KidsVA 2013 – Familienplanung

Transcrição

KidsVA 2013 – Familienplanung
Ausgabe 3/4 : 2013
15,00 EUR
media
journal für media & marketing
KidsVA 2013 –
Familienplanung
41
Gro
ße
r
Stu Ser
die vice
n te
il
www.media41.de
•BRmedia_Anz_Wertmarken_media41_210x280_final_pf.indd 1
31.07.13 15:30
Editorial
3/4 : 2013
Die Welt mit
Kinderaugen sehen
Wenn unbeteiligte Dritte an Kinder und die vielbemühte unbeschwerte
Kindheit denken, fällt ihnen spontan die Traumwelt der Astrid
Lindgren mit den Kindern aus Bullerbü oder Pipi Langstrumpf ein. In
der Realität überraschen Eltern ihren technisch versierten Nachwuchs
zum Teil schon im zarten Alter von 13 Jahren vor einer Folge Game of
Thrones. Das hätte man den Kleinen nicht zugetraut und ist nun nicht
sicher, ob die Gewaltdarstellungen für die Psyche schädlich sind oder
andere Sequenzen dem Alter entsprechend eher zur Aufklärung
beitragen. In jedem Fall wissen sogar die eigenen Eltern oft nicht, wie
ihre Kinder ticken und welche Informationsquellen und Medien sie
nutzen. Wenn das für Eltern gilt, müssen sich Mediaplaner erst recht
mit der Frage auseinander setzen, wie und wo die Zielgruppe „Kids“
effizient anzusprechen ist. Wertvolle und zuverlässige Informationen
liefert die KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) 2013 mit einem breiten
Überblick über das Medien- und Konsumverhalten von Kindern und
Jugendlichen im Alter von sechs bis 13 Jahren. Zudem geben Erziehungsberechtigte von vier- und fünfjährigen Vorschulkindern Auskunft über die Interessen ihres Nachwuchses. Im Interview zeigt Ingo
Höhn, Geschäftsleiter Egmont MediaSolutions, aktuelle Trends auf und
nimmt zu konkreten Entwicklungen Stellung (Seite 6). Ergänzt wird
unser Schwerpunkt Kinder durch den Beitrag zur Kartografie von
Bewegtbild – Kinder (Seite 16). Der gibt Einblicke in den Stellenwert der
medialen Endgeräte im Alltag der Kids, eng verknüpft mit der
Frage nach der emotionalen Bindung an den jeweiligen Screen.
Friedrich M. Kirn,
Chefredakteur media 41
[email protected]
E-Journal
Dieses Symbol in der Print-Ausgabe
verweist auf weitere Inhalte im E-Journal.
Werden Sie media41-Fan
auf facebook!
media41 E-Journal kostenfrei unter www.media41.de
3/4 : 2013
media 41
3
Inhalt
3/4 : 2013
6
Interview mit Ingo
Höhn, Geschäftsleiter
Egmont MediaSolutions
Berlin, zur KidsVerbrau­
cherAnalyse (KidsVA)
2013. Die repräsentative
Studie liefert einen
breiten Überblick über
das Medien- und
Konsumverhalten
von Kindern und
Jugend­lichen im Alter
von sechs bis 13 Jahren.
media
06 Familienplanung –
Kids effizient ansprechen
Friedrich M. Kirn, Redaktion media41.
12 D
ie Zielgruppe im Visier
Die Spartensender der großen Medienhäuser
für verschiedene Zielgruppen.
16 S martphones sind
„am coolsten“
Cornelia Krebs, Leiterin Werbewirkungs­
forschung IP Deutschland.
Maren Boecker, Inhaberin des Instituts
Maren Boecker MehrBlicke.
28 M
ittelstandszielgruppen
effizient erreichen
Ulrich Niedermeyer, Director Product­
management Online iq digital media
marketing gmbh.
30 Einkaufaktuell überzeugt mit
neuem Reichweitenrekord
Laut aktueller Zahlen der AWA lesen bis zu
15,39 Millionen Verbraucher Einkaufaktuell.
38 V IDEO by Getty Images.
Mit Video-Marketing erfolgreich
kommunizieren
Andreas Gehrmann, Senior Marketing
Manager Getty Images Marketing D-A-CH.
22 „Gutes Fernsehen 2.0 –
Leider geil!“ Der Erfolg von
TELE 5 ist, seinen eigenen
Weg zu gehen.
Silke Schuffenhauer,
Kommunikation B-to-B bei Tele 5.
media 41 ist die cross­
mediale Kommunikationsplattform für Mediaplaner
in Agenturen und Unter­
nehmen und erscheint als
Print-Ausgabe und als
E-Journal mit offenem
Online-Archiv.
Impressum
MIM Marken Institut München
GmbH
Bavariaring 43
80336 München
Amtsgericht München
HRB 1722589
Redaktion
Communication Network Media
Ridlerstraße 35a, 80339 München
Redaktion Tel.: 0 89/72 95 99 15
Redaktion Fax: 0 89/72 95 99 18
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.media41.de
4
3/4 : 2013
media 41
Autoren dieser Ausgabe
Ingo höhn,
Geschäftsleiter Egmont
MediaSolutions Berlin.
Seite 06
Cornelia Krebs,
Leiterin Werbewirkungs­forschung
IP Deutschland.
Seite 16
Maren Boecker,
Inhaberin des Instituts Maren
Boecker MehrBlicke.
Seite 16
22 Fernsehen 2.0
TELE 5 – „Willkommen
sind alle, die eine Fern­
bedienung halten können“.
32 Dieses neue Radio
BR PULS – Testlabor für
tech­n ische Innovationen
und neue Trends.
Silke Schuffenhauer,
Kommunikation B-to-B
bei Tele 5.
Seite 22
Ulrich Niedermeyer,
Director Productmanagement
Online iq digital media
marketing gmbh.
Seite 28
42 H
ohe Affinität zu jüngeren Zielgruppen
Trendumfrage zu Werbung auf und in
öffentlichen Verkehrsmitteln.
Florian Allgayer,
Geschäftsführer Allgayer Media
GmbH.
Seite 32
Andreas Gehrmann,
Trend
Senior Marketing Manager
bei Getty Images
Marketing D-A-CH.
32 Trimediale Vernetzung von
Seite 38
Audio und Bewegtbild
Florian Allgayer, Geschäftsführer
Allgayer Media GmbH.
Rubriken
Editorial
3
Impressum
4
Bild des Monats 20
Studien
43
Service
43 Studien, Trends & Tools
Anzeigen
Schwele Medienservice GmbH
Iglinger Straße 3, 86807 Buchloe
Telefon: 0 82 41/96 74-0
Telefax: 0 82 41/96 74-22
E-Mail: [email protected]
[email protected]
Chefredaktion: Friedrich M. Kirn
Art Director: Deivis Aronaitis
Redaktion: Detlev Brechtel,
Daniela Coppe, Raoul Fischer,
Börries Alexander Kirn,
Thomas Koch, Zeno Hagemann
Gestaltung: Alexandra Budik
Schlussredaktion:
Wolfgang Mettmann
Beirat: Dr. Harald Jossé
(BrandControl),
Achim von Kirschhofer (Imas
International München),
Thomas Koch (Crossmedia),
Prof. Dr. Marco Schmäh
(ESB Business School Reutlingen).
Jahresabonnementpreis
Postvertrieb
Inland Euro 90 inkl. Versandkosten.
Presserechtlich verantwortlich für
Redaktion: Friedrich M. Kirn
Druck:
Kessler Druck + Medien
GmbH & Co. KG,
Michael-Schäffer-Straße 1,
86399 Bobingen
Datenschutzhinweis: Mit Namen
des Verfassers gekennzeichnete
Beiträge stellen nicht die Meinung
der Redaktion dar. Eingesandte
Manuskripte sowie Materialien zur
Rezension gelten als Veröffentli-
chungsvorschlag zu den
Bedingungen des Verlages; für die
Rückgabe übernimmt der Verlag
keine Gewähr. Weder Autoren noch
Verlag haften für eventuelle
Nachteile oder Schäden, die aus den
in diesem Heft gegebenen
Informationen und Hinweisen
resultieren können.
Copyright: MIM Marken Institut
München GmbH. Alle Rechte
vorbehalten. Kein Teil dieser
Zeitschrift darf ohne schriftliche
Genehmigung des Verlages
vervielfältigt oder verbreitet werden.
Unter dieses Verbot fällt
insbesondere die gewerbliche
Vervielfältigung per Kopie sowie die
Aufnahme in elektronische
Datenbanken oder auf CD-ROM.
AGB unter www.media41.de
media 41 – das Journal für
Media & Marketing erscheint im
dritten Jahrgang.
Erscheinungsweise 6 x jährlich
Auflage 3600
3/4 : 2013
media 41
5
media
KidsVA
E-Journal
Familienplanung –
Kids effizient ansprechen
Interview mit Ingo Höhn, Geschäftsleiter Egmont MediaSolutions Berlin, zur
KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) 2013. Die repräsentative Studie liefert einen
breiten Überblick über das Medien- und Konsumverhalten von Kindern
und Jugendlichen im Alter von sechs bis 13 Jahren. Mit insgesamt 1645 DoppelInterviews (Kind + Erziehungsberechtigter) bildet die Befragung eine Grund­
gesamtheit von 5,92 Millionen Kindern in Deutschland ab. Die KidsVA bleibt
damit dem Anspruch, wichtigste Studie für junge Zielgruppen zu sein, gerecht.
Bereits zum dritten Mal werden die Daten um die repräsentative Preschool-Studie erweitert. Hier geben die Erziehungsberechtigten von vier- und fünfjährigen
Vorschulkindern (1,37
Millionen) Auskunft über die Medienund Konsuminteressen ihres Nachwuchses.
6
3/4 : 2013
media 41
Was ist das signifikante Ergebnis der
KidsVA 2013?
Welche Themenwelten sind für Kinder
interessant?
Höhn: Es lassen sich ganz klare Interessenschwerpunkte ausmachen, die in
der KidsVA 2013 auch erstmals abgefragt wurden. Geschlechtsspezifisch interessieren sich Mädchen
für Feenwelten, Prinzessinnen
und Tiere, insbesondere für Pferde. Es gibt bei den Mädchen einen
starken Shift zwischen Preschool und
School. Schulkinder entfernen sich gedanklich
langsam von der Traum- und Märchenwelt eines Peter
Pan. Zuerst werden Tiere interessanter und dann, so
nach zwei, drei Jahren, sind es Themen wie Mode,
Freunde, Liebe und Stars. Mädchen beschäftigen sich
in ihrer Entwicklung mit einem relativ großen Themenspektrum. Jungs sind da einfacher gestrickt. Die inte-
ressieren sich hauptsächlich für Sport, insbesondere
für Fußball, dann für Autos und Technik.
Wie sieht es mit der Kaufkraft der Kids aus?
Höhn: Im Durchschnitt wächst die Kaufkraft der Kinder weiter, und das Taschengeld ist nach wie vor die
wichtigste Geldquelle. Die Summe, die den Kindern
dabei zur Verfügung steht, hat mit durchschnittlich
Kids, die Zeitschriften lesen, sind generell
medial interessierter
Index
6–13 J. = 100
Nutzt mindestens mehrmals pro Woche
126
Bücher
Hörspiele, Hörbücher
120
Videofilme/DVDs
118
Musik hören
106
Internet
104
Computer/Laptop
103
Besitzt
131
Tablet-PC
Handy/Smartphone
Nutzung elektronischer Bücher*
107
128
Kind liest mindestens mehrmals pro Woche Zeitschriften.
*Basis: Kind liest Bücher. Quelle: KidsVA 2013/Basis: 5,92 Mio. 6–13 Jahre.
3/4 : 2013
media 41
7
Fotos: MIM Marken Institut München
Ingo Höhn: Die Erkenntnis, dass die Lust am
Lesen bei den jungen Zielgruppen ungebrochen
hoch ist. Über 90 Prozent der Kinder zwischen
vier und 13 Jahren schauen mindestens einmal
wöchentlich in ein Buch oder eine Zeitschrift.
Signifikant ist auch das multimediale Mediennutzungsverhalten der Kinder. Sprich, die moderne
Technik hält Einzug in das Kinderzimmer, wenn
auch nicht so schnell, wie sich das viele erhofft hatten. Es zeigt sich, dass der Umgang mit elektronischen
Medien für die Digital Natives immer selbstverständlicher wird. Tablets und die dazugehörigen Angebote
gibt es erst seit wenigen Jahren. Für Kinder mit sechs
Jahren ist das völlig normal, wenn sie denn Zugang zu
Tablets, Smartphone und Co. haben. Das sind bisher
allerdings nur gut 30 Prozent der Kinder. Der überwiegende Teil der Kinder hat bisher keinen Zugang zu den
neuen Medien, weil ihnen die Eltern den Umgang mit
diesen Medien nicht erlauben oder weil in den Familien überhaupt keine Tablets oder Smartphones zur
Verfügung stehen. Wenn Kinder Zugriff auf diese elektronischen Medien haben, nutzen sie diese extrem
intuitiv. Interessant ist, dass ungeachtet dieser Entwicklung das Nutzungsniveau der klassischen Medien
durch Kinder unverändert hoch bleibt.
media
KidsVA
„Eine interessante
Erkenntnis: Kinder, die
viel lesen, nutzen auch
überdurchschnittlich
stark digitale Medien.
