K-Jetronic und - Escort RS Turbo
Transcrição
K-Jetronic und - Escort RS Turbo
rt Technisches Service Training ,:i: Techniker iii: Information :::; K-Jetronic und KE-Jetronic ! U 23/D :.: ::; il:: i: .1: ii .... :::i It ::. i: CG 7353/5 O ttlgO .i:i INHALTSVERZEICHNIS SEITE KE.JETRONIC .59-89 üsnnsrcHr 60-61 ALIJGEMEIN .62 FTJNKTIONSBESCHREIBI]NG .63-70 LUFTMENGENMESSUNG... KRAFTSTOFFVERSORGUNG .............. ...67 ........68 GEMISCHAUFBEREITUNG............ BESTANDTEILE .........71.85 ELEKTROKRAFTSTOFFPUMPE ............72 KRAFTSTOFFSPEICHER........... ...............72 KRAFTSTOFFILTER EINSPRITZVENTIL...... KALTSTARTVENTIL ................72 ...72 THERMOZEITSCHALTER............... ........72 ZUSATZLUFTSCHIEBER ........72 KRAFTSTOFFPUMPENREI-AIS................ 72 SYSTEMDRUCKREGLER...... Service Training .--..---..--......72 5 INHALTSVERZEICHNIS rJ LUFTMENGENMESSER.......... rÜru-urrrgurpMPERATURSENSoR . ..........78 DRO S SELKI-APPENSCHALTER DRUCKSTEL[-ER............ ........E0-81 KRAFTSTOFFMODUL.. ..........82-85 ü PRUF. UND EINSTE,LI-ARBEITEN ,......88-89 KONTR.OLLFRAGEN NOTIZEN 9L-96 0 U 6 Service Training üeensrcHT KE.JETRONIC tF='=> I '\.- -:J -\ 2) <t IF ryN @ö 60 4r4_ \> ,7 I.........-:Darstellung KE-Jetronic ( L,6 CVH-Motor) I , t4 Kraftstoffbehälter Kraftstoffpumpe Kraftstoffspeicher Kraftstoffilter Ansauggeräusch d ämpfer Systemdruckregler Kraftstoffm engent eiler Drucksteller Luftmengenmesser Potentiometer Zusatzluftschieber Kaltstartventil Thermozeitschalter Kühlmittel-Temperaturfühler 15 Drosselklappengehäuse t6 t7 Vollastschalter WOT Leerlaufschalter ITS Sammelsaugrohr Einspritzventil 3 4 5 6 7 8 I 10 11 12 13 w 18 f9 Service Training tv KE.JETRONIC /./ UBERSICHT -\{ -\ {',-t- .?iS \<-\:{';Xr r\\\ \ >@ä :w 1.6 CVH.MOTOR w //rSA I i] / .-,t, I ,- -e,/-^--g _-{- r sT/110/070 1,6 Service Training .:; lll!lIl CVH TI]RBO.MOTOR 61 ALLGEMEINES KE.JETRONIC Die KE-Jetronic ist eine Weiterentwicklung der K-Jetronic. Das mechanische Grundprinzip der KJetronic, wie Luftmengenmessung und Kraftstoffmengenteilung, wurde übernommen. Mit zusätzlichen Sensoren, einem elektronischen Steuergerät und einem elektromagnetischen Drucksteller wird die Gemischanpassung über alle Drehzahl- und Temperaturbereiche weiter optimiert. Mit den über die Sensoren erfaßten Motorbetriebsdaten kann speziell in der Warmlaufphase durch eine genauere und auch zeitlich begrenztere Gemischanreicherung eine Kraftstoffeinsparung erzielt werden. Parallel zur Kraftstoffeinsparung ergibt sich selbswerständlich auch eine weitere Reduzierung der Schadstoffemission. Ein Leerlaufkompensator öffnet eine Bypassleitung um die Drosselklappe, wenn die Leerlaufdrehzahl absinkt. Die Wirkung ist vergleichbar mit der Zusatzanpassung des Zusatzluftschiebers. Der Leerlaufkompensator wird vom Zündmodul KCM angesteuert und ist in der Trainingsbroschüre 22/Dbeschrieben. Im Kapitel KE-Jetronic werden folgende Abkürzungen verwendet: ECT Kühlmittel-Temperatursensor (Engine Coolant Temperature) ITS Leerlaufschalter (Idle Tracking Switch) KCM KEM Zündmodul mit Klopfregelung (Knock Control Module) Kraftstoffmodul (KE-Module) NTC Widerstand, der bei sinkender Temperatur den Widerstandswert erhöht (Negative Temperature Coefficient) 62 TS Drosselklappenschalter (Throttle Switch) woT Vollastschalter (Wide Open Throttle) Service Training KE-JETRONIC FI.]NKTI O NS B E S FUNKTION CHRE I BI,JNG Die KE-Jetronic ist eine weiterentwickelte K-Jetronic mit elektronischer Komponente. Durch diese elektronische Komponente wird in allen Drehzahl- und Temperaturbereichen des Motors eine genauere und direktere Gemischanpassung erreicht. Die vom Motor angesaugte Luftmenge wirkt auf eine Stauscheibe, wobei über einen Hebel der Steuerkolben im Kraftstoffmengenteiler verschoben und schlitzförmige Steuerdrosseln geöffnet werden. Soweit entspricht die Funktion der bekannten K-Jetronic. Der grundlegende Funktionsunterschied zur K-Jetronic liegt in der geänderten Kraftstoffzumessung im Kraftstoffmengenteiler. Nochmals zur Erinnerung! Die Kraftstoffzumessung wird bestimmt durch den freigegebenen Öffnungsquerschnitt ( A ) und den Druckabfall ( Äp ) an den Steuerdrosseln. Aus beiden Werten ergibt sich die genaue Kraftstoffmenge zrJr gemessenen Luftmenge. Die Kraftstoffmenge Q= Atv Die Strömungsgeschwindigkeit ( v ) durch die Steuerdrossel ist eine Funktion des Druckunterschieds Äp(v=f(Äp)). Folgende Faktoren bestimmen die Kraftstoffzumessung bei der K-Jetronic: Bei der K-Jetronic wird die Regelung nur über den Öffnungsquerschnitt der Steuerdrosseln vorgenommen. Dieser wird von der Verstellkraft der Stauscheibe und dem Steuerdruck des Warmlaufreglers eingestellt. Die ztreite Einflußgröße, der Druckabfall, wird von den Differenzdruckventilen mit 0,1 bar konstant gehalten und hat keine