Botanische Kartierung ausgewählter Arten im NSG Hundsmoor und

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Botanische Kartierung ausgewählter Arten im NSG Hundsmoor und
Bernhard- Strigel- Gymnasium
Kollegstufe Jahrgang: ........2007/2009
Memmingen
Leistungskurs: .......................Biologie
Kollegiatin: .......................Diana Lietz
Facharbeit
Botanische Kartierung ausgewählter Arten im NSG Hundsmoor
und der Schlichte
Abgegeben am: 30.1.2009
Bewertung:
Facharbeit:
Note: ________
Punkte: ________
Mündliche Prüfung:
Note: ________
Punkte: ________
Datum und Unterschrift des Kursleiters: ___________________________________
Eingetragen in das Kursblatt: ____________________________________________
Gliederung:
1. Einleitung .............................................................................................................3
2. Einführung in das Gebiet ................................................................................3-6
2.1. Allgemeine Informationen über das Hundsmoor....................................4
2.2. Beschreibung des Gebietes .....................................................................4
2.3. Besitzverhältnisse und Pflege des Untersuchungsgebiets....................5-6
3. Beschreibung der einzelnen Pflanzenarten ...................................................6-9
3.1. Mehlprimel ..........................................................................................7-8
3.2. blauer Eisenhut .......................................................................................8
3.3. Schwalbenwurz- Enzian .........................................................................9
3.4. Prachtnelke .............................................................................................9
4. Zeigerwerte nach Ellenberg................................................................................9
4.1. Einteilung der kartierten Pflanzenarten nach Zeigerwerten..................10
5. Kartierungsmethoden .................................................................................10-12
5.1. Zählung der Mehlprimel.......................................................................10
5.1.1. Zählung des blauen Eisenhuts, der Prachtnelke und des
Schwalbenwurzenzians mit GPS ............................................10-11
5.2. Ergebnisse ............................................................................................11
5.2.1. FinView .......................................................................................11-12
6.GPS- System .......................................................................................................13
6.1. Nachteile des GPS- Geräts ...................................................................13
6.2. Vorteile des GPS- Geräts .....................................................................13
7. Ausblick auf die Zukunft ...........................................................................13-14
8. Anhang mit Bildern ....................................................................................14-21
9. Quellenverzeichnis .....................................................................................22-25
10. Erklärung des Kollegiaten ...........................................................................25
1. Einleitung
Eine Besonderheit im Biotopverbund Kulturlandschaft Günztal ist ohne Zweifel das zwischen
Westerheim
und
Ottobeuren
gelegene
Naturschutzgebiet
"Hundsmoor".
Zahlreiche
unterschiedliche, naturnahe Lebensräume bieten einer Vielzahl von seltenen Tier- und
Pflanzenarten Lebensräume. Die Landschaft ist geprägt von einer beeindruckenden
Moorlandschaft mit umliegenden Feuchtwiesen, Tümpeln, Gräben, landwirtschaftlich
genutzten Flächen, Auwäldern und natürlich des mäandrierenden Bachverlaufes der
westlichen Günz.
Zur Erhaltung dieses einzigartigen Naturraumes werden ständige Pflegemaßnahmen
durchgeführt.
Eine kontinuierliche Bestandsaufnahme der vier untersuchten Pflanzenarten, Primula farinosa
(dt. Mehlprimel), Aconitum napellus (dt. blauer Eisenhut), Gentianella asclepiadea (dt.
Schwalbenwurz- Enzian) und Dianthus superbus (dt. Prachtnelke) kann Rückschlüsse auf
eine Lebensraumveränderung der Pflanzen durch Umweltfaktoren geben. So können zum
Beispiel bei einem Bestandsrückgang dieser Arten frühzeitige Hinweise auf eine Gefährdung
des Biotops erkannt werden und weitere notwendige Maßnahmen zur Erhaltung des
Naturraums ergriffen werden.