Ganz gleich auf
welchem technischen
Gerät, das, was Kinder
am liebsten machen,
ist spielen.“
27,56 Euro im Monat zum Vorjahr
nochmals geringfügig zugenommen
(38 Cent). Hinzu kommt Bares an
Weihnachten (Ø 80 Euro), zum Geburtstag (Ø 64 Euro) sowie bei einigen auch zu Ostern (Ø 25 Euro). Erstmals erhoben wurde, ob den Kindern
zwischendurch etwas Geld zugesteckt wird. Hier sind zwei von drei
Großeltern oder andere Verwandte
bei Besuchen spendabel, 40 Prozent
Ingo Höhn, Geschäftsleiter
Egmont MediaSolutions
der Eltern lassen auch mal etwas für
gute Schulnoten springen und 23
Prozent bekommen Geld fürs Helfen
im Haushalt. Insgesamt verfügen Kinder in Deutschland über Milliardenbeträge und stellen so ein enormes Marktpotenzial dar. Kinder dürfen ihr Taschengeld teilweise selbst ausgeben, sparen für größere
Anschaffungen, die sie gemeinsam mit den Eltern
machen und beeinflussen natürlich auch ihre Eltern
bei deren Kaufentscheidungen. Kinder werden heute
immer öfter gefragt, was sie meinen, und reden beim
Autokauf, bei der Wahl des Urlaubsziels oder beim
Kauf von Möbeln mit.
Kids, die Zeitschriften lesen, haben ein
ausgeprägtes Markenbewusstsein
Kids, die Zeitschriften lesen,
sind Werbung gegenüber offener
Index
6–13 J. = 100
Index
6–13 J. = 100
Marke wichtig bei …
Werbung finde ich sehr gut oder gut
132
Lollies, Lutscher
Kekse
Pudding
3/4 : 2013
media 41
119
auf dem Handy/Smartphone
in Zeitschriften, Magazinen,
Comic-Heften
114
111
im Radio
108
116
im Fernsehen
105
116
im Internet*
105
Schulsachen,
Stifte, Füller
Salzige Knabber­artikel,
Chips, Nüsse
Getränke (z.B. Limonade,
Cola, Fruchtsaft)
Eis
115
Milchmixgetränke,
Kakaogetränke
115
115
Fruchtgummi
113
Kaugummi
112
Kind liest mindestens mehrmals pro Woche Zeitschriften.
Quelle: KidsVA 2013/Basis: 5,92 Mio. 6–13 Jahre.
8
125
Stimme zu
In Kinderzeitschriften schaue
ich mir öfter die Werbung an
Rede oft mit Freunden
über Werbung
Finde gut, wenn ich bei Gewinnspielen mitmachen kann
Durch die Werbung erfahre
ich, was es alles Neues gibt
Kind liest mindestens mehrmals pro Woche Zeitschriften.
*Basis: Internetnutzer. Quelle: KidsVA 2013/Basis: 5,92 Mio. 6–13 Jahre.
116
112
109
105
Welche Trends gibt es beim Mediennutzungs­
verhalten?
Höhn: Bei der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen setzt sich der Trend fort, dass bei ihnen
gedruckte und digitale Inhalte nebeneinander Platz
finden. So greifen 81 Prozent (4,8 Millionen) der
Sechs- bis 13-Jährigen in ihrer Freizeit mindestens
einmal wöchentlich zu einem Buch und 82 Prozent
(4,8 Millionen) zu Zeitschriften. Dabei liest bisher
eine Minderheit von zehn Prozent auch elektronische Bücher. Die insgesamt 47 Kindermagazine, die
in der KidsVA abgefragt werden, erreichen regelmäßig 74,6 Prozent aller Sechs- bis 13-Jährigen (4,4 Millionen). Besonders Abenteuer und Späße aus Entenhausen fesseln die jungen Leser und belegen die
Top-Platzierungen. Nachgelesen werden sie im wöchentlichen Micky Maus Magazin, Disney Lustiges
Taschenbuch und Donald Duck Sonderheft, alle Egmont Ehapa Verlag. Es folgt mit Wendy, Egmont Ehapa Verlag, ein Titel für pferdevernarrte Mädchen und
die zukünftigen Profi-Kicker schmökern Just Kick-it!
vom Panini Verlag.
Eine interessante Erkenntnis: Kinder, die viel lesen,
nutzen auch überdurchschnittlich stark digitale Medien. Ganz gleich auf welchem technischen Gerät,
das, was Kinder am liebsten machen, ist spielen. Auch
hier sind mit Konsolen und Handhelds viele neue
Möglichkeiten entstanden. Dementsprechend lassen
sich Kinder über Gaming werblich ansprechen. Allerdings lässt sich feststellen, dass die Ausstattung
der Haushalte mit Konsolen kaum weiter wächst.
Gibt es eine Sättigung im Bereich
der digitalen Medien?
Höhn: Ja. Die absolute Anzahl der Kinder, die erste
Erfahrungen am PC und im Internet gemacht hat, stagniert. So ist der Anteil der Kinder, denen Zuhause
der Zugang zu einem Computer gestattet wird, schon
seit drei Jahren relativ konstant bei 78 Prozent (4,6
Millionen). Ebenso kann das Internet mit 73 Prozent
Nutzern (4,4 Millionen) keine weitere Steigerung aufweisen, wobei allerdings bei den Onlinern die Nutzungsintensitäten weiter wachsen. So ist nicht nur die
Hälfte der über zehnjährigen Internet-User fast täglich
online, sondern auch bei den Sechs- bis Neunjährigen
3/4 : 2013
media 41
9
media
KidsVA
sind es schon zehn Prozent. Der Zugang erfolgt dabei
in der Regel über stationäre Computer, denn erst zwölf
Prozent (0,71 Millionen) dürfen einen Tablet-PC nutzen. Doppelt so hoch, mit 25 Prozent (1,5 Millionen),
ist der Anteil der Kinder, denen Vater und Mutter erlauben, ein eigenes Smartphone zu besitzen oder das
der Eltern zu nutzen. Insgesamt steigt damit die Zahl
junger Verwender von Tablets und Smartphones auf
1,76 Millionen (30 Prozent).
Sind Kinder von Werbung
genervt?
Höhn: Im Gegenteil. Kinder finden Werbung in TV und Print
überwiegend interessant. Drei
von vier Kindern sehen gerne
Werbung, obwohl sie wissen,
dass Werbung in erster Linie
zum Verkaufen da ist. Werbung
ist für Kids aber auch Informationsquelle. Hier informieren
sie sich über Neuigkeiten und
Trends, um dann auch ihren
Eltern sagen zu können, was es
Neues gibt.
Wer fällt in den Familien die Kaufentscheidung?
Höhn: Bei Anschaffungen der Eltern fürs Kind wird
der Nachwuchs meist selbst gefragt und hat auch bei
der Freizeitgestaltung volles Stimmrecht. So dürfen
86 Prozent der sechs- bis 13-jährigen Kinder mitreden, was die Familie gemeinsam unternimmt und
nehmen Einfluss auf Ausflüge in Zoos, Freizeitparks
oder zu kulturellen Veranstaltungen. Kinder entscheiden selbst über HighInterest-Produkte, die sie
persönlich betreffen und
die das Budget der Eltern
„Natürlich bringt TV als
nicht erheblich belasten.
Massenmedium die größte
Das gilt insbesondere für
Brutto-Reichweite und hat
Food und Spielwaren.
Spannend sind die Zwibei Werbekampagnen
schenkategorien wie beiseine Berechtigung. Print
spielsweise Milch oder Baist aber nachweislich das
nanen. Das ist kein
effizienteste Werbemedium
High-Interest für Kinder,
für Kinder und liefert
aber die Industrie weckt
den besten Return on
über Zusatznutzen für Kids
wie beispielsweise Sticker
Marketing-Investment.“
das Interesse und sorgt so
Ingo Höhn, Geschäftsleiter
Egmont MediaSolutions
für mehr Absatz.
Kinder wissen, wofür Werbung dient
Zustimmung zu folgenden Aussagen
Firmen machen Werbung, damit
sie mehr verkaufen können
Durch die Werbung erfahre ich,
was es alles Neues gibt
79%
Ich finde es gut, wenn Kinder
bei Kreativ-Wettbewerben
mitmachen können
+5
Werbung macht es mir leicht,
meinen Eltern zu erklären,
warum ich die Sache haben will
In Kinderzeitschriften schaue ich
mir öfter die Werbung an
Quelle: KidsVA 2013/Basis: 5,92 Mio. 6–13 Jahre.
10
3/4 : 2013
media 41
70%
+6
Ich finde es gut, wenn Kinder
mitmachen können bei Rätseln,
Gewinnspielen usw.
Über Sachen aus der Werbung
rede ich oft mit meinen Freunden
82%
neu
66%
65%
+5
+5
60%
57%
Wo sprechen Werber die Zielgruppe Kinder effizient an?
Höhn: Natürlich bringt TV als Massenmedium die
größte Brutto-Reichweite und hat bei Werbekampagnen
seine Berechtigung. Print ist aber nachweislich das
effizienteste Werbemedium für Kinder und liefert den
besten Return on Marketing-Investment. Das liegt daran, dass sich Kinder im Printmedium lean forward
aktiv mit ihren Themen beschäftigen und der Werber
sie in einer Situation mit stark positivem Involvement
„abholt“. Das gilt übrigens auch für das Internet. Deshalb machen crossmediale Kampagnen unter Berücksichtigung von Printmedien und mit Verlängerung
über das Internet durchaus Sinn.
Werbung wird von den Kindern akzeptiert
Wie findest du Werbung, wenn du sie siehst/hörst?
- Sehr gut/gut
im Fernsehen
+7
in Zeitschriften
+5
im Internet*
–3
im Radio
auf dem Handy/
Smartphone*
+3
neu
79%
75%
46%
39%
20%
*Nur Internet- bzw. Handynutzer.
Quelle: KidsVA 2013/Basis: 5,92 Mio. 6–13 Jahre.
Welche zentrale Botschaft bringt die KidsVA für die
Mediaplanung?
Höhn: Kinder sind in den Familien in allen wichtigen
Entscheidungen, die ihre Freizeit- und Konsumwelt
betreffen, stark eingebunden. Zusätzlich besitzen sie
ein hohes Maß an Autonomie und weiterhin eine hohe finanzielle Ausstattung. Zu diesen Faktoren
kommt hinzu, dass bei den Kindern das Markenbewusstsein steigt sowie die Bereitschaft der Eltern,
deren Wünsche weitgehend zu erfüllen. Junge Zielgruppen bleiben damit für die Wirtschaft wertvolle
Ansprechpartner. Hundert Prozent Mitteleinsatz im
TV ist bei der Zielgruppe Kids nicht der Königsweg.
Hier ist ein differenzierter multimedialer Ansatz gefragt, der von den Mediaplanern auch Know-how
erfordert. Klar ist eine TV-Kampagne schneller und
einfacher geplant. Aber die Auseinandersetzung mit
Printmedien lohnt bei der Zielgruppe Kinder ganz
besonders und ist im Interesse der Werbekunden.
Auch wenn es im relevanten Markt rund 200 PrintMagazine gibt und der Aufwand bei der Mediaplanung dementsprechend hoch ist.
Das Interview führte Friedrich M. Kirn.
3/4 : 2013
media 41
11
Media
TV-Spartensender
E-Journal
Die Zielgruppe im Visier
Der Digitalisierung sei Dank: Auch im Kabel tummeln sich
inzwischen Hunderte Sender. Und jährlich kommen neue hinzu.
Zum Beispiel die Spartensender der großen Medienhäuser für
verschiedene Zielgruppen.
RTL Nitro – Ran an den Mann
DMAX hat seit April 2012 Konkurrenz.
RTL hat für die Zielgruppe Männer einen
eigenen Sender im Angebot. Unter dem
Slogan „Fernsehen für Helden“ will die
RTL-Gruppe den Sender als PremiumUnterhaltungssender positionieren, der
ein breiteres Publikum anspricht. Kernzielgruppe ist aber das männliche Publikum zwischen 20 und 59 Jahren. Männeraffine
Line-ups,
kultige
Serienklassiker, Sonderprogrammierungen, Dokumentationen, Episodenpremieren im Originalton sowie speziellen Themenabende sollen das
sogenannte starke Geschlecht begeistern. Im Programm finden sich Angebote wie „CSI Miami“, „Boston Legal“,
„Friends“, „Die Autohändler“, „Pawn
Stars – die drei vom Pfandhaus“ u.v.m.
Die Leistungswerte steigen langsam:
Laut eigenen Angaben erreichte RTL
Nitro im Juli 2013 einen Marktanteil
von 1,1 Prozent bei den Männern zwischen 14 und 59 Jahren – der beste seit
Senderstart. Zweimal erreichte der
Sender in dieser Zielgruppe sogar
schon einen Tagesmarktanteil von 1,6
Prozent. Bei allen Zuschauern dieser
Altersgruppe lag der Marktanteil bei
0,9 Prozent beim Gesamtpublikum ab
drei Jahren bei 0,7 Prozent.
RTL Nitro ist digital empfangbar
über Satellit, Kabel, bei Telekom
Entertain sowie Vodafone TV.
Am 3. September 2013 ist es soweit. Dann soll der
jüngste Spross der ProSiebenSat.1-Gruppe auf Sendung
gehen. Der neue Free-TV-Sender ProSieben Maxx sendet dann ab 20.15 Uhr die Free-TV-Premiere des Hol-
12
3/4 : 2013
media 41
lywood-Blockbusters Captain America: The First Avenger – und zeigt damit, was er vor allem bieten will:
Hollywood-Blockbuster und maßgeschneiderte Spielfilme für die Zielgruppe der Männer zwischen 30 und
59 Jahren. Zudem bringt der Sender Originalfilme mit
Untertiteln wie die Serie Homeland, Episodes mit Matt
LeBlanc oder Spy. Zudem soll ProSieben Maxx NaturProgramme von BBC Earth ins deutsche Free-TV holen,
und es gibt das Magazin-Format Galileo 360 Grad zur
Primetime. Zudem soll es in Zusammenarbeit mit dem
Kindersender Yep! täglich acht bis neun Stunden Anime- und Zeichentrick-Serien geben.
