Nachhaltigkeitsbericht 2012 Jetzt downloaden
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Mit aktualisierter Umwelterklärung 2012. Prismenfernglas Patent: Prof. Dr. Ernst Abbe Deutschland, 1893 Weitsicht. Made in Germany. Der Nachhaltigkeitsbericht 2012. Landesbank Baden-Württemberg Nachhaltigkeitsbericht 2012 Verantwortungsvoll wachsen. Wir haben schwierige Zeiten hinter uns – aber wir sind auf einem guten Weg zu einer soliden und leistungsstarken Kundenbank. Wir wollen profitabel wirtschaften und nachhaltig wachsen. Dabei leiten uns auch unsere Nachhaltigkeitsziele, an deren konsequenter Umsetzung wir uns messen lassen. 2012 Nachhaltigkeitsbericht mit aktualisierter Umwelterklärung 2012 Über diesen Bericht 4 Strategie und Management 5 Vorwort Hans-Jörg Vetter 6 Das Unternehmen 8 Nachhaltigkeitsstrategie und -management 10 Stakeholderkommunikation31 Nachhaltigkeitsratings, Rankings und Mitgliedschaften 34 Verbindliche Standards 37 Verantwortung und Engagement 45 Kunden46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 61 Gesellschaft77 Umwelt81 Index nach GRI G3 inklusive FSSS 105 Prüfungsvermerk108 Impressum111 ie im Bericht mit diesem Symbol gekennzeichneten Kapitel bzw. D Unterkapitel bilden die konsolidierte Umwelterklärung 2012 der LBBW. Das Unternehmen 8 Nachhaltigkeitspolitik 10 Nachhaltigkeitsziele und operative Leitplanken11 Handlungsfelder Nachhaltigkeit19 Nachhaltigkeitsprogramm24 Stakeholderkommunikation31 Nachhaltigkeitsratings, Rankings und Mitgliedschaften34 Gültigkeitsbereich und Zertifizierungen37 Lieferantenbeziehungen38 Nachhaltige Produkte, nachhaltiges Handeln48 LBBW-VerbesserungsProzess73 Umwelt 81 Über diesen Bericht Über diesen Bericht Berichtszeitraum Der LBBW-Nachhaltigkeitsbericht 2012 bezieht sich auf den Zeitraum 1. September 2011 bis 31. August 2012. Die Zeitreihen für die Umweltdaten sind in der Regel für 2007 bis 2011 dargestellt. Der letzte Nachhaltigkeitsbericht der LBBW ist am 31. Oktober 2011 erschienen. Er soll auch künftig in einem jährlichen Zyklus publiziert werden. Berichtsinhalt Der vorliegende Bericht orientiert sich thematisch an den G3-Leitlinien inklusive der Sector Supplements der Global Reporting Initiative (GRI). Bei GRI-basierten Berichten sollen Berichtersteller die Ebene benennen, auf der sie den GRI-Berichtsrahmen angewendet haben. Dabei stellt „C“ den niedrigsten, „A“ den höchsten Level dar. Nach unserer Selbsteinstufung erfüllen wir mit nachfolgender Darstellung die GRI-Anwendungsebene B+. 4 Umfang der Berichterstattung Unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem gilt für die LBBW-Muttergesellschaft (inkl. BW-Bank, RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank) sowie die 100%igen Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH, LBBW Immobilien Management GmbH (inklusive der integrierten BW Immobilien GmbH) sowie LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. Der Nachhaltigkeits bericht deckt daher diesen Teil des LBBW-Konzerns ab. Redaktionelle Anmerkungen Alle Angaben im Bericht wurden mit größter Sorgfalt zusammengestellt. Die genannten Informationen und Daten sind nach unserer Kenntnis korrekt. Eine Haftung für die Richtigkeit oder Vollständigkeit der Angaben kann dennoch nicht übernommen werden. Den zahlreichen Kolleginnen und Kollegen, die an der Erstellung des Berichts mitgewirkt haben, danken wir für ihre Unterstützung. Strategie und Management Konsequent managen. Wir wollen die LBBW nachhaltig weiterentwickeln. Wir setzen daher auf eine umfassende Betrachtung und Steuerung all jener Faktoren, die unsere Unternehmens entwicklung im Guten wie im Schlechten beeinflussen können. Die Grundzüge dieser Philosophie haben wir in unserer Nachhaltigkeitspolitik sowie den „Leitplanken Nachhaltigkeit“ festgeschrieben. Ihre Umsetzung gewährleisten wir durch ein definiertes Set aus Verantwortlichkeiten, Projekten und Zielen. In unserem jährlich aktualisierten Nachhaltigkeitsprogramm verzeichnen wir Fortschritte bei laufenden Projekten; im jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht legen wir über sie Rechenschaft ab. Strategie und Management Für die LBBW ist Nachhaltigkeit eine notwendige Bedingung für Zukunftsfähigkeit. Hans-Jörg Vetter Hans-Jörg Vetter, Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg 6 Strategie und Management Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, sehr geehrte Geschäftspartner des LBBW-Konzerns, liebe Leserinnen und Leser, unter dem Eindruck der Finanz- und Bankenkrise hat die Reputation unserer Branche nachhaltig gelitten. Auch wenn das schlechte Image der Banken nicht immer gerechtfertigt und in hohem Maße von Emo tionen geprägt ist, muss dies die Finanzbranche sehr ernst nehmen. Die Banken hatten sich vielfach von ihrem eigentlichen Auftrag, dem klassischen Kundengeschäft, entfernt. Allem voran gilt es jetzt, verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Mit unserer Ausrichtung auf nachhaltiges Kundenge schäft und dem konsequenten Abbau von kundenfernem Kapitalmarktgeschäft sind wir auf erkennbar richtigem Weg. Vorrangiges Ziel ist es, uns so aufzustellen, dass der LBBW-Konzern nachhaltig erfolgreich sein wird. Seit 2009 schreitet bei uns der Umbau hin zu einer Kundenbank in Reinkultur mit großen Schritten voran. Wir positionieren uns konsequent als Dienstleister für die Realwirtschaft, die Unternehmen und die Menschen in unseren Kernmärkten. Und machen damit genau das, was Politik und Bürger zu Recht von Banken fordern: Wir leisten unseren Beitrag zu wirtschaftlicher Stabilität. Im Zuge der allgemeinen Bankenkritik stehen die Banken mehr denn je im Fokus der Öffentlichkeit; von uns wird – zu Recht – ein vorbildliches Engagement erwartet, das den traditionellen Wertvorstellungen in ganz besonderer Weise Rechnung trägt. Wirtschaft liches Handeln begreifen wir daher über seine rein ökonomischen Aspekte hinaus als ganzheitlich verantwort liches Handeln. Wir sind der Meinung, dass Fortschritt – das heißt ökonomischer Erfolg – für die Gesellschaft langfristig nur unter nachhaltig stabilen, sozialen und ökologischen Rahmenbedingungen realisierbar ist. Das gilt natürlich auch für uns: Für die LBBW ist Nachhaltigkeit eine notwendige Bedingung für Zukunfts fähigkeit. Seit vielen Jahren schon betreiben wir ein aktives Umweltmanagement; im Jahr 2007 wurde der erste Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Wir übernehmen Verantwortung für unser aller Zukunft und haben diesen Anspruch über entsprechende „Leitplanken“ in der ganzen Bank verankert. Nachhaltigkeit ist somit integraler Bestandteil unserer Unternehmensstrategie und Geschäftspolitik. Auf den folgenden Seiten finden Sie viele Beispiele und Fakten zu nachhaltigem Denken und Handeln – im Umgang mit unseren Kunden und unseren Mitarbeitern. Insgesamt sind wir in puncto Nachhaltigkeitsmanagement auf einem guten Weg. Das belegen die erneut guten Bewertungen anerkannter Corporate Responsibility-Ratingagenturen. Und mit unserem Nachhaltigkeitsbericht 2010 erreichten wir unter den Finanzdienstleistern erneut den 1. Platz beim IÖW/ future-Ranking 2011. Diese Entwicklung wollen wir konsequent vorantreiben. Nicht zuletzt deshalb freuen wir uns über Ihre Fragen, Kritik und Anregungen unter [email protected]. Ihr Hans-Jörg Vetter Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg 7 Strategie und Management Das Unternehmen. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist eine Geschäftsbank sowie Zentralinstitut der Sparkassen in Baden-Württemberg, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Mit einer Bilanzsumme von 373 Milliarden Euro und rund 12.200 Beschäftigten (Stand: 31. Dezember 2011) ist die LBBW eine der größten Banken Deutschlands, in ihrem Kernmarkt Baden-Württemberg die mit Abstand bedeutendste. Kernaktivitäten sind das Privatkundengeschäft und das Geschäft mit Unternehmenskunden, speziell mittelständischen Unternehmen, sowie mit den Sparkassen. Ein weiterer Fokus liegt auf Immobilienfinanzierungen in ausgewählten Märkten sowie dem kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft mit Banken, Sparkassen und institutionellen Anlegern. Gemeinsam mit ihren regionalen Kundenbanken Baden-Württembergische Bank (BW-Bank), RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank betreut die LBBW in über 200 Filialen mehr als eine Million Privat- und 25.000 Firmenkunden – viele davon schon langjährig als Hausbank. Für mittelständische Unternehmen spielt dabei neben der Expertise bei innovativen und komplexen Finanzierungen auch die Unterstützung bei der Erschließung internationaler Märkte eine wichtige Rolle. Spezialisierte Tochterunternehmen, etwa in den Bereichen Leasing, Factoring, Immobilien oder Asset 8 Management, komplettieren das hauseigene Leistungsangebot der LBBW-Gruppe. Träger der Landesbank Baden-Württemberg sind: der Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) das Land Baden-Württemberg (Land) die Landeshauptstadt Stuttgart (Stadt) die Landesbeteiligung Baden-Württemberg GmbH (Landesbeteiligung BW) die Landeskreditbank Baden-Württemberg-Förderbank (L-Bank) Ein ausführliches Unternehmensporträt finden Sie unter www.LBBW.de ➝ Über uns. Dort sind u. a. auch weitere Informationen zur Eigentümerstruktur, zur Rechtsform sowie zu unseren Aktivitäten, Geschäftsfeldern sowie den Ländern unserer Geschäfts tätigkeit eingestellt. Strategie und Management Aktuelle Entwicklungen. Die im Jahr 2009 begonnene, konsequente Neuausrichtung der LBBW kommt weiter gut voran. Trotz eines volatilen und schwierigen Marktumfelds erzielte die Bank 2011 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 87 Millionen Euro. In der ersten Hälfte des Jahres 2012 erwirtschaftete die LBBW erneut ein positives Ergebnis in Höhe von 165 Millionen Euro nach Steuern. Im Wesentlichen ist das auf solide Ergebnisbeiträge aus dem Kundengeschäft zurückzuführen. Dies zeigt die Tragfähigkeit des kundenorientierten Geschäfts modells der LBBW. Im Rahmen der Restrukturierung hat die Bank neben kostenreduzierenden Maßnahmen vor allem die Rück führung des Kreditersatzgeschäfts und der Risikoaktiva im nichtstrategischen Geschäft fortsetzen können. Im Zuge dessen hat sich die Kernkapitalquote im Konzern zum 30. Juni 2012 nochmals auf nun 14,2 % erhöht. Darüber hinaus ist die LBBW auf einem guten Weg, den geplanten Abbau von insgesamt 2.500 Stellen zu erreichen. Auf der Basis von freiwilligen Angeboten wie Abfindungs-, Vorruhestands- oder Altersteilzeit verträgen sowie natürlicher Fluktuation wurden bereits Austritte in der Größenordnung von 2.300 Vollzeitstellen vereinbart. Darüber hinaus hat die LBBW im ersten Halbjahr ihren Beteiligungsbestand weiter verkleinert. Verkauft wurden die LBBW Immobilien GmbH mit ihren 21.000 Wohnungen und verschiedene kleinere Beteiligungen. Die LBBW plant, die Restrukturierung bereits 2012 weitgehend abzuschließen. Dafür werden die Anstrengungen beim Umbau der Bank auch in der zweiten Jahreshälfte konsequent fortgesetzt. Am Ende des Restrukturierungsprozesses wird die LBBW eine deut lich verschlankte Bank mit klarem Schwerpunkt im Geschäft mit Privatkunden, Unternehmenskunden und institutionellen Kunden sein. 9 Strategie und Management Nachhaltigkeitsstrategie und -management. Nachhaltigkeit ist integraler Bestandteil unserer Geschäftspolitik. Wir wollen nicht nur ökologisch vorbildlich arbeiten, sondern genauso auch in sozialer und ethischer Hinsicht, weil wir der Überzeugung sind, dass ohne verantwortungsvolle ökologische, ethische und soziale Performance auf Dauer auch kein ökonomischer Erfolg zu erreichen ist. Unser nachhaltiges Engagement haben wir daher sowohl strategisch als auch im operativen Geschäft fest verankert. LBBW-Leitbild. Als Richtschnur für das gemeinsame Handeln und Arbeiten hat die LBBW ein unternehmensweites Leitbild verabschiedet. Darin haben wir unter anderem unser nachhaltiges Engagement festgeschrieben: Wir stehen zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Wir handeln umweltbewusst und fördern Kultur, Wissenschaft, Sport und Soziales. Nachhaltigkeitspolitik. Die Nachhaltigkeitspolitik fasst die Leitsätze der LBBW für eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Unternehmensführung, Geschäftsbetrieb, Personal, Kommunikation sowie zum gesellschaftlichen Engagement der LBBW zusammen. Sie gibt damit den Rahmen für alle Nachhaltigkeitsaktivitäten in der LBBW vor und ist die Grundlage, um 10 ökonomische, ökologische und soziale Aspekte in das gesamte unternehmerische Handeln zu integrieren. Die aktuelle Fassung der Nachhaltigkeitspolitik wurde im Februar 2010 beschlossen und löste die erste Fassung aus dem Jahr 2006 ab. Unternehmensführung Die Landesbank Baden-Württemberg orientiert ihr Handeln am langfristig besten Interesse der Bank, ihrer Kunden und sonstigen Stakeholder. Ziel unserer Tätigkeit ist es, konsequent zu einer tragfähigen, ökonomisch, ökologisch und sozial ausgeglichenen Entwicklung beizutragen. Wesentliche Voraussetzungen für eine an Nachhaltigkeitsgesichtspunkten orientierte Geschäftstätigkeit haben wir mit den „Leitplanken Nachhaltigkeit“ geschaffen. Sie dienen unseren Führungskräften und Mitarbeitenden als konkreter Orientierungsrahmen für die operative Umsetzung der darin enthaltenen Nachhaltigkeitsziele der LBBW. Strategie und Management Durch unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem wollen wir nachhaltiges Denken und Handeln bankweit, in allen Fachbereichen, Tochterunternehmen und Filialen implementieren und so die Nachhaltigkeitsbilanz der LBBW kontinuierlich weiter verbessern. Wir verstehen unser Engagement für eine nachhaltige Entwicklung als Teil unseres Gemeinwohlauftrags, dem wir uns als öffentlich-rechtliches Institut in starkem Maße verpflichtet fühlen. Die Einhaltung aller einschlägigen Rechtsvorschriften ist für uns ebenso selbstverständlich wie das Bekenntnis zu den von den Vereinten Nationen definierten Menschenrechten. Geschäftsbetrieb Wir sehen uns im Hinblick auf den Umgang mit Ressourcen zukünftigen Generationen verpflichtet und bemühen uns daher, unseren Verbrauch nicht nachwachsender Ressourcen fortlaufend zu minimieren. Im Rahmen des wirtschaftlich Vertretbaren wollen wir bei unseren Einkaufs- und Beschaffungsprozessen sowohl nachhaltigen Produkten als auch nachhaltig orientierten Lieferanten und Dienstleistern den Vorzug geben. Kerngeschäft/Bankprodukte Wir wissen um die Bedeutung von Banken als Finanzierungspartner innovativer, klimaschutzfreundlicher Technologien und Branchen. Die LBBW befürwortet daher eine aktive Ausrichtung ihres Kredit- und Anlagegeschäfts auf nachhaltige Projekte, Produkte und Kunden. Personal Wir fördern und entwickeln unsere Personalressourcen nachhaltig, um mit einem Team aus motivierten, qualifizierten und gesunden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gut für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein. Wir beziehen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW in die Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten ein. Führungskräften kommt dabei eine entscheidende Verantwortung sowie Vorbildfunk tion zu. Kommunikation Die LBBW berichtet regelmäßig über die Fortschritte ihres Nachhaltigkeitsengagements. Wir verstehen uns als Partner unserer Kunden. Dies beinhaltet, dass wir unser Wissen über nachhaltige Unternehmensführung zunehmend auch teilen wollen. Damit unterstützen wir unsere Kunden darin, ihr Engagement für eine Verminderung von Umweltbelastungen und eine nachhaltige Entwicklung zu verstärken. Gesellschaftliches Engagement Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst. Als Stifter fördern wir über drei LBBW-Stiftungen Projekte und Initiativen in den Bereichen Natur/ Umwelt, Bildung sowie Kunst und Kultur. Als Spender und Sponsor unterstützt die LBBW auf vielfältige Art und Weise Projekte mit hohem gesellschaftlichem Mehrwert. Nachhaltigkeitsziele und operative Leitplanken. Die LBBW hat sich zur Konkretisierung ihrer Nachhaltigkeitspolitik folgende übergeordnete Ziele gesetzt: 1.Wir wollen Nachhaltigkeit sukzessive als integralen Bestandteil unserer Geschäftspolitik implementieren. Daher setzen wir uns nachdrücklich dafür ein, dass ökologische, soziale und gesellschaftliche Aspekte zukünftig verstärkt auch in Entscheidungsprozessen bei Anlagen und Investments berücksichtigt werden. 11 Strategie und Management 2.Wir werden nachhaltige Investments möglichst für alle Kundengruppen und in allen Anlageklassen anbieten. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern – auch bei unseren Eigenanlagen – zu steigern. 3.Wir werden bei der Kreditberatung und der Entschei dung über Kredite Nachhaltigkeitsrisiken und Ertrags potenziale für Kunde und Bank berücksichtigen. 4.Wir streben eine aktive Ausrichtung auf Projekte, Produkte und Kunden, die eine positive Auswirkung auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben, an. Damit fördern wir umweltfreundliche Technologien und tragen zur Reduktion der CO2-Emissionen bei. 5.Die LBBW ist ihren Mitarbeitenden ein verlässlicher Partner. Unser Ziel: Wir wollen in Zukunft ein noch attraktiverer Arbeitgeber sein als heute. So arbeiten wir mit Blick auf Gesundheit und Work-Life-Balance unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich an einer Verbesserung von Arbeitsorganisation und Arbeitsbedingungen. Das hohe Aus- und Weiterbildungsniveau unseres Hauses wollen wir halten und weiter ausbauen. 6.Wir werden den Ressourcenverbrauch des Hauses weiter optimieren. Die Potenziale zur Reduzierung der CO2-Emissionen, die vor allem beim Energie- und Papierverbrauch sowie bei dem Dienstreiseverkehr liegen, werden wir zielgerichtet heben. 7.Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern im Rahmen von Materialbeschaffungen und Auftrags vergaben berücksichtigen wir einheitliche Kriterien, durch die sichergestellt wird, dass entsprechende Nachhaltigkeitsaspekte in den Entscheidungsprozess einbezogen werden. Die zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele vereinbarten Maßnahmen finden sich im Nachhaltigkeits programm wieder. Konkreter Orientierungsrahmen für die Umsetzung der LBBW-Nachhaltigkeitsziele sind die sogenannten 12 „Leitplanken Nachhaltigkeit“. Sie markieren den Korridor, innerhalb dessen die LBBW im Anlageund Kreditgeschäft, in der Personalpolitik sowie im Umgang mit Ressourcen ihre Nachhaltigkeitsziele verfolgt, und bilden damit die Basis für eine nach haltige Entwicklung. Leitplanken Nachhaltigkeit im Anlagegeschäft Die LBBW will in ihrem Anlagegeschäft künftig noch stärker ökologische, soziale und ethische Aspekte berücksichtigen. Ziel ist es, unseren Kunden in möglichst allen Anlageklassen nachhaltige Investments anzubieten. Die Grundlage für unsere Anlageentscheidungen bilden die „Principles for Responsible Investment“ (www.unpri.org) der Vereinten Nationen. Unsere „Leitplanken Anlagegeschäft“ im Wortlaut Wir werden bei unseren Anlageentscheidungen zukünftig verstärkt sog. ESG-Faktoren (ESG = Environmental, Social and Governance) berücksichtigen. Damit handeln wir im besten und langfristigen Interesse unserer Kunden und Stakeholder. Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele werden wir uns an den „Principles for Responsible Investment“ (PRI) der Vereinten Nationen orientieren. Darum verpflichten wir uns, soweit mit unserer Kundenverantwortung vereinbar, zu Folgendem: Wir werden ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbeziehen und nachhaltige Investments aktiv fördern. Im Kundengeschäft werden wir nachhaltige Investments für alle Kundengruppen und in allen Strategie und Management Asset-Klassen anbieten, sofern hier Investmentmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die den Anforderungen für sonstige Kundenangebote entsprechen. Ziel ist es, den Anteil nachhaltiger Investments in allen Geschäftsfeldern – auch bei unseren Eigenanlagen – zu steigern. Unternehmen und Körperschaften, in die wir investieren, werden wir als aktive Aktionäre begleiten. Wir werden auf nachvollziehbare Informationen zu allen ESG-Faktoren drängen. Wenn wir einen Verstoß gegen unsere grundlegenden Wertvorstellungen feststellen, werden wir mit den betreffenden Firmen in einen intensiven Dialog treten. Was uns leitet, sollte auch der Branche als Orientierung dienen. Wir werden uns daher in der Investmentbranche für eine größere Akzeptanz und Umsetzung der PRI einsetzen. Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft Unser Kreditgeschäft wollen wir künftig verstärkt auch auf Transaktionen, Projekte, Produkte und Kundengruppen ausrichten, die unsere Nachhaltigkeitsbilanz verbessern. Dazu gehören neben einer verantwortungsvollen Asset Allocation auch die Erkennung, Vermeidung und Beherrschung von Risiken, die sich aus Finanzierungsgeschäften ergeben könnten. Gleichzeitig sollen gezielt Vorhaben finanziert werden, die sowohl eine nachhaltige Entwicklung unterstützen als auch für die LBBW Geschäftschancen bergen. Dies können beispielsweise Anlagen, Technologien oder Unternehmen aus dem Erneuerbare-Energien-Sektor sein, von denen auch künftig eine überdurchschnittliche Entwicklung zu erwarten ist. Daneben werden Investitionsfinanzierungen in den Bereichen Wasseraufbereitung und -versorgung sowie Energieinfrastruktur wie z. B. Stromnetze und -speicher an Bedeutung gewinnen. Unsere „Leitplanken Nachhaltigkeit im Kredit geschäft“ im Wortlaut Bei Finanzierungsentscheidungen spielt auch die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten eine wichtige Rolle. So bergen zweifelhafte ökologische und gesellschaftlich-soziale Rahmenbedingungen erhebliche Risiken, die geeignet sind, unseren Ruf und unser Ansehen zu gefährden. Für das Kreditgeschäft bedeutet das: Wir werden die Beratungskompetenz mit dem Ziel stärken, gemeinsam mit dem Kunden frühzeitig Risiken zu erkennen, um gegensteuern zu können. Mit dieser durch Offenheit geprägten Zusammenarbeit zwischen Berater und Kunde werden die nachhaltige Unternehmensentwicklung, die Geschäftsverbindung und die syste matische Identifizierung von Ertragspotenzialen für die Bank gefördert. Wir befürworten eine aktive Ausrichtung auf Transaktionen, Projekte, Produkte und Kundengruppen, die eine positive Auswirkung auf die Nachhaltigkeitsbilanz der Bank haben. Dadurch bringen wir die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien voran. Wir helfen so zum Beispiel CO2-Emissionen zu vermindern. Gleichzeitig bauen wir ein zukunftsfähiges Kundenportfolio („Asset Allocation“) aus, indem wir das starke Marktwachstum in diesen Segmenten gezielt für uns nutzen. Insgesamt stärkt dies die Nachhaltigkeit unserer Bank. Wir implementieren Instrumente zur Erkennung, Vermeidung und Steuerung von Nachhaltigkeitsrisiken in bestimmten Branchen und Ländern in den Analyse- und Entscheidungsprozess. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Umweltschutzes, der Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. 13 Strategie und Management Die Nachhaltigkeitsbewertung als Bestandteil des Analyse- und Entscheidungsprozesses führt zu einer gesamtheitlichen Risikobetrachtung. Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik An den Prinzipien einer nachhaltigen Personalpolitik wollen wir auch in der aktuellen Restrukturierungsphase mit dem damit verbundenen Abbau von 2.500 Stellen festhalten. Wir legen Wert darauf, die notwendigen Veränderungsprozesse für alle Beteiligten im gegenseitigen Einverständnis respektvoll und offen zu gestalten. Offene Stellen besetzen wir vorrangig mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die vom Personalabbau betroffen sind. Der im Jahr 2010 mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossene Haustarifvertrag zur Standort- und Be schäftigungssicherung sowie die zwischen LBBW-Bank und Gesamtpersonalrat abgeschlossene Dienstvereinbarung zur Gestaltung des internen Arbeitsmarktes haben sich gut bewährt. Die im Restrukturierungsplan festgeschriebene Reduktion der Sachkosten sowie der vorgesehene Stellenabbau laufen plangemäß. Auf Basis freiwilliger Maßnahmen (Abfindungs-, Vorruhestandsoder Altersteilzeitverträge) sowie infolge natürlicher Fluktuation wurden Austritte im Umfang von rund 2.300 Vollzeitstellen vereinbart und damit betriebs bedingte Kündigungen vermieden. Unsere „Leitplanken Personalpolitik“ im Wortlaut „Die im „Human Potential Index“ (HPI) vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales genannten zwölf „HPI-Werttreiber“ bestimmen die Leitplanken nachhaltiger Personalpolitik im LBBW-Konzern. Nachfolgend sind die „Werttreiber“ in der Rangfolge 14 ihrer Wirkungsstärke auf den Unternehmens erfolg aufgeführt und für den LBBW-Konzern als Bedingungen für eine nachhaltige Personalpolitik konkretisiert: 1.Compensation & Benefits Wir sorgen für ein zeitgemäßes Gesamtvergütungssystem, wobei Gehaltsbestandteile flexibilisiert sein können. Gute Sozialleistungen bringen die Wertschätzung den Mitarbeitenden gegenüber adäquat zum Ausdruck. 2.Change-Management Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung von Arbeitsorganisation und -bedingungen und erhöhen damit unsere Attraktivität als Arbeitgeber. Die betriebliche Mitbestimmung der Mitarbeitenden wird beachtet und unterstützt. 3.Work-Life-Balance Unsere Angebote sind im Sinne der ArbeitgeberFürsorge und -Selbstverpflichtung auf ein nachhaltiges Gleichgewicht ausgerichtet. 4. Kommunikation und Information Nur durch gute Kommunikation und Information können unsere Mitarbeitenden erfolgreich für das Unternehmen tätig sein. Dies ist Voraussetzung dafür, dass das Unternehmen langfristig profitabel und verantwortlich wirtschaftet. 5.Führung Die Mitarbeitenden erfahren für ihre Tätigkeit Wertschätzung und Respekt von ihrer Führungs kraft. Sie können stolz auf ihr Unternehmen, dessen Produkte, Dienstleistungen und Führungs kultur sein. 6.Personalentwicklung Wir wollen die Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen qualitativ auf einem hohen Niveau halten. 7. Personalplanung und -auswahl Unsere Personalplanung zielt darauf ab, Mit arbeitende langfristig zu beschäftigen. Die Strategie und Management Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen ist vorrangiges Ziel. 8.Mitarbeiterbindung Ist die Mitarbeiterin bzw. der Mitarbeiter an Bord, stehen wir zu ihr und zu ihm. 9.Demografie Unsere Arbeitsorganisation ist auf die Entwicklung der Altersstruktur der Beschäftigten und die demografische Entwicklung abgestimmt. 10.Gesundheitsförderung Durch ein professionelles betriebliches Ge sundheitsmanagement erhalten wir unsere Mitarbeitenden langfristig gesund, motiviert und leistungsfähig. 11.Personalmanagement Vertraulichkeit und Datenschutz auch im Rahmen von Leistungsmessungen sind für uns selbstverständlich. 12.Chancengleichheit und Diversity Unser Ziel ist eine Erhöhung der Frauenquote in Führungspositionen. Wir sehen Diversity als Chance und haben uns deshalb der „Charta der Vielfalt“ der Unternehmen in Deutschland verpflichtet. Die LBBW scheut nicht davor zurück, sich auch einer externen Überprüfung dieser nachhaltigen Personalpolitik zu unterwerfen, eine Verbesserung ihrer Positionierung anzustreben (z. B. beim Human Asset Rating mit gutem Human Potential Index [HPI] im Vergleich zu anderen Unternehmen) und bei den zwölf humanressourcenbasierten „Werttreibern“ des Unternehmenserfolgs stets bessere Ergebnisse zu erzielen.“ Leitplanken Nachhaltigkeit im Geschäftsbetrieb Für die Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen gelten bei der LBBW verbindliche Kriterien, zu denen auch ausdrücklich Umwelt- und Sozialaspekte gehören. Diese Kriterien werden bei der Entscheidung über eine Auftragsvergabe berücksichtigt (Zielwert: mindestens 10 %). Lieferanten müssen außerdem Produktursprung, Herstellungsprozess und Produktinhaltsstoffe offenlegen. Bei Verstößen gegen ihre sozialen Nachhaltigkeitsstandards behält sich die Bank ein außerordentliches Kündigungsrecht vor. Ähnlich anspruchsvoll sind die Maßstäbe, die die LBBW an ihren eigenen Umgang mit Ressourcen anlegt. So sollen die CO2-Emissionen, die sich unter anderem aus Dienstreisen, Gebäudemanagement, IT und Materialverbrauch ergeben, im Vergleich zum Basisjahr 2006 kontinuierlich gesenkt werden. Unsere „Leitplanken Geschäftsbetrieb“ im Wortlaut Wir wollen den Ressourcenverbrauch so managen, dass auch zukünftigen Generationen noch Ressourcen in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen. Dabei konzentrieren wir uns vorrangig auf die CO2Emissionen und die Beschaffungen. Die Reduktion unserer CO2-Emissionen ist das vorrangige Umweltziel im Geschäftsbetrieb. Durch den Bezug von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO2-Emissionen zwischen 2006 und 2009 bereits um 70 % reduzieren. In einem nächsten Schritt streben wir eine weitere Reduktion unserer absoluten CO2-Emissionen um 25 % bis 2020 auf Basis von 2009 und der derzeitigen Rahmenbedingungen an. Den Energieverbrauch wollen wir durch eine Optimierung der Gebäudetechnik und der ITHardware in den Rechenzentren und am Arbeits platz verringern. Dazu sind entsprechende 15 Strategie und Management technische und organisatorische Maßnahmen für die nachfolgenden Punkte zu entwickeln (siehe Seite 92 f. und 97 f.): 1.langfristige Investitionsbetrachtung (Anmietung und Bau) inkl. Gebäude-Energieverbrauch 2.Stromverbrauch Gebäudemanagement in kWh/Mitarbeiter 3.Heizenergieverbrauch in kWh/m2 4.Stromverbrauch der Rechenzentren bezogen auf die Produktivität der Großrechner und Serverfarmen (IT-PEW = IT Productivity* per Embedded Watt) Um die Einhaltung der Nachhaltigkeitskriterien zu gewährleisten, verpflichten wir Lieferanten, uns Fragen zur Produktherkunft, zum Herstellungsprozess, zu den eingesetzten Materialien etc. zu beantworten. Des Weiteren behalten wir uns bei Nichteinhaltung unserer Sozialstandards ein außerordentliches Kündigungsrecht vor, das alle Lieferanten akzeptieren müssen. Wir decken unseren Strombedarf unter Berücksichtigung ökonomischer Entscheidungskriterien durch Strom aus erneuerbaren Energien (siehe auch Seite 87). * Als Parameter für die Produktivität verwenden wir hierbei Speichervolumen und Anzahl CPUs (Central Processing Units, Hauptprozessoren). 5.Arbeitsplatz-IT bezogen auf einen Standardarbeitsplatz (regelmäßige Messung in definiertem, abgegrenztem Gebäudebereich) in kWh/Arbeitsplatz und Jahr Wir wollen eine Optimierung der Verkehrsmittelwahl gemäß den Vorgaben der Reiseordnung. Wir wollen die hohen Recyclingpapierquoten bei Papier beibehalten (siehe Seite 98). Klimastrategie. Wir wollen aktiv zum Klimaschutz beitragen und emissionsarmes Wirtschaften fördern. Die LBBW hat daher – über die „Leitplanken“ hinaus – eine eigene Klimastrategie formuliert. Die „Klimastrategie der LBBW“ im Wortlaut Für die Auswahl von Produkten und Dienstleistern haben wir einheitliche Kriterien definiert: Wir berücksichtigen bei allen Auftragsvergaben Nachhaltigkeitskriterien (wie z. B. Umwelt, regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen) wie in unseren Beschaffungsstandards geregelt. Umwelt, regionale Wirtschaft/Kundenbeziehungen sowie faire Entlohnung sind für uns bei der Prüfung von Dienstleistungen und Produkten/ Materialien wesentlich. Wir streben eine Gewichtung dieser Nachhaltigkeitsaspekte gegenüber anderen Entscheidungskriterien (Qualität, PreisLeistungs-Verhältnis, Zuverlässigkeit, Service, Akzeptanz, Rahmenvereinbarungen) von 10 % an. 16 „Der Klimawandel zählt zu den größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Emissionsarme und energieeffiziente Technologien sind bereits heute etablierte Geschäftsfelder vieler Industrieunternehmen. Sie gelten als wesentlicher Wachstumstreiber und zukünftige Leitindustrie in Deutschland. Gerade in unseren Kernmärkten besteht erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Die LBBW leistet einen aktiven Beitrag für den Übergang von einer treibhausgasintensiven zu einer emissionsarmen Wirtschaftsweise. So haben wir in für uns relevanten Zukunftsmärkten, wie zum Strategie und Management Beispiel erneuerbaren Energien – insbesondere im Bereich Windkraft – und Energieeffizienz, frühzeitig Expertise aufgebaut und bieten entsprechende Produkte und Dienstleistungen mit steigendem Marktpotenzial für unsere Kunden an. Darüber hinaus bekennen wir uns zu einem klimafreundlichen Geschäftsbetrieb und setzen uns ehrgeizige Klimaschutzziele. Durch den Bezug von Ökostrom konnten wir unsere absoluten CO2Emissionen zwischen 2006 und 2009 bereits um 70 % reduzieren. In einem nächsten Schritt streben wir eine weitere Reduktion unserer absoluten CO2Emissionen um 25 % bis 2020 auf Basis von 2009 und der derzeitigen Rahmenbedingungen an. Wesentliche strategische Aussagen zum Klima wandel haben wir bereits in den „Leitplanken Nachhaltigkeit“ verankert. Dies gilt sowohl für die „Leitplanken Nachhaltigkeit“ im Kerngeschäft mit Kunden als auch für die „Leitplanken Nachhaltigkeit“ im internen Geschäftsbetrieb.