2. Einführung in das Gebiet
Abb.1 Lage des NSG Hundsmoors
2.1. Allgemeine Informationen über das Hundsmoor
Das Untersuchungsgebiet ist seit dem 04. September 1986 laut NaturschutzgesetzVerordnung ein anerkanntes Naturschutzgebiet, das etwa eine Größe von 21 ha beträgt. Es
besitzt einen hohen Stellenwert in der naturschutzfachlichen Bedeutung. Das Hundsmoor
kann zu dem im voralpinen Hügelland hauptsächlich verbreiteten Moortyp des
Durchströmungsmoores gezählt werden. Das durch Wasserdurchströmung entstandene und
unterhaltene
Moor
gibt
einen
Hinweis
darauf,
dass
das
Gebiet
zu
den
Kalkgrundwassermooren der schwäbischen Schottertäler gehört.
Das zwischen Westerheim und Hawangen liegende Untersuchungsgebiet (siehe Abb.1) ist
von der Verbindungsstraße (siehe Anhang Abb.6) dieser beiden Orte zu erreichen.
Im Westen grenzt das Hundsmoor an den Bachverlauf der Westlichen Günz. Geographisch
liegt das anerkannte FFH -Gebiet in den Gemeinden Westerheim, Hawangen und Markt
Ottobeuren, Landkreis Unterallgäu, Regierungsbezirk Schwaben.
2.2. Beschreibung des Gebietes
Das Gebiet kann in drei Zonen (siehe Anhang; Abb. 6), die sogenannten Kernzonen, eingeteilt
werden. Jede der drei Kernzonen weist unterschiedliche Vegetationen auf.
Die Kernzone 1, auch Schlichte genannt, liegt im Norden des Moorbiotops. Südlich der
Schlichte befindet sich ein Graben, der verhindert, dass das Hangwasser des Moores
ungehindert in Gefällerichtung fließen kann. Er schneidet also den Grundwasserfluss ab und
trocknet so die Schlichte aus.
Sie wird auch großteils von Landwirten genutzt, was zur Folge hat, dass dort die gefährdeten
Pflanzenarten keine Möglichkeiten haben sich zu verbreiten. Der Landkreis, der einen
Großteil der Schlichte besitzt, ergreift deshalb notwendige Maßnahmen, um die Schlichte
wieder an das Moor anzubinden. Durch Extensivierung der Landwirtschaft, also einer
gesamten Reduzierung der Nutzungsintensität, soll dies erreicht werden. Jedoch wird dies
wegen der unterschiedlichen Besitzverhältnisse der Flächen, welche anschließend in 2.3.
Besitzverhältnisse und Pflege des Untersuchungsgebiets, genauer ausformuliert werden,
verhindert.
Die Kernzone 2 liegt südwestlich, am Rande des Schutzgebietes. Sie ist trockener und wird
vom Pfeifengras bestimmt.
Die Kernzone 3 grenzt südlich an die Schlichte und östlich an die Kernzone 2 (siehe Anhang;
Abb.6). In diesem Gebiet ist der Grundwasserspiegel am höchsten.
2.3. Besitzverhältnisse und Pflege des Untersuchungsgebiets
Das Gebiet bedarf sensibelster Pflegemaßnahmen, um die geschützten Arten erhalten zu
können und ihren Fortbestand in Zukunft gewährleisten zu können.
Als
Hauptproblem
stellt
sich
dabei
die
unterschiedliche
Auffassung
von
Grundstückseigentümern, Behörden und interessierten Verbänden dar. Die Pflege des
Schutzgebietes obliegt dem Landkreis, der gleichzeitig Eigentümer ist. In dessen Auftrag
kann
der
Bund
Naturschutz
die
nötigen
Maßnahmen
zur
dieser
spezifischen
Landschaftspflege durchführen.
In der Kernzone 3 wird der Aufwuchs, hauptsächlich Schilf, Ende Mai bis Anfang Juni, je
nach Fortschritt der Vegetation, gemäht. Dies wird in Handarbeit, ein bis zwei Mal jährlich,
erledigt, da landwirtschaftliche Maschinen aufgrund des feuchten Bodens versinken würden.
Dadurch wird neuem Aufwuchs genügend Licht gegeben und gleichzeitig werden Nährstoffe,
durch den Abtransport der Mahd, dem Gebiet entzogen.
