venedig exklusiv - Internationale Studienreisen Max A. Klingenstein

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venedig exklusiv - Internationale Studienreisen Max A. Klingenstein
VENEDIG EXKLUSIV
MIT DEM SONDERBOOT DIE SERENISSIMA ERLEBEN
Vom 15.11. bis 21.11.2015 unter Leitung von Prof. Dr. Matthias Klein
Venedig, das einzigartige Gesamtkunstwerk aus byzantinischer und abendländischer Kultur, diese so beharrlich dem Meer
abgerungene, Stein gewordene Symbiose aus Handelsmacht, Kunst und Religion, bezaubert immer wieder aufs Neue.
Gerade im Frühjahr, wenn das Licht und die Stimmung in der Lagune sich stündlich ändern, die Silhouetten der Paläste
und Kirchen in immer wieder wechselnder, überraschender Atmosphäre erscheinen, ist Venedig eine Reise wert. Genießen
Sie mit uns die prachtvollen großen wie auch die vielen versteckten Kostbarkeiten aus 1400 Jahren Geschichte der
Serenissima.
Profil der Reise: Bahnreise ab München, wahlweise auch Flug mit Lufthansa – Übernachtungen in einem zentral, nur wenige
Schritte vom Markusplatz entfernten 4-Sterne-Hotel – oftmals kommen Sie für die Mittagspause zurück in Ihr Hotel – Besichtigungen
rund um den nahen Markusplatz zu Fuß, andere und die Ausflüge Torcello und Murano mit einem exklusiv der Gruppe zur
Verfügung stehenden Boot, das geruhsame Fahrten durch die Kanäle ermöglicht und nur kurze Fußwege erforderlich macht – 6 bis
16 Teilnehmer.
Canal Grande mit Rialtobrücke / Pferde von San Marco
Unser Reiseleiter Dr. Matthias Klein
ist Kunsthistoriker, Verleger und Autor, seine Promotion
schloss er mit einer Arbeit über mittelalterliche Wandmalereien ab. Seit 40 Jahren ist er auch als Studienreiseleiter
unterwegs, zuletzt bei Klingenstein. Nach einer
berufsbedingten Pause ist er mit der Themenreise Palladio
2013 wieder zu uns gestoßen, die 2015 wiederholt wird und
weiter folgten und folgen u.a. Florenz, Venedig, Apulien,
Umbrien, Serbien und Zypern.
Wir freuen uns ihn wieder zu unserem Team zählen zu dürfen.
Markusplatz mit Blick auf San Giorgo /
Ausschnitt aus der „Assunta“ von Tizian – Frari-Kirche
Programm der Reise:
1. Tag 15.11. Sonntag
Anreise nach Venedig
BAHN: Um 11.30 Uhr Abfahrt mit Eurocity über Brenner,
Verona nach Venedig (ohne Umsteigen). Ankunft um 18.31
Uhr. Bootsfahrt direkt zum Hotel.
FLUG: Anstelle der Bahnreise kann auch eine Flugreise
gebucht werden. Mit Lufthansa Direktflüge von München
oder Frankfurt, ab anderen Flughäfen via München oder
Frankfurt. Bootsfahrt direkt zum Hotel (im Zuschlag
eingeschlossen).
6 Übernachtungen im 4-Sterne-Hotel All’Angelo. Das sehr
gepflegte Hotel befindet sich im Herzen von Venedig in
einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert, nur 2 Gehminuten
vom Markusplatz entfernt. Die Zimmer, Bäder und
Aufenthaltsräume sind und klassisch-modern ausgestattet.
Ein amerikanisches Frühstück mit hausgemachten Kuchen
und Gebäck wird am Buffetangeboten.
2. - 6. Tag 16.11. – 20.11. Montag bis Freitag
Aufenthalt in Venedig
Während dieser Zeit sind folgende Besichtigungen und
Ausflüge vorgesehen (die Einteilung erfolgt vor Ort, um auf
örtliche Verhältnisse Rücksicht nehmen zu können):
 Vom zentral gelegenen Hotel aus besichtigen wir zu
Fuß die Sehenswürdigkeiten rund um den Markusplatz:
San Marco mit seinen prächtigen Mosaiken und der
kostbaren Pala d`oro, den Dogenpalast mit den
Repräsentationsräumen der Republik Venedig, den
Gemächern des Dogen und dem Gefängnis sowie die
Benediktinerinnenkirche S. Zaccaria.