Der Sender soll regional über DVBT empfangbar
sein, über Satellit und Kabel sowie bei Telekom
Entertain und Vodafone TV.
Fotos: Unternehmen
ProSieben Maxx peilt einkommenstarke Männer an
HELDENHAFT
TM, ® & Copyright © 2013 by Paramount Pictures. All Rights Reserved.
INVESTIERT.
Werden Sie mit Ihrem Mediaplan zum Superhelden!
Investieren Sie in die einkommensstarke Zielgruppe von
ProSieben MAXX! Ab 3. September liefert der neue
Sender das perfekte TV-Angebot für Männer zwischen
30 und 59 Jahren!
Wir bewegen Marken
Media
TV-Spartensender
Sixx für die junge Frau
Schon etwas länger, seit Mai 2010 ist der Sender Sixx
der ProSiebenSat.1-Gruppe frei empfangbar. Das Unterhaltungsprogramm des Senders ist dabei speziell auf
die Zielgruppe Frauen ausgerichtet. Das Programm be-
Joiz bringt Social Media ins TV
Seit August ist Joiz auf Sendung, der erste Social-TV-Sender im Free-TV.
Joiz soll in seinem Programm Web, Mobile, Social Media und Fernsehen
verschmelzen und so ein neues Genre begründen. In interaktiven Programmangeboten steht der Zuschauer selber im Mittelpunkt, indem er sie
über Chat, Facebook und Skype mitgestaltet. Das Vollprogramm von Joiz
wird in Berlin produziert und richtet sich mit seinem interaktiven und transmedialen Konzept vor allem an junge Zuschauer zwischen 15 und 34 Jahren. Thematisch will sich der neue TV-Sender – ein deutscher Ableger des
gleichnamigen Schweizer Senders Joiz – dabei breit aufstellen: Die Vielfalt
soll von Musik, Fashion, Nightlife, Celebrities, digitalem Leben über Sexualität bis hin zu Politik- und Umweltthemen reichen. Einen großen Teil des
Programms machen Musikformate aus. Es gibt aber auch Talkshows,
Kochsendungen und Serien wie „Türkisch für Anfänger“.
Verbreitet wird der Sender über Satellit, Zattoo, IPTV und Kabel.
14
3/4 : 2013
media 41
steht vornehmlich aus US-Serien, die schon auf anderen
Kanälen der Sendergruppe zu sehen waren: so zum
Beispiel Desperate Housewives, Grey’s Anatomy oder
Talkshows wie die Oprah-Winfrey-Show. Seit einiger
Zeit kommen auch Erstausstrahlungen hinzu wie neue
Staffeln von Serien wie Brothers & Sisters, 9021 oder
Damages – Im Netz der Macht. Zudem gibt es reichlich
Soaps und Telenovelas für das Frauenherz.
Bei der Relevanzzielgruppe der 14- bis 39-jährigen
Frauen erreichte Sixx im Juli einen Marktanteil von
2,4 Prozent und steigerte sich damit zum Vormonat um
0,3 Prozentpunkte. Bei der Zielgruppe der 14- bis
49-Jährigen erzielte der Sender mit 1,3 Prozent sogar
seinen besten Monats-Marktanteil seit seinem Start.
Im Februar 2011 lag der Tagesmarktanteil bei 0,4 Prozent, 2012 erreichte Sixx schon 1,0 Prozent.
Sixx ist digital empfangbar über Satellit, Kabel,
Telekom Entertain, Alice/HanseNet, Vodafone TV
und Swisscom
Sat.1 Gold für die
reifere Frau
Mit Sat.1 Gold peilt die
ProSiebenSat.1-Gruppe
mit einem weiteren Sender die Zielgruppe Frauen an. Hier allerdings
die reiferen Damen zwischen 49 und 64 Jahren.
Auch das Programm setzt
sich deutlich von Sixx ab: Der
Sender bietet deutsche Produktionen aus dem Archiv der Sender-Gruppe, zudem gibt es Eigenproduktionen als Ableger
bekannter Formate. Neben Lenßen & Partner,
Zwei bei Kallwas und Eva Blond! gibt es Magazine wie Echt Gold oder Gesund und Lecker
sowie reichlich Ableger des Sat.1-Formats
Akte und Süddeutsche TV. Sat.1 Gold startete
im Januar 2013 und erreichte in seiner Kernzielgruppe bereits in der ersten Woche einen
Tagesmarktanteil von 2,3 Prozent.
Der Sender ist digital und über das analoge
Kabel empfangbar und erreicht inzwischen
eine technische Reichweite von knapp
70 Prozent.
Superhelden
Drei Superstars der diesjährigen KidsVA
kommen vom Egmont Ehapa Verlag und
sichern sich mit grandiosen Reichweiten
relevante Top-Platzierungen! *
* Nr. 1 bei Gesamt 6-13 Jahre: Micky Maus mit 657.000 Lesern
Nr. 1 bei Mädchen 6-13 Jahre: Wendy mit 457.000 Lesern
Nr. 1 bei Preschool 4-5 Jahre: Benjamin Blümchen mit 158.000 Lesern
Quelle: KidsVA 2013 (Reichweiten Kinderkaufzeitschriften)
Nutzen Sie unser leistungsstarkes Portfolio für Ihre Kampagne:
Dirk Eggert, 030/24 00 81 16, [email protected]
Mediadaten und KidsVA finden Sie unter: www.egmont-mediasolutions.de
Media
Mediennutzung
E-Journal
Smartphones sind „am coolsten“
Die Nutzung der verschiedenen Screens TV,
Computer, Smartphone und Tablet durch Erwachsene
war in den letzten Jahren vermehrt Gegenstand der
Forschung. Die Multimethoden-Studie Kartografie
von Bewegtbild – Kinder von IP Deutschland gibt jetzt
Einblicke in den Stellenwert der medialen
Endgeräte im Alltag der Kinder, eng verknüpft
mit der Frage nach der emotionalen
Bindung zum jeweiligen Screen.
D
en Coolness-Wettbewerb gewinnt das Smartphone: 72 Prozent der befragten Kinder im Alter von sechs bis 13 Jahren finden das Smartphone „sehr cool“, es folgen der Fernseher (68
Prozent) und das Tablet (67 Prozent), der Laptop landet mit 64 Prozent Zustimmung auf dem letzten
Platz. Für die Kinder ist ein Gerät umso cooler, je eher
es im Haushalt vorhanden ist und je mehr sie es benutzen dürfen. Der Coolness-Faktor spiegelt allerdings
nicht die tatsächliche Nutzungsvorliebe wider: Unterwegs oder bei Freunden stehen Tablet und Smartphone an erster Stelle, als Lieblingsmedium zu Hause
behauptet sich weiterhin der Fernseher.
Drei Motive für Mediennutzung
Finden Kinder etwas cool, verbinden sie
damit auch Emotionen. Sie entscheiden
sich in einer bestimmten Situation für den
Fernseher oder etwa das Tablet – aus unterschiedlichen Motivationen. Diese lassen
sich laut der qualitativen Studie in drei
Begriffe zusammenführen: Geborgenheit, Energie und Unabhängigkeit.
Kinder suchen Geborgenheit und
Vertrautheit, um sich wohlzufühlen
und zu entspannen. Dazu gehört
eine gewisse Struktur im Alltag,
die ihnen Orientierung bietet und
Verlässlichkeit signalisiert. Energie
16
3/4 : 2013
media 41
Cornelia Krebs
arbeitet seit 1999 bei IP Deutschland,
seit 2003 als Leiterin Werbewirkungs­
forschung. Die Kommunikationswissenschaftlerin betreut mit ihrem Team
Case Studies, Branchen- und Grundlagenstudien zur Werbewirkung.
Maren Boecker,
seit 2008 Inhaberin des Instituts Maren
Boecker MehrBlicke. Ihr Schwerpunkt
liegt auf der Konzeption und Durchführung
von qualitativen Studien einschließlich
der Ableitung von operativ umsetzbaren
Handlungsempfehlungen für Marketing
und Vertrieb.
TV: „Unverzichtbares
Familienmitglied“
Das einzige Gerät, das Kinder mit Geborgenheit verbinden, ist der Fernseher. Beim Fernsehen entspannen
sie sich und tanken besonders tagsüber gleichzeitig für
die folgenden Aktivitäten auf. Versammelt sich die Fa-
Smartphones sind die coolsten Endgeräte
„Wie cool findest du dieses Gerät?“ – Sehr cool
72%
Smartphone
Fernseher
68%
Tablet
67%
PC/Laptop
Quelle: Innofact AG, N=635 Online-Interviews
mit sechs- bis 13-jährigen Jungen und Mädchen.
64%
milie vor dem Fernseher, macht sie es sich gemeinsam
auf dem Sofa gemütlich – 56 Prozent der Kinder sehen
immer oder häufig mit ihren Eltern fern. Klarer Favorit
auf dem TV-Gerät sind für 90 Prozent der Kinder ihre
Lieblingsserien. Sie sind Fixpunkte im Tagesablauf.
Im Vergleich zu anderen Geräten punktet der Fernseher
bei den Kindern durch die Kombination aus Unterhaltung, Bildschirmgröße und hoher Bildqualität.
Laptop: „Multifunktionaler
Energy-Booster“
Der Laptop gibt Kindern Energie, die Beschäftigung
mit dem Computer aktiviert sie: Sie tanzen spontan zu
Musikvideos, spielen konzentriert auf Spieleseiten
oder recherchieren für die Schule. Gleichzeitig ist den
Kindern bewusst, dass der Rechner auch Energie fressen kann, zum Beispiel, wenn sie beim Spielen die Zeit
vergessen. Die Nutzung hochwertiger Bewegtbild-Inhalte kann durchaus der TV-Nutzung ähneln: Kinder
ruhen sich bei Filmen oder ihren Lieblingsserien aus
und legen sich etwa mit dem Laptop aufs Bett. Diese
Mobilität ist ein Grund, warum der Laptop mittlerweile den PC in den Hintergrund gedrängt hat. Besonders
praktisch finden Kinder das zeitversetzte Anschauen
verpasster Serien, allerdings bemängeln sie den im
Vergleich zum Fernseher kleinen Bildschirm und stockende Internetverbindungen.
3/4 : 2013
media 41
Fotos: © lunamarina – Fotolia.com, ©iStpckphoto, Unternehmen
bestimmt die kindliche Neugier: Kinder sind gerne aktiv,
sie möchten Abenteuer erleben, Sachen ausprobieren,
spielen. Das Unabhängigkeitsmotiv beschreibt den Drang
nach Selbstbestimmung. Ein Gerät zu besitzen und es
eigenständig zu nutzen, macht Kinder stolz und vermittelt ihnen das Gefühl, schon „groß“ zu sein.
17
Media
Mediennutzung
Verschiedene Endgeräte = Verschiedene Erlebnisqualitäten
TV
PC/Laptop
Smartphone
Tablet
Unverzichtbares
Familienmitglied
Multifunktionaler
Energy-Booster
Alleskönner und
Geheimnisträger
Faszinierender
Mood-Manager
• Geburtsstätte für
Lieblingsserien
• V ielfältig und
flexibel einsetzbar
• Immer in
Griffweite
• Spannend und
begehrt
• Größter Bildschirm
•Ä
hnelt bei hochwertigem Longterm-Content
TV-Nutzung
• Unmittelbar
Unabhängigkeit
erleben
• Eindeutiges
Belohnungsversprechen,
muss sich noch
entwickeln
• Als einziges
Medium assoziiert
mit Geborgenheit
Quelle: IP Deutschland.
Smartphone: „Alleskönner
und Geheimnisträger“
Kinder schreiben am liebsten SMS oder telefonieren,
dann folgen in der Rangliste der Lieblingsaktivitäten
auf dem Handy fotografieren, chatten und spielen. Am
eigenen Smartphone finden Kinder besonders die Unabhängigkeit cool, sie kommunizieren darüber eigenständig und teilen kleine Geheimnisse mit ihren
Freunden, ohne dass die Eltern es mitbekommen. Die
Eltern selbst fördern die Nutzung des Handys durch
den Nachwuchs, stellt es doch für sie einen „Retter in
der Not“ dar, über den man sich jederzeit erreicht.
Studiendesign
Im Auftrag des Medienvermarkters IP Deutschland
untersuchte das Kölner Institut Maren Boecker
MehrBlicke mediale Nutzungssituationen und
-motive für Endgeräte. Dafür wurden dreißig zwei­
stündige, tiefenpsychologische Leitfadeninterviews
mit Kindern zwischen sechs und dreizehn Jahren bei
ihnen zu Hause durchgeführt. Weitere Erkenntnisse
steuerte eine quotierte Stichprobe aus insgesamt
600 Online-Interviews mit Kindern zwischen sechs
und dreizehn Jahren und deren Eltern bei, die von der
Düsseldorfer Innofact AG durchgeführt wurde.
18
3/4 : 2013
media 41
Tablet: „Faszinierender
Mood-Manager“
Zwar ist das Tablet heiß begehrt und eignet sich gut dazu,
Freunde zu beeindrucken, die emotionale Bindung ist
jedoch nicht so stark wie beim Fernseher oder Handy. Es
bleibt abzuwarten, was Kinder genau als klaren Pluspunkt
für das Tablet im Vergleich zu anderen Geräten bestimmen
werden. Was sie jetzt schon am Tablet fasziniert, ist die
intuitive, spielerische Bedienung. Da es schnell startet
und einen unmittelbaren Spielspaß verspricht, verdrängt
das Tablet den Laptop in Haushalten, die über beide Geräte verfügen, immer mehr. Es eignet sich eher für kurze
Bewegtbild-Inhalte aufgrund des kleineren Bildschirms,
in puncto Gemütlichkeit rangiert das Tablet jedoch vor
dem Laptop, da es leichter und handlicher ist.
