Programmheft - TU Clausthal

Transcrição

Programmheft - TU Clausthal
25 Jahre
Kammerchor an der TU Clausthal
Die Donnerode
Text- und Programmheft
Samstag, 19. November 2011, 19.00 Uhr
St. Johannis-Kirche Uslar
Sonntag, 20. November 2011, 17.00 Uhr
Aula Academica der TU Clausthal
Das Projekt wird gefördert durch:
Verein von Freunden der TU Clausthal e.V.
Dipl.-Pharm. Eva Peinemann
Apothekerin
Adolph-Roemer-Straße 6
38678 Clausthal-Zellerfeld
Telefon (05323) 9393-0 Telefax (05323) 9393-5
Email: [email protected]
Papierflieger
Auführende
Nora Lentner
Kimberley Boettger-Soller
Daniel Schäfer
Philip Björkqvist
Alexandru-Dan Constantinescu
Sopran
Mezzosopran
Tenor
Bariton
Bass
Göttinger Barockorchester
Henning Vater, Katharina Arendt, Raimund Wartenberg
Cathi Aglibut, Zsuzsanna Hodasz, Huld Hafsteindottir
Micaela Storch-Sieben, Gregor DuBuclet
Anne Sabin
Martin Fliege
Dorothee Müller-Kunst
Sarah Möller
Martin Jelev
Franziska Grehling
Thomas Rink
Rupprecht Johs. Drees
Thomas Boger
Wim de Vries
Victoria Duffin
Andreas Böttger
Christof Pannes
Gösta Funck
1. Violine
2. Violine
Viola
Violoncello
Kontrabass
1. Flöte
2. Flöte
1. Oboe
2. Oboe
Fagott
1. Trompete
2. Trompete
3. Trompete
Horn
Pauke
Orgel
Cembalo
Kammerchor an der TU Clausthal e.V.
Sopran: Jutta Bedürftig, Heide Burgdorf, Brigitte Ecker, Silke Frank, Marlis Heringhaus, Heike
Hirschhausen, Lisa Jordan, Carmen Kiefer, Anika Lindner, Ina Küster-Zippel, Susanne Lorenz, Birgitt
Malchereck, Marie Malchereck, Sabine Mende, Claudia Pawellek, Nora Petzold, Dorothea Römpage,
Vera Schlörke, Kathrin Schmidt, Petra Stein, Maren Stricker
Alt: Barbara Boesche, Lisa Czymai, Ute Czymai, Dorothea El-Bathich, Inka Frenzel, Dagmar FuldWeinert, Margret Gloris, Erika Henrich, Berith Hundhausen, Petra Lassen, Hanna Seiler, Olga
Sokolova, Roswitha Tietjen, Laetitia Windhuis, Katharina Zühlke
Tenor: Martin Dietz, Jochen Eckhof, Thomas Gatzmann, Philipp Maussner, Heiko Penschuk, Björn
Tank, Dennis Waßhausen, Andreas Winkel
Bass: Klaus Ecker, Reinhard Flögel, Melf Gregersen, Volker Hartmann, Eberhard Hörning, Felix
Müller, Daniel Schön, Sebastian Seitz, Matthé Uijttewaal, Hendrik Vogt
Angelina Soller
Gesamtleitung
Programm
Dietrich Buxtehude (um 1637 – 1707): Kantate „Alles, was ihr tut“ (BuxWV 4)
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Missa Brevis in B-Dur (KV 275)
Marc-Antoine Charpentier (um 1643 – 1704): Te Deum (H. 146)
Pause
Georg Philipp Telemann (1681 – 1767): Kantate „Die Donner-Ode“ (TWV 6:3)
Texte
Dietrich Buxtehude (um 1637 – 1707): Kantate „Alles, was ihr tut“ (BuxWV 4)
1. SONATA
2. CHOR
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen Jesu,
und danket Gott und dem Vater durch ihn.
3. SONATA
4. ARIA (Chor)
1. Dir, o Höchster, dir alleine
alles, Allerhöchster dir,
Sinne, Kräfte und Begier
ich nur aufzuopfern meine.
Alles sei nach aller Pflicht
nur zu deinem Preis gericht´t.
2. Helft mir spielen, jauchzen, singen,
hebt die Herzen himmelan,
jubele, was jubeln kann,
laßt all´ Instrument erklingen.
Alles sei nach aller Pflicht
nur zu deinem Preis gericht´t.
3. Vater, hilf um Jesu willen,
laß das Loben löblich sein
und zum Himmel dringen ein,
unser Wünschen zu erfüllen,
daß dein Herz nach Vaterspflicht
sei zu unserm Heil gericht´t.
5. ARIOSO (Baß)
Habe deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht.
6. CHORAL (Sopran/ Chor)
1. Gott will ich lassen raten,
denn er all Ding vermag.
Er segne meine Taten,
mein Vornehmen und mein Sach;
ich hab ihm heimgestellt
mein Leib, mein Seel, mein Leben
und was er sonst gegeben;
er mach´s, wie´s ihm gefällt.
2. Darauf so sprech ich Amen
und zweifle nicht daran,
Gott wird es all´s zusammen
in Gnaden sehen an;
und streck nun aus mein Hand,
greif an das Werk mit Freuden,
dazu mich Gott bescheiden
in mein´m Beruf und Stand.
7. SONATA
8. CHOR
Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen Jesu,
und danket Gott und dem Vater durch ihn.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791): Missa Brevis in B-Dur (KV 275)
Kyrie
Kyrie eleison.
Herr, erbarme dich.
Christe eleison.
Christus, erbarme dich.
Kyrie eleison.
Herr, erbarme dich.
Gloria
Ehre sei Gott in der Höhe
Gloria in excelsis Deo
und Friede auf Erden den Menschen seiner Gnade.
et in terra pax hominibus bonae voluntatis.
Wir loben dich,
Laudamus te,
wir preisen dich,
benedicimus te,
wir beten dich an,
adoramus te,
wir rühmen dich.
glorificamus te.
Wir danken dir, denn groß ist deine Herrlichkeit:
Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam, Herr und Gott, König des Himmels,
Domine Deus, Rex caelestis,
Gott und Vater, Herrscher über das All
Deus pater omnipotens.
Herr, eingeborener Sohn, Jesus Christus.
Domine Fili unigenite, Iesu Christe,
Herr und Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters,
Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris;
der du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
qui tollis peccata mundi,
erbarme dich unser;
miserere nobis;
der du nimmst hinweg die Sünde der Welt:
qui tollis peccata mundi,
nimm an unser Gebet;
suscipe deprecationem nostram;
du sitzest zur Rechten des Vaters:
qui sedes ad dexteram Patris,
erbarme dich unser.
miserere nobis.
Denn du allein bist der Heilige,
Quoniam Tu solus Sanctus,
du allein der Herr,
Tu solus Dominus,
du allein der Höchste,
Tu solus Altissimus,
Jesus Christus,
Iesu Christe,
mit dem Heiligen Geist,
cum Sancto Spiritu
zur Ehre Gottes des Vaters. Amen.
in gloria Dei Patris. Amen.
Credo in unum Deum,
Patrem omnipotentem,
factorem coeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.
Et in unum Dominum Jesum Christum,
Filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo, lumen de lumine,
Deum verum de Deo vero,
genitum, non factum,
consubstantialem Patri:
per quem omnia facta sunt.
Qui propter nos homines
et propter nostram salutem
descendit de caelis.
Et incarnatus est de Spiritu Sancto
ex Maria Virgine:
et homo factus est.
Crucifixus etiam pro nobis
sub Pontio Pilato;
passus et sepultus est,
et resurrexit tertia die
secundum Scripturas,
et ascendit in caelum,
sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria,
judicare vivos et mortuos,
cuius regni non erit finis.
Et in Spiritum Sanctum,
Dominum et vivificantem:
qui ex Patre Filioque procedit.
Qui cum Patre et Filio,
simul adoratur et conglorificatur:
qui locutus est per prophetas.
Et unam, sanctam, catholicam
et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma
in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi saeculi. Amen.
Sanctus, sanctus, sanctus
Dominus Deus Sabaoth.
Pleni sunt coeli et terra
gloria tua.
Hosanna in excelsis.
Benedictus
qui venit in nomine Domini.
Hosanna in excelsis.
Credo
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
die sichtbare und die unsichtbare Welt.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
Gottes eingeborenen Sohn,
aus dem Vater geboren vor aller Zeit:
Gott von Gott, Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater:
durch ihn ist alles geschaffen.
Für uns Menschen und zu unserem Heil
ist er vom Himmel gekommen,
hat Fleisch angenommen
durch den Heiligen Geist
von der Jungfrau Maria
und ist Mensch geworden.
Er wurde für uns gekreuzigt
unter Pontius Pilatus,
hat gelitten und ist begraben worden,
ist am dritten Tage auferstanden
nach der Schrift
und aufgefahren in den Himmel.
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit,
zu richten die Lebenden und die Toten;
seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Wir glauben an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater und dem Sohn hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn
angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten;
und die eine, heilige, katholische
und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe
zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt. Amen.
Sanctus
Heilig, heilig, heilig
Gott, Herr aller Mächte und Gewalten.
