aufbruchsstimmung zusätzlich zu stemmen sei Saint-Gobain-Kultur: „Es gibt immer wieder Nischen, sich mit unternehmerischem Geist und eigenen Ideen über den persönlichen Arbeitsbereich hinaus einzubringen.“ In diesem Geist agiere er als Führungskraft: „Es kommt auf Offenheit an. Zum Beispiel hilft das Controlling im Rahmen des Verbesserungssystems World Class Manufacturing (WCM), das ursprünglich von BPB stammt, Verluste zu identifizieren. Unsere Controller sehen vor Ort, wie sich konkret darstellt, was sie in Zahlen analysieren. Zudem ermuntere ich Mitarbeiter zur Neugier für das Geschehen außerhalb des Unternehmens. Sie sollen ihr Bewusstsein dafür schärfen, dass das Unternehmen in die Gesellschaft eingebunden ist.“ Sich bewähren Der Wirtschaftsingenieur Christian Tüllmann stieg 2009 als Assistent der Werkleitung am Standort Herzogenrath bei SGGD ein. Im Rahmen des Assistentenprogramms wird er auf eine spätere Führungsposition vorbereitet. Dies erfolgt durch Lernen in der Praxis, begleitet von Fachseminaren, netzwerkbildenden internationalen Veranstaltungen und Projekten mit Methoden der kontinuierlichen Verbesserung wie WCM und dem E-Learning-Programm MKT2 (Manufacturing Know-how, Transfer & Training). Tüllmann reduzierte die Staubentwicklung bei der Anlieferung im Rohstofflager und minderte damit im Nebeneffekt die Lärmbelastung. Er zähle auf das Wissen der Kollegen an der Fertigungslinie, denen er mit Produktpräsentationen vermittle, in welchem Gesamtkontext ihre Arbeit stehe. Denn in allen Tätigkeitsbereichen seien ein eigener Kopf und das offene Wort gefragt. „Mein Teamentwicklung ist mit Unternehmenswerten und -zielen verknüpft und nie nur Social Event Teams entwickelt und optimiert Saint-Gobain sowohl in abteilungsinternen als auch in abteilungs- und hierarchieübergreifenden Schnittstellenworkshops. Sie werden allesamt von erfahrenen externen Trainern moderiert. Inhaltlich geht es um die bewusste Wahrnehmung von Gruppenprozessen und die Optimierung der Zusammenarbeit im Hinblick auf die Unternehmensziele. Dazu gehört unter anderem die Vermittlung von methodischen Kompetenzen wie die Moderation von Besprechungen und die Festlegung von Regeln für den Umgang miteinander. 540 TOP ARBEITGEBER DEUTSCHLAND 2012 Saint-Gobain „Wir definieren Mobilität auch als Erweiterung der Beschäftigungsfähigkeit im lebenslangen Lernen und Bereitschaft zu sparten- und unternehmensübergreifenden Funktionswechseln.“ Reinhard C. Runte, Personaldirektor für Deutschland und Österreich sowie Geschäftsführer HR der Saint-Gobain Glass Deutschland GmbH Vorgesetzter lässt mich frei agieren. Wenn etwas schiefläuft, greift er nicht mit erhobenem Zeigefinger ein, sondern wir erarbeiten gemeinsam eine Lösung.“ Ihm entgeht keineswegs, wenn in der Leitwarte ein Kollege abgelöst wird, um seine Rückenschule zu machen: „Das Gesundheitsmanagement kommt hier bei jedem an.“ Reinhard C. Runte, Personaldirektor für Deutschland und Österreich sowie Geschäftsführer HR der SGGD, unterstreicht den nachhaltigen Ansatz bei den EHS-Aktivitäten (Environment, Health, Safety): „Unsere Personalpolitik ist langfristig ausgerichtet. Wir wollen die Arbeitsfähigkeit möglichst lebenslang erhalten – aus Fürsorge für die Mitarbeiter. Und auch unter dem Aspekt des Wissensmanagements und der Innovationsfähigkeit.