In der Kernzone 2 befindet sich der Pfeifengrasgürtel, der etwa im Juli oder bei Nässe
aufgrund des Niederschlags auch erst im August gemäht wird.
Das Randgebiet dieser Zone, das westlich von einem Heckensaum umgeben ist, wird erst im
Oktober gemäht. Der regelmäßige Rückschnitt der Hecken verhindert so eine Ausbreitung
und Verbuschung in Richtung Kerngebiet. Vorteilhafterweise werden die Büsche frühzeitig
entfernt, um möglichst mit geringem Aufwand Landschaftspflege zu betreiben. Der Erhalt des
Heckensaums soll jedoch gewährleistet bleiben, da dadurch ein Schutz des Gebietes vor
Spaziergängern oder deren Hunden geboten wird. Desweiteren stellen sie Brutplätze und
Aufenthaltsorte für diverse Vögel und Kleintiere dar. Die Planungen für die Zukunft
beinhalten eine weitere Abholzung des Baumbestandes, um weiteres Moorgebiet zu erlangen.
Jedoch behindern die Besitzverhältnisse der Grundstücke dieses Vorhaben.
Die Landschaftspflege der dritten Kernzone, die Schlichte, wird ebenso durch die diversen
Eigentumsverhältnisse erschwert. Dieses Gebiet wird landwirtschaftlich intensiv genutzt,
indem Gras als Tierfutter angebaut wird und deshalb Nährstoffe über Dünger eingebracht
werden. Ziel des Bund Naturschutzes ist jedoch entgegengerichtet. Der Schlichte sollen
Nährstoffe entzogen werden, damit dort wieder für eine Moorlandschaft typische
Pflanzenarten, die nährstoffarme Böden bevorzugen, wachsen können. Die Schlichte soll also
extensiviert landwirtschaftlich bewirtschaftet werden. Hier befindet sich der Streitpunkt
zwischen Verbänden und Landwirten. Angebote des Bund Naturschutzes an die Bauern,
andere zur Verfügung gestellte Wiesen, als Entschädigung für diese Flächen zu
bewirtschaften, werden strikt abgelehnt.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der die Renaturierung der Schlichte behindert, ist der
Wassergraben, der die Schlichte vom Schutzgebiet abtrennt. Er entzieht der Fläche das nötige
Wasser. Dieser Teil des Gebietes befindet sich ebenfalls in Besitz von Privatpersonen, die
diesen Graben gezogen haben. Das Anliegen des Bund Naturschutzes wäre das Entfernen
dieses Grabens, dass somit ein ungehinderter Wasserdurchfluss durch das gesamte
Durchströmungsmoor gewährleistet wäre. Jedoch ist eine Einigung der beteiligten Parteien im
Sinne des Naturschutzes noch nicht abzusehen.
3. Beschreibung der einzelnen Pflanzenarten
3.1. Mehlprimel
Abb.2 Mehlprimel
Die Mehlprimel (lat. Primula farinosa) zählt als die bekannteste unter den rotblühenden,
langstieligen Primeln, sowie als schönste Schlüsselblume und steht bundesweit unter
gesetzlichem Schutz. Sie blüht zwischen Mai bis Juni auf nährstoffarmen, aber dennoch
kalkhaltigen Böden. Die Mehlprimel wächst auf kalkhaltigen Böden, benötigt also
basenreiche Gebiete. Das Wasser im Gebiet besitzt einen hohem Carbonatgehalt, was dazu
führt, dass die Mehlprimel es beim Ausfallen aufnehmen kann. In mittleren Höhenlagen, wie
im NSG Hundsmoor, bevorzugt sie feuchte Wiesen, nasse Kalk- Flachmoore und Quellmoore
als Standorte. Dagegen bevorzugt sie im Hochgebirge trockenere Matten, beispielsweise
Felsspalten.
Verbreitet ist sie in den Alpen und dessen Vorland. Zerstreut ist sie in Nord- Bayern zu
finden. In Baden- Württemberg, am Bodensee, Jura, Ost- Mecklenburg, Thüringen,
hauptsächlich Eisenach und Weimar und in Schleswig- Holstein ist sie aber eher selten
anzutreffen.