Erfüllt sind Himmel und Erde
von deiner Herrlichkeit.
Hosanna in der Höhe.
Hochgelobt sei,
der da kommt im Namen des Herrn.
Hosanna in der Höhe.
Agnus Dei
Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
nobis.
erbarme dich unser.
Agnus Dei qui tollis peccata mundi, miserere Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
nobis.
erbarme dich unser.
Agnus Dei qui tollis peccata mundi, dona nobis Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünde der Welt,
pacem.
gib uns deinen Frieden.
Marc-Antoine Charpentier (um 1643 – 1704): Te Deum (H. 146)
Prélude
Te Deum laudamus
Te laudamus. Te Dominum confitemur.
Dich, Gott, loben wir, dich, Herr, preisen wir.
Te aeternum patrem
Te aeternum patrem omnis terra veneratur.
Dir, dem ewigen Vater, huldigt das Erdenrund.
Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae
Dir rufen die Engel alle, dir Himmel und Mächte
potestates:
insgesamt,
Tibi cherubim et seraphim incessabili voce
die Kerubim dir und die Serafim mit niemals
proclamant:
endender Stimme zu:
Sanctus, Sanctus, Sanctus Dominus Deus
Heilig, heilig, heilig der Herr, der Gott der Scharen!
Sabaoth.
Voll sind Himmel und Erde von deiner hohen
Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae. Herrlichkeit.
Te gloriosus Apostolorum chorus;
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
Te prophetarum laudabilis numerus;
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
Te martyrum candidatus laudat exercitus.
dich der Märtyrer leuchtendes Heer;
Te per orbem terrarum sancta confitetur Ecclesia; dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;
Patrem immensae maiestatis;
dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
Venerandum tuum verum, et unicum Filium:
deinen wahren und einzigen Sohn;
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
Pleni sund coeli et terra
Pleni sunt caeli et terra maiestatis gloriae tuae. Voll sind Himmel und Erde von deiner hohen
Herrlichkeit.
Te gloriosus Apostolorum chorus;
Te prophetarum laudabilis numerus;
Dich preist der glorreiche Chor der Apostel;
Te martyrum candidatus laudat exercitus.
dich der Propheten lobwürdige Zahl;
dich der Märtyrer leuchtendes Heer.
Te per orbem terrarum
Te per orbem terrarum sancta confitetur
Dich preist über das Erdenrund die heilige Kirche;
Ecclesia;
dich, den Vater unermeßbarer Majestät;
Patrem immensae maiestatis;
deinen wahren und einzigen Sohn;
Venerandum tuum verum, et unicum Filium;
und den Heiligen Fürsprecher Geist.
Sanctum quoque Paraclitum Spiritum.
Du König der Herrlichkeit, Christus.
Tu Rex gloriae, Christe.
Du bist des Vaters allewiger Sohn.
Tu Patris sempiternus es Filius.
Du hast der Jungfrau Schoß nicht verschmäht, bist
Tu ad liberandum suscepturus hominem, non Mensch geworden, den Menschen zu befreien.
horruisti Virginis uterum.
Tu devicto mortis aculeo
Tu devicto mortis aculeo, aperuisti credentibus Du hast bezwungen des Todes Stachel und denen, die
regna caelorum.
glauben, die Reiche der Himmel aufgetan.
Tu ad dexteram Dei sedes, in gloria Patris.
Du sitzest zur Rechten Gottes in deines Vaters Herrlichkeit.
Iudex crederis esse venturus.
Als Richter, so glauben wir, kehrst du einst wieder.
Te ergo quaesumus
Te ergo quaesumus, tuis famulis subveni, quos Dich bitten wir denn, komm deinen Dienern zu Hilfe,
pretioso sanguine redemisti.
die du erlöst mit kostbarem Blut.
Aeterna fac cum Sanctis tuis
Aeterna fac cum sanctis tuis in gloria numerari. In der ewigen Herrlichkeit zähle uns deinen Heiligen
Salvum fac populum tuum Domine, et benedic zu.
haereditati tuae.
Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe;
Et rege eos, et extolle illos usque in aeternum. und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit.
Per singulos dies, benedicimus te.
An jedem Tag benedeien wir dich
Et laudamus nomen tuum in saeculum, et in
und loben in Ewigkeit deinen Namen, ja, in der ewigen
saeculum saeculi.
Ewigkeit.
Dignate, Domine
Dignare Domine, die isto sine peccato nos
In Gnaden wollest du, Herr, an diesem Tag uns ohne
custodire.
Schuld bewahren.
Miserere nostri, Domine, miserere nostri.
Erbarme dich unser, o Herr, erbarme dich unser.
Fiat misericordia tua Domine, super nos,
Laß über uns dein Erbarmen geschehn, wie wir gehofft
quemadmodum speravimus in te.
auf dich.
In te, Domine, speravi
In te, Domine, speravi: non confundar in
Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In
aeternum.
Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.
Georg Philipp Telemann (1681 – 1767): Kantate „Die Donner-Ode“ (TWV 6:3)
I. Teil
Nr. 1 Chor
Wie ist dein Name so groß,
mit welchem Ruhme geschmücket,
Herr, unser Herrscher, voll Weisheit und Macht!
Der Erdkreis sieht’s und erstaunt;
von deinem Namen entzücket,
frohlockt er über seine Pracht.
Solo (Sopran I & II)
Die Himmel, über die er geht,
und aller deiner Himmel Heere
Chor
Sind voll von deiner Majestät,
sind voll von deines Namens Ehre.
Solo (Tenor, Bass)
Der Mond, ich seh ihn, dessen Licht
des Nachts von deiner Größe spricht,
und deine Welten in der Ferne,
Chor
Herr, deine Herolde, die Sterne.
Nr. 2 Arie (Sopran)
Bringt her, ihr Heldenaus göttlichem Samen,
bringt her dem Herrscher Ehr und Ruhm!
Feirt seinen Namen, den herrlichen Namen!
Feirt ihn in seinem Heiligtum!
Nr. 3 Arie (Alt)
Fallt vor ihm hin, mit dem heiligen Kleide
der frommen Unschuld angetan,
und betet Gott in bewundernder Freude
mit hingeworfnen Leibern an.
Nr. 4 Arie (Tenor)
Die Stimme Gottes erschüttert die Meere.
Gewitter wandeln vor ihm her.
Der Höchste donnert, gekleidet in Ehre,
auf großen Wassern donnert er.
Nr. 5 Arie (Bass I)
Die Stimme Gottes zerschmettert die Zedern,
den Ruhm, den er den Bergen gab.
Die Stimme Gottes zerschmettert die Zedern,
vom hohen Libanon herab.
Nr. 6 Arie (Bass II)
Sie stürzt die stolzen Gebirge zusammen;
der Erdkreis wankt, wenn er sie hört:
Hört des Donners Stimme, die Flammen
rund um sich sprüht, zerschlägt, zerstört.
Nr. 7 Duett (Bass I & II)
Er donnert, dass er verherrlicht werde.
Sagt ihm in seinem Tempel Dank!
Vom Tempel schalle zum Ende der Erde
der lange laute Lobgesang,
vom Ende der Erde erschalle
der lange laute Lobgesang.
Nr. 1 da capo
II. Teil
Nr. 8 Chor & Soli
Mein Herz ist voll vom Geiste Gottes erhoben,
und strömt in Psalmen voll Wahrheit und Lust!
Ein hoher Entschluss, der Könige besten zu loben,
bewegt die liederquellende Brust;
und meine Zunge, sie preist, sie macht ihn bekannt,
ein Griffel in einer fertigen Hand.
Nr. 9 Arie (Sopran)
Schönster von allen Geschlechten,
o dass dich alle preisen möchten!
Du Heil der Menschen, das Gott gab!
Friede strömt von deinen Lippen,
Barmherzigkeit von deinen Lippen
auf Gnadendürftige herab.
Denn so gebot Gott Zebaoth,
gesegnet sollst du ewig sein!
Nr. 10 Arie (Bass)
Gürt an dein Schwert!
Erschein in Hoheit gekleidet!
In deiner Herrlichkeit eile herbei,
der Wahrheit zu gut!
Erscheine! Der Niedrige leidet:
Beschütz ihn! Lass den Leidenden frei!
Und deine Rechte, mit Kraft gerüstet durch dich
Tu wunder, o Held, verherrliche sich!
Nr. 11 Arie (Bass)
Scharf sind deine Geschosse, sie fliegen
zum Streite, zum Triumph und siegen.
Du zwingst die Völker unter dich.
Scharf sind deine Geschosse.
Sie treffen, wenn sie widerstehen,
ins Herz der Feinde: sie vergehen!
Umsonst empört die Rotte sich.
Sie sind entflohn,
und Gott, dein Thron
steht ewig! Ewig wird er stehn!
Nr. 8 Chor & Soli (da capo, 2. Strophe)
Dein Zepter ist ein richtig Zepter und übet,
so weit du herrschest, ein heilig Gericht.
Gerechtigkeit, Gott, die liebst du, die hast du geliebet;
gottloses Wesen duldest du nicht.
Gott, darum salbt dich dein Gott mit Freudenöl mehr,
als deiner Genossen jauchzendes Heer.