Steuerfunktion. Durch die spezielle Trichterform im Luftmengenmesser bewirkt die Stauscheibe eine Gemischgrundanpassung über den gesamten Drehzahlbereich, und über den Steuerdruck wird eine Gemischanpassung entsprechend der Motortemperatur und dem Saugrohrdruck (Vollastmembran) gesteuert. Service Training 63 FUNKTION KE.JETRONIC Wie wird die Kraftstoffzumessung bei der KE-Jetronic geregelt? Einfach gesagt wurde die Steuergröße für den Kraftstoffdurchfluß ( Q ) vom Steuerdruck bei der KJetronic zum gesteuerten Druckabfall an den Steuerdrosseln bei der KE-Jetronic geändert. K-Jetronic KE-Jetronic A Steuerdruck (Warmlaufregler) B Druckabfall Ap = konstant = 0,1 bar C Systemdruck A Oberkammerdruck B Druckabfall Äp = 0 - 1,5 bar C Systemdruck I Drucksteller Der Öffnungsquerschnitt an den Steuerdrosseln wird nur noch von der Verstellkraft der Stauscheibe bestimmt und entspricht einer proportionalen Grundeinstellung. Anstelle des Steuerdruckes wirken nun der konstante Systemdruck und eine Druckfeder als Gegenkraft auf den Steuerkolben, wodurch keine Steuerfunktion entsteht. t Die Gemischgrundanpassung ergibt bei der KJetronic durch die spezielle Trichterform des Luftmengenmessers ein unterschiedlich angereichertes Gemisch. Bei der KE-Jetronic hat der Trichter des Luftmengenmessers einen K gleichbleibenden Kegelwinkel, wodurch sich über den gesamten Arbeitsbereich ein Gemisch von) = leinstellt. KE w Tt11 Trichterformen im Luft mengenmesser t 64 Service Training I KE.JETRONIC FUNKTION Die durch die Steuerdrosseln strömende Kraftstoffmenge zu den einzelnen Einspritzventilen wird vomÖffnungsquerschnitt(A)undvomgesteuertenDruckabfall(v=f(^p))andenSteuerdrosseln bestimmt. Funktionsschema KE-Jetronic (vereinfacht) A Öffnungsquerschnitt Kraftstoffmenge O Äp Druckunterschied v Strömungsgeschwindigkeit I Systemdruck 2 Oberkammerdruck 3 Steuerkolben 4 Einspritzventil 5 Differenzdruckventil 6 Druckfederkraft in der tlnterkammer Service Training 65 FUNKTION KE.JETRONIC Die Ansteuerung der Differenzdruckventile ( 1 ) erfolgt durch den elektromagnetischen Drucksteller ( 2 ), welcher sein Stellsignal vom Kraftstoffmodul ( 3 ), einem elektronischen Steuergerät, erhält. Das Stellsignal wird in Abhängigkeit von Drosselklappenstellung ( 4 ), Potentiometer ( 5 ) = Luft- menge(A),Kühlmittel-Temperatursensor(6)undDrehzahlsignal(7)gebildet,wobeisichüber den elektromagnetischen Drucksteller in allen Betriebszuständen eine optimale Gemischbildung (fett/mager) steuern läßt. Bei Fahrzeugen mit geregeltem Katalysator erfolgt, sobald die Lambdasonde ( 8 ) und der Motor die Betriebstemperatur erreicht haben, eine genaue Regelung auf I = 1 durch den zusätzlichen Lambda- Regelkreis im Kraftstoffmodul. Hierdurch entsteht für alle Temperatur- und Drehzahlbereiche des Motors eine genau dosierte Kraftstoffzumessung und Gemischbildung. T/110t075 A Luftmenge 3 Kraftstoffmodul 6 1 Differenzdruckventil 4 Drosselklappe 7 2 Drucksteller 5 Potentiometer 8 Kühlmittel-Temperatursensor Drehzahlsignal (Zündverteiler) Lambdasonde \ 66 Service Training KE-JETRONIC FUNKTION Die KE-Jetronic gliedert sich, wie auch die K-Jetronic, in die Funktionsbereiche: Luftmengenmessung Kraftstoffversorgung Gemischaufbereitung Luftmengenmessung Die Luftmengenmessung erfolgt wie bei der K-Jetronic mit einer Stauscheibe ( 1 ). Die Bewegung der Stauscheibe wird mechanisch auf den Steuerkolben (2 ) übertragen, und das Kraftstoffmodul erhält die genaue Position als Spannungssignal von einem Potentiometer( 3 ), dessen Schleifer ( 4 ) auf der Drehachse ( 5 ) der Stauscheibe sitzt. A a I ) Luftmenge Kraftstoffmenge 3 Stauscheibe 4 Service Training Steuerkolben Potentiometer Schleifer J Drehachse 6 Drucksteller Kraftstoffmengenteiler 7 67 KE.JETRONIC FUNKTION Kraftstoffversorgung Die Kraftstoffrersorgung der KE-Jetronic ist im wesentlichen identisch mit der der K-Jetronic. Nur der Systemdruckregler ( 5 ) ist als separates Bauteil ausgeführt und nicht mehr im Kraftstoffmengen- teiler(6)integriert. Der Warmlaufregler der K-Jetronic entfällt und wird durch den elektromagnetischen Drucksteller ( 7 ) am Kraftstoffmengenteiler ersetzt. Durch diesen Drucksteller strömt ständig Kraftstoff zu den Unterkammern der Differenzdruckventile und von dort durch eine Drosselbohrung von 0,3 mm in den Rücklauf zum Kraftstofftank ( 1 ). sTt110t077 I ) 3 4 68 Kraftstofftank Kraftstoffpumpe Kraftstoffspeicher Kraftstoffilter 5 6 7 8 Systemdruckregler Kraft stoffmengenteiler Drucksteller Kaltstartventil 9 Einsprizventil 10 Thermozeitschalter 11 KühlmittelTemperatursensor Service Training KE.JETRONIC FUNKTION Gemischaufbereitung Das Grundprinzip des Gemischreglers aus Luftmengenmesser ( I ) und Kraftstoffmengenteiler (2) wurde beibehalten. Die Stellung der Stauscheibe ( 3 ) ist ein Maß für die vom