Ihr Kelch ist stumpfkantig. Ihre länglich bis länglich- spateligen Blätter sind dünn, kahl,
weisen deutliche Nerven auf und sind unterseits dicht mehlig. Wegen dieser mehligen
Unterseiten be- kommt sie ihren Namen Mehlprimel, da es aussieht, als sei sie dort mit Mehl
bestäubt. Ihre hellpurpurfarbene Krone weist eine Breite von circa 10- 15 mm auf.
3.2. blauer Eisenhut
Abb.3 blauer Eisenhut
Der blaue Eisenhut (lat. Aconitum napellus), die giftigste Pflanze Europas, gehört zu den
Hahnenfußgewächsen und ist ebenfalls wie die Mehlprimel gesetzlich geschützt Sein
Gefährdungsgrad 4 bedeutet, dass er potentiell gefährdet ist und durch lokale Eingriffe
ausgerottet werden kann. Es ist eine sehr variable Art mit mehreren Kleinarten. Man kann ihn
in Gebüschen, Grauerlenwäldern, subalpinen Hochstaudenfluren, Bachsäumen und in den
Alpen bis über 2000m finden.
Im Untersuchungsgebiet wurde er stets in Gebüschen, Wäldern und in deren unmittelbarer
Umgebung gefunden.
Der blaue Eisenhut, der zwischen Juni und Oktober blüht, kann zwischen 50cm bis 150cm
hoch wachsen. Seine fünf- bis siebenteiligen Blätter mit schmalen linealischen Zipfeln sind
fast bis zum Grund handförmig. Die blau- dunkel- violetten Blüten sind meist in einfacher
oder wenigästiger dichter Traube. Der Stiel der kapuzenförmigen Honigblüte ist bogig und
sein Blütenhelm ist breiter als hoch. Zudem ist sein Staubbeutel meist behaart.
Sein Gift mit Hauptinhaltstoff Aconitin (C34H47NO11) findet meist in der Homöopatie
Anwendung, beispielsweise bei Grippe. Früher wurde es als Zutat für Hexentränke
verwendet, denn er wirkt bei Verzehr von bereits geringen Mengen tödlich.
3.3. Schwalbenwurz- Enzian
Abb.4 Schwalbenwurz- Enzian 1
Zu den Hundsgiftgewächsen gehört der Schwalbenwurz- Enzian (lat. Gentiana asclepiadea).
Es handelt sich hierbei um eine gesetzlich geschützte Pflanzenart mit Gefährdungsgrad 3. Ihre
Bestände sind regional sehr klein und können vielerorts zurückgehen oder lokal
verschwunden
sein.
In
subalpinen
Laubwäldern,
Gebüschen,
Hochstaudenfluren,
Moorwiesen, im NSG Hundsmoor auf den Pfeifengraswiesen und in Bergwäldern findet man
sein Vorkommen. Ebenso wächst er vereinzelt in den Alpen und der Hochebene, jedoch selten
in Baden- Württemberg, Sachsen, Oberschwaben und Bodenseegebiet.
Die Pflanze mit ihren kreuzweise gegenständigen ei- lanzettlichen länglich zugespitzten 48cm langen Blättern, die stets 5- nervig sind, kann von 30cm bis 80cm hoch werden und blüht
zwischen Juni/Juli und September. Ihre Blüten sind 1- 3 zum Blatt achselständig angeordnet.
Der röhrige Kelch des Schwalbenwurz- Enzians mit fünf kurzen, schmalen Zipfeln ist
deutlich kürzer als die keulige, enge, glockenförmige 3 bis 5cm lange dunkelblaue Krone, die
innen rotviolett gefärbt ist.