Nr. 12 Arie (Tenor)
Deines Namens, des herrlichen, wollen wir nie vergessen!
Enkel sollen, Nachwelten über dir sich freuen!
Ewig sei dein Lob gesungen!
Von Zeit auf Zeit, in Ewigkeit,
erheben alle Völker dich!
Nr. 13 Choral
Dein Nam‘ ist zuckersüß Honig im Munde,
holdselig, lieblich, wie ein kühler Tau,
der Weis‘ und Feld erquickt zur Morgenstunde,
also mein Jesus, wenn ich ihm vertrau.
Es weicht von Herzen
Des Todes Schmerzen,
wenn ich im Glauben ihn anbet‘ und schau.
Nr. 1 da capo
Dietrich Buxtehude
*um 1637 in Oldesloe? †9.5.1707 in Lübeck
Geburtsjahr und -ort von Dietrich Buxtehude lassen sich nur
anhand von Indizien ermitteln; nicht einmal seine Nationalität deutsch oder dänisch - ist völlig sicher. Mit dem Vater, der ihm
den ersten Unterricht gegeben haben durfte, zog er als Kind nach
Helsingborg und wenig später nach Helsingör. Näheres über seine
Ausbildung ist nicht bekannt. Jedenfalls trat er 1657 oder 1658
seine erste Organistenstelle in Helsingborg - die ehemalige Stelle
seines Vaters - an und wechselte 1660 nach Helsingør. Handelte es
sich bei diesen Posten um wenig bedeutende Ämter, so gelang ihm
1668 der große Karrieresprung: Mit seiner Bestallung als Organist
und Werkmeister - ein Verwaltungs- und Rechnungsamt - an der
Marienkirche in Lübeck konnte er eine der hervorragendsten
Kirchenstellen Norddeutschlands besetzen. Vermutlich hatte er
schon 1667 in Lübeck den Boden für seine Bewerbung bereitet;
jedenfalls heiratete er nur wenige Monate nach Dienstantritt Anna
Margareta Tunder, eine Tochter seines Amtsvorgängers Franz
Tunder. Die Vergabe attraktiver Ämter war damals recht häufig
mit der Bedingung verbunden. eine ledige Tochter des Vorgängers
zu ehelichen. Auch Buxtehudes eigene Nachfolge war mit der Forderung verknüpft, dass der Bewerber
die Tochter des Komponisten, Anna Margarete, zu heiraten hatte - weshalb Johann Mattheson und
Georg Friedrich Händel, die sich 1703 für die Stelle interessierten, sich eilig zurückzogen.
Dass Buxtehude sein Lübecker Amt auszufüllen wusste, sieht man z.B. daran, dass Johann Sebastian
Bach 1705 seinen Urlaub gleich um mehrere Monate überzog, vermutlich um neben dem Unterricht
auch die berühmten Abendmusiken des Meisters zu erleben. Deren Organisation war eine der
Hauptaufgaben Buxtehudes. Die jährlich fünf Veranstaltungen dieser Art wurden von den Kaufleuten
der Stadt getragen und stellten damit eine frühe Form des bürgerlichen (geistlichen) Konzerts dar. Ihre
Programme sind nicht im einzelnen bekannt, vermutlich gab es jedoch neben größeren oratorischen
Werken auch gemischte Konzerte. Während die kirchenmusikalischen Aufgaben im engeren Sinne
dem Kantor anheimfielen, war es dem Organisten Buxtehude vergönnt, sich um die zwar in der Regel
kleiner besetzte, von der Qualität her jedoch höherwertige Musik zu kümmern. In Norddeutschland
hatte sich nämlich eine Trennung der Aufgaben des Kantors und des Organisten etabliert, was
Auswirkungen auf die jeweiligen Kompositionen hatte. Martin Geck unterscheidet in diesem
Zusammenhang zwischen je spezifischer Kantoren- und Organistenmusik, wobei letztere tendenziell
moderner ist. - Buxtehude blieb zeitlebens Marien-Organist. Reisen sind nicht dokumentiert. Nach
seinem Tod 1707 betrauerte Johann Caspar Ulrich ihn in einer Elegie als „Wohl-Edlen, GroßAchtbaren und Weltberühmten“ Musiker.
Chormusik. Obwohl Buxtehude im 18. Jahrhundert vornehmlich als Komponist von Orgelmusik
bekannt war und die regelmäßige Aufführung von Kantaten vielleicht nicht in seinem
Zuständigkeitsbereich lag, sind von ihm heute 128 Vokalwerke bekannt. Dabei handelt es sich ganz
überwiegend um geistliche Kantaten, neben denen in erster Linie die Festmusik „Benedicam
Dominum“ und die vielleicht apokryphe „Missa brevis“ zu nennen sind. Die Kantaten lassen sich nach
Geck aufgrund ihrer musikalischen Gestalt und ihrem jeweiligen Umgang mit den Elementen Choral,
Concerto und Aria systematisieren. Buxtehude verwendet sowohl lateinische wie auch deutsche Texte,
die zum einen der Bibel oder Kirchenliedern entnommen, zum andern frei gedichtete Prosa sind.
Die überwiegende Mehrzahl der Vokalwerke findet sich in der sog. Dübensammlung. Buxtehude
pflegte über lange Jahre einen regen Austausch mit dem Stockholmer Musiker Gustav Düben, ohne
dessen Sammlung wir nur marginale Kenntnisse von ihm als Vokalkomponist hätten. Zudem
ermöglicht die Untersuchung der Sammlung eine Datierung der Werke: Danach ist das meiste
zwischen 1675 und 1687 komponiert worden. Aus den anderen Schaffensjahren Buxtehudes sind
dagegen nur sehr wenige Vokalwerke überliefert, was erahnen lässt, wie immens die Verluste an
seinen Kompositionen sein müssen.
Kantate „Alles, was ihr tut“. Die sehr bekannte Kantate Buxtehudes „Alles, was ihr tut“ wurde von
Martin Geck aufgrund ihrer strukturellen Analogie zu einem Gottesdienst im Sinne einer
musikalischen pietistischen Hausandacht gedeutet. Es handelt sich um den Typus einer älteren
„gemischten Kantate“ mit den Elementen Sonata, Concerto, Aria, Arioso und Choral. Während im
Concerto der Kolosser-Brief (Kap. 3, V. 17) aus dem Neuen Testament die Textgrundlage ist, stammt
die Dichtung zur Aria „Dir Höchster“ von einem unbekannten Verfasser. Satz 3 ist über Psalm 37 V. 4
komponiert, Satz 4 verwendet die sechste und siebte Strophe des Liedes „Aus meines Herzens Grunde“
von Georg Niege.
Die Musik ist heiter und unbeschwert. Das fällt schon im Concerto auf, das keine kontrapunktischen
Verflechtungen aufzuweisen hat, sondern homophon gesetzt ist und den Textsyllabisch vorträgt. Der
Rhythmus orientiert sich am Sprachrhythmus. Auch die nachfolgende vierstimmige Aria wirkt leicht
und spielerisch. Der nach dem Baß-Arioso erklingende Choral ist dem Solo-Sopran zugedacht, kann
aber auch vom Chorsopran übernommen werden. Im Gottesdienst hätte diese Kantate am fünften
Sonntag nach Epiphanias ihren Platz.
Wolfgang Amadeus Mozart
*27.1.1756 in Salzburg †5.12.1791 in Wien
Mozart war wohl die erstaun1ichste Frühbegabung der
Musikgeschichte. Sein Vater Leopold, Verfasser einer berühmten
Vio1inschule und Musiker am Hof des Fürsterzbischhofs von
Salzburg, förderte dieses Genie planmäßig und präsentierte
Wolfgang und dessen Schwester Nannerl auf ausgedehnten
Kunstreisen als Wunderkinder. Waren die Reisen nach Paris,
London, Amsterdam und vor allem Italien auch äußerst strapaziös,
so brachten sie doch den jungen Mozart mit der großen
Musikkultur seiner Zeit in Berührung. Vor allem Johann Christian
Bachs Kunst beeindruckte ihn. Verbunden mit diesen Reisen in
Begleitung des Vaters war der Wunsch nach einer festen
Anstellung, doch kam dazu trotz der Erfolge des jungen Musikers
als Komponist und Klavierspieler nicht. So musste Mozart in die
Fußstapfen seines Vaters als Mitglied der Salzburger Hofkapelle
treten, eine Verpflichtung, die ihn vor allem nach Amtsantritt des Erzbischofs Colloredo im Jahr 1772
in seiner Reisefreiheit einschränkte. Trotzdem war er auch weiterhin längere Zeit unterwegs.
Die für seine Entwicklung bedeutendsten Reisen waren diejenige nach Paris (September 1777 bis
Januar 1779) und München zur Uraufführung seiner Oper „Idomeneo“ (November 1780 bis Januar
1781). In Paris verstarb am 3. Juli 1778 seine Mutter, die ihn anstelle des unabkömmlichen Vaters
begleitet hatte. Auf der Reise in die französische Metropole weilte er mehrere Monate in Mannheim,
wo er das 1742 von Johann Stamitz gegründete, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu
internationaler Berühmtheit gelangte Hoforchester kennenlernte und sich in die Sängerin Aloysia
Weber verliebte, die ihn jedoch zurückwies. Von Erzbischof Colloredo nach Wien beordert, kam es
dort zu dem berühmt gewordenen Bruch mit dem Dienstherren. Trotz aller Vorhaltungen des Vaters
kündigte er den Hofdienst in Salzburg auf, um in Wien als freier Musiker zu wirken, ein nicht geringes
Wagnis in jener von Hof und Adel geprägten Zeit.