Motor angesaugte Luftmenge ( A ). Die Kraftstofftumessung ( Q ) wird bestimmt durch die Position der Stauscheibe, welche über den Steuerkolben ( 4 ) den Öffnungsquerschnitt der Steuerdrosseln im Kraftstoffmengenteiler einstellt, und den Druck in den Differenzdruckventilen ( 5 ), welcher vom Kraftstoffmodul über den elektromagnetischen Drucksteller ( 6 ) gesteuert wird. Der Öffnungsquerschnitt der Steuerdrosseln ist nur noch abhängig von der Auslenkung der Stauscheibe durch die angesaugte Luft, da die Gegenkraft auf den Steuerkolben im Unterschied zur K-Jetronic konstant ist. Diese Gegenkraft wird von einer Druckfeder und dem Systemdruck gebildet. Dieser Systemdruck wird von dem neuen Systemdruckregler sehr genau konstant gesteuert. Der elektromagnetische Drucksteller steuert den Druck in den Differenzdruckventilen. Der hierdurch entstehende Druckabfall an den Steuerdrosseln ist die Steuer- bzw. Regelgröße (bei Lamdasonde) ftir den durch die Einspritzventile strömenden Kraftstoff. Hiermit kann die eingespritzte Kraftstoffmenge um den Faktor 2,5 verändert werden. w ST/11 A Luftmenge Kraftstoffmenge rQ 'l ) Kraftstoffmengenteiler 5 3 Stauscheibe 6 Drucksteller Luftmengenmesser 4 Steuerkolben Service Training Differenzdruckventil 7 Anschluß 8 Steuerhülse 9 Potentiometer Einspritaentil 69 ) FUNKTION KE.JETRONIC Das Kraftstoffmodul verarbeitet die elektrischen Signale der Sensoren und bildet einen Steuerstrom für den elektromagnetischen Drucksteller. Wird der Drucksteller nicht mehr angesteuert, z.B. bei einer elektrischen Unterbrechung, stellt sich durch seine mechanische Grundeinstellung an den Differenzdruckventilen ein Mittelwert ein, welcher einer etwas mageren Gemischbildung bei warmem Mo- tor entspricht. Das Benzineinspritzsystem arbeitet dann nur noch mechanisch und gewährleistet einen sicheren Notlauf. Wie geschieht die Gemischanpassung bei der KE-Jetronic? Die KE-Jetronic hat durch eine vereinfachte Formgebung des Lufttrichters über den gesamten Arbeitsbereich eine konstante Gemischanpassung von I = 1 (gleichbleibender Kegelwinkel). Jede weitere Gemischanpassung fur Kaltstart, Nachstart*, Warmlauf, Beschleunigung, Vollast und Schubabschaltung erfolgt durch die Regelung des Unterkammerdruckes der Differenzdruckventile über den elektromagnetischen Drucksteller. Die Kaltstartanreicherung und Anhebung der Gemischmenge während der Warmlaufphase durch das Kaltstartventil und denZusatzluftschieber ist identisch mit der K-Jetronic. Die elektronische Komponente der KE-Jetronic ermöglicht in allen Drehzahl- und Temperaturbereichen des Motors eine optimale Gemischanpassung (siehe Beschreibung "Kraftstoffmodul"). x Nachstart = eine Gemischanreicherung, die nach dem Ende der Starterbetätigung einsetzt. 70 Service Training KE.JETRONIC BESTANDTEILE S-{ei ,,f 7*', sT/110/079 Darstellung der Bestandteile KE-Jetronic I Kraftstoffmodul (KE-Modul, KEM) 2 Drucksteller 3 Systemdruckregler 4 Luftmengenmesser 5 Kraftstoffmengenteiler 6 Potentiometer 7 Drosselklappenschalter 8 Kühlmittel-Temperatursensor (Die folgenden Bestandteile sind bei K-Jetronic beschrieben) Service Training 9 10 11 12 13 14 15 16 Elektrokraftstoffpumpe Kraftstoffspeicher Kraftstoffilter Einspritzventil Kaltstartventil Thermozeitschalter Zusatzluftschieber Kraftstoffpumpenrelais 71 BESTANDTEILE KE.JETRONIC Die Bauteile Elektrokraftstoffpumpe, Kraftstoffspeicher, Kraftstoffilter, Einspritzventil, Kaltstartventil, Thermozeitschalter, Zusatzluftschieber und Kraftstoffpumpenrelais sind baugleich von der K-Jetronic übernommen worden und im Teil "K-Jetronic" beschrieben. Die Bauteile der K-Jetronic dürfen jedoch keinesfalls in das System KE-Jetronic eingebaut werden, da die technischen Leistungsdaten der einzelnen Bauteile für das jeweilige System ausgelegt und angepaßt sind. Systemdruckregler Der Systemdruckregler ist ein Membrandruckregler und als separates Bauteil ausgeführt. Er sitzt in der Kraftstoffuersorgung hinter dem Kraftstoffmengenteiler und steuert aus dem Förderdruck der Kraftstoffpumpe den Systemdruck. Der Systemdruck muß genau konstant gesteuert werden, da dieser auf den Steuerkolben wirkt und damit einen direkten Einfluß auf das Luft/Kraftstoff-Verhältnis hat. Der Systemdruckregler hat eine Doppelfunktion. Nach dem Abschalten der Kraftstoffpumpe sinkt der Kraftstoffdruck, bis das Tellerventil die Rücklaufleitung zum Kraftstofftank schließt. Im Kraftstoffsystem wird dann ein Restdruck unter dem Öffnungsdruck der Einspritzventile über einen gewissen Zeitraum gehalten. Beim Anlaufen der Kraftstoffpumpe wird durch die Membran die Druckfeder gespannt, und der Ventilteller zum Rücklauf öffnet, bis er von der kleinen Druckfeder gegen den Anschlag gedrückt wird. In dieser Stellung öffnet bei weiterem Druckaufbau das Systemdruckventil und steuert