“ zierung einer Photovoltaikanlage. In Kooperation mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk e. V. (DEN) bieten wir Gebäudethermografien an und vermitteln Beratungsgespräche mit Spezialisten (siehe Seite 54 f.). Seit April 2011 bieten wir unseren Kunden in BadenWürttemberg an, den Kauf eines E-Bikes der EnBW über einen Sonderkredit zu finanzieren. Die BW-Bank kooperiert dabei mit CreditPlus. Mit dem neuen Bausparprodukt „BW ModernisierungsVorsorge“ unterstützen wir unter anderem die energetische Sanierung von Wohnimmobilien. Hierbei arbeiten wir mit der LBS Baden-Württemberg zusammen. Der Marktbereich Vaihingen/Möhringen der BW-Bank informierte auf einer Veranstaltung im Energieberatungszentrum Stuttgart 30 geladene Kunden über die Energieeinsparpotenziale bei älteren Wohn gebäuden und gab Tipps für die Beantragung von öffentlichen KfW-Mitteln und städtischen Zuschüssen. Von 2009 bis 2011 haben wir bereits eine Reduktion der absoluten CO2-Emissionen von knapp 23 % erreicht (siehe Seite 87). Im Rahmen der Klimastrategie haben wir seit 2011 zahlreiche Maßnahmen umgesetzt: Um die langjährige Kompetenz der einzelnen Fachbereiche im Themenfeld Energie zu bündeln und den gemeinsamen Austausch zu fördern, haben wir einen konzernweiten Round Table initiiert. Ziel ist es, insbesondere das Produktangebot für Unternehmenskunden zu optimieren. Privatkunden unterstützen wir beim ökologischen Bauen, bei der energetischen Sanierung oder Moder nisierung ihrer Immobilie wie auch bei der Finan 17 Strategie und Management Nachhaltige Unternehmens führung. Die Einhaltung der Nachhaltigkeitspolitik gewährleistet die LBBW durch ein konsequentes Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Dieses umfasst sämtliche Geschäftsbereiche und wird in einem mehrstufigen Prozess unternehmensweit umgesetzt. Verantwortlich hierfür ist der für Corporate Sustainability zuständige Vorstandsvorsitzende der LBBW. Einmal jährlich wird das Umweltmanagement durch die Unternehmensleitung bewertet (Management Review gemäß ISO 14001). Wichtige Themen mit Nachhaltigkeitsbezug werden dem Vorstand zur Information bzw. Entscheidung vorgelegt. Der Vorstand wiederum informiert den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend über wesentliche Entwicklungen der Bank sowie des Konzerns. Geleitet wird das Nachhaltigkeitsmanagement durch den Leiter der Abteilung „Corporate Sustainability und Gesundheit“; dieser ist zugleich Umweltmanagementsystem-Beauftragter der LBBW. Die zahlreichen Nachhaltigkeitsaktivitäten im Konzern werden im Nachhaltigkeitsprogramm gebündelt (siehe Seite 24 f.). Unabhängige Umweltaudits stellen sicher, dass die Vorgaben für ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem eingehalten werden (siehe Seite 37 f.). Gremien und Abteilungen Der Nachhaltigkeitsrat bildet die kommunikative Brücke zwischen Vorstand und Fachbereichen. Er bündelt und forciert die unternehmensinterne Meinungsbildung zu strategischen Nachhaltigkeitsthemen und bereitet Vorstandsentscheidungen vor. Geleitet wird der Nachhaltigkeitsrat vom Vorstandsvorsitzenden. Teilnehmer der Runde sind im Wesentlichen Bereichsleiter/-innen (2. Führungsebene). 18 Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit setzt sich aus Vertretern aller relevanten Fachbereiche zusammen. Sie arbeiten auf operativer Ebene und koordinieren die Nachhaltigkeitsaktivitäten in den Bereichen. Außerdem begleiten sie die Umsetzung der zuvor beschlossenen Maßnahmen. Die Gruppe Nachhaltigkeit in der Abteilung „Corporate Sustainability und Gesundheit“ koordiniert und steuert alle Nachhaltigkeitsaktivitäten innerhalb der LBBW, sammelt die relevanten Daten, bereitet Stellungnahmen für Ratinganfragen vor, betreut die Nachhaltigkeitsberichterstattung und initiiert die Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitspolitik und -management. Neue Mitglieder des Nachhaltigkeitsrats bzw. des Arbeitskreises Nachhaltigkeit werden in Form eines Einführungsgesprächs über das Nachhaltigkeits managementsystem der LBBW informiert. Außerdem werden im Rahmen der Sitzungen übergreifende Nachhaltigkeitsthemen und -projekte präsentiert und besprochen. Strategie und Management Nachhaltigkeitsmanagement der LBBW Koordination und Steuerung über die Gruppe Nach haltigkeit Gesamtvorstand LBBW Nachhaltigkeitsrat auf 2. Ebene (Bereichsleiter/-innen) Vorsitz: Vorstandsvorsitzender der LBBW Arbeitskreis Nachhaltigkeit auf operativer Ebene Handlungsfelder Nachhaltigkeit. Die potenziellen Auswirkungen unserer Geschäftstätig keit auf unsere Nachhaltigkeitsbilanz klassifizieren wir in die Kategorien „gering“, „mittel“ oder „erheblich“. Hierzu tauschen wir uns mit den entsprechenden Fach abteilungen aus. Zu allen als „erheblich“ eingestuften Aspekten übernehmen wir prioritär Maßnahmen in unser Nachhaltigkeitsprogramm. Die Matrix wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert bzw. fortgeschrieben. 19 Strategie und Management Umfeld Bankprodukte und -dienstleistungen Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte im LBBW-Konzern. 20 Nachhaltigkeits aspekte Gesetze Lokal Global Wirtschaftlichkeit Asset Management Gering Mittel Mittel Erheblich (da zusätzliche Absatz chancen und enormes Marktpotenzial) Kredit Mittel (Basel II) Mittel (da viele lokale mittelständische Kunden vorhanden) Mittel (Auslandsaktivitäten) Erheblich (wegen Reputationsrisiken [auch bei Betriebsmittel krediten] und Markt chancen) Projektfinanzierungen Erheblich (europaweiter Emissions handel seit 01/05) Erheblich (Finanzierung regionaler Projekte) Erheblich (Finanzierung inter nationaler Projekte) Erheblich (da Sustainable-Development-Kreditrisiken und -chancen) Immobilien Erheblich (Haftung wegen Altlasten) Mittel (Bauträgergeschäft, Projektentwicklung) Gering Mittel Retail Banking Erheblich (siehe Kunden) Erheblich (da Privatkundengeschäft lokal verankert) Gering Erheblich (auch wegen klassischen Finanzratings) Mikrofinanzierungen Gering Mittel (da auch für Existenzgründungen möglich) Erheblich Mittel (zusätzliche Absatzchancen; Sektor wächst jährlich um 40 %) Gesellschaft Mittel (z. B. Veröffentlichungspflichten, ComplianceAnforderungen) Erheblich (Schaffung von Arbeits plätzen, Wertschöpfung, Corporate Citizenship, PPP) Mittel (Mikrokredite, indirekte Auswirkungen von Exportund Projektfinanzierungen) Mittel (Image bei Kunden, Corporate Citizenship, PPP) Strategie und Management Trend (zukünftige Bedeutung des Aspekts) Themen Makrothemen Zunehmende Bedeutung (Trend, Gesetzesinitiativen, z. B. Pensionsfonds in GB, F) Nachhaltige Geldanlagen, SRI, PRI Zunehmende Bedeutung Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien in Kreditprüfprozessen Nachhaltige Supply Chains Zunehmende Bedeutung (da neben Risiken auch Chancen in den Fokus rücken) Projektfinanzierungen im Bereich erneuerbare Energien, Minimierung von Risiken Nachhaltige Supply Chains Indikatoren GRI/VfU %-Anteil am Gesamtvolumen FS1–FS2, FS4–FS8, FS10–FS12, EC2 FS1–FS8, EC2, HR1, HR5–HR7 Volumen „nachhaltige“ Projektfinanzierungen (z. B. erneuerbare Energien), %-Anteil überprüfter Projekte in Bezug auf soziale und ökologische Risiken HR1, HR3, HR5–HR9, EC2, FS1–FS8 Green Buildings, Klima wandel Zunehmende Bedeutung (aktuelle politische Entwicklungen und Gesetzesinitiativen) Zunehmende Bedeutung Zugang zu Finanzdienstleistungen, nachhaltiges Produktangebot Social Inclusion (soziale Eingliederung) FS1, FS4–FS5, FS7–FS8, FS11, FS13–FS14, FS16, EC2, PR3–PR8 Zunehmende Bedeutung Zugang zu Finanzdienstleistungen Armut, globales Bevölkerungswachstum, Social Inclusion (soziale Eingliederung) Investiertes Volumen in Mikrofinanzfonds FS7, FS11 Zunehmende Bedeutung Corporate Citizenship, PPP, Wertschöpfung, Verantwortung als regionaler Arbeitgeber Gesellschaftliches Engage ment Beiträge (qualitativ und quantitativ) Wertschöpfungsrechnung EC1, EC8, SO1, FS13, FS14 21 Nachhaltiger Bankbetrieb Strategie und Management 22 Nachhaltigkeits aspekte Gesetze Lokal Global Wirtschaftlichkeit Energie Mittel (durch EnergieeinsparVerordnung) Gering Erheblich (durch Verbrauch endlicher Ressourcen und CO2Problematik) Erheblich (da steigende Preise bei Verknappung, relativ hohe LBBW-Kennzahl) Papier Gering Gering Erheblich (durch Abholzung von Tropenwäldern, Wasser verbrauch etc.) Erheblich (da Recyclingpapier günstiger als Frischfaserpapier) Abfall Mittel (Gewerbeabfall-Verordnung schreibt u. a. Getrennt sammlung vor) Mittel (da Deponieflächen begrenzt) Gering Erheblich (wegen hoher Entsorgungskosten) Verkehr Gering Mittel (da PKW-Fahrten zunehmen) Mittel (CO2-Problematik, Flug-km zunehmend) Mittel Wasser Gering Gering Gering Mittel Gefahrstoffe Mittel (da neue Regelungen umzusetzen sind) Mittel (da Unfälle möglich sind) Gering Gering Biodiversität Mittel Mittel Mittel (weltweiter Artenverlust) Gering Lieferanten Gering Mittel (je nach Produktions standort) Mittel (je nach Produktions standort) Mittel (je nach Menge des Verbrauchsmaterials) Mitarbeiter Erheblich (AGG, BetrVerfG, Arbeitsschutzgesetze …) Erheblich (da Großteil der Belegschaft im regionalen Umfeld) Mittel (nur 5 % der Belegschaft im Ausland beschäftigt, jedoch relevant für Nachhaltigkeitsratings) Erheblich (da Motivation und Quali fikation der Mitarbeiter entscheidender Faktor für ökonomischen Erfolg in der Finanzdienstleistungsbranche) Kunden Erheblich (z. B. Werbung, Bankgeheimnis, Daten schutz, Geldwäsche, diverse Gesetze im Bereich Wirtschaftsrecht) Erheblich (da regionaler Schwerpunkt) Mittel (Begleitung ins Ausland) Erheblich Strategie und Management Trend (zukünftige Bedeutung des Aspekts) Themen Makrothemen Indikatoren GRI/VfU Zunehmende Bedeutung Energieeffizienz, erneuerbare Energien Klimawandel Verbrauchskennzahlen Anteil Ökostrom VfU Zunehmende Bedeutung Effizienz, Recyclingpapier Entwaldung, Süßwasserknappheit Verbrauchskennzahlen Anteil Recyclingpapier VfU Gleichbleibend Effizienz, Recycling Verbrauchskennzahlen Abfallarten VfU Zunehmende Bedeutung (aktuelle politische Entwicklungen, Feinstaubverordnung) Minimierung CO2-Ausstoß, Sensibilisierung Klimawandel Zusammensetzung des Reiseverkehrs VfU Gleichbleibend Verbrauchseffizienz Süßwasserknappheit Verbrauchskennzahlen VfU Gleichbleibend Gesetzeskonformität Zunehmende Bedeutung Fassaden- und Dachbegrünung, Nisthilfen u. Ä. Verlust der Artenvielfalt Zunehmende Bedeutung (ISO 14001, Verbrauchersensibilität) Beschaffungsstandards, Verantwortung als regionaler Auftraggeber Nachhaltige Supply Chains Lieferantenzufriedenheit Lieferantenstandards EC6 HR2 Zunehmende Bedeutung Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Vielfalt, Entlohnung, Chancengleichheit, Talentmanagement, lebenslanges Lernen, Arbeitssicherheit und Gesundheit, Arbeitsplatz sicherheit, soziale Zusatzleistungen Demografischer Wandel, soziale Verantwortung als Arbeitgeber, nachhaltige Personalpolitik Mitarbeiterzufriedenheit, Teilzeitquote, Belegschafts profil, Vergütungsstruktur, Fluktuation (evtl. weitere Unterteilung nach Anzahl Berufsjahre), Unfall-/Krankheitsrate LA1–LA14, HR3–HR5, EC3, EC5, EC7, SO3, FS4 Gleichbleibend Produktverantwortung, Absatzmärkte Nachhaltige Supply Chains Kundenzufriedenheit, Kundenfluktuation PR1–PR9, FS16 EN11–EN15 23 Strategie und Management Nachhaltigkeitsprogramm 2011. Das Nachhaltigkeitsprogramm wird regelmäßig aktualisiert und dem Vorstand einmal jährlich vorgelegt. Im Jahr 2011 umfasste das Programm insgesamt 29 Maßnahmen. Alle Maßnahmen wurden entweder erreicht (24 Maßnahmen) oder zumindest teilweise erreicht (fünf Maßnahmen). Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über diese Maßnahmen, gegliedert nach den im vorstehenden Kapitel genannten Handlungsfeldern (siehe „Bewertung der Nachhaltigkeitsaspekte im LBBW-Konzern“, Seite 20 f.). Bankprodukte und -dienstleistungen Maßnahme 24 Verantwortlich Status Umsetzung Versand eines Investorenbriefs an institutionelle Kunden, um diese über das Nachhaltigkeitsengagement und die nachhaltigen Anlageprodukte der LBBW zu informieren. Capital Markets – Clients Im Januar 2011 wurde ein Anschreiben zum Nach haltigkeitsengagement und zu den nachhaltigen Anlageprodukten der LBBW an über 300 Kunden verschickt. Durchführung einer Investorenkonferenz zum Thema Nachhaltigkeit. LBBW Asset Management Investment gesellschaft mbH Ein Schwerpunkt der jährlichen Investorenkonferenz „Trends“ der LBBW Asset Management Investmentgesell schaft mbH (LBBW AM) am 22. Februar 2011 widmete sich dem Thema Nachhaltigkeit. Hierbei wurde insbe sondere auf die Investmentansätze für nachhaltige Kapitalanlagen eingegangen. Darüber hinaus beteiligte sich die LBBW AM an vielfältigen Initiativen zum Thema Nachhaltigkeit und war auf verschiedenen Messen bzw. Konferenzen vertreten. Auftritte bei externen Veranstaltungen zum Thema nachhaltige Geldanlagen. LBBW Asset Management Investment gesellschaft mbH Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH beteiligte sich 2011 unter anderem an den Messen „Grünes Geld“ in München (9. Juli 2011) und in Freiburg (15. Oktober 2011). Darüber hinaus war die LBBW AM am 25. Oktober 2011 als Sponsor und Aussteller auf der Investorentagung „Doppelte Dividende – Trends im nachhaltigen Investment“ von oekom research vertreten. Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“. LBBW Asset Management Investment gesellschaft mbH Die LBBW AM hat am 27. April 2011 erneut die Euro päischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ unterzeichnet. Der Fonds trägt damit weiterhin das Europäische Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds. Siehe dazu auch Seite 49 f. Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“. LBBW Asset Management Investment gesellschaft mbH Die LBBW AM hat am 27. April 2011 erneut die Euro päischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ unterzeichnet. Der Fonds trägt damit weiterhin das Europäische Transparenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds. Siehe dazu auch Seite 49 f. Strategie und Management Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Durchführung einer Veranstaltung für Sparkassen zum nachhaltigen Produkt angebot der LBBW. Sparkassen Am 26. Mai 2011 wurde das jährliche Forum „Privat- und Anlagekundengeschäft“ mit dem Schwerpunkt „Nachhaltigkeit und nachhaltige Geldanlagen“ durchgeführt. Eingeladen waren alle Leiter und Multiplikatoren von Sparkassen aus dem Verbundgebiet. Insgesamt haben rund 40 Vertreter von Sparkassen teilgenommen. Einführung eines Nachhaltigkeitsfilters für die Anlage des freien Eigenkapitals. Treasury Im Januar 2011 wurden Nachhaltigkeitskriterien für die Anlage des freien, ungebundenen Eigenkapitals (NostroPortfolio) definiert. Als Ausschlusskriterien wurden Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen Arbeitsrechte definiert. Das Portfolioscreening erfolgt einmal jährlich durch oekom research. Das erste Screening erfolgte im Januar 2011. Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit in den Themenkatalog „Vermögens klassen im Fokus“. Wealth Management Das Thema Nachhaltigkeit wurde 2011 in den Themenkatalog „Vermögensklassen im Fokus“ aufgenommen. Genereller Ausschluss von Investitionen in Streumunition produzierende Unternehmen für die Investmentfonds der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. LBBW Asset Management Investment gesellschaft mbH Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH schließt vor dem Hintergrund der UN-Konvention zum Verbot von Streumunition, die am 1. Oktober 2010 in Kraft trat und von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde, für ihre Investmentfonds eine Investition in Streumunition produzierende Unternehmen aus. Von diesem Grundsatz kann nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch abgewichen werden. Dazu wurde in Zusammenarbeit mit oekom research eine Liste von Unternehmen erstellt, die zu den involvierten Herstellern gehören. Diese Liste wird regelmäßig aktualisiert. Dieser Prozess ist seit 1. März 2011 implementiert. Erarbeitung von Maßnahmen zur Berücksichtigung der fehlenden operativen Konkretisierungen bezüglich „Leitplanken Nachhaltigkeit im Kreditgeschäft“ und Konzernrisikostrategie zu Reputationsrisiken. Nachhaltig keitsrat Als Teil der Maßnahme wurde die Einführung von Ausschlusskriterien (Herstellung von Streubomben und/oder Antipersonenminen) im Kreditgeschäft beschlossen. Ferner wurde der Bezug von ausgewählten Informationen in Form eines Listenentwurfs bzw. einer Datenbank mit Berichtsfunktion zur Erstellung einer Ausschlussliste bezüglich Firmen, die Streubomben und/oder Antipersonenminen herstellen, beschlossen. Die noch offene operative Umsetzung zum Thema Streubomben und/ oder Antipersonenminen wurde als Folgemaßnahme ins Programm 2012 aufgenommen. Unterstützung des Gorilla-Schutzprojektes des Zoologisch-Botanischen Gartens Wilhelma in Stuttgart durch eine Althandy-Sammelaktion in allen BW-BankFilialen zur Stärkung der Wahrnehmung der LBBW als nachhaltigkeitsorientierte Bank sowie zur Neukundengewinnung. Begleitende externe Kommunikation. Privatkunden/ Private Banking, Region Stuttgart Im Kundenmagazin „Zaunkönig“ wurde in der Ausgabe 01/2011 die Althandy-Sammelaktion zugunsten des Gorillaschutzes über die BW-Bank-Filialen beworben. Ferner wurden auch LBBW-intern die Beschäftigten aufgefordert, nicht mehr benötigte Geräte an eine zentrale Sammelstelle zu senden. Etwa 750 Althandys konnten am Ende der Aktion an die Wilhelma übergeben werden. Überprüfung der risikobehafteten Geschäftsprozesse der Bank auf Schwachstellen im Zusammenhang mit Korruption, Betrug und Unterschlagung sowie Ausarbeitung von geeigneten Präventionsmaßnahmen. Fraud Prevention Board Beschlossene Präventionsmaßnahmen: – Die Einführung eines E-Learning-Tools zur Sensibilisierung aller Beschäftigten hinsichtlich des Themas Betrug ist als Präventionsmaßnahme beschlossen. – Ein Hinweisgebersystem (Whistle-Blower) wurde zum 1. Juli 2012 eingeführt. erreicht teilweise erreicht nicht erreicht 25 Strategie und Management Nachhaltiger Bankbetrieb Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Reduktion des Energieverbrauchs der Rechenzentren. In Summe soll sowohl eine Reduktion der Energiekosten der Retailfarm als auch eine Energieverbrauchsreduktion von ca. 50 % (Basis: 7 Mio. kWh p. a. Verbrauch, geplanter Verbrauch nach Umsetzung: 3 Mio. kWh) realisiert werden. IT/Organisation Durch folgende Maßnahmen konnte eine deutliche Energieverbrauchsreduktion realisiert werden: – Die bisherige Retailfarm (Serverfarm, an die alle Clients der Bankplattform angeschlossen sind) wurde von 1.260 auf 300 Windows-Terminalserver reduziert. – Durch den Einsatz von 64-Bit-Betriebssystemen konnte die Anzahl User pro Server erhöht werden. Trotz der geringen Anzahl an Servern pro Rechen zentrum deckt jeder Standort 50 % der Gesamtleistung ab, damit beim Ausfall eines Rechenzentrums immer noch alle Mitarbeiter mit den Anwendungen arbeiten können. – Am Freitagabend wird ein Großteil der Terminalserver herunter- und am Sonntagabend wieder hochgefahren. Die tatsächliche Energieeinsparung soll noch quanti fiziert werden. Entwicklung und Anwendung einer Methode zur Trennung der Energieverbräuche von Haustechnik und IT (Rechenzentrum und Bürogeräte). BW Immobilien GmbH Auf Basis von verschiedenen Methoden (Messung, Hochrechnung) konnte der Anteil des Stromverbrauchs, der durch die IT (Rechenzentren sowie Drucker und Rechner) verursacht wird, ermittelt werden: Der Anteil der IT am gesamten Stromverbrauch beträgt ca. 30 %. Analyse des Ist-Zustandes des relativen Stromverbrauchs (in kWh/m2) für das Zentralgebäude in Leipzig sowie die Stuttgarter Gebäude „Königstraße 3“ sowie „Bollwerk“; Ursachenforschung in Bezug auf die vergleichsweise hohen Verbrauchswerte und Festlegung eines Reduktionsziels. BW Immobilien GmbH Der vermeintlich hohe relative Stromverbrauch in Leipzig ist darauf zurückzuführen, dass die Werte für 2008 und 2009 auf die Fläche der Bank bezogen wurden, obwohl sich der Verbrauch auf das Gesamtgebäude, das mehrheitlich von einem anderen Unternehmen genutzt wird, bezog. 2010 wurde dies korrigiert. Beim Gebäude „Königstraße 3“ wurde der Verbrauch fälschlicherweise nicht auf den Mieter umgelegt. In der Umlage 2011 wurde dieser Fehler korrigiert. Das Gebäude „Bollwerk“ hat seit Einbau des Rechenzentrums 2002/2003 einen deutlich höheren spezifischen Verbrauch. Der reine Verbrauch des Rechenzentrums kann zwar gemessen werden, der Verbrauch der Peripherie (z. B. Kühlung der Rechner) lässt sich jedoch nicht getrennt erfassen. Einführung eines Energiemanagementsystems sowie regelmäßiges Controlling und Reporting der Verbrauchsdaten. BW Immobilien GmbH Ein Energiemanagementsystem wurde implementiert und erste Musterreports erstellt. Weitere Systeme sollen noch eingebunden und Daten zusammengeführt werden. Danach kann ein regelmäßiges Controlling und Reporting der Verbrauchsdaten erfolgen. Dies ist im Rahmen der „Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten“ weiterhin Bestandteil des Nachhaltigkeitsprogramms. Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten. BW Immobilien GmbH Um negative Trends in den Verbrauchsdaten schneller zu erkennen und entsprechende Korrekturmaßnahmen einzuleiten, wurde ein Energiemanagementsystem implementiert und erste Musterreports erstellt. Ein regelmäßiges Controlling und Reporting der Verbrauchsdaten ist vorgesehen. erreicht 26 teilweise erreicht nicht erreicht Strategie und Management Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Einkauf von 100 % Ökostrom für die Gebäude der LBBW, BW-Bank, Sachsen Bank sowie Rheinland-Pfalz Bank für die Jahre 2011 und 2012. Konzerneinkauf Für 2011 und 2012 wurde für die Gebäude der LBBW, BW-Bank, Sachsen Bank sowie Rheinland-Pfalz Bank zu 100 % Ökostrom eingekauft (Zertifizierung des Stroms gemäß dem internationalen Standard RECS [Renewable Energy Certificate System]). Ausbau des vegetarischen Angebots in den Betriebsrestaurants: Einmal wöchentlich werden statt nur eines zwei vegetarische Gerichte sowie täglich mindestens zwei Gemüse beilagen angeboten. LBBW GastroEvent Seit Sommer 2011 wird zusätzlich zum täglichen vegetarischen Essensangebot jeden Dienstag ein weiteres vegetarisches Gericht angeboten. Darüber hinaus wurde auch das Angebot an Gemüsebeilagen erweitert. Die LBBW-Beschäftigten wurden im Intranet sowie im Rahmen eines Aktionstages über diese Maßnahme informiert. Kommunikation zu nachhaltiger Ernährung und zu entsprechenden Maßnahmen der GastroEvent GmbH inkl. Durchführung eines Aktionstages mit regionalen Lieferanten. LBBW GastroEvent Am 22. November 2011 fand ein Aktionstag zum Thema nachhaltige Ernährung statt. Im Vorfeld wurden Informationen rund um Nachhaltigkeitsaspekte bei der Ernährung und deren Umsetzung in der GastroEvent GmbH sowie Interviews zum Thema im Intranet veröffentlicht (siehe Seite 31 f.). Mitgliedschaft der LBBW Immobilien Development GmbH bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB). LBBW Immobilien Management GmbH Die LBBW Immobilien Development GmbH ist DGNBMitglied seit 2. Februar 2011. Erstellung und Inkraftsetzung von Arbeitsanweisungen zum Neubau nachhaltiger Wohngebäude sowie nachhaltiger Büro- und Verwaltungsgebäude durch die LBBW Immobilien Development GmbH. LBBW Immobilien Management GmbH Die Arbeitsanweisungen wurden erstellt und am 27. Oktober 2011 bzw. 15. Dezember 2011 in Kraft gesetzt (siehe Seite 39). Durchführen von einjährigen Pilotprojekten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) in einem Zentralbereich und im Vertrieb. Personal Das einjährige Pilotprojekt zum BGM im Bereich Finanzcontrolling und im Vertrieb wurde erfolgreich abgeschlossen. Über Verlauf, Erkenntnisse, Ergebnisse und Erfolg des Projekts wurde in der Mitarbeiterzeitung „inside“ 01/2012 berichtet. Personalaudit mit externer Überprüfung der in den „Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik“ genannten zwölf HPI-Werttreiber, die zu PCI-Werttreibern weiterentwickelt wurden und Maßstab für eine wertschöpfungsorientierte Personalarbeit im Unternehmen sind (HPI = Human Potential Index, PCI = Personalmanagement Champion Index). Personal Aus dem PCI-Personalaudit wurde mit Durchführung der Mitarbeiterbefragung 2011 im November/Dezember 2011 eine von drei identifizierten Maßnahmen, die einen großen Beitrag zur unternehmerischen Wertschöpfung leisten, erfolgreich mit einer Beteiligung von 64,4 % der befragten rund 10.250 Mitarbeiter umgesetzt. Die Umsetzung von zwei weiteren Maßnahmen soll bis Ende 2012 erfolgen. Die Maßnahme wurde verlängert. Angebot eines Bewegungs- und Entspannungskurses in der Mittagspause zur Gesundheitsförderung und Evaluation der Kurse. Personal Das Angebot „Bewegte und entspannte Pause“ zur Mittagszeit wurde erfolgreich und mit großer Resonanz am Standort Stuttgart, in Karlsruhe, Mannheim und Mainz durchgeführt. erreicht teilweise erreicht nicht erreicht 27 Strategie und Management Maßnahme Verantwortlich Status Umsetzung Initiierung, Organisation und Durchführung von Rauchfrei-Seminaren an den Hauptstandorten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Mainz und Leipzig, um Mitarbeitern den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit zu erleichtern. Personal Stufe 1 (Durchführung von acht Nichtraucher-Seminaren mit jeweils bis zu 18 Teilnehmern) wurde im Oktober 2011 erfolgreich mit sehr guter Resonanz bei den Mitarbeitern durchgeführt. Stufe 2 (externe Abschluss-Evaluation mit den Teilnehmern nach einem Jahr) ist bis Ende 2012 geplant. Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien in die Anlagepolitik des betrieblichen Altersversorgungssystems Zusatzversorgungskasse (ZVK). Personal Die Geldanlage im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung durch die Zusatzversorgungskasse der LBBW (ZVK-LBBW) erfolgt seit 2011 bei Neuinvestitionen oder Umschichtungen nach nachhaltigen Kriterien. Entwicklung und Verabschiedung einer Klimastrategie. Personal Die Klimastrategie der LBBW wurde am 18. Oktober 2011 vom Vorstand verabschiedet und im November 2011 sowohl im Internet als auch im LBBW-Intranet Blue.net veröffentlicht (siehe Seite 16 f.). Umfeld Maßnahme Begleitung des „Deutschen StiftungsTags 2011“ als Hauptförderer. Verantwortlich Wealth Management Status Umsetzung Auf dem „Deutschen StiftungsTag 2011“, der vom 11. bis 13. Mai 2011 in Stuttgart stattfand, hat sich die BW-Bank als Hauptförderer engagiert. Rund 1.600 Teilnehmer nahmen an dem vom Bundesverband Deutscher Stiftungen organisierten Kongress teil. Die BW-Bank beteiligte sich mit hochkarätigen Referenten am Tagungsprogramm. erreicht 28 teilweise erreicht nicht erreicht Strategie und Management Nachhaltigkeitsprogramm 2012. Für das Jahr 2012 sind von den Fachbereichen der LBBW die nachfolgenden konkreten Maßnahmen geplant: Bankprodukte und -dienstleistungen Maßnahmen Nachhaltigkeitsziel* Termin Verantwortlich Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments Laufend LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Wiederunterzeichnung der Europäischen Transparenzleitlinien für den nachhaltigen Publikumsfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments Laufend LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Begleitung und Förderung einer Studie zur Analyse und Bewertung von Nachhaltigkeitsratingagenturen in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments 12/2012 LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Durchführung eines jährlichen Portfolioscreenings für die Anlagen des freien Eigenkapitals zur Sicherstellung der Einhaltung der Ausschlusskriterien. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments Laufend Aktiv-/Passivsteuerung und Eigenanlagen Förderung der Studie „Mission Investing im deutschen Stiftungssektor“ sowie Positionierung dieses Themas durch begleitende Veranstaltungen. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments 12/2012 Wealth Management Competence Center Regelmäßige Aktualisierung und Überprüfung der Ausschlussliste bezüglich Streumunition produzierender Unternehmen für die Investmentfonds der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments 12/2012 LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Erstellung einer Liste von Firmen, die Streubomben und/ oder Personenminen herstellen, als Ausschlusskriterium für das Kreditgeschäft inkl. Kommunikation, interner Publikation und regelmäßiger Aktualisierung. Ziel 3 – Kreditberatung und Entscheidung 12/2012 Corporate Sustainability und Gesundheit Ausweitung des im Winter 2009/2010 durchgeführten Pilotprojekts „Angebot Gebäudethermografie für Immobilieneigentümer“ auf ganz Baden-Württemberg. Ziel 4 – Reduktion CO2Emissionen bei Projekten, Produkten und Kunden 03/2012: Maßnahme erreicht Privatkunden/ Private Banking, Region Stuttgart Laufende Überprüfung der risikobehafteten Geschäftsprozesse der Bank auf Schwachstellen im Zusammenhang mit Korruption, Betrug und Unterschlagung sowie Ausarbeitung von geeigneten Präventionsmaßnahmen. Ziel 1 + 2 – Geldanlagen und Investments Laufend Compliance * Die Nachhaltigkeitsziele sind ausführlich auf Seite 11 f. beschrieben. 29 Strategie und Management Nachhaltiger Bankbetrieb Maßnahmen Nachhaltigkeitsziel Termin Konkretisierung der Abwärmenutzung des Rechenzentrums und Umsetzung von Einsparmaßnahmen auf Grundlage einer im Dezember 2010 extern durchgeführten Energiestudie zu Einsparpotenzialen der Stuttgarter Gebäude „Am Hauptbahnhof“ und „Pariser Platz“. Ziel 6 – Eigener Ressourcenverbrauch 12/2013 BW Immobilien GmbH Einleitung von Korrekturmaßnahmen bei sich abzeichnenden negativen Trends in den Verbrauchsdaten. Ziel 6 – Eigener Ressourcenverbrauch Laufend BW Immobilien GmbH Reduktion der durchschnittlichen CO2-Emissionen der LBBW-Fahrzeugflotte (Fuhrpark, Abteilungsfahrzeuge, Firmen-, Dienst- und Vorstandsfahrzeuge) gemäß Herstellerangaben, basierend auf dem Wert von 177 g/km (Stand: September 2009), auf max. 160 g/km (Ende 2012). Ziel 6 – Eigener Ressourcenverbrauch 12/2012 Konzerneinkauf Initiierung, Organisation und Durchführung von Rauchfrei-Seminaren an den Hauptstandorten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim, Mainz und Leipzig, um Mitarbeitern den Ausstieg aus der Tabakabhängigkeit zu erleichtern (inkl. Kommunikation, Nachbetreuung mit Aufbaukursen sowie externer Evaluation). Stufe 2: Externe Abschluss-Evaluation mit den Teilnehmern nach einem Jahr ist bis Ende 2012 geplant. Ziel 5 – Arbeitsorganisation und -bedingungen Stufe 2: 12/2012 Personal Personalaudit mit externer Überprüfung der in den „Leitplanken Nachhaltigkeit in der Personalpolitik“ genannten zwölf HPI-Werttreiber, die zu PCI-Werttreibern weiterentwickelt wurden und Maßstab für eine wertschöpfungsorientierte Personalarbeit im Unternehmen sind (HPI = Human Potential Index, PCI = Personal management Champion Index). Ziel 5 – Arbeitsorganisation und -bedingungen Verlängert bis 12/2012 Personal Einführung eines Mentoringprogramms für Frauen. Ziel 5 – Arbeitsorganisation und -bedingungen 12/2012 Personal Jährliche Berichterstattung zum Erhalt des Zertifikats im Rahmen des „audits berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung. Ziel 5 – Arbeitsorganisation und -bedingungen 12/2012 Personal Einführung eines E-Learning-Tools für alle Beschäftigten zur Vermittlung der wesentlichen Nachhaltigkeitsgrundsätze der LBBW (Nachhaltigkeitspolitik, -ziele und -leitplanken) als Bestandteil des Betrugspräventionslernprogramms. Alle 12/2012 Personal Durchführung eines Aktionstages im Rahmen der internen Kommunikationsreihe „NACHgefragt“ (Nachhaltigkeitsinformationen für Mitarbeiter mit der Möglichkeit, Fragen zu stellen; die Antworten werden intern kommuniziert). Alle 12/2012 Personal * Die Nachhaltigkeitsziele sind ausführlich auf Seite 11 f. beschrieben. Umfeld Aktuell gibt es keine Maßnahmen zum Themenfeld Umfeld. 