3.4. Prachtnelke
Abb.5 Prachtnelke 1
Die Prachtnelke (lat. Dianthus superbus), die der Familie der Nelkengewächse angehört, zählt
ebenfalls zu einer geschützten Pflanzenart mit ziemlich europaweitem Gefährdungsgrad 3
(Bedeutung siehe 3.3.). Man findet sie auf feuchten Wiesen, Moorwiesen, und zerstreut bis
selten auch in Eichenwäldern. Sie bevorzugt daher eher feuchtere und dazu meist kalkhaltige
Böden. Blühend lässt sich die 30- 60cm hohe, kahle Pflanze zwischen Juni und Oktober
finden. Ihre grasgrünen, schmal lanzettlichen Blätter werden zwischen 3 und 5cm breit und
wachsen an einem lockeren, wenigblütigen Blattstand. Die ovalen Kelchschuppen spitzen sich
plötzlich zu und können von ¼ bis 1/3 so lang werden wie der Kelch. Auffällig sind ihre
purpurnfarbenen, bis über die Mitte fein federartig unregelmäßig zerschlitzen Blütenblätter,
die der gesamten Pflanze ein „prachtvolles“ Aussehen verleiht.
4. Zeigerwerte nach Ellenberg
Die Zeigerwerte nach Ellenberg klassifizieren Pflanzen nach ihrem ökologischen Verhalten
und botanischen Eigenschaften. Ökologische und botanische Betrachtungen leiten
Kenngrößen für einzelne Pflanzenarten ab, die durch Standortanalysen und ökophysiologische
Untersuchungen abgesichert werden.
Die Zeigerwertfaktoren Lichtfaktor (L), Temperatur (T), Kontinentalitätszahl (K),
Feuchtezahl (F), Reaktionszahl (R) und Stickstoffzahl (N) werden in 10 Stufen unterschieden:
(Erklärung siehe Anhang)
4.1. Einteilung der kartierten Pflanzenarten nach Zeigerwerten
Die Zeigerwerte nach Ellenberg kennzeichnen Primula farinosa, Dianthus superbus und
Gentianella asclepiadea als Bioindikatoren für feuchte, stickstoffarme und kalkhaltige,
basische Böden. Diese Standortbedingen sind im Naturschutzgebiet Hundsmoor gegeben.
Würden Veränderungen der Bodenverhältnisse auftreten, würde dies zum Rückgang der
einzelnen
Bestände
führen
und
somit
auf
eine
Veränderung
der
chemischen
Zusammensetzung des Bodens weisen. Eventuelle Ursachen könnten somit rechtzeitig
entdeckt
werden.
Regelmäßige
Kartierungen
helfen
bei
der
Überprüfung
der
Pflanzenbestände.
L T K F R N
Primula farinosa
8 x 4 8 9 2
Dianthus superbus
7 6 7 8 8 2
Gentianella asclepiadea
7 x 4 6 7 2
5. Kartierungsmethoden
5.1. Zählung der Mehlprimel
Nur die Individuen der Mehlprimel werden mit Hilfe von ausgelegten Quadraten mit einer
Kantenlänge von 3m im Abstand von jeweils 6m gezählt. Hierzu werden zwei beliebige
Punkte im Abstand von etwa 200 m ausgewählt und durch ein Seil verbunden. Entlang dieses
Seiles werden die Quadrate angelegt. (siehe Anhang Abb.11) Anschließend werden alle
Individuen, die in einem der ausgewählten Quadrate wachsen, gezählt und notiert. Hierbei
ergeben sich unterschiedliche Werte, die zwischen 0 bis 28 Individuen pro Feld liegen. Mit
dieser Methode lassen sich die Individuen nur stichprobenartig auf einer Fläche zählen, die
später die Abundanz angeben..
Abundanz wird durch Division der ermittelten Anzahl an Individuen mit der Anzahl der
Teilflächen, also der Quadrate, in denen sich Individuen befinden, ermittelt. Der Wert beträgt
6,08.
Es muss jedoch erwähnt werden, dass auch vereinzelt zwischen den Teilflächen mehrere
Individuen zu finden sind.
5.1.1. Zählung des blauen Eisenhutes, der Prachtnelke und des Schwalbenwurz- Enzians
mit GPS
Das GPS- Gerät definiert den genauen Standort der zu kartierenden Pflanzen. Pro Koordinate
werden die Standorte der Individuen vom Erfasser notiert. Die Abundanz wird durch die
Gesamtanzahl der Individuen durch die Anzahl der gespeicherten Wegpunkte errechnet.