die überschüssige Kraftstoffmenge direkt in die Rücklaufleitung zum Kraftstofftank. Aus Sicherheitsgründen wird die Membrankammer mit einer Schlauchleitung zum Ansaugsystem belüftet. Dieser Anschluß hat keine Reselfunktion. I ) 3 4 5 6 7 8 Anschluß Kraftstoffmengenteiler Gewebemembran Regelfeder Systemdruck Belüftungsanschluß Anschluß Kraftstoffmengenteiler Rücklauf Unterkammern Differenzdruckventil Dichtung Regelfeder Restdruck Rücklauf Kraftstofftank r/110/080 w t 72 Service Training KE.JETRONIC BESTANDTEILE Luftmengenmesser Bei der KE-Jetronic sind zwei unterschiedliche Luftmengenmesser eingebaut. Im Regelfall wird der von der K-Jetronic bekannte Steigstrom-Luftmengenmesser verwendet. Nur beim KE 1,6 CVH Turbo wird ein Fallstrom-Luftmengenmesser eingesetzt. Die Luft durchströmt den Fallstrom-Luftmengenmesser von oben nach unten. Folglich lenkt die Stauscheibe nach unten aus, und die Übertragung des Hebels auf den Steuerkolben erfolgt durch Umlenkung entgegengesetzt. Das Gegengewicht ist durch eine Rückstellfeder ersetzt. I sr/i1o/081 KE 1.,6 W w Tt11 KE 1,6 CVH Tirrbo CVH ger. Kat. Der Luftmengenmesser ( 1 ) der KE-Jetronic ist mit einem Potentiometer (2 ) als Sensor für das Kraftstoffmodul ausgestattet. Der Potentiometerschleifer ( 3 ) sitzt auf der Stauscheibendrehachse ( 4 ), und das Meßsignal entspricht der jeweiligen Stauscheibenlage. Das Potentiometergehäuse ( 5 ) ist mit Langlöchern versehen, und das Ausgangssignal kann mit den Befestigungsschrauben bei Ruhelage der Stauscheibe justiert werden. I 2 Luftmengenmesser Potentiometer Service Training 3 Potent iometerschleifer 4 Stauscheibendrehachse 5 Potentiometergehäuse 73 BESTANDTEILE KE-JETRONIC L Kraftstoffmengenteiler Der Kraftstoffmengenteiler ( I ) wurde im mechanischen Grundprinzip von der K-Jetronic übernom- men. Der Kraftstoff strömt am Steuerkolben ( 2 ) vorbei sternförmig durch die Steuerdrosseln ( 3 ) in die Differenzdruckventile ( 4 ) und zu den Einspriwentilen. Die Kraftstoffzumessung wird bestimmt vom Öffnungsquerschnitt und dem Druckabfall an den Steuerdrosseln. Der Steuerkolben, welcher durch die Auslenkung der Stauscheibe ( 5 ) entsprechend der vom Motor angesaugten Luftmenge ( A ) verschoben wird, öffnet die Steuerdrosseln. Damit der Steuerkolben bei zurückgehender Stauscheibe nachfolgt, wird er von oben mit dem Kraftstoffsystemdruck ( B ) und einer Druckfeder ( 6 ) beaufschlagt. Diese wirksame Kraft ist konstant und hat somit keine Steuerfunk- tion. \ Der Offnungsquerschnitt der Steuerdrosseln ist linear abhängigvon der Stauscheibenauslenkungbzw. der gemessenen Luftmenge. Diese Funktion ist rein mechanisch. \ 'Q\Qr*t ili A | +1L-L| r rirlItIT I w Tt110t084 ) A Luftmenge B Systemdruck I 74 Kraftst offm en Steuerkolben 3 Steuerdrossel genteiler 4 Differenzdruckventi- Stauscheibe Druckfeder 7 Drucksteller 6 Service Training I KE.JETRONIC BESTANDTEILE Bei der KE-Jetronic erfolgt die Steuerfunktion zur Gemischanpassung nicht über den Steuerkolben, sondern über die Ansteuerung der Differenzdruckventile. Der entscheidende Unterschied liegt in der Drucksteuerung der Differenzdruckventile. Bei der K-Jetronic haben die Differenzdruckventile keine Steuerfunktion auf den Kraftstoffdurchfluß. da der Differenzdruck mit 0,1 bar konstant gehalten wird. Ganz anders verhält es sich aber bei der KE-Je- tronic. Der Druckabfall ( A ) an den Steuerdrosseln ( L ) ist nicht mehr identisch mit der Druckdifferenz im Differenzdruckventil ( 2 ). Am Steuerkolben ( 3 ) liegt unverändert der Systemdruck ( B ) an. Der Druck ( C ) in der oberen Kammer der Differenzdruckventile liegt konstant 0,2bar über dem Druck ( D ) der unteren Kammer. Der Druck der unteren Kammer wird vom elektromagnetischen Druck- steller ( 4 ) gesteuert. Hierdurch ergibt sich ein Druckabfall ( A ) an den Steuerdrosseln, durch den bei gleichem Öffnungsquerschnitt die durchströmende Kraftstoffmenge bis zum 2,5fachen Wert erhöht werden kann. Schema Differenzdruckventil A DruckabfallSteuerdrossel B Systemdruck C Oberkammerdruck (= D + 0,2 bar) D Unterkammerdruck I Steuerdrossel 2 Differenzdruckventil 3 Steuerkolben 4 Drucksteller Service Training 75 BESTANDTEILE KE.JETRONIC Wie funktioniert das Differenzdruckventil bei der KE-Jetronic? Die Differenzdruckventile bestehen aus zwei Kammern, welche durch eine Gewebemembran ( 1 ) getrennt sind. In der oberen Kammer ( 2 ) befindet sich ein Flachsitzventil ( 3 ), welches den Kraftstoffdurchfluß ( Q ) zu den Einspritz- ventilen freigibt. Entscheidend ist das Steuerprinzip dieses Flachsitzventils: Der Unterkammerdruck ( A ) wird vom elektromagnetischen Drucksteller ( I ) gesteuert. /1 1 0/086 Schnitt Differenzdruckventil O I 2 3 4 Kraftstoffdurchfluß Membran Oberkammer Flachsitzventil Einstellschraube (nur Hersteller) Die unteren Kammern