In den ersten Wiener Jahren feierte er mit dem Vortrag eigener Klavierkonzerte wahre Triumphe.
Mozart war auch als Klavierlehrer des Adels gesucht. Vor allem aber entstanden in Wien die großen
Opern, die die Schwerpunkte seines Gesamtwerkes bilden: „Die Entführung aus dem Serail“ (1782),
„Le nozze di Figaro“ (1785/86), „Don Giovanni“ (1787), „Cosi fan tutte“ (1789), „La clemenza di
Tito“ (1791) als Auftragsarbeit für den kaiserlichen Hof und „Die Zauberflöte“ (1791). Die größten
Opernerfolge errang Mozart jedoch nicht in Wien, sondern Prag, wo „Figaro“ im Gegensatz zu Wien
begeistert aufgenommen wurde und „Don Giovanni“ zur Uraufführung gelangte. Gegen den Willen
seines Vaters hatte Mozart im August 1782 Constanze Weber, die Schwester Aloysias, geheiratet. 1783
stellte er sie bei seinem letzten Besuch in Salzburg seinem Vater vor. Bei dieser Gelegenheit gelangten
die fertiggestellten Teile der großen c-Moll-Messe in der dortigen Kirche St. Peter zur ersten
Aufführung.
Weder Mozart noch seine Frau wussten zu wirtschaften. So kam es in den späteren Wiener Jahren
nicht nur zu ständigen Wohnungswechseln, sondern auch zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, deren
Ursachen nicht restlos geklärt sind. Mozart geriet in Schulden. Seine Konzerterfolge ließen nach und
hörten bald ganz auf, Constanze war aufgrund ihrer angegriffenen Gesundheit gezwungen, kostspielige
Kuren in Baden bei Wien zu machen. Die berühmten Bettelbriefe an seinen Logenbruder Puchberg
(Mozart war Ende 1784 in die Freimaurerloge „Zur Wohlthätigkeit“ aufgenommen worden) legen
Zeugnis ab von dieser schwierigen Lage. 1791 konnte sich der Komponist noch an dem Erfolg der am
30. September im Freihaustheater an der Wieden uraufgeführten „Zauberflöte“ erfreuen. Ende
November wurde er infolge einer bis heute nicht sicher bestimmten Krankheit bettlägerig. Am 4.
Dezember fand an seinem Krankenbett eine Probe der fertiggestellten Teile des von einem Adeligen
bestellten „Requiems“ statt. Einen Tag später starb Mozart. Über seine Beisetzung in einem
„Massengrab“ hat die Nachwelt viel spekuliert. Die neuere Forschung rückte hier einiges zurecht. Wie
dem auch sei: Seine letzte Ruhestätte ist bis heute unbekannt.
Chormusik. Mozarts Chormusik entstand quantitativ im Wesentlichen in seinen Salzburger Jahren. Im
Dienst des Erzbischofs schuf er nicht weniger als 16 Messen, vier Litaneien, zwei Vespern und eine
Reihe weiterer kleinerer Kirchenkompositionen. Diese kirchenmusikalische Arbeit war an strenge
Vorgaben gebunden. 1749 hatte Papst Benedikt XIV. eine Enzyklika erlassen, die sich gegen die
opernhaften Auswüchse der Kirchenmusik wandte und strenge Normen aufstellte für das, was in der
Liturgie musikalisch zulässig sei. Erzbischof Colloredo konnte sich also bei seinen berühmten
restriktiven Forderungen an die Salzburger Kirchenmusik auf päpstliche Anordnung stützen. Verboten
waren vor allem die sogenannten Kantatenmessen, in denen die liturgischen Texte entsprechend der
Oper in Arien, Ensembles und Chöre aufgeteilt wurden. In einem Brief an Padre Martini, den
berühmten italienischen Musiker, beschwerte sich Mozart über diese Beschränkungen, an die er jedoch
gebunden war. Vor diesem Hintergrund des aufklärerischen Zeitalters ist seine Salzburger
Kirchenmusik zu betrachten und zu bewerten. Dass er es dennoch verstand, in diesem Rahmen
Bedeutendes zu schaffen, zeugt für sein Genie.
In den Wiener Jahren tritt die Chormusik zurück. Beide großen Projekte wurden nicht vollendet: die
Große Messe c-Moll, aus deren Torso Mozart nach der Salzburger Aufführung das Oratorium
„Davidde penitente“ schuf, und das „Requiem“, zu dessen Vollendung ihm der Tod die Feder aus der
Hand nahm. Die Messe fertigzustellen sah er vermutlich keinen Anlass, da sie als „Kantatenmesse“ im
Wien Kaiser Josephs keine Aussicht auf Aufführung hatte. Bleibt als Wiener Kirchenkomposition nur
das wundervolle, für einen befreundeten Kantor komponierte „Ave verum“, das er am 17. Juni 1791 in
Baden schrieb. Gelegenheitsarbeiten aus der Wiener Zeit sind schließlich die beiden
Freimaurerkantaten und die oft derben Scherz-Kanons – Früchte geselliger Zusammenkünfte.
(Harenberg Chormusikführer)
Missa brevis B-Dur. Mozarts Messen erfreuen sich in der kirchenmusikalischen Praxis großer und
noch immer steigender Beliebtheit: Wie nur wenige andere Vertonungen des Ordinariums verbinden
sie hohe künstlerische Vollendung und Klangschönheit mit den Erfordernissen der Liturgie; selbst die
textreichen Sätze Gloria und Credo haben in den meisten dieser Messen einen Umfang, der dem
zeitlichen Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes auch unserer Tage noch durchaus angemessen ist.
Zudem übersteigen die technischen Ansprüche an die Ausführenden kaum jemals die Grenzen dessen,
was von gut geschulten Laiensängern zu bewältigen ist; sogar die Soloabschnitte lassen sich mitunter –
das technische Können, die stimmlichen Qualitäten und eine sorgfältige Einstudierung vorausgesetzt –
auch von nicht professionellen Kräften ausführen. Außerdem begnügen sich die Kirchenkompositionen
Mozarts nicht selten mit einem Instrumentalensemble, das auch in beschränkten Verhältnissen noch
relativ leicht zusammenzustellen ist: Wie alle Mozart-Messen des brevis-Typs kommt auch die hier
vorliegende Messe mit einem Kammerorchester aus Violinen, Bässen (Kontrabass, Violoncello, evtl.
Fagott) und Orgel aus.
Das genaue Entstehungsdatum von Mozarts Messe in B-Dur KV 275 ist nicht bekannt: Zwar vermerkte
Mozart auf seinen Manuskripten oft den Monat und das Jahr der Niederschrift, doch ist das Autograph
der B-Dur-Messe, das möglicherweise auch eine Datierung enthält, schon seit dem 19. Jahrhundert
verschollen, sodass wir zur Bestimmung der Entstehungszeit auf Sekundärquellen angewiesen sind.
Aus dem Briefwechsel zwischen Leopold Mozart und seinem Sohn geht hervor, dass die Messe am 21.
Dezember 1777 in der Kirche der Benediktinerabtei St. Peter zu Salzburg unter Mitwirkung des
Kastraten der Hofkapelle, Francesco Ceccarelli, aufgeführt wurde, der darin „unvergleichlich
gesungen“ habe. Die Annahme, dass das Werk im Sommer oder Frühherbst 1777, also kurz vor
Mozarts Abreise nach Mannheim und Paris (23. September) komponiert worden ist, kann sich zwar
nicht auf stichhaltige Quellen oder Dokumente stützen, ist aber inzwischen weitgehend als plausible
Hypothese akzeptiert worden, zumal der stilkritische Befund dem nicht widerspricht. Eine etwas
frühere Entstehung sollte allerdings nicht von vornherein ganz ausgeschlossen werden.
Auch wenn über den Verbleib der autographen Partitur der Messe nichts bekannt ist, kann sich die
Ausgabe doch auf eine Quelle stützen, die dem Original als gleichwertig zu gelten hat: Es handelt sich
dabei um den Stimmensatz der Messe aus dem Familienbesitz der Mozarts; dieses Material befindet
sich seit 1787 im Notenbestand des Augustinerklosters Heilig Kreuz in Augsburg.
Obwohl das Werk in handschriftlicher Form zunächst eine erstaunlich weite Verbreitung gefunden
hatte, schien die heiter-beschwingte Grundstimmung, die diese Messe fast durchgehend kennzeichnet,
etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts den Vertretern der kirchenmusikalischen Reformbewegung und
des Cäcilianismus mit dem Ernst des Gottesdienstes nicht mehr recht vereinbar. Auch die
Musikgeschichtsschreibung tat sich mit der Beurteilung von Mozarts B-Dur-Messe nicht immer ganz
leicht.