Dabei werden systematisch alle Untersuchungsflächen (Schlichte, Kernzone 2 und Kernzone
3) abgegangen und nach Individuen abgesucht.
Die Untersuchung der Eisenhutbestände zeigt folgendes Ergebnis:
Die Abundanz in dem zu untersuchenden Gebiet beträgt 39,2. Die meisten Individuen treten
an schattigen, eher feuchteren Standorten auf; in diesem Fall in den Waldgebieten westlich
der Kernzone 2.
Die Untersuchung der Prachtnelkenbestände zeigt folgendes Ergebnis:
Die Abundanz in dem zu untersuchenden Gebiet beträgt 9,25. Die meisten Individuen treten
im südlichen Teil der Schlichte auf.
Die Untersuchung des Schwalbenwurzenzians zeigt folgendes Ergebnis:
Die Abundanz in dem zu untersuchenden Gebiet beträgt 12. Die Untersuchungen sind jedoch
nicht vollständig, da weitere Untersuchungsflächen vorzeitig abgemäht wurden.
5.2. Ergebnisse
Die Ergebnisse der jeweiligen Individuenzählung wurden schließlich im Computerprogramm
FinView eingegeben. (siehe Anhang Abb.8, 9, 10, 11)
Jeder Schüler gab seine erhobenen Punkte und Daten ein, sodass andere später mit diesen
Informationen arbeiten können.
Es erfolgte stets nach den gleichen Kriterien:
5.2.1. FinView
Erhobene Daten wurden mit unterschiedlichen Shapes in FinView eingetragen.
Es wurde nach Punkten (BOTASKAT_P: Botanischer Artenschutz Kataster_ Punkte), Linien
(BOTASKAT_L),
Flächen
(BOTASKAT_F)
und
zuletzt
(BOTASKAT_GEBIETE) unterschieden.
Beschreibung der Shapes:
ART_NAME:
Lateinischer Artnamen: entsprechend FINView
Untersuchungsgebiete
LFUARTCODE:
TaxNr. der Art
ORT:
Fundorte, Nächster Ort/ Gemeinde
FUNDORT:
Fundort, Name Fundort
BEARBEITER:
Name und Vorname, der Person, die Daten im Freiland erhoben hat.
ORG:
Name der Schule
ORG_ADR:
Adresse der Schule: Straße Nummer, PLZ Ort
BEARB_VON:
Bearbeitungszeitraum Anfangsdatum, Datum der ersten Begehung
B EARB_BIS:
Bearbeitungszeitraum Enddatum, Datum der letzten Begehung
BEGEHUNGEN:
Summe der Begehungen
EXPERTE
koordinierende Lehrkraft
E XPERTE_ADR:
Adresse des Lehrers, Straße Nummer, PLZ Ort
FL_TYP:
Flächentyp: Quadrat, Rechteck
FL_GROESSE:
Flächengröße in m²
FL_KANTENL:
Kantenlänge/ Radius
BEZUGSGR:
Bezugseinheit der quantitativen Erfassung
Mögliche Werte: Individuen
METHODE:
Methode der quantitativen Erfassung
Mögliche Werte:
Zählung, Abundanz
WERT:
Populationsgröße als ermittelter Wert, entsprechend der
verwendeten Methode
BEMERK:
Bemerkung
GENAU:
Angaben zu Genauigkeit der Positionsangabe
REGBEZIRK:
Name des Regierungsbezirks
LKR:
Name des Landkreises
GEMEINDE:
Name der Gemeinde
GEMEINDENR:
Gemeindekennziffer laut FINView
TK25_NR:
Nummer des Kartenblattes der topographischen Karte 1:25000
TK25_QUADR:
Quadrant der Topographischen Karte
Möglicher Wert:
1 = oben, links
2 = oben, rechts
3 = unten, links
4 = unten, rechts
BESCHREIBU:
Freier Text mit Bemerkung zum Fundort/ Fläche
BEIFUNDE:
Bedeutsame, wichtige Arten
DAT_DATUM:
Datum der Dateneingabe in FINView
DAT_BEARB:
Name und Vorname der Person, die den Datensatz eingegeben hat
6. GPS- System
Das Global Positioning System (zu deutsch: globales Positionsbestimmungssytem, oder kurz
GPS) ist ein weltweites, satellitengestützes Navigationssystem. Es findet vor allem in der
Positionsbestimmung oder Höhen- und Zeitmessung Gebrauch. Einmal bestimmte Punkte
können somit exakt wiedererkannt werden. Später lassen sich die markierten Punkte durch
eingeben der X- und Y- Werte im Programm FinView wieder- finden.