sind miteinander verbunden, und durch eine Drosselbohrung ( 2 ) von 0,3 mm strömt ständig Kraftstoff über die Rücklaufleitung in den Kraftstofftank ( 3 ). Diese Kammern werden durch den elektromagnetischen Drucksteller mit Kraftstoff gefüllt, wodurch der Kammerdruck ( A ) ständig gesteuert wird. Eine vom Hersteller justierte Druckfeder ( 4 ) wirkt schließend auf das Flachsitzventil ( 5 ) in der oberen Kammer, wodurch sich dort ein um 0,2bar höherer Druck ( B ) ergibt. Dies bedeutet, das Flachsitzventil in der oberen Kammer öffnet entsprechend dem Unterkammerdruck und der Wirkung der Druckfeder. Schema Differenzdruckventil A Unterkammerdruck B I 2 3 4 5 Oberkammerdruck(= A + 0,2bar) Drucksteller Drossel Kraftstofftank Druckfeder Flachsitnenttl. tr 76 Service Training KE.JETRONIC BESTANDTEILE Im Kraftstoffmengenteiler wird der von der Kraftstoffpumpe geförd erte Kraftstoff zum Systemdruckregler, Steuerkolben und Drucksteller verteilt. Durch die obere und untere Kammer der Differenzdruckventile strömen voneinander vollständig getrennte Kraftstoffmengen. Der Kraft- stoff in der oberen Kammer ( L ) fließt über den Steuerkolben ( 2 ) durch die Steuerdrosseln ( 3 ) ein und durch das Flachsitnentl, ( 4'1 zu den Einspritzventilen. In die untere Kammer ( 5 ) gelangt der Kraftstoff über den Drucksteller und strömt durch die Drosselbohrung ( 6 ) in die Rücklaufleitung zum Kraftstofftank (7 Schema Differenzdruckventil A Druckabfall 4 Flachsitzventil B Systemdruck 5 Unterkammer I Oberkammer 6 Drossel 2 Steuerkolben 7 Kraftstofftank 3 Steuerdrossel ). Der für die Kraftstoffzumessung ausschlaggebende Wert ist bei der KE-Jetronic der Druck- abfall ( A ) an den Steuerdrosseln, welcher sich aus dem Systemdruck und dem Druck in der oberen Kammer der Differenzdruckventile ergrbt. Der konstante Differenzdruck von 0,2 bar zwischen den Kammern der Differenzdruckventile wird nur bei Schubabschaltung und Drehzahlbegrenzung wirksam. Dann liegt in beiden Kammern der Differenzdruckventile Systemdruck an, und die Kraft der Druckfeder schließt die Flachsitzventile, wodurch die Kraftstofft umessung ( Q ) auf einfachste Weise unterbro- chen wird (siehe Beschreibung Drucksteller). ,,N Schema Schubabschaltung Kraftstoffmenge Ap Druckunterschied Svstemdruck a A Service Training 77 BESTANDTEILE KE.JETRONIC Kühlmittel-Temperatursensor (ECT) Der Kühlmittel-Temperatursensor (ECT) ist am Motorblock befestigt und taucht in den Kühlmittelkreislauf ein. Der ECT-Sensor ist als sogenannter NTC-Widerstand ausgeführt, d.h. NTC = negativer Temperatur-Koeffizient und bedeutet: Der Widerstand ist aus einem Halbleitermaterial, welches bei steigender Temperatur seinen elektrischen Widerstand verringert. Im Gehäuse des ECT-Sensors fiir KE Lr6 CVH ger. Kat. }-J ry h.. X t l fr*,',",'l T befinden sich zwei NTC-Widerstände, wobei über den zweipoligen Anschlußstecker jeweils das Kraftstoffmodul und das Zündmodul ange- H., schlossen sind. Iw Das Kraftstoffmodul legt über den ECT-Sensor eine definierte elektrische Spannung an Masse und bestimmt aus dem Spannungsabfall durch den NTC-Widerstand die entsprechende Mo- tortemperatur. 78 Kühlmittel-Temperatursensor ( ECT ) mit Schaltschema A KE 1,6 CVH ger. Kat. B KE 1,6 CVH Turbo KEM Kraftstoffmodul (KE-Modul) KCM Zündmodul mit Klopfregelung Service Training BESTANDTEILE KE.JETRONIC Drosselklappenschalter ( TS ) Die Drosselklappenschalter beim KE 1,6 CVH Beim KE Lr6 CVH T\rrbo ist ein geschlossener ger. Kat. sind als getrennte Mikroschalter aus- Drosselklappenschalter eingebaut. Dieser geführt. Ein Schalter (ITS) meldet die Drossel- Drosselklappenschalter meldet ebenso klappenstellung "geschlossen" und d er ztr eite "geschlossen" bzw. "offen" an das Kraftstoffmo- Schalter (WOT) die Drosselklappenstellung dul. Der Schaltpunkt für "geschlossen", d. h. die "offen" an das Kraftstoffmodul. Leerlaufstellung, ist mittels Langlöcher durch Lösen der Befestigungsschrauben einstellbar. t: Drosselklappenschalter mit Schaltschema KE 1,6 CVH ger. Kat. I Leerlaufschalter(ITS) 2 Vollastschalter(WOT) KEM Kraftstoffmodul(KE-Modul) KCM Zündmodul mit Klopfregelung Service Training Drosselklappenschalter mit Schaltschema KE 1.,6 CVH Turbo KEM Kraftstoffmodul (KE-Modul) 79 KE.JETRONIC BESTANDTEILE Drucksteller Der elektromagnetische Drucksteller ( 1 ) verändert in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Motors und dem entsprechend dazu vom Kraftstoffmodul ( 2 ) gebildeten Stromsignal den Druck in den Unterkammern der Diffe- :ö renzdruckventile. Dadurch verändert sich die zugemessene Kraftstoffmenge, und das Gemisch wird angereichert oder abgemagert. Der elektromagnetische Drucksteller ist ein Drucksteller mit Kraftstoffmodul I Drucksteller 2 Kraftstoffmodul Prallplattenventil, welches allgemein in der Steuerungshydraulik