In späterer Zeit erweist sich Mozarts Missa brevis in B-Dur als überzeugende Widerlegung der
Ansicht, dass Heiterkeit in der Kunst nicht mit Würde und Ehrfurcht vor dem religiösen Mysterium in
Einklang zu bringen sei: Ohne ein tieferes Verständnis für die mitunter geradezu fröhliche
Abgeklärtheit, in der sich das Gotteslob in diesem Werk äußert, blieben uns wichtige Aspekte des
Wesens Mozarts, der Anschauungen seiner Zeit und nicht zuletzt auch ein gutes Stück christlicher
Glaubensfreude verschlossen. (Bernhard Janz )
Marc-Antoine Charpentier
*1643 in Paris †24.2.1704 in Paris
Über Charpentiers Jugend und den Beginn seiner Laufbahn ist
wenig bekannt; bis vor kurzem war nicht einmal sein Geburtsjahr
zu ermitteln. Auch sein eindeutig belegter Studienaufenthalt bei
Carissimi in Rom ist nicht exakt zu datieren; er wird etwa
zwischen 1662 und 1667 angesetzt. In Frankreich dürfte
Charpentiers italienisch beeinflusster Stil zunächst nur von
wenigen geschätzt worden sein. Zu den Förderern des
Komponisten gehörte Marie von Lothringen, Herzogin von Guise,
die ihn um 1670 für ihre glanzvolle Hofmusik als Sänger und
Kapellmeister engagierte. Er behielt diesen Posten bis zu ihrem
Tod im Jahr 1688. Ungefähr zur selben Zeit begann Charpentiers
nicht minder dauerhafte Verbindung mit der Theatertruppe von
Molière, für die er zahlreiche Schauspielmusiken komponierte.
1672 schrieb er die Musik zu Molières letztem Stück, »le Malade
Imaginaire« (Der eingebildete Kranke). Auch nach Molières
frühem Tod 1673 wurde die Zusammenarbeit mit der
Theatertruppe fortgesetzt (bis 1686).
In den frühen 1680er Jahren stand Charpentier in Diensten des Dauphin, später wurde er Musiklehrer
des Herzogs von Chartres, nachmals Herzog von Orleans und Regent Frankreichs. Dennoch brachte er
es zu keinen Hofämtern; eine Bewerbung um die Position des sous-maltre bei der königlichen Kapelle
musste er aus Krankheitsgründen zurückziehen. Immerhin setzte König Ludwig XIV., der seine
geistliche Musik hoch schätzte, ihm eine Pension aus. Ebenfalls in die 1680er Jahre fällt Charpentiers
Berufung an die Jesuitenkirche St. Paul-St. Louis, für die er in den folgenden Jahren zahlreiche
Kompositionen schuf. Diese Kirche, von Kritikern wie dem konservativen Le Cerf de la Viéville als
»l'église de l'opéra« tituliert, war eines der kirchenmusikalischen Zentren Frankreichs. Tatsächlich
waren hier regelmäßig die Gesangsstars der Königlichen Oper zu hören; auch durften hier – im
Unterschied zu den meisten französischen Kirchen, die Hofkirche in Versailles eingeschlossen –
Frauen singen.
Charpentier hat nur wenige Opern hinterlassen. Seine Tragédie-lyrique »Médée« (1693) war kein
Erfolg; ansonsten schuf er außer einigen Divertissements für den Dauphin vor allem Schuldramen für
das Jesuitenkolleg (u. a. »David et Jonathas«, 1688). Am 20. Mai 1698 wurde Charpentier als maître
de musique an die Sainte-Chapelle berufen, eine Position, die einem Hofamt in Versailles an Prestige
kaum nachstand. Er hatte sie bis zu seinem Tode inne.
Chormusik. Marc-Antoine Charpentiers schier unübersehbares vokales Œuvre ist fast ausschließlich
sakraler Natur und bedient sich in ungefähr der Hälfte der Fälle der Beteiligung des Chores. Erhalten
sind elf Messen, 221 Werke für den liturgischen Gebrauch (Psalmen, Magnificats, Litaneien etc.) und
207 Motetten. Charpentiers Personalstil entwickelte sich, ausgehend von den römischen Vorbildern
eines Carissimi oder Luigi Rossi, unter Einbeziehung typisch französischer Elemente: Der
zeremonielle Glanz der »grands motets« von Henri DuMont beeinflusste ihn ebenso wie der
deklamatorische Stil in den »Airs de cour« von Michel Lambert und den Opern Lullys oder die
Melodien der Volksmusik (etwa der »Noëls«, der französischen Weihnachtslieder).
Seine Harmonik ist kompliziert, reich an Schattierungen und ausgesprochen kühn in der
Dissonanzbehandlung – ein Umstand, der bei den Zeitgenossen gleichermaßen Bewunderung wie
Kritik auslöste. Berühmtes Beispiel ist der Schlusschor aus dem Oratorium »le Reniement de StPierre« (Die Verleugnung Petri). Er belegt zugleich die hohe Bedeutung, die Charpentier der
klangmalerisch-illustrativen Auslegung des Textes beimaß. Kein französischer Komponist seiner
Generation hat dem konzertierenden Wechsel verschiedener Vokal- und Instrumentalgruppen so
großen Effekt abgewonnen wie er: Kontrast ist das Grundprinzip seiner Musik, ihr Ziel größtmögliche
»diversite« - aus der laut Charpentier „alle musikalische Vollkommenheit entspringt“.
Te Deum. Wie bei fast allen Werken Charpentiers gibt es auch in diesem Fall erhebliche
Datierungsprobleme. Es gilt jedoch als sicher, dass das „Te Deum“ dem Spätwerk zuzurechnen ist.
Eine derart große und glanzvolle Besetzung (mit Holzbläsern, Trompeten und Pauken) stand aber auch
in der SainteChapelle nur zu besonderen Gelegenheiten zur Verfügung. Eine solche bot vielleicht der
Sieg der Franzosen in der Schlacht von Steinkerque (3. August 1692).
Das „Te Deum“ ist der Form nach ein »grand motet« im höfischen Stil. Das Kontrastprinzip wird hier
bis zu geradezu dramatischen Wirkungen vorangetrieben (z. B. der Beginn des Terzetts Nr. 4 und des
Sopran-Solos Nr. 6). Dazu tragen auch besondere Effekte bei, beispielsweise die kriegerischen
Fanfaren, die das Erscheinen des Weltenrichters ankündigen („Judex crederis“). Martialische Anklänge
tauchen mehrfach wieder auf (z. B. bei der Stelle „Pleni sunt coeli“ im Chorsatz „Te aeternum
patrem“), was als zusätzliches Indiz für den Entstehungsanlass gedeutet werden kann. Die große
Orchesterbesetzung (mit Blockflöten, Oboen, Trompeten und Pauken) und der durchgängig
konzertante Stil machen das „Te Deum“ zu Charpentiers bei weitem aufwendigstem
Kirchenmusikwerk.
Das »Prélude«, eine prunkvolle »Marche en rondeau«, wurde als Eurovisionsfanfare bekannt und trug
so nicht unwesentlich zur Wiederentdeckung Charpentiers im 20. Jahrhundert bei. Heute ist das „Te
Deum“ sein bei weitem bekanntestes und meistgespieltes Werk. (Harenberg Chormusikführer)
Georg Philipp Telemann
*14.3.1681 in Magdeburg †25.6.1767 in Hamburg
Als sich der 21jährige Georg Philipp Telemann in Leipzig
entschloss, den Musikerberuf zu ergreifen, warteten sogleich
mehrere Aufgaben auf ihn: Er bereicherte das städtische
Musikleben mit Konzerten des von ihm selbst gegründeten
„Telemannschen“ Collegium musicum, leitete die Oper und wirkte
als Kantor an der Neuen Kirche. 1705 ging er als Kapellmeister
nach Sorau und drei Jahre später nach Eisenach, bevor er 1712
zum Stadtmusikdirektor und Kapellmeister an der BarfüßerKirche in Frankfurt am Main ernannt wurde und dort auch das
Collegium musicum der Frauenstein-Gesellschaft übernahm. In
Frankfurt entstanden zahlreiche Orchesterwerke sowie Kammerund Kirchenmusik. Nachdem er das Angebot ausgeschlagen hatte,
als Thomaskantor nach Leipzig zurückzukehren, trat er 1721 die
Stelle als Kantor am Hamburger Johanneum und als
Musikdirektor der fünf Hauptkirchen in der Hansestadt an.
Telemann erweckte das von Matthias Weckmann gegründete
Collegium musicum zu neuem Leben, für das er nach eigenen
Angaben rund 600 Orchestersuiten komponierte. 1722 wurde er
Nachfolger Reinhard Keisers als Leiter der Hamburger Oper am
Gänsemarkt, die er mit 25 Opern zur letzten Blüte führte. Telemann galt zu seiner Zeit als der
berühmteste in Deutschland lebende Musiker, weitaus berühmter als etwa Johann Sebastian Bach.