Mit einem an einigen Tagen exklusiv der Gruppe zur
Verfügung stehenden Sonderboot werden die weiteren
Besichtigungspunkte erreicht:
 Die großen Bettelordenskirchen, die Franziskanerkirche
Santa Maria Gloriosa dei Frari mit der berühmten
„Assunta“ Tizians und die Dominikanerkirche Zanipolo
können ebenso begeistern wie die Palladio-Kirchen San
Giorgio Maggiore und Il Redentore, San Francesco della
Vigna, kleine, versteckt liegende Kirchen wie San
Giovanni in Bragora mit einem Altarbild Cimas da
Conegliano, Santa Maria dei Miracoli und San Sebastiano mit einer Bildausstattung von Paolo Veroneses.
 Bei Fahrten mit dem Sonderboot sehen wir die glanzvollen Fassaden der Paläste am Canal Grande, auf
einem Ausflug nach Murano und Torcello die beiden
ältesten und schönsten Basiliken in der Lagune.
 Ein Besuch der großartigen Gemäldesammlung der
Accademia ist ebenso selbstverständlich wie die
Besichtigung der Bildzyklen Carpaccios in der Scuola di
San Giorgio degli Schiavoni und Tintorettos in der Scuola
Grande di San Rocco.
 In der freien Zeit, die bleibt, bietet sich die Gelegenheit
durch den quirligen Rialtobezirk zu bummeln, auf einem
Campo einen Espresso zu genießen oder das kleine,
weltberühmte Museum der letzten Dogessa von Venedig,
Peggy Guggenheim, zu besuchen.
7. Tag 21.11. Samstag
Rückfahrt Venedig – München
Vormittags noch Zeit zur freien Verfügung in Venedig.
Bahnrückreise gegen 13.30 Uhr mit Eurocity nach München.
Ankunft gegen 20.30 Uhr. Rückflüge am frühen Nachmittag.
Reiseversicherungen – Wichtiger Hinweis
Wir empfehlen Ihnen bei Bedarf den Abschluss
entsprechender Reiseversicherungen wie Gepäck-,
Kranken- und Unfall-Versicherung, vor allem aber der
Reise-Rücktrittskosten-Versicherung,
die ab 2015 nicht mehr in unseren Reisepreisen enthalten
ist. Einen entsprechenden Bestellschein erhalten Sie mit
der Reisebestätigung.
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Reisepreis
EUR
Bahnreise ab und bis München
1960
Ermäßigung ab und bis Venedig – Hotel –
170
Zuschlag Einzelzimmer
230
Zuschlag für Flugreise nach Venedig – anstelle Bahnfahrt:
(inkl. Bootstransfer vom Flughafen direkt zum Hotel und
zurück, mindestens 2 Personen)
- bei Direktflug ab München, Frankfurt, Düsseldorf 275
- ab anderen Flughäfen mit umsteigen in München 325
Der Reisepreis schließt folgende Leistungen ein:
 Bahnfahrt 2. Kl. München – Venedig – München,
einschließlich Platzreservierung, Personen- und
Gepäcktransport in Venedig Bahnhof – Hotel –
Bahnhof im Taxiboot
 Besichtigungen zu Fuß, mit dem Sonderboot und mit
öffentlichen Booten
 6 Übernachtungen im genannten oder einem gleichwertigen Hotel, Doppelzimmer mit Bad/Dusche - WC
 Frühstücksbuffet, 5 Hauptmahlzeiten in ausgewählten
Restaurants
 qualifizierte
Studienreiseleitung,
sämtliche
Eintrittsgelder, Bedienungsgelder, Trinkgelder bei den
Mahlzeiten und Besichtigungen
NICHT eingeschlossen sind die Getränke bei den
Mahlzeiten und persönliche Trinkgelder im Hotel.
Teilnehmerzahl: Mindestens 6, höchstens 16 Personen
Buchungen und Zahlungen: Buchungen für diese Reise
sind direkt beim Veranstalter möglich. Die Anzahlung
beträgt € 390; die Restzahlung ist 3 Wochen vor
Reisebeginn fällig. Die Reiseunterlagen werden ca. 14 Tage
vor Reisebeginn verschickt.
Reisevereinbarungen: Es gelten die mit der Anmeldung
anerkannten Reisevereinbarungen des Veranstalters
Internationale Studienreisen Max A. Klingenstein e.K. –
Kultur auf Reisen – München
Stand der Ausschreibung: Oktober 2014
(Änderungen vorbehalten
Ein Beitrag aus unserer Hauszeitschrift Reisekurier Nr. 38 / April 2013
Kunst in den venezianischen „Scuole“
Zur Kunstpolitik im 15. und 16. Jahrhundert in der Lagunenstadt
Von Marion Thielebein
Zu den zahlreichen Besonderheiten Venedigs gehören auch die „Scuole“. Angesiedelt
zwischen Staat und Kirche, hatten die dort so bezeichneten Laienbruderschaften, die
teilweise zunft- oder gildemäßig organisiert waren, Teil am sozialen und politischen Leben.