“ Wissenschaftler mit Servicebewusstsein Dr. Sandra Sienerth leitete sechs Jahre bei einem Glashersteller in den USA die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, bevor sie eine komplexere Verantwortung suchte und sich für das Herzogenrath Research and Development Center (HRDC) der Sekurit entschied. Das HRDC zentralisiert mit rund 230 Mitarbeitern aus 18 Nationen F&E-Aktivitäten verschiedener Anwendungssparten. Sienerth startete 2008 als Abteilungsleiterin der Glasmechanik. Seit 2011 leitet sie den Bereich Shared Competences & Services mit vier F&E-Abteilungen, die zum Beispiel für Entwicklungen von Antennen, Simulationen, glasmechanische Fragestellungen und technische Assistenzen in in- und ausländischen Glaswerken zuständig sind. Dabei befassen sie sich nicht nur mit Automobilverglasung, sondern auch mit dem Einsatz von LED-Leuchtdioden in Glasfassaden oder der Simulation thermischer Prozesse in Solarzellen. Vorbereitet wurde Sienerth mit einem für Führungskräfte obligatorischen Potenzial-Assessment-Center sowie einem 360-Grad-Feedback und Management-Seminaren. „Wir wollen nicht nur Hersteller fertiger Produkte sein, sondern Kunden Know-how und Service bieten“, betont sie und fährt im Hinblick auf die EHS-Politik, die Umweltaspekte in der Fertigung und die Produkteigenschaften fort: „Ich bin stolz, meinen Kindern sagen zu können, dass ich in einem Unternehmen arbeite, das an die Zukunft kommender Generationen denkt.“ Neben der Hilfe beim Umzug aus den USA schätzt Sienerth die vielfältigen privaten Benefits: „Es gibt nette Angebote wie Eintrittskarten zu kulturellen Veranstaltungen für die ganze Familie.“ Stephan Mast, Geschäftsführer Personal bei Sekurit, ergänzt: „Wir wollen mit unserer fortschrittlichen Personalpolitik www.toparbeitgeber.com 541 » als familienfreundlicher Arbeitgeber wahrgenommen werden, der Karrieren besonders der weiblichen Absolventen und Berufserfahrenen fördert.“ 2011 erhielt Sekurit als erstes Unternehmen der Gruppe das Zertifikat „audit berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung. Wissen weitergeben „Wir arbeiten an aufsehenerregenden Produkten wie der Rückwandscheibe des RCZ-Zweisitzers von Peugeot und an Scheiben mit besonderen Eigenschaften für Elektroautos“, berichtet Dr. Lars Pape. 2008 wählte der Maschinenbauingenieur für seinen Berufseinstieg das Competence and Prototype Center Sekurit – Tempered (CPS-T) im HRDC. Er fing als Leiter eines F&EProjekts an, in dem es galt, die bestehenden Fertigungsprozesse mit Blick auf Produktqualität und Kosteneffizienz zu optimieren. Zwei Jahre später wurde er Abteilungsleiter des CPS-T und trägt seitdem Verantwortung für ein siebenköpfiges Team. Oft sei es erforderlich, temporäre Projektteams zu bilden: „Bei der Zusammenstellung achte ich auf die Mischung erfahrener und neuer Kollegen.“ Das CPS-T ist in Zusammenarbeit mit der Produktion verantwortlich für die erfolgreiche Prozess- und Werkzeugentwicklung für Rückwandscheiben – von Machbarkeitsstudien bis hin zur Betreuung der Serienfertigung, wie Pape erklärt: „Wir sorgen dafür, dass Wissen zur Qualitätsoptimierung der Fertigungsprozesse weitergegeben wird.