verwendet wird. Die Funktion ist denkbar einfach: Zur Steuerung der Durchflußmenge wird der Abstand einer Ventilplatte ( I ) (Prallplatte) vor einer Strahldüse ( 2 ) variiert. Um eine hohe Wiederholgenauigkeit zu erhalten, ist die Ventilplatte an Federstegen ( 3 ) aufgehängt (reibungsfreie Lagerung). Die Bewegung der Ventilplatte zur Austrittsdüse erfolgt durch die Überwindung der Federkräfte und der Impuls- kraft des Düsenstrahls mit der elektromagnetischen Kraft einer Spule. Der Steuerstrom kann bis zu 160 mA betragen. Mit diesem Wert wird Ventilplatte mit Strahldüse I 2 Ventilplatte 3 Federstege Strahldüse die Ventilplatte durch die elektromagnetische Kraft nahe an die Austrittsdüse gelenkt, und der Druck in den Unterkammern des Mengenteilers fällt auf den niedrigsten Wert. Dies bedeutet ein fettes Gemisch, da hiermit der größte Druckabfall an den Steuerdrosseln entsteht und der Kraftstoffdurchfluß zu den Ein- sprizventilen auf seinen Höchstwert ansteigt (Kaltstartanreicherung). Schema Drucksteller Strahldüse 1 2 80 Ventilplatte Service Training KE.JETRONIC BESTANDTEILE Liegt kein Steuerstrom an,z.B. bei einer elektrischen Unterbrechung, steuert der Druckstel- ler in seiner vom Hersteller justierten Grundeinstellung ( A ) einen Unterkammerdruck, der eine Kraftstofftumessung für ein Gemisch von ca. I = 1 erzeugt. Hiermit wird bei betriebs- warmem Motor ein sicherer Notlauf erreicht. Bei Schubabschaltung und zur Begrenzung der maximalen Drehzahl liefert das Kraftstoffmodul ein umgekehrtes Stromsignal von - 40 mA bis 80 mA, wodurch die Ventilplatte 71 1 0/096 Grundeinstellung ( A ) (nur Hersteller) I Einstellschraube ( 1 ) so weit von der Strahldüse ( 2 ) abhebt, daß der volle Systemdruck in den Unterkammern wirkt. In diesem Fall verschließen die Flachsizventile ( 3 ) in den Differenzdruckventilen mit Unterstützung der Druckfedern ( 4 ) sofort den Kraftstofffluß ( Q ) zu den Einspritzventilen. Funktionsschema Schubabschaltung A Systemdruck 2 Strahldüse Q Kraftstofffluß 3 Flachsitzventil Äp Druckunterschied 4 Druckfeder I Ventilplatte 3800 3400 3000 2600 I 2200 1 800 1400 1000 0 7110/098 -30-tooto 30 50 70 90 110 Schubabschaltung A Einspritzung aus B n Einspritzung ein Service Training "c W Motordrehzahl (min-l) Drehzahlbegrenzung A Einspritzung aus n Motordrehzahl (min-l) B Einspritzung ein t Zeit (Sek.) 81 \ BESTANDTEILE KE.JETRONIC Kraftstoffmodul (KEM) Das Kraftstoffmodul ( 1 ) ist ein elektronisches Steuergerät, das die von Sensoren gelieferten Daten über den Betriebszustand des Motors auswertet und in einen Steuerstrom für den elektromasnetischen Drucksteller (2 ) umsetzt. Das Kraftstoffmodul ist in Analog-Digitaltechnik aufgebaut. Die Leiterplatten mit den elektronischen Bauelementen sind in ein druckdichtes Gehäuse eingeschoben, und ein 25-poliger Stecker verbindet das Kraftstoffmodul mit Batterie, Sensoren und dem elektromagnetischen Drucksteller. Beachte: Die zuzuordnenden Zündsystemebzut. Zündmodule (ESC Trainin gsbroschüren 22 I B und 22 / II oder KCM) sind in den D beschrieben. \ w sT/1 1 0/1 00 I Kraftstoffmodul (KEM) 5 Drosselklappenschalter 8 Kühlmittel-Temperatursensor 2 Drucksteller (Turbo) 9 Zündschalter 10 Lambdasonde 3 Potentiometer 6 Zündverteiler 4 Drosselklappenschalter 7 Zündmodul 82 Service Training \ KE.JETRONIC BESTANDTEILE Das Kraftstoffmodul unterscheidet folgende Funktionen zur optimalen Gemischsteuerung und steuert den entsprechenden Druckstellerstrom: - Startanreicherung Vom Zündschloß erhält das Kraftstoffmodul das Startsignal und gibt für eine bestimmte Zeit ein maximales Stromsignal an den Drucksteller. Somit entsteht kurzzeitigeine maximale Anreiche- rung. Da die Startanreicherung unabhängig von der Motortemperatur erfolgt, wird sie bei jedem Startvorgang ausgelöst. - Nachstartanreicherung mit dem Ende der Starterbetätigung, wobei der Anfangswert und die Abregelzeit von der Motortemperatur abhängig sind. Sie beginnt - Warmlaufanreicherung Bei kaltem Motor entsteht eine Warmlaufphase bis zur Motortemperatur von 60 oC. Hierzu wird eine Anreicherung entsprechend der Motortemperatur vorgenommen. Die Abregelung erfolgt stetig entsprechend der ansteigenden Motortemperatur und endet, wenn die Kühlmitteltempera- tur 60 oC erreicht. - Beschleunigungsanreicherung Die Beschleunigungsanreicherung ist nur bei einer Motortemperatur unter 80 il l-' I oC wirksam. Im Kraftstoffmodul wird der Beschleunigungsvorgang aus dem zeitlichen Anstieg des Potentiometersignals vom Luftmengenmesser erkannt und die Beschleunigungsanreicherung ausgelöst. Die Kennlinie des Potentiometers ist nicht linear, und das Beschleunigungssignal ist bei einer Bewegung aus dem Leerlauf am größten. Die Größe der Beschleunigungsanreicherung ist abhängig von Motortemperatur, Drehzahl und