In der Stadt waren die Vereinigungen durch Armenfürsorge sowie durch die Beteiligung an
regelmäßig stattfindenden Prozessionen präsent. Sie waren einflussreich und durften
Grundbesitz erwerben. Deshalb fühlten sie sich häufig aufgerufen, ihre Bauten von den
wichtigsten Künstlern in der Stadt gestalten zu lassen. Reiche Scuole, konkurrierten dabei
miteinander oder sogar mit dem als Vorbild dienenden Palazzo Ducale. Daher lässt sich die
Entwicklung der Kunst des „Goldenen Zeitalters“ über die Ausstattung der Scuolegebäude
recht gut verfolgen.
Wer die große Gerhard-RichterRetrospektive anlässlich seines
achtzigsten Geburtstags 2012 in
London, Berlin oder Paris
gesehen hat, wird sich vielleicht
über ein altmeisterlich anmutendes Gemälde gewundert
haben. Es handelt sich um die
„Verkündigung nach Tizian“, die
Richter nach einer Postkarte in
drei Fassungen 1973, ein Jahr,
nachdem er Deutschland als
Künstler auf der venezianischen
Biennale vertreten hatte, gemalt
hat. Ein Meisterwerk, das
zugleich Fragen aufwirft: Was
hat Richter veranlasst, sich Tizians
„Verkündigung“ in der Scuola San Rocco als
Sujet auszusuchen und sie in seiner
zwischen
Figuration
und
Abstraktion
changierenden spezifischen Weise gleich in
drei Versionen zu malen?
Schaut man sich zur Beantwortung dieser
Frage Tizians „Verkündigung“ an und verfolgt
den Weg, der sie als sein einziges Gemälde
in die Scuola San Rocco gelangen ließ,
befindet
man
sich
mitten
in
der
venezianischen Gesellschaft und ihrer
komplexen Handels- und Kunstpolitik. Tizian
war
spätestens
seit
1528
Bruderschaftsmitglied in der relativ jungen Scuola
und machte sowohl für die Kirche San Rocco
als auch für das neu errichtete Bruderschaftshaus, in dem er die Stirnwand des
Albergo, des Versammlungssaals des
Vorstands, ausmalen wollte, ein Angebot,
das durchaus auf positives Interresse stieß.
des 16. Jahrhunderts als Maler des Papstes
und Kaiser Karls V. unbestreitbar als der
berühmteste Künstler Venedigs galt und im
Vorstand der Scuola zahlreiche Bewunderer
seiner Kunst saßen. Dessen ungeachtet
gelang es dem eine Generation jüngeren
Jacopo Tintoretto, sich durch einen Trick und
sehr geschmeidiges Verhandeln in der
Scuola ein einzigartiges Denkmal zu setzen.
Scuole Grandi und Scuole Monori
Die Scuola San Rocco ist dem Heiligen
Rochus, dem Schutzpatron der Pestkranken
gewidmet. Dessen sterbliche Überreste
waren 1485 in einer spektakulären Aktion aus
Frankreich in die eigens gebaute Kirche
überführt worden. In Venedig hatte die Pest
in den Jahren 1477 bis 1485 gewütet. Die
Angst vor der Pest machte die Scuola zu
einer
der
wichtigsten
und
prestigeträchtigsten; bereits 1489 erhielt sie den
Rang einer der Scuola Grande.
Gerhard Richter: Verkündigung nach Tizian
Trotzdem hat er nie einen Auftrag erhalten.
Das ist umso erstaunlicher, als Tizian Mitte
Zusammen mit der Scuola San Teodoro
gehörte sie zu den beiden jüngsten Gliedern;
die älteren dieser exklusiven Gruppe waren
Santa Maria della Carità, Santa Maria della
Misericordia, San Giovanni Evangelista und
San Marco. Für sie hatte sich seit Mitte des
15. Jahrhunderts die Bezeichnung der Begriff
„Scuole Grandi“ eingebürgert. Bei ihnen
handelte es sich um reine Devotionsbruderschaften. Im Gegensatz zu den meist
einem speziellen Kreis vorbehaltenen Scuole
Minori, wie der Scuola di San Giorgio degli
Schiavoni, der Slavonen und Dalmatinern
angehörten, waren die Scuole Grandi nicht
an eine bestimmte Pfarre, Nationalität oder
Berufsgruppe gebunden. Gleichwohl standen
sie unter strenger Kontrolle des „Rates der
Zehn“ und hatten Auflagen zu erfüllen, damit
ihr Einfluss nicht zu groß wurde: So durften
nur Männer Mitglied werden; darüber hinaus
war es ihnen untersagt, mehr als 550 bis 600
nichtadlige Mitglieder aufzunehmen.