30 Verantwortlich Strategie und Management Stakeholder kommunikation. So vielfältig wie die verschiedenen Stakeholdergruppen der LBBW, so unterschiedlich sind auch ihre Interessen und Ansprüche an uns. Wir bemühen uns, die Erwartungen von Kunden, Mitarbeitern, Eigentümern und gesellschaftlichen Gruppen systematisch zu erfassen und auszuwerten. Wir glauben, dass sie uns wertvolle Anregungen geben können, unser Nachhaltigkeitsmanagement zu verbessern, unternehmerische Chancen zu realisieren und Risiken zu vermeiden. Nachhaltigkeitsbericht erstattung. Über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten informieren wir die interne wie externe Öffentlichkeit durch unsere Nachhaltigkeitswebsite und unseren umfassenden, jährlich aktualisierten Nachhaltigkeitsbericht. Ursprünglich eine reine Printpublikation, wird er seit 2009 ausschließlich online veröffentlicht und durch aktuelle Meldungen und Trends im LBBW-Nachhaltigkeitsauftritt ergänzt. Grundlage des Nachhaltigkeitsberichts bilden die etablierten Reporting-Standards der Global Reporting Initiative (GRI, siehe www.globalreporting.org). Auf unserer Nachhaltigkeitswebsite bieten wir seit 2010 auch die Publikation „Auf einen Blick: Nachhaltig keit bei der LBBW“ zum Download an. Hier wird das nachhaltige Engagement der LBBW in kompakter Form dargestellt. Interne Kommunikation. Das Intranet „Blue.net“ ist das zentrale interne Kommu nikationsinstrument der LBBW. Mit 47.000 Seiten und circa 250.000 Zugriffen pro Tag ist es eine umfassende und rege genutzte Informationsplattform. Dort sind auch zahlreiche Informationen zur Nachhaltigkeit bei der LBBW abrufbar; außerdem weisen wir in diesem Medium die Beschäftigten auf neue externe Publikationen der LBBW zum Thema Nachhaltigkeit hin. Auch in der vierteljährlich erscheinenden Mitarbeiterzeitschrift „inside“ haben Nachhaltigkeitsthemen einen festen Platz. Wir nutzen beide Medien, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten zu informieren, die Akzeptanz des Themas zu stärken und Mitstreiter zu gewinnen. Inzwischen werden für Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter auch regelmäßig Veranstaltungen mit Bezug 31 Strategie und Management zu nachhaltigen Themen angeboten. So haben wir 2011 die Reihe „Nachgefragt“ gestartet, die sich zum Auftakt dem Thema nachhaltige Ernährung widmete. Neben Anregungen für gesunde und nachhaltige Kost stand für die LBBW-Beschäftigten in den Stuttgarter Betriebsrestaurants auch eine Begegnung mit Kantinen lieferanten sowie eine intensive Diskussion mit Küchenchefs und einer Ernährungsberaterin auf dem Programm. Die zweiten Aktionstage im Mai 2012 widmeten sich ganz dem Motto „Mut zur Nachhaltigkeit“. Im Zentrum stand eine dreitägige Ausstellung der Hilfsorganisation Brot für die Welt unter dem Titel „Ich packe meinen Koffer“ mit Visionen zur Welt im Jahr 2022, die im Foyer des Betriebsrestaurants am Pariser Platz in Stuttgart zu sehen war. Handlungsperspektiven für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zeigte Johannes Küstner von Brot für die Welt in seinem Vortrag „Kurswechsel für ein zukunftsfähiges Deutschland“ auf. Der Dokumentarfilm „Home“ des Fotografen Yann Arthus-Bertrand rundete das Programm ab (siehe Seite 61). Kommunikation mit Kunden und Investoren. Mit unseren Privat- und Unternehmenskunden sowie mit unseren institutionellen Investoren tauschen wir uns regelmäßig auf Messen und Konferenzen sowie bei einer ganzen Reihe eigener Veranstaltungen aus. Beim „Deutschen StiftungsTag 2012“ in Erfurt trafen sich Stifterinnen und Stifter, Vertreter von Politik und Wirtschaft und die stiftungsinteres sierte Öffentlichkeit zum größten Stiftungstreffen Europas. Die BW-Bank präsentierte dort die von ihr geförderte Studie „Finanzanlagen im Einklang mit dem Stiftungszweck (Mission Investing)“. Die Studie im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Stiftungen wurde im Rahmen einer gemeinsamen 32 Veranstaltung vorgestellt. Sie zeigt Konzepte auf, wie das Stiftungsvermögen aktiv gemanagt werden kann, um eine gemeinnützige Rendite – auch im Sinne des Stiftungszwecks – zu erbringen, und gibt darüber hinaus einen Überblick über den Markt, die Akteure und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten renommierte Stiftungsexperten über die Chancen und Grenzen von Mission Investing. Auf Stiftertreffen in Stuttgart, München und Düsseldorf wurden die Perspektiven dieses Vermögens anlagekonzepts vertieft. Weitere Veranstaltungen sind vom Stiftungsmanagement der BW-Bank deutschlandweit geplant, um die Idee des Mission Investing und konkrete Handlungsempfehlungen im Dialog mit der Stiftergemeinschaft weiterzuentwickeln. Auf der Messe „Grünes Geld“ in München und Freiburg (2011) sowie in Stuttgart (2012) präsentierte die LBBW Asset Management als Aussteller das nachhaltige Produktangebot der LBBW und referierte über nachhaltige Vermögensanlagen. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit den Sparkassen aus dem Verbundgebiet und dem Sparkassenverband Baden-Württemberg hat die LBBW Asset Management im Jahr 2011 mehrere Veranstaltungen zum Thema nachhaltige Geldanlagen durchgeführt. Teilnehmer waren Sparkassen sowie ausgewählte Kunden dieser Sparkassen. Rund 170 institutionelle Investoren kamen im Mai 2011 zum 11. LBBW-Kapitalmarktforum und informierten sich über aktuelle Entwicklungen auf den Kapitalmärkten – u. a. bei dem Vortrag „Neue Asset-Klassen: Holz, Wasser, Wald, Müll, Graphite“. Zu dieser Veranstaltung hatte die Ab teilung „Sales Institutionals“ der LBBW eingeladen. Strategie und Management Kommunikation mit Nicht regierungsorganisationen. Mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) tauschen wir uns in einer von Urgewald e. V. und dem Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU) organisierten Veranstaltungsreihe regelmäßig aus. Im Jahr 2011 stand „Klimakiller Kohle – für verbindliche Regeln im Kohlegeschäft“ auf der Agenda. Vorgestellt wurden umweltkritische Projekte sowie Regelungen einzelner Banken im Geschäft mit Kohle. An dieser Veranstaltung nahmen sechs Nicht regierungsorganisationen sowie sieben Banken teil. 33 Strategie und Management Nachhaltigkeitsratings, Rankings und Mitgliedschaften. Immer mehr Kunden wollen heute wissen, wie es um das Verantwortungsbewusstsein einer Bank bestellt ist und wie nachhaltig ihre Angebote sind. Nachhaltigkeitsratings unabhängiger Agenturen spiegeln diese Leistungen im Wettbewerbsvergleich wider. Als aktives Mitglied bei diversen Nachhaltigkeitsinitiativen wollen wir das Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln schärfen. Nachhaltigkeitsratings. So wie wir die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen, Partnern und Lieferanten bewerten, wird auch unser nachhaltiges Engagement von neutralen Ratingagenturen geprüft. Diese Nachhaltigkeitsratings, die im Unterschied zu Finanzkraftratings in der Regel nicht vom bewerteten Unternehmen, sondern von Investoren in Auftrag gegeben werden, bilden eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die immer größere Zahl nachhaltig orientierter Anleger. Zu ihnen zählen längst nicht mehr nur karitative Organisationen, sondern zunehmend auch konventionelle institutionelle Investoren. Sowohl die Zahl der Nachhaltigkeitsratings als auch die Tiefe ihrer Analysen sind gewachsen: Über 100 Einzelkriterien fragen die Agenturen heute ab. 34 Im Folgenden werden die jeweils aktuellsten Ergebnisse dargestellt, die die LBBW bei den verschiedenen Ratings erzielt hat und die uns bis Redaktionsschluss des Nachhaltigkeitsberichts (31. August 2012) bekannt waren. (Sofern uns die Platzierungen bekannt sind, sind auch diese angegeben). Die Münchener oekom research AG hat uns im März 2012 auf einer Skala von A+ bis D– mit der Gesamtnote C+ bewertet. Mit diesem Ergebnis konnten wir uns im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessern, liegen über der von oekom research festgelegten Mindestgrenze für nachhaltige Kapi talanlagen in der Finanzdienstleistungsbranche und werden als „Prime“ eingestuft. oekom research empfiehlt aus diesem Grund die auf dem Markt Strategie und Management gehandelten LBBW-Wertpapiere aus ökologischer und sozialer Sicht für ein Investment. Die LBBW erhielt im Nachhaltigkeitsrating 2011 von Sustainalytics 73 von 100 möglichen Punkten (Vorjahr: 70) und belegt damit in der Branche Banken auf internationaler Ebene Platz 7 von 219. Bei den deutschen Banken liegt die LBBW auf Platz 2 hinter der KfW-Bankengruppe (Stand: Juni 2011). Besonders positiv bewertet wurde das Engagement der LBBW im Umweltbereich. Im Nachhaltigkeitsrating 2011 von imug wurde die LBBW als Emittent von öffentlichen Pfandbriefen, Hypothekenpfandbriefen und unbesicherten Anleihen – damit werden alle unbesicherten festverzinslichen Wertpapiere sowie Termin- und Spareinlagen bezeichnet – positiv bewertet. Die Vigeo Group, eine der führenden Nachhaltigkeitsratingagenturen in Europa, hat uns im November 2011 bewertet. Das Gesamtergebnis wurde nicht offengelegt. Im Rating vom April 2010 wurde die Nachhaltigkeitsleistung der LBBW im Branchenvergleich als überdurchschnittlich gut bewertet. Im Branchenrating nicht börsennotierter Finanzinstitute der Triodos Bank 2010 belegte die LBBW Platz 3 von 13. Im Jahr 2008 wurde die Nachhaltigkeitsleistung der LBBW erstmals von der ZKB (Zürcher Kantonalbank) bewertet. Dabei erreichte die LBBW auf einer 9-stufigen Skala von AAA bis C ein Nachhaltigkeitsrating von A. Die LBBW ist seit April 2007 in den beiden nachhaltigen „Investmentregistern“ Ethibel PIONEER und Ethibel EXCELLENCE vertreten. Dieser Status wird regelmäßig von Ethibel überprüft. Rankings. Die Landesbank Baden-Württemberg erreichte mit ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2010 beim 2011er-Ranking des Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und der Unternehmensinitiative future e. V. erneut den 1. Platz unter den Finanzdienstleistern. Beurteilt wurden die Berichte der 150 größten deutschen Unternehmen. In der Gesamtwertung der Großunternehmen belegte die LBBW Platz 8 und konnte sich damit im Vergleich zum letzten Ranking nochmals um einen Platz verbessern. Die Vermögensverwaltung der BW-Bank belegt wie bereits in den vergangenen Jahren auch 2012 Spitzenpositionen im Ranking von firstfive. firstfive bietet Dienstleistungen rund um die Vermögensverwaltung an. Unter anderem verfügt das Unternehmen über eine Depot-Datenbank, auf Basis derer entsprechende Leistungsvergleiche erstellt werden. In der Risikoklasse „dynamisch“ konnten wir im Ranking vom Juli 2012 in der Performanceauswertung in allen Zeiträumen (1, 2, 3 und 5 Jahre) einen Platz unter den ersten fünf belegen. Mitgliedschaften und Initiativen. Die LBBW ist aktives Mitglied der UNEP Finance Initiative (UNEP FI), einer Partnerschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und weltweit über 200 Unternehmen. Ziel ist die Unterstützung der Finanzinstitute bei der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten auf allen Unternehmensebenen. UNEP FI hat über ihre globalen Aktivitäten hinaus zusammen mit dem Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU) einen jährlich stattfindenden Round Table initiiert. Sein Ziel: ein innovatives Forum für Finanzinstitute im deutschsprachigen Raum aufzubauen, um das Thema Nachhaltigkeit in der 35 Strategie und Management Finanzbranche zu fördern. Der Round Table im Jahr 2011 stand unter dem Motto „New Deal Sustainability – Finanzinstitute auf neuen Wegen“. 2012 geht es unter dem Titel „Mainstreaming Sustainability“ um Nach haltigkeit im Kerngeschäft von Finanzinstituten. Der VfU, bei dem die LBBW ebenfalls Mitglied ist, organisiert zahlreiche Workshops, bei denen wir uns aktiv einbringen. Im Jahr 2011 wurden z. B. Veranstaltungen zu den Themen Umweltkennzahlen und Mobilität sowie Nachhaltigkeitsbewusstsein und Motivation durchgeführt. An der 2011 erschienenen Publikation „VfU-Biodiversitäts-Prinzipien – Empfehlungen für den Finanzsektor“ hat die LBBW ebenfalls aktiv mitgearbeitet (siehe Seite 103). Der Leitfaden gibt Handlungsempfehlungen für Institute der Finanzund Versicherungsbranche für einen eigenen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Dazu zählen z. B. die Kreditvergabe gemäß nachhaltigen Kriterien, die Versicherung von unternehmerischen Umwelt risiken sowie die Investition in Unternehmen, die Bio- 36 diversität bereits in ihr Nachhaltigkeitsmanagement integriert haben. Im Oktober 2009 hat die LBBW als erste deutsche Lan desbank die „Principles for Responsible Investment“ der Vereinten Nationen unterzeichnet (siehe Seite 43 f.). Die LBBW Asset Management ist zudem Mitglied im „Forum Nachhaltige Geldanlagen“, einem Verband von mehr als 140 Firmen und 20 Privatmitgliedern, der sich für nachhaltige Geldanlagen einsetzt. Auch im Jahr 2012 hat sich die LBBW wieder am „Carbon Disclosure Project“ (CDP) beteiligt. Damit sind wir Mitunterzeichner eines Anschreibens, das sich an die Entscheider der bedeutendsten börsennotierten Unternehmen richtet. Ziel ist es, von diesen Unternehmen Informationen zu deren Umgang mit klimaschädlichen Emissionen und unternehmensspezifischen Chancen und Risiken des Klimawandels zu erhalten sowie die Wirtschaft entsprechend zu sensibilisieren. Strategie und Management Verbindliche Standards. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsmanagements haben wir für viele Unternehmensbereiche und -aktivitäten verbindliche Standards festgelegt. Hierzu zählen u. a.: EMAS-Zertifizierung Lieferantenmanagement Principles for Responsible Investment Selbstverpflichtung in der Werbung faire Arbeitsbedingungen Die Daten der LBBW Immobilien Management GmbH werden aufgrund ihrer Größe separat dargestellt. Ausgenommen sind vermietete Gebäude und ausländische Standorte der LBBW, deren Daten nicht erhoben werden. An unseren ausländischen Standorten waren zum 31. Dezember 2011 insgesamt 705 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den LBBW-Konzern tätig. Gültigkeitsbereich und Zertifizierungen. Unser Nachhaltigkeitsmanagementsystem gilt für die LBBW-Muttergesellschaft (inkl. BW-Bank, RheinlandPfalz Bank und Sachsen Bank) sowie die 100 %igen Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH, LBBW Immobilien Management GmbH (inklusive der integrierten BW Immobilien GmbH) und LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. Während der Materialeinkauf, die Dienstreisen sowie die Abfallmengen zentral gesteuert bzw. erhoben werden, erfassen wir die Verbrauchsdaten zu Strom, Heizenergie und Wasser für jeden Standort einzeln. Die Verbrauchsdaten von Tochterunternehmen wie der GastroEvent GmbH, die in LBBW-Gebäuden arbeiten, werden daher in unsere Umweltbilanz mit einbezogen. Dies gilt auch vereinzelt für Mieter, die Teile unserer Gebäude nutzen und deren Verbräuche nicht herausgerechnet werden können (wie z. B. beim Sparkassenverband Baden-Württemberg). Umweltbilanz Die Umweltbilanz sowie die ökologischen Kennzahlen und Zeitreihen umfassen alle von der LBBW genutzten Gebäude in Deutschland inklusive der angemieteten Immobilien. Angaben zur LBBW umfassen, wenn nicht anders angegeben, die LBBW-Muttergesellschaft und die Tochtergesellschaften GastroEvent GmbH und LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. EMAS-Zertifizierung Wir haben uns zur Einhaltung der Standards des EcoManagement and Audit-Schemes (EMAS) sowie der Norm ISO 14001 verpflichtet und verfügen seit 1998 über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem. Die Umsetzung der Verordnung bzw. der Norm wird einmal jährlich durch ein mehrtägiges internes sowie externes Audit überprüft. 37 Strategie und Management Nach EMAS validiert und ISO 14001 zertifiziert sind: vier Gebäude „Am Hauptbahnhof“ sowie zwei Gebäude am „Pariser Platz“ in Stuttgart mit ca. 2.777 Vollzeitäquivalenten (VÄ) (= Anzahl der Vollzeit-Arbeitskräfte sowie zu Vollzeit-Arbeitskräften zusammengefasste Teilzeit-Arbeitskräfte) das Gebäude „Fritz-Elsas-Straße 31“ („Bollwerk“) in Stuttgart mit rund 302 VÄ das Gebäude „Königstraße 3“ in Stuttgart mit ca. 133 VÄ das Gebäude „Kleiner Schlossplatz 11“ in Stuttgart mit rund 164 VÄ das Gebäude „Augustaanlage 33“ in Mannheim mit ca. 336 VÄ en in den Strategiepapieren für die einzelnen Produktkategorien – den sogenannten Warengruppenstrate gien – verankert. Lieferantenbeziehungen. Jeder Lieferant muss die „Nachhaltigkeitsvereinbarung für Lieferanten der LBBW“ unterzeichnen. Die Verein barung verpflichtet ihn zur Einhaltung der für uns wesentlichen ökologischen und sozialen Kriterien. Einen Verstoß gegen die in der Nachhaltigkeitsvereinbarung festgelegten Sozialstandards (z. B. in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen wie Kinderarbeit) muss jeder Lieferant als außerordentlichen Kündigungsgrund akzeptieren. Als Großunternehmen unterhalten wir Geschäftsbeziehungen zu mehr als 600 Lieferanten und Dienstleistern. Allein das Volumen unserer extern beschafften NonIT-Produkte (wie Büromaterial, Prospekte, Filialausstat tung, Reinigungsprodukte oder Werbegeschenke sowie Dienstleistungen) belief sich im Jahr 2011 auf ca. 58 Millionen Euro (ohne Marketingaufwendungen). Der Wert eingekaufter EDV-Produkte (Hardware, Software, externe Dienstleistungen) lag bei ca. 177 Millionen Euro. Mit unseren bankweit gültigen Einkaufsstandards und einem systematischen Bewertungsprozess bei der Lieferantenauswahl stellen wir sicher, dass im Einkauf nachhaltige Kriterien berücksichtigt werden. Durch die neu eingeführte Zentralisierung des Einkaufs ist eine umfassende Einhaltung der Nachhaltigkeitsrichtlinien gewährleistet. Einkaufsstandards Für den Einkauf von Non-IT-Produkten gelten seit dem Jahr 2007 die in der Arbeitsanweisung „Nachhaltige Beschaffungen und Auftragsvergaben“ festgelegten Kriterien. Für IT-Produkte sind die Beschaffungskriteri- 38 Durch diese bankweit gültigen Standards gewährleisten wir, dass bei allen Investitionsentscheidungen Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt werden und bei mehreren gleichwertigen Produktalternativen die unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten beste ausgewählt wird. Auf diese Weise stellen wir einerseits sicher, dass die von uns verwendeten Produkte in Herstellung und Gebrauch möglichst hohen Nachhaltigkeitsstandards genügen. Andererseits fördern wir damit auch umweltbewusstes und soziales Denken und Handeln unserer Geschäftspartner. Lieferantenassessment Grundlage unserer Lieferantenauswahl und -bewertung ist die Lieferantenselbstauskunft. Dieser Fragebogen, der auch allgemeine Fragen zu Nachhaltigkeitsthemen beinhaltet, ist auf der LBBW-Beschaffungsseite im Internet hinterlegt (www.lbbw.de/einkauf). Die Nachhaltigkeitsfragen beziehen sich auf die Umweltfreundlichkeit des Unternehmens, seine Produktionsprozesse, die Produkte, den Umgang mit Mitarbeitern sowie gege benenfalls mit Zulieferern im Ausland. Da in der Lieferantenselbstauskunft nur allgemeine Fragen abgedeckt werden können, die sowohl für IT- als auch für Non-IT-Produkte Gültigkeit haben, werden die Strategie und Management Fragen zu einzelnen Produkten in der jeweiligen Ausschreibung abgefragt und bewertet. Bei einer Hardwareausschreibung wird z. B. ein spezieller Fragebogen beigefügt. Hier fragen wir u. a. nach dem Stromverbrauch eines Geräts und bevorzugen jene Produkte, die sich durch einen niedrigen Verbrauch auszeichnen. Grundsätzlich schließen wir Produkte, die aus Tropenholz, in Kinderarbeit bzw. unter menschenunwürdigen oder unfairen Arbeitsbedingungen hergestellt wurden, bei unseren Beschaffungen aus. Neben diesen grundsätzlichen K.-o.-Kriterien gelten für einzelne Produkt gruppen spezifische Ausschlusskriterien. So dürfen beispielsweise keine Büromöbel mit Gesamtemissionen von mehr als 300 μg/m3 TVOC (für „Total Volatile Organic Compounds“, also die Summe der flüchtigen organischen Verbindungen) eingekauft werden. Ein wichtiges Auswahlkriterium für uns ist zudem die Herkunft eines Produktes: Um die Transportwege zu minimieren und die regionale Wirtschaft zu stärken, bevorzugen wir Lieferanten aus Baden-Württemberg und unseren anderen Kerngeschäftsgebieten. Aktuell machen wir bereits mehr als 80 % unseres Non-ITEinkaufsumsatzes mit Lieferanten aus diesen Kerngeschäftsgebieten. Dienstleister- und Lieferantenauswahl bei Tochtergesellschaften Für die Dienstleistungsverträge der BW Immobilien GmbH haben wir eine spezielle Nachhaltigkeitsklausel entwickelt. Sie verpflichtet Dienstleister unter anderem, alle gültigen umweltrelevanten Bestimmungen einzu halten und für eine ausreichende Schulung der eigenen Mitarbeiter in Sachen Nachhaltigkeit zu sorgen. Reinigungsfirmen versehen wir mit einem Katalog der in unseren Häusern zugelassenen umweltfreundlichen Reinigungsmittel. Jeder Auftragnehmer muss jedes Jahr eine Übersicht über Art und Umfang der von ihm verwendeten Reinigungsmittel vorlegen. Unsere Tochtergesellschaft GastroEvent GmbH bevorzugt bei ihrer Lieferantenauswahl kleine, regionale Anbieter. Großer Wert wird in unseren Kantinen auf die saisonale Ausrichtung des Speiseplans gelegt. Unsere Betriebsrestaurants „Pariser Platz“ sowie „Am Hauptbahnhof” (mit jeweils ca. 2.000 Essen pro Tag) sind biozertifiziert und bieten regelmäßig Gerichte mit Zutaten aus biologischem Anbau. Der verwendete Kaffee ist biozertifiziert und stammt aus fairem Handel (Bio- und Fairtrade-Label). Nachhaltige Baumaterialien Die LBBW Immobilien Development GmbH ist seit Februar 2011 Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und baut und zertifiziert nachhaltige Büro-, Verwaltungs- und Wohngebäude prioritär nach den Standards der DGNB. Falls eine Zertifizierung nach DGNB explizit nicht vorgesehen ist, kommt der interne „Standard Neubau nachhaltiger Büro- und Verwaltungsgebäude LBBW Immobilien Development GmbH“ sowie der interne „Standard Neubau nachhaltiger Büro-, Verwaltungsgebäude und Wohngebäude LBBW Immobilien Development GmbH“ zur Anwendung. Diese internen Standards orientieren sich an ausgewählten DGNB-Kriterien, sie stellen beispielsweise die Verwendung von Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft sowie wohngesundes Raumklima sicher. Auch werden in Ausschreibungen und bei Vergaben Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Bei Ausschreibungen durch die BW Immobilien GmbH werden weitere umfangreiche Vorgaben in Bezug auf die Baumaterialien und deren gesundheitliche und ökologische Unbedenklichkeit beigefügt. 39 Strategie und Management Compliance. Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln beruht auf der Einhaltung von externen und internen Regeln und Gesetzen. Die Befolgung dieser Vorgaben sichert rechts- und regelkonformes Verhalten und gewährleistet somit funktionierende Märkte. Bei Finanzinstituten verhindert ein effektives ComplianceManagement insbesondere kriminelle Handlungen wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung, Betrug, Korruption oder Insiderhandel und wacht über die Einhaltung von Datenschutz und Finanzsanktionen. Mit Wirkung vom 1. April 2011 hat die LBBW die Abteilung „Compliance“ zu einem eigenständigen Bereich aufgewertet und personell deutlich verstärkt. Damit kommen wir auch den aufsichtsrechtlichen Vorgaben nach, die die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) in den Mindestanforderungen an die Compliance-Funktion (MaComp) formuliert hat. Ziel der MaComp ist es, die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte zu stärken, das Vertrauen der Anleger in das ordnungsgemäße Funktionieren der Wert papiermärkte zu fördern sowie Anleger und Finanzdienstleister vor unrechtmäßigem Handeln zu schützen. Nach den neuen Regelungen der MaComp ist die Compliance-Funktion in wesentliche strategische und operative Entscheidungen einzubinden. Compliance erhält damit eine explizite prozessbegleitende und präventive Funktion. Kapitalmarkt-Compliance Wir haben durch eine unabhängige Compliance-Funktion innerhalb der LBBW Verfahren und Prozesse implementiert, die darauf zielen, die Gefahr von Verstößen gegen das Wertpapierhandelsgesetz zu minimieren. Dies wird insbesondere durch die Compliance-Richtlinie sowie die Grundsätze zum Interessenkonfliktmanagement und die Grundsätze zu Mitarbeitergeschäf- 40 ten manifestiert und fortlaufend nachgehalten. Mit Vor-Ort-Prüfungen überwachen und verifizieren wir diese Prozesse. Diese Form der „Überwachungshandlung“ wurde von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht im Zuge der MaComp-Neuerungen als verpflichtend eingeführt. Geldwäscheprävention Infolge der deutlich gestiegenen regulatorischen Anforderungen der BaFin und des Gesetzgebers wurden 2011 auch die Systeme zur Geldwäscheprävention erweitert. Daher haben wir die Kontakte zu unseren ausländischen Niederlassungen weiter verstärkt, um auf Veränderungen im internationalen Umfeld frühzeitig reagieren zu können. Dies bedeutet, dass wir uns intensiver um die Begleitung der Umsetzung konzernweiter Anforderungen kümmern und die Besuchs frequenz erhöht haben. Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Bankgeschäfte bzw. Hilfsdienste für Bankgeschäfte im weitesten Sinn tätigen, werden umfassend geschult und sind über Methoden der Geldwäsche und Terroris musfinanzierung sowie die hieraus entstehenden Pflichten unterrichtet. Ergänzend zum bestehenden Basis-Schulungsprogramm wurde 2011 ein Folge-Schulungsprogramm eingeführt. Neben diesen E-LearningProgrammen finden regelmäßig allgemeine Schulungen für neue Mitarbeiter bzw. themenspezifische Schu lungen statt. Finanzsanktionen/Embargos Als Finanzinstitut sind wir verpflichtet, rechtsverbind liche internationale und nationale Finanzsanktionen und Embargovorschriften einzuhalten und entsprechen de Maßnahmen zu ergreifen. Wir überprüfen daher permanent alle Finanzgeschäfte auf verdächtige Zahlungen und Transaktionen. Die hierfür notwendigen Prozesse und IT-gestützten Prüfverfahren sind intern fest etabliert. So wird etwa der gesamte Strategie und Management LBBW-Kundenbestand automatisch mit den Embargolisten, zum Beispiel der Europäischen Union oder der US-amerikanischen Kontrollbehörde Office of Foreign Assets Control (OFAC), tagesaktuell abgeglichen. 2011 haben wir unsere Niederlassung in London an das Finanzsanktionsprüfsystem der LBBW angeschlossen, um den Standardisierungsgrad der Bearbeitung weiter zu erhöhen. Die Niederlassungen in Singapur und Seoul wurden bereits 2010 angebunden, die Niederlassung in New York arbeitet aufgrund spezifischer Anforderungen mit einem eigenständigen System. Die Embargoeinheit im Compliance-Bereich der LBBW berät die Fachbereiche zu Fragen des Außenwirtschafts rechts, wie etwa zu Einstellungen oder Änderungen von Finanzierungsvorhaben in Ländern, die von Sanktionen betroffen sind. Zudem unterstützt die Einheit den Vertrieb bei der Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben. Betrugsprävention/Zentrale Stelle Um Präventivmaßnahmen zur Aufdeckung von straf baren Handlungen besser koordinieren und optimieren zu können, haben wir 2011 eine sogenannte „Zentrale Stelle“ geschaffen. Diese unterstützt darüber hinaus die Erstellung der jährlichen Gefährdungsanalyse für das Risikomanagement. In dieser Analyse werden alle etwaigen Risiken für die LBBW erfasst, kategorisiert, bewertet und Gegenmaßnahmen definiert. Die „Zentrale Stelle“ erfüllt die Anforderungen des novellierten Geset zes über das Kreditwesen (§ 25c KWG). Damit Missstände oder kriminelle Taten vertraulich gemeldet werden können, haben wir zum 30. Juni 2012 ein externes Ombudsmannsystem eingeführt, das allen Beschäftigten der LBBW offensteht. Dieses erweitert das bankweite Hinweisgebersystem zur Aufdeckung von Straftaten. Zudem haben wir im September 2012 ein Online-Schulungsprogramm zu Betrugsprävention/ Nachhaltigkeit eingeführt, das unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konzernweit noch stärker sensibilisieren soll und für alle Beschäftigten verbindlich ist. Ziel ist, dass bis Ende 2012 alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Schulung teilgenommen haben werden. 2011 wurden keine Korruptionsverfahren gegen die LBBW sowie die ins Nachhaltigkeitsmanagement integrierten Tochterunternehmen geführt. Es wurden keine Bußgelder verhängt. Datenschutz Der vertrauliche Umgang mit den Daten unserer Kunden genießt höchste Priorität. Der Datenschutzbeauftragte der LBBW berichtet daher direkt an den Vorstand Marktfolge. Die Tochterunternehmen der LBBW verfügen über eigene Datenschutzbeauftragte. 2011 haben wir in allen Geschäftsbereichen ein Selbstaudit durchgeführt. Neben der Gewinnung von Erkenntnissen hinsichtlich der Einhaltung und Umsetzung datenschutzrechtlicher Vorschriften war ein wesentlicher Aspekt die weitere Sensibilisierung der Mitarbeiter und Verantwortlichen für datenschutzrechtliche Belange. Ergänzt wurde diese Maßnahme durch allgemeine Schulungen zum Datenschutz sowie zielgruppenspezifische Informationen in ausgewählten Geschäftsbereichen. Die Schwerpunkte der spontanen Prüfungen in den Geschäftsbereichen umfassten 2011 die Änderungen zum Gesetz über den Wertpapierhandel (WpHG), den Umgang mit mobilen Datenträgern, den Mitarbeiter datenschutz, das Berechtigungsmanagement, die Sicherheit im Rechenzentrum und den Prozess der Besichtigung von Immobilien. Auch externe Dienstleister, die beispielsweise mit dem Kreditkartengeschäft und der Akten- und Datenträgervernichtung befasst sind, wurden von uns eingehend geprüft. Verstöße gegen den Datenschutz haben wir dabei nicht festgestellt. 