Chormusik. Telemann hat in seinem langen arbeitsreichen Leben immer neue Chorwerke für diverse
geistliche und weltliche Anlässe geschrieben. Schon 1718 waren nach eigenen Angaben fünf
vollständige Kantaten-Jahrgänge fertiggestellt, die von Komponisten wie Johann Mattheson und
Johann Adolph Scheibe wegen ihrer Ausdruckskraft und harmonischen Klarheit bewundert wurden. In
Hamburg schrieb er Psalmen, Motetten, Messen, Magnificats und vor allem die sonntäglich vor und
nach der Predigt aufgeführten Kirchenkantaten. Hinzu kommen Chorwerke zu Kircheneinweihungen
und Trauerfeiern, zur Einführung von Pastoren sowie die jährlichen Passionsmusiken. Großen Erfolg
hatte Telemann auch mit Passionsoratorien wie „Brockes-Passion“ und „Seliges Erwägen“, die
zunächst nicht in der Kirche gegeben wurden. Darüber hinaus lieferte er Kantaten, Serenaden und
Oratorien zu Hochzeiten, Geburtstagen sowie zu den Feiern der Admiralität und der Bürgerkapitäne,
die sog. „Kapitänsmusiken“.
Entstanden ist eine einzigartige Sammlung unterschiedlicher Gebrauchsmusiken, die zeigt, wie sehr
sich Telemann an den jeweiligen Bedingungen orientierte. Bei Kompositionen für kleinere
Kirchenchöre verringerte er die Besetzung und achtete bei den Vokalstimmen auf eine bequem
singbare Lage. Seine Chöre weisen in der Regel einfache, sangliche, von zu vielen Dissonanzen
befreite Mittelstimmen auf – ganz im Sinne der zeitgenössischen Theoretiker. Sollte die Gemeinde
mitsingen, wie bei seinen zahlreichen Chorälen, so reduzierte er den Chorgesang sogar auf einen
zweistimmigen Satz. (Harenberg Chormusikführer)
Donnerode. Neben den beruflichen, amtlichen Aufgaben in Hamburg als Director musices der fünf
Hauptkirchen und Kantor am Johanneum und neben der „Aufsicht“ über die Oper war das öffentliche
Konzert Georg Philipp Telemanns bevorzugtes Arbeitsterrain. In diesen Konzerten ließ er vor allem
Vokalmusik erklingen, beispielsweise Passionsoratorien oder Wiederholungen von städtischen oder
privaten Festmusiken, auch von Kompositionen, die die in Hamburg residierenden Botschafter zur
Feier von Familienereignissen ihrer regierenden Häuser bestellten, weiterhin von Trauermusiken zum
Tode von deutschen Kaisern oder von Hamburger Bürgermeistern, später dann auch mehrere eigens für
den Konzertsaal verfasste Kompositionen wie die vierteilige Kantate „Die Tageszeiten“. Die „DonnerOde“, eine Kantate, ist zu Telemanns Lebzeiten – vor allem bei den Kantoreien kleiner und großer
Städte – außerordentlich beliebt und verbreitet gewesen.
Als im Jahre 1770 der Hamburger Professor Christoph Daniel
Telemann in Zellerfeld
Ebeling in der Zeitschrift „Unterhaltungen“ seinen „Versuch einer
auserlesenen musikalischen Bibliothek“ veröffentlichte, mit dem Telemann zeigte bereits in juner Musikliebhaber bei der Anschaffung wichtiger musikalischer gen Jahren ein beachtliches musiWerke beraten wollte, konnte er Telemanns berühmte Kantate kalisches Talent und begann mit
natürlich nicht übergehen. Seine Worte widerspiegeln die zehn Jahren, seine ersten Stücke
veränderte ästhetische Position der Zeit unmittelbar nach dem zu komponieren – oft heimlich
Tode des Komponisten. Zunächst bezeichnete Ebeling den „Tag und auf ausgeliehenen Instrudes Gerichts“ als „eine feierliche Musik, aber nach Anleitung der menten. Mit nur zwölf Jahren
Poesie zu sehr mit Mahlereyen überladen“. Dann fuhr er fort: komponierte Telemann seine ers„Ebenso muß man auch von der sogenannten Donnerode urtheilen, te Oper, Sigismundus. Um Georg
welches eigentlich der 8. und 29. Psalm nach Cramers Philipp von einer musikalischen
Übersetzung ist, eine der erhabensten Compositionen dieses Karriere abzubringen, beschlagTonkünstlers, die keinen Fehler hat, als einige zu gewöhnliche nahmten seine Mutter und VerSchilderungen des Donners und der gleichen.“ Schließlich aber wandten alle seine Instrumente
zählte Ebeling dieses Werk dann zu jenen, die in eine „auserlesene und schickten ihn Ende 1693
oder Anfang 1694 zur Schule
musikalische Bibliothek“ gehörten.
nach Zellerfeld.
Genau bekannt ist der ungewöhnliche Entstehungsanlass des 1.
Teils der Donner-Ode. Nicht ganz so sicher ist der Tag ihrer ersten Wahrscheinlich wusste sie nicht,
Aufführung. Der Text, eine Versifizierung des 8. und 29. Psalms, dass der dortige Superintendent
stammte von dem Gottsched-Schüler, damaligen Kopenhagener Caspar Calvör sich in seinen
Hofprediger und nachmaligem Kieler Universitätsprofessor Schriften intensiv mit Musik beJohann Andreas Cramer (1723-1788). Beim Aussuchen und schäftigte und Telemann förderEinrichten der Verse erhielt Telemann allerdings Hilfe durch te. Calvör hatte mit Telemanns
Berliner Freunde, durch den Advokaten und Musikästhetiker Vater die Universität von
Christian Gottfried Krause (1719-1770) und den Dichter Karl Helmstedt besucht. Er ermutigte
Wilhelm Ramler (1725-1798). Wir wissen von diesem Telemann die Musik wieder aufungewöhnlichen Vorgang, da Ramler seinen Halberstädter zunehmen, jedoch auch die SchuBrieffreund Johann Wilhelm Ludwig Gleim anlässlich einer le nicht zu vernachlässigen. Fast
komponierte
Berliner Aufführung (des ersten Teils, Dezember 1757) davon in wöchentlich
Telemann
für
den
Kirchenchor
Kenntnis setzte, wobei er mitteilte: „Das Stück ward bey
Gelegenheit der Erdbeben verfertigt...“ Damit hat es folgendes auf Motetten. Daneben schrieb er
auch Arien und Gelegenheitsmusich:
siken, die er dem Stadtpfeifer
Am 1. November 1755 zerstörte die schwerste europäische
vorlegte.
Erdbebenkatastrophe aller Zeiten die große, blühende Stadt
Lissabon. Von den 200 000 bis 250 000 Einwohnern wurden mehr 1697 wurde Telemann Schüler
als 60000 getötet, 15000 bis 20000 Häuser wurden zerstört oder des Gymnasium Andreanum in
stark beschädigt. Weitere Verwüstungen richteten die Hildesheim. Unter der Leitung
ausbrechenden Feuer und eine 30 Meter hohe Flutwelle an. des Direktors Johann Christoph
Zerstörungen erfolgten auch auf der Iberischen Halbinsel und in Losius vervollkommnete er seine
Nordafrika. Die Erdbewegung war bis Mitteleuropa zu spüren. Die musikalische Ausbildung und
Menschen in Europa waren zutiefst erschüttert. Ohne Unterschied lernte – auch hier größtenteils als
traf die Strafe Gottes, Gerechte und Ungerechte. Immanuel Kant Autodidakt – Orgel, Violine,
veröffentlichte Schriften über das Ereignis, Voltaire und Rousseau Gambe, Traversflöte, Oboe,
äußerten sich. Goethe, so belegen „Dichtung und Wahrheit“ und Schalmei, Kontrabass und Bassandere Werke und Notizen, wurde zum Nachdenken angeregt. posaune zu spielen. Daneben
Noch bei Fontane, im „Stechlin“, gibt es einen späten Nachklang komponierte er Vokalwerke für
des schrecklichen Ereignisses. Die Stadt Hamburg, so ist in das Schultheater.
Lessings Kollektaneen zu lesen, sandte zwei Schiffe mit
Hilfsgütern nach Lissabon. Der Rat der Stadt ordnete für Donnerstag, den 11. März 1756, einen
außerordentlichen Buß-, Fast- und Bettag an.
Nur dieser Bußtag kommt für die erste Aufführung (des 1. Teils) der Donner-Ode in Frage, und sie
muss in einem der Hauptgottesdienste erklungen sein. Darauf lässt auch der vom Rat für die
Hauptgottesdienste verordnete Predigttext – Micha 1,2-5 und die Lesung 5. Mose 28, 1-20 – schließen.
Telemann hat die Kantate nach Ausweis erhaltener Textdrucke im selben Jahr noch zweimal im
Gottesdienst gebracht, dann aber vorzugsweise in seinen öffentlichen Konzerten. Wohl im Jahr 1760
ergänzte er sie durch einen ähnlich angelegten 2. Teil, dessen Worte er ebenfalls J.A. Cramers PsalmUmdichtungen (45. Psalm) entnahm. Auf ein Erdbeben nehmen die Verse der Donner-Ode keinen
offenen Bezug. Sie besingen, feiern und lobpreisen in ständig neuen Varianten den Namen und die
Größe Gottes, dessen Stimme die Zedern zerschmettert und die stolzen Gebirge zusammenstürzen lässt
und der im Donner verherrlicht wird.