Potentiometersignal, d. h. dem Öffnungswinkel der Drosselklappe. Das Kraftstoffmodul erhöht ftir die Dauer von 1 Sekunde das am Drucksteller anliegende Stromsignal (Anreicherungsimpuls). I l'' L-- Service Training 83 BESTANDTEILE - KE.JETRONIC Vollastanreicherung Das Kraftstoffmodul erhält bei Vollast ein Signal vom Drosselklappenschalter und erzeugt drehzahlabhängig eine Anreicherung. Durch eine Programmfunktion im Kraftstoffmodul erfolgt die Vollastanreicherung nur im Drehzahlbereich 1500 - 3000 min-1und über 4000 min-l. - Schubabschaltung Die Schubabschaltung der KE-Jetronic ist über den gesamten Motortemperaturbereich wirksam. Im Kraftstoffmodul sind Drehzahlkennfelder für das Einsetzen und das Ausschalten der Schubabschaltung in Abhängigkeit von der Kühlmitteltemperatur programmiert. Bei einer vorliegenden Motortemperatur kann die Schubabschaltung nur über einer programmierten Drehzahlschwelle einsetzen, vorausgesetzt, vom Drosselklappenschalter liegt das Signal Leerlauf an. Die Drehzahlschwelle für die Beendigung der Schubabschaltung liegt mindestens 300 min-l niedriger, um ein ständiges Schalten bei einer Drehzahl zu vermeiden. Wenn Schubabschaltung vorliegt, wird vom Kraftstoffmodul an den Drucksteller ein umgekehrtes Stromsignal > - 40 mA gesteuert. Hiermit steigt im Kraftstoffmengenteiler der Unterkammer- druck an, und die Druckfedern verschließen in den Differenzdruckventilen mit der Keramikplatte den Kraftstofffluß zu den Einspritzventilen. - Drehzahlbegrenzung Die Drehzahlbegrenzung wird vom Kraftstoffmodul wie die Schubabschaltung behandelt, mit dem Unterschied, daß eine programmierte Höchstdrehzahl von 6500 min-l erreicht wird und das Ausschalten der Schubabschaltung bereits bei einer Drehzahlabsenkung von 80 min-1 geschieht. \ 84 Service Training KE.JETRONIC - BESTANDTEILE Lambdaregelung Beim KE 1,6 CVH mit geregeltem Katalysator ist das Kraftstoffmodul um die Lambdaregelung erweitert. Die katalytische Abgasnachbehandiung ist am wirkungsvollsten bei einem Luft/Kraftstoff-Verhältnis von I = 1. Das Kraftstoffmodul erkennt aus dem Signal der Lambdasonde bei entsprechender Motor- und Sondentemperatur den Zustand "geschlossener Regelkreis" und verändert fortlaufend das Stromsignal für den Drucksteller entsprechend dem sich zyklisch ändernden Lambdasondensignal (siehe Beschreibung Lambdasonde unter Abgasregelsysteme, Broschüre 90-B'Abgasregelung"). Sobald ein Sensorsignal vom augenblicklichen Normalzustand abweicht, schaltet das Kraftstoff- modul auf "offenen Regelkreis" um, und es erfolgt die für den neuen Betriebszustand erforderliche Anderung des Druckstellerstroms. Nach Ablauf der Funktion tritt wieder der Zustand "geschlossener Regelkreis" ein, und das Kraftstoffmodul regelt wieder das Luft/Kraftstoff-Verhältnis aufl=1. Notlauf Die Sensorsignale werden im Kraftstoffmodul ständig auf Plausibilität überprüft, d. h. jedes Sensorsignal bewegt sich in einem bestimmten Bereich und entspricht einem Fehlersignal, wenn es aus diesem Bereich abweicht. Dieser Sensorfehler kann durch Unterbrechung oder Kurzschluß begründet sein. Tritt ein solcher Fehlerfall auf, dann schaltet das Kraftstoffmodul automatisch auf Notlauf, indem der elektromagnetische Drucksteller nicht mehr elektrisch angesteuert wird. Bei betriebswarmem Motor wird durch die mechanische Voreinstellung des Druckstellers ein etwas mageres Gemisch gesteuert, wodurch sich aber eine sichere Notlaufeigenschaft ergibt. Service Training 85 KEdETRONIC DIAGNOSE Das Benzin-Einspritzsystem KE-Jetronic ist bis auf die Erneuerung des Kraftstoffilters (alle 40.000 km) wartungsfrei. Bei Kundenbeanstandungen oder aufgetretenen Störungen sind die folgenden Maßnahmen durchzuführen: Vorbedingung: - einwandfreier mechanischer Motorzustand einwandfreies elektrisches Zündsystem Fehlermöglichkeiten mechanisch elektrisch Undichtigkeiten im Luftansaugsystem Sicherungen defekt Undichtigkeiten im Kraftstoffsystem Kraftstoffpump enrelais defekt Stauscheibe: verbogen, zu tief liegend, vertauschte Kabelsatzstecker schwergängig oder verschmutzt Unterbrechung, Kurzschluß oder schwergängiger Steuerkolben Masseschluß der Verkabelung verschmutztes Kraftstoffilter Kraftstoffpumpe defekt Systemdruckregler defekt Kaltstartventil defekt Thermozeitschalter defekt Zusatzluftschieber defekt Drucksteller defekt Kühlmittel-Temperatursensor defekt Potentiometer Luftmengenmesser defekt Drosselklappenschalter defekt Lamdasonde defekt 86 Service Training KE.JETRONIC DIAGNOSE I Die nachstehende Fehlersuchtabelle dient der schnellen Eingrenzung von Fehlermöglichkeiten bei vorliegenden Beanstandungen. Fehlersuchtabelle Beanstandungen 1. Motor springt in kaltem Zustand nicht oder schlecht an 2. Motor springt in warmem Zustand nicht oder schlecht an (Heißstartschwierigkeiten) ? Unrunder Leerlauf