41 Strategie und Management Im Jahr 2011 sank die Anzahl der Kundenbeschwerden und Auskunftsersuchen in Bezug auf den Datenschutz auf 30 (Vorjahr: 61). Sämtliche Beschwerden bzw. Anfragen wurden eingehend analysiert und zeitnah beantwortet. Verstöße gegen das Umweltrecht Im Jahr 2011 wurden gegen die Bank keine Bußgelder oder Strafen wegen Nichteinhaltung von Umweltrechtsvorschriften verhängt. Auch das interne und externe Audit hat keine materiell-rechtlichen Verstöße gegen das Umweltrecht aufgedeckt. Corporate Governance. Der Deutsche Corporate Governance Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält in Form von Empfehlungen auch international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Die LBBW wird bis Ende 2013 von einer Anstalt des öffentlichen Rechts in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, um sicherzustellen, dass die LBBW unge achtet ihrer öffentlichen Eigentümer wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen geführt wird. Mit dieser Umstrukturierung gehen wesentliche Änderungen der bestehenden Corporate-Governance-Struktur einher. Im Rahmen der Änderung von Gesetz und Satzung der LBBW wurden die Aufsichtsorgane neu strukturiert und die Funktionen der neuen satzungsmäßigen Organe wie Hauptversammlung und Aufsichtsrat entsprechend definiert, um eine klarere Aufgabenverteilung und mehr Transparenz zu erreichen. Die Befugnisse der Hauptversammlung wurden – in Einklang mit der Entscheidung der EU-Kommission – auf die typischen Aufgaben einer Hauptversammlung nach dem Aktienrecht, insbeson- 42 dere Informationsrechte und Beschlussfassung über die Gewinnverwendung, beschränkt. Die Funktionen der Beaufsichtigung und Überwachung des Vorstands wurden ausschließlich im Aufsichtsrat gebündelt. Der Aufsichtsrat hat sich in seiner Sitzung vom 8. November 2010 konstituiert. Die Zuständigkeit für die tägliche, operative Geschäftsführung liegt beim Vorstand. Weitere Veränderungen in Gesetz und Satzung sollen auch künftig gewährleisten, dass die Bank ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien geführt wird. Im Einklang mit dem Deutschen Corporate Governance Kodex wurden daher sieben der 21 Sitze im Aufsichtsrat mit unabhängigen Sachverständigen besetzt. Während der Umstrukturierungsphase bis Ende 2013 ist der Auf sichtsratsvorsitz mit einem der unabhängigen Mitglieder besetzt. Der Aufsichtsrat hat einen Präsidial-, einen Prüfungs- und einen Risikoausschuss gebildet. Darüber hinaus wendet die LBBW wesentliche Aspekte des Deutschen Corporate Governance Kodex freiwillig an. Aufgrund seiner Ausrichtung auf börsennotierte Aktiengesellschaften ist der Deutsche Corporate Governance Kodex für die Landesbank Baden-Württemberg, die derzeit noch die Rechtsform einer Anstalt des öffentlichen Rechts hat, nicht verpflichtend. Die Landesbank Baden-Württemberg unterscheidet sich als Anstalt des öffentlichen Rechts mit weiteren nachgeordneten unselbstständigen Anstalten des öffentlichen Rechts wesentlich von einer Aktiengesellschaft. Zahlreiche Bestimmungen des Deutschen Corporate Governance Kodex lassen sich auf die Landesbank Baden-Württemberg nicht oder nur sehr eingeschränkt übertragen. Das Vertrauen in die Geschäftspolitik der LBBW wird jedoch wesentlich durch eine verantwortungsvolle, transparente und auf nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts ausgerichtete Unternehmensführung und -kontrolle beeinflusst. Gute Corporate Governance hatte und hat deshalb bei der Landesbank Strategie und Management Baden-Württemberg einen hohen Stellenwert. Für eine Vielzahl von Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex bestehen daher spezielle Regelungen im Gesetz über die LBBW, in der Satzung, in den Statuten der unselbstständigen Anstalten sowie in den Geschäftsordnungen der Organe und der weiteren Gremien. In diesen Regelwerken sind auch die Aufgaben, Pflichten und Befugnisse der Organe und der Gremien, die Bestellung der Organ- bzw. Gremiumsmitglieder sowie deren Zusammenwirken beschrieben. Regelmäßige Überarbeitungen der Satzung sowie der Geschäftsordnungen der Organe dokumentieren unser Streben nach ständiger Verbesserung der Corporate Governance. Vorstandsbezüge Im Jahr 2011 setzte sich die Vergütung der Vorstände der LBBW aus einer erfolgsunabhängigen Fixvergütung und sonstigen Leistungen (im Wesentlichen Dienstwagen nutzung mit Fahrer) zusammen. Eine erfolgsabhängige Vergütung wurde nicht gezahlt. Darüber hinaus haben die Mitglieder des Vorstands eine betriebliche Alters versorgung in Form einer endgehaltsabhängigen Versorgungszusage. Die Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2011 für ihre Vorstandstätigkeit eine Fixvergütung von insgesamt 4,01 Millionen Euro. Die Summe der sonstigen Leistungen betrug 0,1 Millionen Euro. Zum 31. Dezember 2011 beliefen sich die Pensionsverpflichtungen nach IFRS für zum Stichtag aktive Vorstandsmitglieder der LBBW auf insgesamt 16,5 Millionen Euro. Principles for Responsible Investment. Als erste deutsche Landesbank hat die LBBW im Oktober 2009 die „Principles for Responsible Investment“ (PRI) der Vereinten Nationen unterzeichnet. Damit verpflichten wir uns, zukünftig noch stärker Themen des Umweltschutzes und der verantwortungsvollen Unternehmensführung sowie gesellschaftliche Anliegen in unseren Investmentstrategien zu berücksichtigen. Neben der LBBW haben über 1.000 PRI-Signatoren aus rund 50 Ländern die freiwillige Selbstverpflichtung unterzeichnet. Gemeinsam betreuen sie ein Anlagevermögen von derzeit 30 Billionen US-Dollar. Mit der Unterzeichnung der PRI wollen wir Investoreninteressen mit gesellschaftlichen Zielvorstellungen verbinden: Mit den sogenannten Environmental, Social and Corporate Governance Issues – kurz ESG-Themen – beziehen wir daher Aspekte, die die Umwelt sowie die soziale und unternehmerische Verantwortung betreffen, verstärkt in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich ein. Weiterführende Informationen zu den PRI: PRI-Website: www.unpri.org PRI-Website auf Deutsch: www.unpri.org/principles/ german.php In den vergangenen Monaten haben wir eine Reihe von Anlagekriterien noch strenger definiert sowie unser Produktportfolio optimiert, um den PRI konsequent Rechnung zu tragen: Für das Investment des freien, ungebundenen Eigenkapitals der LBBW wurden 2011 Nachhaltigkeitskrite rien festgelegt. Zu den Ausschlusskriterien zählen der Verstoß gegen Arbeitsrechte, Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen. Die Prüfung erfolgt durch die Nachhaltigkeitsratingagentur oekom research und umfasst alle zinstragenden Wertpapiere und Schuldscheindarlehen, die direkt am Kapitalmarkt angelegt werden. Zum 31. Dezember 2011 waren dies 30,8 % des Gesamtbestandes. Die LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH schließt vor dem Hintergrund der 43 Strategie und Management N-Konvention zum Verbot von Streumunition für U ihre Investmentfonds eine Investition in Streumunition produzierendende Unternehmen aus. Die Geldanlage im Rahmen der betrieblichen Alters versorgung durch die Zusatzversorgungskasse der LBBW (ZVK-LBBW) erfolgt seit 2011 bei Neuinvestitionen oder Umschichtungen gemäß nachhaltigen Kriterien. Die LBBW wird den Vertrieb von Investmentprodukten mit Bezug zu Agrarrohstoffen einstellen. Die beiden Fonds „LBBW Rohstoffe 1“ und „LBBW Rohstoffe 2 LS“ werden voraussichtlich ab Ende 2012 vollkommen auf Agrarrohstoffinvestments verzichten. Die rechtlichen Voraussetzungen für die Umstellung der Fonds werden derzeit geschaffen. Bereits Ende 2011 hat die LBBW den Ausstieg aus dem Investment in Agrarrohstoffe eingeleitet. So werden seit Ende vergangenen Jahres keine Zertifikate mehr aufgelegt, die Nahrungsmittel als Basiswert zu Grunde legen. Im April 2012 wurde von der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH der neue Fonds „LBBW-Rohstoffe 3 – Ex Food“ aufgelegt. Dieser wurde bereits für Kunden konzipiert, die in Rohstoffe, jedoch nicht in Nahrungsmittel investieren wollen. Im Anlagehorizont dieses Fonds sind deshalb keine Nahrungsmittel enthalten. Selbstverpflichtung in der Werbung. Bei allen Marketingmaßnahmen achten wir darauf, dass wir die allgemein anerkannten Grundwerte der Gesellschaft und die dort vorherrschenden Vorstellungen von Anstand und Moral beachten. Werberechtliche Vorschriften wie das Verbot von Unlauterkeit und Irreführung in der Werbung werden strengstens eingehalten. Wir richten uns hierbei in erster Linie nach den Grundregeln des Deutschen Werberats zur kommer ziellen Kommunikation (www.werberat.de). 44 Sanktionen, Geldbußen oder Verwarnungen aufgrund der Nichteinhaltung von Vorschriften in Bezug auf Werbung hat es im Berichtszeitraum nicht gegeben. Faire Arbeitsbedingungen. Die acht Kernarbeitsnormen der International Labour Organization zu fairen Arbeitsbedingungen werden für 100 % der Beschäftigten im LBBW-Konzern eingehalten (ILO, siehe auch www.ilo.org). Vier Grundprinzipien bestimmen Selbstverständnis und Handeln der ILO: Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen Beseitigung der Zwangsarbeit Abschaffung der Kinderarbeit Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf Diese Grundprinzipien haben in acht Übereinkommen, die auch als Kernarbeitsnormen bezeichnet werden, ihre konkrete Ausgestaltung erfahren: Übereinkommen 87 – Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes, 1948 Übereinkommen 98 – Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen, 1949 Übereinkommen 29 – Zwangsarbeit, 1930 Übereinkommen 105 – Abschaffung der Zwangsarbeit, 1957 Übereinkommen 100 – Gleichheit des Entgelts, 1951 Übereinkommen 111 – Diskriminierung (Beschäftigung und Beruf), 1958 Übereinkommen 138 – Mindestalter, 1973 Übereinkommen 182 – Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, 1999 Verantwortung und Engagement Nachhaltig engagieren. Nachhaltigkeit heißt für uns, verantwortungsbewusst und respektvoll mit Menschen und Umwelt umzugehen. Als gemeinwohlorientiertes Unternehmen fördern wir die nachhaltige Entwicklung jener Regionen, in denen wir als Bank aktiv sind. Voraussetzung dafür ist jedoch die zukunftsfähige und ertragsstarke Weiterentwicklung der LBBW selbst – eine Aufgabe, der wir uns derzeit mit ganzer Kraft widmen. Verantwortung und Engagement | Kunden Alles für den guten Zweck. sieht, kann die Wirkung der Stiftung um ein Vielfaches steigern. Ein Leseprojekt an Grundschulen, der Bau einer Gedenk stätte, eine Freiwilligenagentur für ehrenamtliches Engagement – die Bürgerstiftung Dresden, eine der ersten und größten Bürgerstiftungen Deutschlands, fördert und initiiert gemeinnützige Projekte in der Region. Wie viele Stiftungen in anderen Regionen auch. Bei der Anlage des Stiftungskapitals schlagen die Dresdner jedoch neue Wege ein. Unkonventionell, aber effektiv. So investiert die Bürgerstiftung beispielsweise in Photovoltaikanlagen auf Schuldächern und bringt so gleichzeitig das Thema erneuerbare Energien auf den Stundenplan. Oder sie vergibt Darlehen an gemeinnützige Organisationen, die die Stiftung auch mit Spenden fördert. Die Rendite stimmt – finanziell und ideell. Mission Investing ist für die Dresdner daher kein Fremdwort. Wohl jedoch noch für viele der über 19.000 Stiftungen bürgerlichen Rechts, die es derzeit in Deutschland gibt. Der Gedanke dahinter lautet: Nicht nur die Erträge aus dem Vermögen dienen dem Stiftungszweck, sondern bereits die Kapitalanlage fördert das Stiftungsvorhaben. In Zeiten negativer Realverzinsung ist es sinnvoll, dass sich Stiftungen auf diese Weise neu orientieren. Denn wer Stiftungsvermögen, Erträge und Stiftungszweck als Einheit 46 Um diese Idee des Nutzens der Vermögensanlage als Teil der Gemeinwohlaktivitäten breiter in die Öffentlichkeit zu tragen bzw. geeignete Lösungsansätze zu diskutieren und zu entwickeln, förderte die BadenWürttembergische Bank die Studie „Mission Investing im deutschen Stiftungssektor“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Der Praxisleitfaden zeigt viel fältige Konzepte für zweckbezogenes Investieren auf und gibt darüber hinaus einen Überblick über den Markt und die Akteure und erläutert anhand von Fallbeispielen die rechtlichen sowie steuerrechtlichen Rahmenbedingungen. Auf dem „Deutschen StiftungsTag 2012“ in Erfurt, dem größten Stiftungstreffen in Europa, wurden die Ergebnisse präsentiert. Die an schließende Podiumsdiskussion gab renommierten Experten Raum, sich über Chancen und Grenzen der wirkungsorientierten Vermögensanlage auszutauschen. Die BW-Bank zählt im Stiftungssegment zu den führen den Kreditinstituten in Deutschland. Rund 640 Stiftun gen mit einem Gesamtvermögen von ca. 3,2 Milliarden Euro werden betreut, darunter auch Kunden der Sachsen Bank und Rheinland-Pfalz Bank. In dieser Vorreiterrolle setzt sich das Haus für ein Vermögensmanagement ein, das mehr als nur Geld bewegt. Auf Stiftertreffen in Stuttgart, München und Düsseldorf wurde die Problematik vertieft. Deutschlandweit sind weitere Veranstaltungen geplant, um im Dialog mit der Stiftergemeinschaft Empfehlungen für zweckbezogene Vermögensanlagen zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um nachhaltige Investments. Es geht um die Herausforderung, Ideen für geeignete Investitionsobjekte zu entwickeln, die zum Stiftungszweck passen. Und um den Mut, neue Wege zu gehen. Verantwortung und Engagement | Kunden Kunden. Ökologisch, verantwortungsvoll, wertsteigernd. Wir unterstützen unsere Kunden auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Der Mittelständler auf dem Weg in einen Zukunftsmarkt. Der Häuslebauer, der mit seinem Hausdach die Sonne „einfangen“ will. Oder die Stiftung, die ihre Geldmittel ethisch korrekt angelegt wissen möchte. Kunden wie diese bilden den Kern unseres Geschäfts. Das war schon immer so, doch die Finanzkrise hat einmal mehr deutlich gemacht, wie lebenswichtig die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen einer Bank und ihren Kunden ist. Wir spüren das an der Verunsicherung, die heute vielfach auf Kundenseite herrscht. Wir merken es aber auch an den verstärkten Anfragen von Kunden, die gerade jetzt auf LBBW, BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank sowie Sachsen Bank als verlässliche, faire Partner setzen. So werden wir unserem Anspruch gerecht, unseren Kunden umfassend zur Seite zu stehen und zu helfen, Risiken zu vermeiden. Wir haben deshalb Umfang und Tiefe von Beratung und Produktpalette weiter ausgebaut und unsere Beratungsleistungen sowie unser Servicemanagement von der Agentur ServiceRating umfangreich testen und zertifizieren lassen (siehe Seite 59 f.). 47 Verantwortung und Engagement | Kunden Nachhaltige Produkte, nachhaltiges Handeln. Der Ausstieg aus der Kernenergie ist beschlossene Sache. Die Klimaziele der Europäischen Union sind gesteckt. Die Energielandschaft in Deutschland steht vor dem größten Umbruch in ihrer Geschichte. Der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien und die Investition in umweltfreundliche Technologien und Innovationen stellen Versorger, Stromnetzbetreiber und Anlagenbauer wie auch Kommunen, Unternehmen und private Haus halte vor große finanzielle Herausforderungen. Beim nachhaltigen Strukturwandel der Energiebranche kommt Banken als Kapitalgebern eine Schlüsselrolle zu. Die Landesbank Baden-Württemberg engagiert sich aktiv beim Austausch zwischen Politik, Unternehmen und Finanzdienstleistern, um die Energiewende sowie Maßnahmen gegen den Klimawandel erfolgreich zu gestalten. 48 Im Vergleich zu 2010 konnten wir 2011 unser Projektfinanzierungsportfolio im Bereich der erneuerbaren Energien erweitern, hier erreichten wir eine Steigerung um rund 7 %. Betrachtet man die gesamten Projekt finanzierungen der LBBW, so entfällt mehr als die Hälfte auf die erneuerbaren Energien. Privatkunden beraten wir bei der Finanzierung ihrer eigenen Photovoltaikanlage und der energetischen Sanierung ihrer Immobilie. Über den Bereich erneuerbare Energien hinaus bieten wir privaten wie institutionellen Kunden (z. B. Versicherungen, Kapitalanlagegesellschaften, Stiftungen und kirchlichen Einrichtungen) ein umfangreiches Portfolio nachhaltiger Fonds und Zertifikate. Zudem betreuen wir rund 640 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von ca. 3,2 Milliarden Euro. Die BW-Bank zählt im Stiftungssegment zu den führenden Kreditinstituten in Deutschland. Intern haben wir 2012 einen „Round Table Energie“ initiiert. Spezialisten aus den Unternehmenskunden bereichen, der Marktfolge sowie aus dem Research und den Fokusbranchen analysieren in fünf Arbeitsgruppen die aktuellen Entwicklungen und erarbeiten Handlungsempfehlungen für die Themenfelder regenerative Stromerzeugung, fossile Stromerzeugung, Transport: Netze/Speicher, Einsparung/Effizienz und Technologie: Maschinen-/Anlagenbau. So sollen weitere Dienstleistungen für Unternehmenskunden erarbeitet werden, die helfen, die Energiewende zu realisieren. Im Anlage- und Kreditgeschäft orientieren wir uns an den „Leitplanken Nachhaltigkeit”. Sie helfen uns, beispielsweise bei Finanzierungen Risiken in Bezug auf nachhaltige Aspekte zu vermeiden – und entsprechende Chancen überproportional zu nutzen. Denn unser Ziel ist es, unsere Kunden bei der verantwortungsbewussten, ökologischen und ethischen Anlage ihrer Vermögenswerte bestmöglich zu unterstützen. So wird die LBBW beispielsweise den Vertrieb von Investmentprodukten mit Bezug zu Agrarrohstoffen einstellen (siehe Seite 43 f.). Bereits seit Jahren ist die LBBW im Bereich der erneuer baren Energien intensiv engagiert. Führende Projekt entwickler und Hersteller von Windkraftanlagen sowie Solar- und Photovoltaikunternehmen zählen zu unseren Kunden. Viele Börsengänge von Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche haben wir federführend begleitet. Wir finanzieren Windkraftprojekte, Solarparks und Wasserkraftwerke. Nachhaltige Anlageprodukte Der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen ist in der vergangenen Dekade rasant gewachsen. Im deutschsprachigen Raum summierte sich das Anlagevolumen bis Ende 2010 auf ein Rekordniveau von 94,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 57 Milliarden Euro auf Deutschland, errechnete das Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. (FNG). Ein Plus von durchschnittlich 30 % pro Jahr weist Verantwortung und Engagement | Kunden der FNG-Marktbericht für den Zeitraum von 2005 bis 2010 für Deutschland, Österreich und die Schweiz im Segment der nachhaltigen Publikumsfonds, Mandate und sonstigen Finanzprodukte aus. Nach Berechnungen von Eurosif, dem europäischen Branchenverband für nachhaltiges Investment, sind allein in Europa rund fünf Billionen Euro unter Berücksichtigung von sozialen, umwelt- und governancebezogenen Kriterien (ESG-Kriterien) investiert. Acht Billionen Euro sind es weltweit. Nach dem Aufwind der vergangenen Jahre zeigten sich im Jahr 2011 indes Anzeichen einer Konsolidierung. Das Angebot an Publikumsfonds stagniert. 289 nachhaltige Publikumsfonds, davon 153 Aktienfonds, zählte ECOreporter in Deutschland zum Jahresende 2011. Dies sind 17 Fonds weniger als Ende 2010. Das Volumen lag mit 28,1 Milliarden Euro um mehr als 12 % unter dem Vorjahreswert, was wesentlich durch Wertverluste bedingt ist und damit der allgemeinen Marktentwicklung entspricht. Dagegen stieg das Emissionsvolumen der 312 in Deutschland angebotenen Anlagezertifikate nach einer Erhebung des ecofinVerbunds im gleichen Zeitraum um 28,6 % auf 10,2 Milliarden Euro. Das Interesse der Privatanleger an einer verantwortungsbewussten Geldanlage bleibt trotz Konsolidierung weiterhin auf hohem Niveau. Jeder Dritte findet nach haltige Geldanlagen attraktiv. Immer mehr institutionelle Investoren entwickeln Strategien für nachhaltiges Investment. Die Wertentwicklung nachhaltiger Kapitalanlagen kann dabei mit konventionellen Portfolios durchaus mithalten, sie sogar toppen. Dies belegt eine Analyse der Harvard Business School und der London School of Business: Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien bei der Auswahl von Aktien, so das Ergebnis, generiere mittelfristig eine positive Outperformance, die mit längerem Anlagehorizont kontinuierlich ansteige. Doch nicht nur die Rendite ist Anlegern wichtig, zunehmend gewinnt der Aspekt der Risikominimierung an Relevanz, bilanziert die Nachhaltigkeitsagentur oekom research. Dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei der Kapitalanlage deren Risiko strukturell reduzieren kann, wissen vor allem institutionelle Investoren zu schätzen. Renditebringer und Risikoindikator – nachhaltige Kapitalanlagen sind für Anleger heute mehr als nur ein ethisch motiviertes Investment. Wir fördern das Interesse an nachhaltigen Investments, indem wir unseren Kunden eine Vielzahl an Anlageprodukten aus diesem Segment anbieten und auf eigenen und externen Veranstaltungen den Nachhaltigkeitsgedanken in die Öffentlichkeit tragen. Nachhaltige Publikumsfonds/Ökologiefonds Zwei nachhaltige Publikumsfonds („LBBW Nachhaltigkeit Aktien“, „LBBW Nachhaltigkeit Renten“), ein Klimawandelfonds („LBBW Global Warming“) und mehrere nachhaltige Spezialfonds für institutionelle Kunden werden von der LBBW Asset Management gemanagt. Der Aktienfonds „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ investiert weltweit in Unternehmen, die sich durch ein überdurchschnittliches Nachhaltigkeitsengagement auszeichnen. Der Rentenfonds „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ investiert in Staatsanleihen, Pfandbriefe und Unternehmensanleihen von Unternehmen oder Staaten, die überdurchschnittlich nachhaltig agieren. Sowohl beim „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ als auch beim „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ erfolgt die Zusammenstellung des Anlageuniversums auf Basis des Nachhaltigkeitsratings der Münche ner oekom research AG, einer der weltweit führenden unabhängigen Ratingagenturen im nachhaltigen Anlagesegment. Beide Fonds verfolgen einen sehr strengen Nachhaltigkeitsansatz, bei dem der sogenannte Best-in-Class- 49 Verantwortung und Engagement | Kunden Ansatz mit umfangreichen Ausschlusskriterien (Negativ-Screening) kombiniert wird. Damit erfüllen die Fonds nicht nur die Vorgaben von Kirchen, Pensionskassen und anderen nachhaltig orientierten Kapitalanlegern, sondern eröffnen durch die Vermeidung von ethischen, politischen und ökologischen Risiken auch gute Chancen für eine Outperformance. Beide Fonds tragen das Europäische Trans parenzlogo für nachhaltige Publikumsfonds. Dieses Signum zeichnet Fonds aus, bei denen sowohl die Investitionskriterien und das Researchverfahren als auch die Anlagepolitik offengelegt werden. Der „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ wurde als erster in Deutschland aufgelegter Nachhaltigkeitsfonds im Juni 2009 damit ausgezeichnet. Der „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ trägt das Logo seit dem 1. Mai 2010. Der Klimawandelfonds „LBBW Global Warming“ investiert in Aktien von Unternehmen, deren Pro dukte oder Dienstleistungen der globalen Erwärmung entgegenwirken oder die ökologischen wie wirtschaftlichen Folgen abmildern. Dank seiner guten Performance belegte der Fonds den 3. Platz im Fünfjahresvergleich beim Fund Award 2012 „Goldene Bullen“, der von EuroFinanzen verliehen wird. Von der Ratingagentur Telos erhielt er 2010 das Rating AA+, von FWW Funds Stars fünf Sterne (Mai 2011) und von ProContra die Fondsnote 1++ (Heft Februar/März 2011). Der Nachhaltigkeitsanlageausschuss der Care Group AG hat nach dem „LBBW Global Warming“ Fonds auch den „LBBW Nachhaltigkeit Aktien“ sowie den „LBBW Nachhaltigkeit Renten“ 2012 in das SRI-Universum der „Social Responsible Investment Funds“ aufgenommen und damit für ein nachhaltiges Investment empfohlen. Das Schweizer Unternehmen analysiert und bewertet weltweit Nachhaltigkeitsfonds. 50 BW ZukunftsSparbrief Auch mit kleinen Beiträgen können unsere Kunden den nachhaltigen Umbau der Energiewirtschaft mitgestalten. Der „BW ZukunftsSparbrief“, der im Rahmen des Weltspartags 2011 vertrieben wurde, ermöglicht es Privatkunden, ihr Geld zu einer garantierten Verzinsung für eine feste Laufzeit anzulegen. Mit dem Kapital finanziert die BW-Bank Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftanlagen in Deutschland und Europa. Hierzu zählt beispielsweise der EnBW Windpark Baltic 1, der erste kommerzielle Windpark in Deutschland, mit 21 OffshoreAnlagen nördlich der Halbinsel Darß/Zingst. Mit umfassenden Marketing- und Vertriebsmaß nahmen wurde der „BW ZukunftsSparbrief“ be worben. Bei einer Mindestanlage von 2.000 Euro war die Resonanz groß: Rund 120 Millionen Euro wurden eingesammelt. Nachhaltige Zertifikate Die „LBBW Safe-Anleihe mit Cap“ (Start: 1. März 2010) verbindet die Eigenschaften einer nachhaltigen Geldanlage mit einem hohen Maß an Sicherheit. Basiswert der Anleihe ist der EURO STOXX Sustainability Index, ein Nachhaltigkeitsindex, bei dem die Auswahl von Unternehmen nach ökonomischen wie auch ökologischen und sozialen Kriterien erfolgt. Das „LBBW NachhaltigkeitsStrategie Zertifikat“ (Start: 15. Juni 2007) investiert in Unternehmen, die ökonomische, ökologische und soziale Ziele in Einklang bringen und damit Wettbewerbsvorteile erzielen. Mit dem „LBBW Solar-Zertifikat“ (Start: 8. Oktober 2007) partizipieren unsere Kunden an der Kurs entwicklung ausgewählter Titel der Solarbranche. Zudem können Anleger unsere Kompetenz auch bei der Auswahl interessanter Basiswerte nutzen. Verantwortung und Engagement | Kunden Unser breites Angebot an Discount-Zertifikaten und Aktienanleihen ermöglicht eine Investition mit optimiertem Chance-Risiko-Profil. nehmen über eine Depot-Datenbank, auf Basis derer entsprechende Leistungsvergleiche erstellt werden) (siehe Seite 35). Geschlossene Fonds mit nachhaltigem Fokus BWEquity ist das Kompetenz-Center der LBBW für geschlossene Fonds. Unabhängig vom Anbieter werden Beteiligungen nach einem festen Prüfschema ausgewählt und dabei auch Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Geschlossene Fonds werden nach intensiver Prüfung und Platzierungsfreigabe der BW-Bank und den Sparkassen als Anlagemöglichkeiten für Privatkunden angeboten. Microfinance Unter „Microfinance“ versteht man Kleinstkredite zugunsten armer Menschen hauptsächlich in Entwicklungsländern, die keinen Zugang zu herkömmlichen Bankkrediten haben. Diese Kleinstkredite werden von sogenannten Mikrofinanzinstituten vergeben. Wurden geschlossene Fonds früher hauptsächlich als Beteiligungen an der Erneuerbare-EnergienBranche angeboten, so hat sich der inhaltliche Fokus mittlerweile deutlich erweitert. So sind beispielsweise bei den im Jahr 2011 angebotenen Immobilienfonds Aspekte einer nachhaltigen Bauweise und Umweltzertifikate feste Prüfkriterien. Unsere institutionellen Investoren und unsere hochvermögenden Privatkunden können über den „Dual Return Fund – Vision Microfinance“ in diese Anlageklasse investieren. Vermögensverwaltung nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien Bei der Vermögensverwaltung berücksichtigt die BW-Bank auf Wunsch Nachhaltigkeitskriterien bei der Zusammenstellung der Portfolios. Dazu wird von der Ratingagentur oekom research AG vierteljährlich ein aktualisiertes Anlageuniversum geliefert, aus dem die Vermögensverwalter der BW-Bank ein individuelles Portfolio zusammenstellen. Derzeit verwalten wir Vermögenswerte von fast 30 Millionen Euro auf Basis nachhaltiger Kriterien. Unabhängige Tester haben unser Vermögensmanagement wiederholt als vorbildlich bewertet. So belegt die Vermögensverwaltung der BW-Bank wie bereits in den vergangenen Jahren auch 2012 Spitzenpositionen im Ranking von firstfive. (firstfive bietet Dienstleistungen rund um die Vermögens verwaltung an. Unter anderem verfügt das Unter 51 Verantwortung und Engagement | Kunden Nachhaltige und ökologische Anlageprodukte im Überblick In Mio. Euro 30.06.2010 30.06.2011 30.06.2012 LBBW Nachhaltigkeit Aktien 23,0 23,9 19,1 LBBW Nachhaltigkeit Renten 45,0 44,3 45,7 LBBW Global Warming 38,7 51,4 44,4 148,3 298,0 383,5 255,0 417,6 492,7 1 Aktienanleihen und Discount-Zertifikate (Solarunternehmen) 3,2 10,5 3,8 LBW 74P Themenzertifikat/Strategiezertifikat Nachhaltigkeit 0,05 0,05 0,03 LBW 3AC Themenzertifikat/Strategiezertifikat Solarenergie 0,9 1,1 0,2 LB0 AF5 Kapitalschutzzertifikat Nachhaltigkeit 3,7 3,5 3,6 7,9 15,2 7,6 84,0 2 Rd. 129,0 3 100,6 4 Fremdkapital (unterstellte Fremdkapitalquote rd. 70 %) 196,0 2 Rd. 300,0 3 234,6 4 Gesamtinvestitionsvolumen 280,0 2 Rd. 429,0 3 335,2 4 24,0 5 25,0 6 29,8 7 0,5 Ca. 1,0 Ca. 1,0 LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Fonds LBBW AM: Spezialfonds Nachhaltigkeit Summe LBBW-Zertifikate Summe BWEquity GmbH Geschlossene Erneuerbare-Energien-Fonds (inkl. Waldfonds) Platziertes Eigenkapital Vermögensverwaltung Summe des unter nachhaltigen Gesichtspunkten gemäß oekom research AG verwalteten Vermögens Institutsfremde Fonds Vision Microfinance Entspricht einem Anteil von ca. 2 % an den gesamten Assets under Management (AuM) bei der LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH. Zeitraum 2001 bis 30.06.2010. 3 Zeitraum 2001 bis 30.06.2011. 4 Zeitraum 2001 bis 30.06.2012. 5 Entspricht 0,74 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung. 6 Entspricht 0,83 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung. 7 Entspricht 0,83 % an den gesamten AuM der Vermögensverwaltung. 1 2 52 Verantwortung und Engagement | Kunden Auch wenn der Markt für nachhaltige Kapitalanlagen in den vergangenen Jahren gewachsen ist, liegt der Anteil nachhaltiger Anlagen am deutschen Gesamtmarkt noch immer nur bei ca. 1 %. Die Gesamtsumme der bei uns nachhaltig gemanagten bzw. angelegten Vermögenswerte liegt bei 2 % (LBBW Asset Management) bzw. 0,8 % (Vermögensverwaltung) des gesamten investierten Kapitals. Die Zahlen belegen: Auch wenn jeder dritte Privatanleger nachhaltige Geldanlagen attraktiv findet und immer mehr institutionelle Investoren Strategien für nachhaltiges Investment entwickeln, mündet dies nicht immer in konkretes Handeln. Daher sehen wir in diesem Bereich noch größeres Potenzial und setzen entsprechende Maßnahmen um, um verstärkt nach haltige Anlageprodukte zu verkaufen. Im vergangenen Jahr haben wir die steigende Kundennachfrage nach nachhaltigen Geldanlagen insbesondere bei Spezialfondsmandaten für institutionelle Kunden sowie im festverzinslichen Bereich bei Privatkunden (wie z. B. beim „BW ZukunftsSparbrief“, s. o.) gespürt. Hingegen war der Trend bei nachhaltigen Publikumsfonds – wie im Gesamtmarkt – leicht rückläufig. Kapitalmarktaktivitäten Die LBBW verfügt über eine europaweit anerkannte Aktienanalysekompetenz und eine sehr gute Wett bewerbsposition im Wachstumssegment der erneuerbaren Energien. Unser umfassender, jährlich erscheinender Sektorreport gilt als eine der fundiertesten Analysen der Branche. In den vergangenen Jahren haben wir die Kapitalmarktaktivitäten zahlreicher deutscher Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien begleitet. Die Kürzung der Solarförderung in vielen europäischen Ländern und die offensive Konkurrenz aus China setzt die Branche derzeit jedoch unter erheblichen Druck. Endkunden und Investoren sind verunsichert, die bisherige Wachstumsdynamik wird ausgebremst. Der Preisverfall wird sich weiter verschärfen, die Margen sinken. Auf der Suche nach neuen Wachstumsmärkten in Übersee wie China und den USA stehen die europäischen Unternehmen vor der Herausforderung, sich gegen die schlagkräftigen inländischen Wettbewerber durchzusetzen. Die europäischen Hersteller werden vom potenziellen Wachstum in diesen Regionen entsprechend einer Prognose des LBBW-Researchs nur unterproportional profitieren. Der Marktanteil von Europa am Photovoltaikmarkt wird von 67 % im Jahre 2011 auf 30 % im Jahr 2014 sinken. Stiftungsmanagement Wenn Bürger sich mit ihrem Kapital für die Gesellschaft oder Umwelt engagieren, verdienen sie die bestmögliche Unterstützung. Von der ersten Idee über die Stiftungsgründung bis hin zum Vermögens management unterstützen wir Stifter dabei, ihr Engagement wirkungsvoll umzusetzen. Dabei entwickeln wir individuelle Lösungen, die weit über die üblichen Bankdienstleistungen hinausgehen. Rund 640 Stiftungen mit einem Gesamtvolumen von 3,2 Milliarden Euro betreuen wir derzeit. Die BW-Bank, die innerhalb der Unternehmensgruppe der LBBW auch das Stiftungsmanagement für Kunden der Rheinland-Pfalz Bank und der Sachsen Bank verantwortet, zählt zu den Top-Adressen. Unsere Expertise wurde mehrfach ausgezeichnet. Beim renommierten „FUCHSBRIEFE-Test 2011“ belegte die BW-Bank den 1. Platz und wurde für Spezialkompetenz, Performance und ein sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis ausgezeichnet. Der jährliche Markttest bewertet das Vermögensmanagement von Stiftungen durch Banken und unabhängige Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum. Auch das Thema nachhaltige Investments floss in das Urteil mit ein. Hier belegte die BW-Bank ebenfalls eine Spitzenposition. 53 Verantwortung und Engagement | Kunden Stiftern und solchen, die es werden wollen, vermittelt unser Magazin „Stiftungsmanagement – Impulse für Stiftungen“, das halbjährlich in einer Auflage von 5.000 Exemplaren erscheint, neue Ideen und Projekte sowie wertvolle stiftungs- und steuerrechtliche Hinweise. Mit unserem Stiftungsportal im Internet (www.bw-bank.de/stiftungen) bieten wir Stiftungen eine Plattform, sich zu präsentieren. Derzeit nutzen über 200 Stiftungen das Angebot. Damit nicht nur die Stiftung einem guten Zweck dient, sondern bereits die Anlage des Stiftungsvermögens eine positive Wirkung entfaltet, geben wir den Verantwortlichen von Stiftungen Impulse für das sogenannte Mission Investing. Dabei gilt es, das Management des Stiftungsvermögens strategisch so auszurichten, dass bei der Geldanlage der Stiftungszweck mitverwirklicht wird (siehe Seite 46). Finanzierungen Eine tragende Säule unserer Geschäftsstrategie ist die Betreuung mittelständischer Firmenkunden in BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen sowie den angrenzenden Wirtschaftsräumen. Großkunden werden von uns sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz betreut. Das Finanzierungsgeschäft im Ausland konzentriert sich im Wesentlichen auf die Europäische Union und die Vereinigten Staaten sowie die für Deutschland wichtigsten Exportländer, in die wir unsere Kunden mit einem breiten Angebot an Finanzierungsstrukturen begleiten. Unsere „Leitplanken Nachhaltigkeit“ setzen auch Standards für die Kreditvergabe. Die wichtigste Maßnahme in diesem Zusammenhang ist der Prüfprozess für Branchen-Länder-Risiken, der seit Oktober 2010 neben der bestehenden Regelung zu Umweltrisiken in die Kreditregularien für das Unternehmenskunden geschäft integriert ist. Ziel ist es, kritische BranchenLänder-Kombinationen zu identifizieren und so Nachhaltigkeitsrisiken zu erkennen und zu analysieren. 54 Diese Prüfung wird bei bestimmten Voraussetzungen für die Branchen Bergbau, Bioenergie, Erdöl/Erdgas und Forst-/Papierwirtschaft durchgeführt. 2011 wurde diese Regelung um einen Prüfprozess für den grenzüberschreitenden Handel mit Rüstungsgütern erweitert. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass Firmen, die Streubomben und/oder Antipersonenminen herstellen, von der Kreditvergabe ausgeschlossen sind. Die operative Umsetzung befindet sich derzeit in der Vorbereitung. Weitere kritische Themen sollen bis Ende 2012 sondiert und ggf. Ausschlusskriterien und Regelungen definiert werden. Bei Projektfinanzierungen mit Umweltrelevanz be stehen in unseren Zielländern häufig gesetzliche Standards zum Schutz der Umwelt, deren Umsetzung in der Regel die Voraussetzung für die Genehmigung eines Projekts ist. Nur wenn ein Projekt genehmigt und die Einhaltung der Umweltschutzstandards zugesichert ist, zahlen wir einen Kredit aus. Außerdem vergeben wir Kredite ggf. unter Umweltauflagen wie beispielsweise mit einer vertraglich verankerten Pflicht zum Rückbau einer Anlage oder der Verpflichtung zum Abschluss einer Versicherung gegen Umweltrisiken. Förderung von erneuerbaren Energien (EE) Im Jahr 2011 haben wir unser Projektfinanzierungsportfolio im Erneuerbare-Energien-Sektor weiter ausgebaut. Die Finanzierungen decken heute nahezu die gesamte Prozesskette vom mittelständischen Komponentenhersteller bis zu Solar- oder Windparks in ganz Europa ab. Die Vielzahl der Finanzierungsanfragen, die uns fortlaufend erreichen, belegt den guten Ruf, den wir in der Erneuerbaren Energien-Branche genießen. Vor dem Hintergrund der aktuellen Marktverwerfungen insbesondere in der europäischen Solarbranche stellen wir Projektfinanzierungen im Ausland zum über wiegenden Teil nur im Rahmen bereits existierender Kundenbeziehungen zur Verfügung. Verantwortung und Engagement | Kunden Privatkunden unterstützen wir insbesondere bei der Finanzierung von Photovoltaikanlagen. Wir begleiten sie darüber hinaus finanziell bei der energetischen Sanierung von Immobilien und vermitteln Energieberatungsleistungen. Dazu kooperieren wir mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk e. V. (DEN). Zusätzlich unterstützen wir die Initiative „Zukunft Altbau“, eine Informationskampagne des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg rund um das Thema der energieeffizienten Altbausanierung. Im Beratungsgespräch weisen wir unsere Kunden gezielt auf die Möglichkeiten öffentlicher Förderung hin. Dabei stehen unter anderem die Förderprogramme der Kreditanstalt für Wiederaufbau im Fokus, zu denen das Programm „Energieeffizient Sanieren“ sowie die Programme zum ökologischen Bauen und zur Solarstromgewinnung zählen. Darüber hinaus bieten wir die entsprechenden Förderkreditprogramme der Landeskreditbank Baden-Württemberg (L-Bank) an wie etwa die neuen Energieeffizienzfinanzierungsprogramme. Auch in jedem Prozess der Beratung eines Unternehmenskunden prüfen wir Einsatz und Verfügbarkeit öffentlicher Fördermittel, wie z. B. des KfW-Energie effizienzprogramms. 55 Verantwortung und Engagement | Kunden Projektfinanzierungen gesamt Kreditinanspruchnahme nach Regionen Stand: 31.12.2010 Gesamtvolumen: 4,64 Mrd. Euro Kreditinanspruchnahme nach Regionen Stand: 31.12.2011 Gesamtvolumen: 4,76 Mrd. Euro Deutschland (47,3 %) Europa ohne Deutschland (32,7 %) Amerika (14,0 %) Naher Osten (5,8 %) Fernost (0,2 %) Deutschland (45,7 %) Europa ohne Deutschland (38,0 %) Amerika (10,9 %) Naher Osten (5,2 %) Fernost (0,1 %) Kreditinanspruchnahme nach Hauptbranchen Stand: 31.12.2010 Gesamtvolumen: 4,64 Mrd. Euro Erneuerbare Energien (50,9 %) Wasserwirtschaft (2,1 %) Telekommunikation (0,7 %) Rohstoffe (0,4 %) Public Private Partnership (PPP) (15,8 %) Papierindustrie (2,1 %) 56 Logistik (3,7 %) Flugzeugbau (1,4 %) Energieversorgung (15,5 %) Dienstleistung (0,9 %) Chemie (3,6 %) Abfallwirtschaft (2,9 %) Kreditinanspruchnahme nach Sektoren Stand: 31.12.2011 Gesamtvolumen: 4,76 Mrd. Euro Erneuerbare Energien (54 %) Konventionelle Energien (14 %) PPP (15 %) Grundstoffindustrie (4 %) Logistik, Netze und Pipelines (6 %) Sonstiges (7 %) Verantwortung und Engagement | Kunden Projektfinanzierungen erneuerbare Energie Kreditinanspruchnahme nach Regionen Stand: 31.12.2010 Gesamtvolumen: 2,36 Mrd. Euro Deutschland (54 %) Nordamerika (4 %) Osteuropa (3 %) Westeuropa ohne Deutschland (39 %) Kreditinanspruchnahme nach Energiearten Stand: 31.12.2010 Gesamtvolumen: 2,36 Mrd. Euro Wind (43,5 %) PV (53,3 %) Biomasse (3 %) Geothermie (0,2 %) Sonstige (0 %) Kreditinanspruchnahme nach Regionen Stand: 31.12.2011 Gesamtvolumen: 2,52 Mrd. Euro Deutschland (50 %) Frankreich (6 %) Griechenland (2 %) Italien (10 %) Kanada (1 %) Spanien (24 %) Niederlande (1 %) Tschechien (3 %) USA (3 %) Kreditinanspruchnahme nach Energiearten Stand: 31.12.2011 Gesamtvolumen: 2,52 Mrd. Euro Solar (54,2 %) Wind (42,5 %) Biogas/-masse (3,1 %) Geothermie (0,2 %) 57 Verantwortung und Engagement | Kunden Qualitätsmanagement. Mit unserem Qualitätsmanagement verfügen wir über ein wirkungsvolles Instrument, um Fehler systematisch in Chancen und Verbesserungen zu verwandeln. Unsere Qualitätsmanager analysieren dabei unsere Performance konsequent aus Kundenperspektive. Wichtige Indikatoren für sie sind die an das Unternehmen gerichteten Kundenbeschwerden und Reklamationen sowie das Kundenfeedback über die in unseren Filialen ausliegenden Meinungskarten. Diese Informationen werden verzahnt mit den Ergebnissen regelmäßig durchgeführter Marktforschungen, der Überprüfung der Beratungsqualität durch Testkunden sowie der Beobachtung wichtiger Wettbewerber. Beim Management von Schadens- und Beschwerdefällen, die sich beispielsweise aus der fehlerhaften Erfassung oder Abwicklung von Kundenaufträgen ergeben, handeln wir nach fixen, ehrgeizigen Standards. So muss jede Beschwerde entweder innerhalb von zwei Arbeitstagen telefonisch oder binnen vier Tagen schriftlich beantwortet sein. Zudem werden regel mäßig besonders kundenrelevante Geschäftsprozesse – wie beispielsweise die Kundenberatung, das Wertpapiergeschäft, der Zahlungsverkehr, der Geldauto matenbetrieb oder das Onlinebanking – überwacht. 58 Der hohe Qualitätsanspruch an unsere Beratungsprozesse erstreckt sich auch auf den Service: Seit vielen Jahren wird im Vertrieb Privatkunden/Private Banking daher intensiv an der kontinuierlichen Steigerung unserer Servicequalität gearbeitet. Dabei wurden in den Filialen und Private-Banking-Centern in einer Vielzahl von Workshops dezentrale Maßnahmen definiert und Verbesserungen initiiert. Obgleich heute immer mehr Bankgeschäfte online getätigt werden, bleibt die Filiale für viele unserer Kunden weiterhin ein wichtiger Kontaktpunkt zu „ihrer“ Bank. Der ansprechende Eindruck vor Ort, insbesondere das positive Empfinden von Service und Beratung, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Kundenzufriedenheit. Im Jahr 2011 lag daher ein inhaltlicher Schwerpunkt unseres Qualitätsmanagements auf der Entwicklung konkreter Empfehlungen zur kundenorientierten Handhabung von Service- und Kassengeschäften. Zudem wurde das Themenfeld „Umgang mit Kunden“ weitergeführt. Um die Umsetzung vor Ort zu unterstützen, haben wir 2011 ein neues Beratungs- und Coachingangebot in Form eines Pilotprojektes initiiert: Im Rahmen von Filialbesuchen erhalten die Teams direktes Feedback und konkrete, standortspezifische Empfehlungen. Verantwortung und Engagement | Kunden Kundenzufriedenheit. Über eine Million Privat- und mehr als 25.000 Unternehmenskunden schenken uns ihr Vertrauen. Wir versuchen dieses Vertrauen zu rechtfertigen, indem wir uns und unsere Leistungen konstant überprüfen und verbessern. Zufriedenheit von Privatkunden Unsere Privatkunden lassen wir jedes Jahr von einem unabhängigen Marktforschungsinstitut befragen. Das aktuelle Ergebnis zeigt: Nach dem schwierigen Jahr 2009 ist die Zufriedenheit auch 2011 wieder deutlich gestiegen. 78 % der Befragten äußersten sich „vollkommen zu frieden“ oder „sehr zufrieden“ über den Service in den Filialen. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Messung im Jahr 2007. In allen Zielgruppen wurde eine Verbesserung erzielt. Zu diesem positiven Trend trägt insbesondere der konsequente Einsatz der Beratungsinstrumente bei. Werden diese Instrumente eingesetzt, zeigen sich die Kunden nicht nur zufriedener, sondern empfehlen uns auch häufiger weiter. Schon seit 2007 nutzen die ServiceManager der BW-Bank z. B. den FinanzCheckBogen als Leitfaden beim Kundengespräch. So können sie schnell und systematisch herausfinden, welche finanziellen Ziele und Wünsche der Kunde hat. Auf dieser Grundlage können die Servicemitarbeiter ihre Kunden optimal beraten. Zufriedenheit von Unternehmenskunden Entscheidend für die Qualität der Kunde-Bank-Beziehung ist die Zufriedenheit des Unternehmenskunden mit der Beratung. Daher haben wir von September bis November 2010 eine breit angelegte Kundenzufriedenheitsbefragung im Unternehmenskundengeschäft durchgeführt. Die Untersuchung sollte vor allem Potenziale für Ver besserungsmaßnahmen aufzeigen und die Wirkung eingeleiteter Maßnahmen überprüfen. Die Ergebnisse belegen, dass in puncto Zufriedenheit mit dem persönlichen Berater – wie bereits in der vorhergehenden Umfrage im Jahr 2007 – sehr gute Werte erzielt wurden. Befragt nach der persönlichen Vertrauenswürdigkeit und der Fachkompetenz ihres Beraters äußerten sich fast 90 % der Unternehmenskunden „sehr zufrieden“ bzw. „vollkommen zufrieden“. Kontinuierliches Engagement für Qualität Neben Kundenzufriedenheitsbefragungen führt die BW-Bank regelmäßig Testkäufe in ihren Filialen durch. Dabei wird vor allem die Qualität der Beratungs- und Serviceleistung geprüft. Die Ergebnisse der Testkäufe werden in Workshops systematisch analysiert, diskutiert und in Initiativen zur Verbesserung des Serviceund Beratungsangebots umgesetzt. Um unsere hohe Beratungsqualität zu halten, investieren wir kontinuierlich in die fachliche Kompetenz unserer Mitarbeiter. Für die rund 400 Vermögensberater der BW-Bank ist der siebenmonatige Studiengang „Financial Consultant“ an der Frankfurt School of Finance & Management obligatorisch. Viele unserer Vermögensmanager verfügen sogar über die Weiterqualifikation zum „Financial Planner“ beziehungsweise „Certified Financial Planner“. Der Unternehmenskundenbereich der LBBW hat gemeinsam mit der ESB Business School der Hochschule Reutlingen ein Qualifizierungskonzept mit Zertifizierung im Segment Corporate Banking entwickelt. Kundenberater, die dieses Programm aus Vorlesungen, Workshops/Fallstudien sowie Vorträgen externer und LBBW-interner Referenten erfolgreich absolvieren, werden als „Certified Corporate Consultant“ ausgezeichnet. Das Qualifizierungskonzept vertieft u. a. aktuelle Kundenanforderungen und greift ausgewählte Themen aus Kundenperspektive auf. Die LBBW ist mit dieser neuen Zertifizierung deutschlandweit Vorreiter. 59 Verantwortung und Engagement | Kunden Beratungsansatz. Zertifizierung: ServiceRating sagt „sehr gut“ Die Zertifizierungsagentur ServiceRating hat im Juni 2011 die ganzheitliche Beratungsqualität der BW-Bank mit der Note „sehr gut“ (vier Kronen) ausgezeichnet. Auf Basis von aktuellen Marktforschungsergebnissen (z. B. repräsentativen Kundenbefragungen, Kauf- und Beratungstests) sowie Interviews mit Führungskräften wurden Servicemanagement, Service- und Beratungsleistungen sowie Servicewirksamkeit bewertet und die Ergebnisse zu einer Gesamtnote zusammengefasst. Um den Kundenservice innerhalb der ganzheitlichen Beratung einer übergreifenden und objektiveren Sicht zuzuführen, untersuchte ServiceRating darüber hinaus die Voraussetzungen im Management für einen Top- Service am Kunden. 60 Die Ziele und Wünsche unserer Kunden haben oberste Priorität. Unsere Berater erhalten keine Absatzvor gaben für Einzelprodukte im Wertpapiergeschäft; Beratungsmodelle, Arbeitsanweisungen, Prozessleitfäden und Prüfungsmechanismen für Beratung und Produkt auswahl stellen sicher, dass der Kunde individuell beraten wird. Neben Produkten der LBBW bieten wir auch Produkte anderer Anbieter an. Zusammen mit dem Kunden erarbeiten wir im Beratungsgespräch zunächst ein „Finanzkonzept“, das seine Ziele und Wünsche berücksichtigt – auch außerhalb der Vermögensanlage. Denn unser Grundsatz lautet, eine „ganzheitliche, auf den Kundenbedarf abgestimmte Beratung und Betreuung“ zu gewährleisten. Der langfristige Vermögensaufbau und die Portfoliooptimierung stehen hierbei im Vordergrund. Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Einmal um die ganze Welt. machte im Foyer des Betriebsrestaurants am Pariser Platz in Stuttgart zahlreiche LBBW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter neugierig und gab Impulse zum Nachdenken. Sie basiert auf einer Studie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, die von der Hilfsorganisation Brot für die Welt und dem Bund für Umwelt und Naturschutz in Auftrag gegeben wurde. Ein Koffer, wie ein Frachtstück mit Spediteurskenn zeichen beklebt, darin ein Frühstückstisch im Miniatur format, verziert mit kleinen Flaggen aus aller Welt: Erdbeeren aus Kenia, Rosen aus dem Kongo, Rindfleisch aus Argentinien. Die Botschaft: regionale Märkte stärken statt Lebensmittel mit großem ökologischem Fußabdruck importieren. Daneben ein mit braunem Leder bespannter Aktenkoffer mit Chromaufschrift. Darin ein Luftballon und eine Pumpe. Der Ballon wird größer und größer, nähert sich einem Nagel – und platzt. Nachhaltige Entwicklung statt maßloses Wachstumsstreben: „Raus aus der Wachstumsfalle“ lautet der Aufruf, den dieses Gepäckstück symbolisiert. Zwölf Menschen, zwölf Koffer – und ihre zwölf Wünsche an eine lebenswerte Zukunft: für mehr Umweltbewusst sein, globale Gerechtigkeit und eine faire Gesellschaft. Die Wanderausstellung „Ich packe meinen Koffer“ „Mut zur Nachhaltigkeit“ lautete das Motto dieser LBBW-Aktionstage im Mai 2012. Neben der Ausstellung zeigte der Dokumentarfilm „Home“ des Fotografen Yann Arthus-Bertrand in Luftaufnahmen, wie schön und zugleich zerbrechlich die Erde ist. Abschließend illustrierte Johannes Küster, Referent von Brot für die Welt, in seinem Vortrag „Kurswechsel für ein zukunftsfähiges Deutschland“, wie die Welt von morgen aus sehen könnte und was wir heute zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen können. Die Aktionsreihe „NACHgefragt“ wurde 2011 gestartet, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW stärker für Nachhaltigkeitsthemen zu sensibilisieren. Im November 2011 fand der erste Aktionstag zum Thema nachhaltige Ernährung statt, weitere Aktionen sind geplant. So wollen wir auch weiterhin unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ganz offen Experten ihre Fragen zu stellen und sich aus erster Hand zu informieren: über Nachhaltigkeitsthemen vor Ort und rund um die Welt. 61 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vielfältig, innovativ, sozial engagiert. Wir entwickeln unsere wichtigste Ressource weiter – auch in schwierigen Zeiten. Im Zuge der Restrukturierung der LBBW müssen wir bis zum Jahr 2013 insgesamt 2.500 Stellen abbauen. Bislang konnten wir dabei dank Abfindungen, Vorruhe standsregelungen oder Altersteilzeitverträgen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Trotz des unumgänglichen Personalabbaus setzen wir uns weiter mit den Fragen der Mitarbeiterförderung auseinander. Die zentralen Themen der Personalarbeit lauten: Wie können wir das Potenzial von Frauen als Führungskräfte stärker erschließen? Lassen sich Arbeits- und Elternzeit, Beruf und Privatleben noch besser verein baren? Wie können wir unsere Arbeitsplätze gesundheitsverträglicher gestalten? Und welche Chancen haben gute Ideen, sich im Unternehmen auch durchzusetzen? Mit anderen Worten: Wie erreichen wir, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne für die LBBW arbeiten? 62 Im Jahr 2011 hat die LBBW eine externe Überprüfung ihrer nachhaltigen Personalpolitik im Rahmen einer Auditierung durchführen lassen. Gemessen wurde der Personalmanagement-Champion-Index (PCI), eine Weiterentwicklung des Human Potential Index. Trotz der Restrukturierungssituation und des damit verbundenen massiven Stellenabbaus erhöhte sich der Index sowohl im Vergleich zu 2009 als auch im Vergleich zum Erstanwendungsjahr 2007. Im Gesamtergebnis wird der LBBW (Bank) eine leichte Qualitätsverbesserung ihrer Personalpolitik bescheinigt. Weitere Informationen finden Sie auch im LBBWGeschäftsbericht 2011 im Kapitel Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf S. 29 ff. (www.lbbw.de ➝ Investor Relations ➝ Kennzahlen und Geschäftsberichte ➝ Geschäftsberichte). Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Personalkennzahlen. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im LBBW-Konzern ist zum 31. Dezember 2011 auf 12.231 gesunken. Die LBBW-Bank zählte zu diesem Stichtag 9.877 Beschäftigte. Der Personalabbau ist im Wesent lichen auf EU-Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Dabei konnten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Alle Personalkennzahlen im Jahresvergleich finden Sie in folgenden Tabellen. Personalkennzahlen für den LBBW-Konzern (Stand: 31.12.2011) 2008 Beschäftigte gesamt nach IFRS (International Financial Reporting Standards) 2009 2010 2011 13.369 13.630 13.061 12.231 Frauen gesamt 6.857 (51 %) 6.952 (51 %) 6.689 (51,2 %) 6.311 (51,6 %) Männer gesamt 6.512 (49 %) 6.678 (49 %) 6.372 (48,8 %) 5.920 (48,4 %) 13,8 14,1 15,5 15,8 134 148 126 138 51–60 Jahre 2.273 2.482 2.350 2.334 41–50 Jahre 4.278 4.480 4.045 3.928 31–40 Jahre 4.144 4.069 3.323 2.933 25–30 Jahre 1.738 1.720 1.352 1.161 802 731 576 494 39,3 40,9 42,4 43,1 Beschäftigte in Vollzeit 10.869 (81,3 %) 10.948 (80,3 %) 10.352 (80,3 %) 8.572 (78 %) Beschäftigte in Teilzeit 2.506 (18,7 %) 2.682 (19,7 %) 2.709 (19,7 %) 2.416 1 (22 %) Davon Frauen in Teilzeit 2.327 (92,9 %) 2.441 (91 %) 2.437 (90 %) 2.205 1 (91,3 %) Davon Männer in Teilzeit 179 (7,1 %) 241 (9 %) 272 (10 %) 211 1 (8,7 %) 665 679 590 535 5 % 5 % 5 % 4,4 % Anzahl befristet Beschäftigter (Jahressumme) 52 55 49 80 Anzahl befristet Beschäftigter (Stichtag 31.12.) 2 56 41 50 79 Anzahl Aushilfen (Jahressumme) 2 (inkl. BW Immobilien GmbH per 31.12.2010/2011) 53,5 33,9 42 41 Anzahl Trainees 202 185 77 96 480 (3,6 %) 476 (3,9 %) 459 (3,9 %) 441 (4 %) Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren) 1 Altersstruktur 2 > 60 Jahre < 25 Jahre Durchschnittsalter (in Jahren) 1 Anzahl Auszubildender (2009 + 2010 inkl. Luxemburg) Ausbildungsquote 2 Anzahl Beschäftigter mit Behinderung/Gleichgestellte 1 LBBW ohne Teilkonzern (= LBBW-Konzern ohne LBBW Immobilien und Mittelrheinische Bank GmbH) inklusive BW Immobilien GmbH = 10.988 Beschäftigte. LBBW-Bank inklusive BW Immobilien GmbH = 9.877 Beschäftigte. 1 2 63 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Personalkennzahlen für die LBBW-Bank inkl. Marken BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank und Sachsen Bank (Stand: 31.12.2011) 2008 Beschäftigte gesamt 2010 2011 10.934 10.947 10.472 9.877 Frauen gesamt 5.583 (51 %) 5.570 (51 %) 5.340 (51 %) 5.066 (51,3 %) Männer gesamt 5.351 (49 %) 5.377 (49 %) 5.132 (49 %) 4.811 (48,7 %) Männer im Vorstand 7 7 7 5 Frauen im Vorstand 0 0 0 0 Männer 2. Ebene inkl. Markenvorstände 54 (96,4 %) 49 (96,1 %) 47 (95,9 %) 46 (95,8 %) Frauen 2. Ebene inkl. Markenvorstände 2 (3,6 %) 2 (3,9 %) 2 (4,1 %) 2 (4,2 %) Männer 3. Ebene 230 (95,7 %) 217 (94,3 %) 217 (93,9 %) 210 (91,7 %) Frauen 3. Ebene 10 (4,3 %) 13 (5,7 %) 14 (6,1 %) 19 (8,3 %) Männer 4. Ebene 746 (81,3 %) 746 (80,3 %) 731 (80 %) 672 (79,5 %) Frauen 4. Ebene 172 (18,7 %) 183 (19,7 %) 179 (20 %) 173 (20,5 %) Beschäftigte in Vollzeit 8.732 (79,9 %) 8.560 (78,7 %) 8.144 (77,8 %) 7.590 (76,8 %) Beschäftigte in Teilzeit 2.202 (20,1 %) 2.336 (21,3 %) 2.328 (22,2 %) 2.287 (23,2 %) Davon Frauen in Teilzeit 2.051 (93,1 %) 2.129 (91,1 %) 2.121 (91,1 %) 2.083 (91,1 %) Davon Männer in Teilzeit 151 (6,9 %) 207 (8,9 %) 207 (8,9 %) 204 (8,9 %) 4 3 3 5 84 148 234 169 9 22 23 33 Frauen in Elternzeit/Familienjahr (Jahressumme) 995 1.005 1.009 1.029 Davon Frauen, die in Elternzeit arbeiten (Jahreswert) 111 295 139 194 Anzahl Auszubildender 619 628 547 506 5,7 % 5,7 % 5,2 % 5,1 % 38 31 45 36 Anzahl Aushilfen (Jahressumme) 47,7 29 36 34 Anzahl Trainees 191 157 74 95 5,3 % 4,3 % 6,5 % 8,4 % Anzahl Frauen, die das Unternehmen verlassen haben 254 211 302 394 Anzahl Männer, die das Unternehmen verlassen haben 342 244 365 422 Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren) 14,5 14,8 15,9 16,4 Fehlzeitenquote wegen Krankheit 2,7 % 3 % 3,6 % 3,3 % Anzahl Führungskräfte 1. – 3. Ebene in Teilzeit Männer in Elternzeit/Familienjahr (Jahressumme) Davon Männer, die in Elternzeit arbeiten (Jahreswert) Ausbildungsquote Anzahl befristet Beschäftigter (Jahressumme) Fluktuationsrate inkl. Vorruhestand und Ausscheidungsvereinbarungen 64 2009 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2008 2009 2010 2011 Vergütungsstruktur Vergütung Männer AT oder TVöD 14, 15 22,1 % 22 % 23,7 % 24,9 % Vergütung Frauen AT oder TVöD 14, 15 4,7 % 4,6 % 5,4 % 6,2 % Vergütung Männer TG 9 oder TVöD 11, 12, 13 9,7 % 10,7 % 9,9 % 10,1 % Vergütung Frauen TG 9 oder TVöD 11, 12, 13 6,5 % 7 % 7,1 % 7,6 % Vergütung Männer TG 7, 8 oder TVöD 9, 10 9,6 % 9,5 % 9 % 7,7 % Vergütung Frauen TG 7, 8 oder TVöD 9, 10 16,1 % 16,2 % 16,1 % 15,5 % Vergütung Männer TG 4 – 6 oder TVöD 6 – 8 5 % 4,9 % 4,6 % 4,3 % Vergütung Frauen TG 4 – 6 oder TVöD 6 – 8 21,5 % 21,2 % 20,8 % 20,4 % Vergütung Männer TG 1 – 3 oder TVöD 1 – 5 0,5 % 0,3 % 0,3 % 0,2 % Vergütung Frauen TG 1 – 3 oder TVöD 1 – 5 0,7 % 0,5 % 0,5 % 0,4 % Vergütung Männer „Sonstige (Tarif)“ 2 % 1,8 % 1,4 % 1,5 % Vergütung Frauen „Sonstige (Tarif)“ 1,6 % 1,3 % 1,2 % 1,2 % 15.059 19.167 14.241 11.748 Personalentwicklungsmaßnahmen Frauen (Anzahl) n. v. 8.867 6.659 n. v. Personalentwicklungsmaßnahmen Männer (Anzahl) n. v. 10.300 7.582 n. v. Seminartage pro Mitarbeiter (ohne Azubis) 3,9 Tage 3,8 Tage 3,4 Tage 3,2 Tage Seminarstunden pro Mitarbeiter (ohne Azubis) (7,8 Std./Tag) 30,4 Std. 29,6 Std. 26,8 Std. 25 Std. 9.914 13.347 9.062 7.344 Führungsseminare 884 388 652 798 Langzeitseminare 624 699 642 509 Sekretariat 135 173 154 56 Methodenkompetenz 957 1.412 1.402 1.155 1.287 1.794 1.454 1.072 EDV-Seminare 684 759 375 272 PC-Anwendung 574 595 500 542 Anzahl Beschäftigter mit Behinderung/Gleichgestellte n. v. 410 (3,9 %) 412 (3,9 %) 399 (4,1 %) Personalentwicklungsmaßnahmen gesamt Anzahl Personalentwicklungsmaßnahmen nach Themen Bankfachliche Seminare Sprachseminare n. v. = keine Daten verfügbar 65 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitarbeiter nach Standorten LBBW (Konzern 1) Stuttgart Mannheim Karlsruhe Mainz Leipzig Filialen Ausland 31.12.2010 7.150 478 474 756 278 1.744 892 31.12.2011 6.804 394 452 639 254 1.740 705 – 346 – 84 – 22 – 117 – 24 – 4 – 187 Mannheim Karlsruhe Mainz Leipzig Standorte Veränd. ggb. Vorjahr Ohne Teilkonzerne. 1 Mitarbeiter nach Standorten LBBW (Bank) Standorte Filialen Ausland 31.12.2010 6.693 419 472 736 275 1.630 247 31.12.2011 6.306 368 451 625 252 1.640 235 – 387 – 51 – 21 – 111 – 23 10 – 12 Veränd. ggb. Vorjahr 66 Stuttgart Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Gesundheit. Gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten mit hohen Anforderungen an Mitarbeiter und Führungs kräfte sind Investitionen in die Gesundheit und Leistungsfähigkeit wichtig. Unser Engagement verstehen wir dabei als strategische Investition in unsere wichtigste Ressource – die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nicht zuletzt basiert auf ihrem Engagement der Unternehmenserfolg. Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) In der LBBW steuert ein „Lenkungsausschuss Gesundheitsmanagement“ die Gesundheitsaktivitäten, der bankweite „Runde Tisch Gesundheit“ ist ein Beratungsund Informationsgremium. Die Aktivitäten werden von einem Gesundheitsmanager koordiniert. Im Fokus stehen im Jahr 2012 der Erhalt und die Stärkung der psychischen Gesundheit, das Thema gesundheitliche Eigenverantwortung sowie die Aufnahme der Dimen sion Mitarbeitergesundheit in das LBBW-Mitarbeitergespräch. Im Jahr 2011 haben wir die BGM-Projekte zu organisationsbezogenen Faktoren, die Einfluss auf die Gesundheit (wie Führung, Arbeitsorganisation, Arbeitsbedingungen, Kommunikation, Work-Life-Balance und Betriebsklima) haben, in einem Zentralbereich und an zwei Vertriebsstandorten konsequent weitergeführt. Im Mittelpunkt stand dabei die Umsetzung der von den Mitarbeitern entwickelten verhaltens- und verhältnisbezogenen Maßnahmen sowie die Integration des Themas Gesundheit in den betrieblichen Alltag. Mit der ebenfalls 2011 durchgeführten bankweiten Kampagne „Einfach rauchfrei“, arbeitsplatznahen Bewegungs- und Entspannungsangeboten sowie Ko operationen mit Fitnessstudios unterstützen wir die Entwicklung und Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensstils. Um Führungskräfte als Multiplikatoren für das BGM zu gewinnen, ist das interne Seminar „Führung und Gesundheit“ fester Bestandteil der Personalentwicklung. Im deutschlandweiten Unternehmensvergleich von EuPD Research im Rahmen des Corporate Health Awards hat sich das Gesundheitsmanagement der LBBW erneut verbessert. Mit einer Erfolgsquote von rund 72 % hat die LBBW ihr bisher bestes Ergebnis erreicht und liegt deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts Banken/Versicherungen (64,1 %). 2010 lagen wir bei 57 %, 2009 bei 47 %. Bewertet wurden die Strategie, das Maßnahmenportfolio, die vorhandenen Strukturen sowie die Steuerung und das Controlling. Betriebsärztlicher Dienst Der Betriebsärztliche Dienst informiert und unterstützt unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen gesundheitlichen Belangen. Ärzte an den Standorten Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim und Mainz sowie Betriebs krankenschwestern und -pfleger in Stuttgart stehen jedem Beschäftigten zur Verfügung. Rund 10.000 Beratungen bzw. Behandlungen wurden im Jahr 2011 in Anspruch genommen. Die Bandbreite reicht dabei von der Hilfe bei akuten Beschwerden und Notfällen über arbeitsmedizinische Untersuchungen und Präventionsangebote bis hin zu Wiedereingliederungsmaßnahmen nach längerer Krankheit. Zudem informiert der Betriebsärztliche Dienst Mitarbeiter und Führungskräfte zu Gesundheitsfragen, berät in Fragen der Arbeitsplatzgestaltung und führt Arbeitsplatzbegehungen durch. Wir arbeiten an einer weiteren Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Dabei geht es nicht nur um eine Optimierung der räumlichen und technischen Arbeitsumgebung, der Gestaltung der Arbeitsabläufe und Softwareergonomie, sondern auch um Themen wie gesundheits gerechtes Führen. Wir unterstützen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, ihre individuelle Gesundheitsstrategie zu entwickeln. Grundlage hierfür ist die sogenannte 67 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „Standortbestimmung Gesundheit“. Anhand von Stoffwechselprofil, Befragung und ärztlicher Beratung wird eine individuelle Gesundheitsstrategie in Bereichen wie Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Rauchen und Arbeitszufriedenheit entwickelt. Außerdem bieten wir die Möglichkeit, Physiotherapie auf Selbstzahler basis in den Räumen der Bank zu nutzen. Arbeitsschutz Der betriebliche Arbeits- und Gesundheitsschutz ist durch eine Vielzahl gesetzlicher Vorgaben geregelt. Wir leisten jedoch weit mehr als das gesetzlich geforderte Mindestmaß, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine sichere, angenehme und produktive Arbeitsumgebung zu bieten. Sozialreferat Das Sozialreferat berät Beschäftigte und Führungskräfte an verschiedenen Standorten zu den Themen psychische Gesundheit (wie Burnout, psychische Erkrankungen, Stress), Arbeitsplatz (wie Konflikte, Angst um den Arbeitsplatz, Überforderung), Suchterkrankungen und zu persönlichen Themen (wie familiäre Probleme). Es steht Beschäftigten auch bei akuten Krisen wie nach einem Banküberfall und anderen belastenden Ereignissen zur Verfügung. Daneben werden Schulungen zu psychosozialen Themen wie z. B. zur Burnout-Prävention, zum Umgang mit schwierigen Situationen im Kundenkontakt oder zum Stressmanagement angeboten. Bei arbeitsplatzrelevanten Entscheidungen – beispiels weise bei der Beschaffung von Mobiliar und EDV-Geräten, bei Neu- und Umbaumaßnahmen und bei der Entwicklung von Standards für Gebäude – werden bereits im Vorfeld Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte einbezogen. 2011 wurde das Angebot des Sozialreferats von 562 Beschäftigten genutzt. Insgesamt 2.059 Einzelberatun gen wurden durchgeführt. Dies ist die höchste Zahl seit Bestehen des Sozialreferats und ist vor allem durch den notwendigen Personalabbau und die Folgen der Restrukturierung begründet. Seit der Gründung im Jahr 1999 bis 2011 haben 2.754 Beschäftigte das Sozial referat aufgesucht. 17 % der Beschäftigten, die das Sozialreferat frequentierten, waren Führungskräfte, die für ihre Mitarbei ter, aber auch in eigener Sache Rat suchten. Neben der persönlichen Beratung bietet das Sozialreferat auch allgemeine Informationen: So wurde 2011 ein Leitfaden zur Unterstützung von Führungskräften im Umgang mit psychisch auffälligen Beschäftigten erstellt. Die Dienstvereinbarung zum Umgang mit suchtkranken und -auffälligen Beschäftigten wurde neu aufgelegt. 68 Bei Arbeitsplatzbegehungen werden die Verhältnisse vor Ort in Augenschein genommen und, sofern notwendig, Verbesserungsmöglichkeiten geprüft. Bedarfsbezogen oder planmäßig erfolgten 2011 zahlreiche sicherheitstechnische Audits sowie individuelle Arbeitsplatzberatungen zu Ergonomiefragen. Es wurden Arbeitsunfälle untersucht und Maßnahmen zu deren Verhütung vorgeschlagen. Unser Arbeitsschutzausschuss, der vierteljährlich tagt und die gesamte Belegschaft der LBBW vertritt, befasst sich als Beratungs- und Koordinierungsgremium mit allen zentralen Fragen des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes. In diesem Kreis wurden im Jahr 2011 unter anderem folgende Themen diskutiert: Die neue „DGUV Vorschrift 2“ (Einsatzzeiten für die arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Betreuung), die Funktion des LBBW-Beauftragten für den Arbeitsschutz und seine strategischen Ziele, die Vorgehensweise und die Ziele der „Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie“ (GDA) und die neue Brandschutzorganisation der LBBW. Der betriebliche, vorbeugende Brandschutz wurde im vergangenen Jahr in unterschiedlichen Facetten weiter vorangebracht. Beispielsweise wurde eine neue Brand- Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schutzorganisation eingeführt, die die einschlägigen Regelungen sowie die betrieblichen Erfordernisse und Belange umfassend berücksichtigt. Informationsver anstaltungen, Unterweisungen und diverse Schulungen zur Qualifizierung von Brandschutzhelfern trugen außerdem zur Sensibilisierung der Belegschaft bei. Der anlagentechnische und bauliche Brandschutz wurde im Zuge von Begehungen – auch in den Filialen – optimiert. Durch die Gruppe „Gebäudesicherheit“ werden im Rahmen von Filialbegehungen, bei Um- oder Neubau von Filialen sowie aus besonderem Anlass (wie z. B. nach Banküberfällen) individuelle Gefährdungsbeurteilungen im Sinne der „Unfallverhütungsvorschrift Kassen“ und des Arbeitsschutzgesetzes durchgeführt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen in entsprechende Vorgaben zur Verbesserung der Mitarbeitersicherheit ein. Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist 2011 im Vergleich zum Vorjahr von 13 auf zehn gefallen. Die Unfallquote der meldepflichtigen Arbeitsunfälle, bezogen auf 1.000 Mitarbeiter, ist von 1,2 auf 1 gesunken. 34 Wegeunfälle (2010: 67) wurden registriert. Arbeitsausfälle aufgrund von Berufskrankheiten wurden uns im Jahr 2011 nicht gemeldet. Die Fehlzeitenquote aufgrund von Erkrankungen mit ärztlichem Attest lag in der LBBW-Bank 2011 bei 3,3 % (2010 bei 3,6 %). Arbeitsbedingte Todesfälle wurden im Jahr 2011 nicht registriert. Betriebsrestaurants Die sechs Betriebsrestaurants unserer Tochtergesellschaft GastroEvent eröffnen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein abwechslungsreiches und gesundes Ernährungsangebot: Seit 1982 bieten sämtliche Betriebsrestaurants täglich jeweils ein vegetarisches Gericht an. Seit 2008 sind die beiden Betriebsrestaurants am Hauptbahnhof und am Pariser Platz in Stuttgart biozertifiziert. Den größten Teil der Frischware beschafft die LBBW GastroEvent bei regionalen Erzeugern. Damit wird die lokale Landwirtschaft unterstützt und die Umwelt durch kurze Transportwege geschont. Unseren Speiseplan richten wir am Saisonkalender für Obst und Gemüse aus. Das in den Betriebsrestaurants eingesetzte Fleisch stammt von ausgewählten Metzgereien aus der näheren Umgebung, zu denen wir einen persönlichen Kontakt pflegen. Beim Einkauf von Fisch achten wir auf nachhaltigen Fischfang. Unsere beiden Fischlieferanten sind für dieses Thema sensibilisiert und weisen bei jeder Lieferung die Herkunft nach. Speisen werden chargenweise zubereitet. An der Aktionstheke, die es in vier der sechs Betriebs restaurants gibt, werden die Gerichte für ein Höchstmaß an Qualität und Frische teilweise sogar à la minute zubereitet. In den Cafeterien wird seit 2009 ausschließlich fair gehandelter und biologisch erzeugter Kaffee gebrüht. Personalentwicklung. Wir helfen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sich und ihre Fähigkeiten über ihre gesamte Karriere hinweg weiterzuentwickeln. Zudem bemühen wir uns mit gezieltem Azubi- und Trainee-Marketing (z. B. durch Präsenz auf Messen und „Berufsinformationsmärkten“, Informationsveranstaltungen, Studien- oder Schülerpraktika) frühzeitig um Kontakt zu geeigneten künftigen Beschäftigten. Ausbildung Angesichts des Personalabbaus können wir nur mit Anstrengung unsere Auszubildenden übernehmen; die Ausbildungen zur Kauffrau für Bürokommunikation s owie zum Fachinformatiker haben wir 2011 eingestellt. Ende 2011 waren im LBBW-Konzern 535 junge Menschen in Ausbildung (Vorjahr: 590). Die Ausbildungsquote lag bei 4,4 % (LBBW-Bank: 5,1 %). 