Erfolgreiche Werbung greift
die verschiedenen Motive auf
Weil jedes Endgerät seinen besonderen Platz im Alltag
der Kinder hat, berücksichtigt erfolgreiche Werbung
die unterschiedlichen Erlebnisqualitäten. Werbungtreibende sollten die emotionale Verfassung der Kinder in der jewei­ligen
Nutzungssituation beachten und
im Werbemittel aufgreifen.
von Cornelia Krebs und Maren Boecker
WER MIT TV ERFOLG
HABEN WILL,
KOMMT AN UNS
NICHT VORBEI.
TV Movie und tv14 sind die ultimativen Verstärker für Ihre TV-Kampagne.
Erweitern Sie Ihre Kampagnenkontakte um 13 Millionen und steigern
Sie somit nachweislich die Effizienz Ihrer TV-Werbung.
Kontakt: Arne Sill,
Gesamtanzeigenleitung
Men & Entertainment
T +49 40 30 19 30 90
m
[email protected]
TVM + 14 Anzeige W&V Wirkungstag 3_2013_210x280.indd 1
04.06.13 11:40
Media
Bild des Monats
173778530, iStockphoto
Tel. 0800 589 0204
thinkstock.de
Media
Tele 5
E-Journal
„Gutes Fernsehen 2.0 – Leider geil!“
Der Erfolg von TELE 5 ist,
seinen eigenen Weg zu gehen.
Sie sprießen aus dem Boden wie Pilze nach einem warmen Sommerregen. Kaum
ist die Digitalisierung nach der Abschaltung des analogen Satelliten Wirklichkeit
geworden, melden immer neue TV-Sender ihren Start im Free-TV. Die Möglichkeiten der Programmanbieter sind dabei zunehmend den Kalkulationsmodellen der
Marktforscher überlassen. Denn ob für reife Frauen, kleine und große Männer,
digital Nerds oder die emanzipierte Großstadt-Bewohnerin um die dreißig, meist
übernimmt die möglichst punktgenaue Zielgruppenansprache die führende Rolle.
W
ährend die Newcomer sich auf vermarktungsrelevante Zielgruppen fokussieren, setzt TELE 5, Pionier der ersten Stunde im dritten Sendermarkt, beharrlich auf eine möglichst breite Publikumsbasis.
„Willkommen sind alle, die eine Fernbedienung halten können“, umreißt TELE 5-Chef Kai Blasberg sein
Wunschpublikum. Unter Fernsehen versteht er nach wie vor
klassisches Leanback-Entertainment.
Statt auf vermarktungsrelevante Zielgruppen setzt der
Fernsehmanager auf inhaltegetriebene Argumente. Mit
Erfolg! Seit der Neupositionierung als Fiction-Spezialist
im Jahr 2005 konnte sich TELE 5 im Sendermarkt als
zuverlässige Größe im Markt etablieren. Indizien
dafür: Kontinuierliches Wachstum im Zuschauermarkt, überdurchschnittliches
Wachstum im Werbemarkt und maximale
Aufmerksamkeit in den Medien.
Um das hohe Niveau zu halten, baut TELE
5 seit 2012 zunehmend auf Eigenproduktionen. Dabei wagt man so manches Experiment, das andere
Sender sich nicht leisten. „Do the unexpected“
ist die Maxime, unter der ambitionierter PolitTalk mit Stuckrad-Barre ebenso stattfindet
wie die abstruse von Ulmen TV produzierte
Kuppelshow Who wants to fuck my Girlfriend?, die im Frühjahr unter lautem Protest empörter Frauen über den Bildschirm
lief. Das Leitmotiv der auf den ersten
Blick oft widersprüchlichen ProgrammIdeen: „Leider geil!“
22
3/4 : 2013
media 41
Silke Schuffenhauer,
Kommunikation B-to-B bei Tele 5.
Mit diesem Motto, das spätestens mit dem gleichnamigen Deichkind-Song auch in der breiten Bevölkerung redensartlich angekommen ist,
formuliert TELE 5 das Spiel mit polarisierenden Programminhalten. Es ist ein Bekenntnis gegen den Mainstream, zu dem
auch die offen gestellte Frage gehört, was denn gutes Fernsehen sei. Kalkofes Mattscheibe – Rekalked oder auch
die Filmreihe Die schlechtesten Filme aller Zeiten
machen den TV-Trash
zum Gegenstand der Betrachtung und schaffen daraus Neues.
Die Zuschauer gehen mit. Beide Formate laufen über Senderschnitt. Köpfe wie die Film- und Fernsehkritiker Oliver Kalkofe und Peter Rütten oder Benjamin von Stuckrad-Barre,
der mit seinen unkalkulierbaren Moderationseinfällen
dem routinierten Talk-Betrieb des öffentlich-rechtlichen
Fernsehens die Stirn bietet, haben das Profil, die Flughöhe zu halten.
Das gilt im übertragenen Sinn auch für die Puppen-Comedy Eye TV, die seit Anfang August auf Sendung ist. Handpuppen im Muppets-Stil spielen verschiedene Formate eines fiktiven TV-Senders nach.
Indem sie deren Klischees auf die
Schippe nehmen, treiben sie das
Spiel mit dem Thema Fernsehen
auf die Spitze. Ob News, Late
Night oder Homeshopping: In
den zeitlos gültigen Dialogen der Puppen kulminiert die Beliebigkeit
dessen, was Zuschauer
in diesen „Formatklassi-
Die Crew von „Eye TV – Der
durchgeknallte Puppensender“.
Der Senderchef (Mitte vorn)
bekommt seine Stimme von
TELE 5-Chef Kai Blasberg.
3/4 : 2013
media 41
23
Foto: Gert Krautbauer für TELE 5
Neuer Fokus bei TELE 5 – Eigenproduktionen
Media
Tele 5
Fiction-Akzente mit Neuzukäufen bei
Independents und Erstausstrahlungen
kern“ normalerweise sehen und erfahren. Einziger
Unterschied: Man kann und soll darüber lachen.
Obwohl sie in der Gesamtheit lediglich rund fünf
Prozent des Programmangebots ausmachen, sind die
Eigenproduktionen gleich in mehrfacher Hinsicht
erfolgreich. Seit der Sender den Grimme-Preis für die
TV-Satire Walulis sieht fern erhalten hat, für den
auch Stuckrad-Barre nominiert wurde, ist man neugierig geworden, was den Programm-Machern vor den Toren
von München als Nächstes einfällt. Die Neustarts auf TELE 5
sind im Feuilleton angekommen. Überproportional hoch
ist die mediale Aufmerksamkeit gegenüber dem quantitativ dominierenden Lizenz-
TELE 5 ist Platzhirsch im dritten Sendermarkt BEI
DER PRIMETIME-WERBEBLOCKREICHWEITE.
MIT DEUTLICHEM VORSPRUNG ZUM ZWEITPLATZIERTEN
0,16
33% vs. Platz 2
0,12
0,12
0,09
0,08
0,07
0,06
0,06
0,05
0,03
Werbeblockreichweite: TELE 5, Platz 1, (Mo–So, 20–23 Uhr, Erw. 20–59 J., Ø-­S ehbeteiligung,
Angaben in Mio.). Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK; TV Scope, 01.01.2013–30.06.2013
(Sat.1 Gold ist erst seit 17.01.2013 on air.)
24
3/4 : 2013
media 41
0,03
Doch auch hier setzt TELE 5 unverkennbare Duftmarken. Signalwirkung hat der Fokus auf SciFi-Serien, allen voran die Star Trek-Reihe, die mit dem Start des
jüngsten Ablegers mit Scott Bakula als Captain des
Raumschiff Enterprise im September inzwischen nahezu vollständig auf TELE 5 vertreten ist. Im AudienceFlow des Tagesprogramms bilden sie in der strategisch
Fotos: Paramount Pictures, Unternehmen
Repertoire aus Filmen und Serien, das von
seiner Natur her zwar Programmhinweise
generiert, aber kaum öffentliche Wahrnehmung schafft.
wichtigen Access Prime eine wichtige Überleitung zum
Abendprogramm und schaffen hier mit rund zwei Prozent durchschnittlichem Marktanteil eine wichtige Basis für die vorrangig mit Spielfilmen besetzte Primetime. Dazu gesellen sich im Tagesprogramm Abenteuer-,
Fantasy- und Mystery-Serien.
Die gleichen Genres dominieren im Spielfilmbereich,
für die die Einkäufer auch die kleinen IndependentStudios und Filmhändler aufsuchen, die noch unbekannte und unverbrauchte Filmjuwelen anzubieten haben. Allein 2013 kaufte der Sender bei vierzehn Studios
Filme ein, 70 davon werden in der kommenden Saison
als Free-TV-Premieren oder deutsche Erstausstrahlungen gezeigt. Qualität, so die Haltung der TELE 5-Programmplaner, bemisst sich nicht daran, ob und wann
ein Film im Kino lief. Die Qualität muss stimmen. Der
in Schwarzweiß gedrehte Film The Good German von
George Clooney findet hier so selbstverständlich statt
wie die neuseeländische Horrorkomödie The Black
Sheep, in der zwar alle Schafe weiße Wolle, dank einer
bösen Mutation aber eine schwarze Seele haben.
Neue Zuschauergruppen mit
neuen Programmideen
Die Strategie des unkonventionellen Nebeneinanders
geht auf. Seit der Neupositionierung als fiktionaler Sender hat TELE 5 den Anteil im Zuschauermarkt um über
200 Prozent gesteigert. Mit den Eigenproduktionen erschließt man gezielt neue Zuschauergruppen. Die „Intelligenz-Offensive“ im Jahr 2012, die mit den ersten
TELE 5 STEHT FÜR MUT UND UNABHÄNGIGKEIT. DAS SCHAFFT WAHRNEHMUNG.
TELE 5-Chef Kai Blasberg im Kurzinterview
In der Puppen-Comedy „Eye TV – Der durch­geknallte
Puppensender“, die seit August auf TELE 5 zu sehen
ist, sprechen Sie den Senderchef selbst. Ist das nicht
etwas selbstverliebt?
Kai Blasberg: Ich spiele ja nicht meinen realen
Arbeitsalltag nach. Hier kann ich alle Klischees
ausleben, die das Fernsehgeschäft heute ausmachen: Rendite, Quote, Programm nach Schema F
und die unverhohlene Eitelkeit des Personals in
den oberen Etagen. Satire darf alles. Jeder, der den
Sendechef sieht, fragt sich ja automatisch: „Ist der
Blasberg auch so einer?!“ Ein schönes Spiel mit
der Fiktion!
TELE 5 fällt immer wieder durch ausgefallene
Programmideen auf. Jüngst haben Sie die Reihe
„Die schlechtesten Filme aller Zeiten“ aus der Taufe
gehoben. Haben Sie nicht Angst, sich damit selbst
zu schaden?
Blasberg: Mit solch unerwarteten Programm­ideen
schafft TELE 5 Relevanz. Man spricht darüber. Jede
gute Marke hat einen gefühlten Wert: das Image.
TELE 5 steht für Mut und Unabhängigkeit. Das
schafft Wahrnehmung, von der nicht nur wir,
sondern auch die Werbe­kunden profitieren.
Klingt nach Euphemismus, hätten Sie nicht
doch lieber „Der Herr der Ringe“ oder den neuesten Bond?
Blasberg: Die großen Sender kaufen Etiketten,
wir kaufen Inhalte. Es gibt herausragende
Produktionen, die nie eine Kinoleinwand
gesehen haben. Nehmen Sie den Action-Thriller
„Dobermann“ als Beispiel. Monica Bellucci spielt
neben ihrem zukünftigen Ehemann Vincent
Cassel. Dieser Film, der vom Filmfeuilleton
belächelt wurde, ist auf DVD zum Kult avanciert.
TELE 5 bringt ihn ins Fernsehen, und ich
verspreche ihnen, er wird auch gute
Quoten bringen. Unsere Zuschauer
wissen längst, dass es bei uns
mehr als gefällige Unterhaltung
gibt. Das ist wie in der Liebe. Nur
wo Feuer brennt, stellen sich auch
Emotionen ein. Man muss
polarisieren. Und deshalb steht
alles, was wir tun, seit einem
Jahr unter dem Leitspruch
„Leider geil!“ Mit Ausrufezeichen!
Man mag es ganz oder gar nicht,
dann aber mit Herz und Seele.
3/4 : 2013
media 41
25
Media
Tele 5
Comedy-Formaten und der Late Night Stuckrad-Barre
für großes Medienecho sorgte, legte zugleich den Grund
für weitere Überlegungen, die Bandbreite zu erhöhen.
Neben Oliver Kalkofe und Peter Rütten, die ihre Formate auf TELE 5 weiter entwickeln, öffnen Musikformate wie Playlist – Sound of my Life oder die Bühnenshow SOS – Showman Olli Schulz ein erstes Tor in
Richtung Musik. Mit Ex-Fußball-Profi Hans Sarpei, der
ab November in der nach ihm benannten Produktion
Hans Sarpei – Das T steht für Coach Amateurmannschaften ins Schwitzen bringt, kommt ein ausgemachter Social-Media-Experte ins Team. Die Nähe des Formats zum Internet ist gewollt. Schon mit den ersten
Eigenproduktionen konnte TELE 5 die Netzaffinen
WERBEBLOCKREICHWEITE IN VERMARKTUNGS­
RELEVANTEN ZIELGRUPPEN
Abstand der TELE 5-Werbeblockreichweite zum jeweils
zweitplatzierten Sender*
30,5%
29,4%
26,5%
13,9%
8,7%
HHF 30–49
Jahre
Erwachsene
20–59 Jahre
HHF 20–59
Jahre
Männer
Erw. 20–59 J.