in der Warmlaufphase (Schütteln) 4. Unrunder Leerlauf bei warmem Motor (Schütteln) 5. Motor nimmt kein Gas an, patscht 6. Motoraussetzer im Fahrbetrieb. hohe Last 7. Fahrleistung unbefriedigend 8 Motor ..dieselt" nach 9. Kraftstoffuerbrauch zu hoch 10. Ubergangsstörungen 11. CO-Wert im Leerlauf zu hoch 12. CO-Wert im Leerlauf zu niedrig 13. Leerlaufdrehzahl nicht einstellbar (zu hoch) .l 4. Motor springt an, bleibt aber gleich wieder stehen Ursache a o a a a o o a o o a o a a Elektrokraftstoffpumpe ohne Funktion a o o o a a Luftansaugsystem des Motors undicht o Luftmenqemesser-Verstellhebel bzw. Steuerkolben schwergängig o Stauscheibenlage f alsch o Zusatzluftschieber öffnet oder schließt nicht a Kaltstartanlage defekt O a a O a a a o a o a a a a a Kaltstartventil undicht a Systemdruck außer Toleranz a a a a o a a a Kraft o a a a o a a a o o I a a a Drosselklappe öffnet nicht ganz Funktion,,Startanreicherung" außer Toleranz a a a a Ungleiche Fördermenge (Mengenstreuung) Leeerlaufeinstellung falsch o a a stoff-Gesamtsystem undicht Einspritzventile undicht, Öffnungsdruck zu niedrig o o a Differenzdruck außer Toleranz a a a Funktion,, Nachstartanreicherung" außer Toleranz a Funktion,,Warmlaufanreicherung" außer Toleranz a Funktion,, Beschleunigungsanreicherung" außer Toleran o Funktion,,Vollastanreicherung" Drosselklappenschalter ,, außer Toleranz Leerlauf " falsch eingestellt BT-41 52 Service Training 87 DIAGNOSE KE.JETRONIC Alle Prüf- und Einstellarbeiten sind grundsätzlich gemäß der Prüfanleitung nMotorregelung Einspritz-Motorenn Gruppe 29 durcluuführen. - Hinweis: Soweit zutreffend, können die Sicht- und Funktionsprüfungen für Luftmengenmesser, Zusatzluftschieber, Kaltstartventil und Thermozeitschalter entsprechend dem Teil K-Jetronic durchge- führt werden. Die Eingangsprüfungen entsprechend Kapitel 1 der Prüfanleitung durchführen und eventuell vorhan- dene Fehler beseitigen. Prüfung und Einstellung von Zindzeitpunkt und Grundleerlauf nach Kapitel 4 der Prüfanleitung durchführen. Bei der Prüfung des Kraftstoffsystems nach Kapitel6 der Prüfanleitung erfolgt: - Messung des Systemdruckes Z.B.bei KE Z.B.bei KE - .......... 1,6 CVH Turbo................ 1,6 CVH ger. .5,5 - 6,0 bar Kat. Messung der Fördermenge der Kraftstoffpumpe, 5,65 - 6,0 bar z.B.l,l Liter/min Messung des Unterkammerdruckes im Kraftstoffmengenteiler bei warmem Motor und zusätz- lich beim Turbo auch bei kaltem Motor (getrennter Kabelstecker am Kühlmittel-Temperatursensor und eingeschalteter Zündung). - beim Turbo eine Funktionsmessung der Dämpfungsdrossel in der Rücklaufleitung der Unter- kammern des Kraftstoffmengenteilers. - Druckhalteprüfung im Einspritzsystem nach dem Abstellen der Kraftstoffpumpe. Funktionsprüfung des Kaltstartventils bei kaltem Motor. Funktionsprüfung der elektrischen Ansteuerung des Druckstellers durch das Kraftstoffmodul (mit Schubabschaltung). - 88 Messung des elektrischen Widerstandes im Drucksteller mit Multimeter. Funktionsprüfung des Zusazluftschiebers. Sichtprüfung der Stauscheibenlage im Luftmengenmesser bei Ruhestellung. Service Training KE..JETRONIC DIAGNOSE t Systemtest nach Kapitel T der Prüfanleitung durchführen: Beim Systemtest werden mit Hilfe einer Prüfbox und eines Multimeters Widerstands- und Spannungsmessungen durchgeführt. Hierbei werden alle elektrischen Verbindungen auf Unterbrechung, Kurzschluß und Masseschluß sowie der Widerstand der Sensoren und des Druckstellers geprüft. t I I Service Training 89 i KONTROLLFRAGEN 1. Wie erfolgt I tr I 2. n I f 3. D I KE.JETRONIC dle Gemisch-Grundanpassung bei der KE-Jetronic? a. b. durch einen Kegelwinkel im Lufttrichter für ein Gemisch von c. durch die Gemisch-Einstellschraube 'V,lozw = 1 durch den Drucksteller ist der Drosselklappenschalter notwendig? a. für eine Drehzahlbegrenzung b. damit das KE-Modul ein Leerlauf- bar. Vollastsignal c. I erhält für die Warmlaufphase Wie erfolgt die Kraftstoffzumessung? a. b. durch die Einspritzventile durch Öffnung der Steuerdrosseln im Kraftstoffmengenteiler und Ansteuerung der Differenzdruckventile f] 4. D D I 5. I I c. durch die Differenzdruckventile Wodurch wurde bei der KE-Jetronic der Warmlaufregler ersetzt? a. b. c. durch einen höheren Systemdruck durch geänderte Differenzdruckventile durch eine Warmlaufanreicherung mit Hilfe des KE-Moduls über den Drucksteller Wodurch öffnet das Differenzdruckventil? a. durch den Systemdruckbei offener Steuerdrossel b. durch die Steuerung des Unterkammerdruckes und Öffnung der Steuerdrossel durch den Steuerkolben I 6. tl I I 90 c. durch die DrucKeder bei offener Steuerdrossel Wodurch erhält jeder Zylinder die gleiche Kraltstoffmenge? a. durch die Einspritarentile b. durch die Steuerdrosseln und Differenzdruckventile c. durch den konstanten Systemdruck Service Training