“ Rückenwind für persönliche Visionen PPL Pampus in Willich ist spezialisiert auf die Verarbeitung von Fluorkunststoff (PTFE) und agiert, eingebunden in ein Netz von Forschungsund Entwicklungszentren in den USA, England, Frankreich und China, in der Sparte Hochleistungswerkstoffe als Competence Center Bearings. PPL Pampus führte 2010 die neue Marke SOLGLIDE ein, Gleitlager für Anlagen der Solarindustrie. Peter Donners absolvierte Praktika im Controlling in Willich und in einem polnischen Werk, bevor er Ende 2008 in diesem Bereich seine Abschlussarbeit als Diplom-Kaufmann schrieb. „Unter anderem baute ich eine Datenbank auf, die ich heute noch regelmäßig für Monatsabschlüsse benutze“, erinnert er sich. 2009 wurde er als Junior Controller eingestellt. Seit März 2011 ermöglicht ihm das Unternehmen ein berufsbegleitendes Studium zum Master of Accounting and Finance. „Ich sehe an den Kennzahlen, dass Pampus immer proaktiv handeln konnte. Diesen Spielraum gilt es zu erhalten. Das Cost Deployment Tool, das ich gerade als Basis für unsere WCM-Aktivitäten mit der IT-Abteilung „Der Austausch in international besetzten Teams bringt Kreativität und neue Denkweisen voran. Das ist herausfordernd, macht Spaß und fördert meine berufliche Weiterbildung.“ Dr. Sandra Sienerth, Bereichsleiterin Shared Competences & Services Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH 542 TOP ARBEITGEBER DEUTSCHLAND 2012 „Ich werde darin bestärkt, meinen eigenen Weg zu finden.“ Peter Donners, Junior Controller SaintGobain Performance Plastics Pampus GmbH und der Produktion entwickle, eröffnet allerdings noch detailliertere Ansätze, die Wettbewerbsfähigkeit und das Unternehmenswachstum abzusichern“, erläutert Donners. Alexander Maier stieg 2003 als Prozessingenieur mit Konstruktionsaufgaben bei PPL Pampus ein und wurde 2009 Operation Manager für die Produktion und angrenzende Bereiche. Er blickt zurück: „Meine berufliche Rolle und meinen Führungsstil musste ich völlig neu definieren. Dabei haben mir Teambildungsseminare, das Feedback meines Bereichsleiterteams, ein Führungskräfte-AC, der Rat meiner Vorgesetzten und Coachings durch externe Trainer geholfen.“ So lernte er, seinem Team mehr Eigenverantwortung zu übertragen, das nun seine Zielvorgaben kreativ ausgestalte. Zusätzlich leitet Maier eine Arbeitsgruppe zur Optimierung der internationalen Zusammenarbeit von Experten in der Produktentwicklung und beim Technologietransfer. Als ein amerikanisches Werk mit einer neuen Maschinengeneration beliefert wurde, reisten Instandhalter aus Willich, die diese Maschinen warten und reparieren, zur Inbetriebnahme in die USA. Gottfried Mevissen, Personaldirektor für Deutschland und Österreich bei Saint-Gobain Ceramics, Plastics & Technical Fabrics, sieht darin die konzernweite Aus- und Weiterbildungspolitik bestätigt, die die Einsatzfähigkeit der Mitarbeiter auf allen Funktionsebenen erweitere. Es gibt also jede Menge Perspektiven für Entrepreneure in einem Unternehmen, das seit über 300 Jahren an morgen denkt. www.toparbeitgeber.com 543 Saint-Gobain „Der Rat meiner Vorgesetzten, mit denen ich mich nicht nur in den regelmäßigen Mitarbeitergesprächen austausche, hat mich auch in meiner charakterlichen Entwicklung weitergebracht. Zudem treffe ich hier auf Kollegen, die schon mit einem berufsbegleitenden Studium gefördert wurden. Sie haben mir einen Eindruck vermittelt, welches Pensum auf mich zukommt. Das hat mir Sicherheit gegeben, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.“