20–59 Jahre Abitur/Studium
Quelle: AGF in Zusammenarbeit mit GfK; TV Scope, 01.01.2013–30.06.2013
*3. Markt: TELE 5, N24, n-tv, DMAX, Sport.1, Comedy C., Nick, VIVA, Das Vierte,
RTL Nitro, sixx, Sat.1 Gold (Sat.1 Gold ist erst seit 17.01.2013 on air.)
26
3/4 : 2013
media 41
mobilisieren. Seit die Inhalte im On-Demand-Angebot
zu finden sind, hat sich der Traffic auf der SenderHomepage vervierfacht. Momentan sind es noch vorrangig die Eigenproduktionen, die hier angeboten werden. In Zukunft sollen Spielfilme und Serien eine
ebenso bedeutende Rolle spielen. Erste Catch-up-Angebote für klassisches Filmprogramm gab es mit der
Reihe Die schlechtesten Filme aller Zeiten, die noch bis
Ende Oktober Perlen des TrashFilms präsentiert. Mit der
multimedialen Ausschöpfung der TV-Inhalte ist die
Homepage damit auch für
Vermarktungs-Themen attraktiv geworden.
vor der des Zweitplatzierten im dritten Sendermarkt
liegt, spielt der Sender bei gut 400 buchenden Kunden mit Blick auf das Kundenportfolio in der Liga
Der Sender sieht sich für die nahe Zukunft bestens
der Großen. Grund dafür: Markenartikler bestimaufgestellt. Mittlerweile im achten Jahr in Folge ermen das Bild in den Werbeinseln. Kein Zufall, sonwartet TELE 5, das sich selbst vermarktet, auch 2013
dern das Ergebnis konsequenter Vermarktungsstrazweistelliges Wachstum bei
tegie. Attraktive Werbeinseln,
den Brutto-Werbeerlösen. Mit
so das Credo der TELE 5-Vereiner Primetime-Werbeblockmarkter, strahlen auf das ProKlingeltonwerbung und
reichweite, die um 33 Prozent
gramm zurück.
DRTV-Spots sucht man in
Klingeltonwerbung und
DRTV-Spots sucht man in der
der Prime vergebens.
Prime vergebens. Stattdessen
Stattdessen setzt man auf
setzt man auf maßgeschneiderte
maßgeschneiderte SonSonderwerbeformen, exklusive
derwerbeformen, exklusiSponsorings oder die neu eingeve Sponsorings oder die
führten Topic Breaks, die zielneu eingeführten
gruppengenaue Kommunikationsflächen in herausgehobenen
Topic Breaks.
Werbeinseln bieten und auch für
klassische Produktkampagnen
Exklusivität schaffen. Die Nähe der Vermarkter zu Programmredaktion, Marketing und PR stärkt die Kompetenz in der Produkt- und Markenkommunikation. Dank
der kurzen Wege gestaltet sich die Umsetzung individueller Kommunikationskonzepte äußerst flexibel.
Wie ernst es TELE 5 mit gut gemachter Werbung
ist, zeigt nicht zuletzt der „Leider geil!“-Spot des
Monats. Einmal im Monat zum Auftakt der Primetime zeigt TELE 5 einen Werbeclip, den die
Senderjury selbst ausgesucht hat. Nicht zu Werbezwecken, sondern als Programm-Special.
Weil gut gemachte Werbung so gut sein kann wie
Silke Schuffenhauer
ein Film. 3/4 : 2013
media 41
Fotos: Ascot Elite, Warner Bros., Capelight, Agency People Image – Marko Greitschus, Unternehmen
Pole Position im dritten Sendermarkt
27
media
iqd mittelstand.net
E-Journal
Mittelstandszielgruppen
effizient erreichen
Der Trend in der Kampagnenplanung für den Mittelstand ist die
Verknüpfung von digitaler Qualität
und journalistischer Kompetenz.
28
3 : 2013
media 41
und attraktive Marken, die von Entscheidern, Führungskräften und Selbstständigen als relevant akzeptiert und genutzt werden. Die Rotation von B2B-Werbekampagnen auf allen Portalen macht die gezielte
Ansprache dieser attraktiven Zielgruppen möglich
und erweist sich vom Start an als hocheffizient.
Zusätzlich stellt iq digital auch im „iqd mittstand.
net“ sein bekanntes iq target System zur Verfügung.
Hier können Werbekunden zum Beispiel mit dem Entscheidertargeting nach Abteilung, Branche, Unternehmensgröße und Position ihre Zielgruppenansprache
zusätzlich verfeinern und sicher sein, dass der Werbeaufruf auf hochqualitativen Medien stattfindet.
Inhaltlich konzentriert sich das Businessnetzwerk gezielt auf die auch von den Werbekunden als
wesentlich genannten Themen wie Wirtschaft, Management, Recht, Marketing, Finanzierung, Produktion sowie Karriere.
Zu den bekanntesten Webseiten im „iqd mittelstand.net“ zählen u.a. absatzwirtschaft.de, ein renommiertes Portal für die gesamte Praxis des modernen
Marketings; DER-BETRIEB.de, eine umfassende Informationsplattform für die steuer- und wirtschaftsberatenden Berufe und weitere Angebote wie kfz.betrieb.
de, meedia.de und unternehmer.de, um nur einige
Beispiele zu nennen.
Ab Mai 2014 wird mit „Markt und Mittelstand“ das
Portfolio um einen wichtigen Partner erweitert. „Markt
Fotos: Unternehmen
E
s gibt nur wenige so wachstumsstarke und attraktive Zielgruppen wie mittelständische Unternehmen. Fachlich hoch spezialisiert, anspruchsvoll und hochaffin rücken diese
mittelständischen Premium-Zielgruppen immer
mehr in den Fokus digitaler B2B-Werbekampagnen. Das
digitale Angebot „iqd mittelstand.net“ bündelt renommierte Fachverlagsseiten und Einzelportale mit einer
klaren redaktionellen B2B-Ausrichtung zu einem hochqualitativen Themennetzwerk für den Mittelstand.
Damit erfüllt das Portal die Ansprüche der Zielgruppe
auf journalistisch hochwertige Inhalte und bietet Werbekunden die direkte Ansprache einer sehr affinen und
spezialisierten Zielgruppe. Mit „iqd mittelstand.net“
hat iq digital damit eine Lücke im digitalen Angebot
geschlossen, indem sie ein gleichermaßen am Nutzerinteresse orientiertes, wie für die für die Kampagnenplanung optimiertes Produkt auf dem Markt etabliert.
Entwickelt wurde das „iqd mittelstand.net“ aufgrund der hohen Nachfrage der Werbepartner, die für
ihre B2B-Kampagnen ein wachsendes Interesse an mittelständischen Zielgruppen haben. Die Schwierigkeit
lag bislang in der operativen Umsetzung der Kampagnen, die Vielfalt der Themen und Ansprechpartner
macht es schwer, Kampagnen planbar und effizient zu
gestalten. Das neue Themennetzwerk bietet den direkten Zugang zu namenhaften Fachwebseiten u.a. der
Vogel Business Media GmbH & Co. KG, des Fachverlags
der Verlagsgruppe Handelsblatt sowie der FINANCIAL
GATES GmbH, dem Fachverlag für Finanz- und Unternehmermedien der Verlagsgruppe F.A.Z.. Die Zusammenlegung der redaktionell anerkannten Fachmedien
bedeutet für Werbekunden einen einfachen Zugang zu
einer themenspezifische Reichweite für eine hochaffine Zielgruppenansprache und damit die optimale Ausnutzung der Budgets.
Mit einer einzigen Buchung erreichen Werbekunden mit „iqd mittelstand.net“ Premium-Zielgruppen
Ulrich Niedermeyer,
Director Productmanagement Online
iq digital media marketing gmbh.
und Mittelstand“ ist das zentrale Web-Portal für den
Mittelstand. Unternehmer und Entscheider in mittelständischen Unternehmen finden dort alle Informationen, die ihren Unternehmeralltag erleichtern. Weitere Portale sollen sukzessive folgen.
Es wird deutlich, das iq digital seit dem Start des
Themennetzwerks im August ausschließlich auf starke
Marken und maßgeschneiderte Fachinhalte setzt und
mit insgesamt 19 qualitativ hochwertigen Websites eine große inhaltliche Vielfalt und Marken bietet, die bei
der mittelständischen Zielgruppe zudem durch ihre
fundierten redaktionellen Inhalte anerkannt sind.
Mit den Partnern und durch die erzielten Premiumreichweiten in digitaler Qualität, ist „iqd mittelstand.net“ so von optimalem Nutzen für B2B-Branvon Ulrich Niedermeyer
dingkampagnen. DeR nR. 1 eFFeKt:
Deutschlands wochentitel nr. 1*
Kaufkraft auf allen Kanälen
**
Buchen
&
en
PRoFitieR
Quelle: ma 2013 PM II
Jetzt:
*
Maximieren Sie jetzt Ihren CrossmediaErfolg mit der „tv Deutschland Kombi“
von rtv und TVinfo. Rund 11 Mio. Leser*
und 1,6 Mio. Unique User** sprechen für sich.
Jetzt informieren unter
www.tv-deutschland-kombi.de oder
Telefon 0911/8920-122.
Quelle: AGOF if, 1. Halbjahr 2013 (Mittelwerte)
Reichweite um Längen voRaus
Media
Einkaufaktuell
E-Journal
Einkaufaktuell überzeugt mit
neuem Reichweitenrekord
Einkaufaktuell verbindet regionale Einkaufstipps mit Mehrwert – eine
Kombination, die bei den Lesern sehr gut ankommt: Laut der aktuellen
Zahlen aus der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse (AWA) lesen
Einkaufaktuell bis zu 15,39 Millionen Verbraucher. Die wöchentliche
Öffnungsquote liegt somit bei 83,19 Prozent. Damit gehört das Medium
zu den meistgenutzten Printpublikationen in Deutschland.
D
ie Gesamtreichweite konnte im Vergleich zum
Vorjahr um 370 000 (ca. 2,4 Prozent) gesteigert
werden. Ein bemerkenswertes Ergebnis, sind
doch die Gesamtergebnisse in diesem Jahr eher
durchwachsen: Nur 45 der 240 durch die AWA
erfassten Titel konnten Gewinne verbuchen. „Diese
Ergebnisse zeigen erneut die Akzeptanz und Bedeutung gedruckter Haushaltswerbung für die Verbraucher. Sie ist präsent, wird gelesen und hat einen hohen
Nutzwert“, erklärt Lutz Glandt, Mitglied des Bereichsvorstands BRIEF der Deutschen Post.
Der sogenannte Weiteste Leserkreis, also Personen,
die Einkaufaktuell schon einmal gelesen oder durchgeblättert haben, beträgt 25,6 Millionen. Doch nicht
nur die Reichweite von Einkaufaktuell konnte erneut
überzeugen: „Das Produkt wird zugleich intensiv von
den Verbrauchern genutzt: 74,4 Prozent der Nutzer lesen mindestens die Hälfte aller Seiten. Zudem ist uns
eine Steigerung der Öffnungsquote auf 83,19 Prozent
gelungen“, freut sich Vertriebsdirektor Hans Harden
über die neu veröffentlichten Zahlen. Zum Vergleich:
Im Vorjahr betrug diese 81,85 Prozent.
Weibliche Leser mit hoher Kaufkraft
61,4 Prozent der Leser sind weiblich, das heißt, jede
Woche werden rund 9,45 Millionen Personen angesprochen, die sehr häufig Kaufentscheidungen für sich
oder ihre Familie treffen. Dabei ist die Zielgruppe mit
einer hohen Kaufkraft ausgestattet: 61,5 Prozent der
Haushalte steht monatlich ein Netto-Einkommen von
2000 Euro und mehr zur Verfügung.
77 Prozent der Leser von Einkaufaktuell leben in
einem Haushalt mit zwei oder mehr Personen.
30
3/4 : 2013
media 41
Kaufgewohnheiten der
einkaufaktuell-leser
Achten verstärkt auf
Sonderangebote
75%
Bevorzugen regionale Produkte
aus der Heimat
47%
Probieren beim Produktkauf
gerne etwas Neues aus
47%
Denken, dass sich der Kauf von
Markenartikeln meistens lohnt
Gilt bei Nahrungsmitteln
„Qualität vor Preis“
37%
33%
Quelle: EinkaufAktuell.
Insgesamt weisen die Leser eine
hohe Ausgabebereitschaft für die eigene Einrichtung, gutes Essen, Reisen, Kleidung, Hobbys und Wellness auf. Der typische
Einkaufaktuell-Leser achtet darüber hinaus stark auf
Sonderangebote (75,2 Prozent) und regionale Produkte
(46,8 Prozent).
Einkaufaktuell ist bereits seit zehn Jahren erfolgreich am Markt präsent und verbindet regionale Einkaufstipps mit einem aktuellen TV-Programm. Die
wöchentliche Auflage liegt bei bis zu 19,13 Millionen
Haushalten in 23 konsumstarken Ballungsräumen –
mit Ausnahme der Werbeverweigerer. Werbebotschaften lassen sich so wirkungsvoll bei den Endverbrauchern platzieren – auf Wunsch auch regional und lokal
ausgesteuert. Seit 2011 werden Angebote und Prospekte auch online auf einkaufaktuell.de verlängert. Die
Deutsche Post sorgt mit ihrem flächendeckenden Zustellnetz dafür, dass Einkaufaktuell zuverlässig in der
Regel samstags in den Briefkästen jedes zweiten Haushalts in Deutschland landet.
Machen Sie aus Ihren
Kunden Stammkunden
Die Beziehung zu Ihrem Kunden ist für Sie das Wichtigste? CRM hilft Ihnen, Ihre Prozesse zu strukturieren und effizienter
zu machen. Und mit dem nächsten evolutionären Schritt zu XRM wird aus der 1:1-Beziehung eine universelle Schnittstelle
von Kontakten, Projekten und Informationen.