Den ersten Teil hatte Telemann zunächst so angelegt, dass er einem einleitenden Chor (8. Psalm), 5
Sologesänge und ein Duett (29. Psalm) folgen ließ und abschließend den Chor wiederholte. Als er den
zweiten Teil hinzufügte, rückte er die Wiederholung des Eingangschores abermals an den Schluss. Er
leitete den 2. Teil nun mit einem neuen Chor ein, der damit zum Zentrum des Werkes wurde, und
schloss ihm 4 Soli und einen Choral an, welche Abfolge der neue Chor – ein zweites Mal erklingend –
noch einmal unterbricht. Jeden Vers gestaltete Telemann verschiedenartig durch differenzierten
Einsatz der Mittel und klugen Klangfarbenwechsel bei den Gesangs- und Instrumentalsoli. Meist setzte
er zu den Streichern nur noch ein Blasinstrument zusätzlich ein, ihm über sein charakteristisches
Timbre hinaus einen beträchtlichen Anteil an den Klangmalereien abverlangend. In dieser Hinsicht zog
Telemann überhaupt alle Register: Die großen Wasser, Blitz und Donner erscheinen leibhaftig vor
Auge und Ohr. Besonders eindrucksvoll hat er die Pauken eingesetzt mit Aufgaben und
Anforderungen, wie sie damals durchaus nicht allgemein waren – vielleicht seinem Textrevisor
Christian Gottfried Krause zuliebe, der zwar Jurist, nichtsdestoweniger aber ein leidenschaftlicher
Spieler der Pauken war.
Die durchkomponierten Sologesänge, in der immer die Sprache in ausdrucksvoller Deklamation
dominiert, bedachte Telemann mit einer recht herben Musik, wie sie in mehreren von seinen
Spätwerken anzutreffen ist. Doch in den beiden Chören, den einzigen Da-capo-Stücken des Werkes,
fand er zu mitreißendem hymnischen Schwung und machtvoller Größe. Nicht zuletzt diesen
glanzvollen Chören wird der ungewöhnliche Erfolg des Werkes zu danken gewesen sein.
Derart massive Tonmalereien wurden von der Musikästhetik der folgenden Jahre bzw. Jahrzehnte
abgelehnt. Dennoch gestand der erwähnte, sonst so kritische Christoph Daniel Ebeling ein: „Aber man
muß auch gestehen, daß keiner mit stärkeren Zügen mahlt und die Einbildungskraft mehr zu erheben
weiß als er." (Wolf Hobohm)
Ausführende
Nora Lentner, Sopran,
geboren in Coburg, erhielt ihren ersten Gesangsunterricht mit
dreizehn Jahren bei Carol Bischoff. Schon als junge Sängerin sang
sie solistisch in vielen Produktionen des „Landestheater Coburg“.
2005 wurde sie an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Julie
Kaufmann aufgenommen. Sie gewann u.a. den ersten Preis beim
„Bundeswettbewerb Gesang Berlin“ (Junior), den zweiten Preis
beim „Paul-Salomon-Lindberg Liedwettbewerb“ (Berlin) und
wurde Finalistin im „Internationalen Wettbewerb für Liedkunst“
(Stuttgart). Während ihres Studiums sang sie in verschiedenen
Opernproduktionen, darunter die Rolle der Blanche, Bastienne,
Annina, Sancta Susanna, Galatea, Apamia und Sivene. Sie ist
Stipendiatin des „Richard-Wagner-Verbands“ und der „JohannStrauß-Gesellschaft“. 2009 wurde sie in die „Studienstiftung des
deutschen Volkes“ aufgenommen. Sie besuchte Meisterkurse und
nahm Unterrichte mitunter bei Prof. Dietrich Fischer-Dieskau,
Prof. Thomas Quasthoff, Prof. Dagmar Schellenberger, Prof.
Dagny Müller, Prof. Karoline Gruber, Prof. Krisztina Laki, Prof.
Michael Hampe und Prof. Irwin Gage. Ebenfalls sang sie in den
Liedklassen von Prof. Wolfram Rieger und Prof. Axel Bauni.
2010 nahm sie Duette von Robert Schumann im Auftrag des
Instituts der „Tiroler Musikforschung“ auf. Seit 2009 ist Nora Lentner in enger Zusammenarbeit mit
ihrer Pianistin Klara Hornig und gemeinsam erhalten sie seit 2010, im Rahmen des Masterstudiengangs
Liedgestaltung an der „Hochschule für Musik und Theater Hamburg“, Unterricht bei Prof. Burkhard
Kehring. Ihr vielfältiges Repertoire, vom Barock bis hin zur Moderne, präsentierte sie in zahlreichen
Konzerten und Liederabenden.
Kimberley Boettger-Soller, Mezzosopran
wurde 1989 in Freiburg im Breisgau geboren. Klavierunterricht
erhielt sie u. a. bei der Komponistin und Pianistin Tatjana
Prelevíc.
Während der Schulzeit begann sie ihre professionelle
musikalische Ausbildung im Hauptfach Gesang bei Prof. Gudrun
Schröfel am Institut zur Früh-Förderung musikalisch
Hochbegabter (IFF) an der Hochschule für Musik, Theater und
Medien Hannover. Das Frühstudium bot die regelmäßige
Teilnahme an Kammermusikkonzerten, sowie Soloauftritte mit
der studentischen Philharmonie Hannover. Seit 2008 studiert sie
Gesang bei Prof. Julie Kaufmann an der Universität der Künste
Berlin. Als hohe Mezzosopranistin war sie bereits in verschiedenen Rollen zu hören; Unter anderem
2008 als „Dido“ mit dem Chor der TU Clausthal bei der konzertanten Aufführung der Oper „Dido and
Aeneas“.
Im Juli 2011 sang sie im Rahmen des „Festival Opera Barga“ in Italien die Rolle des „Clearte“ in dem
Opernfragment „Il Tigrane“ von Antonio Vivaldi.
Zuletzt trat sie im Rahmen des „Heinrich Schütz Festival“ in Hannover als Solistin mit dem
Mädchenchor Hannover auf.
Daniel Schäfer, Tenor
studiert seit 2006 an der Hochschule für Musik Theater und
Medien in Hannover, Gesang/ Oper bei Prof. Norma Enns und
Prof. Dr. Peter Anton Ling, sowie Gesangspädagogik bei Prof.
Marina Sandel. Ergänzend studiert er in der Liedklasse von Prof.
Justus Zeyen, sowie alte Musik bei Prof. Bernward Lohr.
Solistisch
wirkte
der
Daniel
Schäferin
diversen
Opernproduktionen mit (u.a. in Jacques Offenbachs „Orpheus in
der Unterwelt“, Richard Wagners „Lohengrin“, zuletzt als
„Pfarrer“ in Benjamin Brittens „Albert Herring“). Darüber hinaus
war er als als Oratoriensänger in zahlreichen Konzerten zu hören
mit Orchestern wie dem Göttinger Symphonieorchester. Daniel
Schäfer kann ebenfalls eine rege Konzerttätigkeit als Liedsänger
vorweisen, der Fokus seiner Arbeit lag dabei auf dem
Liedschaffen Christian Friedrich Daniel Schubarts. Als Mitglied
verschiedener
Konzertchöre
und
kammermusikalischer
Ensembles, wie dem Chamber Choir of Europe und Chorwerk
Ruhr, erstreckt sich die Bandbreite seiner sängerischmusikalischen Arbeit von Oper über Oratorium bis hin zu Neuer
Musik. So war er seit 2009 mehrfach zu Gast auf der Ruhrtriennale, unter anderem im Ensemble von
„Moses und Aron“ unter der Regie von Willy Decker, zuletzt 2011 bei der Uraufführung von Robert
Morans „Buddha goes to Bayreuth“.
Daniel Schäfer erhielt Stipendien der Musikerförderung des Begabtenförderungswerks Cusanuswerk
und des Richard Wagner Verbands. Als Mitglied im Bundesverband Deutscher Gesangspädagogen
(BDG) nimmt er regelmäßig an Fortbildungen und Kongressen im In- und Ausland teil. Er ist Referent
auf dem Gebiet der Digitalen Medien in der Gesangspädagogik und hält Vorträge bei Berufsverbänden
und Vereinen wie dem BDG oder der Paul-Lohmann-Stiftung.
Philip Björkqvist, Bassbariton
begann sein Studium in Finnland, wo er auch aufgewachsen ist.
Seit 2009 studiert er Operngesang an der Musikhochschule in
Hannover bei Professor Peter Anton Ling. Er hat in mehreren
Opernprojekten teilgenommen, sowohl in Finnland als auch in
Deutschland, u.a. als Don Alfonso (Così fan tutte, Mozart), Jarno
(Mignon, Thomas), Vater (If the cap fits, Bush) und Apotheker
(der Apotheker, Haydn). Im Winter 2012 singt er die Rolle als
Seneca in „L'incoronazione di Poppea“ an der Musikhochschule
Hannover. Er tretet häufig als Solist auf und hat u.a. Oratorien von
Bach und Mondonville gesungen. Er hat z.B. das Stipendium von
dem finnischen Kunstverein erhalten und hat im Jahr 2008 auch
den Solveigpreis für junge Künstler bekommen.