6.1. Nachteile des GPS-Geräts
Ein Nachteil der Arbeit mit diesem Gerät liegt nach Erfahrung der Verfasserin darin, dass
Koordinaten, die bei der Erfassung des Eisenhut- Bestandes im Wald angezeigt wurden bei
einem erneuten Begehen nicht exakt wieder gefunden werden können. Die Differenz
zwischen dem gespeicherten Punkt und dem angezeigten Punkt kann zwischen drei und neun
Metern schwanken. Das könnte auf eine Störung des GPS Systems zum Satelliten,
beispielsweise im Wald, zurückzuführen sein.
6.2. Vorteile des GPS- Geräts
Ein wichtiger Vorteil ist die einfache Handhabung des Gerätes. Der Benutzer kann durch
Drücken des Eingabeknopfes einen Punkt genau speichern und zudem eine individuelle
Bemerkung hinzufügen So lässt sich zu jedem aufgenommenen Punkt eine Beschreibung,
zum Beispiel die Anzahl der kartierten Individuen, speichern.
Desweiteren können aufgrund der genauen Koordinaten bereits gespeicherte Punkte im
Freiland oder in bestimmten Computerprogrammen wiedergefunden werden. Diese Option
bietet eine optimale Voraussetzung für Kartierungen, die nach einigen Jahren, zu
Auswertungen von Bestandsab- oder zunahmen, wiederholt werden.
Bei großen Freiflächen ohne jegliche natürliche Anhaltspunkte können wichtige
Pflanzenstandorte schnell und exakt wieder gefunden werden.
7. Ausblick in die Zukunft
Regelmäßig wiederholte Kartierungen der untersuchten Pflanzenarten können rechtzeitig
wichtige Aufschlüsse über die Veränderung des Lebensraumes der Pflanze geben.
Dabei sollen bei jeder folgenden Kartierung dieselben Kartierungsmethoden angewandt
werden, um eindeutige, aussagekräftige und vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
Wäre ein Individuenrückgang eines Bioindikators, beispielsweise der Mehlprimel zu
erkennen, könnte dies auf mehrere Veränderungen der Bodenbeschaffenheit hinweisen. So
müssten wichtige Eigenschaften des Gebietes untersucht werden. Gegenmaßnahmen können
somit frühzeitig ergriffen werden, bevor ein Aussterben der Pflanzenart, wie zum Beispiel der
Armeria purpurea (dt. Riednelke) im benachbarten Kalkquellmoor des Benninger Rieds,
droht.