> Ganzheitliche Strategien – erfahren Sie, wie Sie Ihr komplettes Unternehmen auf den Kunden ausrichten können
> Trend XRM – auch Mitarbeiter, Lieferanten und Partner
rücken in den Fokus des Beziehungsmanagements
> Social CRM und Big Data – nur durch Integration und Vernetzung werden alle verfügbaren Daten nutzbar gemacht
> CRM Live Vergleiche – erleben Sie, wie führende Systeme
gegeneinander ins Rennen gehen
2013 das erste Mal in Stuttgart: die CRM-expo mit renommierten Anbietern, allen Themen und eingebettet in den attraktiven
Messeverbund der IT & Business und der DMS EXPO – und das alles mit einem Ticket.
Ab
sofort in
S t u t t ga r t
Where IT works.
www.where-it-works.de
24. – 26. September 2013 | Messe Stuttgart
RZ_CRM-expo2013_Anz_SolutionBusiness_210x280_Image 1
06.08.13 18:36
Trend
BR PULS
E-Journal
Trimediale Vernetzung
von Audio und Bewegtbild
PULS, das junge Programm des Bayerischen Rundfunks, bietet seinen
Nutzern zielgruppenrelevante, hochwertig aufbereitete redaktionelle
Inhalte – und zwar trimedial: im Radio, im TV und im Netz. Damit bedient
der BR einen wichtigen aktuellen Trend: die kanalübergreifende Nutzung
von Audio- und Bewegtbild-Content. Von PULS erwartet der BR zudem
neue Impulse für seine bekannten Sendermarken. So gilt PULS innerhalb
des Bayerischen Rundfunks als Vorreiter und Testlabor für tech­nische
Innovationen und neue Trends im Dialog mit den Hörerzielgruppen.
32
3/4 : 2013
media 41
Florian Allgayer,
D
ie Losung heißt Hochfahren, Residenz,
Freundeskreis oder Plattenbau – was
erst mal klingt wie geheime Code-Wörter,
sind in Wirklichkeit kreative Wortspiele
– und die Namen von Sendungen bei
PULS, dem jungen Programm des Bayerischen
Rundfunks. So ist Hochfahren der Name der Morningshow, Plattenbau verspricht als Musiksendung „Musikkompetenzkompetenz“, und Freundeskreis lädt die Hörer im Rahmen der
interaktiven Sendung zum „Anfassen und Mitreden“ ein.
Derartige Kreativität und Authentizität
kommt bei den Nutzern gut an. Schließlich gehören – und das ist ein wesentlicher Faktor für Erfolg bei jungen Medienkonsumenten – die Macher
von PULS selbst zur Zielgruppe und stellen damit
sicher, dass das Programm von PULS stets authentisch rüberkommt und niemals anbiederndaufgesetzt wirkt.
Ein weiterer zentraler Punkt für den hohen
Zielgruppen-„Fit“ von PULS ist die Trimedialität
des Contents in Radio, TV und Internet. Denn Interaktivität, Vernetzung mit der Community im
Social Web sowie die kanalübergreifende, weitgehend plattformunabhängige Nutzungsmöglichkeit
betrachten junge Mediennutzer mittlerweile als
selbstverständlich.
PULS ist seit 15. Mai dieses Jahres auf Sendung. Das Programm steht, so ist beim BR zu
vernehmen, für Radio auf Augenhöhe mit jungen
Zielgruppen, aber auch für Interaktion mit den
Hörern, für Themen, die für die PULS-Nutzer
wirklich relevant sind. Der Nachfolger des BRAngebots on3 will junge Leute in Bayern noch
breiter ansprechen: mit einem Programm für
Menschen, die – so der BR – „im Netz genauso
unterwegs sind wie in der Natur, in deren Timeline bei Facebook der Wahnsinn des Internets
genauso Platz findet wie ihr Engagement in der
Gemeinde“.
Das klingt nach hohem Anspruch – ein Anspruch, den PULS erfüllen muss, um ins Relevant
Set von jungen Zielgruppen zu kommen. Aber
PULS versteht sich ohnehin nicht nur als Radioprogramm, das man über Kabel, Satellit, über DAB
und als Livestream empfangen kann. Mittlerweile gibt es auch eine App fürs Smartphone – für
3/4 : 2013
media 41
33
Fotos: BR/Matthias Kestel, Mila Pavan, BR/Julia Müller, BR/Sportfreunde Stiller
Geschäftsführer Allgayer Media GmbH.
Trend
BR PULS
iPhones und Android-Geräte –, mit deren Hilfe man
nicht nur das Programm von PULS nutzen kann: Die
User können über die App auch ihr Feedback zurück
ins Programm schicken – und so interaktiv am Sendegeschehen teilhaben. PULS ist also über die unter-
schiedlichsten Kanäle nutz- und erlebbar: online, mobil, auf Events, über Kabel, im Digitalradio und sogar
im klassischen UKW-Radio.
Doch wie grenzt der Bayerische Rundfunk PULS inhaltlich gegenüber anderen Programmen oder Pro-
„Die Einbindung der Hörer hat für PULS einen hohen Stellenwert“
Media41 im Gespräch mit Thomas Müller, Programmchef von BR PULS.
Herr Müller, wie sind Sie auf den Namen PULS gekommen?
Thomas Müller: PULS steht für Dynamik, für das Leben
– der Name kann als Platzhalter für all das gesehen
werden, was junge Menschen als Antrieb für ihr Leben
sehen. Dieses Bild hat uns gut gefallen und entspricht
unserer Philosophie.
Wer steht hinter PULS? Welchen Background haben die
Redakteure und Moderatoren?
Müller: Unser Team besteht aus einem kleineren
Kernteam und sehr vielen Kolleginnen und Kollegen, die
tage- und wochenweise mitarbeiten. Alle im Team
haben eine fundierte journalistische Ausbildung,
kommen aus dem Volontariat oder der Journalistenschule, sind aber darüber hinaus in den vielen Szenen
sozialisiert, die wir als Schwerpunkt im Programm
haben, beispielsweise der Netzwelt oder der Popkultur.
Unsere Mitarbeiter sind Blogger und Musiker, arbeiten
beim Fernsehen und sind DJs – so können wir gewährleisten, dass wir eine starke Verzahnung zu den
verschiedenen Szenen in Bayern haben.
Welchen journalistischen Anspruch hat PULS? Und
welche thematischen Schwerpunkte setzen Sie?
Müller: PULS ist neugierig, und wir wollen mit unseren
Hörern die Welt entdecken und verstehen – entsprechend haben wir einen echten Anspruch in allen
Bereichen: Politik mit besonderen Feature-Plätzen,
Netzkultur in all ihren Ausprägungen, aber auch der
34
3/4 : 2013
media 41
journalistische Umgang mit Musik. Wir wollen auf Augenhöhe mit unseren Hörern sein und glauben, dass sich diese
Glaubwürdigkeit auch im Programm hörbar niederschlägt.
Wie erfolgt die Verbindung zwischen PULS und dem
Social Web?
Müller: Social Media ist bei uns mehr als eine Verlängerung
der Web-Seite. Wir sind natürlich auf den großen Plattfor-
Die deutsche Indie-Rock-Gruppe
„Sportfreunde Stiller“ gab
für PULS ein exklusives Konzert.
men zu Hause und haben verstanden, dass es dort einer
besonderen Tonalität und ausgewählter Themen bedarf.
Aber darüber hinaus sind wir auch die Redaktion, die sich
voller Begeisterung auf neue Formen der Vernetzung
stürzt, innovative Plattformen testet und so auch eine gute
Portion Know-how zurück in das Haus spült.
Gerade in den angepeilten jungen Zielgruppen sind
Themen wie Interaktivität, Vernetzung und User-generated-Content hoch relevant. Wie wird PULS mit seinem
Programm diesen Zielgruppenerwartungen gerecht?
Müller: Die Einbindung unserer Hörer hat für uns einen
sehr hohen Stellenwert – am besten wird das über den
Einsatz unserer App „deinPuls“ sichtbar: Dort haben die
Hörer jederzeit die Möglichkeit, sich aktiv in die Sendung
einzuschalten – mit Kommentaren, Votings, aber auch mit
Audios, Videos und Fotos – also so ziemlich allen
medialen Formen, die junge Leute mit Smartphone heute
schon zu ihrem Alltag zählen.
Und das Feedback kann dann direkt in die Sendung
eingebaut werden?
Müller: Richtig – aber auch online präsentiert werden.
Im Fernsehbereich gehen wir ähnliche Wege: Unsere
Beiträge stehen online, sobald sie fertig gestellt sind
– und können und sollen von den Usern bewertet und
kommentiert werden. Dieses Feedback nehmen die
Moderatoren bei der Fernsehsendung „PULS“ auf und
gehen in der Sendung direkt darauf ein.
grammumfeldern ab – etwa gegenüber dem Bayern 2Format Zündfunk oder gegenüber Bayern 3? „PULS
hat definitiv eine jüngere Zielgruppe als Bayern 3
vor Augen“, sagt Walter Schmich, Leiter des Programmbereichs Bayern 3 & Jugend beim Bayerischen
Rundfunk. Das Programm soll speziell junge Menschen ansprechen, die „noch nicht angekommen“
und noch dabei sind, „ihren“ Weg im Leben zu finden, verdeutlicht Schmich. Hingegen richte sich
Bayern 3 vor allem an junge Familien – insofern sind
bei PULS Musikmischung und Themenauswahl wesentlich jünger als bei Bayern 3, betont Schmich,
„außerdem positionieren wir uns als jederzeit und
überall verfügbares Jugendangebot, während der
Zündfunk beispielsweise nur zu bestimmten Sendezeiten stattfindet und auch ein älteres, musikinteressiertes Publikum im Visier hat“.
Von der PULS-Zielgruppe hat man beim Bayerischen Rundfunk ganz konkrete Vorstellungen: „Wir
haben das Bild der 21-jährigen Fachabiturienten vor
Augen“, erklärt Walter Schmich. Das bedeutet: junge Menschen, die bereits Einblick in die Arbeitswelt
hatten und die gerade dabei sind, sich im Leben zu
orientieren.
Mit PULS bietet der Bayerische Rundfunk in der
Tat ein Programm, das die etablierten Sender Bayern 3 und Bayern 1 in dieser Form nicht leisten können und wollen. Wird PULS möglicherweise – gewissermaßen als positive Begleiterscheinung – junge Hörergruppen verstärkt für die reichweitenstarken, bekannten Senderumfelder des Bayerischen
Rundfunks begeistern? „Wir haben ja mit Bayern 3
und Bayern 1 zwei massenattraktive Programme für
die Zielgruppen jenseits der 30 im BR“, sagt Walter
Schmich, „was uns definitiv gefehlt hat, ist ein Vollprogramm für junge Menschen unter 30.“ Allein
die Tatsache, dass PULS ein wöchentliches Fenster
– und zwar freitags zwischen 22 und 5 Uhr – in
Bayern 3 hat, zeigt, dass man beim Bayerischen
Rundfunk die Verzahnung von PULS mit Bayern 3
sehr wohl sieht. Demnach soll sich PULS auch als
„Unterbau“ für Bayern 3 etablieren und eine jüngere
Hörerschaft für öffentlich-rechtliches Radio begeistern, verrät Schmich.
3/4 : 2013
media 41
35
Trend
BR PULS
Im Zuge dessen könnte PULS auch Transfereffekte für die anderen Sendermarken des Bayerischen
Rundfunks erzeugen. „Indem wir PULS ganz klar
als junges, zeitgemäßes Angebot des Bayerischen
Rundfunks branden, erhoffen wir uns den Effekt,
lung kann wiederum als Vorbild für andere Sender wie
etwa Bayern 3 dienen. Hinzu kommt, dass der Bayerische Rundfunk mit einem Programm wie PULS auf
allen Ausspielwegen – also Radio, Fernsehen und Online – Mitarbeiter trimedial ausbildet und fördert, die
im nächsten Schritt ihren Weg dann in
einem der bereits etablierten Programme des Bayerischen Rundfunks fortfüh„Wir sprechen mit PULS speziell junge
ren und so für einen Know-how-TransMenschen an, die noch ‚ihren‘ Weg im Leben
fer innerhalb des BR sorgen können.
suchen. Indem wir PULS als junges, zeit­
PULS versteht sich also – wie schon
gemäßes Angebot des Bayerischen Rundfunks
der PULS-Vorgänger on3 – durchaus als
branden, erhoffen wir uns den Effekt, den BR
„Labor“ für den Bayerischen Rundals Institution auch in der jüngeren Zielgruppe
funk, um – auch mit Blick auf den Einzu etablieren und positiv zu besetzen.“
satz in anderen Programm- und ZielWalter Schmich, Progammbereichsleiter
Bayern 3 & Jugend, Bayerischer Rundfunk
gruppenumfeldern – neue Techniken
und Trends zu testen. Diese Vorreiterrolle sieht Walter Schmich in der Tat
den BR als Institution auch in der jüngeren Zielgrupganz klar als Auftrag an PULS. So werden die Trendpe zu etablieren und positiv zu besetzen“, sagt BRsetter von PULS immer wieder neue Radio- und FernManager Schmich.
sehformate ausprobieren, die dann im Idealfall den
Dass PULS beim BR wichtige Wegmarken setzt,
Sprung in massenattraktive Umfelder des Bayerischen
zeigt das Beispiel der PULS-App, der ersten eigenstänRundfunks oder in einen ARD-TV-Kanal schaffen.
von Florian Allgayer
digen Radio-App im BR. Denn eine derartige Entwick-
Kammerflimmern mit
Wildstyle
jeden 1. Samstag
im Monat von
22:00–00:00 Uhr
auf BR PULS.