Aufgabe der Scuole Grandi war es,
Hospitäler zu betreiben, Almosen zu
vergeben, Mitgiftzuschüsse zu gewähren und
für verarmte Brüder und ihre Familien
mietfreien Wohnraum zu stellen. Ihnen kam
also eine sehr beachtliche Rolle in der
Fürsorge zu. Darüber hinaus nahmen sie an
allen
wichtigen
Angelegenheiten
des
Stadtlebens teil. Sie stellten z. B.
Galeerenruderer, wenn sich die Republik im
Krieg befand, und sie beteiligten sich an
Prozessionen und Aufzügen zur Verehrung
Heiliger oder bei anderen festlichen
Ereignissen.
Konkurrenzkampf
Für die Scuole war es ganz selbstverständlich. Dass sie ihre Gebäude
aufwendig und reich ausschmücken. Hierzu
konnten sie sich entweder der Künstler
bedienen, die Mitbrüder waren, sie konnten
Aufträge
an
herausragende
Künstler
vergeben oder aber Wettbewerbe ausloben.
Als nun das Bruderschaftsgebäude der
Scuola San Rocco stand, schrieb man im Mai
1564 einen Wettbewerb aus, an dem sich
vier der jüngeren Künstler beteiligten,
darunter Paolo Veronese und Jacopo
Tintoretto. Es galt, ein kleineres ovales
Deckenbild für den Albergo zu schaffen.
Tintoretto, der den Auftrag unbedingt haben
wollte, unterlief den Wettbewerb auf
spektakuläre Weise. Er ließ bereits am 22.
Juni 1564 das fertige Bild einer Apotheose
des Hl. Rochus an der Decke anbringen und
schenkte es kurzerhand der Scuola. Da das
Bild gefiel, ließ sich der Vorstand darauf ein
und zog den Wettbewerb schließlich zurück.
Durch diesen Schachzug sicherte sich
Tintoretto den Vorrang bei der Vergabe
weiterer Aufträge. Und sie kamen in der
Folge auch so zahlreich, dass sie ihm eine
lebenslange Leibrente einbrachten, obwohl er
unter seinen Mitbrüdern durchaus auch
Kritiker hatte, denen der auf drastische
Dramatik setzende Stil missfiel. Mit der
engen Bindung an Tintoretto war das alte
Angebot Tizians endgültig vom Tisch. Seine
Verkündigung kam erst als Vermächtnis
eines Mitbruders, des Doktors der Rechte
Melio da Cortona, in die Scuola.
Gerhard Richter hat mit seiner Verkündigung
nach Tizian den Blick erneut auf Tizian und
sein Gemälde in der Scuola San Rocco
befindliches Gemälde gelenkt. In raffinierter
Weise steigert er die Wirkung des auch bei
Tizian
hereinstürmenden,
Staubwolken
aufwirbelnden Engels, lässt aber zugleich
alles in einer weichen sfumatoartigen
Malweise atmosphärisch werden, was Verbindungen zum Stil Tintorettos aufweist.
Ein Gerhard-Richter-Bild, das die Malweise
Tizians und Tintorettos reflektiert.
Literaturhinweise:
Wer sich für die venezianische Gesellschaft, ihre
Künstler und ihre Kulturpolitik interessiert, dem sei die
hervorragende geschriebene Dissertation von Gabriele
Köster empfohlen:
„Künstler und ihre Brüder. Maler, Bildhauer
und Architekten in den venezianischen
Scuole Grandi“,
Berlin 2008.
Eine gute Überblicksdarstellung der Geschichte
Venedigs bietet Peter Ackroyd:
„Venedig. Die Biographie“,
2011.
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Vor allem empfiehlt sich aber eine weitere und sehr
lebendige Möglichkeit der Kultur und den Schönheiten
der Lagunenstadt auf die Spur zu kommen – mit der
hier vorliegenden Reise
VENEDIG EXKLUSIV
MIT DEM SONDERBOOT DIE SERENISSIMA ERLEBEN
Vom 15.11. bis 21.11.2015
unter Leitung von Dr. Mathias Klein

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