8. Anhang mit Bildern
Abb.6 Hundsmoor mit Beschreibung 1
Abb.7 Untersuchtes Gebiet
Abb.8 Flächennachweise
Abb.9 Punktnachweise; lila= blauer Eisenhut, grün= Schwalbenwurz- Enzian, türkis= Prachtnelke,
Punkte= Mehlprimel
Abb.10 Bestand des blauen Eisenhuts
Abb.11 Punkte= ausgelegte 3x3m Quadrate zur Aufnahme des Mehlprimel- Bestands
Erklärung ökologischer Zeigerwerte
L – Lichtzahl
1 Tiefschattenpflanze
2 zwischen 1 und 3 stehend
3 Schattenpflanze
4 zwischen 3 und 5 stehend
5 Halbschattenpflanze
6 zwischen 5 und 7 stehend
7 Halblichtpflanze
8 Lichtpflanze
9 Volllichtpflanze
x indifferent
T – Temperaturzahl
1 Kältezeiger, nur in hohen Gebirgslagen
2 zwischen 1 und 3 stehend
3 Kühlezeiger, vorwiegend subalpine Lagen
4 zwischen 3 und 5 stehend (montane Lagen)
5 Mäßigwärmezeiger (tiefe bis montane Lagen)
6 zwischen 5 und 7 stehend
7 Wärmezeiger
8 zwischen 7 und 9 stehend
9 extremer Wärmezeiger
x indifferent
K – Kontinentalitätszahl
1 euozeanisch
2 ozeanisch
3 zwischen 2 und 4 stehend
4 subozeanisch
5 intermediär
6 subkontinental
7 zwischen 6 und 8 stehend
8 kontinental
9 eukontinental
x indifferent
F – Feuchtezahl
1 Starktrockniszeiger
2 zwischen 1 und 3 stehend
3 Trockniszeiger
4 zwischen 3 und 5 stehend
5 Frischezeiger; Schwergewicht auf mittelfeuchten Böden
6 zwischen 5 und 7 stehend
7 Feuchtezeiger; Schwergewicht auf gut durchfeuchteten, aber nicht nassen Böden
8 zwischen 7 und 9 stehend
9 Nässezeiger; Schwergewicht auf oft durchnässten (luftarmen) Böden
10 Wechselwasserzeiger; Wasserpflanze, die längere Zeit ohne Wasserbedeckung des Bodens erträgt
11 Wasserpflanze; zumindest zeitweise über der Oberfläche, oder Schwimmpflanze
12 Unterwasserpflanze
x indifferent
R – Reaktionszahl
1 Starksäurezeiger
2 zwischen 1 und 3 stehend
3 Säurezeiger
4 zwischen 3 und 5 stehend
5 Mäßigsäurezeiger; auf stark sauren bis alkalischen Böden
6 zwischen 5 und 7 stehend
7 Schwachsäurezeiger- bis Schwachbasenzeiger; niemals auf stark sauren Böden
8 zwischen 7 und 9 stehend
9 Basen- und Kalkzeiger; stets auf kalkreichen Böden
x indifferent
N – Stickstoffzahl
1 stickstoffärmste Standorte
2 zwischen 1 und 3 stehend
3 auf stickstoffarmen Standorten; häufiger als auf mittelmäßigen
4 zwischen 3 und 5 stehend
5 mäßig stickstoffreiche Standorte anzeigend
6 zwischen 5 und 7 stehend
7 an stickstoffreichen Standorten
8 ausgesprochener Stickstoffanzeiger
9 an übermäßig stickstoffreichen Standorten konzentriert
x indifferent
9. Quellenverzeichnis
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Bücher:
DR. BERTSCH, KARL (1947): Sumpf und Moor als Lebensgemeinschaft. Ravensburg: Otto
Maier Verlag
TREMP, HORST (2005): Aufnahme und Analyse vegetationsökologischer Daten. Stuttgart:
Eugen Ulmer Verlag. ISBN 3-8252-8299-6
AICHELE, DIETMAR und RENATE, SCHWEGLER, ANNELIESE und HEINZ- WERNER (1996): Der
Kosmos- Pflanzenführer. Stuttgart: Franckl- Kosmos Verlag. ISBN 3-86047-394-8
CASPAR,I CLAUS und DR. SCHAUER, THOMAS (1989): Der große BLV- Pflanzenführer.
5.Auflage. München: BLV- Verlag. ISBN 3-405-12971-0
PROF. DR. ROTHMALER, WERNER, Hrsg. PROF. DR. MEUSEL, HERMANN und PROF. DR.
SCHUBERT, RUDOLF und DR. WERNEN, KLAUS (1990): Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen, 15. Auflage. Berlin: Volk und Wissen Verlag. ISBN 3-06-012563-5
Mündliche Überlieferungen:
Franke, Jens
Weber, German
Andere Quellen:
FinView, Bayrisches Staatsministerium für Umwelt. (o. J.) München
Alsheimer, Stefan, Diplomarbeit
10. Erklärung des Kollegiaten
Ich erkläre, dass ich die Facharbeit ohne fremde Hilfe angefertigt und nur die im Literaturund Quellenverzeichnis angeführten Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.
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Ort, Datum
Lietz, Diana

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