36
3/4 : 2013
media 41
Unser Favorit!
Nur 0,5 Cent pro Flyer – das passt optimal ins Werbebudget.
Flyer
ab10DIN-A8
.000*
Flyer
*Flyer, DIN-A6, beidseitig vierfarbig bedruckt (4/4),
90g/m² Bilderdruckpapier
nur
50,-€
d Versand
inkl. MwSt. un
Drucksachen
einfach online bestellen!
Im Gegensatz zu den meisten Online-Druckdienstleistern sind wir
kein Händler, sondern produzieren alle Drucksachen in bester
Qualität an unserem Firmensitz in Deutschland. Wir bieten Ihnen
ein großes Sortiment an Druckerzeugnissen und Werbesystemen,
unterschiedlichste Materialien und Veredelungsmöglichkeiten an.
Dabei arbeiten wir umweltschonend und sind FSC- und PEFCzertifiziert. Der Versand Ihrer Drucksachen ist kostenfrei und erfolgt
in neutraler Verpackung.
www.diedruckerei.de
media
Video-Marketing
E-Journal
Gut gemachte Videos sprechen
den Betrachter emotional an.
Video: 92887850, Daniel Hurst
Photography/Getty Images
VIDEO by Getty Images.
Mit Video-Marketing
erfolgreich kommunizieren
Ausdrucksstarke Videos sprechen den Betrachter emotional an und
laden zur Interaktion ein. Im Internet werden ungewöhnliche oder
unterhaltsame Video-Clips häufig mehrfach angesehen, sie verbreiten
sich schnell und erreichen zum Teil sogar Kult-Status.
38
3/4 : 2013
media 41
Andreas Gehrmann,
Senior Marketing Manager
bei Getty Images Marketing D-A-CH.
Kleine Geschichten
aus dem Alltag erzählen.
Video: 158554364,
Uli Hamacher/Vetta
I
mmer mehr namhafte Marken setzen verstärkt
auf Video-Marketing. Durch die zunehmende
Verschmelzung von TV- und Internetnutzung
scheint Video-Marketing heute zeitgemäßer und
entspricht den Nutzungs­gewohnheiten mehr als
klassische Bannerwerbung oder Textanzeigen.
Mit über 20 000 Stunden Video-Material ist es
Getty Images gelungen, sich als Marktführer in diesem Segment zu etablieren. Auf der Web-Seite
www.gettyimages.de findet man eine riesige Auswahl
origineller, qualitativ hochwertiger Video-Clips zu den
verschiedensten Themen, die für werbliche oder redaktionelle Projekte eingesetzt werden können. Videos
lassen sich zudem individuell mit Foto-, Grafik- und
Textelementen sowie Musik-Tracks kombinieren.
Die Zukunft der Video-Branche
Andrew Saunders, Vizepräsident von Getty Images
im Bereich Creative Content, ist davon überzeugt,
dass die Bedeutung von Videos für die Werbewirtschaft in Zukunft weiter wachsen wird. Ein Grund
dafür ist, dass die Qualität unserer Videos sich in
den letzten Jahren stark verbessert hat. Durch den
Einsatz neuester Technologien entstehen Aufnah-
3/4 : 2013
media 41
39
media
Video-Marketing
Bekanntes aus ungewohnter Perspektive zeigen.
Video: 1225-7, Brent Finley Productions/one80: Signature
men, die noch nie zuvor möglich waren und den Betrachter in ihren Bann ziehen. Erfolgreiche Clips zeichnen sich durch einen hohen Produktionswert und die
Liebe zum Detail aus. Sie erzählen kleine Geschichten
aus dem Alltag oder zeigen eindrucksvoll die Schönheit unseres Planeten. Gegenüber einzelnen Fotos oder
Grafiken haben Videos den Vorteil, dass sie zeitliche
Abläufe zeigen und komplexe Zusammenhänge verständlich darstellen können. Untersuchungen belegen,
dass Internetnutzer eher dazu bereit sind, sich ein Video
von zwei Minuten Länge anzusehen, als einen Text
durchzulesen. Gut gemachte Videos garantieren Aufmerksamkeit und vermitteln schnell und präzise Informationen zu Produkten oder Dienstleistungen. Aufgrund ihrer großen Beliebtheit erzielen Videos zudem
hohe Positionen auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen. Studien haben gezeigt, dass der Besucherstrom auf Web-Seiten sich durch Video-Marketing
deutlich erhöhen lässt und damit für steigende Umsätze
und Anmelderaten für Newsletter sorgt. Eine Investition
in Video-Marketing wird sich daher auch in Zukunft
deutlich auszahlen.
40
3/4 : 2013
media 41
Neueste Technologien
Die Video-Kontributoren von Getty Images nutzen weltweit technologische Innovationen, um zukunftsweisende Inhalte zu produzieren. Zu den derzeit wichtigsten
Video-Trends zählen laut Andrew Saunders Aufnahmen
mit sogenannten Octocoptern, kreiselstabilisierte MiniHubschrauber, auf denen hochauflösende Kameras montiert wurden. So entstehen atemberaubende und un­
vergleichliche Videos, die Städte, Landschaften oder
Regionen aus der Vogelperspektive zeigen. Die ungewöhnliche Perspektive überrascht selbst jene, die einen
Ort in- und auswendig zu kennen glauben. Einen weiteren Trend bilden die beiden Spezialtechniken Zeit­
raffer und Hyperlapse. Dabei wird die Belichtungsfrequenz so manipuliert, dass Sequenzen schneller als in
Wirklichkeit ablaufen. Dabei entstehen verblüffende
Aufnahmen vom dynamischen Leben in internationalen Metropolen, der Arbeit auf Großbaustellen oder den
Gezeiten der Natur. Besonders beeindruckend wirken
auch 360-Grad-Panorama-Videos, bei denen die Hyperlapse-Technologie zum Einsatz kommt. Durch techno-
Mit der
HyperlapseTechnologie
lassen sich tolle
Effekte erzielen.
Video: 137358782,
Jorg Greuel/
Image Bank Film
Vintage-Videos
liegen voll im Trend.
Video: 127827704,
videovault.gettyimages.com
Historisches Filmmaterial
logische Entwicklungen entstehen so faszinierende
Clips, die sogar bereits Bekanntes aus neuen und verblüffenden Perspektiven zeigen. Ungewöhnliche Aufnahmen verhelfen Video-Projekten zu stärkerer Aufmerksamkeit: Sie werden auf Social-Media-Plattformen
im Netz häufig mit Freunden und Kollegen geteilt, erreichen dadurch eine größere Zielgruppe und erhöhen
die Sichtbarkeit eines Unternehmens.
Als Gegentrend zur rasanten technologischen Entwicklung zeichnet sich bei vielen Konsumenten eine
Sehnsucht nach Entschleunigung und Authentizität
ab. Deswegen sind nicht nur brandneue Videos gefragt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab,
dass 84 Prozent der Marketingfachleute Retro-Aufnahmen einsetzen, um positive Werte wie Tradition
oder Fortschritt zu kommunizieren. In vielen Filmarchiven schlummern wahre Perlen, die durch den
geschickten Einsatz für aktuelle Kampagnen zu neuem Leben erweckt werden können.
Bei Getty Images findet man eine große Auswahl an
digitalisiertem, historischem Filmmaterial. Authentische Aufnahmen zeigen so diverse Motive wie elegante
Mode der 1930er, klobige Kassettenrekorder aus den
1980er-Jahren oder einen Raketenstart von 1950. Bedeutende Ereignisse des 20. Jahrhunderts werden ebenso
dokumentiert wie Szenen aus den Alltag von anno dazumal. Herrlich altmodische Vintage-Videos verleihen
Marke­tingkampagnen einen hohen Wiedererkennungswert
und lösen beim Betrachter angenehme Emotionen aus. von Andreas Gehrmann
3/4 : 2013
media 41
41
Media
Außenwerbung
E-Journal
Hohe Affinität zu
jüngeren Zielgruppen
Wahrnehmung von Werbung auf und in öffentlichen Verkehrsmitteln ist
Thema der aktuellen Trendumfrage vom Fachverband Aussenwerbung e.V.
(FAW) und der PosterSelect Media-Agentur für Außenwerbung.
D
as Warten auf Bus oder Bahn an der Haltestelle
ist werberelevante Zeit: In einer aktuellen
Trendumfrage bestätigen rund 70 Prozent der
Befragten, dass sie die Werbung auf öffentlichen
Verkehrsmitteln in dieser Situation wahrnehmen. Auch beim Sitzen in Bus, Bahn oder Zug und beim
Vorbeigehen als Fußgänger lässt sich die Mehrzahl der
Probanden gut mit diesen Werbeformen ansprechen, die
sie überwiegend als „informativ“ empfinden.
Dabei werden vor allem Außengestaltungen an Bussen beZur Trendumfrage
merkt, mit fast 80 Prozent aller
Nennungen. Innenwerbung in
Methode: Online-Befragung
Bussen sowie Außenwerbung an
Thema: Wahrnehmung von Werbung
Straßenbahnen sind jedem Zweiauf/in öffentlichen Verkehrsmitteln
ten schon einmal aufgefallen. In
Stichprobengröße: N = 372
der Gruppe der 18- bis 30-JähriPanel-Struktur:
gen liegen die Werte zum Teil
45 % männlich, 55 % weiblich
25 % 18–30 Jahre
deutlich höher: Bus-Innenwer38 % 31–45 Jahre
bung wird hier zum Beispiel von
37 % 46–65 Jahre
65 Prozent wahrgenommen. EinDurchführung: KW 12/13 2013,
mal mehr unterstreicht die neue
mafo.de, Hamburg
Trendumfrage damit die hohe
Auftraggeber: PosterSelect MediaAffinität von jüngeren ZielgrupAgentur für Außenwerbung GmbH,
Fachverband Aussenwerbung e.V.
pen zur Kommunikation im öffentlichen Raum.
Dies gilt in besonderem Maße für öffentliche Verkehrsmittel, die eng mit der Mobilität von jungen Erwachsenen verknüpft sind. So
sehen oder nutzen rund 50 Prozent der insgesamt
knapp 400 befragten Personen Busse, Bahnen, U- und
S-Bahnen oder Züge mindestens mehrmals pro Woche.
Bei den 18- bis 30-Jährigen liegt dieser Wert mit fast 70
Prozent signifikant höher, allein 47 Prozent von ihnen
sind „täglich“ oder sogar „mehrmals täglich“ in Kontakt mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Zum zweiten Mal in diesem Jahr haben der Fachverband Aussenwerbung e.V. (FAW), Frankfurt, und
die PosterSelect Media-Agentur für Außenwerbung,
42
3/4 : 2013
media 41
Baden-Baden, eine wichtige Mediengruppe der Aussenwerbung in den Mittelpunkt einer Kurzstudie gestellt: Die Wahrnehmung von Werbung auf und in
öffentlichen Verkehrsmitteln war Ende März Teil einer
Online-Mehrthemenbefragung, die mafo.de bei 372
Personen in Deutschland durchgeführt hat.
Wahrnehmung von Werbung
auf/in öffentlichen Verkehrsmitteln
Frage: In welchen Situationen nehmen Sie Werbung
auf öffentlichen Verkehrsmitteln wahr?
Beim Warten auf Bus und Bahn
an der Haltestelle (Straße)
70,7%
Beim Sitzen in Bus,
Bahn, Zug
59,1%
Beim Vorbeigehen
als Fußgänger
54,8%
Beim Warten auf U-Bahn und
Zug im Bahnhof (am Gleis)
48,7%
Beim Vorbeifahren
mit dem Pkw
Beim Vorbeifahren
mit dem Fahrrad
Quelle: FAW.
42,2%
19,6%
Marktforschung
service
E-Journal
Trends und Prognosen
Der Blick in die Zukunft ist immer interessant. Ob es Verbrauchereinstellungen betrifft oder MarktUsancen. Die Zukunft des Konsums trifft jedenfalls auch Marketing und Werbung. Geht es doch
darum, die richtigen Services anzubieten und entsprechend mit den Kunden zu kommunizieren.
Die Zukunft des Konsums
früher
heute
Servicewüste oder Dienstleistungshölle? Geht es nach den Autoren
der Studie Die Zukunft des Konsums – wie Metaservices die Wirtschaft umkrempeln könnte das
bald vorbei sein. Die gehen davon
aus, dass Konsumenten von einer
Service-Cloud umgeben werden –
vergleichbar der Internet-Cloud,
aus der wir überall unsere Daten
abrufen, egal wo wir uns befinden.
Dafür sprechen zwei Entwicklungen: Einerseits bricht die Massengesellschaft auf. Wir sehen uns
nicht mehr als Teil einer Gruppe,
sondern wollen individuell angesprochen werden. Zum anderen
entwickeln wir eine „Real-digitale
Identität“, wie es in dem Berichtband heißt. Menschen bewegen
sich hin und her zwischen online
und offline, die Welten durchdringen sich. Das hat letztlich auch
Konsequenzen für Kommunikation
und Marketing. Die Kundenbeziehung rückt in den Mittelpunkt. Gefordert ist ein ständiger Austausch
und Dialog mit dem Ziel, Konsumenten möglichst individuell anzusprechen und dort und in der
Situation Angebote zu machen, in
der sie offen dafür sind. Massenkommunikation ist out, individuelle Ansprache gefragt.
Die Studie des Zukunftsinstituts
– seit jüngster Zeit mit Sitz in
Frankfurt – trägt Forschungsergebnisse, Analysen und Einschätzungen zusammen, um ein Gesamtbild
zu zeichnen. Der erste Teil beschreibt die Treiber der Veränderung für den Konsum von morgen.
Welche Marketingkanäle setzen Sie ein?