69 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die LBBW stellt jährlich mindestens 200 Ausbildungsplätze und 45 Studienplätze für Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in den Studiengängen BWL Bank und Wirtschaftsinformatik zur Verfügung. Nachhaltigkeitsaspekte sind fester Bestandteil der Ausbildung bei der LBBW. Bereits in der Einführungswoche stellt sich die Abteilung „Corporate Sustainability und Gesundheit“ den neuen Auszubildenden vor. Angehende Bankkaufleute, Finanzassistenten und Studierende der Dualen Hochschule werden in Fachseminaren beispielsweise mit nachhaltigen Anlageprodukten vertraut gemacht. Beim „Planspiel Börse“ des Sparkassenverbands, an dem alle Auszubildenden der LBBW-Bank im zweiten Ausbildungsjahr teilnehmen können, werden seit 2009 auch soziale und ökologische Kriterien in der Anlagestrategie bewertet. Unter dem Aspekt des Nachhaltigkeitsertrags wurden spezielle Preise für die Auszubildenden ausgelobt. Im Rahmen des 13. Sächsischen Landeswettbewerbs nahm 2011 das Azubi-Team der Sachsen Bank mit seinem Beitrag „Förderung des Umweltgedankens in der Kreditvergabe durch Koppelung an Umwelt managementsysteme“ teil. In Zusammenarbeit mit der Agentur Mehrwert können unsere Auszubildenden eine Woche lang in sozialen Einrichtungen helfen und auf diese Weise den Alltag alter, behinderter oder kranker Menschen kennenlernen. Alternativ können sie sich seit 2011 für einen Einsatz in einem ökologischen Projekt entscheiden. Zusammen mit einer qualifizierten Vorund Nachbereitung bietet dieser Einsatz für viele eine wertvolle, persönlichkeitsbildende Erfahrung. 2011 haben 45 Auszubildende (2010: 44) die Chance genutzt, auf diese Weise ihren sozialen Horizont zu erweitern. 70 Die Kauffrauen für Bürokommunikation in Ausbildung engagierten sich 2011 mit ihrem Nachhaltigkeitsprojekt für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Für die Aktion „Althandys sammeln“ motivierten sie BW-Bank-Kunden und LBBW-Kollegen, ihre alten Mobiltelefone zugunsten der Stuttgarter Wilhelma und der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe zu spenden. Etwa 750 Geräte kamen für den guten Zweck zusammen. Kompetenz- und Führungskräfteentwicklung Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können aus einem breit gefächerten Angebot von Seminaren wählen. Den individuellen Qualifizierungsbedarf ermitteln wir in persönlichen Gesprächen. Ziel jeder Führungskraft ist es, innerhalb von jeweils drei Jahren mit jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter mindestens ein solches Gespräch geführt zu haben. Neben bankspezifischen Themen wie Privat- und An lagekunden oder Finanzen, Operations und IT schulen wir unter anderem die Methoden- und Sozialkompetenz, vermitteln Bankwissen für Nichtbankkaufleute und erweitern die PC-Kenntnisse. Um die Veränderungs- und Restrukturierungsprozesse innerhalb der LBBW erfolgreich zu gestalten, wurden 171 Workshops zu Change-Management-Prozessen durchgeführt. 2.935 Beschäftigte nahmen daran teil. Darüber hinaus haben viele Führungskräfte das Coaching-Angebot der LBBW-Managementberatung wahrgenommen, um sich individuell bei Führungsund Persönlichkeitsthemen beraten und begleiten zu lassen. Die Zahl der Teilnahmen an internen und externen Seminaren ist 2011 um rund 18 % auf 11.748 Seminar besuche bzw. Personalentwicklungsmaßnahmen gesunken (2010: 14.241). Dies ist einerseits durch den bereits umgesetzten bzw. geplanten Stellenabbau bedingt, andererseits auch durch ein verstärktes Kostenbewusstsein bei Führungskräften und Mitarbeitern. Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Eine Übersicht über aktuelle Seminarangebote, die während der Arbeitszeit in Anspruch genommen werden können, steht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im LBBW-Intranet als Online-Trainings katalog im „HR-Portal“ zur Verfügung. Über ein spezielles System der Learning Solution Organisation (LSO) können interne und externe Seminare einfach und direkt gebucht, storniert und vorgemerkt werden. Ein individuelles Lernkonto und die Übersicht „Meine Trainingsaktivitäten“ im Bildungsprogrammangebot des HR-Portals bieten jedem, der sich weiterbildet, online einen Überblick über seine geplanten und besuchten Seminare. men schloss sich in den einzelnen Organisationseinheiten an. Bereiche, Abteilungen oder Gruppen, die in den Themenblöcken Zusammenarbeit und/oder Führung deutlich unterdurchschnittlich abgeschnitten haben, werden seit April 2012 dabei von einem internen Beratungsteam begleitet. Bei Bedarf können in diesen Prozess auch externe Trainer und Coaches einbezogen werden. Die nächste Mitarbeiterbefragung soll 2013 durch geführt werden. Chancengleichheit und Diversity. Im Intranet finden sich darüber hinaus auch Angebote für Engagements außerhalb der Arbeitszeit. Wir sind überzeugt, dass ein Ehrenamt wesentlich zur Entwicklung sozialer Kompetenz beiträgt, und informieren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Arbeit karitativer Organisationen und Einrichtungen wie der Caritas oder des Senior Expert Service. Mitarbeiterbefragung 2011. Im November 2011 haben wir die erste bankweite Mitarbeiterbefragung der LBBW durchgeführt. Der Fragebogen umfasste die Themen Zusammen arbeit, Führung, Information, Stimmung, Zufrieden- heit und Wettbewerbsfähigkeit. Ziel war es, ein repräsentatives Stimmungsbild für die Gesamtbank zu ermitteln. Im März 2012 wurden die Gesamtbankergebnisse im Intranet veröffentlicht. Aufgrund der hohen Teilnahmequote von 64 % konnten darüber hinaus rund 370 eigenständige Auswertungen für einzelne Bereiche, Abteilungen und Gruppen erfolgen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden durch ihre jeweiligen Führungskräfte über die Ergebnisse informiert. Ein Folgeprozess zur Erarbeitung von Maßnah- Wer vom Wissen und Können seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren will, muss ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitar beiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Wir haben uns durch den Beitritt zur Initiative „Diversity als Chance – die Charta der Vielfalt der Unter nehmen in Deutschland“ (www.charta-der-vielfalt.de) verpflichtet, für alle Beschäftigten ein von Vorurteilen freies Arbeitsumfeld zu schaffen. Begleitet und betreut werden die Themen Vielfalt und Chancengleichheit seit 2009 in der LBBW von einer Diversity-Beauftragten. Eine Dienstvereinbarung zum Schutz vor Diskriminierung und zum partnerschaftlichen Verhalten am Arbeitsplatz hatte die LBBW bereits Ende 2007 verabschiedet. Parallel wurde ein E-Learning-Tool zur Umsetzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) eingeführt, das für alle Beschäftigten obligatorisch ist. Die Beschwerdestelle gemäß AGG wurde im Jahr 2011 nicht angerufen. 71 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kulturelle Vielfalt Als branchen- und kulturenübergreifend arbeitendes Geldinstitut profitiert die LBBW von den unterschied lichen Interessen, Biografien, Fähigkeiten und kulturellen Orientierungen ihrer Belegschaft. Aktuell arbeiten Frauen und Männer Wir gewähren allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit vergleichbaren Voraussetzungen gleiche Qualifizierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Damit wollen wir auch die Karrierechancen von Mitarbeiterinnen kontinuierlich verbessern und ihren Anteil in Fach- und Führungspositionen erhöhen. Ende 2011 waren 51,6 % im LBBW-Konzern Menschen aus rund 70 Ländern der Erde. Diese Vielfalt ist für das Unternehmen enorm wertvoll und hilft, weltweit entsprechende Kontakte zu knüpfen bzw. zu unterhalten. der Konzernbelegschaft Frauen, bei der LBBW-Bank waren es 51,3 %. In den oberen drei Führungsebenen lag ihr Anteil in der LBBW-Bank bei 7,4 % (2010: 5,6 %) und hat sich damit seit 2007 (4,6 %) um fast drei Prozentpunkte verbessert. Anzahl Männer Stand: 31.12.2011 LBBW-Bank-Ebene 1. Ebene: Vorstände Anzahl Frauen Stand: 31.12.2011 5 (100 %) 0 (0 %) 2. Ebene: Markenvorstände + Bereichsleiter/-innen 46 (95,8 %) 2 (4,2 %) 3. Ebene: Abteilungsleiter/-innen 210 (91,7 %) 19 (8,3 %) 4. Ebene: Gruppenleiter/-innen 672 (79,5 %) 173 (20,5 %) Vergütungsstruktur nach Geschlecht, LBBW-Bank 31.12.2011 AT-Mitarbeiter oder TVöD 14,15 24,9 % 6,2 % TG 9 oder TVöD 11–13 10,1 % TG 7, 8 oder TVöD 9, 10 7,6 % 7,7 % TG 4–6 oder TVöD 6–8 15,5 % 4,3 % 20,4 % TG 1–3 oder TVöD 1–5 0,2 % Sonstige (Tarif) 1,5 % 25 % Männer 72 0,4 % Frauen 20 % 15 % 10 % 5% 1,2 % 0% 5% 10 % 15 % 20 % 25 % Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Für die kommenden Jahre haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Karrierechancen von Frauen aktiv zu fördern und den Anteil von Frauen in Führungsposi tionen zu erhöhen. Hierfür wurde auf Vorstandsebene im Rahmen eines ganzheitlichen Konzeptes ein Maßnahmenkatalog verabschiedet. Ziel ist es, das Potenzial der Frauen in den eigenen Reihen stärker zu nutzen. Um die Ganzheitlichkeit sicherzustellen, setzen die Maßnahmen sowohl bei den Führungskräften als auch bei den Frauen selbst an. Im Mittelpunkt steht die Einführung eines Mentoringprogramms. Mitarbeiterinnen, die z. B. erfolgreich an einem Auswahlverfahren für die 3. Ebene teilgenommen haben, soll für ein Jahr eine Führungspersönlich keit, der sogenannte Mentor bzw. die sogenannte Mentorin, zur Seite stehen. Die Teilnehmenden am Mentoringprogramm sollen in Workshops aktiv begleitet werden. Mitarbeiterinnen, die nicht am Mentoringprogramm teilnehmen, bieten wir die Möglichkeit, ein zweitägiges Seminar für Frauen mit Führungsambitionen zu besuchen. Dieser Workshop soll zur Bestimmung des eigenen Standorts und zur Entwicklung einer individuellen Berufs- und Lebensplanung dienen. Außerdem wurde ein Seminar zum Thema Nutzung von Frauenpotenzialen vom Vorstand genehmigt, das für Bereichsleitungen verpflichtend ist. Die Führungskräfte sollen sich in dem Seminar damit auseinandersetzen, wie es ihnen gelingen kann, dass Frauen in stärkerem Maße bereit sind, in der LBBW Führungs verantwortung zu übernehmen. „Frauenpotenziale nutzen“ lautete auch das Motto der Jahresveranstaltung 2011 des Frauennetzwerks der LBBW. Das 2007 gegründete Netzwerk setzt sich für die Chancengleichheit beider Geschlechter und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein. Etwa 240 Mitarbeiterinnen sind derzeit aktiv dabei. In drei Arbeits- kreisen zu den Themen Assistenz, Karriere und Teilzeit treffen sich nicht nur Mitarbeiterinnen, die beruflich aufsteigen möchten, sondern auch Frauen, die mit ihrer Position zufrieden sind, ihr Wissen aber an andere weitergeben möchten oder sich für eine faire und familienbewusste Unternehmenskultur starkmachen wollen. Menschen mit Behinderung Ende 2011 waren bei der LBBW-Bank 399 (2010: 412) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die schwerbehindert oder schwerbehinderten Menschen gleichgestellt sind. Das entspricht einer Quote von 4,1 % (Vorjahr: 3,9 %). Mit der aktuellen Beschäftigungs quote für Schwerbehinderte unterschreiten wir die gesetzlich geforderte Quote von 5 % behinderter Beschäftigter in der Belegschaft. Daher entrichten wir eine Ausgleichsabgabe in Höhe von gut 110.000 Euro (2010: 135.000 Euro). Beraten und vertreten werden LBBW-Beschäftigte mit Schwerbehindertenstatus von der Gesamtschwerbehindertenvertretung (GSBV) sowie von fünf regionalen Schwerbehindertenvertretungen. LBBW-VerbesserungsProzess. Ideen schaffen Zukunft. Sie sind die Voraussetzung für Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter kann sich bei der LBBW mit Verbesserungsvorschlägen einbringen und dazu beitragen, dass der Konzern besser wirtschaftet und für die Herausforderungen des Marktes gut aufgestellt ist. Denn Ideenmanagement stärkt die Kreativität und fördert unternehmerisches Denken und Handeln. Wir nutzen das breite Potenzial an Erfahrungen und Erkenntnissen unserer Beschäftigten aktiv, um Prozesse, Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich zu verbessern und nachhaltig weiterzuentwickeln. Unsere Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hierbei ausdrücklich. 73 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 3.094 Verbesserungsvorschläge wurden im Jahr 2011 unterbreitet. Davon wurden 1.056 Ideen angenommen. 147 Vorschläge hatten einen eindeutigen Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsbezug. Bei den Sachkosten beläuft sich der Nutzen der Verbesserungsvorschläge auf zwei Millionen Euro. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies trotz Restrukturierung ein stabiles Ergebnis. Erstmals wurden im vergangenen Jahr auch Projektvorschläge für die kontinuierliche und systematische Prozessoptimierung mit breiter Mitarbeiterbeteiligung einbezogen. Die sich daraus ergebende erstmalige finanzielle Bewertung des Nutzens aus der Verbesserung von Prozesszeiten ergibt 6,8 Millionen Euro. Der LBBW-VerbesserungsProzess belegte beim Deutschen Institut für Betriebswirtschaft (dib) 2012 den ersten Platz im Ideenmanagement bei Banken, Versicherern und Finanzdienstleistern. Darüber hinaus wurde der LBBW-VerbesserungsProzess 2012 auch vom Verband öffentlicher Banken (VÖB) mit dem 1. Platz beim VÖBForum Ideenmanagement ausgezeichnet. Betriebliche Altersvorsorge. Wer könnte seine Beschäftigten bei der finanziellen Vorsorge fürs Alter besser unterstützen als eine Bank? Wir tun dies durch unser Kapitalkontenplan-Modell, mit dem sich LBBW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter für ihre Rentenzeit absichern können. Es besteht aus einem von uns finanzierten Basis-Kapitalkonto, das jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter durch eigenständige und freiwillige Entgeltumwandlung ergänzen kann. Die Investitionen und Aufwendungen der LBBW für die betriebliche Altersversorgung lagen im Jahr 2011 bei rund 125 Millionen Euro (2010: 137 Millionen Euro). Darüber hinaus haben wir die betriebliche Altersvorsorge deutlich erweitert, und zwar um die Phase vor dem eigentlichen Rentenalter. Je flexibler die Karriere- und Lebensplanung, so der Gedanke, umso 74 flexibler muss auch die Vorsorge sein. Mit dem „LBBWFlexiWertKonto“ bieten wir unseren Beschäftigten ein Modell, mit dem sie eine möglicherweise auftretende Phase zwischen tatsächlichem Rückzug aus dem Arbeits leben und dem Beginn der gesetzlichen Rentenzahlungen überbrücken können. Mit dem Angesparten des „LBBW-FlexiWertKontos“ können auch Sabbaticals und Auszeiten (z. B. für die Pflege von Familienangehörigen) finanziert werden. Beruf und Privatleben. „Arbeit ist das halbe Leben“, sagt man, und unsere Aufgabe ist es, die eine Hälfte des Lebens mit der anderen weitestmöglich in Einklang zu bringen. Das beginnt damit, dass wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen, den Grad ihres Engagements je nach Lebenssituation möglichst frei wählen zu können. In der Lebensphase, in der es um die Betreuung von Kindern geht, ist dies schon lange eine Selbstverständ lichkeit in der LBBW. Zunehmend an Bedeutung ge winnt die Unterstützung der Beschäftigten, die sich um die Pflege von älteren Angehörigen und/oder die Pflege von behinderten Familienangehörigen kümmern. So können sich Beschäftigte zusätzlich zur Pflegebeurlaubung nach dem Pflegezeitgesetz weitere sechs Monate beurlauben lassen. Dabei können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pro Jahr für bis zu zehn Tage, an denen sie sich um einen Angehörigen kümmern, von der Arbeit freistellen lassen. In dieser Zeit zahlt die Bank das Gehalt auf freiwilliger Basis weiter. Geplant ist, dass Beschäftigte zukünftig befristet für die Dauer von zwei Jahren eine verringerte Arbeitszeit vereinbaren können. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich persönlich beraten zu lassen. Neben dem hauseigenen Sozialreferat steht unser Vertragspartner pme Familienservice als erprobte Beratungsstelle zu Themen wie Homecare & Eldercare zur Verfügung. Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Außerhalb des Arbeitslebens ermutigen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich aktiv für ihre körperliche Fitness einzusetzen. Im Sport- und Freizeitclub der LBBW nutzen aktuell mehr als 3.000 Mitglieder die zahlreichen Indoor- und Outdoorangebote des Betriebssports. Darüber hinaus können sie in einigen Fitnessstudios zu ermäßigten Beiträgen trainieren. Die Hertie-Stiftung hat die LBBW 2010 nach dem „audit berufundfamilie“ als „familienbewusstes Unternehmen“ ausgezeichnet. 2011 wurde der erste und im April 2012 der zweite Bericht über die Umsetzung der Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Zertifizierung eingereicht. Die Gutachter bescheinigten sowohl 2011 als auch 2012, dass sich die LBBW trotz Personalabbau und Einsparungen als familienbewusstes Unternehmen weiterentwickelt hat. Telearbeit Seit März 2007 gilt in der LBBW die sogenannte Dienstvereinbarung Telearbeit. Darin sind die für die Einrichtung eines Teleheimarbeitsplatzes notwendigen persönlichen und sachlichen Voraussetzungen ebenso definiert wie die Anforderungen an den Datenschutz und entsprechende Regelungen zur Erfassung der Arbeitszeiten. Kinderbetreuung Zusätzlich zur gesetzlich garantierten Elternzeit können junge Eltern, die zuvor mindestens drei Jahre bei der LBBW beschäftigt waren, ein Familienjahr in Anspruch nehmen. Dabei kann sich der Vater bzw. die Mutter maximal ein Jahr lang ohne Fortzahlung der Bezüge beurlauben lassen. Im Jahr 2011 haben 94 Eltern dieses Angebot eines zusätzlichen Familienjahrs genutzt (2010: 78). firmenunabhängigen externen Dienstleisters an. Die Kosten für Beratung und Vermittlung durch den pme Familienservice trägt die LBBW; die Kosten für die Betreuung übernehmen die Eltern. Ergänzt wird dieser Service durch die LBBW-Kinder tagesstätte „Frechdax“ in Stuttgart, die von der LBBW mitfinanziert wird. In der Kita mit Ess-, Schlaf- und Waschgelegenheiten, Atelier, Labor und Bewegungsraum werden seit 2009 Kinder von LBBW-Beschäftigten professionell von Mitarbeiterinnen der Firma Konzepte betreut. Seit Ende 2011 werden im „Frechdax“ 55 Plätze für Kinder angeboten (2010: 45, 2009: 35). Außerdem bietet die Kita nach Voranmeldung Plätze für fünf Gastkinder sowie eine Notfallbetreuung. Mit der im April 2009 eröffneten Kindertagesbetreuung „Kleine Raupe“ erleichtert die LBBW auch ihren Mannheimer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. In der zentral gelegenen Kita werden vier Kinder von Beschäftigten der LBBW zusammen mit Kindern anderer Mannheimer Firmen betreut; außerdem wird ein Notfallplatz vorgehalten, der bei einem Ausfall der regulären Kinderbetreuung in Anspruch genommen werden kann. Auf Notfälle spezialisiert ist auch die Elterninitiative „Mainzelmäuse e.V.“, die am Standort Mainz untergebracht ist. Die Mitarbeiterinnen der Mainzelmäuse kümmern sich um Kinder, deren Betreuung ausgefallen ist oder deren Eltern wegen spontaner beruf licher Termine kurzfristig einmal verhindert sind. Neu im Angebot ist seit Mitte 2012 die Betreuung in der Kindertagesstätte „Schloss-Geister“ mit vier Kita-Plätzen für Mitarbeiterkinder am Standort Karlsruhe. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bieten wir das umfangreiche Beratungs- und Betreuungsprogramm des pme Familienservice als Angebot eines 75 Verantwortung und Engagement | Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitbestimmung. Vergütungssystem. Grundlage für die Mitbestimmung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der LBBW ist das Landespersonal vertretungsgesetz Baden-Württemberg. Die Tochtergesellschaften hingegen unterliegen dem Betriebsverfassungsgesetz. Aufgrund der Mitgliedschaft der LBBW in verschiedenen Arbeitgeberverbänden ist der LBBWKonzern an die jeweiligen Tarifverträge auf Basis des Tarifvertragsgesetzes gebunden. Die LBBW stellt neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundsätzlich auf Basis der Tarifverträge für das private Bankgewerbe und die öffentlichen Banken (Banktarif) ein. Aktuell werden 90 % der Konzernbeschäftigten durch den Gesamtpersonalrat sowie mehrere örtliche Per sonalräte oder Betriebsräte an verschiedenen Standorten in Deutschland vertreten. Ausgenommen hiervon sind leitende Angestellte (3 %) sowie die in den ausländischen Niederlassungen und Standorten tätigen LBBW-Konzern-Beschäftigten (6 %). Einzelne kleinere LBBW-Töchter haben keine Personalvertretung (1 %). An den größeren Standorten der LBBW finden regelmäßig Personalversammlungen statt. Für aktuelle Informationen und Beiträge nutzen Personalräte und die Betriebsgruppe der Gewerkschaft ver.di das LBBW-Intranet. 76 Im Dezember 2009 hat die LBBW die Selbstverpflichtungserklärung „Principles for Sound Compensation Practices“ des FSB (Financial Stability Board) unterzeich net. Damit einher geht die Verpflichtung, Vergütungssysteme so auszugestalten, dass sie die auf Nachhaltig keit ausgerichteten Unternehmensziele noch stärker unterstützen. Basierend auf der am 13. Oktober 2010 in Kraft ge tretenen Instituts-Vergütungsverordnung ist der Ver gütungsbericht 2011 veröffentlicht unter www.lbbw.de ➝ Investor Relations ➝ Kennzahlen und Geschäftsberichte ➝ Geschäftsberichte. Verantwortung und Engagement | Gesellschaft Von Seeigeln lernen. tives Entwerfen (ITKE) realisierten zusammen einen bionischen Versuchsbau aus Holz, für den ein Seeigel Modell stand, genauer gesagt das Plattenskelett eines Sanddollars. Gefördert wurde das Projekt unter anderem von der LBBW-Stiftung „Ausbildung, Fortund Weiterbildung“. Auf den ersten Blick wirkt das Skelett eines Seeigels fragil. Tatsächlich jedoch ist diese leicht anmutende Konstruktion äußerst robust und widerstandsfähig. Über Jahrtausende hinweg hat die Natur im Laufe der Evolution Leichtbauwerke mit beachtlicher Stabilität hervorgebracht. Die südamerikanische Riesenseerose kann ein Gewicht von bis zu 60 kg aushalten, die Rippen eines Blattes sind perfekt versteifte Tragwerke, Insektenflügel benötigen ein Minimum an Material bei optimiertem Kraftverlauf. Nachhaltige Leichtbaukonzepte und der Einsatz nachwachsender Rohstoffe gewinnen in der Architektur an Bedeutung. Wie dabei leistungsfähige biologische Strukturen in einen architektonischen Entwurf einbezogen werden können, stellte die Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart im Sommersemester 2011 unter Beweis. Wissenschaftler und Studenten des Instituts für computerbasiertes Entwerfen (ICD) und des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruk- Trotz der beachtlichen Maße von 72 m2 Grundfläche und 200 m³ Rauminhalt wurden für den Forschungspavillon nur 6,5 mm dünne Sperrholzplatten verwendet. Verbunden sind die 850 geometrisch verschiedenen Einzelteile mit 100.000 Zinken. Das futuristisch wirkende Konstrukt wurde in einer komplett digitalen Prozesskette entworfen und hergestellt – mit neuesten computerbasierten Entwurfs- und Simulationsverfahren sowie computergesteuerten Fertigungsmethoden. Der Pavillon wurde im August 2011 temporär auf dem Uni-Campus aufgebaut. Zum Jahresende wurde er von der Holzbaufirma Ochs, einem der Hauptsponsoren des Projekts, zerlegt und auf dem Firmengelände in Kirchberg wieder aufgebaut. Der studentische Experimentalbau erntete national und international Anerkennung: Bei den International Design Awards 2012 in Los Angeles wurde er in der Kategorie Architektur mit einem Award in Silber und im Rahmen der Verleihung des Holzbaupreises 2012 Baden-Württemberg mit dem Innovationspreis ausgezeichnet. Zudem wurde das Projektteam mit dem Leichtbaupreis 2011 geehrt. 77 Verantwortung und Engagement | Gesellschaft Gesellschaft. Lokal, regional, engagiert. Als Teil der Gesellschaft engagieren wir uns umfassend für sie. Als Landesbank haben wir nicht nur einen unternehmerischen, sondern auch einen wichtigen gesellschaftlichen Auftrag. Er besteht unter anderem darin, die Kommunen im wirtschaftlichen, regionalpolitischen, sozialen und kulturellen Bereich zu unterstützen. Die BW-Bank nimmt für die LBBW die Aufgaben einer Sparkasse in dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart wahr. Die Sparkassen haben unter anderem „die Aufgabe, auf der Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse vorrangig in ihrem Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes, und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen“ (Quelle: Sparkassengesetz Baden-Württemberg, § 6). 78 Daneben sind die Sparkassen eine der tragenden Säulen in der Geschäftsfeldstrategie der Landesbank Baden-Württemberg. Im eigenständigen Geschäftsfeld „Sparkassen“ fungiert die LBBW als Sparkassenzentralbank für Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie Sachsen. Verantwortung und Engagement | Gesellschaft Gesellschaftlicher Auftrag. Wir nehmen unseren Auftrag ernst – und auf vielfältige Art und Weise wahr. Als Mittelstandsbank für BadenWürttemberg versorgen wir den Motor der regionalen Wirtschaft traditionell mit den notwendigen Mitteln – eine Aufgabe, die wir seit der Integration der Landesbank Rheinland-Pfalz und der Landesbank Sachsen auch in Rheinland-Pfalz und Mitteldeutschland sowie den angrenzenden Wirtschaftsregionen übernehmen. Über die BW-Bank ermöglichen wir auch Menschen in wirtschaftlichen Notsituationen Zugang zu Bankdienstleistungen. Die Eröffnung eines „Girokontos für jedermann“ auf Guthabenbasis ist bei uns für jeden Bürger unabhängig von Einkünften oder negativen Schufa-Einträgen möglich. Mit unseren Einkaufsrichtlinien wiederum fördern wir Unternehmen, die vorbildlich wirtschaften: So koope rieren wir bevorzugt mit Lieferanten, die unsere hohen sozialen und ökologischen Standards teilen. Als Spender, Sponsor und Stifter unterstützen wir Projekte aus den Bereichen Kunst, Kultur, Sport, Umwelt und Soziales. Spenden. Spenden sind ein wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Engagements der LBBW. Im Mittelpunkt stehen dabei vor allem soziale, kulturelle und wissenschaftliche Projekte, die das Sponsoring und unsere Stiftungen nicht abdecken. Aufgrund der Restrukturie rungsauflagen der EU, die auf allen Gebieten wesent liche Kosteneinsparungen vorsehen, haben wir jedoch unsere Spendentätigkeit deutlich einschränken müssen. Besondere Akzente setzte die BW-Bank im Jahr 2011 mit der Förderung von 112 gemeinnützigen Institutionen. Um bedürftige und in Not geratene Menschen unserer Region zu unterstützen, erhielten zum Beispiel die Hilfs- aktionen der Stuttgarter Zeitungen und „Weihnachtsmann & Co.“ namhafte Förderungen. Zudem wurde das Ferienprojekt „Kinderspielstadt Stutengarten“ in Stuttgart gefördert, aber auch kulturelle Einrichtungen wie das Musikfest der Internationalen Bachakademie, die Ludwigsburger Schlossfestspiele und die Schwetzinger Festspiele. Darüber hinaus konnten wir auf regionaler Ebene mit insgesamt 350 Spenden an gemeinnützige Institutionen direkt vor Ort Gutes tun. Die Sachsen Bank unterstützte 2011 insgesamt 27 gemeinnützige Projekte und Vereine. Auf Weihnachtspräsente für Kunden wurde verzichtet und stattdessen sechs soziale Projekte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gefördert, darunter u. a. das Lindenhaus für Straßenkinder der Dresdner Tafel e. V. und der Verein Familienhaus Magdeburg. Zu den weiteren Spenden empfängern zählten beispielsweise die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland sowie der Verein Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft. Die Rheinland-Pfalz Bank förderte im vergangenen Jahr insgesamt 25 gemeinnützige Institutionen und Projekte. Schwerpunktmäßig wurden die JohannesGutenberg-Universität sowie die namhaften Korpora tionen der Mainzer Fastnacht und des rheinischen Karnevals unterstützt. Daneben erhielten die Stiftung Hoher Dom zu Mainz sowie die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals entsprechende Beträge. Sponsoring. Neben unserem Engagement als Stifter und Spender unterstützen wir als Sponsor herausragende Projekte und Kulturinstitutionen sowohl in Baden-Württemberg als auch im Geschäftsgebiet von Rheinland-Pfalz Bank und Sachsen Bank. Neben musikalischen Institutionen wie der Staatsoper Stuttgart und dem Nationaltheater Mannheim fördern 79 Verantwortung und Engagement | Gesellschaft wir auch sportliche Events wie das renommierte Reitund Springturnier STUTTGART GERMAN MASTERS. Seit vielen Jahren sind wir außerdem Partner unseres heimischen Fußball-Bundesligisten, des VfB Stuttgart. Mit dem ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe/Museum für Neue Kunst verbindet uns zudem über die bestehende langjährige Partnerschaft hinaus eine intensive Sammlungskooperation. Stiftungen. Die drei Stiftungen der LBBW haben seit ihrer Gründung vor fast 30 Jahren rund 8.500 Vorhaben mit rund 22,5 Millionen Euro gefördert. Ihr Stifterengagement ist auf Breitenwirkung, Nachwuchsförderung und die Hilfe für immer wieder neue Initiativen ausgelegt. Im vergangenen Jahr haben die Stiftungen der LBBW in ganz Baden-Württemberg 330 Projekte aus den Bereichen Kultur, Ökologie und Gesellschaft mit insgesamt rund 500.000 Euro unterstützt. So förderte die Stiftung „Kunst und Kultur“ zum Beispiel den Kinder- und Jugendkongress zum Thema Neue Musik (Veranstalter: Musik der Jahrhunderte Stuttgart e. V.) im Theaterhaus Stuttgart und an Stuttgarter Schulen, das 6. ClipAward Low & No Budget Kurzfilmfestival im Mannheimer Schloss sowie die Tanzperformance „Bürger des Himmels“ von Kunstwerk e. V. im Rahmen des Ulmer Frühlings 2011 im Stadthaus Ulm. Unsere Stiftung „Ausbildung, Fort- und Weiterbildung“ ermöglichte u. a. ein zweijähriges pädagogisches Pilotprojekt der Beratungsstelle Release Stuttgart e. V. zum Thema Prävention und Beratung für Jugendliche mit riskantem und abhängigem Medienkonsum und deren Angehörigen. Unterstützt wurden auch eine Fortbildungsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (Geschäftsstelle Esslingen) für Studenten 80 der Universität Hohenheim über gesunde Ernährung im Alter sowie die Anschaffung von Maschinen für die Werkstatt „Chancenschmiede“ des Christlichen Jugenddorfs Altensteig zur Ausbildung benachteiligter/behinderter Menschen. Wie bereits in den vergangenen Jahren haben wir außerdem zahlreiche herausragende Dissertationen gefördert. Zu den Fördermaßnahmen der Stiftung „Natur und Umwelt“ zählten unter anderem das Schwalbenschutzprojekt „Schwalbenfreundliches Haus“ des NABU Naturschutzbundes e. V./Ortsgruppe Görwihl, und eine Pilotstudie des Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene am Universitätsklinikum Freiburg zum Thema Belästigung durch tieffrequenten Schall. Mit ihren Publikationen aus den beiden Reihen „Natur schutz im Kleinen“ und „Landschaft pur“ trägt die Stiftung das Thema Naturschutz in die Öffentlichkeit. Kunstsammlung. Mit mehr als 2.000 Exponaten gilt die Kunstsammlung der LBBW als eine der großen Unternehmenssammlungen für moderne und zeitgenössische Kunst. Schwerpunkt der Sammlung ist die zeitgenössische deutsche Kunst. Im Rahmen unserer Partnerschaften mit dem ZKM|Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe/Museum für Neue Kunst und dem Kunstmuseum Stuttgart machen wir Teile der Bestände in wechselnden Präsentationen der Öffentlichkeit zugänglich. Verantwortung und Engagement | Umwelt Vielfalt bewahren. unentdeckten Stoffen der Natur innovative Produkte zu entwickeln. Wenn die Natur evident leidet, wird der Ruf ganzer Branchen in Mitleidenschaft gezogen. Die finanzielle Performance sinkt. Pro Jahr entsteht durch schwindende Vielfalt weltweit ein wirtschaftlicher Schaden von zwei bis 4,5 Billionen US-Dollar, schätzt eine Studie des Umweltprogramms der Vereinten Nationen. Das sind 3,3 bis 7,5 % der weltweiten Wirtschaftsleistung. Rund um den Globus sind fast 20.000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht, davon etwa ein Viertel aller Säugetiere und jede zehnte Vogelart. Jedes Jahr wird auf der Welt eine Waldfläche von 13 Millionen Hektar gerodet – die dreifache Fläche der Schweiz. Allein in den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde ein Drittel aller Mangrovenwälder vernichtet. Ökosysteme geraten immer mehr aus dem Gleichgewicht. Jedoch nur jeder vierte Top-Manager stuft den Rückgang der Biodiversität als Wachstumsrisiko für sein Unternehmen ein, ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers. Die Mehrheit ignoriert das Problem. Ein Fehler. Denn der Verlust biologischer Vielfalt hat wirtschaft liche Folgen: Wenn Ökosysteme degradieren, kommt es zur Verknappung von Rohstoffen. Wenn Biotope verkümmern, verringern sich die Chancen, mit noch Auch im Finanzsektor ist Biodiversität ein oft noch unterschätztes Thema. Wir haben uns daher aktiv an einer Arbeitsgruppe des Vereins für Umweltmanage ment und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten (VfU) beteiligt und dazu beigetragen, Empfehlungen für Banken und Versicherungen zur Beurteilung von Biodiversitätsrisiken und -chancen zu entwickeln. Die „Biodiversitäts-Prinzipien. Empfehlungen für den Finanzsektor“ und der begleitende Leitfaden zur Umsetzung wurden 2011 veröffentlicht. Die aufgestellten Prinzipien bilden einen Rahmen für die Entwicklung unternehmensspezifischer Strategien, mit deren Hilfe die Finanz- und Versicherungsbranche den Erhalt der biologischen Vielfalt in ihre Geschäftsprozesse integrieren kann – sei es in der Abwägung von Biodiversitätsrisiken bei der Kreditvergabe oder der Kalkulation von Chancen bei der Investition in nachhaltig wirtschaftenden Unter nehmen (siehe auch Seite 103 f.). 