Alexandru Constantinescu, Bassbariton
wurde 1981 in Craiova (Rumänien) geboren. Mit sechs Jahren
erhielt er seinen ersten Klavierunterricht, mit 18 Jahren machte er
sein Abitur am „Musiklyzeum Sigismund Toduta“ in Cluj-Napoca
mit dem Hauptfach Klavier. Im Juni 2004 schloss er das
Klavierstudium am „Conservatoire National Supérieur de
Musique et de Danse de Paris“ mit Auszeichnung ab. 2004 bis
2006 studierte er an der Robert-Schumann-Hochschule in
Düsseldorf.
Er gab Konzerte als Solopianist, Kammermusiker und
Liedbegleiter in Rumänien, Deutschland, Frankreich, Österreich
und in den USA und erhielt Preise bei nationalen und
internationalen Klavierwettbewerben.
Seit 2003 erhält er Gesangsunterricht, zuerst am „Conservatoire International de Paris“ und von 2004
bis 2006 in Hannover bei Elena Dumitrescu-Nentwig. Seit Oktober 2006 studiert er Operngesang bei
Prof. Dr. Peter Anton Ling an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Wichtige
künstlerische Impulse bekam er durch die Arbeit mit Ks. Claes H. Ahnsjoe, Ks. Deborah Polaski,
Reinhardt Goebel, Prof. Marina Sandel, Prof. Axel Bauni und Prof. Jaques Schwarz.
Alexandru Constantinescu wirkte bei verschiedene Opernproduktionen mit, u. a.: „Der Zar lässt sich
photographieren“ (Verschwörer), von Kurt Weill, Figaros Hochzeit (Figaro) und Così fan tutte (Don
Alfonso) von Wolfgang AAmadeus Mozart, Doktor und Apotheker (Apotheker Stössel) von Carl
Ditters von Dittersdorff, Acis and Galateea (Polyphemus) von Georg Friedrich Händel, Albert Herring
(Polizeichef Budd) von Benjamin Britten.
Alexandru Constantinescu gab Lieder- und Arienabende in Frankreich, Deutschland (u.a. bei
Brauschweig Classix Festival und beim „Toujours Mozart“ Festival in Wien) und ist in Deutschland
als Oratoriensänger aktiv vor allem als Bass und Jesus in Bachs „Johannespassion“ und Solo Bass in
Rossinis „Petite Messe sollenelle“.
Der Kammerchor an der TU Clausthal e. V.
Der Kammerchor an der TU Clausthal e.V. widmet sich in
regelmäßigen Abständen der Einstudierung größerer, meist
weltlicher Chorwerke mit Solisten und Orchesterbegleitung
(Messa di Gloria von Giacomo Puccini (2004), Carmina Burana
von Carl Orff (1995 und 2005), „Dido and Aeneas“ von Henry
Purcell (2008) und die Masque „Acis and Galatea“ von Georg
Friedrich Händel (2009)) und trägt damit in besonderer Weise und
als Alternative zur geistlichen Chormusik zur musikalischen
Vielfalt in Clausthal-Zellerfeld und Südniedersachsen bei.
Der Kammerchor an der TU Clausthal ist ein gemeinnütziger
Verein und eine studentische Vereinigung an der TU Clausthal. Der Chor ist in seinem
Erscheinungsbild und seiner musikalisch-inhaltlichen Arbeit in der „Harzregion“ einzigartig.
Gegründet vor 25 Jahren als Studentenchor, hat er diese Eingrenzung seiner Mitglieder auf
akademische Zugehörigkeit längst hinter sich gelassen. Von der Altenpflegerin bis zur Studienrätin,
vom Hartz-IV-Empfänger bis zum Universitätsprofessor und, nicht zu vergessen, die Studentinnen und
Studenten – alle arbeiten in diesem klassenschrankenlosen Sozialgefüge mit viel ehrenamtlichem
Engagement an der Verwirklichung der ehrgeizigen Musikprojekte, die die Aufführung und damit
Tradierung und Bewahrung anspruchsvoller Chormusik, a capella oder mit Orchester, zum Ziele hat.
Nur so konnte die respektable Anzahle der zurückliegenden Aufführungen entstehen. Der Chor hat
heute etwa 35 aktive Mitglieder. Seit 2006 hat Angelina Soller die musikalische Leitung.
Der Kammerchor an der TU Clausthal ist in der Wahl seines Programms unabhängig, da er an keine
Auflagen einer Institution gebunden ist. Somit ist es dem Kammerchor möglich, sich vom
üblicherweise an Kirchenjahr und der Liturgie orientierten geistlichen Programm der großen
Kantoreien zu lösen und Werke aufzuführen, die diesen oftmals verwehrt bleiben. So trägt der
Kammerchor ganz besonders zur „Artenvielfalt“ in der Welt der zu schützenden chormusikalischen
Kulturgüter bei.
Neben zahlreichen Konzerten in Clausthal-Zellerfeld und der näheren Umgebung gab es Auftritte u. a.
in Michaelstein, Walkenried, Quedlinburg, Leipzig, l´Aigle, Osterode, Holzminden, Herzberg/Harz,
Stadthagen, Göttingen und dem Kloster Isenhagen bei Hankensbüttel.
Homepage: http://home.tu-clausthal.de/student/chor/
Das Göttinger Barockorchester
wurde 1995 von Henning Vater gegründet und setzt sich aus
miteinander befreundeten Musikern etlicher namhafter
Barockensembles zusammen, wie z.B. Musica antiqua Köln,
Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, "Les Musiciens du
Louvre", "La Stagione" Frankfurt oder Concerto Brandenburg.
Das Orchester konzentriert sich auf die Interpretation der großen
geistlichen Werke und Instrumentalkonzerte vom Barock bis hin
zur
Romantik
(letztere
ebenfalls
in
historischer
Aufführungspraxis).
Es musiziert im gesamten norddeutschen Raum und ist regelmäßig
zu Gast bei renommierten Barockfestivals wie z.B. den "Tagen alter Musik" in Georgsmarienhütte, den
Weserbergland Musikwochen, den Dommusiken in Bad Gandersheim oder den Händel-Festspielen in
Göttingen.
Homepage: http://www.goebarock.de/
Angelina Soller
studierte Schulmusik und Gesang an der Staatlichen Hochschule
für Musik Freiburg. Sie ist als Konzertsängerin in verschiedenen
musikalischen Bereichen tätig. Ihr Repertoire erstreckt sich von
der Spielmannsmusik des Mittelalters über die Pflege des
traditionellen Lied- und Konzertgesangs bis hin zur
zeitgenössischen Musik. Von den Freiburger Spielleyt führen ihre
Aktivitäten über die Zusammenarbeit mit Ensembles wie L`art
pour l`art (Hamburg), Oh-ton (Oldenburg) und Arcana (Basel) bis
hin zu Gastverträgen am Süddeutschen und Norddeutschen
Rundfunk. Als Gesangspädagogin arbeitet sie mit Kindern,
Jugendlichen, Erwachsenen. In Zusammenarbeit mit Schulen
entwickelt sie Konzeptionen zur Vermittlung zeitgenössischer
Musik. Erfahrung im Kultur- und Veranstaltungsmanagement
sammelte Angelina Soller als langjährige Vorsitzende der GEDOK Hannover. So produzierte sie u.a.
die Kammeroper „Das Mädchen ohne Hände“ der Komponistin Tatjana Prelevic mit Aufführungen in
Deutschland und Montenegro und sang die Titelrolle. Seit 2006 widmet sie sich zusätzlich dem
Chorgesang, leitet den Spiritualchor Mühlenberg, den Chor der Kirchengemeinde St. Marien
Wienhausen und als Lehrbeauftragte den Kammerchor an der Technischen Universität Clausthal. Seit
2008 ist Angelina Soller als Gesangspädagogin an der Privaten Musikschule Celle e.V. tätig.
Convento do carmo, 1755 im großen Erdbeben von Lissabon zerstört.
Titelbild: William Turner (1775 – 1851): Light and Colour - The Morning After the Deluge - Moses
writes the Book of Genesis , 1843; Tate Gallery London
Die Realisierung eines Projektes dieser Größenordnung
ist ohne die ideelle und finanzielle Unterstützung von Privatpersonen, Firmen, Institutionen und
Behörden nicht denkbar. Wir danken allen, die uns hierbei in mithelfender, finanzieller und organisatorischer Form unterstützt haben. Besonders danken wir den Förderern dieses Projektes:
Verein von Freunden der TU Clausthal e.V.
L A D OLCE V ITA
Europäische Madrigale der Renaissance
30. Juni / 1. Juli 2012
Kammerchor an der TU Clausthal & Bremer Ratsmusik
PARA
UNA
TIERRA
DEL UNO
Misa Criolla y Polifonias Latinoamericanas
desde el siglo XVII a nuestros dias
Misa Criolla und lateinamerikanische Chormusik
vom 17. bis zum 21. Jahrhundert
24. / 25. November 2012
Kammerchor an der TU Clausthal & Grupo Criolla