Flucht und Vertreibung Gestern und Heute
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Flucht und Vertreibung Gestern und Heute
1945 – 2015 Flucht und Vertreibung Gestern und Heute Frauen erzählen ihre Geschichten Begleitbuch zur Ausstellung Eine Ausstellung des Frauennetzwerkes Ennepetal Sabine Hofmann Gleichstellungs-, Ehrenamts- und Seniorenbeauftragte stadt der kluterthöhle ennepetal Inhalt: Vorwort Frauke Blum: Flüchtlinge in Ennepetal 1943 – 1953 Sabine Hofmann: Inge Tober – Flucht aus Ostpreußen Renate Schmidt-Vogt: Helga F. – Flucht vor dem russischen Einmarsch 1944 und Flucht aus der DDR 1955 Elke Zach-Heuer: Else Richter – Von Schweidnitz nach Ennepetal – Eine Familie flieht im zweiten Weltkrieg aus der DDR Sabine Hofmann: Vera Schmiedel erzählt die Geschichte ihrer Flucht aus Ostpreußen 1945 Rita Hoppe: Irene Nadstawek – 1943-1945 Flucht aus Breslau Sabine Hofmann: H. Werner erzählt über ihre Flucht aus Brandenburg 1945 und 1947 Sabine Hofmann: Flüchtlinge in Ennepetal 2015 Renate Schmidt-Vogt: Frau P.S. erzählt die Geschichte ihrer Flucht aus Indien 2014 Sabine Hofmann: Jihan Khoder – 2014 Flucht aus Syrien Elke Zach-Heuer: Amy (Maisy) – 2014 Flucht aus Nigeria Christa Dhar: Sophia – Flucht aus Serbien 2014 Verena Lückel: Shukrie Mohammad – 2015 Flucht aus Syrien Marianne Funda: Kayi Schlücker – Die Geschichte von Kayi Schlücker aus Togo Unbekannte VerfasserIn: Gedicht „Flucht übers Haff“ Vorwort Flüchtlinge – Ein aktuelles Thema, das die Menschen in unserem Land bewegt wie kaum ein anderes. Dabei ist das Thema nicht neu. 1945 erreichten unsere Region durch Krieg und Vertreibung zahllose heimatlose Menschen. Sehr viele haben ihre Wurzeln in Ostpreußen, Schlesien oder Pommern. Frauen, die 1945 und heute Flucht erleben mussten, haben uns ihre Geschichte erzählt. Dabei wurde deutlich, dass Vieles auch heute noch nicht ausgesprochen werden kann, vielleicht unaussprechlich bleibt. 1945 und 2015 – ganz anders und doch so gleich. Damals wie heute mussten Menschen aus unterschiedlichen Gründen ihre Heimat verlassen: Krieg, Hunger, politische, religiöse oder ethnische Verfolgung waren und sind Gründe. Für Frauen kommen Vergewaltigung, Beschneidung, Unterdrückung und Zwangsprostitution, Zwangsehen, das Verbot eine Schule zu besuchen oder einen Beruf auszuüben, dazu. Deshalb sollen in dieser Ausstellung Frauen mit ihrer Geschichte zu Wort kommen. Sie wurden vertrieben oder sind geflohen aus nackter Angst, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie mussten alles zurücklassen: die Heimat, Wohnung und Besitz, Freunde und Familie, den Beruf, die Existenz. So etwas tun Menschen nur in größter Not! 1945 kamen Flüchtlinge in großer Zahl in eine Region, in der fast alle nichts hatten. Oft gab es keine Arbeit, nichts zu essen, zu heizen, nichts anzuziehen. Die Flüchtlinge kamen aber aus dem gleichen Kulturkreis, sprachen die gleiche Sprache. 2015 stehen wir vor anderen Herausforderungen. Wir leben in WR 12.06.2015 relativem Wohlstand. Die Anzahl der Flüchtlinge ist gegenüber dem Jahr 1945 gering. Damals kamen 3449 Personen (Quelle Stadtarchiv) zu uns nach Ennepetal, im Juli dieses Jahres lebten hier 219 Asylbewerber (FB 3, Stadt Ennepetal). Die heutigen Flüchtlinge kommen aus einem anderen Kulturkreis, haben häufig eine andere Religion, sprechen eine andere Sprache. Die Menschen erleben hier unseren Reichtum und haben selbst alles verloren. Viele, damals wie heute, sind zum Teil schwer traumatisiert. WR 01.07.2015 Auf 15 RollUps haben wir die Berichte der Frauen zu einer Ausstellung zusammengestellt. Das Begleitbuch beinhaltet darüber hinaus die vollständigen Gesprächsmitschriften und weitere Hintergrundinformationen. Mit diesem Projekt möchte das Frauennetzwerk dem Thema Flucht ein Gesicht geben. Wir möchten Empathie, Verständnis für Flüchtlinge schaffen. Die Ausstellung soll dazu beitragen, dass diesen Menschen mit Respekt, Anerkennung und Menschlichkeit begegnet wird. Wir wollen Mut machen, auf sie zu zugehen, Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schließen, zu helfen. Freuen wir uns, dass diese Menschen nun in Sicherheit sind und freuen wir uns darauf, Neues kennen zu lernen: nette Menschen, neue Ideen, Musik, Rezepte und vieles mehr! Foto privat Das Autorinnenteam des Frauennetzwerkes Ennepetal Sabine Hofmann Gleichstellungs- Ehrenamts- und Seniorenbeauftragte Stadt Ennepetal