Online-Marketing-Trends 2013
Homepage
E-Mail
Suchmaschinen
Social Media
Pressearbeit
Messen & Events
Print-Mailings
Print-Anzeigen
Banner-Anzeigen
Mobile Marketing
Radio
Fernsehen
91,5%
80,5%
70,8%
65,2%
55,0%
50,8%
48,6%
46,5%
35,0%
22,3%
8,3%
6,2%
Online Marketing Trends 2013,
absolit, www.absolit.de/Trends,
kostenlos
Online-Kanäle sind bei Unternehmen
im Geschäftskundenbereich beliebter
als klassische Werbung. Das ist eines
der Ergebnisse der Studie „Online
Marketing Trends 2013“ von absolit.
Zumindest bei den Newsletter-Abonnenten des Beratungsunternehmens
– stark an Online-Marketing interessiert – bilden TV und Radio das
Schlusslicht, während auf den ersten Plätzen die eigene Homepage,
Im zweiten Teil der Studie werden
die Service-Cluster der Zukunft
aufgezeigt und mit aktuellen Zahlen und Best-Practice-Beispielen
untermauert. Den theoretischen
Überbau liefert der dritte Teil.
Die Zukunft des Konsums,
Zukunftsinstitut,
www.zukunftsinstitut.de,
195,00 Euro zzgl. 7 % MwSt.
E-Mail- und Suchmaschinen-Marketing landen. Pressearbeit rutscht ab
und muss Platz vier für Social Media
räumen. Trotz der rasanten Verbreitung von Smartphones und Tablets
setzen nur 22 Prozent der befragten
Unternehmen auf Mobile Marketing.
Für die Studie hat absolit in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Rogator 1002 Unternehmen befragt.
3 : 2013
media 41
43
Service
Marktforschung
E-Journal
weitere studien zum thema im überblick
2013 Future in Focus –
Digitales Deutschland
ComScore, www.comscore.com, kostenlos
Online Marketing Trends 2013
Aufgesang Inbound Marketing,
www.sem-deutschland.de, kostenlos
Social Media
Natürlich: Die reinen Fan-Zahlen auf Facebook sagen noch nichts über die tatsächliche
Bindung. Aber sie liefern ein interessantes Bild zur Attraktivität von Marken und Unternehmen.
Nicht unwichtig, da immer mehr Bevölkerungsgruppen in den Netzwerken aktiv sind.
Drei viertel aller internetnutzer
sind in sozialen netzwerken
Unternehmen
und ihre Fans
Über eine Milliarde Menschen nutzt inzwischen Facebook.
Ein riesiger Pool an Konsumenten, der von Unternehmen
seit Jahren abgefischt wird. So haben die 30 größten Unternehmen in Deutschland rund 48 Millionen Fans. Die 30
wertvollsten Marken der Welt verzeichnen sogar 437 Millionen Fans weltweit. Das Portal Netz-Trends.de ging der
Frage nach, wie effektiv Unternehmen auf Facebook sind,
und prüfte in einer dreimonatigen Studie 1960 FacebookSeiten weltweit. Der Report liefert auch die Fan-Anzahl der
jeweils zehn einflussreichsten Frauen und Männer sowie
die der 100 berühmtesten Persönlichkeiten aller Zeiten. Bei
den deutschen Unternehmen liegen die Automobil-Konzerne Daimler (13,7 Millionen Fans), BMW (12 Millionen)
sowie VW (9,6 Millionen) vorn. Auf Platz vier folgt – Lidl (4,9
Millionen Fans). Allerdings haben es sich die Macher der
Studie einfach gemacht: Hat ein Unternehmen mehrere
Fan-Pages auf Facebook, haben sie die Fans einfach zusammengerechnet, ohne Dopplungen herauszurechnen.
Studie Facebook-Fans,
Netz-Trends.de,
www.netz-trends.de,
kostenlos
44
3 : 2013
media 41
78%
gesamt
91%
14–29
Jahre
76%
30–49
Jahre
68%
66%
50–64
Jahre
65 Jahre
und älter
Social-Media-Nutzung
Die Social-Media-Nutzung steigt inzwischen
auch bei älteren Bevölkerungsgruppen. Gut zwei
Drittel aller Internetnutzer zwischen 50 und 64
Jahren (68 Prozent) sind bei mindestens einem
der Dienste angemeldet. 2011 waren es nur 60
Prozent. Bei den über 65-jährigen Internetnutzern ist der Anstieg noch größer. Vor zwei Jahren
waren 40 Prozent von ihnen bei sozialen Netzwerken angemeldet. In diesem Jahr sind es bereits
66 Prozent. Für die Studie hat der Branchenverband BitKom 1016 Internetnutzer ab 14 Jahren
befragt. Demnach haben 78 Prozent der deutschen Internetnutzer bei mindestens einem sozialen Netzwerk ein Profil. Im Schnitt sind sie bei
2,5 Netzwerken vertreten. Mit Blick auf Berufsgruppen liegen Schüler und Studierende vorn,
während Beamte und Arbeiter das Schlusslicht
bei der Social-Media-Nutzung bilden.
Social Media Nutzung, BitKom,
www.bitkom.org, kostenlos
Internet und Mobile
Das Internet wird zunehmend mobil genutzt – und diese mobile Nutzung verändert
die Angebote bis hin zu Marketing und Kommunikation. Aber was machen die Nutzer
eigentlich, wenn sie unterwegs mit Smartphone, Tablet & Co. hantieren. Eine neue
Studienreihe liefert Einsichten.
Crossmediale Werbewirkung
Crossmediale Verzahnung gibt Kampagnen
auf Nachrichtenangeboten einen Extra-Kick.
Das sagt zumindest der Online-Vermarkter
OMS, der viele Angebote von News-Medien
und Zeitungen in seinem Portfolio hat. OMS
belegt diese Aussage mit seiner Auswertung
der Werbewirkungsstudie 2012, die gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Eye Square
erstellt wurde. Das gelte besonders für regionale Medien, die laut der Studie eine um 36
Prozent höhere Werbewirkung erreichen als
die überregionale Konkurrenz. Ein Grund
dafür: Die Nutzer-Seiten-Bindung, die bei
Nachrichtenmedien mit regionaler Verankerung deutlich höher sei als bei jenen ohne
entsprechende Verankerung. Zudem belegt
die Studie, dass crossmediale Verzahnung
auch die wahrgenommene Stärke einer Marke verbessert. Die Studie beruht auf der Begleitforschung zu 20 Markenkampagnen im
Portfolio von OMS.
weitere studien
zum thema im überblick
AGOF Internet Facts
2013-06
AGOF, www.agof.de,
kostenlos
IGOF Mobile Facts 2013-01
AGOF, www.agof.de ,
kostenlos
Webradio Monitor 2013
OMS Werbewirkungsstudie 2012, OMS,
www.oms.de, Preis auf Nachfrage
Goldmedia,
www.goldmedia.com,
kostenlos
Mobile Barometer
Smartphones sind auf dem Vormarsch. Aber wofür werden sie eigentlich genutzt? Die ernüchternde Wahrheit:
Die Klein-Computer können zwar – fast – alles, aber
hauptsächlich genutzt werden sie für Kommunikation
(73,2 Prozent), Nachrichten lesen (68,2 Prozent), Spiele
(67,5 Prozent) und Social Media (62,0 Prozent). Anwendungen wie Spiele oder Serien anschauen (13,1 Prozent), Blogs oder Tweets lesen (13,9 Prozent) sowie EBooks oder Magazine lesen (20,1 Prozent) spielen noch
nicht die große Rolle. Das geht aus der Studie Mobile
Barometer 1/2013 des ProSiebenSat.1-Vermarkters SevenOne Media hervor. Dabei zeigen sich aber deutliche
Unterschiede mit Blick auf verschiedene Zielgruppen:
Männer bearbeiten regelmäßig Dokumente, Frauen
schießen Fotos oder drehen Videos. Jüngere Smartphone-Besitzer konsumieren vor allem Spielfilme und Serien, die Generation ab 50 Jahre liest vorzugsweise EBooks oder Magazine.
Die Studie bildet den Auftakt zu einer Reihe, die die Nutzung mobiler Endgeräte analysieren soll. Dafür hat das
Forschungsinstitut Interrogare 599 Smartphone-Besitzer
(304 iPhone und 295 Android) befragt. Weitere Ergebnisse
befassen sich mit der Tablet-Nutzung, der Parallelnutzung
mehrerer Geräte sowie der Akzeptanz von Werbung.
Mobile Barometer 01/2013, SevenOne Media,
www.sevenonemedia.de, kostenlos
3 : 2013
media 41
45
Service
Marktforschung
E-Journal
Klassische Medien
Totgesagte leben länger. Bevor der Abgesang auf Printmedien in der Kommunikation noch
lauter wird: Hier kommt eine Studie, die zeigt, dass Gedrucktes immer noch seinen Wert
hat – gerade im Zusammenspiel mit digitalen Medien.
Einsatz und bedeutung von printmedien
Neue Trends bei
der TV-Nutzung
Jeder dritte Zuschauer sieht inzwischen online fern. Durch
Mediatheken und verschiedenste Portale und Web-Anbieter hat der Zuschauer vielfältige Möglichkeiten, einen Beitrag online zu sehen oder aus dem Internet herunterzuladen. 37 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren haben diese
Möglichkeit bereits genutzt. Zu diesem Ergebnis kam eine
im März durchgeführte Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos unter 1000 repräsentativ befragten Personen ab
14 Jahren. Dabei haben neun Prozent für kostenpflichtige
Angebote gezahlt, das entspricht einem Viertel (24 Prozent)
der Online-TV-Nutzer. Der typische Online-TV-Nutzer ist
dabei jung und männlich. So ist der Anteil der Online-TVNutzer mit 55 Prozent in der Gruppe der 25- bis 34-Jährigen am größten. Bei den 14- bis 24- und 35- bis 44-Jährigen liegt der Anteil ebenfalls noch um 50 Prozent. Ab 45
Jahren sinkt der Anteil auf ein Drittel (33%) und nimmt mit
höherem Alter immer weiter ab.
Neue Trends bei der TV-Nutzung, Ipsos,
www.ipsos.de, kostenlos
weitere studien zum thema im überblick
Media-Analyse
Pressemedien II
Media-Analyse
Radio II
AG.MA,
www.agma-mmc.de,
kostenlos
AG.MA,
www.agma-mmc.de,
kostenlos
46
3 : 2013
media 41
Social TV
A.T. Kearney,
www.atkearney.de,
kostenlos
Printmedien werden stärker mit
Online-Medien verzahnt werden
38,7%
Die Menge an Printmedien
wird abnehmen
37,8%
Printmedien werden stärker auf
Zielgruppen zugeschnitten sein
Printmedien werden kreativer
Printmedien werden teurer
28,3%
26,5%
24,1%
Die Zukunft der
Printkommunikation
Anzeigen, Kataloge & Co. haben eine Zukunft. Werbungtreibende schätzen an ihnen vor allem, dass sie
die Konsumenten in einer entspannten Situation
ansprechen können. Zudem genießen die Produkte
eine hohe Aufmerksamkeit und die Unternehmen
können damit Kontakte zu mehreren Kunden herstellen. Allerdings verursacht Print als Kommunikationskanal in der Regel hohe Kosten. Das E-Commerce-Center Handel am Institut für Handelsforschung
in Köln hat gemeinsam mit Prinovis in einem Whitepaper die Zukunft der Printmedien im Kommunikationsmix ins Visier genommen. Im Rahmen einer
Studie haben die Partner 336 Entscheider aus verschiedenen Unternehmensbereichen und Branchen
bezüglich des Einsatzes und der Bedeutung von
Printmedien in der Kommunikation befragt. Der
Blick in die Zukunft zeigt, dass Printmedien – seien
es Zeitschriften, Kataloge oder Direkt-MarketingInstrumente – in der Kommunikation nach wie vor
eine wichtige Rolle spielen werden. Allerdings wandelt sich ihre Rolle: Zeitungen und Zeitschriften
müssen ihre Geschäftsmodelle neu ausrichten, Marketingverantwortliche die Aufgabe im Kommunikationsmix überdenken.
Einsatz und Bedeutung von Printmedien
im Kommunikationsmix, ECC Handel/Prinovis,
www.ecckoeln.de, kostenlos
Neue
Studie
Was bewegt
Deutschland?
Special-Interest-Studie
Wie entstehen eigentlich Hobbys und Leidenschaften? Was motiviert die Deutschen, ihren
Hobbys nachzugehen? Wie viel Geld investieren sie in ihre Freizeit, wie informieren sie sich
und welche Rolle spielen Special-Interest-Medien dabei? Diese und andere Fragen beantwortet die neue Special-Interest-Studie »Was bewegt Deutschland 2013?«. Mehr als 8.500
Deutsche wurden für die Studie zu ihren Hobbys und Leidenschaften befragt. Konzipiert
wurde die Befragung vom Institut für Demoskopie Allensbach. Auftraggeber sind drei große deutsche Medienhäuser,
die sich tagtäglich intensiv mit dem Thema Interessen und Hobbys beschäftigen: Die Motor Presse Stuttgart,
der Delius Klasing Verlag und der Jahr Top Special Verlag. Für mehr Infos einfach den QR Code scannen!
www.motorpresse.de
www.mps-anzeigen.de
Anzeige_Marke41.indd 1
www.delius-klasing.de
www.supermaennerzielgruppe.de
www.jahr-tsv.de
21.08.13 11:34
MIT DEM
EINEN
WIRBT MAN
BESSER!
EYE TV
Der durchgeknallte
Puppensender
Leider geil!
Immer freitags, 20.00 Uhr
DR_T5-B2B-13-5005_Anz_EYE_TV_210x280 1
12.08.13 11:52

Documentos relacionados