81 Verantwortung und Engagement | Umwelt Umwelt. Sparsam. Effizient. Umweltbewusst. Wir arbeiten an einer Verkleinerung unseres ökologischen Fußabdrucks. Und unsere Umweltbilanz zeigt den Erfolg. Ökologie und Ökonomie sind untrennbar miteinander verknüpft. Denn wirtschaftliche Aktivitäten haben Auswirkungen auf die Umwelt. Die ökologischen Folgen wiederum verursachen Kosten. Umweltbewusstsein ist daher der erste Schritt, um der Verantwortung für unseren Planeten gerecht zu werden. Wir sensibilisieren daher unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die ökologischen wie auch ökonomischen Kosten des Ressourcenverbrauchs. Zudem quantifizieren wir unsere Umweltleistung mit dem Ziel, den Ressourcenverbrauch und die daraus entstehenden Emissionen sowie andere Auswirkungen auf die Umwelt zu begrenzen. Auf diesem Weg sind wir 2011 erneut ein gutes Stück vorangekommen. So wurde die Energieeffizienz durch technische und organisatorische Maßnahmen weiter erhöht und dadurch der Energieverbrauch um über 8 % gesenkt. Die absoluten CO2-Emissionen konnten im Vergleich zum Vorjahr um fast 10 % reduziert werden. 82 Ein Teil der Einsparungen ist auch auf die Restrukturierung der LBBW zurückzuführen. Weniger Mitarbeiter und weniger Geschäftsräume verbrauchen schließlich weniger Ressourcen. Für eine aussagekräftige Einschätzung, wie die eingeleiteten Umweltschutzmaßnahmen der vergangenen Jahre tatsächlich greifen, sind der Verbrauch pro Mitarbeiter bzw. pro Quadratmeter die relevanten Kennzahlen. Und auch hier sind bei vielen Positionen positive Entwicklungen festzustellen. Verantwortung und Engagement | Umwelt Umweltleistung und Ressourcenverbrauch. Die nachfolgenden Tabellen geben einen Überblick über Umweltleistung und Ressourcenverbrauch des Geschäftsbetriebs der vergangenen Jahre. Bei der Berechnung und Darstellung der Kennzahlen orientie- ren wir uns an den VfU-Indikatoren, dem Standard des Vereins für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU). Seit 2008 umfasst die Umweltbilanz auch die Standorte Mainz und Leipzig. Umrechnungsfaktoren gemäß VfU-Indikatoren (Update 2010) 2010 Primärenergie Strom (Mix Deutschland) 3,174 kWh/kWh 0,4036 kg/kWh Strom (Wasserkraft) 1,226 kWh/kWh 0,0141 kg/kWh Fernwärme 0,455 kWh/kWh 0,146 kg/kWh Schienenverkehr 0,225 kWh/km 0,0478 kg/km Straßenverkehr 1,344 kWh/km 0,285 kg/km Kurzstreckenflugverkehr 0,911 kWh/km 0,1953 kg/km Langstreckenflugverkehr * 0,454 kWh/km 0,1085 kg/km Papier Frischfaser (chlorgebleicht) 16,991 kWh/kg 1,203 kg/kg Papier Frischfaser (ECF und TCF) 16,308 kWh/kg 1,203 kg/kg Recyclingpapier (Post Consumer) 6,206 kWh/kg 1,196 kg/kg 0,003006 kWh/l 0,000749 kg/l 0,12 kWh/kg 0,505 kg/kg Abfall (Deponie) 0,1117 kWh/kg 0,56 kg/kg Abfall (Behandlung) 3,892 kWh/kg 1,877 kg/kg Trinkwasser Abfall (Verbrennung) CO2 EnBW * Bei den Umrechnungsfaktoren für den Flugverkehr bleibt der Radiation Forcing Index (RFI) unberücksichtigt. Mit dem RFI wird der erhöhte Treibhauseffekt von Flugzeugemissionen in großen Flughöhen berücksichtigt. 83 Verantwortung und Engagement | Umwelt Umweltleistung und Ressourcenverbrauch LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Positionen 2007 2008 2009 2010 2011 Input Energie (kWh) 131.222.732 152.580.607 155.753.196 138.837.983 127.459.103 Davon: Strom 80.826.334 93.783.046 96.760.771 87.311.750 82.422.506 70 100 100 100 Davon: Anteil aus erneuerbaren Energiequellen (%) Im Rahmen des Strommix Davon: Stromverbrauch Gebäudebetrieb 59.726.334 70.783.046 73.760.771 64.311.750 60.162.330 Davon: Stromverbrauch Rechen- zentren1 inkl. Kühlung 21.100.000 23.000.000 23.000.000 23.000.000 22.260.176 50.396.398 2 58.797.561 2 58.992.425 Davon: Heizenergie (Fernwärme) Wasser (m ) 332.274 35 Büropapier (Blatt) 2 285.739 2 307.392 51.526.233 45.036.597 2 275.620 254.985 256.562.923 258.569.596 259.775.256 248.555.698 181.580.291 Davon: Kopierpapier (kg) 584.514 610.492 651.763 640.929 561.862 Werbedrucksachen (kg) 571.185 545.455 557.445 502.157 488.361 30.730.242 41.077.029 38.864.059 35.431.915 32.579.517 Davon: Bahn 7.827.573 14.464.092 13.668.492 12.329.799 11.333.012 Davon: Auto 15.183.584 13.827.789 14.172.113 12.828.719 12.042.673 7.719.085 12.785.148 11.023.454 10.273.397 9.203.832 Abfall (kg) 2.326.822 2.375.467 2.749.117 2.279.649 2.144.107 Davon: Papier 1.408.435 1.428.064 1.716.125 1.385.248 1.346.061 Davon: Abfälle zur Verwertung 1.681.246 1.738.720 2.099.565 1.709.125 1.692.207 98.308 114.070 79.046 62.879 44.006 56.919.921 37.089.900 18.347.711 15.733.312 14.212.486 SO2 22.726 21.110 18.662 NOx 59.420 54.068 48.165 PM 3.362 3.037 2.747 Verkehr (km) Davon: Flugzeug Output Davon: gefährliche Abfälle Emissionen (kg) 3 CO2-Äquivalente 84 Verantwortung und Engagement | Umwelt Positionen 2007 2008 2009 2010 2011 Bestand Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) Bezugsfläche (m ) 2 Flächen pro Mitarbeiter (m2) 4 8.501 10.182 10.207 9.788 8.769 411.148 469.555 484.976 464.445 444.360 48 46 48 47 51 Rechenzentren in den Gebäuden „Am Hauptbahnhof“ und „Bollwerk“, Stuttgart. 2007 bis 2010: Verbrauchsdaten teilweise geschätzt, 2011: gemessene Werte. Die dezentrale IT (Arbeitsplatzrechner, Drucker, Monitore) macht rund 2 % des gesamten Stromverbrauchs aus. Dies wurde 2011 durch Messung und Hochrechnung ermittelt. 2 Ohne Gebäude „Tübinger Straße“, Stuttgart. 3 Die Ermittlung der Luftschadstoffe SO2, NOx und PM erfolgte erstmals 2009 (Basis: Gemis 2004) aufgrund der neuen Anforderungen gemäß EMAS III. 4 Die Flächen pro Mitarbeiter enthalten auch Service-, Versorgungs- und Infrastrukturflächen wie Flure, Empfangs- und Eingangsbereiche, Rechenzentren, Schulungs-, Besprechungs- und Konferenzbereiche, Teeküchen oder Kantinen u. v. a. m. Der Anstieg der Kennzahl im Jahr 2011 ist dadurch zu erklären, dass sich die Mitarbeiterzahl verringert hat, leergeräumte und untervermietete, teilweise gekündigte Gebäude jedoch noch in den Flächenangaben für 2011 enthalten sind. 5 Bei den angegebenen Mengen handelt es sich um Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz. Das Abwasser wird in die normale Kanalisation eingeleitet. 1 Versiegelte Flächen der validierten Standorte 2011 (in m2) Stuttgart Am Hauptbahnhof 33.189 Pariser Platz 16.111 Königstraße 4.761 Bollwerk 7.195 Kleiner Schlossplatz 3.000 Mannheim 9.525 85 Verantwortung und Engagement | Umwelt Kennzahlen LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH 2007 2008 2009 2010 2011 Stromverbrauch (kWh/m2) (inkl. Rechenzentren) 197 200 200 188 183 Stromverbrauch (kWh/m ) (ohne Rechenzentren) 143 151 152 138 134 Heizenergieverbrauch (kWh/m2) 130 131 127 111 100 Stromverbrauch (kWh/MA 1) 9.508 9.211 9.480 8.920 9.399 Heizenergieverbrauch (kWh/MA) 6.002 5.816 5.794 5.264 5.136 0 0 0 0 0 157 113 120 113 116 1 1 1 1 1 30.180 25.395 25.451 25.394 20.707 Kopierpapier (kg/MA) 69 60 64 65 64 Werbedrucksachen (kg/MA) 67 54 55 51 56 Verhältnis Input (Kopierpapier, Werbedrucksachen)/Output (Papier) 0,8 0,8 0,7 0,8 0,8 Bei Kopierpapier (%) 93 91 88 84 86 Bei Werbedrucksachen (%) 18 17 12 19 10 3.615 4.034 3.808 3.620 3.715 274 233 269 233 245 6.009 2.923 1.178 894 882 549 600 512 569 582 Energieeffizienz 2 Verhältnis Input (eingekaufte Energie)/Output (selbst erzeugte Energie) Wasser Wassereinsatz (l/MA/Tag) Verhältnis Input (Trinkwasser)/Output (Schmutzwasser) Materialeffizienz Papierverbrauch (Blatt/MA) Recyclinganteil Dienstreisen Geschäftsverkehr (km/MA) Abfall Abfallaufkommen (kg/MA) Emissionen CO2-Emissionen aus Strom, Heizung (kg/MA) CO2-Emissionen aus Verkehr (kg/MA) 1 MA = Mitarbeiter. 1 Der Anstieg der Kennzahl Stromverbrauch pro Mit arbeiter im Jahr 2011 ist dadurch zu erklären, dass sich die Mitarbeiterzahl reduziert, der Stromverbrauch bei 86 geräumten Gebäuden jedoch nicht sofort in gleichem Maße verringert hat. Verantwortung und Engagement | Umwelt CO2-Äquivalente* LBBW inkl. BW-Bank, Rheinland-Pfalz Bank, Sachsen Bank sowie GastroEvent GmbH, BW Immobilien GmbH und LBBW Asset Management Investmentgesellschaft mbH Absolut in kg CO2-Emissionen 2011 – Aufteilung nach Emissionsquellen Relativ in kg pro MA 2007 56.919.921 6.709 2008 37.089.900 3.648 2009 18.347.711 1.798 2010 15.733.312 1.607 2011 14.212.486 1.621 *Hinweis: CO2 ist das einzige relevante Treibhausgas, das bei der LBBW anfällt. Strom (8 %) Heizung (46 %) Verkehr (36 %) Papier (9 %) Abfall (1 %) CO2-Emissionen absolut und relativ pro Mitarbeiter (MA) kg 60.000.000 kg/MA 6.709 7.000 6.000 50.000.000 40.000.000 5.000 3.648 4.000 30.000.000 1.798 20.000.000 3.000 1.607 1.621 10.000.000 0 2.000 1.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut in kg relativ pro MA Von 2007 bis 2011 haben wir den relativen CO2-Aus stoß um rund 75 % reduziert. Ein entscheidender Faktor war dabei die Umstellung auf Ökostrom. 2008 wurden erstmals die Filialen der BW-Bank sowie die Zentralgebäude der LBBW und BW-Bank (mit Ausnahme des Gebäudes „Am Hauptbahnhof“) mit zertifiziertem Ökostrom aus Wasserkraft versorgt. Seit 2009 beziehen sämtliche Geschäftsgebäude der LBBW, der BW-Bank sowie der Rheinland-Pfalz Bank „grünen“ Strom. Bei der Verkleinerung unseres „Carbon Footprint“, also der CO2-Reduktion, macht sich zudem die kontinuierliche Verbesserung unserer Energieeffizienz durch technische und organisatorische Maßnahmen bemerkbar. Auf dieser Verbesserung liegt auch weiterhin unser Fokus. Durch den Versand von Päckchen und Paketen über den GoGreen-Service der Deutschen Post DHL haben wir 2011 insgesamt 7,07 t CO2 (Vorjahr: 6,7 t) kompensiert. 87 Verantwortung und Engagement | Umwelt Luftschadstoffe 2009* Position Luftschadstoffe in kg km SO2 NOx Staub Dienstreisen Auto (Benzin) 3.634.842 608 2.102 69 Dienstreisen Auto (Diesel) 10.537.271 2.380 4.819 767 Dienstreisen Bahn 13.668.492 1.599 1.825 140 Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke) 1.776.191 1.819 2.769 36 Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke) 9.247.263 6.304 8.104 123 kWh SO2 NOx Staub Strom 96.760.771 1.342 8.094 1.519 Heizenergie 58.992.425 9.048 32.267 715 23.100 59.980 3.370 2,23 5,82 0,33 Summe Luftschadstoffe (kg) Luftschadstoffe (kg/MA) Luftschadstoffe 2010* Position Luftschadstoffe in kg km NOx Staub Dienstreisen Auto (Benzin) 3.207.180 536 1.854 61 Dienstreisen Auto (Diesel) 9.621.539 2.173 4.400 700 12.329.799 1.442 1.647 127 Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke) 2.455.541 2.515 3.829 50 Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke) 7.817.856 5.330 6.851 104 Dienstreisen Bahn kWh SO2 NOx Staub Strom 87.311.750 1.211 7.304 1.371 Heizenergie 51.526.233 7.903 28.183 624 21.110 54.068 3.037 2,16 5,52 0,31 Summe Luftschadstoffe (kg) Luftschadstoffe (kg/MA) 88 SO2 Verantwortung und Engagement | Umwelt Luftschadstoffe 2011* Position Luftschadstoffe in kg km SO2 NOx Staub Dienstreisen Auto (Benzin) 4.080.484 682 2.359 78 Dienstreisen Auto (Diesel) 7.962.189 1.799 3.641 580 11.333.012 1.326 1.514 116 Dienstreisen Flugzeug (Kurzstrecke) 1.547.548 1.585 2.413 32 Dienstreisen Flugzeug (Langstrecke) 7.656.284 5.220 6.709 102 Dienstreisen Bahn kWh SO2 NOx Staub Strom 82.442.506 1.143 6.895 1.294 Heizenergie 45.036.597 6.908 24.633 546 18.662 48.165 2.747 2,13 5,49 0,31 Summe Luftschadstoffe (kg) Luftschadstoffe (kg/MA) * Umrechnungsfaktoren gemäß GEMIS 2004. Die Kälteanlagen der LBBW werden regelmäßig Dichtheitsprüfungen unterzogen. 2011 wurden keine Kältemittelverluste/Leckagen festgestellt. 89 Verantwortung und Engagement | Umwelt Umweltleistung und Ressourcenverbrauch der LBBW Immobilien Management GmbH 2008 2009 2010 2011 CO2-Äquivalente in kg 2.171.316 3.207.953 3.404.985 3.090.309 741.167 862.738 1.319.071 1.369.215 1.125.707 454.335 1.308.578 1.888.882 2.035.770 1.964.602 286.832 4.039 5.455 5.918 6.030 4.516 8.769.815 9.975.003 9.582.000 7.423.501 54.508 40.912 46.680 43.443 37.117 44.652 8.193 8.193 8.193 8.193 9.856 4.606.878 5.055.100 4.495.557 3.527.931 809.868 Davon: Bahn 686.502 633.616 541.243 459.427 21.961 Davon: Auto 2.857.753 3.754.874 3.362.048 2.502.440 713.195 Davon: Flug 1.062.623 666.610 592.266 566.064 74.712 Davon: Kurzstrecke 53.131 93.325 88.840 153.158 29.912 Davon: Langstrecke 1.009.492 573.285 503.426 412.906 44.800 79.748 117.410 121.316 135.018 68.184 640 783 602 598 17.900 18.121 17.131 28 23 28 48 73 80 73 104 119 Stromverbrauch (kWh/MA) 1.348 1.685 2.274 1.882 Heizenergieverbrauch (kWh/MA) 2.045 2.412 3.382 3.285 26 28 39 40 13.703 12.739 15.917 12.414 Kopierpapier (kg/MA) 64 60 72 62 Werbedrucksachen (kg/MA) 13 10 14 14 Bei Kopierpapier (%) 0 0 0 0 Bei Werbedrucksachen (%) 0 0 0 0 Positionen Input Energie (kWh) Davon: Strom 1 Davon: Heizenergie Wasser (m ) 3 Papier (Blatt) 2 Kopierpapier (kg) Werbedrucksachen (kg) Verkehr (km) Output Abfall (kg) Bestand Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente) Flächen (m ) 2 3 Flächen pro Mitarbeiter (m2) 3 Kennzahlen Stromverbrauch (kWh/m2) 3 Heizenergieverbrauch (kWh/m ) 2 3 Wassereinsatz (l/MA/Tag) Papierverbrauch (Blatt 2/MA) Recyclinganteil 90 Verantwortung und Engagement | Umwelt Positionen 2008 2009 2010 2011 100 100 100 100 0 0 0 0 Geschäftsverkehr (km/MA) 7.198 6.456 7.468 5.900 Abfallaufkommen (kg/MA) 125 150 202 226 CO2-Emissionen aus Strom, Heizung (kg/MA) 1.067 1.308 1.381 1.239 CO2-Emissionen aus Verkehr (kg/MA) 1.158 1.116 CO2-Äquivalente in kg FSC-Anteil Bei Kopierpapier (%) Bei Werbedrucksachen (%) 1.754 4 1.354 Kein eigenes Rechenzentrum vorhanden, d. h. Stromverbrauch ohne Rechenzentren. Gesamter Büropapierverbrauch (Brief-, Kopierpapier, Umschläge, Formulare) in Blatt. Dabei parallele Erfassung in kg nur für Kopierpapier. Werbedrucksachen werden nur in kg erhoben. 3 Durch Umzug ins Bollwerk (sukzessive im 2. Halbjahr 2011) keine Flächenangaben bzw. Kennzahlen möglich. 4 Der für 2010 ausgewiesene Wert war nicht korrekt. Er wurde daher zwischenzeitlich angepasst. 1 2 91 Verantwortung und Engagement | Umwelt Energieverbrauch Facility Management. Die jährliche Energierechnung der LBBW beläuft sich auf rund 13 Millionen Euro für Strom und 3,7 Millionen Euro für Heizenergie. Einsparungen bergen hier also nicht nur ein gewaltiges ökologisches, sondern auch ökonomisches Potenzial. Unsere Zentralgebäude sind zusammen für rund drei Viertel des gesamten Energieverbrauchs der LBBW verantwortlich. Wenn es darum geht, Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zur energetischen Optimierung einzuleiten, schauen wir uns daher vor allem diese Gebäude an. In den vergangenen Jahren wurden mehrmals externe Planungs- und Beratungsgesellschaften eingebunden und Einsparmaßnahmen im Bereich der haustechnischen Anlagen, der Tiefgaragen, der Heizung, der Beleuchtung und der Klimatisierung in die Wege geleitet. Auch aktuell werden ständig verschiedenste Optimierungsmaßnahmen geprüft, bewertet und ggf. umgesetzt. So wurden beispielsweise 2012 entsprechende Vorkehrungen getroffen, um die Abwärme des Rechenzentrums gezielt zu nutzen. Ziel ist eine Einsparung bei der Kühlung von ca. 4 Mio. kWh Strom pro Jahr. Die Trendwende zu einem geringeren absoluten und relativen Energieverbrauch ist uns bereits 2010 geglückt. Im Jahr 2011 konnten wir im Vergleich zum Vorjahr den absoluten Strom- und Heizenergiever- 92 brauch im Facility Management nochmals um über 8 % senken. Seit 2009 ist der gesamte absolute Ener gieverbrauch um über 18 % gesunken. Zur besseren Beurteilung des Heizenergieverbrauchs wollen wir die Daten künftig durch Einbeziehung von Gradtagszahlen witterungsbereinigt ausweisen. Besonders groß ist der Wirkhebel bei Neubauten: Für den angemieteten Büroneubau in Karlsruhe beispielsweise haben wir im Vorfeld einen maximalen Primärenergieverbrauch definiert, der nicht überschritten werden darf. Entsprechend energieeffizient wurde der Neubau ausgelegt. Das Ergebnis: Im ersten vollen Betriebsjahr hat die Karlsruher Niederlassung ihre maximalen Verbrauchswerte deutlich unterschritten. So lag der Verbrauchswert für Primärenergie 2009 bei lediglich 52 kWh/m2. Im Jahr 2010 wurden 54 kWh/m2 verbraucht, 2011 lag der Wert bei 59 kWh/m2. Damit weist das Gebäude in Karlsruhe deutlich bessere Energiewerte auf als die restlichen – teilweise deutlich älteren – Gebäude der LBBW. Verantwortung und Engagement | Umwelt Stromverbrauch absolut in kWh pro Gebäude 2007 2008 2009 2010 2011 Karlsruhe 1.133.530 1.107.149 1.128.668 1.080.965 Leipzig (Humboldtstraße 25) 5.225.267 4.935.487 1.839.600 1.784.481 Mainz 7.983.411 7.392.348 5.243.404 4.173.860 3.812.635 3.114.394 2.938.061 2.244.590 2.758.443 Am Hauptbahnhof 31.463.157 29.468.257 33.377.433 32.243.547 30.235.253 Davon: Gebäudebetrieb 16.663.157 13.468.257 16.005.373 14.520.333 13.375.879 Davon: Rechenzentrum 14.800.000 16.000.000 17.372.060 17.723.214 16.859.664 Pariser Platz 6.346.887 7.407.171 9.369.595 8.603.910 7.954.979 Königstraße 4.578.938 4.544.096 4.613.821 4.528.513 3.639.728 776.883 873.360 723.804 395.1141 859.361 1.091.151 1.091.374 1.123.989 1.082.585 10.650.229 11.872.341 12.662.137 11.566.948 11.421.510 Davon: Gebäudebetrieb 4.350.229 4.872.341 7.034.197 6.290.162 6.020.998 Davon: Rechenzentrum 6.300.000 7.000.000 5.627.940 5.276.786 5.400.512 Kleiner Schlossplatz 3.146.738 3.540.835 3.486.223 2.997.520 3.155.581 Tübinger Straße2 4.044.382 2.827.304 1.026.140 –2 –2 Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude 15.924.007 3 14.798.406 13.887.643 15.067.257 14.740.007 Summe 80.826.334 93.783.046 96.760.771 87.311.750 82.422.506 – 80.574.368 84.432.936 80.228.746 76.464.165 59.726.334 70.783.046 73.760.771 64.311.750 60.162.330 – 57.574.368 61.432.936 57.228.746 54.203.989 Mannheim Stuttgart 3 Kronprinzstraße 6 Kronprinzstraße 8 Bollwerk 3 Summe ohne Standorte Leipzig/Mainz Summe ohne Rechenzentren Summe ohne RZ + ohne Standorte Leipzig/Mainz Das Gebäude Kronprinzstraße 6 wurde im Jahr 2012 komplett aufgegeben. Bereits 2011 fanden Auszüge statt, d. h. das Gebäude war 2011 nicht mehr vollständig belegt. Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben. In den Gebäuden „Pariser Platz“ und „Bollwerk“ werden die Notstromaggregate monatlich getestet. Der Verbrauch liegt bei ca. 3.500 l Diesel pro Jahr. 1 2 3 93 Verantwortung und Engagement | Umwelt Stromverbrauch relativ in kWh/m2 pro Gebäude mit Rechenzentrum 2007 2008 2009 2010 2011 Karlsruhe – 72 71 72 69 Leipzig – 473 447 121 118 Mainz – 202 187 138 114 225 184 172 132 163 Am Hauptbahnhof 356 333 368 364 342 Pariser Platz 120 140 177 163 151 227 356 361 354 285 Kronprinzstraße 6 – 40 56 37 33 Kronprinzstraße 8 123 152 155 156 150 Bollwerk 456 495 536 482 476 Kleiner Schlossplatz 200 224 220 190 200 Tübinger Straße 181 127 93 Mannheim Stuttgart Königstraße 1 2 Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude Gewichteter Mittelwert Stromverbrauch relativ in kWh/m2 pro Gebäude ohne Rechenzentrum 46 2 – – 2 103 86 95 97 197 200 200 188 183 2007 2008 2009 2010 2011 Karlsruhe – 72 71 72 69 Leipzig – 473 447 121 118 Mainz – 202 187 138 114 225 184 172 132 163 Am Hauptbahnhof 188 55 176 200 191 Pariser Platz 120 140 177 163 151 Königstraße 227 356 361 354 285 – 40 56 37 33 Kronprinzstraße 8 123 152 155 156 150 Bollwerk 186 203 298 262 251 Kleiner Schlossplatz 200 224 220 190 200 Tübinger Straße 181 127 93 143 Mannheim Stuttgart Kronprinzstraße 6 1 2 Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude Gewichteter Mittelwert 46 2 – – 2 103 86 95 97 151 152 138 134 Beim Gebäude Kronprinzstraße 6 sind die Stromverbräuche für Lüftung und Kühlung sowie der Allgemeinstrom nicht enthalten, da diese vom Vermieter über die Nebenkostenabrechnung pauschal zugeordnet werden. Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben. 1 2 94 Verantwortung und Engagement | Umwelt Der Jahresvergleich belegt: Die Maßnahmen zur Reduzierung des Stromverbrauchs zeigen Wirkung. Zusätzliche Einspareffekte ergeben sich bei den absoluten Zahlen durch den Personalabbau – verbunden mit entsprechenden Um- und Auszügen sowie z. T. kompletter Gebäudeaufgabe. Stromverbrauch absolut und relativ (pro Mitarbeiter) kWh kWh/MA 95.000.000 90.000.000 85.000.000 13.000 9.508 9.211 9.480 9.399 80.000.000 7.000 75.000.000 5.000 70.000.000 Beim Gebäude Königstraße 3 wurde der Verbrauch in den letzten Jahren fälschlicherweise nicht auf den Mieter umgelegt. In der Umlage 2011 wurde dieser Fehler korrigiert. Daher ist der Verbrauch für 2011 deutlich niedriger als im Vorjahr. Das Gebäude Kronprinzstraße 6 wurde im Jahr 2012 komplett aufgegeben. Bereits 2011 fanden Auszüge statt, d. h., das Gebäude war schon 2011 nicht mehr vollständig belegt. 11.000 9.000 8.920 65.000.000 3.000 60.000.000 1.000 55.000.000 0 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut in kWh relativ pro MA Stromverbrauch absolut und relativ (pro m²) kWh kWh/m² 95.000.000 220 90.000.000 215 85.000.000 210 80.000.000 75.000.000 197 200 205 200 200 70.000.000 195 188 65.000.000 183 60.000.000 55.000.000 190 185 180 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut in kWh relativ pro m² 95 Verantwortung und Engagement | Umwelt Heizenergieverbrauch absolut in kWh pro Gebäude 1 Karlsruhe 2007 In Filialen enthalten 2008 2009 2010 2011 624.440 700.860 745.170 514.430 Leipzig – 3.509.650 3.388.861 1.668.299 1.129.004 Mainz – 3.581.621 3.505.381 4.113.352 3.279.125 1.785.263 1.765.510 1.805.526 1.599.931 1.567.932 12.658.765 12.320.388 12.807.471 10.382.193 8.516.095 Pariser Platz 3.914.710 4.961.100 5.086.834 5.280.660 3.690.200 Königstraße Mannheim Stuttgart Am Hauptbahnhof 1.461.886 1.594.697 1.888.878 2.233.973 1.663.198 Kronprinzstraße 6 – 2.923.340 1.939.073 2.093.253 1.255.952 Kronprinzstraße 8 361.699 405.388 444.944 504.140 383.483 Bollwerk 2.842.990 3.035.809 2.873.245 3.073.712 2.191.930 Kleiner Schlossplatz 2.025.200 2.340.835 1.630.858 1.710.128 1.628.443 – 2 – 2 Tübinger Straße Keine Angabe Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude 25.345.885 21.734.783 22.920.494 18.121.422 19.216.805 Summe 50.396.398 58.797.561 58.992.425 51.526.233 45.036.597 51.706.290 52.098.183 45.744.582 40.628.468 Ohne neue Standorte Leipzig/Mainz Heizenergieverbrauch relativ in kWh/m 2 pro Gebäude 1 2007 Karlsruhe 2008 2009 2010 2011 40 45 47 33 Leipzig 318 307 110 74 Mainz 91 89 108 89 105 104 106 94 92 143 139 141 117 96 Pariser Platz 74 94 96 100 70 Königstraße 114 125 148 175 130 149 125 107 104 52 58 63 70 53 Bollwerk 122 130 122 128 91 Kleiner Schlossplatz 129 149 103 108 103 2 – – 2 Mannheim Stuttgart Am Hauptbahnhof Kronprinzstraße 6 Kronprinzstraße 8 Tübinger Straße Filialen und sonst. Verwaltungsgebäude 148 127 142 115 127 Gewichteter Mittelwert 130 131 127 111 100 – 130 126 111 102 Ohne neue Standorte Leipzig/Mainz 1 2 96 Keine Angabe Die Zentralgebäude der LBBW werden mit Fernwärme versorgt. Das Gebäude Tübinger Straße wurde aufgegeben. Verantwortung und Engagement | Umwelt Verbrauch Heizenergie absolut und relativ (pro m2) kWh kWh/m² 62.000.000 140 58.000.000 54.000.000 130 131 130 127 50.000.000 46.000.000 120 111 42.000.000 100 38.000.000 100 34.000.000 30.000.000 80 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut (kWh) relativ (kWh pro m²) Energieverbrauch IT. Rechenzentren müssen einerseits absolut verlässlich und sicher arbeiten – andererseits sollen sie im Betrieb möglichst wenig Energie verbrauchen. In der Praxis zeigt sich allerdings häufig, dass beide Ziele nur schwer miteinander zu vereinbaren sind. Eine grundlegende Voraussetzung für Optimierungsmaßnahmen und deren Controlling ist zunächst die Ermittlung des tatsächlichen Verbrauchs. Die Rechenzentren der LBBW sind deshalb mit hochsensiblen Energiemessgeräten (Strom, Kälte und Wärme) ausgestattet. Auch der Verbrauch der Hardware an Standardarbeitsplätzen wird exemplarisch erhoben, um damit den Verbrauch von Druckern, Bildschirmen und PCs vom Verbrauch der Gebäudetechnik (Licht, Lüftung, Jalousien, Aufzüge etc.) abgrenzen und den Erfolg von Maßnahmen nachvollziehen zu können. Im Bereich der Rechenzentren wurden bzw. werden zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs durchgeführt. Konsolidierte Leistung Sämtliche Rechenkapazitäten der BW-Bank, der Sachsen Bank und der Rheinland-Pfalz Bank wurden von den Stuttgarter Rechenzentren der LBBW übernommen. Transparente Dokumentation Den Fachbereichen wird in der unternehmens internen Leistungsverrechnung vierteljährlich die Anzahl an PC-Arbeitsplätzen bzw. Druckern in Rechnung gestellt, um die Sensibilität für den eigenen Energieverbrauch zu erhöhen. Seit 2010 ordnen wir die zentralen IT-Kosten, u. a. auch den Stromverbrauch, verursachergerecht zu. Intelligenter Hardwareeinsatz Alle Drucker schalten zehn Minuten nach ihrer letztmaligen Nutzung in den energiesparenden Stand-by-Modus. Bis auf wenige Ausnahmen werden sämtliche PC-Clients um 20 Uhr zentral heruntergefahren, sofern der Nutzer dies nicht aktiv verhindert. Nachhaltiger IT-Einkauf In das Lieferantenportfolio der LBBW werden grundsätzlich nur Unternehmen aufgenommen, die sich zu den Grundsätzen des nachhaltigen Wirtschaftens bekennen. Sowohl für die Rechenzentren als auch für Arbeitsplätze wird bevorzugt energiesparende Hardwaretechnologie („Green IT“) beschafft. 97 Verantwortung und Engagement | Umwelt Effiziente Geräte und Systeme Drucker, Scanner, Faxgeräte und Kopierer werden sukzessive durch Multifunktionsgeräte ersetzt. Zentrale Systeme in den Rechenzentren werden ausgetauscht, um einen besseren Wirkungsgrad (= Rechnerleistung im Verhältnis zum Energieverbrauch) zu erzielen. Effizientere Planungsprozesse für die Rechenzentren Zur effizienteren Planung und Steuerung der Rechenzentren wird ein spezielles Planungstool eingesetzt. Es hilft, bei der Integration neuer Geräte im Rechenzentrum die erforderlichen Infrastrukturen für IT-Equipment – wie zum Beispiel Stromversorgung und Kühlleistung – zu steuern. Durch die rechtzeitige und automatisierte Planung kann beispielsweise eine gleichmäßige Wärmeverteilung innerhalb des Rechenzentrums und damit eine energieeffizientere Kühlung erzielt werden. Optimierte Betriebsprozesse in den Rechenzentren Durch den Einsatz von 64-Bit-Betriebssystemen, eine Verteilung der Terminalserver auf drei Rechenzentren und das temporäre Herunterfahren der Retailfarm am Wochenende sollen sich Energieverbrauch und Energiekosten der Serverfarm für den Bankbetrieb mehr als halbieren. Ziel ist eine Reduktion von 7 Mio. kWh auf 3 Mio. kWh pro Jahr. Virtualisierte Systeme In den Jahren 2009 und 2010 wurden die Schulungs-, Test- und Entwicklungsumgebungen soweit möglich auf virtuelle Server umgestellt. Dabei konnten insgesamt über 600 Server virtualisiert werden. Die Anschlussleistung der Systeme verringerte sich von ca. 210 kW auf ca. 26 kW – ohne für die Nutzer spürbare Leistungseinbußen. Die Umstellung auf virtuelle Server wurde mittlerweile auch auf die Produktionsumgebung ausgedehnt. Seit 2011 werden verstärkt auch im Unix-Umfeld virtualisierte Server aufgebaut bzw. bestehende Server auf virtuelle Server umgestellt. 98 Gebündelte Ausstattung Künftig teilen sich i. d. R. drei statt zwei Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter bei der LBBW einen Drucker. Am Standort „Hauptbahnhof“ wurde bereits die Geräteausstattung (Arbeitsplatzdrucker, Netzwerk drucker, Multifunktionsgeräte) in den größten Bereichen optimiert. Ziel des Projekts ist an diesem Standort eine Reduktion der 1.278 Drucker um ca. 345 Geräte. Papierverbrauch. Neben der Quantität des eingesetzten Papiers ist uns auch seine nachhaltige Qualität wichtig. Grundsätzlich verwenden wir kein Papier, dessen Zellstoff aus Tropenholz stammt. Sämtliche Papiere und Druck sachen sollen laut der Arbeitsanweisung „Nachhaltige Beschaffungen und Auftragsvergaben“ über einen möglichst hohen Anteil an Recyclingfasern verfügen. Ist der Einsatz von Recyclingpapier nicht möglich, bevorzugen wir FSC-zertifiziertes Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Der Anteil des von uns verwendeten Recyclingpapiers lag bei Kopierpapieren im Jahr 2011 bei 86 %. Seit 2011 setzen wir bei 30 % des Recyclingpapiers CO2-neutrales Papier ein. Die bei der Herstellung dieses Papiers unvermeidbaren CO2-Emissionen werden von den Papierproduzenten kompensiert. Der absolute Verbrauch beim Büropapier ist 2011 deutlich zurückgegangen. Auch der Papierverbrauch pro Mitarbeiter ist deutlich gesunken. Bei den Werbedrucksachen ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen. Verantwortung und Engagement | Umwelt Büropapiere absolut und relativ (pro Mitarbeiter) Blatt pro Mitarbeiter 32.000 Blatt 260.000.000 250.000.000 30.180 30.000 240.000.000 28.000 230.000.000 25.394 220.000.000 25.395 210.000.000 26.000 25.451 24.000 22.000 200.000.000 190.000.000 20.707 20.000 16.000 170.000.000 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut (Blatt) relativ (Blatt pro Mitarbeiter) Werbedrucksachen absolut und relativ (pro Mitarbeiter) kg pro Mitarbeiter kg 600.000 67 70 54 400.000 55 51 56 60 50 300.000 40 Unsere Beschäftigten sind angehalten auf dem Weg dorthin einerseits das jeweils ökonomisch günstigste Verkehrsmittel zu wählen, und andererseits bei der Reiseplanung und -durchführung dem Umweltgedanken Rechnung zu tragen. So ist laut Reiseordnung der LBBW die Nutzung der Bahn grundsätzlich der Nutzung des PKW vorzuziehen. Das Flugzeug wiederum soll nur benutzt werden, wenn der Flug zu einer nachweisbaren Zeitersparnis für die gesamte Reise von mindestens zwei Stunden führt oder Sondertarife günstiger sind als vergleichbare Bahnfahrkarten. 30 200.000 20 100.000 10 0 0 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr absolut (kg) relativ (kg pro Mitarbeiter) 9 12 16 km 40.000.000 % 7 Dienstreiseverkehr absolut und relativ (pro Mitarbeiter) km/MA 45.000.000 Recyclingquote bei Kopierpapier 100 Banking ist ganz wesentlich ein persönliches Geschäft, das auf dem direkten Kontakt von Mensch zu Mensch basiert. Unsere Mitarbeiter sind daher häufig unterwegs, um mit Kollegen anderer Standorte zusammenzuarbeiten oder im Gespräch mit Kunden vor Ort eine für sie optimale Lösung zu entwickeln. Zu Dienstreisen zählen außerdem Fahrten zu Seminaren und Tagungen. 18.000 180.000.000 500.000 Verkehr. 14 90 4.034 3.615 3.715 4.000 35.000.000 3.500 30.000.000 3.000 25.000.000 2.500 20.000.000 2.000 15.000.000 1.500 10.000.000 1.000 0 70 500 2007 2008 2009 2010 2011 0 Jahr 60 40 4.500 3.620 5.000.000 80 50 3.808 93 91 88 84 86 2007 2008 2009 2010 2011 absolut in km relativ pro MA 30 20 10 0 Jahr Recycling chlorfrei gebleicht 99 Verantwortung und Engagement | Umwelt Die Summe der von allen LBBW-Beschäftigten zurückgelegten Dienstreisekilometer ist mit 32.579.517 km im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 8 % gesunken. Pro Mitarbeiter stieg die Kilometerzahl jedoch von 3.620 km auf 3.715 km leicht an. Bei Betrachtung der einzelnen Verkehrsmittel zeigt sich ein nahezu unverändertes Bild: Flugreisen 28 % (2010: 29 %), PKW-Reisen 37 % (36 %), Bahnreisen 35 % (35 %). Bei den Flugreisen haben sich die Kurzstreckenflüge deutlich reduziert. Gefahrene Kilometer nach Verkehrsmitteln % 100 90 80 25,5 35,2 35,2 34,8 34,8 49,4 33,7 36,5 36,2 37 25,1 31,1 28,3 29,0 28,2 70 60 50 40 30 20 10 0 2007 2008 2009 2010 2011 Jahr Flug (%) Auto (%) Bahn (%) Die PKW-Reisen setzen sich zusammen aus Dienst fahrten mit Privat-PKW, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr etwa unverändert geblieben ist, und aus weiterhin quantitativ rückläufigen Fahrten mit Mietwagen, Dienst- und Poolfahrzeugen sowie in den letzten Jahren kontinuierlich zunehmenden Fahrten mit Firmenwagen. Die Anzahl der Firmen-, Dienst-, Abteilungs- und Fuhrparkfahrzeuge hat sich von insgesamt 623 Fahrzeugen im Jahr 2010 auf 611 Fahrzeuge Ende 2011 weiter reduziert. Bei den Fuhrparkfahrzeugen konnte eine bessere Auslastung erzielt werden. 100 Unser Ziel bleibt es, durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Flug- und PKW-Reisen auf das Notwendigste zu beschränken und mögliche technische Alternativen wie z. B. Telefon- und Videokonferenzen weiter auszubauen. Aktuell stehen an 15 Standorten in Deutschland und im Ausland insgesamt 26 Videokonferenzräume zur Verfügung (Stand: Juni 2012). Kooperation mit DB-Carsharing und DB-Call-a-Bike Da sich privates und berufliches Reiseverhalten meist sehr ähneln, informieren wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch über Möglichkeiten zur Optimierung ihrer privaten Reisen beziehungsweise ihres Pendlerverhaltens, um so die ökologische Verkehrsmittelwahl zu fördern. Hierzu zählen die vielfältigen Jobticket-Angebote in Städten wie Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe und Mainz. Im Januar 2010 startete eine Kooperation mit der Deutschen Bahn: Alle Kunden der LBBW, die das Mehrwert-Konto „extend“ nutzen, erhalten vergünstigte Konditionen bei der Nutzung von DB-Carsharing-Fahrzeugen (inkl. der in den Städten Stuttgart und Köln in großer Stückzahl verfügbaren „DB-Flinkster“) sowie von DB-Call-a-Bike. Da 98 % der LBBW-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter ein solches Konto besitzen, profitieren auch diese von den Vergünstigungen und können zum Beispiel durch Kombination von Bahnfahrt und DB-Carsharing-Fahrzeug Fahrtkilometer auf die Schiene verlagern. Ende 2011 waren insgesamt 330 Nutzer (2010: 300) über „extend“ registriert. Abfall. Als Finanzinstitut sind wir besonders verpflichtet, mit den Daten unserer Kunden sorgsam umzugehen und diese zu schützen. Das gilt auch bei der Entsorgung von Papier. Unser Abfallkonzept gewährleistet daher die strikte Einhaltung des Datenschutzgesetzes. Daten- Verantwortung und Engagement | Umwelt schutzwürdige Papiere müssen eigenverantwortlich in die zentral aufgestellten Datensicherheitsbehälter geworfen werden. Die gesammelten Unterlagen werden nach dem Bundesdatenschutzgesetz vernichtet. Zudem achten wir darauf, Wertstoffe dem Recycling zuzuführen. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter ist angehalten, Abfälle konsequent zu trennen. An jedem Arbeitsplatz steht eine Box für Altpapier und Kartonagen. Für Biomüll, Verpackungen und Restmüll sind an zentralen Stellen Treteimer aufgestellt. Damit erreichen wir unternehmensweit eine Recyclingquote von rund 90 %. Insgesamt sind 2011 weniger Abfälle angefallen, die Abfallmenge pro Mitarbeiter ist jedoch leicht angestiegen. Abfallaufkommen 2010 (kg) 2011 (kg) Papier normal (15 01 01N) 480.500 374.560 Papier Datenschutz (15 01 01S) 904.748 971.501 Glas (20 01 02) 34.222 22.051 Metall (15 01 04) 27.010 21.660 1.234 2.257 Holz (17 02 01) 39.345 106.250 Kompostierbare Abfälle (20 02 01) 32.991 5.953 189.075 182.110 Nicht gefährlich Kunststoff (15 01 02) Biomüll Küche (20 01 08) Speiseöle/-fette (20 01 25) 0 0 6.092 27.295 Wertstoffgemische (15 01 06) 119.200 155.780 Restmüll (20 03 01) 183.385 137.661 4.473 4.053 Elektronikschrott (16 02 14) Kunststoffe Datenschutz (15 01 02S) Schlämme/Fettabscheider (02 02 04) Summe nicht gefährlicher Stoffe 194.495 89.420 2.216.770 2.100.551 1.280 448 220 0 0 40 1.691 1.335 0 500 57.820 40.535 1.868 698 0 0 Gefährliche Abfälle* Sonstige gefährliche Abfälle Bleibatterien (16 06 01) Dämmmaterial (17 06 03) Leuchtstoffröhren (20 01 21) Abfälle aus Öl/Wasserabscheidern (13 05 01) Monitore, akkubetriebene Geräte (16 02 13) Elektronikschrott (20 01 35) Fixierer und Entwickler (09 01 01) Fixierer und Entwickler (09 01 04) Summe gefährlicher Abfälle Summe gesamt 0 0 62.879 43.556 2.279.649 2.144.107 * Der gefährliche Abfall wird in deutschen Anlagen verwertet bzw. entsorgt. Eine grenzüberschreitende Verbringung erfolgt nicht. 101 Verantwortung und Engagement | Umwelt Abfallaufkommen (inkl. Wertstoffe) der validierten Standorte 2007 2008 kg 2009 kg kg 2010 kg/MA kg/MA kg kg/MA Am Hauptbahnhof 2 459.900 384.400 541.517 201* 482.767 169* 484.449 248* Pariser Platz 370.500 224.800 282.937 – 171.643 – 205.323 – Bollwerk 94.700 87.400 70.365 195 60.642 162 68.583 227 Königstraße 45.500 27.300 32.292 271 21.975 174 18.938 142 175.000 332.600 295.462 294 311.293 473 205.520 360 98.600 100.700 52.538 134 65.241 171 150.088 447 Kleiner Schlossplatz inkl. Kronprinzstraße Mannheim * Die Kennzahlen für die Gebäude „Am Hauptbahnhof 2“ und „Pariser Platz“ werden gemeinsam berechnet. Das deutlich geringere Abfallaufkommen bei den Gebäuden Kleiner Schlossplatz inklusive Kronprinzstraße erklärt sich durch die Aufgabe des Gebäudes Kronprinzstraße 6. Der starke Anstieg in Mannheim wurde durch die Entsorgung des dortigen Archivs verursacht. Abfallaufkommen absolut und relativ (pro Mitarbeiter) kg kg pro Mitarbeiter 2.800.000 320 300 2.600.000 274 280 269 2.400.000 245 2.200.000 260 240 2.000.000 233 233 220 1.800.000 2007 2008 2009 2010 Jahr absolut (kg) 102 kg 2011 relativ (kg pro Mitarbeiter) 2011 200 Verantwortung und Engagement | Umwelt Wasser. Biodiversität. Der absolute Wasserverbrauch ist 2011 weiter gesunken. Der relative Verbrauch ist von 113 auf 116 Liter pro Mitarbeiter und Tag minimal angestiegen, befindet sich jedoch seit 2008 auf relativ gleichem Niveau. Umweltverschmutzung, Flächenversiegelung und der zügellose Abbau natürlicher Ressourcen gefährden die biologische Vielfalt unseres Planeten. Noch nie war die Geschwindigkeit, mit der rund um den Globus Tier- und Pflanzenarten aussterben, so hoch wie heute. Ökosysteme verlieren an Stabilität. Die Biodiversität ist weltweit bedroht. Bei den angegebenen Mengen handelt es sich um Trinkwasser aus dem öffentlichen Netz. Wasserverbrauch absolut und relativ (pro Mitarbeiter und Tag) Liter pro Mitarbeiter und Tag m 3 350.000 180 157 160 300.000 140 120 113 250.000 116 113 120 100 80 200.000 60 40 150.000 20 100.000 2007 2008 2009 2010 2011 0 Jahr absolut (m ) relativ (Liter pro Mitarbeiter und Tag) 3 Unternehmen sind gefordert, die Auswirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf die lokale und globale Biodiversität zu berücksichtigen und zu ihrem Erhalt beizutragen. Denn die Zerstörung von Ökosystemen hat nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Folgen. Der Erhalt der biologischen Vielfalt gehört zu unserem Ziel, zu einer tragfähigen ökonomischen, ökologischen und sozial ausgeglichenen Entwicklung beizutragen. Mit folgenden Aktivitäten fördern wir die Biodiversität: Wir haben den Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e. V. (VfU) aktiv bei der Entwicklung eines Leitfadens zur stärkeren Sensibilisierung des Finanzsektors für das Thema Biodiversität unterstützt (siehe auch www.vfu.de). Seit einiger Zeit berücksichtigen wir Biodiversitätskriterien im Anlage- und Kreditgeschäft. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisieren wir für den Artenschutz und die Bedeutung von Ökosystemen über das LBBW-Intranet. Hier haben wir Daten und Fakten zur ökonomischen Relevanz von Biodiversität sowie zu den Chancen und Risiken für Finanzdienstleister eingestellt. Im Bereich Ausbildung wurde das Angebot eines Sozialpraktikums zu einem sozial-ökologischen Praktikum ausgeweitet. Im Jahr 2011 konnten die Auszubildenden im Rahmen dieses freiwilligen Projektes beispielsweise eine Woche auf einem Biobauernhof mitarbeiten. 103 Verantwortung und Engagement | Umwelt Weil in innerstädtischen Lagen Gebäude vielen Tieren und Pflanzen als Ersatzlebensraum dienen, haben wir beim Neubau unserer Filiale in Pforzheim Nistmöglichkeiten für Mauersegler in die Fassade integriert; am Gebäude Wilhelmsbau in Stuttgart konnte der Nistplatz für Mauersegler trotz Sanierungsmaßnahmen erhalten werden. Ferner haben wir mit unseren Gärtnern einen reduzierten Mähumfang auf einigen Dachterrassen mit extensiver Begrünung auf den Stuttgarter Gebäuden Hauptbahnhof und Pariser Platz festgelegt. So schaffen wir Lebensraum und Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge. Die LBBW-Stiftung „Natur und Umwelt“ beteiligt sich jedes Jahr an ca. 50 Projekten zum konkreten Schutz von Natur und Umwelt sowie zur Erhaltung der heimischen Tier- und Pflanzenwelt. Zusätzlich werden kleinere Forschungsprojekte auf den Gebieten Umwelt- und Naturschutz, Biologie und Medizin einschließlich Naturheilverfahren gefördert (siehe Seite 80). 104 Index nach GRI G3 inklusive FSSS. GRI G3 Berichtselement Seite 1 1.1 1.2 Strategie und Analyse Vision und Strategie Nachhaltigkeitsauswirkungen, Chancen und Risiken 6 f., 10 ff. 6 f., 46 – 57 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 Organisationsprofil Name der Organisation Marken, Produkte und Dienstleistungen Organisationsstruktur Hauptsitz der Organisation Länder der Geschäftstätigkeit Eigentümerstruktur, Rechtsform Märkte Größe der Organisation Wesentliche Veränderungen von Größe, Struktur, Eigentumsverhältnissen Preise 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 Berichtsparameter Berichtszeitraum Veröffentlichung des letzten Berichts Berichtszyklus Ansprechpartner Bestimmung des Berichtsinhalts Berichtsgrenze Beschränkungen des Berichtsumfangs oder der Berichtsgrenzen 3.8 Grundlage für die Berichterstattung über Joint Ventures etc. Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen Begründung der neuen Darstellung von Informationen im Vergleich zu früheren Berichten 3.9 3.10 3.11 3.12 3.13 Wesentliche Veränderungen des Umfangs, der Berichtsgrenzen oder der verwendeten Messmethoden Index nach GRI Bestätigung durch externe Dritte 4 4.1 4.2 4.3 4.4 Governance, Verpflichtungen und Engagement Führungsstruktur der Organisation Vorsitzender des Vorstands/Geschäftsführer Unabhängige Mitglieder des höchsten Leitungsorgans Mechanismen für Empfehlungen oder Anweisungen an den Vorstand/Aufsichtsrat 4.5 8 8 8 8 8 8 8 8 8 f. GRI G3 Berichtselement Seite 4.16 4.17 Einbeziehung von Stakeholdern Berücksichtigung zentraler Anliegen der Stakeholder 31 – 33 31 – 33 5 Managementansatz und Leistungsindikatoren 5.1 Produkte und Dienstleistungen Aspekt: Produktportfolio FS1 Beschreibung von Politiken mit speziellen ökologischen oder sozialen Komponenten, die von den Geschäfts bereichen angewandt werden 10–17 FS2 Beschreibung von Prozessen zur Bewertung und Prüfung von ökologischen und sozialen Risiken in den Geschäftsbereichen je Politik 49 f., 54 f. FS3 Beschreibung von Prozessen zur Kontrolle der Kunden hinsichtlich Einführung der und Konformität mit den ökologischen und sozialen Anforderungen, die in Ver trägen oder Transaktionen enthalten sind 43 f., 54 f. FS4 Beschreibung von Prozessen zur Verbesserung der Mitarbeiterkompetenz in Bezug auf ökologische und soziale Risiken und Chancen 31 f., 41, 61 FS5 Beschreibung von Wechselbeziehungen zu Kunden, Investoren und Geschäftspartnern hinsichtlich ökolo gischer und sozialer Risiken und Chancen 31 f. FS6 Prozentuale Aufteilung des Portfolios für jedes Geschäfts feld nach Region, Unternehmensgröße und Sektor 56 f. FS7 Monetärer Wert von Produkten und Dienstleistungen mit speziellem sozialem Nutzen nach Geschäftsbereich und Zielsetzung 52, 56 f. FS8 Monetärer Wert von Produkten und Dienstleistungen mit speziellem ökologischem Nutzen nach Geschäfts bereich und Zielsetzung 52, 56 f. 34 f., 50, 53, 60 4 4 4 111 4 4, 37 f. 4, 37 f. 37 37 f., 83 83 Aspekt: Audit 37 f., 83 FS9 105 ff. 108 ff. Geltungsbereich (Coverage) und Häufigkeit von Audits zur Bewertung der Umsetzung von Umwelt- und Sozialpolitiken und Risikobewertungsprozessen 37 f. Aspekt: aktive Beteiligung 8 6 421 71, 76 FS10 Prozentsatz und Anzahl der im eigenen Portfolio gehaltenen Unternehmen, mit denen ein Dialog zu Umwelt- und Sozialthemen besteht k.A. FS11 Prozentsatz der Assets, die positivem und negativem ökologischem und sozialem Screening unterliegen 52 Kopplung der Vergütung des oberen Managements mit der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation – 2 FS12 k. A. 4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten im Vorstand 40 – 43 Abstimmungsrichtlinien bzgl. ökologischer und sozialer Themen für Aktien, für die das berichtende Unternehmen Stimmrechte hält oder zur Stimmabgabe berät 4.7 Bestimmung der Qualifikation und der Erfahrung der Leitungsgremien in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen 18 5.2 DMA 4.8 Leitbilder, interner Verhaltenskodex und Prinzipien; Art und Weise der Umsetzung 10–17 Ökonomie Managementansatz zu wirtschaftlicher Leistung, Marktpräsenz und mittelbaren ökonomischen Auswirkungen 4.9 Verfahren des Vorstands zur Überwachung der Nach haltigkeitsleistung 18 Verfahren zur Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung des Vorstands Vorsorgeprinzip Vereinbarungen, Prinzipien oder externe Initiativen Mitgliedschaften Einbezogene Stakeholdergruppen Auswahl der Stakeholder 34 f. 4.10 4.11 4.12 4.13 4.14 4.15 48 ff., 92, 97 f. 35f, 37–44 35f 31–33 31–33 6–11 Aspekt: wirtschaftliche Leistung EC1 Erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert einschließlich Investitionen in die Gesellschaft (z. B. Kunst, Bildung) und prozentualen Anteils am Gewinn vor Steuern EC2 Finanzielle Folgen und andere Chancen und Risiken des Klimawandels Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand EC3 EC4 77–80 48–50 74 k. A. k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant. 1 Die LBBW verfügt über einen Aufsichtsrat. 2 Bisher existiert keine entsprechende Kopplung. 105 GRI G3 EC5 EC6 EC7 Berichtselement Aspekt: Marktpräsenz Verhältnis der Standardeintrittsgehälter zum lokalen Mindestlohn Standortbezogene Auswahl von Zulieferern Standortbezogene Personalauswahl Seite GRI G3 Berichtselement Seite EN22 Abfallmenge nach Art und Entsorgungsmethode (wichtigste Abfallkategorien für Finanzdienstleister: Papier, IT) Wesentliche Freisetzungen Gefährliche Abfälle nach Basler Konvention Auswirkung von Abwässern auf den Biodiversitätswert 100–102 76 38 f., 69 k. A. EN23 EN24 EN25 77–80 EN26 EC9 Aspekt: mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen Infrastrukturinvestitionen und Dienstleistungen, die vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen Wesentliche mittelbare wirtschaftliche Auswirkungen k. A. EN27 5.3 DMA Ökologie Managementansatz zu u. g. Aspekten 15–17, 37 f. EC8 EN28 EN1 EN2 Aspekt: Materialien Gewicht oder Volumen der eingesetzten Materialien Anteil von Recyclingmaterial am Gesamtmaterialeinsatz 84 98 EN3 EN4 Aspekt: Einhaltung von Rechtsvorschriften Strafen für Nichteinhaltung der Rechtsvorschriften im Umweltbereich 93 (Fußnote 3) 82–86, 90 f., 93–97 Wesentliche Umweltauswirkungen durch den Transport von Produkten, anderen Gütern und Materialien sowie von Mitarbeitern EN5 Eingesparte Energie aufgrund von umweltbewusstem Einsatz und Effizienzsteigerungen 82, 84 EN30 Aspekt: insgesamt Gesamte Umweltschutzausgaben EN6 Initiativen zur Gestaltung von Produkten und Dienstleistungen mit höherer Energieeffizienz und solchen, die auf erneuerbaren Energien basieren, sowie dadurch erreichte Verringerung des Energiebedarfs 17 5.4 Gesellschaft 5.4.1 Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs und erzielte Einsparungen 92, 97 f. DMA Managementansatz zu Beschäftigung, ArbeitnehmerArbeitgeber-Verhältnis, Arbeitsschutz (bei Banken z. B. Übergriffe gegen Mitarbeiter durch Kunden, Banküberfälle), Aus- und Weiterbildung, Vielfalt und Chancengleichheit EN7 EN8 Aspekt: Wasser Gesamtwasserentnahme nach Quellen 85 (Fußnote 5), 103 EN9 Wasserquellen, die wesentlich von der Entnahme von Wasser betroffen sind k. A. LA1 EN10 Anteil in Prozent und Gesamtvolumen an rück gewonnenem und wiederverwendetem Wasser k. A. LA2 LA3 EN11 EN12 Aspekt: Biodiversität Grundstücke in oder angrenzend an Schutzgebiete Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf die Bio diversität in Schutzgebieten k. A. k. A. EN13 Geschützte oder wiederhergestellte natürliche Lebensräume k. A. EN14 Strategien, laufende Maßnahmen und Zukunftspläne für das Management der Auswirkungen auf die Biodiversität 81, 103 f. Gefährdete Arten k. A. EN15 EN16 EN17 EN18 EN19 EN20 EN21 Aspekt: Emissionen, Abwasser und Abfall Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht Andere Treibhausgasemissionen Initiativen zur Verringerung der Treibhausgas emissionen und erzielte Ergebnisse Ozonschädigende Substanzen nach Gewicht NOx, SOx und andere Luftemissionen nach Art und Gewicht Wassereinleitung in Gewässer k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant 106 Anteil von Produkten, deren Verpackungen wieder verwendet wurden LA4 LA5 LA6 LA7 LA8 LA9 87 87 16 f., 36, 87, 92, 97 f. 89 88 f. 85 (Fußnote 5) 54–57, 92, 97 f. n. r. 42 Aspekt: Transport EN29 Aspekt: Energie Direkter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) Indirekter Energieverbrauch (nach Primärenergieträgern) Aspekt: Produkte und Dienstleistungen Initiativen zur Minimierung von Umweltauswirkungen der Produkte und Dienstleistungen k. A. 101 k. A. LA10 Aspekt: Beschäftigung Belegschaft nach Beschäftigungsverhältnissen und Regionen Mitarbeiterfluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht und Regionen Betriebliche Leistungen für Vollzeitbeschäftigte Aspekt: Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis Anteil Mitarbeiter mit Tarifverträgen Mitteilungsfrist(en) in Bezug auf wesentliche betrieb liche Veränderungen Aspekt: Arbeitsschutz In Arbeitsschutzausschüssen vertretene Mitarbeiter Verletzungen, Berufskrankheiten, Abwesenheitsquote und Todesfälle Maßnahmen in Bezug auf ernste Krankheiten Arbeitsschutzthemen, die in förmlichen Vereinbarungen mit Gewerkschaften behandelt werden Aspekt: Aus- und Weiterbildung Aus- und Weiterbildung: Stundenzahl pro Mitarbeiter und Mitarbeiterkategorie 99 f. k. A. 14 f., 61–76 63–66 64 k. A. 76 k. A. 76 69 67 f. k. A. 65 LA11 Programme für das Wissensmanagement und für lebenslanges Lernen 69–71 LA12 Prozentsatz der Mitarbeiter, die eine regelmäßige Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung erhalten 70 GRI G3 Berichtselement LA14 Aspekt: Vielfalt und Chancengleichheit Vielfalt des oberen Managements und Mitarbeiter struktur (Geschlecht/Alter/Kultur) Entlohnung nach Geschlecht und Mitarbeiterkategorie 5.4.2 Menschenrechte DMA Managementansatz zu Investitions- und Beschaffungspraktiken, Gleichbehandlung, Vereinigungsfreiheit und Recht zu Kollektivverhandlungen, Kinderarbeit, Zwangsund Pflichtarbeit, Sicherheitspraktiken, Rechte der Ureinwohner LA13 Seite GRI G3 Berichtselement Seite 63–65, 71–73 SO2 Aspekt: Korruption Prozentsatz und Anzahl der Geschäftseinheiten, die auf Korruptionsrisiken hin untersucht wurden k. A. 72 SO3 SO4 SO5 SO6 Prozentsatz und Gesamtzahl der wesentlichen Investitionsvereinbarungen (bei Finanzdienstleistern z. B. Kreditvereinbarungen, Vertragsklauseln), die Menschenrechtsklauseln enthalten oder diesbezüglich geprüft wurden k. A 38 f. HR3 Anteil Lieferanten, die unter Menschenrechtsaspekten geprüft wurden Schulungen zu Menschenrechten HR4 Aspekt: Gleichbehandlung Vorfälle von Diskriminierung und ergriffene Maßnahmen HR2 Vereinigungsfreiheit und Recht zu Kollektivverhand lungen, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten sowie ergriffene Maßnahmen HR6 HR7 Aspekt: Zwangsarbeit Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Zwangsarbeit, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten HR9 Aspekt: Rechte der Ureinwohner Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Rechte der Urein wohner verletzt wurden, und ergriffene Maßnahmen 5.4.3 Gesellschaft DMA Managementansatz zu Gemeinwesen, Korruption, Politik, wettbewerbswidrigem Verhalten und Einhaltung der Gesetze SO1 Aspekt: Gemeinwesen Maßnahmen und Verfahren zur Einschränkung der negativen Auswirkungen auf die Standortgemeinden k. A. SO8 Aspekt: Einhaltung der Gesetze Strafen wegen Verstoß gegen Rechtsvorschriften 42, 44 5.5 Produktverantwortung DMA Managementansatz zu Kundengesundheit und -sicherheit, Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen, Werbung, Schutz der Kundendaten und Einhaltung von Gesetzesvorschriften k. A. 71 76 PR1 38 f. 38 f. Aspekt: Sicherheitspraktiken Schulungen des Sicherheitspersonals in Bezug auf Menschenrechtsaspekte, Prozentsatz des geschulten Personals Gesamtwert der Zuwendungen (Geldzuwendungen und Zuwendungen in Form von Sachwerten) an Parteien, Politiker und damit verbundene Einrichtungen k. A. 44 Aspekt: Kundengesundheit und -sicherheit Lebenszyklusstadien, in denen Sicherheits- und Gesundheitsauswirkungen von Produkten analysiert werden Verstöße gegen Gesundheitsstandards 41 f., 44, 59 f. n. r. n. r.4 Aspekt: Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen FS15 HR8 Aspekt: Politik Positionen und Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen und Lobbying Aspekt: wettbewerbswidriges Verhalten Klagen aufgrund wettbewerbswidrigen Verhaltens PR2 Aspekt: Kinderarbeit Grundsätze und Maßnahmen zur Verhinderung von Kinderarbeit, ermittelte gefährdete Geschäftstätigkeiten 41 SO7 Aspekt: Vereinigungsfreiheit und Kollektiv verhandlungen HR5 41 38 f., 71–73 Aspekt: Investitions- und Beschaffungspraktiken HR1 Prozentsatz der Angestellten, die in der Antikorruptions politik und den Antikorruptionsverfahren geschult wurden Ergriffene Maßnahmen infolge von Korruptionsvorfällen PR3 PR4 PR5 n. r. FS16 PR6 –3 PR7 Richtlinien zu fairer Gestaltung und fairem Verkauf von Produkten und Dienstleistungen Grundsätze/Verfahren zur Produktkennzeichnung Verstöße gegen Standards zur Kennzeichnung von Produktinformationen Kundenzufriedenheit einschließlich der Ergebnisse von Umfragen Initiativen zur Verbesserung der Financial Literacy Aspekt: Werbung Programme zur Befolgung von Gesetzen, Standards und freiwilligen Verhaltensregeln in der Werbung Gesamtzahl der Vorfälle, in denen Vorschriften und freiwillige Verhaltensregeln in Bezug auf Marketing und Werbung nicht eingehalten wurden 44, 60 k. A. k. A. 59 f. 31 f. 44 44 40–43 PR8 PR9 Standorte in gering besiedelten oder strukturschwachen Regionen nach Standortart (Filiale, SB …) 8 FS14 Initiativen zur Verbesserung des Zugangs zu Finanzdienstleistungen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen (z. B. Menschen mit Behinderung, Migrationshintergrund) k. A. 41 f. Aspekt: Einhaltung von Gesetzesvorschriften k. A. FS13 Aspekt: Schutz der Kundendaten Beschwerden in Bezug auf die Verletzung des Schutzes der Kundendaten und deren Verlust Bußgelder aufgrund von Verstößen gegen Gesetzes vorschriften in Bezug auf die Zurverfügungstellung und Verwendung von Produkten und Dienstleistungen 44 k. A. = keine Angaben/n. r. = nicht relevant. 3 Es gab keine entsprechenden Vorfälle im Berichtszeitraum. 4 Als Finanzdienstleister bieten wir keine Produkte oder Dienstleistungen an, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Kunden haben könnten. 107 Prüfungsvermerk. Die LBBW hat die AGIMUS GmbH Umweltgutachterorganisation und Beratungsgesellschaft damit beauftragt, ihren Nachhaltig keitsbericht mit aktualisierter Umwelterklärung 2012 auf Wesentlichkeit, Transparenz und Vergleichbarkeit zu über prüfen und das Managementsystem nach ISO 14001 und EMAS zu prüfen. Wir haben die Leistungsfähigkeit der Managementsysteme bewertet, ein umfängliches Audit vor Ort in Stuttgart durchgeführt und durch die Ansicht von Unterlagen und Interviews überprüft. Managementsysteme Im Vergleich zum Nachhaltigkeitsbericht 2011 zeigen Bericht und zu Grunde liegende Managementmethoden weitere Fortschritte. Besonders positiv ist hervorzuheben: 1. Die aus den Leitplanken resultierenden Maßnahmen haben wie im Vorjahr dazu geführt, dass die Nachhaltigkeits prinzipien immer tiefer in den Geschäftsprozessen der Bank verankert werden. Die in Arbeit befindlichen Konkretisie rungen der Leitplanken (Nachhaltigkeit im Anlage- und Kreditgeschäft) werden zu weiteren Fortschritten bei diesem Prozess führen. 2. Wesentliche Energie- und Ressourcenverbräuche je Mit arbeiter und je m² konnten gesenkt werden. 3.Zu wesentlichen personalbezogenen Aspekten (HPI) sind Kennziffern entwickelt worden. 4.In der IT wurden in mehrjähriger, sehr akribischer Arbeit wirksame Methoden entwickelt, um die Energieverbräuche der Rechenzentren und der Front-End-Geräte zu reduzieren; hinzu kommt, dass nun auch eine Investition in eine Wärme rückgewinnung aus dem Rechenzentrum angegangen wurde. 5.In einem lobenswerten Verfahren (Round Table Energie) wurde das Know-how der Bank gebündelt, um Geschäftschancen und -risiken aus der Energiewende für die Bank sinnvoll anzuwenden. Die Managementsysteme der verschiedenen Funktionsbereiche sind wirkungsvoll dargestellt. Das Engagement der LBBW im Rahmen der UNEP Finance Initiative und die Berücksichtigung der „Principles for Responsible Investment“ zeigen eine klare Selbstverpflichtung auf. Insbesondere die Leitplanken sind Gewähr für eine Integration von Nachhaltigkeitskriterien in die wesentlichen Geschäftsprozesse der Bank. Die Konkretisierung der Leitplanken zur Nachhaltigkeit im Bankgeschäft sollte im Sinne des an „Banned Weapons“ erprobten Prinzips (No-go-Krite- 108 rien, Gelb-Kriterien, Grün-Kriterien) für ausgewählte Branchen vorangetrieben werden, um die Geschäftsprinzipien substanziell zu untermauern. Unverändert empfehlen wir, in der internen Kommunikation den Mitarbeitern noch klarer zu erläutern, warum das Nachhaltigkeitsmanagement zukunftssichernder Bestandteil des künftigen Geschäftsmodells der Bank ist. Wir empfehlen für die weitere Integration vor allem die Einführung von Systemen zur detaillierten Erfassung von Key-Performance-Indikatoren (KPI) zur Messung des Erfolgs bei der Umsetzung der Leitplanken. Unverändert müsste die Frage „Warum betreibt die Bank ein Nachhaltigkeitsmanagement?“ an die Belegschaft stärker vermittelt werden und es sollten unverändert die konkreten Lebenswelten des einzelnen Mitarbeiters expliziter mit dem Nachhaltigkeitsmanagement verknüpft werden; die Einführung des E-Learning-Tools kann hier sinnvolle Flankierung leisten. Das Nachhaltigkeitsprogramm ist detailliert und umfassend. Die Einführung weiterer neuer Maßnahmen – besonders im Bereich der Bankprodukte und des Umfeldes der Bank – zeigt, dass die LBBW auf Stakeholderanliegen eingeht. Wir empfehlen unverändert, bei der Umsetzung der Vorgaben der Leitplanken auch bestehende Interessenkonflikte zwischen kurzfristigem wirtschaftlichem Erfolg und Nachhaltigkeitskriterien zu antizipieren. Die Reduzierung der CO2-Emissionen ist ein begrüßenswerter Fortschritt. Diese wurde jedoch vornehmlich durch Bezug von Ökostrom erzielt und nur zu einem geringen Teil durch die Verbesserung der Energieeffizienz. Dieser sogenannte CarbonOffset steht nicht allen Gesellschaftsgruppen offen, daher wurde im Nachhaltigkeitsprogramm festgelegt, dass künftig die weitere Energieeffizienzverbesserung Hauptfokus der Arbeit in diesem Bereich ist. Der Turnaround der seit Jahren gewachsenen Energieverbräuche und bei weiteren betriebsökologischen Kennziffern wurde 2010 und 2011 erstmals erreicht, hier sollte durch Fortführung aller Maßnahmen versucht werden, aus dem positiven Ereignis einen dauerhaften Trend zu machen; künftig sollten die Werte zur Heizenergie unbedingt gradtagszahlbereinigt werden, da sonst die Vergleichbarkeit stark leidet. Die Bestrebungen in diesem Bereich – insbesondere durch die konzeptionelle Einbindung von „Green IT“ – sind lobenswert. Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungsund Validierungstätigkeiten bei der LBBW (gemäß Anhang VII der EMAS III) Der Unterzeichnende, Herr Dr. Ralf Utermöhlen, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0080, zugelassen für den Bereich Kreditwesen/Banking (NACE-Code WZ 2008: 64.19), bestätigt, begutachtet zu haben, ob die Standorte der LBBW in Stuttgart, bestehend aus den Gebäuden: Am Hauptbahnhof 2 (Haus 1), 70173 Stuttgart Am Hauptbahnhof 7 + 9 (Haus 2), 70173 Stuttgart Am Hauptbahnhof 11 (Haus 3), 70173 Stuttgart Am Hauptbahnhof 8 (Haus 4), 70173 Stuttgart Pariser Platz 1 (Haus 5), 70173 Stuttgart Pariser Platz 1 (Haus 6), 70173 Stuttgart Königstraße 3, 70173 Stuttgart Fritz-Elsas-Straße 31 (Bollwerk), 70174 Stuttgart Kleiner Schlossplatz 11, 70173 Stuttgart sowie der Standort Augustaanlage 33, 68161 Mannheim, alle Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. November 2009 über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllen. Wesentlichkeit und Transparenz Bezüglich Wesentlichkeit und Transparenz ist der Bericht weiter aufgewertet worden, indem Indikatoren berichtet werden, die in den Vorjahren noch nicht Berichtsgegenstand waren. Wir empfehlen weiterhin, diese in Form von KPI einem Monitoring zu unterziehen. Während Compliance-Richtlinien und Kontrollmechanismen gut dargestellt sind, fehlen unverändert quantitative Angaben zur Kopplung der Vergütung von Führungskräften an Nachhaltigkeitsziele und zu dem in die Gesellschaft ausgeschütteten Wert. Das Engagement der LBBW zur Integration der Nachhaltigkeit in das Kerngeschäft ist begrüßenswert, aber weiterhin ausbaufähig. Für einige der Geschäftsfelder (Projektfinanzierungen im Bereich erneuerbare Energien, Kreditentscheidungen, Anlage produkte) sind deren Umwelt- und Sozialrisiken sowie die Managementsysteme der LBBW in diesem Bereich sehr gut dargestellt. Für andere Bereiche des Kerngeschäftes (Microfinance, Projektfinanzierungen außerhalb des Bereichs erneuerbare Energien) sollten künftig hierzu ebenfalls Aussagen erfolgen. Fallstudien wären ein wertvoller Bestandteil zukünftiger Berichte. Der Bericht beschreibt gut die Selbstverpflichtung der obersten Leitung zur Einhaltung der Nachhaltigkeitspolitik sowie die Möglichkeiten der Personalentwicklung bezüglich Nachhaltigkeit, was eine hohe Unternehmensethik und Transparenz in Bezug auf die Wertschöpfung im Inlandsgeschäft darlegt. Im Hinblick auf die Indikatoren 4.4 bis 4.6 wurde dem Unter nehmen eine deutlichere Darstellung empfohlen. Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass die Begutachtung und Validierung in voller Überein stimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 durchgeführt wurden, das Ergebnis der Begutachtung und Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden Umweltvorschriften vorliegen, die Daten und Angaben der Umwelterklärung der Standorte ein verlässliches, glaubhaftes und wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten des Standorts innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Bereichs geben. Die Berichterstattung im Hinblick auf regionale Aspekte ist hervorragend (Hausbankprinzip), im Hinblick auf die rele vanten internationalen Kontrollmechanismen (z. B. Menschenrechtsklauseln über die Beschaffungsprozesse hinaus in Investitionsvereinbarungen, Verletzung der Rechte indogener Völker) jedoch beschränkt. Wir empfehlen unverändert entsprechende Instrumente. Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden. Vergleichbarkeit Die Anwendung der GRI-lndikatoren sowie der branchen spezifischen Zusatzkriterien erleichtert die Vergleichbarkeit des Berichts. Über 37 Kernindikatoren und zwölf Indikatoren des Financial Services Sector Supplement wird berichtet, 20 Kernindikatoren wären zur Erreichung des angestrebten 109 Application-Levels erforderlich gewesen. Dies stellt die Selbstverpflichtung der LBBW zur kontinuierlichen Verbesserung unter Beweis und zeigt, dass sie den Vergleich mit anderen führenden Banken nicht scheut. Die Integration der validierten Umwelterklärung in den Bericht ist lobenswert, und der Bericht ist generell informativ und benutzerfreundlich. Braunschweig, 20. September 2012 Dr. Ralf Utermöhlen (Umweltgutachter, DE-V-0080) AGIMUS GmbH Umweltgutachterorganisation & Beratungsgesellschaft (DE-V-0003) Am Alten Bahnhof 6 38122 Braunschweig 110 Ansprechpartner. Dr. Gerhard Fischer Abteilungsleiter Corporate Sustainability und Gesundheit Telefon 0711 127-42563 Telefax 0711 127-44140 [email protected] Silvia Weiß Leiterin Gruppe Nachhaltigkeit Telefon 0711 127-42637 Telefax 0711 127-6642637 [email protected] Thomas Derr Telefon 0711 127-77100 Telefax 0711 127-6677100 [email protected] Elke Hauser Telefon 0711 127-45886 Telefax 0711 127-6645886 [email protected] Uwe Roßmann Telefon 0711 127-76519 Telefax 0711 127-6676519 [email protected] Branislava Zivic Telefon 0711 127-74526 Telefax 0711 127-6674526 [email protected] Benjamin Henle Telefon 0711 127-74540 Telefax 0711 127-6674540 [email protected] Impressum. Herausgeber Landesbank Baden-Württemberg Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart www.LBBW.de [email protected] Konzeption und Realisation: Landesbank Baden-Württemberg Bildbearbeitung, Satz und Reinzeichnung: www.brandperfection.de 111 Landesbank Baden-Württemberg Hauptsitze Stuttgart 70144 Stuttgart Am Hauptbahnhof 2 70173 Stuttgart Telefon0711 127-0 Telefax0711 127-43544 www.LBBW.de [email protected] Karlsruhe 76245 Karlsruhe Ludwig-Erhard-Allee 4 76131 Karlsruhe Telefon 0721 142-0 Telefax 0721 142-23012 www.LBBW.de [email protected] Mannheim Postfach 10 03 52 68003 Mannheim Augustaanlage 33 68165 Mannheim Telefon 0621 428-0 Telefax 0621 428-72591 www.LBBW.de [email protected] Mainz 55098 Mainz Große Bleiche 54 – 56 55116 Mainz Telefon 06131 64-37800 Telefax 06131 64-35701 www.LBBW.de [email protected] Landesbank Baden-Württemberg 112